mit Ausnahme der Sonn⸗ und Der Abo Feiertage. ä banementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. dur bei freier Zuſtellung. . c die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 74 an b 5 1 4 65 die Bewirtſchaftung und Ver⸗ keilung unſerer wichtigſten Nahrungsmittel. (3. Fortſetzung.) oa Das Fleiſch. bur 90 die Fleiſchverſorgung der Bevölkerung erlitt r in d ieg eine bedeutende Herabſetzung. Während W letzten Friedensjahren einen durchſchnittlichen file, von 1000 Gramm auf den Kopf in der Woche wesen dite die Fleiſchration jetzt auf 250 Gramm hr bt werden. Die durch die Sperre entfallende lich Vieh und tieriſchen Produkten iſt zwar außer⸗ daß oß: immerhin iſt vielfach die Meinung ver⸗ beſſ wir auch aus der deutſchen Fleiſcherzeugung (Piet ere B pet ihre . erſorgung erfahren könnten. Die Meinung * 8 chend cheinbare Beſtätigung in der jetzigen vor⸗ * dan i den Erhöhung der Fleiſchration auf 500 Gramm. . Wa iedoc nicht ſo. Bei der Erhöhung der Fleiſch⸗ n. dere udelt es ſich um eine Notſtandsmaßnahme, 0 u Durchführung ganz erheblich in unſere Vieh⸗ angegriffen werden muß, und es war der Endzweck Pparſamkeitspolitik, beim Fleiſch unſeren Vieh⸗ 0 Mel einer Höhe zu erhalten, der uns für den Fall e ihm eine Reſerve ſicherſtellte, auf welche wir ahr 5 5 Ausgleich an Nährſtoffen für die entzogene d die B. un wird. Die oft erhobenen Klagen, 1 wücher nuehhandelsverbände das Fleiſch für den Ver⸗ werden ft ungebührlicher Weiſe verteuern, ſind zum ö N bark übertrieben. Die Proviſionen, welche die Hündchen wirklich ziemlich ſcharfen Aufſicht der verant⸗ n de bezie eichsfleiſchſtelle arbeitenden Viehhandelsver⸗ 1 du richengen, ſtehen weit unter dem Durchſchnitt der er, auch deiten üblichen Viehhandelsproviſionen, wie 3 ufer die Spannung zwiſchen Schlachtvieh und b daten im Vergleich mit anderen, in Kriegszeiten 1 de, 1 Aue dicht als übertrieben bezeichnet werden kann. ud. feſt leg die Bundesratsverordnung vom 19. März dezente Herabſetzung der Schlachtviehpreiſe wird haben auch eine Verbilligung der Fleiſchpreiſe zur p. Es darf aber nicht verkannt werden, daß reisminderung eine ſtärkere Abſtoßung von ds erfolgen wird, ſo daß der Geſamtviehſtapel nicht unerheblich geſenkt werden wird. Ein emen, dennſtand muß aber durchaus erwünſcht er⸗ ur irekt. es iſt eine unumſtößliche Tatſache, daß tel pon menſchlichen Ernährung geeigneten Nah⸗ ſo dom Menſchen direkt verzehrt, eine mindeſtens dichter und beſſer zufließen werden, hat irt durch die neue Preisgeſtaltung für ſeine Sie a. ds der Bulgaren am Dojran⸗S ee. Engländichen bulgariſchen Bericht vom 28. April lan n a ünder auf der geſamten Front weſtlich des Des 5 n. 02 7 8 eg. n. ert sou a 3 Heben am Vojren Cee Ser an bulgarif 5 angegriffene Linie von Dautli über Doldzeli Der Angriff wurde von 2 eng⸗ pannungen zwiſchen Rohſtoffen und Edel⸗ I. Jabfaund Amtsblatt der Bürgermeister ämter Seckenhelm, Iènesheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. fk. 104. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. a Fernſprechanſchluß Nr. 18. e liſchen Diviſionen ausgeführt und richtete ſich in der Haupt⸗ fa 170 Dorf Doldzeli, wo die Euglinder den Durch⸗ bruch durch die bulgariſche Front erzielen wollten, um ſich der auptſtellung der Bulgaren auf dem Berge Dub und bei dem orſe Kaletepeſi zu bemächtigen. Wochenlang waren die eng⸗ liſchen Truppen vocher auf dieſen Angriff hinter der Front ausgebildet worden, um nun vor dem Maſchinengewehrfeuer der Bulgaren und Deutſchen elend zuſammenzubrechen. Allein in den Gräben und an den Hinderniſſen der Bulgaren wurden über 8000 tote Engländer gezählt. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 3. Mai.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Dem anhaltenden Artilleriekampf der letzten Tage iſt auf beiden Scarpe⸗Ufern heute früh Trommelfeuer gefolgt. 85 e Dann haben in breiter Front neue engliſche An⸗ griffe begonnen. 5 9 1 5 Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: 5 Bei günſtiger Beobachtung erreichte die Kampftätig⸗ keit der Artillerien und Minenwerfer geſtern große Stärke. Beſonders an der Bergfront zwiſchen Vauxaillon und Craonne, längs des Aisne⸗Marnekanals und an den Höhenſtellungen nördlich von Prosnes war der Feuer⸗ kampf heftig. e 0 Heeresgruppe Herzog Albrecht: Keine beſonderen Ereigniſſe. Die Flugtätigkeit war über und hinter den Stellungen bei Tag und Nacht ſehr rege. Der Feind verlor in Luftkämpfen 8, durch Notlandung einen, durch Abwehrfeuer von der Erde 7 Flugzeuge und einen Feſſel⸗ ballon. 50 Oeſtlicher Krieesſchauplacz: Die Geſamtlage iſt unverändert. Zwiſchen Suſita⸗ und Pütnatal iſt ein ruſſiſcher An⸗ griff verluſtreich in unſerem Feuer zuſammengebrochen. Mazedoniſche Front: N Lebhaftes Feuer bei Monaſtir, auf dem Weſtufer des Wardar und ſüdweſtlich des Doiranſees. ö Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * e Im Artois haben die Engländer am Mittwoch eine neue Offenſive begonnen, nachdem ſeit zwei Tagen ein ſchweres Geſchützfeuer auf den deutſchen Linien gelegen hatte, das ſich in der Frühe des 3. Mai auf beiden Ufern der Scarpe zu einem richtigen Trommelfeuer ſtei⸗ gerte. Ueber den Kampf ſind noch keine weiteren Be⸗ richte eingetroffen, und mit Spannung ſieht man dem nächſten Tagesbericht entgegen. Die Anweſenheit Hin⸗ denburgs an jener Front beweiſt, daß unſererſeits dem Durchbruchverſuch der Engländer auf Lens und Cambrai das größte Gewicht beigemeſſen wird. Die engliſche Ar⸗ tillerie ſoll in den letzten Tagen eine außerordentliche Verſtärkung erfahren haben und auch an Fußtruppen ſind ſicher erhebliche Nachſchübe erfolgt.— Der neue fran⸗ zöſiſche Generalſtabschef Petain hat die Oberleitung be⸗ reits übernommen, die franzöſiſche Bruſt iſt wieder von Hoffnungen geſchwellt. An der Aisne und in der Cham⸗ pagne dauert zunächſt der Geſchützkampf noch in großer Stärke an; ihm wird die allgemeine Offenſive eheſtens nachfolgen. f Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 3. Mat. Im franzöſiſchen Heeresbericht von geſtern nachmittag heißt es u. a: In der Gegend des Chemin⸗ des⸗Dames ſtarke beiderſeitige Artillerietätigkeit auf der Front Ceruy⸗Hurtebiſe⸗Craonne. In der Champagne lebhafte Hand⸗ grangten kämpfe im Gehölz weſtlich des Cornillet⸗Berges, in deren Verlauf wir bedeutende Jortſchritte machten. Bei Epar⸗ ges drangen unſere Abteilungen an mehreren Stellen in die deut⸗ ſchen Linien ein.— Flugweſen: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Maf warfen unſere Bombenabwurfgeſchwader zahlreiche Geſchoſſe auf mehrere Bahnhöfe und militäriſche Anlagen in der 1 0 von Laon, Vouziers und Rethel. Brände wurden feſtgeſtellt If: Abendbericht heißt es u. a.: Die beiderſeitige Artillerie war beſonders tätig in der Gegend nordweſtlich von Reims und in der Champagne.— Luftkrieg: Zur Vergeltung für die Bewerfung von Chalons und Epernay durch deutſche Flie⸗ ger in der Nacht vom 29. zum 30. April haben fünf un⸗ ſerer Fwgzeuge in der letzten Nacht die Stadt Trier über⸗ flogen, auf die ſie viele Geſchoſſe geworfen haben. Alle Gra⸗ nalen haben ihr Ziel erreicht. ein Brand von großer Heftigkeit ausgebrochen, der ſchnell um ſich griff. Am 30. April und am 1. Mai haben unſere Flug⸗ zeuge drei deutſche Flugzeuge abgeſchoſſen: 10 andere feindli Im Mittelpunkt der Stadt iſt Enn neuer englischer Angriff in breiter Front. Fingzeuge ſind ernſtlich beſchädigt worden. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 3. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern: Unſere und die feindliche Artillerie waren während der Nacht an einer Anzahl non Stellen unſerer Front zwiſchen St. Quen⸗ tin und Lens tätig. Bei Fauquiſſart wurde ein deutſcher Stußtrupp abgewieſen. e ee Abends Heute früh wurde nördlich Arleu⸗en⸗Gohelle ein feindlicher Stoßteupp mit Verluſten zurückgetrieben. Auf beiden Ufern der Scarpe und in der Gegend von Ypern war die Artillerie auf beiden Seiten tätig. 11 deutſche Flugzeuge wur⸗ den heruntergeholt, 6 gebrauchsuͤnfähig gemacht on unſeren Flugzeugen werden 4 vermißt. 25 N 3 Aegypten: In der Nachbarſchaft von Gaza Kämpfe von Eikur dungsabteilungen, wobei unſere Infanterie und berittene Truppen Erfolge hatten. Im Verlaufe einer Beſchießung durch Artillerie zerſtreuten wir feindliche Arbeiterubteilungen, zerſtör⸗ ten oder beſchädigten zwei feindliche Geſchütze und einen Be⸗ obachtungspoſten der Artillerie und brachten die Munitions- lager zu Exploſion.. Meſopotamien: General Maude griff am Monka das 13. türkiſche Armeekorps an, das ſich auf beiden Ufern des Schatt⸗el⸗Adhaim ſtark verſchanzt hatte. Der Feind wurd überraſcht und ſeine beiden erſten Linien unter Einſchluß eine befeſtigten Dorfes wurden ſchnell und in DNN An ſturm genommen. Durch einen ſtarken 1 riff verloren wir das Gebiet wieder, gewannen es aber ſchnel zurück Der Feind wurde in die Berge von Jubel Hambrin zurückgetrie⸗ ben. Wir machten 359 Gefangene, darunter einen Regiments Kommandeur. f t 3 Der Krieg zur See. J London, 3. Mai. Die Admiralität teilt mit: Der britiſche Dampfer Gena(2784 Tonnen) iſt am Dienstag bei Aldeburgh durch einen Torpedo verſenkt worden, der von einem deutſchen Waſſerflugzeug abgeſchoſſen wurde. Die geſamte Beſatzung wurde gerettet. Die Gena hatte durch Geſchützfeuer ein zweites Waſſerflugzeug, das an dem Angriff teilnahm, heruntergeholt. Die Inſaſſen die⸗ ſes Flugzeuges wurden gefangen genommen. London, 3. Mai.(Reuter.) Die Admiralität gibt bekannt: Der auf der Heimreiſe befindliche Truppen⸗ transportdampfer Ballarat(12 120 Bruttoregiſtertonnen), auf dem ſich eine große Zahl auſtraliſcher Truppen be⸗ fanden, iſt am 25. April 35 Meilen von Land entfernt durch ein Unterſeeboot torpediert und verſenkt worden. Durch die glänzende Diſziplin und ſichere Haltung der Truppen gelang es, alle in die Boote zu bringen, die dann durch unſere ſchnell herbeikommenden Patrouillen⸗ fahrzeuge in den Hafen geführt wurden. Es gab keiner⸗ lei Verluſte. ö Rotterdam, 3. Mai. Bei Lloyds waren bis zum 28. April Melldungen über 303 Schiffsverluſte im April eingegangen. Bis zum gleichen Tage des Vormonats waren nur 220 als verloren gemeldet. Neues vom Tage. Ein Aufruf der Fortſchrittlichen Volkspartei. Berlin, 3. Mai. Die Fortſchrittliche Volkspartei veröffent⸗ liche folgenden Aufruf: Die Oſterbotſchaft des Kaiſers und Königs begrüßen wir als die feierliche Anerkennung des alten, durch den Krieg ver⸗ ſtärkten Anſpruchs unſeres Volkes auf freiheitliche Ausgestaltung des Reiches und der Bundesſtaaten. Grundbedingung iſt die un⸗ zeſäumte Einführung nicht nur des geheimen 5 unmittelbaren, jondern auch des gleichen Wahlrechts in Preußen, verbunden mit iner den jetzigen Bevölkerungsverhältniſſen angepaßten Wahl⸗ zleiseinteilung. Zum Gelingen des Reſormwerkes iſt die Be⸗ ſeitigung der Hemmungen erforderlich, die durch das Herren⸗ jaus erwachſen. Das Staatswohl verlangt einen verſtärkten Einfluß der Volksvertretung. Nur der organiſche Zuſammenhang wiſchen den Regierungen und den Parlamenten eröffnet allen Volksgenoſſen die Möglichtzeit, ſich an der Geſetzgebung wirkſam zu beteiligen und durch ihre berufenen Vertreter Einfluß auf die Auswähl der verantwortlichen Leiter des Staates zu gewinnen. Jeden Verſuch auskändiſcher Mächte, ſich in die inneren Ver⸗ hältniſſe des Reiches oder eines ſeiner Bundesſtaaten einzu⸗ miſchen und die Einheit zwiſchen Fürſt und Volk zu ſtören, weiſen wir auf das entſchiedenſte zurück. Die Erneuerung des deutſchen Stagtslebens kann nur das eigene Werk des deutſchen Volkes ſein. Aus dem ungeheuren Erleben dieſes Krieges muß ein verjüngtes, freiheitlich ausgebautes Deutſch⸗ land von noch erhöhter Lebenskraft hervorgehen.— er Aufruf iſt ſeitens der Reichstagsfraktion von Geheimrat von Payer mitunterzeichnet. f Der engliſche Staatshaushalt. London, 3. Mai. Nach den Mitteilungen des Schatz⸗ ſektetärs Bonar Law im Unterhaus überſtiegen die Staats⸗ ausgaben des vergangenen Jahres den Voraänſchlag um 7,44 Nillierden Mark. Die Vorſchüſſe an die Verbündeten beliefen ſich au 10,8 Milliarden, die an die Kolonien 1,08 Milliarden, was die Von ſchüſſe ſeit Kriegsbeginn auf 16,56 bzw. 2,84 Milliarden ſteigere. Die Nationalſchuld belaufe ſich auf 57,08 Milliarden, wovon aber die Darlehen an die Verbündeten und Kolonien abgehen. Zur Deckung werden keine neuen Steuern nötig ſein, dagegen werde eine Erhöhung der Vergnügungs⸗ der Tabak⸗ und der Steuer auf übermäßigen Kriegsgewinn 1 85 60 auf 80 Prozent) vom 1. Januar 1917 an vorgeſchlagen. Der Kriegsgewinnſteuerzuſchlag werde 400 Millionen Mark er⸗ geben. Die Ausgaben für 1917 werden auf 45,81 Milliarden, die Einnahmen auf 12,772 Milliarden geſchätzt, ſodaß rund 33,036 Milliarden durch Anleihen zu decken wären. Bongr Law 1 Der Eintritt Amerikas in den Krieg hat die fi⸗ nanzielle Lage geändert. Die amerikaniſche Regierung wird nach Maßgabe ihrer Leiſtungsfäbiakeit uns belfen. die finan⸗ ziellen Laſten unferer an Geld kann uns daran hindern, den Sieg zu erringen. Die täglichen Kriegskoſten werden für 1917 auf 125 ½ Millionen Mark gegen 120 ½ in 1916 geſchätzt. Alle Schiffe über 1600 Tonnen ſollen beſchlagnahmt und die Reeder nach einem beſtimmten Tarif e Die größten Kriegs⸗ gewinne haben die Munitionsfabriken und die Reeder gemacht. Die 5 goige Anleihe und der Verkauf von Schatzwechſeln ha⸗ ben 19 320 960 000 Mark ergeben. d NMotterdam, 5. Mai. Lord Robert Cecil ſagte geſtern im Unterhauſe in Beantwortung einer Anfrage, er ſehe keinen Nutzen von einem Verſuch, den Deutſchen zu beweiſen, daß die engliſchen Hoſpitalſchiffe keine Muni⸗ tion befördern. Seiner Anſicht nach würden die Deut⸗ ſchen jedenfalls auch weiterhin Hoſpitalſchiffe angreifen. Lord Robert Cecil geht natürlich ſtillſchweigend darüber inweg, daß die engliſchen Hoſpitalſchiffe von deutſchen Tauchbooten nicht angegriffen werden, ſofern ſie nicht in der verbotenen Zone fahren. Dieſe Sperrzone mußte aber gerade eingeführt werden, weil England ſeine La⸗ zarettſchiffe fortgeſetzt zum Munitionstransport miß⸗ braucht. Der„Beweis“ des Gegenteils, von dem Lord Ceeil ſpricht, könnte natürlich nur davurch geführt werden, daß alle engliſchen Lazarettſchiffe einer dauernden Kon⸗ trolle unterworfen werden. Sonſt iſt eine Garantie für den Verzicht auf den bisher geübten Mißbrauch nicht gegeben, auch wenn einmal ein Lazarettſchiff wirklich ohne Munition fährt.) i Lebensmittelnot in England. Stockholm, 3. Mai. Nach zuverläſſigen Meldungen iſt die Lebensmittelnot in England bereits ſehr ſchwer fühlbar geworden. Einzelne Familien leiden tatſächlich Hunger und auch in vornehmen Kreiſen gibt es nur zweimal in der Woche Kartoffeln. i. Die Spekulanten haben den Preis für Birmabohnen und Erbſen von 10 Mk. auf 80 Mk. für den Zentner hinaufgetrieben. Der Lebensmitteldiktator hat daher be⸗ ſchloſſen, die Beſtände zu beſchlagnahmen. Der König hat einen Aufruf erlaſſen, in dem allen Untertanen geboten wird, den Verbrauch von Mehl, Brot und jeder Art von Getreide einzuſchränken. Pferden darf 5 8 Hafer oder anderes Getreide als Futter gegeben werden. N Die engliſche Gewaltherrſchaft in Rußland. f Stockholm, 3. Mai. Unter der Ueberſchrift:„Eng⸗ lands Gewaltherrſchaft in Rußland“ gibt„Aftonbladet“ intereſſante Aufſchlüſſe über engliſche Arbeit zur Verhin⸗ derung des Sonderfriedens. Unzählige Summen Gold ſind aufgewendet worden; die ruſſiſ hen Telegraphenlinien werden von engliſchen Agenten überwacht, verdächtige ruſſiſche Revolutionäre in Halifax zurückgehalten. Mit allen Mitteln ſoll im Intereſſe des engliſchen Groß⸗ kapitals Deutſchland vernichtet werden, damit jenes Ka⸗ pital die uneingeſchränkte Weltherrſchaft gewinnt. Die Ruſſen werden ferner von engliſchen Agenten mit dem japaniſchen Geſpenſt geſchreckt, trotzdem Japan eine Be⸗ ſeitigung des friedens feindlichen imperialiſtiſchen Milju⸗ kow nur angenehm ſein könnte. Während man aus eng⸗ liſchen Quellen in Rußland von einer deutſchen Offenſive gegen Petersburg hört, nehmen die Engländer ähnlich wie um Calais umfangreiche Landkäufe in der Ge⸗ end von Reval vor. Was ſie bezwecken iſt klar. In Londoner Kapitalkreiſen herrſcht ſiegesgewiſſe Faſtnacht⸗ ſtimmung, auf die allerdings bald eine unangenehme Ernüchterung folgen könne. a Stockholm, 3. Mai. Trotz aller amtlichen Schön⸗ färberei iſt es Tatſache, daß in Petersburg die Stimmung egen die Engländer immer bedrohlicher wird. Das Haus des britiſchen Botſchafters wird von 1800 Soldaten mit Maſchinengewehren und Geſchützen bewacht. 9 Abdankung König Konſtantins? el, 3. Mai.“ 8 König Konſtantin von Griechenland(zu Gunſten des Kronprinzen?) abdanken und mit ſeiner Familie nach Dänemarck abreiſen. Der amerikaniſche Krieg. ö Ein Aufrechter. Kopenhagen, 3. Mai. Der„Nationaltidende“ wird gemeldet, der Bürgermeiſter von Chicago(Vereinigte Staaten) habe ſich geweigert, den franzöſiſchen General Joffre zu empfangen, mit dem Hinweis, daß Chicago die ſechſtgrößte deutſche Stadt der Welt ſei. a Teuerung in Amerika. Haag, 3. Mai. In Chicago kam es zu Unruhen wegen der Teuerung. i 5 Kein Aufſtand der Deutſchen in Braſilien. Bern, 3. Mai. Der braſilianiſche Geſandte in Paris widerlegte die Gerüchte von einem Aufſtand der Deutſchen in Braſilien, die dort nicht ſo zahlreich ſeien, wie man glaube. Aufgereizte Leute hätten Angriffe auf deutſche eſitzungen gemacht, wogegen ſich die Deutſchen gewehrt hätten. Zum Teil ſei erheblicher Sachſchaden verurſacht worden. Die Regierung habe gegen die Ausſchreitungen Maßnahmen getroffen. 8 Reichstag. (Cortſetzung.) f 5 3 Berlin, 2. Mat. Das Haus tritt in die Tagesordnung ein: Fortsetzung der 2. Leſung des Reichshaushaltsetats. Zunächſt wird der Etat des Reichsſchatzamts beraten. s Auf eine Anfrage erklärt Min.⸗Dir. Schröder: Es ſchwe⸗ Erwägungen, um geſetzliche Maßnahmen zu treffen, damit n von Kleingeldſtücken vorgebeugt wird. Zehn⸗ und Fünfpfennioſtücke ſeien bereits um etwa 32 Prozent vermehrt worden. Wenn trotzdem. an Kleingeldſtücken beſtehe, o ſer dies nicht allein auf die Bedürfniſſe des Heeres und der beſetzten Glbiete zurückzuführen, ſondern auf Hamſterei. Abg. Stücklen(Soz.): Ich glaube nicht an Hamſterei. Jetzt will das Reichsſchatzamt Sparſamkeit üben. Man hätte lieber für das Waffen⸗ und Munitionsbeſchaffungsamt das teure Hotel Eemberiand nie mieten ſollen. 1 7 Schweickhardt(F. V.): Der Warenumſatzſtempel darf nicht auf die Käufer abgewälzt werden. . 4 Stgatsſezretär Graf Röde rn: Dem Wunſche des Vorred⸗ ners wird entſprochen werden. Bei Mietung des Hotels Cum⸗ berland handelt es ſich 9 2 1 trifft keine Schuld. Abg. Keinath(RNatl.): Die Erklärung des Staatsſetkre⸗ tärs wind ihm den Dank des ganzen Handels eintragen. Jetzt liegen Millionen von Umſätzen unerledigt wegen des 1 f 1 um den Umſatzſtempel. Viele Behörden machte Alliierten zu tragen. Kem Wanger zu empfehlen, nicht Nach römiſcher Meldung wird um Bedürfniſſe des Kriegs. Das big, da ſie ebenfalls den umſatzſtempel den Geſchäſten m Rechnung ſtellen. Abg. Aren dt(Deutſche Fraktion): Hoffentlich folgen den Worten bald Taten. Die Hamſteret von Kleingeld iſt eine große Dummheit. Man ol'te 2½⸗Pfennig⸗Stücke prügen. Im Inter⸗ eſſe der Silber verarbeitenden Induſtrien ſollte man aber die Abspräbhung von ½ Marßb⸗Stücken möglichſt einſchränken und dafür Papiergeld ein ühren. Zimmerm ann(Natl.): aber die Ausprägung von 2½⸗Pfennig⸗ Stücken. ſetzen. Abg. Schiele(Konſ.): Wir hoffen, daß der jetzige Reichs⸗ ſchatzſekretär recht lange an ſeinem Platze bleibt und daß er ſein Augenmerk richtet auf eine genügende Kriegsentſchädigung. Abg. Keil(Soz.): Ich will nicht den Verſuch machen, die Kriegsziele hier zu erörtern. Gewiß würde es uns allen angenehm ſein, wenn uns eine Anzahl Milliarden erſetzt wür⸗ den. Um die Abwäl ung des Warenumſatzſtempels zu verhin⸗ 281 würde man ſchließlich zu einer Reform der Umſatzſteuer zonimen. Der Etat wird genehmigt, ebenſo die Reſolution auf Verbot Außer Kurs ſollte man die jetzigen Münzen nicht der Abweiſung des Umſatzſtempels.— Der Etat für den Rech⸗ nungshof des Deutſchen Reiches wird bewilligt.— Beim Etat des allgemeinen Penſionsfonds befürwortet Meyer⸗Herford Natl.) einen Antrag, in die vom Hauptausſchuß vorgeſchlagene eſolution bis zur Aenderung des Militärhinterbliebenengeſetzes Zuſchläge zu den Mi itärrenten für Angehörige der Mannſchaften zu gewähren, einen Zuſatz zu gewähren, wonach auch erwerbs⸗ unfähigen oder im Erwerb ſtark beſchränkten briegsbeſchädigten Mannſchaften Zuſätze zu den Mititärrenten gewährt werden ſollen. Der Redner regt die Schaffung einer Kriegswohlfahrtsſtelle un⸗ ter Mitwirkung von Regierung und Reichstag ohne rein amt⸗ lichen Charakter an. Generalmajor Frhr. v. Tangermann und Erle n⸗ camp: Die militäriſche Fürſorge wird immer mehr in ſoziale Bahnen geleitet.(Bravo.) Die Wünſche des Reichstags werden in dem kommenden Geſetz berückſichtigt werden. v. Winterfeldt(Konſ.): Alle militäriſchen Fürſorge⸗ frogen werden warmherzig behandelt. Alle Fürſforgeſtellen ſoll⸗ ten zentraliſiert werden. Werner⸗Hersfſeld che an Frakt.): Die Bezüge der Alt⸗ perſwräre ſind nicht ſehr angemeſſen. 8 Der Etat des allgemeinen Penſions fonds wird bewilligt, die erweitert“ Re olution angenommen.— Weiterberatung: Don⸗ nerstag, 1 Uhr. Schluß ½8 Uhr. Berlin, 3. Mai. Der Entwurf betreffend den Gebührentarif für den Kaiſer Wichelm⸗Kanal wird in erſter und zweiter Leſung angenom⸗ men.— Fortſetzung der Beratung des Etats der Poſt⸗ und Telegraphen verwaltung.. Abg Taubadel(Soz.): Nicht auf allen Gebieten hat die Poſt während des Krieges zur Zufriedenheit gearbeitet. namentlich nicht im Paketverkehr. Die Nichtannahme von ein⸗ geſchriebenen Paketen wird ſchwer empfunden. Die Poſtdieb⸗ ſtähle werden vielfach auf die ungenügende Bezahlung der Hilfs⸗ kräfte zurückgeführt. Die Bezahlung der Beamtinnen iſt nicht ausreichend. In der Beſhäftigung von Kriegsbeſchädigten iſt die Poſtverwaltung den Privatbetrieben keineswegs vorange⸗ angen. 5 l 9b Nacken(Zentr.): Wir erkennen die gewaltigen Leiſtungen der Poſt, beſonders der JFeldpoſt an. Die Oberpoſt⸗ ſchaſfner ſollten baldigſt zu ihrem allgemein anerkannten Recht kommen. Die Wohnungsfürſorge für fördern. Die Poſtb amten, nameatlich an Eiſe„bahnanotenpunk⸗ ten, ſollten als Schwerarbeiter anerkannt werden, damit ſie, wie d. Eiſenbahner, die erböhte Brotration erhalten. Abg. Hubrich(F. B.): Unſere volle Anerkennung der gießen Leiſtungen der Poſtbeamten daheim, im Felde und in den beſetzten Gebieten wird dadurch nicht beeinträchtigt, daß daheim im Pahet⸗ und Telephonverkehr nicht alles klappt wie im Frieden. Die Poſt mußte 107000 Mann an das Heer abgeben und dadurch 120 00 ungeſchulte Perſonen er⸗ ſetzen. Die Jeldpoſthleoſtähle entfallen zu 88 Prozent auf das Hilfsper onal. Auskömmliche Bezahlung und frühzeitige Ein⸗ ſtellung der Beamten liegen auch im Intereſſe der Bevölke⸗ rungs polilik.. 5 1 Abg. von Flemming(Konſ.): Vielleicht 8 es mög⸗ lich, in Verbindung mit den Militärbehörden der Bevölkerung von nolwendig wekdenden Poſtſperren Nachricht zu geben. Wir hoffen, daß im nächſten Etat genügend Zulagen und eine Ver⸗ mehrung der Stellen für mittlere Beamte vorgeſehen ſein wer⸗ den. Die Zulagen ollten pach der Kinderzahl bemeſſen werden. Abg Meyer⸗Herford(Natl.): Leider iſt den Wünſchen des Reichstags auf Löſchung der Diſziplinarſttafen bisher nicht entſprochen worden. Vermiſchtes. Der ſpruch. Keine Einrichtung iſt ein Segen für das Vol als die welche in erſter Stelle Pflichten auferlegt: die Rechte kommen ſtets von ger ommey werden. Die Zündſchnur als Liebesgabe. Lagarde. Aus München, 2. ds. wird der„Tägl. Rundſchau“ berichtet: In wie gemeiner Weiſe die Franz o en die in Deutſchland befindlichen Kriegsgefangenen zu Schändlichkeiten anſtiften, geyt erneut aus ſolgender Tatſache hervor: In Pfaffenbofen an der Ilm(Oberbayern) öffnete em Bauer ein Paket eines der bei ihm in Arbeit ſtehenden fran. zöſiſcher Kriegsgefangenen und entdeckte darin eine Art Zünd⸗ ſchnur, die offenbar zur Brandſtiftung beſtimmt war. Es war ein etwa ein Zentimeter breites Band, aus Fäden zuſam⸗ mengeſetzt und mit Oel oder Wachs getränkt, denn es brannte ſofort und dauernd. Es ſteht unverkennbar feſt, daß dieſe Züöndſchnur aus Frankreich nach Deutſchland zu ſchändlichen Zwecken geſchickt wurde. Vorſicht alſo gegenüber Kriegsgefange⸗ nen, namentlich fran öfiſchen. 5 ö i Jeſutten⸗Niederlaſſung. Die„M. N. N.“ erfahren aus Bam⸗ berg, daß die Nachricht von der neuen Niederlaſſung des Jeſuiten⸗Ordens in Ebrach und Schloß Pommersſeld des Grafen Schönborn nicht zutreffe. Lawine Im Kleinen Walfertal bei Riezlern(ſüdweſtlich von Oberſtdorf) iſt am 30. April der zur Erholung nach ſchwever Verwundung in Oberſtdorf weilende Leutnant Freiherr von Dornberg mit einigen anderen Perſonen, in deren Begleitung er eine Bergtour unternehmen wollte, von einer Lawine verſchüt⸗ tet worden. Die Leiche Dornbergs iſt am 2. Mai ausgegraben worden. Seine Begleiter ſind noch nicht gefunden. Der Verun⸗ glückte war der Sohn des verſtorbenen Prinzen Heinrich von Heſſen aus deſſen Ehe mit der Baronin Dornberg, die ſpäter den bayer Reichsrat Freiherrn von Baſſus heiratete. Be aubung und E mo dung eines diulſchen Offiziers durch rumäniſche Aerzte. Eines der grauenhafteſten Verbrechen, das in dieſem Kriege von entmenſchten Feinden unter dem Schutze des von dieſen ſo vielfach mißbrauchten Roten Kreuzes begangen worden iſt iſt die Ermordung und Beraubung eines verwundeten deutſchen Offiziers durch rumäniſche Aerzte. Nach der beglaubig⸗ ten Ausſage mehrerer gefangener rumäniſcher Offiziere haben rumäniſche Aerzte während des Rückzuges der geſchlagenen ru⸗ mäniſchen Heere aus Siebenbürgen einem verwundet gefangenen deutſchen Leutnant 2000 Mk. geraubt und ihn dann getötet. Es ſol' nicht verſchwiegen werden, daß die rumä⸗ niſchen Offiziere, denen wir die Kenntnis des ruchloſen Ver⸗ brechens verdanken, dieſe Mon dtat mißbilligten; aber trotzdem muß es als kennzeichnend für den Geiſt angeſehen werden, der das zum Kriege hetzende, im erwucherten Golde ſchwim⸗ mende Rumänien beſeelte.. Baden. Karlsruhe, 3. Mai. In Berückſichtigung einer Eingabe des Badiſchen Lehrervereins hat das Unterrichts⸗ miniſterium beſtimmt, daß Lehrern welche infolge des Krieges außerſtand waren, die zweijährige Vorbereitungs⸗ zeit zu abſolvieren, ſchon nach einem Jahr zur Dienſt⸗ prüfung zugelaſſen werden. Solchen Neadidaten, die drei 5 5 0. 10 Jahres die Teilnahme an der Prüfung geſta 50⸗Pſennig⸗Papiergeld iſt chem auf 12 Millionen Aktienkapital 4 Prozent die Beamten iſt zu ſelbſt, wenn die Pflichten ernſt N . und mehr Jahre dem Heere angehört gaben, nach Umfluß eines im Schuldienſt zugebrach Auch die Anforderungen bei der Prüfung werden eie zelnen Fächern beſchränkt. Die erſte der außer mög Dienſtprüfungen wird im Laufe der nächſten M gehalten. Die Erleichterungen bleiben noch 1 pulle nach Beendigung des Krieges in Geltung.* Karlsruhe, 3. Mai. Auch in den Fab der Geſellſchaft Sinner in Karlsruhe⸗Grünwin N eine vaterländiſche Kundgebung der Arbeiterſcha e werk bei welcher Drahtgrüße an Generalfeldmarſchalle 0 Hindenburg und den Chef des Kriegsamts von e dung abgeſandt wurden. a a 5 Heidelberg, 3. Mai. Der ſeit unge 9 Tagen vermißte Poſtdirektor Lörſch iſt bis fe e ihn zahl 4 0 ſeun e drt „ it rige 3 a d 1 f 0 3. zurückgekehrter Friſeur ſeine Frau ermordet und f 9 0 durch Erhängen das Leben genommen. f 1 (%) Badiſch⸗Rheinfelden, 3. Mai. Die 16%/ Ard tragungswerke Rheinfe.den haben im Jahr 19 91. Reingewinn von etwas über 1 Million Mart, Jin bezahlt werden, ſowie 4 Prozent Superdividende, (Jnſel Reichenau, 3. Mai. Von ein* giſchen Geſchick iſt die Familie Konſtantin f 10 während dieſes Krieges heimgeſucht worden 6 0 Wochen nach Ausbruch des Krieges fiel der Sohn im Feld. Im Frühjahr 1916 ſtarb d 11 dieſer Verluſt ging ven El ern ſo nahe, daß in fe desſelben Jahres ſich der Vater zum Ster aer U Vor wenigen Wochen hat man nun auch die 80h„ 8 und als man dem einzig überlebenden ie e, rauernachricht zukommen laſſen wollte, non dieſem gemeldet, daß er ſeit Mitte vorigen. vermißt wird. ü I erer Lokales. 0 — Ettlingen, 3. Mai. Der Bürgerme if der Stadt Ettlingen iſt nun ausgeſchrieben n Der Meldetermin läuft bis zum 22. Mai.— 1 ſige Elektrizitätswerk hat den Strompreis für abt abnehmer um 5 Pfennig für die Kilowattſtund hee, — Erdbeben. Die Erdbebenwarte in 1 b.. verzeichnete am 1. Mai abends von 8.46 n en 0 ſehr ſtarkes Erdbeben in einer Entfernung„une 12 000 Kilometer. Man vermutet als Herd die 1 inſeln(Sumatra, Borneo, Celebes uſw.). — and z Wucher. Aus Berlin wird gemeldet: der i dun Berlin ſtand mit einem Fabrikanten im N rden 1 Wi in Verbindung. Dieſer fertigt eine Spezialität und; m viel verlangt wird. B. ſammelte die Aufträge, er e, ſie dem Jabrikanten zur Ausführung. Während abe, jedes Stück 48 Mark erhielt, zah'te er dem gen ch, 55 nur 19 Mark. So verdiente er bei einem* a ö trage 103000 Mark, ohne daß er irgendwelches nichege 7 gelegt hatte. Aber auch das genügte ihm noch en p a kündigte dem Fabrikanten den Vertrag, brachte 25 5 ſelverbindlichkeiten an ſich und ließ, als diele gc 010 6 lich nahezu 50000 Mark zahlen ſollte und auge scha 1% di hi zahlen konnte alle Maſchinen peänden. Der Kundſnen, kz di mit, daß er dem Fabrikanten alle Aufträge abgenn auge'00 So wollte B. die Fabrik an ſich bringen, eine N mäßigen Fabrigationsgewinn mitzuverdienen. Auf mu hin wurde jedoch dieſer Plan durchkreuzt. rückgängig machen und dem Fabritzanten den Al ßerdem wurde gegen ihn ein Strafverfahren, hat unterdeſſen bereits mehrere Mill io! rudwigshaſen a. Rh., 3. Mat. Die badische Sodafabrik verzeichnet bei 12 369 258 Mark Abchiag 00 einem Vortrag von 2 893 875 Mark einen 8 0 26 442 47 Mark. Die Dividende wurde auf 2 geſetzt 1„ 1 der age bercwne 22 — 2 7 . . S 1 el* loch ö Leben e S S 5 verſtändlich nicht gebilligt werden. Die Erzeuger bis zum Verbraucher durch die trolliert werden. Die Preiſe dürften n doch wolle die Reichsſtelle mit dem Hand gehen. Wo bei leicht verderbliche Friſchgemüſe, feſte 1 70 nicht angängig en! Preiskommiſſionen in Tätigkeit. Dieſe ha Richtlinien, die ſie jedoch um 10 vom oder unterſchreiten dürfen. Die Fest preiſen nach der neuen Ernte ſei in 5 1 5 5 N fle 1 E iti 5 8 93 de eleitigt werden. Die Reichsſtelle müſſe Heer, Ma⸗ lich würden dann die jetzigen Richtpreiſe über⸗ 5 nunwerben.„Die jetzigen Beſtimmungen, wie die ug von S. hlußſcheinen, Lieferungsverträgen, be⸗ bei dige Einſchränkung des Handels. Es eden 5 der Preisregelung ausreichende Verdienſt⸗ A kei erückſichtigt. Eine Ausſchaltung des Han⸗ ſaemeswegs beabſichtigt, nur der unreelle Handel N E 1 191 f dag hahe welverwaltung mit Brotaufſtrich verſorgen, 5 Named hierbei die alten Beziehungen zwiſchen den berde Gele h dane fabriken und dem Handel aufrecht erhalten die Verſammlung beſchloß, an den Reichs⸗ Reichsamt des Innern und das Kriegsernäh⸗ e geord ingaben zu richten, in denen es u. a. heißt: 1 bal te Verſorgung mit Obſt und Gemüſe ſei nur Geborzut der Handel in den verſchiedenen Städten aug einzelner Perſonen, nötigenfalls durch berbechlliche Orgauiſationen herangerogen, wenn * Handel nicht durch Ausfuhrverbote der ver⸗ Ar durdesſtanten oder Kreiſe in irgend einer cränkt werde und wenn die Preisaufſchläge im geſtellt werden, daß ſie dem natürlichen Verkauf hn der Verteilung der Städte und den allgemeinen 5 berhältn'ſſen entſprechen. Zuckerrübenſamen⸗ und Runkelrübenſa⸗ Die Bezugsvereinigung der deutſchen Land⸗ ſolge nt. b. H., Berlin W. 35, Potsdamerſtr. 30 f ud bekannt: Seit dem 23. November 1916 errübenſamenſtroh nicht abgeſetzt werden, ohne Die ezugsvereinigung zum Kauf angeboten zu zmnenſtro n zahlt für das Zuckerrüben⸗ h un die Ankäufe auf Grund ordnungsmäßigen luſſes getätigt haben, den geſetzlichen Händ⸗ 1 6. von 8 Prozent des Höchſtpreiſes. i rhöhung der nebernahmepreiſe für Alu⸗ as Kriegsminiſterium hat ſich entſchloſſen, hmepreiſe für fertige, gebrauchte und unge⸗ f erde enſtände aus Aluminium zu erhöhen und Veröftenn die Preiſe nach einer am 10. Mai 1917 Ahnlentlichung kommenden Bekanntmachung für lagen gnium ohne Beſchläge 12 Mk., für ſolches mit ffentlz 9,60 Mk. betragen. Da die Preiſe erſt nach en chung dieſer Bekanntmachung durch die Sam⸗ ulkum gezahlt werden können, empfiehlt ſich für das fut die bei Ablieferung der Gegenſtände erhaltenen Hlurlisſcheine erſt nach dieſer Veröffentlichung zur des Betrages vorzulegen. Die Ablieferung keineswegs verzögert werden, da die Hee⸗ ng die beſchlagnahmten Aluminiummengen g ichn ammelſtellen verpflichtet werden, außer den ni 15 ten Gegenſtänden auch Aluminium in Form där lim beſchlagnahmten Gegenſtänden ſowie Alumi⸗ dg lateral zu einem Preiſe von 2,50 Mk. für ümunehmen. 6 ouſchränkung des Haferausgleichs. Nach kdnung haben die Kommunalverbände alle für die an ſie abgeliefert oder für ſie enteignet ug r. Für der Heeresverpflegung zur Verfügung zu e nur ngen Nahrungsmittelausgleich ſteht ihnen dem⸗ 5 1 das zur Verfügung, was nach Befriedigung endarfs übrig bleibt. Die für Hafernährmittel⸗ kbenntten Mengen werden durch die Verord⸗ für rührt, ebenſowenig die Zuteilungen der Zen⸗ ur die Pferde der Stadt“ und Induſtrieland⸗ Ef; i ſehngen, 3. Mai.(Geſchloſſene Mühle.) 0 er Ve. Stadtmüllers Auguſt Schnell iſt wegen bis fehlungen des Beſitzers gegen die Mahl⸗ Ploch: zum 12. Mai geſchloſſen worden. eſigen Beigen, 3. Mai.(Raſches Wachstum.) men und ezirk ſind Frühkirſchen, türkiſche Kirſchen, hre Blüt einzelne Frühbirnen anzutreffen, die be⸗ 8 en entfaltet haben. Die reichen Fruchtan⸗ ank der guten Witterung ſehr raſche Fort⸗ die Blute in einigen Tagen allgemein r 01 16 6 i fuhr auf einem Gehweg 1 55 daß wn of eine Frau von rückwärts mit ſolcher unbed dieſe zu Boden ſtürzte und im Geſicht ungbeutende Verletzung davontrug. Aufgeregt f ſegerszenehme Ueberraſchung prügelte die junge ſöbrig 98 805 den Stahlritter an Ort und Stelle Vöglingen Ogl. Laupheim, 3. Mai.(ei⸗ ora Beſch lagnahmt.) In der Donau M zweif 10 der Leichnam eines Soldaten gefunden. Wa 55 los Selbſtmord vor.— Ein Fuhrwerk, N 5 87 kam, wurde angehalten. Es wurden ig 1 Fleiſch, mehrere Körbe Eier, Kartoffel . ehr gefunden. N . Kriegschronik 1916 7 SS SSS e d. leber 8 08 liſcang der deutſchen Antwortnote an Amerika. an. Anterhaus nimmt das Wehrpflichtgeſetz in en fi. 8 V 577 orſto 15. 5 iſcher Aan nordweſtſich Lens ſcheiterte us 5 Suſtſchiſfe gei lalſeniinlee no döſtl de Auiſches Luf R rtillerietd . 155 Ieingen, 3. Mai. A Rana) re alter Radfahrer Nuzein S fte. i V . ſch, und an der Kärntner Front. belegte am 3. Mai Ravenna mit Brindiſſi durch Flugzeuge bombar⸗ S le Fplonengefabr!! che Geſpräche über militäriſche wirtſchaftliche Dinge. nötigt. Durch die neue Bekanntmachung wer⸗ am„Toten Mann“ wurde abge⸗ Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim mich denannimachungen. Margarine-Vertellung. Sams lag, den 5. Mai 1917 Bachm. un 2—5 Uhr erhalten diejenigen Haushaltungen, die geſchlachtet haben Eleiſchſelbſtverſorger) auf Vorlage des grünen Lebens⸗ mittelumſchlags Margarine wie folgt: Haushaltungen bis 4 Perſonen ½ Pfd. zu Mk. 1.— über 4 Perſonen 1 Pfd. zu Mk. 2.— Beſitzer von Großvieh ſind von dieſem Bezug ausgeſchloſſen. 5 i Seckenheun, den 4. Mai 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. . Fleischversorgung. Es erhalten morgen Samstag, den B. Mal 1912 nacimittags von 1 bis 8 Uhr beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleiſchkartenumſchläge gegen Vorzeigung derſelben diesmal die dreifache Menge Fleiſch oder Wurſt: 1. bei Herrn Metzgermür. Gropp, hier gildaflruße 43; die Nummern 1251 bis 2110 und Nr Il bis 35 2. Hei Herrn zurtzgermür. Gruber hier Lriedrichſr. 28; di Nummern 36 bis 525 3. Sei Herrn Metzgermſir Hartmann, hier Hauplſtraße 1551! die Nummern 526 bis 875. 4. Bei Herrn zuetzgermſtr. Neudeck, hier Hauptſtraße 106; i die Nummern 876 bis 1250. n Die Bewohner der Hochſtäſt erbalten ihre Mengen bei Metzger meiſte! Sch er tel Vormittaas von 9 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der ange⸗ gebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder Abends erfolgt. 5 Herrn Die zur Ausgabe gekommenen Fleisehzusatz- Karten des Kommunalverbandes müſſen vom Metzger als Baſgeld für den aufgedruckten Betrag von 35 Pfg. pro Marke innerhalb der Gültigkeitswoche ange⸗ nommen werden. Dieſe Marke gilt auch zugleich als Fleiſchmarke. Eine frühere oder ſpätere Abnahme iſt unzuläſſig. Seckenheim, den 4. Mai 1917. i Bürger meiſteramt: Volz. Koch. Wir bingen hiermit nachſtehend die Bundesratsver⸗ ordnng vom 6. Januar 1916 betr. Verbot der Verwen⸗ dung von pflanzlichen und tieriſchen Oelen und Fetten zu techniſchen Zwecken erneut zur öſiendlichen Kenntnis. Mannheim, den 22. April 1917. Gr. Bezirksamt 1. Bekanntmachung über das Verbot der Verwendung von pflanzlichen und tieriſchen Delen und Fetten zu techniſchen Zwecken. Vom 6. Januar 1916. i Der Bundesrat hat auf Grund des§ 2 des Geſehes über die Ermächtigung des Bundesrat zu wirſtchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4 Auguſt 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 327) folgende. erlaſſen: i Butter, Butterſchmalz, Margarine, Kunſtſpeiſefett und Schweineſchmalz dürfen zu techniſchen Zwecken nicht verarbeitet oder ſonſt verwendet werden. n 5 Das Verbot findet auf die Herſtellung von Nah⸗ rungsmitteln keine 1 Die pflanzlichen und tieriſchen Oele und Fette dürfen zur Hecſtellung von Seife oder Leder jeder Art nicht ver⸗ arbeit oder ſonſt verwendet werden. Sie dürfen ferner nicht geſpaltet werden. Die Beſtimmungen des Abſ. 1 gelten nicht für das bei der Herſtellung von Leder anfallende Fett, insbeſondere das Leimleder. ö i N 5 8 8. 5 5 Der Reichskanzler kann das Verbot des§ 1 auf andere pflanzliche und tieriſche Fette dieſer Art, das Ver⸗ bot des§ 2 auf andere Verwendungszwecke ausdehnen. Er kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Ver⸗ ordnung zulaſſen. i 8 4 Wer den Vorſchriften der 88 1, 2 zuwiderhandelt, wird mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei 1 beſtraft. Dieſe Verordnung tritt mit dem 15. Januar 1916 in Kraft. Der Neichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. l i Die weitergehenden Beſchränkungen in der Ver⸗ wendung von Oelen und Fetten, die durch die Verordnung über die Verwendung von Erdölpech und Oel vom 29. April 1915(Reichs Geſetzblatt S. 275), die Verordnung über die Verwendung tieriſcher und pflanzlicher Oele und Fette vom 9. Oktober 1915(Reichs ⸗Geſetzblatt S. 646) und die Verordnung über das Verbot des Anſtreichens mit Farben aus pflanzlichem und tieriſchem Oel vom 14. Oktober 1915 und 11. November 1915(Reichsgeſetz blatt Seite 671, 7 ngeordnet worden ſind, bleiben unberührt. i f N Die Vorſchrift im 5 2 der Verordnung über Oele und Fette vom 8. November 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 735) tritt außer Kraft. b Berlin, den 6 Januar 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: gez. Delbrück. a Kenntnis Seckenheim, den 3. Mai 1917. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. ammllddddaddadünmmmmumnunn Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Zandm. Ein- u. Perkanfsgenoſſenſchaſt. Morgen Samstag Nachmittag wird Kartoffel⸗ dünger ausgegeben. 3 85 1 b Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen c eee g 1 2 i 8 22 N 3 weibliche Hilfskräfte für Wahrnehmung des Postunterbeamtendienstes gesucht. Rdiserliches Posfamt:. Weber. Heuankauf. 1 Wir benötigen für unſere Pferde und Farren dringend Heu und erſuchen die Landwirte uns ſolches bis Ipäteltens Montag, den 7. d. Inis. auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzubieten. a Falls unſer Bedarf bierdurch nicht gedeckt werden ſollte, müßte ſofort eine Aufnahme der Heunorräte und Zwangs weiſe Lieferung beantragt werden. Seckenheim, den 2 Mai 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. b Mangel an Arbeitskräften und insbeſondere an Ge⸗ ſpannen, zwingt uns die Landwirte erneut und dringlichſt zu erſuchen, dem kleinen Manne bei der Beſtellung ſeines Ackers behilflich zu ſein. Soweit möglich hat die Ge⸗ meinde durch Beſchaffung eines eigenen Geſpannes ſich bemüht helfend einzugreifen; dies reicht aber nicht aus. Heute, wo jedes Stückchen Erde bebaut ſein muß, ergeht daher an die Landwirte die Bitte dem Arbeiter helfend beizuſpringen. i. 5 Wir ſind dann überzeugt, daß auch unſere Arbeiter⸗ 1 Koch. ſchaft zu gegebener Zeit für Gegenleiſtungen gerne bereit iſt. Heute iſt Jedetmann auf die Hilfe ſeines Nachbarn angewieſen. f N Der Dank der Allgemeinheit iſt ſicher. Seckenheim, den 2. Mai 1917. Gemeinderat: Volz. Koch Vieh-Auf kauf. i Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß alles Sehlachtvieh— Kühe, Rinder, Kälber und Schweine— nur noch an die Gemeinde verkauft werden darf. wohl nach auswärts, als auch an hieſige Metzger, iſt ſtrengſtens verboten. f Zum Aufkäufer haben wir 95 Jorrn Wilhelm Rudoln b, Maler, bier, N Hauptſtraße 103 N beſtimmt. 1 Alle Anmeldungen bitten wir direkt an dieſen er⸗ folgen zu laſſen. Jeder ſonſtige Verkauf ſo⸗ 0 5 Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich beſtraft. 955 Seckenheim, den 3. Mai 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Es muß eine genaue Aufnahme der Schmeine⸗ 5 Auch eine 15 heltände von Haus zu Haus ſtattfinden. Strohaufnahme. 5 Alle Emwohner ſind zur genauen Angabe, zur Vor⸗ zeigung der Tiere und Strohvorräte, ſowie zur Duldung der erforderlichen Durchſuchung aller Ställe, Scheunen und ſonſtigen Behältniſſen verpflichtet. 8 Beauftragt mit dieſem Geſchäft iſt Herr Ge or Pfliegensdörfer, Makler, hier, der morgen damit beginnt. Weigerungen, Verheimlichungen oder falſche Angaben werden ſtrengſtens beſtraft. Seckenheim, den 3. Mai 1917. Bürger meiſteramt: „Vol Ein Sportwagen (Zweiſitzer) zu verkaufen. Näheres bei Alfermann Lutiſenſtraße 3 Feldpoſt Kartons in jeder Größe empfiehlt 5 Georg Zimmermann. ö Roc. 5 1 —— 5—.— 3 5 a— Eine Sommerfriſche. Novelle von Levin Schücking. 21 Nachdruck verboten. Als er hier angelangt war, warf er ſich angekleidet auf ſein Bett und machte e ſeiner Stimmung dadurch Luft, daß er einen Schrei des Schmerzes und der Verzweiflung ausſtieß. Er war in einem unbeſchreiblichen Zuſtande. Er war völlig außer ſich. Er fühlte ſich aufs Aeußerſte gedemütigt. Er hatte das Entgegenkommen Charlottens wie ein eitler Tor ausgelegt. Welch' anderen Sinn hatte es gehabt? Er war auf's Bitterſte gekränkt in ſeiner Liebe; er fühlte ſich zurückgeſtoßen— verachtet— ver⸗ raten— war es nicht abſcheulich, daß Charlotte ſeinen Brief der Gräfin gegeben? Das wenigſtens hätte ſie nicht tun ſollen— nicht ihn bloßſtellen dieſer Frau gegenüber. die er deshalb haßte, die ſchon deshalb bei allem, was ſie ihm geſagt, vom erſten Worte an auf ſeine Voremge⸗ nommenheit geſtoßen war. „Tieſe Vornehmen! Dieſe kraß egoiſtiſche Raſſe!“ ſagte er ſich.„Eine nervenſchwache, verwöhnte große Dame darf nicht erleben, was nur gewöhnl ichen Menſchen zuſtoßen darf. Wenn ihr ein Kind ſtirbt, ſo iſt das ein Mißgriff unſeres lieben Herrgotts den man zu vert uſchen ſucht. Und deshalb muß meine Mutter das ihrige her⸗ geben! Meine arme, arme Mutter! Arme geopferte Frau! Und mir, mir hat man nicht einmal vergönnt, ein Bild von ihr in der Seele zu tragen! Nicht einen Schimmer von ihrem armen, lieben, bleichen Geſicht hat man mir als Mitgift ins Leben gelaſſen! Wie mag dieſer gewiſſenloſe Graf ſeine Gewalt über ſeinen unglüc⸗ lichen Pächter mißbraucht haben, um ſein Verlangen nach ſeinem Kinde niederzuhalten! Und mich, mich hat man als unmündigen Knaben zu etwas wie einem Be⸗ trüger, zu einer lebendigen Lüge gemacht! Und dann wirft man mich, ſobald man meiner nicht mehr bedarf, zur Türe, ins Leben hinaus, wie einen jungen Pudel ins Waſſer; da, ſieh', Ruchloſe Menſchen! wie du durchkommſt, ſchwimm! Wie beſorgt der hochſelige Herr ee. Todes- Anzeige. Freunden und Bekannten machen wir die traurige Mitteilung, dass unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter Frau TuauaHauketerN nr nach fl aber schwerer Krankheit sanft verschieden ist. Seckenheim, den 4. Mai 1917. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie jacob Würthwein. Familie Ludwig Würthwein. Die Beerdigung findet am Samstag, den 5. ds. Mts. Nachmittags 5 Uhr vom Trauerhaus Friediichstrasse 67 ab statt. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin u. Tante Frau Barbara Schüssler geb Moog unerwartet rasch, im Alter von 70 Jahren, zu sich ins bessere Jenseits abzurufen. Seckenheim, den 3. Mai 1917. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie L. Rudolph. Die Beerdigung findet Samstag Mittag 3 Uhr vom Trauerhause Luisen- Strasse 53 aus statt. Versuchen Sie Jauer stofl-Mandelkleie vorzüglichstes Toilette- Waschmittel. dermania- Drogerie Fr. Magner's Hachi. Inh.:. uustin. N b Graf war, daß ich mich an ihn 8 8 würde! Wie beſorgt, ſich keinen läſtigen Bettler zu ſchaffen! Darum wird mir nicht einmal meines armen Vaters ehrlicher Name gelaſſen! Beim lebendigen Gott, iſt je etwas Em⸗ pörenderes geſcheßen! Und nun, nun erfaßt dieſe Frau Gräfin die Neugier. Sie iſt zwar auch vorſichtig und beſonnen, wie der Herr Papa. Sie will erſt wiſſen, ob es nicht gefährlich iſt, ſich mit einem Menſchen wie mir ein⸗ zulaſſen. Aber ſie möchte doch ſehen, was aus dem Knaben geworden iſt, der einmal wie ihr Bruder im Hauſe ihres Vaters lebte. ſie möchte ein wenig Nah⸗ rung für ihr Selbſt gefühl, ein wenig Befriedigung für ihren Hochmut, ein wenig Se bſtbe wunderung haben, in⸗ dem ſie ſich zu dem Künſtler herabläßt und ſo edelherzig Wohltaten über ihn ausſchüttet, während ſie doch eigenk⸗ lich nicht die mindeſte Verpflichtung gegen ihn hat; ſie will. f Friedrich ſprang, ſich unterbrechend, wieder von ſeinem Lager auf und ſtampfte heftig mit dem Fuße auf den Boden und lief dann in dem Dunkel der dämmerigen Nacht wie ein Raſender auf und ab. „Aber was ſie will, das will ich nicht!“ fuhr er dabei fort.„Sie hat ſich den unrechten Mann ausgeſucht. Ich denke, für meine armen Eltern und für mich iſt Elend und Schmerz genug entſtanden aus der Berührung mit dieſen Gräflichkeiten. Ich will nichts mehr mit ihnen zu ſchaffen haben. Es iſt vollkommen genug. Ich bedarf ihrer nicht. Verachten würde ich mich, wenn ich einen Heller von ihnen nähme. Ich will nichts von ihnen, gar nichts als Genugtuung von dieſem elenden Menſchen, von dieſer niedrig denkenden Jammerſeele. Und dann will ich nichts mehr hören noch ſehen von der ganzen un⸗ ſeligen Gef chichte. Ich gehe, ich ſchnüre mein Bündel und ziehe 1 5 Olevano oder nach Nemi. Aber ich werde an Watler ſchreiben müſſen, daß er herüberkommt und mir bei dem Duell mit den Grafen ſekundiert. Das will ich gleich tun.“ In der Tat, er zündete ſein Licht an und ſchrieb ſofort einige Zeilen an den Freund in Rom, den er bat, 8685865858550686565868 15 Aale f Marta Lösche& Seckenheim Schlosstrasse 29. E Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr best gänzlich öhmerzloses Labnzieben Nacnher. Vorher. Fig. I zeigt dasselbe Gesicht, II Fig. II zeigt ein sonst hübsches e dure h das Einsetzen Gesicht, bei welchem durch das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadureh das ganze Gesicht an Schöpheſt zurückerhalten hat. Schönheit verloren hat. 599—94/⁊„„„„6„„„„„„er— Spezialitàt: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nicht passender Ge- bisse innerhalb eines Tages. von künstlichen Zähne die Rundung der Wangen und da- durch die ee e eee e ae E Für Frühjahr und Sommer Orèpe de chine in allen gangbaren Farben, Voile, Rohseide, Eolienne, Stickerei- Stoffe, abgepasste Roben, Stickerei-Volants für Kinder⸗Kleider, Satist in Seide und Baumwolle, Musselin, Kattuns und Zephir, Kostüm- und Kleiderstoffe, Blusenstoffe, Blau-Leinen für Knabenanzüge, Wasch-Anzüge, Hosen und -Blusen für Knaben, Sommer- Sweater in allen Größen, Orlean und Moire, fertige Unterröcke(Leinen), Korsstten- Schoner Untertaillen. Wieser-dlli Grüne Marken. Luisensti. 40. cc eee ee 8 1 ee FFF stets vorrätig N Dumme! 1 Trauer-Papiere„ 4 u fn Ahihihhintunt bTrtkitkit 8888888 E mitzubringen; ſein Stilet war die ein Eiaß. Dann warf er ſich wieder nieder und fi gegen Morgen in einen unruhigen Schlumme 6 er ſpät erwachte. Die aufgeregte, zornige, 1 mung, die Empörung der Nacht war vorüber einer großen Niedergeſchlagenheit Platz bu Er ſann noch einmal über alles nach, was Er rief ſich jedes Wort, das Charlotte zu ihm 9 zurück; ihr ganzes Weſen ſtand lebendig vor ſchaute in ihr ſtilles, tiefes, eigentümliches Aug der Gedanke, daß er ſich in Allem und Jedem haben, daß er für ewig auf ſeinen Glückstraum ver daß er ſo einſam und heimatlos weiter leben ohne ſie leben ſolle, war ihm furchtbar, une Er erfüllte ihn mit einem ganz unbeſchreiblichen n Sich ſtille darein fügen, war ihm unmöglich. 0 halb ſollte er das auch? Weshalb ſollte er ann 0 daß er nie und nimmer Charlottens Neigung 9 könne, wenn er ſich auch in der Annahme 11 hatte, er habe ſie bereits gewonnen? Konnte en durch längeres Warten erobern? Konnte er nich 112 nach und nach ihr Herz zu rühren? Verdiente die nicht, durch langes, treues Mühen erworben 1 5 s Aber freilich, das war unmöglich, er hätte dann bindung mit dieſer Familie, die er haßte, die! wollte, fortſetzen müſſen... und das, ſchien inn eine Schmach für ihn geweſen, das wollte er nf 1 ging ja auch ſchon des tollen Grafen wegen Gb Konnte er ſich Hoffnungen machen, daß er von Zeit zu Zeit allein ſehen werde? Es 1 kei ſicht, keine Gelegenheit dazu da. höchſtens am el, ein oder das andere Mal, wenn ſie, wie zu hon ſchah, zur Kirche ging. Er war ihr früh her b einem ſolchen Gange begegnet, ohne damals ſchleierten jungen Mädchens zu achten, viell, 10 es heute noch möglich— er durfte dann freili verlieren, denn die Sonne ſtand ſchon ziemlich full, Fortſetzunn 1— — n 22. Wir bieten an: Alle Sorten Feld-, Garten- und— in bekannter Güte. Kleine Steek zwiebeln Pfd. 1. Blumendünger.— sent(offen und in Gläſer), Sardinen in Od 4 heringe, Marinlerte Heringe, holl. 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