Erscheint t a gli ch, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Woanementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. unabn k. Vue Durch die bei freier Zuſtellung. Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. Tine schwere Hiederlage Kriegschronik 1916 0 F d Höhe 304 wurden die Franzoſen % üdlich von Garbunowka(weſtlich wurde unter ichweren Verluſten für den Feind SS——— Ilalienf g 1 5 dieſen wurlan, Angriffe gegen San Martino, die abge N en. ſche Notteichung der amerikaniſchen Antwort auf die deut⸗ u. der durch Botſchaſter Gerard. Ruſſen bei Kirvey nordweſtlich von Muſch und e Bathli em Kaukasus zurückgeſchlagen. — S e SS Berg 7 vac„Eroberungspolitik“. 7 19 1 0 4 1 0% 12 0 80 5 Geſchi 1 1 bah elbun wird ohne allen Zweifel es einmal er Von Dr. Hieber. N Kulturfeinde, gegen die England und ſeine Ver⸗ Mil, Krieg zu führen vorgeben, iſt bekanntlich der Luarts mus Man hat im engliſch⸗franzöſiſch⸗ ager ja ſchon frühe begonnen, den Krieg gegen er von Hauſe aus ein ganz gewöhnlicher Raub⸗ koberungskrieg war, in eine Art vornehmen Kul⸗ zulügen, in einen heiligen Kreuzzug der Zivlli⸗ 85 emokratje gegen deutſche Barbarei, deutſchen Mili⸗ „eutſchen Zäfarismus, Autokratismus und ſonſtige culſ ismusgeſchwänzte Ungetüme. Die Vorwürfe, mit ub bland überſchüttet wird, gipfeln in dem des ruf der ebenſo die tieſſte Quelle unſerer Barbarei ſhen de unſeres Zäſarismus ſei. Die Hauptwirkung gegen ilftarismus, das dürfte die ſchwerſtwiegende das ihn ſein, ſoll darin bestehen, daß er die deutſchen 5 eutſche Volk dem Gedanken des Kriegs gefügig eroberungsgierigen Volk gemacht habe. Von ganz ordentliche Kerls, anſtändige, friedliebende Wir durch die Giſtpflanze des Militarismus in 0 Radaubrüdern umgewandelt worden. Die Deut⸗ leben kaubgierigeg Wegelagerer Europas, die unleid⸗ bersſtörer, die wüſten Raufbolde, die ewigen Un⸗ ganzen Planeten— ſo tönts uns einmütig aus alle Briands, Sonninos Munde entgegen, und Wilſon zufen ihm eigenen würdevollen Salbung in die Straf⸗ ener Bußprediger ein. Wie ſteht es denn in der Exoberungs⸗ und Raubgier Deutſchlands? che betätigt oder auch nur bekundet? Was ſagt en dichte darüber? f man unſere Feinde ſeit 1871, was hat Deutſch⸗ 5 neuen Gebieten gewonnen,„erobert“? Deutſch⸗ en 43 Jahren bis zum Ausbruch des Krieges noch eine Gewaltherrſchaft in Europa ange⸗ über bah e baupt niemand bedroht. Als Kaiſer Wilhelm J. 5 Frühjahr 1871 ſiegreich in des neugegründeten dt einzogen, da hat alle Welt ringsum er⸗ KHilcchtet, den drei innerhalb ſieben Jahren glänzend er gen werde nun eine Zeit deutſcher Eroberungs⸗ folgen. Richts davon iſt eingetroffen. Das tun Lein ſicherer Hort des Friedens in Europa. Wiedergen erneuerten ſich, als Wilhelm II. den Thron i 8 iſt keine davon wahr geworden. Ja man ands ſeren Feinden ſeit Jahren luſtig gemacht über nicht ernſten Streitfällen ausweichende Friedens⸗ anie derſelbe Kaiſer, deſſen blutrünſtige Menſchen⸗ Fan 80 iffel vorgeführt worden, all die Jahre a 08 iſchen Witzpreſſe als Guillaume le timide, e Jahr eigling verſpottet worden? Wir haben ſeit auf dem W unſere Kolonien, meiſt bis dahin herrenloſes in Mas des Vertrags oder des Kaufs erworben, an m arokko nichts anderes als die„offene Tür“ Nen ag der auswärtigen Politik Deutſchlands, wie orwürfe telfahrhundert geführt wurde, manche be⸗ Aa, Wohl machen. Setzt iſt nicht die Zeit. darüber Ie in Bo w aber kann ſoviel auch heute ſchon geſagt J deutsche a verkogener keine Anklage unbegründeter, che Eraberungsluſt und Ländergier. Die un⸗ ie europäſſche Großmacht, die ſeit 1871 e f aug enen en bedingten Frledenewilſen Fezundet hat, die den Deutſchland iſt. Wir haben weder den 5 neunziger Jahren noch ſpäter den ruſſiſch⸗ gewur 1 Frankreichs Faſchodaſtimmung noch 0 Wir 9 7 te Englandfeindſchaft zu unſerem Vorteil esgenoſſen als Frankreich noch ſchwach war und gen, n Gelegenheit nicht benützt, um es ipolis nah ehr zugelaſſen, daß es Marokko, daß aldebiete in daß Frantreich, England und Rußland bbrade“ Kazſe en ungeheuer erweiterten. Mehr als and be er Friedensliebe und nichts ſonſt geradezu oren. Das ſind nackte geſchichtliche Tat⸗ ban di Es gibt ſeit den Zeiten Napoleons l. in denen England nicht irgendwo te. Auf dem europälſchen Jeſtland nur darauf an, die Eiferſucht der r 6 e dave ſtets wach zu halten und dafür zu 1 0. g 5 mächtig und für Englands Welt⸗ 5 ie und wo es der engliſchen ſie heute den Grundſatz des freien es da 155 ölker an, um morgen mit dem eden En. dort gelte, die ſtaatliche Ordnung Aegy tengriff zu rechtfertigen. England hat ur 1 50 eingeſteckt, dem ſpäter das obere 90 5 tach der öſtliche Sudan angegliedert zunächſt ir Wettbewerb mit Frantzreich. In Achantiland in Weſtafrika 1874 die Goldküfte Witu, Son ſodann in Oſtafrika 1890 und die einverleibt. naliland, Sanfibar, Uganda dem eng⸗ In Südafrika find, nachdem 1845 dllichen nd Länderräubergeſtalt jetzt allen Völkern bezieht ſich 17. Jubraang. Hmtsdbiatft der Bürgermeister ämter Seckenheim, MNesheim, Necarhansen und Edingen. Druck uno Verlag von g. Zimmermann, Seckenbeim. das Matabeleland und 1895 das Tongaland unterworfen waren, nach etwa ſechsjährigem Krieg die beiden Burenrepubliken als Transvaal⸗ und Oranjekolonie 1902 endgültig dem engliſchen Reich wage worden. In Aſien wird 1886 Birma (663 000 Geviertkilometer mit 10 Millionen Einwohner) durch Krieg erobert, andererſeits der engliſche Einfluß über Be⸗ lutſchiſtan, Afghaniſtan und Südperſien nach Weſten wie nach Norden ausgedehnt, meiſt im harten Wettſtreit mit Rußland. In 5 5 wird das Gebiet von Hongkong etwa zehnfach vergrößert. In Auſtralien und Ozeanien erfährt ein rieſen⸗ großer Beſitz eine ſtändige Vermehrung. Die engliſchen Kolonien befaſſen heute ſchätzungsweiſe in allen Erdteilen und Ozeanen 375 Mill. Menſchen gegenüber höchſtens 15 in den deutſchen Kolonien und ihr Flächeninhalt von rund 30 Mill. Geviertkilometer iſt mehr als das zehnfache der unſrigen. Wie hat nun Frankreich als Friedensvorkämpferin ſich bewährt, die Republik, die bean alles was nach Eroberung ausſieht eine tieſe ſittliche Abneigung, ja Abſcheu empfindet? Der Eroberung von Tunis(für Italien bekanntlich ein Haupt⸗ beweggrund ſeines Entriitts in den 1 folgt 1884 die von Tonkin, Annam, Cochinchina, Kambodſcha, die ſeit⸗ dem unter dem Namen Indochina zufammengefaßt ſind, ferner von Siam in Aſien, 1885 die von Madagaskar und 1893 die von Dahome in Afrika. Senegambien, ferner nom Sudan die Reiche Bagirmi und Wadai werden erworben. ſo daß heute ein rjeſiges afrikaniſches Kolonialreich Frank⸗ reichs von Algier und Tunis im Norden hinweg über das Nigergebiet mit Timbuktu bis zum Kongogebiet im Süden reicht, weſtlich von Senegal bis öſtlich zum ägyptiſchen Sudan ſich ausdehnt. Die franzöſiſchen Kolonien befaſſen heute rund 13 Mil! Gevjertkilometer mit etwa 54 Mill. Einwohner. Und alle dieſe, ſeine gewaltigen Neuerwerbungen konnte Frank⸗ reich machen, ohne daß Deutſchland ihm je Schwierigkeiten in den Weg legte. a Italien iſt unter den mächtigen Fittigen des Drei⸗ brnde: zuletzt in die Reihe der afrikaniſchen Kolonialmächte eingerückt, und hat über Tripolis und Erythräa ſeine Herr⸗ ſchaft ausgedehnt. 5 5 ö Rußland hat Beſſarabien den Rumänen, Kaukaſus und Stück? von Armenien den Türken abgenommen, Turkeſtan, Chima, Buchara in Inneraſien ſich zugeeignet, den Chineſen um Mongolei und Mandſchurei erleichtert, nur daß ihm die Japaner einen Teil des Raubs wieder abgefagt haben, ſeine Herrſchaft im brüderlichen Wettbewerb mit England über Nord erſien ausgedehnt. Sapan endlich hat Jormoſa ſich feſtgeſetzt. Noch ein Wort über unſeren jüngſten Feind, der ſich am lauteſten und aufdringlichſten als Hüter eines geordneten Welt⸗ friedens, als ejne Art von der Vorſehung beſtellten Welt⸗ voliziſten geberdet. Wie vielen auch unter uns ſind die er. Staaten von Nordamerika all die Jahre, ja Jahr⸗ zehnte her als der ideale Frjedensſtaat erſchienen, ohne ſtehendes Heer, überall Förderer der Kultur und Beglücker in der Mandſchurei, Korea und der Menſchheit! Das war immer unrichtig. Denn Nord⸗ amerika hat im letzten Jahrhundert mehr Land erobert als irgend ein Staat der alten Welt. Das Ausdehnungsſtreben, auch mit Gewalt, iſt ſchließlich die natürliche Betätigung jedes Koloniſtenvolkes und ⸗ſtaates. Aber die auswärtigen Ber⸗ treter der Union haben es ſtets verſtanden, Gewand einh ſtolzfſeren und haben jederzeit, am meiſten vielleſcht in Deutſchland, Gläubige für den bindlichen Irr⸗ wahn gefunden, daß der Verzicht auf Weltmachtſtreben den rech: eigentlich bezeichnenden Unterſchied zwiſchen der wahrhaft neuzeitlichen amerikaniſchen und der veralteten verzopften euro⸗ päiſchen Politik ausmache. Das Urteil mußte ſich freilich beträchtlich ändern, ſeit Nordamerika vor 20 Jahren mit Spanien einen Krieg vom Zaune brach und dieſer älteſten Vormacht europäiſcher Kolonialgröße ihren weſtindiſchen Be⸗ ſitz in Kuba, ihren oſtaſiatiſchen in den Philippinen abnahm. Gleichzejtig eignet ſich der nordamerikaniſche Friedensſtaat die Hawai⸗Inſel an, ſetzt ſeine Anſprüche auf eine der Samoa⸗ Inſeln durch, ſchafft ſich auf den Aleuten Stützpunkte. Kurz, die Unzon faßt im Norden wie in der Mitte und im Weſten des Stillen Ozeans Fuß und vollendet im jetzigen Krieg durch den Kauf der Thomas⸗Inſeln von Dänemark ſeine Herrſchaft über die Gewäſſer zwiſchen Nord⸗ und Südamerika. Mit der Erwerbung des Panamakanals und des dazu gehö⸗ renden Landſtreiſens wird Nordamerika zum Herrn der Ver⸗ bindung der beiden Ozeane. Ueber die füdamerikaniſchen Staaten erſtrebt es durch das Band der finanziellen Abhängigkeit mit wachſendem Erfolg eine Art Vormundſchaft. In allen Fragen des Stillen Ozeans gehen England und Nordamerika Hand in Hand. Daher hann die Union nicht wünſchen, daß Englands Macht in Europa die mindeſte Schwächung erleidet, und das berühmte Wort Wilſons vom„Frieden ohne Sieg“ ſelbſtverſtändlich nur auf einen Sieg Deutſchlands. Die Ver. Staaten ſind eine Macht wie jeder andere Staat auch, ſind auf Mehrung ihres Beſitzes jederzeit eifrigſt bedacht — nur naive Toren können ſich und andere hierüber täu⸗ ſchen—, ja der amerikaniſche Imperialismus iſt älter, ſtärker und zielbewußter als irgend einer in Europa. Nordamerika iſt das Mutterland des Imperjalismus. on, dieſer ſa'bunesvolle Fjedensapoſtel und phraſengeſchwollene Anwalt von Meunſchlichkejt und Gerechtigkeit, dem unverdorbenen einfachen Empfinden als der ſkrupelloſeſte Heuchler und ge⸗ riſſenſte Geſchäftsmann unter unſeren Feinden. Und wenn er — nebenbei bemerkt— den deutſchen Unterſeehootkrieg auf Barbarei anklagt, ſo wird die Seſchichte als Richterin über ihn urteilen, daß unſeren Tauchbooten nicht ſo viele Einzel⸗ leben zum Opfer gefalſen, als ron den unter ſeiner Verant⸗ wortung herübergeſchafften amerikaniſchen Geſchoſſen auf den Schlachtfeldern Frankreichstauſend unſerer Brüder und Söhne zu Tode getroffen worden ſind. (Schluß folgt.) Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 9. Mai.(Amtlich.) Weſtlichee Krieg ſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht; Bei ungünſtigen Witteranasverhäl niſſen war das hat in pazifiſtiſchem Daher erſcheint Wil⸗ k. 109. Inſerttonsprets. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. ei PPPPPP——FPPPPP—PPPPP—P—PPPP——..———— arrails. Artilleriefeuer nur an wenigen Stellen lebhafter. Bayeriſch⸗fränkiſche Regimenter, die geſtern mor⸗ gen Fresnoy mit großem Schneid geſtürmt hatten, hielten den Ort gegen neue feindliche Angriffe und brachten weitere 100 Gefangene ein. Teilvorſtöße der Engländer bei Roeux und Bullecourt wurden abgeſchla⸗ gen. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: a Zwiſchen dem Winterberg und der Straße Corbeny— Berry⸗au⸗Bac ſchritten abends friſch eingeſetzte franzö⸗ ſiſche Kräfte nach Trommelfeuer zum Angriff. In heißem Ringen wurde der Feind teils durch Nahkampf, teils durch Gegenſtoß zurückgeworfen. Im übrigen war auch an der Aisne⸗ und Champagne⸗Front die Gefechts⸗ tätigkeit, beeinflußt durch das ſchlechte Wetter, geringer als an den Vortagen. 5 5 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nördlich von Kirlibaba und ſüdlich der Valeputna⸗ Straße wurden Vorſtöße ruſſiſcher Kompagnien leicht abgewieſen. Die a Mazedoniſche Front war geſtern der Schauplatz erbitterter Kämpfe. Nach ſtarker Artillerievorbereitung führte General Sar⸗ rail ſeine verbündeten Truppen z iſchen Prespa⸗ und Doiranſee an zahlreichen Stellen zum Angriff. Beſon⸗ ders erbittert wurde im Cernabogen gekämpft, wo Tag und Nacht wiederholte feindliche Anläufe unter ſchwer⸗ ſten Verluſten für den Gegner vor unſeren Stellungen vollkommen zuſammenbrachen. Das gleiche Schickſal hatten Angriffe des Feindes bei Gradesnica, am Wardar und wefelich des Doiranſees. Deut che und bulgariſche Diviſionen haben dem Feind eine ſchwere Niederlage bereitet. 5 5 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die fatale Tatsache, daß den Engländern und Franzoſen trotz des gerade einen Monat andauernden Kampfes und trotz des Verluſtes von nun etwa 400 000 Mann der Durchbruch immer noch nicht gelungen iſt, findet eine ebenſo einfache wie einleuchtende Erklärung in einer Erläuterung der halbamtlichen franzöſiſchen Agence Havas. Darin wird geſagt, daß ſich der Wider⸗ ſtand des Feindes gegenüber den neuen engliſchen An⸗ ſtürmen wieder als äußerſt hartnäckig erweiſe. Der wilde Charakter der vorhergehenden Schlachten zwiſchen Deutſchen und Engländern werde diesmal noch über⸗ boten und die Alliierten ſeien infolge der Erbitterung, mit der jeßt gekämpft werde,„verhindert“ worden, nennenswerte Fortſchritte zu machen.— Das iſt bomben⸗ ſicher: die Engländer und Franzoſen hätten ſchon den wundervollſten Sieg erfochten,— wenn die Deutſchen ſie nicht daran verhindert hätten. So erſt jetzt wieder bei Fresnoy. Es kann von Augenzeugen beſchworen wer⸗ den, daß General Robertſon das d orf durch Kanadier, Neuſeeländer, Afrikander, Indier e tutti quanti nach neue⸗ ſten Regeln der Kriegstechnik erobern ließ. Da miſch⸗ ten ſich einige bayeriſche Regimenter vom Franken⸗ lande gänzlich unbefugt in das Geſchäft und mit Fres⸗ noy war es wieder nichts. Ja, noch mehr! Als Ro⸗ bertſon dieſe Bayern, wie es ſein gutes Recht war, wieder hinauswerfen laſſen wollte, da„verhinderten“ ſie nicht nur die Ausführung ſeines Befehls, ſondern be⸗ hielten 100 ſeiner Schutzbefohlenen zurück und ſchick⸗ ten die übrigen mit blutigen Köpfen heim, wenn ihnen nicht gar noch etwas ſchl mmeres paſſierte. Iſt das nicht der Gipfel eines autokratiſchen Militarismus! In den Orkus mit ihm!— Aehnlich ſchlechte Erfahrungen ha⸗ ben die Franzoſen auf ihrem rechten Flügel der Aisne⸗ Front gemacht. Um ein Haar hätten ſie die Oſtſeite des Winterbergs wieder in die Hände bekommen, wenn die Badener, Württemberger und Brandenburger ſie mit ihrer unbegreiflichen„Erbitterung“ daran nicht„ver⸗ hindert“ hätten. Wilſon kann daraus klar und deut⸗ lich erſehen, daß zwiſchen den Deutſchen kein Unter⸗ ſchied zu machen iſt; ſie ſind allzumal militariſtiſche Sünder. s 8 Die„Times“ vom 1. und 2. Mai veröffentlichen Verluſtliſten mit den Namen von 466 engliſchen Offi⸗ zieren(150 gefallen) und 5850 Mann. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 9. Mai. Heeresbericht vom 8. Mai nach⸗ mittags: Zwiſchen Somme und Oiſe ziemlich ſtarke Artillerie⸗ tättekeit. Ein fairdlicher 15 auf die Gegend von Jiensburt ſcheiterte Während der Nachtt machte der Feind öſtlih ron Beuxaillon und auf dem Chemin des Dames in ichtung au; das Pantheon und bei Cernh einen Gegenangriff. Alle anderen Verſuche der Deutſchen brachen in unſerem Feuer zuſammen. Nördlich von der Hochfläche von Vauclere konnten wir durch einen Handſtreich den Mittelpunkt des feindlichen Widerſtandes nehmen. Nordbweſtlich von Reims kam es bei dem unfruchtbaren Verſuche der Deutſchen, in einem von uns geſtern eroberten Graben ſüdlich von Berry⸗au⸗Bac wieder Fuß zu faſſen, zu einem lebhaften Kampf, der zu unſeren Sunſten endigte. Nordweſtlich von Prosnes eroberten wir die befeſtigten Werke und nordöſtlich vom Hochberg wieſen wir einen beftied deutſchen Angriff auf den Kamm den Teton ab. Abends: Tagsüber hat die deutſche Artillerie, von der unſrigen bekämpft, den Abſchnitt Cerny—Hurtebiſe und die Umgegend von Craonne. Handgranatenkämpfe öſtlich von Vauxaillon. An der übrigen Front Geſchützfeuer mit Unterbrechungen. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. London, 9. Mai. Heeresbericht von geſtern mittag: Lebhafte Artillerietätigkeit, namentlich in den Abſchnitten von Fresnoy und Lens. ö Abends: Heute 5 machte der Feind ſtarke Gegenan⸗ riffe gegen unſere Stellungen in der Nachbarſchaft von resnoy. Er hatte damit zuerſt 1 und faßte nordöſtlich des Dorfes in unſeren Gräben Fuß. Bald darauf gewannen wir aber den verlorenen Boden durch Gegenangriff zurück. Später am Vormittag unternahmen zwei ch deutſche Diviſionen ſüdlich von Fresnoy einen zweiten mächtigen Angriff. Rechts auf ünſerer Front wurden die angreifenden feindlichen Truppen mit ſchweren Verluſten zurückgewieſen. Auf der linken Seite wurden unſere Truppen nach heftigem Widerſtand gezwungen, ſich aus dem Dorfe Fresnoy und dem Gehölz ee Der Krieg zur See. Berlin, 9. Mai. Vom Atlantiſchen Weltmeer ſind neuerliche Verſenkungen von insgeſamt 27 500 Ton⸗ nen gemeldet worden. In der Hauptſache handelt es ſich um große. Dampfer.— Ferner ſind Nach⸗ richten eingelaufen, daß im Mittelmeer drei feind⸗ liche Truppentransportdampfer vernichtet worden ſind, und zwar am 15. April öſtlich von Malta ein nach Aegypten fahrender Dampfer von etwa 10 000 Ton⸗ nen, am 20. April bei Gibraltar ein engliſcher Dampfer von 12 000 Tonnen und am 4. Mat im Joniſchen Meer ein italieniſcher Dampfer von 3935 Tonnen mit Soldaten des 61. Regiments. San Sebaſtian, 9. Mai. Am 4. Mai wurden die bewaffneten franzöſiſchen Schiffe Verdun und Marne u einſtündigem Kampfe von einem Tauchboot ver⸗ jenkt. Neues vom Tage. Vom Verfaſſungsausſchuß. Berlin, 9. Mai. Der Verfaſſungsausſchuß des Reichstags beriet geſtern noch die verſchiedenen Abän⸗ derungsanträge betr. das Reichstagswahlrecht und die Verhältniswahl. Eine fortſchrittliche Ent chießung Hauß⸗ mann⸗Müller⸗Pachnicke erſucht den Reichskanzler, einſt⸗ weilen bis zur Vermehrung der Abgeordnetenzahl die Verhältniswahl(Proporz) für den Reichstag nach würt⸗ tembergiſchem Muſter einzuführen. Ein Konſervativer betonte, Wahlrechtsfragen ſeien ſchließlich Machtfragen. Er wünſche Material von der Reichsleitung und des⸗ halb Ausfetzung der Beſchlußfaſſung. Der Proporz üchte geradezu Berufspolitiler durch die Erleichterung 55 Wahl. Zum Berichterſtatter für dieſen Stoff wird Dr. Müller⸗Meiningen(Volksp.) beſtimmt. Bet München, 9. Bettinger auf den flichen Stuhl München⸗Frei⸗ ſing ſoll Erzbiſcho hauck in Bamberg auserſehen ſein, den in Bamberg der bisherige Weihbiſchof D. Senger erſetzen würde. 5 Wien, 9. Mai. Der inzwiſchen von ſeinem Poſten abberufene öſlerreichiſche Generalſtabschef Konrad von Hötzendorff ſagte, wie die D. T. meldet, vor ei⸗ nigen Wochen:„Der Krieg wäre längſt zu Ende, wenn der Tauchbootkrieg vor Jahr und Tag begonnen hätte.“ England will nicht rationieren. London, 9. Mai. Der Lebensmittelkontrolleur Lord Devenport erklärte geſtern im Unterhaus, bei frei⸗ 7 Einſchränkung werde es nicht nötig ſein, das Brotkartenſyſtem in England einzuführen. Falls die Tauchboote nicht über alle Erwartung hinaus Erfolg haben ſollten, ſo werde man mit den Vorräten bis zur nächſten Ernte durchhalten und eine zufriedenſtellende Rücklage haben. 5 London, 9. Mai. Die Lloyds Verſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft hat das Geſchäftsjahr 1916 mit einem Ver⸗ luſt von rund 590 000 Mark abgeſchloſſen. rs Nachfolger. Die Amwälzung in Rußland. 0 Buchanan geſucht. 0 Chriſtiania, 9. Mai. Reuter beſtreitet, daß Bot⸗ ſchafter Buchanan auf der Heimreiſe von Petersburg nach England ſich befinde.— Das Norw. Tel.⸗Bur. be⸗ richtet, ſeine Ermittelungen über die Abreiſe Bucha⸗ nans ſeien ergebnislos geblieben. Der amerikaniſche Krieg. Was iſt Wahrheit? b London, 9. Mai. Daily Telegraph meldet aus Neuyork: Rooſevelt habe 180000 Mann angeworben, ohne die Offiziere. Er habe Maßnahmen getroffen 955 daß dieſe Truppen in 6 Wochen mobil ſeien und die erſten Abteilungen nach Frankreich gehen könnten. Paris, 9. Mai. Der„Temps“ meldet aus Waſ⸗ hington, 200 000 Frauen aus allen Teilen der Ver⸗ einigten Staaten hätten ſich erboten, unter dem Kom⸗ mando von Rooſevelt auf den Kriegsſchauplatz nach Frankreich zu gehen.— Armer Rooſevelt! Waſhington, 9. Mai.(Reuter) Vom Kongreß wird die Bewilligung von einer Milliarde Dollars ver⸗ langt werden, die zum Bau einer großen amerikaniſchen Handelsflotte dienen ſollen, mit der man die Unterſee⸗ bootsgefahr überwinden will. London, 9. Mai. Der Daily Telegraph meldet aus Neuyork, der Staatsſekretär des britiſchen Schatz⸗ ämts, Samuel Lever, habe angekündigt, daß die Firma J. P. Morgan keine Geld⸗Angelegenheiten Englands mehr vertrete, da die Unterſtützung der Alliierten nun⸗ mehr ohne Vermittlung von der amerikaniſchen Re⸗ gierung direkt beſorgt werde. Dieſe Un erſtüßgung komme gleichzeitig dem amerikaniſchen Volke zugute, da die nicht Zum Nachfolger des Kardinals Schlag gleichen Gelder in Amerika ausgegeven werden wür⸗ den. England allein gebe täglich 7 Millionen Dol⸗ lars aus. Vermiſchtes. Stiftung. Die Weſtfäliſch⸗Anhaltiſche Sprengſtoff⸗A.⸗G. ſtif⸗ tete 1 Million Mark für die Nationalſtiftung für die Hinter⸗ bliebenen des Heeres und der Reichsmarineſtiftung.— Die Firma Dürninger in Herrnhut ſtiftete 435 000 Mark der Brüder⸗ gemeinde zu gemeinnützigen Zwecken und für die Kriegshilfe. Wilſon ein Abſchreiber. Ein Blatt in Philadelphia ſchreibt, die bekannte Kundgebung des Präſidenten Wilſon über den Frieden ehne Sieg ſei eine plumpe chreibung, die zum großen Teil mit einer Kundgebung wörtlich übereinſtimme, die Kaiſer Dom Pedro von Braſilien im Jahre 1864 an den Präſidenten Lincoln gerichtet habe.— Ganz unglaublich er⸗ ſcheint das nicht, denn man weiß, daß Wilſon bei der Ab⸗ faſſung ſeiner wiſſenſchaftlichen Bücher bereits eine große Er⸗ fahrung in der Kunſt des Abſchreibens bewieſen hat. Waren für 100 000 Mark beſchlagnahmt. Das Kriegswucher⸗ amt in Berlin hat einen großen Kettenhandel aufgedeckt und dabei 35 Zentner Kaffeemiſchung, 24 Zentner Gerſtenkaffee, 2000 Büchſen Oelſardinen, 40 Zentner Backpflaumen, 30 Zentner Glyzerinſejfe, 35 Zentner Kerzen und 3 Zentner Del aus verſchiedenen Verſtecken hervorgeholt. Der 21jährige Kaufmann Arno Lewy und der 31jährige Agent Nicopoli aus Galizien wurden verhaftet. J Brand. In dem pommerſchen Kirchdorf Lebbin, Kreis Demmin, ſind 35 Gebäude abgebrannt. Das Feuer entſtand durch einen Zigaretten rauchenden Knaben.— Ein gewaltiger Wald⸗ brand vernichtete bei Haltern(Weſtfalen) tauſend Morgen Kie⸗ fernbeſtand. Viel Wild kam um, 2000 Soldaten waren am Löſchen beteiligt. Durchſtechereien. Der Senator Leopold Fiſcher in Linden (Hannover) iſt verhaftet worden. Er iſt beſchuldigt, bei Liefe⸗ rüngsabſchlüſſen Betrügereien in 16 Fällen verübt und in 8 Fällen verſucht, ferner Erpreſſung und Beamtenbeſtechung be⸗ gangen zu haben. Weiter ſoll er ſich bei der Beſchaffung einer Anleihe und Getreide der Stadt Lindau der paſſiven Beſtechung ſchuldig gemacht haben. Schließlich handelt es ſich noch um Steuerhinterziehung. Bio kartenbetrug. In Groß⸗Emmerich Nara wur⸗ de eine Bäckermeiſtersfrau zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, 1500 Mik. Geldſtrafe und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt, weil ſie durch einen bei der Brotkartenſtelle beſchäftigten Lehr⸗ ling ſich widerrechtliche Brotkartenabſchnitte verſchaffte und da⸗ durch 478 Zentner Mehl mehr bezogen hatte, als ihr zuſtand. Der Lehrling erhielt 2 Monate Gefängnis. Der Vorſtand ſäm licher Wirt cha tsabteilungen des Wiener Kriegsminiſteriums, Jarzebecki, iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Er war ein Hauptzeuge in dem Kranzprozeß. Rerchstag. Berlin, 9. Mai. Marineetat. Abg. Pfleger(3.) erſtattet den Bericht des Hauptausſchuſſes und gedenkt der unvergänglichen Helden⸗ taten der Tauchboote. 5 Staatsſekretär Capelle: Voll Begeiſterung ſind unſere Tauchboote an ihre Aufgabe herangetreten, mit unſeren ſieg⸗ reichen Armeen den Schlußkampf dieſes gewaltigen Völkerkrieges durchzuführen. Ich kann die Verſicherung abgeben, daß ſie bis zum Ende durchhalten werden.(Bravo.) Tauchboote, ge⸗ ſchultes Perſonal, Torpedos, Minen, Brennſtoff und alles, was ſonſt noch dazu gehört, ſind vorhanden.(Lebh. Bravo.) Und nur das: im ganzen deutſchen Vaterland regen ſich Tauſende und Abertauſende von Händen, um immer neue Tauchboote und neues Material zu ſchaffen.(Bravo.) Immer noch beſſere Typs werden gebaut. In der Marine drängen ſich Offiziere, Unteroßſiziere und Mannſchaften zum Dienſt auf den Tauchbooten.(Bravo.) Die Abwehrmittel der Gegner nehmen . und qualitativ zu, aber ein Allheilmittel gegen die auchboote gibt es nicht. In England iſt man jetzt ſo weit, daß man ſagt:„Wir müſſen die Stützpunkte der Anter⸗ ſeeboote ausräuchern, das iſt das einzige Mittel, um an die Unterſeeboote he au zul o. amen.“ Mögen ſie nur kommen:(ebh. Bravo.) ſie werden auf Granit beißen.(Brauſender Beifall.) Auch unſere Unterſeeboote nehmen, nachdem ihnen der unge⸗ hemmte Unterſeebootskrieg eröffnet iſt, in ihrer Leiſtungsſühigkeil darernt zu. Die Angaben der Feinde über die Jahl der verlcrenen Tauchboote ſind falſch.(Cebh. Hört! Hört!) Unſere Verluſte ſind gering, viel geringer, als wir ſelbſt erwartet haben(Lebh. Bravo.) Die Verhältniſſe in den Sommer⸗ monaten werden auch noch beſſer. Nach einer einzigen Fern⸗ unlernehmung kommen die Tauchboote zurück mit einer Be⸗ ſatzung, die allen Anforderungen gewachſen iſt. Rund eine Millizn Regiſtertonnen und 500 Schiffe ſind ſeit 1. Februar bis jetzt pro Monat verſenkt worden, in den erſten Drei Monaten 1325 Schiffe.(Lebh. Hört! Hört!) Wie lange das noch weiter gehen wird, iſt Sache unſerer Gegner.(Sehr gut.) Heute findet man auch in England, daß der Tauchbootkrieg kein Schlag ins Waſſer war. 0. in das Lebenszentrum unſerer erbittertſten Feinde. Unſere ganze Nation hat den ehernen Willen zum Siege und das felſenfeſte Vertrauen, daß wir die uns geſtellte ufgabe löſen werden. Wir laſſen nicht locker, bis wir es geſchafft haben.(Brauſender Beifall und Händeklatſchen.) Handel und Verkehr. Kurzer Getreidewoche bericht der Preisberichts⸗ ſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats. vom 1. bis 7. Mai 1917. Der Endkampf zwiſchen England und Deutſchland. Die Welt hält zurzeit den Atem an und blickt entſetzt auf den Ausgang des gigantiſchen Ringens zwiſchen England und Deutſchland. Die Worte des Premierminiſters Lloyd George am 27. April in der Londoner Guildhall:„Unſere Haupt⸗ ſerben it iſt die Volksernährung, denn wenn wir Hungers terben, iſt der Krieg zu Ende“, ſchießen wir eine Feuergarbe aus dem britiſchen Lügengewebe hervor und verbreiten plötz⸗ lich Tageshelle über den wahren Stand der Dinge. Sie bilden einen Wendepunkt in der Geſchichte der meerumrauſchten und bisher meerbeherrſchenden Inſel und künden zugleich das Finale des ſich vor unſeren Augen abſpielenden Dramas an. Alle Anzeichen weiſen darauf hin, daß die engliſche Brotverſorgung ſo knapp wie nur möglich iſt und vorausſichtlich nicht bis zur nächſten Ernte, alſo bis Ende Auguſt reichen wird. Doch wiſſen wir keine ſicheren Zahlen hierüber. Zur Beurteilung der Sachlage hat es keinen Zweck, den Brotbedarf des eng⸗ liſchen Volkes im Frieden zu Hilfe zu nehmen. Der Krieg wirft, wie wir es am eigenen Leibe erfahren haben, alle Friedensſtatiſtik über den Hauſen. Für das Durchhalten im Kriege kommt es nicht darauf an, zu wiſſen, wieviel Brot ein Volk im Frieden ißt, entſchejdend allein iſt, wieviel Brot das Volk mindeſtens haben muß, um nicht verhungern zu müſſen. Nehmen wir bei vorſicht'ger Schätzung als Mindeſtbedarf für die engliſche Bevölzerung einſchließlich der Millionen Krieger 250 Gramm Mehl für den 9 oder 91,25 Kg. jährlich an, ſo ſind für die 47 Millionen Menſchen in Großbritannien bei einer Mehlausbeute von 81 Prozent insgeſamt 5 249 753 Tonnen Weizen jährlich oder 441229 Tonnen monatlich erforderlich. Würde das engliſche Volk auf dieſe Mindeſtmenge rationiert werden, ſo hätten am 1. Mai noch 1764916 Tonnen vorhanden ſein müſſen, um die vjer Monate bis Ende Auguſt durchhalten zu können. Selbſt wenn man dieſen Vorrat auf 1½ Millionen Tonnen herabſetzen würde, erſcheint es zweifelhaft, daß Eng⸗ land noch über dieſe Menge verfügt. Die Engländer ſträuben ſich noch immer gegen die Zwangsrate. In ihrer Abneigung gegen den feſtländiſchen Kriegsſozlalismus erhoffen ſie eine Einſchränkung durch den hohen Brotpreis von 1 illin für das Vierpfundbrot und lehnen es ab, Staatszuſchüf jetzt zu Nahrungszwecken heranziehen und durch die, 88g die Landtagsabgeordneten Bitter(Natl.), Es iſt vielmehr ein tödlicher dieſen Standpunkt der„Statiſt“ vom 14. April 1 Worten geſchildert:„Brot zum Preiſe von 1 Schilling den Vierpfundlaib iſt ſo gut wie ein hundert Juß 1 Plaßar am Trafalgorſquare.“ Aber ſelbſt, wenn das e Volk ſich bis Ende Auguſt durchhungern ſollte, ſo ſeine Leidenszeit. Jetzt zehrt es noch von dem ausländiſchen Wet. 1010 in den 6 Monaten von Auguſt 1916 bis Ende Jau. faſt ungehindert eingeführt werden durfte. Von Augufſ 0 iſt es auf ſeine eigene Ernte angewieſen, die im 1 nt lll Fall trotz aller ſchönen Reden im engliſchen Par ail 1½ Millionen Tonnen, wahrſcheinlich aber kaum 1½ 8 Tonnen betragen wird. 0 Sammelt Wildgemüſel 4 In vielen Gegenden verderben eine Menge Pflanzen e Feldern und Wieſen, die geeignet wären, der Maßrunm e knappheit in den Städten und Induſtriebezirtzen bis u gewiſſen Grade abzuhelfen. Dieſe Wildgemüſe ſo ſtellen des Landes den bedürftigen Betrieben und in i anſtalten zukommen laſſen. Es iſt vor allem zu n Raps, der als Spinat ein wohlſchmeckendes und eme Teilen Deutſchlands ſchon von alters geſchätztes Frühge Der meiſte Raps leidet darunter, daß er zu dicht ſteht. n die überflüfſigen Pflanzen nicht entfernt werden, ſo 7— N der Vorgang wie bei den Rüben, die nicht verſetzt m zogen werden: es werden Stecklinge. Deshalb iſt es vollen Rapsernte nötig, einen Teil der Pflanzen, Un, ſtänden bis zu 90 Prozent zu entfernen. Dieſe zu ene e Pflanzen ſollen jetzt mit dem Meſſer(nicht wie vielſoh mit der Hacke) entfernt werden, damit können w Millionen Zentner noh haften Frühgemüſes gewinnen unn 77 zeit! den Ertrag der Rapsernte erhöhen. Nur 15 Bee intröchtigung der Ernte im Hinblick auf den Ent dringend benötigten Oelertrag nicht eintreten. Das be der Pflanzen iſt daher ſachkundiger Hand zu und Weiterhin empfiehlt es ſich, auch zur Sammlung 0 wertung von Hederich und Ackerſenf, Löwenzahn, 2 Scuerampfer und anderen Wieſenunkräutern zu ſchreigi Korb, der von dieſen Wildgemüſen geſammelt und an 1 betriebe oder Maſſenſpeiſeanſtalten geliefert wird, let,„ Beitrag zur Linderung der Not in den Städten, bebe Sauk Kräftigung des Heimatheeres, eine Verſtärkung des unſcre? Brüder und Söhne im Feld. ö 5 Baden. Karlsruhe, 9. Mai. Geſtern abend 0 eine vom Gau Baden des Verbandes des a Verkehrsperſonals einberufene zahlreich beſuchte meine Eiſenbahnerverſammlung ſtatt, zu der , Köhle Kolb, Hahn und Stockinger(Soz.) eingefunden Nach einem Referat des Gauleiters Schwall über Neuorientierung des Eiſenbahnperſonals und diſche Landtag“ wurde eine Entſchließung angenommen, in welcher gewünſcht wird Er Löhne und Gehälter nach den in der Petit ſtellten Sätzen, Einfügung des Par. 13 des pflichtgeſetzes in die Beſtimmungen über die 0 und Tätigkeit der Arbeiterau ſchüſſe, Schaffung. glei, amtenausſchüſſen, durchgehende Arbeitszeit gehen un zeitiger Verkürzung auf täglich 8 Stunden. W 455 de. e die Gewährung von Teuerung ui an die Arbeiter im Eiſenbahn⸗Kolonnendienſt Erhöhung der Beihilfen an die Familien den rufenen. g () Karlsruhe, 9. Mai. Die Stef urteilte die Metzgermeiſtersehefrau Karl Traier 1 N heim zu 3000 Mk. Geldstrafe, weil ſie in ihn bea in Pforzheim größere Mengen Fleiſch unter 7 tung der Höchſtpreiſe und ohne Karten verkauf Weiter erhielt die Angeklagte noch 300 Mk. weil in ihrem Geſchäft den Würſten übermäßig brühe zugeſetzt war. a 7 (J Berghauſen bei Durlach, 9. Mai. 2 5 wurde das Anweſen des Bürgermeiſters f vollſtändig zerſtört. Ein Kind des Brand ſoll durch Spielen mit Feuerzeug den ca ſacht haben. 5 iſchen ( Duchtlingen bei Engen, 9. Mai. Zugkeit und Hilzingen kam ein Monteur aus Unvorf 10 ahe Ausbeſſern der Hochſpannungsleitung dieſer 1 wurde ſofort getötet. iche 1 (0 Konſtanz, 9. Mai. Die Saweizerihht 5 bootgeſellſchaft für den Unterſee und Rhein ihren gangenen Jahr ſchlecht abgeſchnitten. Nach chnun ſchäftsbericht für 1916 ſchließt die Jahresre einem Fehlbetrag von faſt 52 000 Fr. Der 3 zeichnet die finanzielle Lage des Unternehmen aus kritiſch und ernſt und betont die Aalic le einer finanziellen Reorganiſation. Au eng 5 ben Verhandlungen, um den mit Ende ds. J ert den Subventionsvertrag mit der Generaldir Bad. Staatseiſenbahn zu erneuern. Lokales. 11. — Die geſtrengen Herren. Mit beige beginnen einige kritiſche Tage; die eigen 0 vor der Tür. Seit altersher ſind die frolin g bis 14. Mai, an denen Mamertus, Pan r bon vatius und Bonifatius regieren, als Bringe dan fröſten gefürchtet. Zu ihnen zählt ma die nach die ſog.„Kalte Sophie“ am 15. Miche M. an den Nachtfröſten trägt nach bäuerkz Licht 9 der Maimond, der ein beſonders„Kalte“ zicht, ſtrahlt. Ganz unrichtig iſt dieſe Meinung 0 E 8 8 — — 8 S — — el 2 8 2 2 * . — — im Weſten un womit ſeres Erdteils hoher Luftdruck herrſcht, winde dee um dieſe Zeit vorherrſchende ür ue erklärt. Im allgemeinen kann man ſihehe Süd⸗ und Weſtdeutſchland ſtärker ung iel 60 der Maikälte zu leiden haben, als die„ei Oſtdeutſchland. Im Volksmund ßer oder de de ſtrengen Herren auch die„wilden än z chtelen h diebe“. Schon die alten Germanen f di 505, J Mai auftretenden winterlichen Dämonen 0 b f Eisrieſen, die ihr vernichtendes Unweſe⸗ ſich r Einführung des Chriſtentums mußten stelle Heiligen gefallen laſſen, daß man ſie amt rieſen ſetzte. 1 —— zur Hergabe von billigem Brot zu geben. Sehr base i ö 5 1 im neuen Erntejahr noch ſchlimmes 11 96% 1 55 S 5 0 1 14 465 d b „ i der 1 Mae Men, 8 Lokales. bMracböchſtpreiſe für Seife. Der Bundesratsbe⸗ dcr über den Verkehr mit Seife ſind jetzt 5 eisbe timmungen hinzugefügt worden. Es wird hei Abgabe an den Verbraucher dürfen die überſteigen für 1 Kilogramm: bei Ker n⸗ 5 ſonſtiger Seife in ſchnittfeſter Form, mit Aus⸗ on Feinſeife, mit einem Gehalt an Fettſäure und mehr Prozent 8.00 Mk., 50—57 Prozent „40—49 Prozent 6.00 Mk., 30—39 Prozent Mr“ 20.—29 Prozent 3.35 Mk., unter 20 Prozent Seife, ein bei Feinſeife, mit Ausnahme der K. A.⸗ Miiſchließlich Packung 12 Mk. für 1 Kilogr.; bei erſei fe mit einem Gehalt an Fettſäure von mehr Prozent 5,20 Mk., 30—37 Prozent 11 20—29 Prozent 325 Mk., 1019 Prozent . unter 10 Prozent 0.65 Mk. Geringere ſind entſprechend dem Mindergewicht geringer . Die Beſtimmungen treten mit dem 10. 7 in Kraft. 5 n Ginmachzucer. Nach den mancherlei unlieb⸗ enmach fahrungen, die man bei der Verteilung des ver 3 im vorigen Jahr machen mußte, ſoll igsernade nach dieſer Richtung nach der Ab licht des ben, ami rungsamts vorſichtig zu Werke gegangen wer⸗ Jenente it nicht wieder die beſcheidenen und anſtändigen Das Kri das Nachſehen haben, währ end andere hamſtern. linien ür nahrungsamt wird einige allgemeine Richt⸗ in der pfür die zweckmäßige Verwendung des Zuckers 0 amm . Sate 5 iegsled. Tag.“ macht wohl nicht mit Un⸗ , 9. J 5 uurh dhenelichen Obſtverwertung bekanntgeben und da⸗ A alle. Kommunalverbände in die Lage verſetzen, Aer Haushaltungen, die Einmachzucker erhalten, ein de noczatt ähnlichen Inhalts zukommen zu laſſen. malige Zuteilung von Einmachzucker im Herbſt . A9 en Ernte, wie im vergangenen Wirtſchafts⸗ rd in dieſem Jahr nicht ſtatt inden. Dagegen die für Kommunalverbänden unbenommen bleiben, ur das Einmachen ausgegebenen Zuckermengen ren, etwaige Rücklagen jetzt zu ver⸗ und es ferner den Verbrauchern zu ermög⸗ er dem Einmachzucker die für den allge⸗ brauch der nächſten Monate beſtimmten Zuk⸗ ſchon jetzt zu beziehen, ſoweit eine zweck⸗ wendung geſichert erſcheint. Wird ſogenann⸗ cker vor dem eigentlichen Verwendungsmonat oder ſonſtigen Zwecken herausgegeben, ſo iſt erung eindringlich darüber aufzuklären, daß hrechende Kürzung des Mundverbrauchs ein⸗ 5, da ſpätere Erſaßlieferung nicht ſtattfinden a die Menge des Einmackzuckers von 600000 10 ſen Doppelzentner erhöht worden iſt, ſo iſt eh, daß diesmal alle billigen Wünſche befriedigt 0 0 15 ehabatearten. In Trieſt ſind in voriger Neteni Haberſten Tabakkarten ausgegeben worden. Jeder uaſth, ader kann binnen 5 Tagen bei der Taba ſtelle len Fart er zugewieſen igt. gegen Vorweſſung der N nuchmaterial bis höchſtens 6 Kronen beziehen. ungennung vor Anſchlägen feindlicher Kriegs⸗ te, ier! Wie jetzt einwandfrei feſtgeſtellt werden Ernte fereits im vorigen Jahre die Kartoffelſaat man beſ 4 ie und da durch feindliche Kriegsgefangene kiner 0 igt worden. In dieſem Jahre vollends iſt nin bon durch die Preſſe bekanntgegeben wurde, die dendelegten Plane auf die Spur gekommen, 10 en wer franzöſiſchen und auch anderen Kriegsge⸗ . dudftif ch Mittel zur Verſeuchung des Viehs, zur auch zur Vernichtung der Kartoſſelſaat, unſere Landw'irtſcha t und Induſtrie mög⸗ zu ſchädigen. Die Bevölkerung muß wie ermahnt werden, die Gefangenen bei ihrer in den Freiſtunden zu überwachen und ihnen Vertrauensſeligteit entgegenzubringen. Jahl der Kriegsgeſellſchaften beträgt ich 189, wobei eine Reihe von Geſellſchaften wie begrenztem Wirkungstreis nicht mitgezählt kralſtell die 20 Fiſchverſorgungsgeſellſchaften, die auf An für fachmänniſche Vorp ü ung von An⸗ w., uſd. uhrbewilligung, die 3 Kohlengeſellſchaf⸗ Arie Dem Reichsamt des Innern unterſtehen amt legsernährungsamt 35 Geſellſcha ten. Das cherten te die Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abtei ung mit den haften Meldeſtellen ſowie die Kriegs⸗Rohſtoff⸗ hrt.„über die die Rohſtoff⸗Abteilung die Auf⸗ ler eim ganzen 62 Geſel ſchaften. Der größte ft zegsgeſellſchaſten hat ſeinen Sitz in Berlin; 5 en haben ihren Sitz in Bremen, je zwet in ürzburg, je eine in Minden, Dresden, aunſchweig, Hamburg und Bamberg. Im 50 iſt eine beſondere St lle eingerichtet, er Prüfung der Geſchäſtsgebarung aller aften durch beſonders erfahrene Sach⸗ b otigt. Dortſelbſt bef endet ſich auch eine dall d von Miese ich die Kriegsgeſellſchaften beim do kerze Krie jetsverträgen zu bedienen haben. Die Aalealeg boſſchatiengeſellchafen ſoll nun, nachdem ung erm atlich bald zu Ende iſt, durch Zuſam⸗ Iuiche Sunmäßigt werden und man hofft, dadurch n en zu erſparen und Leute für die Front udem ſei er teurer als richtiges m 10 donddei de em ſecgeſellſchaft dafür verantwortlich. 5 hieſie Gold dem Reich.— Feſt⸗ ene Kettoieſigen Goldantaufſtelle sind bis jeht Fionderbat aufgeliefert worden.— Die Staot Piontaillon zur Feier des 10 jährigen tte Koniere Aedaktior Gg. Zimmermann, Seckenheim „ Zerſtörung von Maſchinen und Fabriten eine Feſtgabe von 5000 Mk. e T ch Pefanmfnüdün n. * Ilorgen Samstag, findet im Rathansſaale die Ausgabe der Fleisch- u. Luckermarken ſtatt. Hierbei iſt der braune und grüne Umſchlag vorzulegen. Um bei dieſer Kartenausgabe Andrang zu vermeiden, beſtimmen wir, daß die nachverzeichnete Reihenfolge genau einzuhalten iſt: Buchſtaben A bis M Nachmittags von 2 bis 4 Uhr 77. 2„„ 6 7. Wer hiernach zu früh oder zu ſpät kommt, erhält keine Marken und eine nachträgliche Verabfolgung geſchieht erſt am 19. ds. Mts. Da auch Geldgutſcheine für die Mehrfleiſchmenge zur Ausgabe kommen, dürfen nur Erwachſene angenom⸗ Di Perſonenzahl iſt dabet genau anzu⸗ men werden geben. Geldbe trug vor.. Die Ausgabe an die Bewohner der Hochſtädt erfolgt am gleichen Tage Abends von 7—8 Uhr im Kantinengebäude daſelbſt.. Seckenheim, den 9. Mai 1917. Bürgermeiſteramt:; Vol. Koch. Vekanmntmachung. Morgen Freitag, den 10. ds. Mis. Vorm. 10 Ahr wird auf dem Rathaus eine kleine Partie Mb- Holz lagernd auf der Fohlen ⸗ Weide öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 10. Mai 1917. Bürgermeiſteramt: a Volz. 5 Koch. Welanntmachung. Die Huldigung im Jahre 1917 betr. Alle ſtändig hier wohnenden Männer, welche bis zum 9. Juli ds. Js. das 21. Lebensjahr zurücklegen oder älter ſind, den Puldigungseid aber noch nicht geleiſtet haben, badiſches Staatsbürgerrecht beſitzen und überhaupt eidesfähig ſind, werden aufgefordert, ſich innerhalh 8 Tagen auf dem Zimmer Nr. 3 anzumelden. 5 Außer Betracht bleiben badiſche Beamte und Lehrer, welche ſchon den Beamteneid geleiſtet, ſowie Per⸗ ſonen, welche ſchon beim Militär gedient haben oder welche voraus ſichtlich in dieſem Jahr zur Einſtellung in das Heer gelangen werden. Seckenheim, den 10. Mai 1917. i Bürgermeiſtera mt: Volz.. Schmitt. Vieh-Auf kauf. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, doß alles Schlachtvieh— Kühe, Rinder, Kälber und Schweine— nur noch au die Gemeinde verkauft werden darf. Jeder ſonſtige Verkauf ſo⸗ wohl nach auswärts, als auch an hieſige Metzger, iſt ſtrengſtens verboten. f Zum Aufkäufer haben wir herrn wilhelm Rudo lnb, Mallor, bier, Hauptſtraße 103 beſtimmt. f Alle Anmeldungen bitten wir direkt an dieſen er⸗ folgen zu laſſen. Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich beſtraft. Seckenheim, den 3. Mai 1917. 3 Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß für ien kfahrleitungen durch das Gemeinde- fuhrwerk folgende Vergütungsſätze durch den Gemeinde⸗ rat feſtgeſetzt wurden: a 5 35 Pg. 1 er in pflizen pre Ein ſpiuner 50 1. Koch. — „„„„ Jukiſpinntr Jr Felbeinführen pre Gabloess 8 uk. enfigze Jahrleikangen pre Sid. Zweiſpäuner 2.50 Mk. 5 95„„ Einſpänner 1.50 Mk. Seckenheim, den 29 April 1917. f Hürgermeilteramt: g Volz Mangel an Arbeitskräften und insbeſondere an Ge⸗ ſpannen, zwingt uns die Landwirte erneut und dringlichſt zu erſuchen, dem kleinen Manne bei der Beſtellung ſeines Ackers behilflich zu ſein. Soweit möglich hat die Ge⸗ meinde durch Beſchaffung eines eigenen Geſpannes ſich bemüht helfend einzugreifen; dies reicht aber nicht aus. Heu wo jedes Stückchen Erde bebaut ſein muß, ergeht iſt. Bei Annahme von Mehrkarten liegt zugleich Achtung geldveutei mit grösserem ö ableſer Ad. Jobann, Wil⸗ daher an die Landwirte die Bitte, dem Arbeiter helfend beizuſpringen. i f 1 Wir ſind dann überzeugt, daß auch unſere Arbeiter⸗ ſchaft zu gegebener Zeit für Gegenleiſtungen gerne bereit Heute iſt Jedermann auf die Hilfe ſeines Nachbarn angewieſen. Der Dank der Allgemeinheit iſt ſicher. Seckenheim, den 2. Mai 1917. Gemeinderat: Volz. Die gemäß Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 8. Dezember vorzunehmende Deichſchau iſt Koch. für den Damm der Gewarkung Seckenheim auf 1 Samstag, den 12. mai ds. Js. hachmittags 2½ br bei km 13(Ederzipfel) beginnend, feſtgeſetzt, wovon wir die beteiligten Grundbeſitzer und Beſitzer von Anlagen hiermit in Kenntnis ſetzen. Seckenheim, den 5. Mai 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Es muß eine genaue Aufnahme der Schweine- 1 beſtände von Haus zu Haus ſtattfinden. f Auch eine Strohaufnahme. Alle Einwohner ſind zur genauen Angabe, zur Vor⸗ zeigung der Tiere und Strohvorräte, ſowie zur Duldung der erforderlichen Durchſuchung aller Ställe, Scheunen 1 und ſonſtigen Behältniſſen verpflichtet. Beauftragt mit dieſem Geſchäft iſt Herr Georg Pfliegensdörfer, Makler, hier, der morgen damit beginnt. Weigerungen, Verheimlichungen oder falſche Angaben werden ſtrengſtens beſtraft. 8 Seckenheim, den 4. Mai 1917. f Bürger meiſteramt: Volz. Koch. Latk. Arbeiterverein Seckenkein Am Sonntag, den 13. ds. Mts. Nachmittags halb 4 Uhr findet im Nebenzimmer„Zum Engel“ unſere diesjährige ral-Jersanmlung Gene ſtatt. N Tages⸗ Ordnung: 1. Tätigkeitsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Vorſtandswahl. 4. Verſchiedenes. Um recht zahlreiche Beteiligung bittet 98 i n Der Vorſtan d. Fußballguub„adenia“ 1914 demengelm. deute Donnergtag Abend 8 Uhr 1 Spielerverſammlung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet b 3 3 Der Vorſtand. Im Anfertigen von aller Art in geschmackvoller Ausführung für Geschäfte, Behörden, Vereine und Private empfiehlt sich Buchdruekerei Ceorg Zimmermann. Seckenheim a. N. Hildastr. Telefon Nr. 16. 5 Stelle meinen belgischen Niesen Rammler mit Ehren⸗Preis prämiiert zum deoken frei. Deckgeld 1 Mk. M. Erny, Luisenstr. 42. eee, Feldpost Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. Kriegs⸗Invalide hat ein Inhalt verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, denſelben gegen gute Be⸗ lohnung abzugeb. bei Zähler⸗ helaiſtraße Nr. 58. Schöne Uler-Simmerwobnung I vermieten. r 4 — — 5 — Eine Sommerfriſche. i Novelle von Levin Schücking. 27 Nachdruck verboten. „Ich möchte nicht, daß mir der Graf mit ſeiner For⸗ derung zuvorkäme. Ich bin den ganzen Tag über in der Sorge geweſen, jeden Augenblick ſeinen Kartellträger ein⸗ treten zu ſehen. Ich möchte, daß Du jetzt gleich gingeſt.“ „Jetzt gleich? Nun, meinethalb. Meine Scelto geht zu Ende und wird Aſche ſein, bis ich an's Tor der Villa Falconieri komme.“ Er erhob ſich und begann ſeine Toilette zu ordnen. Kurze Zeit darauf machte er ſich auf den Weg durch die ſtark hereinbrechende Dunkelheit des Abends. Als er auf den weiten Vorplatz der Villa kam und dem Kaſino zuſchritt, ſah er durch die geöffnete Tür in den erleuchteten Saal hinein; er ſah im Hintergrunde des⸗ ſelben, an einer gedeckten Tafel, den Grafen und die — 3 und neben ihnen ihren kleinen Knaben ſitzen: inter Graf Brechtals Stuhl ſtand Selim. Der Herr und die Dame ſchienen im friedlichſten Geſpräch, und die ganze Gruppe, beleuchtet von den flammenden Kerzen 5 8 war ein ganz hübſches Bild häuslichen ücks. Doch mußte das ſpäte Mittagsmahl der Herrſchaften zu Ende ſein, denn Fräulein Charlotte war nicht mehr da, ſie war aufgeſtanden und ihre Schutzbefohlene, das Töchterlein des gräflichen Ehepaares, an der Hand füh⸗ rend, ging ſie, die friſche Abendluft zu genießen, auf dem Hofe auf und ab. Der Bildhauer ſah ſie, als er ungefähr die Hälfte des Weges zwiſchen Tor und Kaſino zurückgelegt hatte, aus der Dämmerung heraus auf ſich zuſchreiten. a Er blieb ſtehen, machte ihr eine Verbeugung und ſagte: 5„Verzeihen Sie die Anrede eines Fremden, gnädiges Fräulein. Ich bin ein Freund des Herrn Hild und komme in deſſen Auftrage. Es ſcheint mir von guter Vorbedeu⸗ C ͤ ˙.AuU. 1 Aae eee eee ee ee 5 uuuuuuueneeeeeeeeeeeeeeeeeceeeeeeeee Aa Damenhiit Lee eee tung, daß ich Ihnen begegne, ehe ich den Auftrag aus⸗ richte; er iſt ein wenig ernſter Natur, und es würde mir eine große Befriedigung gewähren, wenn ich vorher einige Worte zu Ihnen reden dürfte.“ „Und was wünſchen Sie mir zu ſagen, mein Herr?“ entgegnete das junge Mädchen mit einem Tone, der ein gewiſſes Erſchrecken, eine innere Erregung nicht ver⸗ eugnete. „Ich ſetze voraus, daß ich die Ehre habe, mit Fräu⸗ lein Charlotte zu reden.“ „Ich heiße Charlotte Düring.“ „Dann darf ich ferner vorausſetzen, daß Sie gegen Hild mehr freundliche Geſinnungen als gerade das Gegen⸗ * teil hegen; und was mich angeht, ſo bin ich ſein älteſter Freund; und bei einer Lage, wie die ſeinige iſt, haber Freunde, denk' ich, die Verpflichtung, ein wenig die Vor⸗ ſehung zu ſpielen. Mein Auftrag iſt, den Grafen Brech⸗ tal auf Piſtolen zu fordern; dieſer Auftrag iſt mir ſehr entſchieden und beſtimmt gegeben worden. Ich glaube nicht, daß mein Freund in den letzten zehn Jahren ſeines Lebens ein Piſtol abgefeuert hat; vielleicht hat er niemals eines in der Hand gehabt. Vom Grafen Brechtal darf ich annehmen, daß er als vollendeter Kavalier auch ſehr gut mit der Schußwaffe umzugehen weiß. „In der Tat,„ſagte Charlotte, ſchwer aufatmend, „er iſt ein ſehr geübter Schütze.. ein außergewöhnlich guter!“ i „Mein Freund hat alſo alle Chancen für ſich, tot⸗ geſchoſſen zu werden. Es frägt ſich darum: können wir dieſes Unglück verhindern?“ Fräulein Charlotte beugte ſich zu der kleinen Marie herab und ſagte: i „Lauf ins Haus zurück, mein Kind; die Mama ver⸗ langt nach Dir!“— und während die Kleine, dem Befehl folgend, ihre Füßchen in Bewegung ſetzte und über die Steinplatten des Hofes dem Saale zulief, wandte ſich Charlotte an den Fremden und ſagte:„Folgen Sie mir, mein Herr, wir ſind hier ſeitwärts ungeſtörter!“ e e 9755 Ae Sie ſchritt quer über den Vorhof auf die Mauer zu, die den Platz nach Weſten hin abſchloß; 5 lehnte ſie ſich an den Mauerkranz und ſagte: 8 „Wollen Sie mir Ihren Namen nennen?“ Gade „Ich heiße Karl Waller, bin Bildhauer auß f und ſchon von Venedig her der Freund Hild's! 5 a „In der Tat, Herr Watler,“ fuhr jetzt C N flüſternd in offenbarer Aufregung fort,„dies dh e Det Di vermieden werden! Um jeden Preis! Was konnte, iſt von mir geſchehen. Ich habe mit dem eine ernſte Unterredung gehabt; ich habe ihn ber nachdem ich ihm das ganze Verhältnis offen mien Obwohl ihm dieſe Mitteilung keine angenehme ſein g habe ich ihm das Verſprechen abgewonnen, daß er ſeits den Herrn Hild nicht fordern laſſen, ſondern Forderung abwarten will.“ bet „Dieſe zu überbringen, habe ich aber den teſten Auftrag,“ fiel Karl Watler ein. l „Das iſt ſchlimm,“ ſagte Charlotte mit den großer Sorge.„Und es kommt hinzu, daß de 1 l Argwohn keineswegs ganz beſeitigt iſt. Er iſt nich 5 ſei zu überzeugen, daß die Geſchichte, welche ich ihm a 10 um ihm die Teilnahme der Gräfin für den fremden h e zu erklären, wirklich wahr ſei, ſo lange Herr ihm nicht beſtätigt. i „Und ſich gefallen läßt, das zu nehmen, ihm bietet!“ fiel der Bildhauer ein. „Eben das!“ verſetzte Charlotte. 9 „Es kann Niemand Wunder nehmen,“ fuh 0 D. Watler fort.„Daß ein Mann ſo etwas ausſchlagel wenn et es wirklich mit gutem Gewiſſen nehneeg g. i iſt ſehr ſeltſam, und dieſer Nebenumſtand ma„ 50 ſeinen Reſt von Zweifel nicht übel nehmen darf— „Und die Gräfin,“ ſagte Charlotte,„iſt lief 2 mert dadurch; ſie möchte ſo gern noch einmal in di Hild dringen können; ſie ſieht von deſſen E. If allein die Rechtfertigung ihres Betragens in ent 25 ihres Mannes abhängig, die völlige Herſtellunh t 180 ſtörten Verhältniſſes tſetzung* 5 3 Ind war der vom 1. Januur 1900 bis einschl. 31. Mürz 1900 geborenen bfläccllgen. Aufgrund der Anordnung des ſtellvertretenden General⸗ kommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. Januar 1900 bis einſchließlich 31. März 1900 ge⸗ borenen Pflichtigen zur Landſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 9., 10. und 11. Mai 1917 zu erfolgen und wird jeweils von vor⸗ mittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr emgegengenommen und zwar: a) für die in der Stadt Mannheim wohnenden Pflichtigen beim ſtädtiſchen Militärbüro, E. 5. 16. 2. Stock, b) für die in den Vororten wohnenden Pflichtigen bei den Gemeindeſekretariaten, c) für die in den Landgemeinden wohnenden Pflichtigen bei den Bürgermeiſterämtern. Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. 5 Mannheim, den 3. Mai 1917. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aus hebungsbezirks Mannheim. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Anmeldungen werden in der ge⸗ nannten Zeit auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 entgegen⸗ genommen. Seckenheim, den 5. Mai 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4%. Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postseheckkonto 629 Ludwigs- hafen a. Rh. SSS eee ee sind zu haben Faldpostkarten, Nanrg Timmermann SG ssesssssssssssse Aufruf us Landſturms Cine gruß und i neueſt garnierter Damen-, Mädchen- und Kinderhüte. Größte Auswahl neueſter Hutformen, Garnituren, Blumen und Bänder. eu- Rnferligung mit neueſten Carnierungen. Fevens fer Sitz.. Billig ſte Preiſe. Grosse Auswahl Herren- und Rnaben-THiitzen. Sport-IHntzen- blaue Hufo-Hntzen Teller-Hflitzen— Schnler-Iützen Südwester für Rnaben und Haden. Wieser-Jlli. N e ie e S 68 Miki mn Frachibriefe an Buchdruckerei Od. öimmermann: CCC , e ee 2 —Quedlin Chemische Wäsche zu Hause. Vorzügliches Reinigungsmittel für Wolle, Seide, Halbwolle, Zarte Ge- webe, Gardinen, Waschechte bunte Stoffe. Ohne Seifenkarte erhältlich bei: bermania Drogerie Fr. 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