en 14 Am. Lölr. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. De 80 Aboanementspreis beträgt monatlich 85 Pfg. Du dei freier Zuſtellung. — die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. . . 2 — — — 2 — 9 Athen, 13. Juni.(Agence Havas.) König onſtantin hat zu Gunſten ſeines Soh⸗ nes Prinz Alexander abgedankt. 5 0 laß erſte Teil des Dramas in Griechenland hat ſeinen ſei gefunden. Seit König Konſtantin der Beharrliche chte ſic Weigerung, an dem Krieg gegen die Mittel⸗ egen zu beteiligen, ſich den Zorn des Verbands fabeite hatte, iſt mit den unglaublichſten Mitteln daran be worden, ihm und dem Volk der Griechen das lleteieer zu machen. Wer könnte alle die raffinierten en und Demütigungen aufzählen, die von den ſeit en Griechenlands“ gegen das Volk und ſeinen 90 bald drei Jahren verübt wurden! Es iſt eine l dutalſter Verbrechen gegen einen Mann, deſſen e ihm verbot, ſich zum Werkzeug nied⸗ al buchelei Willkür machen zu laſſen; gegen ein . 10 nichts anderes wünſchte als in Frieden zu dad de ene Freiheit zu wahren. Beide, König und denen n in den Drangſalen mutig aus und für das t der Ai Treuenverhältnis haben ſie ein ragendes Mal eise geschichte errichtet, dem gegenüber die Hand⸗ 2 lc der„Retter der Ziviliſation“ ſich um ſo beton er ausnimmt. Am letzten Montag ſtellte der b gamen miſſar des Verbands, der frühere Generalgou⸗ 1 Ale en Algerien, Jonnart, an den griechiſchen . Dorden enten Zaimis namens der„Schutzmächte „ trlangen wurde durch das ſtarke Flottenaufge⸗ bruck angriffsbereit vor dem Hafen lag, der nötige erliehen. Dem König blieb nichts anderes 1505 Abdankung. Da der Verband die Ueber⸗ er Krone auf den Diadochos(Thronfolger) org nicht duldete, ſo bezeichnete König Kon⸗ geen zweiten Sohn den Prinzen Alex an⸗ Weses) zu ſeinem Nachfolger, er ſelbſt will de i de franzöſiſche Meldung ſagt, mit ſeiner Fa⸗ . die Schweiz begeben. 5 b ctrl die griechiſche Frage in ein neues Sta⸗ Feen. Von König Alexander erwartet die 80 fenbar n weniger Widerſtand als von ſeinem ſt würde ſie ihn als Regenten ebenſowenig ch daben wie ſeinen älteren Bruder. Ob er als willenloſes Werkzeug, etwa neben Veni⸗ 8 Weg zur Miniſterpräſidentſchaft wieder und gebrauchen laſſen wird, wird ſich zeigen müſ⸗ u die es wird viel davon abhängen, ob das Volk den derhängte Hungerſtrafe ſchon mürbe genug auptſtad Inzwiſchen haben die Italiener Janina, auenen Epi t des im Balkankrieg Griechenland zuge⸗ In denn dus, beſetzt und ſie können von dieſer Seite Ait die Enforderlich, den geeigneten Druck ausüben. fel, G atente ſchließlich doch zu dem brutalſten 0 zu echenland ſich gefügig zu machen und in den Aldi wickeln, gegriffen hat, ſcheint zu beweiſen, ache iſtde des Heeres Sarrails tatſächlich eine be⸗ mit ſo bedenklich, daß man auch den ſchlechten Im Kauf nahm, den die Abſetzung König idlich er aus dem diniſchen Königshauſe ſtammt, ei den wenigen neutralen Staaten, be⸗ en ſkandinaviſchen Reichen hervorrufen 0 im der 3 5 W cht König abends die Abdankung an und Anbebven des 1 he pen Der Miniſterpräſident gab dem ben nmiſf 3. Juni. Nc andert die Antwort der Krone in fol⸗ rige zukreic* Kenntnis: Herr Oberkommiſſar! Nach⸗ 6 n ute d Rußland und Großbritannien durch ihre die Bezeichnung eines Nachfolgers ge⸗ hat der unterzeichnete Miniſterpräſident auswärtigen Angelegenheiten die Ehre, 1 Land Kenntnis zu bringen, daß Seine dwacht, fi* auf das Wohlergehen Griechen⸗ ine uprin en„ entſchloſſen habe, Griechenland mit g u verlaſſen und den Prinzen Alexander olger zu bezeichnen. Gez.: Zaimis. e Donau. 9 5 b 0 Aab eine 5 1 1 zeit, da beſtand ein bochentwickelter Starke englische Angriffe abgewiesen. ung, daß der König abzudanken habe und Verkehrsſtraße zu kurz kommen mußte. und lbdankung Seiner Majeſtät des Königs erbindung von Nhein und 17. Juhrgang. Hmtsplatt Ger Bürgermelster ämter Secenheim, Aesheim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Wundelsvertehr zwiſchen den deutschen Wirtſchaſtsgebieten an der oberen Donau und am Rhein einerſeits und dem ſüdlichen Balkan und der Levante andererſeits. Die Wege, über die der Verkehr ſich damals abwickelte, folgten zu einem guten Teil genau den Linien, die in neueſter Zeit bei dem Beſtreben, den alten Handel vor 600 Jahren wieder zu beleben, für die Schaffung von Verbindungs⸗ wegen zwiſchen Rhein und Donau in Vorſchlag gebracht werden. Auch im Mittelalter hat man ſich ſelbſtverſtändlich für den Handelsverkehr der natürlichen Waſſerſtraßen, der Flüſſe bedient, aber ſie kamen, da die Kraft des Dampfes und der Elektrizität unbekannt war, in der Hauptſache nur für die Talfahrt in Betracht; Kanäle konnte man nur in ebenem Gelände anlegen und ſie waren daher in dem in Rede ſtehenden Gebiet verhält⸗ nismäßig ſelten. Die Kunſt, Waſſerwege durch Schleuſen über Höhenzüge von Hunderten von Metern hinwegzu⸗ führen oder unter Bergen Findurchzubauen, war unbe⸗ kannt. So blieb der Verkehr in der Hauptſache auf die Landſtraßen beſchränkt. Aber ſo ſehr die Beförderung mit dem Frachtwagen mitſamt dem„Geleit“ den Waren⸗ austauſch verzögern und verteuern mochte, er erreichte bei alledem eine ſtaunenswerte Höhe und nicht wenige Städte Süddeutſchlands verdanken dem gewinnbringen⸗ den Handel mit dem Orient, der über Venedig und den Fernpaß(im Loiſachtal, am Fuße der Zugſpitze) nach Deutſchland ging, ihren Wohlſtand und ihre Blütezeit. Drei Hauptlinien waren es, die die Verbindung vom Süden mit dem Rhein bis nach Köln und nach den Niederlanden vermittelten: die eine ging über München, Augsburg, Nürnberg zum Main(Bamberg), die andere über Kempten, Ulm, Eßlingen, Heilbronn nach dem Rhein, die dritte führte zum Bodenſee(Konſtanz). Der Wettbe⸗ werb zwiſchen Main und Neckar beſtand alſo ſchon im Mittelalter, ohne daß deswegen die eine oder andere Der Levante⸗ handel mit ſeinen unerſchöpflichen Möglichkeiten vertrug den Wettbewerb verſchiedener Handelswege zu einem Ziel ſehr wohl, ja er erfuhr dadurch vielmehr eine mäch⸗ tige Förderung. Es ſeien hier einige Worte eingeſchaltet über das Geleitweſen der Warenzüge im Mittelalter, über das vielfach falſche Vorſtellungen beſtehen. Die Landſtraßen haben ſich zu keiner Zeit durch allzu große Sicherheit ausgezeichnet, auch heute hört man trotz der verhältnis⸗ mäßig dichten Bevölkerung dann und wann von„Zwi⸗ ſchenfällen“. Im Mittelalter war es nicht anders. Und ſo wurde den Warenzügen— gewöhnlich machten mehrere Frachtwagen die Reiſe gemeinſchaftlich— ſtets ein„Ge⸗ leite“ mitgegeben. Dieſes Geleite ſtellte gewöhnlich der⸗ jenige Reichsſtand, durch deſſen Gebiet der Zug gerade fuhr, gegen ein gewiſſes Geleitgeld; ein namhafter Teil des Adels, der Ritterſchaft lebte geradezu in der Haupt⸗ ſache von den Einnahmen aus dem Geleite, das ſie mit ihren Dienſtmannen für ihr— allerdings oft recht kleines— Gebiet, aber auch für größere Entfernungen ſtellten. Da aber das Reich viele Tauſend ſolcher Reichs⸗ ſtände und Reichsſtädte zählte, ſo wax das doch nicht zu umgehende Geleite eine koſtſpielige Sache, und die Städte und deren Handelsherren fanden mit der Zeit, daß es wirtſchaftlicher ſei, eigene Bewachungsmannſchaf⸗ ten den Warenzügen mitzugeben. Die Ritter waren über⸗ flüſſig geworden— ein ſtehendes Heer, in dem ſie dienen konnten, gab es noch nicht— und ihre Exiſtenz war in Frage geſtellt. Wenn nun die Kaufleute das Geleitgeld nicht mehr zahlen wollten, ſo wollten die Ritter ſie dazu zwingen und ſie hielten ſich vielfach durch gewaltſame Beſchlagnahme der Waren ſchadlos, bis Kaiſer Maximi⸗ lian dem Treiben der„Raubritter“ ein Endt machte. Der Geleitſtreit war der eigentliche Grund des Gegenſatzes zwiſchen Landadel und ſtädtiſchem Bürger⸗ tum am Ausgang des Mittelalters und ihm, nicht der Erfindung des Schießpulvers ſind die Ritterburgen zun Opfer gefallen. Eine neue Zeit war angebrochen. 2 5. Der Weltkrieg. WB. Großes Hauptquar ier, 13. Juni.(Amtlich.) Weſtlicher Krieg sſehauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mit ſtarken Feuerwellen bekämpften ſich die Artil⸗ lerien des Ypernvogens und ſüdlich der Douve. Weſtlich von Warneton kam mitlags ein eng⸗ liſcher Angriff in unſerem Vernichtungsſeuer nur an wenigen Stellen aus den Gräben. Die vorbrechenden Sturmwellen wichen in unſerer zuſammengefaßten In⸗ fanterie⸗ und Artillerieabwehr unter Verluſten zurück. Abends ſcheiterte dort in gleicher Weiſe ein erneuter Angriff der Engländer. f W We lich der Str ße Arras— Lens lag morgens heftiges Wirkungsfeuer auf unſeren Stellungen. Starke fk. 136. Inſertionspreis⸗ Die einſpaltige Petttzeile 15 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die Feile. Bei öfterer Alfnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr, 168. engliſche Krafte, die auf dem Nordufer des Souch ez⸗ baches angriffen und in unſere Gräben drangen, wurden in kraftyellem Gegenſtoß geworfen. In nach folgenden erbitterten Handgranatenkämpfen engten un⸗ ſere Stoßtrupps eine noch 5 verbliebene Einbruchsſtelle ein. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: An einzelnen Abſchnitten der Aisne⸗Front, in der Champagne und an der Maas zeitweilig lebhafte Feuer⸗ tätigkeit.. 0 Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Neues. 1 Auf dem 70 öſtlichen Kriegsſchauplatz 1 und an der 8 4 mazedoniſchen Front keine größeren Kampfhaud lun den. 5 1 Der Erſte Generalquartiermeißen: Ludendorff. E 5 In Flandern hat die Offenſive immer noch keine Dortſetzung gefunden. Das läßt ſich nur ſo erklären, daß die blutigen Verluſte der Engländer wirklich ſo un⸗ geheuerlich geweſen ſind, wie von deutſcher Seite be⸗ richtet wurde. Daß auch wir ſchmerzliche Verluſte zu ver⸗ zeichnen haben, verhehlt der Tagesbericht nicht. Wie wäre das auch anders möglich geweſen bei dem Anſturm ſolcher Maſſen, denen durch wochenlanges Geſchützfeuer in ſo ausgedehntem Maße vorgearbeitet war. Dazu kamen die außerordentlichen Vorbereitungen mit Minen, in einem Umfange, wie er ſelbſt in dieſem Kriege ohne Beiſpiel daſteht. Für die unterirdiſchen Sprengungen der deut⸗ ſchen Stellungen bei Meſſines, wozu 20 Rieſenſtollen in einer Ausdehnung von 16 Kilometer gegraben worden waren, ſollen nach engliſcher Angabe 12 Millionen Zent⸗ ner Sprengſtoff verwendet worden ſein. Das ſchreckliche Schauſpiel der Sprengung habe dem Ausbruch von Vul⸗ kanen geglichen und die Erde habe auf weite Entfer⸗ nungen gebebt. Und trotz alledem ſind die Engländer nicht durchgebrochen, ſondern haben ſich, ſchwer geſchwächt, erſt wieder ſammeln und durch friſche Reſerven die dezi⸗ mierten Regimenter auffüllen müſſen, die nun in hef⸗ tigen, aber ebenſo nutzloſen Einzelvorſtößen ſich abmühen. Ein militäriſcher Mitarbeiter der„Times“ gibt das Urteil ab, daß der Verſuch bei Wytſchaete, der auf die Ver⸗ treibung der Deutſchen von der Seeküſte(und die Be⸗ ſetzung von Lille) abzielte, nicht erreicht worden ſei. Wenn die Engländer dagegen, ſo meint der Fachmann, nur beabſichtigen, mit Rückſicht auf eine mögliche Offenſive der Deutſchen einen„taktiſch günſtigen Punkt zu bo⸗ ſetzen“, ſo ſei ihr Vorhaben gelungen.— Es iſt doch wohl anzunehmen, daß nur zur Beſetzung eines taktiſch günſtigen Punktes auch der ſpleenigſte Engländer einen ſolchen Einſatz von Meuſchen und Munition nicht gewagt hätte. Richtig iſt vielmehr, daß auch die flandriſche Offen⸗ ſive bereits als mißglückt zu betrachten iſt. f e g 3 N en ne, J 2 ns Seceſel. . 3 75 N d 5 eg ges 68 1 K SE 58 e O Dee 82 A 7 Zrbecle,, NN 20 Holgi 5 5 N A. E nge 2 9 4 Cab 4 2255 1 1 2 4 4 Hen 5„ Oo Hpνε e e. Armenfière z i ede Helen oßte ber eßeeße 2 Sie fF un. fuel! 22 me, ede fu, n ie e, —.— „Die Stimmung der aus Flamen und Wallonen ge⸗ miſchten Truppen, die von jeher geſpannt war, iſt nach neueren Darſtellungen vielerorts unerträglich geworden. bei Merken in deutſche Hände fielen, ſagen, daß ſich die Flamen durch die Bevorzugung der Wallonen zurück⸗ geſetzt fühlen und erklärten hiermit auch die ſtarke Nei⸗ gung der Flamen zum Ueberlaufen. Anſcheinend haben auch die vielen Gehorſamsverweigerungen denſelben Grund. Noch ſchlechter iſt das Verhältnis aller konti⸗ nentalen Truppen zu den Engländern. Immer wieder kommt es zu blutigen Schlägereien. Nicht ohne Befriedi⸗ gung erzählten die Gefangenen, daß bei einer ſolchen „Schlacht“ in Poperinghe von Belgiern der 4. Diviſion nicht weniger als 10 Engländer getötet worden ſeien, die verbotenerweiſe dorthin gekommen ſeien. Belgier und Franzoſen ſind längſt zu der Ueberzeugung gekommen, daß ſie ſich bloß für England ſchlagen. Von den Nervenkranken des Krieges. 5 Von Profeſſor Gaupp(Tübingen). „Den Krieg wird gewinnen, wer die ſtärkſten Nerven hat“; dieſes Wort unſeres oberſten Heerführers iſt ein Wort von ganz beſonderer Bedeutung. Je länger der Krieg dauert, je mehr daz Pros techniſchen Mittel vervollkommnen, deſto ernſter wird das Problem: werden die Truppen die Kraft und Ruhe ihrer Nerven behalten, um dem Vernichtungswillen faſt de ganzen Welt ſiegreich zu trotzen. 7 Wer das öffentliche Leben im letzten Jahrzehnt vor dem Kriege beobachtete, der konnte bei aller Anerkennung der Ar⸗ beitsenergie unſeres Volkes zu der ſorglichen Vermutung ge⸗ langen, daß wir uns in Bezug auf Kraft und Geſundheit unſerer Nerven auf abſteigender Linie bewegen. Als nun aber der Krieg kam, entwickelte unſer Volk draußen und drinnen eine Zähigkeit und Entſchloſſenheit, eine Ausdauer und Pflichttreue, die uns alle mit Staunen und Freude erfüllte. Wohl ebbte die erſte Hochſtimmung mit der Dauer des Krie⸗ ges ab und manches Anerfreuliche trat allmählich wieder mehr zu Tage(Kriegswucher, Hamſteregoismus uſw.), aber im Ganzen waren Nerven und Moral unſeres Volkes doch geſund geblieben und gaben täglich Beweiſe ihrer inneren Kraft. 1 Bald ſind 3 Jahre des furchtbaren Kriegs vergangen, und da mag es an der Zeit ſein, zu prüfen, ob und wie der Krieg den Nerven derer geſchadet, die alle ſeine Schrecken und Strapazen kennen gelernt haben. 5 5 Die Geiſtes krankheiten ſind im Kriege nicht häu ger geworden. Entſprechend der ärztlichen Erfahrung, da in ihrer Meyrzahk aus innerer Anlage erwachſen un 75 Alkohol und Syphilis abgeſehen) durch die Umwelt wenig Störungen ausbrechen, als die Zahl der feldgrauen Männer⸗ welt nach allgemeinen ſtatiſtiſchen Geſetzen entſpricht. Die mei⸗ 5 85 Geiſtes krankheiten entſtehen zwiſchen dem 17. und 45. Jahre; das ſind aber eben die Alterklaſſen, die jetzt dem Heere angehören. Soll alſo der Krieg kein Schutzmittel nand wird dies erwarten—), ſo müſſen natürlich rein ſchick⸗ lsmäßig jetzt viele Männer zwiſchen 17 und 25, alſo viele Soldaten, geiſteskrank werden— genau ſo, wie die Mädchen nid⸗ Frauen der gleichen Jahre in der Heimat erkranken. Gei⸗ tige und körperliche Arbeit machen nicht geiſteskrank; ſee⸗ ktſche Erlebniſſe ſchwerſter Art, wie ſie der Krieg Hun⸗ derttauſenden zuführt, ſteigern die Ziffern der Geiſteskranken ni in erkennbarer Weiſe. In dieſer Tatſache liegt eine große beruhigende Kraft: das Schickſal hat unſerem Volke die Aufgabe geſteilt, unter Aufbietung aller Kräfte, unter Not und Entbehrungen ſich gegen eine Welt von Feinden zu be⸗ aupten, im Kampf ums Daſein und Freiheit alle Kraft des eibes und der Seele azus ſich herauszuholen. Wohl uns, daß 1 uns die 1 6 Erfahrung die beruhigende Gewißheit geben Kann, daß dieſer Rieſenkampf, der ſchon wahrlich genug der blutigen Opfer verlangt, keine unahme der gei⸗ ſtigen Erkrankungen zu bewirken vermag. i Die wechſelvollen Bilder der nervöſen Juſtän de tre⸗ ten uns bei den Angehörigen des Heeres fraglos in weit größerer Zahl entgegen als im Frieden, wenngleich zu betonen iſt, daß der Krieg auch hier nichts völlig Neues hervorgebracht hat. Spezifiſche Kriegsnervenkrankheiten gibt es nicht. Was wir mit der langen Dauer des Krieges allmählich immer häufiger auſtreten 7 5 das ſind nur bekannte Bilder ner⸗ vöſer 5 und Erſchöpfung unter den ſchweren Anforde⸗ rungen des enſtes und den oft grauenvollen Eindrücken des Krieges. Dieſe Bilder erſcheinen dem Laien von eindring⸗ licher Schwere und erwecken ſein tiefes 9 ich erinnere etwa an die Männer mit dem allgemeinen Zittern des Kör⸗ pers, dem Wackeln des Kopfes oder der Hände, mit den abſonderlichen Arten der Haltung im Stehen und Gehen, an die im Felde erworbene nervöſe Stummheit, Taubheit und Taub⸗ ſtummheit, an Schwäche und Lähmung einzelner Glieder, die von keiner Kugel oder Granate getroffen wurden und doch jede Dienſtleiſtung verweigern. Dieſe Zuſtände ſind glücklicher⸗ weiſe objektiv harmlos, ihrer Natur nach leicht und reſtlos heilbar. Bei Ruhe, Schlaf und guter Koſt ge⸗ winnt der elaſtiſche Körper bald wieder die alte Friſche und Kraft. Die furchtbaren Nervenwirkungen des Trommelfeuers, der explodierenden Granaten und Minen und der Verſchüt⸗ ungen ſind glücklicher Weiſe, wie alle akuten Schreckwirkungen nei nur von kurzer Dauer, wenn nur der Körper unver⸗ letzt geblieben iſt. 5 s iſt bewundernswert und erſtaunlich, was der von Natur geſunde Mann an körperlichem und ſeeliſchem Ungemach aus halten kann, ohne einen nachweisbaren Schaden zu leiden. 5(Schluß folgt.) 5 Die Ereigniſſe im Weſten. . Der franzöſiſche Tagesbericht. Wes. Paris 13. Juni. Amtlicher Bericht von 9 50 „nachmittag: Ziemlich heftiger Artilleriekampf in der Gegend der Hochfläche Californiens und ſüdöſtlich von Corbeny. In der Champagne wurde die Beſchießung unſerer Stellungen auf dem Blond⸗Berge und bei Cornillet um Mitternacht ziemlich leb⸗ ift. Wir ſchlugen an verſchiedenen Punkten der Front feind⸗ e Erkundungsabteiungen leicht zurück und machten einige 155 N 1 Gefangene . tſchen Gräben Abends: Bei den Einbrüchen in die in der Richtung auf die Butte⸗du⸗ Men und in der Gegend von Haute⸗Chevauchee führten wir zahlreiche Zerſtörungen aus und brrachten etwa 10. zurück. Ein deutſches Flug⸗ zeug wurde in Lothringen durch unſere e her⸗ üntergeſchoſſen. Die beiden Flieger wurden gefangen genom⸗ 0 Nane dit Bericht: Geſtern bei Anbruch der Nacht tiff eine feindliche Abteilung einen unſerer Gräben ſüdlich Emuiden an. Sie wurde durch Gewehr⸗ und Handgranaten feuer vollſtändig zurückgeſchlagen. 5 n 5 110 Der engliſche Tagesbericht. WTB. Landon 13. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Wir machten letzte Nacht einen erfolgreichen Vor⸗ oß nördlich von Neuve⸗Chapelle. Feindliche Sto 8. wur⸗ n an anderen Stellen abgewieſen. Eine Anzahl Feinde wurde getötet. a Der Krieg zur See. Waſhington, 13. Juni.(Reuter.) Ein deutſches Unterſeeboot hat den bewaffneten amerikaniſchen Dampfer cetrolit(3710 Bruttoregiſtertonnen) verſenkt. 20 Mann wurden gelandet, zwei beſetzte Boote werden vermißt. t Cadiz, 13. Juni.(Agence Havas.) Ein ſpa⸗ niſches Torpedoboot fand 8 früh in der Nähe der Bucht don Cadiz das deutſche U-Boot U 52, dek⸗ Belgische Infanteriſten des 3. Regiments, die am 25. Mai influßt werden, ſehen wir jetzt im Heere nicht mehr geiſtige zegen den Verfall in Geiſteskrankheit darſtellen(— ünd Nie⸗ Orientarmee gefährlich werden. r ſen Maſchinen durch einen Kanonenſchuß beſchädigt wa⸗ ren. Die Beſatzung beträgt 20 Mann. Das Unterſeeboot iſt in den Hafen von Cadiz eingeſchleppt worden. Es darf mit den Schiffen der Zentralmächte, die im Hafen Zuflucht geſucht haben, nicht in Verbindung treten. Da die Ausbeſſerungen mehr als zwei Tage dauern werden, wird das U-Boot interniert werden. Der deutſche Kom⸗ mandant ſtattete den Behörden einen Beſuch ab, der von dieſem erwidert wurde. a Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 13. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 13. Juni: f Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Wie aus den jüngſten feindlichen Berichten hervorgeht, iſt es abermals die ita⸗ lieniſcherſeits oft beklagte Witterungsunbill, die auch in den letzten Tagen die italieniſche Stoßkraft nicht zu macht, vollerer Entfaltung gelangen ließ. So vermochte auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden der Gegner geſtern erſt nach Einbruch der Dunkelheit, ſeine Angriffe wieder auf; zunehmen, die er zuerſt im Zebio⸗Gebiet und nach Mit⸗ ternacht auch gegen den Monte Forno und die Grenz⸗ höhen anſetzte. Unſere alpenländiſchen Truppen ſchlugen den Feind zurück. Er erlitt— namentlich am Nordflüge ſeiner Angriffsgruppe— ſehr ſchwere Verluſte. Bei den Iſonzo-Armee ſtellenweiſe lebhafter Geſchützkampf. Neues vom Tage. Weitere Verlängerung der Dauer des Reichstags. Berlin, 13. Juni. Wie das„Berliner Tage⸗ blatt“ ſchreibt, iſt mit einer abermaligen Verlängerung der Reichstags⸗Legislaturperiode bis zum 12. Januar 1919 mit Beſtimmtheit zu rechnen. Franzöſiſche Meldungen zur Abdankung. Athen, 13. Juni.(Agence Havas.) Trotz der Be⸗ mühungen von Reſerviſtentruppen, Unruhen zu erregen ſcheint die Nachricht von der Abdankung des Königs in Athen keine wirkliche Bewegung hervorgerufen zu haben Im Laufe des Montag abend ſammelten ſich 2000 Reſer⸗ viſten um den Palaſt, um mit ihren Leibern eine Schutz wehr für den König zu bilden. Eine von Fregattenkapitän Maviomichalis geführte Abordnung begab ſich darauf in das Schloß, um den König der Ergebenheit von Heer und Volk zu verſichern. Anſtatt jeder Antwort ermahnte der König nur zur Ruhe. Offiziere erklärten, das Heer ſeſ bereit, zu gehorchen. Augenblicklich iſt kein ernſtes Er⸗ eignis gemeldet. Bern, 13. Juni. Zu der Entſendung Jonnarts nach Griechenland erklärt der„Petit Pariſien“, die allgemeine Richtlinie ſei nunmehr angenommen. Jon⸗ narts Politik werde ſchon in den nächſten Tagen klar werden. Sicherlich hätten die Schwierigkeiten, auf die die Entente geſtoßen ſei, die Furcht aufkommen laſſen, daß der König und die griechiſche Regierung bei gün⸗ ſtiger Gelegenheit ſich gegen die Entente ausſprechen könnten. Um ein derartiges Vorgehen zu verhüten, müſſe vor allem die theſſaliſche Ernte beſchlagnahmt werden.— Aehnlich äußert ſich der„Temps“, der ſagt, die Lebensmittelverſorgung der Alliierten müſſe ſichergeſtellt werden. Die theſſaliſche Ernte könne der Wenn die griechiſche Regierung die Ernte in die Hand bekomme, brauche Griechenland keinen Brotmangel mehr zu fürchten, und die Blockade der Entente wäre damit henfällig. Daher ſei es die erſte Pflicht Jonnarts, Maßnahmen zu tref⸗ fen, um die theſſaliſche Ernte unter die Aufſicht der Alliierten zu bringen. Vorarbeit für den neuen Balkanbund. Sofia, 13. Juni. Auf Anregung mehrerer Univerſi⸗ tätsprofeſſoren, Politiker, Bankdirektoren und angeſehener Kaufleute und von Mitgliedern der öſterreichiſchen und ungariſchen Kolonien iſt in Sofia ein Verein zur För⸗ derung der kulturellen und wirtſchaftlichen Beziehungen zu Oeſterreich⸗-Ungarn gegründet worden. 2 Das Unterhaus gegen die Verhältniswahl. London, 13. Juni.(Unterhaus.) Bei der Beratung des Wahlrechtsformantrags hat ſich das Haus mit 149 gegen 141 Stimmen gegen den Grundſatz der Verhältnis⸗ wahl entſchieden. Kriegswucher in England. f Amſterdam, 13. Juni. Das„Handelsblad“ meldet aus London: Die Regierung wird alsbald Maßregeln wegen der hohen Lebensmittelpreiſe und wegen der Kriegs⸗ gewinnmacherei ergreifen. Das wurde geſtern in einer Anſprache von Lloyd George an die Kommiſſare er⸗ klärt, die die Aufgabe haben, die Gründe der Unruhen in der Induſtrie zu unterſuchen. Einer dieſer Gründe ſei die Teuerung der Lebensmittel und der Argwohn, daß dieſe die Folge von Preistreibereien ſei. f Vermiſchtes. Wa! zar Rhabarberblätzern in Soda. In England 11 man neuerdings in erheblichem Maße Rhabarberblätter als ahrungsmittel bearbeitet. Jetzt wollen engliſche Aerzte ge⸗ funden haben, daß der Genuß der in gewiſſer Beziehung allzu anregenden Pflanze direkt lebensgefährlich ſei. Anläßlich einer Leichenbeſchauung gab nämlich der zugezogene Sachver⸗ eee ein Gutachten dahin ab, er habe im Körper Kleeſäure eſtgeſtellt, die ſeiner Anſicht nach von genoſſenen Rhabarberblät⸗ tern herrühren müſſe. Andere Aerzte beſtätigten dann dieſe Annahme. Dagegen ſprechen ſie ſich dahin aus, daß der Rha⸗ barber an ſich harmlos ſei, allerdings nur, wenn man ihn nicht wie das jetzt in England Gebrauch geworden iſt, mit Soda koche. Zwar werde Soda als ausgezeichneter Zuckererſatz em⸗ pfohlen, indeſſen ſei das eine recht bedenkliche Empfehlung. Waldbrand. Wie aus Kaſſel mitgeteilt wird, hat ein großer Waldbrand im unteren Hannoveriſch⸗Minden 5000 Quadratmeter wertvollen Tannen⸗ beſtandes eingeüſchert. Es wird Brandſtiftung angenommen. Das Großfeuer in der Wolfram⸗Lampenfabrik in Augs⸗ burg hat nach amtlicher Schätzung einen Schaden von 2 Mill. Mark verurſfacht, 8 Barfaßgehen. Der Rektor des Gymnaſiums in Roſen⸗ heim(Oberbayern) hat den Schülern nahegelegt, im Hin⸗ blick auf die Lederknappheit barfuß zu gehen. Die gleiche 2 nahme iſt auch von der ſtädtiſchen Höheren Mädchenſchule in die Wege geleitet worden. 5. Ganswucher. Ein Berliner Metzgermeiſter verkaufte ommeriſche Fettgänſe im Gewicht von 20 Pfund, die er zum Preiſe von 5.50 Mk. für das Pfund eingekauft hatte an einen Kaufmann zum Preiſe 6.50 Mk. 5 das Pfund weiter. e 1 Behörden und Verwaltungen haben bereits uldatal zwiſchen Kaſſel und f 2 1 5 Außer Kontuſionen Oer Kaufmann veräußerte die Gänuſe wiederum zu 7.50 das Pfund, ſo daß ano die Gans eine Preisſteigern auf 150 Mz. erfahren hat. Die Beiden wurden zu je 50. Geldſtrafe wegen Kriegswuchers und Kettenhandels verurlen Schreckenstat. Der Landſturmmann Gaſtwirt 75 0 10 a Gotha, der auf Urlaub in ſeiner Heimat weilte, fünf Kinder erſchoſſen und ſeine Frau und 90 Schüſſe aus einem Revolber ſchwer verletzt. s af 5 3 l 8 Woch Lokales.* . 1 U — Einziehung der Silber⸗ und Nickel In zen. Die Poſt⸗ und Telegraphenanſtalten ſind here des 9 ſen, bis auf weiteres Nickelmünzen auch in 1 1 Betrag als 1 Mark in Zahlung zu nehmen 1 6e Nerds geſammelte Beſtände von Silber⸗ oder Nickelmünze affe; Reichsbanknoten, Reſchska ſenſchein und Darlehen it de ſcheine umzutauſchen. Die Maßregel dürfte m G. im Reichstag angekündigten Außerkursſetzung ber⸗ und Nickelmünzen zuſammenhüängen. Ce — Sparſamkeit im Wapierverbrauch, u 10% wiederholt iſt auf die Notwendigkeit hingewieſanſe den, beim Verbrauch von Papier aller Art fürche 1 Sparſamkeit zu beobachten, da andernfalls zu be onde ö iſt, daß die Deckung nicht nur des Druckpapier“ zeit auch des übrigen Papierbedarfs in abſehbarel⸗ 3 Gn“ Frage geſtellt wird. Ganz beſonders gilt 1. P. W der Sparſamkeit bei dem Verbrauch gebleichten rind da eine gleichmäßige Belieferung der Papi mit Bleichſtoffen nicht gewährleiſtet werden kan untl, eine weitere Einſparung von Papier möglich ist 10. tegt keinem Zweifel. Es hat aber den Auf He 3 b die bisher erlaſſenen Anordnungen und 5 gicht überall beachtet werden, da noch imme 110 ders gutes Papier als Schreib⸗ und Druckpaß er zu Briefumſchlägen verwendet und mit Papier a all verſchwenderiſch umgegangen wird.— Die a Weiſungen erhalten. Es iſt aber dringend nich alle übrigen öffentlichen Körperſchaf ten und Verwaltungen, die Vertretungen von„die ſchaft, Industrie, Gewerbe und Handel, ſochnſe ſchäftlichen und privaten Kreiſe die größte e 15 N im Papierverbrauch üben und ſo zur Sichen Papierverſorgung beitragen. b — Blitzgefahr. Die häufigen Gewikte, gz ten Woche haben durch Blitzſchlag wieder 1 don Perſonen teils getötet, teils zu ſch ghd 2 perlichen Schaden gebracht. In ganz Deutſ nen 1 len im Durchſchnitt jährlich etwa 300 Pere dn Blitzſchlägen zum Opfer. Der größte Teil 17 0 Ae, fenen hat aber nicht im freien Feld, ſo ren Bäumen den Tod gefunden. Es iſt zu me mit Bäume mit ſpitzen langen Kronen oder 981 en W ren Aeſten gute Blitzleiter ſind. Unter Linden iſt man ſicherer als unter Tannen, Piume Birnbäumen. Im allgemeinen aber ſollen Lich Unterſtand g den werden. Am Klee ſind 1 und die Räuber zu umgehen, Feldgeräte aneh und Senſen abzulegen. Auf freiem Feld gewan e ren Furchen und Gräben den beſten Scha Straße iſt man in der Mitte ſicherer e Trauf der Bäume. Im Hauſe vermeide Tae Luftzug, ſchließe die Fenſter und öffne die erleln Nähe metallener Gegenſtände wie Oefen, Wa elektriſche Leitung ſoll man nach Möglichken — Die Kohlenverſorgung. Das Kriel mit, den Städten und Gemeinden werde eiten ö Menge Kohlen zugeführt werden, die nach? Der 90 Verhältniſſen zur Verteilung gelangen ſage wenn lenhandel werde nicht ausgeſchaltet. Da aber wirt len vorhanden ſind, müſſe äußerſt ſparſam 9, Wei 10 werden. Ob die Gasanſtalten in genügende wil, e liefert werden könnten, ſei noch fraglich. darlben der nächſten Woche mit den Gasanſtalten 5 raten werden. 0 i f b 15 0 (J Karlsruhe, 13. Juni. Die 2 ö Tagung des badiſchen Landtages wurde heute erhſt Die nächſte ordentliche Tagung findet im Jahres ſtatt. W Y) Karlsruhe, 13. Juni.(Traurige tage.) Der 15. und 22. Juni ſind„ in der Geſchichte der Stadt Karlsruhe. 1 „ 1 aul N ö 8 15. Juni 1915 gegen halb 7 Uhr erf 0 35 Flieger, und warfen in allen Stadtteilen 1 über hundert an der Zahl. 29 Menſche„ zu beklagen, 111 Gebäude waren beſch an lie Zwei franzöſiſche Flugzeuge wurden auf g 05 abgeſchoſſen. Am 22. Juni 1916, nachm om 05 0 den 118 Menſchen, darunter 82 Kinde ind fate Fliegerüberfall getötet, während weitere 805 ſchwere Wunden ſchlugen. Der„Karlel gien 5 wal mord“ an jenem Fronleichnamstag wir, Juen geſſen werden.(g. K.) zuer 3 öl decge -) Mannheim, 13. Juni. In ei gelen ah Nächte wurden aus einem Stalle in den 4 190 4 n 3 iti 0 geſtohlen und an Ort und Stelle geſchlachtet, mile vi 18 0 keiten wollte ſich eine 23jährige Fabri m rhab„e m Leuchtgas vergiften, wurde aber an ihrem eg hindert. dem ache 1 (Heidelberg, 13. Juni. Um t die Bef 2 5 en Kleingeld zu begegnen, iſt vom Stadl(50 E ue von ftädtiſchem Notgeld beſchloſſen worden e gen den 10 Pfg.⸗Scheine).. mil, 03 Heidelberg, 13. Juni. Eine 15 1 Nell licherweiſe noch gutartig verlief, entſta trecke der etwa um 9½9 Uhr abends auf der ich bechel münd— Heidelberg fährt. Er konnte blieb inne am Karlstor nicht mehr weiter und plein balne, Tunnels ſtehen. Die Meinung, da n z de„0 folgender Zug auf den ſtehenden auff viele digt. N nun die Reiſenden in Schrecken, ſo 5 lete f i e Zug ins Dunkle ſprangen, wobei lach a un Nachher fuhr der Zug langſam rückw chender lich auf einen in demſelben Gleis 175 Ar durch wurde die Panik infolge des ft enſtoß. man für einen gefährlichen 50 be 6 en dürfte aber kein g 75 — 19 85 gründe rdülſtatt bei Kehl, 13. Juni. Die Verdachts⸗ Nachteil gen den früheren Gemeinderechner Baas, zum 0 5 Gemeinde größere Summen unterſchlagen 19.79 haben ſich ſo verſtärkt, daß Baas laut„Kehler erhaftet worden iſt. i — derten der oberen Donau, 13. Juni.(Die ene d e Donau.) Seit einigen Tagen iſt der Woche 955 der Donau raſch geſunken. Schon in letzter mendin 2 der Flußlauf zwiſchen Möhringen und Im⸗ ü 105 an zahlreichen Stellen unterbrochen und von bi In Wepa zwalddonau kam kein Tropfen Waſſer mehr. u des Br 11 85 Tagen wird daher das Flußbett unterhalb al s auf Kilometerlänge trocken liegen. e Vet 3 1 r Redaktton Gg. Zimmermann, Seckenheim 7 i 05 Sie bre lin 52 7 Daa ura 1 ö 4. macher,. a 5276. 1 Se erz* dere .— ek Etagengechalli SAN Ne Leas ui eme Tenpe hom En DJ, I nladen J Bekanntmachung. 7 Das Verhalten der Jugend betr. der dar Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb auf weanwachſenden Jugend werden hiermit bis ſolgenaikeres auf Grund des 8 29 des P. St. 6. B. dettoffen Anordnungen mit ſofortiger Wirkſamkeit I Das äàberlaute und beläſtigende Schreien And Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, N as Herumbalgen und das Werfen mii Steinen oder anderen harten Gegenſtänden 1 auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt, Nach 8 Uhr abends dürfen Kinder untes 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener ſich 1 dicht mehr im Freien aufßalten. emeinſame Spiele und Anſammlungen den Finder unter 14 Fahren außerhalb der 8 eingetretener Dunkelheit ſint 4 Sade Das Rauchen durch lupe duüche Perſonen oten Anter 16 ren iſt ver 5 1 Die Aae e wier ginertgkantcg von Tabak, Zigarren oder Zigaretten, an lngendliche Perſonen unter 16 Fahren iſi 4 Anterſagt. 5 Elterg Bormünber oder Stellvertreter ſinb Nerpflichtet, für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutz⸗ Siunledlenen Sorge zu tragen. brd under unter 14 Jahren, die vorſtehenden An⸗ 12 Jugetart ſo lange 178 alten, bis ſie von ihren 5. igen abgeholt werden. Im Uebrigen werden 00 eerbandkungen mit Geld bis zu 150 M. oder c Fakt bis 2 Wochen 981 udet. 75 om Erlaß Groß Miniſteriums des Innern i e 1016 Nr. 5629 wurde gemäß 8 20 Abſatz den 4 Oltzeiſtrafgeſetzbuches die Erneuerung vor⸗ 0 5 Verfügung angeordnet. t 110 Naunhetm, ben 24 Oktober 1016 Droßzb. Bezirksamt— Bolizelditektion. Vorſtehendes bringen wir! gen wir hiermit zur Allgemeinen Kenntnis. 1* Seckenheim, den 9. Fnni 1917. 0 N Bürgermeiſteramt: Volz. N 1 Schmitt. . ditt Hit Buchdruckerei G ο οοοοοοοVmhpeοοοτοοοο Gd. Fmmermann! 2 eee De HUD E-IAAE ist flit Der Betrag muss bis späte- stens 15. d. M. entrichtet sein. SOU Diejenigen Runden die noch im Beſitz von Fäſſer und Flaſchen von mir ſind, werden höflichſt gebeten. ſolche ſo fort zurückzugeben, ſonſt werde ich ſolche N 5 berechnen. G. I. Bühler, Weinhandlung. Sodeooooeeeeddedes Seceeceeeneoeceονοοο eee Freiw. Feuerwehr Seckenheim. 2. Sonntag, den 17. Juni, Morgens halb 7 Uhr hat die geſamte Mannſchaft ſowie die der Hilfs⸗ bezw. Loſchmannſchaft gemeinſam zu einer Uebung auszurücken. Antreten pünktlich halb 7 Uhr am Spritzenhaus. Wer fehlt wird beſtraft. Das Kommando: L. Rudolph. Zaähn- N Seckenheim Schloßſtraße 29 II. Faſt gänzlich ſchmerzloſes Zahnziehen, ſpeziell für Schwache und Nervöſe fehr zu empfehlen. Spezialität:„Gebiſſe uhyne Ganmenplatte. Amarbeitung nichtpaſſender Gebiſſe binnen 24 Ftunden. Syprechſtunden: Sonntags und Mittwochs von 9—1 Uhr. Versuchen Sie Jauerston-Mandelkleie vorzüglichstes Toilette- Waschmittel. dGermania-Drugerie Fr. Magner's Hachi. Ink.: M. Hüllstin. e e Eiben vm He Aal drag empfiehlt sich GEUHU M EBER, Luisenstr. 24. Neue Jchubbesch-Aunabmestelle Verarbeitung von eohtem Leder bei HEINRICH BIEGEL, Hauptstn. 116. Täglich irische 15 2 2 Kirschen hat zu verkaufen i Peler Diehm, Friedrichſtraße 76. Stadt. Sparkasse Sehibetzingen mil Cemeindebũtgsehaft— mũndelsiohet. 170 schechkonto Hurlsruhe Vo, 2950.— Telephon. 81. 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Bl. 5 7 ch 2 ſtets zu haben in der .. briefe n nean, Siegende Liebe. el.* dlſehunman aus dem Oſten von O. Elſter. aa Rutlos 9. 8(Nachdruck verboten.) 10 r. le Kt ſervierte der alte Friedrich. w. 10, 40 we e Haſſo eine Taſſe reichte, fragte ſie mit enhen Gn 28 unſicherer Stimme:„Glauben Sie wirk⸗ aue lutz ſah ige. daß es zum Kriege kommt?“ e Gen 85 braunen Augen, die ängſtlich zu ihm auf⸗ A Fl be wieder durchflutete ihn das leiſe Sehn⸗ leb dien mit a8 er empfunden hatte, als er vor einigen bi, Fahr dat ihr in dem von der Abendſonne vergol⸗ e de e dasſeſſen. Zugleich miſchte ſich eine gewiſſe einen Er kas Geſchick des jungen Mädchens in dieſes iti ber allade ante die Gefahr, die über ihrem und ſeinem u fache doch weich einer drohenden Gewitterwolke hing; 1 K. h on Ri ſeiner Eigenſchaft als Militärattache der ben 5 mi don a5 mit den diplomatiſchen Fäden vertraut, 5 0 de 05 Ele tri anett zu Kabinett geſponnen, die gleich⸗ baten N waltſfam zität geladen waren, die jeden Augenblick 900 1 ben in aber drkloſion hervorrufen konnten. * a Würde er Krieg ausbrach, was ſollte aus Käte Würde 2 in ſeinem elterlichen Schloſſe Schutz mer Die Zuſt n ihr väterliches Haus zurückkehren ler u werden uſtände in Kurland würden noch ver⸗ g f i 1 95 jetzt, und der Deutſchenhaß würde 15 ait een We, wenn der Krieg ſeine Geißel 5 G ie 2 ng. danken in dem erſten Ausdrucke ſeines Geſichts * 8 e nz 5 Frieden hängen von ſo manchen lt, le Men Sachſten W erörtern jetzt keine Zeit iſt. Aber 17 0. Verl de n en auch bringen werden, Sie ſind be er Mutter ſicher, die Sie gewiß n werden, ſollte es zum Krieg z leſen. Mit zitternder Stimme fragte Da flammte es in ihren braunen Augen auf. „O nein, Herr Graf,“ ſagte ſie aufatmend.„Wenn es wirklich zum Kriege kommt, dann iſt mein Platz an der Seite meines Vaters und meiner Geſchwiſter.“ „Ich verſtehe Sie ſehr gut, Fräulein Käte. Aber es gehört Mut dazu, unter ſolchen Umſtänden nach Ruß⸗ land zurückzukehren.“ R 5 „Ich fürchte mich nicht. Und Rußland, oder beſſer geſagt, Kurland iſt meine Heimat.“ „Die Ihnen doch wenig Gutes getan hat.“ „Immerhin liebe ich die Heimat, in der das Grab meiner Mutter liegt..“ „Fräulein Richter, ich bitte um eine Taſſe Kaffee,“ ertönte die ſcharfe Stimme der alten Gräfin. Käte zuckte ein wenig zuſammen. In dem Geſpräch mit Haſſo hatte ſie ganz die Gegenwart vergeſſen. In den wenigen Stunden ihrer Bekanntſchaft hatte ſich ein ge⸗ heimes Band um ihre Herzen geſponnen, unbewußt ihrer ſelbſt, das ſtärker und inniger zu werden ſchien, und während des Mahles hing Kätes Blick oft ſinnend an Haſſos Lippen, wenn ſie von Rom erzählten, und ſie errötete jedesmal, wenn ſein Auge ſich ihr zuwandte. „Sie verzeihen...“ flüſterte ſie und ergriff eine Taſſe, die leiſe in ihrer zitternden Hand klirrte. Doch dann bezwang ſie ſich, füllte die Taſſe und reichte ſie der Gräfin, die mit einem leichten Neigen des Hauptes dankte. „Holen Sie mir, bitte, ein Tuch,“ befahl ſie dann in etwas herbem Ton, um ſich gleich darauf wieder dem Pfarrer zuzuwenden. Käte verließ die Veranda. Sie fühlte die Schärfe in der Stimme der Gräfin; es war wie eine leiſe War⸗ nung vor einer Gefahr, und mit einemmal erkannte ſie dieſe Gefahr, die ihr Herz lebhafter ſchlagen ließ. Nicht der drohende Krieg war es, ein anderer Sturm wollte die Ruhe ihres Herzens, den Frieden ihrer Seele zerſtören. Haſſo ſah ihr nach, wie ſie mit eiligen Schritten in dem Innern des Hauſes verſchwand. Auch er war eigentümlich berührt durch das Weſen des ſchönen Mäd⸗ chens, deſſen ſchlanke Geſtalt, deſſen liebliches Antlitz mil den großen braunen Augen als verlockendes Bild vor ſeiner träumenden Seele ſchwebten. Um ſich zu beruhigen, ergriff er eine Zigarre und but den Direktor um Feuer. Herr Bartling hielt dienſtbefliſſen das Zündholz. Dann ſagte er mit ſeiner tiefen, knarrenden Stimme; „Es liegt Brandgeruch in der Luft, Herr Graf.“ „Wie meinen Sie das, Herr Bartling?“ „Na, wenn die Ruſſen einbrechen, dann werden wir genug zu löſchen haben,“ ſagte dieſer ingrimmig. „Wir wollen es abwarten..“ „Das müſſen wir, Herr Graf. Aber unſere ruſſiſchen Arbeiter rüſten ſich ſchon zur Heimkehr...“ Herrliche Sommertage folgten. Kaum daß ein Wölk⸗ chen den ſtahlblauen Himmel trübte oder in der Ferne ein leiſer Donner rollte. Aber in dieſen ſonnigen Hoch⸗ ſommertagen dachte man in Schloß Freiberg noch nicht an Krieg und Not und Elend. Nachrichten aus der großen Welt kamen ſpärlich; die Zeitungen ſchrieben allerdings ernſt und ſorgenvoll, aber doch auch wieder voller Hoffnung, daß ſich alles zum Guten wenden werde. Auch Haſſo verſcheuchte die ernſten Gedanken. Er genoß den Aufenthalt in der Heimat in vollen Zügen; er durchſtreifte mit dem Förſter die Wälder, er ließ ſich von dem Direktor Bartling in die Geheimniſſe der Ver⸗ waltung des großen Beſitztumes einführen, er freute ſich, hier als Herr arbeiten zu können, und entwarf Pläne für die Zukunft. Neue Wege ſollten durch den Forſt geſchlagen werden, um die Abfuhr des Holzes zu erleichtern, der Lau; des Fluſſes ſollte reguliert werden, um die Wieſen vor den Ueberſchwemmungen des Frühlings zu ſchützen, neue Stallungen ſollten errichtet werden— und was der Zukunftspläne mehr waren. (Fortſetzung folgt.) welche das Mädchen geſtern D. ̃˙.. 8—:..—————————————.——— Siegende Liebe! Zeitroman aus dem Oſten von O. Elſter. 4. Fortſetzung. 8.(Nachdruck verboten.) Die Grüfin liebte es, dieſer Hauptmahlzeit einen feierlichen Anſtrich zu 7 5 Sie ſelbſt erſchien in ſchwarz⸗ ſeidenem Geſellſchaftskleide. Ein ſchwarzes Spitzenhäub⸗ chen ſchmückte ihr weißes Haar und eine Perlenkette umſchlang als einziger Schmuck ihren Hals. Die Herren waren im Frack, nur der Geiſtliche trug den üblichen ſchwarzen Gehrock. Ueberraſcht blickte Haſſo auf Käte, die in ihrem weißen Seidenkleid, das ihren Nacken und Hals freiließ, entzückend ausſah und ſich mit einer an⸗ e Sicherheit bewegte, als ob ſie ſtets in der erſten Geſellſchaft gelebt hätte. f Der Haushofmeiſter ſtand an dem Büfett; der alte Friedrich und ein jüngerer Diener, in dunkelblauen Livreen, ſervierten in geſchickter, geräuſchloſer Weiſe. Die Tafel zierte ein Silberaufſatz, aus dem eine Fülle friſcher Roſen hervorquoll. Man aß an einer runden Tafel; rechts der Gräfin ſaß der Pfarrer, links der Direktor; neben dem Pfarrer Haſſo und zwiſchen dieſem und dem Direktor Käte. Haſſo mußte von Rom und ſeinen Reiſen in Italien erzählen, der Pfarrer, der in ſeinen jungen Jahren im des Direktors ſchwere Hand ſich zur Fauſt ballte und Süden geweſen war, erkundigte ſich nach dieſem und jenem Kunſtwerk, der Direktor beſchäftigte ſich mehr mit den Genüſſen der Tafel, Käte lauſchte ſchweigend dem Tonfall von Haſſos Stimme, der ihr Herz wie Muſik umſchmeichelte. Die Gräfin ſah ernſt und ſchweigend vor ſich hin; der Haushofmeiſter hatte ihr vor Tiſch ein Telegramm überreicht, das jetzt geöffnet neben ihrem Gedeck lag. Der Inhalt der Depeſche ſchien wenig er⸗ freulicher Natur zu ſein, nach dem erſten Ausdrucke des Antlitzes der Gräfin. Wiederholt nahm ſie das Tele⸗ gramm in die Hand, als wollte ſie den Inhalt der kleinen Geſellſchaft mitteilen, aber ſich doch ſcheute, die Haſſo bemerkte das Zögern ſeiner Mutter. „Du haſt ein Telegramm erhalten, Mama?“ fragte er. „Ja— von meinem Bruder“ „Ah, von Onkel Georg Wilhelm!“ „Ja, er depeſchiert direkt aus dem Kriegsmini⸗ ſterium.“ Georg Wilhelm Freiherr von Troſchke war Oberſt und Abteilungschef im Kriegsminiſterium. „Darf man wiſſen...“ fragte Haſſo. Die Gräfin atmete tief auf. „Es iſt eine ſchreckliche Nachricht,“ ſprach ſie, und ihre Stimme bebte leiſe.„Ich wollte ſie erſt nach Tiſch mitteilen, aber es iſt ja einerlei— der Thronfolger von Oeſterreich⸗Ungarn und ſeine Gemahlin ſind in Serajewo ermordet worden..“ „Unmöglich!“ 10„Da lies ſelbſt, was Onkel Georg Wilhelm depe⸗ ſchiert.“ Sie reichte Haſſo das Telegramm, das ihre Mit⸗ teilung beſtätigte, und außerdem die Worte hinzufügte: „Schwere Zeiten ſtehen bevor, würde Dir raten, nach Berlin zu überſiedeln, da Freiberg zu nahe an ruſſiſcher Grenze „Das iſt furchtbar,“ ſeufzte der Pfarrer, während Käte ſtumm und blaß daſaß, die erſchreckten Augen auf Hafſo gerichtet. r Dieſer faltete das Telegramm zuſammen und legte es auf den Tiſch. „Willſt du den Rat des Onkels befolgen, Mama?“ fragte er. 8 „Weshalb? Ich ſehe keinen Grund dafür ein, daß ich jetzt im Sommer nach Berlin reiſen ſoll.“ Haſſos Geſicht hatte einen ernſten Ausdruck ange⸗ nommen. Er trommelte leiſe mit den Fingern auf der Tiſchplatte. Dann ſagte er, aufblickend: „Ich bin lange genug in diplomatiſchem Dienſt ge⸗ Serbiens und daß Deutſchland der Verbündete ſchweren Folgen richtig beurteilen zu können. Das 2 hältnis zwiſchen Oeſterreich und Serbien war vo geſpannt, der Mord von Serajewo wird die 1 mul noch vergrößern, ein Bruch zwiſchen beiden Staate erfolgen, und dann“ „Nun, und dann e“ 1 Beſchlie 3. 0 „Vergiß nicht, Mama, daß Rußland d ge eruil Ungarns iſt. Kommt es zum Bruch zwiſchen und Serbien und Rußland, dann haben au ak Krieg mit Rußland, und Rußlands Verbündeter lasen reich, wird ſich die Gelegenheit nicht entgehen ſeiner Revancheluſt die Zügel ſchießen zu laſſen. „Alſo ein Weltkrieg?“ e „Ja, Mama, ein ſolcher kann die Folge dieſer! tat ſein. Deshalb rate auch ich...“ egi Die Gräfin machte eine abwehrende Handbeme n „Warten wir die Ereigniſſe ab,“ ſagte 5 weill und gab dem Haushofmeiſter ein Zeichen, daß ſerviert werden ſollte. die von einer großen, rot umhüllten Häugelal 1155 erleuchtet wurde. Es war eine warme Sommt 10* vom ſilbernen Lichte des Vollmondes übergoſſen 1 Park da, deſſen Blumendüfte in weichen Wellen. de durchfluteten. Einzelne leiſe Vogelſtimmen wulle e und wann laut; ſonſt herrſchte feierliche Ruhe, 1. ſtörenden Laut des alltäglichen Lebens unterbrnnen Die Gräfin ruhte in einem Korbſeſſel. Ihre 0 1 blaſſen Hände hielten noch immer das Telegr 10 der Inhalt ſchien ſie nicht mehr zu beſchã 1 unterhielt ſich mit dem Pfarrer über Angelegen end 1 Wohltätigkeit, während Direktor Bartling ſchwe einer ſchweren Importzigarre ſog. f Käte Richter hinüber; ſie ſtanden an dem auf dem Käte den Kaffee bereitete. 9 Unterhaltung zu unterbrechen. 5 weſen, Mama, um dieſes furchtbare Verbrechen in ſeinen e sowie sämtliche Bedarfsartikel: Platten Papiere Postkarten Entwickler Fixirbad Tonfixirbad Copirrahmen Dunkelkammerlampen empfiehlt Germania- Drogerie nnn eee schalen ns Fr. Maguer's Hachl. Ff. Wagners Nachf. Inh. W. Hölls fin. 9 Hof-Kalligraphen HMander's meihuae . nde. Gegründet 1857— Diplom 1882 Prämiiert 1896 Patent 1902 — Handels- Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter, die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. der Unterricht kann bei Tage oder am Abend ohne jede Berufsstörung genommen werden. 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