0 ——— Danang, 19. Jun. 1917 Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Der Feiertage. Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. du bei freier Zuſtellung. id die Poſt bezogen pro Quartal Mek. 1.95. E das 5 e Weſen der deutſchen Freiheit. „Geheimrat Prof. Dr. Rudolf Encken, Jena. 5 gehört zu den Kampfmitteln unſerer Gegner, * kangel an Freiheitsſinn vorzuwerfen, uns als 85 hinzuſtellen, das zu blindem Gehorſam und 0 Rechts. dhe der Unterwerfung neige. Manche mögen das Were el Ueberzeugung aus bloßer Gehäſſigkeit tun, Aunwurſcber ſcheinen in Wahrheit von dem Recht dieſes def überzeugt zu ſein. E 5 geht ein zwiefacher Begriff von Freiheit durch tit ene Leben: einerſeits bedeutet Freiheit Abwe⸗ er Bindung, das Recht jedes einzelnen, alles ken eas ihm beliebt, wenn es nur nicht einen 85 rekt verletzt; andererſeits aber bedeutet ſie heit dländigwerden der Perſönlichkeit, die Urſprüng⸗ Handelns, das Wirken und Schaffen von Jene Freiheit iſt überwi⸗gend verneinen⸗ a uu e bejahender Art, jene betrifft mehr das Verhält⸗ den eren, dieſe mehr das zu uns ſelbſt und zu un das in unſerer Seele aufſteigt; dort müſſen 1 rdnungen vornehmlich als eine läſtige Hem⸗ 0 einen, während ſie hier als Mittel zur Er⸗ und Vollendung des eigenen Weſens gelten und eigene Wollen aufgenommen werden; dort e ein orge vornehmlich dahin, daß die einzelnen keinſamender möglichſt wenig ſtören, hier wird ein a ſitelbar er Kreis gebildet und von jedem ci 3 Inen un⸗ eine 955 ſeine eigene Sache freudig ergriffen. Das deriheit nicht gegen das Geſetz oder ohne das Ge⸗ en eine Freiheit, die ſelbſt ein Geſetz in ſich due Welt aus ſich entwickelt. Damit erſt ge⸗ hen Alichtgedanke einen renten Sinn und en ho ene Uf tenng. Denn hier bedeutet er nicht nur er⸗ bot, ſondwerſung unter ein von draußen auferleg⸗ n We ern die freie Anerkennung einer unſerem at aſen entſtammenden Ordnung; ſo verſtanden, elnelicht eine Einengung und Einſchüchterung, ſon⸗ Erweiterung und Stärkung des Lebens, Nur 1 Pflicht in dieſem Sinne erfüllt, ſtehen wir ar auf uns ſelbſt, und können wir uns mutig To gegen eine fremde Welt behaupten. Geaun aber kein Zweifel daran ſein, daß bei l ern jener mehr äußerliche und ver⸗ ir Dentegviff der Freiheit überwiegt, wäh⸗ une rlfaſche aus unſerer tiefſten Art die Freiheit l Freiheen und bejahenden Sinn verſtehen. 1 nicht möglichſte Ungebun enhet, ſondern etabhängigkeit, S elbſtändigwer⸗ die s und Weſens; eine derartige Frei⸗ er Anerkennung und Hochha tung einer ge⸗ 55 Willkür überlegenen Ordnung in ſich und ſol Ur eine ſolche mit ganzer Seele einzu⸗ affens che Denkart zeigen alle Höhen des deut⸗ Gk ein sei ant, unſer größter Denker, machte er einer Philoſophie den Freiheitsgedauken; „galt ihm dabei als die Selbſtbeſtimmung gen Weſens, als das Vermögen, ſich der zu rmechan smus zu entwinden und ſich überſe geben. Damit g'wann ihm der Menſch r pazenheit und eine unvergl ichliche Würde. 8 dieſer Faſſung der Freiheit war e der Pflicht, des Geherſams gegen ne Geſetz; die Verſtärkung der Freiheit zere Strenge der Moral und machte Ausdruck zu einem Befreien der Deut⸗ eichlichkeit, in die ſie verſunken waren. darf zu den Vorkämpfern der . werden. D 1 8 ktiefſter See 0 dagen ane wahres unh arbeite Sen 5 b 8 einge 92755 hinaus das Leben von 1 555 en ihn„ durf aten, von draußen Auferlegtem be⸗ 0 m richtige er mit gutem Recht von ſich ſagen, 0 hat don iunerſteben gelernt habe, der werde einen 0 l alz für Frein Freiheit bekennen müſſen. Dem⸗ „ De, das fulſche im tiefſten Sinn kein Volk mehr ut 3 195 5 05 Freiheitsgedanke reicht auch in das poli⸗ then duch beat hier ſeit Beginn unſerer Geſchichte Garden gelben bedeutet Freiheit den a keit innerhalb des Ganzen, nicht 1 al de Bidurdreifung der Geſamtzwecke als ei⸗ 10 er N eines beſonderen Lebenskreiſes it enſamen Ordnung. In engſtem Zu⸗ eine hohe Schätzung der Perſön⸗ au dis perſönlicher Verhältniſſe im Zu⸗ allen„ Hochachtung eigentümlicher Be⸗ eine eme durchgehende Gliederung der 8 mufen eine meigung gegen ein bloßes Ver⸗ een, de anterſchiedsſoſe Maſſe, in einen falt d das z 5 n dem . f g 8 wog ammen bedeutet, das zeigt jeder Ver⸗ Ma* 9 Un 9 5 5 5 A dur eiheit gilt. e Gegnern, etwa den Ameri⸗ . Aich Geſetze Die möglichſte Aufhebung aller 1 und die formelle Gleichstellung Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Nuesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim, aller Indivduen verhindert nicht im mindeſten das Ent⸗ ſtehen anderer Bindungen, die um ſo gefährlicher ſind, weil der von ihnen geübte Zwang ſich zu verſtecken pflegt. Bei dieſem Zuſammenſein auf dem Boden, einer überwiegend äußerlichen und verneinenden Freiheit liegt alle Entſcheidung bei der ſogenannten öf fentli⸗ chen Meinung; der einzelne dünkt ſich dabet„frei“, weil er bei ihrer Bildung mitzuwirken glaubt. In Wahrheit wird jene Meinung von der Preſſe gemacht und den einzelnen zwangsweiſe eingeflößt; die Preſſe aber wird von kleinen, meiſt aber beutegierigen Kreiſen gelenkt; ſchließlich entſcheidet dort über ſie die Kapi⸗ talkraft, und es iſt eine Geldherrſchaft, welche unter dem Schein der Freiheit die Seelen zwingender beherrſcht, als irgendwelche Regierungsmacht es könnte Die Schwächung, welche das indiwiduelle Leven durch eine ſolche Geſtaltung erfährt, erweiſt ſich auch in der perſönlichen Abhängigkeit, die dort das Leben einnimmt. Die Beamten ſind immer wieder neu zu wählen, Geiſt⸗ lichen und Lehrern kann gekündigt werden, für den Schutz der Arbeiter geſchieht weitaus weniger als bei uns. Bis in die äußeren Formen der Sitte und des Alltagslebens hinein erſtrent ſich ſolche Abhängigkeit; wer nicht mit dem Durchſchnitt geht, wird von ihm geächtet. Kann ein derartiger Stand als ein Stand der Freiheit gelten, und dürfen Menſchen, die ſo viel Abhängigkeit ertragen, ſich freier fühlen als wir? 5 Gewiß gibt es für die volle Entwicklung des deut⸗ ſchen Freiheitsgedankens auf politiſchem Gebiet noch man⸗ ches zu tun. Die höchſt notwendige Sorge für die Einheit hat zeitweilig die für jene in die zweite Linie gedrängt. Wenn nun aber, eben auch infolge des Krie⸗ ges, der die Tüchtigkeit des ganzen Volkes ſo glänzend bewährt, das Freiheitsſtreben wieder mehr in den Vor⸗ dergrund tritt, ſo haben wir Deutſchen dabei dem uns inne wohn enden Freiheitsideal treu zu bleibſen und ſollten uns nicht von draußen her nie⸗ drigere Formen aufdrängen laſſen. Wir ſind nach dem Zeugnis der Geſchichte ſtark genug, um unſeren eigenen Begriff von Freiheit zu haben und ihn zu verwirk⸗ lichen; ſo dürfen wir uns ernſtlich verbitten, von un⸗ ſeren Gegnern nach ihrem, uns fremdem Maße ge⸗ meſſen und daraufhin geſchmäht zu werden. Wir be⸗ ſtehen mit aller Entſchiedenheit auf der Freih it, bei der Faſſung der Freiheit unſeren eigenen Weg zu g hen. Die Gegner aber zeigen eben in dem Verſuch, uns ihre 5 aufzuzwingen, daß ſie nichts von wahrer Frei⸗ heit wiſſen. a Kandgebung der Nationalliberalen Partei. „Berlin, 18. Juni. Die Vorfitzenden der national⸗ liberalen Landesorganiſationen und die Mitglieder des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, die am Samstag in Ber⸗ lin zur Beſprechung der politiſcken Lage zuſammenge⸗ kreten waren. haben folgende En ſchli ßung ange ommen: 1. Die am 16. Junt in Berlin verſammelten Mitgliede) des geſchäfts führenden Ausſchuſſes und die Vorſitzenden der Landesorganifationen der nationalliberalen Partei wiſſen ſich in voller Uebe tei ſtimmung mit der Reichstagsfraktion in dem unbergſamen Jeſthalten an den bisherigen Kriegszielen der Partei, wie ſie in der Verſammlung der Landesvorſitzenden vom 16. Ma 1915 und in den ſpäteren einmütigen Kundgebungen des Jentralvorſtandes feſtgelegt worden ſind. 2. Die Landes⸗ vorſitzenden unde der geſchäftsführende Ausſchuß ſind mit der Reichstagsfraktion der Anſicht, daß eine zweckmäßige Neuord⸗ nung des politiſchen Lebens im Reiche eingeleitet werden muß und daß es dazu eines engeren Zuſammenwirkens zwiſchen Parlament und Regierung und eines ſtarken parlamentariſchen Einfluſſes auf die letztere bedarf, ohne daß dadurch die Herbei⸗ führung einer Parlamentsherrſchaſt nach fremdem Muſter erſtrebt werben ſoll. Von einer Beſchlußfaſſung über das preußiſche Wahl⸗ recht wurde abgeſehen, im Laufe der B ſprechung über dieſe Trage jedoch mitgeteilt, daß ein beſonderer Aus⸗ ſchuß mit den Vorarbeiten hiezu betraut wurde. Im Herbſte ſoll der Zentralvorſtand der Partei zu ein⸗ gehender Beratung aber die Geſamklage zuſammentreten. . Onbläumsſonds des Bundes der Sandwirte. Der Vorſtand des Bundes der Landwirte erläßt fol⸗ zenden Aufruf: a Bundesmitglieder, deutſche Landwirte! Am 18. Februar 1918 begehen wir den Tag zum 25. Mal, an dem einſt aus bittrer Rot heraus der Bund der Landwirte geboren wurde. Wieder iſt die Zeit bitter ernſt. Was wir gelehrt in 25 Jahren, hat ſich als wahr erwieſen. Daß es uns gelungen iſt, die deutſche Landwirtſchaſt leiſtungsſähig zu erhalten, ſetzt uns allein in den Stand, wirtſchaftlich dieſen Krieg zu beſtehen. Das weiß unſer Volk. Und dennoch verunglimpft Uebelwollen die deutſchen Land⸗ wirte, und Feigheit duldet das 58 Spiel. Das lehrt uns erkennen, was unſer nach dem kriege harrt: Kampf ſtürker als je um den i der deutſchen Landwirtſchaft, Kampf für unſer geordnetes Staatsweſen unſeren Thron gegen die frech angedrohte Revolution, Kampf für unſeres Volkes Zukunft und Größe, Ihr habt kämpfen gelernt und opfern, opfern auf dem Schlachtfelde, opfern in nimmeraaber Arbeit, opfern, wenn unſer Hindenburg rief. So opfert auch jetzt, wenn der Bund euch bittet, ſchafft einen ö Jubilüumsfonds fk. 140. Jnuſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. de Gele Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 18. — eee eee, net a 2 er Anise viel ihr aufbringen könnt, werbt auch Wangenheim. Lauen wach. Frhr. v. Plas ku da. WD B. Großes Hauptquartier, 18. Juni. Amtlich.) Weſtliche Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Am Oſeerkanal, beiderſeits von Ypern, an der Lys und von La Baſſee bis zum Senſee⸗Bach während der Nachmittagsſtunden lebhafte Ac tillerietetig eit. Südweſt⸗ lich von Warneton, öſtlich von Vermel es und bei Loos ſcheiterten engliſche Erkundungsvorſtöße. Oeſtlich von Croiſilles ſchlugen wie an den Vortagen drei Verſuche der Engländer fehl, im Angriff Baden zu gewinnen. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Im Anſchluß an ein am Morgen mit Erfolg darch⸗ geführtes Stoßtruppenunternehmen gegen die franzöſi⸗ ſchen Gräben bei Cerny nahm das Feuer hier, ſpäter auch in weiteren Abſchnitten der Aisnefront und in der Weſt⸗Champagne zu. 0 ü Heeresgruppe Herzog Albrecht: Außer einigen günſtig verlaufenen Vorfel geſechten keine weſentlichen Ereigniſſe. f Auf dem a 8 öſtlichen Kriegsſchauplatz iſt die Lage unverändert. 2% den em ten α Halme ble 8 * als Kriegsſchatz für die kommenden Kämpfe. Steuert bei. ſo 0 U 32 3 * ö N les Nude fps 9 4* ——. 2 45 Sehen, feen 4 eden. ö* 2 N ö i 2,„ Laie ue .——— Mazedoniſche Front: Südweſtlich des Doiranſees wieſen bulgariſche Poſten mehrere engliſche Vorſtöße ab. eee Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 1* 1 Me 1e 1 Es ſcheint an der Weſtfront nichts zu geſchehen. Aber gerade dieſe ſcheinbare Ruhe iſt es, die ſo große Anforderungen an die Nerven ſtellt. Man weiß, daß die Engländer mit einer bewunderungswürdigen Ruhe und Zähigkeit an der Fortſetzung des Angriffs ber Wyt⸗ ſchaete arbeiten; mit ziemlicher Sicherheit kann man annehmen, daß ſie dabei die Angriffsfront größer neh⸗ men werden. Selbſtverſtändlich werden auf deutſcher Seite die entſprechenden Gegenmaßregeln getroffen. Die Lage gleicht einem bis nahe zur Ueberkitzung geheizten Dampfkeſſel, deſſen Ventile dicht gemacht ſind.— Der amerikaniſche General Perſhing iſt jetzt auf dem Kriegsſchauplatz mit ſeinem Stab eingetroffen; im Laufe der nächſten Monate ſoll die amerikaniſche Liniendiviſion, zu der dieſer Stab gehört, auf franzöſiſchem Boden landen. Sie ſoll als Rahmen und Lehrdiviſion für die Rekrutenmaſſen dienen, die die Vereinigten Staaten nach und nach in die franzöſiſchen Uebungslager ſenden wor⸗ len. So ſoll das große Hilfsheer entſtehen, das ſpäte⸗ ſtens im nächſten Jahre in die Durchbruchs kämpfe ein⸗ zugreifen beſtimmt iſt. a Die Zeppelinangriffe auf die engliſche Küſte mehren ſich in erfreulicher Weiſe; ſie bilden eine kräftige Unter⸗ ſtützung der Tätigkeit unſerer Tauchboote. Leider ſind dabei in den letzten Tagen zwei Luftkreuzer verloren ge⸗ gangen. a 5 i Im Unterhauſe antwortete der Unterſtaatsſekret är des Krieges auf eine Anfrage, daß die britiſche Armee ſeit dem 1. Juli 1916 an der Weſtfront 600 Quadrat⸗ meilen zurückerobert habe. Dieſe Zahl müſſe als nur annähernd betrachtet werden, da die Verſchiebung der Zonen zwiſchen den franzöſiſchen und britiſchen Armeen ſtändig wechſele.. Nach dem Nieuwen Rott. Courant werden die bri⸗ tiſchen Verluſte am 7., 8., 9., 11. und 12. Juni amtlich mit zuſammen 521 Offizieren(137 gefallen) und 22 926 Mann angegeben. a 5 5 g Der ſpaniſche Schriftſteller Carillo, der die engliſche Front in Frankreich beſucht, ſchreibt mit Erlaubnis der engliſchen Zenſur, daß man die Zahl der Geſchütze, die 3 in Frankreich verwendet werden, auf 15 000 chätze. f 8 a Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. N WB. Paris, 18. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In der Gegend nordweſtlich von Cerny eröff⸗ neten die Deutſchen in überraſchender Weiſe ein heftiges Feuer auf die Stellung La Bovelle. Gleichzeitig ſammelten ſie Sturm⸗ trupps in den Gräben. Die frauzöſiſche Artillerie brachte dieſe Angriffsvorbereitungen zum Mißlingen und ſchaffte Ruhe. Weiter öſtlich ſteigerte ſich der Artilleriekampf während der Nacht im bſchnitt von Hurtebiſe zu außerordentlicher Heftigkeit. Oeſtlich von Reims und nördlich von Embermenil wurden deutſche Er⸗ kundungsabteilungen durch Feuer zerſtreut. In der Woevreebene und in den Vogeſen gelangen uns Handſtreiche. Wir brachten Gefangene zurück, nachdem wir zahlreiche Deckungen zerſtört hatten. Abends: Nach der Beſchießung des Abſchnitts von Hurte⸗ biſe grifſen nacſis die Deutſchen nördlich vom Denkmal den vor⸗ ſpringenden W. el unſerer Stellungen an, in die einzudringen 5 glückte. ach einem lebhaſten Kampfe zurückgeworfen, konnte der Jeind nur einen kleinen Teil unſerer vorgeſchobenen Stellungen halten. Der Artilleriezampf hielt den ganzen Tag in diefer Gegend an, ebenſo bei Cerny und nördlich von Braye en⸗Laonnais. Die Deutſchen beſchoſſen in den letzten T Reims heftig. In die Stadt wurden heute 200 Granaten ge worfen, die mehrere Opfer unter der Zivilber kerung forderten Belgiſcher Bericht: Nachts lebhafte Artillerietätig keit in der Gegend von Steenſtraate und Het Sas. Lebhafte Bombenkampf am Fährhauſe. Die Deutſchen verſuchten zwei mal vergeblich, ſich unſeren Poſten zu nähern. Im Laufe de Tages leichte Artillerietätigkeit auf der ganzen belgiſchen Front Bericht der Orientarmee: An der ganzen Fron mäßige Artillerietätigkeit. Ein engliſches Flugzeug verurſacht im den feindlichen Lagern bei St. Vare, 15 Kilometer nördlick von Petric, großen Schaden. Der Vormarſch in Theſſalien ver⸗ käuft weiter ohne Zwiſchenfall. Die franzöſiſche Kavallerie er⸗ keichte Pharſala und Dhomokos, 60 Kilometer von Lariſſa. Eng. liſche Abteilungen beſetzten Demerli. . Der engliſche Tagesbericht. W. B. London, 18. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern Portugieſiſche Truppen wieſen im laufenden Monat verſchiedene deutſche Streifabteilungen zurück. Wir machten geſtern abend dei einer Streife nördlich von Gouzeaucourt einige Gefangene. Südlich vom Kanal von Ppern⸗Comines geriet eine feindliche Streifabteilung in unſer Artilleriefeuer und konnte unſere Grä⸗ ben nicht erreichen. i Die Meuterei der Ruſſen in Frankreich. Berlin, 18. Juni. Ueber die jüngſt ſtaͤttgehatbe Meuterei der ruſſiſchen Truppen in Frankreich, die man ſranzöſiſcherſeits als——— harmlos hinzuſtellen ver⸗ ſuchte, wird aus ſicherer Quelle bekannt gemacht, daß zus der Zahl der Ruſſen, die nicht weiterhin für Frank⸗ teich kämpfen wollten, kurzerhand nicht weniger als 150 Leute als Rädelsführer herausgeſucht und aus die⸗ 2 jeder zehnte, insgeſamt alſo 15, erſchoſſen worden 5 Der Krieg zur See. Berlin, 17. Juni. Im engliſchen Kanal wurden durch unſere Tauchboote 5 große engliſche Dampfer, bon denen drei bewaffnet und einer anſcheinend ein Tank⸗ dampfer war, ferner 5 Segler und 8 Fiſcherfahrzeuge versenkt. Darunter befand ſich der engliſche Gaffel⸗ ſchoner„Alfred“(früher deutſch) mit Kohlen von New⸗ zaſtle nach Caen. i f Berlig, 17. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Eines unſerer Mari neluftſchiffgeſ chwader griff in der Nacht vom 16. zum 17. Juni unter Führung des korvettenkapitäns Viktor Schütze wichtige Festungen Südenglands mit beobachtetem guten Erfolg an. Die Fuftſchiffe hatten erbitterte Kümpſe mit englischen See⸗ und Landſtreitkräften, ſowie mit Fliegern zu beſtehen. Hierbei wurde nach durchgeführtem Angriff„L. 48“ bon einem feindlichen Flieger über See brennend zum Abſturz gebracht, wobei mit der geſamten Beſatzung auch der vorgenannte Befehlshaber den Heldentod fand. Die übrigen Luftſchiffe ſind wohlbehalten zurückgekehrt. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 18. Juni. Amtlich wird verlautbart dom 18. Juni 1917: 5 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Im Rombon⸗Ab⸗ ſchnitt warfen Abteilungen des bosniſchherzegowiniſchen Infanterieregiments Nr. 4 den Feind aus einem Stütz⸗ punkte, nahmen ihm einen Offizier und 28 Mann an Gefangenen ab und behaupteten ſich gegen. mĩhrere An⸗ riffe in der eroberten Stellung. onſt nichts von Aang. f Oeſtlicher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplaßz: Nichts 5 Der Chef des Generalſtabs. Neues vom Tage. Die Antwort Elſaß⸗Lothringens. daß im elſaß⸗ efreiungsbeſtre lothringi bungen 5 reibt das 77 lothringiſche K He um„die Völker zu be⸗ rend England, das ausgezogen dt, , ſein Unterhaus auf freien und demokratiſch zu machen Grund eines Zenſuswahlrechtes wählen läßt. Der eng⸗ liſche Premierminiſter mach der auf Grund des all ahlrechtes von der Bevöl ten Verſammlung die Frage vorzulegen, wie das iriſche Volk über die Zugehörigkeit Irlands zu Großbritannien denkt. Lloyd George, ſagt das Blatt, wagt es nicht, ſammlung einzuberufen, weil er ſicher land als den Ausbeuter und Bedrücker deutſche Volk kann othringen ſprechen laſſen, weil es weiß, Reich zu trennen, nmal den Verſuch, direkten und gehei⸗ kerung Irlands gewähl⸗ eine ſolche Ver iſt, daß ſie Eng Irlands anklagen würde. ruhig Elſaß⸗ daß der Gedanke, es vom Deutſchen im Alſaß⸗lothringiſchen Volke keine Stätte hat. Auch kreich wiſſen das und darum Volksabſtimmung wiſſen, he Regſerung das Schick⸗ Herr Ribot und ganz Fran! wollen ſie auch nichts von der durch die die vorläufige ruſſſſche ſal Elfaß⸗ Lothringens beſtimmt wiſſen will. Wegen Elſa Derlin, 18. Juni. Die ruſſiſche Zeitung Rabotſch⸗ chreibt: Welches Recht hat das franzöſiſche ß⸗Lothringen den Krieg zu ver⸗ pa und Elſaß⸗Lothringen othringen? küja Gazeta s Bürgertum, wegen Elſa längern und jetz ſelbſt mit neuen Konſtantino des amtlichen Pre tag auf Einladung der deutſ lin abgereiſt. t ganz Euro! Verheerungen zu bedrohen? pel, 17. Juni. 8 Der Generaldirektor ſſebureaus Hikmet Bey iſt am Sams⸗ chen Regierung nach Ber⸗ Die Geheimdokumente. c Aus Paris wird gemeldet, Kriegs⸗ abe erklärt, die Veröffentlichung der der Alliierten ſei nach Anſicht der in militäriſchem Intereſſe räſident Ribot wird ſeinen zeuf, 18. Juni. miniſter Painleve h geheimen Verträge verbündeten Heeresleitungen nicht zuläſſig.(Herr Miniſterp diplomatiſchen Freimut den militäriſchen Notwendigkei⸗ ten gerne unterordnen. D. Schr.), e Die„Umbildung“ des italieniſche Rom, 18. Juni. Die Umbildung des Kabinetts iſt in der Form vollzogen, daß der Kriegs⸗ und der Ma⸗ cineminiſter wieder in den aktiven Heeresdienſt treten; General Giardino übernimmt das Kriegsminiſterium und Konteradmiral Triangi das der Marine. Das Unter⸗ r Waffen und Munition wird in ein t, das dem General Olio über⸗ Bianchi wird Transportminiſter. Dieſe„Umbildung“ geht den eigentlichen Urſachen der abinettskriſis, die in der perſönlichen Unbeliebtheit des Miniſters des Aeußern großenteils zu ſuchen waren, aus dem Wege; wahrſcheinlich hat England auf die Erhaltung Sonninos im Amt gedrungen, da er deſſen ergebenſtes Werkzeug iſt. Deshalb iſt es nicht wahrſcheinlich, daß die Sanierung von dauernder Wirkung iſt. D. Schr.) Verurteilung eines Deutſchen in Italien. Mailand, 18. Juni. Vom Militärgericht in Tu⸗ ein wurde der Generaldirektor der Auskunftei Schim⸗ melpfeng, Richard Dörl ing, teilung von Berichten ü Lage Italiens zu 16 Ja weite Driektor Konrad Hau ß au u Nabinetts. ſtaatsſekretär fü Miniſterium verwandel zragen wird. Senator wegen angeblicher Mit⸗ iſche und politiſche hren Zuchthaus verurteilt. Der 8 Schaffhauſen und ietro Tomaſelli erhielten eine Strafe ber die militär er Angeſtellte P don je 2 Jahren Gefängnis. Die Lage in Griechenland. a Athen, 18. Juni. Oberkommiſſar Jonnart rich⸗ ete an das griechiſche Volk einen Aufruf, worin er England und Rußland wünſchten die d die Befreiung Griechenlands. Die iederhergeſtellt und den Ränken der Ende gemacht werden. Deshalb habe Der Verband beab⸗ ſchen Volle eine allgemeine Mo⸗ gt, Frankreich, nabhängigkeit un Verfaſſung ſolle Mittelmächte ein könig Kon ſichtige nicht, dem griechi bilmachung aufzuerlegen. Athen, 18. Juni. tantin abdanken müſſen. König Alexander erließ nach einer Eidesleiſtung auf die Verfaſſung eine Kundgebung an das griechiſche Volk. Er habe in dem Schmerze, unter ſo peinlichen Umſtänden von Vater getrennt zu werden, Erfüllung ſeiner ſie nach den bewä ierungszeit ſeines 8 Volkes werde es gelingen, land aus der gegent franzöſiſche Preſſe Jonnart hat ſtrenge der Ruhe getroſſen. Alle Waf mußten bei ſchwerer Piräus wurden neue Trupp Getreide ſind im Hafen aus Begrüßungstelegramm vn ſterpräſident Ribot, der Griechenland im J Wünſche auf berechtigte Ausd Venizelos wollte in Paris und machen, die engliſche Regierung ließ daß ſie nicht in der Lage ſei, ihn jetzt zu empfangen. b 1. Die Amwälzung in Rußland. Petersburg, 18. Juni. zuſammengetretene Hauptverſammlu Soldatenräte hat einſtimmig Tſche den des Petersburger Arbei Vorſitzenden gewählt. den einzigen Troſt in der d er werde beſtrebt ſein, hrten Leitſätzen der glänzenden Re⸗ Vaters auszuüben. gemeinſam das Vater⸗ värtigen Lage zu befreien.(Die über dieſe Kundgebung ſehr un⸗ Pflichten un Maßregeln zur Aufrechterhal⸗ fen von Privaten trafe abgeliefert werden. Im en gelandet. 4600 Tonnen geladen worden.— Auf ein n Venizelos antwortete Mini⸗ er in, ihm den Mann ſehe, nnern wiederherſtellen und ſeine ehnung verwirklichen werde. London einen Beſuch ihm aber mitteilen, (Pet. Tel.⸗Ag) Die hier der Arbeiter⸗ und e, den Vorſitzen⸗ ter⸗ und Soldatenrats, zum t die Winterverſor⸗ erſolgt. Auch CCC 5 5 7 ſeinem geliebten Unter Beihilfe erfo eber die wünſchen die Täterin dann das () Heidelberg, 18. Juni. ſammlung des hieſigen Vereins zur Förderun denverkehrs ſprach Verkehrsdirektor Neckar⸗Kanaliſ ie rung. anlagen erhalten und nicht nur Durchgangsve Heidelberg den Schritt von der Mittelſtadt zur n e machen wolle, dann müſſe Induſtrie herang 0 den. In der Ebene befinde ſich genug Ge chkanal nach Wieblingen un? bauen und ein Induſtrieviereck ſchaffen, das? 94 bel hoſen und Speyer einſchließe. a (Freiburg, 18. Juni. Bürgermeiſte befindet ſich ſeit etwa 3 Jahren in franz genſchaft in einem ihm gut gehen. hat Dr. Hofner müſſe einen Sti angenenlager, mi ie der„Bad. Landsmann zoff ein Bild der Ueberwachme Unter dieſen befindet ſich auch Kriege 1870 auf 71 als Gefangener na Aus Erkenntlichkeit für die d Behandlung ſetzte er für Dr. Hofner ver günſtigungen durch, die er nun genießen da ) Offenburg, 18. Juni. Der Verband Baden kam. an ſie geſtellt werden. ( Niehen, 18. Juni. J! einer der wurde der katholiſche Pfarrer in ſeiner drei Burſchen, wahrſche' nlich in räuberiſchen n fallen und mit einem Lederriemen zu ft ſucht. Es gelang dem Ueberfallenen, eine ner herbeizurufen und ſo die Angreifer zu Vermiſchtes. Der bayreſche L. ah). Vor etwa 30 Jahren die Südd uche Donau⸗Dem f chif ah ren Aktienkapital aber im Jihre 1910 von Regierung aufgekauft wurde. ungariſche, rumäniſche, ſerbiſche ſchaften den Verkehr auf der Donau. „Bayeriſchen Lloyd“ G. m. b. H g Beteiligung der Regierung erſimals wieder fahrtsunternehmen unter dir bayeriſcher Bauten mit einem Kapital von Leben, heuptſächlich mit dem Zweck der Die G. m b. ſchaft mit einem Hapial don 16 Mic. Mar die Best mmung iſt, den ke in welieſtem Umfange aufz Bieiligung verſt Am Sonntag, Seitdem behe hrung der Johannis feier. Vorjahr wieder fallenen vor dem ſtrafgeſetzbuches ſich ſtrafbar ma beendeter Ernte über Wieſen o Die Vergütung der B:. Ver- g der Verladungs⸗ und Be⸗ 7 oarungskoften für Stroh und Häckſel im Höchſt⸗ mmährungs 1 Mk. für den Zentner iſt vom Kriegs⸗ er di ie Land amt nunmehr allgemein zugelaſſen worden; Berit fuhren für dee dürfen demnach nicht nur bei den An⸗ e fun bern in ür die Gemeinden und Kommunalverbände, ſon⸗ Nui Jahnſelallen Fällen ihre Koſten für Beförderung zur is zum und für Verladung, und zwar auch für Häckſel, mei genannten Höchſtbetrag in Anrechnung brin⸗ Eine Erhöhung der Höchſtpreiſe für Stroh und bſt findet nicht ſtatt; dieſe betragen demgemäß von Roggen, Weizen, Dinkel, Hafer und Gerſte ruſchſtroh 2,50 Mk. für den Zentner, bei ge⸗ Maſchinendruſchſtroh 2,35 Mk., bei ungepreßtem „— K S 11 10 und Runkelrübenſamenſtroh aller Art 2 Mk. Der liehen D * 0 druſchſtroh 2 Mk., für Stroh von Lupinen, 0 vun der ſhreis für gepreßtes Stroh gilt nur für Stroh, das ern gepreßt iſt, daß mindeſtens 80 Toppelzentner linge u I. Doppelwagen(großem Rungenwagen oder zwei “ ſehanagen) verladen werden können. Der Höchſtpreis n Ae iſ 3,25 Mk für den Zentner. 74 Steinnußmehl als Backſtreumehl. 8 Nummer des Reichs⸗Geſetzblattes iſt eine Be⸗ er* achung des Präſidenten des Kriegsernährungs⸗ ihm N eröffentlicht, wonach auch Steinnußmehl als 1 kumehl zugelaſſen wird. Das Steinnußmehl fand Ahe kereiſtrenmehl ſchon im Frieden Verwendung. Es iche gut zur Iſolierung der Gebäcke, ſo daß es in 22 Beziehung als Backſtreumehl brauchbar er⸗ e Beden geſundheitlicher Hinſicht ſprechen ebenfalls Nehls.“ enken gegen die Verwendung des Steinnuß⸗ en euerer dus d ührpr ſchen In der 1 Lupinen größeren Vorteil verſpricht, als es . i der ausſchließlichen Gründungung möglich I. 1 25 10 „ a üdas neue Luftliniennet Mitteleuropas. be cen ünchen⸗Augsburger Abendzeitung“ weiß zu be⸗ , ierke daß demnächſt im Bundesrat ein neues Luft⸗ „hrs dege ſetz zur Beratung ſtehen bird. Die Haüpt⸗ a woern ſind von der Ilag, wie das Blatt meldet, Dahab ſpeſchieben: Hamburg— Berlin— Wien 4 F 15 duden— München— Wien— Budapeſt— Kon⸗ eben: Berlin— Dresden— Prag— Wien— en wie Kon deninopel. Dieſe Hauptlinien haben in 1 1 Finghafen Ausgangs⸗ bzw. Knctenpunkte 8 8 ad che und inneröſterreichiſche Linien. In dem noch verſchiedene Querlinien eingezeichnet, mit 3 Hauptlinien, 5 Seitenlinien, 8 Zufüh⸗ 5 Der Heeresleitung An 0 i n ableh 1 ö eben bee bande 1 e 1 Wehen nalen aufgenommen werden. ledenn eilnehmern am jekigen F ldzug, die ſchon and sderwalt eeresdienſt entlaſſen ſind, gewährt die une 5 15 wen gellliche Benutzung ihrer Kurmittel auf 3 Mo⸗ en oder ſie ſich an einem der 320 Kurorte auf⸗ b ſind 5 8 dorthin zur Privatpflege begeben. An⸗ * das zuſtändige Korpsſagit'teamt zu rich⸗ amtliche Fürſorge hinaus verfügt das Freiſtellen in Sommerfriſchen fur er⸗ 0 Feldfoldoten, die keiner ärztlichen Be⸗ ue Reben 0 ledar ſch erei l tt. V wi e mite er n es Neft örd rden unge age Urttem. .* jeder M und enge ohne Beförderungsſchein an⸗ 18. Juni. Ein kühnes Wagnis Bataillons in Radolfzell. Er tach Izuang, dann nach Moos boldzell über den See. Auf der letzten ie Kräfte des Schwimmers. Von dem es Grenzaufſehers Reize wurde er amm 8 urig — Konſtantinopel; Straßburg— Karlsruhe nung loſtenfccie ml tärä z liche Behand u g 22. Wieſen Verſorgung der nicht landwirtſchaftlichen Bevölkerung mit fünf Pfund wöchentlich bis gegen Mitte Juli, wo auf ein volles Einſetzen der neuen Frühkartoffeln zu hoffen iſt, noch etwa 12 Millionen Zentner nötig. Der ſchwere, im Oſten bis in den April andauernde Froſt hat aber mehr Schaden hervorgerufen, als man nach den zunächſt eingehenden Berichten erwarten mußte. Infolgedeſſen hat ſchon bisher an manchen Orten die Fünfpfundmenge nicht aufrecht er halten werden können und es hat Meh lerſatz geliefert werden müſſen. Mit dem weiteren Schwinden des Reſtes der alten Vorräte wird die Aufrechterhaltung der bisherigen Kartoffelmenge auch in den übrigen Bezirken viel⸗ ach nicht mehr mkalich ſein. An dem Grundſatz, daß für fehlende Kartoſſeln Mehl oder Brot zu liefern iſt, wird feſtgehalten werden. Die Lage der Brotgetreidebe⸗ ſtände macht es aber nötig, die Erſatzmenge vorſichtig zu bemeſſen. f 9 0 — Schädliche Weſpen fängt man am beſten in Gläſern, nicht ſehr weithalſigen Flaschen, die man zur Hälfte mit Zuckerwaſſer anfüllt, dem man etwas Apfel⸗ äther oder auch Eſſig zugeſetzt hat. Honigwaſſer zu ver⸗ wenden iſt nicht ratſam, weil es zugleich auch die Bienen anlockt. Die Flaſchen hängt man an allen Bäu⸗ men des Obſtgartens auf. Später verſpricht das Auf⸗ ſuchen der Neſter am meiſten Erfolg. Befindet ſich das Neſt im Zoden, ſo wartet man bis zum Eintritt der Dunkelheit, bis die Tiere ſich in ihrem Neſt alle zur Ruhe begeben haben, dann gießt man raſch einen ſtarden Eßlöffel Schwefelkohlenſtoff in das Loch und deckt es ſofort mit einer Hand voll Erde zu, die man vorher ſchon bereit gelegt hat. Hängt das Neſt dagegen am Haus oder an einem Baum an einer erreichbaren Stelle, ſo hält man ebenfalls am Abend einen ofſenen Sack darunter und ſtößt mit einem Stock das Neſt hinein. Den Sack ſchileßt man ſofort und ſlelt ihn am beſten in heißes Waſſer. Aepfeläther und Schwefelkohlenſtoff ſind in jeder Apotheke erhältlich. Auch durch Raketen, ſogenannte Weſpentöter, können die Weſpen vernichtet werden. f Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Welanntmachung. Es findet von morgen ab eine genaue Ernteflächen⸗ erhebung der feldmäßig angebauten Flächen durch dazu beauftragte Perſonen ſtatt. a Dabei ſind unbedingt richtige Angaben zu machen, da jedes fahrläſſig oder abſichtlich falſche An⸗ gaben unnachſichtlich mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geld bis zu 10.000 Mark beſtraft wird. i Bei der ungeheuren Wichtigkeit dieſer Ethebung muß Jedermann peinlichſte Genauigkeit erfolgen laſſen. Zur Erleichterung geben wir hiermit bekannt, was erhoben wer⸗ den muß und empfehlen ſof ort die bezüglichen Ziffern in dieſe Bekanntmachung einzutragen, damit beim Erſcheinen des Erhebers ſich das Geſchäft raſch erledigt und durch Uebereilung falſche Angaben, die unterſchriftlich beſtätigt werden, nicht ſtatifinden. 5 Es iſt anzugeben: „ Vor⸗ und Zuname Straße und Hausnummer Winterweizen Sommerweizen Spelz Winterroggen Sdbmmerroggen Wintergerſte . Sommergerſte Hafer Gemenge aus Getreidearten gemiſch aus 3 bis 10 f Buchweizen „Hirſe 25 Ffeldmäßig gebaute Hülſenfrüchte Erbſen und Peluſchken Eßbohnen(Stangen u. Buſchbohnen) Linſen Acker⸗(Saubohnen) „ Wicken Gemenge Lupinen Hülſenfrüchte zur Grünfuttergewinnung „ Oelfrüchte 5 a. Raps und Rübſen b. Mohn⸗, Dotter⸗, Sonnenblumen u. a. c. Sonſtige Geſpinnſtpflanzen a. Flachs g b. Hanf Kartoffeln a. Frühkartoffel b.. Spätkartoffel Zuckerrüben Futterrüben a. Runkelrüben b. Kohlrüben 5 a c. Waſſerrüben, Herbſt⸗ u. Stoppelrüben d. Möhren(Gelberüben und Karotten) Feldmäßiger Gemüſebau zur menſchlichen Nahrung i Futterpflanzen zur Grünfutter⸗ und Heu⸗ gewinnung a. Klee aller Art auch mit Beimiſchung von Gräſer f f b. Luzerne e. Andere S S D N D ar ar ar ar ar ar Ar ar Ar ar ar ar ar ar Ar ar ar ar ar ar ar ar ar ar ar ar ar ar VVV Da die Angaben ſowohl auf Grund des landwirt⸗ ſchaftlichen Kataſters, als auch durch beſonders beſtellte Vertrauensperſonen und die Feldhüter genau kontrolliert werden müſſen, empfehlen wir im eigendſten Intereſſe peinlichſte Genauigkeit. Seckenheim, den 18. Juni 1917. N Bürger meiſteramt: Volz. Koch. R Oeluerteilung. Wir geben an unſere Einwohnerſchaft Oel ab wie folgt: f N An die Inhaber der braunen Fleiſchkartenumſchläge gegen Vorzeigung derſelben in nachverzeichneten Mengen: 1 bis 3 Perſonen ½ Liter 4 bis 7 Perſonen 5 8 u. mehr Perſonen ½„ Der Preis beträgt pro ½ Liter 2.50 Mk. und pro ——— Liter 1.25 Mk. f Es erhalten ihre Mengen: 1. bei der Handlung Phil. Heidenreich Wtw., am Mittwoch, den 20. ds. Mts. die Nr. 1 bis 1540. S chloßſtraße 2. bei der Handlung Joh. Ad. Heierling, Friedrichſtraße 5 am Mittwoch, den 20. ds. Mts. im Laufe des ganzen Tages 8 3 die Nr. 1541 bis 3000. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelbſt. 8 Alle Mengen müſſen am genannten Tage abgeholt werden. Eine nachträgliche Abgabe geſchieht nicht. Wir bitten nicht zu drängen; jeder Empfangsberech⸗ tigte erhält beſtimmt die ihm zuſtehende Menge. f Seckenheim, den 19 Juni 1917. Bürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke ſind ſpäteſtens bis 15. Juli l. Js. der Steuerbehörde anzumelden. a Bis 4. l. Juli Js. hat die Anmeldung bei der Steuer⸗ einnehmerei Seckenheim zu erfolgen, vom 5. bis 18. Juli ſind die Anmeldungen im Schulhause dabſer Hildastrasse% Zimmer hr. 2 wo zur Entgegennahme ein Beamter des Hauptſteueramts Mannheim jeweils Werktags von 8 ½ bis 12 Uhr vormittags und 1½ bis 6 Uhe nachmittags an⸗ weſend ſein wird, abzugeben. Fluranmeldungsvordrucke können bei der Steuereinnehmerei und vom 5. Juli ab auch im Schulhauſe Hildaſtraße 66 Zimmer Nr. 2 in Empfaug genommen werden. Bei dieſem Anlaſſe wird auch nötigenfalls die zur Ausfüllung der Fluranmeldung erforderliche Belehrung durch den Beamten erteilt. 5 Pflanzer, die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden, ſind ſtrafbar. 12285 Sollten Laudwirte nach dem 15. Juli noch Felder mit Tabak beſtellen, ſo ſind ſie verpflichtet ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Fluranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. 1 Mannheim, den 8. Juni 1917. Großh. Hauptſteueramt. Koch. * Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 0 „Seckenheim, den 13. Juni 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Geſchäftsführer tüchtige Kraft für unſer Bahrungsmittelamt zum sofonigen N Eintritt geſucht. i 5 Bewerbungen unter Zeugnisvorlage ſowie Angabe des Gehaltsanſpruchs an uns erbeten. 5 Seckenheim a. N., den 18. Juni 1917. Gemein der at: Volz. Koch. 15 Geſanguerrin„Liedertafel“ gechenheim. Mitten im Gefechte des unſeligen Ringens haben auch wir wieder eine unſerer beſten Kräfte verloren und zwar Gefreiter Nans Scimich Inhaber des Eis. Rreuzes. Er ſtarb den Heldentod für ſein Vaterland am 3. Juni d. J. und war ſeit dem Jahre 1912 ein eifriges Mitglied unſeres Bereins. Genau ſo wie er mit gutem Humor in unſerem Verein wirkte, genau ſo hat er auch im Dienſte für ſein Vaterland den Mann geſtellt. Dies ver⸗ ſicherten uns einige von der Front zurückgekehrten Mitgliedern unſeres Vereins. i N Der Verluſt, den wir dadurch erlitten haben innerhalb des Vereins iſt jedenfalls nicht ſo leicht zu eiſetzen. Wir verlieren in Ihm eines unſerer beſten Mitgliedern und Freundes und werden Ihm jederzeit ein Ehrendes Andenken bewahren und außerdem ſichern Ihm Förderung des Deutſchen Liedes und treue Anhänglichkeit an unſerem Verein dauernd ein Ehrendes Ge⸗ denken.. Der Vorstand. Einige junge Mädchen . nich einige junge Burschen Sofort gesueht. i 3 Mannheimer Eierteigwarenfabrik Hermann Sdenker. Vofloren 111 Jeldpoſt Kartons 5 s Mk. v. b. Dammſtr. bis in jeder Größe empfiehlt nter 16 Jahren und Herdtſtr. 1 geg. Bel n eorg Zimmermann. i. d. Geſchäftsſtelle ds. Bl. N 1 Siegende Liebe. Zeitroman aus dem Oſten von O. Elſter. 9. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ich muß um Verzeihung bitten, Frau Gräfin.“ entgegnete ſie mit leiſe bebender Stimme,„wenn ich keinen anderen Grund angeben kann als den Wunſch, in mein Vaterhaus zurückkehren zu wollen.“ Die Gräfin lachte kurz auf. „Ich will den Grund als wahrhaft anerkennen,“ ſagte ſie.„Denn auch mir liegt daran, daß Sie mein Haus ſo raſch als möglich verlaſſen.“ Die Worte waren in ſolch ſchroffem Tone geſprochen, daß Käte erſchreckt aufſchaute, und nun ſah ſie, daß auf dem Geſicht der Gräfin der Ausdruck des Zornes und der hochmütigen Verachtung lag. f Frau Gräfin,“.. ſtammelte ſie. Wiederum lachte dieſe kurz auf. „Sie möchten nun wohl auch den Grund meines Wunſches, Sie ſo raſch wie möglich zu entfernen, wiſſen? Ich will Ihnen dieſen Grund nicht vorenthalten. Ich dulde kein Mädchen in meinem Hauſe, das ein Liebes⸗ f l mit meinem Sohne, dem Grafen Haſſo, unter⸗ 38* 8 Ein Schrei des Schreckens entſchlüpfte den blaſſen Lippen Kätes. Sie ſtreckte die Hände wie bittend aus. „Das iſt nicht wahr, Frau Gräfin,“ ſtieß ſie angſt⸗ voll hervor. Die Gräfin zuckte ſtolz die Schultern. „Ich werde mich mit Ihnen in keinen Streit über dieſe Frage einlaſſen,“ ſagte ſie ſchroff.„Sie kennen jetzt meine Anſicht, und nun erſuche ich Sie, ſich auf ihr Zimmer zu begeben, Ihre Angelegenheiten zu ordnen, das Gehalt für das laufende Vierteljahr wird Ihnen zugeſtellt werden— und dann bitte ich, Ihr Zimmer nicht eher zu verlaſſen, bis der Haushofmeiſter Sie be⸗ 9 0 poll gc hoffe, daß nachrichtigt, daß der Wagen bereit iſt, der Sie zur Bahn Wir bringen hiermit nachſtehende Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 6. Juli 1917 zur öffentlichen Kenntnis. 5 Mannheim, den 14. Juni 1917. a Großh. Bezirksamt. I. Verordnung.(Vom 6. Juni 1917.) Die 2 der Zahl der Verſorgungsberech⸗ tigten und die Regelung des Fremdenverkehrs betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 über die Errichtung von Preis- prüfungsſtellen und die Verſorgungsregelung in der Faſſung vom 4. November 1915(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt Seite 607, 728) wird verordnet, was folgt: I. Feſtſtellung der Zahl der Verſorgungs⸗ berechtigten. 81. Die Kommunalverbände haben über die Perſonen, welche zur Empfangnahme der Lebens⸗k mittelkarten befugt ſind, namentliche Verzeichniſſe zu ühren. Sie können dieſe Verpflichtung auf die Hemeinden ihres Bezirks übertragen.. Für Gemeinden, in welchen die weit überwiegende Zahl der Einwohner für die wichtigſten Lebensmittel eelbſtverſorger ſind, können ſich die Kommunalver⸗ ande mit der Führung von Haushaltsliſten, in enen nur der Haushaltungsvorſtand namentlich aufgeführt iſt und die übrigen dem Haushalt an⸗ hörenden Verſorgungsberechtigten lediglich der ahl nach angegeben ſind, ausnahmsweiſe begnüc 2. Die Verzeichniſſe der zur Empfangnahme un Lebensmittelkarten Befugten ſind dauernd auf zem Laufenden zu halten. 5 Zu dieſem Zwecke werden die mit der Führung zes Verzeichniſſes betrauten Stellen ſich am Erſten edes Monats von den Standesämtern die im Vor⸗ monat im Bezirk der Kartenſtelle angezeigten Ge⸗ üxten und Todesfälle mitteilen laſſen. Zum Heeresdienſt einberufenen Wehrpflichtigen iſt le unter Abgabe der Lebensmittelkarten erfolgte Übmeldung von der Lebensmittelverſorgung durch ie vom Kommunalverband beauftragte Stelle auf em Geſtellungsbefehl zu beſcheinigen. Ob dieſe Be⸗ Heinigung erteilt iſt, wird auf Anordnung des kegsamtes bei den Truppenteilen nachgeprüft. Die Leiter von Anſtalten haben ſtreng darüber zu aachen, daß die in die Anſtalt aufgenommenen Per⸗ nen entweder von der Lebensmittelverſorgung ab⸗ meldet werden oder ſämtliche Lebensmittelkarten gitbringen. Wegen der Veränderung der Zahl der Verſor⸗ Angsberechtigten durch Umzug und Reiſcverke⸗ zelten die Beſtimmungen unter II. Hinſichtlich der Unterbringung von Stadtkindern Auf dem Lande verbleibt es bei den hierfür getroffe⸗ nen beſonderen Anordnungen. . 3. Die fommunalverbände haben alle drei Monate, erſtmals für den 1. September 1917, auf Grund auf dem Laufenden gehaltenen Verzeich⸗ 1 ſtatiſtiſche Nachweiſung über die Ver⸗ änder. der Zahl der Verſorgungsberechtigten je⸗ weils binnen 14 Tagen an das Statiſtiſche Landes⸗ amt in Karlsruhe einzureichen. Hierbei ſind ge⸗ irennt anzugeben a) die am Schluſſe der abgelaufenen drei Monate vorhandene Anzahl von Perſonen, die als Schwerſtarbeiter anerkannt ſind, b) die Zahl der Selbſtverſorger für die Brot und Mehlverſorgung, e) Die Zahl der Selbſtverſorger für die Fleiſch⸗ verſorgung, d) die Zahl von Militärperſonen, die nur vor⸗ ſchußweiſe vorbehaltlich ſpäterer Erſtattung vom Kommunalverband mit Brot und Mehl verſorgt werden, und zwar getrennt für Mili⸗ tärurlauber, Kriegsgefangene, Lazarettinſaſſen und Militärperſonen mit Selbſtverpflen“ marken. hat, hat. enthalts ſind men hat, ſtrecken. § 8. wendung. ſcheinigung Kur oder Erholung (Offiziere, Beamte, Brotgeldempfünger, Ein⸗ aufgehalten haben, quartierung mit Brot zuſammengenommen). des 8 18. § 4. Das Statiſtiſche Landesamt wird auffällige 8 9. Berſchiebungen an der Hand der bei dem Kommu⸗ nalverband befindlichen Unterlagen nachprüfen und das Ergebnis der vierteljährlichen Erhebungen dem Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt, der Reichs⸗Getreide⸗ telle, der volkswirtſchaftlichen Abteilung des Kriegs⸗ ernährungsamts und den badiſchen Landesverſor⸗ 2 in je einer Fertigung mitteilen. I. änderung der Zahl der Verſorgungsberech⸗ tigten durch Umzug und im Reiſeverkehr. 8 8. Berſorgungsberechtigte, welche ihren Auf⸗ einfinden, im Beſitze 14 Tage ausdehnen. enthalt dauernd wechſeln oder, Aufenthaltsort endgültig aufzugeben, länger als 14 Tage verlaſſen, Kommunalverband bezeichneten Stelle von der Le⸗ bensmittelverſorgung abzumelden. ihnen die Reichs fleiſchkarte, die Zuckerkarte zu belaſſen, und insbeſondere die kommunale! Fleiſchzulagekarte ſind ihnen abzunehmen. karte erhalten ſie auf Verlangen Reichsreiſebrot⸗ Entfernt ſich ein Verſorgungsberechtigter für länger als einen Monat, jedoch für kürzere Zeit als 6 Monate aus dem Kommunalverband ſeines Wohnſitzes, ſo kann er für jeden vollen Kalender⸗ monat der Abweſenheit je eine Zuckerumtauſchkarte im voraus durch den Wohnſitzes beziehen. anntmachung der Reichszuckerſtelle vom 12. April 1917 über die Ausgabe einer Zuckerumtauſchkarte— Staatsanzeiger Nr. 117 vom 30. April 1917—). § 6. Ueber die erfolgte Abmeldung iſt dem ſich Abmeldenden eine Beſcheinigung auf gelbem Papier nach der Anlage auszuſtellen. hat zu enthalten: Vor⸗ und Familienname, Stand 8. 12. oder Beruf, bisherige Wohnung, Tag und Jahr der Geburt, Tag des Ausſcheidens mittelverſorgung, ſowie den Vermerk, ob und bis zu welchem Tage der ſich Abmeldende Reichsfleiſch⸗ karte, Seifenkarte, Zuckerkarte oder Zuckerumtauſch⸗ karte beſitzt und bis zu welchem Tage die laufende Brotkarte, welche er in Reiſebrotmarken umgetauſcht Gültigkeit hatte. Handelt es ſich um einen Umzug, ſo iſt auch an⸗ zugeben, ob und bis zu welchem Tage der ſich Ab⸗ 8 14. meldende mit Kartoffeln verſorgt iſt, bis zu welchem Tage er, falls er Selbſtverſorger iſt, Fleiſchvorräte 18 und bis zu welchem Tage er ſich mit Eiern im Falle der zugelaſſenen Vorverſorgung eingedeckt Bei einem vorübergehenden Wechſel des Auf⸗ Weitere Vermerke über Vorverſorgung auf Grund von laufenden Lebensmittelkarten oder vorhandenen pflegung in einer Wirtſchaft in Anſpruch, ſo werden ihm diejenigen Leben digt, die er im Wirtshaus nicht benötigt, wie Nähr⸗ mittelkarten, Fettkarten uſw. Verläßt der Aufziehende ſeinen neuen Auf⸗ enthaltsort, ſo hat er ſich von der Lebensmittelver⸗ ſorgung abzumelden.. Die Vorſchrift des§ 5 findet entſprechende An⸗ Ueber die erfolgte Abmeldung iſt Be⸗ nach 8 6 zu erteilen. meldung von Fremden, welche ſich zum Zwecke der oder in einer Sommerfriſche in der Zeit vom 15. Juni bis 30. September 1917 länger als 14 Tage Unternehmer, welche Fremde beherbergen, ſind dafür verantwortlich. daß die bei ihnen woh⸗ nenden Fremden ihrer Verpflichtung zur Anmel⸗ dung und Abmeldung bei der vom Kommunalver⸗ band bezeichneten Stelle nachkommen. ſich darüber zu verläſſigen, daß Fremde, einen längeren als 14 tägigen oder eine ſolche nachträglich beſchaffen, falls ſie ge⸗ gen ihre urſprüngliche Abſicht den Aufenthalt über „ Sie meine Anordnungen genau befolgen werden, ich müßte ſonſt andere Maßregeln ergreifen.“ 8 „Frau Gräfin, wodurch habe ich ſolche Behandlung verdient?“ fragte Käte faſſungslos, während Tränen ihre Augen füllten. „Das fragen ſie ſich ſelbſt— ich habe Ihnen nichts mehr zu ſagen.“ Damit wandte die Gräfin dem unglücklichen Mäd⸗ chen den Rücken und verließ ſtolz aufgerichtet das Zimmer. Aufſchluchzend ſank Käte auf einen Stuhl, die Hände vor das Geſicht preſſend. Konnte ein Augenblick des Vergeſſens ſo ſchwer beſtraft werden? Hatte ſie nicht ſelbſt die Sühne auf ſich genommen, indem ſie freiwillig von dem geliebten Manne ſchied, das Haus verließ, in dem ſie ſich die ganze Zeit über ſo glücklich gefühlt hatte? War ihr Vergehen ſo ſchwer, daß man ſie mit Schimpf und Schande davonjagte? Trotzig richtete ſie ſich auf. Sollte ſie ſich wehren? Sollte ſie die Hilfe des Mannes anrufen, deſſen Liebe ſie in dieſe Schmach geworfen? Aber dann dachte ſie daran, daß er der Sohn der Frau war, die ſie ſtolz und hochmütig von ſich gewieſen. Durfte ſie Feindſchaft zwiſchen Mutter und Sohn ſtiften? f Sie ſtand am Fenſter, lehnte die ſchmerzende Stirn an die kalte Scheibe und ſtarrte mit heißen Augen in den dunklen Park hinaus. Das Unwetter war vorüber⸗ gezogen, aber ſchwarze Wolken verhüllten den Himmel und bedeckten die Welt wie mit einem finſteren Bahrtuch. Ein kühler Wind ließ die Bäume und Büſche erſchauern, von deren Blättern ſchwere Tropfen niederfielen. Schwarz und finſter wie die Nacht, ſo ſchien das Leben vor dem unglücklichen Mädchen zu liegen. Sie ſeufzte tief auf und eine ſchwere Träne perlte ihr über die blaſſen Wangen. Da hörte ſie ein leiſes Räuſpern hinter ſich. Erſchreckt wandte ſie ſich um. Sollte Haſſo gekommen ſein? Doch nein— nur der alte Friedrich ſtand da, in ohne den bisherigen dieſen für 8 10. haben ſich bei der vom Betrieb einer Gaſtwirtſchaft oder Hierbei ſind die Seifenkarte und die übrigen Karten Für die laufende Brot⸗ munalverbands. zuholen iſt. Kommunalverband ſeines 8 11. (Vergleiche hierwegen die Be⸗ kung oder bedingungsweiſe erteilen. Die Beſcheinigung aus der Lebens⸗ ſofortiger Wirkung zu ſperren. Wirkung zu ſperren. Die ternehmer ſind verpflichtet, ihnen auf des Bezirksamts oder des Kommunal beauftragten Stelle weiſung von Lebensmitteln an den § 10 ſowie gegen die Sperrung der nittelkarten nicht ausgehän⸗ Betroffenen die IV. Ausgleichsverfahren. § 17. Für die Fremden, Für die Ab⸗ in einem Bade⸗ oder Kurort melden, gelten die Beſtimmungen ſatz an Lebensmitteln gewährt. der Abmeldebeſcheinigung ſind Abmeldebeſcheinigungen munalverbände Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 19. Juni 1917. ſungs III. Beſtimmungen für den Fremdenverkehr. N Wer, ohne im Beſitze der Erlaubnis zum einer krankenanſtalt zu ſein, in den Kreiſen Baden, Offen⸗ burg, Freiburg, Lörrach, Waldshut und Villingen, ſowie in den Amtsbezirken Heidelberg, Eberbach, Konſtanz und Ueberlingen Fremde gegen Entgelt beherbergt, bedarf hierzu der Erlaubnis des Kom⸗ Kommunalverbände, für welche die Vorſchrift des vorſtehenden Abſatzes nicht gilt, können ihrerſeits vorſchreiben, daß von den in Abſatz 1 genannten Perſonen zur Beherbergung von Fremden gegen Entgelt die Erlaubnis des Kommunalverbands ein⸗ Die Erlaubnis nach§ 10 kann der Kom⸗ munalverband verſagen oder nur mit Einſchrän⸗ Durch die Aufnahme von Fremden werden Land⸗ wirte, Kuh⸗ und Hühnerhalter uſw. von ihrer Ver⸗ pflichtung, nach Maßgabe der hierüber beſtehenden Vorſchriften Brotgetreide, Milch, Eier und ſonſtige Lebensmittel abzuliefern, nicht befreit. Anzeigen, in welchen eine beſſere Ver⸗ pflegung angekündigt wird, als ſie den allgemeinen Ernährungsverhältniſſen entſpricht, ſind verboten. § 13. Handeln Unternehmer, welche Fremde gegen Entgelt beherbergen oder verpflegen, den Vorſchrif⸗ ten der 88 9 und 12 zuwider oder beſchaffen ſie ſich ſelbſt oder durch Angeſtellte vorſchriftswidrig Le⸗ bensmittel, ſo hat der Kommunalverband die Zu⸗ weiſung von Lebensmitteln für ihren Betrieb mit . Für Fremde, welche auf unzuläſſige Weiſe ſich Lebensmittel beſchaffen, hat der Kommunalver⸗ band die Lebensmittelzuweiſung mit mit Ausnahme der Reichsfleiſchkartee, der Zucker⸗ karte und der Reichsreiſebrotmarken, ſind ſolchen dieſe Angaben nur dann zu machen, Fremden abzunehmen. Die ſie beherbergenden Un⸗ wenn der ſich Abmeldende die Vorräte mitzuneh⸗ men beabſichtigt; ſieht er hiervon ab, ſo iſt die Zeit, während deren er mit ſeinen Vorräten auszukom⸗ ſofortiger Wirkung zu kindigen. Auf der Abmelde vom Kommunalverband entſprechend zu beſcheinigung(8 6) von ber vom Kommunalverband zu beurkunden, daß wegen un⸗ zuläſſiger Beſchaffung von Lebensmitteln die Zu⸗ Fremden ge⸗ Lebensmittel- zuweiſung in den Fällen der 88 13 und 14 ſteht den ( Beſchwerde an den Landeskom⸗ miſſär zu, welcher endgültig entſcheidet. Die Be⸗ ſchwerde hat keine aufſchiebende Wirkung. welche fich in der Zeit vom 15. Juni bis 30. September 1917 in Badeorten, Kurorten und Sommerfriſchen zum Zwecke der Kur oder Erholung aufhalten und ſich unter Einreichung J der Abmeldebeſcheinigung von der Lebensmittelver⸗ g ſorgung ihres bisherigen Aufenthaltsort(8 6) bei der vom Kommunalverband bezeichneten Stelle an⸗ hat der Kommunalverband nach Möglichkeit die rationierten Lebensmittel zur Verfügung zu ſtellen. Den Kommunalverbänden wird hierfür Er⸗ Sie erhalten vorbe⸗ haltlich endgültiger Abrechnung eine vorſchußweiſe Zuweiſung von den Landesverſorgungsſtellen. Durch die Landesvermittelungsſtelle beim Stati ö 1 mi Sie haben ſtiſchen Landesamt wird, ſoweit die Fremden Al il„beschränktem Umfange Leben ffüglern nen ken 5 8 fügung ſtellt, bleibt den Tagesaus fia ſtgeno die ſich für] meldebeſcheinſgungen aus anderen Bundesſtaaten aug ſtellt, bleibt den Tag ſe mite fal Aufenthalt bei ihnen vorgelegt haben, hierwegen Rückerſatz von den gestellt, ſich mit den von Hau 2 a Reichsverſorgungsſtellen, und, ſoweit die Fremden anderer badiſcher eingereicht haben, Rückerſatz aus dieſen Kommunalverbänden beanſprucht. Bürgermeiſteramt: Volz. ſeiner unterwürfigen Haltung, auf dem faltige antlitz den Ausdruck des Kummers. f „Fräulein wollen uns verlaſſen?“ fragte faſt mitleidig. 8 Käte warf den Kopf in den Nacken. N „Ja,“ entgegnete ſie kurz.„Ich kehre nach! zurück“ 2 90 „Wiſſen Fräulein, daß es Krieg mit Ruß lan wird?“ 5 5 „Woher wiſſen Sie es?? i „Frau Gräfin hat beſtimmte Nachricht aus 12 0 Auch Graf Haſſo hat Nachricht, der Herr Gra wee morgen zu ſeinem Regiment zurück, Frau Gräfin e Schloß Freiberg auch wohl verlaſſen. Wir ſind der e f werden 0 zu nahe, und wenn die Ruſſen einbrechen,! E. uns ſchlimme Zeiten kommen. Der Krieg it schee habe es anno 70 erlebt, damals ſtand ich mit d 188 Grafen im Felde.“ 00 Das Wort Krieg brauſte ihr in den Ohre ge war von einer ſolchen Möglichkeit öfter die cdl weſen, aber im Ernſt hatte doch keiner daran 9 10 Und jetzt ſollte das Schreckliche dennoch kommen Haſſo zog mit in den Krieg, der bald ſeine Gei del das friedliche Land ſchwingen ſollte, Tod und Ve 1 um ſich verbreitend. ihr d. n Sie ſchauderte leicht zuſammen. Dann kam 1 Gedanke, daß Haſſo den alten Diener geſchickt 95 det könnte, der Alte war ja von jeher der Vertraute Au geweſen. aue „Schickt Graf Haſſo Sie?“ fragte ſie raſch. 1 Der Alte zog wie erſtaunt die Augenbraunem! f ber Mit leiſer Stimme ſagte er: b nit „Nein— Frau Gräfin hat mir befohlen, 880 beim Packen zu helfen— aber wenn ich an den!“ Grafen etwas beſtellen ſoll...“ Käte errötete. Haſtig ſagte ſie: Sachen werde ich allein packen. Der Alte verbeugte ſich. „Nein— und Sie können. (Fortſezung fun. Privat⸗ gedenken, haben ſich ſpäteſtens bis 1917 unter Vorlage einer Beſcheini Abmeldung aus der Lebensmittel ver ändigen Wohn⸗ oder Aufenthalts munalverband bezeichneten Stelle 2. Meldet ſich der Fremde von der verſorgung des Kur⸗ oder Badeortes 5 15 Le ode Sommerfriſche zwecks Rückkehr an ſeinen f ab, ſo iſt nach 39 5 und 6 mit der 7 00 verfahren, daß auf der ihm auszuſt wt ö ſcheinigung durch Aufdruck oder 5 N deutlich lesbar zu vermenken iſt:„us 5 anmeldung am Wohnort, nicht zur 1 un 3. Der Tag der Abmeldung iſt auf 80 Fremden bei der Anmeldung vorgele Stele 1 beſcheinigung an der vorgeſehenen gehen, U tragen. Die mit dieſem Vermerk gehe pr meldebeſcheinigungen ſind am Erſten gen dem Kommunalverband des Kur⸗ obe N oder der Sommerfriſche vorzulegen. a 70 Alufe dsc ſchriat der ſic abmeldende eden de Aufenthalt in einem andern Kur⸗ 9 70h. ä iner anderen Sommerfriſche des rar b zu nehmen, ſo iſt die Beſcheinigun er fene 5 lt foolgte Abmeldung auf der Rückſeite dneldehgen en von dem Fremden eingereichten„ nigung zu vermerken und auf der on 5 1 dieſer Abmeldebeſcheinigung der Best. dun ſofortiger oder von Vorräten nach§ 6 einzutree ö ſen. Lebensmittelkarten, meldebeſcheinigung iſt ſofort an d ſe 11. 1 Stelle des neuen Aufenthaltsortes zu er bit dem Fremden eine Beſtätigung hi 10. bert händigen. 1 e he u Aufforderung 5. Am Fünften jedes Monats habe 40 g ud verbands mit tracht kommenden Kommunalverbände fle Lan an bermittelungsſtelle beim Statiſtiſchen e eine Ueberſicht über die Fremden, each n Grund von Abmeldebeſcheinigungen des. oder Badeorten oder Semmerfeiſchen im Vormonat zum Zwecke der Kur 9 Vorräten ſind zuläſſig. i 6 ſperrt wurde. Auf Grund einer Abmeldebeſcheini⸗ aufgehalten haben, getrennt nach den ng 7 0 Wenn die Angehörigen. desſelben Haushalts] gung, welche dieſen Vermerk trägt, iſt die Aus⸗ Bundesſtaaten oder badiſchen Kommu zer 751 te den Aufenthalt gleichzeitig wechſeln, ſo kann für ſie ſtellung von Lebensmittelkarten im Großherzogtum vorzulegen. Soweit der Aufenthalt d 1 fit eine gemeinſame Abmeldebeſcheinigung ausgeſtellt[ an den. außerhalb ſeines Wohnſitzes zu am letzten Tage des Vormonats 1 9 werden. verweigern. gelaufen war, iſt dies in der u An„ 1 5 7. Der Beſitzer der Abmeldebeſcheinigung hat ß 15. In den allgemeinen Aufenthaltsräumen merken. Für die Fremden, deren en* ſich bei der vom Kommunalverband des neuen Auf⸗ der Gaſtwirtſchaften in Kur⸗ und Badeorten ſowie endet iſt, ſind die Abmeldebeſche 15 bene 5 enthaltsortes Aneten Stelle unter Vorlage der] in Sommerfriſchen ſind Anſchläge mit dem Hinweis Ueberſicht beizufügen. Hat ein Freeinen ue la Abmeldebeſcheinigung anzumelden und erhält von anzubringen, daß der unerlaubte Lebensmittelauf⸗ enthalt zwecks Ueberſiedelung in dere, die dieſer Stelle die Lebensmittelkarten von dem Zeit⸗ kauf außer Strafanzeige und Wegnahme der unbe⸗ Bade⸗ oder Kurort oder in eine aud 5 0 punkt ab, bis zu welchem er ſolche noch vom Kom⸗ fugt erworbenen Lebensmittel die ſofortige Sper⸗ friſche des Großherzogtums beendet,“ 125 ie munalverband ſeines früheren Aufenthaltsortes be⸗ rung der Lebensmittelzuweiſung für die Zuwider⸗ der Ueberſicht zu vermerken. ul 1 9 ſitzt oder er durch Vorräte eingedeckt iſt. Insbeſon⸗ handelnden und die Wegnahme der Lebensmittel. 8 19. Den in 8 17 bezeichneten be 0 dere it ihm auch die kommunale Fleiſchzulagekarte karten zur Folge hat. der Zuſchuß zur Verbilligung d im 8 kör auszuhändigen. Nimmt der ſich Anmeldende Ver⸗§ 16. Gegen die Verſagung der Erlaubnis nach un regelmäßig nicht gewährt. U 1 25 5 5 2 pat lie 5 11 1 von meldebeſcheinigungen ſind, 10 munalverbände keinen Anspruch gasse de von Lebensmitteln durch die Landſor 10 ſtellen. Jedoch werden die Landes ven den Kommunalverbänden, welche einen 10 Vergleiche zur Bevölkerungszahl 75 großen Fremdenverkehr aufgewieſen Möglichkeit für die Zeit vom 15. Ju für tee tember 1917 in beſchränktem Umfanehensmide f nachtenden Fremden rationierte Ver händ pol 18 Verfügung ſtellen. Die Kommunen Sen St befugt, die Zuweiſung von Lebensmi in N bh m Fremde in Bade⸗ und Kurorten 5 und g Win friſchen zu beſchränken. Die Br ſich agel m ſorgung dieſer Fremden vollziegh fenen aal 0 der für die Reiſebrotmarken getrozerkehr 5 155 hal § 21. Für den Tagesausflug desverſ 5 er; W keine Zuweiſungen durch die Lan 8 chan zur tellen. Soweit nicht der Kommunale tel vanbeleg g orräten zu verpflegen. eten Ir V. Sefer us, a die erordunng. die Ve f § 22. Zuwiderhandlungen gehe kanan 1500 7 N 0 Kom⸗ dieſer Verordnung werden mit 3 zu 1 da . Monaten ober mit Gelöſtrafen b. 7 f beſtraft. am 15. 5 5 5 5 Dieſe Verordnung tritt 0 aft. N Karlsruhe, den 6. Junt 10% guner“ b0 Gr Miniſterium de eee, 9