l J. Jun. 1017 — —— n die 92 rs täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 5 9 er Abo, Feiertage. t i oanementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. 1 durch bei freier Zuſtellung. . die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. abet Die Hindenburg ⸗Strategie. Nach engliſcher Auffaſſung. ſtändige Mitarbeiter der„Engliſh Review“ N kung Str kart Stephens, führt in einem„Die Hinden⸗ n ang ebie?“ überſchriebenen Aufſatz des Juniheftes O nend gehe davon aus, daß dieſer Krieg mit einem 5 85 . 9 8 A 4 e e ae an der Front gewaltig ſtei⸗ und einzig maßgebende iſt, nämlich an der in Milz Süd Selgien. General Haig wird ohne die . Jerben, die nötig iſt, nicht ſtark genug ſein Finde Ar telle, wo er die Entſcheidung ſuchen oder 5 85 anbieten könnte. Keine dieſer beiden Mög⸗ einen 5 ſich aber, wie ich zu behaupten wage, tete er beiden Gegner in den nächſten zwei Mo⸗ Aionen 5 Es kann in dem Gebiet, wo die Opera⸗ 1 tig ieſes Sommers ſtattfinden werden, keine ver⸗ ö ahrſcheinlichkeit eines entſcheidenden Schlages ampfplatz iſt ungeeignet dafür. Es iſt kein Men das ei a für die Entfaltung von Heeren, von ii Kämeine oder das andere den Schlag führen könnte. bi die fe werden mehr oder weniger lokaliſiert ſein, eee der(lam fie in Bewegung geſetzten Heere in die beſen Ebe amiſchen) Niederlande hinaustreten. Und auf beuge Meien, dem althiſtoriſchen Kampfplatz Europas, irößte 8 15 vom Gottesacker bei Waterloo wird die Net wird chlacht des Krieges geſchlagen werden inge de wenn der Ausgang des Kampfes ihn dazu eind uns auf ſeiner letzten Front aufhalten, er 875 die in den letzten 18 Monaten jedes Atom 1 f nilitäriſcher Ingenieurweisheit verſchwende * der von A ieſes Gebiet erſtreckt ſich vom befeſtigten beſonde utwerpen bis zu dem von Namur. Eine uten Eigenſchaften dieſer Front iſt übrigens al, von die das Gewicht beweglicher Bettungen aus⸗ Jul wie enen aus die„Fleißige Bertha“ faſt ebenſe fehlen gebr. ein Geſchütz der reitenden Artillerie zum li acht werden kann. Die ganze Front iſt tat 5 das Vorhandenſein einer beweglichen Rie⸗ en färkt. die bereit iſt, ſich hin und her zr am Zu dem Waffenplatz an der Schelde bis zu ben m ge ſammenfluß von Sambre und Maas. Wiaffelnenwärtigen Stadium des Krieges, das heiß, 9 8 en Rückzug des Feindes auf Belgien und dersteh bis 9—Sedan⸗Stellung werden ſtarke Reſerven ken, die 9 Oktober infolge der Kampfart gebraucht das deutſche Syſtem des Rückzuges uns auf⸗ Und gleichzeitig mit dem ſtändigen Abfluf 0 ückzu Frankreich während Hindenburgs ſtrate⸗ dat wie iebewegung muß die Organiſation unſeres unden Afri ubegrenzten Aushebungsbezirk im weiten e ſind 5 eiligſt betrieben werden, damit wir im⸗ e für 98 nächſten Jahr eine genügende Menſchen⸗ In, Die. Schlag loszulaſſen. chütt ſche militäriſche Zuverſicht iſt ſo erlich, daß der Ausdruck„Rückzug“ für gcheneralſtab völlig undenkbar iſt. Das 1 0 dese m ſucht den Erfolg in einer Um⸗ durch Na Feindes, deſſen tatſächliche Stellung 5 achdenken darüber, welches die beſte ihm gung iſt, feſtgeſtellt wird. Dieſer Plan Flender L den Zeitverluſt zu vermeiden, der mit des Syſter terkundung verbunden iſt. e, Sberſt— das von meinem früheren Berliner 155 geei eckel, ausgearbeitet wurde— iſt agen ngtet für Anwendung in den ungewiſſen a Lage de findet daher ſeine Daſeinsberechtigung n E 211 Dinge, die an der ganzen Weſtfront Aangt vor allem eine vollſtändige Durch⸗ am egekunſt von ſeiten des Oberbefehlsha⸗ Crungt ehen iſt Hindenburg wirkſam ausgerüſtet. l. Na enführe e barakter und Kraft als Einſicht bei N N ſie„ Ill be ei kern, bei denen man darauf rechnen kann, et eman he eh che im Stiche laſſen. Drittens paßt ie trotz 8 zu den Verhältniſſen der Ungewiß⸗ der dee üllte ler Flugzeuge die Operationen an der ide eutsche Gorden ſind. Für dieſe Art des Krieges hohem ggeralſtab daran feſt, daß eine kräftige upten di Grade genaue Nachrichten erſetzt. Vier⸗ 5 Anhänger der deutſchen Methode, daß Kriege Erfolg hat. Die deutſche 5 it auf die Spitze getriebene 5 de ſeralſtaß Zugunſten der Methode des franzöſi⸗ es kann man ſagen, daß, wenn ge⸗ wird, gsergebniſſe vorliegen, der Plan, der 2 We undk die de⸗ niemals ein verwickelter iſt. Fünftens 450 e Sate e Methode die Kluft zwiſchen Stra⸗ g tſchieden f 1. wißi ſchieden“ enden wird, wenn wir nicht unſere zahlen⸗ 1 N 8 5 5 5 1 N ſchligkeit, aber kein Genie bei den unter⸗ II. dab. Amtsblatt der Bürgermeister ämfer Secken heim, Ines heim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Umzingelungstaktit iſt. Sechſtens muß nach dem feind⸗ lichen Syſtem der Oberbefehlshaber in hohem Grade mit ſeinem anfänglichen Operationsplan ſtehen oder fallen. Nach dem franzöſiſch-engliſchen Syſtem kann ein Ober⸗ befehlshaber eine Gelegenheit ausnutzen, wenn er imſtande iſt, ſie zu erkennen. Endlich gründet der deutſche Befehls⸗ haber ſeine Pläne von Anbeginn an mehr auf Schlüſſe als auf Nachrichten. Hat er ſich entſchloſſen, ſo wagt er viel, um Zeit zu gewinnen. Nehmen wir nun an, daß von den beiden Gegnern an der Weſtfront, die ſich an Leiſtungsfähigkeit und an⸗ ztähernd an Stärke gleich ſind, der eine nach den preu⸗ Kiſchen Grundſäten und der andere nach dem engliſch⸗ franzöſiſchen Syſtem kämpft. Wer wird von ihnen beiden den größten Vorteil von der neuen Luftkavallerie haben? Die Antwort lautet unzweifelhaft:„Die Seite, die ihre Erkundungsergebniſſe am beſten verwer⸗ ten kann.“— Sollte die Lufterkundung erweiſen, daß der auf Schlüſſen beruhende Plan des deutſchen Ober⸗ führers falſch iſt, ſo macht es die deutſche Methode für ihn äußerſt ſchwierig, aus ihrem Ergebnis Nutzen zu ziehen, um ſeiner Operation im ganzen eine neue Rich⸗ tung zu geben. Dieſe ſchwache Seite des feindlichen Schlachtſyſtems mag manche überraſchen, die zu der Mei⸗ nung gelangt ſind, daß ein preußiſcher kommandierender General eine Maſſenoperation beginnt mit mehreren Er⸗ ſatzplänen in der Taſche, auf die zurückgegriffen werden kann, wenn die Schlacht ſich auf die Seite des Gegners neigt. Wie ich gezeigt habe, liegt die Sache ganz anders. Das deutſche Oberkommando fabriziert mühevoll einen einzigen Plan, der auf logiſch ausgearbeitete Schlüſſe gegründet iſt. Im ſogenannten pſychologiſchen Moment wird er mit Blitzesſchnelle ausgeführt, da Zeit nach dem deutſchen Syſtem das Weſen des Erfolges ausmacht. Ich meine, die Einführung der Luftaufklärung müßte den günſtigſten Einfluß auf unſerer Seite haben. Kurz geſagt, bei einer Gleichheit der Luftkräfte ſollte“ unſer Vorteil vor den Deutſchen unbeſtreitbar ſein; denn das Flugzeug unterſtützt uns in der Bildung eines Schlachtplanes, während es den deutſchen Führer nur in der Ausführung eines ſchon gebil⸗ deten Planes unterſtüßzt. Das Flugzeug begünſtigt unſere ſtrategiſche Schule aber nur, wenn die nötigen Reſerven für die Sicherung eines unwiderſtehlichen Angriffs vor⸗ handen ſind; denn es iſt nur die Mannſchaftskraft ganz allein, die den Ausgang dieſes Rieſenkampfes für uns entſcheiden wird, und das iſt zweifellos der Grund, weshalb Amerika eingegriffen hat, um den Ausgang des Krieges ſicherzuſtellen. Der Welt rieg. WTB. Großes Hauptquartier, 28. Juni.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Serre gruppe Kronprinz Rupprecht: Schwere Fernfeuerbatterien beſchoſſen geſtern mit beobachteter Wirkung die engliſch⸗franzöſiſche Hafen ſtung Dünkirchen. Mehrere Schiffe liefen eiligſt aus. Als Erwiderung wurde vom Feind Oſtende unter Feuer ge⸗ nommen; militäriſcher Schaden entſtand nicht. In den engliſchen Gräben an der Küſte verurſachte eine Beſchießung durch unſere Artillerie und Minenwerfer ſtarke Zerſtörungen. Nach ruhigem Vormittag nahm gegen Abend die Feuertätigkeit in einigen Abſchnitten der flandriſchen und der Artoisfront ziemliche Heftigkeit an. Südöſtlich von Nienport wurde von unſeren Stoß⸗ trupps ein belgiſcher Poſten aufgehoben; bei Hooge ſchlug ein feindlicher Erkundungsvorſtoß fehl. Südlich der Straße Cambrai— Arras erlitten die Engländer bei der Säuberung eines Grabens durch weſtfäliſche und rheiniſche Sturmtrupps erhebliche Verluſte an Gefangenen und Toten. Im Vorfeld unſerer Stellungen nördlich von St. Quentin entſpannen ſich mehrfach kleine Gefechte unſerer Poſten mit engliſchen Abteilungen. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: An einzelnen Stellen nördlich der Aisne, nördlich von Reims und in der. Weſtchampagne kam es zu leb⸗ haften Artilleriekämpfen. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Am Hartmannsweilerkopf machten Erkunder eines württembergiſchen Regiments durch Einbruch in die franzöſiſchen Gräben eine Anzahl Gefangene. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: An der oſtgaliziſchen Front dauert die rege Feuer⸗ tätigkeit an. i Mazedoniſche Front: Keine beſonderen Ereigniſſe. Der Erſte Generalquartiermeiſter Ludendorff. 5*. Mit der Zurückziehung der letzten franzöſiſchen Divi⸗ ſion, die noch im Frontabſchnitt nördlich von Ypern eingeſtreut war, iſt auch der letzte franzöſiſche Soldat aus dem engliſchen Frankreich verſchwunden und die Ena⸗ lk. 140. Inſerttonspreis. Die einſpaltige Petttzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg⸗ dis Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. eee eee ee ee länder haben neben ſich auf ihrem linken Flügel nur noch einige belgiſche Diviſionen, die von Anfang an nicht anders denn als Hilfstruppen wie etwa die Kang⸗ dier oder Indier betrachtet worden ſind. So können ſich die neuen Herren, ſoweit es nicht ſchon geſchehen iſt, ganz nach Gutdünken in dem beſetzten Gebiet einrichten und ſie haben nicht nötig, noch irgendwelche Rückſichten in irgendwelcher Beziehung zu nehmen. Die Franzöoſen müſſen rein mit Blindheit geſchlagen ſein. Das Schwer⸗ gewicht ihrer ſtrategiſchen Pläne ſcheinen die Engländer entſprechend der politiſch-militäriſchen Verſchiebung der Lage etwas mehr nach Norden verlegen zu wollen und ſo iſt die Vermutung aufgetaucht, daß ihr nächſter großer Angriff, den ſie ſeit einiger Zeit vorbereiten, aus dem Abſchnitt zwiſchen Ypern und Boeſinghe herausbrechen werde. Iſt es auch bloß eine Vermutung, ſo ſpricht doch manches dafür, was in den letzten acht Tagen über die Truppenbewegungen und die Artilleriekämpfe aus jenem Abſchnitt gemeldet wurde. Auch die von einem engliſchen Fachkritiler ausgeſprochene Anſicht, daß der Entſcheidungs⸗ kampf bei Waterloo ſtattfinden werde— vorausgeſetzt, daß Hindenburg ſeine Taktik der elaſtiſchen Front ſoweit aus⸗ zudehnen beabſichtigt—, wäre mit der erwähnten Abſicht der Engländer wohl vereinbar. Damit iſt natürlich nicht geſagt, daß ihre Offenſive nun überhaupt in den nörd⸗ lichen Teil der Front verlegt werden ſolle; ſie werden Lens, Lille und Cambrai nach wie vor im Auge behalten, aber ſie dürften wohl, wie wir ſchon einmal ausgeführt haben, eine Ausdehnung in dem Sinne erfahren, daß die Engländer eine möglichſt breite Grundlage ſchaffen wollen, um bald im Artois, bald bei Meſſines, bald bei pern und nördlich davon zu wuchtigen, unter ſich vielleicht ganz unabhängigen Stößen ausholen zu können. Der Hafen von Dünkirch ſchwerſten Artillerie erfolgreich beſchoſſen. Die Entfer⸗ nung beträgt etwa 38 Kilometer. 5 Laut„Obſerver“ teilte der kanadiſche Erſtminiſter Borden mit, daß Kanada bisher 325 000 Mann nach Europa geſandt habe. Die Verluſte betragen bis jetzt ungefähr 90000 Mann.(Faſt ein Drittel!) In den Munitionsfabriken arbeiten über 300 000 Mann. Aus Stockholm wird der„Voſſ. Zeitung“ berich⸗ tet: Die ruſſiſche Regierung hat am vorigen Freitag der franzöſiſchen Botſchaft in Petersburg nunmehr amt⸗ lich ihr Einverſtändnis mit der Rückſendung der an der Salonilifront befindlichen ruſſiſchen Truppen übermittelt. Gleichzeitig ſollen auch die ruſſiſchen Truppen in Frank⸗ reich und Belgien zurückgezogen werden. Wie weiter ge⸗ meldet wird, hatte die ruſſiſche Regierung verſucht, nach⸗ dem die franzöſiſche Heeresleitung eine weitere Ver⸗ wendung der unaufhörlich meuternden ruſſiſchen Trup⸗ pen abgelehnt hatte, dieſe den engliſchen Verbündeten aufzuhalſen. Die Verwieſenen ſollten den britiſchen Re⸗ ſerven einverleibt werden, oder doch wenigſtens die Rah⸗ men der engliſchen Arbeitsſoldaten verſtärken. Aber auch England ſcheint für dieſe Soldaten keine Liebe zu hegen, denn ebenfalls am vorigen Freitag hat die britiſche Botſchaft in Petersburg erklärt, daß das ruſſiſche Ange⸗ bot in London unannehmbar erſcheine. Nunmehr ſollen die allſeitig abgelehnten Ruſſen in Mittelfrankreich in einer Art„Ehrenſammellager“ untergebracht werden, bis ſich Gelegenheit zum Rückbefördern nach Rußland über die Murmanküſte oder Archangelsk findet. Bemerkens⸗ wert iſt, daß franzöſiſcherſeits gebeten wurde, auch die ruſſiſchen Offiziere nicht in Frankreich zu laſſen. Bulgariſche Kriegsgefangene, die aus dem Gefange⸗ nenlager in Saloniki flüchten konnten, berichten, daß in den drei Monaten März, April und Mai allein nach Saloniki 80 000 Verwundete der Alliierten gebracht wor⸗ den ſeien. Die Mannſchaftsdepots waren ſämtlich leer, mit Ausnahme des ſerbiſchen, in dem 7 bis 8000 ge⸗ neſende Serben liegen. Die Serben werden von den Franzoſen faſt ebenſo ſchlecht wie die Gefangenen behan⸗ delt. In Saloniki herrſche eine erſchreckende Teuerung. Sie hätten oft geſehen, daß auf Schiffen, die die Rote⸗ Kreuzflagge führten, Truppen und Munition befördert 8 wurden. Unter den ruſſiſchen Truppen des Salonikiheeres be⸗ ſteht eine Gärung. Auf Wunſch des Befehlshabers General Dietrich wird deshalb ein höherer Offizier aus Peters⸗ 5 nach Saloniki entſandt, um die Truppen zu be⸗ ruhigen. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 28. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Der Artilleriekampf dauert 5 lebhaft in der Gegend des Denkmals und bei Hurtebiſe fort. Nach den letzten Nachrichten befinden ſich ünter den ausgebauten Stel⸗ lungen, die wir am 25. 6. eroberten, eine umfangreiche Höhle von mehr als 300 Meter Tiefe, die in eine wirkliche Feſtung mit zahlreichen Ausgängen umgewandelt iſt. Der Kamin, von wo die Maſchinengewehre auſtauchten, ſtellt einen wichtigen Waffenplatz dar und einen e für feindliche An⸗ riffe. Es fand ſich dort beträchtliches Gerät angehäuft. 9 taſchinengewehre in gutem Zuſtand und mehr als 300 Ausrü⸗ tungen, zahlreiche Gewehre, ein Munitionslager,. cheinwerfer und ein Verbandsplatz fielen uns in die Hand. Bisher wurden 450 Gefangene, darunter 10 Offiziere gezählt. — In der Champa 0 e und 1 des Cornilletberges ſchei⸗ kerte ein feindlicher Handſtreich in unſerem Feuer. Unſerer⸗ en wurde von unſerer 770 5 machten wir einen Einbruch in die deutſchen Emfen ber aiſon⸗de Champagne, wobei wir etwa 10 Gefangene zurück⸗ brachten. Geſtern 8 Uhr abends warfen Bomben auf Rancy, Weder Menſchenverluſte, noch Sach⸗ chaden. 5 5 Abends: Die Artillerie zeigte ſich auf beiden Seiten in der Gegend von Hurtebiſe, bei Craonne, auf den Höhen ſüd⸗ lich bon Moronvillers und im Abſchnitt von Avocourt kätig. 3 Der englische Tagesbericht. Wai. London, 28. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Ein weiterer feindlicher Angriff wurde frühmorgens gens gegen unſere neuen Stellungen nordweſtlich von Fontaines⸗ les Croiſilles verſucht, aber von unſerer Artillerie in der Entwickelung gehindert. Wir machten einen erfolgreichen Vor⸗ ſtoß weſtlic) von Oppy und brachten Gefangene ein. Ein eindlicher Borſtoß, der füdweſtlich von La Baſſee verſucht wurde, wurde durch unſer Feuer angehalten. Abends: Ein feindlichek Stoßtrupp wurde morgens nach heftigem Kampf, wobei der Feind ſchwere Verluſte erlitt, nörd⸗ lich von Rocux abgewieſen. In Luſtbzämpfen wurden fünf deut⸗ ſche Flugzeuge herüntergohlt und zwei weitere außerhalb un⸗ ſeres Bekeiches zum Niedergehen gezwungen. Außerdem wurde ein feindlicher Apparat von der Erde aus abgeſchoſſen. Keines unſerer Flugzeuge wird vermißt. 5 Der Krieg zur See. Berlin, 28. Juni. itlich.) Neue U Bootserfolge im engliſchen Kanal, in der Biscaya und in der Nordſee: 5 Dampfer, 4 Segler mit 21760 Bruttoregiſtertonnen. K fen befinden ſich die fran⸗ mit G iholz nach Eng⸗ „der portugieſiſche Dreimaſt⸗Gaffel⸗ ſchoͤner„Amphitrite“ n onnen Butter, Kakao und Wein nach Fraukre London, 28. Juni. Die Admiralität meldet: 21 Schiffe von über und 7 unter 1600 Tonnen ſind in der letzten Woche verſenkt worden. 8 Dondon, 28. Juni. Der engliſche Dampfer Mon⸗ Sud(9505 Tonnen) iſt in der Nähe von Bombay Indien) auf eine Mine geſtoßen und geſunken. Der Krieg mit Italien. g Wh. Wien, 28. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 28. Juni: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Außer den gemeldeten Gefangenen wurden bei der Wiedereroberung des Monte Ortigara 52 Maſchineugewehre, 2 Minenwerfer, 7 Ge⸗ ſchüge und 2000 Gewehre erbeutet. Hauptmann Hey⸗ krowsky hat am 26. Juni über dem Wippachtale zwei Flieger abgeſchoſſen. Neues vom Tage. Kaiſer Karl beſucht München. München, 28. Juni. Das öſterreichiſche Kaiſer⸗ paar wird in den nächſten Tagen hier eintreffen. In der Begleitung des Kaiſers befindet ſich der Miniſter des Aeußern Graf Czernin.(Der Beſuch hat alſo poli⸗ tiſchen Charakter.) 8 Der neue Präſident des Oberkonſiſtoriums. München, 28. Juni. Zum Präſidenten des prote⸗ ſtautiſchen Oberkonſiſtoriums wurde als Nachfolger des verſtorbenen Präſidenten D. Dr. v. Bezzel Oberkonſi⸗ ſtorialrat D. Dr. Friedrich Veit ernannt. — Deutſche Volksverſicherung. Derlin, 28. Juni. Geſtern tagte unter dem Vorſitz des Staatsminiſters Dr. Graf von Poſadowski⸗ Wehner die 4. ordentliche Generalverſammlung der deutſchen Volksverficherung A. G. Die Geſellſchaft war auch im dritten Kriegsjahre in der Lage, ihren Verſiche⸗ rungsbeſtand zu erhöhen. Die Verwaltungskoſten ſind trotz zunehmender Teuerung im Berichtsjahr 1916 um rund 10 Prozent zurückgeblieben Der Organiſations⸗ fonds zeigt in der Bilanz am Schluß des Geſchäfts⸗ jahres 1916 den gleichen Betrag wie im Vorjahre (457 989 Mark). Die Verteilung des verfügbaren Rein⸗ gewinnes(20 655 Mark) wurde nach dem Vorſchlage des Aufſichtsrates genehmigt. Es werden zunächſt 5 Pro⸗ zent 1032 Mark dem geſetzlichen Reſervefonds zu⸗ gefügt und alsdann von dem verbleibenden Reſt von 19622 Mark 70 Prozenk= 13 735 Mark der Gewinn⸗ reſerve der Verſicherten überwieſen, die damit den Betrag von 68 442 Mark erreicht. Durch Ueberweiſung weiterer 10 Prozent 1962 Mark an den Wohlfahrtsfonds für die Verſicherten wurde dieſer auf 9777 Mark erhöht; 424 Mark werden zur Erhöhung der Kriegsreſerve ver⸗ wandt. Die Aktionäre haben auf Verteilung der ihnen zuſtehenden Dividende für das Kriegsjahr 1916 wieder verzichtet. In den Aufſichtsrat wurde Pfarrer Kohler⸗ Stuttgart als Vertreter der evang. Jünglingsvereine ge⸗ wählt. 17 Der Ehrendoktor. Freiburg, 28. Juni. Der„Freiburger Zeitung“ zufolge hat die philoſophiſche Fakultät der hieſigen Uni⸗ verſität auch dem Chef der Zivilverwaltung in Litauen, dem Fürſten Franz zu Iſenburg⸗Birſtein, die Würde eines Ehrendoktors verliehen. 8 Kriegsbeiſteuer. Bern, 29. Juni. Die Agence Havas meldet, dem beſetzten Teil von Rumänien ſei eine Kriegsbeiſteuer von 250 Mill. Franken auferlegt worden.(Das wäre ein ſehr mäßiger Betrag, denn die deutſche Verwaltung mußte in dem von den Ruſſen unter engliſcher Lei⸗ tung verwüſteten Gebiet mit größter Arbeitsaufwendung erſt wieder Ordnung ſchaffen, die dem Land ſehr zu ſtatten kommt. D. Schr.) Der Fall Grimm. Bern, 28. Juni. Im ſchweizeriſchen National⸗ rat wurden heftige Angriffe gegen die Neutralitäts⸗ politik des Bundesrats gerichtet und ein Antrag geſtellt, die parlamentariſche Unterſuchung auf die Rolle auszu⸗ dehnen, die Grimm in Petersburg geſpielt hat. Eeeſſad Paſchas Proteſt. 3 Lugano, 28. Juni. Der Albanerhäuptling Eſſad feindliche Flugzeuge Paſcha legte gegen die Erklärung von Albanien zum italieniſchen Schutztaat Verwahrung ein.(Eſſad Paſcha, ein alter Intrigant, der an dem zum Fürſten von Al⸗ kanien gewählten Prinzen von Wied ſ. Z. den Verrat übte, iſt bekanntlich im vorigen Jahr vom türkiſchen Kriegsgericht in Abweſenheit wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden. Er hielt ſich nach der Beſetzung Albaniens durch die Oeſterreicher als Flüchtling in Italien auf und ſieht ſich nun durch ſeine Gaſtfreunde um die Hoffnung auf die Herrſchaft über Albanien be⸗ tigen. D. Schr.) Das Kabinett der Vorräter. Athen, 28. Juni.(Reuter.) Venizelos hat ein Kabinett gebildet, in dem er den Vorſitz und das Kriegs⸗ miniſterium übernimmt. Ripulis iſt Miniſter des In⸗ nern, Politis Miniſter des Aeußern und Kunduriotis Marineminiſter, Dingos Unterricht und Kultus, Andreas Michalakopulos Finanzen, Spyridis Volkswirtſchaft, Pa⸗ penaſtaſin Verkehr, Joann Tſirinakos Juſtiz, Negrößotis Ackerbau und Domänen und Simons Fürſorge. a Die Wirren in Rußland. Stockholm, 28. Juni. Die Regierungen von Eug⸗ land und Frankreich haben ihre in Rußland befindlichen Staatsangehörigen unter der Hand aufgefordert, wegen der unſicheren Lage das Land baldigſt zu verlaſſen. London, 28. Juni.„Daily News“ berichten aus Petersburg: Der vorbereitende Ausſchuß des Allruſſi⸗ ſchen Kongreſſes der Arbeiter⸗ und Soldatenräte hat beſchloſſen, die Entſcheidung über die Wiederauf⸗ nahme einer Offenſive an die im Herbſt zu⸗ e konſtituierende Verſammlung zu über⸗ weiſen. Der amerikaniſche Krieg. Haag, 28. Juni. Das Reuterſche Bureau meldet aus London, daß in einem franzöſiſchen Hafen die erſte Transportflotte mit amerikaniſchen Truppen für den Dienſt an der franzöſiſchen Front angekommen ſei. (Neulich ſtellte ein Berliner Blatt die Anfrage, ob die diplomatiſche Beſtimmung, daß die Amerikaner von deut⸗ ſcher Seite nicht zuerſt angegriffen werden ſollen, noch beſtehe. D. Schr.) f Die amerikaniſche Streitmacht. London, 28. Juni.(Reuter.) Die„Morning Poſt“ erfährt aus Waſhington, daß die reguläre ameri⸗ kaniſche Armee jeßt 250 000 Mann zählt. Die Miliz zählt jeßt 260000 Mann, das Marinekorps 30000 Mann, die Marine 120000 Mann. Außerdem werden 40000 Mann zu Offizieren ausgebildet und 11 Eiſen⸗ bahnregimenter aufgeſtellt, was eine Geſamtzahl von 712 000 Mann gegenüber 327000 Mann am 6. April ergibt. Baden. Geheimrat Rebmaun über Reichs⸗ und Landespolitik. Karlsruhe, 28. Juni. In der Mitgliederverſamm⸗ lung des hieſigen Nationalliberalen und Jungliberalen Vereins ſprach Geh. Hofrat Rebmann über die dutch den Krieg geſchaffene Lage und innere und äußere Po⸗ litik. An die Spitze dieſes Berichts ſtellte er die Mit⸗ teilung, daß nach Aeußerungen aus direkter Quelle die Ruhe und Zuverſicht, mit welcher im deutſchen Haupt⸗ quartier der Gang der Kriegsereigniſſe beurteilt wird, einen geradezu überwältigenden Eindruck machte. Der Reichskanzler denke nicht daran, einem ſog. Scheidemann⸗ frieden zuzuſtimmen. 8 tung, ſondern nur mit dem Durchſetzen des Machtſtand⸗ punktes würden wir zu einem befriedigenden Ziel gelangen. Landſicherungen im Oſten wie im Weſten, um ſpäteren Ueberfällen vorzubeugen, Sicherungen unſerer Küſten⸗ punkte, Feſtlegung unſeres Kolonialbeſitzes und eine ent⸗ ſprechende Kriegsentſchädigung. Die Nationalliberale Par⸗ tei werde auch weiter an dieſen Friedenszielen feſthal⸗ ten. Die Demokratiſierung unſeres Staatslebens habe einen größeren Einfluß auf die Leitung der Geſchicke des Reiches im Auge, doch ſei eine Parlamentsherrſchaft nach fremdem Muſter, deren Folgen wir jetzt bei unſeren Feinden ſehen, abzulehnen. Rebmann beſprach ſodann die Ergebniſſe der außerordentlichen Landtagsſitzungen 1917. Die jetzige Stellungnahme der Sozialdemokratie zur Monarchie bezeichnete er als erfreulich. Damit ſei ein entſchiedener Schritt zum inneren Frieden des deut⸗ ſchen Volkes getan worden. Bezüglich der kirchenpoliti⸗ ſchen Forderungen des Zentrums werde die nationall. Partei den Zeitumſtänden, die auch ein Erſtarken des Staatsgedankens gebracht haben, Rechnung tragen müſſen. Daher werde man den Widerſtand gegen die Einführung von einer begrenzten Zahl Männerklöſter aufgeben, wo⸗ fern an dem Stiftungsgeſetz nichts geändert werde. An dem Schulprogramm müſſe feſtgehalten werden. Mannheim, 28. Juni. Die erſte Wintergerſte wurde zwiſchen Käfertal und Viernheim geſchnitten. In Adelsheim iſt der erſte Wagen mit Gerſte eingefahren. Mannheim, 28. Juni. Eine Rohheit ſonderglei⸗ chen leiſtete ſich der Zahnarzt Iſidor Okuns ki in Landau. Er hatte für Zahnbehandlung des Töchterchens eines im Felde ſtehenden Schriftſetzers eine Rechnung über 50 Mk. ausgeſtellt. Der Mutter des Kindes er⸗ ſchien der Betrag etwas zu hoch und ſie ſchickte das Kind zu dem Zahnarzt und ließ fragen, ob er ſich nicht geirrt habe. Statt einer Antwort holte der Zahn⸗ arzt dem Mädchen ſämtliche fünf Füllungen, die er angefordert hatte, wieder heraus, ſodaß das Mädchen heftige Zahnſchmerzen bekam. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte Okunski zu 500 Mark Geldſtrafe. () Mannheim, 28. Juni. In Ludwigshafen wollte eine junge Fabrikarbeiterin auf einen in Fahrt befind⸗ lichen Straßenbahnwagen aufſpringen, kam dabei zu Fall und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, denen ſie erlag. — Wegen unerlaubten Pferdehandels verurteilte das Schöffengericht den Pferdehändler Leopold Dellheim zu 2000 Mk., den Pferdehändler Berthold Pfeifer zu 1000 Mk. und den Pferdemetzger David Gärtner zu 600 Mk. Geldſtrafe. ( Weinheim, 28. Juni. An den meiſten Orten der Beraſtraße iſt die Kirſchenernte zu Ende. Sie iſt Die Hochſtapler Nicht mit vornehmer Zurückhal⸗ beſſer ausgefallen, als es zuerſt den Anſc einzelne Orte ſind viele tauſend Mark durch verkauf gefloſſen. In Doſſenheim berechnet mal ſamtertrag auf mehr als 150000 Mark. von Johannis⸗ und Stachelbeeren hat bego Bruchſal, 28. Juni. Nicht wenig e ren heute die Reiſenden verſchiedener hier en der Perſonenzüge, als dieſelben vor dem Sema hielten und die Inſaſſen nach dem, was ſie! mitteln mitführten befragt wurden. Wer Karteſſe ſich führte und nach der Rheinpfalz, Saargen; reiſte, mußte den ganzen Beſtand abgeben. 55 Wohnort, ſowie das Kartoffelquantum wurden Kriminalbeamten notiert und ſo ca. 120 Hench N mengebracht. Alles Schimpfen half nichts, doche it allgemein, daß ſich die Betroffenen für das ausfuhrverbot aus der Pfalz bedanken ſollen. tape (Baden-Baden, 28. Juni. Ein ö prozeß wurde letzter Tage vor der Strafkau. Straßburg verhandelt, der auch nach Baden⸗Baden te. Auf der Anklagebank erſchien der Hochſt ſes Chevallard, der mit ſeinem ſchon vor ein ren zu einer längeren Freiheitsſtrafe verurte e der Louis in Baden-Baden die Bekanntſchaft lobt fal reichen Dame gemacht und ſich mit ihr ver een 5 wußten an der Dame Erpreſ he ö 8 vorzunehmen, die ſich bis in die Hundertkauſen⸗ if N fen. Chevallard wurde zu 4½ Jahren Gefän 4500 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Hull, gedit Offenburg, 28. Juni. Vurgrcneiſte wet wird ſein neues Amt als Bürgermeiſter 4 uche e Ettlingen vorausſichtlich anfangs Auguſt u 1 eil base Der durch ſeinen Rücktritt hier erledigte Vite, wür poſten ſoll während des Kriegs nicht beſetzt geln, abe (. Raſtatt, 28. Juni. Der Polizei iſt en e 0 8 eine fechsköpfige Diebesbande feſtzunehmen, 13 8 1 fer letzten Zeit hier eine Reihe von Einbruch 10 Je verübte. Den Burſchen, die im Alter von 167%% g ſtehen, fielen bei ihren Diebſtählen Getränke ie W de waren im Werte von mehreren 100 Mark in f 50 () Achern, 28. Juni. In den letzten Tagen der Acher ein allgemeines Fiſchſterben ſtatt. 1 durch Fiſchereifachverſtändige ergab ſich, daß d von ruchloſer Hand vergiftet worden iſt. 4 Lokales. — Zur Hebung der Schafzucht. Auf eit des preußiſchen Miniſteriums der Land wirke am 6. Juni in Berlin eine Beratung von Landwirtſchaft und der Wollinduſtrie über. zur Förderung der Schafzucht ſtatt. Einig darüber, daß die Schafzucht im Staalsintekefe 6 Mitteln gehoben werden müſſe, und daß die ern ſetzung die dauernde Rentabilität der Schaf uu Es müßte alſo in erſter Linie für die Sichen eng angemeſſenen Wollpreiſes für längere Zeitdau 15 ö getragen werden. Die Vereinheitlichung der 15. 9 N als wünſchenswert bezeichnet, jedoch meißten bewährter Zuchtrichtungen möglichſt geſchont we 9 übrigen ſoll den Landwirtſchaftskammern iſe„ gelaſſen werden, damit die wirtſchaftlichen Ve 1 einzelnen Bezirke zu ihrem Rechte kommen. dete; lage für die Schafzucht ſei in den ſchon er Raſſen gegeben und vor allem müßte der bü i trieb für die Schafzucht gewonnen werden, dens 0 Möglichkeit der Ausdehnung der Schafzuch ze Grundlage der Landſchafraſſen am meiſten dong eine der Hauptaufgaben wurde die Beſchaffung Böcke und die Errichtung von Bockſtationen Bei den beſſeren Herden ſei es gut möglich zan liſches oder franzöſtſches Blut auszukommen; der bemüht ſein, in der Schafzucht ebenſo wie vieh⸗ und Schweinezucht für die Zukunft von ſich gau frei zu machen. 12 — Mondfinternis. Eine gänzliche Mei wird am Abend des 4. Juli ſtattfinden. chts 9.52 Uhr abends und endigt 1.25 Uhr n it ben — Peter und Paul. Der 29. Jun pee 1 denken der beiden Apoſtelfürſten Petrus und 1 00 widmet, die nach der kirchlichen Ueberliefele und demſelben Tage, am 29. Juni des l. den Märtyrertod erlitten haben: Petrus Wunſche gemäß mit dem Kopf abwärts en Paulus mit dem Schwert hingerichtet worden, um dieſe Zeit die Kirſchen gepflückt were Tag im Volksmund die Bezeichnung„Kirſchen Jahr hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Na at eit der Getreidefelder beurteilt der Landmang emeiſ und Paulstag den Beginn der Ernte; 4 pie. 15 es: Peter und Paul brechen dem Korn Pele z nach 14 Tagen ſchneiden wir es ganz an der% g Paul vermehren die Hitze. Gut iſt es, W üllt, Ven, heiteres Wetter bringt:„Schön zu Paul rd die Pen und Maul— Regen an Peter und Paul ite. d Iſt es e 3 3 3 — — 5 — bis Laurentius heiß, f weiß. 947 — Freiwillige Kriegskrankenpflea chern desratsverordnung über die Invaliden für Perg der freiwilligen Kriegskrankenpflege mach ſihhe die in dieſer Krankenpflege eine an 0 pflichtige Beſchäftigung übernommen ihrem Eintritt in dieſe nicht verſicherk nach Beendigung der Kriegskrankenp 1 nicht verſicherungspflichtig beſchäftigt ſeſie b Verſicherungspflicht davon abhängig, Ber Monaten nach Verkündigung der Verok er Arbeitgeber die Leiſtung von Beiträgen, nach gilt, was§ 14 der Verordnung n der im vaterländiſchen Hilfsdienſt B für die in der freiwilligen Kriegskra 3 tigten auch außerhalb des Anwendung“? 2 Er — — — 8 — ae 8 —— s —— 1 N — —— S ä 3 * S e 1 1 f . eben als Futter. Der Kriegsausſchuß ahr p 1(Berlin W. 62) gibt bekannk: Schilf⸗ ber Reife gmites communis) in grünem Zuſtande vor .. geerntet und an der Luft getrocknet, hat bedeu⸗ Mel autterwert. Es kann mit guten Erfolgen als leinen pferde und Wiederkäuer, in Mehlform an 0„mit 5d. Kleinvieh verfüttert werden. Nach der gert; krocf Leginn der Verholzung, ſchwindet der Futter⸗ Nec 5 enes Schilf, ſogenanntes Ried, iſt für dieſen itte rtlos. Das grüne Rohr wird, nachdem es ge⸗ bher aend wie Getreide gebündelt und in Stiegen Wer in Zen geſtellt, lufttrocken gemacht iſt, unter Dach alt Diemen, Schnittflächen nach außen, aufbewahrt. ſuch. uh vor der Verfütterung darf gehäckſelt werden; Aehtee lach getrocneter Häckſel wird teicht warm und ann f 2 ährend Schilfhäckſel überall hergeſtellt werden 9 Waſchfr die Anfertigung von Schilfmehl außer 1* noch Trocknungsanlagen und ſchwere deu 5 orderlich. Wir ſind bereit, aus dem ganzen enfütte eiche und dem beſetten Gebiet alle nicht für leuten 15 notwendigen Schufrohrmengen gegen an⸗ e 1 1 deſchädi ung aufzunehmen, zu Futter zu ver⸗ 5 85 8 der Allgemeinheit zuzuführen. der 8 5 battſche Doftver orgung veröffentliche lelcher fte mer. tg.“ eine längere Auslaſſung, in aerhalb ihre neuerliche Maßnahme begründet, wonach 0 18 eines Amtsbezirks nur noch drei Kilogramm In dem Aerlaubnisſchein ausgeführt werden dürfen. wiesen. wird auf Heſſen und Württemberg wn für jede Sendung ohne Rückſicht auf das ls en V orſchi papiere und ſtrenge Beachtung der allge⸗ 00 iigeh riften verlangen und daß in dieſem Jahr ſorgu ende Entgegenkommen der badiſchen Obſt⸗ den 5 in ungeheurem Umfang mißbraucht ſuerttetun In Zukunft werde gegen jeden, der bei de eingeſcha neuen Vorſchriften betroffen werde, da Albſtverſtändſeren werden. Größere Obſtmengen kön⸗ Ve ech auch in Zukunft vom Erzeuger an led, ie 8 abgegeben werden, wenn bei deren Ver⸗ Aden Negle meinen Vorſchriften über die zu verwen⸗ a Aeitpapiexe befolgt werden. AK die e des Schuhwerks. In dieſer Zeit der on 8 *—— alt iſt es doppelt angebracht, unſeren Stiefeln d. * 5 Behandlung Age leihen 5 ten und jede Be⸗ ben 5 dermeiden. So pflegen manche Leute, worauf chu zu be andiger Seite hingewieſen wird, es meiſtens zu een der echten, ob beim Anziehen von Knopf⸗ und Schnür⸗ nd iſt Schuh auch ganz geöffnet iſt. Eine bekannte Un⸗ den 8 abgeriſſene Schnürsenkel zuſammenzuknoten. walirich in einen derartigen Schuh hineinzubekommen, henfutter ein Zwang notwendig. Dadurch wird das 4 Natüriſetriſſen, und die Lederkappe liegt frei und offen w ch wird hierdurch die Strumpfferſe durchge⸗ des mitunter empfindliche Schmerzen zur Folge f. jefel ehwierigkeiten, die ſich jetzt der Ausbeſſerung 15 Wink 1 eee erſcheint es wohl angebracht, . Bund, eiſe-Abmeldeſch inem Rundſchrei eme ungen weit der Früſſdent der Krieger a 5— zur Behebung von Zweifeln darauf hin, daß eh ein Abnen ſeitens ihrer Heimatsbehörde beim Ver⸗ iſeort meldeſchein ausgeſtellt worden iſt, ſich, wenn ſie bort zwecks Rückkehr nach der Heimat wieder ver⸗ damit melden und einen Abmeldeſchein erhalten 0 erfolge die Wiederaufnahme ihrer Verſorgung in der ren, 2 kann. Für das zwiſchenſtaatliche Ausgleichs⸗ melde hierdurch nicht beeinträchtigt wird, ſind nur des Gaſcheine zu ſammeln, die zugleich die Beſcheini⸗ aögemeldes 1 e daß und wann der Fremde t ii Kap pee Wirlfegaft noch bieles geschehen was ſch ape fenen an Materialien nicht vereinbaren läßt. 5 kogdeiger Sorge ſind in jedem Haushalte die als Putz em doch in den meiſten Fällen Zeitungs⸗ Putzen 85 die nämlichen Dienſte zu leiſten pflegt. du ler, das Fenſter z. B. iſt zuſammengeballtes Zei⸗ een 5 man vorher in lauwarmes Waſſer getaucht Wer ſo wiſcwendbar. Simd die Fenſterſcheiben etwas g cb. Anf gie man ſte mie loſe genülllem Jeitungs⸗ a werden. dieſelbe Weiſe können Spiegelſcheiben ge⸗ enlbedeutend Meſſinggegenſtände aller Art behalten ihren Der n länger, wenn man ſie mit Zeitungspapier em Pa och warme Herd erhält, wenn er mit ange⸗ een, üer abgewaſchen wird, ein völlig ſauberes Glanz gefäße, Spültiſche uſw. bekommen einen ſehr eſſer 1 man ſie mit Zeitungspapier abreibt. a0 d rein Gabeln ſind nach dem Putzen mit Zeitungs⸗ 0 ſih en leite Heutzutage hat man eben die Pflicht, * die Mz 0 en Dingen des täglichen Lebens zu ſparen. aetd ing alchtei dazu bietet. e der Eiſenbahureiſenden. Die Königliche dſetzu, un 5 der ugbeglen personal gerichtet: Bei der ſtarken N wenmlerbrinaſten Schnell⸗ und Eilzüge iſt auf die ge⸗ m ſämtl We nd bb vorhandenen Plätze einer Wagenklaſſe dat Wogenkfaf Reiſende auf freie Plätze der nächſt⸗ Neat 7 verwieſen werden. Dabei ſind Reiſende aulaſſe Untterzter Klaſſe tunlichſt nur in der zweiten nen Sthplätze dibringen. Bei Ueberfüllung der Züge Miche Ausbeſon„ die ohne Härten verfügbar gemacht werden er dab. ing re in der erſten Wagenklaſſe über die ſonſt 8 aer us zu beſetzen. Reiſende, die eigenmächtig 5 geotart nicht entſprechenden höheren Wagen⸗ u Unterseen haben, find mindeſtens zur Nachgah⸗ Aan wenendsbetrages anzuhalten. Die Bedienſteten eakerpropheten der Natur. Tieren und Pflanzen beſitzt die Natur tatſächlich dt um ſich 955 e auch nur ein klein wenig „der mu. die Ergebniſſe neuerer Forſchungen zu e u 15 erken, daß gerade aus dem Verhalten ſallung— eee. 3 75 auf 5 ergißt etters gezogen werden können. Ein 0 a da ben— 85 Frühlingstagen, z. B. ohne weiteres ter Orühlinge 8; ögel. Man kann wohl behaupten, daß lür, eſenbebechen, das uns die Natur überhaupt ſendet, Walen d. oder 0 aut iſt, der um die Mittagsſtunde zuweilen 8 Goldam der Krone hoher Bäume ertönt. Es ſind Ne er Stare, di mern und die Meiſen, die aus den Büſchen, fer werden laſſen, die den hohen Bäumen jene eigenartigen . gendlich n und 1 e mit fortſchreitender Frühlingszeit immer . des einige Wage zu längeren Tonfolgen anwachſen, . austſingen en ſpäter in die ſchmetternden Töne des u dieſen eben erwähnten Vögeln kommen * 8 herpa beate 3 an Putztüchern. Die liebe alte Gewohnheit aber noch andere, die hier zunächſt nur Gaſtrollen geben, die Zug⸗ vögel, die den Winter in ſüdlicheren Gegenden verbracht haben. Wenn bei uns ein Umſchlag der Witterung zu beſſeren und wär⸗ meren Tagen ſich vorbereitet, dann ſind ſie plötzlich da. Kommen dann wieder Tage, an denen das Piepen verſtummt und an denen kein Vogellaut mehr hörbar iſt, dann dauert es auch nicht mehr lange, bis noch einmal eine Periode des Nachwinters mit Kälte oder Schneeſtürmen einſetzt. Nicht minder zutreffende Schlüſſe laſſen ſich aus dem Verhalten gewiſſer Erdbewohner ziehen, die ſich im Winter einem geſunden Schlaf hingegeben haben. Gewölbte Linien mit kleinen Oeffnungen auf den Feldern und Wieſen, die von Feld⸗ mäuſen ſtammen, und Maulwurfshügel laſſen uns erkennen, daß tief da unten in der Erde der kommende Frühling bereits geahnt wird. Friſche derartige Gänge und friſche Hügel laſſen auf kom⸗ mende warme Tage ſchließen. Hört die Wühltätigkeit wieder auf, ſo iſt noch unbeſtändiges, kälteres Wetter zu ertwbarten. Ganz zweifellos ſteht es feſt, daß viele Pflanzen von der Witte⸗ rung in äußerſt hohem Maße beeinflußt werden, ſo daß uns ihr Verhalten tatſächlich Aufſchluß über ſie geben kann. Die„Pater⸗ noſtererbſe“, die von altersher im Volksmunde den Namen„Baro⸗ meterſtrauch“ führt, zeigt Veränderungen des Luftdrucks ſchon ge⸗ raume Zeit vorher an. Wenn ſich Gebiete niedrigen Luftdruckes nähern, ſo rollen ſich ihre Blätter plötzlich zuſammen— ſelbſt dann, wenn dieſe Gebiete tiefen Druckes noch ſehr weit entfernt ſind. Das Verhalten der Pflanze iſt derartig auffällig, daß es eben unbedingt bemerkt werden mußte und daß man ſie in manchen Gegenden geradezu als Barometer betrachtet. Unterſuchungen des Meteorologen Dr. M. Novak ergaben, daß manchmal das Baro⸗ meter noch ſtieg, wenn ſich die Blätt⸗ͤk der Paternoſtererbſe bereits zuſammenrollten. In allen dieſen Fällen aber trat dann bald darauf auch ein Sinken des Barometers ein. Durch Zufall be⸗ obachtete Dr. Novak auch, daß das Zuſammenrollen der Blätter oft ganz plötzlich ſtattfand. Bei weiterer Verfolgung dieſer Tatsache zeigte ſich, daß in derartigen Fällen irgendwo auf Erden ein Erd⸗ beben ſtattgefunden hatte, das gleichzeitig auch vom Erdbebenmeſſer, vom„Seismographen“, gemeldet wurde. Weitere Unterſuchungen über dieſe merkwürdige Pflanze, die zur Nachprüfung der Angaben Dr. Novak von anderen wiſſenſchaftlichen Inſtituten durchgeführt wurden, beſtätigen die Beobachtungen vollinhaltlich. Auch Hafer und. Gerſte gehören zu den Wetterpropheten der Natur. Schreitet man im Sommer durch die Felder, ſo wird man finden, daß die „Grannen“ bald mehr auseinanderſtehen, bald wieder mehr zu⸗ ſammenliegen. Dieſes Verhalten wird durch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft bewirkt. Die Granne nimmt leicht Feuchtigkeit aus der Luuft an und gibt ſie ebenſo leicht wieder an die Luft ab, ſo daß ſie auf die Veränderung der Luftfeuchtigkeit auf das genaueſte reagiert. Da das Tröckenwerden der Luft gutes Wetter, ein ſteigender Feuch⸗ tigkeitsgehalt aber ſchlechtes Wetter im Gefolge hat, ſo laſſen ſich aus der Beobachtung der Grannenhaare ohne weiteres Schlüſſe auf die zukünftige Geſtaltung des Wetters ziehen. Derartiger Wetterpflanzen hat man aber im Laufe der Zeiten noch eine ganze Anzahl entdeckt. So läßt z. B. die gleichfalls im erſten Frühling auf naſſen Wieſen ſo häufig vorkommende Sumpf⸗ dotterblume den baldigen Eintritt von Regen erkennen. Iſt die Luft trocken, ſo öffnet ſie ihren Kelch weit, wird die Luft feucht, ſo ſchließt ſich ihre Blüte. Eine andere Frühlingsblume, die Buſch⸗ anemone, ſenkt ihre Blüten, wenn das Wetter ſchlecht wird, während ſie ſie aufrichtet, ſobald gutes Wetter in Ausſicht ſteht. Auch aus dem Waldmeiſter ſtellt man vielfach eine Art von Barometer her, indem man ſeine Blüten im Schatten trocknet und ſie dann in Linnen einnäht. Beginnen ſie ſtark zu riechen, ſo läßt dies auf den baldigen Eintritt von Regen ſchließen, eine Tatſache, die gleichfalls durch wiſſenſchaftliche Beobachtungen beſtätigt worden iſt. Den Zuſammenhang zwiſchen Witterung und Verhalten läßt ohne weiteres auch ſchön der Name der Regenringelblume erkennen. Wenn ſie des Morgens ihre Blüte lange nicht öffnet oder ſie tags⸗ über geſchloſſen hält, ſo regnet es nach vielfachen Beobachtungen noch ſpäteſtens bis zum Abend desſelben Tages. Oeffnet ſich jedoch der Kelch bereits zu früher Morgenſtunde und bleibt er ſo bis gegen Nachmittag, wo die Sonnenſtrahlen ſchwacher werden, alſo bis gegen 4 Uhr geöffnet, ſo dauert, wie die Erfahrung lehrt, das ſchöne Wetter an. a Vermiſchtes. Roggenernte. Aus Berlin wird gemeldet, daß in der Mark Brandenburg der Roggen geſchnitten und zum Teil ſchon eingeführt iſt. Der Körnerertrag iſt nicht gleichmäßig ausgefallen, doch wird die Ernte als befriedigend bezeichnet. Die Ruſſen. In Berlin wurde eine Bande von 9 Ruſſen feſtgenommen, die aus Lodz(Polen) nach Ber⸗ lin gekommen waren und dort einen regelrechten Handel mit Brotkarten und anderen geſtohlenen Gegenſtänden führte. Bei dem Hehler, namens Jeruſalemski, wurde ein ganzes Lager von geſtohlenen Stoffen entdeckt. Unsere end. Nachdem die üdamerikaniſche Republik Uru⸗ guay in die Reihe unſerer Jeinde eingetreten 15 beläuft ſich die Geſamtzahl der Gegner, die teils mit Waffen gegen uns kämpfen, teils die diylomatiſchen Beziehungen abgebrochen haben. auf 25, wobei die Republik San Marino und das Fürſtentum Monaho nicht inbegriffen ſind. 1. In Europa ſind es fol⸗ ende Staaten: Belgien, Frankreich. Großbritannien, Italien, Montenegro, Portugal. Rumänien, Rußland mit Sibirien und Serbien“ mit zuſammen 24054937 Quadratkilometer und 319.82 Millionen Einwohner. 2. In Amerika: die Republiken Bolivia, Braſilien, San Domingo, Guatemala, Haiti, Hon⸗ duras, Kuba, Nikaragua, Panama, Uruguay und die Verei⸗ nigten Staaten mit 20 135 327 Ouadratklm. und 139,33 Mil⸗ lionen Einwohner. 3. In Aſien: China und Japan mit 11812 581 Quadratklm. und 40298 Millionen Einwohner. 4. Afrika: Aegypten, Liberia und Marokko mit 1689 700 Quadratklm. und 17,63 Millionen Einwohner. Dazu kommen die belgiſchen, franzöſiſchen und britiſchen Kolonien mit 49 Mill. 836 400 Quadratklm. und 449.66 Millionen Einwohner. Bringt man von dem geſamten Feſtlande der Erde mit 145 Mill. 917 426 Quedratkim. die Polarkänder mit 12,7 Quadrat⸗ klm. in Abzug, ſo ſtehen alſo rund 101 530000 Quadratklm. mit ihren Hilfsmilteln unſeren Feinden zur Verfügung, denen ein Flächeninhalt von Deutch land, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulga⸗ rien und der Türzet von 2245 430 Quadratklm. gegenüber⸗ ſteht. Von den 1657 Millionen Menſchen der Erde ſtehen rund 1329 Miliionen auf der Seite unſerer Feinde, während die vier Mittelmächte 4% Mi lionen Menſchen zählen. Neutral ſind von 57 ſe bft! Staat der Erde noch 26 mit rund 29 Millionen Qugdratk m. und 282 Millionen Einwohner. (Nach der Frankf. Zeitung.) — 3000 Eier in einer Privathaushaltung! Die Kölner Polizei hat im Hauſe eines Privatmannes nicht weniger als 3000 Eier beſchlagnahmt. Es zeigte ſich, daß von der großen Anzahl Eier höchſtens 250 noch genießbar waren. Die andern ſollen als Schweinefutter verwendet werden.— Wir haben einen anderen Vorſchlag: Man möge den Menſchen, der die Eier eingehamſtert hat, auf dem Neumarkt aufſtellen und ihn von Kölner Krieger⸗ frauen mit den 2750 faulen Eiern bombardieren laſſen. — Einer, der durchhalten kann. In einem Orte beim Glan⸗Tal machte dieſer Tage eine Gendarmerie⸗ patrouille eine hübſche Entdeckung. In zwei verſchiedenen Zimmern eines Bauernhauſes, fein ſäuberlich unter dem Fußboden, hatte der Bauersmann einer der reichſten im Dorfe, geheime Gemache hergerichtet, auf den Fußboden hatte man Möbel geſtellt, damit das Auge des Geſetzes nichts entdecken ſolle. Das fand es aber doch, und mehrere Zentner Dürrfluſch, Schinken, Wurſt und dergleichen, meh⸗ rere Zentner Mehl, eine große Menge Kartoffeln und Ge⸗ treide enthielten die Kammern, deren wertvoller Inhalt der Beſchlagnahme verfiel. Der Mann hatte dabei noch ſeine ſchöne regelmäßigen Vorräte an Fleiſch und dergleichen. — Leider iſt in der Nachricht der Name des Ortes und des Bauern nicht genannt. Wie viele ſolche„Selbſt⸗ verſorger“ mögen noch unentdeckt herumlaufen. Bei Waſſer und Brot! Bei einem Berliner Amtsgericht, ſo wird dem„Vorwärts“ geſchrieben, erſchien am Samstag ein Mann, der die Bitte vortrug, ob er nicht wenigſtens einen Tag bei Waſſer und Brot eingeſperrt werden könnte. Aufgefordert, ſein ſeltſames Verlangen zu erklären, ſagte der Mann:„Nichts einfacher als dies! Seit Freitag iſt meine Brotkarte alle. Und außerdem bin ich ein Bewohner jener weſtlichen Vororte, denen die Char⸗ lottenburger Waſſerwerke ſchon ſeit einigen Tagen ſtatt Waſſer eine undefinierbare Flüſſigkeit liefern. Ich bin alſo tatſächlich ohne Waſſer und ohne Brot, und ich kann mir nichts Schöners denken, als einmal wenigſtens einen Sonn⸗ tag bei Waſſer und Brot verleben zu dürfen....“ Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Bekanntmachung. Die Auszahlung der Kriegsunterſtützungen er⸗ folgt am Montag, den 2. Juli 1917, vormittags von 38— 12 Uhr und nachmittags von 24 Ahr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahlungen können am ge⸗ nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 29. Juni 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. PCVCVCCVVTDTVT—T—T—T—T—— Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß etwa noch nicht verwendete Zucker marken des Monats Juni bei folgenden Händlern eingelöſt werden können: 1. Johann Erny, Roſenſtr., 2. Johann Adam Heierling, Friedrichſtr., 3. Peter Seitz. Schloßſtr. 62, 4. Johann Sturm Witwe, Luiſenſtr. 17. 5. Peter Vogler, Riedſtraße. Seckenheim, den 27. Juni 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. ZBekanntmachung. Durch Verordnung vom 6. ds. Mts. iſt vorge⸗ ſchrieben, daß ein namentliches Verzeichnis aller ver⸗ ſorgungsberechtigten Perſonen genau geführt wird. Das⸗ ſelbe muß enthalten Vor⸗ und Zuname, Beruf, Familien⸗ ſtand, Wohnung, Geburtstag und Jahr. Dies zu ermöͤg⸗ lichen ſind die Haushaltungsvorſtände verpflichtet über alle nach dem Lebensmittel⸗Umſchlag zu ſeinem Hausſtand zählende Perſonen uns eine genaue Mitteilung zu machen. Bei der heutigen Markenausgabe geben wir den Haushaltungsvorſtänden Formulare zur Ausfüllung. Daßſelbe muß peinlich genau ausgefüllt und an einem noch beſtimmt werdenden Tage anher abgeliefert werden. Wem ein Formular etwa verſehentlich nicht abgegeben werden ſollte, iſt zur Abholung eines ſolchen bei der Polizei verpflichtet. Da die ganze Nahrungsmittelverſorgung künftig auf Grund dieſer Liſte erfolgen muß, liegt die Mitteilung im eigenen Intereſſe des Familienvorſtandes. Wer es ver⸗ ſäumt, hat weder Anſpruch auf Marken noch auf Ware. Falſche Angaben werden mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geld bis zu 1500 Mk. beſtraft. Dabei machen wir beſonders darauf aufmerkſam, daß bei einem Landwirt arbeitende fremde Kinder entweder nur bei den Eltern oder nur bei dem Landwirt mitgerechnet werden dürfen. Eltern und Arbeitgeber haben ſich zu einigen wer das Kind angibt; bei etwaiger Doppelangabe ſind beide Teile ſtrafbar. 8 Kriegsgefangene ſind am Schluſſe anzugeben. Seckenheim, den 26. Juni 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung über Beſchlagnahme von Kautſchuk⸗(Bummi⸗)Billardbande. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des Königl. ſtellvertretenden Generalkommanbos des 14. Armeekorps vom 25. Juni 1917 No. G 287½5. 17 KR A obigen Betreffs. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 28. Juni 1917. Groß h. Bezirksamt— Polizeidirektion. —ññ— bang Crexen verloren gegangen mit der Nr. 869(4 Perſonen Bäcker Koch.) Abzugeben bei ſind zu verkaufen. Metzger Gruber, Friedrichſtr 28 Näheres Riedſtraße 30. eee eee eee 5 1 Siegende Liebe. Zeitroman aus dem Oſten von O. Elſter. 19. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Jetzt. ſich jedoch das Feuer mehrerer Batterien auf das unglückliche Dorf. Hier und da ſchlu⸗ gen die Flammen empor, und binnen kurzem war das Dorf ein einziges Flammenmeer, aus dem der breu⸗ nende Kirchturm wie eine rieſige Fackel emporragte. Die Einwohner flohen ſchreiend, jammernd in den nah 91 Wald Viele von ihnen fielen den ruſſiſchen Granaten und Schrapuells zum Opfer; Kinder, Kranke und Greiſe, die ſich nicht raſch genug relten konnten, verbrannten in den zuſammenſtürzenden Häuſern. „Wir müſſen das Dorf räumen,“ ſagte Oberſt Wink⸗ ler und entſandte Haſſo und den Ordonnanzoffizier mit den entſprechenden Befehlen an die Kompagnien. Nach und nach löſten ſich dieſe aus der Stellung und zogen ſich um das brennende Dorf zurück, während die deutſchen Geſchütze, die eine neue Poſition gewon⸗ nen hatten, den Kampf mit den ruſſiſchen Batterien von neuem aufnahmen und die Verfolgung der feind⸗ lichen Infanterie hemmten. Nachdem Haſſo den Befehl überbracht hatte, wollte er auf dem kürzeſten Wege zu ſeinem Kameraden zurück⸗ kehren, der voraufgeritten war. Er ſprengte die Dorf⸗ ſtraße hinunter. Rings um ihn brachen die brennenden Häufer krachend zuſammen, Funkenregen umſprühte ihn; ide Rauchwolken quollen empor und wurden durch den Wind fortgetrieben. Das Dach der Kirche brannte lichter⸗ loh und erhellte mit rötlicher Glut die Nacht. Mit furcht⸗ barem Krachen und Praſſeln ſtürzte der Turm in ſich zuſammen. Erſchreckt bäumte ſich Haſſos Pferd empor. Er zwang es zur Ruhe. Dann ſchaute er nach dem Rektorshauſe um, in dem er ſo freundliche“ Aufnahme gefunden hatte. 2 ſtand das Haus unverſehrt da. Doch im nächſten! Augenblick ſchlug eine Grauate in das Dach, das kra⸗ chend und ſplitternd zuſammenbrach. Und dann öffuete ſich die Tür und zwet Geſtal⸗ ten eilten in das Freie. Haſſo erkannte Käte und ihren Vater. Er ſprang aus dem Sattel und eilte ihnen entgegen. „Um des Himmels willen— Sie noch hier?“ rief er. Des Rektors Antlitz war blaß, aber von einer er⸗ habenen Ruhe. Käte klammerte ſich angſtvoll an ſeinen Arm. Ich wollte den Platz, der mir zum Schutze anver⸗ traut war, nicht verlaſſen,“ entgegnete der Rektor mit bebender Stimme.„Hier wie anderswo ſtehen wir in Gottes Hand!“ „Hier können Sie nicht bleiben,“ ſagte Haſſo raſch. „Das Dorf iſt ein brennender Trümmerhaufen— ſelbſt die Kirche brennt und da— ſehen Sie— auch aus dem Dach Ihres Hauſes ſchlagen jetzt die Flammen!“ „Gott ſei es geklagt— dreißig Jahre hat mir und den Meinen dieſes Haus Schutz und Schirm ge⸗ geben Kommen Sie! Ich führe Sie aus dem Dorfe. In Szawle ſind Sie ſicher.“ Wildes Geſchrei ertönte. Schüſſe krachten. Geſchoſſe pfiffen ihnen um die Ohren. Der Rektor zuckte zuſam⸗ men, ein Geſchoß hat ihm den Arm durchſchlagen. Er wankte und wäre niedergeſunken, wenn ihn Haſſo nicht geſtützt hätte. „Vater! Vater!“ rief Käte jammernd und um⸗ ſchlang ihn.„Ich ſterbe mit dir. Einige ruſſiſche Soldaten erſchi ienen in der Dorf⸗ gaſſe. Sie ſtutzten, als ſie die kleine Gruppe ſahen, baun wollten ſie ſich auf den deutſchen Offizier ſtürzen. Haſſo zog den Revolver und ſchoß zwei der An⸗ greifer nieder. Die andern wichen feige zurück. „Kommen Sie raſch— jenſeits des Dorfes treffen wir die Unſrigen— dann ſind wir gerettet,“ ſagte Haſſo und wollte Käte mit ſich E Platten papiere Fixirbad empfiehlt Germania- Drogerie e F. Wagners Nachf.! sowie sämtliehe Bedarfsartikel: Postkarten Tonfixirbacd Copirrahmen Dunkelkammerlampen 8 8 7860565 Entwickler Schalen Herman oel. Fr. Wagner Mach. Inh.: Wilhelm Höllstin. Hol stin. S eee . 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Mit tränenerfüllten Augen ſchaute Käte zu 1 0 „Ich bleibe bei meinem Vater,“ ſprach 1 bebender Stimme. ö „Ich kann Sie nicht verlaſſen, Käte!“ 10. „Gehen Sie, folgen Sie Ihrer Pflicht, 1 wird Gott beſchützen.“ Das Signal zum Sammeln ertönte. ele nicht länger bleiben. Sein Kommandeur erw Er blickte ſich ratlos um. Sollte er Käte ohn und Hilfe in dieſer furchtbaren Nacht allein Haſſo⸗ Hasso ug urück. Dieſe ſchienen den Angri f auf „Hallo, Kamerad!“ rief ein ulanenef (Fortſetzung folgt.) eee geben zu haben, auch der Donner be 5 zu.„Was machen Sie noch hier? Das D Stall Sparkasse Sen ü 1 N Die Ulanen kamen von der fran a de 1 verſtummt, nur ab und zu rollte dumpf fein S die dunkle Nacht. gegeben— vorläufig ſind die Ruſſen W f aber ſie können jede Minute wiederkommen. i mil Gemeindebürgschaft mündelsieher, sehecklonto Maglstuhe Vo, 2950. Toleglos f Samiliehe Hinlagen werden boom Tage det f an su 40% verzinst. Massenstunden:„ Sorrhit tags, 2 5 Uhr nachmittags. deln. 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