2 ä 8 — 1 zu .* unſer Voll 94 N tl I Vie e han — 4 muff 1917. täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Ab Feiertage. bänementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. durch die bei freier Zuſtellung. Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. E Wochenspruch. Wee Volk, nimm du dir das zur Lehre, Un dor deinen Augen jetzt geſchieht: Wo eb ſtehen deine Heere, ührend Rußlands letzte Hoffnung flieht. *. ſtarkt Nimm tapfer auch die Tage, ir nicht gefallen, in den Kauf, b zu gunſten neigt ſich ſchon die Wage, e die Höhe! Friſch hinauf! An de Das dritte Kriegsjahr. . des vierten Kriegsjahres blicken wir zurück mit voll ſchwerſter Kämpfe, großer Opfer, aber cn Jahr heldenhafter Tapferkeit, kreuen Ausharrens b und ſiegverheißender Arbeit. Darum wollen dien auf da ameraden zuſammen eine kurze Rückſchar en word„ was im dritten Kriegsjahre erlebt und er⸗ bun an her Muehe Krieg! Wer wohl hätte geglaubt 5 6 ende des Juli zum Auguſt 1914 das Sturm. I, das Ni osbrechenden Krieges durch alle Lande brauſte bu es tumden ſo lange dauern würde? Gewiß niemand Noche zähe anders, als wir es gedacht hatten. Der Kamp A0 länger, opfervoller, als wir es erwarter Sie er gab uns dafür in allen ſeinen Wand n dinger in ſchweren und guten Stunden das Gefüh ber Willen gten Durchhaltens, des Vertrauens auf uns ſelbſt Siege. Dies iſt der grundlegende Gedanke Arieg heute bewegt, wo es vor dem Uebergang in, he geache r ſteht. en wir die heutige Kriegslage mit der vor Jahres 5 im Weſten aus? Am 1. Juli 1916 begann ch Zeit vorbereitete Angriff des vereinigten eng en die Fein Heeres beiderſeits der Somme. Wa dhe d, die 5 Sie hatten ungeheure Maſſen an Mu fol ſehr bedeulſchwerſten Geſchütze, Kampfmittel aller Art e teme tende Heeresſtärke aufgebracht. England wa Mnenhes, allgemeine Wehrpflicht. Sie hatte das erhofft in oben d ergeben. Jetzt sollte es die Probe beſtehen dulſendlich en die Franzoſen, beſeelt vom Gefühl der Rache Wien, uam Feind aus dem Lande zu treiben. Si 5 2 9875 75 mit den Engländern, unſere Fron ere Ceſamtlinte—Peronne-Chaulnes ſchnell durchbrechen dd uns 85 aufrollen, Belgien und Nordfrankreich be e 0 r den Rhein jagen, den Krieg ſiegreich beenden Ihen im dite aber ſchwer getan. Zwar hatten ſich di i Herre aten aufgemacht und griffen mit einem gewal gegen die auch Italien rannte von neuem voll Unge Nen und 85 öſterreichiſch⸗ungariſchen Stellungen in den den gelanal dem Karſt. Aber es war alles vergebens den lau zes unſern Feinden an der Somme, uns in ü mochten ige Dörfer abzunehmen, die wir nicht meh mmer mit da es ſich nicht verlohnte, die zerſchoſſener enten schnelle ßen Opfern zu behaupten. Allein aus den hof, niveiſe, Abſen Durchbruch an der Somme wurde nichts Wald 85 ſchnitt um Abſchnitt, Dorf um Dorf, Hof un bes keit Bode Wald löſten wir uns vom Feinde los, jeder ue bereit 5 nur gegen Blut in Strömen verkaufend men Willen genangriff, um dem Feinde unſern un 555 zu zeigen und ihm die ſchwerſten Opfe er Durchbruch, den unſere Feinde ſo leicht 4 Aan amee Nihalten, lief ſich feſt und ſtockte. Er ging u Wuapfer aufen gen über, das unſern Feinden die ſchwerſter en Winter 9e und ihnen keinen Erfolg brachte. Ver a dor. Wi 916/17 bis in den März 1917 hinein gin indl r waren Sieger in der Sommeſchlacht, nich jetzt nach Oſten. Hier hatte f. Bli 0 10 5 Mitt 8 unter 2 odolien ein Heer von faſt zwei. nen ö Wucht e w bereitgeſtellt und bra, mi nice d unſer Raume zwiſchen Pinsk und Czernowitz los um ein 55 öſterreichiſch⸗ungariſchen Bundesgenoſſer r Luck bf ück zurück, indem wir im Norden die Ge Un Strypa 30 an den Stochod, in der Mitte das Lani und Südudta Lipa, Rarajowta im Süden die Bu w dier neuen oſtgalizien bis an die Byſtryza räumten 6 liegen ront aber blieben die Ruſſen trotz furcht Die donst blie Der Weg nach Lemberg, Kowel, Wladi Itali 55 ihnen endgültig geſperrt. erscheinende g. nutzten die augenblicklich etwas ge Aale 5 daß ſie A Lage des öſterreichiſch⸗ungariſchen Heeres zune Glürmten nfang Auguſt auf dem Karſt zum ſiebenter ö ac 0 des beſegten das von unſern Bundesgenoſſen ge⸗ 8 n— ein recht dürftiger Erfolg im Ver⸗ . 3 3 n g. ö Wenner pole den ſehr hohen Opfern. Nach langem ken un umänien helfen! n den ertlüntanken tat das Unglücksland den Todes⸗ n Frankre ane den Krieg. Zu ſeinem Verderben hatten 8 Weſtrußland, auf dem Karſt tobenden 5 Kunmänien noch vortreffliche Heere in großer Zah 5 A n in kurzer Zeit niederzuſchlagen und zu 8 iche e wtecenbürgen warf das deutſch⸗öſterreichiſch⸗ Falkenhayn die Rumänen, in der daa Afengenoſſeiſ elbe die bulgariſchen, deutſchen, tür⸗ 00 19500 ſen unter Mackenſen. Schlag auf 00—.— erdember 1916 wurde Bukareſt beſetzt, im an dien zwei Drittel Rumäniens bis an den N„Donaumündungen in der Gewalt der ezu alanzvoller Feldzug! 17. Jabrgand. Hm sbiat 1 der Bürgermeisferämter Sehenheis, Rweskeim, Neckarhansen nd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Nun ein Blick auf innere Vorgänge! Anfang September 1916 betraute unſer Kaiſer Hinde burg mit der Oberleitung der Heeresbewegungen als Chef des Gene⸗ ralſtabes des Feldheeres. Im Herbſt erklärten wir und Oeſterreich⸗Ungarn die künftige Selbſtändigkeit des König⸗ reichs Polen. Bald darauf wurde bei uns das Kriegs⸗ hilfsdienſtgeſetz eingeführt, das die allgemeine Wehr⸗ pflicht vervollſtändigte und dem Vaterlande die wertvollſte Hilfe auf allen Gebieten der Kriegsarbeit brachte. Hand in Hand hiermit ging die ſorgſamſte Zuſammenfaſſung der Er⸗ nährung des Volkes, um durch entſprechende Ueberwachung und Verteilung das Durchhalten zu ermöglichen. Kurz vor Weihnachten 1916 bot unſer Kaiſer in hoch⸗ herziger Weiſe die Hand zu ffriedensverhandlungen: allein inſere Feinde antworteten mit törichten Forderungen und zegenſtandsloſer Uebertreibunz. 8 8 a So ging der Krieg weiter. Im Kampfe ums Daſein zriffen wir zu einem Mittel, das unſere Feinde aufs aller⸗ chwerſte treffen mußte: zum uneingeſchränkten Unterſeebootkrieg. Rings um die feindlichen Küſten legte ſich das Sperrgebiet, innerhalb deſſen alles unſern Unterſeebooten verfallen war, was ſich zeigte. Zwar trug uns die Eröffnung dieſer höchſt wirkungsvollen Kriegführung die Kriegserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika ein, allein auch dieſen Gegner konnten wir in Ruhe und Siegeszuverſicht auf uns nehmen. Er iſt weit ab, muß ſich zuvor ſein Heer ſchaffen und wird erſt kommen, wenn es für unſere Feinde viel zu ſpät geworden iſt. 1 Im Frühjahr 1917 zogen wir unſere Front bei Bapaume⸗ Peronne um ein Stück nach Oſten zurück, um die zu erwar⸗ kenden feindlichen Angriffe in einer vorteilhafteren Stellung als bisher zu empfangen. So kam es auch. Anfang April 1917 ſtürmten die Engländer bei Arras, bald darauf die Franzoſen bei Soiſſons, Craonne, Reims mit wilder Erbitte⸗ rung an und wiederholten im Mai und Juni ihre Angriffe an verſchiedenen Stellen. Immer vergebens! Unſere neue Front, ſtark und biegſam zugleich, erwies ſich als undurch⸗ brechbar. Jetzt hofften unſere Feinde auf die Italiener und Ruſſen. Allein auch der zehnte große italieniſche Angriff ſchlug fehl, in Rußland aber brach der längſt drohende Um⸗ ſturz aus und beſeitigte den Zaren. Monatelang ſchwankten die kriegsmüden Ruſſen zwiſchen Fortſetzung des Krieges und Frieden hin und her, um am 1. Juli 1917, durch engliſchen Einfluß aufgepeitſcht, doch noch zum Angriff zu ſchreiten. Unter ſchwerſten Verluſten lief er ſich bald feſt, worauf wir am 19. Juli zum Gegenſtoß ſchritten und den Feind aus Galizien zu werfen begannen. Der Zerfall und Zuſammen⸗ bruch des ruſſiſchen Heeres war furchtbar— eine bitterböſe Enttäuſchung für all unſere Feinde! Der Unterſeebootkrieg geht mit eiſerner Folge⸗ richtigkeit und unerbittlicker Zerſtörungskraft weiter. Er wird über kurz oder lang den Feinden das Bewußtſein bei⸗ bringen, daß ſie den Krieg wegen zunehmenden Mangels verlieren müſſen. Dann werden ſie bereit ſein, unſere Hand anzunehmen, aber die Hand des Siegers! Das dritte Kriegsjahr war hart und opfervoll, aber Sieg n Sieg, Erfolg an Erfolg hat ſich gereiht. Unſere Sachen ſtehen draußen und drinnen ſehr gut. Getroſt gehen wir dem weitern Kriegsverlauf entgegen. Wir vertrauen auf unſere Kraft auf allen Gebieten, bleiben uns ſelbſt getreu und 1 den ſchweren, uns aufgedrungenen Krieg ſiegreich eenden. Ne enlſcheldende Kolle der denſſchen Flole. „Weekly Dispatch“ vom 1. Juli enthält eine vom Marine⸗ berichterſtatter des Blattes geſchriebene Entgegnung gegen 25 5 Artikel im„Sunday Pictorial“ vom 24. Juni. Des polemiſchen Zierrats entkleidet, kommt der Artikel auf folgende Auffaſſung der ſeeſtrategiſchen Lage: Die nicht zu leugnende Tatſache, die die ganze Lage zur See beherrſcht, iſt, daß wir mattgeſetzt ſind und daß alle Nachteile dieſes Zuſtandes auf unſerer Seite liegen. Das rührt her von der ſchwächlichen Verwendung unſerer Kräfte bei Kriegsanfang. Als verderblichſtes Ergebnis hat das frühere 1 der Admiralität die Macht der Entſcheidung, die wir mit allen Kräften hätten feſthalten ſollen, in deutſche Hand übergehen laſſen. Wie die Dinge liegen, kann Deutſch⸗ land beſtimmen, wann die nächſte Seeſchlacht geſchlagen werden ſoll, ob überhaupt eine geſchlagen werden ſoll. Wir haben dabei keine Stimme, wedet nach der einen noch nach der anderen Seite und können nichts tun als warten. Man kann keine Wahrſcheinlichkeit erkennen, daß Deutſchland den daktiſchen Fehler begehen ſollte, ſeine Flotte in See zu ſchicken Wenige Leute hierzulande verſtehen wirklich, welchen ge⸗ waltigen Vorteil Deutſchland aus dieſem Mattfitzen zieht, das es uns auf der See aufgezwungen hat. Alle Gewinne ſind auf ſeiner, alle Verluſte auf unſerer Seite. Wir können gicht einmal„um unſeren Stuhl herumgehen, um das Glück zu wenden“. Solange Deutſchland ſeine Flotte intakt hält, haben wir keine andere Wahl, als eine große Macht an Per⸗ onal, Schiffen und Kanonen auf dem Sprunge, einen großen Teil unſeres Kampfkapitals untätig zu halten. Deutſchland gewinnt dieſen großen ſtrategiſchen Vorteil ohne Koſten. Für die Fortſetzung des Unterſeebootkrieges iſt das fort⸗ dauernde Beſtehen der deutſchen Flotte Bedingung. Ein eil des Preiſes, den uns die ſchwächliche Verwendung unſerer Seemacht vor drei Jahren heute koſtet, iſt ein Unter⸗ ſeebootkrieg, der für uns die größte Gefahr des Krieges ge⸗ vorden iſt. Wer heute die Admiralität„aufpulvert“, ver⸗ übreicht ſeine Medizin drei Jahre zu ſpät. Inſertionspreis⸗ ze einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nadatt. Fernſprechanſchluß Nr. 18. O, ihr Kleinmütigen. Es gibt immer noch Jämmerlinge in der Heimat, deren „Nerven“ den Sorgen ums tägliche Brot nicht gewachſen ſind. Ihnen lieſt ein Feldgrauer in einem Feldpoſtbrief ge⸗ hörig die Leviten. Er ſchreibt u. a.: 5 Sofort nach Eintreffen wird die Zeitung durchflogen: was gibts Neues? Und wie groß iſt die Freude, wenn wir die Erfolge, die wir in grauenvollen Stunden miterkämpft haben, voll gewürdigt finden; wenn wir erkennen, daß die Heimat unſer gedenkt, wie wir in jeder kampfloſen Minute mit ganzem Herzen, mit vollem Verſtändnis der zahlreichen Sorgen und Nöte der Landsleute in der Heimat gedenken Da wir nicht direkt helfen können, ſo ſchwören wir uns im Innern, wenn wir eben für vieles, was fehlt, en Erſatz haben, ſo wollen wir indirekt helfen, wollen klaglos, feſt enk⸗ ſchloſſen unſer freudloſes, entbehrungsreiches, unſtetes, gefahrvolles Soldatenleben weiterführen. Leicht iſt das wahrhaftig nicht, wenn man drei Jahre in der Front ſteht! Aber: Nachgeben würe Selbſtmord!“ 2 In letzter Zeit nun iſt uns die Freude an der Zeitung, dem Band zwiſchen Heimat und Front, oft verbittert worden da ich, im 36. Monat an der Front, im 31. bei der Infan⸗ zerie ſtehend, mich für berechtigt halte, über die Verdienſte ind Stimmung der Front zu urteilen, will ich frei von der eber reden, will ich deutſch reden. 9 O, Ihr Kleinmütigen! Wo iſt die Stimmung vom l. Auguſt 1914 geblieben? Wo iſt der Schwur geblieben, den wir uns damals alle leiſteten, dem unſer Kaiſer Ausdruck gab in den Worten: Bis zum letzten Hauch von Mann und Roß!? Eure Sorgen, die gewiß nicht klein ſind, haben Euch den Blick getrübt, laſſen Euch nur ſehen, was Ihr entbehren müßt, laſſen Euch vergeſſen, was wir erreicht haben. Es muß doch immer wieder gepredigt werden: Die ganze Welt ſteht gegen uns! Fünf Weltteile ſchmieden die Waffen gegen uns! Die Freunde, die uns zur Seite ſtehen, und deren Un⸗ kerſtützung mehr moraliſch als praktiſch iſt, ſind an den Fingern einer Hand abzuzählen! Und wir ſtehen uner⸗ ſchüttert tief in Feindesland. Oſtpreußen blüht neu auf! Ohne Uebertreibung kann man ſagen, daß jeder Deutſche am Schluß des dritten Kriegsjahres ſein Haus, ſeinen Hof geſchützt weiß vor den Feinden. „Ja, höre ich Euch ſeufzen, aber die Lebensmittelnot! Ihr an der Front habt es gut. für Eure Verpflegung wird in erſter Linie geſorgt!“— Ich will Euch eine Anekdote erzählen, die nicht erfunden, ſondern buchſtäblich wahr iſt. In der Champagne war's, vor wenigen Wochen. Wir lagen ſchon 20 Tage im Feuer. Abends drang der Feind an einer Stelle ein. Das Bereitſchaftsbataillon muß in aller Eile zum Gegenſtoß antreten. Jeder ergreift Gasmaske und Gewehr und vorwärts geht's, dem Feinde entgegen. Die Stellung iſt erreicht und wird gehalten. Nachts ſtrömt der Regen nieder. Kein Mann hat Mantel oder Zeltbahn! Keiner ein Stück Brot! Auch am nächſten Tage gießt es wieder. Die Trichter ſind voll Schlamm, knietief! Das feindliche Feuer wächſt an, jeden Augenblick kann der Franzoſe kommen. Der Kompagnieführer, ſelbſt völlig durchnäßt, ſpringt von Trichter zu Trichter, um ſeine 24 Stunden hungernden, frierenden Leute zu ermuntern. Na Kerls, habt Ihr Hunger? Ach, Herr Oberleutnant, antwortet einer ſtrahlenden Auges, hier merkt man, daß das Eſſen nur Gewohnheit iſt, daß es auch ohne geht! Den Geiſt wünſche ich Euch in der Heimat! Gewiß ſind Fehler in der Verteilung der Lebensmittel ge⸗ macht worden, gewiß iſt der Wucher gemein! Wer iſt ſchuld an allem? Nicht die Regierung, nicht die Wohlhabenden, nicht die Landwirte! Unſere Feinde wollen uns durch Hunger zwingen! England hat klug be⸗ rechnet, daß dem Deutſchen der Magen über alles geht! An dieſes wendet Euch! Münzt jedes böſe Wort auf die Verwal- tung um in einen Fluch auf England, in den Schwur: Nun laſſen wir uns gerade nicht unterkriegen! Sucht für Eure Not den Schuldigen nicht da, wo die ſißen, die ſich Tag und 8 mühen, Euch zu helfen. as ſind denn Eure Sorgen im Vergleich zu den Opfern der immer im Munde geführten„braven Feldgrauen“. O, ſähet Ihr ſie nur einmal, die jetzt jahrelang in Erdhöhlen hauſen, ſchlechter als Eure Haustiere! Sähet Ihr nur einmal die reifen Männer in verbiſſener Wut, die Jungens mit leuchtenden Augen, wie ſie ſich in der Hölle des raſenden Trommelfeuers dem Feind entgegenſtürzen, wie ſie ausharren in Not und Tod— für Euch. Dann würdet Ihr Euch Eurer kleinlichen Sorgen ſchämen dann würde Ihr Euch bemühen, mit keinem Wort, mit keiner Tat dem Heere die Stütze zu entziehen, die es für ſchwere Tage ſo dringend braucht, das Vertrauen auf die in der Heimat! Alſo, geht in Euch! Verekelt den Urlaubern nicht die wenigen Wonnetage durch Jammern und Klagen. Seid 80 5 unbeugſam entſchloſſen wie wir und denkt an das Wort: Wenn's etwas gibt, gewalt'ger als das Schickſal, So iſt's der Mut, der's unerſchüttert trägt! Shrentatel. Eine mulige Tat in ſchwerer Seenol. Die deutſche Flotte befand ſich wieder einmal auf einer Erkundungsfahrt in der Nordſee Ein ſchneidender Nordoſt jagte dunkle Wolken am Himmel und ließ die kalte Nordſee immer wilder ſchäumen. Beſonders die leichten Streitkräfte und Torpedoboote hatten zu leiden, jede überkommende See und jeder Spritzer wurde im Augenblick zu Eis. Immer mehr friſchten Wind und See auf, ſo daß die Torpedoboote bald nur noch glitzernden Eisklumpen glichen. Da plötzlich erſcholl auf einem Boot der x⸗ten Torpedo⸗ bootsflottille der Schreckensruf:„Mann über Bord! Die Nr. 1 iſt außenbords geſpült!“ Den Bruchteil einer Sekunde 222. ͤ Ä ſt alles erſtarrt, iſt doch die Nr. 1, der älteſte ſeemänniſche Unteroffizier, die Seele eines Torpedobootes. Wohl ſind dem Unteroffizier ſofort die Rettungsbojen zugeworfen, aber wird er ſie bei der wilden See erreichen können? Wird er ich in dem eiskalten Waſſer in Oelzeug und Seeſtiefeln halten önnen? Dieſe bangen Fragen durchzucken jeden Mann der Beſatzung, während der Kommandant das Torpedoboot un⸗ gerzüglich in die Nähe des mit zäher Kraft ſchwimmenden Mannes manöveriert. Noch 50 Meter iſt das Boot ab, aber jefer und tiefer zieht das ſchwere Oelzeug den Unteroffizier. Noch fehlen 20 Meter, da wirft man dem mit letzter Kraft Schwimmenden eine Leine zu. Doch ſchon zu erſtarrt ſind die Glieder, als daß der mit dem Tode Ringende die rettende Leine noch halten könnte. Leinen, Stangen ſind an der Vord⸗ Band heruntergelaſſen, doch erbarmungslos ſchlägt die ſchwere See ihn immer wieder von der Bordwand ab. Da ſpringt m letzten Moment der Obermatroſe Hugo Brüggen aus Hamburg trotz ſchweren Seeganges und Kälte über das Ge⸗ änder des Bootes und läßt ſich an einer dünnen Rohrſtange, wie ſie zum Einfangen von Torpedos gebraucht werden, zerunter. Mit der Linken ſich feſthaltend, ergreift Brüggen nit der rechten Hand den ſchon erſtarrten Unteroffizier. Selbſt mehr unter als über Waſſer, verſucht Brüggen nun eine Leine um den beſinnungslos Gewordenen zu befeſtigen, wer immer wieder entreißt ihm die See den Obermaaten. Nur noch Sekunden aushalten, dann iſt die Nr. 1 gerettet, durchzuckt es jeden. Da ein Schrei von der Kommando⸗ drücke:„Achtung an Deck!“ Ein turmhoher Brecher rollt gervor, rollt über das niedrige Deck des Bootes hinweg, daß iich jeder ſelbſt an den vereiſten Stangen und Wanten feſt⸗ halten muß. Schwer rollt das Voot zurück, Brüggen und die Nr. 1 unter ſich ziehend. Mit letzter Kraft verſucht Brüggen die Nr. 1 zu halten, doch der plötzliche Wogenprall intreißt dem auch ſchon mehr tot wie lebendigen Brüggen den Unteroffizier. Mit Mühe gelingt es der Beſatzung, Brüggen, ſelbſt ſchon halb erſtarrt, dem aufgewühlten Ele⸗ nent zu entreißen. Die Nr. 1 iſt unters Boot gezogen. Die merbittliche Nordſee hat wieder ein Opfer gefordert. Dem Obermatroſen Brüggen aber, der mutig ſein eigenes Leben inſetzte, ſoll ſein aufopferndes Verhalten unvergeſſen bleiben. durch Anerkennung im Tagesbefehl lohnte der Flottenchef die mutige Tat. Sonntagsgedanken. N Vom Geben. Geben lernt man, wie viele große Dinge, nur durch Uebung. Dann aber wird es eine der größten Lebens⸗ freuden.. 8 Hilthy. Nichts kettet die Menſchen ſo aneinander als das Gefühl: ich bin dem Andern etwas. Die Wohltat, die ich gebe, nicht die ich empfange, verpflichtet mich. 8 0 8 2. Frommel. 8 Wochenrundſchau. Zum Abſchluß des dritten Kriegsjahrs haben der Kaiſer, König Ludwig und König Wilhelm Aufrufe an Heer und Volk erlaſſen, die in ihren markigen Worten als wahre Denkmale von weltgeſchichtlicher Bedeutung und als Richtlinien gelten können. Des Kaiſers Worte gipfeln in dem Satz: Uns wird der Endſieg bleiben! König Ludwig ruft dem Bayernvolk zu: Die Opfer ſind nicht vergebens gebracht! Und König Wilhelm wünſcht: Möge der Tag nicht mehr ferne ſein, an dem der Friede, den Ihr erkämpfen werdet, unſerem teuren Vaterland den Weg zu neuem Aufſchwung und Gedeihen erſchließt! Dieſe Worte, die ſich ſo trefflich ergänzen, daß ſie wie aus einem Gedanken entſprungen erſcheinen, geben die Gewißheit, daß ſo lang noch eine deutſche Fauſt den Degen zieht und noch ein Arm die Büchſe ſpannt, von einem Verzichtfrieden nicht die Rede ſein kann.— Was lehren uns denn die drei hinter uns liegenden Kriegs⸗ jahre? Nicht beſſer könnte man ſich die Frage beant⸗ worten, als wenn man ſich vergegenwärtigt, was die Feinde in dem von ihnen unter Englands Leitung an⸗ gezettelten Krieg von ihren Kriegszielen erreicht haben. Sie wollten die Vernichtung der deutſchen Wehrmacht zu Waſſer und zu Lande, die Zerſtörung des deutſchen Handels, die Eroberung der deutſchen Kolonien für Eng⸗ land und Japan, Elſaß⸗Lothringens und des linken Rhein⸗ ufers für Frankreich und Belgien, der deutſchen Oſtmarken für Rußland, die Aufteilung Oeſterreich-Ungarns zwiſchen Rußland, Italien, Serbien, Montenegro und Rumänien, die Aufteilung der Türkei zwiſchen England, Frankreich, Italien und Rußland. Nebenbei eine Kriegsentſchädi⸗ ung, die Deutſchland auf ein Jahrhundert zum ärmſten and machen ſollte. Was haben ſie davon erreicht? Und wir? Iſt es nötig, den Vergleich zu ziehen? Nur auf eines ſei. unſere Flotte hat ſich der mehr als doppelt ſo ſtarken engliſchen grand kloet gewachſen, ja überlegen gezeigt und unſere Tauchboote haben von 25 Millionen Tonnen feindlichen Handelsſchiffsraums ſchon mehr als 10 Millionen vernichtet. Wie es auf den Schlachtfeldern ſteht, darüber bringt uns der Tagesbericht Ludendorffs alltäglich tröſtliche Gewißheit. Gewiß wünſch⸗ ten wir den Frieden, aber wir brauchen ihn uns nicht von den Feinden aufzwingen laſſen. Wir werden ihn erkämpfen, wie König Wilhelm ſagte. Der neue Reichskanzler Dr. Michaelis iſt auf Reiſen gegangen, um ſich an verſchiedenen deutſchen Höfen und in Wien vorzuſtellen. Am 30. Juli traf er in München ein, wo er alsbald eine Beſprechung mit dem bayriſchen Miniſterpräſidenten Graf Hertling hatte. Dar⸗ auf wurde er von König Ludwig in längerer Audienz empfangen. Dabei ſollen neben der Kriegslage eine Reihe innerpolitiſcher und wirtſchaftlicher Fragen, die nach dem Kriege dringend werden, erörtert worden ſein. Auch die dem König beſonders am Herzen liegende Kanalpolitik, der Ausbau der Waſſerſtraße Rhein⸗Main⸗Donau wurde berührt, wobei der König bedauert habe, daß dieſes Pro⸗ jekt durch die Zeitumſtände eine Vertagung erfahren müſſe. Der Reichskanzler bekannte ſich als Freund einer„ver⸗ nünftigen Kanalpolitik“. Es wird hervorgehoben, daß in allen wichtigen Fragen, ſo auch in den Maßnahmen für die Volksernährung eine erfreuliche Uebereinſtimmung der Auffaſſung des Reichskanzlers mit derjenigen der bayriſchen Regierung feſtzuſtellen geweſen ſei, wie denn 5 der willensſtarke Dr. Michaelis am Münchner Hof den beſten Eindruck hinterlaſſen habe. Am 1. Auguſt morgens war der Reichskanzler ſchon in Wien. Zunächſt hatte er eine lange Unterredung mit dem Miniſter des Auswärtigen Czernin, über deren Verlauf nur ſo viel bekannt ge⸗ worden iſt, daß zwiſchen den beiden Staatsmännern ein 4 vollkommenes Einverſtändnis über die Aufgaben und Ziele der beiden Reiche beſtehe. Das dürfte nach den Aeuße⸗ rungen, die Dr. Michaelis jüngſt einem Wiener Zei⸗ tungsmann gegenüber gemacht hat, auch zutreffend ſein. Aber man wird wohl auch annehmen dürfen, daß die Politik des Reiches, bei aller Freundſchaft und Bundes⸗ treue, unter dem neuen Kanzler wieder eine größere Selbſtändigkeit Oeſterreich⸗Ungarn gegenüber behaupten werde, als es in den letzten drei Jahren oft der Fall zu ſein ſchien.— In nächſter Woche wird der Reichs⸗ kanzler in Stuttgart, Karlsruhe und Darmſtadt Beſuche abſtatten. In das Dunkel der feindlichen Geheimdiplo⸗ matie hat der neue Reichskanzler gelegentlich der Unter⸗ redung mit Vertretern der Preſſe, die er zu dem Zwech zu ſich eingeladen hatte, mit grellem Licht hineingeleuchtel und der Welt gezeigt, wo die Urſachen zu ſuchen ſind, daß die Welt nicht zum Frieden kommen kann. Der engliſche und der franzöſiſche Miniſterpräſident, Lloyd George und Ribot, hatten ſich erdreiſtet, die Aufrichtigkeit der Geneigtheit des Dr. Michaelis, Frieden zu ſchließen, zu bezweifeln, nun hat ee ſich durch die in der Geheim⸗ itzung der franzöſiſchen Kammer am 1. und 2. Juli 58. Is. offenbarten Tatſachen in ihrem eigenen Lügennetz zefangen, ſodaß ſich auch der Verblendetſte nicht mehr der Erkenntnis verſchließen kann, daß die Aufſichtsräte in dem Raubſyndikat des Verbands, die Lloyd George, Ribo— und der verſchlagene Sonnino in Rom, das ruſſiſche Vol irreführen und verbluten laſſen, um ihre Machtgelüſt, durch Verwirklichung eines ausſchweifenden Eroberungs⸗ planes zu befriedigen. Durch ſchlaue Benützung des fran⸗ zöſiſchen Rachefanatikers Delcaſſe hat England die Fran zoſen für den Vernichtungskrieg gegen Deutſchland mi; leichter Mühe gewonnen; Frankreich ſollte nicht nur Elſaß Lothringen ſondern das ganze linke Rheinufer mit den wichtigſten deutſchen Kohlengebiet— auf deſſen Boden⸗ ſchätze es England ja auch abgeſehen hat—, außerdem Syrien erhalten. Ein dahingehender Kriegszielvertrag wurde noch am 27. Januar 1917 mit der Regierung des Zaren abgeſchloſſen. Italien will ſich dagegen mii Gebieten Oeſterreichs und Griechenlands am Adriatiſchen Meer, ferner mit türkiſchem Gebiet an der Weſt⸗ und Südküſte Kleinaſiens ſchadlos halten. Dazu ſollte Ruß⸗ land Millionen von Menſchen opfern,— bis Wilſon in der Lage wäre, ſeine Million herüberzuſchicken. Dann hatte Rußland ſeine Schuldigkeit getan und Mohr konnte gehen. Und angeſichts dieſer ans Licht gezogenen Tat⸗ ſachen wagt Lloyd George mit einem Zynismus ohne Gleichen neulich in einer Verſammlung zu ſagen:„Jeder Soldat der Alliierten weiß, daß er ſein Leben einſetzt für die Freiheit und Unabhängigkeit ſeines Geburtslandes, für Völkerrecht und Gerechtigkeit!“ Wahrlich, ſo wie von dieſem gewiſſenloſen Demagogen und ſeinen Kollegen iſt mit der„Demokratie“ noch nie Schindluder getrieben worden. Aber ſie kennen ihre Leute und ihre Völker und wiſſen, was ſie ihnen bieten können oder was dieſe von ihnen haben wollen. Hat doch die franzöſiſche Kam⸗ mer, nachdem ſie von dem Inhalt der fatalen Geheim⸗ abmachunge nin Kenntnis geſetzt war, der Regierung mit 375 gegen 23 Stimmen das Vertrauen ausge⸗ ſprochen, d. h. ihre niederträchtige Doppelzüngigkeit und Heuchelei gebilligt. Es iſt eine befreiende Tat des neuen Reichskanzlers, daß er rückſichtslos gegen das licht⸗ ſcheue Treiben unſerer Feinde vorgegangen iſt. Freilich iſt es nicht leicht, der Wahrheit eine Gaſſe zu machen, nachdem ſie von unſeren Gegnern jahrelang verdunkelt und entſtellt worden iſt, aber ſie iſt auf dem Marſch und dank unſeren ſiegreichen Waffen muß ſie ſich durchſetzen. „Die Enthüllungen des Reichskanzlers haben überall den größten Eindruck gemacht. Die Feinde ſind aufs höchſte betroffen. Endlich am 31. Juli hat Herr Ribot die Sprache gefunden, um in einer Erklärung in der franzöſiſchen Kammer den Reichskanzler der„Lüge“ und der„Fälſchung“ zu zeihen, weil er behauptete, daß der Beheimvertrag mit dem Zaren ohne Wiſſen des damaligen Miniſterpräſidenten Briand, aber mit ſeiner nachträglichen Billigung abgeſchloſſen worden ſei. Dem mag ſein, wie ihm wolle, es iſt ganz gleichgültig, ob Briand von An⸗ fang an bei dem Vertragsabſchluß beteiligt war, oder ob er den fertigen Vertrag übernommen hak. Die Tatſache des Geheimvertrags muß Ribot eingeſtehen, es iſt alſo nur ein gewöhnlicher Kniff, eine belangloſe Nebenſäch⸗ lichkeit zu einem Hauptbeweisſtück für die„Lügenhaftig⸗ keit“ des Reichskanzlers umzubiegen. Frankreich will durch den Krieg nur„wieder nehmen“, was ihm gehört, nämlich Elſaß⸗Lothringen; alles übrige Land links des Rheins, der größere Teil der Rheinprovinz mit ihren Kohlen⸗ und Eiſengebieten, dazu die Rheinpfalz, ſollen Deutſch⸗ land entriſſen werden, damit Frankreich„nach Gutdünken“ daraus einen freien Staat mache— oder auch nicht. Das iſt keine„Annexion“, ruft Herr Ribot aus, kein Lebietsraub; aber wenn Deutſchland zum Schutz ſeiner Weſtgrenze das. ihm früher durch Frankreich entriſſene deutſche Land Elſaß⸗Lothringen wieder zurückholt?⸗: das iſt Annexion. Mar könnte lachen, wenn nicht dieſer mora⸗ liſche Wahnſinn Ribots und der Entente⸗Verſchwörer ſo traurig urtd wegen der bazillenähnlichen Ausbreitungs⸗ zefahr ſo bedenklic wäre. Er nennt es eine„Unver⸗ ſchämtheit“, daß der Reichskanzler* ihn die Frage eichtete, ob er den Vertrag ableugnen könne. Mit dieſem Ton der Gaſſe hat aber Herr Ribot ſeine Lage gewiß nicht verbeſſert.— Bei den Neutralen wird die diploma⸗ tiſche Schwarzkunſt der Entente-Diplomaten überwiegend berurteilt und ein ſchwediſches Blatt meint, der„auto⸗ kratiſche Militarismus“ Deutſchlands ſtehe turmhoch über der„Demokratie“ eines Lloyd George oder Ribot. Trotz⸗ dem wäre es wohl verfehlt, eine tiefere Wirkung von der Entlarvung der Feinde zu erhoffen. Sie ſelber ſind nuch gegen die wuchtigſten Schläge der Wahrheit ebenſo gewappnet, wie unſere Rüſtung gegen die ätzenden An⸗ wvürfe der Niedertracht empfindlich iſt. Aber Dr. Michaelis hat das Schwert Hindenburgs geſchärft, die deutſche Diplomatie iſt wieder zum ergänzenden Faktor der deut⸗ ſchen Wehrmacht geworden. Der neue Kurs in ODeſterre ich ſoll durch ein neues Miniſterium ſeinen Ausdruck finden, das in der Bildung begriffen iſt. Dieſes Miniſterium ſoll, wie das „Wiener Fremdenblatt“ ſchreibt, kein„Koalitionsmini⸗ ſterium“, ſondern ein Miniſterium der Sammlung aller lebendigen Kräfte Oeſterreichs werden mit dem Ziel, die Streitigloiten. melche die lebendigen Triebfedern der öſter⸗ reichiſchen Völker hemmen, auszuſchalten um keiten zwiſchen den verſchiedenen erzeugen werbenden Klaſſen der Bevölkerung, welche 4 liche Entwicklung der Monarchie ſtören, 15 Die wichtigſte Aufgabe der neuen Regierung 1 arbeitung der Verfaſſung und die Schaffung fi i Konſtitution als der bisherigen, einer die freie Entwickelung aller Nationen Hebie Kampf der Völker ausſchaltet und dadurch 0 faſſung aller anderen Kräfte ermöglicht. f hierbei nicht um geringfügige Aenderungen die Schaffung einer vollſtändigen N ionalkl des Staates auf der Grundlage der bai det nomie mit Kreiseinteilung unter Beibe han Kaul, herigen Grenzen der Kronländer. Um 72 9 einzelnen wirtſchaftlichen Intereſſengruppen 3 ale 8 5 8 41801 alfa“ zu bringen, gelte es einen Wirtſchaftsplan 5 wohl zu ſchätzen, denn es iſt nur zu ſehr ben es dem König Alfonſo XIII. nicht leicht gen Innere Schwierigkeiten, die zweifelsohne von ſticht unmittelbar veranlaßt, ſo doch gen 19 Unruhen in Valencia und vor allem in dem eln Katalonien bzw. Barcelona, die bis zur Gef ceißung dieſer Provinzen vom Reich ſi ben der ſpaniſchen Regierung, auch a Kabinett durch ein konſervatives erſetzt war, zen bereitet. Die Entente bemühte ſich mik Augenverdrehen, dem Tauchbootkrieg un ſuaſſh Spionen die Schuld zuzuſchieben. So 15 itete f Regierung denn, unter dem Druck der irregelkng ichen Meinung und einer dem engliſchen Rahm abholden Preſſe in letzter Zeit verſchiedene en getroffen, die bei uns Verwunderung ern ches Und dieſer Tage wurde berichtet, daß ein 9 boot, das in ſchwer beſchädigtem Zuſtan ſchen Hafen anlaufen mußte, beſchlagna atzung interniert worden ſei. Das wäre, e zeſtätigte, keine Neutralität mehr, ſondern Able zung des Völkerrechts, da nach dem Haager beſch 0 dem ſeinerzeit auch Spanien beigetreten iſt, ö tes Kriegsſchiff auch in Kriegszeiten einen lte n dal, anlaufen und ſich darin ſo lange aufha f 5 die Schäden, die ſeine Bewegungsfähigkeit cet gegen gebeſſert ſind. Die deutſche Regierung 1 auffällige Maßnahme Einſpruch erhoben 1 jeſpannt darauf ſein dürfen, welche Anti geben wird. 5 i 2 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 3. 5. 9 Weſtlicher Kriegs Hauplas 16 Heeresgruppe Kronprinz We este An der flandriſchen Schlachtfront w 1 der regneriſchem Wetter der Feuerkampf nur; und nordöſtlich von pern beſonders hefti 5 Vorſtöße der Engländer an der Stra Weſtende und öſtlich von Bixſchootk ebenſo ſtarke Angriffe bei Lang hem 75 de Roulers, wohin ſich ein großer 1 Zepöölkerung aus der Kampfzone vor de mil f Befreier geflüchtet hatte, wurde vom Fein Beſchützen beſchoſſen. —„an, Vorfeldgefechte nördlich des La Base berlieſe 9 1 0 jowie bei Monchy und Harrincour 555 uns günſtig. N inz Heeresgruppe veutſcher Krone ae Weſtlich von Allemant an der votülen Soiſſons drangen franzö iſche Kompaguie der in einen unſerer Gräben; ſie wurden 155 Bei Cerny vervollſtändigten une ten i Kampferfolg des 31. Juli. Sie bemächtit Süble Handſtreich der franzöſiſchen Stellung des Tunnels, hielten ſie gegen mehrer und führten zahlreiche Gefangene zurück. urden. Auf dem linken Maasufer 15 geflho g und abends nach ſtarker Feuervorbereitunez Mala griffe der Franzoſen beiderſeits des 9 N Esnes abgeſchlagen. lag: 5 Deſtlicher Kriegsſchaup als Front des Generaffeldmarin. Prinz Leopold von Bay olli: Heeresgruppe v. Böhm⸗Er m zupfe⸗ he Oeſtlich von Huſiatyn örtliche a Trotz zähen Widerſtandes der Ruſſer in 8 rere Ortſchaften am Unterlauf des i bein. genommen. Bayer iſcher Landſtu nders 0 bei der Eroberung von Kudrynce! eſo ö Zwiſchen Dujeſtr und Pruth hie mittags noch Stand. In den erſten begann er unter dem Druck der Grupp der Infanterie Ligmann nachzugeben Die nördlich von Czernowitz aufflammend 4 zeichneten ſeinen Weg. 3 110 3 ichiſt z ie Heute früh ſind von Norden ole des 9% Aan Truppen des Generaloberſts Krite l„ e von Weſten her K. u. K. Truppen ima 1 e Führung S. K. Hoheit des Heeresſront 1 15 ler neraloberſten Erzherzog Joſeph in drungen. 3 0 54 e 7 8 7 e ſchon geſtern die ruſſiſchen S de Slobodzia und Dawideny. Czudyn im 5 Sereth. Sade und Falkeu an der n; in Kimpotung dringen öſterreichiſch⸗unga⸗ im Häuſerkampf vorwärts. 3 den Bergen auf beiden Biſtritz»Ufern wurden Am Fortſchritte erzielt. fers maln. Caſinului waren neue Angriffe des Geg⸗ theblich und für ihn verluſtreich. (Al Erſte Geueralquartiermeiſter: Lud endorff. ich.) An S. Majeſtät! Während wir im Weſten e lagen und den Franzoſen an anderen Teilen in dſt 85 empfindliche Schlappen zugefügt haben, iſt f 3 der Angriff der deutſchen, öſterreichiſch⸗ungari⸗ 0 osmaniſchen Truppen ſeit dem 19. Juli un⸗ cn fortgeſchritten. 3 ö n owitz iſt genommenl Oeſterreich⸗Ungarn En im weſentlichen frei vom Feinde. ech ajeſtät bitte ich, allen Unterorganiſationen en, daß geflaggt und Viktoria geſchoſſen wird. In Preußen und Elſaß⸗Lothringen iſt eden und zu flaggen. lin u 918 An Ober⸗Oſt! Die Operationen in Oſt⸗ g 3 der Bukowina haben einen neuen großen Er⸗ ö 5 Czernowitz iſt genommen. Ich beglück⸗ 0 ich und Deine tapferen Truppen zu den glän⸗ 1 0 aten, deren ich Zeuge war und die in ſo kurzer geroßes bewirkten. (Gemez 8 gez. Wilhelm J. R. Leon iſt der Oberſtkommandierende der Oſtfront bold von Bayern. D. Schr.) 2 b lug 1 Retter hat den Franzoſen einen böſen Strich gen zechnung gemacht. Diesmal wäre es ſicherlich ö N Aber der Regen!— Und auch noch einiges des Alliierten 8 ſich nämlich gründlich ge⸗ r um es richtiger auszudrücken, cine unver⸗ regel Hindenburgs hat ſie um den Erfolg je bei dem ungeheuren Aufgebot von An⸗ 3 ls ſicher erwarteten. Seit 14 Tagen, eigent⸗ i inem W. dochen, wurden die deutſchen Stellungen u. ini olkenbruch von Granaten überflutet. Unſere em de War vollſtändig eingeebnet. Dann kam der gleidigt wönfanteriemaſſen. Die erſte Stellung, tapfer gte brſtel e überrannt, aber es war nur eine leicht u W gubllung geweſen, die genügte, die erſten feind⸗ ſchwer. aufprallen zu laſſen und ihnen verhältnis⸗ 0 hatten re Verluſte beizufügen, die aber nicht die Auf⸗ er Sturm aufzuhalten oder gar abzuwehren. eintliche ſchon ziemlich dezimierte Feind in ſeinem ng der zSiegeslauf ſich der a näherte, Wucht eutſche Gegenangriff los und er traf mil 8 auf auf den verblüfften Gegner, daß er faſt Am eine Ausgangsſtellungen zurückgeworfen 97 di zweiten Tag wiederholte ſich der gleiche e Engländer verloren ſogar noch weiter an am dritten Tag der Offenſive, am 2. Auguſt, 6 heftige Teilkämpfe bei Bixſchoote und er Hlachte cbiſerdem nahe der Küſte ſtattfanden, blieb 0 i ild dasſelbe. Die Verluſte der Engländer, fh feel! er Franzoſen bei Bixſchoote, ſind, wie ar dielen läßt, einfach ungeheuerlich und die Wir⸗ 1. 805 die Offenſive als ſolche unterbrochen der Feind war erſchöpft. Das iſt nach 8 dergebnis der größten aller Offenſiven: Der Afstſchen Waffen, der Strategie Hinden⸗ andlung disne und vor Verdun wieder verſchiedene u der Jen mit für uns günſtigem Ausgang. übbemeldet front wird die Einnahme von Czerno⸗ en und W eſterreichiſch⸗ungariſche Truppen ſind von frühe in ten vordringend am 3. Auguſt in der hen. Auf die befreite Hauptſtadt des Buchenlandes ah die deutfcalenderweiſe erwähnt der Tagesbericht lt wei 5 Truppen nicht. Die Ruſſen ziehen dus tend, waer nach Oſten und Südoſten zurück, alles ie aufgeben müſſen. Manches deutſche och uſche Hof, der vielleicht vom erſten n ufgege verſchont geblieben war, mag nun in 5 igerangen ſein. In der Bukowina wurden andteiſung durch Oeſterreich 1774 wieder⸗ lterugeſtedelt, die vor dem Kriege etwa 22 v. Ru 5 n ausmachten. Nun iſt auch dieſes Land ich uf in der Hauptſache befreit und damit er zulgariſche Reich überhaupt. In Ruſſiſch⸗ wehe Zörncz(pr. Schbrutſch) ſind die i ren Stellen geſchlagen worden. Unſer ind 8 denburg hat recht daran getan, daß er den ** 8 ſchießen zu laſſen. Großes hat Gott 8 eutſchen Heere geſchehen laſſen. Mit 0 eutſche Volk ſeinen Dank zum Aus⸗ * Kaiſer hat dem Generalfeldmarſchall e glänzenden Feldherrnkunſt die Hausordelg von Kreuz und Stern der Groß⸗ Wie 5 Hohenzollern mit Schwer⸗ e Tank des Kaiſers, ſo wird auch nd Jon Volkes an Hindenburg nie er⸗ e geſchen olk wiſſen, was ihnen in dieſem 8 age 9 iſt und was ſie an ihm haben. feichnung' wo Hindenburg die perdiente kaiſer⸗ n Bruffilönteil wird, muß der ruſſiſche Ober⸗ ſetzen. div ſeine Entlaſſung nehmen. Kornilow ee ſabelhe Fügung! as creibt in ſeiner Ueberſicht über die liſezſclechte Wetter“ hat nach den fran⸗ enfid. Heeresberichten die kräftige Durch⸗ 36e in Flandern verhindert. Den 0 etter ein ſchlechter Bundesgenoſſe iſſe B durch ſeine Weheklagen über das W ſenſive unde rühmtheit erlangt und auch bei der 5 ſpäter bei dem großen Rückzug der haben die ſchlechten Witterungsver⸗ u nach ihren eigenen Angaben um ie Wer Erfolge gebracht. Die Deutſchen ra etterverhältniſſe indeſſen nicht davon rende zu entfalten. Völkerrechtsverletzung der Ruſſer en Anſturm des großen engliſch⸗franzöſiſchen An⸗ nachmittags: In Bel wird von einem deutſchen Leutnant und zwei Unterofft zieren gemeldet. Am 31. Auguſt 1916 vormittags 1 Uhr machten die Ruſſen bei Swiniuchy einen Angriff. Si trieben eine Schützenlinie gefangener deutſcher Soldate in voller Ausrüſtung vor ſich her. Als das angegri fene deutſche Bataillon auf 300 Meter feuerte, war fen ſich die Gefangenen auf die Erde, ſie wurden abe von den Ruſſen durch Bajonettſtiche wieder vorgetrit ben. In dem ſtarken Abwehrfeuer des deutſchen Batail lons ſind auch viele der gefangenen Deutſchen gefaller ihre Zahl wird auf einige Hundert geſchätzt! Genau lie es ſich nicht feſtſtellen, da das Bataillon wegen Muni tionsmangels ſich zurückziehen mußte. ü 2* 5 2 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franz öſiſche Bericht. WTB. Paris, 3. Aug. Amtlicher Bericht vom 2. Auguf 0 gien dauert das ſchlechte Wet ter, an.— Starke Artillerietätigkeit von öſtlich von Braye en⸗Laonnais bis weſtlich von Eraonne. In der Gegend von Alle mant brachten wir bei einem Teilunternehmen 24 Gefangen und ein Maſchinengewehr ein. Oeſtlich und ſüdöſtlich von Reim; verſuchte der Feind ergebnislos zwei Handſtreiche.— Auf den linken Maasufer heftiger Artilleriekampf. Gegen 9 Uhr abend; erneuerten die Deutſchen vergeblich ibre Angriffe im Abſchnit des Waldes von Avocourt Feindliche Handſtreiche in derſelbei Gegend ebenſo wie im Walde von Apremont und ſüdöſt⸗ lich von Saint Mihiel ſchejterten völlig. Frankreich kämpft gegen den„Imperialismus“ WTB. Paris. 3. Aug. Die Kammer verhandelte die In⸗ kerpellationen Renaudel und Puglieſi⸗Conti über die allgemein Politik der Regierung. Renandel ſagte, den Erklärungen de⸗ deutſchen Reichskanzlers und des Grafen Czernin ſolle man nich eine Politik von Ableugnungen, ſondern aktive Verteidigung ent⸗ gegenſetzen. Unſere Regierungen hätten unſere Friedensbedingun⸗ gen darlegen ſollen. Die Grundlage für den Weltfrieden liegt nicht in Gebietsfragen, ſondern in einer rechtlicher Organiſation der Völker. Graf Czernin iſt zu dieſer Formel gekommen. Wa⸗ rum benutzt man dieſe nicht, um unſere Feinde zu nötigen, die Maste abzunehmen? Die Tagesordpeng beim Abſchluß der letz zen Geheimſitzung verlangte, daß die allgemeinen Linken einer Heſellſchaft der Völker ſtudiert würden. Die Verantwortlich⸗ keit für dieſen Krieg fällt auf den Feind zurück. Ribot erwiderte: Wir wünſchen den Frieden, aber einen aufrichtigen und ehrenvollen Frieden. Würden wir auf Elſaß⸗ Lothringen verzichten und würden wir felbſt unſere zerſtörten Provinzen wieder aufzubauen haben, ſo hieße das, die Ruine Frankreichs fortleben laſſen, das an der Spitze der Ziviliſation zu marſchieren verdient. Die Mittelmächte würden wahrhaft die Herren 5 Man will uns 10 Sklaven machen. Wir müſſen den Krieg gewinnen. Wir können nicht glauben, daß Kon⸗ ferenzen uns geben können, was wir verlangen. Vor zwei Mo⸗ jaten ſagte Renaudel, er werde nicht mit deutſchen Sozialdemo⸗ raten verhandeln, ſolange Frankreich beſetzt ſei. Später ſagte Renaudel, er werde mit den Sozialiſten nach Stockholm gehen. um die Deutſchen anzuklagen. Die Sozialiſten, fuhr Ribot fort. vürden nur Beauftragte des deutſchen Kaiſers ſein.(Großer zärm. Compere More ruft: Wir haben immer erklärt, mit den Deutſchen nur dann zu verhandeln, wenn die Frage der Verantwortlichkeit geſtellt würde. Wir weigern uns, mit Män⸗ ern wie Scheidemann zu verhandeln und werden niemals ein⸗ willigen, unſere Hand in die Hand deutſcher Männer zu legen.) Ribot: Sie find mit uns einer Meinung, die Begründung einer Geſellſchaft der Völker zu wünſchen. Aber glauben Sie, daß ein Austauſch von Telegrammen 7 dieſer Geſellſchaft führt: Wir arbeiten daran, aber Deutſchland möchte, daß man Urteile zerreißt, wie es Verträge zerriſſen hat. Ich ſage, daß dieſer blötzliche Eifer für die Geſellſchaft der Bölker nur Heuchelei iſt, pie Lloyd George es ſagte Es ſteht keiner der Parteien zu, iber die Friedensbedingungen eine Eniſcheidung zu treffen. Ich wiederhole es, daß wir keine gewallſamen Annexionen wol⸗ len. Ich bringe die zum Schluß der letzten Geheimſitzung ange⸗ gommene Tagesocdnung in Erinnerung, wonach Elſaß⸗Lothrin⸗ zen nicht als Annexion anzuſehen iſt, ſondern als Wiedergulma⸗ hung, und nach der außerdem Bürgſchaften gegen den preußi⸗ ſchen Militarismus verlangt werden. Puglieſi⸗Conti wies auf die Sefahr des Imperialismus Imperialismus kommt her von dem lateiniſchen Wort Imperium, das Reich, Macht bedeutet, daher Imperator der Kaiſer. D. Schr.), die ein hege Hoffnung Deutſchlands, hin und erhob Anklage zegen die Friedens⸗Werbetätigkeit.— Lebey bat die Regie⸗ kung. zu verſichern, daß die alliierten Demohratien bereit ſein werden mit der deutſchen Demokratie zu verhandeln, wenn ſie lich gegen den Imperialismus erhebe.— Schließlich nahm die Kammer eine Tagesordnung Klotz mit 392 gegen 61 Stimmen an die lautet: Die Kammer geht zur Tagesordnung über. indem ie ſich mit der Tagesordnung vom 5. Juli einverſtanden erklärt und jeden Zuſatz ablehnt. Neues vom Tage. Reichstagserſatzwahl. Müllheim, 3. Aug. Bei der geſtrigen Reichstags⸗ erſatzwahl im 4. badiſchen Reichstagswahlkreiſe wurde für den verſt. Abg. Dr. Blankenhorn(natl.) der Bürger⸗ meiſter von Lörrach, Dr. Gugelmeier(natl.) mit 3242 Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt. Schiedsgericht. Berlin, 3. Aug. Die deutſche und die niederländiſche Regierung waren übereingekommen, die zwiſchen ihnen ſtrittige Frage, ob die in den Niederlanden internierten deutſchen Unterſeeboote U. B. 6 und U. B. 30 infolge Unterlaſſens der nötigen Vorſchriftsmaßregeln ſeitens der deutſchen Kommandanten in die niederländiſchen Territo⸗ rialgewäſſer geraten ſeien, durch eine internationale Kom⸗ miſſion, die am 12. Juli im Haag zuſammengetreten iſt, entſcheiden zu laſſen. Dieſe Kommiſſion traf nun kürzlich ihre Entſcheidung und bejahte die erwähnte Frage in Anſehung des U. B. 6, verneinte ſie in An⸗ ſehung des U. B. 30 dagegen. Infolgedeſſen bleibt U. B. 6 interniert, während U. B. 30 freigegeben wird. Vorträge für deutſche' Kriegsgefangene. Berlin, 3. Aug. Der Profeſſor der Aegyptologie an der Univerſität Leipzig, Dr. Georg Steindorff, begibt ſich im Auftrag der deutſchen Geſandtſchaft in Bern nach der Schweiz, um im Laufe des Monats Auguſt in Bern, Zürich, Thur, St. Gallen und anderen Städten den deut⸗ ſchen internierten Kriegsgefangenen Vorträge zu halten. Lokales. Z. Evangeliſche Kirchengemeinde. Auf Anord⸗ nung des Evang. Oberkirchenrats ſoll in allen Gottes⸗ dienſten der Landeskirche am kommenden Sonntag des Eintritts in das 4. Kriegsjahr gedacht werden. Eine Kund⸗ gebung der oberſten Behörde wird verleſen werden. Tief⸗ ernſten Herzens, aber voll feſter Hoffnung auf unſeres Gottes Hilfe, die bisher mit uns geweſen iſt, treten wir am kommenden Sonntag vor ſein Angeſicht. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim ee ze Ene u urls ren . Dach era, Sleblſheg Ge cie gb E Llagengechalt Sah Ns Verlag, txt. eine Tepe noch 8 Hauumtns DV · ren taden Fölcöbtcnft- rcgtöſg H Ger fp murche: 10. Sonntag nach Pfingſten.(5. Auguſt.) ½8 Uhr Früh⸗ meſſe; ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Chelſten⸗ lehre. ½2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft mit Segen. 8 Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. Hollgadensbrümung in def, cbgngel fiche. onntag, den 5. Auguſt 1917.(9. Sonntag nach Trin.) ½10 Uhr Hauptgottes dienſt. ½1 Uhr Jugend⸗ gottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen. Bekanntmadiung. Kohlenverſorgung für Frühdruſch betr. Diejenigen Landwirte, welche noch keine Kohlen zum Frühdruſch erhalten haben, wollen ſich am Montag, den 6. ds. Mts. Nachm von 4 bis 6 Uhr auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 3— melden. Seckenheim, den 4. Auguſt 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. 5 Schmitt. Wekanntmachung. Montag, den 6. August 1917 vorm. von 10 Uhr werden an Ort und Stelle im Gemeindehaus Bahnhofſtr. 7 3 Tabaktrockenanlagen(2 halbe Scheunen und Stall) auf 1 Jahr öffentlich verpachtet. Seckenheim, den 3. Auguſt 1917. 5 Gemeinderat: N Volz. T Aa 9 o οοοοοοοοοιποοοοο,οπιιπ⏑οο 580000 οοσαοοοοο ,t Achtung! Die Schüler 2 der hiesigen Volksschule werden morgen Sonntag Nachmittag im Gasthof Zur Pfalz“ Mähe der Schule) Photografiert. Ein Schulbild mit Postkarte kostet.— Mk Die Schuler der l., 2. und 3. Klasse um 2 Uhr; Die Sohuler der 4, 5. und 6 Klasse um 38 Uhr; Die Schüler der 7. und 8. Klasse um 4 Uhr. Die Kinder aus der Kleinkinderschule mögen sich um 4 Uhr einfinden. Erwachsene Personen wollen sich zur Aufnahme um 5 Uhr melden. E. J. Dunst,. Mannkbeim T A289 Näh. i. d. Geſchäftsſt. d. Bl. welche das Leiterwägelchen am Friedrichsfelder Weg entwendet haben, werden erſucht, es ſofort abzugeben Gartenſtraße 3. Ein Turnerhemd am Sonntag am Neckar verloren, der ehrliche Finder wird gebeten dasſelbe abzugeben bei Franz Kohl, Schloßſtr. 9. Ziegenzuchtverein Seckenhbeim. Als Ziegenhirtin haben wir Frau J. Riegler Wwe. angeſtellt. Hüterlohn pro Tier und Tag 10 Pfg. Dieſelbe wird am Montag den 6. ds. Mts. anfangen. Anmeldungen nimmt Herr Gg. Erny Zimmermann Der Vorſtand. Hatholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. Am Mittwoch Abend /%½9 Uhr iſt im Induſtrieſaale für die 4 Vorſtandsmitglieder nähere Beſprechung unter Leitung des Präſes, wozu alle Vor⸗ ſtände erſcheinen. Der Präſes: Kaplan Bihler Wobnung Mundharmonikas 2 Zimmer und Küche bei bis 15. Sept. od. 1. Oktbr.. zu mieten geſucht. Gg. Zimmermann Hildastraße 68. entgegen — 2 1 Der Holzgraf. Ane oüerhaheriſche Beſchichte zoon Fortſetzung. Mochte mit Euch ſelber aus, Turner aug. Weh tan! zt dieſem gewendet, fort,„51 Jermann Schmid. Nachdruck verboten. Ihe habt,“ fuhr er, 25 weltlichen Obrigkeit werdet Ihr es nicht zu verantworten haben, denn Eure Dochter wird Euch nicht 5 und ich will ſchweigen, ihretwegen und wegen Eures braven Martin, der mein Kriegskamerad geweſen iſt.“ Damit tritt er zu Vefi. ſuchte ſie emporzuziehen und ſa te:„Homm Veſi, Ihr ſeid in dem Hauſe nicht mehr ſicher; folgt mir, ich will Euch an einen Ort bringen, wo Ihr g aufgehoben ſein ſollt.“ eſi verharrte in ihrer Stellung und ſchüttelte mit dem Kopf.„Ich dank' ſchön, Herr Wachtmeiſter,“ rief ſie unter Tränen,—„aber ich geh' nit fort. In das Haus gehör' ich, und da muß ich aushalten... Die Mut⸗ ter iſt tot, der Vater wär' jetzt ganz allein. Geht nur in Gottes Namen, Herr Wachtmeiſter. wenn ihn auch der Zorn übergangen hat... es hat keine Gefahr für mich bei meinem Vater!“ „Hört Ihr das?“ ſagte der Wachtmeiſter zu dem Bauer, der mit dem Fallen des Schuſſes totenblaß, aber unbeweglich dageſtanden war und die Büchſe feſt in den Händen hielt.„Könnt Ihr das hören, und es rührt Euch nicht?“ In das Angeſicht des Bauern kehrte Leben und Röte zurück, mit ihnen aber auch der Hohn und die alte Wildheit. „Oho,“ lachte er grimmig,„mich macht man ſo leicht nicht kleinmütig! Sie meint wohl, ſie zwingt mich zu⸗ letzt doch noch zu ihrem Gewinſel... Hat ſie mich denn ſchon gefragt, ob ich ſie behalte, wenn ſie bleiben will? Wenn ſich eins von uns demütigen und zum Kreuz kriechen muß, iſt ſie's!— In meinem Haus iſt kein Platz für Leut', die nit tun was ich will, was 1 ich der eh, wenn ich 9— die 3 verlier, 5 eee Schützt 8 5 Pelz- und Wollsachen Vor Mottenschaden! Hierzu eignen sich: Mottentabletten, Mottentafeln, Mottenwurzel, Mottenpulver, Naphtalinkugeln, Naphtalin, Helios Motten-Fluid. Germanid-Progerie Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. Höllsfin. oοοοοοοοοοονοοοοοοονοοονσ Stioksrei- Volant für Kinder Hemden Hosen — Vet wendeie ſich auf den Keen und blickte nach dem Vater hin, 95 Tränen ſtockten in ihren ſtarr auf⸗ 5 Orépe de chine in den neueſten Farben. Rohseide und Eloienne, Voile glatt und beſtickt. Noch gute Stoffe für Kostüme und Blusen. Wasch-Stoffe: 1 Musseline, Kartun und Zephir Stickereistoffe, abgepasse Roben Moire und Orleans für Unterröcke. Ohirtlng und Batist für Unterkleider und Wäſche. Baby- Hrfikel: Jackochen und Häubchen in allen Größen. Lätzohen u. Tragkissen, Wagende cken u. Kissen Damen- und Kinderwäsche: aus la. Chirting und mit guter Stickerei. geriſſenen Augen. „Rede, ſche te er ſie mik ſteigender Bewegung an, ld mir eine klare Antwort. Entweder du bleibſt bei mir und tuſt, was ich von dir verlang', oder du biſt mein Kind nicht mehr und marſchierſ, mir aus dem Haus woch in der Viertelſtund“ Red', ſag ich— ich hab' noch eine zweite Kugel im Lauf. „Fort, Veſi,“ rief der Wachtmeiſt ter dazwiſchen ſprin⸗ End, als er wirklich wieder eine Bewegung mit dem Stußen machte. von 10 Sinnen il! ——„So will ich wenigſtens noch Abſchied nehmen — von meiner toten Mutter,“ erwiderte Veſi und drückte noch einen langen, ee Kuß auf die fühlloſen, er⸗ ſtarrenden Lippen der Leiche. Dann blickte ſie ihr noch einen Augenblick mit verſchwimmenden Augen in das entſeelte Geſicht, auf welchem jetzt ein Friede lag, der ihm ſeit langer Zeit fremd geweſen im Leben. Raſch ſich erhebend ſchritt ſie dann der Türe zu. An dieſer brach die gewaltſam ange ſpannte Kraft, ſie ſchwankte und wäre zuſammengeſunken, wenn nicht der Wachtmeiſter ſie unterſtützt hätte. Au ſeinem Arme wankte ſie über die Schwelle des väterlichen Hauſes auf den zierlichen Wegen die Anhöhe hinab. Als ſie einige Schritte gegangen war, flog ihr aus der Türe ein Bündel nach. Der Bauer hatte, als er ſie gehen ſah, den Kaſten aufgeriſſen und, was ihm von ihren Kleidern zuerſt in die Hände kam, in einen Pack *** und ſchleuderte ihn den Scheidenden nach Schweigend hob ſie ihn auf und ſchritt weiter, wäh⸗ rend die Türe des Hauſes ſchwer zufiel und der von innen vorgeſtoßene Riegel raſſelte.—— ——— Einige Tage ſpäter fand für dieſes Jahr die letzte Aufführung der Paſſionsvorſtellung ſtatt Die⸗ ſelbe wurde damals nicht ſo oft. als es ſeither 888 8. war 8 1 der Zuſchauer „Kommt mit mir— Ihr ſeht, daß er um vieles geringer, ſo daß häufig die Mühe der Ammergauer unvergolten blieb und der Gemeinde ſtatt des jetzt ſich ergebenden anſehnlichen Gewi ſelten ein beträchtliches Sümmch za hlen bekam. Diesmal war der Die letzten Töne des en auf die Zudrang um lich, denn das Spiel war lange verboten oper, jetzt in noch ungeſehener Pracht und Schönheit del wie der ganzen Ausſtattung wieder herzeſeelbe Schluß⸗Hallelujah de geiſter waren verklungen, und erſchüttert drängte nach allen Seiten durch die v Während die einen zur langent den verſchiedenen Wirtshäuſern zueilten, ſamm ielen Ausgänge in behrten leiblichen rings die Gruppen der Wallfahrer, welche aus de rung anſchickten. zu den beiden Enden des Dorfes hinaus, u anmutigen Ammergrund hin ſchungelten i de * teten einige junge Männer ehrfurchtsvoll ei beleibten ſtattlichen alten Herrn mit einem r Fußwanderer. Unweit des Schauplatzes hielt eine gl 1 vollen Rappen beſpannt, page, mit vier prachtvollen Rapp ſp bahn ich galonnierter Dienerſchaft umgeben. Ordensſtern auf dem Oberrock. Es mer mächtige Miniſter Montgelas, der eigens von gekommen war, die Bauernkomödie zu ſehen, als Aufklärung der Zeit widerſprechend ver de hatte. ni bi r leutſelige Max Joſeph gegen ſeinen ickte noch aus dem Wagen gnädig au nus Schweiger, Pater Ottmar Weiß u Er war von der Aufführung ſehr 60 f den del und ler heraus, welche mit entblößten Häuptern, Ul nſtanden. „Leben Sie wohl, meine Herren, „danken Sie allen Ammergauern von mir tenen Genuß, den ſie mir bereitet haben, nen, ich werde es Seiner Majeſtät dem ih er 112 10. ingen 50 l a 1 ihnen nie 17 f 8 5 5 2 EITILTTLLITITTLTLTLTLTLTILTLTLLLLLLLLE Louis Landauer, Mannheim Q1, Nr. 1. Telefon 18388: Breitestr. Kleiderstoffe, Baumwollwaren und Seide zählen und dafür ſorgen, daß es ihnen — werden 1 5. 20 ieee, Zum Einmaches Damen- und Kinder-Konfektion empfehle: Weisswaren, Ausstattungs-Artikel und Betten. Sendungen nach Auswärts von 10 M. an Salicylsäure . portofrei. 11 ö Muster frei! N Einmachtabletten i 5 8 Weinessig 8 Lauri! Raupenleim zum Bestreichen der Raupenfanggurtel. Raupenleimpapier „LAURINA“. bestes Spritzmittel gegen Blut- u. Blattläuse. empfiehtt Fr. Wagner's Nachf. al. M. Lollstin in nur beſter Ausführung Sport-Kragen Untertaillen — Hindenburg-Kittel äu WIESER-A LI Luisenstr. 40 Für Ruaben-Hnzüge empfehle ich: Waſchbar blau Leinen und Zephir geſtreift. Hosen, Blusen und Spiel-Anzüge. Sommersweater in allen Größen. Srosse Auswahl in Schürzen (ſchwarz, weiß und farbig) ßerſt gute Ware Kinder-Kleidohen in allen Größen Herren-Wäsche. Kragen und Kravatten in allen Formen Salicyl⸗pergamen! Schwelelfaden dermania-Drugeri⸗ Fr. Magner's NA Inn. M. Hülisfin. De e Solbstbinder Vorhemden und Garnituren weiß und farbig. Herren- und Nnaben-EInsefz-Hemden. Herren-Socken in Wolle und Baumwolle. Unterröcke(grau Leinen). Damenstrümpfe aus prima D'garn und gewebt. Kinderstrümpfe in allen Größen. Großes Lager in Halbstrümpfe. Putz: Schöne Auswahl in garnierten Damen- u. Kinder- hüte vom einfachſten bis feinſten Geſchmack. e Großes Lager in neuesten Formen- Garnituren, Blumen und Bänder. Neu- Anfertigungen in geschmackvoller Ausführung und tadellosem Sitz. SSG SSeeesessleseeesesessss WIESER-JLLI a Luisenstr. 40 Unterhusen, IInferiacken und Hefzjacken. Südwester für Knaben und Mädchen. Große Auswahl in: Herren-, Knaben- u. Schüler-Mützen. Herren- und KRnaben-Sfrohhüte in grosser Huswahl. 1 dn, melten s Fiche, Schwaben herbeigekommen und ſich betend le aue a0 Bald raſſelten Fuhrwerke 4 gen IN wa 0 e, 0 — S ä — — — N 85 . — 7 SS ö . — 1 1 e 3