det ute bbaren Breiten. Als wir das N Jgzlicher damalag. 11. Rugufl 1017 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 18 Feiertage. Ver Abonnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Sonntagsgedanken. 63 Kriegsernte. Shönk, it ein heiliges Geheimnis und voller heit: draußen ſteht das Korn hoch und dicht in orn in die Erde Jet hatten die Feinde bel daß wir um dieſe und. Brot mehr haben ſollten. Wir haben es noch dünkt uns ein Wunder, das andächtig macht. 1 Anna Schieber. 1 Heller Glocken Morgenſchall, 3 goldne Garben überall 4 Rauhe Hand greift über Garben: „Deutſches Land, du wirſt nicht darben! Unſre Erde! Droben Er! Sie verlaſſen nimmermehrl“ 1 Reinhold Braun. 4 5 Wochenrundſchau. hes Sz Beſuch des Königs von Bulgarien und fue öhne Boris und Kyrill bei König Wilhelm in fundſche hafen hat eine über die Pflege perſönlicher Kaan haftlicher Beziehungen weit hinausgreifende Be⸗ Therafte Die Begegnung trug einen überaus herzlichen ieder und König Ferdinand gab nach den Berichten 1 er 158 Gelegenheit zu erkennen, wie wohl und heimiſch kpfin, auf dieſem Stück deutſchen Bodens fühle. Er alſchaft a. eine Abordnung der deutſch⸗bulgariſchen brach aft, wobei auch wirtſchaftliche Zukunftsfragen zur er Kamen. Es iſt wohl nicht daran zu zweifeln, zwichen auf den Schlachtfeldern durch Blut gekittete Bund lutte, deutschland und Bulgarien nach dem Kriege fung er militäriſch und wirtſchaftlich eine engere Knüp⸗ uhren wird und daß zwiſchen den Völkern auch larbelle Annäherung Platz greifen wird. Die von gt daſtriſchen Gäſten bekundete ehrliche Freundſchaft wachte ür.— Am Donnerstag mittag nach der Tafel d onig Ferdinand mit den Prinzen einen Beſuch uachmitt rinzeſſin Thereſe von Bayern in Lindau und 1 ſten 75 Uhr unternahm das Königspaar mit ſeinen 0 noch 5 zweite Dampferfahrt nach der Inſel Mainau, en Ba 5 ol einige Zeit bei der Großherzogin Luiſe liche en zu verweilen. Abends 10 Ühr erfolgte nach önrabſchiedung im bulgariſchen Sonderzug die 10 nig Ferdinands von Friedrichshafen. der Riuffriſchung der Regierung iſt alsbald ordlckkehr des Kaiſers von der Oſtfront durchge⸗ ſſen Jen. Die Veränderungen, zehn an der Zahl, as ef achsämter und das preußiſche Miniſterium. egt worde a mt des Innern iſt in drei Teile en und den: eine Teilung war nötig, denn die Auf⸗ einem M rbeiten dieſes wichtigſten Amtes hatten ſich ſt eiaße geſteigert, daß nur die erſtaunliche Ar⸗ ück ines Poſadowski ſie bewältigen konnte. Unter laß Dr. Gefahr, daß das ganze Amt zerflatterte, aum ein Helfferich aus dem Reichsſchatzamt, dem zung ni c ulbes Jahr lang vorſtand, die nötige Er⸗ fübelt 8 mit herüberbringen konnte, ſoll ihm nicht htemeiner 8 Helfferich behält den Titel und ſoll ide Fel 1 dalberkreter des Reichskanzlers und Miniſter mte den. Was man ſich unter dieſem ungewöhn⸗ len. 96 denken hat, kann man ſich nicht recht deichs wir 75 dem Reichsamt des Innern ſoll ein Ul, Fandel chaftsamt ausgeſchieden werden, dem t und Wirtſchaftspolitik ſowie die Sozial⸗ Für dieſe Aemter ſind der ſeitherige allraf von Köln(Nationallib.) und Dr. Schwander in Straßburg vor⸗ Reh ürgermef Aber Legler 1 Agrbeſceidenerr iſt ein geborener Elſäßer; er hat ſich . idene 1 2 5 7 Stbor men Verhält i ü i It Agearh ältniſſen durch eigene Tüchtigkeit N de ſhur 51 Den Ausbau der Kriegswirtſchaft in Han cuen Sta er vorbildlich durchgeführt. Die Wahl N ban b einieſckretärs des Auswärtigen Dr. v. Kühl⸗ 15 waftsrat 1 Aufſehen Hema, da er als früherer diegs Ospolitit London die Bethmann Hollwegſche Ver⸗ ber desi Es trat. und als Gegner des Tauchboot⸗ Feli Neichskangl nicht bekannt, daß dieſe Richtung aber ſich 8 kutunanß beſti geſchaff 5 Weneneseachen, 5 ſolcher wird er wohl Mitglied gs nttige Mitoſderden. Nach der Verfaſſung iſt aber 7 1 2 Wache gala edſchaft des Bundesrats und des Reichs⸗ 10 hät erfaſſung Entweder müßte alſo die diesbe⸗ eich tte Asbeſtimmung abgeändert werden, und Wachstaas ſein; Ae penandat n 3 oder Dr. Spahn wird ſein kate Gern hicderleden wüſſen— Tie Schaffung digt zerrichtu ahrungs amts war, trotz der gleich⸗ i Denn des Reichswirkſchaftsamts, eine Not⸗ f es war einfach ein Unding, das ohne⸗ 17. Jabraang. Her Bürgermelsfer ämter Sehenkhelm, Meshelm, Nedkarhansen nud Eülngen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenbeim. dies ſtark überlaſtete Reichsamt des Innnern durch den Anbau des ihm unterſtellten Kriegsernährungsamts noch weiter zu beſchweren. In dem Durcheinander und Gegen⸗ einander der oft entgegengeſetzten Richtungen und Mei⸗ nungen konnte nichts Gutes geſchaffen werden und Ba⸗ bockt war von vornherein zur Unfruchtbarkeit verurteilt. Jetzt iſt das Reiſsernährungsamt ein ganz ſelbſtändiges Amt, das nur dem Reichskanzler unterſteht; es wird nun in der Lage ſein, etwas zu leiſten. Auch darin hat Dr. Michaelis einen geſunden klaren Blick für das organiſch Notwendige gezeigt. Die Aufnahme des ehe⸗ maligen Gärtnergehilfen Dr. Müller in das neue Amt als Unterſtaatsſekretär aber iſt ein erfreuliches Zeichen dafür, daß tatſächlich der Tüchtige freie Bahn in Leutlch⸗ land hat. 5 d Eine Gedenkfeier an jene unvergeßliche Sißung des Reichstags vom 4. Auguſt 1914, wo die deutſche Volksvertretung mit ſtürmiſcher Begeiſterung von der amtlichen Mitteilung des Kriegszuſtandes Kenntnis nahm und einſtimmig den verlangten erſten Kriegskredit von fünf Milliarden bewilligte, fand am vergangenen Sams⸗ tag in der Wandelhalle des Reichstagsgebäudes ſtatt. Ernſt und würdig verlief der Feſtakt. Trotz der drei⸗ jährigen Mühen und Opfer kein Ton des Mißmuts oder der Klage, trotz der herrlichen Siege, gerade auch der letzten Tage, kein Wort des Uebermuts. Beſtimmt und klar gab der Reichskanzler Dr. Michaelis in prächtiger, knapper Rede dem Willensentſchluß Ausdruck, daß Deutſchland das Schwert nicht aus der Hand legen werde, es ſei denn in einem Frieden, der für Deutſchland ehren⸗ voll ſei und der ſeine Sicherheit für alle Zeiten gewähr⸗ leiſte. Der Kanzler legte beſonderen Nachdruck darauf, daß wir einen ſolchen Sieg und Frieden mit voller Zu⸗ verſicht erwarten dürfen. Auf das Huldigungstelegramm der Verſammlung antwortete der Kaiſer in ſeiner unzer⸗ ſtörbaren Vertrauensfreudigkeit derſelbe Geiſt, der die Nation vor drei Jahren groß gemacht, ſei heute noch lebendig und werde das deutſche Volk ſieghaft ausharren laſſen bis zu dem Frieden, der die Ehre und Größe des „„ und ſeine ſichere und glückliche Zukunft ver⸗ ürgt. Faſt zur ſelben Stunde ſah die mächtige Queens⸗ hall(Königinſaal) in London eine Verſammlung aller politiſch und geſellſchaftlich hervorragenden Kreiſe des Vereinigten Königreichs in ihren Wänden tagen. Auch dieſe Veranſtaltung war eine Gedächtnisfeier: am 4. Au⸗ guſt 1914 hatte England an Deutſchland den Krieg er⸗ klärt. Zugleich ſollte der„Kriegsziel⸗Ausſchuß“, eine Gründung zu dem Zweck, den Vernichtungswillen gegen Deutſchland in England und bei ſeinen Verbündeten nicht wankend werden zu laſſen, unter der Patenſchaft Lloyd Georges aus der Taufe gehoben werden. Es wäre in⸗ tereſſant, einen Vergleich zwiſchen der Gedächtnisfeier in Berlin und der in London zu ziehen; ſie verhalten ſich zu einander wie das gute Gewiſſen zum böſen Gewiſſen. Lloyd George hielt die große Rede. Von den Kriegs⸗ zielen Englands ſollte er ſprechen, und er wagte es nicht, die Karten der engliſchen Politik aufzudecken. Die Stim⸗ mung in der engliſchen Bevölkerung und bei den Ver⸗ bündeten ſcheint nicht mehr ganz nach dem Wunſche des Miniſterpräſidenten zu ſein. Er deutete an, daß Miß⸗ trauen und Unzufriedenheit vorhanden ſeien; damit würde man aber nur zur Niederlage kommen. Er fand es daher für nötig, den großen militäriſchen Mißerfolg des eng⸗ liſchen Heeres in Flandern zu verſchleiern; er verbarg nur ſehr ſchlecht ſeinen Aerger darüber, daß in Deutſch⸗ land auf Hindenburgs Anregung geflaggt wurde, wozu mehr Grund vorlag als zur erheuchelten Freude Lloyd Georges über die„britiſche Methode des Vorgehens mit möglichſt geringem Verluſt an Menſchenleben“. Den Zweifeln der Bundesgenoſſen trat Lloyd George mit dem halb drohenden halb tröſtenden Ausruf entgegen: Seid ihr bloß zufrieden. Wo wäret ihr denn, wenn England und ſeine„große Flotte“ euch nicht geholfen hätten! Wirklich köſtlich! Die Alliierten hhaben ſich in langen Jahren von der engliſchen Ränkepolitik zu einem Kriegs⸗ bund gegen Deutſchland einfangen und vor den engliſchen Wagen ſpannen laſſen. Statt ſie zum Siege zu führen, hat Großbritannien ſie in die beſchämendſte angelſäch⸗ ſiſche Abhängigkeit verſtrickt, ihre Heere ſind geſchlagen, ihre Länder hat die Kriegsfurie verwüſtet, die Staaten ſind mit ungeheuren Kriegsſchulden belaſtet und das Welt⸗ reich Rußland iſt in den Abgrund geſtürzt. Allerdings hängt es noch an dem engliſchen Seil, aber es liegt in dem Belieben Englands, ob es den„Freund“ herauf⸗ ziehen oder das Seil durchſchneiden will. Dafür ſollen die Betörten noch dankbar ſein! Im Unglück noch der Hohn! Zuletzt griff der Demagoge Lloyd George in ſeinen Beſchwichtigungsverſuchen zu dem Mittel, das in England und bei ſeinen Verbündeten ſelten verſagt: zur unflätigen Beſchimpfung des Kaiſers Wilhelm. Ihr ſehet, rief er aus, daß wir ſiegen, dank der ungeheuren Macht Englands. Aber wir werden erſt Frieden ſchließen, wenn die Jungens, die ich ſo zahlreich im Saale ſehe, geholfen haben, den Kaiſer das Wort„Wiederherſtellung“ ausſprechen zu leh⸗ cen, wenn er allen angerichteten Schaden erſetzt und um Verzeihung bittet. Was hat der Kaiſer einſt für große Worte von Sieg und Eroberung gemacht, jetzt ſtammelt * fk. 186. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 5 die Zeile. Bei öſterer Aufnahme Kaba. 35 Fernſprechanſchluß Nr. 16. und ſtottert er und ſpricht nur noch beſcheiden von der Verteidigung des deutſchen Bodens.— Lloyd George ſoll ſeine engliſchen Buben nur herüberſchicken. Sie werden auf Flanderns Boden von der Lage bald einen anderen Begriff bekommen als nach den unverſchämten und pöbel⸗ haften Reden ihres Miniſterpräſidenten. 0 ö Eine deutſche Anleihe in der Schweiz ſoll, wie gemeldet wurde, in den wirtſchaftlichen Verhandlungen, die gegenwärtig zwiſchen dem Reich und der Schweiz ſchweben, als Bedingung für die weitere Lieferung von deutſchen Kohlen und Eiſen gefordert werden. Aengſtliche Gemüter könnten darin ein Zeichen ſehen, daß es mit den Mitteln Deutſchlands zu Ende geht und daß es genötigt ſei, fremde Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Dem iſt aber nicht ſo. Dazu wäre der Betrag, um den es ſich hier handelt, zu geringfügig. Nach dem beſtehenden Wirt⸗ ſchaftsabkommen mit der Schweiz, das nun um neun Monate verlängert werden ſoll, beliefert das Reich die Schweiz mit den ihr ſo nötigen Kohlen und Eiſen, die es von den uns feindlichen Staaten, wenn überhaupt, ſo Doch wegen deren Schiffsraumnot nur zu bedeutend höhe⸗ ren Preiſen erhalten könnte. Außerdem hat die Schweiz das Recht, monatlich nach Deutſchland Induſtrieerzeugniſſe beſonders Uhren aus der uns ſo feindlich geſinnten franzöſiſchen“ Schweiz) im Wert von zuſammen 16 Mill. Mark monatlich einzuführen. Als Gegenleiſtung verpflich⸗ tet ſich die Schweiz, gewiſſe Lebensmittel und Geweye zu liefern,— ſoweit es ihr möglich iſt und von der S. S. S., der engliſch⸗franzöſiſchen Kontrollgeſellſchaft in der Schweiz geſtattet wird. Wir haben wiederholt aus⸗ geführt, wie ungleich in dieſem Wirtſchaftsabkommen Lei⸗ ſtung und Gegenleiſtung verteilt ſind, werden doch, um den ſchweizeriſchen Bedarf an Kohlen und Eiſen zu befrie⸗ digen, allein 20000 Arbeiter in Deutſchland Tag für Tag benötigt, von dem Erfordernis der Eiſenbahnwagen ganz äbgeſehen. Außerdem aber erfährt durch den momt⸗ lichen Abfluß von 16 Mill. Mark für die uns eigentlich entbehrlichen ſchweizeriſchen Induſtrieerzeugniſſe die deut⸗ ſche Valuta, d. h. die Bewertung der Reichsmark im Aus⸗ land eine immer empfindlicher werdende Verſchlechterung. Die Schweiz iſt, wie die meiſten Neutralen, durch den Krieg mit Geld überſättigt, weſentlich dank der Valuta⸗ ſenkungen der kriegführenden Länder, es fehlen ihr aber die Rohſtoffe. Die wichtigſten ſind wir, wenn auch mit großer Anſtrengung, zu liefern in der Lage, aber die neuen Verhandlungen bedingen uns jetzt wenigſtens eine Möglichkeit aus, unſere Valuta gegen weiteres Sinken einigermaßen zu ſchützen, indem wir die Induſtrieliefe⸗ rungen aus der Schweiz nicht mehr bar bezahlen, ſondern über die Zeit des Abkommens, alſo neun Monate, jeweils eine Anleihe in Höhe der Lieferungen begeben, die alſo insgeſamt einen Betrag von 9* 16= 144 Mill. Mark erreichen wird, die wir zurückbezahlen werden, wenn die Entwertung der Reichsmark nach dem Kriege wieder be⸗ hoben ſein wird. England, Frankreich, Italien und Ruß⸗ land haben Amerika und Japan gegenüber dieſen Weg längſt beſchritten, allerdings kommen dabei ganz andere Summen in Betracht als bei unſerer an ſich recht be⸗ ſcheidenen Anleihe in der Schweiz. An dem denkwürdigen 4. Auguſt iſt die ruſſiſche Revolution in einen neuen Abſchnitt eingetreten. In jener Nacht vom 3. zum 4. Auguſt 1789 kam in der Verſammlung im Palais Bourbon in Paris die fran⸗ zöſiſche Revolution zum Durchbruch, die dann in dem Auftreten des ehrgeizigen Napoleon ihre Vollendung, aber auch ihre Ueberwindung fand. In der Nacht vom 3. zum 4. Auguſt 1917 beſchloß eine Verſammlung der fünf hauptſächlichſten ruſſiſchen Parteien im alten Winter ⸗ palais in Petersburg unter der Wucht der militäriſchen Ereigniſſe im Oſten und im Bewußtſein, daß weder die vorläufige Regierung noch der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ Rat mehr die nötige Macht beſitzen, die allgemeine Auf⸗ löſung aufzuhalten, die Gewalt auf einen Einzelnen zu übertragen, d. h. das autokratiſche Syſtem des Zarismus wiederherzuſtellen. Der jetzt mit unumſchränkter Gewalt ausgeſtattete Kerenski hat die Sache fein eingefädelt. Um den Einfluß des Arbeiter⸗ und Soldatenrats zu brechen, gab es kein anderes Mittel, als dem Volke das Bewußtſein beizubringen, daß die Vielregiererei das Land ins Verderben ſtürze. Als daher die ruſſiſche Offenſive vom 1. Juli zuſammengebrochen und das ruſſiſche Haupt⸗ heer faſt vernichtet war, reichte Kerenski plötzlich ſeine Entlaſſung ein. Das mußte den Eindruck machen, als ob auch er, der ſtärkſte Mann Rußlands, an der Rettung verzweifle. Kerenski verließ Petersburg und wartete in nächſter Nähe der Reichshauptſtadt ab, was kommen mußte. Seine Vertrauten beſorgten inzwiſchen die Ge⸗ ſchäfte weiter. Miljukow ſchilderte in der Nachtſitzung die troſtloſe Lage. So könne es nicht mehr weitergehen. Entweder müſſe die volle Gewalt auf einen Mann übertragen werden, oder der Arbeiter⸗ und Soldatenrat müſſe die Regierung, damit aber auch die Verantwortung allein übernehmen; er frage die Vertreter des Rats, ob ſie dazu bereit wären. Der Vorſitzende des Arbeiter⸗ und Soldatenrats Tſcheidſe lehnte erſchreckt ab. Das Spiel war gewonnen, denn nun konnte nur noch die Diktatur ſterenskis in Frage kommen, der denn auch alle Parteien zuſtimmten. Am Morgen des 4. Auguſt war der tele; graphiſch benachrichtige Kerenski ſchon wieder in Peters⸗ burg, am Nachmittag zog er in einer Sitzung des iniſter⸗ rats ſein Entlaſſungsgeſuch zurück und erklärte ſich zur Uebernahme der Regierung bereit. Er wird, wie er ver⸗ kündete, den„von dem einmütigen Willen des Landes ihm übertragenen Auftrag“ mit unerbittlicher Strenge durchführen. Zunächſt wird er die Richtung der Mari⸗ maliſten(Radikalſozialiſten) unterdrücken und die„Politik im Heere“ ausrotten. Ströme von Blutes ſind gefloſſen und weitere Ströme werden fließen. Die von der Revo⸗ lution entleerten Kerker werden ſich wieder füllen, die Verbannungen wieder aufleben und das Ausland wird wieder ruſſiſche Flüchtlinge aufnehmen. Und wenn die Maximaliſten erledigt ſind, wird die gemäßigtere Rich⸗ tung des Arbeiter⸗ und Soldatenrats an die Reihe kom⸗ men, denn dieſer iſt es eigentlich, der der demokratiſchen Kriegspartei das Konzept verdorben hat. Die Vermutung iſt nicht unbegründet, daß Kerenski abſichtlich den gebrechlichen Staatswagen auf der abſchüſſigen Bahn ſo abgrundtief hinunterrollen ließ; er hätte es, wie man jetzt ſieht, in der Hand gehabt, die Bremſe früher zu ziehen. Und doch wird er ſein Vorbild des erſten Napo⸗ eon, den ebenfalls perſönliches Machtſtreben und die Sunſt der Verhältniſſe zum Vollſtrecker der Revolution erhob, niemals erreichen: Dem verjüngten Frankreich ſtand ein zerriſſenes und ohnmächtiges Deutſchland gegenüber: das beſiegte und ſich ſelbſt auflöſende Rußland hat mit einem ſieggewohnten feſtgeſchloſſenen und machtvollen Deutſchland zu rechnen, das ſeinen Exiſtenzkampf bis zum notwendigen ſiegreichen Ende durchkämpfen wird. Dier Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 10. Aug.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 4 In Flandern ſchwankte geſtern die Kampftätig⸗ keit der Artillerien bei wechſelnder Sicht in ihrer Stärke ſie nahm abends allgemein zu, hielt während der Nacht an und ſteigerte ſich heute in den früheſten Morgen⸗ ſtunden zwiſchen der Yſer und der Lys zu ſtarkem Trom⸗ melfeuer. 05 s. In breiten Abſchnitten öſtlich und füdöſtlich von Ypern haben darauf ſtarke feindliche Infanterieangriffe er 5 2 . Artois war der Artilleriekampf beiderſeit⸗ von Lens und ſüdlich der Scarpe ſehr lebhaft. Abends griffen die Engländer vom Wege Monchy⸗Pelves bi⸗ ur Straße Arras Cambrai in dichten Maſſen an. Unſen ichtungsfeuer ſchlug verheerend in ihre Bereitſtel⸗ lungsräume. Die vorbrechenden Sturmwellen erlitten in Abwehrfeuer und Nahkampf mit unſeren kampfbewährter Regimentern ſchwere Verluſte und wurden über⸗ all zurückgeworfen. 5 5 Nördlich von St. Quenkin entriſſen brandenbur⸗ giſche Bataillone den Franzoſen einige Grabenlinien ir 1200 Meter Breite. Gegenangriffe des Feindes ſchei⸗ terten; über 150 Gefangene blieben in unſerer Hand. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: 9 Zwiſchen Soiſſons und Reims, in der Weſtchampagn. und auf beiden Maasufern erreichte das Feuer zeit weilig erhebliche Stärke. 0 5 Eine franzöſiſche Erkundungsabteilung, die an den Straße Laon—Soiſſons in unſere Gräben eindrang, wurd durch Gegenſto ß vertrieben. 5 Oeſtlich der Maas brachen badiſche Sturmtrupp⸗ in die franzöſiſche Stellung nördlich von Vacherauvill, ein und führten eine Anzahl Gefangene zurück. 75 Leutnant Gontermann ſchoß zwei feindlich Feſſelballone ab. 15 5 Deſtlicher Kriegsſchauplatz: 5 Front des Generalfeldmarſchalls 1 Prinz Leopold von Bayern: a i Auflebende Gefechtstätigkeit bei Düna burg, ſüdlich von Smorgon und bei Brody. Hier brachte ein Unternehmen deutſcher und öſterreichiſch⸗ungariſcher Trup pen über 200 Gefangene ein. Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Südöſtlich von Czernowitz wurde hartnäckig ge kämpft; unſere Truppen drangen an mehreren Punkter in die Grenzſtellungen der Ruſſen ein. Auch an dez Serethniederung und an der Selka wurden nach Abweh. feindlicher Gegenſtöße Vorteile erzielt. Z3wiſchen Trotus⸗ und Putnatal nahmen die ver bündeten Truppen trotz zähen Widerſtandes den Rumänen mehrere Höhenſtellungen im Sturm. In den beiden letzten Tagen wurden im Oitoz⸗ Abſchnitt über 1400 Gefangene gemacht und 30 Maſchinengewehre erbeutet. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls i von Nackeuſen: Z3u beiden Seiten der Bahn Focſani— Adjudul Nor haben deutſche Diviſionen in breiter Front den Ueber⸗ gang über die Suſita erzwungen. In er bitterten Gegenſtößen ſuchten die Gegner unter Einſat ſtarker Maſſen unter Vordringen zu hemmen; alle ihr gegen Front und Flanke geführten Angriffe ſcheiter⸗ ten unter den ſchwerſten Verluſten. Maz⸗doniſche Front: Nichts Beſonderes. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 1 a Am Donnerstag endlich haben die Engländer nach faſt achttägiger Unterbrechung die Angriffe in großem Um⸗ fang wieder aufgenommen, nachdem am 8. Auguſt der Teilangriff bei Nieuport ſo blutig zuſammengebrocher war. Sehr ſtarkes, anhaltendes Geſchützfeuer, das ſich in der Morgenfrühe zu ſtundenlangem Trommelfeuer ſtei⸗ gerte, leitete umfaſſende Maſſenangriffe ein, die zwiſchen Hſer und Lys einſetzten mit dem Shwerpunkt um Mpern Der neue Vorſtoß deckt ſich alſo räumlich zum Teil mil der Offenſive vom 31. Juli, als deren Fortſetzung er ibtaa aewonnen zu baben. zu betrachten iſt. Der Kat eint nicht die volle Aus. e e am erſten „Douai und der JJJ%%%%%%%%%%%S%S%000%0 dd ĩ ß ̃.. 3 doch wär ſein Ziel das gleiche: bel pern durchzuſtoßen Es war wohl wieder ein hartes und ſchweres Ringen, das noch nicht zum Abſchluß gekommen iſt, wenigſtens ent⸗ hält der Tagesbericht über den Verlauf noch keine An⸗ gaben. Ob die Franzoſen bei Bixſchoote in den Kampf eingegriffen haben, iſt aus dem Bericht ebenfalls nicht zu erſehen, es iſt aber immerhin wahrſcheinlich, daß ſie durch gleichzeitig wirkende Operationen die deutſchen Kräfte zu binden ſuchten. Wenn man ihren amtlichen Angaben glauben dürfte, ſo wäre es ihnen in der letzten Woche zelungen, das eroberte Bixſchoote nicht nur zu behaupten, ſondern ihre Stellung, allerdings nur um ein ganz kleines Stück, vorzuſchieben. Im Artois führten die Eng⸗ änder wiederum mit ſtarken Kräften eine Parallelaktion mis in dem Winkel zwiſchen der Bahnlinie Arras— Straße Arras— Cambrai Dieſer Raum, von Monchy⸗ le Preux bis Pilves und Roeux umfaßt ein Gebiet von höchſtens 12 bis 15 Geviertkilometern, aber der Boden hat ſo viel Blut getrunken wie die Frontlinie einer großen Offenſive. Na⸗ mentlich um den Beſitz von Monchy, das ſtark in ihre Stellung vorſpringt, haben die Engländer ſchon oft die ſchwerſten Opfer vergeblich gebracht. Der neue Angriff im Tonnerstag ſchlug wiederum vollſtändig fehl. Ver⸗ nichkendes Artilleriefeuer und ein entſchloſſener Nahkampf fügten ihnen die ſchwerſten Verluſte zu und ſie wurden m allen Stellen vollſtändig zurückgeworfen. Ein wei⸗ terer und zwar nicht gering zu achtender Erfolg iſt bei St. Quentin zu verzeichnen, wo Brandenburger den Fran⸗ zoſen einige Gräben in einer Ausdehnung von 1200 Metern entriſſen und gegen Gegenangriffe behaupteten Die berühmte Kathedrale von St. Quentin wurde wiede! von fünf franzöſiſchen Granaten getroffen und das ſchön Bauwerk erlitt weitere bedauerliche Beſchädigungen. Wenn die Gemütsart der Franzoſen ſie nicht abhällt, ihre eigenen Heiligtümer zu ſchonen, ſo iſt es auch nicht verwunderlich, wenn ſie Feinden gegenüber unmenſchliche Grauſamkei! üben. In einem in Oſtgalizien erbeuteten Panzerwagen — dort kämpften bekanntlich auch viele Panzerwagen mit engliſcher und franzöſiſcher Beſatzung— fand ſich ein Befehl in franzöſiſcher Sprache, in dem es u. a. hieß:„Ich erinnere da in, daß für die Panzerwagen Ge⸗ fangene ein unliebſamer Ballaſt ſind.“— Bemerkung überflüſſig.— Im Oſten will der Tanz auch in Kurland, Wolhynien und in dem letzten Zipfelchen, das die Ruſſen von öſterreichiſchem Boden noch beſetzt halten, bei Brody wieder losgehen. In den Karpathen geht es Schritt für Schritt vorwärts. In der Moldau haben Mackenſens Truppen die Suſita(weſtlicher Nebenfluß des Sereth) unter heftigen Kämpfen in breiter Front überſchritten und den Feind weiter nach Norden gedrängt. Es muß erwähnt werden, daß unter der ruſſiſ nen Kriegsbeute große Mengen Dum⸗Dumpatronen gefunden worden ſind. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 10. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Beiderſeitige Arkillerietätigkeit in der Gegend von Pantheon und des Vorſprunds von Chevrigny. Ein Handſtreich der Franzoſen öſtlich vom Gehöft Moißy brachte ihnen Gefangene ein. In der Gegend von Eparges, nördlich von Vaux⸗les⸗Pala⸗ meix, drang eine unſerer Abteilungen in deutſche Gräben und kehrte nach lebhaftem Kampf, in deſſen Verlauf ſie dem Gegner ſchwere Verluſte zufügte und Anlagen zerſtörte, vollzählig(9 in ihre Linien zurück. 5 Abends: In Belgien haben wir neue Jortſchritet ſüdlich von Langhemark erzielt und etwa 20 Gefangene gemacht. Im Laufe des 8. Auguſt warfen unſere Luftgeſchwader Bomben auf die Flugfelder von Kolmar und Habsheim. Sämtliche Ziele wur⸗ den getroffen. Der engliſche Bericht. WTB. London, 10. Aug. Heeresbericht vom 9. Auguſt nach⸗ miitags: Franzöſiſche. e rückten wieder nordweſtlich von Bixſchoote vor. Eine feindliche Abteilung verſuchte, ſich un⸗ ſeren Linien nördlich von Roeux zu nähern. Sie wurde durch unſer Feuer unter Verluſten zurückgetrieben.. Abends: In der Nähe von Lens wurden erfolgreiche Strei⸗ fen ausgeführt, wobei einige Gefangene gemacht und viele Deutſche getötet wurden. nſere Truppen kehrten nach Zer⸗ ſtörung der feindlichen Verteidigungsanlagen zurück. Sie hatten leichte Verluſte. Nieuport tätiger als gewöhnlich. Der Krieg zur See. Berlin, 9. Aug. Im Aermelkanal und in der Nord⸗ ſee wurden durch unſere Tauchboote wiederum 4 Dampfer und 2 Segler verſenkt, darunter der engliſche Dampfer „Glenſtrae“(4718 Tonnen) mit Zinn, Mais u. a., ferner 2 bewaffnete, tief beladene Frachtdampfer. Stockholm, 10. Aug. Ein engliſches Tauchboot hat am 8. Auguſt den deutſchen Dampfer„Friedrich Karro“ aus Roſtock 800 Meter innerhalb der ſchwe⸗ diſchen Hoheitsgrenze verſenkt. 5 Paris, 10. Aug. Miniſter WViolette erklärt im „Matin“, wenn der Schiffsverſenkung durch die deutſchen Tauchboote nicht Einhalt getan werden könne, ſo dürfe man auf keine Beſſerung in der troſtloſen Brotverſorgung hoffen. Neues vom Tage. Koburg, 10. Aug. König Ferdinand von Bulgarien iſt heute früh im Sonderzug hier eingetroffen. Dr. Spahn ſcheidet aus dem Reichstag aus. Vorlin, 10. Aug. Die„Germania“ meldet, daß Dr. Spahn, deſſen Reichstagsmandat durch ſeine Ernen⸗ nung zum preuß. Juſtizminiſter erloſchen iſt, für den Reichstag nicht wieder kandidieren werde.(Damit ſcheidet ein weſentliches Gegengewicht gegen den Einfluß Erz⸗ zergers im Zentrum aus. D. Red.) b g Auch der zum Unterſtaatsſekretär im Reichsſchaßz⸗ imt ernannte nationalliberale Abgeordnete Schiffer dürfte aus dem Reichstag ausſcheiden. Die Lüge über den Kronrat. Die feindliche Artillerie war im Abſchnitt von erfolgt. In Anbetracht der 1 des Auswärtigen, Frhr. von Stumm, hal Abg. Cohn erſtmals vorgebrachte, von Gotha, 10. Aug. die geſamte Obſternte des Herzogtums. ladebereitung abgeſchloſſene private und g käufe wurden für ungültig erklärt. a Vom Redekrieg. f a London, 10. Aug. Zu Ehren der ſe a ſterpräſidenten Pafilſch geb oie ſerbiſche 5 1 britanniens ein Mahl, bei dem der Un 16% der auswärtigen Angelegenheiten, Robert E Saubiens Geſchehte während des Krſegs fi volle Tragödie geweſen. England verlange derherſtellung Serbiens für ſeine Leiden. kenne alle Anſprüche der ſlaviſchen Völker erwiderte, die deutſchen Barbaren hatten chluß an die Entente ewe kauen 5 0 ee 1 ede Ein ſo i a Urhe 10 0 80 El London, 10. Aug. Nach dem„d wird Kerenski in Petersburg einen unabh ausſchuß unter ſeiner Leitung einſetzen, in Tereſtſchenko und Sawinkow berufen Italiens Eroberungsziele von 8! anerkannt. 1 Mailand, 10. Aug. Der„Corrie meldet, die Londoner Konferenz habe die liens an der Adria uſw. in das Kriegsziel Athen, 10. Aug. Miniſterpräſt 1775 klärte in der Kammerſitzung, er ſei 1 zur Diktatur zu greifen, um alle Unterne Er kämpfen, die ſein Werk ſtören könnte 1 die große Mehrheit des Volkes für ſi K ae Frankf fe b g che J er ßer ſchwarzer Fleck zu ſehen; ſein Durchm. 5 in det sch ſichiger Schätzung etwa 8 Erddurchmeſſer, 1 Et mindeſtens ganze 60 Erdkugeln Platz hate jedem Operpglas deutlich als ſchwarzes Ile 4 Vorſicht iſt geboten! Man ſchütze das 1 85 ö gefärbtes Bndglas gegen das geführt 1 kein Blendglas beſitzt, kann ein dur tes Glas benutzen. Der Fleck ging anne h rande der Sonne(linäs) auf und befin brehll Milte. Man kann an ihm bequem die um wis kennen die ſich in derſelben Richtung von die andern Planeten dreht, nämlich vorn um überreichen. Ein rieſiger Sonnenfleck. Der geſchrieben: Auf der Sonne iſt gechuichme (von Oſt nach Weſt) und auf der Rückſeite u Lauf unſerer Uhrzeiger entgegengeſetzt. wird der Fleck am Weſtrande die Rüchſeit. der Sonne treten. auflöſt. kann man ihn Ende Augu wieder am Oſtrande der Sonne zum B 5 Bunde Das Ende. Welſche Blätter melden, Ichruckere 0 in Bern habe in der Schriftleitung un 2 Zeitung“, die die Einführung der Rep kämpfen will, eine Husſuchung arbeiterverzeichniſſe. das Ka ch u beſchlagnahmt. Die Tage der„Freien entgegen der Neutralitätsverordnung deſcherha zeriſchem Boden den Sturz des Her lt ſein. deten Landes zu betreiben verſucht, gezäh — Die Badiſche Gefangenenfü den uns: Mit lebhaftem Danke hat geen Verhandlungen begrüßt, welche der uz der Unterkunftsabteilung des K. 1 5 Haag, mit den engliſchen Regierungs ich rolle hat, um für Gefangenen⸗ und Aust e Fou, fc Grundlage zu ſchaffen. Wir machen biet di aufmerkſam, daß ofort die Anträge. wundeten und kranken Kriegsgefangene für Internierung nach der Schweiz ſollten. Für ganz Baden wird es ſi nigkeit der Arbeit und der Kürze ſtehenden F die Antr 2 Gefangenenfürſorge, Freiburg i. 1 8 5 83 d Lande der Geſange den wird, iſt nicht vorauszuſagen, 3 die Schweiz und Holland. Beſonder Internierung von kranken Zi land in Holland jetzt möglich.. dieſelbe auch in der Schweiz 10 bitten auch dieſe Anträge möglichſt 5 reichen. Die Einreichung der Au e A wünſchenswert, da die Sortierung Fr den von amtlicher Stel! 1. 10 0e 11 termelden, um folgende genauer Angaben Zelangene: Angabe von Namen, Vornamen, Genaues Datum der Gefangennahme, Kompagnie, Zugehörigkeit am Tage der 0 95 Alter, Dienſtgrad, Art der Krankheit ſungene: Ana, Tag der Gefangennahme. b) für Zivil⸗ Tag 98 875 von Namen Vornamen, Gefangenen⸗ 5 r Gefangennahme, Alter, Art der Krank⸗ lkkeitsberißt, mögl. ärztl. Atteſt mit Baden. N 0 Karlsruhe, 10. Aug. Im 62. Lebensjahr Ii heberregierungsrat Dr. Franz Hafner, der tech⸗ 5 huet für das Veterinärweſen und Tierzucht Auterium des Innern geſtorben. Aus Leiber⸗ kanammend, war der Verſtorbene im Jahre 1877 1 de und drei Jahre darauf Bezirkstierarzt geworden. ignte dann längere Zeit als Aſſiſtent des veteri⸗ 199% Referenten im Miniſterium des Innern, ih 2 zum Veterinärinſpektor ernannt, und 1895 efereut für Veterinärweſen und Viehzucht aus Tapferkeit vor dem Feinde der Fahrer Rudolf Schmich bei einem Feld⸗Art.⸗Kgt. ſtehend. Der Aus⸗ gezeichnete iſt ein Sohn des Adam Valentin Schmich, Landwirt hier, Hauptſtr. 185, dem wir hiermit herzl. gratulieren. Mit dem eiſernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet wurde Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim See ae ala i a lurlusten WElaqenge [SANs Wir weiſen daher auf die der Bundes rats verordnung vom 23. Juli in§ 10 Ziffer 1 neu hinzugefügten Be⸗ ſtimmung hin, wonach auch derjenige der Vorräte zu deren Lieferung er nach§ 1 Abſ. 2 nicht verpflichtet Iſt(ſog. Freiteil 30 lag.), oder die ihm nach 8 6 Abſ. 2 gelieferteu Oelkuchen, an andere entgeltlich abgibt, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 15000 Mk. beſtraft wird. i Mannheim, den 6. Auguſt 1917. Der Rommunalverband mannbeim⸗Land. Groß h. Bezirks amt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 9. Auguſt 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Welkanntmachung. Mileh versorgung betr. Da in letzter Zeit die Ablieferung von Pflichtmilch Koch. er ehh unterium des Innern. Im Jahre 1905 erfolgte I lennung zum Oberregierungsrat. Um die ba⸗ Ni Verlag nut eme Terpe hom Nahe Lucht und ganz das landwirt⸗ Aaunnt- O. ebe beſonders um ſehr mangelhaft war und infolgedeſſen Haushaltungen mit N f 1 g a e . Verſi erungsweſen hatte ſich Oberregierungsrat kleinen Kindern nicht mehr genügend mit Pflichtmilch ver⸗ ber 17955 e e Er unterſtützte ſorgt werden konnten, wurde uns vom Kommunalverband N 0 Möm.⸗Land wiederholt zur Auflage gemacht, die Abliefe⸗ auch die Oberländer Viehzucht, in der Gegend ae die ja in den letzten Jahren zu hoher gekommen iſt. Die mediziniſche Fakultät erſität Gießen ernannte den Entſchlafenen im im Hinblick auf ſeine auf dem Gebiet rweſens liegenden Verdienſte zum Ehren⸗ 1 i ſälarlseuhe, 10. Aug. Auf ein Geſuch des Bad. erderbandes um Erhöhung der Vergütung bei Ann swärtiger Beſchäftigung wurde die Vergütung * Di 40 Pfg. erhöht und wird denen, die bahn⸗ wel enſtetten benutzen, die ſeither hierfür erhobene nen 30 Pfg. für die Nacht erlaſſen, ſo daß ſich Fall die Vergütung um täglich 70 Pfg. erhöht. Karlsruhe, 10. Aug. Ein 15jähriger Ober- ſtürzte in einem Haufe aus dem Fenſter ſeiner N Wohnung vom 3. Stockwerk auf die Straße 00 1 ebensgefährliche Verletzungen. e 10. Aug. Zum 60. Geburtstag ſeines eat, Gemeinderats Adolf Niederbühl, hat der ungen and Badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkerver⸗ hrt ein Gedenkblatt herausgegeben, in welchem erde wird, wie der Name Niederbühl nicht nur mit Iadiſt des Landesverbandes, ſondern überhaupt mit g d hen und dem ganzen deutſchen gewerblichen crfol verknüpft iſt. Das Gedenkblatt hebt hervor, in gen iſreicher Weiſe Abg. Niederbühl ſeit der 190 Handwebernahme der Präſidentenſtelle den Ausbau und perkerorganiſation im ganzen Lande gefördert Gewene ſeine Tätigkeit für das badiſche Handwerk Hande eine Stärkung des Selbſtbewußtſeins unter 1 ihre n und eine Hebung ihrer Leiſtungsfähig⸗ 0 8 Verantwortungsgefühls hervorgerufen hat. g dunn unheim, 10. Aug. Vom hieſigen Land⸗ den ber die Kaufmanns⸗Ehefrau Pauline Altſchüler ö dis und ißiger Preisſteigerung zu 3 Monaten Ge⸗ ö füt hatte 20 000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Die An⸗ 0 dal. eingel gegen dieſes Urteil Berufung beim Reichs⸗ a en— Flegt, die aber als unbegründet verworfen f 1 1 22jährige Monteur Konrad Schreiner aus nis„ wegen mehrfacher Diebſtähle zu 2 Jahren i wanurkeit. 1 0 in dun heim, 10. Aug. In jüngſter Zeit ſind den 11 gshafen Ruhrerkrankungen vorgekommen. legt zn ſtädt. Krankenhaus beandelten Fällen Frei dei tödlich verlaufen. 5 falls burg, 10. Aug. An den Folgen eines ruckere: e der Verwalter und Leiter der Herder⸗ „ Direktor Robert Hutter, geſtorben. Viele 1 der Spitze des bekannten Geſchäftes re auch am öffentlichen und politiſchen Leben ürger gen Anteil; ſchon ſeit langem gehörte er 00 ee Foffeadlenſt-Oranung in dor Kalgol. fileche⸗ 11. Sonntag nach Pfingſten.(12. Auguft.) ¼8 Uhr Früh⸗ meſſe m. Pr. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Chriſten⸗ lehre. ¼ 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 3 Uhr Ver⸗ ſammlung der Jungfrauen ⸗ Kongregation, 8 Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. Holloälllonſt-Orünung in er ovangel. Rleche Sonntag, den 12. Auguſt 1917.(10. Sonntag nach Trin.) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt: Reformations⸗ predigt. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſten⸗ lehre für die männl. Jugend. a Bfeſchuß an. Auch war er Präſident des Iger be i 5 Butterausgabe. In der Friedrichſchule Saal 3 Am Montag, den 18. Auguſt vormittags von 8 bis 10 Ahr erhalten gegen Vorlage des braunen Fleiſch⸗ kartenumſchlags Butter in folgender Menge: bis zu 2 Perſonen. ½ Pfd. zu Mk. 1.30 über 2 bis 4 Perſonen ½ Pfd. zu Mk. 1.95 über 4 bis 8 Perſonen.. I Pfd. zu Mk. 2.60 uͤber 8 Perſonen 1½ Pfd. zu Mk. 3.90 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen im Laufe des ßanzen genannten Tages bei der Handlung Fenske daſelbſt. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, iſt vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 11. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Den Verkehr mit Oelfüchten und daraus gewonnenen Pro⸗ dukten aus der Ernte 917 betr. Unter Bezugnahme auf unſere Verfügung vom 1. Auguſt 1917 machen wir nnch darauf aufmerkſam, daß mit den dem Erzeuger nach der Bundes ratsverordnung vom 23. Juli 1917(R. G. Bl. S. 646/49) zu belaſſenden 30 kg. Oelfrüchten, die zur Deckung des Bedarfs des Er⸗ zeugers beſtimm ſind und mit des daraus gewonnenen Produkten(Oelkuchen) ein ſchwunghafter Handel getrieben E rung der vorgeſchriebenen Menge Pfichtmilch ſtreng⸗ ſtens zu überwachen und in allen Fällen, wo die Ab⸗ lieferung nicht erfolgt, un nachſichtlich Anzeige zu erſtatten. i Wir wiederholen nochmals, daß die neuausgegebenen Milchtagebücher genau geführt ſein müſſen, da dieſelben beſtimmt jeden Monat zur Kontrolle eingeſammelt werden. Als Pflichtmilch wird angerechnet, alle an die im Milchtagebuch angeführten Haushaltungen und Milch⸗ händler abgegebene Milch. Milch, welche an Perſonen oder Händler, die nicht im Tagebuch aufgeführt ſind, ab⸗ gegeben wird, kann nicht als Pflichtmilch berechnet werden. Seckenheim, den 11. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Welianntmachung. Obst versorgung betr. Laut Beſchluß der Kommiſſton ſoll der Ankauf von O bſt nicht mehr beim Lebensmittelamt, ſondern direkt bei den Verkaufsſtellen Frau Gugelhardt, Friedrichſtr. 90 und Frau Fenerſtein, Gundſtraße ſtattfinden. Lebens mittelamt. Bezirkssparkasse Ladenburg Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 muündelsileher. Tägliche Verzinsung sämt- 0 licher Einlagen zu 44 0 Giro- und Ueberweisungsverkehr: Zahlungen nach allen Plätzen Deutschlands er- folgen porto und spesenfrei. Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. Samstag nachmittags geschlossen. Aunahmestele in Seckenheim bel KARL Ag OLP, Agent. Zwei funze Schöne Auswahl Enten 45 reer Ansichtskarten Abzugeben bei G. Gvopp, empfiehlt wird, wobei die Höchſtpreiſe in der Regel weit über⸗ ſchritten werden. Herdt⸗Straße Nummer 13. Buchhandlung Gg. Zimmermann e, Der Holßgraf. ( uheriſche Geſchichte von Hermann Schmid. N Tinnend Fortſetzung. Nachdruck verboten. trat in und erweichten Gemüts ſtand er davor 2 1 85 das Herz, und dieſen Frieden, der ſtrah⸗ dener ihm auf der abendſonnigen Natur lag, 5 Watte aus da die Flucht Napoleon's von Elba hatte en und im kurzen Traume der Ruhe emporge⸗ hn Nam 8 Bangen ſah man der Entſcheidung des 0 In ſolchen Gedanken und Emp⸗ ee eu, wo bar Pater an die Wendung der Straße chen Felſez hart an derſelben rechts eine ungeheure . daf rch das an borßgert, während gegenüber, bei⸗ 1 i alſpite in 8 Flußgebiet der Ammer getrennt, 8 Höhe ragt, und gegen die Mitte zu on Oberammergau zuerſt über die Anhöhe r Felswand befindet ſich der Eingang f indringenden Höhle, jetzt mit einem 5 Jeſchmückt, damals höchſtens als 8 Nebel oo, benützt, dem ein Unwetter 0 it 1 el die Gemsjagd verleidet haben 5 e le öh doblgefallen ruhte das Auge des Paters J be and ddann glitt ie im Wiederſchein des Abendrots 0 bgerof en Felstri es abwärts zu den Baumniederun⸗ 6 nahen lt waren ümmern, welche vor Jahrhunderten 6 Mit chienen 19 55 nun unter mooſiger Decke aus⸗ ebenem Male fi ddeſigen Sturz 0 ö dt, ulich etwas ale ſtand der Wanderer ſtille, denn zwiſchen den Büſchen und Trümmern Bod ärfer hinblickte, erkannte er die Ge⸗ hingekauerten Mannes. Er rief in 1 berdlich ieſer Stimmung den Rückweg an. Es war könne Schaden nehmen in der Kühle der Dämmerung; als keine Antwort erfolgte, ſtieg er ſelbſt den Abhang hin⸗ an, um ſich zu überzeugen, was es ſei und ob etwa Hilfe Not tue. Nach einigen Schritten wollte er wieder zurück, denn er hatte den Liegenden erkannt und beſorgte, ſeine Teil⸗ nahme nicht nur zurückgewieſen, ſondern auch verhöhnt zu ſehen, ſchon um des Kleides wegen, das er trug. Augen⸗ blicklich jedoch beſann er ſich eines andern, denn er hatte ja noch eine Sekunde vorher jedem Herzen den Frieden gewünſcht und gegönnt, und daß hier der Friede fehlte, hätte auch ein geringerer Menſchenkenner durchſchaut, als der Pater es war. Zwiſchen den Felstrümmern auf dem Moosgrunde ſaß oder lehnte der Holzgraf. Seine Kleider trugen un⸗ 1 des Feſttages die Spuren der Abnutzung in ſich! ie Weſte war aufgeknöpft, das Halstuch hing halbgelöſt um den magern, ſehnigen Hals, und die langen Strähne des völlig gebleichten Haares umgaben unordentlich die Stirne und Wangen. Er hatte, unbekümmert um das Paſſionsſpiel und demſelben zum Trotz, mit ſeinen Ka⸗ meraden um ſo wilder geſchwelgt, als er den Tag, an welchem ihm die Mittel dazu fehlen würden, bereits in nächſter Nähe vor ſich ſah. In wüſter, an völlige Trun⸗ kenheit grenzender Stimmung war er abends nach Hauſe gewankt, nachdem die Straßen von der Völkerwanderung der Paſſionsbeſucher leer geworden bis auf einige Nach⸗ zügler. Unterwegs hatte ihn die Macht der genoſſenen Getränke gezwungen, ſich ſeitab von der Straße auszu⸗ ruhen; er war in wüſten Schlaf gefallen, aus dem er ſich eben noch halbtaumlig aufrichten wollte, als der Pater vorüberging. „Das iſt kein Platz zum Ausruhen,“ redete dieſer ihn an.„Steht auf, Durnerbauer, und geht nach Hauſe — bei dieſer Jahreszeit könntet Ihr Euch leicht den Tod oder eine Krankheit holen, ſo unter freiem Himmel zu liegen!“ ben, denn der Abend ſei da und er er Holzgraf ſah ihn mit einem durchdringenden Blick an, wendete ſich dann ab und ſagte finſter:„Es wär! alles eins, wenn's geſchähe— es wird ſich niemand darum kümmern, wenn ich im Straßengraben zu Grund“ geh', und Sie, Hochwürden, haben auch keinen Dank davon, wenn Sie's tun!“ „Ich tu's auch nicht des Dankes wegen,“ entgegnete der Pater,„ich tu's, weil ich es für meine Schuldigkeit halte und für meine Chriſtenpflicht... Ich meine, meine Teilnahme müßte bei einem Manne zweifach ange⸗ nehm ſein, der ſo allein iſt, wie Ihr..“ „Ja,“ ſagte Korby dumpf vor ſich hin,„ich bin allein!“ „Und warum ſeid Ihr's?“ fragte Pater Ottmar entgegen, indem er ſich wie zufällig auf ein gegenüberlie⸗ gendes Felsſtück niederließ.„Wer die Menſchen von ſich ſtößt und nichts von ihnen wiſſen will; der muß ſich's gefallen laſſen, wenn ſie auch nichts wiſſen wollen von ihn 5„Ich laß' mir's auch gefallen,“ ſagte der Bauer, wie zuvor. 135 f „— Und hat es Euch nie leid getan, daß es ſo iſt? Habt Ihr es noch nie bereut, daß Ihr es bis dahin habt kommen laſſen?“. Der Bauer ſchüttelte höhniſch lachend den Kopf und wieg. 5„Ich glaub' es Euch nicht!“ fuhr der Pater fort. „Ihr ſolltet nie denken, wie anders es mit Euch ſein könnte? wie anders Ihr daſtehen könnte?— Ihr habt Eure brave Tochter aus Starrſinn in die weite Welt gejagt— habt einen braven Burſchen, aus dem vielleicht 'was Tüchtiges geworden wäre, vertrieben und alle beide unglücklich gemacht— und es ſollte Euch nie einfallen, wie es ſein könnte, wenn ſie nun bei Euch wären und Ihr ſäßet mitten unter ihnen und ihren Kindern? Das ſollte Euch nie einfallen, und die Leute wollen doch wiſſen, daß Ihr die Veſi ſo lieb gehabt hättet Gortſebung galt).. r Bekanntmachung Gemäß Anordnung des Chefs des Krieegsamts vom 29. Juni Nr. 2337 W. K. findet am 15. Auguſt 1917 eine gewerbliche Betriebszählung ſtatt. Wir werden in den nächſten Tagen durch die Po⸗ lizeimannſchaft an ſämtliche in Betracht kommenden Be⸗ triebe Fragebogen zuſtellen laſſen, die am 15. Auguſt ausgefüllt werden müſſen. Die Abholung erfolgt vom 17. Auguſt ab. Sollte etwa dem Inhaber oder Leiter eines Gewerbebetriebs ein Fragebogen nicht zugeſtellt werden, ſo iſt bei Strafvermeiden ein ſolcher auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen. Die Ausfüllung hat genau nach den Vorſchriften nachſtehend abgedruckten Merkblattes zu geſchehen. Seckenheim, den 3. Auguſt 1917. Bürger meiſteramt: Volz. Merkblatt zur Durchführung der gewerblichen Betriebszählung vom 1s. August 1017. 1. Jeder, auch der kleinſte gewerbliche Betrieb hat einen Fragebogen auszufüllen, auch wenn der Betriebsinhaber Koch. allein ohne irgendwelche Gehilfen oder Motoren arbeitet, ebenſo jeder Heimarbeiter oder Hausgewerbetreibende. Desgleichen ſind auch die Leiter öffentlicher gewerblicher Betriebe(Reichs, Staats-, Kommunalbetriebe) zur Aus⸗ füllung von Fragebogen verpflichtet mit alleiniger Ausnahme der Eiſenbahn⸗, Poſt-, Telegraphen⸗ und Fernſprechbetriebe; es ſind aber die Werkſtätten⸗ betriebe dieſer Verkehrs⸗Anſtalten als Gewerbetriebe zu zählen. 2. Da es ſich nur um eine Aufnahme des Gewerbes handelt, bleibt die Landwirtſchaft völlig unberückfichtigt. Selbſtverſtändlich ſind aber die der Landwirtſchaft angegliederten gewerblichen Unternehmungen wie Brennerei, Brauerei, Zuckerfabrik, Stärkefabrik, Bäckerei uſw. als das, was ſie ſind, alſo das Gewerbebetriebe, zu zählen. 8. Der Begriff„Gewerbe“ iſt im weiteſten Sinne zu verſtehen, insbeſondere gehört dahin Hand- werk, Induſtrie, Baugewerbe, Handel jeder Art, Berg⸗ bau, Hütten, Salinen, Gaſt⸗ und Schank⸗Wirtſchaft, auch Hotels und Penſionen, Sanatorien und ähnliche Einrichtungen, ſoweit ſie vorwiegend Erwerbszwecken des Inhabers dienen, nicht aber Krankenhäuſer, Lazarette und ähnliche, ganz oder überwiegend, Wohl⸗ fahrtszwecken dienende Einrichtungen, weiter Verſiche⸗ rungsgewerbe einſchl. der Krankenkaſſen und Berufs⸗ genoſſenſchaften, Verkehrs⸗ u. Transportunternehmungen, Theater⸗, Muſik⸗ und Schauſtellungsgewerbe, Fiſcherei, Gärtnerei, ebenſo alle militäriſchen Gewerbebetriebe. Dieſe Aufzählung ſoll aber nur einen Anhalt bieten; den Behörden wird zur ſtrengen Pflicht gemacht, auch ſolche Betriebe oder Unternehmungen, wenn auch kleinſten Umfanges, aufzunehmen, die nicht genau in eine der vorſtehend aufgeführten Gruppen paſſen— auf ab⸗ ſolute Vollſtändigkeit kommt es an, ein Zuviel ſchadet nichts, es läßt ſich bei der Be⸗ arbeitung beſeitigen, ein Zuwenig führt zu läſtigen Rückfragen und hinterläßt trotzdem vielleicht noch Lücken, eine Gefahr für unſere Kriegswirtſchaft! 4. Filialbetriebe ſind ſtets als beſondere Be⸗ triebe zu zählen, jede Filiale füllt alſo einen beſonderen Fragebogen aus genau wie das Hauptgeſchäft, das die Angaben über Perſonal uſw. wiederum nur für ſeinen Bereich, nicht etwa noch für die Filialen zu machen hat. Dementſprechend ſind z. B. bei Groß Banken die Zentrale einerſeits und die einzelnen Depoſitenkaſſen anderſeits ſtets als getrennte Betriebe zu behandeln. Dagegen füllt beiſpielsweiſe ein Warenhaus nur einen Bogen für ſeine fämtlichen Abteilungen aus; hat es dagegen noch ein Zweiggeſchäft in derſelben Stadt oder in einer andern, ſo ſtellt das Hauptgeſchäft einen Frage⸗ 2 — o οοο οοõ,ůỹνα‚ο, οj‚οοονν 8. Wer die verlangte Auskunft innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht erteilt oder bei der Auskunftserteilung, wiſſentlich unwahre oder unvollſtändige Angaben macht,.. wird nach§ 18 des Hilfsdienſtgeſetzes mit Gefängnis Wir ee, N fend e 1 e bis. zehn 8 8 Sohlenschole, ee oder mit einer dieſer Strafen oder mi Einmachglàser aus Leder und 1. mit u. ohne Verschluß Einlegesohle 1. ˙— e poergamentpapier u u. Min — Selioyl alle re 5 18800 1 3 5 grössen 1 Danksa un f Einmachhilfe Qual, 4 i 8 Einmachessig. 9 1 —— O ghunte Briefbogen Klee, 1 14. 8 Für die e. 85 Ansichtskarten Felds der namme an dem Verluste unseres lieben* N Vaters, Gross vaters und Schwiegervaters f Sesen 8 Sürsten rüben mo · Sesenstiele. 82 Herr Joseph Galler, 8 Meicenm. a. B. 5 455 sowie für die ehrenvolle Begleitung zu seiner ou 10 578 letzten Ruhestätte, sprechen wir den innig- sten Dank aus. 5 i 13 Besonders danken wir dem hechwürd. Mannheim H 25 g 1. 0 Herrn Pfarrer Pfenning für seine trostvolle Filiale: Seckenheim, Friedrichs Worte mit Gebet und den ehrwürd. barm- 0 herzigen Schwestern für die liebevolle ege..— 0 2 —. eee, Die tieftrauernd Hinterbliebenen. liſchel 1 Aatholi an eee ee e Jun alings⸗ A .— ‚—— 8 Jüngling B,———— 5 Secken eim 2 ecke —Quedlin. L LI 1 Chemische Wäsche 4 Uh n, den 00 1 r Voreinsversammlufd orzügliehes 3 2. Am Montag, ½ 9 Uhr ist 5 10 Wolle, Seide, Halbwolle, Zarte Ge- i Tur n e 1 in 60, webe, Gardinen, Waschechte bunte Am Freitag, ½ Uhr it 9 6 —— Jungmännerapostolt 5 85 Stoffe. 1 Ohne Seifenkarte erhältlich bei: Hermanta-Dragerte kr. Magners Nacht. Zahn-Hteller IATA inh.: W. H6GLLSTIN. Seckenheim Schlosftrafßt 30h — ä—— FDaſt gänzlich ſchmerzloſ 0 z 1 ö 5 Fan ſpeziell für Schwache und Nervöſe amen 4 Speziaität:„Gebiſſe ohne Gang Umarbeitung nichtpaſſender Gebiſſ Stunden. Sprechſtunden: Sonntags und Mittwochs von stets vorrätig der Exped. d. BI HEIVRICH, WEICKUI* e e* — A ä — — empfiehlt Jchuhmaren aller bogen aus, und jedes Zweiggeſchäft ebenſo. 5. Kombinierte Betriebe(z. B. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, Schlächterei und Bäckerei, Kolo⸗ nialwarenhandel und Ausſchank u. a. m.) ſtellen ſtets für den geſamten Betrieb nur einen Fragebogen aus. 6. Bei Schiffahrtsunternehmungen iſt zu beachten, daß eine Reederei oder ſonſtige Schiffahrts⸗ geſellſchaft ihre ſaͤmtlichen Schiffe, gleichviel, wo ſte ſich befinden, mit allem Perſonal uſw. zuſammen auf einem Bogen anzugeben hat, und zwar am Hauptſitz der Geſellſchaft(alſo z. B. in Bremen 25 Kapitäne, 150 Steuerleute, 1200 Matroſen, 400 Stewards uſw.) Die Kapitäne dieſer Geſellſchaften haben keinen Ge⸗ werbebogen auszufertigen. Dagegen iſt der Einzel⸗ ſchiffer, deſſen Schiff keiner Geſellſchaft gehört, ſelbſt⸗ verſtändlich als Betriebsinhaber ſeinerſeits zur Aus⸗ füllung eines Fragebogens verpflichtet, und zwar da, wo er ſich gerade befindet, ohne Rückſicht auf ſeinen Wohnort. Schiffsperſonal, das zu einem anderen Betriebe gehört(z. B. Kahnſchiffer in der Ziegelei) iſt zu dieſem Betriebe(alſo nicht zur Schiffahrt) zu rechnen, gleichviel, wo es ſich gerade befindet. 7. Alle Angaben ſind grundſätzlich für den 15. Auguſt 1917 zu machen. Liegen jedoch für dieſen Tag ungewöhn⸗ liche Verhältniſſe vor(z. B. Streik, Ausſperrung, Be⸗ triebsunfall), ſo ſoll der Betriebsinhaber die Ango ben für eine naheliegende normale Zeit(alſo etwa Durch⸗ ſchnitt der zweiten oder vierten Auguſtwoche) machen. Für die Angaben, die ſich anf die Zeit vor dem Kriege beziehen, iſt dagegen grundſäßlich niemals der 1. Auguſt 1914. ſondern der Durchſchnitt der letzten Juniwoche 1914 zu wählen, da bei Kriegs⸗ ausbruch die Verhältniſſe faſt überall anomal waren, 1. ä 3 4 1 00 — 2 — —— 2 ä ö—ů— D — U 6 U . 0 . ä 8 6 5 N wald l 21 0 0 165 Wel A Eigene Reparaturwerkstätte im Hause. Anfertigung nach Mass Selbstanterſigung uon Ameis-Schul ö A ö 90 L J — 0 1400 ul a 1 ö 9 1 3