eötdd 14. agu 1017 Tach 8 täglich, 55 Ausna Der etertage. 5 04 C Veenepetpfez 8 monatlich 75 Pfg N et freier. dn d eier Zuſtellung hme der Sonn⸗ und oſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. FFF 2 Das deutſche Land Elſaß⸗Lothringen. Wilhelm Kapp, Straßburg i. E. A Franzeinmal nach faſt 50 Jahren muß Deutſchland il dafreich um Elſaß⸗Lothringen ringen. Die Fran⸗ in deutſch es nich: heiden, Ts dieſes Land deutſch iſt ie Gre ſch bleibt. Und wir können auf dieſe weſt⸗ 1 de uümark des Reiches nicht verzichten. Es bleibt die 9 was Bismarck als ausſchlaggebenden Grund 5 Eden erangliederung betonte: es muß zum Schutze ische und Südweſtens des Deutſchen Reiches die 5 1 u die Hrenze vom Rhein hinweg auf die Vogeſen ol ö 10 deuen Moſel verlegt werden. Die Lebensintereſſen 7 5 Reiches verlangten die Rückgabe der einſt⸗ alten Reiche geraubten Gebiete. Aber wir unte b 222 . Prag 9* Profeſſor i 8 22 2 2 noch 9 0 0 ein höheres Anrecht auf das Land: es zen Gott und Rechts wegen zum Reich; es iſt ggeutſches Land. 5 d kh mbrauchen nur einen Blick auf die Karte zu ö beſofort zu erkennen, daß Elſaß Lothringen mit r ulſche Landſchaft gehört: Elſaß, geogra⸗ 1 ein Stück der ein unteilbares Ganzes bilden⸗ Pfalz Hen Tiefebene, an der mit dem Elſaß . 8 ih Als, Heſſen teilhaben; Lothringen, die nord⸗ che Gdachung der Vogeſen, unmerklich in die links⸗ 8 andſchaft des rheiniſchen Schiefergebirges über⸗ noch die es durch die zwei Flußbänder Moſel und Jbeſonders angeſchloſſen wird. So haben auch ten und Norden ſich vorſchiebenden deutſchen 1 inland die elſäſſiſche Ebene wie das Lothringer 10 es löhleichmäßig in Beſitz genommen; danach * dez erall dieſelben Menſchen diesſeits wie jen⸗ ß auf heins, im Elſaß wie in Baden und der 85 des 98575 Lothringer Hochebene wie auf dem Pla⸗ len. ainksrheiniſchen Berglandes: Alemanen und 7 nden 8 eltoromaniſche Bevölkerung hat ſich nur in 777 s d geſentälern und in einem ſchmalen Streifen 470 erha utigen deutſch⸗franzöſiſchen Grenze in Loth⸗ gen len. Sei nenden i anen; Seit dem 5. Jahrhundert ſind die JJ We zur Beſitz der oberrheiniſchen Ebene und des 0 eren latcaus. Die Vogeſenmauer im ſüdlichen 72 0 Gern Elſaß ſetzte allein der weſtwärts ſich wäl⸗ . 0 1 S dene Ziel und Grenze; die 1 dam renze deckt ſich im ganzen mit der au 0 1 de und 5 des Gebirges laufenden politiſchen Grenze. 0 n ichen gases Stück deutſcher Erde gehörte auch zum olches eiche, ſeitdem es vom 9. Jahrhundert ab lie Jibt. Es hat die glänzenden Zeiten deut⸗ 4 N 8 0 aſerherrlichkei glän. 5 N i eit des Mittelalters miterlebt; ein N ſhtbtringer Te A de kittelalter erle 7 ib, lag in 9 5 1 2 e in elſäſſiſchem Gau; kaiſerliche Pfalzen dahſen lmar, Kayſersberg, Straßburg, Hagenau, 8 lebſten üdtiſche Entwicklung ſetzte ein; auf engem der feier 10 Reicheſtädte anßer der Krone des al reien Reichsſtadt Straßburg. s 0 5 Land, das mitten in die große mittel⸗ 0 un dem 0 Geſchichtsentwicklung gehört, das muß I unt, zn deutſchen Kulturbeſitz, der jenen Zeiten 0 1 hem Maße ſeinen Beitrag geleiſtet haben. „es gibt kaum ein Gebiet dieſer Kultur, 6 digartiges ler Elſaß Lebensvolles, Bahnbrechendes, 0 i tfricd bervorgebracht hat, Ein Mönch des El 0 A beingen on Weißenburg, hat die evangeliſchen 10 8, Ein länzeizerſt in deutſche gereimte Verſe gebracht; die nden Zeiten der mittelalterlichen Kunſtpoeſie 70 an urg, zamen Reimar von Hagenau, Gottfried von 0 ere 55 gezeigt haben, daß Anmut und Geſtal⸗ Ii! den Als der ea er der deutſchen Sprache eignen 0 5 Aale b ſich in zischen; mittelalterliches gottinniges 03 6 eie eiſter e traßburg bei Tauler, dem großen 2 W. J de ckarts, zuerſt in deutſchen Lauten n Mit 5 der 1 Reſten des Kirchen⸗ und Burgen⸗ 0 1 ad ie ſchönſten erzeit des 12. Jahrhunderts haben 6774 ſſten kerndeut en Baudenkmäler jener Zeit, und ſie hl Einſchlags“ ohne die geringſten Spuren fran⸗ 8 1 cher nd kam. Als die franzöſiſche Gotik nach 1 0 1 005 Abu Gotik 13 10 erſtand im Elſaß das Meiſterwerk N bite der Münſte er Schöpfung Meiſter Erwins, dem N 105 i er Ma 1 9185 Deutſche Künſtler, die auf dem 0 0 b weiſen 10 von epochemachender Bedeutung ge⸗ 0 da heſoldun 8 ach dem Elſaß: Martin Schongauer, ben; orm er f den Reihen deutſcher Humaniſten⸗ M en braucht. Elſäſſer in dattlicher Zahl ver, negeersb 9 2 an die Namen von Geiler 6 S 0 felun 5 J S j U Wer zu en Butzer, Jakob Sturm an der Südweſtecke des Reiches Stätte geſchaffen hatte, da war e des weſtlichen Nachbarn mit gie⸗ 405 15 Ole in je N ö 0 au 0 ſich 5 Zeit, da deutſches Geiſtes⸗ und Bil⸗ 1. einzi* * in ſeiner Bruſt hat. 17. Jabkdüng Hmisblaff Ger Bürgermeister aämfer Semenhelm, Inesheim, Neckarhansen und Eugen. rigem Verlangen auf dieſes Stück deutſcher Erde gerich⸗ tet, und das Reich, das die Aufgabe hatte, dem bedrohten Grenzland Schutz und Schirm zu bieten, war ſchon zum Schatten geworden. Frankreichs Ausdehnungsdrang hatte ſich nach Oſten gewandt. Im Raum an der Moſel und am Oberrhein ſollten die Ausfallstore gegen Deutſchland erſtehen; ſo fiel zuerſt Metz, dann das Ober⸗ Elſaß im Dreißigjährigen Krieg, und ſchließlich folgten Straßburg und das übrige Elſaß, bis 1789 das ganze Elſaß mit Lothringen ein Stück des franzöſiſchen Ein⸗ heitsſtaates wurde. Schmerzlich hatte das Land ſeine Trennung vom Reiche, ſeine Loslöfung vom Mutterboden Deutſchlands empfunden, und um ſo energiſcher hat man ſich ſeit der Umklammerung durch die fremde geiſtige Macht in ſeiner alten angeſtammten deutſchen Art zu. ſammengefaßt. So hat Goethe bei ſeinem Aufenthal in Straßburg noch bei„alt und jung eine liebevolle Anhänglichkeit an alte Verfaſſung, Sitte, Sprache Tracht“ feſtſtellen können, und Jakob Grimm urteilte 1815 über das Elſaß:„Schmählich von Kaiſer und Reich im Stiche gelaſſen, hat es ſich ſelbſt beigeſtanden, Spra⸗ che, Sitte, Tracht aufrecht erhalten.“ 0 Indes von 1789— 1870 gerieten Elſaß und Loth⸗ ringen als mit dem franzöſiſchen Staatsweſen eng ver⸗ bundene Provinzen ganz in den großen Strom franzö⸗ ſiſchen Lebens. Nationalfranzoſen aber ſind die Elſäſſer wie auch die Deutſch⸗Lothringer nie geworden; das Wel⸗ ſche blieb ihnen ſtets etwas Fremdes; welſche Oberfläch⸗ lichkeit, welſche Phraſenhaftigkeit, welſche Unordnung ſtief ſie immer ab, wenngleich auch franzöſiſche Sprache und Bildung ſich bis in die unteren Schichten großer Wert⸗ ſchätzung erfreute, was bei der deutſchen Ehrfurcht vor dem Fremden nicht allzu verwunderlich iſt. Aber Leit⸗ gedanke war und blieb bis ins Bürgertum hinein doch der Grundſatz:„Politiſch Franzoſe, geiſtig ein Deut⸗ ſcher. i So hat man ſich nach 1871 zunächſt nur wider⸗ ſtrebend in die neuen Verhältniſſe gefügt; was ganz nach der franzöſiſchen Seite neigte, ſtrömte nach Frankreich ab, und der Erſatz kam von Altdeutſchland. Der durch altdeutſche Einwanderung entſtandene Bevölkerungsteil wird jetzt auf mindeſtens 400 000 Seelen berechnet bei einer Bevölkerungszahl von etwas mehr als 1¾ Mil⸗ lionen. Aber um ſo ſtärker läßt dieſer altdeutſche Ein⸗ ſtrom den deutſchen Charakter des Landes wieder her⸗ vortreten. Damit iſt auch deutſcher Unternehmungsgeiſt in das Land eingezogen und hat daſelbſt neue Kräfte aus⸗ gelöſt. Deutſche Verwaltung, ganz in das Land ſelbſt ver⸗ legt, vermochte ganz anders als eine Pariſer Regie⸗ rung ſich der Intereſſen des Volkes anzunehmen; und wie unter dem Schutze des Reiches Handel, Induſtrie, Land⸗ wirtſchaft in ganz Deutſchland ſo glänzenden Aufſchwung nahmen, ſo wurde auch Elſaß⸗Lothringen in dieſe glän⸗ zende wirtſchaftliche Aufwärtsbewegung hineingezogen. Es fühlte doch zunehmend, daß Alldeutſchlands Gedeihen auch ſein Heil bedeutet. a Gewiß, alle Erinnerungen an die Vergangenheit ſind in der elſaß⸗lothringiſchen Volksſeele noch nicht aus⸗ getilgt; es iſt noch ein ſchwankendes Weſen, das in ge⸗ wiſſem Sinne wie alle Grenzvölker doch zwei Seelen Aber wir dürfen gewiß ſein: das gemeinſame große Schickſal, das es mit dem ganzen deutſchen Volk jetzt drei Jahre lang trägt, ſchweißt es erſt recht mit dem ganzen zuſammen. Und wenn ein⸗ mal die Erſchütterungen und Wehen, in die das Land noch einmal ſeeliſch durch den Krieg gekommen iſt, im Frieden geſchwunden ſind, dann wird es erſt recht das ſein, was es immer war, auch unter fremder Herr⸗ ſchaft: Ein deutſches Elſaß⸗Lothringen! ö Eine Kriegskrankheit. Wie eine Kriegsſeuche breitet ſich eine krankhafte Gier aus, in den Beſitz von Obſt und Gemüſe zu kommen. Seit den Tagen, da die erſten Beeren des vergangenen Frühjahrs auf den Markt kamen oder hätten kommen ſollen, hat eine merkwürdige Unruhe in zunehmendem Maße weite und immer weitere Kreiſe erfaßt. Jeder, — nein nicht jeder, gottlob, aber recht viele fürchteten zu kurz zu kommen und ſie rafften, wo ſie erraffen konnten, meiſt weit über ihren Bedarf und jedenfalls mehr, als ſie jemals in früheren Zeiten eingelegt haben. Sie ſahen, wie es in gewiſſen Kreiſen von Anfang an gemacht wurde; alles unter der Hand natürlich, aber gemacht wurde es. Und ſie ſahen, wie dieſe Kreiſe die Kriegsnot ohne jegliche Entbehrung, ja teilweiſe mit „gehobener“ Lebenshaltung überſtanden. Warum ſollte man es ihnen nicht nachmachen? Wer dankte es einem, wenn man„für das Vaterland“ hungerte und darbte. Ueber dieſe Engherzigkeit war man nach annähernd drei Kriegsjahren doch hinaus. Wer es nicht ebenſo machte wie jene Kreiſe, ſchadete nur ſich ſelber und mußte ſich obendrein als dumm anſehen laſſen. Und es ging doch auch anders. Es gehörte bloß ein gewiſſes Maß von Rückſichtsloſigkeit gegen die anderen, oder wie man es auch ausdrückt: ein genügend ſtarker Wille ſich durch⸗ ruſetzen, und ein entſprechend gefülltes Portemonnaie da⸗ Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim, f. 188. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Au nahme Rabatt. 1 Jernſprechanſchluß Nr. 18. CCC d A zu. Mit Kopfſchütteln kann der Harmloſe auf Obſtmärkten beobachten, wie Käufer und 1 mit fiebernder Ungeduld in der Morgenfrühe die Ankunft der Ware erwarten, wie mit fliegendem Atem und blitzendem Auge jeder in den Beſitz gelangen will. Höchſtpreiſe? Wer wird ſich im entſcheidenden Augenblick darum kümmern! In der Sucht, den Andern zuvorzukommen, wird aber auch der Markt umgangen; die Käufe werden draußen beim Bauern und Erzeuger abgeſchloſſen, abgeſehen vom Preiſe meiſt noch in den Schranken des geſetzlich Möglichen, aber in vielen Fällen auch unbekümmert um die Zwirns⸗ fäden des Bezugsſcheins und anderer Kleinigkeiten. Die Märkte veröden, ſie ſind von dem alten Verkehrsmittel⸗ punkt wegverlegt, auf die Produktionsſtätten zerſplittert. Wer ſich dieſer Neuorientierung nicht anpaſſen kann oder will, der hat das Nochſehen. Zu dem amtlichen Höchſt⸗ preiſe wird er ſelten etwas bekommen oder allenfalls eine Ware, die eigentlich nicht marktfähig iſt; er muß froh ſein, wenn er mit Neberpreis noch etwas erhält. Der Erzeuger nimmt ſich natürlich nicht die Mühe, ſeine Ware zur Stadt zu bringen, wenn ſich die Verbraucher bei ihm draußen um die Ware reißen. Und was der Handel für den Markt zuſammenbringt, das iſt unzu⸗ reichend und entſprechend teuer, oder wie der Kundige weiß:„ſchon verſtellt“! So fing es bei den Erdbeeren und Preſtlingen an, ſo ging es in geſteigertem Maße fort bei Kirſchen, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Pflau⸗ men, Aprikoſen und Pfirſichen. Bei letzteren hat man ſchon beobachtet, daß die Kriegsobſtſucht auch noch in der Richtung ausgebeutet wurde, daß unreife Ware zu Höchſtpreiſen und weit darüber feilgeboten und ohne Be⸗ ſinnen gekauft wurde. Dieſer Unfug droht nun aber ge radezu zu einer allgemeinen Gefahr auszuarten beim Kernobſt. Zu dem unerhörten Preis von 50 Pfg. für das Pfund werden Aepfel und Birnen verkauft, die ent⸗ weder aus dem„wurmigen“ Fallobſt ausgeleſen oder abſichtlich unreif vom Baume geflückt ſind. Vergebens haben die Behörden dagegen Verbote erlaſſen, vergebene wird vor dem Kauf und dem Genuß ſolchen Obſtes, das in gewiſſenloſeſter Weiſe faſt unter den Augen der Auf ſichtsorgane feilgeboten wird, gewarnt. Und die Folgen! Was hat es für einen Zweck zu verheimlichen, daß in einer ganzen Anzahl von Städten gerade in Süddeutſch⸗ land die Ruhr herrſcht. Heute wurde uns von einen Stadt mittlerer Größe berichtet, in der zurzeit 600 Ruhr⸗ erkrankungen feſtgeſtellt find die Zahl der durch die Ruhr herbeigeführten Todesfälle iſt nicht gering.. Es iſt gar kein Zweifel, daß die Ruhr in unmittel⸗ barem Zuſammenhang mit der allgemeinen Obſtmanie ſteht, ſie iſt gewiſſermaßen die ſomatiſche Verdichtung der ſeeliſchen Störung. Das Auftreten der Ruhr iſt mi Sorge zu betrachten, aber um ſie zu bekämpfen, muf man auf die Grundurſachen zurückgehen. Wer mit un⸗ reifem Obſt Geſchäfte zu machen verſucht und ſich dadurch an der Allgemeinheit verſündigt, der gehört ſo angefaßt, daß ihm die Luſt vor derartigem Profitmachen für einige Zeit vergeht. Dem Publikum gegenüber darf man 15 aber nicht darauf beſchränken, vor dem Genuß unreifen Obſtes in Zeitläuften, die wahre Pandorabüchſen für Seuchenmöglichkeiten ſind, zu warnen, denn das hat wenig Wert. Vielmehr muß man immer wieder darauf hin⸗ weiſen, wie unrecht und töricht die rückſichtsloſe Ham⸗ ſterei des Obſtes und Gemüſes durch die Einzelnen iſt Gott ſei Dank, die Ernte iſt reichlich und jedem kann ſein Teil werden, wenn— ja wenn eben nicht ge⸗ hamſtert wird. Mit Ermahnungen und dem Aufrufen des Ehrgefühls, der Vaterlandspflicht kann man dem Hamſtern nicht beikommen, der richtige Hamſter lacht darüber. Aber exemplariſche Beſtrafung, Belohnungen für Anzeigen von Hamſterei— mag man dies von Hamſter⸗ ſeite nun als„Denunziation“ und Angeberei oder ſonſtwit ſtigmatiſieren wollen— Ueberlaſſung eines gewiſſen An⸗ teils der Schmuggelware an den Entdecker— das würde helfen. Die eigentliche Hamſterei, bei der es ſich nicht um gelegentlich ein Pfund Mehl oder Butter, oder ein paar Eier handelt, beruht faſt ausſchließlich auf dem wucheriſchen Schleichhandel, der die notwendigen Lebens⸗ mittel dem allgemeinen Verbrauch in weit höherem Maße entzieht, als man gemeinhin weiß. In der letzten Woche allein ſind in Berlin, Bremen, Swinemünde, Breslau und in Oberſchleſien Organiſationen für den Schleichhandel entdeckt worden, von denen eine jede Waren für mehrere Mil⸗ lionen an die eigentlichen Hamſter, die in größerem Maß⸗ ſtab und zu jedem Preis einkaufen können, vermittelte Wären die verſchiedenen Kriegswucherämter einer Reichs⸗ zentrale unterſtellt, deren Befugniſſe einer tatkräftigen Hand anvertraut wären, ſo würde ihre Arbeit auch eine erfolgreichere ſein müſſen, weil man nicht hier etwas als erlaubten Gewinn anſähe, was dort als Kriegswucher gilt. Dieſe Ungleichmäßigkeit verhilft dem Schlauen immer wieder durch die Maſchen und macht das Publikum kopf⸗ ſcheu; es verliert die Sicherheit, daß mit der gericht⸗ lichen Ahndung und Verfolgung des Kriegswuchers und der Großhamſterei auch wirklich überall Ernſt gemacht wird. Fehlt aber dieſe Sicherheit, oder wird ſie durch gewiſſe Erfahrungen erſchüttert, nun ſo macht man es eben im Kleinen, wie jene es im Großen machen; jeder iebt zu bamſtern ſo viel er kann. So iſt die Kriegs⸗ F bbſtmänie enkſtanden, die, wie bemerkt, recht ſchlimme Folgen zeitigen kann, ſo könnten aber auch noch andere Pſychoſen auftreten, deren Wirkungen nicht abſehbar wären. Den Boden für ſolche Kriegskrankheiten zu ſterili⸗ ſieren, das iſt die Aufgabe aller, denen die Sorge für des Volkes Durchhalten im Kriege als Aufgabe über⸗ tragen iſt. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 13. Aug.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An der flandriſchen Schlachtfront wuchs nach verhältnismäßig ruhigem Tage die Kampftätigkeit in den Abendſtunden wieder zu erheblicher Stärke an. Unſere Artilleriewirkung gegen feindliche Batterie⸗ neſter war gut; ſie zerſprengte auch Bereitſtellungen eng⸗ liſcher Angriffstruppen öſtlich von Meſſines. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Längs des Chemin⸗des⸗Dames und in der Weſt⸗ champagne ſteigerte ſich die Feuertätigkeit beträcht⸗ lich. Nördlich der Straße Laon—Soiſſons Hrachen zeſtern früh die Franzoſen zu ſtarken Angriffen bor; ſie wurden durch Feuer und im Nahkampf abge⸗ vieſen. 5 Ebenſo vergeblich und verluſtreich war ein Vor⸗ ſtoß des Feindes ſüdweſtlich von Ailles. f An der Nordfront von Verdun haben ſich auf bei⸗ den Maasufern heftige Artilleriekämpfe entwickelt. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nichts Neues. ö Eines unſerer Fliegergeſchwader griff geſtern En g= land an. Auf die militäriſchen Anlagen von Sout⸗ hend und Margate an der Themſemündung wurden mit erkannter Wirkung Bomben abgeworfen. Eines unſerer Flugzeuge wir vermißt. Auf dem Feſtland ſind geſtern 14 feind: und ein Feſſelballon abgeſchoſſen worden. Veſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Lebhafteres Feuer nur ſüdlich von Smorgon weſtlich von Lu ck, bei Tarnopol und am Zbrucz Lier kam es mehrfach auch zu Zuſammenſtößen vor Streifabteilungen.. 1 1 Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: a In der weſtlichen Moldau gelang es trotz ſehr zäher feindlicher Gegenwehr, die in zahlreichen heftigen An⸗ gahſken zum Ausdruck kam, unſeren Geländegewinn ſüd⸗ ich des Trotoſultales weiter auszudehnen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls . von Mackenſen: b Der hartnäckig verteidigte Ort Panciu wurde i m Sturm genommen. Entlaſtungsſtöße der Ruſſen und Rumänen gegen benachbarte Abichnitte unſerer Front waren vergeblich; ſie ſcheiterten ſämtlich verluſtreich. Am unteren Sereth blieb die Artillerietätig⸗ keit lebhaft. Mehrere feindliche Angriffe zwiſchen But⸗ zaulmündung und Donau wurden zurückgeſchlagen. Mazedoniſche Front: Keine beſonderen Ereigniſſe. f a Im Monat Juli betrug der Verluſt der Luſtſtreit⸗ kräfte unſerer Gegner 34 Feſſelballons und min⸗ deſtens 213 Flugzeuge, von denen 98 hinter un⸗ ſerer, 115 hinter der feindlichen Linie durch Luftangriff und Abwehrfeuer brennend zum Abſturz gebracht wurden. Wir haben 60 Flugzeuge, keinen Feſſelballon verloren. 3 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. f* 5 Ob der große Sonnenfleck die bedeutende Abkühlung und damit das Sturm⸗ und Regenwetter verurſacht hat? Es iſt wahrſcheinlich. Dann hätte er aber auch dem Seneral Haig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht eine Veranlaſſung, den Strategen künftig Aſtro⸗ nomen ins Hauptquartier beizugeben, wie weiland Wallen⸗ dein ſeinen Seni hatte. Der Sonnenfleck hat aber ſeine Höchſtwirkung überſchritten und am 15. oder 16. Auguſt wird er ganz verſchwunden ſein. Ob er Ende diefes Monats oder im Anfang des nächſten nach einmal auf⸗ tauchen und ſeinen neckiſchen Spaziergang über die Son⸗ nenſcheibe wiederholen wird, wie manche vermuten, können wir ruhig abwarten. Zunächſt iſt jedenfalls für Offenſiven eine Friſt von einem halben Monat gegeben. In Flan⸗ dern und im Artois haben die Engländer bei der Wieder⸗ aufnahme des Angriffs bekanntlich kein Glück gehabt, ſie wollen ſich nicht abhalten laſſen, noch einmal und immer wieder vorzuſto en, bis die belgiſche Küſte mit Antwerpen in ihrer Hand iſt. Dazu hat es aber noch gute Weile und wenn es nicht raſcher geht als ſeither, würde der Krieg noch reichlich ein Jahrzehnt dauern müſſen. Auf Sonntag planten die Feinde im ehemaligen Wytſchaete⸗ dogen, bei Meſſines wieder einen größeren Teilangriff; er konnte aber unter dem Vernichtungsfeuer unſerer Ar⸗ tillerie nicht zur Entwicklung kommen. Merkwürdig reg⸗ ſam ſind die Franzoſen am Weſtrande des Chemin⸗des⸗ Dames, wo die Straße von Soiſſons nach Laon, die im Allgemeinen von Südweſt nach Nordoſt ſich hinzieht, auf eine Strecke weit nach Oſten ausbiegt. In dieſem Winkel haben ſie in der letzten Zeit wiederholt Angriffe ein⸗ geſetzt und auch am Sonntag wurde wieder ein Vorſtoß mit erheblichen Kräften unternommen. Nach heftigem Kampf iſt aber der Angriff in ſeiner ganzen Ausdehnung zurückgeſchlagen worden.— Unter wechſelnden Verluſten für den Feind macht die Zurückdrängung der Ruſſen und Rumänen an der Südoſtfront ſtetige Fortſchritte. Der Geſchützkampf hat ſich jetzt auf den ſüdlichſten Abſchnitt bis zum Donaudelta ausgedehnt.— Lehrreich iſt wiederum die Zuſammenſtellung der feindlichen Verluſte an Flug⸗ zeugen uſw., ſoweit ſie von unſerer Seite unzweifelhaft ſeſtgeſtellt werden konnten. Im Monat Juli ſind min⸗ deſtens 213 Flugzeuge und 34 Feſſelballons der Feinde vernichtet worden; die Einbuße an Flugzeugen allein 5 überſteigt unſeren Vorluſt um mehr als das Dreieinhalb⸗ lache Feſſelballone einen Handſtreich von Felixtown gemeldet. Wie ſteht es heute damit? Die die 85 auf. Sind das Anſtrengungen der überhaupt nicht eingebüßt. Nun gut N e Am Sonntag abend halb 8 Uhr erſchienen wieder, franzöſiſche Flieger über Frankfurt a. M. und war⸗ fen mehrere Bomben ab. Vier Perſonen wurden ge⸗ tötet und mehrere verletzt. Ein Flugzeug wurde ab⸗ geſchoſſen; die Inſaſſen ſind gefangen genommen. Vergl. den franzöſiſchen Heeresbericht.) Bei dem Ueber⸗ fall am Samstag früh wurden 6, nicht wie urſprünglich gemeldet, 1 Bombe abgeworfen. i 0 * 1. IX 1 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris. 13. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In Belgien Artillerietätigkeit nördlich von Bix⸗ ſchoote.— 1 7 von Fayet nahmen unſere Truppen die Grabenſtücke, die die Deutſchen in der Nacht dom 10. Auguſt erobert hatten, vollſtändig wieder und machten ungefähr 20 Gefangene. Südlich Ailles erneuerten die Deutſchen ihre Vorſtoßverſuche auf die Gräben, die wir geſtern erobert haben. Zwei Angriffe, von denen der eine ſehr heftig war, wurden mit ernſtlichen Verluſten für den Feind abgeſchlagen. — In der Champagne und auf beiden Maasufern ziemlich lebhafter Artilleriekampf. Weſtlich von Avocourt haben wir des Feindes zum Stehen gebracht.— Als Vergeltung für die deutſchen Bombenabwürſe auf Nancy und die Gegend nördlich von Paris haben geſtern zwei Flug⸗ zeuge geführt von Leutnant Meſtergues und Anterleutnant Beaumont, Frankfurt am Main mit Bomben belegt. Beide Apparate ſind unverſehrt zurückgekehrt. Der engliſche Bericht. WTB. London. 13. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Das Wetter iſt immer noch naß und ſtürmiſch. Während der Nacht Kampf um den Beſitz des Minenkraters weſtlich von Givenchy—La Baſſee. Wir richteten uns auf dem linken Kraterrand ein n trieben einen Gegenangriff zurück. Große Tätigkeit der feindlichen Artillerie öſtlich un! nördlich von Ypern. i. Im Bericht vom Abend heißt es u. a.: Am Morger riff der Feind wieder unſere neuen Stellungen nördlich den traße Ypern—Menin an. Nach heftigem Kampf drückte e unſere Linien im Glenoiſe⸗Wald leicht zurück. An der Bahr Ypern—Staden gewannen wir auf dem rechten Ufer de Steenbeen Boden. Während des Tages machten wir weitere 570 Gefangene. Zum erſtenmal war geſtern ſeit 10 Tagen en Flu e zeigten große Tätigkeit. Sie überflogen an ver, ſchiedenen Stellen ünſere Linien, ſuchten das Werk unſeren Artillerie zu ſtören und griffen unſere Bombenwurfflugzeug⸗ an. Trotz ihrer Anſtrengung wurde eine ſehr erfolgreiche Ar, tilleriebeobachtung von uns Vupef dan während des Tages und der Nacht 6% Tonnen Bomben auf feindliche Flugplätze abgeworfen und Munitionslager und andere Punkte von mili⸗ täriſcher Wichtigkeit damit belegt. Der Kampf war den ganzer Tag über ſehr heftig, da der Feind in großen Formationen auftrat. 10 deutſche Flugzeuge wurden von unſeren Flug. zeugen heruntergebracht, 5 ſteuerlos und ein weiteres durch Geſchützfeuer abgeſchoſſen; 12 von unjeren Flugzeugen werden vermißt. General eng berichte: Die Zahl der von uns bei lngriff vom 10. Auguſt und den darauf⸗ dem erfolgreichen folgenden Unternehmungen öſtlich von Ypern gemachten Ge⸗ darunter 9 Offiziere. fangenen erreicht jetzt im Ganzen 454, Ferner erbeuteten wir 6 deutſche Geſchütze. Der Feind ver⸗ ſuchte heute früh, ſüdlich von Armentieres einen Angriff zu machen. Er wurde erfolgreich durch portugieſiſche Truppen mit Bomben und Gewehrfeuer abgewieſen. Der engliſche Bericht über den Fliegerangriff. London, 13. Aug. Um 5.15 Uhr nachmittage wurde ein Geſchwader von 20 feindlichen Flugzeugen Sie ſtreiften die Küſte be Clacton entlang, wo ſie ſich teilten. Ein Teil flog' auf Margate zu, wo Bomben abgeworfen wurden. Die übrigen überflogen die Küſte und warfen Bomben au die Gegend von Southend ab. In Southend wurde beträchtlicher Schaden verurſacht. Es wurden 40 Bom⸗ ben abgeworfen. Nach den bisherigen Meldungen wur⸗ den 8 Männer, 9 Frauen und 6 Kinder getötet, etwa 50 Perſonen verwundet. Ferner wurden in Rockford 2 Männer verwundet. 4 Bomben wurden auf Margate ab⸗ geworfen. Ein unbewohntes Haus wurde zerſtört. Keine Menſchenverluſte. ö Ein franzöſiſcher General über die Kriegslage. General Malleterre ſchreibt im„Temps“ vom 9. Aug⸗⸗ Es iſt nur zu gewiß, daß das allgemeine Unbehagen, das bei uns beſtand, nicht völlig durch die über Erwarten chnelle Ankunft amerikaniſcher Soldaten beſeitigt worden iſt. an kann es ruhig ſagen: An der Front, ſowie e der Front herrſcht Enttäuſchung. Man atte für dieſen Sommer, wenn nicht das Kriegsende, ſo doch großen Schlag, der dieſes Ende in nahe Ausſicht ſtellen würde, erwartet. Der Rückzug der Deutſchen von der Somme hat die Hoffnung auf eine viel weitergehende Befreiung des beſetzten Gebletes unter dem Druck der ge⸗ meinſamen Armeen geweckt. Heute ſtellt man dagegen feſt, daß der Widerſtand Deutſchlands„ wird, daß es ſogar Gegenangriffe macht und daß die deutſche Re⸗ gierung, ſo ſehr ſie den Wunſch nach einem ehrenvollen Frieden ausdrückt, doch fortfährt, im eigenen Volk die Illuſion des Sieges aufrechtzuerhalten. Hindenburg und Luden⸗ dorff erklären die militäriſche Lage für gut und beweiſen dies durch kräftige Gegenangriffe auf der Weſt⸗ und Oſtfront. Auf die Wiederaufnahme der ruſſiſchen Offen⸗ ive in Galizien antwortete Hindenburg mit einem kräftigen Segenſtoß an einer empfindlichen Stelle. Der Kanzler kann daher den„tapferen kaiſerlichen Truppen“ ein verdientes bob ſpenden, die immer no ch faſt überall im Feindesland ſeit 3 Jahren ſechten und keinen Schritt zurückgehen. Anderer⸗ ſeits verſichert die deutſche Marineleitung, daß der Tauch⸗ zbotkrieg Ergebniſſe über die Erwartungen und Hoffnungen hinaus erzielt habe, und daß das Schickſal Englands noch bor dem Winter beſiegelt ſei. Mit Gleichmut ſieht Michaelis zem Eingreifen der Vereinigten Staaten entgegen, weil die Tauchbooke, noch ehe die Amerikaner die zum Ausgleich der äglichen Verluſte notwendige Tonnage gebaut haben, ihre Arbeit getan haben werden. Und dann auf der anderen Seite: die Lage der wirtſchaftlichen und Ernährungs⸗ berhältniſſe Deutſchlands wie 55 Verbündeten; die beängſtigend 155 und auf die ihre Feinde ihren nahen Sieg mehr als auf die Waffen zu gründen ſchienen, 15 durch die reichliche Ernte wieder normal geworden. Die beſetzten Hebiete haben ihren Anteil beigetragen. Und das wird alles im Ton der Aufrichtigkeit und des ungebändigten Stolzes zeſagt. Weshalb ſollten die Deutſchen dieſen Erklärungen ollten die Deutſchen dieſen ſicheren und genauen Erlärungen ncht Glauben ſchenken? Dieſe von amtlicher Stelle geſprochenen Worte dringen jedoch auch über die Grenzen und Kampflinien hinaus. Die Zeitungen tragen ſie in alle Welt. Darf man ſich vundern, daß ſie die Völker beunruhigen und in den Armeen Enttäuſchung und Unbehagen hinterlaſſen? Vor 15 Monaten glaubten wir, daß Deutſchland nahezu erſchöpft ſei. mindeſtens einen urchtbaren Angriffe auf Verdun gemacht, mußte die heftigen Hammerſchläge an der Somme und vor der Hindenburg⸗Linie erdulden, ſie hat die Schlachten in Wolhynien, Galizien, Ru⸗ mänien geſchlagen, ſie erneuert heute ihren Rieſenangriff zegen den Chemin⸗des⸗Dames und nimmt den Kampf 85525 er⸗ zweiflung? Oder verfügt der deutſche Generalſtab über unvermutete Reſerven? 112 ere möge ſie es uns ſagen! Auch ſage m 1 1 1 deutſche Armee hat die e 2 es wiſſen! Keaſte Tag über eee möglich. Die feindlichen rã langen, werden friſche Lachſe und Fore lande vom 1. September 1917 ab n igen KzK haltern noch wenig Milch un uns, ſoweit es angeht. was wir von de Tonnage' und von der Bekämpfung der Tauch haben. 5 ge, 9 Neues vom Tag 1 a Nolde Heile“ 8 (01 n Lloyd George zieht ſich aus der London, 13. Aug. Miniſterpräfiden. richtete an den Arbeiterminiſter Henderſon ſen Einwirkung auf die Abſtimmung der 5 gierten für die Beteiligung an der 1 zialiſtenkonferenz in Stockholm einen Brie behauptet, die Miniſterkollegen ſeien duch, Henderſons„vollſtändig überraſcht“. ſtehe, wie Henderſon bekannt ſei, de chen dürfen, von Lloyd& gene ſein Entlaſſun noch hatte ichen. ceiche Konſeren dem Henderſons Stellung zur var, erklärt, es wäre ein„nationales Henderſon geſtürzt würde. D. Schr. zune widerſte darauf in einem 1 die Tatſachen kenne; im Unterhaus 11d heit e zu reden.(Lloyd George wi Gefahr abzuwenden wiſſen. D. S Berlin, 13. Aug. Lit mittelkontrolleur in England die Hö wegen der außergewöhnlichen Knappheit, heraufſetzen müſſen. 1 Die Wirren in Rußland s Der Diktator Petersburg, 13. Aug. Der e 0 ſammlung nicht vor drei Monaten ande ase die Wahlen zu der allgemeinen ver renski will freie Hand behalten und inge K kann manches geſchehen, woran dee N ruſſiſchen Volkes noch nicht denkt. D. S Kettenha del mit Nick l. Obwohl Nich wurde einer Berliner Firma ein größerer P pro Kilo ſtatt des boten. Ein Polizeibeamter entdeckte nach ein großes Lager bei einem Althändler ung arc J, heim, der auch noch einen große dung Pforz Die Ermittlung ergab, daß das Ni beſaß. 0 so egangen war, ohne überhaupt aus Pforzheim f 1 05. Ku verlangte Sb Der Berliner Käufer zu ſein. 1 Jeder Zwiſchenhändler hatte ferung. und weiter verkauft. aber nur noch 4000 Kilogramm vorhanden, 2 war unter der Hand verſchoben worden. Lokales. — Keine fleiſchloſen Wochen. eaſſe 10 0 nährungsamt teilt mit: Die in der er en e Nachricht, daß im September und 905 Reiche zwei fleiſchloſe Wochen eingefil len, entbehrt jeglicher Begründung. — Verbot der Einfuhr von mitteln. Da es wünſchenswert iſt, Nahrungsmitteln, die für weite Vol Preiſes unerreichbar ſind, andere Waren 0 ht me fuhr zugelaſſen werden. Baden. (J. Larlsruhe, 13. Aug. Der aan bad. Ratſchreibervereins hatte vor ein 1 Eingabe an das Miniſterium des N welcher unter Berufung auf die Krik erhebliche Mehrarbeit die Bitte ausgen Miniſterium möge bei den Gemeiner ken, daß die Einkommen der Ratſchreld. Gemeinde⸗Beamten und Bedienſteten die Das Miniſterium des Innern hat nun, das Beſtreben als durchaus berechtig in Bezirksämter veranlaßt, bei den Gem Beamten noch keine Teuerungsbei Sinne zu wirken. Den Gemeinden ſo Erſatz des Mehraufwandes aus tene f verbandes für Geſchäfte, welche d beſorgen, in Ausſicht geſtellt wer Gemeinden ſtellt das Miniſterium dauer in Ausſicht. () Karlsruhe, 13. Aug. 1 verband zur Hebung des Fremdenver hier eine Vorſtandsſitzung ab. 5 975 daß der„Badiſche 1 54 roßen Anklang gefunden hat,.die afchelnen ſolt. Das vom Verband für h herausgegebene Flugblatt über die in! gung der Fremden in Baden un kunftsverzeichnis“ haben reißenden? 20. Oktober findet hier die Hauptverſal 5 5 ö bandes ſtatt. g 0 Raſtatt, 13. Aug. Am le fi der 16jährige Joſeph Wild aue hieſigen Fabrik von einem Trei 105 zugerichtet, daß er ſeinen Verletzunde Kehl, 13. Aug. Wie 1155 f zählt, werden hier allabendlich eültet, die e geſehen, die mit Taſchen ausgerſen um Al früheren Dorfes Sundheim paſſiere nen, Vollmilch vird vielfach an, dieſe beſondere Durch dieſen Schmuggel kommt Einwohnerſchaft ins Hüntertrefte Joer Sta Brief, er* jebel, fentlichkeit nur bitten, ihr Urteil aufzuſchee * 4 7 wel, 0 1 Gen 9 bezeich rel „ 5 00 6 Nach der Times e f, reiſt 01 del 0 1 1 fle + jcher on altel amtlicher Preiſes v Longe d Statt der 8000 Kilo aws 1 % 7 Lokales. leufür Eine Genoſſenſchaft für Kriegsbeſchädig mlorge. Auf Anregung der Kriegsamtsſtelle wurde hiſche ehreren hundert Firmen im Bereich des 14. ba⸗ an rmeekorps in Karlsruhe mit einem Betrag chat mer Million Mark eine gemeinnützige Genoſſen⸗ den fall ründet, die der Kriegsbeſchädigtenfürſorge die⸗ Ser b. Die Kriegsbeſchädigten, die ihren früheren heren Kaucht mehr ausfüllen können, ſollen in beſon⸗ an ehrbetrieben für induſtrielle Arbeit angelernt und ben in ſolchen in auskömmlicher Weiſe beſchäftig Schwerbeſchädigte ſollen in Anſiedlungsheimen eee 1 18 90 Warnung vor Süßſtoffſchwindlern. Trotz dete andelsverbots mit Süßſtoff und des Verbots der 5 abe zum Einkaufspreis, durch das Süßſtoffgeſetz 1555 Juli 1902 und durch die Bekanntmachung des Moff lers vom 25. April 1916 wird noch häufig Ace angeboten. In der Regel handelt es ſich um lutrd üparat, das durch Beimengungen von kohlenſaurem aher e oder dergl. verfälſcht iſt und an Stelle weis. Ofachen nur eine 30—50fache Süßkraft auf⸗ engend or dem Ankauf derartigen Süßſtoffs kann nur ig 4 gewarnt werden. Der Gehalt der gegenwär⸗ Ant Fandel befindlichen Tabletten beträgt häufig ganz m Vert, weniger als 20 v. H. Es befinden ſich ſolche 1 8 kehr mit bloß 4 oder 5, ſogar auch nur mit 1 indgeharingehalt. Das Publikum kauft aber ſolche 14 Aiheren kerzeugniſſe nicht weniger teuer, als die gehalts⸗ 1 8 Das Saccharin, das vor dem Kriege in rei⸗ em ahlt Zuſtande mit etwa 12 Mk. für das Kilogramm be⸗ und zum größten Teil in der Schweiz hergeſtellt ache Franken Nach bisheriger Erfahrung kann man 00 Are fran erkennen, daß die Tabletten weniger ſolid und daher locker ſind und leicht zerfallen. Sammelt Platinbrennſtifte! An alle Be⸗ 101 n platinhaltigen Brennſtiften(für Brandmalerei) Ae die dringende Aufforderung, dieſe jetzt unbenutzten aug im Reichsintereſſe abzuliefern. Die Abliefe⸗ Malte n, ſofern nicht durch Schulen Sammlungen ver⸗ Mietet werden, durch Einſendung an die Kriegsmetall⸗ alatgeſellſchaft in Berlin N. 9, Potsdamerſtr. 10/11, f i e gen. Nach Feſtſtellung des Platininhaltes vergütet 10 e e für jedes Gramm Rein⸗ ber d. Ablieferung der Säcke. Um den Rücklauf die Rei Verkehr zugeführten Säcke ſicherzuſtellen, hat Mhdchs Sackſtelle mit Wirkung vom 15. Auguſt 1917 gefüllt net, daß alle Verbraucher, die Säcke mit Ware 3 kinſchl. Sack erworben haben oder erwerben wer⸗ 6 al Säcke nack Entleerung an die von der Reichs Aude beauftragten, mit Ausweis verſehenen Sack⸗ f gi 1 abzuliefern haben. Die Inanſpruchnahme er⸗ Ju besre Grund des Par. 10 der Bekanntmachung des berlaſſen über Säcke vom 27. Juli 1916. Für die dum gung der Säcke erhalten die Verbraucher die gust 1915 kanzler in der Bekanntmachung vom 1. Au⸗ dem Sach; feſtgeſetzten Höchſtübernahmepreiſe.— Je⸗ Wugrendbä 13 ndler iſt für ſeine Tätigkeit ein beſtimmt er Bezirk zugewieſen. 4 50 Nane Alch für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Kotzlen⸗Rusgabe. ahn der Kohlenhandlung Matthäus Gruber, 1 dagenen Daunftraße Nr. 8 erhalten die daſelbſt einge⸗ aushaltungen Fettschrot 3 am di 0 iu N enatag, den 14. Auguſt Machm. von 7—9 Ahr 9 u . 0 Mattas. 441 bis Schluß je 2½ Zentner; woch, den 15. Anguſt Vorm. von 7-9 Uhr i nern fis 1 Den bis 150 je 1½ Zentner; am Mittwoch, den 15. Auguſt, nachm. 7—9 Uhr die Nummern 151 bis 300 je 1½ Zentner. am Donnerstag, den 16. August, vorm. 7—9 Uhr die Nummern 301 bis 440 je 1½ Zentner. Die Austeilung erfolgt nach der Reihenfolge der Nummern. f a Ausgenommen von der Zuteilung ſind diejenigen Haushaltungen, die in den letzten Tagen von der landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft hier Kohlen bezogen haben. Der Preis beträgt 2,25 Mi. pro Zentner. Das Geld iſt abge zählt bereit zu halten. Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Bürgermeiſteramt!: Volz. Bekanntmachung Jleiſchverteilung betr. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß morgen Mittwoch und Donnerstag bei den hleſigen Metzger kein friſches Fleiſch zum Verkauf kommt, ſondern das von der Gemeinde aufbewahrte Dörrfleischi gegen Fleiſchmarken morgen Mittwoch, den 15. ds. Mts. bei der Metzgerei Feuerſtein, Gundſtraße, ver⸗ teilt wird und zwar wie folgt: Haushaltungen von 1 bis 4 Perſonen ½ Pfund Haushaltungen von 5 u. mehr Perſonen.. 1 Pfund zum Preiſe von 1.90 Mk. für Dörrfleiſch und 2.20 Mk. für Schinken. Um größeren Andrang zu vermeiden beſtimmen wir folgende Einteilung: Nr. 1 bis 600 von 7 bis 9 Uhr r F)) e, es,, Der braune Fleiſchumſchlag iſt mitzubringen. Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Lebens mittelamt. Bekanntmachung. Verſorgung mit Eier betr. Da die Ablieferung von Eier von Seiten verſchiedener Hühnerhalter vollſtändig ungenügend iſt, wurde beſtimmt, daß bis zur nächſten Zuckermarkenausgabe denjenigen Haushaltungen, welche nicht mindeſtens 70 Prozent Eier abgeliefert haben, ein Teil der Zuckermarken entſprechend der abgelieferten Eier vorenthalten wird. Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. f Kohlenverſorgung betr. Nachſtehend bringen wir ein Schreiben des Kom⸗ munalverbandes Mannheim⸗Land vom 11. ds. Mts. in obigem Betreff hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 13. Auguſt 1917. 5 Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Mannheim, den 11. Auguſt 1917. f Kohlenverſorgung betr. Die Ortskohlenſtelle Mannheim erſucht uns die Bürgermeiſterämter darauf hinzuweiſen, daß ſie nach wie vor die Ausfuhr von Kohlen mittelſt Fuhre nicht zulaſſen kann. Wir weiſen daher das Börgermeiſteramt an, die Einwohner darauf aufmerkſam zu machen, daß es zwecklos iſt, mittels Fuhrwerk nach Mannheim zu fahren und dort bei der Ortskohlenſtelle um die Erlaubnis zur fuhrenweiſe Ausfuhr nachzuſuchen. Wir weiſen bei dieſer Gelegenheit nochmals auf unſere Verfügung vom 7. ds. Mts hin, mit welcher wir dem Bürgermeiſteramt von der Feſt⸗ ſetzung der für die erſte Zeit uns zukommenden Brennſtoff⸗ menge Kenntnis gegeben haben. Die Einwohnerſchaft iſt an der Hand dieſer Verfügung darüber aufzuklären, daß in der nächſten Zeit nunmehr die entſprechenden Kohlen⸗ mengen zur Verfügung ſtehen werden. Es iſt alſo zwecklos zu verſuchen, bei der Ortskohlenſtelle Mannheim eine Ausfuhrerlaubnis zu erwirken; hierdurch werden nur un⸗ nötige Koſten entſtehen. Kommunalverband Maunheim⸗Land. a 5 Groß h. Bezirksamt Abt. 1. gez. Büchelin. Welianntmachung. Durch Einberufungen, Wegzüge, verſäumte Abholungen der Brotzuſatzmarken und aus ſonſtigen Gründen iſt es uns möglich allmonatlich noch einigen mit außer⸗ gewöhnlich ſchweren Arbeiten, insbeſondere auch Nachts und über Mittag auswärts tätigen Perſonen Brotzuſatz⸗ marken zu verabfolgen. Wer alſo ſolche noch nicht erhält, wer außer⸗ gewöhnlich körperlich ſchwer, inbeſondere auch auswärts und Nachts, ſowie über Mittag arbeitet, muß ſich unter ſofortiger Uebergabe einer dies be⸗ ſtätigenden Beſcheinigung des Arbeitgebers am Mittwoch, den 15. J. M. nachmittags von 1 bis 6 Ahr auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 erneut anmelden. Meldungen nach dieſem Zeitpunkte oder ſolche ohne ſofortige Uebergabe der verlangten Beſcheinigung ſind zwecklos und dürfen nicht mehr angenommen werden. Einen Anſpruch auf tätſächliche Berückſichtigung haben die ſich Meldenden ſelbſtverſtändlich nicht. Die bei der Brotmarkenausgabe beſtimmte Nummer⸗ einteilung gilt auch hierfür. Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Fleiſchverſor gung betr. Wegen dem ſehr knappen Beſtand an Schlachtvieh ſind wir gezwungen, den Kundenzwang bei den hieſtgen Mezzgern aufzuheben und an deſſen Stelle die Ver⸗ teilung des Fleiſches nach Nummer und Liſten vorzu⸗ nehmen. Dieſe Beſtimmung tritt am Samstag, den 18. Auguſt erſtmals in Kraft. Die jeweilige Bekanntgabe, welche Nummer und bei welchem Metzger das Fleiſch zu holen iſt, erfolgt in dem hieſigen Lokalanzeiger(Neckar⸗Bote). Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Die Verſorgung mit Früh ⸗ kartoffeln betreffend. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß laut Rundſchreiben der Badiſchen Kartoffelverſorgung vom 3. Auguſt ds. Js. Nr. K 2678 der Erzeugerhöchſtpreiſe für Frühkartoffeln bis auf weiteres auf 9 Mk. für den Zentner beſtehen bleibt. Seckenheim, den 14. August 1917. Bürgermeiſter amt: i Volz. Koch. Fupballalub„adenia“ 1914 sehenen. (Mitglied des Verbandes Südd. Fußballvereine.) Morgen Abend — Training Nach demſelben Vorstandssitzung. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. . Eine obe 5 Der Holzgraf. 5 rbayeriſche Geſchichte von Hermann Schmid. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 4 „. 10 19 eibre er nüſſen mich nit auslachen, Hochwürden,“ un⸗ 7 aber es ſich ſelbſt,„daß ich Ihnen ſo was erzähl' hon ges gehört zu meiner Geſchicht', und ich hab's ja bin, ls fag, daß ich nit alleweil ſo verſtockt geweſen Pater Ss . „ 5 mir nicht ein, zu lachen,“ erwiderte der 5 lebendi vollte lieber, Ihr hättet den einzigen warmen einern erhalten leck an Eurem Herzen vor dem Ver⸗ F i ler 15 75 9955 wenig geholfen, der warme lebendige michn und e'orby fort,„ich hab' die Margaret gern ich auch nit 1 5 mir bald ſo vorkommen, als wenn ſie Ji am eee, wär. ſie iſt nie ausblieben, wenn 0 er geſpielt 5 mich unter die Haustür' geſetzt und bie zat mich fre„wie's Brauch iſt bei uns daheim— ewngezum bench gegrüßt als die andern, und Mir it, daß ted ging, hat ſie's immer zu machen nm ner fo flin Nächſte bei ihr war.„Es arbeit' ages ſagt un in die Hand, wie der Korby,“ hat ſie beriſſeunden id hat ein paar blaue Kornblumen, die 5 mitten unter den Aechern(Aehren), ab⸗ ſollen zei ahingehalten.: Aber was hätts wer⸗ thof voden Ich war blutarm, und ſie „und der von ihrem Vetter ſo gut wie im Sack als na 90 ſeinen Nachfolger niemals anders Aud dezige, 55 85 Krontalern. Und dann war ich nit eme ſchöne Hof d Meigl in die Augen geſtochen hat „, N 1 Lauge ſie vorbllretwe den en bung mit i 55 i haben ſich die Burſche gerauft, ein ſaubrer, ordentlicher und quanter Burſch— der iſt ihr auf Schritt und Tritt nachgegangen und hat ge⸗ meint, er will's zwingen, daß er die Meigl davon reißt! Einmal— es war im Auswärts, Sankt Andreas⸗Tag. und hat gerad' angefangen ſchneefrei zu werden auf den Feldern, da iſt eine Hochzeit geweſen in der Nachbarſchaft; die Meigl war mit unter den Kranzeljungfern, und ich war auch hin'gangen auf den Nachmittag. Der Alburger Galli war mit dem Bräutigam gefreund't und hat auch nit gefehlt. Er iſt immerfort herum geweſen um die Meigl, und hat mit ihr getanzt und wollt's nit leiden, daß ihr ein anderer in die Nähe kommen ſollt'. Er mag's wohl gemerkt haben, wie viel's geſchlagen hat mit mir, und wie er einmal wieder vorbei iſt an mir, hat er mir wie unverſehens einen Stoß verſetzt, daß ich faſt über und über gefallen bin, und haben die Burſchen alle zu lachen angefangen, in der ganzen Runden herum. Da iſt es mir völlig ſchwarz worden vor den Augen und in einer Wut bin ich auf den Galli hin und hab' ihm beim Hals packt und an die Wand gedrückt, daß er ſich nit mehr rühren und ſchier nit mehr ſchnaufen konnte. Die Leut' ſind hinzug'ſprungen und haben uns auseinander reißen wollen, aber ich war zu ſtark und zu zornig, und ich hätt' ihn erwürgt, denn er iſt ſchon blau geworden im Geſicht ... auf einmal— ſo drängt ſich die Meigl zu uns hin, faßt mich am Arm und ſagt:„Laß los, Korb mir zu Lieb' laß los...“ Da iſt's geweſen, als wenn meine Finger auf einmal alle Kraft verloren hätten— ich hab' den Kerl losgelaſſen, und wie er weggetorkelt iſt von mir, hab' ich ihm nachg'rufen..„Geh nur— wir treffen doch ſchon noch zuſammen, daß du an mich denkſt!“ Ich hab' ſelbſt nit recht gewußt, was ich ſag!— aber das Blut iſt mir zu ſiedig heiß in den Kopf geſtiegen, daß ich hinaus bin in's Freie und hab' friſche Luft ſchöpfen und mich abkühlen wollen unter denen Lindenbäum im Wirts⸗ garten, an denen juſt die erſten Blätteln auf brochen ſind Und es iſt nit lang' ang'ſtanden, ſo kommt die — Hand.. und dankt mir, daß ich ihr gefolgt und auf ihr Abbieten ſo viel'geben hab“. und— und Aber was ſoll ich Ihnen all das dumme Zeug erzählen, das einem in dem Alter im Herz und im Kopf' umgeht und das man ſo wenig ſollt' aufkommen laſſen, wie das Unkraut im Korn... Es iſt eben zum Reden kommen unter uns, die Meigl hat mir g'ſtanden, daß ſie mich lieber hat als alle andern, und wenn's mir auch ſo wär' — wollt' ſie mit dem Vetter reden, daß er ein Paar aus uns machen und uns den Hof übergeben ſollt“ Der Erzählende hielt inne; wider Willen ſchien er einen Augenblick an dem Jugendbilde zu hangen, das die Erinnerung vor ihm aufrollte. Dann ſchüttelte er heftig mit dem Kopfe, als wenn er ſich von einem läſtigen Ein⸗ fluſſe befreien wollte und fuhr fort: 5 „Es war eine kurze Freud' dazumal— aber mir iſt's doch geweſen, als wenn der ganze Himmel offen wär' über mir. Ich bin in lauterer Glückſeligkeit gar nit mehr zurück auf den Tanzboden, ſondern bin heim und hab' die einſamſten Weg' gemacht, nur daß ich recht allein hab' ſein können mit meinen Gedanken. Die Leut', die mir begegnet ſind, die ſind mir ordentlich zuwider ge⸗ weſen— und ich bin ihnen ausgewichen, und wie ich einmal eine ganze Schar bei einander geſehen hab', die mir zug'rufen hat und zugewinkt, da bin ich davongelaufen, in den nahen Wald hinein. Da iſt mir dann leichter wor⸗ den um's Herz, und an einem alten Bildſtöckl am Weg hab' ich mich hingekniet und hab' zu beten ang' fangen .. die alte Ahn'l iſt mir eingefallen mit ihrem„Bet', Korby, bet““— und ſo hab' ich dem Herrgott gedankt, daß er's ſo gut vorhat und mir... Auf einmal ſpringen von allen Seiten Burſchen und Männer heraus aus dem Gebüſch und auf mich zu und ſchrieen:„Da iſt er! Wir haben ihn! Der hat's getan!“ Eh' ich mich nur beſinnen und fragen kann, bin ich auf den Boden geriſſen worden und wie ein wildes Tier dagelegen mit gebundenen Händen und Füßen. der Alburger Galli iſt erſtochen gefunden worden l! its haus.. und ich ſollt's aetan babe..(Sarilebung folgt) Bekanntmachung. Gemäß Anordnung des Chefs des Krieegsamts vom 29. Juni Nr. 2337 W. K. findet am 15. Auguſt 1917 eine gewerbliche Betriebszählung ſtatt. Wir werden in den nächſten Tagen durch die Po⸗ lizeimannſchaft an ſämtliche in Betracht kommenden Be⸗ triebe Fragebogen zuſtellen laſſen, die am 15. Auguſt ausgefüllt werden müſſen. Die Abholung erfolgt vom 17. Auguſt ab. Sollte etwa dem Inhaber oder Leiter eines Gewerbebetriebs ein Fragebogen nicht zugeſtellt werden, ſo iſt bei Strafvermeiden ein ſolcher auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen. Die Ausfüllung hat genau nach den Vorſchriften nachſtehend abgedruckten Merkblattes zu geſchehen. Setkenheim, den 3. Auguſt 1917. Vürgermeiſteramt: Volz. Merkblatt zur Durchführung der gewerblichen Betriebszählung vom 15.. Nugust 1917. 1. Jeder, auch der kleinſte inſte gewerbliche Betrieb hat einen Fragebogen auszufüllen, auch wenn der Betriebsinhaber allein ohne irgendwelche Gehilfen oder Motoren arbeitet, ebenſo jeder Heimarbeiter oder Hausgewerbetreibende. Desgleichen ſind auch die Leiter öffentlicher gewerblicher Betriebe(Reichs⸗, Staats⸗, Kommunalbetriebe) zu Aus⸗ füllung von Fragebogen verpflichtet mit alleiniger Ausnahme der Eiſenbahn⸗, Poſt-, Telegraphen⸗ und Fernſprechbetriebe; es ſind aber die Werkſtätten⸗ betriebe dieſer Verkehrs⸗Anſtalten als Gewerbetriebe zu zählen. Da es ſich nur um eine Aufnahme des Gewerbes handelt, bleibt die Landwirtſchaft völlig unberückfichtigt. Selbſtverſtändlich ſind aber die der Landwir tſchaft angegliederten ge werb lichen Unter nehmungen wie Brennerei, Brauerei, Zuckerfabrik, Stärkefabrik, Bäckerei Koch. uſw. als das, was ſie ſind, alſo das Gewerbebetriebe, zu zählen. 3. Der Begriff„Gewerbe“ iſt im weiteſten Sinne zu verſtehen, insbeſondere gehört dahin Hand- werk, Induſtrie, Baugewerbe, Handel jeder Art, Berg⸗ dau, Hütten, Salinen, Gaſt⸗ und Schank⸗ Wirtſchaft, auch Hotels und Penſionen, Sanatorien und ähnliche Einrichtungen, ſoweit ſie vorwiegend Erwerbszwecken des Inhabers dienen, nicht aber i Lazarette und ähnliche, ganz oder überwiegend, Wohl fahrtszwecken dienende Einrichtungen, weiter Verſiche⸗ rungsgewerbe einſchl. der Krankenkaſſen und Berufs⸗ enoſſenſchaften, Verkehrs⸗ u. Transportunternehmungen, heater⸗, Muſik⸗ und Schauſtellungsgewerbe, Fiſcherei, Gärtnerei, ebenſo alle militäriſchen Gewerbebetriebe. Dieſe Aufzählung ſoll aber nur einen Anhalt bieten; den Behörden wird zur ſtrengen Pflicht gemacht, auch ſolche Betriebe oder Unternehmungen, wenn auch kleinſten Umfanges, aufzunehmen, die nicht genau in eine der vorſtehend aufgeführten Gruppen paſſen— auf ab⸗ solute Vollſtändigkeit kommt es an, ein Zuviel ſchadet nichts, es läßt ſich bei der Be⸗ arbeitung beſeitigen, ein Zuwenig führt zu läſtigen Rückfragen und hinterläßt trotzdem vielleicht noch Lücken, eine Gefahr für unſere Kriegswirtſchaft! Filialbetriebe ſind ſtets als beſondere Be⸗ triebe zu zählen, jede Filiale füllt alſo einen beſonderen 1 aus genau wie das Hauptgeſchäft, das die ngaben über Perſonal uſw. wiederum nur für ſeinen Bereich, nicht etwa noch für die Filialen zu machen hat. Dementſprechend ſind z. B. bei Groß ⸗ Banken die Zentrale einerſeits und die einzelnen Depoſttenkaſſen anderſeits ſtets als getrennte Betriebe zu behandeln. Dagegen füllt beiſpielsweiſe ein Warenhaus nur einen Bogen für ſeine ſämtlichen Abteilungen aus; hat es dagegen noch ein Zweiggeſchäft in derſelben Stadt oder in einer andern, ſo ſtellt das Hauptgeſchäft einen Frage⸗ bogen aus, und jedes Zweiggeſchäft ebenſo. „Kombinierte Betriebe(z. B. Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, Schlächterei und Bäckerei, Kolo⸗ nialwarenhandel und Ausſchank u. a. m.) ſtellen ſtets für den geſamten Betrieb nur einen Fragebogen aus. 6. Bei Schiffahrtsunter nehmungen iſt zu beachten, daß eine Reederei oder ſonſtige Schiffahrts⸗ geeſellſchaft ihre ſämtlichen Schiffe, gleichviel, wo ſie ſich. befinden, mit allem Perſonal uſw. zuſammen auf einem Bogen anzugeben hat, und zwar am Hauptſitz der Geſellſchaft(alſo z. B. in Bremen 25 Kapitäne, 150 Steuerleute, 1200 Matroſen, 400 Stewards uſw.) Die Kapitäne dieſer Geſellſchaften haben keinen Ge⸗ werbebogen auszufertigen. Dagegen iſt der Einzel⸗ ſchiffer, deſſen Schiff keiner Geſellſchaft gehört, ſelbſt⸗ verſtändlich als Betriebsinhaber ſeinerſeits zur Aus⸗ füllung eines Fragebogens verpflichtet, und zwar da, wo er ſich gerade befindet, ohne Rückſicht auf ſeinen Wohnort. Schiffsperſonal, das zu einem anderen Betriebe gehört(z. B. Kahnſchiffer in der Ziegelei) iſt zu dieſem Betriebe(alſo nicht zur Schiffahrt) zu rechnen, 4 75 wo es ſich gerade befindet. lle Angaben ſind grundſätzlich für den 15. Auguſt 1917 zu machen. Liegen jedoch für dieſen Tag ungewöhn⸗ liche Verhältniſſe vor(z. B. Streik, Ausſperrung, Be⸗ triebsunfall), ſo ſoll der Betriebsinhaber die Angoben für eine naheliegende normale Zeit(alſo etwa Durch⸗ ſchnitt der zweiten oder vierten Auguſtwoche) machen. Für die Angaben, die ſich anf die Zeit vor dem Kriege beziehen, ift dagegen„ niemals der 1. Auguft 1914. ſondern der Durchſchnitt der letzten e 1914 zu wählen, da bei Kriege⸗ ausbruch die Verhältniſſe faſt überall anomal waren. „Wer die verlangte Auskunft innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht erteilt oder bei der Auskunftserteilung, wiſſentlich unwahre oder unvollſtändige Angaben macht, wird nach 8 18 des Hilfsdienſtgeſetzes mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder miteiner dieſer Strafen oder mit Haft beſtraft. Banrg Zlmmormann Added Aareon — Salatbeiguss von Behörden begutachtet, zum Handel zugelassen und nur aus besten natürlichen Rohstoffen hergestellt. Gsbrauchsfertig, macht den Salat ohne Zugabe von Essig, Oel und Salz geschmeidig u. schmackhaft. 1 Ltr. 45 pig. Fr. Wagners Nachf. nb. W. Helstin. SO 000 9685500005000 Hof-Kalligraphen Mander's Mleihode Gegründet 1857— Diplom 1882 Prämiiert 1896 Patent 1902 Handels-Kurse tür Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter, die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. 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Bezirksamt E. 3100 Blitzm ad el⸗ . 1 Bekanntmachung über Höchſtpreiſe für Obſt. Dixin- f Auf Grund der 88 6 und 7 der Verordnung des 5158 0 rg aber Cremers- Gemüſe, Obſt und Südfrüchte vom 3. April 1917(R.⸗G.⸗Bl. S. 307) und in F mme Ergänzung unſerer Bekanntmachungen vom 15. Juni 1917(Staats anzeiger a Nr. 161) und vom 18. Juli 1917(Staatsanzeiger Nr. 193) bringen wir die von K. A. Seifen ulvef Vektauf von Bot bi e 1 e eee. 0 5 A. Seifenp gerkau urch den Erzeuger, e durch de. e j für nachſtehende Obſtſorten ait enn, 5 Wa Reichsperſe 78 eigener, Grofgangels- are gpenbels- Persil Preis reis 7 1 985 1 eseun enen Sleichhülfe Johannisbeeren 25 Pfg 30 98 Pfo Sleiohs oda Stachelbeeren, reife und unreife 25„ 80„ 4 JJV 1 8 55„ 5 Blaukugeln. Heidelbeeren 385„ 40 4 80 U e 40„ 48 3 55 4 Waschble LKLirſchen, große Verſandware 30„ a 75 4 420 f KLirſchen, kleine Brennkirſchen. 20„ 4 3 28 Creme Farbe Fe 3 34„ 12 4 l Mirabellen große grüne 35„ 29„ 3 Stärke Ers st! N e und großfrüchtige 8 4 N 1 Hern. 8 Pfirſiche: 5 8*„„BLENT 10 N N Kleie en ne Neben 3 1 5* E best. Schmierwaschm! infrüchtige Weinbergpfirſiche 5 8 tee 5 aa 5 9 2 4 1 5 1 eee Ersat U. Soeben„September 1017 9 1 5 ler mania-Dr 1 n roßfrüchtiggne 35„ 9 l 0 1 85 Kleinfrüchtige 8 W„ 4 5 Fr. Wagners Nach den Frühäpfel bis 1. September 1017— 2— 7 8 Hen Fallobst bis 1. September 1917 Inh. W. Höllstin. im ür de 8 b Aepfel und Birnen 5 8 0 10 Mk. 10 5 In den Städten mit über 20000 e 8 in einzelnen aus el 6 8. 5 5 48 55 2 e* 2 0 einzuholen arf der Kleinhandels⸗(Verbraucher)pre* 81 ü e eee bis zu den folgenden Sätzen vom Kommunalverband ö Messina een 10 Johannisbeeren„. für das Pfund N 24 l fen Stachelbeeren, reife und unreiſf e 9 5 77 5 15 N rohe L bal Sir JC g 4 dat Kirſchen, große Verſandwarr er„„„„4„— lch Eirſchen, Heine Breunkirſchen„„ ö el Meineclau den 2 ˙ 22 214 8„„„ Saft N Mirabellen, große grüne 7 1 5 W Perce: ben und großfrüch tige Pflaumen„5 8 8 estes 0 Großfrüchtige Weinbergpfirſic hte„„ 88„„„„„. un. Kleinfrüchtige Weinbergpſtrſiche 1 2 f trial. en vom 1. Auguſt ab 5 3 5 60 2 5 8 3 Frkrischungsget N JT 1 deen 5 5 e ö empfiehlt 80 ill 8 9 e 8 2926 0 0 9 0 36. 0 eee ee bern bre f 00 Bieſe Bekanntmachung tritt mit dem Soge der Verkündung in raf. Fr. Wagner's 1 dee Saris ruhe, den 81. Juli 1017.(IJInh. 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