1 Ace täglich, mit Ausnahme der Sonn: und Det 10 Feiertage. 0 onnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. duc bei freier Zuſtellung. die p oſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Lokales. 9 An er„Hetzer. Haſt Du ſchon einmal einen Hetzer ge⸗ N der 5 trifft ſie in der Gegenwart mehr denn früher. 5 0 Sende in den Wirtſchaften, in den Elektriſchen und N anma wiehmabteilen kann man ſie finden. Kürzlich traf un Rebe ieder einen auf einer Reiſe. Ich hörte ihn, wie g deiche nabteil das große Wort führte. Er erzählte, wie 85 den 5 mit. 1 ver⸗ ü is. Lebensmittelamtes in Hwidergeſetzlich ene echligteit in den Beſitz eines größeren noch 3 Lebensmitteln geſetzt habe. Ein zweiter ohn Zuge saß, ſtimmte ſofork lebhaft zu und erzählte fal Reiden Fall, von dem er gehört habe. Ein dritter l Irtesdde es und ſagte, gewiſſe Schichten in unſerem heiter und ein fettes Wohlleben, während die Maſſen der en ei der armen Leute die größte Not litten. Darauf en aach gekleideter Mann, der ein Handwerker zu 5 und ſagte: Wenn die Sache ſo mit dem ge⸗ 0 chen Manne wäre, ſo dürfe das nicht nur hier im 90 e in erzählt, ſondern der Sache müſſe weiter 9 per en und der Betreffende müſſe, wenn es ſich tatfäch⸗ g hielte, beſtraft werden. Me fra 1 Ich griff dann ebenfalls b e den betreffenden Hetzer nach ſeinem Namen. ſulchört, wurde er beſcheiden und ſtill und ſagte, er habe 10 ich aner zer könne es nicht ſicher behaupten. Darauf r eine n. bon wem er es gehört habe, und er nannte 1 wachten anderen Namen. Als ich ihn darauf aufmerk⸗ d hemacht daß er nun nötigenfalls die Behauptung, die er er mig Habe, noch einmal vor Gericht wiederholen müſſe, lehr ſe dringend es doch nicht ſo weit kommen zu laſſen, 8 zich die Sache nicht wahr, und er wäre dann 0 ertuntd unglücklicher Mann. Ich habe mich ſpäter Neſten igt und ſeſtgeſtelt daß an der Sache die in . in fleet erzählt wurde, auch kein wahres Wort 1 nd ſiclle in ſolchen Fällen doch energiſcher zu Werke 4 ch durch nachträgliches Bitten und Flehen nicht glen. Wir können keine Hetzer unter uns ge⸗ ndwer! iſt rührend zu ſehen, wie oft die kleinen Leute, Aae die kleineren und mittleren Beamten, die 88 er und verſtändige Arbeiter, ſich in die Lage ag nun einmal nicht zu ändern iſt. Unruhe und Rur unſeren Feinden und ſchadet uns ſelbſt uner⸗ „Dei fen ſei deine Welk!“ Dieſer ſinnige und ſchöne end bleider im Leben nicht überall die gebührende Viele Ehen werden ohne jeden Idealismus Gutes da es iſt dann kein Wunder, wenn in der Folge mit 8 erwächſt. Sehen wir doch an den kleinen elcher Liebe und Fürſorglichkeit ſie das traute ereiten, wie ſie gemeinſam Hälmchen und ist. f 0 rbeitragen, es recht wohlig und warm her⸗ eh batten müſſenen und innen ſchön auszuſchmücken. Beide 1 1 Aeeenſamen von dem gleichen Drange beſeelt ſein, ſich 81. l Herden 55 trauliches Heim zu ſchaffen, das für das au li 3 Welt bilden und bleiben ſoll. Eine trau⸗ lt den Gem zoäuslichtelt bildet den geeigneten Nährboden it wir er heranwachſenden Kinder. Nur eine ſolche nd aber auch zu dem Grund, auf welchem der ö. der aufrichtige Vaterlands⸗ und Menſchen⸗ ſchaft 0 auf welchem Nächſtenliebe, Treue, „bei de Pattriotiſche Geſinnung wachſen. Denn nur gehen m Pflicht und Neigung ſolchergeſtalt Hand s Hause 3 Kraft und Geſinnung in ſich finden, ren eißt 955 nsſpruch umzudrehen.„Die Welt ſei dein e Weit em ann, und in der Tat, wie unſer Haus Mir ſein. Dre all. ſo ſou uns auch die Welt gleich unſerm in uns, Dieſelben Grundütz g ˖ nſeres eiae rundätze, von welchen wir uns im über genen Heims leiten laſſen, ſollen wir der dur Anwendung bringen. Dann werden 90 Brüder, unſere Freunde und Ange⸗ 0 m el re Feinde und Konkurrenten, der ſchöne eh Lehnt auf 85 5 Heim uns beglückt, wird von uns hen d, Kind re weitere Umgebung. Unſere Liebe zu fell orf 3 0 n mt mit d . 85 wusch ſneangenn Zur Stärkung ſeiner finan⸗ iu den das Goſd 18 Rüſtung verlangt das Vaterland hödde 30 Gol ankaufe jeder Form. Erfreulicherweiſe wird de Aceführt. gi di auch Goldſchmuck in ſtärkerem N 6 hnung: 0 9 8 Gelegenheit ſei die ſchon oft ge⸗ 1 85 mit den Ohrringen!“ wiederholt, 8 a dieſen mehr als überflüſſigen acht vom Kulturſtandpunkt ſchwere Be⸗ S 5 zu opfern. ehrenvoll auf dem Altar des eit werden, zu deſſen! ind hoffentlich für immer. Denn erimne den gen Anbringung das Ohrläppchen durch⸗ r Nenert„iſt ein Ueberblei * a 1 eberbleibſel aus grauer Vorzeit, 8 wilder Völkerſchaften, die bei F.„ Dechmuckſachen ſogar ihren Leib zu dntes eußtetten ie Naſenringe, die klirrenden Fuß⸗ iferten, ſind en die die Propheten des Alten Te⸗ bei r der Ohr im ziviliſierten Europa zwar ver⸗ den, uns viele dein iſt noch geblieben. Allerdings Nan den, aeil das 8 Frauen, die dieſen halbbar⸗ f tele Fogen ihn noch nden„Schmuck“ ver⸗ . n noch aus alter Gewohnheit. diermit vollſtändig aufzuräumen. gang des Kampfes entſcheidet, ſondern das letzte Stück Brot. aber auch, daß jeder Deutſche dieſe Zeit der Knappheit, die Hmtsbiatt der Bürgermeisfer ämter Senkel, MNweskheim, Neczarhansen ud EA nen. Druck und Verlag von Wg. Zimmermann, Seckenheim. Der Kultur iſt damit ebenſo gedient wie der Reichsbank. Wenn man bedenkt, daß das Deutſche Reich rund 35 Milli⸗ onen weiblicher Weſen zählt, von denen manche auch doppelte und mehrfache wertvolle„Garnituren“ beſitzen, ſo könnte durch die Einſchmelzung dieſes Goldes eine recht erhebliche Summe dem Goldbeſtand der Reichsbank zugeführt werden. 1 05 1 mit den Ohrringen zugunſten des Deutſchen Vater⸗ andes ak Zu Beginn des neuen Ernteſahres. Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter hat kürzlich die Landwirte ermahnt, die Beſchränkungen und Eingriffe der Behörden, die not⸗ wendig ſind, um die diesjährige Ernte ſobald als möglich hereinzubringen, willig und freudig hinzunehmen. Er ſagte: „Die Sache ſteht heute ſo, daß nicht die letzte Granate, nicht die letzte ſilberne Kugel, d. h. die letzte Mark, über den Aus⸗ Wenn uns dies letzte Stück bleibt, wenden wir den Krieg gewinnen und dazu muß jeder helfen!“ Hoffen wir, daß jeder Landwirt dieſe Worte beherzigt, hoffen wir bor dem Hereinbringen der neuen Ernte liegt, ohne Murren und Klagen erträgt. Ueberaus töricht und ſchädlich iſt es, wenn jemand in Briefen an unſere Krieger im Felde ſeinem Herzen Luft macht und über die Lebensmittelknappheit Klagelieder anſtimmt. Ein Kriegsteilnehmer im Weſten fagte kürzlich:„Wenn ich ſolche Leute höre, dann möchte ich ſie packen und hier in die franzöſiſche Bevölkerung ſtecken. bin feſt davon überzeugt, daß die ſchlimmſten Schreier beim Anblick einer ſolchen Armut Und eines ſolchen Hungerleidens verſtummen würden.“ Dieſer Feldgraue hat recht. Wenn auch unſere Fürſorgetätigkeit in den beſetzten Gebieten noch ſo groß iſt, darüber kann kein Zweifel aufkommen, daß jene Menſchen weit mehr Not und 885 is zu ertragen haben, als wir in der deutſchen Heimat. Beiße alſo jeder die Zähne aufeinander und mache ſich jeder klar, daß er ſich an dem Vaterlande verſündigt, wenn er ſeine 1 mit ſchwächlichen Heimatklagen füllt. Dadurch beeinträ tigt er die gute und freudige Stimmung im Felde, während dieſe Stimmung gehoben und geſtärkt wird, wenn der Soldat 1 auch bei knappen Nahrungsmitteln durchhalten ieht. 5 Bab. Pfalzturngau. Am verg. Sonntag den 12. ds. Mts. fand in Plankſtart für die Vereine des Bad. Pfalzturngaues ein größeres Wetturnen ſtatt. Trotz der für Turnvereine durch den Krieg eingetretenen ungünſtigen Verhältniſſen, treten 88 Turner zu den verſchiedenen Wett⸗ kämpfen unter Leitung des Gauturnwarts Volz, Secken⸗ heim an. Geturnt wurde in 4 Stufen, die wie folgt ein⸗ geteilt waren: 1. Turner im Alter von über 22 Jahren; 2. Kriegsinvaliden; 3. Turner von 17 bis zum 22. Lebens; jahre und 4 Zöglinge im Alter von unter 17 Jahren. Als Wettübungen waren feſtgeſetzt: 1. Für die Oberſtufe ein Fünfkampf, am Reck, Barren und Pferd, Handgranaten⸗ weitwerfen und Weitſprung. 2. Für die Kriegsinvaliden ein Dreikampf in Weitſprung, Laufen über 100 m und Handgranatenweitwerfen. Für die 3. Stufe gelten die für Wehrturnen feſtgeſetzten 5 Uebungsarten; und für die Zöglinge ein Fünfkampf am Reck, Barren und Pferd, Schnelllaufen über 100 m und Handgranatenweitwerfen. Außer dieſen Wettkämpfen fand noch ein Turnen der Vereinsriegen ſtatt. Dieſe mußten 4 Frei⸗ und eine Ord⸗ nungsübung ausführen. Das Turnen verlief glatt und in tadelloſer Ordnung. Man ſah durchweg gute und ſchöne Leiſturgen. Dementſprechend war auch das Siegergebnis, Im Vereinswetturnen wurde der Turnverein Seckenheim 1., Turnverein Leimen 2. und Turnverein Brühl 3. Sieger. In der Oberſtufe wurden 9 Turner Sieger, hiervon Fritz Gebauer mit 72 P. 1. und Karl Volk(beide vom Turn⸗ verein Seckenheim) mit 71½ P. 2. Sieger. In der Kriegs⸗ invalidenabteilung wurden Heinrich Gropp, Turnerb. J. Seckenheim und Alfred Stößner, Turnv. G. Wieblingen mit je 60 P. 1. Sieger. In der 3. Stufe konnten 19 und in der Zöglingsabteilung 47 Wettkämpfer zu Siegern erklärt werden. In der 3. Stufe war Peter Koger, Turnerb. J. Seckenheim mit 98¼ P. I. u. Peter Kling⸗ mann, Turnv. Leimen mit 98 P. 2. Sieger und in der Zöglingsabteilung Karl Bohn, Turnv. Kirchheim mit 93 P. 1. und Wilh. Erny, Turnv. Seckenheim mit 88 P. 2. Sieger. Außer den bereits Genannten wurden vom Turnverein Seckenheim noch unter den 17 bis 22 Jahre alten Turner Sieger: Gg. Ehret mit 71½ P. 9. und Ludwig Ebert mit 69½ P. 10. Von den unter 17 Jahre alten Turner wurden: F. Baumer mit 84½ P. 4., H. Ehrhardt mit 84 P. 5., M. Frey u. W. Schmitthäuſer mit je 88¼ P. 6., Alb. Seiz mit 82 P. 9., J. Erny mit 76½ P. 16., A. Bauder mit 75 P. 19., E. Bühler mit 74½ P. 20., 29. Sieger. W. Schmitthäuſer war auch auf dem Feld⸗ bergfeſt am 29. Juli d. J. Sieger. vermischtes. 8 Zurückgegeben. A.:„Mein Herr, Sie ſcheinen abſolut nicht zu wiſſen, was ſich gehört. Ich habe zu Hause Knigges „Umgang mit Menſchen“. Ich will Ihnen dasſelbe auf acht Tage leihen!“ B.:„Sehr gütig, können Sie es denn ſo lange entbehren? Ich würde gern ſo lange warten, bis Sie es nicht mehr brauchen.“ * Aus der Schule. Lehrer:„Ihr habt mir jetzt mehrere A. Hertel mit 71¼½ P. 24. und K. Volz mit 67½ P. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nadatt⸗ Fernſprechanſchluß Nr. 16. Ein mutiger Retter. Mitte März 1917 lief ein Minen⸗ ſuchboot beim Räumen einer Minenſperre auf eine Mine Das Boot ſank ſofort mit dem Vorſchiff bis zur Ankerklüſe; die vorderen Räume liefen voll. Andere Boote gingen längs⸗ ſeit, um dem Boot zu helfen. Als einer der erſten war der Minenbootsmannsmaat Pich, ein Bremerhavener Kind, von einer Minenſuchflotte, auf dem ſinkenden Boot, um dort zu helfen. Nachdem das Boot aufgegeben und der Befehl zum Verlaſſen des ſinkenden Bootes gegeben war, hörte er noch Rufe aus dem vorderen Keſſelraum und ſah durch das Ober⸗ licht einen Heizer hilflos auf dem erhöhten Podeſt der vor⸗ deren Ventilationsmaſchine hängen. Der Heizraum war be⸗ reits überflutet und mit Dampf gefüllt, die Zugänge geſperr.! Pich kletterte daher durch den Notausgang an den Steige⸗ eiſen des Heizraumſchottes bis zu dem Heizer hinunter und verſuchte, ihn allein hinaufzuſchaffen. Als ihm das nicht gelang, eilte er wieder nach oben, holte ſich ein Bojereep kletterte nochmals in den Heizraum hinunter und zog nun den Schwerverwundeten mit Hilfe eines herbeieilenden Ma⸗ ſchiniſten an Deck. Der Schwerverwundete wurde ſchnell auf das Nachbarboot gegeben. Unmittelbar darauf ſank das Boot. Die Rettung des ſchwerverwundeten Heizers ſelbſt iſt nur dem mutigen und tatkräftigen Verhalten des Minen⸗ bootsmannsmaaten Pich zu danken. Er wurde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet und zum Oberboots⸗ mannsmaaten befördert. Die Rolle der Tiere in der Kriegszeil. Wohl mancher neidet in gegenwärtiger ſchwerer Zeit den Vogel in der Luft um ſein glückliches, ſorglofes Daſein. Die Vögel, die ſich näher an die Menſchen angeſchloſſen haben, tragen inde⸗ auch ihren Anteil an den Bürden und Leiden dieſer Zeit. Da beobachtete ich neulich einen Sperling der ſich krampfhaft mühte, aus einem Haufen friſchen Pferdedüngers ein paar Körnchen herauszuholen. Verlorene Liebesmüh'! Das ferd von dem der Dünger ſtammte, hatte wohl lange ſelber kein Körnlein Hafer geſehen, und, wie dieſem, ſo mag es den übrigen Pferden auch wohl ergehen. Was müſſen die Spatzen wohl denken, daß ihnen ſeit geraumer Zeit dieſe Hauptnahrungsquelle plötzlich verſchloſſen iſt? Und außer dieſer nach manche andere. Früher lieferten ihnen die Menſchen gar vielerlei zur täglichen Nahrung und Notdurft, denn manche Broſamen oder Abfälle wurden achtlos fort⸗ geworfen, die heut wegfallen. Noch ſchlimmer wie die Spatzen ſind aber jene Vögel dran, die im Vertrauen auf die menſch⸗ liche Unterſtützung ſich in den letzten Jahrzehnten gewöhnt haben die Winterszeit unter Verzicht auf die gewohnte jähr⸗ liche Wanderung nach dem Süden im Vaterlande auszuhalten. Sie haben im letzten Winter die hanf⸗ und körnergefüllten Krippen, die ſie ſonſt an ſo vielen Häuſern vorfanden, zum allergrößten Teil leer gefunden, die vertrauensſeligen Finken, Amſeln, Meiſen, Kleiber uſw. Das Vogelfutter iſt teurer geworden und oft ſelbſt für teures Geld nicht zu beſchaffen. Da mag der quälende Hunger ſo manchen armen Vogel⸗ magens unbefriediat geblieben ſen. Die Folge dürfte ſein, daß viele der überwinternden Vögel ihren Mut mit dem Leben bezahlt haben und in Zukunft die Zahl derjenigen, die auf die Wanderung verzichten, weit geringer wird we nigſtens für einige Zeit. Der Vermehrung anderer Tiere iſt freilich die Kriegszeit auch zu gute gekommen. viel Ziegen, wie man jetzt überall mäckern hört, hat Deutſchland ſeit langer Zeit nicht geſehen, auch Bruder Langohr iſt wieder zu Ehren gekommen, und die Zahl der Hühner, Enten und Gänſe iſt erklecklich gewachſen. f Studentinnen in der Munitionsfabrik. Die Studentinnen der Univerſität Münſter(Weſtfalen) beſchloſſen, als Arbeiterinnen für Munitionsfabriken ſich zur Verfügung zu ſtellen. Ein Teil derſelben iſt bereits in einer Fabrik an der Ruhr eingetreten. a Ein Millionenſchwindel. Der Kaufmann Arthur Moſes, genannt Moſer, in Berlin, bot dem Inhaber einer Fiſchhandlung in Bremen, Pape, vier Eiſenbahnwagen gleich 800 Zentner Ka⸗ kaopulver das bekanntlich beſchlagnahmt iſt, zum Preis von 15 Mark für das Pfund an, insgeſamt ein Betrag von 1200 000 Mark. Durch Schiebungen an denen weitere fünf Perſonen beteiligt waren, kam der Kakao auf 22,50 Mark das Pfund oder insgeſamt auf 1800000 Mark zu ſtehen. Das Beſte aber iſt, daß die ganze Sendung noch gar nicht aufgefunden iſt. Es iſt möglich, daß es Moſes nur auf die Erſchwindelung der Anzahlung von 60 000 Mark angekommen ſei. Das Kriegswucheramt fahndet nach der Ware. Die ganze Schiebergeſellſchaft mit Ausnahme des Moſes, der in einem Hoſpital Zuflucht ſuchte iſt verhaftet. Wahnſinn. Das Obſt des Rittergutes Kayna bei Zeitz wurde von einem Händler für 18 000 Mark erſteigert. Bei zrößerem Ertrag wurden voriges Jahr 4000 Mark gelöſt. Der Pachtpreis für das ganze Rittergut beträgt 17 500 Mark jährlich. Wie teuer muß das Obſt im Kleinhandel werden! Wieder eine Mahnung. Der Ertrag des der Stadt Mühl⸗ hauſen in Thüringen gehörigen Pachtgutes Sambach wurde um 11000 Mara(im Vorjahr 960 Mark) verſteigert, während die geſamte Gutspacht nur 10 000 Mark beträgt. Das 1 wucheramt hat den Verkauf für nichtig erklärt und hat das Obſt beſchlagnahmt. g * ie 5 1 Gerichtsſgal. () Vom Bodensee, 13. Aug. Die Kaffeeköchin Ida Rapler aus Wollmatingen war wegen eines kleinen Diebſtahls an⸗ geklagt, wurde aber vom Schöffengericht Konſtanz freige⸗ ſprochen. Die Angeklagte gab ſich in der Verhandlung als eine Frau Schweizer aus; auf die Zweifel des Gerichts be⸗ hauptete ſie, in der Münſterkirche in Konſtanz getraut worden zu ſein. Das Mülaſlerpfarramt teilte auf Anfrage mit, daß ihm von einer Trauung der Napler bzw. Schweizer nichts be⸗ kannt ſei. Und als der Vorſitzende des Gerichts der Perſon dies vorhielt, da antwortete ſie gelaſſen:„Dann hat mich mein Bräutigam eben angelogen; er ging allein ins Münſter und hieß mich draußen warten und als er wieder heraus⸗ kam, ſagte er mir, daß wir nun ein kirchlich getrautes Paar ſeien!“ Damit gab ſich die Braut zufrieden. Nach farbige Steine genannt, nennt mir jetzt einmal einen ſchwarzen.“—„Der Schornſtein!“! i 4 kurzer Zeit mußte ihr vermutlicher Sbezemahl wieder in den Steg graben zurück. 5 Am gelcheuerten Til. 1 Das Tiſchtuch iſt durch obrigkeitlichen Befehl in den Gaſt⸗ zäuſern abgeſchafft. an Stelle der Leinenſerviette iſt das Nundtuch Zuſtand aus Papier eingeführt. Manchem mag dieſer chrecklich erſcheinen, der dabei aber gar nicht be⸗ denkt, im Süddeutſchland eine Herrſchaft des Tiſchtuches, vie im Norden, überhaupt nicht bekannt iſt und nie bekannt var. Kommt man in die behaglichen Kneipen Bayerns oder Schwabens, ſo findet man den dortigen Zuſtand des Eſſens zom bloßen, blankgeſcheuerten Tiſch als äußerſt gemütlich. das Tiſchtuch fehlt einem überhaupt nicht und in Nürnberg ꝛder München oder, wo ſonſt es auch immer ſei, gehört der Aoße Tiſch eben einfach zum ortsüblichen Zuſtand, zum, wie nan bis vor kurzem zu ſagen pflegte„Milieu“. Darum zaben auch die neu erbauten großen Gaſthäuſer dieſer Städte die alte Sitte beibehalten. f Und dieſe Sitte war ſchon von jeher im Gebrauch. Am deckenloſen Tiſch haben Hans Sachs und Albrecht Dürer im ziſtoriſchen„Bratwurſtglöcklein“ geſeſſen, an ihm hat Schiller einen Abendſchoppen getrunken und Goethe wird auch, wenn er ſein Haus verließ, öfter ohne, als mit Tiſchtuch gegeſſen zaben, denn auch in Mitteldeutſchland, in Thüringen und im Harz finden wir den blanken Tiſch auch heute noch weit ver⸗ breitet. Und es ſind nicht immer die ſchlechteſten Gaſtſtätten, zie ihn führen! In Berlin ſcheint es früher gleichfalls anders zeweſen zu ſein: wenigſtens läßt ſich dies aus alten Bildern und aus den Stichen von Chodowiecki uſw. uſw. ſchließen. Manche altberühmte Weinſtube, wie z. B. die hiſtoriſchen immer von Habel, Unter den Linden, und der Keller von Zutter und Wegner, in dem E. T. A. Hoffmann, Devrient, döring und noch viele, viele andere 5 8 und nächtigten, lieben bis in die neue Zeit der Ueberlieferung treu. Und drauchen wir an Siechen uſw. uſw. zu erinnern, wo es von Atersherr ſo gemütlich war? Es iſt nicht zu leugnen, daß das weiße Tiſchtuch einen eſtlichen Anſtrich gibt, und auch das rote oder blaue, wie wir s in vielen Gaſthäuſern ſehen, und vor allem von unſeren Ausflügen her gewöhnt ſind, macht ſich nicht übel. Be⸗ onders wenn aus dem grünen Wirtſchaftsgarten die roten Tiſchtücher herausleuchteten, fühlte man ſich ſchon magnetiſch lingezogen. Aber der Krieg mußte ſie ja ſchließlich zum Berſchwinden bringen, denn wo keine Seife iſt, da kann man nich keine Tiſchtücher waſchen, und beſſer gar keines, als an unſauberes und deshalb unhygieniſches. Die Tiſchplatte läßt ſich leicht rein halten. Im Kaffee 100 wir ja ſowieſo gleichfalls ſtets am blanken Marmor⸗ ich, und wie man die Holztiſche behandelt, das können wir don der braven ſüddeutſchen Wirtin lernen, die ja ſchon ſeit 2 darin Uebung hat. Sie nimmt einen Stroh⸗ viſch, macht ihn naß, taucht ihn in ein Gefäß mit Sand und cheuert über die Tischplatte weg. Das hauptſächlichſte Rei⸗ ö 1 den Sand, haben wir ja in Hülle und Fülle. reuen wir uns ebenſo, wie es die gemütlichen Süd⸗ keutſchen kun, an unſeren geſcheuerten Tiſchen, bis einſt der Lag des Friedens anbricht, und mit ihm das Tiſchtuch wieder scheint! Wer weiß, ob es uns nicht dann ſogar etwas un⸗ jewohnt vorkommt. N Mietsverträge und Kündigungen. Vielfach wird beim Mieten von Wohnungen für Eheleute und Jamilien immer noch mit großer Sorgloſigkeit und Gedankenloſig⸗ eit inſofern verfahren, als häufig der Vertragsſchluß und die Un⸗ erſchreibung des Mietskontrakts als eine reine„Formſache“ an⸗ jeſehen und es für gleichgültig gehalten wird, ob nach Abſchluß zer Verhandlungen den Mietskontrakt außer dem Ehemann auch och die Ehefrau mit unterſchreibt. zamentlich, wenn es der Vermieter gern ſieht, bereitwilligſt ihren tamen neben den des Ehegatten, in der Annahme, es könne dies a auf keinen Fall ſchaden. Sie bedenken aber dabei nicht, welche Folgen dieſe Mitunterſchrift der Frau unter dem Mietsvertrag nach ich zieht. Würde nämlich der Ehemann den Mietskontrakt allein imterzeichnet haben und er bezahlt dann ſpäter ſeine Miete nicht, 9 kann ſich der Hauswirt zwar an die in der Wohnung befind⸗ ichen Sachen halten, jedoch nur dann, wenn ſie wirklich dem Ranne gehören. Gehören ſie als Ausſtattung, Mitgift uſw. der Frau, dann kann dieſe gegen Inanspruchnahme der Sachen durch deen Wirt intervenieren. Dieſes Rechtes begibt ſie ſich aber in dem Augenblicke, in dem ſie den Mietskontrakt mit unterzeichnet hat. denn dadurch iſt ſie felbſtändige Mieterin neben dem Manne ge⸗ vorden. Aber noch andere größere Unzuträglichkeiten können ſich mus der Mitunterſchrift der Ehefrau ergeben. Bekanntlich gibt inſer bürgerliches Recht beim Tode eines Mieters den Erben des⸗ elben das Recht, den Mietsvertrag, ſelbſt wenn er noch längere Zeit läuft, zu kündigen. Auch dieſes Recht verliert die Ehefrau zurch Mitunterzeichnung des Mietsvertrages; denn ſie iſt alsdann deim Tode des Mannes nicht bloß deſſen Erbin, ſondern ſie iſt eben dem Manne ſelbſtändige Mieterin geworden mit allen ſich draus ergebenden Pflichten. Der Tod des Mannes ändert alſo in dem Miets verhältnis nichts. Die Ehefrau muß die Wohnung is zum Ablauf des Kontrakts behalten und bezahlen, was für une Witwe unter Umſtänden eine große Härte bedeuten kann. dieſer Tragweite ſind ſich wohl Eheleute meiſt nicht bewußt, wenn le einen Mietsvertrag gemeinſchaftlich unterzeichnen. Ueber die Frage, wie eine von Eheleuten bewohnte Wohnung formgültig zu zündigen ſei, herrſcht ſowohl bei Mietern als bei Vermietern zuch noch vielfach Unklarheit. Haben beide Eheleute den Kon⸗ akt unterzeichnet, ſo iſt auch beiden zu kündigen, alſo nicht wa bloß dem Manne. Die Zuſtellung der Kündigung an einen zon beiden genügt nicht, es ſei denn, daß der Mietsvertrag die aus⸗ drückliche Beſtimmung enthält, daß eine an den einen der beiden Mieter gerichtete Kündigung auch gegenüber dem andern gelten oll. In ſolchem Falle könnte auch nur der Ehefrau eines vielleicht zerade abweſenden Ehemannes mit gerichtlicher Wirkſamkeit gekün⸗ gigt werden. Enthält der Vertrag jedoch dieſe Klauſel nicht, dann wäre eine Kündigung an die Ehefrau allein, die vielleicht in Ab⸗ weſenheit des Mannes die Wohnung benutzt, gänzlich ohne recht⸗ iche Wirkung. Vielfach iſt auch die Anſicht verbreitet, daß Krieg⸗ teilnehmern nicht gekündigt werden dürfe. Auch dies iſt irrtümlich. Zugunſten von Kriegsteilnehmern gelten hinſichtlich dei Kündigung keine Ausnahmen. Es ſind nur Bundesratsverord nungen ergangen, welche den Kriegsteilnehmer davor ſchützen, daf er nach erfolgter Kündigung und nach gerichtlicher Verurteilung die Wohnung zu räumen, auch zur Räumung gezwungen, alſc kurch den Gerichtsvollzieher auch auf die Straße geſetzt werden kann 5 Der Sinn des Tauchbootkrieges. Mit Zahlen über zerſtörte oder erbaute Regiſter⸗ tonnen, auf die ſich die Betrachtungen des Tauchboot⸗ Krieges in der letzten Zeit mitunter etwas einſeitig zu⸗ wizte, ſei der Leſer diesmal verſchont. Der Tauchboot⸗ Krieg iſt kein einfaches Subtraktions⸗Exempel. Er ſol! vielmehr im Rahmen der Geſamtkriegführung vom wir tſchaftspolitiſchen Standpunkt aus betrach⸗ tet werden. Ehe er die ihm hauptſächlich von den Vereinigten Staaten auferlegten Schranken durchbrach, hatte die wirt⸗ ſchaftspolitiſche Lage der Mittelmächte im Vergleich zu den gewaltigen Hilfsmitteln, die unſeren Feinden da⸗ mals zur Verfügung ſtanden, mancherlei Nachteile aufzu⸗ weiſen. Für Enaland arbeitete praktiſch die aanze nicht. Viele Ehefrauen ſetzen daher, ʒf mitteleuropäiſche Welt mit der unüberſehbaren Fülle ihre Menſchenkräfte und Rohſtoffe. Demgegenüber war Deutſch land in der Hauptſache auf ſein eigenes, verhältnis mäßig beſchränktes Wirtſchaftsgebiet und das ſeiner Ver bündeten angewieſen. Dieſen Vorteil hat die Entent, frühzeitig erkannt und benutzt. Obwohl militäriſch au allen entſcheidenden Fronten geſchlagen, bequemte ſi⸗ ſich nicht zum Friedensſchluß, zog vielmehr die Ent⸗ ſcheidung im Vertrauen auf ihre unerſchöpften wirtſchaft⸗ lichen Reſerven in die Länge und verſuchte den Waf⸗ fenkriog in einen Wirtſchaftskrieg, in einen Kamp der Rohſtoffe, Maſchinen, Arbeitskräfte und Lebensmit tel, zu verwandeln. Die Lage für Deutſchland war nich leicht. Die Politik unſerer Feinde ſchien geſichert, ſe lange die unerläßliche Vorbedingung, der freie Verkehn mit allen Häfen der Welt, erfüllt blieb. Auf die Dauer hätten ſich ſomit die beiden Wirtſchaftsgebiete Mittel⸗ europas und der übrigen Welt gegenübergeſtanden, ohne daß ein Ende des Kriegs abzuſehen geweſen wäre. Was jedoch bereits zu Beginn des Krieges in mil täriſcher Hinſicht unſere Stärke und die Schwäche der Feinde ringsum ausmachte, gereichte Mitteleuropa auck im wirtſchaftspolitiſchen Daſeinskampf zum entſcheiden⸗ den Vorteil, nämlich die innere Geſchloſſenheit, die un⸗ bedingte Herrſchaft über die Verkehrsmittel, die Vorteile des Kampfes auf der inneren Linie. Die uns feindlichen Staaten hatten die Nachteile ihrer zerſtreuten geogra⸗ phiſchen Lage, der weiten Entfernungen, vor allem ihrer unſicheren Verkehrsverhältniſſe über See unterſchätzt. Ge⸗ lang es, ihren Schiffsverkehr gehörig zu beunruhigen, und damit der feindlichen Kriegswirtſchaft gewiſſermaßen in den Rücken zu fallen, ſo war das Schickſal der En⸗ tente beſiegelt. Dieſe Achillesferſe ihrer wirtſchaftspolitiſchen Aus⸗ dauer hat der ſeit 1. Februar d. J. ungehemmte deutſche Tauchboots⸗Krieg ſich zweckbewußt zum Ziel genommen. Die Unterbrechung der geregelten Zufuhr aus fremden Ländern, die ſogenannte„verkehrswirtſchaftliche Iſolie⸗ rung“, durch welche die Entente einſt Deutſchland nieder⸗ zuringen hoffte, erwies ſich ſeit dem 1. Februar d. J. in bedrohlich ſteigendem Maße zum Verhängnis für den Urheber dieſes Planes, wurde zur Waffe, die ſich gegen den eigenen Vater kehrt, einesteils, weil England in un⸗ vergleichlich höherem Maße als jede andere kriegführende Macht auf freie Verbindung über See angewieſen iſt, andernteil, weil durch die Tauchbootwaffe der Seever⸗ kehr verletzbar wie kein anderer Güteraustauſch geworden iſt.. Den freien Seeverkehr unſerer Feinde möglichſt aus⸗ giebig zu ſchädigen, iſt der Sinn des Tauchboot⸗Krieges, er iſt unſere Antwort auf den engliſchen„Aushunge⸗ rungsplan“. England ohne genügenden Schiffsraum zur Bedienung ſeiner vorwiegend auf See angewieſenen Volks⸗ wirtſchaft iſt ein Ding der Unmöglichkeit. Die Wirkung, die wir mit dem Tauchboot⸗Krieg beabſichtigen, läßt ſick am beſten vergleichen mit der Verwirrung, die eingetreten wäre, wenn im umgekehrten Falle die rückwärtigen Ver⸗ bindungen Deutſchlands, etwa ſeine Eiſenbahnen, alltäglich durch feindliche Kavalleriepatrouillen überfallen würden. Mit jedem einzelnen zerſtörten Seeſchiff verſinkt nicht nur die gerade darauf befindliche Ladung, ſondern— was viel mehr bedeutet— etwa vier bis fünf andere, ebenſo gute Verſchiffungsmöglichkeiten, die dieſes Schiff im Jahre hätte ausnützen können. Angeſichts der un⸗ geheuren Verluſte von monatlich durchſchnittlich 931000 Br.⸗R.⸗T. wird der feindlichen Kriegsführung von dem Zeitpunkt an die zu ihrer Unterhaltung ausreichende Kraft entzogen, da der zur Verſorgung der Zivilbevölke⸗ Jung notvendige Schiſfsraum ſich ſo weit verringert, daß er ſeiner Aufgabe nicht mehr genügt und zur Unter⸗ ſtützung Handelsſchiffe benötigt, die bisher zu kriegeriſchen Zwecken verwendet wurden. Gewichtige Anzeichen deuten darauf hin, daß der Schiffsra um⸗ mangel auf England dieſe Wirkung bereits auszuüben begonnen hat. Wenn Lloyd George den Handelsſchiffbau auf Koſten des Kriegsſchiffbaues zu ſteigern beabſichtigt, wenn ſich der Aſſiſtent des Lebens⸗ mittel⸗Kontrolleurs, Mr. Bathurſt, über Bevorzugung bon Lebensmitteltransporten auf Koſten dringender Kriegsaufträge beſchwert, wenn Holz für den Bergbau und für Eiſenbahnſchwellen fehlt, wenn die Kohlenaus⸗ fuhr, Englands Geldquelle, ſtockt, wenn die britiſche Ree⸗ derei ihre Fahrzeuge aus fernen Gegenden zurückzuziehen gezwungen iſt, um ſich in Europa zu behaupten, wenn der Schiffsraum für den Import ausländiſchee Eiſen⸗ erze mehr als zuträglich beſchränkt wird, u. für die viel zu knappe Weizen⸗, Kartoffel-, Fleiſch⸗ und Zuckereinfuhr keine Tonnage mehr verfügbar iſt, wenn die Saloniki⸗ Expedition weder rück⸗ noch vorwärts kann, und wenn endlich der deutſche Generalſtab eine merkliche Abnahme der feindlichen Munitiouszufuhr feſtzuſtellen in der Lage iſt,— dann be, wohl kein Zweifel mehr, daß die eng⸗ liſche Kriegswirt et ihren Höhepunkt erreicht hat und ihn bei Fortſetzun Krieges unter Verluſt eines nam⸗ haften Bruchteiles der geſamten Handelsflotte nicht allzu lange wird behaupten können. 0 5 Anter dieſen Umſtänden verliert der Geſichtspunkt an Bedeutung, ob die engliſche Zivilbevölkerung heute ſchon ſoweit Mangel leidet, daß England dadurch zum Frieden gezwungen wäre. Dahin wird es England ſo leicht nicht kommen laſſen. Reicht ſein Schiffsraum für den Import der allernötigſten zivilen Verpflegung nicht mehr aus, ſo macht ſich dieſer Notſtand durch Zurück⸗ ziehung von Schiffen aus fernen Gewäſſern, ſowie durch Abkommandierung von Fahrzeugen, die bisher im Kriegs⸗ dienſt beſchäftigt waren, zum Zivildienſt bemerkbar. In dieſem Stadium befindet ſich England zur Zeit. Seine Aushungerung läßt ſich auf dieſe Weiſe eine Zeit lang vermeiden. allmählich die Abbröckelung ſeiner Kriegswirtſchaft um⸗ gehen. Mehr und mehr wird England zur Entſcheidung gedrängt, ob es auf ſeine ehemals die Welt umſpannende Volkswirtſchaft oder auf ſeine Kriegswirt⸗ ſchaft verzichten will. Eins von beiden muß England laſſen, und da ſeine Volkswirtſchaft keine weſentliche Ein⸗ ſchränkung mehr verträgt, ſo wird es ſchließlich den heute noch höhniſch verſchmähten Frieden ſuchen müſſen. Da dieſe Entwicklung in erſter Linie durch den Mangel an Schiffen herbeigeführt wird, wird der Tauchboat⸗Krie we ſlammen 4 6 Nicht aber läßt ſich ſo der Stillſtand und 5 4 etwas ſchicken wollen und 1 ündig 5 as dürfe, 0 10 älter, 0 57% ihre Seben in der Bruſt derer lebte, die 11 zur zum Empfangen da zu ſein ſchienen. Da 91 Rekow aus Berlin,„neun Jahre alt“, ihren ſi hut; zwei„patriotiſch. geſinnte Mädchen vom i Nähe von Schweidnitz, wovon die älteſte„an lber 1 galt iſt“, bringen drei Dukaten und einen gold 1 paar junge Mädchen geben„vier Galanterier! einem kleinen Chryſopas und einer mit Steinen“;„ein vierzehnjähriges Mädchen bringt Strickſcheide und dergleichen Nähring“: von Mädchen“ laufen eine kleine ſilberne Kaſſerolle. Kinderklapper nebſt drei alten Münzen ein, u lein von Naumer, Tochter des damaligen i Seneral⸗Majohr von Raumer zu Neiße, opfes a fünfzehnſährigen Alter ohne fremde Einwirkung Triebe ihre Pretioſen dem Vaterlande.“ hothſle⸗ Dieſe kleinen Helden und Heldinnen wuchſen gu deten einen Hausſtand und ſahen ſelbſt Kindes des, ho kinder erblühen. So ſind durch das Band wt die heute Lebenden mit ihnen verbunden, was damals getan wurde, gleich einer gehei formel durch die Seſchlechter, und der Ruf„T hallt aus dem Schattenreich in unſere hinüber. Unſere heutige Jugend braucht Kr jener Jugend nicht zu ſchämen. Vom erſten est haben unſere Jungen und unſere Mädel mit ung 0 digkeit und aus eigenem Wollen, ohne een 9 ſchwören, aber mit treueſter Hingabe„Kriegs en 105 Bleibt nun nichts mehr zu kun? Regt ſich ich 995 jungen Herzen nicht die Frage:„womit kan noch f Vakerland noch weiter nützen? Gibt es nicht anderes Opfer, das ich ihm leiſten kann? iſt nich 0 Ihr Kinder, es gibt noch eines, und es 10 erzähle e allzu groß. Von einem kleinen Mädchen w held, e habe zum letzten Weihnachtsfeſt dem Vater im die habe ihm das Liebe ſelbſt beſaß, hingeſendet: ſeine Puppe. unüberlegt und dennoch groß. und Beſſeres, und ihr könnt es 1 zuer aller Vater und Mutter iſt, zur Verfüg ſind goldene Schmuckſachen, die ihr geerbt, bekommen habt. Das deutſche Vaterland braucht Gold. euren Eltern und Lehrern erklären, warum ler ſeines Beſitzſtandes, zur Wiederherſtellung viele nach ſiegreichem Frieden Gold in ſeinen Kaſſet 1 ihr zu den amtlichen Goldankaufsſtellen bringt ute, doe um vollen Goldfeinwert bezahlt, und ihr 9 10 dez büchſe mit dem Erlöſe bereichern. Ihr ha Wolf„Gl ſchöne Bewußtſein, zur Sicherung und zum 4 zum geliebten deutſchen Landes beigetragen zu haben, der Zeiten“, zum Glück unſerer Zukunft! t die eb — Die internationale Sozialiſtenkonfel⸗ 1 der Entente abgelehnt. 4 22 4 0 Henderſon abgeſchüttell, 1 London. 14. Aug. Im Anterhaus gab die 20 bl f geſtern eine Erklärung ab. Er beſtritt, jemals 1 60 0 einer Aenderung ſeiner Haltung Hd legen Konferenz geäußert oder ſeine Miniſterko⸗ ep zu 9285 Bei der Verſammlung der Arheitann N tärkere Ausdrücke für die ruſſiſche Mei Stockholmer Konferenz gebraucht, als ſie, in der ruſſiſchen Regierung enthalten waren. ſammlung davon in Kenntnis geſetzt, ruſſiſchen Regierüng ſich geändert habe. den Krieg ſiegreich zu Ende geführt Lloyd George ſ erklärte, das ganze ſons Ruf nach Einigkeit und Sieg zuſtimmen. z g alle Mitglieder des Kabinetts unter dem n er die Abſicht habe, auf der Arbeiterkonſeren gen. egen die Stockholmer Konferenz zu verwe ſi Henderſon, weil er die Mitteilung der en der Verſammlung vorzuleſen unterlaſſen habe. Tagen habe ſich etwas geändert. Es gemacht worden, um die Manneszucht in def 5 wieder herzuſtellen. Unter dieſen Umſtän don eren hängnisvoller, als mit dem Feinde eine 8 it gerade in dem Augenblick, wo der erſte 8 wird, um die Verbrüderung mit dem Fein, zu verhinderz. Lloyd George fuhr fort: ſage ich lieber»inte über die M ien ſeine großen Schwierigkeiten. Die Vereintg aß entſchieden, daß ſie nicht geſtatten können, Hie frand gehen. Das iſt die große Demokratie. Ztalien 9 gierung iſt zu demſelben Schluß gekommes fall) 5 die engliſche Regierung ebenſo.(Lebh. Be Schluß alliierten Länder ſind endgültig zu dem werden daß, wenn Frjedensbedingüngen erörtert örtert 5 von den Vertretern der ganzen Nation er 5 Ich bin der Letzte, der die Macht der Ar aber die Arbeiter ſind nicht die 15 e ſchaft. Wenn der Friede kommt, en. Nation als Ganzes gemacht e herrſcht die ſozialiſtiſche Regierung und w ſie rung der Friedensbedingungen kommt, muß Meinung der Nation hümter ſich haben. ſolche einen geringen Gefallen, wenn wir einen 1 er höfinde ünſtigen würden. i 5 gut erklärte, der Premiermimfepoll be die allgemeinen Win n Nel „ſondern bei allen alli en gon g daß der einzige Friede, der den gebrachte oder ſie wieder gut mache, der Iriede Bevölkerung aller beteiligten Länder obe wäre ſchmerzlich, wenn für die Wel daß diejenigen Leute in der Arbeite die zur Stockholmer Konferenz gehen vorbereiten für einen zweifelhaften 5 — PPP N — A 28 S — Delet f 0 klärung abgegeben, nicht allein im Lande 0 enden l lo partei Englands mit Ausnahme einer 11 läge iſt heute, wie im Augenblick der Kriegs Ve 9 zuzulaſſen, daß die rieſigen Opfer der die unſrigen für nichts geachtet werden. 1 5 1 Der Weltkrieg, a WTB. Großes Hauptquartier, i 100. Weſtlicher Kriegsſchar aner be den Starke Angriſſe der verbündeten 5 5 ſiich vor. pyr Heeresgruppe Kronprinz Aeſebern Der Feuerkampf auf den Schlachtſae dern war wechſelnd ſtark. Er errel nordöſtlich und öſtlich von Nper aroße Heftiakeit. lame Erkundungen der Gegner vrachen vor u. Icchnitten unſerer Abwehrzone ergebnislos bddweſtich von Weſthoek warfen wir die Eng⸗ 3 einigen Waldftücken zurück. 135 Artois war die Kampftätigkeit durchweg ge i S0. vornehmlich beiderſeits von Lens und an dei arpe. Auch deer ſcheftert i liche Vorſt uch an dieſer Front ſcheiterten mehrere eng dcp öße. Bei einem Unternehmen ſächſiſcher uni dee gr er Sturmabteilungen bei Nieuve⸗Chapelle wurde ö Ibach. Anzahl portugieſiſ cher Gefangener ein⸗ F beeresgruppe deutſcher Kronprinz: d abet Aisnefront und in der Weſtchampagne wan m liche Zunahme des Artilleriefeuers bemerkbar e bocornillet ſüdlich von Nauroy griffen die Fran⸗ n imal ohne jeden Erfolg die von uns dort an 1 An ſt gewonnenen Stellungen an. 5 weiß a t der Nordfront von Verdun lagen die Artil⸗ em g über mit nur geringen Unterbrechungen in e hal ſich dauernd ſteigerndem Feuerkampf. Der Fran bor alle in dieſem Kampfabſchnitt wieder ſtarke Kräfte, m an Artillerie herangeſchafft. s doi Heeresgruppe Herzog Albrecht: doe dei den Maas und Moſel wurden feindliche Vor⸗ f Flirey abgeſchlagen. In der Lothringer Ebene 15 Sundgau war gleichfalls die Feuertätigkeit leb⸗ g als ſonſt n hlreichen Luftkämpfen wurden 9 feindliche Flie⸗ I Dberl Feſſelballons abgeſchoſſen. 5 5 und 24 knant Doeſtler hat am 12. Auguſt ſeinen 24. Gegner zum Abſturz gebracht. 92 55 Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls den Prinz Leopold von Bayern: 5 g dont größeren Kampfhandlungen.. 1 10 90 des Trotoſulabſchnittes machte der Gegner eg, ſtarke Gegenangriffe unſeren Geländegewinn Aech ſüdlich des Oitoz⸗ und Caſi 8 führte. 7 lich des Oitoz⸗ und Caſinutales führte. er * Fee die ſämtlich zurückgeſchlagen wurden. „ essruppe des Generalfeldmarſchalls „ ei Pane; von Mackenſen: 2 Nad anuciu kam es zu neuen Kämpfen, bei denen de litt. erfolgloſen Angriffen ſchwerſte Ver⸗ Ne Suſita⸗ und Putnatal drängten un⸗ Iweſen den ſich zäh wehrenden Gegner nach Langs en ins Geb ir ge zurück.„ uns des unteren Sereth verliefen Vorfeldgefechte Im 1 Gefangene und Beute wurden geborgen. auf. ndungsgebiet der Donau lebte die Feuertätig⸗ 2 0 M 2 5 5 Richtz* azedoniſche Front Ex 5 5 ſte Generalquartiermeiſter: Lude ac do fenſit 0 ber Meſop I Whemlich del,, dias, ſond i 0 le . 2 m er W E „ Engl haben bisher immer kräftigen Teilan⸗ mer über einen ganzen Frontabſchnitt aus⸗ enſive den Vorzug gegeben. Wenn mar 5 herigen Taktik und der von ihnen in der ö o sgeübten Gefechtstätigkeit einen Schluf würde auch jetzt an der engliſchen Fron ke auptſtoß, vielleicht zum dritten Mal un en in darten ſein, der wohl von flankierenden Die Franzoſen haben, worauf bereite 355 e, an der Aisne, vor allem in dem 1 ausgefünnie⸗ auf Laon hin wiederholt ſtarke Aelen Käm ührt, auch in der Weſtchampagne, bei dem wal Ein fen genannten Nauroh u. a. O., ſind Lurde 15 verzeichnen geweſen. Schließ⸗ 0 der Feind nördlich von Ver⸗ ſen und eine ungewöhnlich zahl⸗ menziehe. An der ganzen Weſt⸗ s auch an der italieniſchen Iſonzo⸗ ewohnte Ahiligkeit der Fliegertruppen einen men. 2 Maß weit hinausgehenden Umfang iegserefa as ſind gewöhnlich die Vorboten grö⸗ 5 edaniſſe gewefen. e 8 von St. Quentin hat am Sonntag ochinterefſan öſiſchen Artillerie erhalten. 8 raſche Jonte Lage iſt an der Südoſtfront Rack ordringen des linken Flügels der er Bericht uſen über die Suſita geſchaffen wor⸗ vom 14 85 dem öſterreichiſchen Kriegspreſſe⸗ g mit der Auguſt ſagt darüber lin leberein⸗ gewi 85 e de wu e 1 5 5 ſrategiſchen uns neulich angedeuteten Entwick⸗ t chen und z Lage) folgendes: Die Offenſive f ein e rceichiſchuungariſchen Heere hat ſchon g für die d. tuation geführt, die bei weiterer Jen Karpathen ruſſiſch⸗rumäniſchen Krafte im Oſt⸗ en gen 1 deren Vorgelände zu bedeu⸗ ate eitung hal hren könnte. Die ruſſiſch⸗rumäni⸗ ehe zu kräftj daher alle zur Verfügung ſtehen⸗ tr blichen en Angriffsſtößen zuſammengerafft. 10 8 richten andes kbeund Rumzeloſen Einſazes von Maſſen iſt den de. erheehne daß bedar Erfolg verſagt ge⸗ en wende im ie Angriffstätigkeit der verbün⸗ ud nen nnen ne nördlich Focſani hätte aufge⸗ band des S. Die aus dem Raume der oberen 3 ſind 5 uſita⸗Tales führenden Ver⸗ ceits volkkommen abgeſchloſ⸗ e Druck unſerer Kräfte im Tale des uert. Die o erative Lage der juchten von neuem, uns aus den Gräben, die wir borzurücken. des Generaloberſts Erzherzog Joſeph: 4 8 er Küſtengegend und in der Scarpegegend an Munition und Material Die Freiheit liegt in den letzten Zügen. an der oberen Pülna eingekeitten feindliche Kräfte wird in kurzer Zeit eine Löſung fi den müſſen. a N Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöfiſche Bericht. WZB. Paris,. 14. Aug. Amtlicher Bericht von geſtert nachmittag: Zwiſchen Cerny und Craonne zeigte ſich di feindliche Artkllerie ſehr tätig, beſonders im Abſchnitt ſüdlie von Ailles. Die Deutſchen griffen an dieſem Punkt vergeblie die Gräben an, die wir am 11. Auguſt erobert hatten. Si wurden mit ſchweren Verluſten abgewkeſen und erzielten keinerle Erfolg. Oeſtlich von Reims, in der Champagne, in der Gegen des Poehlberges und auf dem linken Maasufer ziemlich leb hafte Artillerketätigkeit. Iwei feindliche Handſtreiche im Gehöl von Caurieres und Bezonvaux ſcheiterten im Feuer. Geſter! wurden zwei deutſche Flugzeuge und ein Jeſſelballon von unſeren Fliegern abgeſchoſſen. Drei weitere Apparate mußten ſchwer beſchädigt landen. „ Abends: Der Artilleriekampf blieb während des Tage⸗ ehr lebhaft zwiſchen Cerny und Craonne. Die Deut 1 85 ei Aille⸗ robert haben, zu vertreiben. Alle Angriffe wurden abgewieſer und es gelang unſeren Truppen öſtlich dieſer Stellung merklich Reims iſt tagsüber mit 850 Granaten, von denen eine große Zahl Brandgranaten waren, belegt worden 4 Zivilperſonen ſind getötet, 2 verwundet worden. Heftig Artillerietätigkeit in der Champagne, am Cornilletberg au deiden Maasufern und im Walde von Parroy. Der engliſche Bericht. WTB. London. 14. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern e Nichts zu berichten. N Die feindliche Artillerie zeigte am Morgen ſüdlich der 5 5 und im Abſchnitt von Nieuport regere igkeit. in Verbindung mit unſerer Artillerie ſehr erfolgreich. Es wurden viele Photographien von uns aufgenommen und im daufe des Tages vier feindliche rellen ausgiebig mit Bom⸗ en belegt. Die feindlichen Luftſtreitkräfte gingen zum Teil ingriffsweiſe vor. In Luftgefechten wurden 9 deutſche Flugzeuge zum deb Pfaſchi gezwungen, davon zwei in unſeren Linien. 3 andere Maſchinen wurden ſteuerlos gemacht. Von unſeren Flugzeugen kehrten 7 nicht zurück. Der Krieg zur See. Berlin, 13. Aug. Durch eines unſerer Tauch⸗ zobte wurden neuerdings in der Biscaja und im Atlan⸗ iſchen Weltmeer 29 000 Br. R. T. verſenkt. Unter den zernichteten Schiffen befand ſich ein ſchwer bewaffneter ſroßer Dampfer allem Anſchein nach der Wilſonlinie, erner ein Dampfer von annähernd 10 000 Tonnen, ſo⸗ vie ein unbekannter Frachtdampfer mit Munition, beide mit öſtlichem Kurs. Berlin, 14. Aug. Laut„Kreuzztg.“ iſt es dem Oberleutnant zur See Otto Schenk aus Eisleben ge⸗ flückt, als einem der wenigen Ueberlebenden von dem freuzergeſchwader des Admirals Grafen Spee in die deimat zurückzukehren. Nach der„Eislebener Ztg.“ hat eine Reiſe von Südamerika nach Deutſchland, bei der ungeheure Schwierigkeiten zu überwinden waren, 8 Mo⸗ tate gedauert. Schenk hat ſeinen Dienſt bei der Ma⸗ tine ſofort wieder angetreten. 52555 Waſhington, 13. Aug. Der amerikaniſche Tank⸗ bampfer„Campane“ iſt am 6. Auguſt bei Ile de Re derſenkt worden. 47 Ueberlebende wurden gelandet. Man glaubt. dan der Kapitän des Dampfers und 4 Mann der bewaffneten Schiffswache ſich als Gefangene an Bor des Unterſeeboots befinden. Rotterdam, 14. Aug. Nach der amerikaniſche Viermaſtſchoner Auguſt Welt(1212 T. am 22. Juli im Atlantiſchen Weltmeer verlaſſen an getroffen worden. 3 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 14. Aug. Amtlich wird verlautbar vom 14. Auguſt:. 5. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Unſere Flieger ſchoſſer ſeit vorgeſtern weitere vier feindliche Flugzeuge ab. Ei italieniſches Geſchwader belegte Aesling mit Bomben. Di bedrohten Anlagen blieben unbeſchädigt. Neues vom Tage. Czernin in Berlin. 5 Berlin, 14. Aug. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Mi niſter des Aeußern, Graf Czernin, iſt hier eingetroffen, un dem Reichskanzler einen Gegenbeſuch zu machen. Berlin, 14. Aug. Der Chef des Kriegspreſſeamtes Major Stotten iſt von der Oberſten Heeresleitung be⸗ hufs anderweitiger Verwendung von ſeinem Poſten ab⸗ berufen worden. g 8 Berlin, 14. Aug. Der Verkauf der(halbamtli⸗ chen)„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“, der nock vor wenigen Tagen beſtritten wurde, iſt inzwiſchen, wi⸗ die„Freiſinnige Zeitung“ erfährt, zur Tatſache gewor den. Eigentümer des Blattes iſt jetzt die Firma Rei⸗ mar Hobbing, die das Zeitungsunternehmen auf eint breitere Grundlage ſtellen wolld. Fleiſchloſe Wochen in Sachſen. 5 Dresden, 14. Aug. Nach Mitteilung des ſächſiſcher Landeslebensmittelamts werden die zweite September⸗ und die dritte Oktoberwoche für das Königreich Sachſen fleiſchloſe Wochen ſein.(Es war zu erwarten, daß die doch etwas gewagten Fleiſchzuſatzkarten, die entſchieden zu weit ausgedehnt wurden, auf irgend eine Weiſe her⸗ ingebracht werden müſſen. D. Schr.) f Die engliſche„Demokratie. London. 14. Aug. Die„Morning Poſt“ veröffentlicht eine Zuſchrift von Garland Wells, die den Deſpotismus der eng⸗ liſchen Parteipolitiker aufs ſchärfſte geißelt und daran erinnert, wie infolge der willkürlichen Verlängerung der Legislatur⸗ beriode und insbeſondere der Koalitionsregierung das 2 nl Volk heutzutage auf die Leitung der Staatsgeſchäfte nicht en 2 Einfluß beſitze. it unfreiwilligem Humor, demerkt Wells, ſagen unſere Miniſter, daß dieſer Krieg zur Verteidigung der Demokratie gegen den Deſpotismus geführt vird. Jeder Grundſatz der Demokratie wird indeſſen von der derzeitigen Regierung vergewaltigt.— In einem Leitartikel chreibt dazu die„Morning Poſt“: Wir tragen heute ein benſo feſtes Korſett, wie es der Preuße ſelbſt täglich anzieht. die Regierung ſchnürt immer ſeſter und kaum wird ein Wort harüber laut. Selbſt die kapitoliniſchen Gänſe gackern nicht nehr, ſeit das Gänſemädchen(Northeliff) nach Amerika ging. s Die Demokratie be⸗ indet ſich nach dem Zuſammenbruch in Rußland auf dem Ausſterbeetat. zerechtigung durch die Fähigkeit. ſie zu Unſere Flugzeuge und Ballons arbeiteten geſtern Aitilttttttttttttintitttltnitit dem„Maasbode⸗ if Die Demokratie hat bisher nicht ihre Daſeins⸗ i. verteidigen, be⸗ vieſen und die Freiheit hat der dringlichſten Notwendig ⸗ mannheim, Friedrichsplag 6. ——— 17! N NN N Die Wirren in Rußland. 5 5 Amſterdam, 14. Aug.„Handelsblad“ meldet aus Stockholm, daß Kronſtadt von 20 000 Matroſen und Soldaten, die auf Seiten der Bolchewiki(Radikalen) ſtehen, beſetzt iſt. Kronſtadt wird von der Regierung belagert und ſie hofft es in 4 bis 5 Wochen einnehmen zu können. Der„Rußkoje Slowo“ berichtet, der Zuſtand der Exzarin habe ſich verſchlimmert. Sie könne infolge ge⸗ ſchwollener Füße nicht mehr gehen und werde fortge⸗ ſetzt von heftigen Herzkrämpfen befallen. ö Ein Sprachenparagraph in Amerika. Waſhington, 14. Aug.(Reuter.) Ein Geſetzenk⸗ wurf, der im Senat eingebracht wurde, verbietet die Ver⸗ öffentlichung von Nachrichten und Artikeln über Fragen, die mit dem Krieg im Zuſammenhang ſtehen, in deutſcher oder in einer anderen fremden Sprache, wenn ſie nicht in der nebenſtehenden Spalte auch engliſch erſcheinen. Ein anderer Geſetzentwurf ſieht vor, daß amerikaniſche Bürger, die in den letzten 20 Jahren naturaliſiert worden ſind, deportiert oder interniert werden können, wenn ſie illoya⸗ ler Kundgebungen überkührt ſind, die zu einem Aus⸗ ſtand aufreizten.. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim — Anszeichnung. Tünchermeiſter Peter Kl u mb 2. 125 Tapferkeit vor dem Feinde das Giſerne Kreuz 2. Klaſſe. Danksagung. i Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an dem so schweren Verluste meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter Elisabeth Klumb gab. Hartmann sagen wir unsern besten Dank. 7 Ganz besonders Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine tröstende Worte, den Kranken- schwestern für ihre aufopfernde Pflege sowie der zahlreichen Kranz- und Blumenspenden. Die tiaftrauernlen Hinterbliebenen. 1 Stadt. Sparkasse Sehwetgiugen 1 mit Cemeindebũtgsehaft— mũundelsie her Host. sehoeRERonνq Huus Mo, 2950. Telephon M. 51. Samtlieho Hinlagen werden dom Lage der Einzahl an zu 40% verzinst. Hlassenstunden- 6—12 vormitfags, 2—5 Uhr naehmittags: Agenturstello- Georg Röser, Seckenheim. cee SWelianntmachung. 5 aAartoffelhöchſtpreiſe betr. Unter Bezugnahme auf die im geſtrigen Neckar⸗ Boten erfolgte Bekanntmachung, wonach der Erzeuger⸗ höchſtpreis für Frühkartoffel bis auf weiteres auf 9 Mark beſtehen bleibt, bringen wir zur Kenntnis: Fü alle ſeit dem 1. Auguft ds. Is. abgeliefert Frühkartoffel welche mit 8 Mark pro Zentner bezahlt wurden, wird eine Marh pro Zentner nachbezahlt und iſt dieſer Betrag auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 in den üblichen Geſchäftsſtunden in Empfang zu nehmen. g Seckenheim, den 14. Auguſt 1917. Lebensmittelamt. Welkanntmachung. Wir erſuchen in ortsüblicher Weiſe den Tabak⸗ pflanzern gefälligſt bekannt geben laſſen zu wollen, daß ſie die Grundſtück⸗Ertragsanmeldungsvordrucke am Samstag. den 18. und montag den 20. August 4. Is. bei der Steuereinnehmerei des Wohnorts in Empfang zu nehmen um nach Vollzug der entſprechenden Eintragungen innerhalb einer Friſt von 3 Tagen alſv ſpäteſtens bis Donnerſtag den 23. d. Mts. abends 6 Uhr ebendaſelbſt wieder abzugeben haben. 5 55 3 8 Die Steuereinnehmerei erteilt auf Anſuchen Auskunft über die Ausfüllung der Ertragsanmeldungen. 5 0 Mannheim, den 13. Auguſt 1917. 1 Gr. Hauptſteueramt: gez. Dus berger. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 5 g 5 Seckenheim, den 15. Auguſt 1917. Bürger meiſteramt: f . Volz. Koch. Madden Mundharmonikas zun Serpirren u. Hausarbeit!„„. de eu. Gg. Zimmermann SS„ S e FFC 1 . WW ultüm S 6 — 8 — —. 2 5— DC — n Kohlen verſorgung betr. Wix bringen nachſtehend die Bekantmachungen des Herrn Reichskommiſſars für die Kohlen vertei⸗ kung über die e e der Haushal⸗ kungen, der Landwirtſchaft und des Kleingewerbes vom 19. und 20. Jult 1917 zur öffentlichen Kennt⸗ Mannheim, den 1. Auguſt 1917. Graßh. Bezirksamt I. Bekauntmachung 7 über die Breunſtoffverſorgung der Haushaltungen, der Landwirtſchaft und des Kleingewerbes. Auf Grund der 88 1, 2, 6 der Aber Regelung des Verkehrs mit Kol Februar 1917(R.⸗G.⸗ ind und 7 der Be die eines Reichskomn dohlenvertei vom 28. Febru S. 193) wird beſtimmt: 8. 1. Bekannt⸗ machung mkohlen⸗ briketts alle nkohlenpreß⸗ ſteine, Br und Koks jeder Art. 2. Die t ſich auf den Verkehr mit B dem Lande den in Bedarf Landwirt Bedarf d monat⸗ lich weniger als Tonnen leine Tonne leich 1000 Kilo) verbrauchen oder ohne Rück⸗ icht auf die Höhe des Verbrauchs nach 8 2 Ab. 4 der Bekanntmachung des Reichskom⸗ miſſars für die Kohlenverteilung betr. Melde⸗ pflicht für gewerbliche Verbraucher von Koh⸗ len, Koks und Briketts vom 17. Juni 1917 (Reichsanzeiger Nr. 145) nicht zu den melde⸗ pflichtigen gewerblichen Verbrauchern ge⸗ hören(Bäckereien, Schlächtereien. Gaſtwirt⸗ ſchaften, Gaſthöfe, Badeanſtalten und ähnliche Betriebe, die dem täglichen Bedarf der in der Gemeinde wohnenden oder vorübergehend ſich aufhaltenden Perſonen dienen). II. Zweifel darüber, ob ein Betrieb unter die in Abf. 1 erwähnte Bekanntmachung vom 17. Juni 1917 fällt, entſcheibet die für den Sitz des Betrie⸗ bes zuſtändige Ortskohlenſtelle, beim Fehlen einer solchen die zuſtändige Kriegswirſchaftsſtelle, wenn auch dieſe fehlt, die Kriegsamtsſtelle. B. Beſtands⸗ und Bedarfsermittelung. 4. I. Die Vorſtände der Kommunalverbände haben den am 1. September 1917 innerhalb ihres Bezirks mit Ausnahme der Gemeinden von off als 10 000 Einwohnern vorhandenen Brennſtoff⸗ eſtand zu ermitteln. Die Ermittlung hat ſich auf le Beſtände der Verbraucher im Sinne des 8 8 Abſ. 1 und auf diejenigen Beſtände der Händler b. erſtrecken, die nicht zur Belieferung ſolcher erbraucher beſtimmt ſind, die der 7 für 3 e Verbraucher von Kohlen, Koks und iketts nach der Bekanntmachung des Reichskom⸗ miſſars für die Kohlen verteilung vom 17. Juni 1917 unterliegen. Auf Beſtände unter 100 Kilo⸗ gramm hat ſich die Ermittlung nicht zu erſtrecken. II. In Gemeinden von mehr als 10 000 Ein⸗ wohnern liegt die in Abſ. 1 vorgeſehene Ermitt⸗ lung bem Gemeindevorſtand ob. Bz 109 IH. Die Vorſtände der Kommunalverbände (Abf. 1) und Gemeinden(Abſ. 2) haben ferner den Bedarf ihres Bezirks in dem in 8 8, Abſ. 1 be⸗ zeichneten Umfange für die Zeit vom 1. September 917 bis zum 31. März 1918 zu ermitteln. IV. Die Angaben ſind getrennt für die in 1 1 enaunten Brennſtoffarten und uach folgenden erbrauchsgruppen zu machen: 1. Hansbrand, it Ausſckuß bes 3.. Be Hausbhrandes 1 8. Gewerblicher 1257 7. N. 1,. 5. V. Bei Ermittlung des landwirtſchaftlichen Be⸗ darfs ſind diejenigen Mengen abzuſetzen, die auf Grund beſonderer Ermittelungen zum Getreide⸗ dreſchen, Pflügen, für Molkereſen und Schmieden für die Zeit bis zum 30. September 1917 bereits geſondert ermittelt und der Reichsgetreideſtelle an⸗ gemeldet worden ſind. Bei der Ermittlung des Be⸗ ſtandes der Landwirtſchaft iſt in dieſen Fällen ſo⸗ wohl der geſamte Beſtand als auch der Bedarf feſt⸗ zuſtellen, der zum Getreidedreſchen und ar den und für Molkereien und Schmiedezwecke für den Monat September 1917 erforderlich iſt. VI. Bei der Bedarfsmeldung 1 für die einzel⸗ nen Verbrauchsgruppen zu berückſichtigen und an⸗ zugeben, in welchem Umfange andere Feuerungs⸗ mittel(Holz, Torf) bisher herangezogen worden ſind und bei tunlichſt weitgehender Ausnutzung herangezogen werden können.. 8 5. Bei den Bedarfsermittlungen haben ſt de der Kommunalverbände(5 4, Abſ. 1 und Gemeinden(8 4, Abſ. 2) mit denjenigen Dienſtſtellen ins Einvernehmen zu ſetzen, die der Verordnung des Reichskommiſſars für die Kohlen⸗ verteilung betr. 3 für gewerbliche Ver⸗ braucher von Kohlen, Koks und iketts vom 17. Juni 1917(Nr. 145 des Reichsanzeigers) für die Anmeldung des gewerblichen Bedarfs zuſtändig nd, damit Doppelanmeldungen und Doppelbe⸗ Rieferungen desſelben Verbrauchers vermieden werben. § 6. Eine Zuſammenſtellung der Brennſtoffbe⸗ stände und des vom Vorſtand des Kommunalver⸗ bandes(8 4, Abſ. 1) oder der„Gemeinde(8 4 Abf. 2) als notwendig erachteten Bedarfs, nach Brennſtoffarten und Verbrauchsgruppen geordnet, iſt dem Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung bis zum 1. Oktober 1917 vorzulegen; eine Abſchrift kieſer Zuſammenſtellung iſt der Kriegsamtsſtelle zu überſenden, und zwar falls eine Ortskohlen⸗ ſtelle beſteht, durch deren Vermittlung. Beſteht keine Ortskohlenſtelle, aber eine Kriegswirtſchafts⸗ ſtelle, ſo iſt die Abſchrift der Zuſammenſtellung der Kriegsamtsſtelle durch Vermittlung der Kriegs⸗ wirtſchaftsſtelle zu überſenden. § 7. Vordrucke für die in 8 6 vorgeſchriebene Zuſammenſtellung werden den Kommunalverbän⸗ den(8 4, Abſ. 1) und Gemeinden 8 4, Abſ. 2) durch den Reichskommiſſar für die Kohlenvertei⸗ kung zur Verfügung geſtellt werden. O. Oberverteilung. g 8... Der ie e für die Kohlen⸗ verteilung prüft die Bedarfsanmeldungen und ſetzt feſt, bis zu welcher Höhe innerhalb des Be⸗ zürks der einzelnen Kommunalverbände(8 4, Abf. 1) und Gemeinden(8 4, Abf. 1 der Bezug von Brennſtoffen den einzelnen erbrauchsgruppen eſtattet iſt. Er behält ſich vor, vorläufige Felt. etzungen ohne Rückſt auf Verbrauchsgruppen zu treffen. II. Ein Anſpruch auf Lieferung der feſtgeſetzten Wi beſteht nicht. a 8 9. 1. Die Vorſtände der Kommunalverbände und Gemeinden haben zu überwachen, daß für die Verbraucher ihres Bezirks nicht mehr Brennſtoffe bezogen werden, als der Reichskommiſſar für die e feſtgeſetzt hat. II. Der Reichskommiſſar für die Kohlenvertei⸗ lung behält ſich den Erlaß beſonderer Vorſchriften für die Ausübung der Ueberwachung vor. a D. Unterverteilung. 8 10. I. Die Unterverteilung der für die ein⸗ zelnen Kommunalverbände(8 4, Abſ. 1) und Ge⸗ meinden(8 4, Abſ. 2) zum Bezug zugelaſſenen (8 8) und im Bezirk vorhandenen Brennſtoff⸗ mengen auf die Verbraucher erfolgt durch die Vor⸗ ſtände der Kommunalverbände und Gemeinden. II. Der Vorſtand des Kommunalverbandes kann den Vorſtänden einzelner Gemeinden die Unterverteilung und die Ausübung der ihm nach 88 11—13 zuſtehenden Befugniſſe in ihrem Bezirk überlaſſen. F. Inauſpruchnahme von Brennſtofſen. J 1. I. Vom 1. November 1917 ab ſind die L welche Brennſtoffe in den Bezirk eines ommunglverbandes(8 4, Abf. 1) oder einer Ge⸗ meinde(J 4, Abſ. 2) einführen oder von einem Erzeuger innerhalb des Bezirke beziehen, aof Ver⸗ klengen bes Vorſtandes des Kennung verbandes bezw. der Gemeinde verpflichtet, die bei ihnen lagernden und für ſie eingehenden Brennſtoffe zur. Verfügung des Vorſtandes zu halten, an von beſtimmte Perſonen oder Stellen zu überlaſſen und a5 Uebergabe erforderliche Handlungen Vortzu⸗ nehmen. II. Die Beſtimmung des Abſatzes 1 erſtreckt nicht auf die Brennſtoffe, die nachweislich gur abe an ſolche gewerbliche Verbraucher beſtimmt ind, die der Meldepflicht 1 der Bekanntmachung des Reichskommiſſars vom 17. 5 unterliegen. Sie erſtreckt ſich ferner nicht auf Brennſtoffe, die im Durchgangsverkehr auf Bahnhöfen und Um⸗ ſchlagplätzen eingehen oder lagern. III. Bei ſolchen Händlern, welche für Verbrau werſchiedener Bezirke beziehen, übt der für ge⸗ werbliche Niederlaſſung des Händlers zuſtänd ö Vorſtand des Kommunalverbandes 4 Abf. oder der Gemeinde(8 4 Abf. 2) die Befugniſſe ge⸗ mäß Abſ. 1 aus. Er hat. e der Vorſtände Fer anderen beteiligten Bezirke in bemjenigen Verhältnis zu entſprechen, in welchem der Händler im Jahre 1916 an Verbraucher der beteiligte e⸗ e geliefert hat. Im Streitfalle entſcheidet der Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung. 8 12. Vom 1. November 1917 ab ſind Verbraucher, welche Brennſtoffe über die vom Vorſtand dez Kommunalverbandes(8 4 Abs. 1) oder der Ge⸗ meinde(8 4 Abſ. 2) für den einzelnen Verbraucher feſtgeſetzte Menge hinaus beſitzen oder beziehen, auf Verlangen des Vorſtandes des Kommunalver⸗ bandes oder der Gemeinde verpflichtet, die das zu⸗ gelaſſene Maß überſteigenden Mengen zur Ver⸗ fügung des Vorſtandes des Kommunalverbands oder der Gemeinden zu halten und nach Anweiſung 5 Vorſtandes anderen Verbrauchern zu über⸗ Laſſen.* S 13. Die Brennſtoffmengen, die zur Verſor⸗ gung von Verbrauchern, die unter dieſe Verord⸗ nung fallen,. worden ſind, dürfen nur für Zwecke des Hausbrands, der Landwirtſchaft und der Gewerbebetriebe im Sinne des 8 Abf. 1 Ziffer 3 in Anſpruch genommen werden. F. Deputatkohle. 9814. Soweit Brennſtofflieferungen der Brenn⸗ ſtofferzeuger an ihre Berg⸗ und Hüttenarbeiter und Angeſtellten bisher üblich geweſen ſind(Depu tatkohlen) bleiben ſie auch weiterhin geſtattet: ſie unterliegen den Verteilungsvorſchriften der Ge⸗ meinden und Kommunalverbände nicht. Die Be in Betracht kommenden Mengen ſind bei der Be⸗ darfsanmeldung(8 00 geſondert anzugeben. Der Breunſtofferzeuger hat ein Verzeichnis der Depu⸗ tatkohlenbezteher dem Kommunalverband(8 4 Abf. 1) 1 der Gemeinde(5 4 Abſ. 2) einzu reichen. 8 darf ein anderweitiger Brennſtoffbe vom Kommunalverband oder der Gemeinde nicht geſtattet werden. G. Ueberwachung der Ausführung. 8 15. IJ. Der Reichskommiſſar wird durch ſach⸗ verſtändige Perſonen die Ausführung dieſer Ver⸗ ordnung nachprüfen laſſen. Zu dieſem Zwecke kann er im Einvernehmen mit dem Kriegsamt die Mit⸗ wirkung der Kriegsamtsſtellen, Ortskohlen⸗ und Kriegswirtſchaftsſtellen in Anſpruch nehmen. II. Verbraucher, Händler und 8 ſind verpflichtet, den Beauftragten des Reichskommiſſars auf Verlangen über den von dieſer Verordnung betroffenen Brennſtoffverkehr Auskunft zu geben, Geſchäftsbücher, Urkunden und ſonſtige Schriftſtücke vorzulegen und Brennſtoffbeſtände vorzuweiſen. III. Die mit der Prüfung Beauftragten haben das Ergebnis ihrer Feſtſtellungen dem Reichskom⸗ miſſar für die Kohlenverteilung zu m 2857 zu ſelbſtändigen Anordnungen ſind ſte nicht 175 IV. Die mit der Prüfung Beauftragten ſind zur Verſchwiegenheit gemäß 8 4 der Verordnung des Bundesrats über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917(RGBl. S. 604) verpflichtet. H. Schluß⸗ und Stra ee timmen, 5 10. I. Die Landeszentralbehhrden b wer im Sinne dieſer Bekanntmachung a om⸗ munalverband, Gemeinde, Vorſtand es Kommu- nalverbandes und als Gemeindevorſtaub anzu⸗ ehen iſt. 15 Die Landeszentralbehzrden können in Ein⸗ Aeuverteilung en bere vernehmen mit dem Reich emmiſſar für die foh⸗ * t l 50 1 1 Seer e e 8 18. gen dieſer Bekanntmachung und gegen die Vor⸗ ſchriften, welche von den mit der Unterverteilung beauftragten Stellen auf Grund dieſer Verordnung erlaſſen worden ſind, werden nach 8 7 der Bekannt⸗ machung über die Beſtellung eines Reichskommitf⸗ 8 für die Kohlen verteilung vom 28. Februar Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmun⸗ 917(RGBl. S. 193) mit Gefängnis bis zu einem Fahre oder mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Ferner kann auf Einziehung der Brennſtoffe erkannt werden, auf die ſich die Zuwiderhandlung bezieht, ohne Unter⸗ ſſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht. § 19, Dieſe Beſtimmungen treten mit dem Tage ihrer Veröffentlichung im Deutſchen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 19. Juli 1917. Der Reichstommiffar für die Kohlen verteilung. gez. Stu tz. g Bekanntmachung über vorläufige Regelung der Brennſtoff⸗ verſorgung. Auf Grund der 88 1, 2 und 6 der Bekannk⸗ machung über Regelung des Verkehrs mit Kohle vom 24. Februar 1917(Reichs⸗Geſetzbl. S. 167) und der 88 1 und 7 der Bekanntmachung über die Beſtellung eines Reichskommiſſars für die Kohlen⸗ verteilung vom 28. Februar 1917(Reichs⸗Geſetzbl. S. 193) wird beſtimmt: 8 1. I. Von Steinkohlen, Anthrazit, Steinkohlen⸗ briketts aller Art, Braunkohlen, Braunkohlen⸗ briketts aller Art, Preßſteinen und Zechen⸗ bezw. Hüttenkoks dürfen die Erzeuger bis auf weiteres im fuhrenweiſen Verkauf(Landabſatz) wöchentlich öchſtens ein Sechſtel der im Landabſatz in der oche vom 24. bis 30. Juni 1917 gelieferten Menge abgeben, und zwar nur an ſolche Verbraucher, die ein dringendes Verbrauchsbedürfnis durch eine Beſcheinigung nachweiſen. II. Die Beſcheinigung iſt für Verbraucher, die in Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern wohnen, vom Gemeindevorſtand, für Verbraucher, ie auf dem Lande oder in Gemeinden bis zu 0000 Einwohnern wohnen, vom Vorſtand des Kommunalverbandes unter Angabe der benötigten Mengen auszuſtellen und zu ſtempeln. Maßgebend ür die Einwohnerzahl ſind die Ergebniſſe der olkszählung des Jahres 1916. III. Dieſe Beſtimmung bezieht ſich nicht auf gewerbliche Verbraucher, die unter die Bekannt⸗ machung des Reichskommiſſars für die Kohlenver⸗ teilung, betreffend Meldepflicht für gewerbliche Verbraucher von Kohle, Koks und ketts vom 17. Juni 1917(Reichsanzeiger Nr. 145) fallen. IV. Dieſe Beſtimmung bezieht ſich ferner nicht die Abgabe von Brennſtoffen an die Berg⸗ und üttenarbeſter und Angeſtellten des Erzeugers, ſoweit dieſe Brennſtoffabgabe bisher üblich war (Deputatkohle). Deputatkohle iſt bei der Berech⸗ nung der in der letzten Juniwoche des Jahres 1917 abgegebenen Landabſatzmenge(Abſatz 1) außer Betracht zu laſſen. § 2. Die Verſendung von Gaskoks iſt bis auf weiteres nur nach Bahnſtationen im Umkreiſe von höchſtens 30 Km. vom Erzeugungsorte geſtattet. §. 3. I. Da die endgültige Regelung der Brenn⸗ ſtoffverſorgung der Haushaltungen der Landwirt⸗ ſchaft und des Kleingewerbes erſt nach Prüfung und Bearbeitung der durch die Bekanntmachung vom 19. Juli 1917(8 4) für den 1. September 1917 angeordneten Beſtands⸗ und Bedarfsermittelung erfolgen kann, wird zur vorläufigen Regelung der Belieferung für jeden Verſorgungsbezirk(8 4 Abs. I und II der Bekanntmachung des Reichs⸗ kommiſſarz für die Kohlen verteilung vom 19. Juli 1917) nach gleichmäßigen Grundſätzen, abgeſtuft nach der Einwohnerzahl und nach der Schwierigkeit der Brennſtoffverſorgung die Brennſtoffmenge für einen erſten Lieferungszeitraum beſtimmt. II. Dieſe Brennſtoffmenge wird in den nüchſten Tagen mitgeteilt werden. III. Der erſte Lieferungszeitraum beginnt mit dem 1. Auguſt 1017. IV. Die Vorſtände der Verſorgungsbezirke haben eſtzuſtellen, welche Brennſtoſſmengen vom 1. uguſt 1917 ab insgeſamt und welche Teilmen davon für bie Haushaltungen die Landwirt und% Aae ce d e I te 1% SNN W 0 9=—— N N W * D DSK DON——— DN S SNN De NMC NN NN Nee Ie des DS meinde einführen oder von einem Erzeuger inner⸗ halb des Bezirks beziehen, ſind auf Verlangen des Vorſtauds des Kommunalverbandes, in Gemeinden von mehr als 10 000 Einwohnern auf Verlangen des Gemeindevorſtands, verpflichtet, bis zu einem Drittel der bei ihnen lagernden und eingehenden Brennſtoffen zur Verfügung dieſer Behörde zu halten und den von der Behörde bezeichneten Per⸗ ſonen zu überlaſſen, ſowie die zur Uebergabe er⸗ forderlichen Handlungen vorzunehmen. II. Die im Abſ. I bezeichnete Behörde kann aus dieſer Menge zur Befriedigung eines dringenden Verbrauchsbedürfniſſes der Landwirtſchaft, des Kleingewerbes oder der Haushaltungen Brennſtoffe den Verbrauchern zuweiſen. III. Bei einem Händler, der für Verbraucher verſchiedener Bezirke liefert, übt der für die ge⸗ werbliche Niederlaſſung des Händlers zuſtändige Gemeinie⸗ oder Kommunalverbandsvorſtand die vorſtehend angegebenen Befugniſſe aus. Er hat Erſuchen der Vorſtände der anderen beteiligten Be⸗ zirke in demjenigen Verhältnis zu entſprechen, in welchem der Händler im Jahre 1916 an Ver⸗ braucher der beteiligten Bezirke geliefert hat. Streitfalle entſcheidet der Reichskommiſſar für die Kohlen verteilung. IV. Dieſe Vorſchrift bezieht ſich nicht auf Brenn⸗ ſtoffe⸗ lche von den Händlern nachweislich zur Lieferung an ſolche gewerbliche Verbraucher be⸗ 8 werden, die unter die in 8 1 genannte Be⸗ anntmachung des Reichskommiſſars für die Koh⸗ len verteilung vom 17. Juni 1917 fallen. Ste be⸗ zieht ſich ferner nicht auf Brennſtoffe, die im Durch⸗ gangsverkehr auf Bahnhöfen und Umſchlagplätzen lagern und eingehen. 5 g § 5. Ausnahmen von den Beſtimmungen der 88 1 und 2 ſowie weitergehende Befugniſſe der Vorſtände der Kommunalverbüände und Gemein⸗ den, als ſie in 8 4 vorgeſehen ſind, kann der Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung be⸗ e 8 6. I. Zuwiderhandlungen gegen die 88 1 und 2 und gegen die auf Grund des§ 4 von den Vor⸗ ſtänden der Gemeinden und Kommunalverbände getroffenen Anordnungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldͤſtrafe bis zu 10 000 Mark oder mit einer dieſer Strafen bestraft. II. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Brennſtoffe erkannt werden, auf die ſich die Zu⸗ widerhandlung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht. § 7. Dieſe Beſtimmungen treten am Tage der Bekanntmachung in Kraft. Berlin, den 20. Jult 1917.. Der Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung. ged: Stutz. Vorſtehendes bringen wir hiermit zu nen Kenntni zermeiſt 8 ramt: Schmitt. 15. Auguſt 1917. 20 Ae Blaukugeln Oreme Farbe best. Schmlerwaschmittel Fr. Wagners Nachf. OV K. A. 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Spezialität: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nieht passender Ge- eines Tages. bisse innerhalb See