Wc täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 2 Feiertage. onnementspreis beträgt monatlich 78 Pfg dur bei freier Zuſtellung. i Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. 4 1 Ko 18 20 i f g Wi Ferdinand von Bulgarien, der erſt bei Na helm zu Beſuch war, hat ſein 30jähriges Re⸗ urde Prriläum feiern können. Am 7. Juli 1887 en de Ferdinand von Koburg zum Fürſten von dur 0 gewählt, nachdem Prinz Alexander von Batten⸗ ig 9 einen ruſſiſchen Gewaltſtreich des Thrones ver⸗ 10 Ne (gangen war. Am 14. Auguſt leiſtete Fürſt 5 den Eid auf die Verfaſſung, ſeit dieſem Tage * tiheeſſungsmäßiges Oberhaupt des jungen Bul⸗ 1 kung. Unter ſeiner klugen und zielbewußten Re⸗ f lebe lch Bulgarien zu einem geachteten und ach⸗ enden Glied in der Reihe der europäiſchen alen g en Balk din 85 NN emporgearbeitet, das ſeine Feuerprobe in dem ankrieg, vor allem aber in dem Weltkrieg be⸗ Wenn die Bulgaren, wie zu hoffen und zu aus dieſem Kriege die Siegespalme der N wen; Einheit davontragen, ſo werden ſie das nicht ea 2 55 der klaren und ehrlichen Politik ihres . Verdinand zu danken haben. l 5 1 150 fiber Wolf⸗Gerard unſeligen Angedenkens, hat 199 Aichun tal von ſich reden gemacht durch die Ver⸗ 0 l leide ſeiner„Erinnerungen“, die er aus der Zeit, lin. Botſchafter Seiner Majeſtät des Dollars in e geſammelt haben will. Der hinterliſtige i alles erzählt da allerlei Grausliches, was Deutſch⸗ g be, tte erobern können, wenn dies und das 0 7 8 en wäre. Lauter Vermengungen von Wahrem en em, die die„Int. Korr.“ zu dem Urteil ver⸗ m e beweiſen, durch welch ausgeſuchten Schafs⸗ a ſich in Berlin hat vertreten laſſen. So eſſe h ie„Erinnerungen“ an ſich ſind, ſo großes de Kanſprucht dagegen ein darin enthaltener Auguſ Kaiſers Wilhelm an Wilſon vom ug 0 1914, den der Kaiſer dem Gerard zur Ueber⸗ r 01 Wilſon übergeben, den aber Gerard einfach ie Frich gen hat, wohl in der Abſicht, alle Beweiſe i wird ensliebe des Kaiſers zu unterdrücken. Dieſer lung letzt erſtmals bekannt. Er beginnt mit der an d des Kaiſers an Wilſon, der König von ch welle dem bei ihm vor Ausbruch des Kriegs deilenden Prinzen Heinrich(dem Bruder 1 8 aan en d ieheland hindern würden. König G b 1 hindern würden. König Georg habe von gswärdigſter Weiſe“ zugeſagt. Gleichzeitig worderendon und Wien in Berlin der Vorſchlag afür de Oeſterreich ſolle Belgrad beſetzen als ung w. aß Serbien ſeine Zuſagen in betreff der De. egen des Fürſtenmords in Serajewo auch daiſer fährt in dem Briefe fort:„Ich Wählen vor mir öffnende Friedensperſpektive A iheitung 55 ich am nächſten Morgen mit der 8 U mitzuteile Note an den Zaren beſchäftigt war, handl eilen, daß London, Wien und Berlin in in un Fan ü Kan ung der S 3 2 4 5 45 zler ei ache einig wären, empfing ich das vorhe ane telephoniſche Mitteilung, daß der Zar 5 rgehenden Nacht einen Mobiliſationsbefehl a. 5 Ai war 9955 lich Heer erlaſſen habe. Dieſe Maß⸗ rd noch eutſchland gerichtet.“ Am Schluſſe des g erwz das Angebot des Kaiſers an den eng⸗ deſſen ähnt, Frankreich nicht anzugreifen, falls 0 eutralität verbürge, was der König ie Din ißverſtändnis beruhend“ erklärte. Dann ge ihren militäriſch notwendigen Gang. 15 Brief, Croberuneiſt, ſo iſt es dies, daß die Behauplung aaf aſchland des abſicht Deutſchlands eine Lüge iſt, ſht„ihn vorb n Krieg ebenſo wenig gewollt hat, als in e war. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ de Mitteng der Gerard'ſchen Enthüllungen v ung von etwas, das dem Nalſchen ner Zeit ig neu iſt: der Präſident Wilſon ſich für N den Kaiſer eine Botſchaft gerichtet, G Man 8 5 oder ſpäter“ als Friedensvermittler gebot 1 855 nicht fehl, wenn man dieſes ollw asjenige Moment betrachtet, das 0 1 7 Politik während der drei dichskanzle eſtimmende zugrunde lag. Der 88 0 ilſons 5 offenbar an die Ehrlichkeit des arliche Ablel is zum Letzten geglaubt, ſonſt wäre de 0 g e e der ſelbſt un f. Jorgcht wurde, ſchlechthin unver⸗ fire wohl 2„Glauben an Wees Aufrichgei n ien. 0 dem er fich Telegramm des Kaiſers zurück⸗ Aagt rauch der bei Wilſon über den völkerrechts⸗ 8 Tum⸗Dum⸗MGeſchoſſe bei den Fein⸗ 0 5 als eindlich i einen ice Ausland die„Enthüllungen“ K eweis für die Angriffsabſichten e ee N N ae N N. Dos. * 8 e — . kau ichi ö geſagt, gland würde in einem deutſch⸗ 12 7 Z, 755 ra u iege gegen Frankreich und Rußland 20 in Gr eiben. Der engliſche Miniſter des Auswär⸗ 437 Wade ein habe, fo ſchreibt der Kaiſer weiter, erklärt, 1 uch Engl 5 Kriegs zwiſchen Oeſterreich und Rußland 977 un nicht 2785 neutral bleiben, wenn Deutſchland Oeſter⸗ 22% kngland erſtütze. Der Kaiſer habe darauf den König 777 0 ud krie gebeten, zu verhindern, daß Frankreich und 25 1 er) in ſein nische Vorbereitungen treffen, die ihn(den e und gzner vermittelnden Tätigkeit zwiſchen Oeſter⸗ an deſſen Echtheit nicht zu zwei⸗ Amtsbplalt Her Bürgermeister amier Seckenheim, Bwesheim, Neczarhansen und EüGlingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenbeim. Deutſchlands aufſchnappen werde, war vorauszuſehen. Die Führer unſerer Feinde haben das Gefühl, daß es jetzt doch allmählich auf die Abrechnung zugeht; und ſie ſind zugleich im Beſitze der alten Erfahrung, die ihnen ſagt, daß man für die Abrechnung möglichſt viele Trümpfe in ſeine Hände bringen müſſe. Die dreiſte Lüge vom Pots⸗ damer Kronrat iſt zwar, ſo ſollte man meinen, abgetan, aber der von Gerard aufgetiſchte Kaiſerbrief wird noch lange in der Debatte über die„Schuldfrage“ eine Rolle ſpielen. Der„Daily Telegraph“ fährt überdies mit Ent⸗ hüllungen Gerards fort. Das neueſte Kapitel iſt ein Ge⸗ ſpräch, das der Kaiſer mit Gerard über die Frage des Tauchbootkriegs geführt haben ſoll. Einzelheiten ſind noch nicht bekannt. Vorausſichtlich aber wird die Entente, um ihre Trümpfe vollzählig in die Hände zu bekommen, mit„Enthüllungen“ auch anderer Herkunft fortfahren, und man wird ſich noch auf manches lächer⸗ liche Mäuslein gefaßt machen dürfen. Die Friedensnote des Papſtes iſt in Form eines Briefes an die Staatsoberhäupter der kriegführenden Na⸗ tionen in dem Augenblick übermittelt worden, als die Regierungen Englands, Frankreichs, Italiens, Rußlands und der Vereinigten Staaten die Einwirkung der ſozia⸗ liſtiſchen Konferenz in Stockholm auf die Entſcheidung über Krieg und Frieden in irgend einer Weiſe kurz und bündig zurückgewieſen hatten. Das iſt nicht ohne Bedeutung. Die Entente beharrt auf dem Austrag des Kampfes durch Gewalt, 5 es der Waffen oder des Hungers, und ſie lehnt jede Einmiſchung ab. Der an⸗ gebotenen Vermittlung des Papſtes gegenüber wird ſie ſich kaum anders verhalten. Die engliſche Preſſe ſpricht das jetzt ſchon ganz offen aus und ähnliche Stimmen klingen von Amerika herüber. Wilſon wird ſich wohl auch ſein angemaßtes Richteramt nicht durch eine Ver⸗ mittlung von anderer Seite ſtreitig machen laſſen wollen. Wie ſich die Mittelmächte zu der Anregung des Heiligen Stuhls verhalten, wirdzdarauf ankommen, welche Grund⸗ lagen im allgemeinen densverhandlungen empfiehlt. Dafür liegen bis zur Stunde ſichere Anhaltspunkte für die Oeffentlichkeit nicht vor. Was die römiſche„Tribuna“ darüber zu berichten wußte, kann nicht als authentiſch gelten; dieſes Pro⸗ gramm erſcheint zu ſehr im Sinne der Entente gefärbt. Es wäre nichts anderes als ein vollkommener Verzicht Deutſchlands, das zwar ſeine Kolonien zurückerhalten ſollte, dafür aber Frankreich und Belgien räumen und durch eine Kriegsentſchädigung„wiederherſtellen“ müßte. Auch die Rückgabe wenigſtens des Kohlengebiets von Loth⸗ ringen an Frankreich wird angedeutet. Das macht die Meldung verdächtig. Eine elſaß⸗lothringiſche Frage gibt es für Deutſchland nicht, und eine dahingehende Forde⸗ rung würde jeden Friedensvorſchlag für uns unannehmbar machen. Darüber iſt der Papſt ohne Zweifel genau unter⸗ richtet, und daher iſt es nicht wahrſcheinlich, daß er ſeiner Friedensaktion ſolchergeſtalt ſelbſt den Weg verbaute. Die Stellung des Papſtes Benedikt XV. iſt, das darf man nicht verkennen, in der Brandung des Weltkriegs außer⸗ ordentlich ſchwierig. Er möchte dem Kampfe ein Ende machen und er hat in ehrlicher und aufrichtiger Neutra⸗ lität wiederholt verſucht, im Sinne einer Verſöhnung zu wirken. Seine Bemühungen ſind jedesmal an dem ſtarren Vernichtungswillen Englands geſcheitert.— In der neueren und neueſten Zeit ſind, wie wir beiläufig be⸗ merken möchten, des öfteren Völkerſtreitigkeiten durch den Heiligen Stuhl geſchlichtet worden: 1885 die Karolinen⸗ frage zwiſchen Deutſchland und Spanien, 1890 der Streit zwiſchen Belgien und Portugal, 1891 zwiſchen Portugal und England, 1894 zwiſchen Venezuela und England, 1909 zwiſchen Braſilien und Bolivia, 1910 zwiſchen Bra⸗ ſilien und Peru. Von Abdankungsabſichten Poincares wußte ein Berner Blatt zu melden. Obgleich bei der ſorgſamen Ab⸗ ſperrung der franzöſiſchen Grenze eine Beſtätigung noch nicht hat zu uns gelangen können, klingt die Kunde nicht ganz unwahrſcheinlich. Der Lothringer Advokat Raymond Poincare aus Bar le Duc verdankt der franzöſiſchen Schwerinduſtrie ſeine politiſche Stellung. Mit dem Gelde der lothringiſchen Bergwerks⸗ und Hüttenbeſitzer iſt er Miniſter, Miniſterpräſident und ſchließlich Staatspräſi⸗ dent geworden. Natürlich ſollte er ſich dafür erkenntlich zeigen; es iſt bekannt, daß er vom erſten Augenblick ſeiner politiſchen Tätigkeit an den Rachegedanken gegen Deutſchland gepflegt hat, um Frankreich Elſaß⸗Lothringen und den franzöſiſchen Induſtriebaronen das deutſche Saar⸗ kohlengebiet zu verſchaffen. Das deutſche Schwert hat anders entſchieden. Die Predigt des Haſſes hatte Poincare in Frankreich volkstümlich und in England genehm ge⸗ macht. Aber die Volksgunſt iſt bekanntlich eine Sache, die bei unſeren weſtlichen Nachbarn nicht dauerhafter iſt als das Wetter. Den erſten Stoß erlitt die„Volkstüm⸗ lichkeit“ Poincares, als er beim Einmarſch der Deutſchen ins nördliche Frankreich eiligſt nach Bordeaux entfloh. Man hatte von dem Kriegsanſtifter mehr Mut erwartet. Nach der für uns unglücklich verlaufenen Marneſchlacht zog Poincare wieder in Paris ein. Der Mut war ihm plötzlich wieder gekommen. Er verſprach, die deutſchen Barbaren ſollten vom heiſigen Boden Frankreichs ver⸗ ie päpſtliche Note für die Frie⸗ r. 103. In ſertisuspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. 5 dis Zeiſe. Bei öſterer Aufnahme Nabatt. Jernſprechanſchluß Nr. 16. trieben werden. Aber in nutzloſen Offenſiven wurde das beſte Blut der Nation vergeudet, der Brot⸗ und Kohlen⸗ mangel wurde immer drückender und die ſteigende Er⸗ kenntnis, daß die Wbt Freundſchaft“ des britiſchen Bundesgenoſſen in Wirklichkeit die rückſichtsloſeſte Selbſt⸗ ſucht ſei, hat die durch den verſprochenen„Marſch zum Rhein“ zeitweilig wieder gehobene Volksſtimmung all⸗ mählich in hoffnungsloſe Gedrücktheit verwandelt. Und da kamen noch die Enthüllungen des Reichskanzlers Dr. Michaelis über den Geheimvertrag Poincares mit dem Zaren, der deswegen ohne Vorwiſſen des verantwort⸗ lichen Miniſterpräſidenten(Briand) und hinter dem Rücken der Volksvertretung abgeſchloſſen wurde, weil er der Ein⸗ löſung der Verbindlichkeiten Poincares den franzöſiſchen Induſtriebaronen gegenüber diente. Das braucht er den Volksvertretern nicht vor die Naſe zu binden. zt war aber die Sache ans Licht gezogen. Die Eroberung des linken Rheinufers, ja nur die Verkündigung eines ſolchen Kriegsziels hätte Poincare zum Halbgott Frankreichs ge⸗ macht, aber die— vom Standpunkt Poincares nur allzu begreifliche— Verheimlichung der Affäre vor den ver⸗ faſſungsmäßig berufenen Inſtanzen war eine unverzeih⸗ liche Sünde wider den Geiſt der Demokratie. Der pro⸗ feſſionelle Miniſterſtürzer Clemenceau wußte die Gelegen⸗ heit zu nützen. In den Geheimſitzungen der Kammer wurden ſchwere Anklagen gegen Poincare vorgebracht und wahrſcheinlich kamen auch ſeine Beziehungen zur fran⸗ zöſiſchen Schwerinduſtrie zur Sprache. Poincare iſt amts⸗ müde. Es iſt denkbar, daß es dem klingenden Einfluß ſeiner Gönner, der ihn auf den Präſidentenſtuhl erhob, noch einmal gelingt, den Sturm zu beſchwören, zumal auch England den erprobten Freund nicht fallen laſſen wird, aber der Schein ſeiner Würde iſt verblaßt und vor der Welt iſt er ſelber gerichtet. i Die Friedensnote des Papſtes. Das W. T. B. veröffentlicht in einer Meldung aus Rom einen Auszug der am 1. Auguſt 1917 ausge- gebenen Note des Papſtes, die am 16. Auguſt im Wort⸗ laut veröffentlicht worden ſein ſoll. Der Auszug ſtimmt mit der von der römiſchen„Tribuna“ veröffentlichten Inhaltsangabe in den meiſten weſentlichen Punkten über⸗ ein; bezüglich Elſaß⸗Lothringens iſt aber der Wolffſche Bericht in ſo allgemeinen Worten gehalten, daß man ſich über die Abſichten des Papſtes keine klare Vor⸗ ſtellung machen kann. Man wird alſo die noch ausſtehende amtliche Aeußerung der deutſchen Reichsregierung ab⸗ warten müſſen. Der Bericht lautet: a Der Papſt betont, daß er ſeit dem Beginn des Krieges bemüht geweſen ſei, vollkommene Neutralität zu beobachten. ſich der Opfer des Krieges ohne Unterſchied der Nationalität und der Religion anzunehmen und das Ende des gegenwärtigen Unglücks nach Möglichkeit zu beſchleunigen. Er bedauert, daß ſeine Ermahnungen bisher erfolglos geblieben; im Gegenteil wurde der Krieg immer grauſamer. Der Papſt fragt ſich, ob Europa ſich bis zum Selbſtmord fortreißen laſſen werde. An⸗ geſichts dieſer beängſtigenden Lage erneut der Papſt ohne irgend weich:„of iſchen Abſichten, ohne auf Anregungen der einen oder anderen der kriegführenden Parteien zu hören, einzig getrieben von ſeiner Pflicht, als gemeinſamer Vater der Gläubigen ſei en Aufruf an diejenigen, die die Geſchicke der Nationen in ihren Händen halten. 5 Die Note zählt ſodann die Punkte auf, die nach Anſicht des Papſtes die Grundlage für die Herſtellung eines gerechten und dauerhaften Friedens bilden müſſen. In erſter Linie müſſe die materielle Gewalt der Waffen der moraliſchen Gewalt des Rechts Plaz machen, und infolgedeſſen habe eine gleich⸗ zeitige und gegenſeitige Abrüſtung ſta tzu inden nach feſtzuſezenden Regeln und Bürgſchaften und unter Berückſich⸗ tigung der Erforderniſſe der öffentlichen Ordnung. Weiter wird die Einführung des internationalen Schkfed's⸗ gerichts mit beſtimmten Sicher ſtellungen empfohlen. Nachdem ſo die Vorherrſchaft des Rechts feſtgeſetzt iſt, muß ſedes Hindernis für den Verkehr zwiſchen den Völkern beſeitigt und die Freiheit und Gemein ſamkeit der Meere ge⸗ ſichert werden, was zahlreiche Urſache zu Konflikten. beſeitigen und neue Quellen des Wohlſtandes eröffnen würde. Was die Vergütung der Kriegsſchäden und die Bezahlung der Kriegskoſten anbelangt, ſo ſtellt der Papſt als Grundſatz auf: den nollſtändigen und gegenſeitigen Verzicht auf Ent⸗ ſchädigungen und Kriegskoſten, es ſei denn, daß gewiſſe Fälle beſonderer Gründe vorliegen, die mit Gerechtig⸗ keft und Bil i hi zu erwägen ſeien. Er verlangt ſodann die gegenſeitige Rückgabe aller beſetzten Gebiete, die Wiederherſtellung Belgiens in ſeiner vollſtändigen politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Unabhängigkeit, die Räumung des franzöſiſchen Gebiets, die Rückgabe der deutſchen Kolonien. Was die beſonderen Gebiets⸗ fragen anbelangt wie diejenize von Elſaß⸗ Lothringen, Trentino und Trieſt, Armenien und Polen, ſo ſchlägt er vor, ſie in verſöhnlichem Geiſte zu prüfen und zu löſen unter Be⸗ rückſichtigung der Wünſche der Bevölkerungen und des allge⸗ meinen Wohles der Menſchheit. Der Payſt meint, daß auf dieſen Grundlagen die künftige Neuordnung der Völker ſich aufbauen müſſe. Sie ſeien ge⸗ eignet, die Wiederkehr eines ähnlichen Konflikts unmöglich zu machen. Er hoffe, daß ſie angenommen würden. Zum Schluß betont der Papſt, jedermann erbkenne an, daß beiderſeits die Waffenehre gewahrt ſei. Er fordert die Oberhäupter der kriegführenden Nationen dringend auf. ſeine Borſchläge günſtig aufzunehmen und an ihre ſchwere Verantwortung zu denken. Er wünſcht, daß die künftigen Generationen ihnen den ſchönen Namen von Friedensſtiftern verleihen könnten. Gott möge ſie erleuchten und beraten.— Das Schriftſtück iſt datiert: Valigan, 1. Auguſt 1917. — Helfferich über den Tauchbootlrieg. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helf⸗ ferich hat einem Vertreter des Budapeſter Blattes „Vilag“ in einer Unterredung ein Urteil über den Stand und die Ausſichten des Tauchbootkrieges abge⸗ geben. Dr. Helfferich ſagte: In den Jahren vor dem Kriege kam von dem bri⸗ tiſchen Verbrauch auf die Einfuhr: beim Brotgetreide nahezu 80 Prozent, bei den Futtermitteln Gerſte, Ha⸗ ſer und Mais rund 50 Proz., bei der Butter 60—65 Prozent, beim Fleiſch mehr als 40 Prozent; der Zucker⸗ bedarf iſt ganz auf die Einfuhr angewieſen. An Roh⸗ ſtoffen für ſeine Induſtrie verfügt England aus eigenem nur über die Steinkohle; an Eiſenerzen bezog es, dem Gehalte nach, etwa die Hälfte des Bedarfs aus dem Aus⸗ land; für die meiſten und wichtigſten der übrigen indu⸗ ſtriellen Rohſtoffe iſt es ſo gut wie völlig vom Ausland abhängig. In Friedenszeiten hat England gegen 60 Millionen Tonnen Waren eingeführt, davon rund 20 Millionen Tonnen Nahrungs⸗ und Futtermittel und 30 Millionen Tonnen Rohſtoffe. Schon vor dem Beginn des uneingeſchränkten Tauchbootrikeges iſt der Schiffs⸗ eingang auf rund 30 Millionen Nettotonnen im Jahre 1916 herabgedrückt worden; mit dieſen 30 Mil⸗ lionen Nettotonnen Schiffs raum iſt noch eine Ein⸗ fuhr von rund 42 Millionen Gewichtstonnen— ge⸗ gen 60 Millionen Tonnen im Jahre 1913— bewältigt worden. Von dieſem bereits ſtark verringerten Schiffs⸗ verkehr iſt rund ein Drittel durch Schiffe fremder Flagge beſorgt worden. 8 N Nun wird ſeit einem halben Jahre der ſchon auf die Hälfte des Friedensſtandes zurückgeſchraubte Schiffsein⸗ Ann Englands durch den uneingeſchränkten auchbootkrieg Tag für Tag unaufhaltſam weiter ge⸗ droſſelt. Die Verſenkungen betragen bisher im Monaks⸗ durchſchnitt mehr als 900000 Bruttotonnen und dieſe Berſenkung bedeutet, vom Waſſer aufs Land überſetzt, ehenſoviel, wie wenn Tag und Nacht unaufhörlich in jeder Viertelſtunde ein vollbeladener Güterzug von 30 bis 35 Wagen in den Orkus verſänke. Die Verſenkungen treffen auf eine ſich ſtändig verringerte Tonnage, wirken alſo wrogreſſiv. Der Tag muß kommen, wo Englands Zu⸗ . ſoweit verringert iſt, daß ihm der Atem ausgeht. b i Als Anhaltspunkt, zu welcher Zeit das geſchehen werde, führte Helfferich folgendes aus: Die 30 Millionen Vettotonnen oder 72 Millionen Gewichtstonnen, die im Jahre 1916 noch bewältigt wurden, erforderten einen Schiffsraum von 10½—11 Millionen Brutto⸗Regiſter⸗ Tonnen. Der Monatseingang des letzten Dezember und * mit 2,2 Millionen Nettotonnen( gegen 4,1 Mill. Jin 1913), der einem Jahreseingang von 26,4 Mil⸗ lionen Nettotonnen entſprechen würde, beſtätigt, daß zur 8 des Beginns des uneingeſchränkten Tauchbootkriegs gland nur noch eine Tonnage von rund 9½ Mil⸗ lionen Tonnen— ſagen wir 10 Millionen Tonnen— für ſeine Zufuhr verfügbar machen konnte, aus der eigenen Flotte und aus den Flotten der Verbündeten und der Neutralen. Inzwiſchen ſind mehr als 5 Mil⸗ lionen Tonnen Schiffsraumvp verſenkt worden, und zwar größtenteils auf England fahrende Tonnage. Durch Neu⸗ bauten hat nur ein kleiner Teil davon ausgeglichen wer⸗ den können, durch Schiffsraub in den Häfen der Verei⸗ nigten Staaten, Braſilien uſw. vielleicht 800 000 Tonnen. Wenn man ungünſtig für uns rechnet, kommt man für das erſte halbe Jahr des Tauchbootkriegs auf einen Netto abgang des für die engliſche Zufuhr in Betracht. kommenden Geſamtſchiffsarums in Höhe von rund 3 Millionen Tonnen. Dabei iſt die doch zweifellos in nicht unerheblichem Maße eingetretene Abſchreckung neutraler Tonnage aus dem Verkehr mit England nicht einmal in Rechnung geſtellt. Der Nettoabgang wird im zweiten halben Jahre des Tauchbootkriegs näher an 4 als an 3 Millionen Tonnen liegen. Wenn gegenüber 10 Millionen Tonnen Schiffsraum die England zu Beginn des uneingeſchränkten Tauchboot⸗ krieges für ſeine Zufuhr an eigener und fremder Tonnage noch verfügbar machen konnte, durch den Tauchbootkrieg ein halbjähriger Abgang von 3—4 Millionen Tonnen bewirkt wird, davon nahezu zwei Drittel an britiſchem Schiffsraum, dann erſcheint mir das Ende klar: Die rage iſt nicht mehr, ob der Tauchbootkrieg wirkt, ſon⸗ dern nur noch, ob er einige Monate früher oder ſpäter die gewollte Wirkung hat. N Wir kennen die Einſchränkungen im Getreidever⸗ Mauch, zu denen England hat greifen müſſen. Trotz⸗ diem iſt ihm das Durchhalten bis zur neuen Ernte nur möglich geworden dadurch, daß ſeine Regierung in den kritiſchen Monaten alle anderen Intereſſen, auch die Herſtellung von Kriegsbedarf, hinter der Getreidezufuhr zurückgeſtellt hat. Im Juni 1917 war die Holzeinfuhr L ausreichende Zufuhr von Grubenholz iſt eine unerläß⸗ liche Vorbedingung für den engliſchen Kohlenbergbau — um 75 Prozent niedriger als im Jahre 1916. Die Dinfuhr von Eiſen und Stahl blieb blieb um 57 Prozent hinter dem Vorjahre zurück; die Einfuhr von Eiſenerz wird leider nicht mehr ausgewieſen. Die Einfuhr von Baumwolle war um 54 Prozent, von Jute um 51 Pro⸗ zent, von Flachs um 72 Prozent niedriger als im Ver⸗ gleichsmonat des Vorjahres. Bei Kupfer betrug der Rück⸗ eng 40 Prozent, bei Leder 84 Prozent. Solche Rück⸗ gänge können nicht ohne ſtarke Einwirkung auf Eng⸗ lands Kampffähigkeit bleiben. Das Tauchboot hat ge⸗ lſen, an der Weſtfront die maſchinelle Ueberlegenheit. Feindes, die wir im vorigen Jahre ſo ſchwer emp⸗ 5 fanden, zu brechen, und gleiche Wirkungen ſind an allen Dronten fühbar.— Um dieſen Preis mag England ſich 7 mit knapper Not in das neue Erntejahr hinüberretten. Unſere Tauchboote treiben England Tag für Tag uner⸗ bdbittlicher vor die Wahl zſwiſchen ausreichender Nahrungs⸗ friſten des Lebens und Erhaltung der Kampffähigkeit. eicht es dem einen Drucke aus, ſo verfällt es um ſo kärker in den anderen. Wir halten den Feind zwiſchen eiſernen Schrauben. Das wiſſen wir, und darin laſſen n uns nicht irre machen weder durch die bluffenden 5 191 und ausreichender Materialzufuhr, zwiſchen Durch⸗ Reden, fangenen die ein Lloyd George in gezwungenem Wi vor engliſchen Hörern für deutſche Ohren ſpricht, 105 durch die flandriſche Offenſive, in der das britiſche Inſelreich ſich aus der tödlichen Umklammerung zu be⸗ freien ſucht. und die letzte Entbehrung— mögen ſie noch ſo ſchwer und hart ſein— des Erfolges ſicher ſind. In der Grauſamkeit des furchtbaren Ringens ſteht uns das gute Gewiſſen zur Seite. Vor dem Kriege und während des Krieges haben wir den Gegnern die Wahl gelaſſen zwiſchen unſerer Hand und unſerer Fauſt. Sie haben die Fauſt gewählt, ſie ſollen ſie haben. Der Reichs⸗ kanzler und alle andern an dem Tauchbootrieg betei⸗ ligten maßgebenden Perſönlichkeiten denken über dieſe Dinge genau ebenſo. 5 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 18. Aug.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem Schlachtfelde in Flandern ſteizerte ſich der Artilleriekampf an der Küſte und nordöſtlich von Ypern wieder zu äußerſter Stärke. Sonſt blieb das Feuer. geringer als in den letzten Tagen.. Beiderſeits der Bahn Boeſinghe—Staden führte der Feind nachmittags einen ſtarken über raſ chenden Teil⸗ angriff, bei dem Lang hemarck nach erbitterten Kämp⸗ fen verloren ging. Wir liegen in flachem Bogen um das Dorf.. Im Artois ſtellten ſich unter ſtarkem Feuerſchutz engliſche Kampftruppen nordweſtlich von Lens bereit. Unſer Vernichtungsfeuer ließ einen Angriff nicht zur Ent⸗ wickelung kommen. Nachts erfolgende ſchwache Vorſtöße des Feindes wurden abgewieſen. g Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Am Chemin⸗des⸗Dames lebhafte Artillerietätigkeit bei Cerny, in der Weſtchampagne, beſonders am Keilberg, ſüdweſtlich von Moronvillers. An der Nordfront von Ver dun ſetzte der Feuer⸗ kampf mittags wieder mit voller Kraft ein und hielt geſteigert bis tief in die Nacht an. Durch Flieger und Abwehrgeſchütze wurden 256 feind⸗ liche Flugzeuge und 4 Feſſelballone brennend zum Ab⸗ ſturz gebracht. Oberleutnant Doſtler errang ſeinen 26., Offiziersſtellvertreter Vizefeldwebel Müller ſeinen 22., Leutnant Gontermann durch Abſchießen des 13. und 14. Feſſelballons ſeinen 29. und 30. Luftſieg. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Zwiſchen Oſtſee und Schwarzem Meer blieb bei kleinen Vorfeldgefechten und meiſt mäßigem Feuer die Lage unverändert. An der Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph führte am 16. Auguſt ein Angriff öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſcher Regimenter ſüdlich von Ghojesci zu vollem Erfolg. Der Feind wurde aus verſchanzten Stellungen im Sturm geworfen und büßte neben hohen blutigen Verluſten über 1600 Gefangene, ein Geſchütz und 18 Maſchinengewehre ein. Seit dem Beginn der Operationen im Oſten am 19. Juli ſind in Oſtgalizien und der Bukowina in die Hände der Verbündeten gefallen: 655 Offiziere, 41 300 Mann, 257 Geſchütze, 546 Maſchinengewehre, 191 Minenwerfer, 50000 Gewehre. An Kriegsgerät wurde erbeutet: Große Munitions⸗ maſſen, 25000 Gasmasben, 14 Panzerkraftwagen, 15 Laſt⸗ kraftwagen, 2 Panzerzüge, 6 beladene Eiſenbahnzüge, außerdem 26 Lokomotiven, 218 Bahnwagen, mehrere Flugzeuge, große Mengen an Fahrzeugen und erhebliche Lebensmittelvorräte. Der Erſte Generalquartiermeiſter Ludendorff. WTB. Großes Hauptquartier, 19. Aug.(Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern war die Kampftätigkeit an der Küſte und von der Yſer bis zur Lys beſonders in den Abendſtunden ſehr ſtark. Im Abſchnitt Bixſchoote⸗ Hooge ſteigerte ſich heute früh der Artilleriekampf zum Trommelfeuer. Südlich von Lang hemark brach dann der Feind zum Angriff vor, bei dem in künſtlichen Nebel gehüllte Panzerwagen der Infanterie Bahn brechen ſoll⸗ ten. Nach anfänglichem Einbruch in unſere Linien iſt der Gegner überall zurückgeworfen worden. Im Artois erreichte die Feuertätigkeit am Kanal von La Baſſee, beiderſeits von Lens und auf dem Südufer der Scarpe zeitweilig große Stärke. Bei Havrincourt und weſtlich von Le Catelet(ſüd⸗ weſtlich und ſüdlich von Cambrai) griffen die Engländer nach ausgiebiger Feuervorbereitung mit ſtarken Erkun⸗ dungsabteilungen an. Sie wurden im Nahkampf ab⸗ gewieſen. 5 5 Saint Quentin lag ern Feuer. a Heeresgrude neu ſſcher Kronprinz: Am Chemin⸗de⸗ames drangen unſere Stoßtrupps öſtlich des Gehöftes Ronere in die feindlichen Gräben und machten die nur aus ſchwarzen Franzoſen beſtehende Be⸗ ſatzung nieder. f Am Brimont verlief eine eigene Unternehmung er⸗ folgreich; mehrere Gefangene wurden eingebracht. In der Weſtchampagne kam es vorübergehend zu lebhaften Feuerkämpfen. Die Artillerieſchlacht bei Verdun dauert an; auch während der Nacht nahm das ſtarke Zerſtörungsfeuer zwiſchen dem Walde von Avocourt und Ornes nur wenig ab. 5 Ein Angriff franzöſiſcher Flieger gegen unſere Feſſel⸗ ballons verlief ergebnislos. ö unter franzöſiſchem Badiſche Sturmabteilungen fügten von g neuem den Franzoſen im Caurieres⸗Wald durch kühnen . zu und kehrten mit zahlreichen Ge⸗ 5 5 7 Wir wiſſen, daß die letzte Anſtrengung an der flandriſchen Küſte zu vernichten, ha Hinblick auf die Tatſache, daß die neuen auh ausgeführt worden und die Engländer Geſamtergebnis ändert dies natürlich 7 0 länder haben die Schlacht verloren, all 16. Auguſt fielen 3000 feindliche a 4 auf Spanien iſt am 18. Auguſt wieder FVV Geſtern ſind 19 feindliche Flugzeuge un 1 ballon im Luftkampf abgeſchoſſen worden 5 Rit Die lange Zeit durch Rittmeiſter Freiherr in ſi hofen geführte Jagdſtaffel Nr. 11 hat geſtern monatiger Kampftätigkeit den 200. Gegner zu 5 gebracht; 121 Flugzeuge und 196 Maſchinengele den von ihr erbeutet. a t Heeresgruppe Herzog Albrecht! Keine größeren Geſechts handlungen. Auf dem i 5 öſtlichen rie zsſchauplah und an der mazeboniſchen Front nichts von Bedeutung. 9 endolſ Der Erſte Generalquartiermeiſter Lu g Um der gefährlichen. Tauchboote Ver ec fe und ihre Stützpunkte Oſtende, Zeebrügge dee 90 1 bende dale, nl länder kleinere Panzerfahrzeuge, ſog. Montto ae e lang im Kanal vorgeſchickt. Dieſe Art der 0 Aa bekämpfung haben ſie dann bald aufgegeben; ale, ab 8 tore haben Angſt“, antwortete ein gefangener ſeahhun, u Ste Offizier auf die Frage nach dem Verbleib der Sl an Im Sommer 1916 wurden dann mächtige mul mit Minen vor die Küſte gelegt, in denen die e. 170 ö ſich fangen und in die Luft geſprengt werden f un Netze ruhen, von unſeren Torpedobooten ver! cite 55 auf dem Meeresgrund. Als nun ſeit dem uneing Tauchbootkrieg(1. Februar 1917) Hunderte liſchen Schiffen mit wertvollſter Ladung vent den und die zahlreichen Fliegerüberfülle i fich uſw. ſich als wirkungslos erwieſen, mußte land zu einem Schritt entſchließen, den es f tat: es mußte ſich mit der zwar ſehr wichtigen git 1 offenbar recht wenig ſympathiſchen flandriſchen 1555 ſchäftigen. Man ging zu gelegentlichen ſtiag aber uh wal ßungen der deutſchen Stützpunkte über, zugleich Nl che der engliſchen Landoffenſive eine Richtung 15 den gegeben. Die neue Angriffsfront hal nehmes Hindernis, das naſſe, ſumpfige Gebi lich von Nieuport anfängt und bis in dik Dixmuiden reicht. Nördlich und ſüdlich di begannen die recht gründlichen Angriffsrü deln franzöſiſche Beſatzung alter Landwehr⸗Regim Heu l- durch aktive engliſche Diviſionen erſetzt. Die e e des Sumpfgebietes, eine verhältnismäßig 5 n 0 gabe, blieb der belgiſchen Armee überlaſſe Ni, Angriffsabſichten auf unſere Stellungen geh 1 wurden durch den tapferen Vorſtoß der Mei 1600 ö die Anfang Juli das rechte Yſerufer und da niche ö liſche Gefangene nahm, jedenfalls vorläufig ale 1 macht. So blieb nur die Hoffnung auf die liegende Angriffs front bei Npern. Hier 0 länder am 31. Juli einen Teil unſerer dire en Trommelfeuer eingeſchloſſenen Stellung 81 9 ſcheidenes Ergebnis bei den furchtbaren O 15 Ta a ö noch 40 Kilometer von Brügge entfernk ſin ſſffe 74. ſeloſt die Blätter des berüchtigten„Merten du geben, die nach der erſten Ppernoffenſive waſdig mittelbaren Eindruck der Enttäuſchung mer laut geworden waren, allerdings um ö Mund um ſo voller zu nehmen ſte ſaſe, der Seeſchlacht beim Skagerrak. Die 7 ſive würde das Ziel um ſo ſicherer 1 16 Ton, e — Nun, die„nächſte Offenſive“ iſt am 5 75 10 17 1 ie fine, habe, l J bootſtützpunkten um nichts näher gerückt; Lee 0 0 0 in ihre alten Stellungen zurückgetrieben, ſte hel f ah ſie ſogar davon an Boden verloren; min der d das ſie im erſten Anſturm erobert, dann 8 1 hatten, iſt ihnen am 17. Auguſt nach eine den Angriff wieder zugefallen. Auf wi 5 ſuch, ſich zu Lande von der Schlinge des oh, g. die Britannien des Atems zu berauben en Spee* freien, iſt fehlgeſchlagen, trotz der ungehezer flan i ſo erfreulicher iſt das, was uns aus Verluſße, Schlachtfront geſchrieben wird:„Unſere ie Sone i ſich in mäßigen Grenzen. Heute lacht die S1 0 den Höhen von Ppern und ſonnig iſt ifm 1 in unſeren Reihen. Mag England die ſeine ganzen uns feindlichen Welt aufbieten, Sie werden immer wieder zerſchellen an Tag nic ging, unſerer Truppen und hoffentlich iſt der 1 1040 an dem wir wieder, wie einſt im Min Te, dringen von den Höhen auf Ypern, 5% Fla heiße Wunſch aller, die hier draußen käm U che, zenden Waffentaten, ebenſo den Kronprinze aden ge e Reiches und die ihm unterſtellten ee Vald 9 1 ihres kühnen Vordringens im Caurieres“ die n ein] die phiſch beglückwünſcht. Am 18. Auguſt habe ae ie in wiederholtem tapferſtem Angriff den K a0 Ng neue Schlappe beigebracht. 3 Still ide f An der Oſtfront iſt die Offenſive zum Fe 10 kommen, nachdem die ganze Bukowina a 6% N 0 ſäubert war. a zaleri% dl Seit Freitag mittag iſt eine Artleſh ſene 1 d Iſonzo im Gange. Die Italiener n Te b ſächlich 15 Raum des Sorben 899 u einſchließlich des Monte Santo. Am:, die 60 Kilometer lange Front vom Arzt wer 10 00 100 Meere in ſchwerem Artillerie⸗ und? 05 a d Wie zu erwarten war, beſchuldig die e zöſiſche Bericht die Deutſchen, daß ſie z i St. Quentin durch Brandſtiftung 0 er dem 17. April ds. Is. beſchießen W zoſen die altehrwürdige Stadt um 6 Quentin, wobei nach dem deutſchen. 7 Kathedrale in Braud geriet. Die Feind fühl mehr für die Verächtlichkeit ihres Die franzöſiſche 8 9 it Pariſien meldet aus Lyon, daß der Divr⸗ d. Aug, 55 Michelet geſtern an den Folgen ſeiner am Die 525 Verdun erlittenen Verwundung geſtorben iſt. chen Tuolratiſierung Rußlands hat die Moral der ruppen nicht verändert. Von der Front des 7 kühe d, Joſevh wird gemeldet, daß nach Einwohner⸗ die fuahthe 12. Kavalleriediviſion auf ihrem Rückzug Maß arſten Grauſamkeiten verübte. Auf der Rück⸗ 4 e fand man entſetzlich verſtümmelte Leichen junger f„Temps“ meldet, die Kriegsausgaben Portu⸗ en die Höhe von 5050 Millionen Franken er⸗ bor Tie mo 1: 8 il be een Kriegsausgaben betragen 50 Mil e Die Badener vor Verdun. 0 1 Eckpfeiler der berüchtigten Feſtung Verdun uns der Franzoſe mit einem Angriff gegen unſere Aim s Jahres erfochtenen Höhenſtellungen. Es 1 16 Aöuvorzukommen. Deshalb griffen am Abend Arte aut oft bewährte badiſche Truppen an wn die feindlichen Linien im Cauriereswald an. 0 Febbude alles genau vorbereitet. Mörſerbatterien et artillerie wurden unter großen Schwierigkeiten b dung fh gebracht. Die Sturmtrupps lagen 48 Stun⸗ d nc cungbereit in den Gräben und im Vorgelände. dler wilde Augenblick mußte abgepaßt werden. Nach ö ere en Feuervorbereitung durch Artillerie und Mi⸗ blen z gingen am 16. Auguſt, abends 8 Uhr, vier are Sturm vor. Mit außerordentlicher Gewandt⸗ u ſie ſich in kürzeſter Zeit durch wüſte Trich⸗ I era zerfetzte Drahtverhaue an die feindliche Stel⸗ 8 giel 5 Bald war auf der ganzen Angriffsfront de aus e Die geſamte erſte feindliche Stellung, Weite ren Linien beſtand, wurde überrannt. Auf Me 3 e von 2 Kilometern und einer Tiefe von lere Miwurden 41 ſtarke Unterſtände, 37 ſchwere und on tinenwerfer, ein Handgranatendepot und ein 7 er in die Luft geſprengt. Das ganze Unter⸗ bis ton außerordenklichem Schneid getragen und jetzt 12 Offiziere und rund 700 Mann an S0 ein. 13 Minenwerfer, 9 Maſchinengewehre wu elladegewehre, außerdem zahlreiches Kriegs⸗ f urden dabei erbeutet. Die blutigen Verluſte des ind erheblich. 8 15 0 5 e Die Ereigniſſe im Weſten. aa b Luftkämpfe. 11 heſterrn, 19. Aug. Unſere Bombengeſchwader führ⸗ 1 0 er flaröſtige Angriffe gegen feindliche Anlagen andriſchen Schlachtfront aus. In zahlreichen Küorfen ſie bei Nacht und bei Tag insgeſamt en 900 ben Lust Sprengſtoff ab. An der ganzen Front ſeſaballsempfe ſtatt. 26 feindliche Flugzeuge und 7 nie wurden abgeſchoſſen. 5 guad Der franzöſiſche Bericht. Gente aris. 19. Aug. b Bi 0 ördli 5 beſor Auf dem ippen einen glänzenden Gegenangriff beim dom 16. d nahmen die Grabenſtücke wieder, die der 0 wieder is 17. Auguſt gewonnen hatte. Unſere Linie mit gte deſtelt. Der Artilleriekampf dauert in dieſem griffe Lebhaftigkeit an. Im Elſaß ſcheiterte ein g weſelsverſuch. auf Steinbach in unſerem Feuer. Nane n: Deutſche Flugzeuge haben die Gegend nörd⸗ in 2 mit Bomben beworfen. Kein Opfer. Am gzeuge Nacht zum 18. Auguſt unternahmen unſere zeuge ahlreiche Flüge über die feindlichen Linien, ok Kilogt men an verſchiedenen Flügen teil, bei wurden“ amm Geſchoſſe auf feindliche Anlagen ab⸗ 5 Fi Iwei unſerer Maſchinen ſind nicht zurück⸗ iggelände von Colmar, Frescati und Habs⸗ dieſer Gegend, die Bahnhöfe von Frei⸗ Montmedy, Pierrepont, Saint. Juvin, t. Dun⸗ſur⸗Meuſe uſw. und die Lager im ürt ſind ausgiebig mit Geſchoſſen überſchüttet dad ee Der eugliſche Bericht. machte der 19. Aug. Engliſcher Bericht von geſtern: eind in den frühen Morgenſtunden wieder 0 unſere neuen Stellungen nordweſtlich f 1 205 98 0 wurde er wieder völlig zurück⸗ erz un 8 en dabei einige Gefangene. In dieß kactätiggett öſtlich von Ypern nachts bedeutende feindlich Uu, Der Krieg zur See. Bes haven, 19. Aug. Der Kaiſer traf in ſicgtigung der in See befindlichen Flotten⸗ . Auf der Fahrt nach Helgoland bildeten miliftreuzer, Torpedoboote, Luftſchiffe und wäſſern itäriſche Geleite. Ein aus den feind⸗ heimkehrendes Tauchboot konnte melden, Kaiſer Innen verſenkt habe. Durch Funkſpruck be einen Tagesbefehl an die Hochſeeſtreit⸗ 50 dem er der Flotte für ihre treue M. ankte. Der Kaiſer verlieh an viele n, 18 üſchaften Eiſerne Kreuze. dn Im Sperrgebiet um England ich iſherfahr on wurden 13 Dampfer, 3 Segler e b Tauchb 8 verſenkt. Am 8. Auguſt iſt eine ollſtä ig 0 55„ein Dampfer der Blue Tunnel⸗ urg 15 geſchoſſen worden durch 8. Aug. Der Torpedobootszerſtörer dam 1815 deutſche Mine verſenkt worden. Aug. Holländiſche Blätter be⸗ 5 Tauchbootkriegs auf Java(Hol⸗ zutende Mengen von Kaffee, Zucker, obra im Geſamtwert von über 150 lagern, die wegen Schiffsmangels u. i iſt ſter daß infa, 18. . abe eh des D Wan h 1 8 tobt in größter Erbitterung faſt in allen Abſchnitten dei 60 Kilometer breiten Front: bei Tolmein, nordöſtlich von Canale, zwiſchen Descla und dem Monte San Ga⸗ briele, ſüdlich von Görz und auf der Karſthochfläche. Die bisher eingelaufenen Meldungen lauten durchweg günſtig. 5 5 Der Chef des Generalſtabs. Neues vom Tage. Die päpſtliche Friedensnote. Berlin, 18. Aug. In der für Dienstag einbe⸗ ruf nen Sitzung des Haußtausſchuſſes des Reichstags wird der Reichskanzler das Wort nehmen und ſich zu der Kundgebung des Papſtes äußern Es iſt bemerkenswert, daß die Friedensnote des Papſtes von den Regierungen der feindlichen Staaten jetzt freundlich beurteilt wird, nachdem ſie ſoeben von der feindlichen Preſſe überwiegend ſchroff abgelehnt war. Auch die ruſſiſche Regierung ſagt eine„wohlwollende Er⸗ wägung“ zu. a Der„Bayeriſche Kurier“, das führende Zentrums⸗ blatt Bayerns, ſchreibt zu der Note des Papſtes:„Zwei⸗ fellos brächte ein Frieden, wie ihn der Papſt vorſchlägt, viele Enttäuſchungen. Es braucht übrigens nicht bemerkt zu werden. daß der Heilige Vater bei ſeinem Schritt nicht als religiöſes Oberhaupt der Kirche handelt, der hier ſeinen Gläubigen zum Gehorſam verpfli! tende Weiſungen gibt: Friedens bedin gungen können nie und nimmer zum Lehrinhalt der Kirche gehören..... Die beſetzten Gebiete ſollen reſtlos zu⸗ rückgegeben werden. Hier beginnt das Gebiet, wo die Wege ſich trennen werden. Welche Garantien hat denn beiſpielsweiſe die Welt für die Durchführung des Satzes von der„Freiheit der Meere“ wenn nicht reale zu er⸗ langen ſind? Soll Belgien wieder die Möglichkeit er⸗ langen, gegen unſere Lebensintereſſen Verſchwörungen anzuzetteln? Die Frage von Elſaß⸗Lothringen iſt ſo deli⸗ kat, daß ſchon ein leiſes Rühren daran unerwünſchte Reaktionen hervorruft. Hier gleiten die Erörterungen beim erſten Wort ſchon zum Ehrenpunkte hinüber, denn Elſaß⸗Lothringen iſt für ganz Deutſchland eine Ehren⸗ frage geworden. Elfaß⸗Lothringen iſt deutſch und muß deutſch bleiben!“ Paris, 19. Aug. Das„Echo de Paris“ meldet, der Miniſterrat habe ſich eingehend mit der päpſtlichen Friedensnote befaßt. Der Verband werge von ſeinen durch Lloyd George und Ribot feſtgeſtellten Friedens⸗ grundſähen nicht abgehen. Es ſei Sache der Mittelmäch⸗ te, Friedensvorſchläge zu machen. Waſhington, 19. Aug. Wilſon beobachtet bezüg⸗ lich der päpſtlichen Note völlige Zurückhaltung. Entente habe ihre Kriegsziele wiederholt bekannt ge⸗ geben, an ihnen werde nichts geändert. 5 Stiftung König Ferdinands. a Sofia, 19. Aug. Anläßlich der 30. Jahreswende ſeiner Thronbeſteigung hat König Ferdinand eine Mil⸗ lion Franken zugunſten der Kriegswaiſen geſpendet. Eine jüdiſche Verwaltungsabteilung. Warſchau, 18. Aug. Der deutſche Generalgouver⸗ neur hat bei der Verwaltung des Gouvernements Ober⸗ Oſt eine beſondere Abteilung für jüdiſche Angelegen⸗ heiten eingerichtet, deren Leitung dem Maler H. Struck übertragen worden iſt. ö N Das demokratiſche England. 5 London, 19. Aug. Eine Bekanntmachung verbie⸗ tet den Ausſtand der Lokomotivführer und Heizer und erklärt es für ungeſetzlich, Gewerkſchaftsgelder für Zwecke des Ausſtandes zu verwenden. 5 Die chineſiſche Kriegserklärung. Berlin. 19. Aug. Nach Mitteilung der hollän⸗ diſchen Regierung hat China am 14. Auguſt an Deutſch⸗ land den Krieg erklärt. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 19. Aug. Der Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Tereſtſchenko, erklärte, Kerenski habe kein Tele⸗ gramm nach London gerichtet, in dem er ſich gegen die Stockholmer Konferenz erklärt habe, Kerenski ſei über⸗ haupt nicht gegen dieſe Konferenz. Henderſon könne daher auch kein dahingehendes Telegramm verſchwiegen haben, wie Lloyd George ihm vorwerfe. Petersburg, 19. Aug.(Havas.) Eine Verfügung der vorläufigen Regierung ermächtigt den Kriegsmini⸗ ſter und den Miniſter des Innern, die Arbeiter⸗ und Soldatenräte aufzulöſen.(Kerenski glaubt die radikal⸗ ſozialiſtiſche Gruppe der ſog. Maximaliſten(Lenin, Par⸗ vus uſw.) erledigt zu haben und am die Abrechnung mit Tſeretelli gehen zu können. D. Schr. Der Dumaabgeordnete und frühere Miniſter des Innern Chwoſtow iſt verhaftet worden. Er hatte von 1 ½ Millionen Rubel, die er zu Wahlzwecken verwen⸗ den ſollte, 1 ¼ Mill. für ſich behalten. Petersburg, 19. Aug. Die vorläufige Regierung zenehmigte die Errichtung eines Generalſekretariats für die Ukraine, das bis zur Einberufung der verfaſſung⸗ jebenden Verſammlung von dem Generalrat der Ukraine Rada) vorgeſchlagen und von der vorläufigen Regie⸗ zung zur Verwaltung der fünf kleinruffiſchen Provinzen diew, Wolhynien, Podolien, Poltawa und Tſchernikow rrnannt werden ſoll. Die Unruhen in Spanien. 8 HSuelva. 19. Aug. Im Kohlenbecken von Nerva ſchoſſck die Ausſtändigen auf die Gendarmen, die die Schüſſe erwiderten. Vier Ausſtändige wurden getötet und 13 verwundet. Ein Soldat und ein Gendarm wur⸗ den verwundet. Nach den Provinzen Leon und Valencia, von wo eine ähnliche Bewegung gemeldet wurde, ſind Verſtärkungen ahgeſchickt worden.. Baden. 18. Aug. In der Zähringerſtraße (Karlsruhe, fiel heute früh 5½ Uhr eine F ihrer im 3. Stoch gelegenen Wohnung auf die Straße, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb bald Die 39 Jahre alte Frau aus chung des Jahresberichts des Badiſchen Frauenvereins Thomasmehl, kohlenſauren Kalk, Düngerkalt, Torfſtreu, Karlsruhe, 18. Aug. Anläßlich der Ueberrer⸗ haben der Großherzog und die Großherzogin Hilda dem Frauenverein für ſeine während des Krieges geleiſtete Arbeit wärmſte Anerkennung ausgeſprochen. 5 () Maunheim, 18. Aug. Der Stadtrat hat be⸗ ſchloſſen, gegen die von dem Reichskommiſſar für Elektri⸗ zität und Gas erlaſſene Verordnung betreffend Sicher⸗ ſtellung des Betriebs der Gasanſtalten Vorſtellung beim Großh. Miniſterium des Innern zu erheben. i () Wertheim, 18. Aug. Die hieſige Stadtverwal⸗ tung wird Notgeld, zunächſt Fünf⸗ und Zehnpfennig⸗ ſtücke, ſpäter auch Fünfzigpfennigſtücke ausgeben. () Bruchſal, 18. Aug. Am Mittwoch fand hier die Gründung der„Weinbauvereinigung für das badiſche Unterland“ ſtatt, für welche ſich die Vertreter von 25 Gemeinden einſtimmig ausſprachen. Landtagsabg. Ziegel⸗ meher⸗Langenbrücken wurde zum Vorſitzenden einſtimmig e Der Vereinigung gehören ſchon 200 Mitglie⸗ er an.. f ( Villingen, 18. Aug. Der Verband der Uhren⸗ induſtrie und der verwandten Induſtrien des Schwarz⸗ waldes, E. V.(Sitz in Schwenningen) hielt kürzlich ſeine Generalverſammlung im Waldhotel ab. Dem Verband gehören an: 47 Fabriken, wobei 28 in Baden, 18 in Württemberg und eine in Schleſien ſind. Die Zahl der im Jahre 1916 durchſchnittlich beſchäftigten Arbeiter beträgt rund 000. Die Herſtellung von Uhren hat, wie der„Schwarzwälder Bote“ meldet, infolge Mangel an Rohſtoffen und Arbeitskräften natur⸗ gemäß im Geſchäftsjahr weiter abgenommen und es haben ſich die meiſten Betriebe im Jahre 1916 faſt aus⸗ ſchließlich auf die Herſtellung anderer Aufträge verlegt, Zum Vorſtand wurde beſtellt: Direktor Andreas Haller in Schwenningen zum 1. Vorſitzenden, Kommerzienrat Bürk in Schwenningen zum 2. Vorſitzenden, Fabrikant K. Haas in St. Georgen zum Stellvertreter. 1 () Kürzell, Amt Lahr, 18. Aug. Infolge der fortgeſetzten Bemühungen der beiden hieſigen Haupt⸗ lehrer konnten auch in dieſem Jahre vor den Ernteferien 12,60 Ztr. und jetzt wieder 23,20 Ztr. vorgetrocknete Brenneſſelſtengel an den Kommunalverband abgeliefert werden. Die Sammlung der Kirſchenſteine ergab 1,25 Ztr., die der Pflaumenſteine über 2 Ztr. Mit Eifer und großer Freude wurden dieſe Sammlungen von den Schü⸗ lern betrieben, um dadurch den vaterländiſchen Sinn zu betätigen. ( Oberwinden, 18. Aug. Im Vacherwalde iſt der ſeit dem 27. Dezember vermißte Landwirt Georg Schätzle als Leiche aufgefunden worden. Wahrſcheinlich hatte ſich Schätzle verirrt und iſt dann ſpäter erfroren oder verhungert. 9 a Lokales. — Zur Papiererſparnis. Ein rheiniſcher In⸗ duſtrieller macht in einer Eingabe an den Reichskanzler einen Vorſchlag zur ſtärkern Erſparnis von Papier, der uns ſehr beachtlich erſcheint. Er weiſt darauf hin, daß nach dem Handelsgeſetzbuch der Kaufmann verpflichtet iſt, die bei ihm eingehenden Geſchäftsbriefe zu ſammeln und zehn Jahre lang aufzubewahren, ebenſo die Abſchriften der von ihm abgeſandten Brieie. Durch dieſe geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen ſammeln ſich im ganzen Reich ungeheure Mengen von Poſtkarten, Briefen und Briefkopien an, von denen der größte Teil lediglich aus Beſtellungen und dem mit der Ausführung der Beſtellungen notwendigen Briefwechſel beſteht, was alles nach drei Jahren nicht mehr gebraucht wird. Desgleichen ſammeln ſich in großen Ge⸗ ſchäften ſehr viele Nebenbücher aller Art an, die auch nach Abſchluß der Bilanzen nach Verlauf von drei Jah⸗ ren wertlos ſind. Es könnten immerhin außer denjenigen Büchern, die als Beweis für die Richtigkeit von Bilanzen in Betracht kommen, derartige Hilfsbücher gleichfalls nach kürzeren Terminen vernichtet werden. Teswegen geht der Vorſchlag dahin, daß die handelsgeſetzlichen Beſtim⸗ mungen dahin abgeändert werden, daß die Aufbewah⸗ rungsfriſt der Geſchäftspapiere uſw. von 10 Jahren auf 5 bzw. 3 Jahre herabgeſetzt werde, wobei im Geſetz zu beſtimmen wäre, für welche Geſchäftspapiere, Bücher und Schriftſtücke die bisherige Aufbewahrungspflicht auf⸗ rechterhalten bleiben ſoll. 5 5 — Auszeichnungen deutſcher Turner. Die Zahl der mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichneten Turner nähert ſich dem erſten Hunderttauſend. Verhältnismäßig hoch iſt auch die Zahl der Eiſernen Kreuze 1. Klaſſe, die von den Turnern errungen ſind; unter den rund 20 000 3 Eiſernen Kreuzen 1. Klaſſe, die bisher ausgegeben ſind, befinden ſich nahezu 2000 im Beſitz von Turnern, vom einfachen Soldaten an aufwärts bis zum General hinauf, Verantwortlich für die Redaktion Ga. Zimmermann. Seckenbeim —————————ũ—— —— Wekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des Kgl. Gene⸗ ralkommandos des 14. Armeekorps dom 10. Auguſt 1917, betreffend Einſchränkung der Herſtellung von Papiertiſch⸗ und Papiermundtüchern. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch beim Gr. Bezirksamt und den Bürgermeiſterämternn eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. 5 Mannheim, den 18. Auguſt 1917. Großh. Bezirksamt— Poltzeidirektion. Sammel ⸗Anzeiger nur für Milglieder der Laudw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Kaliſalz, Chlor, Kalium, Kanit, Kalkſtickſtoff, Schweinemaſt, Hühnerweichfutter, kann im Lager abge⸗ holt werden. 5 Büro⸗ Stunden an Werktagen bei Rechner Hermann Bühler von 6—8 Uhr nachmittags. 220 b Ene Age Huhn Huhn 9 1 tlaufeu. Geg. Belohn. f abzugeben Friedrichſtraße 65. * 1 enhaus keberuna in das israel dil dank 1 e e . ſtunden hatte. Rn fra f Eine sberbaheriſche Geſchichte von Hermann Schmid. 3 Schluß.(Nachdruck verboten.) „BLeſt,“ rief der Holzgraf, der ſeine Bewegung im⸗ mer vergeblicher zu bemeiſtern ſtrebte,„Veſi— ſag' mir be ˖ Das hättet ihr. das hätteſt du er warum denn?— Hilf mir drauf, damit * ef„warum ſollteſt du das alles getan geban? n! gen?— Warum und Heiben will— weil ich dich gern hab' gen Domini 7. Der Holzgraf richtete ſich hoch auf und hob die Arme hat mich gern!“ rief er erſchüttert. „ gibt doch noch jemand auf der Welt, der mich gern ö Damit brach ihm die Stimme und unter drückte ſie an die zunt Himmel—„Sie 14 ürzenden Tränen hob er Veſi empor, Ecuſt und verbarg das Geſicht an ihrer Schulter. a Während der Umarmung trat Domini hinzu, der intwiſchen des Ausgangs gewärtig, vor der Türe ge⸗ Er trug einen ſchlafenden, etwa vierjäh⸗ „Grüß Gott, Schwieger⸗ dem erſtaunt empor Blickenden rigen Knaben auf dem Arm. vater,“ ſagte er, indem er „O Vater,“ ſchluchzte Veſi,„wie kannſt du ſo fra⸗ ſonſt, als weil ich deine Tochter ſein von Herzens⸗ wund und ſo wenig von dir laſſen kann, als von mein' die Hand hinſtreckte,„der kleine Korby da auf meinem Arm, Euer Enkel, kann Euch jetzt e iſt eingeſchlafen vor Müdigkeit!“ „Wie iſt mir denn?“ rief Korby. auf einmal ganz leicht und gar, ich hab' das Weinen warm um's Herz! J wieder gelernt..“ nicht Grüßgott ſagen, „Es iſt mir ja Ich glaube Er fuhr ſich mit beiden Händen an die ſtrömenden iger Herrgott im Himmel droben Am ——— andern Tage verließ die wiederver⸗ Ja,“ rief er, indem er aus Veſi's Umarmung in e Knie zuſammenſank.„ja ich hab' das Weinen r gelernt... und das Beten auch. 0 du In Oberammergau wurde eine kleine hübſche Wohnung gemietet, denn Tomini hatte ein ſchönes Stück Geld ver⸗ dient, und konnte ſich bequem und behaglich einrichten, um als Bildſchnitzer wieder fortzuarbeiten, wie vorher. Mit neuer Rührigkeit ging er daran, Veſi begann als Haus⸗ fr B de ſie Al Gl we Lie dus Turltſefftüch ft Def Tir fte 557. au zu ſchalten und zu walten im Hauſe; der Holzgraf wollte dem gegenüber nicht müßig erſcheinen und hatte ſich in der Nachbarſchaft als Knecht verdungen. So konnte es nicht fehlen, daß in dem kleinen Hauſe mit den neuen ewohnern auch die Freude einzog und die Zufrieden⸗ heit. Abends fehlte faſt nie Pater Ottmar, der ſowohl wegen ſeines Zöglings kam, als wegen des Holzgrafen, r ihm durch das bewieſene Vertrauen und die einge⸗ tretene Sinnesänderung wert geworden war. Seelenver⸗ gnügt ſchlug Korby in die Hand des Paters ein, wenn dieſer ſie ihm zum Gruße entgegenſtreckte und ihm ver⸗ traulich und halb heimlich zuflüſterte: Korby, jetzt ſeid Ihr auf dem rechten Wege! Arbeit iſt das einzige Mittel, welches das Gleichgewicht herſtellt zwiſchen Leib und Seele, und mit dem Gebet der einzige Balſam, der ſie kräftig und geſchmeidig erhält alle beide!“ — Dann wandte er ſich wohl auch an Domini und wollte wiſſen, ob er ſeine frühern Träume, als Bildhauer Ehre und Ruhm erwerben zu wollen, wirklich ſo ganz aufge⸗ geben habe. „So iſt's recht, Dieſer lachte dann und ſagte:„Ich habe aufgegeben und bin froh, daß es ſo gekommen iſt— den beſchränkten, aber glücklichen Kreis, der mich jetzt umgibt, vermag ich vollſtändig auszufüllen— in dem größern des Künſtlers wäre ich wohl ein unglücklicher Stümper geblieben mals doch Recht gehabt mit dem Haifiſch!“ denn ich glaube, Sie haben da⸗ Im Torfe war natürlich das Ausſehen über die neuen Ereigniſſe groß und andauernd, aber größer noch war die Freude, als man die günſtige Wendung ſah. les gönnte Veſi und ihrem Manne das verdiente ſtille ück, und wer früher, wenn der Holzgraf durch die Stra⸗ ßen ging, ihm bedenklich nachgeſehen und die Achſeln ge⸗ zuckt hatte, der ſah ihn jetzt mit einer Art von Reſpekt an, un er rüſtig an der Arbeit ſtand oder mit den Werk⸗ Schützt Pelz- und Wollsachen vor Mottonschaden! 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S οοοοοοοο ο οοqνẽ,eͤ,Uefeee esse nach Haufe eilte. 5 An einem ſchönen Sonntagsmorger n 2 die Ammergauer Dorfmuſik in früheſter Sl 179 die Straßen, denn es ſollte wieder„der Paſſio 11 und die Bewohner und die Gäſte luſtig gemahn ſich bald aus den Federn zu machen, damit ee 8 Hochamte beiwohnen könnten, das wegen* des Schauspiels zu ungewöhnlich früher Stun Die auf dem Kirchhofe und an den Stra bemerkten unter den Kirchgehern auch der zwiſchen Veſi und Domini, den Enk der Kirchtüre zuſchritt. An der Türe traf* 1 Männern zuſammen, darunter Luipold, 6 Wachtmeiſter, welcher den andern eifrig erzähl mit freudeſtrahlendem Geſichte zurief:„Fre, ekomme mit, Holzgraf! Heut Nacht iſt die Nachrich 1 5 un — die Alliierten haben vor drei Tagen in ein, 1 64 heuren Schlacht. bei Waterloo, glaub' 5 d be . den Kaiſer Napoleon vollſtändig geſchlaſente ble nichtet! Jetzt endlich iſt es Friede und wird Wopf lin ben— jetzt kann ein ehrlicher Deutſcher de, legen und in Ruhe dahin fahren!“ 4 Giger Das wiedergekehrte Glück im Hauſe des welche 15 hatte Beſtand— bis an jene Grenze, an. 1 W. Beſtand alles Irdiſchen endet. Ammer len 0 Sollte aber vielleicht ein Leſer, der i ſehen, ſich nach Haus, Namen und Ort genen 1 g f g 7 de 2 72 Who lil. digen wollen, ſo laſſe er die unnütze Mühe. Alen 3 Orte ſind verändert und verſchoben, um g ut Ci eri f 8 5 lande zu machen. Zwar iſt Pater Ottmar ſchon kängſeh lung keit heimgegangen: der Wachtmeiſter liegt e Donne 2 5 J l 2 N 2 dell unter der ſelbſtgedichteten Grabſchrift; Veet auf 70 le wie der Holzgraf ſelbſt, haben ihre Gruben a n et Friedhofe gefüllt— aber ihre Enkel lei i f tüchtiges, rüſtiges, wackeres Geſchlecht, dem 19 5 6 0 Erinnerungen faſt verloren gingen. Nur hie niſte an denkt noch ein älterer Mann der damaligen Ereigg 2 8 * 2 — — 2 i .——— 5 1 Louis Landauer, Mannheim 0 1 berichtet in vertraulicher Stunde, wie es dem bone von ſeinem gaſtlichen Wirte begegnete, von 7 baren Erlebniſſen des— Holzgrafen. , ELLE 45 Zum Einmache empfehle: Salicylsaure Einmachtabletten Weinesslg 4 Salieyl- Pergament 2 4 555 der mania- Drogerie a 1 Fr. Magner's Nad Inn. W. Hülistin. el., 8 . 25 Für Ruaben-Hnziüge empfehle ich: Waſchbar blau Leinen und Zephir geſtreift. und Spiel-Anzüge. Sommers weater in allen Größen. rosse Auswahl in Schürzen (ſchwarz, weiß und farbig) Hindenburg-Kittel äußerſt gute Ware Kinder-Kleidohen in allen Größen Herren-Wäsche. Kravatten in allen Formen Vorhemden und Garnituren weiß und farbig. Herren- und Knaben-Einselz-Hemden. Herren-Socken in Wolle und Baumwolle. Unterhosen, IIniariahen und Hetzlacken. Südwester für Knaben und Mädchen. Große Auswahl in: Herren-, Rnaben- u. Schdler-Mützen. 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