Km mit Ausnahme der Sonn⸗ und der 2 Feiertage. Abdonnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. 9 bei freier Zuſtellung. — ch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. 8 — — 3 — ſudenburgs Arteil über die Kriegslage. tern in. 22. Aug. Im Hauptausſchuß des Reichstages macht! 3 e. d Reichskanzler etwa folgende Ausführungen: e Wen ddem ich auf den Poſten des Reichskanzlers berufen A darn⸗ at in der auswärtigen Politik meine Aufgabe zu⸗ Anne in beſtanden, die Beziehungen mit den leitenden Staats. da er mit uns verbündeten Reiche aufzunehmen. Mi 5 2 5 und der Türkei hat dies bisher leider nur auf ſchrift⸗ nern Ne erfolgen können. Dagegen habe ich mit den Staats. zu in er verbündeten öſterreich⸗ungariſchen Monarchie wieder. 7 wat gerſönlichen Gedankenaustauſch treten können und zwar r . U Wan Wien. alsdann im Großen Hauptquartier und zuletz pollen bei dem 1 des Graſen Czernin.Wir haben uns 5 ertrauen die Hand zu weiterer Arbeit gereicht. Das Bündnis ſteht unverbrüchlich feſt. dem engen Verhältnis, das zwiſchen uns und der eſteht, daß wir verabredet haben, den Gedan⸗ fortlaufend zu pflegen. N unſere Feinde betrifft, ſo hat ſich deren Zahl ſeit tagung des Reichstags um drei vermehrt: Siam, Li. 1 ina. Ein triftiger Grund zur Jeindſchaf Sie haben em Dat für 995 Länder nicht beſtanden. camerigz ruck der Entente und der Vereinigten Oraaten vos e a, welch letztere in Liberia und China ſehr einfluß⸗ U dati gehandelt. Wir 5 den drei Ländern keinen ber gelaſſen, daß wir ſie 100 eutſchen Intereſſen in völkerrechtswidriger en. zugefügten Schaden zur Verantwortung ziehen tas e allen 18 bebe Weiſe Verhältnis zu unſeren Bundesgenoſſen anbelangt, t nur in politiſcher Beziehung, ſondern auch kriegeriſchen Maßnahmen völlige Einheitlichkeit Da fü dag gebeten, eine Mitteilung über die gegenwärtig, mit solange zu machen. Daraufhin hat der Generalſeldmar— N gendem Telegramm geantwortet: ache als dee beweiſt die Wirkung unſeres Tauchbootskrieges fetzeer und ie verluſtreiche Jähigkeit, mit der Eng, a, un Franzoſen ihre erbitterten Verſuche fort⸗ Ein West och in dieſem Jahre militäriſch au 0 7 kront niederzuringen. Mit ſtärkſtem 0 amſter Hunterial und Menſchen wollten die Engländer nack 8 de Ei orhereitung nun bereits zum zweitenmal in kurzer senke Kräbruch in psc flandriſche Stellung erzwingen, üibem baüſte, auch ſoſche ihrer Bundesgenoſſen, ſtanden au⸗ Rue und um 1 den Durchbruch folgen dann zur Eroberung der flandriſchen en og zur Vernichtung der Stützpunkte der 5 den e feind ſchreiten. Beidemale 8 . das d kan udliche Anſturm unter ſchwerſten Verluſten. Der Fiichter trotz rückſichtsloſeſten Menſcheneinſatzes nicht über 2 get Als delände vor unſeren Stellungen hinaus. a — Alem 20, enſelben Gründen wie in Flandern ſetzte auch 4 Jedkoßer August) bei Verdun der Anſturm der Ixanzoſen f b 3 1 Unſere„ ng führte hier eine erhebliche Ver ⸗ ö eee 5 g führte hie 0 0 0 gen w i Aasdehnung ein. Beginns der feindlichen Angriffe herbei. Die e 110 2 Gdeigte mitten in der Artillerieſchlacht durch er folg. beet. Aue st ö ße ihre hervorragende Angriffs Jen ngsloſed hier gelang es den Franzoſen nur, einzelne uh Ber lu Stücke des Trichterfeldes unter blutig tech Hie unn en in Beſitz zu nehmen. 1 Erfolge ſind b t bertroffene Haltung unferer tapfe, Au worden den und die überlegene Führung er⸗ sue Auch die feindlichen Nebenangriffe bei Lens, Uerwweiter 5 und in der Weſtchampagne brachten infolge Elltwichelten beweglichen Kampfesweie 51 Feinde troz ſeines Maſſeneinſatzes keinerlei Kü ertrauen können wir der Entwickelung gmpfe an der Weſtfront entgegenſehen, die wohl 8 ebermacht kleine örtliche Erfolge bringen kön⸗ 8 ricwinten auf unſere durchaus günſtige militäriſche at ne errangen unſere Truppen in der Abwehr und fe verluſtreich lege. Jeindliche Maſſenſtürme brachen daf beindlichen ich zuſammen. Der eigene Angriff überrannte de en große tellungen und warf in ſchnellem Sieges⸗ Ve unſereh n Teil des ruſſiſchen Heeres zu Boden. Weite neuem 9 Bundesgenoſſen wurden zurückgewonnen, n at das Heer bewieſen, was Willenskraft und 1 auch 15. 9 70 War ſten Können genüber an Zahl gewaltig überlegenem n. a 1 5 Kampffeldern gegen die feindliche Ueber⸗ 1 0 19 5 d tung und Einſatz von Leben und Blut Bedin⸗ c gen, ruh ger eri cht a Aadete ite, 0 en Fron ken täglich und günd⸗ 10 n Tei Asch i eiles unf acer 4. Krie unſeres 1 a kan 1 5 gart Seite und in Aſien fechten deutſche N 5 und N mit unſeren treuen und tapferen Ein d; dort leaniſchen Verbünderen. Der Heimat fern, a Buck aaleich treue Wacht gehalten. Fronten ergiebt, daß wir militäriſch riegsjahres ſo günſtig ſtehen wie nie 0 en Monat Fande entſpricht auch der Erfolg zur mist dun 12 814 ſind nach ee Nane ge⸗ ir ieſes 8 Tonnen von uns verſenkt worden. ndl ges der J rgebnis auf unſerer Seite und die 5 74 0 ar bah ch eän d ö n d e betrachten, ſo erſcheint es un⸗ dude 55 eee chu der Gegenſeile 1 nicht einmal 1 5 weige den antzenaustauſches zum Frieden erkenn⸗ Mich babe un zu einem Frieden, der Verzichte ein⸗ rölich dure ver) durch Mitteilungen über den franzöſiſch⸗ tun können. 17. Argan. Hmisbiattf der Birgermeisteramier Seckenheim, IAeshelim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. welch weitgehende K e sziele ſich Frauhreich geſteckt hat und wie England di: 6 i, Wünſche nach deutſchem Sand unterſtützt. Erſt neuerdings hat ein Mitglied des eng⸗ liſchen Kabinetts erklärt, es gebe keinen Frieden, bevor nicht die deutſchen Heere auf das rechte Rheinufer ge oefen ſeien. Ich bin jetzt in der Lage, noch weitere Abmachungen nachzuweiſen, die unſere Feinde mit Bezug auf ihre iele getroffen haben. Einiges hierüber iſt der F bei früheren Gelegenheiten bekannt geworden. dabei chronologiſch verfahren. 43 i eng nien Ich will Am 7, September 1914 beſchloß die feindliche Koalilion nur einen gemeinſchaftlichen Frie⸗ Am 4. März 1915 hat Rußland für den den zu ließen. eee denen England 75„„ 3 Friedensſchluß folgende Forderungen geſtellt, durch Note vom 12. März, Frankreich eu April zugeſtimmt haben: An Rußland ſollen folgende Gebiete fallen Konſtantinopel mit dem europäiſchen Ufer der Meerengen der ſüdliche Teil von Thrazien bis zur Linie Enos—Midia die Inſeln des Marmara⸗Meeres, die 1 04 Imbros und Tene dos und auf kleinaſiatiſcher Seite die Halbinſel zwiſchen den Schwarzen Meer, dem Boſporus und dem Golf von Iſmia bi⸗ zum Sakaria⸗Fluß. Nach Feſtſtellung dieſer Grundlage wurd im Jahre 1915/16 weiter verhandelt. Im Laufe dieſer Ver⸗ handlungen ließ ſich Rußland die armeniſchen Vilajets Tra pezunt und Kurdiſtan zuſagen. Frantre ich nahm für ſich Syrien mit Adana und Merſina und das nördlich gelegene Hinterland bis nach Siwas und Karput in Anſpruch. Eng. lands Anteil ſoll Meſopotamien ſein. Für den Reſ der kleinaſiatiſchen Türkei wurde die Aufteilung in ein eng. liſches und franzöſiſches Intereſſengeb iet be⸗ ſchloſſen, ſür Paläſtina eine Internaliſierung. Das übrige von Türken und Arabern bewohnte Gebiet mit Ein. ſchluß des eigentlichen Arabien und der heiligen Stätten des Islam ſollte ein beſonderer Staatenbund unter engliſcher Oberhoheit werden. Als dann Italien in den Krieg eintrat und ſeinen Tei an der Beute verlangte, kam es zu neuen Verhandlun⸗ gen, die keineswegs auf Verzicht hinausliefen. Ich denke, daf wir ſerlget noch Näheres erfahren werden und der Oeffent⸗ lichkeit alsdann mitteilen können.. Bei ſo weitgehenden Kriegszielen der Feinde iſt es verſtänd⸗ lich, daß ſich Herr Balfour kürzlich geäußert hat, er halte eine ausführliche Erklärung ü ber die Kriegspolitik der Regie⸗ rung nicht für am Platze. 1 Das alſo iſt der Boden, wie er ſich uns gegenwärtig 75 wenn wir die Möglichkeit eines Friedens ins Auge aſſen. f e iſt begreiflich, wenn in der deutſche Preſſe angeſichte der Haltung unſerer Feinde der Standpunkt vertreten wird, daß es für uns nicht möglich iſt. mit einem neuen Friedens⸗ angebot hervorzutreten. In die Situation, wie ich ſie Ihnen hier geſchildert habe, iſt nun die Friedenskundgebung des Papſtes gekommen. Der Grundgedanke dieſer Kundgebung 1. der Stellung, die der Papſt nach ſeiner ganzen Perſönlichkeit einnimmt, und dem Auftrag, den er als Genen der katho⸗ liſchen Chriſtenheit hat. Der Papſt ſtellt bei ſeinem Gedanken⸗ gang in den Vordergrund, daß an die Stelle der Macht und der Waffen das formale Recht und das ſittliche Ge ⸗ ſetz treten muß. Auf dieſer Grundlage entwickelt er ſeint Vorſchläge über Schiedsgericht und Abrüſtung und kommt zu den weiteren Folgerungen, die er für die Zeit nach dem Eintritt des Friedens zieht. Was nun den materiellen Inhalt der Kundgebung angeht, ſo kann ich endgültig und im einzelnen keine Stel⸗ lung nehmen, bevor nicht eine Verſtändigung mit unſeren Bundesgenoſſen ſtattgefunden hat. Ich kann mich nur im all⸗ gemeinen äußern und möchte dies dahin tun: 1) Die Note iſt nicht von uns veranlaßt, ſondern aus der eigenſten Entſchließung des Papſtes hervorgegangen: 2) Wir begrüßen die Bemühungen des Papſtes, durch einen dauernden Frieden dem Völkerkrieg ein Ende zu machen, mit Sympathie; 3) Wegen der Beantwortung ſtehen wir in Verbindung mit unſeren Bundesgenoſſen, doch ſind die Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen. Weiter kann ich mit Bezug auf die materiellen Punkte auf die päpſtliche Kundgebung nicht eingehen. Ich bin aber bereit, mit dem Ausſchuß in einer noch näher zu vereinbarenden Sonderform wegen der weiteren Verhandlungen bis zur Erteilung der Antwort Fühlung zu nehmen. Ich gebe der Hoffnung Aus⸗ druck, daß dieſe gemeinſame Arbeit uns dem Ziele näher bringt, das wir alle im Herzen tragen: einem ehrenvollen Frieden fürs Vaterland! Der Kaiſer über die Verleihung des Eiſernen Kreuzes und die Beförderung von Mann⸗ ſchaften zu Offizieren. In einer Eingabe an den Kaiſer hatte der national⸗ liberale Reichstagsabgeordnete Felir Marquardt den Wunſch ausgeſprochen, daß allen Soldaten, die ſeit Kriegs⸗ beginn an der Front ſtehen, das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen werde und daß die Inhaber des Eiſernen Kreu⸗ zes, die es in der kämpfenden Truppe und nicht in der Etappe oder Heimat erworben hätten, ein beſonderes Ab⸗ zeichen zur Unterſcheidung erhielten. Ferner wurde ge⸗ beten, die Ernennung zum Offizier für alle Soldaten zu erleichtern, die ſie durch Auszeichnung vor dem Feinde verdient hätten. Auf dieſe Eingabe ließ der Kaiſer mit⸗ teilen: Der Kaiſer habe den angeregten Fragen, ins⸗ beſondere der, diejenigen Inhaber des Eiſernen Kreuzes, die dasſelbe in der kämpfenden Truppe und nicht in der Etappe oder der Heimat erworben hätten, durch irgendein Abzeichen zu unterſcheiden, bereits ſeit längerer Zeit ſein Intereſſe zugewendet. Bei eingehender Prüfung und Er⸗ wägung aller dabei in Betracht zu ziehender Verhält⸗ niſſe, vornehmlich auch in Berückſichtigung der an anderer Stelle hierin gemachten Erfahrungen, habe ſich aber die Notwendigkeit ergeben, von einer ſolchen Maßnahme vor⸗ läufig Abſtand zu nehmen d. 1 fr. 107. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Jernſprechanſchluß Nr. 16. Bis Anfang Juni 1917 ſeien etwa 2½ Millionen 50h ber Kreuze 2. Klaſſe zur Verteilung gekommen, ſo daß der ſeit langer Zeit in der Front ſtehende und vor dem Feinde bewährte Soldat wohl gute Ausſicht habe, ſich dieſes Ehrenzeichen zu erwerben. Auch die Verleihung der 1. Klaſſe desſelben an tapfere Unter⸗ offiziere und Mannſchaften ſei in großer Zahl(in letzter Zeit bis zu etwa 40 Prozent) erfolgt, ſo daß auch dieſe hohe Auszeichnung in fortſchreitendem Maße dem dauernd erprobten Manne zuteil werde. Was die Beförderung von Mannſchaften zum Offi⸗ 15 wegen Auszeichnung vor dem Feinde betrifft, ſo werde ieſe nicht davon abhängig gemacht, daß auch die Prüfung für den einjährig⸗freiwilligen Dienſt abgelegt ſei. Es würde vielmehr, wenn der Grad der Auszeichnung nach dem Urteile der Truppenvorgeſetzten eine ſolche hohe Be⸗ lohnung rechtfertige, nur das geſamte dienſtliche Ver⸗ halten des Mannes in Betracht gezogen. Die Zahl der in dieſem Kriege zu Leutnants des aktiven Dienſtſtandes beförderten Unteroffiziere überſteige um ein Vielfaches die in dem Kriege 1870/71 erfolgten gleichartigen Be⸗ förderungen. Auch ſei eine hohe Anzahl ehemaliger aktiver Unteroffiziere und auch anderer Mannſchaften, ohne die wiſſenſchaftliche Reife für den einjährig⸗freiwilligen Dienſt nachgewieſen zu haben, zu Offizieren des beurlaubten Standes befördert worden. —— Der Kaiſer bei ſeinen Truppen in Flandern. Berlin, 23. Aug.(Amtlich.) Unſere braven Streiter an der flandriſchen Front hatten geſtern einen feſtlichen Tag: S. Majeſtät der Kaiſer war gekommen, um ihner den Dank des Vaterlandes zu übermitteln. Bei ſtrahlen⸗ dem Sonnenſchein lief der Hofzug des Kaiſers in den Bahnhof eines kleinen flandriſchen Ortes ein, wo ſich Kronprinz Rupprecht, ſowie eine große Zahl von Offizieren zur Begrüßung eingefunden hatten. Die feſte Siegeszuverſicht leuchtete aus den Augen des Kaiſers, als er den ſiegreichen Führern die Hand drückte und die Front der Ehrenkompagnie abſchritt. Nachdem der Ober⸗ befehlshaber dem Kaiſer über die Lage einen kurzen Vor⸗ trag gehalten hatte, erfolgte die Abfahrt zu jener Stelle, an der Abordnungen ſämtlicher Truppenteile, die an der Abwehr der engliſchen Angriffe rühmlichen Anteil hatten, im weiten Viereck aufgeſtellt waren. Unter den ſchmet⸗ ternden Klängen der Präſentiermärſche ſchritt der Kaiſet die Front ab. Wiederholt blieb er ſtehen, um beſonders verdienten Offizieren und Mannſchaften die Hand zu drücken und ihnen Worte der Anerkennung zu ſpenden. Herzlich begrüßte er auch die Kampfflieger, die unter Führung des Rittmeiſters Freiherrn von Richthofen erſchienen waren. Dann trat der Kaiſer in die Mitte des Vierecks und hielt mit lauter Stimme folgende Anſprache: Allen den Truppen, die ſich ſo brav und ſo tapfer auf dem flandriſchen Boden 7 iegreich gegen einen mächtigen Geg⸗ ner geſchlagen haben, habe ich bereits vom Großen Hauptk⸗ quartter aus meinen Dank und meine Anerkennung tele⸗ Habhiſch 3 Es war mir ein Bedürfnis, Euch uge in uge gegenüberzuſtehen und Euch von Mann zu Mann nochmals meinen Dank und meine Anerke⸗ nung auszuſprechen für die heldenhafte Tapferkeit, die Trup⸗ pen aller deutſchen Stämme in den ſchweren Kämpfen der letzten Woche bewieſen haben. Eure Kameraden von der Oſtfront, bei denen ich kürzlich geweſen bin, ſenden Such ihre Grüße und ihren Dank. Die Erfolge, die dort drüben errungen ſind, waren nur möglich, wenn hier eine eiſenfeſte Mauer ſtand, an der der feindliche Anprall zerſchellen mußte. Ich ſpreche zumal den Marinetrup⸗ pen meinen beſonders freudigen Dank aus für den ſchneidigen Sturm, mit dem ſte ſo mächtig den Geg⸗ ner im Norden abgetan haben. Dank dieſes ſchönen Streiches iſt dem engliſchen Angriff von vornherein ein gro⸗ zer Teil ſeiner Kraft genommen worden. Ein Beweis, daß die deutſche Infanterie jeden Augenblick auszunützen weiß, um durch eigene Offenſive dem Feind das Geſetz vorzuſchreibenl Der Kaiſer wies auf die ſchwe⸗ ren Kämpfe an der Flandernfront und auf den ſittlichen Ernſt der deutſchen Weltanſchauung gegenüber der engliſch⸗franzöſiſchen hin und fuhrt dann fort: Wann Sottes Ratſchluß uns den Sieg geben wird, das ſteht dei ihm. Er hat unſer Volk und 8 in eine harte Schule genommen. Jetzt haben wir das Examen zu be⸗ ſtehen. Mit altem deutſchen Gottvertrauen wollen wir zeigen, was wir können. Je höher und gewaltiger die Aufgaben, deſto freudiger wollen wir an ihre Erfüllung gehen. ir fechten und ſchlagen ſolange, bis der Gegner genug hat. In dieſen Kämpfen hat ein jeder deutſche Mann erkannt, wer der Treiber dieſes Krieges und wer der Haupt feind iſt: England! Jeder weiß, daß England unſer haßer⸗ füllteſter Gegner iſt. Er ſpritzt ſeinen Haß gegen Deutſch⸗ and über die ganze Welt aus und erfüllt ſeine Verbündeten mmer von neuem mit Haß und Kampfesluſt. So weiß ein jeder zu Hauſe das, was Ihr noch viel beſſer wißt: daß England Jerjenige Gegner iſt. der u ee niedergeworfen werden nuß und wenn es auch noch ſo ſchwer iſt. Eure Angehörigen da⸗ heim, die auch ſchwere Opfer dargebracht haben, danken Euch urch mich. Sie ſtehen hinter Euch, von Euch beſchützt und zu⸗ zleich ein Arbeitsheer, eine jede Fiber angeſpannt, das, was notwendig iſt für das eigene Leben und für Euren Kamp herbeizuſchaffen. Es gilt einen ſchweren Kampf. Wenn Eng⸗ and ſtolz iſt auf ſeine Zähigkeit, auf die es ſeine Unüber⸗ windlichkeit baut, ſo werdet Ihr zeigen, daß Ihr es ebenſo jut, ja noch beſſer könnt, denn der Kampfpreis 3 deutſche Volz. die Freiheit zu leben. die Freiheit der eere und die Freiheit zu Hauſe! Mit Gottes Hilſe wer wir den Kampf ſiegreich durchfechten! S Im Anſchluß an die Rede des Kaiſers gab der Ober⸗ befehlshaber der Armee dem Dank der Truppen an ihren oberſten Kriegsherrn Ausdruck. Auch er betonte die un⸗ erſchütterliche Zuverſicht in den ſiegreichen Aus⸗ gang dieſes gewaltigen Ringens. Seine Rede klang aus in einem Hurra auf den geliebten Kaiſer, das brauſenden Widerhall fand.— Offiziere und Mannſchaften, die ſich in den letzten ſchweren Kämpfen an der flandriſchen Front beſonders ausgezeichnet hatten und mit dem Eiſernen Kreuz geſchmückt werden ſollten, werden es nie vergeſſen, wie nun der Kaiſer ſie alle einzeln zu ſich rief, um einem jeden, ob hohen oder niederen Ranges, das Kreuz perſönlich zu überreichen. Unter den ſchmettern⸗ den Klängen der Muſik marſchierten ſodann die Truppen an ihrem oberſten Kriegsherrn vorbei. Wer geſehen hat, wie feſt und freudig jeder Einzelne unter ſeinem Stahl⸗ helm auf ſeinen Kaiſer blickte, wie ſich unter dem oft zer⸗ riſſenen und verſtaubten Rock jede Muskel ſtraffte, der verſteht, daß ein Heer von ſolchen Männern unbeſieg⸗ bar iſt. Nachmittags ſah der Kaiſer auf einem anderen Platz nahe der flandriſchen Küſte Abordnungen derjenigen Truppen, die dort feindlichen Angriffen getrotzt und die Küſte vor feindlichem Ueberfall geſchützt haben. Hier war auch die Marine vor ihrem oberſten Kriegsherrn erſchienen. Neben den feldgrauen Matroſen und Marine⸗ infanteriſten, die in den Schützengräben Wacht halten, ttanden Abordnungen unſerer tapferen Tauchbootbe⸗ mannungen. Ihnen allen widmete der Kaiſer warm and herzliche Worte der Anerkennung und gab der Zu⸗ perſicht Ausdruck, daß es bei gemeinſamer Arbeit von Heer und Flotte gelingen werde, in nicht 8 Zeit, unſeren hartnäckigſten Gegner, Eng⸗ and, nieder zuwerfen. Auch hier verteilte S. Maje⸗ tät Auszeichnungen. Mit einem kurzen Vorbeimarſck enter klingendem Spiel endete der eindrucksvolle Kaiſertae N 8— Aus dem Hauptausſchuß. Kriſenſtimmung. Berlin, 23. Aug. Im Hauptausſchuß des Reichstags wurde leſtern die Ausſprache über die auswärtige Politik eröffnet Staatsſekretär von Kühlmann führte aus, die wichtigſte * 7 ſei die Pflege der Beziehungen zu den Verbündeten und zu den Neutralen. Ein weiteres Abbröckeln derſelben zu Entente nüſſe verhindert werden. Dieſe Aufgabe ſei zu löſen nach dem Hrundſatz: In der Politik ſpricht die Macht und das Recht. Die Beziehungen zu den inneren Kräften des Reichs, zum— 3— ag, ſollen Keie werden. Alle menſchlichen Beziehungen be⸗ zuhen auf Vertrauen. Auch er bitte um das Vertrauen. Wir alle wollen eines, wenn auch vielleicht auf verſchiedenen Wegen: ein ſtarkes, blühendes— 5 Reich. Jetzt, wo wir vahrſcheinlich in das letzte Kriegsjahr eintreten, wollen wir e⸗ a 2 mit dem feſten Willen, durchzuhalten bis zu einem guten Ende. Ein nattlib. Abgeordneter ſtellte Fragen über unſer Ver⸗ zältnis zu den Neutralen. Ein Mitglied der Fortſchr. Volks⸗ artei meinte, bei dem Abſchluß von Staatsverträgen müßten die Bolksvertretungen mitwirken. Das Vertrauen, das der deut⸗ ſchen Sache vielfach im Auslande fehle, hätte gewonnen werden zönnen, wenn man die Aufklärung im neutralen Ausland in zichtiger Weiſe betrieben hätte. Der Gedanke der Schieds⸗ zerichte müſſe in alle internationale Abmachungen hineingear⸗ beitet werden. denſtrömungen überall gefördert werden. Die Erklärung des Reichskanzlers vom 19. Juli werde von den Kriegshetzern aus⸗ zenützt. Die Wirkung der Friedensentſchließung ſei gut geweſen. Ein Zentrum zabgeordneter(Erzberger) ſprach ſich dahin aus, die Friedensentſchließung ſei vom Volk und an der Front gut aufgenommen worden. Die Mehrheit des Reichstags werde auf dieſem Wege 1 Ein urſächlicher Zuſammenhang mit der. Note beſtehe nicht, aber es ſei erfreulich, daß beide Kundgebungen in ihren Zielen übereinſtimmen. Ein konſ. Abgeordneter ſagte, giederdrückend gewirkt. Deren Ecgner ſeien nicht bloß Alldeutſche. Bon den Beratungen in Stockholm ſei nichts Gutes zu erwarten. Die Zunahme der Friedensſtrömung bei den Feinden ſei nicht der Friedensentſchließung, ſondern dem Erſolg unſerer Waffen zuzuſchreiben. Die Oeffentlichkeit habe ein Recht, zu erfahren, ob Erzberger jene Aeußerungen in Zürich gemacht habe. Wir nüſſen uns hüten zu verderben, was unſer Heer errungen hat. Eine Erklärung des Reichskanzlers. In der Vormittagsſitzung des Hauptausſchuſſes erklärte der Reichskanzler Dr. Michaelis: Einer der Herren Vorredner 7 bemängelt, daß ich in meiner Reichstagsrede vom 19. Juli ei der Bezugnahme auf die dem Reichstag vorgelegte Friedens⸗ entſchließung die Worte geäußert habe:„Wie ich ſie auf⸗ faſſe“. Ich erkenne an, daß bei den Vorbeſprechungen mit den Herren Fraktionsführern ein ſolcher Zuſatz nicht ausdrücklich von mir erwähnt worden iſt. Andererſeits möchte ich feſtſtellen, daß die von mir gebrauchte, meiner Haltung 1 der Entſchließung in keiner eiſe wider ſpricht. eber die Ziele im einzelnen, die ſich bei den Friedens⸗ verhondlungen im Rahmen der Entſchließung werden erreichen laſſen ſind Schattierungen der Auffaſſung gewiß nöglich, wie 2 471 bei den Vorverhandlungen auch in⸗ nerhalb der ehrheitsparteien wahrgenommen zu haben glaube. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung erklärte der Reichskanzler: In meiner Erklärung von heute vormittag hat ein Abwei⸗ chen von meinen Darlegungen vom 19. vorigen Monats nicht agusgeſprochen werden ſollen. Deren Inhalt halte ich aufrecht. Daß ich die Abſicht eines Abweichens nicht gehabt habe geht aus der Tatſache hervor, daß ich bereits heute bormitltag die Einladungen zu Beſprechungen habe ergehen laſ⸗ ſen die die von mir als erwünſcht bezeichnete engſte Fühlung⸗ nal me zwiſchen mir und dem Reichstag herſtellen ſollen und 2 zunächſt für die Verhandlungen über die Antwort, die er Kurie auf die Friedensnote des Papſtes zu erteilen iſt. Dieſe Antwort kann nur getragen ſein von dem Streben nach einem Frieden des Ausgleichs und der Verſtändi⸗ ung, das in der Entſchließung des Reichstags vom 19. Juli 55 Ausdruck hat. Eine Erklärung der Mehrheitsparteien. Ein Mitglied der ſozialdemokratiſchen Fraktion gab na⸗ nens der Mehrheitsparteien vom 19. Juli folgende Erklärung ib: 1. In den Vorverhandlungen, die über die Friedens⸗ Entſchließung zwiſchen den Vertretern der beteiligten Parteien und dem Reichskanzler ſtattgefunden haben, konnte keiner der⸗ Ae annehmen, daß der Reichskanzler ſich nicht auf den oden der Reichstagsentſchließung ſtellen würde. 2. Die Be⸗ merkung des Reichskanzlers. daß innerhalb der Mehrheits⸗ vertreter ſachliche Differenzen über die Auffaſſung der Reſo⸗ lution zutage getreten ſeien, iſt unzutreffend Auf die Frage eines unabhängigen Sozialiſten erklärte Unterſtaatsſekretär Freiherr v. Stumm, daß am 5. Juli 1914 ein Kronrat nicht ſtattgefunden habe. Die diesbezüglichen Be⸗ hauptungen beruhen auf falſchen Benachrichtigungen oder auf Erfindung. Eine Mahnung an die Heimat. Es iſt angemeſſen, daß in dieſen Tagen des Ringens an ä der Front auch die Hei mat ſich wieder beſinnt, was ſie in zum 8 Ende 1 8 0 kann. Wenn im easiahre, wie ihrem Teile Laufe dieſer drei 2 Ein ſoz. Abgeordneter verlangte, daß die Frie⸗ die Friedens⸗Entſchließung habe zweifellos der ganzen Welt. f W e ee ee a dürfen, e N hat, ſo iſt das ſelbſtverſtändlich. Aber es gibt auch ſolche, die ſich bis auf den heutigen Tag des ganzen fürchterlichen Erlebens, in dem wir ſtehen, gar nicht be⸗ wußt ſind, die faſt teilnahmlos dem großen Kampf um Sein oder Nichtſein des Vaterlandes gegenüberſtehen, ja, die um oft kleiner eigener Unbequemlichkeit oder Ent⸗ behrung willen ſich nicht ſcheuen, ihrem Mißbehagen in unangebrachter Weiſe Luft zu machen. Wenn dieſe Stim⸗ mung in der Oeffentlichkeit, wo ſo viele ſind, die an andern einen Halt ſuchen, ſich breit macht oder gar in Briefen ins Feld ihren Ausdruck findet, ſo iſt das in höchſtem Maße zu beklagen. Wenn je, dann haben heute unſere Kämpfer in der Front ein Recht auf unſere größte Dankbarkeit und Anteilnahme. Viele daheim machen ſich trotz allem, was ſie hören und leſen, entfernt nicht einen Begriff davon, was es heißt, unter den heutigen Ver⸗ hältniſſen gerade im Stellungskriege auszuhalten, und wenn es an einem verhältnismäßig ruhigen Kampfab⸗ ſchnitt wäre. Wenn wir aber an eine Front, wie die jetzt in Flandern oder vor Verdun denken, wo feindliche Maſſen nach Hunderttauſenden anſtürmen, und dazu von ebenſo vielen Tauſenden von Geſchützen und Angriffs⸗ waffen anderer Art unterſtützt, dann iſt es unverſtänd⸗ lich, wenn nicht auch in der Heimat alles den Atem ſo auch bei uns ſich eine gewiſſe Abſpannung eingeſtert anhält. Aber auch, wo Vorwärtskommen iſt, wie in den letzten Wochen in Oſtgalizien, in der Bukowina und in Rumänien, da hat der Soldat ein Recht darauf, daß die Kämpfer hinter der Front— und das ſollen wir alle ſein— ihre Pflicht tun. Was aber alle tun können, iſt, innerlich Anteil zu nehmen an dieſem Ringen, mit⸗ zufühlen, das Große und Furchtbare geiſtig mitzuerleben. Das iſt eines der kräftigſten Stärkungsmittel, die wir unſern Kämpfern draußen zukommen laſſen können; das ſpüren auch ſie, und das gibt ihnen neue Kraft und neuen Mut. Nicht umſonſt rühmt auch die übrige Welt, die dieſen Kämpfen nun ſeit drei Jahren zuſieht und ſich noch ein einigermaßen unbefangenes Urteil bewahrt hat, der deutſchen Truppe nach, daß ſie die geiſtige Ueber⸗ legenheit voraus hat, während unſere Feinde alles mil Maſſen und Munition machen wollen. So darf ſich auch das Heer der Daheimgebliebenen die innere Tüchtigkeit nicht abhanden kommen laſſen, namentlich aber nicht die volle, ganze innere Anteilnahme, wenn denen draußen täglich der Arm und der Wille zum Sieg geſtärkt und der große Kampf zu einem glücklichen Ende geführt werden ſoll. Staatsanz. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 23. Aug.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nach den ergebnisloſen Teilvorſtößen der letzten Tag gingen die Engländer geſtern zwiſchen Langhemare und Hollebeke wieder zu einheitlichen großen An⸗ griffen über, die den ganzen Tag über bis tief in die Nacht hinein anhielten und zu ſchweren Kämpfen führten An vielen Stellen ſtießen ſie unter Einſatz neuer Kräft; bis zu ſechsmal gegen unſere Linien vor; immer wiede! wurden ſie durch unſere tapferen Truppen im zähen Nah⸗ kampf zurückgeworfen. Von zahlreichen Panzerkraft wagen, die dem Feind den Durchbruch durch die Stel lungen ermöglichen ſollten, wurde die Mehrzahl durch Feuer erledigt. Bis auf zwei Stellen öſtlich vor St. Julien und an der Straße Ypern— Menines iſt unſe! vorderſter Graben auf der 15 Kilometer brei ten Kampffront voll gehalten. 5 Nach kurzem Trommelfeuer gegen Lens heute frü vorſtoßende feindliche Abteilungen wurden abgeſchla⸗ gen. Weitere Kämpfe ſind dort im Gange. Die lebhafte Beſchießung des Stadtinnern von St Quentin hält an. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: In dem erbitterten Kampf bei Verdun trat geſtern im Laufe des Tages eine Pauſe ein. Erſt gegen abent erreichte die Artillerietätigkeit auf beiden Maasufern wie der beträchtliche Stärke. Angriffe folgten dieſer Feuer vorbereitung beiderſeits der Straße Vacherauville— Beau mont. In ſchwerem Ringen gelang es den Franzoſen nu weſtlich des Weges auf ſchmaler Front in unſeren vor derſten Gräben Fuß zu faſſen. Sonſt wurden ſie überal blutig abgewieſen. Mehrfach kamen ihre Vorſtöß in unſerem Vernichtungsfeuer nicht zur Entwickelung. Bei dem Luftangriff auf die engliſche Küſte ſind di) militäriſchen Anlagen von Margate, Ramsgate un Do ver erfolgreich mit Bomben belegt worden. In zahl reichen Kämpfen verlor der Feind drei Flugzeuge. Zwe eigene kehrten nicht zurück. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Die Ruſſen haben nach Abbrennen der Dörfer ihr Stellungen weſtlich der Aa bis zur Linie Oding—Bigaun (Kurland) geräumt. Das aufgegebene Gebiet iſt vor uns kampflos beſetzt worden. Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: Zwiſchen Pruth und der Moldau war die Gefechts⸗ tätigkeit ſtellenweiſe lebhafter. i Nördlich von Grozesci, im Suſitatal und bei Soveja blieben erneut nach ſtarker Artillerievorbereitung ein⸗ ſetzende feindliche Teilangriffe ergebnislos. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Die Lage iſt unverändert. Mazedoniſche Front: Bei faſt 60 Grad Celſius in der Sonne blieb die Kampftätigkeit gering. Nur im Cernabogen lebte der Artilleriekampf zeitweiſe auf. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. .* 2 Die franzöſiſche Regierung hat bekanntlich ſeinerzeit dem Abgeordnetenhaus das feierliche Verſprechen gegeben, dor dem Eingreifen Amerikas wolle ſie keine große Offen⸗ ive mehr unternehmen. Ob ſie dabei an die Möglichkeit 2 „ 1 8 0 0 opfer an Menſchen und Munition zu durchbre Denn hier lagen auf beiden Maasufern, beſo ug e teidiger. Mehrmal' dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls wußte jeder und. Beurteiler, daß England jederzeit die Franzoſen? neuen Offenſive zwingen würde, ſobald es dies im Intereſſe liegend erachtete. Es iſt ja mög ich, engliſche Regierung die paar amerikaniſchen bataillone, die ſich auf franzöſiſchem Boden lang bi dem Zweck über den großen Teich hat herd laſſen, damit der Schein gewahrt und die 555 rech 1. Regierung einigermaßen vor der Volksvertrete 4 doc fertigt ſei, wenn ſie jetzt die Offenſive von fügte. Das wäre immerhin ein nicht gewöh gegenkommen des Herrn Lloyd George, wo ihm ſtand, einfach zu befehlen. Warum die Heeresleitung gerade die Verdunecke für die Off 1 wählt hat, iſt noch nicht klar zu überſehen. Wenge gelungen wäre, die deutſche Front mit ihre ſo 0 ſie das Erzbecken von Briey wieder dewinnen ka en am nach den bisherigen Erfahrungen, die die gema bei ihren opferſchwerſten Durchbruchsverfulhe 1 haben, iſt es wahrſcheinlicher, daß ihre 1 n nicht ſo weit reichten, daß es ihnen viele date genügend erſchien, die beim derzeitigen den ge 9 digungsſyſtem todſicher zu erreichenden Anfang in dn erzielen. Für eine ſolche politiſche Offen el, altbekannte Gelände von Verdun nicht schlacht 10 U dem weſtlichen, die Gräben auf kürzeſte Enten ander gegenüber und die vorderſten deutſchen ſchloſſen Geländepunkte, die wir im Laufe unſe offenſive in ſchweren Kämpfen erſtürmt bin durch eben dieſe Kämpfe Weltruf gewonnen hen lang es—, und es war faſt mit Gewißheit en rechnen, daß es gelingen müßte,— im ers c einige dieſer Punkte zurückzuerobern, ſo war den gebnis, das in Paris ungeheuren Jubel aueh mie, tiefgeſunkene Stimmung des franzöſiſchen due e angekränkelte Moral der Armee aufs Neue bel 7 Als reine Preſtige⸗Offenſive hat der neue ue der Franzoſen eines ſeiner Hauptziele zweſfenee der berühmte Tote Mann wurde im erſten Ne 1 uns entriſſen. Auch auf dem Oſtufer dürfen die de einen Geländegewinn buchen, den ſie freilich und wahrheitswidrig als Kampfgelände bezen Talou⸗Rücken, der Südweſtzipfel unſerer Stell 9 Oſtufer war bereits ſeit März ds. Is. von m mit Poſtierungen von der ungefähren Stärt en taillons(auf einer Frontbreite von 6 Kilomen und auch dieſe Poſtierung iſt in der Nacht franzöſiſchen Angriff bis auf wee 1 el zurückgezogen worden. Sieht man von dieſem 15 los geräumtem Gebiet erfolgten Vorrücken ab, Feind bisher auf dem Oſtufer nur unſere vord. im Foſſes⸗Wald überflutet und im Dorf Sa Mee bis an das Nordende zurückdrücken können. 9 iſt ſein Gewinn auf dem Weſtufer, wo ihm un ile*. vorderes Stellungsſyſtem mit dem Dorf Reh 4 Dorfſtätte von Cumieres mit dem Caurieres? ee wald, dem Toten Mann und einem Teil vai, 0 in die Hände gefallen iſt. Faßt man das a en gebnis der Verdunſchlacht, wie es ſich am 90 dritten Sturmtages darſtellt, zuſammen, ſabſih 0 ſchon feſtgeſtellt werden, daß eine Durchbruchs 15 ſie überhaupt beſtanden haben ſollte, als völlig erſcheint. 1 el 1 Die Ereigniſſe im Weſten 1 daher 2 8 N 4 e 2...„ Der franzöſiſche Tagesbericht 5 15 1 0 * des f 75 00 f ngen de. upp 61 1. bel ende der wn a machte 5 au⸗ es N 600 verw N ann, w, gen. roſten, ſowie eine vollſtändige elektriſche Anlage ae An einem Punkte nahmen wir den geſamten oe abel ments mit dem Kommandeur und dem Aeigenieune, Hane Hauch Abends: Der Artilleriekampf war in der and einn Br d Cerny ziemli— In der Chic wan Braye und Cerny ziemlich lebhaft. In gest eb biane unſere Batterien wirkſame Beſchießungen aus Gasbehälter zerſtört.— An der Front von let der Feind im Laufe des Tages mit ſeiner Ar lich auf dem linken Maasufer geantwortet. . 42 5 lien;. Der Krieg mit Itall! u WTB. Wien, 23. Aug. Amtlich wird bom 23. Auguſt 1917: a riffe Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die v Je lieniſchen zweiten und dritten Armee 55 feindlſ mit größter Heftigkeit fort. Mindeſtens ſionen ſind in vier Tagen zwiſchen Auzza gegen unſere Linien angerannt. Wäbreng Vodice und Vertoiba in der Mitte der 8 u 2 1 0 ſeits der unteren Wippach ge Karſthochfläche, wo Kaiſer 8 Truppen verweilte. Immer wie lieniſche Angriffskolonnen auf den eher 9 n ere * = . 5 1 54, Glückte es dem Zeind, irgend⸗ ere Gräben einzudringen, ſo warfen ihn unſere mit dem Bajonett wieder hinaus. Alle Stel⸗ au den auf dem Karſt ſind feſt in unſerer Hand Die Opfer Itali an. 8 ** ener reichen an die der blutigſten Iſonzokämpfe Der Chef des Generalſtabs. ganz deutlich zu vernehmen. Der Krieg zur See. Luftangriff auf England. ae g be% e 5 16 m Verlin, 22. Aug.(Amtlich.) In der Nacht vom 21 i Auguſt hak eines unſerer Marineluftſchiffge i e wiederum unter der bewährten Führung de⸗ And ee enkapitäns Straßer mit ſichtlich gutem Erfolt 5 ide; lätze und militäriſche Anlagen am Humber Ah der Grafſchaft Lincoln und Bewachungsſtreitkräft U fendgiliſchen Küſte angegriffen. Alle Luftſchiffe ſin le ublicher Gegenwehr ohne Schaden und ohne Ver⸗ n krückgekehrt. i 5 fen udon, 23. Aug. Amtlicher Bericht. Von den Luft⸗ aa! de Mee in der vergangenen Nacht den Angriff au ler hie von Porkſhire unternahmen, wagten ſich eines h zechſtens zwei ins Innere des Landes. Es wurder eherploſive Bomben und 13 Brandbomben auf dre m der Nähe der Küſte abgeworfen, wobei ein * 938 95 ˖ dert und mehrere Häuſer beſchädigt wurden 00. wurde verwundet.(Der bekannte Säugling 1 mal durch eine Kirche erſetzt. D. Schr.) erlin, 22. Aug.(Amtlich.) Weſtlich der Straß eden ſchädigten unſere U-Boote den feindlichen etderkehr nach dem Mittelmeer wieder in wirk 9 wee kiſe. 6 Dampfer mit rund 20 000 BRT. wurden 10 und dabei annähernd 24000 Tonnen Kohlen, ir bershlſache nach Italien beſtimmt, vernichtet. Zu 0 Terkten Dampfern gehören die bewaffneten eng⸗ ampfer Mancheſter, Commerce(4144 BRT.) und 4177 BRT.) und der bewaffnete italienische Calo(5572 BR T.). ittelmeer wurde eine erhebliche Anzahl Dampfer ihenbler mit einem Geſamtraum von über 43 600 1 00 N neu verſenkt, darunter die bewaffneten italieni⸗ Funn dupfer Lealta(4021 T.) mit Munitionsladung dann 8 T.) und Izabran(3892 T.) mit 6000 1 auen eizen von Auſtralien nach Italien. Wieder mehrere Dampfer aus ſtark geſicherten Geleit⸗ 1 Der Chef des Admiralſtabs der Marine. wurde 23. Aug. Das franzöſiſche Segelſchiff Made⸗ en 5 am 31. Juli auf der Höhe der Azoren von ſpfe 9 t Tauchboot nach äußerſt heftigem Feuer⸗ am 3 9 erausgeſchoſſen. vers Neues vom Tage. In Aus dem Hauptausſchuß. 9 heutigen Sitzung forderte eine Mitglied der Kon⸗ Alipe Gwen ſehrung utter Hinweis auf in einem Teile der 1 3 5 in mandlun getretene Indiskretkonen aus den geſtrigen N n Enteitr Entbindung von der Vertraulichkeit überhaupt.— ö nlemens der a die Tagesordnung erklärte ein Fortſchritt⸗ J s über ſei ehrheit, die gehuſe Erklärung des Reichs⸗ 0 N der Eltz e Rede vom 19. Jult ſei mißverſtanden worden. J worden ärung der geſtrigen Mehrheitsparteien wäre ge⸗ gen hätt wenn die Erklärung des Kanzlers formuliert Die pg denn dieſe habe das Mißverſtändnis aufge⸗ wie bſtliche Friedensnote ſei ein Bekenntnis zum Ref dem Grundgedanken der Kirche entſpreche. 1 dome dürften nicht hinausgeſchoben werden. n audte ſich ſodann gegen die Agitation der Kon⸗ Alldeutſchen, die unſer Anſehen im Ausland 0 ewig, d n aufg Die VBiſchofskonferenz in Fulda. Aug. Die am Dienstag zuſammenge⸗ e Bens der deutſchen Biſchöfe hat inſofern 50 Jahr eutung, als ſeit der erſten Tagung nun⸗ Welainz 55 verfloſſen ſind. Der damalige Biſchof dlcer er etteler, hat die Anregung zu dem Plan 10 0 8 ſammlungen gegeben und den Plan ver⸗ u Koufer der erſten, 1867 in Fulda abgehal⸗ e des züzwarde bestimmt, daß Fulda mit der enmlungs poſtels der Deutſchen, Bonifazius, ſtets ö 0 0 Jahren bleiben ſoll. Dieſe Feſtſetzung iſt in don i die eiter, viermal geändert worden, bedingt * Aachen hältnisse. Zweimal fand die Konfe⸗ 1 1 5 zweimal in Mainz ſtatt. klndresden en keine fleiſchloſen Wochen. 2. Aug. Wie verlautet, iſt von der Ein⸗ 60 Ne 1 aunen wordaleiſchloſen Wochen in Sachſen Abſtand Ver N ſchlechterung der engliſchen Handels⸗ „ kistlin, 23. Au, Silanz. diebnige eines bun„Daß die engliſche Handelsbilanz, enszeiten wer größten Gläubiger⸗Länder auch Im Juli 1914 ſtarke Paſſivität auſweiſt, iſt be⸗ Mili 5 betrug der Einfuhrüberſchuß Eng⸗ Mark, Iuen Pfund Sterling, alſo ca. 142 Mil⸗ war dit orſten halben Jahr des Jahres 1917 o ſtark geſttedeiſivität der engliſchen Handels⸗ ch Ni lionen, daß ſie monatlich zwiſchen 500 ür ait der Jah ark ſchwankte. Nimmt man den eilig Bahre 1912, 1913 und 1914, ſo würde n dn halbes Jahr eine Paſſivität von nd Sterling, alſo über 1½ Mil⸗ e aden betrug 15 Paſ⸗ enden halben Jahre die Paſ⸗ 9 Handelsbilanz 20⁵ Milenen Pfund ſche!eitliarden Mark. Die Geſamt⸗Paſſi⸗ andelsbilanz vom Juli 1914 bis un in ſechs Halbjahren betrug 20 U kau unte 2 un mehr als 9 Milliarden Mark be⸗ 5 5 berichtet, daß bei r Geſchützdonner von der Iſonzoſchlacht iſt in Süd⸗ ſein?) r normalen Friedensverhältniſſen Die Sien⸗Feiner. ſterdam i 150 1 der Erſatzwahl in Kilkeny(Irrand) der Sinnfeiner(ſtreng iriſche Partei) über den Natio⸗ naliſten(gemäßigt iriſche Partei) geſiegt habe. Das iſt in den letzten Monaten der vierte Wohlkreis, den die Nationaliſten an die Sinnfeiner verloren haben. Friedensgedanken. London, 23. Aug. Laut„Mancheſter Guardian! wurde Lloyd George in den letzten Tagen eine Denkſchrif! überreicht, in der die engliſche Regierung erſucht wird, eheſtens Gelegenheit zur Einleitung von Verhandlungen zwecks Herbeiführung eines gerechten und dauerhafter Friedens zu ſuchen. Die Denkſchrift trägt die Unterſchrifter von faſt einer Viertelmillion Perſonen, ſowie Arbeiter⸗ verbänden mit zuſammen 260000 Mitgliedern.(Sollt. Lloyd George durch die Denkſchrift überraſcht worden Zürich, 23. Aug. Die römiſche„Tribuna“ gibt in einem vielbeachteten Artikel am Montag dem Wunſche Ausdruck, der König möge für einen direkten und dauer⸗ haften Frieden eintreten. England und die Friedensnote. London, 22. Aug.(Reuter.) Der britiſche Geſandte teilte dem Vatikan mit, daß die großbritanniſche Regie⸗ rung die Note des Papſtes einer wohl vollenden und ernſter Prüfung unterziehen werde.(Das iſt einigermaßen auf. fallend, da die engliſche Regierung bisher alle 8 gedanken aufs ſchrofſſte abgelehnt hat, von we ſie auch kamen. D. Schr.) 5 Die Unruhen in Spanien. Madrid, 23. Aug. Nach amtlicher Bekanntmachung iſt die Zahl der Opfer bei den letzten Aufſtänden folgende in Barcelona 37 Tote, in Madrid 18, in Bilbao 328, in Nerva 4 und in verſchiedenen anderen Städten je 1. Ueber die Zahl der Verwundeten waren Abſchätzungen bisher nicht möglich, doch ſollen in Madrid über 100 Perſonen, in Barcelona bedeutend mehr verletzt worder ſein. 8 Die Wirren in Rußland. Petersburg, 22. Aug. Die vorläufige Regierung hat die Getreideausfuhr aus der Ukraine nach Finnland „aus militäriſchen Gründen“ verboten.(Kerenski will offenbar die Finnländer durch Aushungerung zur Unter⸗ werfung zwingen. Es könnte aber geſchehen, daß er ſie dadurch nur zum offenen Aufſtand reizt. D. Schr.) Lokales. — Aus dem badiſchen Schulweſen. Die vor einigen Wochen abgehaltene außerordentliche Dienſtprü⸗ fung für Kriegsteilnehmer haben am Lehrerſeminar II in Karlsruhe 96 und am Lehrerſeminar in Freiburg 90 Volksſchulkandidaten beſtanden. Die erſte Prüfung für Handarbeitslehrerinnen haben 54, die zweite Prüfung für Handarbeitslehrerinnen 30 und die erſte Prüfung der Haushaltungslehrerinnen 23 Kandidatinnen beſtanden. — Bartholomä. Der Bartholomäustag am 24. Auguſt ſteht als Torwächter beim Austritt der Hundstage. Die Erntearbeit neigt ſich dem Ende zu. Die Vorboten des nahenden Herbſtes ſtellen ſich ein. Nach der Anſicht des Landmanns beſtimmt Bartholomäus den Charakter des Herbſtwetters: Wie's an dieſem Tage geht, es auch den ganzen Herbſt durch ſteht. Vielerorts gilt der 24. Au⸗ zuſt geradezu als Herbſtanfang. Die Witterung wird mmer unbeſtändiger. Die Oehmdernte ſoll beendigt ſein. An Barthlmä gehen die Gewitter wieder heim; Gewitter in dieſem Tag hat man übrigens nicht gern: Gewitter an Barthlmä, bringen bald Hagel und Schnee. Um dieſe zeit brechen für gewöhnlich die Vögel nach den wärmeren zändern auf. Der Tabakherbſt naht und mit ihm haben viele Arbeiterfrauen, die Hausarbeit als Nebenarbeit betrachtet ſich in den Strudel des Tabaksherbſtet geſtürzt, um in die jetzt herſchende Teuerung einige Mark erarbeiten und ſo das Haushaltungsbudget beſſer geſtalten zu können. Die meiſten unſerer Landwirte ſind ſo einſichtsvoll, und zahlen einen der Zeit entſprechenden Akord oder Lohn, rechnen es ſich auch als Ehre an, wenn ihre Arbeiterinnen ein ſchönes Stück Geld einnehmen können. Leider muß geſagt werden, daß es nicht bei allen Landwirten der Fall iſt. 5 Einſender dieſes appelliert an die Einſicht aller hieſigen Landwirte vor Beginn des Herbſtes mit ihren Arbeiterinnen feſtzulegen, wie die Preiſe für das Ein⸗ nähen geſtellt ſind und dieſelbe ſo zu ſtellen, daß ſie den teueren Zeiten angepaßt ſind. Baden. Karlsruhe, 23. Aug. Nach den bis jetzt ein⸗ zegangenen Berichten iſt die Ernte in Baden ausge⸗ zeichnet ausgefallen und gut eingebracht worden. Ter Druſch des Getreides übertrifft an Körnerertrag allt Erwartungen; der Körnerertrag iſt etwa ein Viertel rößer als im Durchſchnitt der letzten Jahre. Die usſichten auf den zweiten Grasſchnitt, die nach der Heu⸗ ernte infolge der allgemeinen Trockenheit recht mäßig waren, haben ſich durch den Eintritt reichlicher Nieder⸗ ſchläge weſentlich gebeſſert. Die Oehmdernte iſt infolge⸗ deſſen ſehr reich ausgefallen; in verſchiedenen Gegenden des Landes wurde mit dem Oehmdertrag eines Morgens Wieſen bis zu 150 Mark gelöſt. (Tennenbronn, 23. Aug. Wie wir im Tri⸗ berger Bote leſen, bot auf dem Fohrenbühl eine Dame aus Norddeutſchland eine Mark für ein Ei, in Königsfeld zahlte ein Kurgaſt 100 Mark für 5 Pfund Butter und ein anderer bot 1000 Mark für drei Schinken. ) Berghaus⸗Krenkingen, bei Waldshut, 23. Aug. Durch einen Blitzſtrahl wurde ein zum Berghaus gehö⸗ render Schafſtall eingeäſchert. Etwa 6000 Zentner Heu wurden vernichtet. Die Schafherde konnte bis auf 10 Stück, welche verbrannt ſind, in Sicherheit gebracht N 8 23. Aug.„Algemeen Handen. — Die Döſtver nd mit 30 000 bis 40 000 Mark bezahlt und dabei machen ſie noch großen Gewinn. Das bewirke eine unerhörte Verteuerung der Konſerven und Marmeladen. Auch die Hamſterfahrten bilden eine Gefahr. Wenn der Mißbrauch nicht aufhöre, werde mit den ſchärfſten Zwangsmaßregeln vorgegangen. Lieferungsverträge hätten beim Obſt wenig Erfolg. Um die Durchführung der Maßnahmen ſicher⸗ zuſtellen, iſt vorgeſchrieben, daß im Gebiete des Deutſchen Reiches Aepfel, Birnen, Pflaumen und Zwetſchgen nur mit Genehmigung der zuſtändigen Landes⸗, Provinzial⸗ oder Bezirksſtellen abgeſetzt werden dürfen. Die Gen Nag hat, ſoweit es ſich um Beförderung mit Eiſenbahn, ahn, Karren oder Tiere handelt, in ſchriftlicher Form durch Ausſtellung eines Beförderungsſcheins zu erfolgen. Das Nähere hierüber beſtimmen die Landesſtellen, die auch das Recht zur Ausſtellung des Beförderungsſcheins an andere Stellen übertragen dürfen. Nur der Abſatz auf . Märkten bedarf keiner Genehmigung. Ebenſo iſt es geſtattet, unmittelbar an Verbraucher bis zu einem Kilogramm Ware abzuſetzen. Im kommenden Herbſt und Winter ſollen auf den Kopf der Bevölkerung pro Ta 30 Gramm Marmelade kommen, es würden NN 8 100 000 Zentner Brotaufſtrich gebraucht. Hiervon ſeien 2 400 000 Zentner Kunſthonig, 400 000 Zentner Rüben⸗ ſaft und 5 300 000 Zentner Obſtaufſtrich. Von der Geſamt⸗ ſumme erhält das Heer und die Marine 2 700 000 Zentner,. 5 vielleicht eine Million weniger, wenn die Heeresverwal⸗ tung das Obſt aus den beſetzten Gebieten erfaßt. — Was ſind Taſeläpfel? Nach einer Entſchei⸗ dung des K. Preuß. Kammergerichts ſind unter Tafel⸗ äpfeln Aepfel zu verſtehen, die nach Art und Güte ſor⸗ tiert ſind. Für dieſe Auslegung ſpricht ſchon die Be⸗ deutung, die im gewöhnlichen Leben dem Worte„Tafel⸗ äpfel“ beigelegt wird. Dieſe Auffaſſung wird auch ſonſt vertreten, wenn u. a. in der Literatur darauf hingewieſen wird, daß Tafeläpfel„geflückte, möglichſt gleichmäßig ſor⸗ tierte, zum Rohgenuß geeignete Aepfel ſind, bei denen alle wurmſtichigen, verkrümmten, angefaulten, unverhält⸗ nismäßig kleinen, ſchmutzigen und gedrückten Früchte aus⸗ geſondert worden ſind“. Die Hausfrauen werden gut tun, dieſe Begriffsbeſtimmung ſich zu merken und je nach⸗ dem auch auf dem Markt geltend zu machen, wo viel⸗ fach die Neigung beſteht, Fallobſt als„Tafeläpfel“ zum Verkauf zu bringen. f — Das Eichhörnchen— eine Gefahr für unſere Obſternte. Wucherpreiſe für das knappe Brenn⸗ material führten heuer im Umkreis von Orten mit viel Minderbemittelten zu einem gründlichen Abſuchen der Waldungen nach Kiefern⸗ und Fichtenzapfen. Die in dieſen enthaltenen Samenkörnchen bilden aber das tägliche Brot des Eichhörnchens, das nun in ſolch abgeſuchten Ge⸗ genden gleichfalls um Broterſatz Umſchau hält. Es holt aus den Pflaumen, ja ſelbſt aus den noch grünen Zwetſch⸗ gen, aus Aepfeln und Birnen die Kerne heraus und läßt die Früchte, klein zernagt, dem Beſitzer unter dem Baum zurück. Vorher ſchädigte es im Frühſommer, wieder nich! der ſüßen Frucht, ſondern deren zahlreichen kleinen Kerne wegen, die Ernte von Garten⸗, Erd⸗ und Himbeeren. Verantwortlich für die Redaktion Ga. Zimmerman Seckenbeim Fleischausgabe. Wie ſchon bekannt wurde die Kundeneinteilung bei den Metzgern aufgehoben und tritt an deſſen Stelle die Verteilung des Fleiſches nach Nummer. Die Fleiſchausgabe lür dieſe Woche findet folgender⸗ maßen ſtatt: Nr. 1 bis 823 bei Metzgermeiſter Gropp. „% e 1 Gruber. „ 1491„ 2066 5 Hartmann „ 200% 9 1 Neudeck. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. 5 Auf den gültigen Anteil der Wochenmarkenmenge f entfallen auf die ganze Marke 150 Gramm auf die halbe Marke 75 Gramm Fleiſch. Um die noch bis 26. Auguſt gültige Marken nicht zu entwerten, find nur ſo viel Marken abzutrennen, als die abgegebene Gewichtsmenge Fleiſch. Seckenheim, den 24. Auguſt 1917. Sebensmittelamt. Die Kriegsküche kauft fortwährend größere Mengen zu Tagespreiſen. Zwetschgen Am Sonntag, den 26. morgens 8 Uhr verſteigere ich am Hallenweg bei der Bahn das Erträgnis von 5 Bäumen. Gg. Alter, Friedrichſtr. 83. f — Sonntag, vormittags /½8 Uhr findet die Verſteigerung n Swetſchgen am Holzweg ſtatt. Baur ves e kleine Elſe. t Sehen konnte mans nicht, aber hören, daß die Elſe Von Ebmund Hoefer ein verdrießlich Geſicht machte.„Laſſen Sies nur gut 5(Nachdruck verboten.) ſein,“ erwiderte ſie,„ich bin nicht eben ſchreckhaft, wie Nach einiger Zeit, als es dunkler wurde, brach Sie wiſſen, und ſchwach bin ich auch nicht. Erzählen er auf und entfernte ſich mit artiger Entſchuldi⸗ Sie mir lieber von Ihrem Freund,— denn das iſt er gung. Und da merkte mans, daß ſeine Anweſen⸗ doch? 2 Wie nannten Sie ihn?“ f 2 heit auf die Geſellſchaft ſo gut wie keinen Eindruck ge-„Gerhard Dumsdorf, er hat unſere vierte Schwadron macht hatte, denn man ſprach kaum über ihn, und leb⸗ erhalten. Weiter wäre da viel zu erzählen, aber für hafter wurde man auch nichl. Sie iſt das kaum. Seine Familie iſt eine ſehr gute Nur für die Elſe ſchien er nicht ganz gleichgültig und galt auch für reich. Der Vater muß aber ſchlecht geweſen 85 ſein. Se he 1 3 58 Eee en gewirtſchaftet haben, und auch Gerhard ſelbſt hat vielleicht nicht nur munterer und man vernahm ein paarmal wieder ſein Teil beigetragen— er war ein. wilder Patron, ihr ſilberhelles Lachen, das ſo rein und ſo klar den wenn ſonſt auch ein liebenswürdiger Burſch und guter Hörern ins Herz drang, wie das Früh⸗ Kamerad. Genug, die Güter mußten verkauft werden, lingslocken eines Vogels, ſondern als die Geſell⸗ und die Familie, die nicht klein iſt, lebt in den bedauer⸗ ſchaft endlich ſpät aufbrach und Herr von Blindheim lichſten Umſtänden. Das muß ihn denn wohl drücken, ihr ſeinen Arm bot—„Ei, ei, Rittmeister!“ lachte ſie, allein er hat auch noch ſein eigen Unglück gehabt. Er zwar haben Sie mit mir vor? Wollen Sie Ihre Sün⸗ hatte ſeiner Schweſter wegen ein Duell zu beſtehen, durch den von heut mittag wieder gut machen und laſſen darum welches es zu einem Zerwürfnis mit der Familie ſeiner Ihre Frau für mich im Stich?“— da ſagte ſie, nach⸗ Braut oder gar mit dieſer ſelbſt gekommen zu ſein ſcheint: dem er ſcherzend geantwortet und ſie ſchon aus dem ich bin da noch nicht orientiert. Daß er in gutem Recht Garten heraus waren und allein gingen, auch plötz⸗ war, daran iſt kein Zweifel; aber er erſchoß ſeinen Gegner, lich:„Was iſt das für ein ſtiller Menſch, den Sie und das iſt für einen Mann von Herz eine ſchlimme da heut abend mitgebracht haben— nicht wahr, es iſt Mitgift. Jetzt kommt er von der Feſtung, wo er übrigens doch der Gleiche, mit dem Sie heut mittag ritten?“ nur ein halbes Jahr blieb, denn man will ihn droben „Gewiß!“ verſetzte er,— es war etwas Nachdenk⸗ entſchieden wohl. Er iſt lange krank geweſen, ſagt er. liches in ſeinem Ton.„Und ſind Sie ſelber um Den ſo Man ſieht es ihm freilich auch an.“— ſtill geweſen, kleine Elſe?“„Armer Menſch!“ ſagte Elſe nach einer Pauſe ganz „Das mag wohl ſein,“ ſagte ſie gleichfalls gedanken⸗ leiſe; weiter nichts.— voll.“„Ich mußt ihn immer wieder anſehen und denken, Als man ſich vor dem Hauſe der Damen verabſchiedet worum er ſo traurige Augen hat? Und die Augen taten hatte und der Rittmeiſter mit ſeiner Frau ſeiner nicht mir weh. Es iſt ein ſo ſchöner und ſtolzer Menſch, und fernen Wohnung zuſchritt, ſprach ſie ſchalkhaft:„Nun die Welt iſt ſo reich an Glück und Luſt— weshalb nur Fritz was haſt Du denn ſo eifrig mit der Kleinen zu für ihn nicht?“ a reden gehabt? Ihr ſahet und hörtet ja nichts anderes, „Ich habe mir wohl ſo etwas gedacht,“ ſprach er; als euch ſelbſt.“ f es war wieder ein beſonderer Ton, in dem der Scherz„Da irrſt Du Dich ſehr,“ verſetzte er, und es war nicht recht zur Herrſchaft gelangte.„Sehen Sie nur nicht in ſeinem Tone auch jetzt wieder etwas Nachdenkliches; zu tief in dieſe Augen. Es könnte gefährlich werden.“„wir redeten im Gegenteil von nichts weniger als von er er 8 — 1 1— uns ſelbſt, ſondern faff nur von Gerhard, nach* mich fragte.“ 1 g „Du ſagſt das, als ſei es Dir e 15 dennoch iſts ſo natürlich! Wer ihn ſieht, 1 von ihm wiſſen wollen.“ „Und trotzdem macht mir das Interiſſe g, u — denn das wars, da ich einen Scherz verſue 15 8 * 8 3 125 e und ie verdrießlich!— gewiſſermaßen Sorge. Ei ren ö 9 Glück liegen mir am Herzen. Und wohin ſoll ie Lo „Was ihr Männer doch ſeltſam ſeid!“ ſagte uche kopfſchüttelnd.„Heiraten ſtiften, Verlobungen i Mäne machen, Einfälle haben— das, ſagt 100 Frauen Hauptvergnügen, und bei Lichte beſehen, 0 niemand ſtärker, als ihr. Dieſe beiden Wee 4 ſich heut zum erſtenmal in ihrem Leben a 5 „Es wird nicht das letztemal geweſen ſe ume ſeltam ernſt ein.„Beide haben das Gem Wel man ſie lieben muß, man mag wollen oder ſollte“ das ihnen nun ſelber klar wird— und ware zu 15 das nicht?— Das Beſte iſt, daß er chigen i und auch wohl ſonſt noch nicht allzuviel hein gnügungen hat, und daß ſie in acht Tagen A eht.“ Tach! 1„Ich verſtehe Dich immer weniger, fung, we Begleiterin faſt ein wenig unmutig.„Weder Ji lag Gerhard ſind leichte und leichtſinnige Menſchen d 10 ihn doch auch ſeit fünf, ſechs Jahren. Luſtgn ens f war er, aber— nochmals!— leichtſinnig ue da obendrein ſeine Verlobung—“ 75 ſi fuſ „Das laſſe nur gut ſein,“ unterbrach er das a „Die Sache iſt zu Ende, er iſt frei, und wie dent war, kann ich ihm dazu nur Glück wünſchele 5 habe ihn lieb. Allein ich habe unſere Kleine 1b iht Sie iſt des beſten Loſes wert, und ob Ger e! bieten könnte— ich gebe zu,“ brach er topf en f „alle dieſe Gedanken ſind töricht, aber ich b los von ihnen. Laß uns über ſie wachen, H 5800, Wir bieten an: * 85 * 2 4 5 Sowie sämtliehe Bedarfsartikel: Platten papiere postkarten Entwickler Fixirbad Tonfixirbad. Schalen Copirrahmen Dunkelkamwerlampen empfiehlt. ARC EN Germania- Drogerie dee kr. Magners Macht. Inn. W. Höbsfin. 8 HEINRICH WEICK UM. 0 Schuhhaus, Seckenheim, Hauptstr. 153 empfiehlt Schuhwaren aller Art. Grosses Lager in Sandalen. N C6 0 0 Selbst färben mit den echten Saas 8 1 5 5 N N 5 ö — — N — 0 N I. g 20 7 0 eee Made. 0 Eigene Reparaturwerkstätte im Hause. Anfertigung nach Mass. 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