Mie ill Doch. 20. Sopfenber 1917. eit —— 5 e W 5 2 f a * Aſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und verde der Feiertage. 2 Abonnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. ein! 125 bei freier Zuſtellung. er die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. — * b 0 8 e Wer wird siegen? en die daß e Feinde ſehen ihr Vertrauen auf die Macht der 1 de J 0 für uns, als den angeblich Schuldigen am Kriege, e bauen delage unabwendbar werden müſſe. Wir dagegen 9 11 luer. W. Macht der Wahrheit, der ſchlichten, einfachen, wa dicht üb ahrheit, daß Deutſchland nach drei Kriegsjahren 1 u, de ltigt werden konnte. daß unſere Heere überall n Kri a. madrär eg auf Feindesland führen und ſich von dort nicht 1 rech dn la ſen, ja ſogar— wie jüngſt Riga gezeigt hat— . 10 n W orwärts gehen. Das Gegenteil dieſer unanfecht⸗ 1 nahen in darbelt hämmern die Führer der Feinde tagaus, keich, b aus d, 8 Hirn ihrer Völker. In ihrer Zähigkeit glauben 1 der 0 eingehämmerten Siegeswahne müſſe ſchließ⸗ ring ürkliche Siegeswille werden, der Deutſchland nieder⸗ ö e Wir dagegen ſchreien nicht immer wieder e werde vor auf dem Boden der Feinde kämpfen, nicht Krienerden können, daß wir vielmehr ſiegen, wie das ja 5 iegs karte 5 J 140 N. il li, 1 i* e tie in jedermann unwiderleglich zeigt 5 ihrheit des gut, wir verführen mit unſerer ſieghaften ben, 1285 wie es drüben die Feinde mit ihrer Lüge ö(en K 5 uns überwinden ſoll. Denn bei uns zu Hauſe KEndſt mütige verdrießlich den Kopf hängen, weil ihnen dae Feld zu lange dauert. Sie wollen es beſſer wiſſen, als 0 80 den 3 hall und Meiſter Hindenburg, der in ſeinem b Nahrheit zausſchuß des Reichstages beſtimmten Bericht * daß* wacteriſch um 3 1 auf ee ee er⸗ ün t; militäriſch am Beginn des vierten Kriegsjahres 8 e e tehen, 7 87 nie zuvor.“ 55 g wderhol Hindenburg⸗Zeugnis„Günſtig wie nie zuvor!“ aus 9 und bekräftigen alltäglich die amtlichen Berichte ulder, 5 roßen Hauptquartier. Sie verkünden immer d 8. die deutſchen Stellungen nicht zu durchbrechen Vaenkanſch im Angriff unwiderſtehlich ſind. Selbſt der Wen General Perſhing hat das auf Grund ſeiner l Wer ſonſt noch drüben für die wie dt un nd Wirklichkeit Augen und Ohren hat, und, was ches 10 hört, auch auszuſprechen wagt, verhehlt ſich nicht, Ia t fag nern Feinden ſteht. In einer Londoner Wochen⸗ pie die ein ehrlicher Engländer, ſeine Landsleute, die, zen, glitunge gegenwärtig ſtehen, noch nach dem Siege de de indern, die den Mond haben wollen. Wie gehen Opf Linde auch im Weſten anſtürmen: mit ungeheuer⸗ erkaufen ſie ſich doch immer nur die alte Ein⸗ . 2 er g 1 25 wel bekanntes oßen Moskauer Tagung die furchtbarſte Ge gell baten ſicherſte Gewähr in ihre Siegesrechnung ein⸗ 5 1 2 5 be 170 erhellt. Dieſer erbrachte bisher 6 Millionen chaten un Aso ie Fahne . umehr Agkeit zum ſiegenden Durchhalten haben wir 5 es dieſe Summe wächſt und damit die Wirt⸗ * Jer 3 Vermischtes. ter s Pgetograyh. Bei einem Gewitter hatten, f 955 gelegene Tickten zwei Knaben aus einem bei N an 10 90 Dorfe Schutz por dem Regen unter cd een pl g t Sepang svuvluzz ab uegaoctet d 8 en bunpogucz eig r bin ꝓuquabnz; 1 e Sog l aeslunup lng Acco ueuseu ui svaje qa sir 5 wu Lupe 130% nig aun uebunzcegz0 cute unn e bur 5 1 eee e en eee eee ee e ö 5 20 oinvaeg un ee usbfeutch ö ene 15 an berne eeeen e une ben dae Meaoaehqo usbnetönzg ue ua 400 Mae„ogg ö f Waie ing 6 even eee ee e 0 Wen ane 1500. ao gun aegezan Jpag geg dbanga use neun ne ben dee webe ssb lzgplIe ue In Ude e U We nouaguag ae een eue— uaufe 1 2 4 0 1 dus Mang zadeung noa Funn ö deo no b 00 ug z teu zu obung auenlonſeb 9585 V gubg 0 Senne en ne neee And 0 9 u d egen eee ancklquvig 0„e ee eee eee eee eee Wehe pod ats ind usunpſlich ureusel ne 4 onen u 10 00, usage ee ca bununn du 1 7 aan eln anepnang usgag su! Wee% ep id bunch eee dem 0 150 u Uu 129 85. logie ace pv eee m0 e e peih usqog ne sojcef usbung 3 J Waun ag gun bag unvg used 220 N de ee er ene ee ee e liche Tatſache in alle Welt hinaus, daß wir, die Waun damnoch aause ho neunen u 17. Jahrgang Hmts blatt der Bürgermeister ämter Seckenhelm, Huesheim, Medzarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von ig. Zimmermann, Seckenheim. gehend ſei, aber jetzt ſind meine Augen wieber völlig gelund.“ Die Aerzte erklärten, daß die Heilung durch den plötzlichen Nervenchok erfolgt ſei.. 5 L 5 f A Nicht Mut- cht Opferſinn, nur ein bischen geſunder Menſchenverſtand! 853 F Die Zeichnung der Kriegs⸗ anſeihe iſt jetzt für jeden einzelnen ein Gebot der Gelbſterhaltung!— Denn: ein guter Erfolg iſt die Brücke zum Frieden ein ſchlechtes Ergebnis verlängert den Krieg! Darum zeichne! 1* 7 a N* l Die Poeſie des Herbltes. Nicht nur der Sommer hat ſeine Poeſie. Wer recht zu ſchauen vermag, wird auch dem Herbſt ſeltene Reize zuer⸗ kennen müſſen. Schon von jeher war der Herbſtmonat Sep⸗ tember, vielleicht auch der Oktober, die verlockendſte Zeit zum Wandern. So ein ſtiller, milder Herbſt⸗ und Sonnentag iſt wie geſchaffen zu größeren Märſchen über Land. Da zeigt ſich keine Aprillaune mit jähem Wechſel aller Witterungs⸗ arten. Es fehlt aber auch die ſengende Glut des Hoch⸗ ſommers, die das Wandern oft ſo ungemütlich macht. Die Erde iſt noch genügend durchwärmt. Und iſt der bunte Blumenſchmuck auch ſehr zuſammengeſchmolzen, ſo blüht's und leuchtet's doch dafür in allen Bäumen gelb, rot und grün auf; rotbäckige Früchte winken im herbſtlichen Laube und am Spaliere hängt die edle Traube! Selbſt dann aber, wenn das dürre Laub niederrauſcht und der Nebel abends wie ein Tuch* dem Gelände hängt, wenn ſtatt des Amſelrufs nur Krahen von einem kahlen Wipfel zum andern fliegen, iſt noch Poeſie genug im großen Reiche der Natur vorhanden. Es gibt Menſchen, welche die herbſtliche Stimmung über alles lieben, ſtille Menſchen, die viel gelitten, denen der Sommer mit ſeiner bunten Fülle faſt ſchmerzhaft iſt und die erſt lächeln können, wenn das Bild der Natur mit dem Bilde, das ſie im Herzen tragen, über⸗ einſtimmt. Viele unſerer Dichter— wie Lenau, Prinz v. Schönaich— haben dem Herbſt ihre ſchönſten Lieder ge⸗ widmet, Lieder, aus denen zarte Melancholie, ſchmerzliches Verzichten auf das Glück, Sehnen und Hoffen ſpricht. Wir denken da auch an die prächtigen Zeilen von Storm: Der Nebel ſteigt, es fällt das Laub, Schenk' ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag Vergolden, ja vergolden! 8 Eigentümliche Stimmungen tauchen im Herzen des Wandersmannes auf, wenn es Abend im Herbſtland ge⸗ V fr. 225. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 18. worden iſt und die Nebelbanke über den Wieſengründen lagern. Rot taucht des Mondes Horn hinter kahlem Geäſt auf. Die Füße ſchreiten durch ganze Maſſen dürren Laubes. Fernes Hundgebell klingt von einem einſamen Gehöft, aus deſſen Fenſter der Schein der Lampe blinkt. Hui, wie ſchreckhaft ſpringt eben der Wind vorüber! Wir ſchlagen den Mantel feſter um uns und blicken hinauf zum dunklen Himmel, wo vertrauensvoll die ewigen Sterne niederblicken 15 wo Wodans Schleiergeſtalten geſpenſterhaft vorüber⸗ gleiten. Lokales. uk. Herbſt⸗Anſang. Am 23. September nachts 12 Uhr, juſt um die Zeit, da Frau Sonne aus dem Zeichen der Jungfrau in das der Wage tritt und zum zweiten Male im Jahre Tag und Nacht hinſichtlich der Zeitdauer einander gleich macht, nimmt der freundliche Sommer Abſchied von uns und ſtellt uns ſeinen Nachfolger, den früchtereichen Herbſt, vor. Die Trennung von der ſchönen Jahreszeit fällt uns gar nicht leicht und wir müſſen uns große Mühe geben, dem neuen, etwas rauheren Gaſt, der ſich bei uns einführt, kein allzu unfreundliches Geſicht zu zeigen. Der Herbſt iſt aber feinfühlig genug, um das gar bald herauszumerken und da hat er denn nichts Eiligeres zu tun, als ſich wenigſtens in der erſten Zeit ſeiner Regentſchaft von der beſten Seite zu zeigen. Er verſucht es hier und da noch einmal, ſommerliche Temperatur herbeizuführen und beſchert uns ſchöne klare Tage, die uns hinauslocken zu rüſtiger Wanderung durch Flur und Feld. Im Walde produziert ſich nun der Herbſt gar bald als Maler, der allerlei leuchtende Farben auf ſeiner Palettu hat, vom ſchwefligen Gelb bis zum tiefſten Rot. In allen Farben läßt er die Blätter vor unſeren Augen ſchimmern, ſo daß wir unwillkürlich Achtung vor ihm und ſeinem Talent bekommen. Wenn wir aber draußen über die kahlen Felder ſchreiten, dann gemahnen uns die ſilbernen Fäden, die uns umſchweben, daran, daß es zu Ende geht mit der Pracht der Natur, daß die ſchönen Tage gezählt ſind. Und wenn der Herbſt erſt einmal merkt, daß wir ihn durchſchaut haben, dann kennt er keine Rückſicht mehr. Heulend und fauchend fährt er im Sturme über Feld und Wald dahin und rüttelt ſo lange mit gewaltiger Fauſt an den Stämmen und Aeſten, bks kein Blatt mehr an den Zweigen hängt und der Boden mit einem rauſchenden Teppich modernden Laubes bedeckt iſt. Die Menſchen aber, die nun nichts mehr von ihm wiſſen wollen, treibt er mit Regen⸗ und Hagelſchauern zornig in ihre Behauſungen. Ab Jeindliche Agenten im Lande. Der Kultusminiſter hat folgendes Rundſchreiben an die Schulen erlaſſen: Da unſere Gegner einen für ſie günſtigen Ausgang des Krieges mit der Waffe nicht erzwingen können, wenden ſie ſich anderen Mitteln zu, um ihr Ziel, die Vernichtung der Kraft und der Freiheit unſeres Volkes, zu erreichen. Sie gehen neuerdings darauf aus, innerpolitiſche Schwierigkeiten bei uns hervor⸗ zurufen und beſonders Mißtrauen in der Bevölkerung gegen unſeren Kaiſer und ſeine Regierung zu verbreiten. In der Erkenntnis, daß die Feſtigkeit unſerer Zuſtände und die Kraft unſeres Staatsweſens in dem jahrhundertalten tief⸗ wurzelnden gegenſeitigen Treuverhältnis zwiſchen Fürſt und Volk beruht, ſuchen ſie dieſe ſegensreichen Beziehungen unter heuchleriſchen Vorwänden zu lockern. Es liegen Beweiſe vor, daß feindliche Agenten in ſolchem Sinne unter unſerem Volke kätig ſind. Das Gefühl der Empörung über die Anwen⸗ dung ſolch tückiſcher Mittel wird die böswilligen Abſichten unſerer Feinde in das Gegenteil verkehren und alle geſunden Teile unſeres Volkes zu noch innigerem Anſchluß an unſeren Kaiſer und unſer, Herrſcherhaus und zu noch herzlicherem Vertrauen zu ihm aufrufen. Beſonders unſere Jugend wird ſich mit Entrüſtung gegen derartige verwerfliche Machen⸗ ſchaften unſerer Feinde wenden und ſich um ſo feſter zu ihrem Kaiſer und ſeinem Hauſe ſtellen. Die Lehrer und Lehrerinnen aller Schulen werden, wie ich vertraue, Anlaß und Gelegenheit wahrzunehmen wiſſen, ſolche Gefühle in den Herzen unſerer Jugend zu nähren und durch zeitgemäße Belehrung zu feſtigen. a Wir halten durch! Der neue Staatsſekretär des Kriegs⸗ ernährungsamtes v. Waldow hat ſich ausführlicher über deine Pläne und den Stand der Ernährungsfrage geäußert. Die Aeußerungen zeichnen ſich durch große Vorſicht aus, zaſſen aber gerade deshalb erkennen, daß wir mit dem, was uns die Ernten beſcheren, beſtimmt auskommen werden, ohne darben zu müſſen. Für Heer und Bevölkerung iſt zeſorgt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, ſagte Exzellenz v. Waldow, daß neben der Deckung des unabweislichen Heeresbedarfs die Aufrechterhaltung der landwirtſchaft⸗ lichen Produktion in erſter Linie berückſichtigt werden muß. Sein Schlußwort lautet: Die Geſamtlage kann dahin zuſammengefaßt werden, daß wir mit völliger Sicherheit erwarten dürfen, auch die Schwierigkeiten des vierten Kriegsjahres zu überwinden. Dabei d. in gſeicher Weiſe auf die Selbſtbeſchränkung und Beſonnenheit vertraut werden, die das deutſche Volk in den ſchwierigen Verſor⸗ gungszeiten der beiden letzten Jahre in ſo anerkennenswerter Weiſe betätigt hat, wie auf das vaterländiſche Pflichtbe⸗ wußtſein und Verantwortlichkeitsgefühl der deutſchen Land⸗ wirte, das ihnen die Kraft gibt, trotz aller durch die Kriegs⸗ erforderniſſe bedingten Hemmungen reſtlos für die Schaffung unſeres täglichen Vrots fortzu⸗ arbeiten.— So haben wir die Zuverſicht, daß der neue Staatsſekrebär ſowohl die Intereſſen der Produzenten, wie die der Konſumenten gleich ſtark berückſichtigt, was nötig iſt, wenn wir ohne Reibungen durch die Schwere der nächſten Zeiten kommen wollen. *Die Aepfel des Paradieſes. Die„Paradeiſer“, Tomaten, die vielgeſtaltige Nachtſchattenpflanze, ſtammt, aleich den 5 für ſich allein nicht mehr verwendbar waren, * derselben Familie angehört, aus Sun Kartoſſel, wel amerika.—„Peruaniſcher Apfel“ nannte man ſie im 16. Jahrhundert und vielleicht wurde daraus langſam die ſprach⸗ liche Paradiesbezeichnung. Ihrer Spielarten ſind viele, in verſchiedenen Farben, Formen, Größen. Die gelbfrüchtige Eierpflanze; die in verſchiedenen Blau⸗ und Rotſchattierungen glühenden Nachtſchattenfrüchte Italiens. Der Speiſewert iſt ein großer. Abgeſehen davon, wirkt das in den Tomaten enthaltene Solanin geſundheitlich gut— mäßig genoſſen. Auch als.. Aphrodiſtakon iſt ſie bekannt(2) und geſchätzt. Da ſie keiner Zuſätze von Fett bedarf, hat ſie in roher Form, als Salat mit Zucker, Salz, Pfeffer je nach Geſchmack, auch unreif zur Salatbereitung benützt, friſch und eingelegt, ale Mus behandelt zu Tunken im Winter und friſch zu eben⸗ ſolchen eine große Kriegsbedeutung erlangt. Jedenfalls ent⸗ hält ſie wichtige Fruchtſäuren und Fruchtſalze. Deshalb kommt ſie, mit und ohne Zucker, auch längſt als Brotauf ſtrich in Frage. Weniger bekannt iſt, daß ſie gedünſtet, ge⸗ dämpft, z. B. in Rindſuppe, ein vorzügliches Beigemüſe bildet. Noch ſeltener trifft man ſie einſtweilen noch ale „Schnitzel“ ausgebacken: die Vegetarianer kannten ſie als ſolches ſchon lange. Der ausgepreßte Saft liefert, irgend⸗ einem Eſſig zugeſetzt— der, mit Weinſteinfäure verbunden, farbeerhaltend wirkt— im Verhältnis von 1 zu 2 bis 3 einen aromatiſchen Speiſeeſſig. Ein gutes und geſundes kaltes Gemüſe iſt ſie in Verbindung mit feingehackten Zwiebeln je nach Geſchmack, Peterſilie dabei.— Die Aufzucht aus Samen iſt nicht gerade nötig. Man kann beim garten⸗ mäßigen Anbau von wenigen Pflanzen, wie bei der Kar⸗ toffel, Stecklinge machen. Mit der Kartoffel wurden in jüngſter Zeit ſolche Verſuche gemacht, wie„Träggard“ berichtet Ebenſo auf Rügen, wie die„Tägl. Rundſchau“ meldet. Im übrigen muß das Bedürfnis, muß die Notwendigkeit, dit Not auch bei der Tomate, ſowohl im Gartenbau wie in der Küche, erfinderiſch machen. Allerdings muß der gute, kennt⸗ nisgeſchulte Wille zum Fortſchreiten vorhanden ſein.— Der Tomatengenuß durch Kinder iſt vielleicht wegen der aphrodiſiſchen Wirkung zu beſchränken. & Kochkiſte und Brennſtofferfparnis. Im Hinblick auf die große Bedeutung, die der Kochkiſte im Kriege zukommt, haben ſich mehrere Städte veranlaßt geſehen, Beratungsſteller einzurichten, in denen Kochkiſten praktiſch vorgeführt und An⸗ weiſungen zur Herſtellung gegeben werden. So wurden, um die Kochkiſte in den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung be⸗ kannt zu machen, in Wiesbaden Nudel⸗ und Stärkekiſter aus den ſtädtiſchen Lebensmittelverkaufsſtellen zu Kochkiſten, verarbeitet und zum Verkauf gebracht. Holzwolle, Schar⸗ niere und Verſchlüſſe wurden billig und zum Teil ſogar un⸗ entgeltlich abgegeben, um es minder bemittelten Kreiſen leicht zu machen, ſich vorhandene Kiſten ſelbſt als Kochkiſter auszuſtatten. Im Jahre 1915 war es durch Zuſchüſſe der Stadt Wiesbaden und dadurch, daß bemittelte Kreiſe etwas höhere Preiſe zahlen mußten, möglich, etwa 700 derartige mit Kiſſen verſehene Kochkiſten zu dem geringen Preiſe von Mk. 2,50 an Minderbemittelte abzugeben. Ferner wurden Muſterkiſten in leeren Schaufenstern ausgeſtellt, um zur Be⸗ nutzung anzuregen. In ähnlicher Weiſe wirkt jetzt die Zen⸗ trale der Hausfrauen⸗Vereine von Groß⸗Berlin. Sie ver⸗ 2 9 5 des September in ihren ſämt⸗ ichen Unterabteilungen Kurſe zur Selbſtanfertigu von 5 ſten. 9 e 3. ſtanſertigung vor * Die Erhaltung wirkſchaftlicher Werke. Noch immer herrſcht in weiten Kreiſen nicht genügend Verſtändnis dafür, daß es im Wirtſchaftsleben ſchlechterdings Unbrauchbares überhaupt nicht gibt, ſondern daß ſich jeder Gegenſtand in irgend einer Weiſe verarbeiten läßt. Vor kurzem hat ein hauswirtſchaftliches Seminar in einer bayeriſchen Großſtadt eine Ausſtellung von Arbeiten von Schülerinnen veran⸗ ö 3 die hierfür die augenſcheinlichſten Beweiſe liefern. So erblickte man neue Hemden, die aus alten Wäſcheſtücken gefertigt waren. Zu einem von ihnen waren nicht weniger als dreizehn verſchiedene Wäſcheſtücke verwendet worden. Beſondere Aufmerkſamkeit erregte, wie berichtet wird, ein äußerſt geſchmackvoller Damenhut, der aus einem alten nenſchirm gefertigt war. Alte Röcke und Kleider hatten ſich in kleidſame Bluſen verwandelt, aus Wäſcheſtücken, die s waren Schürzen und Unterkleider geworden, Stoffreſte aller Art 5 55 zu Kindern⸗ und Säuglingskleidern, ja ſogar zu Kinder⸗ ſchuhen verarbeitet, wie ſie jedem Schuhmacher zur Ehre gereichen würden.— Aehnliche Beobachtungen konnte man. bei einer Ausſtellung machen, die vor einiger Zeit im Berliner Rathaus veranſtaltet wurde. Mehr als achtzig Paar Schuhe wurden hier gezeigt, die unter Benutzung alten Schuhwerks er auch nur aus Pappe, Linoleum, alten Hausſchuhen, kleinen Zeugflicken verarbeitet worden ſind. Ferner erblickte man einen Abendmantel, der in einen ſehr anſprechenden Morgenrock verwandelt war, und Bluſen wurden gezeigt. dei deren Anblick niemand auf den Gedanken gekommen wäre, daß ſie alten Regen⸗ und Sonnenſchirmen ihre Ent⸗ ſtehung verdankten. Dieſe Beiſpiele beweiſen zur Genüge, wie bei gutem Willen und entſprechender Gewandtheit aus ſcheinbar Wertloſem wirtſchaftliche Werte von Dauer ge⸗ chafffon mor don kännon — Auszeichnungen für die Preſſe. Bei der ingſt erfolgten Verleihungen des Kriegsverdienſtkreuze⸗ nd auch eine Reihe von Verlegern und Redakteuren ii zaden ausgezeichnet worden, u. a. Friedrich Eckerlin zchriftleiter der N. Hegauer Ztg.; Bernhard Leitz, Ver ger des Brettener Wochenblatts, Frau Sus. Wieprecht zerlegerin der Eberbacher Ztg.; Red. Stolz, Herausgeben ſer Oberrh. Korreſpondenz in Karlsruhe. 7 — Die Lederzuſchneideſtelle. Die Angelegen eit betr. die neuerrichtete„Kriegslederzuſchneideſtelle“ in karlsruhe, die ihrem Geſchäftsführer Hirſch ein Gehal on 75 bis 80000 Mk. zukommen laſſen wollte, wiri ach der„Bad. Preſſe“ von zuſtändiger Stelle unterſucht — Einfache Einmachgläſer. Im„N. Tagbl.“ oird folgendes empfohlen: Man füllt das Eingekochte n gewöhnliche Trinkgläſer, Krüge, Töpfe, Flaſchen uſw.) chneidet ein darauf paſſendes Stück weiſes Seidepapier RNand zugeben), taucht dieſes in gekochte, geſiebte Milch 1 Eßlöffel voll in eine Untertaſſe ſchütten) und klebt das Papier vorſichtig auf das Gefäß. Den Rand drückt man eicht an. Man kann das Papier auch doppelt nehmen der zwei Papiere nach einander aufkleben. Nicht in er Sonne trocknen laſſen! Der Verſchluß wird hart vie Pargamentpapier und iſt luftdicht. 9 5 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim as gewaltige Völkerringen hat die Schwelle 25 4. Kriegsjahres überſchritten. Große Erfolge ſind von unſeren unvergleichlichen Truppen auf allen Kriegsſchauplätzen gegen eine Welt von Feinden errungen. Trotz unſerer Be⸗ reitwilligkeit zu einem ehrenvollen Frieden, be⸗ ſteht bei den Feinden die Abſicht fort, uns zu vernichten. Für das Deutſche Volk gilt es, den Kampf um Sein oder Nichtſein mit allen Mitteln fortzuſetzen. Es bedarf des Einſatzes aller Kräfte. Dazu iſt auch erforderlich, daß die Finanzen des Reichs für die hohen An⸗ forderungen, die der Krieg an ſie ſtellt, durch einen vollen Anleiheerfolg von neuem gekräftigt werden. Deshalb muß die ſtebente Kriegsanleihe ein glänzendes Ergebnis zeitigen. Jeder Deutſche muß in Erfüllung ſeiner vaterländiſchen Pflichten nach ſeinen Kräften an der Anleihe ſich be⸗ teiligen. Auf jede freie Mark kommt es an, für ſolche Beträge bediene man ſich der Sammel⸗ zeichnungen. Jeder steuere bei, damit das von uns allen gewünschte grosse Ziel eines ehrenvollen Friedens bald erreicht werde zur Freiheit und Sicherheit unseres Vaterlandes. S Welanntmachung. Schrotſcheine können ab heute zwecks Fütterung für Pferde, Zugkühe, Farren, Eber und für nachweisbar trächtige oder ſäugende Mutterſchweine, Schrotſcheine aus⸗ geſtellt werden und zwar für die Zeit vom 16. Sept. bis 15. November. 5. n Die ausführlichen Beſtimmungen erſch nächſten Amtsblatt. s Seckenheim, den 26. September 1917. Lebens mittelamt. Bekanntmachung. Kartoffelverſorzung Wir machen die Kartoffelverſorgungsbez darauf aufmerkſam, daß die gegen Bezugſchein Kartoffel erſt ab 18. November verbraucht werd Für die Zeit bis 18. November muß der 9 Kartoffel durch die ausgegebenen Kartoffelmarken werden. f Seckenheim, den 25. September 1917. Lebensmittelamt. Kohlen- Aushab“ 1 Jonuerskag, den 27. ds. Mis. uon hernittae ge 0 werden in der Kohlenhandlung Wilhelm 8 dahier, Wilhelmſtraße 42 verteilt. Es erhalten je tragenen Haushaltungen und zwar: Die Nummern 1 bis 50 von 7 bis 8 U 1 VV 101 132 9 1 Der Preis beträgt 2 Mk. 30 Pfg. per gent iſt abgezählt bereit zu halten. i Um größere Anſammlungen zu vermeiden, feſtgeſetzte Zeit genau einzuhalten. i Seckenheim, den 26. September 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. 7 7, „,* 25 3 (Mitglied des Verbandes Südd. Fußballve Morgen Donnerstag abends 8¼ Uhr Mitgliederversammlun! 111 5 11 0 Die Herren Vorſtandsmitglieder wen gh 10 bereits um 8 Uhr zu erſcheinen. Um 90 575 pünktliches Erſcheinen erſucht Sammel⸗Anzeiger uur für Milglieder der Zundw. Ein- 1. Verkaufe Eine Peitſche verloren gegangen, 700 bls zur Friedrichſtraße, abzugeben bei Heinrich 15 Ausnahmsweiſe kann morgen beim 35 die Liſte eingetragen werden, fur Diejenige ö welche Winterſaatfrucht haben wollen. f f Eine beſſere Qualität Tabakgarn Bindegarn verwendet werden und iſt erhältlich. I ftiſchnelkende Anh und 1 Kalb Zu vorkaufen. Georg Frey zur Roſe. Verloren Ein kleines Mähmaſchinen⸗ rad. Abzugeben gegen Be- lohnung bei Karl Volz Friedrichſtraße 41. no Der Ein K im Waldweg au ge nach Schwe bes abzugeben Die Brautſchau. Ein Bild aus den oberbayriſchen Bergen. Von Hermann Schmid. (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten) a Ter Morgen vor dem Erwachen war ſo ſtill, wie der Abend vor dem Einſchlafen geweſen; drum ward auch das leiſe Knarren wohl hörbar, mit welchem die Haustür langſam und vorſichtig in den Angeln gedreht wurde. Beinahe gleichzeitig war am obern Stockwerk an einem Fenſter eine Hand zu ſehen, welche geräuſchlos den daran befindlichen Schieber in die Höhe drückte. Auf der Schwelle ſtand Sylveſter, ſchon im vollen Sonntagsſtaat, und blickte wie unſchlüſſig in den kalten grauenden Morgen hinaus; hinter dem Fenſter lauerte wie ein Füchslein aus dem Bau der alte Brunnhofer. Tie Blicke des Burſchen kehrten immer wieder auf die Wand neben dem Türgerüſte zurück, denn dort prangte zierlich aufgehangen ein ſtattlicher Doppelſtutzen, ſchön geſchäftet und blank gehalten, daneben Waidtaſche, Pul⸗ pberhorn und Kugelbeutel, wie es ſich für einen 1 85 Jagdſchützen ſchickt. Der Förſter, der in dem Burſchen einen waidgerechten Genoſſen ſah, hatte nichts dagegen, daß im Bauernhauſe die Abzeichen der Jägerei prunkten, und ließ ihn gewähren, wenn er auf Pirſch oder An⸗ ſtand gehen wollte, ganz nach eigenem Belieben. Schon hob er den Arm nach der lockenden Waffe.„Warum ſollt' ich nit?“ murrte er halblaut.„Es iſt ja nichts Un⸗ rechtes. und heut', bei dem prächtigen Reif, da muß die Fährt“ zu ſehen ſein, daß einem das Herz im Leib lacht! Weil's der Vetter verboten hat?... Das iſt ſeine Schuld, nit die meine, warum verbiet't er was, das er nit verbieten ſoll? Ich bin ja kein Kind mehr.“ Dabei hatte er mit raſcher Bewegung das Gewehr von der Wand geriſſen, hielt es ſchußgerecht an die Hüfte und ließ mit ſichtlichem Behagen den Hahn auf und nieder klappen.„Wahr iſt es, ein Kind bin ich 10 0 wimmer,“ fuhr er in ſeinem inneren Selbſtgeſpräch ſoct, „aber er iſt d'rum doch der Vetter und wenn er's halt juſtament haben will, könnt' ich ihm ja einmal den Gefallen tun... Ja, wenn er's nur nit ſo poſitiv ver⸗ langen tät.. wenn er mir's unter vier Augen g'ſagt hätt', in der Still', nit vor der Baſ' und vor dem Muckl, der's gewiß noch geſtern im Wirtshaus drüben erzählt hat... Ich wollt' ihm ja gern zeigen, daß ich was auf ſein Reden geb', aber er ſollt' nur nit gerade das verlangen, was mir das Allerliebſte iſt und von was ich einmal nicht laſſen kann.... Aber wie?“ ſagte er plötzlich ernſt und ließ die Büchſe ſinken.„Hat er mich nit ein' Loder geheißen, der erſt ein richtiger Menſch werden müßt'? Er ſoll nit Recht behalten, ein richtiger Menſch kann alles, was er will.. und jetzt will ich ihm einmal zeigen, daß ich ein richtiger Burſch bin und nit erſt zu werden brauch'! Da häng', mein' liebe Kugel⸗ büchs, haſt Feierabend auf eine Weil“! Jetzt wird nimmer auf d' Jagd' gangen, ſechs Wochen lang, aber nit weil's der Vetter befohlen hat, ſondern weil ich ſelber nit will, weil, mich das Jagdgehen nimmer g' freut und das Schießen; damit muß er wohl zufrieden ſein, ſo geh's wenigſtens in dem einen Stuck nach ſein' Kopf, denn das andere.. das mit dem Heiraten, das iſt doch nur Narretei!“ ö Während dieſer Worte war der Stutzen wieder an ſeinen Platz zurückgekehrt; Sylveſter machte, als wollte er verhüten, daß der Entſchluß ihn nicht wieder gereue, einen raſchen Schritt über die Schwelle und die Tür flog hinter ihm ins Schloß. 4 a Der Alte oben am Guckloch duckte ſich und lachte zufrieden in ſich hinein, während er noch einmal ſein Bett aufſuchte.„Er geht ohne Gewehr,“ brummte er, „na, ſo iſt Hopfen und Malz doch noch nicht ganz ver⸗ loren an ihm!“ 5 i Der Burſche ſchritt indeſſen rüſtig die Berghalde hinan, quer durch das bereifte Gras; das war nicht der Weg, der zum Dorfe und zur Kirche führte, wo heute das Erntefeſt ſtattfinden ſollte und die verhängnisvolle Wahl“ bei näherem Herankommen aber hatte aber dazu war es auch noch viel zu früh und, 15 auch entſchloſſen war, nicht zu jagen, ie faſt unbewußt zog ihn doch die al 470 Gewohnheit ins Freie, dem Walde zu, von dem te Loch Morgenlüftchen den Harzduft herübertrug ast ſche und Gruß. Die Nacht war ihm unruhig u f 1 hie los vergangen: die Ereigniſſe des Abends erſzerchh ge; Gemüt und noch mehr das, was kommen, die enbli aufkommen ſollte aus der raſch in den 1 worfenen Saat. Und wenn er die wachen i und Bilder von ſich geſcheucht, dann kam erligend 1 mit geſteigerter Unruhe mit allerlei beäng ü ſtalten über ihn: bald kamen die Haſen usſbrüagt ſein Bett, machten Männchen und 1 1 v neckten ihn, daß ſie nun Ruhe haben dee Tier 0 n ſcheugeſichter und verwandelten ſich in 10 Höh Jäger und der Bauernburſchen, die lachend D vor ihm einen luſtigen Tanz aufführten. 4 es ihm wieder, als ſei er mitten unter 1 und höre die Klarinette ſeines Kamerad.. Ländler blies, wie man noch keinen gehn, Bergen, er flog, ſprang und drehte ſich 0 Tänzerin in den Armen, die ſich er ni eine leichte Feder, aber das Geſicht e das war abgewandt, und wie er ſich lich war und blieb undeutlich allmäh ſich die Geſtalt immer körperhafter und hing und ſchwerer an ihn wie eine bleierne La eſicht ſehe e jetzt konnte er auf einmal auch das Geſi ab, ein ke 1 1 große eulenhafte Augen guckten auf ihn he mmer der Naſe, die einem Schnabel glich, 5 5 5 f und wie der Spuk näher und näher des lafen ae ihn das Entſetzen aus den Armen Bette und mit einem Satze war er aus den den aus de ſich, aus Stube und Haus und mit bei 1— ſal unfreundlicher Gedanken zu entkomt 755 e Fortsetzung folgt) 4 Jupballuuh„along 1014 ee. 0 2 155 r 2 0 11 Ei je S e