täglich, mit Ausnahme der Sonn ⸗ und Jetertage. Wonnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. N di bei freier Zuſtellung. 5 e Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. — Der Weltkrieg. * Großes Hauptquartier, 5. Okt.(Amtlich. 5 Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Krondbrinz Rupprecht: in das G Feind et über die Nucht ler . 16 3 85 Der Gewinn der Engländer beſchränkt 10 r 1 bis 1½ Kilometer tiefen Streifen b än e über die öſtlichen Ausläufer von Zonne⸗ hen, Dis der von dort nach Beeelaere führenden eluvelt b 77 Dorf iſt ebenſo wie das heißumſtrittene Die 755 in unſerem Beſitz. ſülundeſtens ien Verluſte der engliſchen Diviſionen N lachtſelg wurden allein beim Frühangriff auf 90 nete— werden übereinſtimmend als e auch d 1 am men 89 up; badem Oflufer en w er gern faſt überall zur ückge⸗ b 5 An einzelnen Stellen wurden Ge⸗ „ Hand. ich, ſie brachten zahlreiche Gefangene in dem e göbzens lichen Kriegsſchaup lz 3 ren Kampfhandlungen. g u Becken Mazedoniſche Front: Nahtstätie ten Monaſtir und im Cernabogen war der Erst ank lebhafter als an den Vorkagen. ein! 10 17 Genera'quartiermeifter: Ludendorff. tebder, wie upftag liegt hinter unſerer vierten Armee, alt ennzeichen einer in dieſem Kriege war. Es Ae ar etung der Schlachten in dieſem Jahre, daß ieiſte und g der äußerſten phyſiſchen und moralt⸗ rig worungslofe oweit die Feinde in Betracht kommen, cheſchlagen 8 Einſeßung von Menſchen und Ma⸗ en illen eden. Man erkennt den ſtarren, un⸗ uzoſen und Ji. Engländer. Auch an den Fronten in Geſkaliener. Auch ſie zwingt der britiſche 11 Aber es gibt einen noch ſtärkeren le ehannkraſt, nt vor allem eine noch größere ſee⸗ hafte etwaige 1a 12 ſie den Feinden eigen iſt. Das r* rke der Deutſchen. Dank dieſer Eigen⸗ chen. 0 beſtanden, der große Angriff aufs m erſten Sturm, der in der Frühe 35 waren mindeſtens 12 Diviſtonen n die 3 aufgefüllt oder erſetzt wurden, achtfeld ztacht das weite, über 15 Kilometer itte ihre Schatten gebreitet hatte. Mit ard), im Wi wurde bei Poelcapelle(öſtlich von Auf ej ald von Bekeläre und bei Gheluvelt . er Strecke von etwa 7 Kilometer gelang er ſei inien um 1 bis 1½ Kilometer eine Verluſte ſind entſprechend ſchwer. den Feind verloren.— Die Württem⸗ Aan dei duch am 4. Oktob iffe d J ei im 4. ober ſtarke Angriffe der üälden 5 Höhe 344 blutig zurück. chen en Rotterdamſchen Courant“ geben ee in Jſliſten die Geſamtverluſte der brit be 00 800 Man onat September mit 2938 Offizieren keen und die Geſamtverlaſte der Flotte ö lane ſnt und 614 Mann an. Im Auguſt be⸗ lanann. verluste der Armee 5284 Offiziere und as Ve * eben und Treiben der Amerikaner in den * chen unſerer Leute ganz aus der Jaſſung gebracht. 1I17. Jubroang. RMS blatt der Bürgermeister amier Secken heim, nesheim, Neharhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. kleinſten. Städten der Normandie, wo ſie ſich als eigent⸗ liche Herren aufſpielen, machen die Blätter allerhand An⸗ deutungen. Die Felder gehören ihnen. Sie bauen darauf ihre Baracken und Schuppen. Weiter heißt es: Die Frauen gehören ihnen und der ſchönſte Traum der Mäd⸗ chen iſt, einen Amerikaner zum Mann zu bekommen. Eine Waffentat württembergiſcher Truppen G. K. G. In dem Bericht der Oberſten Heeresleitung vom 14. September 1917 über die Schlacht in Flandern war eine Waffentat württembergiſcher Truppen beſonders hervorgehoben mit den Worten: 15 1 55 „In der Nacht vom 11. zum 12. September warfen württembergiſche Kompagnien den Feind aus einem Wald⸗ tück nördlich von Langhemark. Zahlreiche Engländer wur⸗ en gefangen zurückgeführt.“ 8 Hierüber liegt jetzt nachfolgende briefliche Schilderung des Führers jener Unternehmung, des württembergiſchen Landwehr⸗ hauptmann H. vor, in der H. ſein eigenes Verdienſt ganz zurück⸗ treten, dafür aber die Tapferkeit ſeiner Leute in um ſo hellerem Lichte erſtrahlen läßt: 5 Ich lag mit meiner Kompagnie vor dem H.⸗Wald in und auf beiden Seiten von dem„Tolenwäldchen“, einem klei⸗ nen zuſammengeſchoſſenen Waldſtück von nur etwa 80 Meter Breite, das ſo heißt, weil ein Soldatenfriedhof daran anſtößt. Der einzige Unterſtand, in dem ich wohnte, war ſchlecht, ohne Eiſen gebaut. Eine Abteilung des Unterſtands war ſchon zu⸗ ſammengeſchoſſen, da lagen unter Betonklötzen eingeklemmt alte Leichen, die fürchterlich rochen. Viele Tauſend von Fliegen, in meinen Kleidern ungezählte Flöhe, ſo daß ich bald am ganzen Leib blutrünſtig war, auf dem Boden faules, ſtinkendes Grund⸗ waſſer, als Bett zwei ſchmale, verſchieden dicke Bretter uſw. Die Grenze der Stellung feindwärts ſollte ein Bach bilden. Aber die Verhältniſſe waren in dem Trichterfeld, wo man bei Tag keine Bewegung machen durfte, noch ſehr unklar, und mein Vorgänger teilte mir mit, wahrſcheinlich hätten die Engländer noch Poſtierungen auf unſerem Bachufer. Anſere be⸗ ſetzte Trichterlinie lief etwa 80 Meter vom Bach entfernt. Sobald wir abgelöſt hatten, ließ ich die Kompagnie vorſichtig vorrücken, um den Bach zu erreichen. Zwei engliſche Poſten mit Maſchinengewehren, auf die Teile der Kompagnie ſtießen, wur⸗ den über den Bach geworfen. Aber als meine Leute faſt ſchon am Bache waren, erhielten ſie a von hinten Feuer und Handgranaten. Die ſehr kleine und deshalb mit großen Lücken vorgehende Kompagnie war an einem mit etwa 60 Eng⸗ ländern beſetzten Graben in der Dunkelheit auf beiden Seiten vorbeigelaufen und wurde jetzt im Rücken gefaßt. Sie fügte dem Gegner ſtarke Verluſte zu, mußte dann aber in die alte Stellung zurück. Am übernächſten Abend hatte ich zwei weitere Kompagnien und ich erhielt den Befehl, mit dieſen Kräften den Feind im Wäldchen und im Raum rechts davon anzugreifen. Das Wäld⸗ chen allein war von den Engländern mit einer vollen Kom⸗ pagnie von etwa 110 Mann beſetzt. Unſere Kompagnien waren damals gerade äußerſt ſchwach, übermüdet und abgekäm pft. Um 4 Uhr früh brachen die Stoßtrupps vor. 7 5 vom Wäldchen wurden die engliſchen Stützpunkte ohne Mühe über⸗ rannt. Ebenſo warfen meine Leute ſtarke Poſten, die die ſeit⸗ lichen Waldränder beſetzt hatten, ſchneidig über den Haufen; was hier nicht gefangen genommen wurde, wurde getötet. Sehr ſchwer war der Kampf um den zentralen Stützpunkt im Wäld⸗ chen. Aber es klappte alles vorzüglich, die Stoßtrupps arbei⸗ teten glänzend zuſammen, vor allen Seiten gingen die Leute mit unglaublichem Schneid drauf. Sobald die erſten Erfolge ge⸗ ſehen worden waren, hatte die Begeiſterung alle gepackt, die älteſten Leute, die ich in Reſerve gehalten hatte, ſtürzten ſich mit ins Gewühl. Viele haben wirkliche Heldentaten vollbracht. So ſprang einer von meinen Kleinſten allein in einen dicht⸗ beſetzten Graben und zog ein Maſchinengewehr und 3 unver⸗ wundete Gefangene heraus. f In dem Wäldchen war ein toller Lärm. Ueber tauſend deutſche Handgranaten wurden geworſen und als dieſe aufge⸗ braucht waren, arbeiteten die Leute mit engliſchen weiter. Sehr bald kamen die erſten Gelangenen. Einer meiner 55 Unter⸗ offiziere brachte in der einen Hand ein Maſchinengewehr, mit der andern hatte er einen Eng änder am Kragen und dazu ſchrie er fortwährend:„Du ſchlechter Kerl, mußt du noch ſchießen, wenn man auf 3 Schritte vor dir ſtehl?!“ Im Ganzen wurden bei mir 42 Gefangene und 3 Maſchinengewehre eingebraht(im Ab⸗ ſchnitt rechts von mir wurde gleichfalls angegriffen, dort gings aber nicht nach Wu n ſeh; die Getamebeute in beiden Abſechnitlen war 4 Maſchinengeweh Gefangene). Die Ge⸗ fangenen waten zum Teil ſehr vergnügt. Es waren lauter Irländer. Die hatten eben eeſt abgelöſt, kannten ſich in ihrer Stellung noch nicht aus und waren durch das blitzartige Borbre⸗ Uebrigens haben ſie ſich an vieſen Punkten ſehr tapfer 9 5 aber achdem ſie einmal gefangen waren, machten ſie aus ihrer Ab⸗ neigung gegen England bein Geheimnis. ie hat bei dem Angriff keinen einzigen hee und 61 Meine Kompagni Berluſt gehabt De Bun der ande en Hompagnien waren ſehr gering. Von den Irländern ind höchſtens 1 Mann ent⸗ kommen. Die 7. Kempagnie iſt natürlich recht berühmt geworden. Der Krieg zur See. Berlin, 5. Okt. An der portugieſiſchen Küſte und vor der Straße von Gibraltar haben unſere Tauchboote 13 feindliche Transporter und Handelsfahrzeuge mit einem Geſamtraumgehalt von rund 29000 Tonnen vernichtet. Wie eines unſerer kürzlich von ſehr erfolgreicher Fern⸗ fahrt zurückgekehrtes Tauchboot meldet, hatte der vor einigen Wochen verſenkte engliſche bewaffnete Dampfer „Volvala“(8681 BRT.) außer den wenigen weißen Offi⸗ zieren nur 48 Chineſen als Beſatzung. Das Schiff hatte außer einer großen Anzahl landwirtſchaftlicher Maſchinen u. a. 30000 Zentner Weizen, 16 000 Hektoliter Oel und 10000 Zentner Käſe geladen. Mehrfach wurden auch amerikaniſche Segler verſenkt, die außer dem Kapitän nur Neger an Bord hatte. London, 5. Okt. Die Admiralität meldet: Das Nriegsſchifft Drake wurde am. Dienstag morgen e Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfa. bis Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. an der Nordküſte von Irland torpediert. Es erreichte einen Hafen und ſank in ſeichtem Waſſer. Die Explo⸗ ſion tötete einen Offtzier und 18 Mann.(Drake iſt ein Panzerkreuzer von 14 300 Tonnen.) Neues vom Tage. Wilſon ſammelt Material.. Berlin, 5. Okt. Oberſt Houſe, der Vertrauensmann Wilſons, ſoll erklärt haben, es ſei ein großer Irrkum, daraus, daß er mit der Sammlung aller Beweisſtücke über den Krieg beſchäftigt ſei, zu ſchließen, die Friedens⸗ konferenz ſtehe nahe bevor. Er werde die große Ehre haben, bei dieſer Konferenz den Präſidenten an der Seite der Alliierten zu vertreten. Man ſei aber ſehr man⸗ gelhaft unterrichtet und dürfe bei der dereinſtigen Frie⸗ denskonferenz in diplomatiſch⸗hiſtoriſcher Hinſicht nicht entwaffnet daſtehen, wie es militäriſch bei Ausbruch des Krieges mit Deutſchland der Fall geweſen ſei. rr 8 Reichstag. 5355 Berlin, 4. Okt. SG schluß.) 5 Zbweite Beratung des Geſetzentwurfs zur Wiederherſtellung der deutſchen Handelsflotte. N ö Abg. Alvers ſchen, z Die Zahl unſerer Schiffsverluſte iſt noch nicht zu überſehen, zumal die Verhältniſſein rgentinien 1 15 05 ſind. Ein Reichsſchiffahrtsmonopol iſt nicht zu empfehlen. 5 Abg. Henke(Unabh. Soz.): Angeſichts der hohen ftnan⸗ ziellen Beihilfen darf der Reichstag nicht ausgeſchaltet werden. Das Koalitionsrecht der Seeleute muß vor allen Dingen geſichert werden. Es iſt noch nicht klar, wie das Reich die Mittel zur Deckung dieſer Beihilfen aufbringen ſoll. Hierauf wird Par. 1 angenommen.— Bei Par. 2 begrü⸗ dete Abg. Waldſtein(F. V.) einen Antrag, der den Über 6 chen. Gewinn dem Reiche als Rückvergütung ichern ſoll. e a Miniſterialdirektor Dr. von Jon quieres: Es verſteht ſich von ſelbſt, daß wir den Reedereien keine Geſchenke machen wollen. Die Reedereien verkörpern, wie die letzthin bezahlten Dividenden beweiſen, aber keineswegs das Kapital. Die An⸗ träge, die Beihilfen nur als Darlehen zu gewähren, ſind un⸗ annehmbar. Die Reeder müſſen wiſſen, woran ſie ſind. Des⸗ halb ſollte das Geld rückhaltslos gegeben werden. Eine Beteili⸗ gung des Reiches an dem Gewinn würde als Damolklesſchwert über der Zukunft der Schiffahrt ſchweben. f 3 Abg. Stöve(Ratl.): Die in Ausſicht genommenen Zu⸗ ſchüſſe des Reiches zu den Friedenspreiſen ſind nicht zu hoch bemeſſen. Der eilige Ausbau wischen a iſt dringend nötig, um uns von der ausländiſchen, namentlich von der eng⸗ liſchen Schiffahrt zu befreien.„ Abg. Stadthagen(Unabh. Soz.): Die Reeder ſind durchaus nicht notleidend. Dieſe ungehenerliche Liebesgabe von einer Milliarde Mark auf Koſten der Allgemeinheit wird den Geſamtwert der Handelsflotte vor dem Kriege um eine Vier⸗ tels⸗Milliarde Mark überſteigen. e Paragraph 2 wird unverändert angenommen, Par. 3 mit dem Antrage des Zentrums, das die Gewinnbeteiligung einem ſpäteren Geſetz vorbehalten will. Der Reſt des Geſetzes wird unverändert angenommen. Berlin, 5. Okt. Heute werden zunächſt Anfragen erledigt. Abg. Held(Natl.) wünſcht Aufhebung der Verordnung über Schließung von Oelmühlen. 5 1 Unterſtaatsſekretär Frhr. von Braun: Ausſchlaggebend war die Koſtenerſparnis. Wo dieſe nicht in Frage kommt, z. B. bei Waſſerb akt, wird die Verordnung nicht durchgeführt werden. 50 Jahre deutlche Kriegsklagge. Mit der Umwandlung der preußiſchen Kriegsmarine in eine ſolche des Norddeutſchen de e 2 1. Oktober 1867 die preußiſche Flagge auf den Schiffen niedergeholt und durch die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge erſetzt. Als Geſtalt und Farben der neuen Kriegsflagge bekanntgegeben wurden— es geſchah dies durch Kabinettsorder vom 10. September 1867—, da fühlte man ſich in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes und beſonders auch in der Marine enttäuſcht. Die neue Flagge wies eine zu große Aehnlichkeit mit der engliſchen auf, um nicht als deren Nachbildung angeſehen zu werden; bei großer Entfernung war ſie gar zu leicht mit der eng⸗ liſchen zu verwechſeln und ferner war der Unterſchied mit der neuen deutſchen Handelsflagge ſo auffallend, daß die Zuſammengehörigkeit der beiden Zweige unſerer Schiffahrt nicht genüend hervortrat. Gern hätte man damals wohl die Göſch, d. h. die rechte obere Ecke der Kriegsflagge oder die Handelsflagge mit dem Eiſernen Kreuz in der Mitte des weißen Feldes, als Wahrzeichen unſerer Kriegsflotte einge⸗ führt geſehen, aber die Entſcheidung war anders gefallen, und jetzt, nach 50 Jahren einer beispiellos ehrenvollen Ge⸗ ſchichte, wird niemand die Flagge, die in anſprechender und vornehm wirkender Weiſe das Schwarz⸗Weiß der preußiſchen Farben mit dem Rot der Hanſaſtädte und dem Reichsadler vereinigt, wieder gegen eine andere vertauſchen wollen. Zu ihr ſchwören unſere blauen Jungen bei der Vereidi⸗ gung auf den Allerhöchſten Kriegsherrn, ihr folgen ſie getreu in Not und Tod, zum Siege oder zum Untergange. It je⸗ mals ein Schwur beſſer gehalten worden? Wohin wir blicken in der Geſchichte des hinter uns liegenden erſten halben Jahrhunderts deutſcher Kriegsflagge, es gibt keinen Fall, daß ſie ſchmählich in Stich gelaſſen oder ſchimpflich niedergeholt worden wäre. Die heldenmütigen Beiſpiele, die der alte und der neue„Iltis“ gegeben haben, ſie ſind in dieſom Weltkriege hundert⸗ und dauſendfach wiederbolt Worben. 5„Embend,„Raklsruyes,„Morde Un roc r- haben die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge, Schrecken verbreitend, über alle Meere getragen; bel Coronel blieb ſie zum erſten Male in offener Seeſchlacht ſiegreich, am Skagerrak mußte ſich die ſtärkſte Flotte der Erde vor ihr beugen, und Tag für Tag laufen unter ihr die unheimlichen kleinen Boote aus, die, wie mit eiſernem Ring unſere Gegner feſter und immer feſter umklammernd, ſie allmählich zur Uebergabe zwingen. Gar manches Schiff und Boot ſank dabei im Kampf egen feindliche Uebermacht oder tückiſche Elemente in die jefe. Im weiten Weltmeer, bei den Falklandsinſeln, in der Nord⸗ ſee, im Engliſchen Kanal, unerkennbar, doch unvergeſſen, liegen die Ruheſtätten unſerer Helden, die unter wehender Flagge mit einem letzten Hurra auf den Lippen ihre Treue für Kaiſer und Neich mit dem Tode beſiegelten. Erweiſen wir uns dieſer Tapferen würdig, indem wir nicht vom Kampfe ablaſſen, bis der Gegner bezwungen iſt und die deutſche Flagge wieder frei auf allen Meeren wehtl Ihr woll'n wir treu ergeben ſein, Getreu bis in den Tod,— Ihr woll'n wir unſer Leben weih'n, Der Flagge ſchwarz⸗weiß⸗rot. Ein schwerer Schlag kür England. Eines der wichtigſten Kampfmittel, die Herr Lloyd George gegen den deutſchen Unterſeebootkrieg gefunden zu haben glaubte, war die Steigerung der engliſchen Anbaufläche. Er ſetzte eine Zeit lang die ganze Kraft ſeiner Beredſamkeit für dieſe Idee ein. Mit großem Eifer ging man ans Werk, Weideland, öffentliche Parks und andere bisher für den Ackerbau unbenutzte Flächen in Ackerboden zu verwandeln. Sogar Herr Lloyd George ſtellte für den vaterländiſchen Zweck ſeine Tennisplätze zur Verfügung. In einer großen Rede vom 14. Auguſt hat der Premierminiſter der engliſchen Oeffentlichkeit die Erfolge dieſer Propaganda vor Augen ge⸗ führt. Nach ſeinen Ausführungen iſt es gelungen, faſt 1 Million Acres nutzbar zu machen. Dadurch ſollte es mög⸗ lich ſein, eine Steigerung der engliſchen landwirtſchaftlichen Produktion um 3 bis 4 Millionen Tonnen zu erzielen und die Verſorgung Englands faſt völlig vom Auslande unab⸗ hängig zu machen. Der Bericht des engliſchen Ackerbau⸗ amtes, den die„Times“ kürzlich veröffentlichten, hat auch dieſe Zahlenkunſtſtücke Lloyd Georges ad abſurdum geführt. Aus dieſem Bericht geht nämlich hervor, daß ſich die eng⸗ —— Anbaufläche im Jahre 1917 auf nicht mehr als 347 000 eres geſteigert hat. Dazu kommt noch ein anderes: Die Ausſichten der engliſchen Ernte ſind nicht nur nicht unter Diurchſchnitt, ſondern enttäuſchen die Erwartungen geradezu auf das ſchwerſte. Die„Daily Mail“ nannte die Ernte für 1917 die ſchlechteſte in der Geſchichte Englands. Heftige Stürme und anhaltende Regengüſſe haben die Frühernte zum größten Teil vernichtet. Das in Garben auf dem Felde ſtehende Getreide, das wegen Mangel an geſchulten Arbeits⸗ kräften nicht rechtzeitig eingebracht werden konnte, wurde ebenfalls ſchwer geſchädigt. In den ſüdlichen und ſüdweſt⸗ lichen Grafſchaften Englands wird der Minderertrag der Weizenernte um 8 bis 9 Buſhels pro Aere gegen das Vor⸗ jahr geſchätzt. Auch die Kartoffeln haben unter der an⸗ dauernden Näſſe ſchwer gelitten und große Mengen ſind 5 die überall auftretende Kartoffelkrankheit zerſtört worden. Die engliſche Preſſe befindet ſich über dieſe Erſcheinung in ſchwerer Sorge. Sie fordert den engliſchen Lebensmittel⸗ diktator auf, dringend mit Ratjonierungsmaßnahmen zu be⸗ ginnen. Die„Times“ haben als Troſtmittel entdeckt, daß die kanadiſche und amerikaniſche Ernte in dieſem Jahre be⸗ deutend beſſer ſei, ſo daß die Befürchtungen der engliſchen Oeffentlichkeit nicht allzu groß zu ſein brauchten. Dieſer Troſt iſt jedoch ſehr mager, denn die ſchlechte engliſche Ernte nötigt England wieder, ſich auf die Verſorgung von Ueberſee einzustellen, was durch die Steigerung der engliſchen An⸗ baufläche ja vermieden werden ſollte. Wie man ſich die geregelte Lebensmittelzufuhr Englands angeſichts des verſchärften U⸗Bootkrieges und des immer ſchwerer ſich fühlbar machenden Mangels an Schiffsraum vorſtellt, darüber verlautet begreiflicherweiſe nichts. Gerade unter den gegenwärtigen Umſtänden bedeutet der ſchlechte Ausfall der engliſchen Ernte einen ſchweren Schlag für die Widerſtandsfähigkeit Großbritanniens, und ſo wird es jetzt in ſehr unangenehmer Weiſe die Folgen eines Kampfmittels 90f* bekommen, mit dem es Deutſchland zu vernichten Welche Etrrungenſchaften hat England während des Krieges bisher aufzuweisen. Man ſchreibt uns: Den Raub unſerer Kolonien haben ſich unſere Feinde bisher in der Weiſe geteilt, daß England auch hier ſich den Löwenanteil geſichert hat, ſind ihm doch in die Hände gefallen: Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika, Deutſch⸗Neuguinea und der größte Teil von Deutſch⸗Oſt⸗ afrika. Selbſt wenn aber England dieſe Kolonien, was für uns Deutſche ganz ſelbſtverſtändlich iſt, rückhaltlos nach Kriegsſchluß wieder zurückgeben muß, ſo gibt doch Veranlaſſung zu ernſtem Nachdenken und ernſter Beſorgnis, wenn man ſich vergegenwärtigt, was England ſonſt als direkte oder indirekte Erfolge des Krieges inzwiſchen an Gewinnen eingeheimſt hat. Jn allererſter Linie iſt da auf Aegypten hinzuweiſen, deſſen förmliche Beſitzergreifung Großbritannien bald nach Ausbruch des Krieges ausgeſprochen hat und das es jetzt auch formell als einen ihm rechtmäßig zuſtehenden Beſitz anſehen und behandeln wird. England hat ſodann das Goldland Katanga mit ſeinen großen Mineralſchätzen an Gold, Diamanten, Kupfer und Kohle als Fauſt⸗ pfand für die an Belgien geleiſteten Vorſchüſſe in Händen. Es hält ferner Saloniki, die die Dardanellen beherrſchenden Inſeln Samothraki, Lemnos mit dem hervorragenden Hafen von Mudros, Imbros und Tenedos ſowie die der kleinaſiatiſchen Küſte vorge⸗ lagerten Inſeln Lesbos, Chios, Aſtropolia und Melos beſetzt. Eng⸗ land hat ferner den öſtlichen Teil Meſopotamiens mit Bagdad, ſowie den ſüdweſtlichen Teil der Sinai⸗Halbinſel bis einſchl. Gaza erobert. Die Murmanküſte mit Alexandrowsk, einſchl. der ganzen Bahnſtrecke bis zur Station Kandalaks am weißen Meer(einige Tauſend Quadratkilometer) hält England als Fauſtpfand für die Rußland gewährten Darlehen in Händen. Die dem Rigaer Meer⸗ buſen vorgelagerten Inſeln Deſel und Dagö ſind von engliſchen Ingenieuren und Offizieren ſtark befeſtigt und befinden ſich in eng⸗ liſcher Hand. Weiter ſteht feſt, daß Verkaufsverhandlungen über die Aalands⸗ und andere ſtrategiſch wichtige finniſche Inſeln, die die Einfahrt in den Bottniſchen Meerbuſen beherrſchen, zwiſchen Rußland und England geſchwebt haben. Nach den aus finniſchen Quellen ſtam⸗ menden Mitteilungen ſind ſie inzwiſchen zugunſten Englands ab⸗ geſchloſſen. Auch ſcheint es keinem Zweifel zu unterliegen, daß England als weitere Sicherheit für die geleiſteten enormen Vor⸗ ſchüſſe große Länderſtrecken in den baltiſchen Provinzen„gepachtet“ und große Konzeſſionen auf ſtaatliche ruſſiſche Bergwerke, Gruben, induſtrielle Anlagen, Staatsländereien udn Forſten eingeräumt erhalten hat.. N a 8 5 8 In Calais und ſeinem Hinterland hat ſich England häuslich niedergelaſſen. Ob dieſes Gebiet ihm von Frankreich vertrag ⸗ lich überlaſſen iſt, iſt nach den zu uns gekommenen Nachrichten zweifelhaft. Nicht zweifelhaft iſt es für einen Kenner engliſcher Geſchichte und engliſcher Erwerbungen, daß es nach Beendigung des Krieges alles daran ſetzen wird, dieſe„vorläufige“ Veſetzung nach engliſcher Methode durchzuführen. Dazu kommt, daß auch finanziell und wirtſchaft⸗ lich England mit Befriedigung auf das bisher Erreichte zurück⸗ ſchauen kann, vor allem, wenn ein ſchiedlich⸗friedlicher Ausgleich mit amerikaniſchen Intereſſenſphären nach dem Kriege erfolgt. Durch die lange Abſperrung Deutſchlands vom Weltmarkt und die völker⸗ rechtswidrige Handelsſpionage, wie ſie ſich in Beraubung der durch das Völkerrecht geſchützten Poſt, Aufſtellung der ſchwarzen Liſten, rückſichtsloſe Verfolgung von deutſchen Angeſtellten in überſeeiſchen Handelshäuſern uſw. zeigt, hat es eine Reihe von Möglichkeiten gewonnen, ſich im Verein mit dem gleichgeſinnten Amerika der Märkte zu bemächtigen, die bisher deutſches Können und deutſcher Handelsfleiß in friedlichem Wettſtreite für die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft erobert hatten. 5 Durch ſeinen reichen Kolonialbeſitz iſt England im Beſitz aller Rohſtoffe, die es ungehindert zum eigenen Nutzen verwerten kann, um nach dem Kriege durch die Verarbeitung dieſer Rohſtoffe zu Halb⸗ und Fertigfabrikaten den Grundſtein zu legen zu einer neuen Blüte ſeines Handels und ſeiner wirtſchaftlichen Entwicklung! Da⸗ bei iſt ſchließlich noch zu berückſichtigen, daß die engen Beziehungen zu dem durch den Krieg ſo geld⸗ und kreditſtark gewordenen Amerika und Japan ihm geſtatten, auch finanziell durch Aufnahme großer Auslandsanleihen bei dieſen überſeeiſchen Handel und ſeiner Induſtrie in erhöhtem Maße Geldmittel zur Verfügung ſtellen zu lönnen. Alles in allem würde daher England, wie in allen ſeinen früheren Kriegen, auch jetzt wieder der große Nutznießer des Krieges geworden ſein, wenn ein Verzichtfrieden auf unſerer Seite dem großen Ringen ein Ende machen würde. Während die übrigen Völker und Volkswirtſchaften aus tauſend Wunden bluten, noch auf eine unüberſehbare lange Zeit an den ſchweren Folgen des Krieges bis zur wirtſchaftlichen Erſchlaffung zu tragen hätten, würde England nach vorausſichtlich wenigen Jahren ſich von allen Hemmungen befreit haben und den eigentlichen Zweck des Krieges, Niederwerfung der deutſchen Volkswirtſchaft, Beſeitigung des ar⸗ beitenden, fleißigen und daher ſo läſtigen und unbequemen Kon⸗ kurrenten auf dem Weltmarkte erreicht haben. 1 Dieſe Entwicklung mögen ſich alle diejenigen ſtets vor Augen halten, die ſo leicht bereit ſind, einem Verzichtfrieden das Wort zu eden. Ein Ausgleichfriede und Verſtändigungsfriede gewiß, aber gur ein ſolcher, der bei dem Ausgleich und bei der Verſtändigung dieſen Aktiv⸗Poſten der engliſchen Bilanz ausreichend würdigt. Allerlei über die Kriegsanleihe. Die Pflicht zu zeichnen. Ein Zwang wird nicht geübt.(Der Zwang der Vernunft genügt bei uns Deutſchen!) Wer Geld flüſſig hat oder flüſſig machen kann, kann nichts beſſeres tun, als mitzuhelfen, mit gutem Gelde die Waffen zu ſchmieden zur Verteidigung des Vaterlandes, zur Erzwingung eines baldigen, glücklichen Friedens. Das Reich iſt ihm gut für die Sicherheit ſeines Lebens— und ſeiner Papiere. Je größer unſere Ueberlegenheit, deſto günſtiger der Friedel a 5 Sonderſteuer auf Kriegsanleihe aus ga: ſchloſſen. Erſt vor kurzer Zeit erklärte der Präſident de⸗ Reichsbankdirektoriums wörtlich folgendes:„ ich könnte mit allenfalls vorſtellen, daß jemand den Vorſchlag machte, wenn nach dem Kriege auch die Steuerlaſten allgemein erhöht werden müſſen, daß dann denjenigen, die ſich bei der Zeichnung auf die Kriegsan⸗ leihe zurückgehalten und dem Vaterlande verſagt haben und, ob⸗ wohl ſie es konnten, nicht wenigſtens einen beſtimmten Teil ihres Vermögens in Kriegsanleihe angelegt haben, nach dem Maße ihres Vermögens eine außerordentliche und nachdrückliche Steuer auf⸗ gelegt werden möchte. Aber von dem Reiche zu glauben, daß es auf den Gedanken kommen könne, gerade denjenigen, die ihm in ſchwerſter Not die Mittel dargebracht haben, um dieſe Not zu be⸗ ſtehen, dafür dann noch eine beſondere Steuer aufzulegen, das iſt wirklich hirnverbrannte Torheit.“ 8 Das törichte Gerede von Beſchlagnahmen. An eine Beſchlagnahme von Kaſſe⸗Einlagen denkt man in Deutſch⸗ land nicht. Unſer Stolz iſt die freiwillige Zeichnung. Darin liegt die Wucht der Wirkung nach außen. Wer Kriegsanleihe zeichnet, verlängert nicht den Krieg. Denn gerade ein ſchlechtes Ergebnis unſerer neuen Kriegsanleihe würde im feindlichen Lager den Eindruck erwecken, als ob wir am Ende unſerer Kräfte ſeien und würde den Kampfes⸗ mut der Gegner aufs neue entfachen. Ein guter Erfolg dagegen wird unſele Feinde belehren, daß wir auch wirtſchaftlich noch längſt nicht erſchöpft ſind, und ſie deshalb eher zum Frieden bereitmachen angeſichts der Erfolgloſigkeit ihrer Beſtrebungen, uns wirtſchaftlich niederzuringen. a 8 Warum man Kriegsanleihe zeichnet. Die Gründe ſind verſchieden. Es zeichnet der Land wirt, weil Beſitz und Arbeit unter einem ſiegreichen Deutſchland am meiſten geſegnet ſind;— der Arbeiter, weil auch ſeine Lebensbedingungen aufs engſte ſich mit dem Wohlergehen des Vgterlandes verknüpfen;— der Induſtrielle, der des Schutzes der Heimat und zufriedener Arbeiter bedarf:— der Rentner, der ſeine Einkommensquellen vom ſiegreichen Vaterlande beſchirmt haben will;— das Alter, das am Ende ſeiner Tage ſein Lebenswerk nicht bedroht ſehen mag; — die Jugend, aus dem vorwärtsſtrebenden Drange zu allem, was groß und edel iſt;— ſie alle nun, weil ſie eben Herz und Verſtand zugleich haben. r Vermiſchtes. Blühender Baum. Im Weiler Behlingen, im Oberamt Neresheim, ſteht ein Apfelbaum in voller Blüte, obwohl ſein Be⸗ ſitzer, Kirchenpfleger Hauber, von dem Baum erſt einen reich⸗ lichen Ernteertrag hatte einheimſen können. Vor Zuzug wird gewarnt. In der pfälziſchen Stadt Lu d⸗ migshafen a. Rh. herrſcht, wie die Zeitungen berichten, zurzeit ein derartiger Wohnungsmangel, daß es nicht mehr möglich iſt, das Wohnungsbedürfnis aller ortsanſäſſigen Familien zu befriedigen, ſo daß bereits Notwohnungen in 1 zur Unterbringung der obdachlos gewordenen Familien eingerichtet werden mußten. Da unter dieſen Umſtänden ſelbſt militär⸗ entlaſſene oder zur Arbeitsleiſtung in eine der dortigen Fabri⸗ ken beurlaubte Kriegsteilnehmer, die ihre ſeinerzeit verzogene Familie wieder herkommen laſſen wollen, wenn überhaupt, nur unter großen Schwierigkeiten Wohnung bekommen können, ſo wird es für fremd zuziehende Familien geradezu unmöglich, eine Wohnſtätte zu finden. Vor dem Zuzug von Familien nach Ludwigshafen muß daher ernſtlich gewarnt 8 Falſches Papſergeld in Polen. Nach einer Meldung aus Lublin teilt das e mit, daß im Kreiſe Nowo Radomgk falſche deutſche 50⸗Markſcheine aufgegriffen worden. Die Fälſchungen waren aus dem deutſchen Verwaltungsgebiet bon Schmugglern, die für angekaufte Lebensmittel übermäßig hohe Preiſe zahlen, in Verkehr gesetzt worden. 5 Die ſtünkſte Funkſpruchſiation der Welt iſt, wie der„Ma⸗ tin“ aus Neuyork meldet, in Pearl Harhour auf den Hawal i⸗ Inſeln am 30. September in Dienſt geſtellt worden. Der erſte Funkſpruch ging nach Wachington an das Marineamt und egte 9620 Kilometer zurück. Wiebe u m. Bei dem Wirbelſturm, der einen Teil der ja⸗ paniſchen Oſtküſte am 3. Otztober heimſuchte, ſind in Tokio 138 Perßonen astötet. 158 verletzt worden. 217 Menſchen werden E66GZGGGFFRõ!! Verbündeten ſeinem eingezahlten erheblich überſteigt. ffatten, deren Bezug im Jahre mehr „ a 5 vermißt. 134 Häuſer Kurden zerſtört, 2098 beſ paniſchen Häuſer ſind größtenteiſs aus Holz graphen⸗ und Eiſenbahndienſt iſt zerſtört. noch größerer Schaden angerichtet worden, als 5 w e Nach einem Telegramm aus N wur m. zahl Dörfer durch angeſchwollene Flüſſe berſchwen gehen fürchtet, daß eine 1 Anzahl von Menſchen ume kommen iſt. Die Neisernte hat ſchwer gelitten. 7 Baden. 0 Karlsruhe, 4. Okt. Der frühere eri 1 des Rhein⸗Neckargau⸗Verbandes des Baß, tärvereinsverbandes, Rittmeiſter d. L. a. D. K anläßlich ſeines Ausſcheidens aus dem da Militärvereinsverband den Betrag von 10 0⁰⁰ ö wieſen, zur Errichtung einer Stiftung, die kri 10 digten Verbandsmitgliedern oder deren Witwen un ſen zugute kommen ſoll. 7 lebte (J Kehl, 4. Okt. Ein Kontrollbeamter 90 ners, Tage nach Einbruch der Dunkelheit eine Tag lohn 1 frau aus Straßburg an, die 2½ Pfund Butter die B. Eier nach Straßburg ſchmuggeln wollte. Wenn u bül, amten Tag und Nacht der Kontrolle nachgehen eile ten, ſo ſchreibt die„Kehler Ztg.“, würde man k 0 biet Ueberblick gewinnen, welche Mengen Butter 1 1 allein nach Straßburg geſchleppt werden. Rottwen ( BvVillingen, 4. Okt. In der Nähe von welchen fanden Knaben im Dickicht einen Reiſekorb, in r jebe⸗ ſich ein ziemlich großer Treibriemen befand, 3 falls von einem Diebſtahl herrührt. 5 Viehhlte hang () Radolfzell, 4. Okt. Ter 34jährige am 8b Karl Wüſt ſtürzte beim Pflücken von Trauben 5 tal ab und verletzte ſich tödlich. 4 pft bl en () Von der Enz, 4. Okt.(Gelddit ehe* Der ſchon längere Zeit wegen ſeiner gewe lee Diebſtähle verfolgte Soldat Mößner von Sti ſtein hat am hellen Tage die Geldkaſſe des 15 5 pflegers geſtohlen und iſt mit dem Raub geſleh i 8 5 5 den 5 Badiſchen Kammer über den Geſetzentwurf bent hege kehr mit Grundſtücken in der Kriegs⸗ und le 10 0 zeit hatte ſich die Regierung bereit erklärt, dich fe bon Grundſtücken eine gemeinnützige tritt. 5 ſterium des Innern hat in der letzten Zeit, legenheit weiter gefördert; zum Abſchluß it J noch nicht gekommen. Neuerdings beſchäftigte Lotales. 1 1 Appell. Unſer Hindenburg braucht Geld! Deutſcher! Zauderſt du, 3 Wenn der größte deutſche Held Auch dich ruft?!— Greif zu! 3 Zeig' der ganzen Welt, 1 Daß,. i 3 bel 11 Zeichnet deutſche Kriegsanlei Zeich 8 ſch 9 Franz Gros Fa 8 1 10 — Unerhört. In der 2 11 Mil einer Einſendung behauptet, daß eingedick würkte Doſen in ganzen Eiſenbahnwagen in den ch 4 giſchen Oberamtsbezirken eingeführt und du t teilungsſtellen ausgegeben werde, obgleich do rung lo lich ein Liter Milch auf den Kopf der Bevölke Wo kommt in Württemberg, abgesehn von den Landorten, 1 Liter Milch agg ahr iſt und wo wird kondenſierte Milch verteilt? 1 es z. B. in Stuttgart als ein Glücksfall 3 ſeh iſt, wenn man nur ½ Liter täglich erhält; uch auf Fällen kommt tatſächlich kaum ½ Liter Kopf. Von kondenſierter Milch werden die der lange etwas geſehen haben. Fragt man in doe ko darnach, ſo erhält man die Auskunft, Zeu ſierte Milch nur an Kranke gegen ärzllichſchlaue 10 gegeben werde. Es mag ja ſein, daß ganz 0 i 0 1 5 cht 0 ſeine Beobachtung in Württemberg ſelbſt dune iche, er iſt alſo wohl einer der vielen 28510 ährend wel Rationen immer mehr eingeſchränkt wurden. Porte a 10 Bevölkerung nicht möglich iſt, ſo werden wir eiſung n, dafür jetzt e als ob wir in der 1 än Lebensmittel ungerechtfertigter Weiſe bevo f Das wird man ſich merken müſſen. 1 reg — Kriegsauleihe. Aus Berlin wird ge 275 f Die Einzahlungen auf die 7. Kriegsanleihe bereit, der erſte Einzahlungstermin der 1. Okt.. 6 0% dem 29. September einen außerordentlich telle 1 f 8 geſtellte ane! fang angenommen, ſo daß der bisher fe 9 riege den während der gleichen Zeit auf die 6. 0. rpreiſſiſſ, 5 i L Erhöhung der Eiſenbahnfah 1 den Berlin ſind am 4. Oktober die Vertreten de f Eiſenbahnverwaltungen zuſammenge komma dere be Erhöhung der Eiſenbahnſahrpreiſe, insbeſo ird 8 Schnellzügen, zu beraten. Der Zuſchlag erheblich terer Zugsart nach der„Frankf. Ztg. 5 0 — Beſtandsaufnahme von Manner lee. und Pappe. Es werd nochmals darauf 20. Seihehe, macht, daß mit der Bekanntmachung vont eine 5 0 1917 für den 8. Oktober 1917 eine allgen en une 6 und Verbrauchsaufnahme von Papier, Car en A be angeordnet worden iſt. Die vorgeſchrie erſtell ſind nicht nur von den an der Papierheßet⸗ Papierhandel und der Popierverarbeitanqh auch werbetreibenden, ſondern von allen Ver 8 . 5 7 1 1 fal 6. n hat. es wird nochmals empfohlen, vn dung vorgeſchriebenen Fragebogen unverzüg⸗ er Kriegswirtſchaftsſtelle für das Deutſche Zei⸗ be, Berlin C 2, Breite Straße 8/9, gegen von 30 Pfg. für 3 Fragebogen, 25 Pfg. Ueberſendung und eines mit der Anſchrift des ſflächkigen verſihen en Aklenbriefumſch'ages einzu⸗ am 1 das Unterlaſſen der Anzeige zieht die in der achung angedrohten Strafen nach ſich und kann zu liche geſchäftliche Nachteile für den Säu⸗ zur Folge haben. 5 u eſchlagnahme der Brenneſſel. Laut Be⸗ 325 vom 2. Oktober werden ſämtliche geernteten beser Neſſelfaſern und Neſſelgeſpinſte, ſowie Ab⸗ 55 euern Gegenſtände beſchlagnahmt. Geſtattet iſt die e an ug und Lieferung der beſchlagnahmten Gegen⸗ ente die Neſſelfaſernverwertungsgeſellſchaft, Berlin, die B aße 65/66, oder deren Beauftragte. Ferner 1 chmußerung, Lieferung und Verarbeikung der be⸗ n Gegenſtände erlaubt zur Erfüllung von n der an Heeres⸗ und Marinebehörden, für die ein w borli riegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung genehmigter Beleg⸗ 15. Ent oder auf Grund eines amtlichen Freigabe⸗ 1 udlich iſt es geſtattet, die geernteten Neſſel⸗ krocknen, jedoch bleiben die getrockneten Sten⸗ anßguhmt. Die Bekanntmachung ordnet ferner * zerhebung von Neſſelfaſern und Neſſelgeſpin⸗ on deren Abfällen an. 0 enam. Oktober. Das letzte Vierteljahr hat ſeinen ſeſchloſſ en und nach Ablauf desſelben iſt die Jahres⸗ iel von 08 Kommt der Weinmonat, ſo iſt nicht ö Nur des Sommers Schönheit übrig geblieben; wir ung wird noch Reſte und nehmen jeden ſchönen Tag, iſt ber 5 wie ein gütiges Geſchenk. Der Bogen der in 85 5 recht klein geworden und kann uns nicht n Zuſtand bringen, den wir in dieſem Jahre enoſſen haben, nämlich in die Hitze. Dennoch 5 ein paar warme Tage bei günſtiger Witte⸗ 5 50 Schön iſt jetzt die Färbung des Laubes. 1 heuer 8 vom Fruchtjahre gilt vielen der ſüße 0 W Aman ade die Bezeichnung„ſüß“ vertragen 1 Worte 5 Oktober hat ſeinen Namen von dem lainor nicht mi O acht erhalten, weil bei den Römern us it dem Januar, ſondern mit dem März eben alen, Der Oktober iſt der geeignetſte Monat—. letzt mitten rten von Bäumen und Sträuchern. Wir ten al in der Saiſon der Herbſtpflanzung. Auch gemacht. zz auf bereits ſchon früher geſagtes aufmerk⸗ ſunbfählen 5 ume werden eingeſetzt, junge Bäumchen e und Sträſechen. Bei großer Trockenheit ſind die een, da ucher(trotz der zurückgehenden Vegetation) l dorr ſie ſonſt leicht ſo raſch den Saft verlieren, an e 0 1 ü 1 0.'osphat zugeſetzt iſt, zu empfehlen. ge Left get auch zum Schutze 59 t dent Froſt⸗ 5 * n 0 tig ab 8 verſehen. Die Rinde der Stämme dann mit 0 patzt, ohne wunde Stellen zu erzeugen fällt, iſt gerntalkmilch bestrichen. Das erſte Laub, das werden b Döhtich mit Pilzen beſetzt und muß ver⸗ 1 Obſternte geht übrigens zu Ende. Man Ben recht ſorgfältig zu Werke, damit die 155 reißen und Abbrechen von Zweigen nicht le Holz genommen werden. Nach dem Pflücken iſt Wave beeile Zuschneiden“. Mit dem Abnehmen der chten n ſich nicht, außerdem, daß Diebſtahl am nde. Die Früchte nehmen, wenn ſie recht an Größe und Gewicht oft noch n zas Laub fällt, iſt es Zeit, Winter⸗ arifft 10 as die Aufbewahrung der Aepfel und inen o, iſt zu empfehlen, ſie in ein luftiges Zimmer et 7 7 beiten, dunklen Ort zum Nachreifen en. Angefault tingen. Doch iſt der Vorrat oft durch⸗ ind zu 5 Früchte, de leicht die geſunden an⸗ 8 Erſt, wenn der erſte Froſt vorüber Luft interobſt in den Keller. Hier ſehe man feucht Zutritt hat; mag dann der Keller auch wird“ r ſo ſchadet dies kaum, wenn für Lüf⸗ Stiel er 5 m Weintrauben gut aufzubewahren, 1 achs) 5 rauben in flüſſigen Siegeilack oder in ili kreiſchwebe 95 worauf die Trauben in Zwiſchen⸗ 1 lech an einemend an Leinen aufgehängt werden— Geniſegart, vor Froſt geſchützten Ort. i obltopf 8 Das Einernten der Gemüſe wird fort⸗ . wedie bereit ird entblättert und gereinigt, worauf die keirden. ts vorbereiteten Aufbewahrungsräume ge⸗ ene Tomaten ſind, ſo⸗ men an U f ern leſe ſind gut zu lüften. i. Galegt gelte zu befürchten ſind, am Stocke zu und von 3 man die roten Tomaten ab, um ſie retter nander getrennt auf(mit Zeitungspapier) Raume. 9 egen und zwar in einem vor Froſt ge⸗ enen? 5 noch grünen und zum Teil noch nicht e vielmeh aten pflücke man jedoch nicht ab, ſondern nd 5 gleich die ganzen heraus, klonfe den N 5 8 die Tomatenſtöcke mit den Wurzeln 5 aft en an eine Leine in der Küche. So otennreif hereingan den Stöcken in die Früchte über und in schneide gebrachten Tomaten ſchmecken beſſer. cen dehäufle ſie nan eiwa 5 Meter über dem Voden fo lanand im Keller t Erde, will man ſie nicht heraus⸗ er einſchlagen. Sellerie laſſe man mög⸗ 3 nimmt oft noch beträchtlich an Ge⸗ 8 Laub gelb geworden iſt. Ueberhaupt 8 Wale erſt einen Froſt bekommen, ſie in inter beſſer abgehärtet ſein. Erdbeer⸗ Ing mit kurzem Miſt zu überdecken, ebenſo ſchnſtten m man ihre Stengel kurz über dem al ft das Pat. Die Beete werden geſtürzt und den Kerbelri ungen nicht zu vergeſſen. Man pflanze 15 anven 8e können geſät wer e eiche nicht guten Legehühner abzuſchlachten. Ain f der Hühner nicht durch Fallneſter kon⸗ de cht man alle über zwei Jahre alten Tiere, du 5 fleißigen Ae ue ab, dieſe ergeben flüge in der jetzigen fleiſchknappen Zeit 5 gelhaltern, ſondern auch der Allgemein⸗ Lebhafte und gute Futterſucher ſind hühner. Intereſſante Verſuche hatte ſchaftskammer durch Herrn Müller, „ die Kammeranſtalt zur Prüfung Durceingeſandt, und zwar in Summa 210 wich chnittseierertrag des erſten Jahres war zweit von 7,23 Kilogramm. Dieſelben Hennen en Legeperiode nur noch 102,4 Eier im Kilogramm. Dor Futterverbrauch war a 3 5 N „ 5 den. 5. Beſtänden an Futter für Geflügel iſt So war er auch ger gleiche uno troßzoem ergaven die einjährigen Tiere ori Kopf 22,6 Eier mehr. Dies ſind Durchſchnſttezahlen 8 waren bei dem Verſuche leichte, mittelſchwere und ſchwer⸗ Raſſen vertreten. Die Hühner beenden jetzt ihre Legeperiod⸗ und treten in die Mauſer, es iſt deshalb augenblicklich die geeignetſte Zeit, mit dem Abſchlachten ter älteren Tiere vor. zugehen und nur die viel leiſtungsfähigeren jungen Tiere zi behalten. Während der Mauſer verſagt das Geflügel auch mit dem Legen. Wenn ſchon in dieſem Jahre der Eierertrag licht groß war, ſo dürfte bis zum nächſten Frühjahr eint Beſſerung nicht zu erwarten ſein, wenn nicht während der Mauſer das Geflügel eiweißreich und nicht zu fettarm ge⸗ füttert wird, weil während der Mauſer, nach Beobachtungen erfahrener Züchter, der Eierſtock ſich für die nächſte Lege⸗ periode ausbildet; je beſſer die Fütterung und Pflege während dieſer Zeit, um ſo größer die Anzahl der ſich entwickelnden Eierfollikeln, die ſpäter bei normaler Fütterung Eier ergeben, Af Zur Verſorgung mit Seefiſchen. Der ſtändige Rückgang zusländiſcher Zufuhren an Seefiſchen läßt es nötig erſcheinen, die einheimiſche Produktion ſo ſtark als irgend möglich zu ſteigern. Hierzu werden Fahrzeuge und Geräte aller Art herangezogen werden müſſen. Der Staatsſekretär des Kriegs⸗ ernährungsamts hat deshalb eine Verordnung erlaſſen, die es dem Reichskommiſſar für Fiſchverſorgung ermöglicht, die entſprechenden Beſtimmungen über die Verwendung von Waſſerfahrzeugen und Geräten, die dem Fiſchfang dienen, und über den Handel mit ſolchen Fahrzeugen und Geräten zu erlaſſen. ö N i Schwankende Rationen. Es entſpricht den Grundſätzen des Kriegsernährungsamts, die Rationen der öffentlich ver⸗ teilten Lebensmittel als Geſamtheit zu betrachten und in ſich o auszugleichen, daß die Geſamtverſorgung mit rationierten Waren im ganzen neuen Wirtſchaftsjahre möglichſt gleich⸗ mäßig durchgehalten werden kann. In den nächſten Mo⸗ naten, in denen die Kartoffelzufuhr am ſicherſten iſt, die Kar⸗ toffeln auch den höchſten Nährwert haben und die Spätge⸗ müſeverſorgung in vollem Umfange einſetzt, werden deshalb die Nährmittel(Graupen, Teigwaren und dergl.) entſprechend weniger verteilt werden. Hierdurch werden größere Be⸗ ſtände angeſammelt, die in den ſpäteren Wintermonaten und im Frühjahr, in denen die Ernährungsverhältniſſe ſchwerer ſind als im Herbſt, die Verteilung erheblich größerer Nähr⸗ mittelrationen als im Vorjahre ermöglichen. Auch in den nächſten Monaten werden indeſſen zur Verſorgung der Kranken und Kinder ſowie zur Aufrechterhaltung der Maſſen⸗ peiſungen und für geringere Rationen zum allgemeinen Verbrauch Nährmittel verteilt werden. 8 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim er noch im Zweifel geweſen ſein ſollte, 2 daß unſerem Vaterlande ein elbwehrkrieg aufgezwungen worden iſt, dem müſſen die Ent⸗ hüllungen auf dem Prozeß Suchomlinow die Augen geöffnet haben. Es ailt alſo die Ver⸗ teidiaung des deutſchen Vaterlandes. Aber das nicht nur allein— auch die Niederwerfung des des deutſchen Welthandels und der deutſchen Induſtrie ſind Kriegsziele unſerer heutigen Feinde. Würde dieſer verruchte Plan gelingen, dann ſind die Lebens möglichkeiten und der kulturelle Aufſtieg der deutſchen Arbeiterſchaft auf Jahr⸗ zehnte hinaus unterbunden. Es gilt alſo, in dieſem Kriege auch zu kämpfen für die Er⸗ haltung und Förderung der Lebensbedingungen unſerer arbeitenden Bevölkerung. Und da darf kein Opfer zu groß ſein. Wer es immer ver⸗ mag, der muß ſein Teil beitragen, um auch die 7. Kriegsauleihe zu einem deutſchen Siege zu geſtalten, der uns und unſere Kinder vor einem neuen Ueberfall bewahrt und uns für die Zukunft neue Aufſtiegsmöglich⸗ keiten ſichert. a D Talaue Turn-Verein Seckenheim. r 2 Machruf. Den Heldentod für's Vaterland ſtarb einer unſerer Ge⸗ treueſten, unſer unvergeßlich lieber, teure Freund Herr Ofſhierſtellvertrtter Grorg Mans. Er war ein Held in des Wortes wahrſtem Sinne. Daß er nicht mehr zu den Seinen und zu uns zurückkehren ſoll, ver⸗ mögen wir noch gar nicht zu faſſen. Zu ſehr iſt er uns ins Herz gewachſen. Schon als Jüngling legte er ein ſo hohes Maß von ſtillem Pflichtbewußtſein, ernſter Lebensauffaſſung und un⸗ beugſamer Willenskraft zu Tage, daß jeder der ihn kannte von Bewunderung erfüllt wurde. Ausgeſtattet mit hervorragenden geiſtigen und körperlichen Eigenſchaften blieb ihm kaum ein Ziel, das er ſich ſetzte, unerreicht, Alle ihn berührenden Gebiete be⸗ herrſchte er mit einer erſtaunlichen Vollkommenheit. Seine flammende Begeiſterung für hohe und ideale Ziele ſicherte ihm allgemeine Zuneigung. Beſeelt von glühendſtem Idealismus und kühnſtem Wagemut, ſcheute er weder Hinderniſſe noch Gefahr, N ob es galt in friedlichem Wettkampf gegenſeitig die räfte zu meſſen, oder auf e Walſtatt den Lorbeer des Sieges zu erkämpfen. Seine militäriſche Laufbahn 9 dies. einer der allererſten, der ſchon 1914 in der Schlacht bei Mülhauſen mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Nun hat er ausgekämpft. Den Lorbeer unvergänglichem Feldenſch ee um die blutige Stirn iſt er eingezogen zu Walhalls eldenſchar. Als Vorbild eines, aus eigener Kraft zu menſch⸗ licher Größe ausgereift, lebt er in uns fort und ſo lange noch unſere Herzen für deutſche Treue ſchlagen, wird ihm ſtets ein Ehrenplatz darin bewahrt werden. Für den Turnverein: Lauma Bekanntmachung. Aufruf des Landſturms und zwar der vom 1. Juli 1900 bis einſchl. 30. September 1900 geborenen Pflichtigen betreffend. Aufruf dis Landſturms Un zwar der vom 1. Jull 1900 bie einschl. 30. donfember 1900 geborenen opflächtigon. Aufgrund der Anordnung des ſtellvertretenden General⸗ kommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. Juli 1900 bis einſchließlich 30. September 1900 ge⸗ borenen Pflichtigen zur Landſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 15., 16. und 17 Oktober 1917 zu erfolgen und wird jeweils von Vor⸗ mittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr entgegengenommen und zwar: a) für die in der Stadt Mannheim wohnenden Pflichtigen beim ſtädtiſchen Militärbüro, E. 5. 16. 2. Stock, b) für die in den Vororten wohnenden Pflichtigen bei den Gemeindeſekretariaten, c) für die in den Landgemeinden wohnenden Pflichtigen bei den Bürgermeiſterämtern. i 5 Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. Mannheim, den 1. Oktober 1917. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Aushebungsbezirks Mannheim: gez. Büchelin. 5 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 4. Oktober 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Welianntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des Kgl. ſtell⸗ vertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps vom 2. Oktober 1917 No. W. II 2800/8. 17. KRA, betreffend Höchſtpreiſe für Baumwoll⸗Spinnſtoffe und Baumwoll⸗ geſpinſte. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Gr. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. i Mannheim, den 5. Oktober 1917. Groß h. Bezirksamt Abt. IV. Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des Koͤniglich ſtellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps vom 2. Oktober 1917 Nr. W. II. 1900/9. 17 KRA, be⸗ treffend Beſchlagnahme von Neſſelſtengeln ſowie Beſchlag⸗ nahme und Beſtandserhebung von Neſſelfaſern und Neſſel⸗ geſpinſten. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Gr. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. l Mannheim, den 4. Oktober 1917. Großh. gezirksamt— Abt. IV.— Dellanntmachung. Die File der Geſchworenen und Schöffen für das Jahr 1917 iſt aufgeſtellt und liegt von heute ab acht Tage lang zu jedermanns Einſicht auf dem Rathaus— Zimmer 3— offen. Einſprachen gegen die⸗ ſelbe können innerhalb dieſer Friſt bei dem unterzeichneten Bürgermeiſter ſchriftlich oder mündlich vorgebracht werden. Spätere Einſprachen finden keine Berückſichtigung mehr. Seckenheim, den 6. Oktober 1917. Bürgermeiſteramt; Volz. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der audw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſſenſchafl. Eine Peitſche gefunden, Riedſtraße 26. abzu⸗ holen. Ferner Beſtellungen für Saatkartoffeln können bis Montag den 8. d. Mts. angenommen werden, ſpätere Veſtellungen können keine Berückſichtigung finden. Diejenigen Mitglieder, welche zu Hauſe Saatfrucht gebeizt haben und noch beizen wollen mit Formelit und Uspulun, müſſen ſich beim Brunnenmeiſter Jak. Seitz in die Liſte eintragen laſſen. i N a Der Porſtand. 5 Schmitt. 4 5 * r Die Brautſchau. Ein Bild aus den oberbayriſchen Bergen. Von Hermann Schmid. 18 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Im erſten Augenblick durchfuhr es ihm wie Schrecken, blitzartig wie Flugfeuer zuckte es ihm durch Sinn und Herz und verzerrte mit einem Schlage alles, was darin gehauſt hatte von hochmütigen, hinterhältigen oder wider⸗ ſtrebenden Gefühlen, und wie entfeſſeltes Waſſer aus einer Schleuße goß ſich der ſiegreiche Strom der Liebe triumphierend durch ſein ganzes Weſen. Er ſtand und ſchaute und ſchaute und ſtand wieder und war wie verſteint— darüber ward er gar nicht ge⸗ wahr, daß bald nach dem Eintritt des Zugs auf dem Orgelchore arges Gepolter entſtanden war; eilige Schritte kamen die Treppe herab.„Kein Wunder,“ ſagte eine Bäuerin zu der andern,„es iſt ſo voll und dunſtig in der Kirch', kein Wunder, wenn Einem nicht gut wird!“ i a 5 Der, dem„nicht gut“ geworden, war kein anderer, als der Klarinetten⸗Muckel.. ein halber Blick auf den Zug der Prangerinnen war für ihn hinreichend geweſen: die ſchneidige Kramer⸗Waben mit der hohen Schulter war die von ihm erkorene Ehrenfüherin. Net auf den Altar und die Stufen davor; das Ite, Platten. papiere postkarten. Entwickler Fixirbad empfiehlt Germania- Drogerie FI. Wagners Nachf. Inh. W. Höllstin. Tonfixirbad Copirrahmen Dunkelkammerlampen draußen andere Töne— durch den klaren, angenehm ſonnigen Herbſtmittag klang es vom Wirtshauſe her hell und dumpf, ſchmetternd und ſchnurrend, Trompete und Baß, ſich luſtig einübend für den frohen Schluß des Feſttages, den nachmittägigen Tanz. Tie Einwohner des Dorfes ließen ſich nicht verlocken, ihrer wartete die Mahlzeit am nahen eigenen Herd; von den Auswärtigen aber ließ mancher ſich verleiten, vor der Wanderung Halt zu machen und eine kleine Stärkung mitzunehmen auf den Weg. 3 8 Vor der Kirche aber, da wo der Weg zum See hinunter ſich um die Friedhofmauer wendet, da ſtockte der Menſchenſtrom; Alt und Jung drängte heran und bildete eine ſchmale Gaſſe, durch welche die Prangerinnen heran⸗ geſchritten kamen; ſie wanderten dem Pfarrhofe zu, denn die Köchin und Schweſter des alten Pfarrers war es ja, bei der die Mädchen ſich zu ſolchen Anläſſen immer ver⸗ ſammelten; verſtand es doch niemand beſſer, ſie einfach und doch ſo recht innig zu ſchmücken, als das alte freund⸗ liche Fräulein, von der noch kein Menſch ein übles Wort gehört oder eine unliebe Miene geſehen. Der Pfarrer aber, der den Brauch wie manche andere ſinnige Freude eingeführt hatte in der Gemeinde, ließ es ſich nicht nehmen, die Jungfrauen nach dem Gottesdienſt mit einem Stück Kuchen zu bewirten und einem Gläschen ſüßen Wein, den er eigens deshalb verſchrieb aus dem nahen Tirol. Zu vorderſt an den Stufen ſtand Sylveſter, hinter ihm Muckel mit troſtlos verzogenem Angeſicht, halb ver⸗ ſteckt in den Hollunderſträuchen des Wegs. Sylveſter wollte die Erwählte noch einmal ſehen; ſie kam heran und ſchritt vorüber, ſchlicht und unbefangen und doch ſchüchtern ob der drängenden Menge; ſie erhob die Augen nicht von dem Gebetbuch, das ſie in den Händen hielt und um das ein Roſenkranz geſchlungen war des Burſchen ganze Seele war in ſeinen Augen, ſie ſchien ihn nicht zu gewahren und doch regte ſich ein nie ge⸗ kanntes Entzücken in ihm, denn trotz ihrer Achtloſigkeit glaubte er zu bemerken, daß im Vorüberſchreiten eine K 1 6 Schalen Hermamld-brogerte Inh.: Wilnelm Höllstin. 0 geοοοονοοοοοοοσοι Fr. Magner's Nach. See 0 eingetroffen. Schuhwarenhaus „5 rose dendung US-Stit alle Grössen 2 leiſe Bewegung ſie überflog und das Rot ihrer Want ſich tiefer fürbte i 5 Er ſtand noch an ſeinem Plaße und ſtarrte na Eingang des Pfarrhofes, in dem ſie verſchwunden Muckel hatte ſich auf die Stufen niedergeſetzt ſo matt in den Beinen, als hätte er drei Faſch nächte hindurch zum Tanze geblaſen. 7 „Nun?“ ſagte er endlich„biſt ganz verzuckt ich ſcheint, du biſt ganz wohl zufrieden mit dem, was zugebracht hab'... und du haſt wohl auch Urſach' dar „Muckl...“ erwiderte Sylveſter halblauk und 5 nach der Hand des Freundes...„ich weiß ſe wie mir iſt! Ich kenn' mich ſelber nimmer ne aber ich bin der unglücklichſte Menſch auf Gottes boden, wenn das Mädel nit mein wird.“ „Dein werden! Warum ſollt' ſie nicht? ö ein ſauberer Burſch', biſt jung, reich— ſie iſt 11 eine Kirchenmaus, ſie wird mit allen zwei Händen greifen! Tu kannſt lachen— aber was fang' ich An mir iſt das Trumm' aus'gangen!“ 5 f „An dir! fragte Sylveſter zerſtreut. ich da „Etwan nit?“ rief der Muſikant und fuhr fi 900 die Haare fehlten, wie troſtlos über die Glatze, gehn, etwan in deiner Verzuckung gar nit einmal Helen was mir paſſiert iſt? Ich hab' mich aufgeopfer ich deiner und jetzt ſoll ich das Bad austrinken für de Tu haſt wohl gar nit geſeh'n, wer die Ehren 4 war? Die Kramer⸗Waben mit ihrem Buckel und 10 ſpitzigen Naſen! Und die ſoll ich heiraten? Lieber eh ich, wo der Schlierſee am tiefſten iſt...“ ch „Du mußt Wort halten...“ rief Sylveſte, tte lie will keine geſunde Stund' mehr haben, aber i Fallen 0 auch getan und wenn's noch ſo ſchlimm ausgeſdh wär. i f g (Fortſetzung folgt.) Wir bieten an: Marmelade= Neue Heringe Stek. 18 8 darlinen Js Ilg f Senf offen und in Gläſer, ——— Femfſſen- Fee Schrupper, Lampoeriebürsten, 8 in verſchiedenen Sorten, Handbe Kleiderbürsten, Zahnbürsten, Strisf i 2 Kardätschen. ner Einlegesohlen. 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