3 l xd ach. I. Oilaber 1917. en 7 97 ch mit Ausnahme der Sonn⸗ und er Feiertage. 5 Abonnementspreis betcägt monatlich 75 Pfg. d bei freier Zuſtellung. urch die P oſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. eee Ne militäriſchen Vorbereitungen erer Gegner zum Weltkriege. 8 4. Belgien. 1 And e ſogenannte belgiſche Neutralität, auf die Deutſch⸗ Mast 1 Einmarſch in Belgien in den erſten Tagen des Ac 1914 keine Rückſicht nahm, konnte ſchlechterdings Mit verletzt werden, weil ſie, wie zahlreiche Funde deb eriſch⸗politiſcher Aktenſtücke in den Brüſſeler Archi⸗ nicht neh: feß feſtgeſtellt haben, tatſächlich ſchon lange eſtand. ich fan den in Brüſſel aufgefundenen Dokumenten hat chen Men, daß Mitte Januar 1906 zwiſchen dem engli⸗ ton ilitärattachee in Brüſſel, Oberſtleutnant Barnar⸗ carn und dem belsiſchen Generalſtabschef General Naß% vertrauliche Erörterungen über die engliſchen ung vo 1 aten des 8 dc. j f er Plan de„zweifelhaften Veſchützer“ begab. dan d btbeitt Meralſtäben der Entente und Belgiens ausge⸗ nn un ente und; einigte ſich über engliſche die e, di e sgaetsengliſcher g benehmen für den Kriegsfall mit Deutſchland ſtatt⸗ 0 an habe in England, erklärte Barnardiſton, dun Fall, daß Belgien angegriffen würde, die Lan⸗ gegen zirka 100 000 Mann britiſcher Truppen in herbe gend von Dünkirchen und Calais vorgeſehen. Ant⸗ uchdem erde man ſpäter als Verpflegungsbaſis benußen, ie Nordſee von deutſchen Kriegsſchiffen ge⸗ g lde den ſei. Nach eingehenden Beſprechungen über uc e und techniſche Einzelheiten legte nun ſeiner⸗ 5 arne einen vollſtändig ausgearbeiteten Opera⸗ ift ein Zuſammenwirken der belgiſch⸗britiſchen e vor, der die Zuſtimmung des engliſchen Ge⸗ zekalſt, Lee che Grearſon fand. Im Herbſt 1906 ver⸗ er Chef des engliſchen Generalſtabes anläßlich don d der belgiſchen Manöver, daß die Reor⸗ on er britiſchen Armee es ermögliche, eine Lan⸗ 150000 Mann in erheblich kürzerer Zeit, ver N 0 55 chlagt, an der flandriſchen Küſte vorzunehmen. E b— ten. dem Namen„Conventions anglo⸗belges“ be⸗ n, i. ben ber 1000 vertraulichen Beſprechungen zeigen Bel⸗ eine f in völligem Einvernehmen mit der En⸗ e Geſcchtbare Gefahr, in die ſich Belgien, wie de nd zwelandte in Berlin, Baron Greindl, vor⸗ 5 Berichten ausgeführt hat, durch den em feſt der engliſchen Landung in Belgien wurde en(gehalten und bis in die kleinſten Einzelheiten ruppenkon⸗ Truppentransporte, über belgiſche Karten Ve. Reglement, über Oberbefehl, Landungs⸗ erpflegungsbaſis. Die Zuteilung von Dol endarmen an die engliſche Heeresleitung, Vermeſſungsarbeiten aller wichtigen Ge⸗ Anfertigung militäriſcher Handbücher für cg che 8 . e 888 ruppenführung in Belgien, nebſt der Er⸗ lich dies war geh eimen Spionagedienſtes im Rheinland, fen Feldzun ſorgtame Vorbereitungen für einen eng⸗ ker ützun⸗ 3 Belgien, die ſich nur mit weitgehender f laſſen. er belgiſchen Behörden hatten bewerkſtel⸗ 18 French, mean weiß, daß der engliſche Generalſtabs⸗ belgiſche 5 einem Stabe ausgewählter Mitarbeiter N biet jahrelang bereiſte, um den künftigen e 7 genau kennen zu lernen. 5 1.„e Regierung ſelbſt traf alle Vorberei⸗ iter m Kriege mit Deutſchland. Das belgiſche mur un 180 dem ſtarken Befeſtigungsgürtel Lüttich⸗ t usſchließ er gewaltigen Lagerfeſtung Antwerpen idle, deren klich gegen Deutſchland ausgebaut, die See⸗ e aalgcber Seehafen Zeebrügge fr den Zweck der 8 zunzhſſſcher Truppen angelegt war, ſowie die e⸗ 5 8 Landgrenze von Namur bis zur Küſte, An gewaltig entwickeltes Ciſenbahnnetz den fügt. Zug! ideales Aufmarſchgelände bot, blieb un⸗ ſche hrung gleich begaun man die belgiſche Armee unter 3 r er allgemeinen Wehrpflicht nach kranzöſi⸗ und zu reorganiſieren, worauf der König Leo⸗ 80 Kriegsminiſter de Broqueville, ein na⸗ d 85 eine auzoſe, ihr beſonderes Augenmerk richteten. chef Gleutnant Bridge mit dem belgiſchen General⸗ bfun g fangen nat Jungbluth, die ebenfalls ein belaſtendes wacht 8 belgiſchen Archiven an die Oeffentlichkeit damen ſagte der engliſche Attachee, der nach her⸗ 100 b Anſicht Belgien als britiſches Fe⸗ dir on 160 etrachtete: England iſt imſtande, eine Ar⸗ 8 dies auch Mann auf das Feſtland zu ſchicken und chen lun. en ſohne Belgiens Hilfegeſuch erforderlichen⸗ eulen belgiſche Offizier hat ſich dieſer echt briti⸗ ma Aale um g Widerſpruch efügt wor⸗ ß nan Zumutung ohne Widerſpruch gefügt, w Twichlan elgiens Entſchloſſenheit, ſich den Feinden Ae gerten auf Gedeih und Verderb anzuſch'ießen, un⸗ 0 en kann. Auch die recht vielſagenden Zeug⸗ mit enge Zuſammenarbeiten der belgiſchen Re⸗ . 1914 Generalſtäben der Entente, die Akten⸗ chats; dem in Brüſſel verbliebenen engliſchen amen ekretär Grant Watſon von den Deutſchen 5 belgiſdürden, und welche Angaben intimſter Art e Mobilmachung die Verteidigung Ant⸗ * Unterredung des engliſchen Miſitäratta⸗ 17. Japan Hmisplatt Ger Birger meister ämter Sechenkelm, AHueskeim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Secken heim. werpens und Verabredungen mit den verbündeten Truppen enthalten, belaſten das Schuldkonto der belgiſchen Re⸗ gierung aufs ſchwerſte. Es ſei noch erwähnt, daß Bel⸗ gien ſchon im Juni und Juli 1914 den unauffälligen Einmarſch kleiner franzöſiſcher Truppenkörper, das Ver⸗ weilen franzöſiſcher Genieoſſiziere in belgiſchen Feſtun⸗ gen und am 1. Auguſt ſogar den Einmarſch eines ganzen franzöſiſchen Regiments bei Givet geſtattet hat, und daß auch der tückiſche und völkerrechtswidrige Franktireurkrieg bis ins kleinſte von langer Hand organfſiert und vor⸗ bereitet war. —— CCCCCCCCCCCCC Deutscher Mann Deutsche Frau der du vielleicht Deine heiligste Pflicht noch nicht erfüllt hast, noch 1stes Zeit! Zielbewußte Zuſammenarbeit Aller und der hierin zum Ausdruck kommende Wille zum Siege hat unſerem Volke ſtaunenswerte Kraft gegeben. Auch die 7. Kriegsanleihe wird, wie die früheren, einen des deutſchen Volkes in Waffen würdigen ſieghaften Erfolg bringen. Denn alle Volks⸗ genoſſen, welche auf Ehre halten, werden. dafür bürgen die Erfolge der bisherigen Kriegs⸗ anleihen— ihre Pflicht kennen und erfüllen. AZeichnungsschluss morgen mittag 1 ht. omme und zeichne! eee * und Ihr? In Anlehnung an das bekannte Bild des Münchener Kunſtmalers Profeſſor Fritz Erler veröffentlicht der Freiburger Dichter Wilhelm Fladt folgenden flammenden Werberuf zur 7. deutſchen Kriegsanleihe: Wir ſtehen da draußen in Kampf und Schlacht Und wagen das rechtende Ringen. Wir ſtemmen uns gegen die Uebermacht Gegen das Dräuen, das Tag und Nacht Sich ſtrafft, uns niederzuzwingen. Wir werfen der jungen Leiber Zier In des Todes lohende Schauer, Wir, heiliger Deutſchmark, heil'gem Revier, Eine todesſtrotzige Mauer. Und Ihr? Heraus der Truhen blinkendes Gold! Laßt Kronen ſpringen und Taler! 8 Sei Euer Schatz der leuchtende Sold, Der Eueres Dankes Schuldzins zollt, Ein freier, ein mutiger Zahler! Wir zahlen mit ſtrahlender Jugend Zier, Wir zahlen mit Wunden und Bluten. Wir opfern der Seelen lichtringende Gier Und der Herzen flammende Gluten. Und Ihr? Inſertionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. Vie Beile. Bei Iterer Aufgabe Nabatt. fn Fernſprechanſchluß Nr. 16. f Die Wirkung des Tauchbootkrieges. Neuyork, 15. Okt.„Newyork Tribune“ vom 12. September bringt folgende Sondermeldung ihres Lon⸗ doner Mitarbeiters: Die Lage des Tauchbootkrieges kann nicht ſchwarz genug gemalt werden. Es iſt unmöglich, ihren Ernſt zu übertreiben. Ein britiſcher Regierungs⸗ beamter ſchilderte mir heute die wirtſchaftliche Lage der Ententeländer und betonte die Lebensnotwendigkeit eines vollen Verſtändniſſes für die den Alliierten und den Vereinigten Staaten durch das bisher nicht gemeiſterte Tauchbootproblem drohende Gefahr in Amerika. Mein Gewährsmann ſagte: Frankreich wird dieſen Winter durch Kohlennot furchtbar leiden. Italien braucht nicht nur Kohle, ſondern auch Getreide, an dem eine ernſtliche Knappheit beſteht und die mehr innere Unruhen ver⸗ urſacht, als allgemein bekannt iſt. Selbſt hier in Eng⸗ land ſtehen einige Betriebe aus Mangel an Erzen ſtill. Die Vereinigten Staaten müſſen die Anſtrengungen, die verſenkten Schiffe zu erſetzen, verdoppeln. Im erſten Kriegsjahr war es das Problem des Mannſchaftserſatzes bei den Alliierten, im zweiten und dritten Kriegsjahr war es das der Munition, im vierten das der Schiffe. Trotz der neulichen frohen Rede Lloyd Georges über die Tonnageverluſte iſt es abſolut ſicher, daß dieſes Pro⸗ blem weit dringender iſt, als irgend ein anderes bis⸗ her aufgekommenes. Der Mitarbeiter führt an, er habe von unterrichteter Seite erfahren, daß die Tauchboote jetzt nicht nur die gewöhnlichen Handelsſtraßen bedrohen, ſon⸗ dern überall auf dem Weltmeer anzutreffen ſeien und ſchließt: Wenn es möglich wäre, die Tauchboote an dem Auslaufen von ihrem Stützpunkt zu hindern, ſo wäre es längſt geſchehen. Wenn es der britiſchen Flotte möglich wäre, ſie erfolgreich zu bekämpfen, ſo würde die Tauchbootgefahr nicht mehr beſtehen, ſelbſt das Zuſam⸗ menwirken mit der amerikaniſchen Flotte wird nicht ge⸗ nügen, um die Gefahr zu beſeitigen. Die einzige Löſung des Problems beſteht in dem Bau von mehr Schiffen. Die Vereinigten Staaten müßten ſofort zu der Erkenntnis dieſer Tatſache auſwachen. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 15. Okt.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Kampftätigkeit der Artillerie in Flandern war wechſelnd ſtark. An der Küſte und in einzelnen Ab⸗ ſchnitten der Front zwiſchen Lys und Deule wurde das Feuer zeitweilig zu kräftiger Wirkung zuſammengefaßt. In den ausgedehnten Trichterfeldern kam es mehrfach zu Erkundungsgefechten. 0 enn ö langes, 8 l. e 2 D O birschete eg N o 9 en De 0. f 2 a ppe cgi dene, Muc eng 22 W 7 5 8 8 8 8 Mesingne 725 Fssschendsefk 9 2 C. e eee, n —— 1 — 2 2 A 2 2 78 5 0 W uro fz l 7 0 0 Nu, e A angfobrde fg. i Gegenſtöße wieder vertrieben. 8 f Bei St. Quentin lebte das Feuer Se auf. Die Kathedrale erhielt wieder 15 Granattreffer. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Zwiſchen Ailette⸗Tal und Braye, ſowie im mittleren Teil des Chemin⸗des⸗Dames ſpielten ſich tagsüber heftige Artilleriekämpfe ab. Sr Auch nördlich von Reis, in ver Champagne und an der aas ſteigerte ſich zeitweiſe das Feuer. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Auf der Inſel Oeſel wurden ſchnelle Förk⸗ bases erzielt. In ungeſtümem Vorwärtsdrang war⸗ en unſere Infanterieregimenter und Radfahrbataillone, vielfach ohne das Herankommen der Artillerie abzuwar⸗ ten, den Feind, wo er ſich ſtellte. Die Halbinſel Sworbe wurde von Land her abge⸗ ſchnürt, während das Feuer unſerer Schiffe die Land⸗ batterien niederhielt. Wir ſtehen vor dem brennenden Arensburg und ſind im Vordringen im Oſtteil der Inſel, nach deren Oſtküſte die ruſſiſchen Kräfte eiligſt zurückweichen, um über den Damm, der Oeſel mit der Inſel Moon verbindet, zu entkommen. 5 Unſere Torpedoboote ſind in das Binnenfahrwaſſer zwiſchen Oeſel und Dagö eingedrungen und haben in wiederholten Gefechten ruſſiſche Seeſtreitkräfte in den Moonſund zurückgedrängt. Von der ruſſiſchen Landfront und aus Rumänien ſind größere Kampfhandlungen nicht zu berichten. 85 Mazedoniſche Front: Die Lage iſt unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. *. Während in Flandern, von einzelnen Erkun⸗ dungsgefechten abgeſehen, die Waffen ruhten— die Ge⸗ ſchüße ſind ja immer ausgenommen—, ballte ſich im Artois aus dem Winkel, der durch die Scarpe und die Straße Arras— Cambrai gebildet wird, ein Maſſenan⸗ griff der Engländer mit 4 Kilometer Frontbreite zuſam⸗ men. In dieſer Gegend liegen die aus früheren Be⸗ richten bekannten Orte Haucourt und Remy, die aber ſeit längerer Zeit nicht mehr genannt wurden. Was die Engländer mit der Diverſion, halbwegs zwiſchen Lille und St. Quentin, bezwecken, iſt noch nicht klar; ob ſie ein Entlaſtungsverſuch für Flandern ſein oder zur Maskierung einer andern Unternehmung dienen ſoll? Der Angriff als ſolcher iſt jedenfalls vergeblich geweſen. An den beiden Flügeln brach die Offenſive ſchon im Feuer zuſammen, zum Nahkampf kam es im Zentrum, wo der Feind bis in unſere Linien vorgedrungen war. Ein kräf⸗ tiger Gegenſtoß warf die feindliche Linie aber wieder zurück. Doch ſcheint der Kampf lange ſchwankend geweſen zu 5 denn erſt nachts gelang es, die Engländer zu werfen.— Die Kathedrale von St. Quentin mußte den Verteidigern des Völkerrechts wieder zur Zielſcheibe die⸗ nen, ein reiner Sport, denn die kahlen Ruinen des zer⸗ ſtörten Gottes hauſes haben natürlich militäriſch weder Zweck noch Bedeutung. Für alle Zerſtörung aber ſoll Deutſchland Erſatz leiſten, ſagt Ribot.— Die franzöſiſche Front zeigte nichts Außergewöhnliches. Auf der Inſel Oeſel geht es mit Rieſenſchritten vorwärts. Die Halbinſel Sworbe(der nordweſtliche Zip⸗ fel der Inſel), zu deren beiden Seiten der deutſche An⸗ griff und die Landung erfolgte, iſt bereits vom Hinterland abgeſchnürt, der dort vorhandenen Beſatzung iſt zu Waſ⸗ ſer und zu Lande der Weg abgeſchnitten. Auf Sworbe 5 8 pꝓ9iünnen. Habt Ihr nicht geleſen, wie ſie uns mit unſrem 1 ehrlichen Friedensangebot ausgelacht haben? 1 e 5 S. ſchwer es auch ſein mag: es muß noch eine 00 0ſſ 00/0 0ſ0ſ00// ù“. n e e e eee e eee eee ee 88. er von uns allen möchte es nicht lieber 5 5 5 ſehen, wenn man ſtatt der Granaten Senſen e 5 ſchmieden und Maſchinen bauen könnte! Ai.oyer dazu gehört Frieden und Ruhe im Lande. And die drüben wollen uns das nun einmal nicht „ Weile weitergehen! Frauen denkt an Eure Männer, 3 5 Brüder und Göhne! Früher habt Ihr daheim für ſie 8. ſorgen können. Jetzt brauchen ſie Euch noch viel mehr, 5 denn nur mit Briefen und Paketen iſt' s jetzt nicht getan. 1 Oe. unter Euch könnte wohl ruhig zuſehen, wenn d die Feinde in hellen Scharen anſtürmen und wenn e—— Eure Männer, Eure Brüder und Söhne keine 8 einzige Kugel mehr ins Gewehr zu ſtecken hätten? . Würdet Ihr nicht lieber den letzten Spargroſchen * 5 pyfern, damit die Euren nicht wehrlos ſind? gerſtationen. Im Süden ſtehen unſere Truppen bereits vor Arensburg, dem bedeutendſten Ort der Inſel, mit etwa 4500 Einwohnern. Die Stadt, bezw. deren mili⸗ täriſche Anlagen ſind wohl von der Seeſeite in Brand geſchoſſen und ſie wird ſich eheſtens ergeben müſſen. In unaufhaltſamem Angriffsgeiſt iſt auch der Oſten ſchon nahezu ganz von unſeren Truppen in Beſitz genommen. Der Feind zieht ſich eiligſt auf die öſtlich von Oeſel liegende Inſel Moon, die mit jener durch einen Damm verbunden iſt, zurück. Hier ſind verſchiedene ruſſiſche Flugſtationen und wichtige militäriſche und Marine⸗An⸗ lagen errichtet; im Laufe des vorigen Jahres ſind ſie wiederholt von unſeren Seeflugzeugen angegriffen wor⸗ den. Von der ſtrategiſchen Bedeutung der Beſetzung Oeſels ganz abgeſehen, iſt es außerordentlich wichtig, daß, wie der Tagesbericht beſtätigt, die Inſeln bereits unter der Botmäßigkeit der Engländer ſtanden; die Pe⸗ tersburger Zeitung„Nowoje Wremja“ und andere Mel⸗ dungen laſſen keinen Zweifel, daß die Verteidigungsan⸗ lagen unter engliſcher Leitung ſtanden. Die Engländer wollten ſich an dieſem wichtigen Punkt, der nicht nur die Küſte von Kurland und Livland, ſondern auch die Einfahrt in den finniſchen Meerbuſen, den Zugang zu Petersburg beherrſcht, bereits häuslich einrichten, wie ſie denn überhaupt allen Ernſtes daran arbeiteten, wenn nicht Kurland ganz in Beſitz zu nehmen, ſo doch dort einen ſtarken Flottenſtützpunkt, ein Gibraltar der Oſtſee zu errichten. Durch die rechtzeitige Eroberung von Riga vurde den uneigennützigen Engländern ein Strich durch die Rechnung gemacht und die Beſetzung von Oeſel, das ſelbſtverſtändlich auch engliſch werden ſollte, hat den letzten Schimmer des britiſchen Herrſchaftstraumes verlöſcht. Mailänder Blätter melden, Rooſevelt werde an der italieniſchen Front erwartet. Er ſoll mit königlichen Ehren empfangen werden. 5 In Berlin wurde am Sonntag nachmittag Flieger⸗ leutnant Per net, der im Luftkampf gefallen iſt, auf dem Friedhof der Kaiſer Wilhelm⸗Gedächtniskirche bei⸗ dhe Der Trauerfeier, zu der ſich Tauſende von Men⸗ chen eingefunden hatten, wohnte auch der Stiefvater des Verſtorbenen, General Ludendorff, mit mehreren höheren Offizieren bei. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. „ WTB. Paris, 15. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ mittag: Im Laufe der Nacht griffen unſere Erkundungsabtei⸗ lunge! eine feindliche Patrouille vor unſerer neuen Front an und brachten 30 Gefangene zurück, darunter einen Offtzier. An der Aisnefront war der Artilleriekampf ziemlich heftig, beſon ders in der Gegend von Pantheon und auf den Hch⸗ flächen von Vauelere und Caltfornien. Auf der übrigen Front Artilleriefeuer mit Unterbrechungen. Der engliſche Tagesbericht. WTB London, 15. Okt. Amklicher Bericht von geſtern morgen: Nordöſtlich von Ypern war die feindliche Artillerie die Nacht über lätig. Weſtlich Becelaere und nördlich Poel⸗ capelie wurden ſeindiſche Erkundungsabteilungen zurückgetrieben. 8 15 Nachbarſchaft von Hulluch machten wir eine erfolgreiche reife. befinden ſich verſchtedene Verteidigungsanlagen und Flie⸗ den Inſeln Dagö und Deſel ein, wurden aber iteren„ dr Mach amittgge n n 10 de ee ee e eee dee e eee erleichtert Eurer Kindern die Zukunft! Drum ball, daß ſie einſt nich darben müſſen und ein freies, ſotle Volt werden tön zen: Zeichnet die Kriegsan 5 Dre Siegfriedſtellung Paris, 15. Okt. Camille Devi „Rappel“ vom 10. Okt.: Zur Abſchätzung Bedeutung unſerer jüngſten Kampferfolge Mittel. Wir wiſſen das eine gewiß, daß die g Operationen bei annähernd gleicher Schwer? ite uns nicht mehr ſo viele Gefangene und! iegsgerät einbringen wie früher. Bei der E offenſive vom September 1915 fielen über 250 und eine große Zahl Feldgeſchütze in unſere letzte Schlacht bei Ypern dagegen brachte uns 4000 Gefangene. Die Beute ſcheint alſo verhält z o 1 wenig bedeutend zu ſein. Welcher Urſache iſt zuzuſchreiben? Können die feindlichen Stellurge 1 1„ beſſerer Organiſierung von nur ſchwachen aeg in halten werden oder werden Maunſchaften und„ in 1 geſchont durch rechtzeitiges Aufgeben der Stellunge Verzicht auf die Lückenloſigkeik des Geländes Der Krieg zur See. Berlin, 15. Okt. Im nördlichen Sperrgell den 16 000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt, 10 Petersburg, 15. Okt. Nach einer Meda Marineminiſteriums nahmen 8 Großkampfſchiffe al. te Kreuzer, 40 Torpedoboote und 30 Minenſuͤche deutſchen Landung auf Oeſel teil. 8 5 1 eldel 1 Paris, 15. Okt.„Petit Pariſien“ me a dab Waſhington die Bereitſchaft Japans, den me a b. Schiffe mit einer Geſamttonnage von 40 zu liefern. Den dazu nötigen Stahl würden einigten Staaten beſchaffen. 5 „ 5 1 bel ds b 5 Die Lage im Oſten. 5 WTB Petersburg, 15. Okt. Heeresbericht vom 13 abends: Oſtſee: Am 2. Oklober wechſelten zwei pedoboote Kanonenſchü ſe mit feindlichen Schiffen, Serro im Süden der Inſel Dag 6 bombardierten, oole Uhr nachmittags drangen die feindlichen Torpedo ruſſiſche Seeſtreitkräfte zurückgewieſen. richten landete der Feind am 12. Oktober mache Bucht von Tagelacht bei Meris. Seine erſten Vorhu! beſetz en Abul, acht Werſt ſüdlich von 0 e ſere Vorhulen zogen ſich nach Kampf auf die Lini Meierei⸗Kidemaj⸗Pidul in das Innere der Inſe Feind breitet ſich nach Süden und Oſten aus. Der Krieg mit Italien. dab WTB. Wien, 15. Okt. Amtlich wird ver vom 15. Oktober 1917: 5 l nernd Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Bei ande auf günſtigem Wetter kam es auch geſtern vormiteg erho Monte San Gabriele und im Wippachta 8 Kampftätigkeit. Unternehmungen unſerer 0 0 brachten Erfolge. Italieniſche Vorſtöße wur alſtabs ſen. Der Chef des Genera Ocrum helft ihnen bei ihrem ſchweren Handwerk 1 5 Reicht ihnen zum Schutze Waffen und Munition hinaus: Zeichnet die Kriegsanleihe! f 8 aumilllſlſddofdddggdddhhnmumnn Mütter, dentt an Eure Kinder! Als ſie noch ganz klein und hilflos waren, hat ſicher jede untel Euch irgend einmal gedacht:„Mein Kind ſolle gut haben im Leben!“ Wie viel mehr gilt bos jetzt, Ihr Mütter! Eure Kinder müſſen beſſere Zellen ſehen als wir ſie durchmachen. Wehe uns, wenn ſe einmal kommen und zu uns ſagen: warum bas Ihr's uns nicht leichter gemacht und damals bi 25 zu Ende ausgehalten? 3 0 f Natter, jeder Pfennig, den Ihr dem Valerlanbelell b 1 L zu cru l 1% 1 Neues vom Tage. er Reichskanzler im Oſten. Ain, 15 Okt Der Reichskanzler hat geſtern iſe nach den beſetzten Gebieten im Oſten an⸗ Nandatsniederlegung des Abg. Traub. lin, 15. Okt. Wie dem„Berliner Tagebl.“ abtmund mitgeteilt wird, zeigte der fortſchrittliche nete D Traub die Niederlegung ſeines preu⸗ Landtagsmandats an. ö er ſozialdemokratiſche Parteitag. ugs burg, 15. Okt. Geſtern iſt hier im Hut⸗ ri arten der ſozialdemokratiſche Parteitag, der erſte 85 und ſeit der Spaltung der Partei, eröffnet late Etwa 400 Beauftragte und 80 Reichstagsabge⸗ ind anweſend, auch einige Unabhängige ſind Ebert⸗Berlin und Auer⸗München wurden zu gewählt. Ebert wiederholte in ſeiner Rede e Abſage an den Reichskanzler Dr. Michaelis, u 8 in einer Vorverſammlung ſchon Abg. Scheide⸗ um den Rücktritt des Kanzlers gefordert hatte. Beth⸗ lade es an Mut gefehlt, Michaelis ſei eine Unmög⸗ 1 Friedensentſchließung vom 19. Juli wurde übe größte parlamentariſche Erfolg gefeiert. Der dite wicht rechtfertiatiat die Bewilligung der Kriegs⸗ löhännd ſchildert die Spaltung der Partei. Zu den zherefigen ſeien 57 Reichstagswahlkreiſe und 21 kleine uſſenb abgeſplittert. Genoſſe Otto Braun erſtattete enbericht, der ſehr ungünſtig iſt. 3 Kabinettsbildung in Schweden. 0 pt Eholm, 14. Okt. Der gemäßigt liberale Lan⸗ mann Widen erklärte ſich außerſtande, das Mini⸗ 851 den ihm geſtellten Bedingungen zu bil⸗ er Prop erteilte der König dem liberalen Partei⸗ eu. rofeſſor Eden den Auftrag, das Miniſterium zu Wa Die amerikaniſche Kontrolle. den ſhington, 15. Ott.(Renter) Präſtdent Wilſon ung derſchiedenen Regierungsämtern für die Durch⸗ gehend Geſetzes über den Handel mit dem Feinde 1 erhält Befugniſſe eingeräumt. Das Kriegshandels⸗ er feindli die Kontrolle über Ein⸗ und Ausfuhr und degeſelſhe Geſellſchaften mit Ausnahme der Verſiche⸗ ie chaften, die vom Schatzamt beaufſichtigt wer⸗ Aden, in denſür wird von einem Zenſuramt ausgeüb! Ihent, der em das Kriegsdepartement, das Marinedepar. ſabelsamt Generaldirektor der Poſt und das Kriegs⸗ chen Ruertreten ſein werden. Die Regelung des aus⸗ S atza rſes und der Gold⸗ und Silberausfuhr wird Po it übertragen, das auch über das Durchlaſſer f. ſſendungen zu entſcheiden haben wird. Die Wirren Stocholm, 15. Okt in Rußland. ein Finniſche Zeitungen berich⸗ oiſorhedſendung von 6 Millionen Rubel, die von akburch 1 chen Regierung nach England geſandt wurde, 85 Sovpjet in Wolkeaſaari, der Grenzſtation 1 8 land und Rußland, beſchlagnahmt worden 4 Haundung, die Regierung habe kein Recht, Gold 4 dende zu ſchicken.(Wem mag das Gold ge⸗ 1 5 a Okt. Hier iſt eine armeniſche Konfe⸗ . b aller 9 worden, an der über 200 Abgeordnete 1„ erren Länder teilnehmen. i 5 Landtagswahlen in Finnland. is afors, 15. Okt. Das endgültige amtliche r Landtagswahlen iſt folgendes: Sozialiſten 1 Sitz Block 61, Agrarier 25, ſchwediſche Par⸗ g Vermiſchtes. ſehr als dreiiähr; Aus eals dreijähriger Geſangenſchaft iſt der Soldat Lutz zel m in Ertingen, Ol Riedlingen zurückge⸗ e ager Kameraden enkfloh er aus dem franzöſiſchen f 0 marſchierte 18 Tage lang, unter Gefahren 88 merſt bei Nacht, an den Sternen ſich orientie⸗ einer 8 Grenze zu. Kurz vor dem Grenzübergang f fich drei Flüchtlinge abgeſaßt, die beiden anderen e. hege) gegen 1 ers im enen ſſt Anfang ie deutſch 0 f J deuiſchen Soldaten. Die Geſundheit des Ent⸗ gut, trotzdem er unſagbar Schweres gelitten hat. L . hand Kam en je, 15. Okt. Ein 75jähriger im Ruhe Wahn Brückenwärter ſtürzte aus dem 2. Stoc ungen ig auf die Straße und erlitt ſo ſchwer, aß er ſtarb.— Die ſchon beſagte Kauf ſa Merke lief aus eigener Unvorſichtig ßenbahnwagen hinein, wurde zur Seit, Mannh Ektstet Sbiſt 5 85 15. Okt. Aus dem Gefängnis in Mannheimen lt, verlangte auf dem hieſigen Markt. Händlerin für 2 Köpfe Blumenkoh Mk. Dieſer maßloſe Preis wurd . 3 100 Prozent hö ſchon vor dem Kriege nicht der Gefangenſchaft überaus (J utuit bei Bretten, 15. Okt. Bei einem Brande der den Holzſchopf des Landwirts Plötſcher einäſcherte kam der 5jährige Enkel des Eigentümers ums Leben Das Kind hatte vermutlich durch Spielen mit Streich 9 85 den Brand verurſacht und ſich nicht mehr retter önnen. ) Schönau, 15. Okt. Das 4zährige Töchtercher des vor dem Feinde gefallenen Wremen Ben fiel in die hochgehende Wieſe und ertrank. Vaterländiſche Kundgebung. Stuttgart, 15. Okt. Im großen Saal des Siegle⸗Hauſe⸗ fand gelte vormittag 11 Uhr eine große vaterländiſche Kund⸗ ebung für die 7. Kriegsanleihe ſtatt, die von über 2000 Perſonen 1 war. Mit Ausnahme des Miniſters des Innern von Fleiſchhauer, der nach Derein gereiſt iſt, waren ſämtliche Miniſten anweſend. Oberbürge meiſter Tautenſchlager hielt die Be⸗ grüßungsanſprache. Er wies auf das Unterfangen der Feinde durch Fliegerangriſſe auf ſüddeulſche Städte einen Keil zwiſcher Nord⸗ und Süddeutſchland zu ſcheben, hin. Ein untauglicheres Mittel hätten die Feinde nicht finden können. Dr. v. Piſtorius ſprach über die 7. Kriegsanleihe. Woher kommen die Millia den? Bei der erſten Kriegsanleihe bracht Württemberg 108 Millionen(2,4 Prozent), bei der zweiten 311 Millionen, dritten 433 Millionen, vierten 41 Millionen, fünften 403 Millionen, ſechsten 555 Millionen(4,2 Prozent) auf Der Wert des deutſchen Volksvermögens beträgt nach Steinmann. Bucher 400 Milliarden, wovon 250 Milliarden auf den Grund⸗ beſitz entfallen: Von den 60 Milliarden Kriegsanleihe kom⸗ men etwa 30 Milliarden auf das Volksvermögen und die übrigen 30 auf die werktätige Arbeit Deutſchlands, die bei uns größe: ſt, als bei unſeren Feinden. Der Rohertrag deutſcher Arbeit beträgt mindeſtens 40 Milliarden, es wachſen alſo während es riegs mehr als 10 Milliarden m ögen hinzu, eine Tuote die um 50 Prozent höher iſt als in England und um höher als in Frankreich. Wir ſind ein Unter⸗ jehmervolk, die Eng änder ſind ein Reutnervolk geworden. Bei ) Kriegsjahren beläuft ſich der Ueberſchuß der deutſchen Arbeit uf 50 Milliarden, ſomit müſſen nach Abzug der 30 Milliar⸗ den, die in K an eihe angelegt ſind, noch 20 Milliarden aus hem Arbeitsertrag für die neue Anleihe verfügbar. Wir ind an der Grenze unſerer Leiſtungsfähigkeit noch hange nicht mgekommen. Die Feinde ſind ihr näher. Wohin gehen die Nilliarden? Bei uns bleiben ſie im Lande. Stalien iſt im Friege völlig verarmt. Frankteſch hoante ſeinen Staatshaushalt m hr ausgleichen. Seine Einköm⸗ menſteuer brachte für 1916 32 Millionen Mark, in demſelben Jahre betrug die Einkommenſteuer in Württemberg 41. Mill. Mark. Die Kriegsgewinaſteuer Frankreichs, auf 200 Millionen geſchätzt, erbrachte 64 Millionen Mark, in Deutſchland wird ie 1½ bis 2 Milliarden Mark ergeben. Rußland hat 1917 über 60 Milliarden Mark Ausgaben, wovon rund 10 Mil⸗ liarden gedecht werden können. Auch Englands Finanzkraft erſchöpft ſich trotz der amerikaniſchen Hilfe immer mehr. Un⸗ ſere Milliarden dienen der Vert ung des Vaterlands, es geht um Haus und Herd. Darum müſſen alle, alle zeichnen! Finanzminiſte! Lokales. — St. Gallus. Mit Rieſenſchritten geht es dem Winter zu. Als Mahner an dieſen erſcheint am 16. Ok⸗ tober der heilige Gallus, der im Rufe ſteht, an ſeinem Gedenktag mit Schnee aufzuwarten, ſagt man doch in vielen Gegenden: St. Gallen— läßt Schnee fallen. Die Natur hat ihr großes Werk getan. Die Saugröhrchen der Pflanzen erſtarren, der Umlauf der Feuchtigkeit hört auf, die Blätter nehmen die Herbſtfärbung an und: Um Galle— fallen die Blätter alle. Das Wirtſchaftsjahr iſt zum Abſchluß gekommen: Auf St. Gallustag— muß jeder Apfel in den Sack; An St. Gall— ernt die Rüben ab; Nach St. Gall— laß die Kuh im Stall. Für gewöhnlich ſoll auch die Weinleſe beendet ſein, denn: Muß Gallus Buttenträger ſein— iſt's ein böſes Zeichen für den Wein. Auch die letzten Zugvögel rüſten ſich nun zur Abreiſe: Nach St. Galle— ſind die Vögel alle. Fällt der 16. Oktober ir eine trockene, heitere Herbſt⸗ heriode, ſo erſcheint das für ein Anzeichen längerer Dauer des Altweiberſommers. Am St. Gallustag— den Nach⸗ ſommer man erwarten mag. In der guten alten Zeit be⸗ ſtand die Sitte, daß von Gallus ab die Jugend das Obſt„ſtupfeln“ zu dürfen. Winters iſt für den Landmann der 21. Oktober, von dem der Volksmund behauptet: An Urſula muß das Kraut herein— ſonſt ſchneien Simon und Judas drein. — Die Erfahrungen bei Fliegerüberfällen ßſaben gezeiat, daß der ſicherſte Schutz gegen Flieger⸗ bomben der Aufenthalt im Keller iſt. Bis jetzt iſt nock kein Fall bekannt geworden, daß eine Bombe im Keller geplatzt wäre. Aber es iſt allerdings nicht ausgeſchloſſen, daß eine auf das Dach eines Hauſes fallende Bombe ſämtliche Stockverksdecken durchſchlägt und erſt im Keller zum Platzen kommt. Beim Aufenthalt im Keller müſſer aber ſolche Plätze vermieden werden, die den durch etwaige Fenſteröffnungen eindringenden Splittern ausgeſetzt ſind Man vermeide ferner eine größere Anſammlung von Perſonen in demſelben kleinen Kellerraum, damit nicht zu viel Menſchen gleichzeitig der Splitterwirkung aus. geſetzt ſind, wenn einmal das Unglück es wollte, daß alle Stockwerksdecken bis zum Keller von einer Bombe durchſchlagen werden. Endlich verlaſſe man in einem ſolchen Fall den getroffenen Keller ſofort und ſchaffe etwaige Verletzte ſofort heraus, da das durch jede ge⸗ wöhnliche Sprengbombe entwickelte Koh eng h'gas im ge⸗ ſchloſſenen Raum tödlich wirken kann. ö — Obſtſegen und Kriegsanleihe bringt ein in den badiſchen Bezirken verbreitetes Werbeplakat in ſehr glückliche, künſtleriſche und für jedermann verſtändliche Verbindung. Der Obſtreichtum dieſes Jahres, welcher der heutigen Juegnd bis in ihr höchſtes Alter in Er⸗ nnerung bleiben wird, und die daraus den Landwirten zugefloſſenen unerwarteten Einnahmen verpflichten die Landwirte von dieſen Bareinnahmen dem Vaterland zu der notwendigen 7. Anleihe einen Teil wenigſtens zur Verfügung zu ſtellen, nicht zu ſchenken, ſondern als Darlehen zu geben. Dies lehrt ſo einfach und herzlich eindringlich das Plakat: unter dem vollbehangenen Apfel; baum ſitzt das Mütterlein mit ihrem heimgekehrten ver⸗ wundeten Feldgrauen; ſie plaudern über den Krieg und die Ernte; der Krieger zieht die richtige e Mütterle, ſagt er, den Baum zeichnen wir für die 7. Kriegsanleihe. Beherzige jeder Landwirt dieſe Lehre Das Blatt iſt von einem jungen Mosbacher Bürger⸗ ſohn entworfen und ſollte auf jedem Rathaus und in jedem Bauernhaus als Andenken an das große Kriegs⸗ und Obſtjahr 1917 für die kommenden Ge⸗ ſchlechter aufbewahrt werden. —— ſ[— Jägerrecht hatte, das auf den Bäumen noch befindliche Ein weiterer Vorbote des L Kohlenerſparnis. Ein einfaches Mittel, im Ofen Kohlen zu ſparen, iſt das folgende. Wenn die Koh⸗ len oder Briketts gut in Glut gekommen ſind, ſchlög man die Aſche des vorigen Brands in Papier ein und legg ſie auf die Glut. Die Aſche wird nochmals glühend und dämpft andererſeits die Glut der Kohlen, verhinder alſo ein raſches Verbrennen. Das Ofenfeuer, ſo behan⸗ delt, entwickelt keine große Hitze, aber es hält um ſe länger an. Wenn die Aſche aufgelegt iſt, muß für ge⸗ nügende Zugluft, aber nicht zu viel, Sorge getragen werden. f f — Die deutſchen Arbeitgeberverbände hielten in Nürnberg eine Konferenz ihrer Geſchäftsführer ab. Gegenſtand der Beratungen waren die Fragen der Ueber⸗ gangswirtſchaft, ſowie praktiſche Fragen, die ſich auf die fich bi die des Hilfsdienſtgeſetzes beziehen; es ergab ſich, daß die deutſchen Arbeitgeberverbände bei der Durch⸗ führung des Hilfsbienſtgeſetzes ihre verſtändnisvolle Mit⸗ wirkung gezeigt haben. Für die Zukunft des deutſchen Wirtſchaftslebens kam die einſtimmige Ueberzeugung zum Ausdruck, daß die Initiative des freien Unternehmer⸗ tums nicht ungebührlich zugunſten gemeinwirtſchaftlicher Verſuche beſchränkt werden dürfe. Die Grundlagen der industriellen Entwicklung könne nur ein Frieden ſchaffen, der hinſichtlich der Erzeugungs⸗ und Abſatzverhältniſſe der deutſchen Induſtrie wieder ein freies großes Betäti⸗ gungsfeld eröffnet. 8 — Freigabe von Kuochenbrühextrakt. Der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette wird während des Monats Oktober 1917 große Mengen von Knochenbrühextrakt, der als Zuſatz zu Sup⸗ pen, Saucen und Gemüſe ſowohl für den Einzelverbrauch, als auch für Zwecke der Maſſenſpeiſung verwendet werden kann, dem freien Verkehr übergeben. Der Verkaufspreis des inländiſchen Knochenbrühextraktes an den Verbraucher iſt auf 3 Mk. für das Kilo, des gemiſchten däniſchen Extraktes auf 5,80 Mk. für das Kilo keſtgeſeßt, ei Abgabe in kleineren Packungen(Doſen) iſt ein Aufſchlag für die Verpackung mit 50 bzw. 70 Pfg. zuläſſig. Die Abgabe an Intereſſenten zum Zwecke des Weiterverkaufs erfolgt nur während des Monats Oktober— nach den Weiſungen des Kriegsausſchuſſes für Oele und Fette— durch folgende Firmen: Geſellſchaft für Gewinnung von Fett⸗ und Nebenprodukten G. m. b. H., Altona, önig⸗ ſtraße 215/217, Louis Wolf, Hannover, Aſternſtr. 2, Paul Kaſper, Braunſchweig, Karl⸗Schmidtſtr. 16, Ad. Löwenberg, Mainz, Patentverwertungs⸗Geſellſchaft m. b H., Crimitſchau⸗Sachſen, Militärkonſervenfabrik G. m. b. H., Berlin NO. 27, Andreasſtr. 32, Heine& Komp., Halberſtadt. 5 — Die Ebereſchenbeeren ſind ein vorzügliches Futter für Haushühner und Faſanen. Zu dem Zweck pflückt man die reifen Beerenbüſche und trocknet ſie mög⸗ lichſt auf luftigen Böden. Ein Dörren im Backofen ſſt nicht notwendig, da ein Faulen der Beeren ſo leicht nicht eintritt. 15 2 f — Lichtabende. Auf dem Lande iſt es noch vielfach Sitte, daß die Verwandten, Nachbarn und Freunde am Feierabend zum „Vorſitz“ zuſammenkommen. Die Beſucher ſparen das Holz zum Einbrennen und das Erdöl für die Lampe, haben dabei die ihren Bedürfniſſen entſprechende uch en und pflegen den Sinn der. Auch in den Städten waren einſt dieſe Lichtabende üblich. Wir leben in einer Zeit, die uns trotz ihres Reichtums an Geld, in manchen Dingen zu größter Sparſamzeit und Einſchränkung zwingt. Neben dem Mangel an gewiſſen Lebensmitteln iſt es vor allem die Kohlen⸗ not, die tief in die ſeitherjgen Lebensverhältniſſe mit ihren Bedürfniſſen und Gewohnheiten eingreift. Heizung und Beleuch tung ſind für die meiſten Haushalte faſt ganz von der Kohle whängig geworden. Die. Kohle aber iſt rar geworden, aus Hründen, die hier nicht beſprochen zu werden brauchen. Und der Kohlenmangel iſt weit ernſter zu nehmen, als es von vielen ge⸗ 5 s heißt ſparen, ſovie man nur irgend kann. Wir ind dazu verpflichtet, um d urchzuhalten, denn die Engländer, denen der Kamm aufs neue geſchwollen iſt, ſo ſchlimm es in ihrem Lande ausſieht, wollen keinen Frieden geben, bis 2 land am Boden liegt. Durch weiſe Sparſamkeit können wir aber hinter der Front das Durchhalten ermöglichen. Wie wäre es, wenn man die Lichtabende oder 4 auch in den Städten vieder zu Ehren brächte? Etwa auf folgende Weiſe: Zwei oder drei Familien, je nach Größe, die in dem gleichen 855 vohnen oder die durch Verwandtſchaft, Freundſchaft oder ſonſtwie lich näher ſtehen, tun ſich zuſammen, um den Abend gemeinſam zu verbringen, wenn möglich an jedem Tage; wo dies nicht aus⸗ zuführen iſt, wenigſtens zwei⸗ bis dreimal in der Woche. Der zu erwartende Geſchäftsſch'uß wird eine ſo zeitige Zuſammenkunft ermöglichen, daß auch Kinder von einem gewiſſen Alter an teilnehmen können. Das Abendeſſen wird womöglich ge⸗ neinſam eingenommen, wozu jeder Teil ſeine Speiſen mit⸗ tringt. Die Erwärmung der Speiſen, das Kochen des Linden⸗ blütentees oder das Sieden der. übernimmt der gaſt⸗ gebende che. 0 der von einem Mal zu andern oder wochen⸗ veiſe wechſelt. Das Eſſen ſoll ſo einfach als möglich ſein, was ſich übrigens ganz von ſelbſt gebietet. Es ſoll nicht verkannt werden, daß man dabei auf manche gewohnte Bequemlichkeit ver⸗ zichten müßte, aber es würde wohl nicht allzu ſchwer ſein, in der Zwangslage, in der wir uns befinden, darein ſich zu ſchicken. Jedenfalls wäre die Störung erheblich empfindlicher, wenn man an kalten Winterabenden ohne genügende Heizung und Beleuch⸗ tung bleiben müßte. Daß es aber dazu kommen würde, wenn man nicht lernt, mit erheblich geringerem Kohlenverbrauch aus⸗ zukommen, das iſt ſo gut wie ſicher. Durch die„Vorſitze“ aber, die zunächſt für die ſchlimmſte Zeit probeweiſe ein⸗ kefrürn werden könnten, ließe ſich eine ſehr beträchtliche Kohlen⸗ erfparnis erzielen, wie jeder leicht ausrechnen kann. Nur nuß darauf gehalten werden, daß ſie ſich nicht zu„Hockereien“ auswachſen, ſonſt wäre der Zweck allerdings ber fehlt. 888 NN e bahrer Hinkender Bote und hebel s Rheinldnoischer Gausſreunò soeben oingelro fon. uohfiandlung Sy. Simmermann. e Man zeichnet Kriegsauleihe bei jeder Jauk, Sparkaſſe, Kreditgenoſſenſchaft, Lebensverſicherung⸗Geſelſchaſt, Hof. Auſtalt. Inn inn niche für s! Wir Bal Alice klicht lauge beinen dan rieg zu gewinn] 35 Vergiß das nicht! * f 8. 5 ee die deutsche Presse aller Farte 1. 8 3 Lokales. — Unfallverſicherung für Land⸗ und Forſt, wirtſchaft. Durch das proviſoriſche Geſetz vom 10. Juni 1915 iſt den durch den Krieg in der Landwirtſchaft hervorgerufenen Arbeitsverhältniſſen in dankenswerter Weiſe Rechnung getragen worden. Bis dahin waren von der landwirtſchaftlichen Unfallverſicherung Familienange⸗ hörige unter 12 Jahren ausgeſchloſſen. Als der Krieg gusbrach und eine Arbeitskraft nach der anderen vom Lande wegführte, wurden die entſtehenden Lücken durch jugendliche und jugendlichſte Kräfte unter 12 Jahren aus“ ga Hierdurch wurden natürlich auch dieſe Perſonen 99 ährdet. Durch das proviſoriſche Geſetz vom 10. Juni 915 ſind nun auch die Familienangehörigen unter 12 Jahren, die nach dem 31. Juli 1914 in Betrieben des Familienhauptes einen Unfall erlitten haben, oder bis zur Beendigung des Kriegszuſtandes noch erleiden, der Unfallverſicherung unterworfen. Von der 13. Woche des Unfalls ab genießen aber auch dieſe Arbeitskräfte die Wohltaten der Unfallverſicherung.— Ob nicht durch eine Ausdehnung der Kranken verſicherung auch für die erſten 13 Wochen geſorgt werden könnte, wäre wöhl zu überlegen. N — Die Stücke der 6. Kriegsauleihe im Be⸗ trag von 100 bis 500 Mark ſind bereits zur Ausgabe gelangt. Die Verteilung der Stücke von 1000 Mark Sprozentiger Reichsanleihe und darüber beginnt noch in dieſem Monat und dürfte einſchließlich der Schazanwei⸗ ſungen bis Anfang Dezember d. J. beendet ſein. Zwi⸗ * ſind durch die Ausgabeſtellen zu beziehen. Für ie 7. Kriegsanleihe iſt wieder vorgeſehen, die kleinen Stücke zuerſt zur Ausgabe zu bringen. Bis jetzt hat die Reichsdruckerei mehr als 40 Millionen Schuldverſchrei⸗ bungen fertiggeſtellt. e —Kriegsanleihezeichnungen für das Reichs⸗ ſchuldbuch. Es iſt anzunehmen, daß ſich eine Anzahl von Zeichnern der 6. Kriegsanleihe, die bis jetzt noch Oelfrüchten moge die as deüsche Volk zur Zeichnungspflicht! 3 n Eintragung ſhrer Zeichnungen in das Neichsſchuldbich find, deswegen beunruhigt fühlt. Die Verzögerung in der Zuſendung der Benachrichtigungen iſt unvermeidlich und beruht auf der großen Menge der Eintragungsan⸗ träge, die trotz der größten Anſtrengung noch nicht ſämt⸗ lich erledigt werden konnten. 1 „ SBaden⸗Saden, 12. Ott. Unter ſehr ſtarrer Beteiligung erfolgte hier die Beiſetzung des Ehrenbür⸗ gers der Stadt, Hermann Sielcke. Bei der Trauer⸗ feier war auch Großherzogin Luiſe anweſend, ferner waren Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden erſchienen. ö (Baden-Baden, 12. Okt. Eine hier abgehaltene Landesverſammlung des Badiſchen Hotelinduſtrie⸗Verban⸗ des befaßte ſich u. a. neben der neugegründeten Hotel⸗ treuhandgenoſſenſchaft, mit der Metallbeſchlagnahme. Da es gegenwärtig unmöglich iſt, raſch Erſatz zu beſchaffen, ſo wurde die Forderung einer Friſtverlängerung unter⸗ ſtützt. Ebenſo ſollen Schritte zu einer nachträglichen Entſchädigung für das abgelieferte Kupfer unternommen werden, da der 3. Zt. bezahlte Uebernahmepreis nicht im entfernteſten die erlittene Einbuße erſetze. Wegen der Beſchlagnahme der Wäſche wurde eine Entſchließung gefaßt, welche fordert, daß im Falle einer Enteig⸗ nung in erſter Linie Wäſche in den Privathäuſern ent⸗ eignet werden ſoll. Bei der Beſprechung der Wein⸗ preisfrage wurde gegen die Feſtſetzung von Ausſchank⸗ preiſen Stellung genommen. Schließlich wurde noch die Kohlen⸗ und Lichtfrage behandelt und dabei mit dem anweſenden Vertreter der Landespreisſtelle in der Haupt⸗ ſache eine Einigung erzielt.. Vor einigen Tagen wurde an dieſer Stelle mit⸗ geteilt, daß die Großh. Regierung beim Kriegsernährungs⸗ amt dahin vorſtellig geworden iſt, den Erzeugern von f Gewinnung der ihnen zuſtehenden Oelmengen in ſolchen nahe gelegenen Oelmühlen wieder geſtattet werden, die mit Waſſerkraft ohne Verwendung beſonderer Arbeitskräfte arbeiten. Die Bemühungen der Großh. Regitrung ſind von erfteulichem Erfolg begleitet geweſen. Die zuſtändige Reichsſtelle hat nunmehr ihr Ein⸗ nicht im Beſitze der Beuachrichtianng über die erfolate S— 5 Die Brautſchau. Ein Bild aus den oberbayriſchen Bergen. Von Hermann Schmid. 2⁵ Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ich begreif' den Schwager nit, wie ſoll er denn ein End' machen?“ „Ja, wenn ich das ſelber wüßt'! Glaubt die Schwa⸗ gerin, ich tät dann lang mit der Stang im Nebel her⸗ umfahren? Sternſakra, das iſt ja das Kreuz und das Elend! Es iſt wahr, er hat mir den Willen getan mit dem Jagen und Schießen, aber jetzt ſoll er mir auch wit dem Heiraten den Willen tun und ſoll nit herum⸗ boßen, als wenn ihm die Hennen das Brot genommen hätten! In der ganzen Gegend iſt alles voll von der Geſchicht' wit ſeiner Brautſchau; jetzt ſoll er's ouch durch⸗ fechten und ſoll zeigen, daß er Schneid' hat und ein Madel zu kriegen weiß und wenn ſie ſich noch ſo harb anſtellt und noch ſo ſchiech! in's Haus, was mir gehabt, ein' guten Humor und ein lachend's, ein freundlich's Geſicht...“ „Wann der Schwager mit ihr iſt, wie mit uns,“ entgegnete die Hauſerin,„dann vergeht ihr das Lachen in den erſten vierzehn Tagen! Wann der Schwager freundliche Geſichter ſehen will, muß er nit ſelber den ganzen Tag herumgeh'n, wie ein verlegen's Donner⸗ wetter!“ „Na, die Schwagerin wird doch nit empfindlich ſein wollen,“ lachte der Bauer,„und wird ihr Geſicht ver⸗ gleichen mit dem von der Kohlenbrenner⸗Clar'l? Und kurz und gut, er hat ſie ſich ausgeſucht und ſoll ſie mir in's Haus bringen, ſo will ich's haben! Das iſt eine Brunnhoferin, wie ich ſie mir einbild und gewünſcht hab', da geht ein ganz anderes Leben an, wann die kommt!“ „Da wird der Schwager ſchon müſſen Geduld haben,“ B f Ich kenn' das Madel, ſie Fünden fürchten! iſt ſauber, iſt fleißig und ordentlich und wann ſie auch 1 5 0 ö 0 1 1 nichts hat, als wie ſie geht und ſteht, ſie bringt was faltt, dem Kreuekopf, dem verzwickten!. und möchten's heimlich auch, und wenn ſie ſich noch Worte kommen konnte,„das muß man den jungen Leuten lich. Gered', und das Gefrag' und das Geſchau' iſt dem Madel ſchon zuwider worden, die Mutter iſt wieder wohlauf, die Clar'l will fort, morgen, in aller Früh; ſie will wieder hinein zu ihren Gefreund'ten in Tirol und will nit eher wieder kommen, als bis kein Menſch mehr daran denkt und bis der Veſt'l geheirat' hat... Aber meinet⸗ wegen, ich will mich auch nichts mehr d'rum kümmern ſagte die Hauſerin, nicht ganz ohne Gereiztheit,„da iſt nichts zu machen, der Veſtl iſt in der Sach' einmal zu bockbeinig und will von der Clar'l nichts mehr wiſſen und wenn nit vielleicht mit ihr eher ein g'ſcheites Wort zu reden iſt“ „Sternſakra,“ brach er wieder los,„das iſt ja eben mein Verdruß und mein Elend, daß das Madel, wenn's möglich iſt, noch bockbeiniger iſt, als der Schlingel von einem Buben! Ich will's der Schwagerin nur eing'⸗ ſteh'n.. ich hab' mir's auf heut' verſpart gehabt, auf den heiligen Abend, da bin ich hinüber in die Kohlhütten, mit dem Medel zu reden, und g'rad komm' ich davon her! Ich hab' Zwieſprach' mit ihr gehalten und hab' ihr zugered't, der Herr Pfarrer könnt's nit beſſer machen und nit eindringlicher, aber es hat nix genutzt, ſie iſt ſteif und feſt daber blieben und hat Nein 55199 Es iſt mir wohl vorkommen, als wenn ſie alleweil die Augen voll Waſſer hätt' dabei, aber ſie war nicht zu bewegen! Sie tät' ſich Sünden fürchten, hat ſie geſagt, auf eine ſolche Art und Weiſ' in heiligen Eh ſtand zu treten. Wahr iſt's ja, ſo recht ſauber iſt die Art und Weiſ' nit.. wie ihm ſolches Zeug nur ein⸗ aber das iſt ja doch nix als Spreizerei! Die ganze Welt iſt verkehrt, ſonſt hat man Teufelsnot g'habt, die jungen Leutlu aus⸗ einander zu halten: die Zwei ſollten zuſammen können ärger verſtellen, und die wollen nit! Tät N tät ſie mit Gewalt zwingen zu einander!“ 0 „Ich denk' halt,“ ſagte die Hauſerin, als ſie zu ot, man ſelber überlaſſen und der Zeit!“ 5 „Hat ſich was zu überlaſſen!“ rief er wieder ärger⸗ „Als wenn keine Zeit zu verlieren wär'! Das verſtändnis damit erklärt, daß die Erzeuger haben, entweder ihre geſamte Ernte abzuliefern die feſtgeſetzte Oelmenge zu erhalten, oder 30 ihrer Ernte in den bezeichneten Mühlen unter beſonderer Ueberwachungs⸗Maßnahmen ſelbſt! zu laſſen. Die nötigen Beſtimmungen werde FJupbalalub„Sadenia“ 1914 5 (Mitglied des Verbandes Südd. Fußballober Morgen Donnerstag abend 8 Uhr Spieler- Versammlung der 1. und 2. Mannſchaft. Um pünktliches und vollzähliges Er Der Spie la n Alti 5 Steaidt. Sparkasse Seluve tail mil Gemeindeburgschaſft— mũndelsieles schee RR uls ruhe Mo, 295 Sãmiliohe Hinlagen werden boom Tage der an zu 4% derinst. vormittags, 1 5 2 4 1 MHassenstunden: 8 1 2 5 Ihe nachmittags. ö Agonturstollo. Georg Röser, Seckenhs! Ane 2. Taobeld Ländlicher Credit-Verein Seckenle e. G. m. u. H.— 10 Zeichnungen zur 7. Krieg sanleih bis 18 Oktober in den Kaſſenſtunden e genommen und um zahlreiche Beteiligul Mitglieder gebeten. Ae dale l. iel in grösserer Zahl fur die Gemüse Obst verarbeitung f. sofort 9 Hiriggageſollccaft zur berarbollund b. Töblluniſſen, m. O. B., Mannheim- Had IIIA I 7 ——1 232282.—— 5 Heizer oder Hilfsk gesucht welohe mit Maschinen umzugehen Dreherarbeiten versteht. ſannbeimer Cloxtolowarl Hermann Soenket Fgudenhelmer Fabre. Zu verkaufen. Du ver 0 Nähe es Hildaſtraße 74. 0 Wo? ſact die Warum ſoll ich mir die Feiertag' verderben fal nach iſt auch wieder eine Zeit und wen was in Kopf geſetzt hab', dann führ. es wird auch für die Hacken noch ein Stiel zu 73 Jetzt aber richt ſich die Schwagerin zu f ſchirr' die Fuchſen ein und ſchieb' den Renn aus: wir wollen nach Schliers hinüberfa Metten.. wir machen den Weg über Der See kracht alle Augenblick, als wen losg'ſchoſſen wurd', ich denk', es iſt geſcheiter, auf dem Land..“ Bald hernach flog klingendes Straße nach dem Dorfe hin, in weitem geſtade umkreiſend. ſchwarze Finſternis ſenkte ſich wie ein u Vorhang vom Himmel herab, kein Stern ſie, das Schneelicht allein diente dazu, zu erhellen; dagegen kamen von allen nieder und aus den Büſchen hervor, helle aufgetaucht, wie Irrlichter oder rieſige waren die Kienfackeln und Laternen, die Kirchfahrern leuchteten auf der Wanderung lichen Gottesdienſte. 7 tener Brauch, und wenn nicht Krankheit oder Alter, oder wer nicht die Hauswache läßt kaum denſelben zu üben. Das gab m bares Zild, wenn hier und da eine aus Gebüſch oder Ebene auftauchte, dem Fackelſchein, der die wankenden die Schneefläche breitete und an den Stä hin; dann ſchritten ſie alle, tief verhüllt, ſchweigend, bald auch in lautem Wechſelgebe nach einigen Augenblicken wieder im die erhabene Nacht Schweigen aber tönte das Glockengeläut ſang von unſichtbaren Lippen: ein Lobg waltiger Melodie, die Geburt deſſen verkün Heil in die Welt gekommen und die Es ging auf Mitte Das iſt ein lieber,