Neerslag, 25. Oaober 117. 4 Ace täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und der Feiertage. i Abonnementspreis betcägt monatlich 78 Pfg. bei freier Zuſtellung. rd die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. 2 Frankreichs Sorgen um das . tägliche Brot. heiten 80 Getreideernte Frankreichs betrug in Friedens⸗ 8 100 Millionen Doppelzentner, ein Quantum, an Vrotkade fähr zur Deckung des Bedarfs des Landes g orn ausreichte. 8 im vorigen Wirtſchaftsjahr 1916/17 war mittel 8 infolge fehlender Arbeitskräfte und Dünge⸗ len. 7 etwa 56 Millionen Doppelzentner herabgegan⸗ antner gelang nun, weitere 28 Millionen Doppel⸗ rf 3 dem Seewege einzuführen, ſo daß der Be⸗ ie Fandes einigermaßen gedeckt war. llione iesjährige Ernte beträgt indeſſen nur 35—39 gentner Toppelzentner, alſo ziemlich genau einen Dop⸗ 270 Gran jährlich oder ein ſtarkes halbes Pfund, etwa Da imm, täglich pro Kopf der Bevölkerung. nun bekanntlich aus einem Pfund Brotkorn wa die werſtabſund Brot hergeſtellt werden können, ſo würde ber Bebi are Brotration 180 Gramm pro Tag und Kopf welche der Ernährungsminiſter Long vor einigen dation 5. Kammer machte, nämlich, daß nur eine Brot⸗ wwölk, un 150200 Gramm pro Tag und Kopf der Nation dug verfügbar ſei. Der Miniſter hofft, dieſe kehöhen urch Einfuhr aus dem Auslande auf 250 Gramm mindesten können. Um das zu ermöglichen, müßten U rika 15—18 Millionen Doppelzentner Getreide aus eingeführt werden,— andere Ausfuhrgebiete erschein in Frage kommen. Ob das möglich ſein 2 0 im Hinblick auf die Mißernte in Südame⸗ irkung äglich zunehmenden Tonnagemangel und die Ver— deutſchen Tauchboote mindeſtens zweifelhaft. führige Boichsweiſe iſt vielleicht intereſſant, daß die dies⸗ in verolkornernte in Deutſchland einſchließlich einer F illionen Iſchlagten Zufuhr aus Rumänien auf 90 f brd pf 5 oppelzentner, alſo über 1 ¼ Doppelzentner 0 Awtation er Bevölkerung, geſchätzt wird, ſo daß unſere ſirzeit nicht unerheblich höher ſein kann, als die ankreich verfügbare. Daneben aber ent⸗ een K uns mindeſtens 1 Pfund Kartoffeln täglich auf 1 bantreic der Bevölkerung, während die Kartoffel in bielt, d, bekanntlich volkswirtſchaftlich gar keine Rolle 1 ds Volke 5 vielmehr das Brot das Hauptnahrungsmittel . des Jahres bildet. Dabei zeigte auch die Kartoffelernte 4 Weitzel ge 1916 in Frankreich einen Rückgang um ein b die genüber den Ergebniſſen der letzten Friedens Sennen fel im Durchſchnitt nur auf 12,6 Millionen Wachen lte gegenüber 45,5 Millionen Tonnen in 7 1 5 e de Bild der unmittelbar bevorſtehenden Ge⸗ ie. Da enen des Berichterſtatters der Landwirt⸗ ber Sigungiſion der Kammer, Abgeordneter Boret, in g ungen der Kammer vom 28. und 29. Septem⸗ *. 9 f. daß als Ertrag nur mit 30 Millionen 11 ch it.. Tas Defizit iſt groß und wird da⸗ 0 Verbrauch Verfü er Gz zur Verfügung. konte üfler und Mahlen ſind ziemlich ſeer, di uſühren Magazine ſo gering, daß die Zahlen nicht 0 an ſind. Der Ausdruſch geht langſam vor ſich, aß an Arbeitskräften und Kohle fehlt... Daher 10 jede rſatzmittel gebacht werden. Die Roggenernte einen Fehlbetrag und iſt in der Qualität ie Gerſtenernte iſt reichlich, aber ſchlechter ie Maisernte zählt nicht mit, da ſie ſehr He der ſt Mit dem Hafer ſteht es ſchlecht. Die Vor⸗ kresdernaatlichen Magazine ſind ſo gering, daß die nen mü altung eine beträchtliche Zahl Pferde hat töten aner, müde 5 2 a Man hätte beſſer getan, ſie den Ameri⸗ ; deſſen eigene Pferde mitbrachten, oder de midtſchaft zu überlaſſen, die nunmehr 30— 40 000 0 e kaufen muß. Unſere Getreide-Einfuhr wird en ſtelle 3 zuſammen 68 Millionen Doppelzentner 3 er Landwirtſchaftsminiſter David führte 3 u. a. aus:„Der Krieg hat auf die geſamte lehreingewirkt, auf die Lebensmittelerzeugung nen: ehbeſtände. Der Pferdebeſtand iſt um 1 Million U 4211 00 Schweinebeſtand von mehr als 7000 000 Wege o Stück, Ter Schafbeſtand ſane wehra Ages dvon 16 131000 auf 10 506 000 Stüc Am Gohondſten iſt der Rückgang des Rinderbeſtandes von ug d. Stück vor dem Krieg auf 12442 000., Der e des Rinderbeſtandes wird aber durch Gewichts⸗ 1. Jabröang. eckar. Bo Amtsblatt der Bürgermeister ämter Seckenbeim, Iuesheim, Mekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann. Seckenheim. Sehr eruſt iſt die Frage der Düngemittel. Kaliſalze fallen aus, da früher von 90000 Tonnen Bedarf 80000 aus Deutſchland kamen.“ Der Welt rieg. WTB. Großes Hauptanartier, 23. Okt.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: 8 Deeresgruppe Kronprinz Rußprecht: Die in Flandern zwiſchen Draaibank und Poel⸗ kapelle ſich ſeit geſtern morgen entwickelnden Kämpfe dauerten bis geſtern abend. Die Ziele der franzöſiſch⸗ engliſchen Angriffe lagen nach aufgefundenen Befehlen 2—2½ Kilometer hinter unſeren vorderen Linien. Der anfangs nur am Südrand des Houtho ulſter⸗ waldes tiefer in unſere Abwehrzone gedrungene Feind wurde durch Gegenangriff zurückgeworfen; von den Gegnern herangeführte Verſtärkungen konnten den ge⸗ ringen Raumgewinn von höchſtens 300 Meter Tiefe bei 1200 Meter Breite nicht erweitern. Bei Poeleapelle wurde in hin⸗ und herwogendem Kampfe gegen die vor⸗ mittags und erneut am Abend vorbrechenden ſtarken An⸗ griffe der Engländer unſere vordere Trichterlinie behaup⸗ tet oder zurückgewonnen. Sehe . A 7 J An. Ne front in Handeln, DD An den übrigen Stellen des Angriffsfeldes ſchei⸗ terte der feindliche Anſturm völlig. Tiefgegliederte Angriffe richteten ſich auch gegen den Frontäbſchnitt beiderſeits von Gheluvelt. Hier brach unſere Abwehrwirkung die Kraft des engliſchen Stoßes, der nirgends an unſere Hinderniſſe gelangte. Franzoſen wie Engländer hatten in unſerem gegen das Kampfgelände zuſammengefaßten Feuer ſchwere Hand. Der geſtrige Schlachttag in Flandern brachte uns einen vollen Erfolg. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Die Artillerieſchlacht nordöſtlich von Soiſſons ſetzte mittags mit voller Wucht wieder ein, nachdem es in dem nebligen Morgen bei geringer Feuertätigkeit nur zu Er⸗ kundungsvorſtößen der Franzoſen gekommen war. Der Munitionseinſatz aller Kaliber erreichte am Abend im Kampfgebiet zwiſchen dem Ailettegrund und Braye eine gewaltige Höhe. Bei Eintritt der Dunkel⸗ heit ließ das feindliche Feuer nach, um dann von Mitter⸗ nacht an ſich zu anhaltender Trommelwirkung zu ſteigern. Bei Hellwerden hat mit ſtarken franzöſiſchen Angriffen die Infanterieſchlacht begonnen. Auf dem Oſtufer der Maas ſtürmten oſtfrieſiſche Kompagnien und Teile eines Sturmbataillons nach kräf⸗ tiger Feuervorbereitung die Höhe 326 ſüdweſtlich von „ Mehr als 100 Gefangene wurden einge— racht. b lem verſchlimmert. Leider wurde die Fut⸗ e durch die Witterung ſehr beeinträchtigt.. Oeſtlicher Kriegsſchauplaßz: Die Geſamtbeute der Operationen gegen die Inſeln Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Au nahme Nabatt. a Fernſprechanſchluß Nr. 18. im Rigaiſchen Meerbuſen beträgt: 20 130 Gefan gene, über 100 Geſchütze, davon 47 ſchwer⸗ Schiffsgeſchütze, einige Revolverkanonen, 1 50 Maſchi⸗ nengewehre, und Minenwerfer, über 1 200 Fahrzeu⸗ ge, gegen 2000 Pferde, 30 Kraftwagen, 10 Flugzeuge, 3 Stabskaſſen mit 365000 Ru⸗ beln, große Vorräte an Verpflegungsmitteln und Kriegsgerät. 25 3. f 5 Zwiſchen Oſtſee und Schwarzem Mer lam es ends zu größeren Kampfhandlungen. Mazedoniſche Front: Bei Regenwetter ließ vormittags durchweg die Ge— ſahtstätigkeit nach. Abends nahm ſie bei Monaſtir, im Zernabogen und vom Weſtufer des Wardar bis zum Doi ranſee wieder an Heftigkeit zu. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 8 a Der nördliche Vorſtoß der vereinigten Franzoſen und Engländer auf den Houthoulſterwald und Poelcapelle m Flandern geſtaltete ſich zu einem gewaltigen Kampfe, der von morgens früh bis zum Abend andauerte. 88 vurde mit beiſpielloſer Erbitterung auf beiden Seiten ge⸗ cungen. Zweieinhalb Kilometer ſollte die feindliche Front vorgetragen werden, ſo verrät ein Heeresbefehl, der auf dem Schlachtfelde vorg funden wurde. Mit anderen Wor⸗ ten, der heißumſtrittene Houthoulſterwald ſollte genom⸗ men, als Stützpunkt ausgebaut und durch eine feſte Stellung auf dem Hügelzug nördlich von Poelcapelle verankert werden. Tas zähe Feſthalten der deutſchen Truppen vereitelte den Plan. In gewohnter und be⸗ währter Taktik wurden an den Schwerpunkten des An⸗ griffs die vorderſtem Trichterſtellen nach genügender Verteidigung geräumt, dann aber der vordringende Feind durch kräftige Gegenſtöße aufgehalten und geworfen. Die Engländer fürchten dieſe Gegenſtöße. Im Nahkampf, überhaupt im Kampf mit der blanken Waffe ſind ſie den Deutſchen bei weitem nicht gewachſen und die Zielſicher⸗ heit und raſche Orientierung des deutſchen Truppenfüh⸗ rers mangelt dem improviſierten engliſchen Offizier. Die zahlenmäßige Ueberlegenheit, die oft das Drei⸗ und Vier⸗ fache beträgt, hält dem deutſchen Gegenſtoß nicht ſtand und er wird für den Feind immer ſehr verluſtreich, der keine Gefahr kennende Schneid der Feldgrauen wirft den Gegner, wo er auf ihn ſtößt. So war denn das ganze Er⸗ gebnis der großen Schlacht ein Geländegewinn für den Feind an der Hauptkampfſtelle von rund dem 3. Teil eines Geviertkilometers, d. h. eine Tiefe von höchſtens 300 Meter auf eine Frontlinie von etwa 1200 Meter. Wirk⸗ lich ein mehr als beſcheidener Erfolg bei den unerhört ſtar⸗ ken blutigen Verluſten. Der deutſche Tagesbericht kann daher mit Recht das ſtolze Wort ſprechen: Dieſer Schlachttag in Flandern brachte uns einen vollen Er⸗ folg.— Im Laufe des Tages ſetzten die Engländer noch öſtlich von pern einen ſtarken Angriff in der Richtung auf Gheluvelt ein, der mit ſchweren Verluſten in unſerem Feuer zuſammenbrach und nicht einmal zum Kampf von Mann gegen Mann ſich entwickeln konnte. — An der Aisnefront erreichte die Artillerieſchlacht eine unerhörte Höhe. Am 22. Oktober gingen die Franzoſen endlich zum Angriff über und der Kampf war bald in vollem Gange. Der nähere Bericht ſteht noch aus.— Bei Beaumont rechts der Maas ſtürmten Oſtfrieſen nach guter Feuervorbereitung eine franzöſiſche Stellung. Auch hien dieſelbe Erſcheinung, wie faſt überall an der franzöſiſcher Front: langſames Abbröckeln der im Maſſenangriff ge⸗ wonnenen Stellung.— Der Tagesbericht bringt eine Zuſammenſtellung der Kriegsbeute von Oeſel uſw. Eir recht anſehnlicher Gewinn in 9 Tagen!— Von den ir Frankreich verunglückten Marineluftſchiffen hört man, daf das bei St. Clement unweit der deutſchen Grenzen ab⸗ geſchoſſene Luftſchiff brennend abſtürzte; die ganze Be⸗ mannung ſcheint leider den Tod gefunden zu haben. Eir anderes Fahrzeug ſoll in beſchädigtem Zuſtand, faſt ſenk⸗ recht fliegend, gegen das Meer getrieben worden ſein. Ueber ſeinen Verbleib ſind noch keine Meldungen ein⸗ gelaufen. Die von unſeren Truppen ſtandfeſt gehaltene Front im Weſten hat eine Geſamtlänge von 685 Kilometern; davon entfallen 545 Kilometer auf den franzöſiſchen und 140 Kilometer auf den engliſchen Geg⸗ ner. Das ungeheure Ringen ſpielt ſich zum weitaus größten Teil auf belgiſch⸗franzöſiſchem Boden ab. Deutſch⸗ land hält beſetzt: 19 220 Quadratkilometer franzöſiſchen und 28 980 Quadratkilometer belgiſchen Bodens, insge⸗ ſamt 48 200 Quadratkilometer. Dagegen hat Frankreich im äußerſten Südweſten von Elſaß nur 900 Quadratkilo⸗ meter deutſchen Bodens, und zwar meiſt Gebirgsland, zur Zeit in Beſitz. Den gewaltigen Gebieten, die wir im Weſten den Feinden abgenommen haben, entſpricht un⸗ ſere ungeheure Beute an Gefangenen und Kriegsmaterial. An Gefangenen haben wir(bis zum 10. Auguſt 1917) 54897 Engländer und 402 794 Franzoſen einbringen können. Dazu haben wir 2413 franzöſiſche und engliſche Geſchütze(bis zum 26. Juli 1917) erobert. Die Zahl der Maſchinengewehre iſt cuch nicht annähernd feſtzu⸗ FFC Waffenſtillſtand mit Waffen, der mit licheren Kampfe enden würde. ſtellen, da ſie an der Front meiſtens ſofort gegen den Feind verwendet werden. Die Länge der Oſtfront dürfte derzeit rund 1200 Kilometer betragen. N Der Krieg zur Se. Berlin, 22. Okt. Auf dem nördlichen Sperrgebiet wurden 15 000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. i Schiffsunfälle. 3 Rotterdam, 23. Okt. Der„Maasbode“ meldet den Verluſt von 10 amerikaniſchen, engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Schiffen bis zu 582 BRT., ferner die Stran⸗ dung des japaniſchen Dampfers Kobe Maru. Der große engliſche Dampfer Idomeneus(6692 BRT.) mußte in⸗ ſolge ſchwerer Beſchädigung durch ein Torpedo auf den Strand geſetzt werden.. Neues vom Tage. Der Kaiſer wieder in Berlin. i Berlin, 22. Okt. Der Kaiſer iſt geſtern abend im Reuen Palais eingetroffen. Vor der Ankunft hörte der daiſer im Zug die Vorträge der Chef des Zivilkabinetts ind des Marinekabinetts. Heute hörte der Kaiſer den Beneralſtabsvortrag. Der zweite Enkel des Kaiſers im Heer. Berlin, 22. Okt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen, der zweitälteſte Sohn des Kronprinzenpaares, ſt anläßlich des Geburtstags der Kaiſerin zum Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß, mit einem Patent vom 9. November, an dem der Prinz ſein 10. Lebensjahr bollendet, ernannt worden. i Kabinettskriſis in Frankreich. Paris, 23. Okt.(Agence Havas.) Nach der Sit⸗ jung des Kabinetts am Motag abend begab ſich Miniſter⸗ kräſident Painleve zu Poincare, um ihm das Entlaſſungs⸗ geſuch des geſamten Minigteriums zu unterbreiten. Poin⸗ care erwiderte, daß die Kammer am Freitag abend dem Miniſterium das Vertrauen ausgeſprochen und keine andere Meinung ſeitdem geäußert habe. Er glaube des⸗ halb, das Entlaſſungsgeſuch nicht annehmen zu können und bat Painleve, es zurückzuziehen. Infolge dieſer Ab⸗ lehnung ſtellten die Miniſter ihr Entlaſſungsgeſuch Pain⸗ leve zur Verfügung, der die Lage prüft. Deutſch⸗öſterreichiſcher Wirtſchaftsverband. Wien, 23. Okt. In der Vollverſammlung des deutſch⸗öſterreichiſchen Wirtſchaftsverbands wurde eine; Entſchließung angenommen, die Regierungen von Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ut-garn mögen alle Zoll⸗, han⸗ dels⸗ und kreditpolitiſchen Verfügungen und Vorkomm⸗ niſſe im gegenſeitigen Verkehr, die auf die Bündnis⸗ politik irgendwie verſtimmend wirken könnten, ſorgfältig vermeiden und in allen Fragen der Kriegs- und Ueber⸗ gangswirtſchaft übereinſtimmend und in wechſelſeitiger Unterſtützung vorgehen. Die Regierungen ſollen ſich ſtets von dem großen Gedanken leiten laſſen, daß die wirt⸗ ſchaftliche Gemeinſamkeit das geeignetſte Mittel zur Feſti⸗ gung der Bündniſſe, eines dauernden und erſprießlichen Zuſammenwirkens und der erfolgreichen Abwehr aller Angriffspläne iſt. Die nächſte Tagung der drei Verbände ſoll in Hamburg vom 15. bis 17. November ſtattfinden. Dr. Kühlmanns Reiſe. Budapeſt, 23. Okt. Staatsſekretär Dr. Kühlmann hatte am Sonntag vormittag mit dem Miniſterpräſidenten Dr. Weckerle eine Beſprechung, die einige Stunden dauerte, Abends war ein Eſſen bei dem Abg. Szterenyi, an dem außer Dr. Kühlmann verſchiedene Miniſter und Abge⸗ ordnete teilnahmen. Um 11 Uhr nachts ſetzte Kühlmann ſeine Reiſe nach Wien fort. Eine engliſch⸗franzöſiſche Komödie. Athen, 23. Okt. Das(unter dem Einfluß Veni⸗ zelos ſtehende) Parlament beſchloß, das frühere Kabi⸗ nett Lambros in Anklagezuſtand zu verſetzen. Ter Parlamentsbericht ſpricht ſich für die Schuld der Miniſter des Kabinetts Lambros aus, die die Macht an ſich riſſen ohne Auftrag des Volkes, ferner an der Verſchwörung des Königs und Gunaris gegen das demo⸗ kratiſche Regime teilnahmen, Unruhen hervorriefen und den Bürgerkrieg heraufbeſchworen haben. Schließlich ſind ſie angeklagt, daß ſie eine franzöſiſche Patrouille er⸗ morden ließen. Der Bericht ſchließt mit der Verwei⸗ ſung der Beſchuldigten an den oberſten Gerichtshof. Lloyd Georges tödlicher Haß. London, 23. Okt.(Reuter.) Lloyd George hielt am Montag in der Alberthalle vor einer gewaltigen Zuhörerſchaft eine Rede zu Gunſten der nationalen Spar⸗ ſamkeit. Er wies darauf hin, daß die Einſchränkungen, die ſich die Engländer auferlegt hätten, 5 bis 7 Pro⸗ Eu an Nahrungsmitteln, d. h. mehrere hunderttauſend onnen erſpart hätten. Dann ſprach Lloyd George von den rieſenhaft großen Kriegskoſten, über die ihn jedoch der Umſtand tröſte, daß England im Kriege die Tat⸗ kraft ſeiner Bevölkerung und die Sicherheit ſeiner Gren⸗ zen vermehrt habe und daß der größte Teil der Schulden in engliſchen Familien bleibe. Lloyd George fuhr fort: Ich kann nicht vorausſagen, wann das Ende des Krieges kommen wird. Kein verſtändiger Menſch möchte ihn nur eine Stunde verlängern, wenn eine Gelegenheit für einen wirklich dauernden Frieden gegeben iſt.(Anhalten⸗ der Beifall.) Nicht für einen Frieden, der das Vor⸗ ſpiel für einen neuen, noch verwüſtenderen Krieg bildet. Wie Sie ſich denken können, ſuche ich mit größter Sorg⸗ falt den Horizont ab, aber ich vermag nicht zu erkennen, daß irgendwelche Bedingungen in Sicht wären, die zu einem dauernden Frieden führen könnten. Ich habe das Gefühl, daß die einzigen Bedingungen, die jetzt möglich ſein würden, ſolche wären, die auf einen Weg voll Waffen hinauslaufen würden, ich möchte ſagen auf einen einem noch ſchreck⸗ Die Luftwaffe, in ihren Anfängen unbedentend, und hindurchzuarbeiten. Die Neujahrsgrüße, die Hindenburg aus die Waffe der Tiefe, ſind außerordentlicht entwickelt, eben⸗ ſo alle die chemiſchen Elemente, die zum erſtenmal aus⸗ genutzt werden. Wenn ſich das nach 30 Jahren wiſ⸗ ſenſchaftlicher Arbeit und Anwendung wiederholt, glau⸗ ben Sie mir, dann ſind es die Männer und Frauen hier in dieſer Halle, die den Tod der Ziviliſation mit anſehen werden. Es iſt beſſer für die zukünftige Wohlfahrt des Menſchengeſchlechtes, daß die Entſcheidung jetzt in die⸗ ſem Kampfe erreicht wird. Deshalb ſetzen wir alle un⸗ ſere Kraft darein, den richtigen Ausgang dieſes Streites jetzt zu erzielen. Der Mißerfolg Napoleons verſchaffte Frankreich eine Lehre, die es niemals vergaß und die gleiche Lehre muß in das Haupt und Gedächtnis jedes Preußen eingebrannt werden, bevor dieſer Krieg zu Ende iſt. Der wahr Feind iſt oer Kriegsgeiſt, der in Preu⸗ ßen gefördert wird. Dieſes Ideal des Kriegsgeiſtes wird in Potsdam ſeit 50 Jahren gehegt und gepflegt. Ruß; land, Belgien und Serbien ſeien durch die Machtmittel Deutſchlands völlig erſchöpft, das ſich Menſchenalter hin⸗ durch der Vernichtung oder Unterjochung ſeiner Nachbarn widmete. Das ſei Deutſchlands Traum und Englands Alp geweſen. Es gibt keinen Frieden in der Welt und keine Freiheit, bis dieſes Götzenbild zerſchmettert und ſeine Prieſterſchaft für immer zerſtreut und um ihr Anſehen gebracht iſt.(Beifall.) In dieſem Jahre hoffte ich, daß wir die ſo ſchreckliche Macht hätten brechen können. 8 a Lloyd George ſprach dann von dem wachſenden Miß⸗ erfolg des deutſchen Unterſeebootskrieges. Fähigkeiten und Machtmittel jeder Art hätten in der ganzen Welt nicht ihresgleichen. Der zeitweiſe Zuſammenbruch der ruſſi⸗ ſchen Militärmacht hätte Englands Hoffnungen, wenn nicht enttäuſcht, ſo doch aufgeſchoben. Aber die Zeit ſei auf Englands Seite. Die Verluſte in Tonnage betragen nicht viel mehr als ein Drittel von dem, was ſie im April ausmachten. Die Verluſte der Deutſchen an Un⸗ terſeebooten ſind in dieſem Jahre in nicht ganz 10 Mo⸗ naten mehr als zweimal ſo hoch, als ſie während des ganzen letzten Jahres waren. Die Zeit iſt auf unſerer Seite. Unſer Schiffsbau iſt in Zunahme begriffen. Wir haben Pläne ausgearbeitet und Vorkehrungen getroffen, wonach wir in den nächſten Jahren viermal ſo viel fertig ſtellen könen, als letztes Jahr. Amerika tut dasſelbe. Deutſchland erging ſich in Gelächter als es hörte, daß China, Braſilien, Peru und Guatemala ihm den Krieg erklärten. Sein Lachen beginnt hohl zu werden. Es beginnt zu verſtehen, was das bedeutet. Dieſe Länder erzeugen Nahrung und Rohſtoffe für die Welt, nicht nur Luxusbedürfniſſe. Dieſe Vö'ker werden durch ihre Weigerung, den Preußen auf dem Weltmarkt die Hand zu reichen, Deutſchlend mit all ſeiner Prahlerei zu ein⸗ ſamer Machtloſigkeit herabdrücken. i Lloyd George ſchloß: Die nächſte Konferenz der Alliierten(in Paris) werde die wichtigſte von allen ſein, militäriſch und politiſch. Zum erſten Mal werde Ame⸗ rika und die neue ruſſiſche Demokratie zugegen ſein. Die zu faſſenden Beſchlüſſe werden auf den ganzen Ver⸗ lauf des Kriegs Einfluß haben und vielleicht über ſeinen endgültigen Ausgang entſcheiden. Nach Lloyd George ergriff Bonar Law das Wort. Er ſagte u. a.: Im letzten Monat warf unſer Luft⸗ dienſt hinter den deutſchen Linien etwa 8000 Bomben ab. In derſelben Zeit warfen die Deutſchen hinter unſeren Linien etwa 1000 Bomben ab. Der dem Feinde zuge⸗ fügte Schaden hat aber weit allen Schaden übertroffen, den der Feind bei ſeinen Luftangriffen dem engliſchen Volke zugefügt hat. Unſere Feinde weiſen noch immer prahleriſch auf ihre ſogenannte Kriegskarte hin, aber ſie vergeſſen die deutſchen Kolonien in Weſt⸗ und Oſtafrika und auch alles in der Welt, was jetzt gegen ſie iſt. (Aus der ganzen Rede Lloyd Georges geht hervor, von welch tödlichem Haß dieſer Mann gegen Deutſchland erfüllt iſt und wie die Siege von Oeſel, die Verſenkung des Geleitzugs bei den Shetlandinſeln und der neueſte Zeppelinangriff auf England bei ihm geradezu eine Toll⸗ wut erzeugt haben. D. Schr.) Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 22. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In Belgien griffen wir heute morgen zur Linken der engliſchen Armee auf einer Front von einem Kilemeter an. Un ſere Truppen nahmen alle ihre Ziele und machten fühlbare Fortſchritte nördlich von Veldhoek. Gefangene blieben in unſerer Hand. N Der engliſche Tagesbericht. WTB. London. 22. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern morgen: Heute morgen in der Frühe führten wir örtliche Angriffe beiderſeits der Bahn Ypern—Staden aus. Fran⸗ zöſiſche Truppen wirkten auf unſerem linken Flügel mit. Es 85 von dieſen Operationen ein günſtiger Fortſchritt gemeldet 8 Der gequälte Bindenburg. Daß das Heldentum auch ſeine Schattenſeiten hat, be⸗ weiſt am ſchlagkräftigſten eine Kundgebung des ſächſiſchen Innenminiſteriums: 5 „Mit Verſtimmung muß feſtgeſtellt werden, daß die zweckloſe Schreiberei nach dem weſtlichen Hauptquartier ſchon faſt zu einer Art Sport ausgewachſen iſt. Gewiß wird nie⸗ mand dagegen einwenden, daß in Ausnahmefällen oder bei beſonders feierlichen Gelegenheiten dem großen Feldmarſchall ſchriftlich gehuldigt wird. Wenn aber ein Stammtiſch auf einer Poſtkarte unterrichtet, daß er ſoeben auf ſein Wohl eine Runde geleert habe, oder ihm ein Kegelklub mitteilt, daß laut Vereinsbeſchluß ſein Bild käuflich erworben werden ſoll, ſo iſt das eine Rückſichtsloſigkeit. Denn der Mann, der für uns die ernſte Wacht hält, darf ebenſowenig wie ſeine mit Arbeit ohnehin überhäufte Umgebung mit ſolchen Richtigkeiten beläſtigt werden. Welchen Umfang der Unfug erreicht hat, geht aus den Aeußerungen des Adjutanten des Marſchalls hervor, die kurz und bündig lauten:„Es iſt fürchterlich!“—— Ein junger Adjutant des Marſchalls hat ſich einmal der Mühe unterziehen ſollen, die Zahl der Sendungen feſtzu⸗ ſtellen, die täglich für den Feldherrn einlaufen. Er zählte, bis ihm der Schweiß von der Stirne rann aber bei der Zahl 1683 hörte er auf. Selbſtverſtändlich hat der Ober⸗ befehlshaber eines Heeres, das nach Millionen zählt, etwas Wichtigeres zu tun, als ſich durch dieſen Wuſt von Poſt aller Welt bekommt, müſſen regelmäßig in Waſchkörben entleert werden. Die Kinderbriefe zählen nach Legionen! Unſinn entleerte. krank, und geriet in große Armut. An Untere Meiſt merkt man ihnen an, daß ſie von eitlen hyſteriſchen Gouvernanten diktiert wurden. 5 Gedichte! Dieſe ungereimten Reimereien! Faſt. jeder dichtende Backfiſch hatte den genialen Einf g burg“ und„haut die Ruſſen von hinten dur vollerweiſe zu reimen. Und kaum hatte der ſtr Adjutant ſich durch die papierne Mauer der durchgearbeitet, als ſchon die Feldpoſt neue Säcke m 8 * 5 4 rei * Eine kraurige Geſchichte. Eine Lehrerin Aue fat 5 „Mainzer Journal“: Als ich jüngſt den Mar derte, ward mir ein ungewohnter Anblick: ne 1 2 N fen Und wenn weiter verlautet, daß die beklagen alt 15 Herren im Großen Hauptauartier jeden neuen Tag eee er einen Papierberg von Briefen und Karten dunn! ö. müſſen, der bis an die Zimmerdecke reicht, ſo mf gen 0 N dul wohl erwarten dürfen, daß dem Treiben ein En pibreſſ! 0 wird, nicht nur die des Schreibers, auch des b wil tierers, des Feldpoſtamts uſw. eisen g 1 Wer dem Feldmarſchall ſeine Donkbarkeit erweſhrenze a der tue es ſo, daß er die militäriſchen Erfolge an! 1 innetel derbe durch Zuverſicht, Einigkeit und Sparſamkeit iginderbil 9 he Lande unterſtütze. Darüber wird ſich jedenfalls 9 agen 0 die an mehr freuen, als über den täglichen Eiſenbahnm 1 Anſichtspoſtkarten. f 5 u . mitte?- 8 Vollausnutsung unſerer Rahrungsmitte 2 05 Vom Volkswirt Karl Nüſe, rnöhtunl.* erſten Vorſitzenden des Deutſchen Vereins für Wo 1 In 0 Wir ſind durch die Dauer des Krieges darauf dish, 4 bac alles, was uns an Nährwerten zur Verfügung eder he rd das äußerſte auszunutzen. Immer und immer ründlche g don, daher der Mahnruf zu ertönen:„Kaut die Biſſen ichen fü 0 ſchluckt ſie nicht eber hinunter, als bis ſedes Teilen du n wiſchen den Zähnen zermahlen und aus den Spe Brei 10 g Speichelzumiſchung im Munde ein dünnflüſſiger 1b il 11 worden iſt. Bedenkt das wahre Wort:„Gut geke t fel ernährt!“ Prägt es täglich euren Kindern ein und mit gutem Beiſpiel voran.“ 5 f viertel ft 6 Es iſt wahrlich betrübend, zu ſehen, wie noch geen 1 pen Kriegsjahre viele Menſchen faſt kaum noch die tncgeſeh. f eit Munde verarbeiten, ſondern ſie gegen jedes Na nicht. en fort in den Magen befördern: ſie verſündisen ſi cht gelen 6 uch gegen das Gebot der Wirtſchaftlichkeit, da ſchle uh gehen hen u Speiſen ungenügend ausgenutzt werden, ſondern die Haul, ung ihren eigenen Körper, denn nichts untergräbt auf 5 hafte mier mehr die Geſundheit, als mangelhaftes Kauen un von de mä Verſchlingen der Nahrungsmittel, ganz abgefehen ach.. herſtel unſchönen Eindruck der Gier, den der Raſcheſſer d 00 herr Auch flüſſige Speiſen, wie Suppe, Milch. 1 eine 909 Nater liche, ſoll man nicht gleich verſchlucken, ſondern ſi 1 un! in 5 lang im Munde bewegen, damit Speichel m 1 kiten. erfolgt, die zu einer guten Bekömmlichkeit unbeding„ a 0 lich iſt.„ k Trinken während des Eſſens iſt Jo en dei Flüſſigkeit die ſo ſehr wichtige Speichelabſonder o verdi Wend und den für die Verdauung nötigen Magenſaft ſerden dau err daß er ſeiner Aufgabe nicht mehr voll gerecht Mabel del dene Man trinke etwa eine halbe Stunde nach der man in 8 ri nur dann wenn man Durſtgefühl verſpürt, weil ausrei 15 gen meiſten Fällen ſchon mit den Speiſen eine f 1 chi Menge Flüſſateit zu ſich zu nehmen pflegt, c un ae Zum Schluß die Bilte Nehmt es nicht ſeſſh un Nager treuen Befolgung dieſer Regeln! Es handel ersparten ö Miet Gebot des Krieges, das eine gewaltige urer 5 0 Nährwerten und eine Wohltat für eure und enn r e Geſundheit bedeutet! N 0 2 5 77 N 1 1 Oermischtes.% fend vom Markte zerfloß in Tränen. Man iſt doch m dach enam eine ſozial denkende Frau und arbeitet fallerr on, 90 ſalege ſonſt) ſeit Kriegsbeginn in der Frauenhilfsal n der, 1 ich un kundigte mich alſo teilnehmend nach dem Kune der gh 0 U nenden.„O du mein,“ ſchluchzte ſie,„der Eſel. folgen. eil d — 3 grund wird er uns 1 aber i— 76 iſt Ihnen 1 de erſtickte in einem dumpfen Knurren.„Ja, og Mann, 0 125 gte 0 zeſchehen?“ fragte ich nochmals.—„Mei das 01 he, rottel,, s ganze Obſt hat er verkauft.“— 1 Höch dichtig kein Unglück.“—„Ja, dös glauben S6— 3 f weh preis hat er es hergeben!“ 5 geſt 175 N58 5 *Das Grab des Wucherers. Ein Wucherer wacht eigieh uf die und der Prieſter und ſeine Freunde konnten ſich ue:„L Agel wegen des Begräbniſſes. Der Prieſter 5 legen abel 0 Freunde, laßt uns den Leib auf einen Wage Gott 9 eil en 75 Ochſen davor ſpannen und Vertrauen zu will, daß gel em ſo werden ſie ihn wohl dahin ziehen, wo Gott b. Da 155 N ein Begräbnis ſei.“ Das war ſeinen Freunden lieb. unter, ihn lun, ihn, die Ochſen ohne alle menſchlce Wein wollen iht Galgen und wollten nicht weiter gehen. Do den bell 00 1 1 Gott begraben haben, denn er hatte ſich auf 50 ſein⸗ zuſſich wie ein Dieb. darum ſollte er auch dort bega“ e, fenrat die Diebe liegen. ein⸗Veſ nm, *Das Eßphänomen. Man ſchreibt der Janet„ 18 Ztg.“ aus Holſtein: die jetzige Lebensmittels de gal faz innert in hieſiger Gegend an eine Perſönlichken oe pe fat ihrer beiſpielloſen Eßluſt in den 50er-Jahren ſegnele% er M tümlichkeit beſaß. Dieſe mit Rieſenappetit ge cg 330 Joh 0 ſönlichkeit, war ein höherer Poſtbeamter. Er aht euc ga 7 a Ein beſonders ſtarker Wagen diente ihm als lion übe mige er darin, ſo ragte der Leib wie ein Luftbanaedten 0 delle Vordergeſpann. Der Rieſeneſſer war der Se. ficht alben 10 Mitbürger, aller Gaſtwirte der Umgegend un einen e un 97 ſeiner eigenen Hausfrau. Täglich verlilgte er ein H ech Zentner Kartoffeln, dieſelbe Menge Gemüſe, Geflü edel del Brote und ein ganzes Kalb, oder ein Dutzengg it bol, 1 0 aß pom Morgen bis zum Schlafengehen. Er eß Fron ien l d ſchaft und Vergnügen. In Abweſenheit ſein Borte iche ine 0 er an einem Tage die geſamten anſehnlichen len 1 d Speiſekammer verzehrt, ſämtliche eingemachech Hal l kate Räucherwaren und Gemüſe. Als er einmal n eigene 7 f in ein Gaſthaus kam ließ er ſich die Speisekarte Auzite, Wel raſcher Durchſicht gab er dem Kellner Befehl ngen N Nachdem dieſer ratlos zurückfragte, wo er 0 ngen e 1 5 et antwortete der fettleibige Gaſt mit hungrigen der* er oben bis unten,“ dann aß er sämtliche Gerichte gh ben 5 karte durch. Schließlich befahl er dem in Schm. n nac 0 0 Kellner, nun möge er ihm die Speiſen von„un Als ech 5 gaben bringen,“ dann werde er wohl geſättigt ſein. en g, Weis dieſe Küchenvorräte verſpeiſt halte, bat er unt dien lu, 0 wi Plummen(1% Tonne Pflaumen). Der Mann ha 91e J„ 5 8. giſche Wiſſenſchaft ſtark beſchäftigt, ſo daß ihm für f 0 berſität 2000 Mark ſchon zu Lebzeiten aus: ahlle 1 willigung nach ſeinem Tede Körper und Herz une dürfen. Dieſe Summe legte der Mann in Ewa ſe verbraucht war, hatte ſich ſein kleines 9 75 ehr vermindert, ſo daß er ſich nicht mehr„ſatt!e Er magerte in kurzer Zeit ſtark ab, verlor ſei er ſchließlich. Da ſtellte ſich heraus, daß ſich — al un den eigenen Korper ſchlagen ließ. Die hat ſie bei der Unterſuchung des Körpers ge⸗ e inneren Organe zeigten wenige Abweichungen auff normaler menſchlicher Körper, nur war der dus allend groß. Daß dieſer Rieſeneſſer reichlichem geletzt war und trotz ſeiner Schlemmerei ein unde. aſein führen mußte, iſt leicht zu verſtehen. g0 Millionen Kilo Knochen in Deutſchland verarbeitet aft; edeutung der Knochenverwertung für die Kriegs⸗ hat 10 längſt allgemein bekannt. Der deutſche Bundes⸗ rbnun ufbringung und Verwertung von Knochen durch iſt. geregelt und für die Bewirtſchaftung des An⸗ keit 5 eigene Organiſation geſchaffen worden, deren einen erſten Geſchäftsjahr(1. Mai 1915 bis 30. April igen bete Henan von rund 65 Millionen Kilo zu J. kewafft den Bakaillonsſtab werden zwei Milchkühe an⸗ Ne und d der Offiziersmeſſe ſoll die Taufe gefeiert ſlezich Ade verſchiedenſten Namen werden vorgeſchlagen. andes, migt man ſich und nennt die eine Melkpomene, 4er 5 ulerpe.(„Jugend.“) 4 nge b recht Lehrer:„Ich will eine leichte Kopfrech⸗ 4 04 Pfla 8 von euch bekommen 48 Aepfel, 32 Birnen „ un, du umen;: was bekommt jeder einzelne davon?“— on e es, ſo ſag's!“— Hans:„Leibwehl“ Achros file Grabſchrift. Auf dem Friedhofe zu W. Ant mit det man auf einem Grabſteine ein Käſtchen be⸗ a einer kleinen Tür; auf der iſt zu leſen:„Wan⸗ 10 1 8 5 innen.„Hier liegt Herr 0 a auf— Gott ſchenk' ihm die ewige Ruh'!— woch as Türle wieder aul d s g 5 gane Baden. 7 gat in ei arlsruhe, 23. Okt. Das Unterrichtsminiſterium eit deem Erlaß än die Kreisſchulämter auf die Wich⸗ he hem Bad. Frauenverein eingerichteten Schuh⸗ uch ſol ngewieſen, und die Handarbeitslehrerinnen zum fen und cher Kurſe auffordern laſſen, damit dieſe Mäd⸗ ung und rauen in ihren Gemeinden in der Ausbeſſe⸗ dere billigen Herſtellung von haltbarem Schuhwerl üchesen können. Zugleich wurden die Kreisſchulämter f 3 die Unterweiſung in der Ausbeſſerung und 7% 1 g von haltbarem Schuhwerk im Handarbeits⸗ 1 berate einzuführen. Da zudem infolge Mangels an 4 en die Durchführung des Handarbeitsunterrichts ö egeg inter an manchen Orten großen Schwierig⸗ ſuſchengranen wird, ſo iſt es ſchon aus dieſem Grunde lerweiſu ert, wenn ſich der Handgrbeitslehrerin in der f Alen ug von Ausbeſſerung und Herſtellung von Fuß 15 erich bietet uchreſten, Baſt, Stroh uſw. ein Erſaß 8 5 a 1 4 here Schielberg, A. Ettlingen, 23. Oak. Eine Tag⸗ aus Rotenfels wollte mit einem leeren Kartoffel⸗ 0 ö ö tige n 3 aden Baden, 23. Okt.(Verein ſüdweſtdeult i gsverleger.) Hier tagte am Sonntag eine au⸗ 5 Mitgliederverſammlung des Vereins badi Vitziſcher Zeitungsverleger, die dadurch von i ben war, daß bei derſelben eine Ver⸗ en Zeitungsverlegern Elſaß⸗Lothringens en„Nere erweiterte Verein führt von jetzt ab den . ſchlaß ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger“. Der iſt uß mit den elſaß⸗lothringiſchen Zeitungs⸗ uch nder gegenwärtigen Zeit beſonders erfreu⸗ 5 ch eine politiſch bemerkenswerte Tatſache, die al der elſ erhöhtes Gewicht erhält, daß ein großer dem Vest. chen und lothringiſchen Zeitungsverleger unter dein angeſchloſſen hat. Die Versammlung und been, Vorſitz des Herrn Dr. Knittel⸗Karls⸗ ligen Beschäftigte ſich eingehend mit verſchiedenen N Ausſp fragen; es fand namentlich eine aus; tapierpr prache über die geplante weitere Erhöhung die ref eiſes ſtatt, die von einſchneidender Wirkung gabe N 3 und die zu bekämpfen die dringendſte 0 Pfo erlegerorganiſation iſt. e derſto bräbeim, 23. Okt. hide eine e ledige Emſie b ue Kriegsb Stiftung in Höhe von 40000 Mk. für aht. Jsbeſchädigte und deren Hinterbliebenen ver de em Acker fahren. Dabei kam dieſer auf dem 1 5 Wege ins Rollen, die Frau verlor die Herr⸗ „ das Gefährt, ſie kam zu Fall und der 10 r ihr über den Leib, ſo daß ſie ſchwers er g, — 9 Die vor einigen W 3 4 ei — 2 5 1 8 4 1 U 8 5 0 8 f i mente 23. Okt. In der Sitzung des *„U mi 5 1„0 ezine eengelgard anſtelle des verſtorbenen Geh; 1%, der Bad. V. Lene! z m Vorſitz enden des Aufſichts⸗ 6 en Mi Bank gewählt.— Der Direktor der inen ühlenwerke Mannheim, Georg Jung, feier! 1 ühlenind Geburtstag. Direktor Jung iſt eine f 10 Mannie ſehr bekannte Perſönlichkeit. „ dige es am heim, 23. Okt. Auf dem Rangierbahn 5 ontag zu einem Zuſammenſtoß, bei dei wur en dertrümmert und einige Stück Gro 9 eln e Mitglied täl n 1% Oncke ., bei Heidelberg. 23. Okt. Beim Hel ch ab 67jährige Landwirt Johann Neidig übel i und erlitt ſo ſchwere innere Verletzunge Der Lebensmittelſchmuggel ü ch immer in großem Umfang be⸗ achſamen Kontrollperſonal fallen aber Mengen Lebensmittel in die Hände Tage ein nach Straßburg beurlaub gehalten, welcher 25 Pfund Mehl und 39 ei ſich führte. Einem anderen Paſſan⸗ Ster abgenommen, wieder einem anderen Ein Landwirt in Freiſtett, der keine lſtelle brachte, wurde mit 100 Mark as Fuhrzwerk des früheren Wirts Merz enn hier mit der Straßenbahn 2 Steiner hat der Stadt“ adiſchen Bank wurde Geh. Kommerz men. Das Pferd, das einen Wert von 3500 Mk. hätts, wurde getötet, der Wagen ſehr beſchädigt und Merz ſchwer verletzt. 1 () Offenburg, 23. Okt. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den in Fell a. H. wohnhaften verh. Mechaniker Wilhelm Held wegen ſchweren Diebſtahls zu 1½ Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt. e () Grieſſen b. Waldshut, 23. Okt. Der 11jäh⸗ rige Sohn der Familie Schilling ſchaukelte mit anderen Knaben in der Scheuer. Hierbei riß das Seil und Schil⸗ ling ſtürzte derart auf den Kopf, daß die Hirnſchale zerkrüm iert wurde und er ſtarb. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Aeitttttttttittttttttttenrintetlitttttt Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4%. Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- hafen a. Rh. EE Das verſchärfte Bezugsſcheinverfahren. Das Ergebnis der zweiten Beſtandsaufnahme der Web⸗ Wirk⸗ und Strickwaren zwingt dazu, mit unſeren Vorräten noch mehr als bisher hauszuhalten. Deshalb war es zunächſt erforderlich, die neuen Richtlinſen für Erteilung von Bezugsſcheinen mit der Beſtandsliſte, ſowie die Liſte der Stoffhöchſtmaße einer Durchprüfung zu unterziehen. Insbeſondere mußten infolge der Streichung von der Freiliſte Kragen, Vorhemden, Manſchetten und Säuglingsbekleidung, ſowie ferner auch Säuglings wäſche in die Beſtandsliſte aufgenommen werden. Dagegen kann in Zukunft bei Vorhandenſein eines Sommermantels auch ein Wintermantel bewilligt werden, während umgekehrt die Bewilligung eines Sommermantels bei vorhandenſein eines Wintermantels nur in gewiſſen Ausnahmefällen (ärztliches Zeugnis uſw.) möglich iſt. Weiter war es er⸗ forderlich, die in der Liſte der Stoffhöchſtmaße, insbeſondere für Frauen⸗ und Mädchen⸗Oberkleidung an⸗ gegebenen Stoffmaße herabzuſetzen. Die Gültig⸗ keitsdauer der gewöhnlichen Bezugsſcheine, für die neue Vordrucke(jetzt A II, B II) herausgegeben worden ſind, iſt von einem Monat auf zwei Monate erhöht worden. Das gilt auch für die berelts ausgeſtellten Bezugsſcheine A] und Bl, ſoweit ſie ihrem Ausſtellungs⸗ tage bis zum 13. Oktober 1917 noch nicht zwei Monate verſtrichen ſind; der widerſprechende Nermerk auf den alten Vordrucken ſteht dem nicht entgegen. Auch das Verfahren bei Erlangung von Bezugs⸗ ſcheinen gegen Abgabe getragener Kleidungs⸗ ſtücke iſt geändert und an Stelle der alten Abgabe⸗ beſcheinigungen ein neuer Vordruck herausgegeben worden. Gegen Hingabe von Abgabeſcheinigungen werden jetzt nicht mehr die beſonderen Vordrucke C, CI, ſondern die gewöhn⸗ lichen Vordrucke All, BII ausgeſtellt, die, wie erwähnt, alſo nur zweimonatige Gültigkeitsdauer haben. Wer noch Abgabebeſcheinigungen alten Muſters und Bezugsſcheine C, C] beſitzt, muß beachten, daß er derartige Abgabe⸗ beſ heinigungen nur noch bis zum 15. November 1917 in Bezugsſcheine C, Cl umtauſchen kann und weiter, daß die Sind ſie bis dahin nicht eingelöſt, ſo dürfen ſte von den Gewerbetretbenden nicht mehe angenommen werden. Gegen Hingabe von Abgabebeſcheinigungen dürfen Bezugsſcheine im Gegenſatze zu früher jetzt u a auch auf Jünglings⸗ und Kaaben⸗Oberkleidung, ſowie auf Unterkleidung, Bett-, Haus- und Tiſchwäſche oder Stoffe ausgeſtellt werden, nicht jedoch auf Schürzen, Handſchuhe, Taſchentücher, Strümpfe, bezugsſcheinfreie und ſolche Kleidung, die nicht als Gebrauchskleidung dienen kann. Zur Erlangung eines Bezugs ſcheines auf Wäſche, wird die Hingabe einer auf drei abgegebene Wäſcheſtücke lautenden Abgabebeſcheinigung verlangt, während für einen Bezugsſchein auf Ober⸗ kleidung die Abgabebeſcheinigung nur auf ein, dann aber gut erhaltenes, ſonſt auf zwei Stücke lauten muß. Dagegen iſt es in Zukunft nicht mehr nötig, daß in den gegen Abgabebeſcheinigungen erlangten Bezugsſcheinen die Gegenſtände mit Preisgrenzen verſehen werden. Eier-Ausgabe. Morgen Freitag, den 20. ds. Mis. von 2 bis o Uhr erhalten Eier in der Frledtichschule Saal 3 Ale der ziegelrolen Cobensmittelnarte. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung ein Ei. 0. 1— 1500 v. 2 bis 3 Ahr, no. 150 1— 3000 v. 3 bis 6 Ahr Der Preis beträgt pro Stück 26 Pfg. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Der ziegelrote Umſchlag muß bei der Abholung vorgelegt werden. Seckenheim, den 25. Oktober 1917. N Lebens mittelamt. Reithall-Gesellschaft. Von Morgen ab können gebracht werden. Jährlinge und ältere vormittags, jüngere nachmittags. Die Taxe beträgt 7 Mark. Der Vorſtand. B zugsſcheine C, C] nur noch bis Ende dſs. Jes. gelten. Fühlen in die Reithalle Sekanntnchun und Eulidun!. g Dienſtag, den 6. November 1917 Nachmittags 7 Uh findet im Rathausſaale eine f 2 Fihung des Bürgerausſchuſts ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazn mit dem Geſuchen, um pünktliches und insbeſondere vollzähliges Erſcheinen eingeladen, da durch die vielen Einberufungen die Beſchlußfähigkeit der Verſammlung ſonſt in Frage ſteht. Gegenſtände der Tagesordnung find: . Außerordentlicher Holzhieb. Errichtung eines laufenden Bank⸗Kredits. 3. Verkündung der Gemeinde ⸗ Rechnung für Jahr 1916. Verkündung der Waſſerwerks⸗ Rechnung für das Jahr 1916. . Rerkündung der Jahr 1918. Verkündung der Ortsviehverſicherungs anſtalts⸗Rech⸗ nung für das Jahr 1916. „Verbeſcheidung der Gemeinde⸗Nechnung pro 1916. „Verbeſcheidung der Waſſerwerks⸗Rechnung pro 1916. Verbeſcheidung der Krankenhaus⸗Rechnung pro 1918. „Verbeſcheidung der Ortsviehverſicherungsanſtalts⸗ Rechnung pro 1916. Seckenheim, den 22. Oktober 1917. Gemeinderat: Ratſchreiber: Volz. Koch. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgeuoſſenſchaft. Acekerleine, Ackerſtränge, verſchiedene Sorten Stricke, Wagenfett, Lederfett, Saatſpelz, Saatroggen, Saatweizen, alle Sorten künſtliche Dünger ſind im Lager vorrätig. Auch Nichtmitglieder erhalten Saatweizen.— Leere Säcke müſſen abgeliefert werden. i Iulsbüllilub„Badenia“ 1914 seengeim. (Mitglied des Verbandes Südd. Fußballvereine.) Heute Donnerstag Abend = Spielerversammlung Ler Vorſtand. n Seckenheim. 9— Dienſtbotenauszeichnung. Familien, bei denen Dienſtboten 5, 10, 15 und mehr Jahre im Dienſte ſtehen, werden ge⸗ beten, dieſelben am Dienstag, den 30. Oktober nachmittags bei Frau Stadelberger wegen der Auszeichnung für treu geleiſtete Dienſte anzumelden. Ein Zeugniß iſt der Anmeldung beizufügen. N mit 34 ar bei der Rompost⸗Tabrix zu verpachten. Wo ſagt die Expedition. das Krankenhaus Rechnung für das Frauenverei Dauernde Stellung findet energiſcher, nüch terner Mann als 5 Fäbrikwächter für Nachtdienſt. Deuſche öleinzeugwaa enfabrig für Canalisation u. Chem. Industrie. S 2222222222242 242222 S 838812 Gelernter Tabakarbeiter als Vorarbeiter gesucht. Bodenheim& Cie, Rohtabake, Louisenring 40 MANNHEIM. Kräftiges ehrl. Laufmädchen gie ſucht. Karl Morje, Mannheim, Q 1, 1718. Jeldpoffartons sind zu haben bei Georg Zimmermann. Ein gut erhaltener Iwolſh. Unterwagen Zu verkaufen Rarl Volz, Friedrichſtr. 41. Die Brautſchau. Ein Bild aus den oberbayriſchen Bern Von Hermann Schmid. (Schluß.)(Nachdruck verboten) „Grüß' Gott,“ rief er ihr zu,„willſt nit einkehren auf dem Brunnhof? Ich mach' mein freundlichſtes Ge⸗ ſicht und Du haſt es verſprochen, wenn Du wieder vorbei kommſt und wenn der Bauer unter der Tür ſteht und Dich anlacht mit dem ganzen Geſicht...“ „Verſprochen hab' ich's wohl,“ erwiderte ſie ſtockend, „aber Du wirſt mir's wohl ſchenken müſſen, Brunn⸗ hofer.. es hat ſich gar viel verändert ſeit dem...“ Dec Bauer wollte antworten, aber er gewahrte im Augenblick, daß ein dunkels Rot die Züge des Mädchens überdeckte und daß ihr Blick auf einen andern Punkt gerichtet war, als auf ihn und ſein Fenſter. Eine Ah⸗ nung dämmerte ihm auf; haſtig ſchloß er das Guckloch und eilte hinab. 31 Während des Geſprächs hatte Sylveſter die Haus⸗ tür geöffnet und war betroffen auf der Schwelle ſtehen geblieben „Wenn ich Dir im Weg' umgeh...“ ſagte er mit ſchwankender Stimme,„ſag's nur, ich kann gehn aber ſchlag's den Vetter nicht ab; ich bitt' Dich auch darum, kehr' ein auf dem Brunnhof..“ Sie dachte zu enteilen und ſtand feſtgewurzelt; er wollte gehen und blieb doch an der Stelle, ſtumm ſahen ſie einander an; ungewiß, zweifelnd, halb unbewußt hob er die Arme— ein Zittern durchflog ihren Körper und das Wanderbündelchen glitt herab in den Schnee. Es war nicht zu ſagen, wer dem andern entgegengeeilt, aber in Mitten des Weges trafen ſie zuſammen und hielten einander umſchlungen, feſt, innig und wortlos. „Sternſakra..“ ſagte der Alte, der in die Tür getreten, und wiſchte ſich die Augen. über 3 daß die Brautſchau ſo gut ausgefallen if für ihn ü i 1e alle zwei, will ich hoffen?“ Verſteht ſich, Weiberl, verſteht ſich— für all' zwei!“ erwiderte er mit ſüß⸗ſaurem Lächeln auf die Mu⸗ ſikantenbühne und die Klarinette. Dieſe ſollte ihm aber nicht für immer entriſſen blei⸗ ben; als der alte Krämer das Zeitliche geſegnet, gelang es ihm, ſeine Schneidige zu bereden, daß ſie Haus und Hof verkauften und in den Markt zogen. Da war die Stelle des Markttürmers oder Muſikmeiſters frei; Mucke erhielt ſie und die Frau fügte ſich darein, war er ja dock kein Muſikant und Geſell mehr, ſondern wohlbeſtallter Meiſter. Da hatte er nun wieder den alten lieben Troſt und wenn die Frau ihr Uebergewicht zu ſehr geltend machte, wußte er, wohin er ſich flüchten konnte. Sein Ländler aber iſt unvergeſſen; noch jetzt, nach mehr als fünfzig Jahren, darf bei keiner Hochzeit der „Brautſchau⸗Ländler“ fehlen, wenn auch niemand den e des Urhebers kennt oder die Geſchichte ſeiner Ent⸗ hung. Uuem fröhlichen Studenten, der auf fröhlicher Fuß⸗ wanderung zu einer fröhlichen Bauernhochzeit kam, wurde ei von einem uralten Bäuerlein erzählt, das mit dabei geweſen. ö Auf dem Brunnhofe aber war mit Klar'l das neue Leben, das der Alte erwartet hatte, wirklich eingezogen; die junge Bäuerin bedeckt ihr heiter lachendes Angeſicht und es vergingen Wochen, in denen der verjüngte Alte ſein Poltern ganz vergeſſen zu haben ſchien. Jetzt hauſer längſt deren Enkelkinder auf dem Gute, aber der Wohl, ſtand und der Frohſinn ſind dort daheim und bezeugen daß ſie gut eingeſchlagen, die ſonderbare Brautſchau! „Willſt jetzt einkehren auf dem Brunnhof?“ fragte Sylveſter das zärtlich an ſeiner Bruſt emporblickende Mädchen. „.. Ja...“ flüſterte ſie innig und ebenſo leiſe. „Und willſt da bleiben?“ „Ja. 2 8 „Bleiben— für Zeit und Ewigkeit?“ „Ja.“ „Und glaubſt mir jetzt, daß ich weiß, was das heißt, jemand gern haben von Herzens Grund? Und wie iſt Dir der Glauben kommen?“ „Heut' Nacht, Veſt'l,“ erwiderte ſie mit leichtem Stocken,„ich hab' alles mit ang'ſehn, drunten am See .. wer das tut, einem armen alten Mutterl ſein' ein⸗ zige Lebensfreud' zu erhalten, der hat ein Herz und noch dazu ein recht gut's.“ „Alſo vergeben und vergeſſen?“ „Alles!“ „Und wieder iſt's der See, der uns zuſammen bracht hat, wie das erſte Mal! Jetzt iſt er mir noch einmal ſo ſchön und mein' Lieb' zu Dir, die ſoll dauern, ſo lang noch ein Tröpfel Waſſer in ihm iſt...“ „Sternſakra,“ rief der Brunnhofer dazwiſchen und zwang ſich zu lachen, um ſeine Rührung zu verbergen, „ich glaub' hell⸗licht, ſie nimmt den Buben bloß bes⸗ wegen, weil er einen alten Hund aus dem See'zogen hat, O Weiberleut, Weiberleut Seid's nit zum Ergründen: Eh' wollt' i' an Kreuzer Im Schlierſee find'n! „He, Schwagerin,“ fuhr er fort und tat einen gel⸗ lenden Pfiff,„da komm' die Schwagerin heraus, geb' ſie jedem von den Chriſtkind'lſängern da, die mir das Glück ang'ſungen haben, einen Zwanziger und ſchau' ſie ſich das Paar'l an und führ' ſie's hinein in's Haus; auf die Läng' kött's doch zu kalt werden da im Freien, ſelber für die jungen Leut'!“ Die Frau trat herzu, Tekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine B kanntmachung des Kgl. ſtellv. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 20. Oktober 1917 N.. Bet 200%. 17. KRA. betreffend Beſchlagnohme und Beſtandserhebung von eiſernen Heizkörper und Zen⸗ tralheizungskeſſeln. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Gr. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 23. Oktober 1917. Gressh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Dekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen zwei Bekanntmachungen des Kgl ä ſtellv. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 20. Okt. 1917 Nr. L. 11/7. 17 KRA und Nr. L. 700%. 17 KRA. betreffend Beſchlagnahme, Behandlung, Verwendung und Meldepflicht von rohen Großviehhäuten und Roßhäuten. Auf dieſe Bekanntmachungen, die auch bei dem Gr. Be⸗ zirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden können, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 23. Oktober 1917. Gtessb. Bezirksamt.— Polizeidirektion. 3 nicht wenig erſtaunt über die ſchrocken. unvermutete Wendung, doch deſto mehr von ih mit lachendem Mund und tränenden Augen die Glücklichen ins Haus, die ſelbſt nicht wu ihnen geſchehen war.„Gott ſei Lob und Dan der Bauer leiſe zu ihr, indem ſie hinter dem gingen,„nun kann ich, wenn's in die Ewigkei Bruder Andrä doch ſagen, daß ich Wort g'öhalten „Redlich und ehrlich,“ erwiderte die Haufen ſchüttelte ihm die Hand,„ich mein“, er müßt eh 152 Himmel'runter ſchau'in und ſeine Freud aben!“— i ſolchem Jubel gefeiert worden und ſolchem Zulal er hatte auch nicht leicht ein ſchöneres Paar geg feln J. eines, das ſich gefunden und geworben auf ſo e ede Art. So ſehr auch der Klarinetten⸗Muckel unte 1ů J Doppelpantoffel von Frau und Schwiegervater ſtam en e er es doch durchgeſetzt, daß ſie alle mit zu Gaſte wa ien 3 Mahl, und ließ ſichs durch die ſaure Miene des Len nicht wehren, dem Kameraden aus der alten, 15 7 freien Zeit eine Ehre anzutun und zum Brauttand 1 3 verſprochenen Ländleriſchen aufzuſpielen. war eil De Er übertraf ſich ſelber dabei, der Ländler 1 zig wie die ganze Hochzeit. ih Als er vorüber war und der Bräutigam 15 ihm dankend die Hand zu ſchütteln, flüſterte daß raſch und heimlich zu:„Du hast wohl Urſach' un nd 1 5 ekriegt, schön hrt mir dankſt, Veſtl, Du haſt ein Röſerl de beſt zie friſch und ſchier gar ohne Dorn, aber das kann un g Gärtner nit auseinander klauben, was ich für ein 2 erwiſcht hab..“%, auh 1 ärts „Was gibt's denn da für Heimlichkeiten e kits machen?“ fuhr die Waben, die ihren Mann kel man 10 N kunde aus den Augen ließ, dazwiſchen.„Darf beate nit auch wiſſen?“ 1„ de „O ja, warum denn nit,“ ſtammelte Mun da, d „Wir haben nur davon gered't und 1 2 en; Wekanntmachung Der Staatsanzeiger und das amtliche Verk tel di blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des ole 5 Generalkommandos des 14. Armeekorps vom eile 1 5 1917 No. 888/7. 17. KRA, betreffend bech e f Beſchlagnahme von Leder. Auf dieſe Bekanntma eme, deits auch bei dem Gr. Bezirksamt ſowie den duc ach ämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit h f 9 N Mannheim, den 24. Oktober 1917. 2 ur Grossh. Bezirksamt.— pollzeleitexle.. 1 gt r aun Delarmtmachung, 5 1 es Nach§ 32 Ziffer 7 des den l. 2 8 Auth; ſpäteſtens 10 Tage nach dem Abblatten die 5 nd de abzuhauen oder unterzupflügen. Ausgene ene e 0 die Grundſtücke, von denen eine Nachernte erzielt we ö und 1917. bla Mannheim. den 20. Oktober u Gr. Hauptſteueramt: 10 5 5 e e Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemein em nis gebracht. 8 den Seckenheim, den 23. Oktober 1917. en gürgermeiſteramt— un. Volz. 7 Stiokerei-Volant für Kinder Hosen — Hemden — Putz: Schöne Auswahl in garnierten Damen- u. Kinder- hüte vom einfachſten bis feinſten Geſchmack. Großes Lager in neuesten Formen- Garnituren, Blumen und Bänder. 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