A 5 2 CC c 2 N 4 eraf Hertling Reichskanzler. greifen 1 weine te Biormäßig kerſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und N Feiertage. er Abonnementspreis beträgt monatlich 75 Ufg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Berlin, 2. Nov.(Amtlich.) Seine Majeſtät det er und König hat den Reichskanzler Dr. Michaelis u ſeinen Antrag von den Aemtern als Reichskanzler, 5 Präſident des königlich preußiſchen Staatsminiſte⸗ uns und als preußiſcher Miniſter der Auswärtigen An⸗ Klegenheiten unter Verleihung der Kette zum Großkreuz 1 Roten Adlerordens entbunden und zu ſeinem Nach⸗ 5 in dieſen Aemtern den königlich bayeriſchen Staats⸗ mister Dr. Graf von Hertling ernannt. König Ludwig an den Grafen Hertling. dd München, 2. Nov. Graf Hertling hat dem König Fönig mitgeteilt, daß er, entſprechend der ihm vom om erteilten Ermächtigung, zur Annahme der ihm deuf giſer angetragenen Stelle des Reichskanzlers und A kiniſterpeöſidenten ſich bereit erklärz hae Daran ortete der König telegraphiſch: Sr. Exzellenz. 5 aiſ Feichkanzler Dr. Grafen von Hertling, Berlin. aiſer hat mir geſtern abend telegraphiſch mitgeteilt 5 e er ſich entſchloſſen hat, Ew. Exzellenz auf die Stell. wie Reichskanzlers zu berufen. Ew. Exzellenz wiſſen, . ſchwer es mir fällt, mich gerade in dieſer Zeit von düren trennen zu müſſen. Wenn ich mich gleichwohl mit unniſte Uebertritt aus dem Amte des bayeriſchen Staats bert ters des Königlichen Hauſes und des Aeußern ein⸗ den anden erkläre, ſo geſchieht es, weil ich mit S. M auf ö aiſer darin übereinſtimme, daß Ihre Berufung dien den Poſten des Kanzlers den Intereſſen des Reiche enen gegenüber ich mein eigenes Intereſſe zu⸗ in Ihren muß. Meine innigen Wünſche begleiten Sil die neues, hohes Amt. Gott gebe Ihnen die Kraft, chwere Bürde zu tragen und das Steuer, das Sil „mit ſicherer Hand zu führen zum Wohle des und der Bundesſtaaten. Als äußeres Zeichen Dankes warm empfundenen, von Herzen kommender hochſeſi für die hervorragenden Dienſte, die Sie meinem lande gen Herrn Vater, mir und meinem lieben Bayern⸗ verleihe faſt ſechsjähriger Amtsführung geleiſtet haben ich Ihnen meinen Hausritterorden vom Heiliger Ludwig. 5 Reiches g kellung der Landwirtſchaft zum Getreide⸗ monopol. dem 1 Kriegsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft, zu Alan die großen landwirtſchaftiicen Körperſchaſter führun engeſchloſſen haben, hat zu der Frage der Ein; f 19 des Getreidemonopols folgenden Beſchluß gefaßt 1 Kriegsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaf ond grundſätzlich die Einführung eines Getreide⸗ pols ab. Da das Getreidemonopol die Erzie lung ne etteiheherer Einnahmen, als ſie dem Reich aus der dezöllen zufließen, zum Ziele haben müßte, würde es Gefahr mit ſich bringen, daß es entweder eine e Verteuerung der wichtigſten Lebensmitte des inlän d; ehl, oder um dies zu verhüten, eine Senkung loſten ändiſchen Getreidepreiſes unter die Erzeugungs⸗ 1 damit einen Rückgang des einheimiſchen W zide baues zur Folge haben könnte. der dest mit der Monopolverwaltung insbeſondere mit ſortgeſe etzung der Getreidepreiſe notwendig verbundene die ite Abwägung dieſer Intereſſengegenſäge würd. zeugern nerlicherweiſe beſtehende Spannung zwiſchen Er⸗ e 8 Verbrauchern umſomehr verſchärfen, je mehr würde Einfluß der politiſchen Parteien unterworfen 5 Di g a g des ie Beibehaltung der ſtaatlichen Bewirtſchaftung Nehtweiteideverkehrs zwecks Regelung des Brot⸗ und gangs rauchs kann nur für eine kurze Ueber⸗ ſt aber geit nach dem Kriege empfehten werden Dabe ler ſtaaſchon während des Kriege ein Abbau 5 5 5 Zwangswirtſchaft vorzunehmen. räten ür die Anſammlung von Getreidevor⸗ erſorgungit dem Kriege zwecks Sicherung der Getreide⸗ ol nicht e für künftige Kriegsfälle iſt ein Getreidemono⸗ einer ſol erforderlich. Die Grundzüge für die Organiſation nächſt ichen Vorratspoliti wird der Kriegsausſchuß dem⸗ 392 5 einer Denkſchrift niederlegen. chuſſesz dollte entgegen der Auffaſſung des Kriegsaus⸗ väre ei och ein Getreidemonopol eingeführt werden, ſo N unbedingte egrenzung der Daner des Monopols eaten notwendig, damit, ſobald die Verhältniſſe es Jelturen, der freie Wirtſchaftsverkehr wieder voll zur gelangt. Im nationalen und militäriſchen In⸗ val re dringend zu fordern, daß die Monopolver⸗ nkten lich nicht ausſchließlich von fiskaliſchen Geſichts⸗ zeiten läßt, ſondern daß die Erhaltung und Stei⸗ 10 er inländiſchen Getreideproduktion als ebenſo 5 980 ichtſchnur zu gelten hat. ein landwirtſchaftlichen Vertretungskörpern müßte di be voße iünger; 5 Mageräumt weitgehender Einfluß auf die Monopolverwaltung 1 werden. Die geſchäſt'iche Durchführung des 10 wäre landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zu ten. Dem Müller⸗ und Bäckergewerbe und dem 17. Jabküang. Amts lat der BürgermelsferAmfer Seäkenbeim. IAnes helm, Hecxarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. FAimmermanm, Seckenheim. Handel wäre der Einfluß zuzugeſtehen, der im beſonderen: Intereſſe dieſer Erwerbszweige erforderlich iſt. Jer Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 2. Nov.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der Artilleriekampf in Flandern war geſtern im Flutgebiet der Yſer, insbeſondere bei Dirmuiden, ſtark. Zwiſchen dem Houthoulſterwald und der Lys lag lebhafteg feindliches Störungsſeuer auf unſerer Kampfzone. Engliſche Erkundungsvorſtöße ſcheiterten mehreren Stellen der Front. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Am Oiſe⸗Aisne⸗Kanal und längs des Rückens des Chemin⸗des⸗Dames hat die Kampftätigkeit der Artille⸗ rien bedeutend zugenommen. Nach mehrſtündigem Trom⸗ melfeuer griffen ſtarke franzöſiſche Kräfte bei Braye an. Der Anſturm brach vor unſeren Linien blutig zuſammen. ö N 6 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Keine wichtigen Ereigniſſe. Mazedoniſche Front: 5 N Nordweſtlich von Monaſtir wurde ein Vorſtoß feind ⸗ licher Bataillone verluſtreich abgewieſen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Längs des mittleren und unteren Tagliamento ſtehen unſere Armeen mit dem Feinde in Gefechtsfühlung. Italieniſche Brigaden, die auf dem Oſtufer des Fluſſes noch ſtandhielten, wurden durch Angriff zum Zurückgehen gezwungen oder gefangen. i 5 Vom Fella⸗Tal bis zum Adriatiſchen Meer iſt das linke. frei vom Feinde. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Lud endorff, In Flandern unterhielten die Engländer am 1. No⸗ vember faſt auf der ganzen Front ein ſtarkes Geſchütz⸗ feuer. Erkundungsunternehmungen ſcheiterten an meh⸗ reren Stellen vollſtändig. Zu größeren Angriffen raff⸗ ten ſich nur die Franzoſen am Damenweg auf. Nach mehrſtündigem Trommelfeuer entwickelte ſich bei Braye eine ſtarke Offenſive, durch die die Franzoſen ſich neuer⸗ dings ſchwächten; unter ſchweren Verluſten wurde der an Franzoſen hätten es eigentlich nicht nötig, Offenſiven auszuführen, wenn ſie den Italienern Hilfe bringen wol⸗ len. Aber ſchließlich ſind es ihre Sachen, wenn ſie ihr Menſchenmaterial hinopfern wollen. Die Schlacht in Oberitalien— man kann ja vohl von einer einzigen achttägigen Rieſenſchlacht reden — wächſt ſich trotz der gegenteiligen Verſicherungen der italieniſchen Preſſe auch zu einem tiefeinſchneidenden poli⸗ iſchen Ereignis aus. Bleiche Angſt verbreitet ſich, wo die Tauſende der flüchtigen Zivilbevölkerung hinkom⸗ men und von den Schreckenstagen der letzten Oktober⸗ woche erzählen. Die erſten Züge ſind bereits in Rom eingetroffen. Die Regierung hat noch nicht den Mut, die Wahrheit zu ſagen, aber ihr Verſchweigen und Beſchö⸗ aigen hilft nichts mehr. Tauſende von Ortſchaften und eine große Anzahl bedeutender Städte ſind dem Feinde don ſeinem eigenen Lande entriſſen; von dem Fellatal die Fella mündet oberhalb Venzone von Oſten in den Tagliamento) bis zum Adriatiſchen Meer iſt alles Land zſtlich des Tagliamento, das iſt ziemlich mehr als der Flächeninhalt des Herzogtums Braunſchweig, von den ita⸗ jeniſchen Truppen geſäubert. Das römiſche„Giornale Italia“ findet angeſichts dieſer Tatſache allerdings noch den Mut, zu ſchreiben, nicht nur alles jetzt ver⸗ orene Gebiet werde Italien zurückerhalten, ſondern der Sieg der Entente werde ihm obendrein alle jene Gebiete einbringen, die das Ziel der italieniſchen Wünſche ſeien ind wegen deren es den Krieg begonnen habe. So hoffnungsvoll ſieht die Lage der Italiener trotz der Entente⸗Hilfe denn doch nicht aus. Wenn die Italiener ticht ſo ganz vom Größenwahn beſeſſen wären, ſo müß⸗ en ſie ſich jetzt wenigſtens die Mucken vom Trentino ind Trieſt aus dem Kopfe ſchlagen.— Am 1. Novem⸗ zer wurde der Feind unter ſtarkem Druck auf das weſt⸗ iche Ufer des Tagliamento hinübergetrieben. Dabei ver⸗ or er wieder eine große Zahl von Gefangenen, die jetzt auf etwa 200 000 zu ſchätzen ſein dürften. Die erbeuteten zeſchütze(über 1500) ſind meiſt unverſehrt und moderner Art. Sehr bezeichnend iſt es, daß der ſelbſtloſe eng⸗ iſche Bundesgenoſſe, als die große Retirade be⸗ ſann, zuerſt ſeine Batterien außer Geſichtsweite rachte, er ließ alſo den Freund einfach im Stich. die Italiener werden ſich darüber nicht beklagen, denn ie wiſſen nicht, was Bundestreue iſt. Erwähnenswert iſt, ſaß die franzöſiſche Regierung noch am 1. November urch Funkſpruch verbreitet, die Italiener hätten zwar im Iſonzo ſich zurückgeꝛogen, den weiteren Vormarſch es Feindes ober aufg lian Do; war an dem Tage, Feind abgeſtoßen, ehe er unſere Linien erreichte. Die Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. 2% Seile. Bei öfterer Aufnahme Nebatt. Fernſprechanſchluß Nr. 18. wo die Italiener 50 Kilometer eneich vom Iſonz in völliger Auflöſung über den Tagliamento geworfe wurden und 60000 Gefangene und 500 Geſchütze ver loren. Es iſt das wieder ein Schulbeiſpiel für die Vet logenheit der amtlichen feindlichen Kriegsberichte. 8 Der Krieg zur Se. Berlin, 1. Nov. In der Biskaya und in der Nord ſee wurden wieder 2 Dampfer, 9 Segler und 2 Fiſcher fahrzeuge verſenkt. 4 Das ſchwere Wetter der letzten Zeit im Atlantic ind in der Nordſee hat der Marine einen ihrer beſten Tauchbootkommandanten gekoſtet. Kapitänleutnant Schneider, der auf eine beſonders erfolgreiche Tätig⸗ leit zurückblicken konnte, iſt bei der letzten Fahrt ſeines Bootes durch eine Sturzſee über Bord geſpült worden und konnte von der Mannſchaft nur noch als Leiche ge⸗ zorgen und auf See begraben werden. Das Tauchboot ſt wohlbehalten zurückgekehrt. Außer dem engliſchen Linienſchiff Formidable, das von Kapitänleutnant Schnei⸗ der am 1. Januar 1915 im Aermelkanal vernichtet vurde, hat dieſer bewährte Kommandant 131 000 Brut⸗ zoregiſtertonnen Handelsſchiffsraum verſenkt. 5 Paris, 2. Nov.(Agence Havas.) Der Transport⸗ jampfer„Finnland“ iſt torpediert worden. Etwa 50 Mann werden vermißt. Das Schiff konnte einen aus⸗ ändiſchen Hafen erreichen. Rotterdam, 2. Nov. Auf der Fahrt von Neuyork nach Kapſtadt ſichtete ein holländiſcher Dampfer während 28 Tagen kein einziges Schiff auf dem ſonſt ſo ver⸗ kehrsreichen Wege. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 2. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 2. November 1917: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Am un⸗ teren und mittleren Tagliamento ſind wir in Fühlung mit dem Feinde. Italieniſche Truppen, die ſich noch öſtlich des Fluſſes zu halten verſuchten, wurden gewor⸗ fen oder aufgerieben, wobei mehrere tauſend Gefangene in der Hand der Verbündeten blieben. Der Chef des Generalſtabs. Der italieniſche Tagesbericht. WTB Nom, 2. Nov. Heeresbericht von geſtern: Unſere Truppen wichen dem Plane des Gegners durch die Schnellig⸗ keit einer unverzügli ülſcheidenden und das Vordringen des „JFeindes dank der t en Haltung der Sicherungsabteilungen verzögernden Manövers aus. Sie führten trotz der außerordent⸗ lich ſchwierizen Fralegiſchen und taktiſchen Verhältniſe den Rück⸗ zug zum Tagliamento aus. Jaſt die vollſtändige 3. Armee, die ein großartiges Beiſpiel von Zuſommenhalt und Kraft gab, die erſte und zweite Kavalieriediviſion, beſonders die Regimenter Genovt und Manara, die ſich heldenmütig aufopferten und die unermüdlich der G air ſich ausſetzenden Flieger verdienen die beſondere Bewunderung und Danes keit des Vaterlandes. In der vergangenen Nacht bewarſen feindliche Flugzeuge in nutz⸗ loſer Befriedigung grauſamer Bosheit unverteidigle Städte weiß von der Etappenlinie entfernt mit Bomben und verurſachten einige Opfer unter der bürgerlichen Bevölkerung. Cadorna. Die Ereigniſſe im Weſten. Fliegerangriff auf Offenburg. Karlsruhe, 2. Nov. Im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags warfen feindliche Flieger Bomben auf Offen⸗ burg und Umgebung ab. In Offenburg ſelbſt wurden nach bisherigen Meldungen Menſchen nicht verletzt. Der Sachſchaden iſt nicht nennenswert. Dagegen wurden in Schutterwald 2 Perſonen getötet und mehrere verletzt. 3.0 Luftangriff auf London. London, 2. Nov. Bericht der engliſchen Admiralität; Am Mittwoch zwiſchen 10 Uhr 45 Min. und 11 Uhr 30 Min. abends überflogen feindliche Luftſchiffe die Süd⸗ oſtküſte Englands und wandten ſich gegen London. Der Angriff dauert fort. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 2. Nov. Heeresbericht von geſtern nachmittag: Ziemlich heftiger Artillerjekampf an unſeren neuen Stellungen in Belgien und an der Aisnefront. as glückten verſchiedene Einbrüche in die deutſchen Linien bei Verthenieourt, ſüdweſtlich von St. Quentin, in der Champagne im Abſchnitt von Sougin, in den Argonnen bei Bolante und in der Woevre nördlich Fli⸗ rey. Wir machten an 70 Gefangene und fügten dem Gegner ernſte Verluſte zu. 8 Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 2. Nov. Heeresbericht von geſtern nach⸗ mittag: Nachts war die feindliche Artilleite nördlich und nord⸗ öſtlich Ypern tätig. Eine feindliche Truppenanſammlung in der Rähe von Paſchendale wurde durch unſer Feuer zerſtreut. Neues vom Tage. Zum Sieg am Tagliamento. Auf die telegraphiſche Meldung des Siegs am Tagliamento durch den Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg an den Kaiſer hat der Oberſte Kriegsherr an den Feldmarſchall folgendes Telegramm gerichtet: 1 6 1 7 3 Die Nachricht von dem neuen gewaltigen Erfolg deutſcher und öſterreichiſch-ungariſcher Truppen am Tagliamento wird wie von mir von der geſamten deutſchen Armee, unſerem Vater⸗ land und unſeren treuen Verbündeten mit Freude und Stolz vernommen werden. Der genialen Leitung, den vorausſchauen⸗ den Maßnahmen des Generalſtabs, der Umſicht und Tattkraft der Führer und der Tapferkeit der Truppen aller deutſchen Stämme verdanken wir dieſen Sieg und ſehen mit Gottver⸗ trauen in die Zubunft. Ich beauftrage Sie, mein lieber Jeld⸗ marſchall, meinen kaiſerlichen Dank den auf italieniſchem Boden ſechtenden deutſchen Truppen zu übermitteln. Ich habe befohlen, daß aus Anlaß dieſes großen Sieges geflaggt wird. Gott hat geholfen, ihm ſei die Ehre! Euer Exzellenz wohlgeneigter Kaiſer und König Wilhelm l. R. An den Oberkommandierenden der 14. Armee Ge⸗ neral d. Inf. von Below ſandte der Kaiſer folgen⸗ den Drahtgruß: 5 Auf den oberilalieniſchen Schlachtfeldern haben deutſche Trup⸗ pen Seite an Seite mit unſeren waffentreuen öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Verbündeten unter Ihrer Führung die ſtarken und zäh⸗ verteidigten Gebirgsſtellungen der Staliener am mittleren Iſonzo durchbrochen und ſich den Austritt aus den Juliſchen Alpen erzwungen. In raſtloſer Verfolgung durch die Friauliſche Ebene iſt der Tagliamepto erreicht. Verzweifelt ſich 95 rende Nachhuten der Italiener, ſtrömender Regen und grund⸗ loſe Wege konnten den ſchnellen Siegeslauf Ihrer Armee nicht aufhalten. Unſer treuloſet ehemaliger Verbündeter hat erfahren, was deutſche Kraft und deutſcher Zorn zu leiſten vermag. Mit mir dantzt das Vaterland ſeinen unvergleichlichen Söhnen. Weiter mit Gott! Wilhelm l. R. Der Verein deutſcher Zeitungsverleger, der Verein großſtädtiſcher Zeitungsverleger und der Reichsverband der deutſchen Preſſe haben an den Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: Ew. Exzellenz ſprechen wir im Namen der deutſchen Preſſe nſeren ehrerbietigſten Glückwunſch zu den neuen Ruhmestaten der deutſchen Truppen aus, die unter Ew. Exzellenz genialer Leitung im Verein mit unſeren Bundesgenoſſen den verräte⸗ riſchen Feind in ununterbrochenem e vom FIſonzo zum Tagliamento vor ſich hertreiben. Dieſe entſcheidungsvollen Tage haben uns dem endgültigen Siege wieder um vieles näher⸗ gebracht Das ganze deutſche Vola blickt mit dankerfülltem Her⸗ zen auf Ew. Exzellenz als Verkörperung des unbeirrbaren feſten deutſchen Siegeswillens. Die deutſ e Preſſe empfindet mit tieſſter Dankbarkeit, wie ſie in der Erfüllung ihrer verant⸗ wortungsvollen Pflicht, die Ausdauer, die Opferfreudigkeit und las feſte Siegesvertrauen aufrechtzuerhalten, durch das vor⸗ zildliche Wirken Ew. Exzellenz angefeuert und getzräftigt wird Sie iſt ſtolz darauf, im Geiſte ſolcher Führerſchaft ihrem Vater⸗ ande zu dienen. 99 755 Hindenburg und Ludendorff. Berlin, 2. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreir inter der Ueberſchrift„Hindenburg und Ludendorff“ u 1.: Schlag auf Schlag laufen die Siegesnachrichten vor dem italieniſchen Kriegsſchauplatz ein. Von Stunde zi Stunde wächſt die ungeheure Zahl der Gefangenen und der erbeuteten Geſchüze. Unſer aller Danken für di, zapferen Truppen ſteigert ſich ins Ungemeſſene. Dieſe⸗ inſer unauslöſchliche Dank gebührt den beiden Männer: pindenburg und Ludendorff, die, wie bei allen großer Operationen auch bei dieſer ihre geiſtigen Leiter ſind Welche ungeheure Entſchluß⸗ und Willenskraft, welch zwoßes Vertrauen auf ihr eigenes Können und auf ihr, zeiſtige Ueberlegenheit gegenüber den Gegnern gehör dazu, ſich zu jenem größten Entſchluß, der bisher in kriege gefaßt worden iſt, durchzuringen! Während in Weſten die Engländer und Franzoſen mit bisher noch tie dageweſenem Kraftaufwand verſuchen, unſere Fron in zwei räumlich weit getrennten Stellen zu durch brechen, ſetzten Hindenburg und Ludendorff mit ſtarkei kräften eine Operation gegen Italien an und führen ſie unbeirrt von den maßloſen Anſtrengungen unſerer Gegne in der Weſtfront, erfolgreich durch. Welch ſchwere Stun den müſſen jene beiden Männer, auf deren Schultern dieſe ungeheure noch nie dageweſene Verantwortung ruht zurchgemacht haben, ehe ſie den Willen zu dieſer Tat die uns jetzt unzählige Lorbeeren bringt, zur Durch ührung gebracht haben! Dazu gehört nicht allein mili äriſches Können, nicht nur richtiges Beurteilen der Kräft inſerer Gegner und ihrer Widerſtandskraft, hierzu ge hört das richtige Einſchätzen der Seele des eigenen Heeres der verbündeten, wie der feindlichen Völker. Starre Militarismus ohne ernſte politiſche Vertiefung hätte e nicht vermocht, unſere Heere dahin ſiegreich zu führen vo ſie heute ſinb. Wo deutſche Heere heute ihren Mam ſtehen, wo deutſches Schwert in Verteidigung und An riff ſiegreich ſteht, danken wir es ihnen, Hindenburg un Ludendorff, ihrem unübertroffenen Können und ihrer dee iſchen Größe. Hertlings Nachfolger. München, 2. Nov. Als Nachfolger des Grafen Hertling kommt für das Amt des baheriſchen Miniſter dräſidenten, nach der„Frankf. Ztg.“, in erſter Lini der Kabinettschef des Königs, Frhr. v. Dan dl in Frage Zuſammentritt des Reichstags. Berlin, 2. Nov. Der Reichstag wird voraus ſichtlich Mitte November zu einer Tagung zuſam men reten. g N Wahlreform in Koburg⸗Gotha. Koburg, 2. Nov. Dem Landtag ging eine Re zierungsvorlage betreffend der direkten Landtagswahl uns Vermehrung der Wahlbezirke zu. i Ein engliſches Luftfahrtminiſterium. London, 2. Nov. Nach„Daily Mail“ wird in Unterhaus ein Geſetz zur Errichtung eines Luftfahrtmini teriums eingebracht, in dem der Burengeneral Smut? den erſten Rang einnehmen ſoll mit einem Titel, den dem eines Feldmarſchalls gleichkommt. Neuer Kredit für England. Waſhington, 2. Nov(Reuter) Großbritannier jat vom Schatzamt einen Kredit von 25 Millioner Vollars bewilligt erhalten. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 1. Nov. Das Finanzminiſterium ha⸗ inen Geſetzentwurf für ein Teemonopol ausgearbeitet das dem Staate jährlich 400 Millionen Rubel eintra⸗ zen ſoll.— Die zweite Freiheitsanleihe erbrachte bie zum 27. Oktober 4,180 Milliarden Rubel. Die vorläufige Regierung beabſichtigt, i ndauernden Unabhängigkeit beſtrebunaen ren.— In Moskai f'reiten die Lotengräber. ſekretarſats der Ukraine die Verwaltungsgelder zu ſper⸗ Wochenrundſchau. Die Ernennung ves ſiebten Reichskanzlers Grafen Hertling iſt mit außerordentlichen Schwierig. keiten verbunden geweſen. Nach einer Regierungszeit von 108 Tagen hatte ſich Dr. Michaelis Ende voriger Woche veranlaßt geſehen, den Kaiſer um ſeine Ent⸗ laſſung zu bitten. Er konnte ſich mit den Mehrheits⸗ parteien im Reichstag nicht ſtellen und dieſe ſich nich mit ihm. Nach dem, was man aus den, allerdings nich immer zuverläſſigen Berichten der Berliner Blätter ent⸗ nehmen konnte, verſuchte der Kaiſer Dr. Michaelis zu halten, er ſcheint aber überzeugt worden zu ſein, daß die Mehrheitsparteien unter keinen Umſtänden gewillt ſeien die Regierung des Dr. Michaelis zu unterſtützen und daß bei dieſer Sachlage ſein Verbleiben im Amt 31 Konflikten führen könnte. Wer aber ſollte der Nach⸗ ſfolger ſein? Eine lange Liſte von Kandidaten wurd zenannt. Es wurde geraten und beraten und es ergal ſich lange keine befriedigende Löſung. Dr. Michaelis berief im 27. Oktober den baheriſchen Miniſterpräſidenten Gra⸗ fen von Hertling nach Berlin, der ſchon öfters in ſchwie⸗ eigen Lagen auch unter dem fünften Kanzler hatte ein⸗ pringen müſſen. Graf Hertling beſitzt das Vertrauen des ſtaiſers wie des Königs Ludwig in hohem Maße und er ſoll ſchon im Juli ds. Is. als Nachfolger Bethmann gollwegs in der Wahl geſtanden ſein, doch glaubte er mit Rückſicht auf ſein Alter— Graf Hertling iſt 74 Jahre Alt— und ſeine angegriffene Geſundheit der Bürde des kanzleramtes nicht mehr gewachſen zu ſein. Er ſelbſt gat dieſe Bedenken jetzt zurückgeſtellt. Aber in den parla⸗ nentariſchen Kreiſen fand anſcheinend die Kandidatur Hertling bei aller Wertſchätzung ſeiner Perſon und An⸗ 0 erkennung ſeiner ſtaatsmänniſchen Eigenſchaften zunächf wenig Anklang, weil der politiſche Standpunkt, den Gra Hertling als Miniſterpräſident wiederholt mit Entſchie⸗ denheit vertreten hatte, zu den Anſchauungen wenn nich der Mehrheitsparteien überhaupt, ſo doch des überwie⸗ enden Teils derſelben in grundlegenden Fragen nicht ſimmen wollte. Aber Politik beruht auf Kompromiſſen, und ſo wurde nach wiederholten Beratungen und Be⸗ ſprechungen eine Einigung auf Grund gegenſeitiger Zu⸗ zeſtändniſſe erzielt. Von Seiten der Reichstagsmehrhei ſtand alſo der Kandidatur Hertling kein unüberwind⸗ liches Hindernis mehr im Wege. Am 1. November ha dann der Kaiſer den Grafen Hertling zum Reichskanzle berufen, nachdem König Ludwig zu dem Behufe di Entlaſſung aus dem bayriſchen Staatsdienſt genehmig hatte. Nach einwöchiger Sedisvakanz hat das Reich wiede einen Kanzler. f Hertling iſt 1843 als Sohn des heſſiſchen Hof. zerichtsrats Frhrn. von Hertling in Darmſtadt geboren Nach vollendetem Studium ließ er ſich 1867 an der Bonner Univerſität nieder, wo er die Görresgeſellſchaf gründete. Wegen ſeiner Stellungnahme im„Kultur kampf“ konnte er faſt anderthalb Jahrzehnte keine Pro feſſur erhalten. 1875 wurde er in den Reichstag(Ztr. zewählt, dem er aber zunächſt nur bis 1880 angehörte, wo ihm eine Profeſſur an der Univerſität München über tragen wurde. 1891 wurde er lebenslänglich in der Reichsrat der Krone Bayerns berufen. 1896 kam en abermals in den Reichstag und er blieb deſſen Mit. glied bis zu ſeiner Ernennung zum bayriſchen Miniſter⸗ bräſidenten 1912. Die preußiſche Wahlrechtsvorlage itt fertigge⸗ ſtellt und hat bereits die Miniſterberatung hinter ſich ſie wird dem Abgeordnetenhaus, das in nächſter Wocht wieder zuſammentritt, alsbald zugehen. Die grundle⸗ gende Beſtimmung des Wahlgeſetzes iſt das allge⸗ meine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht dieſes Wahlrecht iſt nur an die Bedingung geknüpft, daf der Wähler mindeſtens ein Jahr an einem Ort ir Preußen gewohnt haben und ſeit drei Jahren preu⸗ ßiſcher Staatsengehöriger geweſen ſein muß.(Dieſelb⸗ Einſchränkung beſteht bekanntlich in dem Wahlgeſetz fin Elſaß⸗ Lothringen.) Wenn ein Wahlbezirk mehr als 250000 Einwohner hat, ſoll ein weiterer Abgeordnete zewählt werden können; hiefür kämen zurzeit 12 Wahl kreiſe in Betracht, ſo daß ſich die Geſamtzahl der Mit glieder des preußiſchen Abgeordnetenhauſes von 443 au 455 erhöhen würde.— Der Geſetzentwurf enthält fernen eine Reform des Derrenhauſes, das ſtändiſchen Charakten erhalten ſoll. Die Landwirtſchaftskammern, die Han⸗ dels⸗ und die Handwerkskammern, der befeſtigte Grund⸗ beſitz, die Fürſten und Grafen, ferner die Kommunal⸗ berbände, die Städte und die ländlichen Gemeinden ſoller gewählte Abgeordnete ins neue Herrenhaus entſenden, abe auch die Arbeiter werden darin vertreten ſein und zwar werden die letzteren von den Verſicherungsämtern ge⸗ wählt. Daneben bleibt die Berufung von Herrenhaus mitgliedern durch die Krone beſtehen. Um den weitge⸗ en Beſtimmunger des Wahlrechts zum Ahgeordneten⸗ haus gegenüber einen Ausgleich zu ſchaffen. ſoll endlick das Budgetrecht des Herrenhauſes, ähnlich wie in det Erſten Kammer in Württemberg, erweitert werden, d. h. das Herrenhaus ſoll das Recht erhalten, auch an den einzelnen Forderungen des Staats haushalts Aenderungen vorzunehmen, während es ſeither nur den Haushalts⸗ plan im ganzen annehmen oder ablehnen konnte. Adam Stegerwald, der Generalſekretär des Ge⸗ ſamtverbands der chriſtlich⸗nationalen Gewerkſchaften, iſt vom Kaiſer auf Lebenszeit ins preuß. Herrenhaus berufen worden und mit ihm zieht zum erſten Mal ein Vertreter der organiſierten Arbeiterſchaft in die Erſte Kammer. Die Berufung iſt als einer der erſten Schritte zu der Umbildung des Herrenhauſes zu betrachten, das nach dem neuen Geſetzentwurf in weiterem Umfange als bis⸗ her führende, durch die Achtung ihrer Mitbürger aus⸗ gezeichnete Männer aus den verſchiedenſten Kreiſen und Berufen aufzunehmen beſtimmt ſein ſoll. Stegerwald hat weit über die von ihm vertretenen Kreiſe hinaus die Anerkennung als tüchtiger, gewiſſenhafter Arbeiterführer gefunden; durch ſeine bisherige Tätigkeit rechtfertigt er . das der Kaiſer ihm bekundete, in vollem 19 55 35„ „ 7 4 e Eine Neichs toaserfatzwayl, die Zeichen des Burgfriedens ſteht, wird ſächſiſchen Wah Gräfe, Mitgl ſtorben. Für di NI kreis Bantzen kommen ied der deutſch⸗völtiſchen e Erſatzwahl wird die Paten etzlich in Dresden als Kant n, hreud die Konſervativen den J Hermann Bautzen als Kandidaten in Da eine Einigung alſo „ſo iſt zu erwarten, daß aun ten t den darauf ſti D iner Horne Kammer verweige mit 314 g im ganzen L ſicht auf Beſſerung verkehr voll enn! Lich dor N ſtemmte ſich der J der dafür— wohl auf Bet uten Sor 4 2 2 2 228 folk 0 partei und die Sozialberg der 100 blan treten werden, 11 der ö 755 1 f Stimmen, Gehl Stitmumen.. iſt eine ſchwere Ke de u die deutſche in der kte Ahl und des? 7 0 Er ſprach von 1 75 15 8 Ae 8 5 N der.„Befreiung der 0 vert N% von den un f hnlich rniſterium zue inett Boſell 1 imen bei 5 Stiu, Acht gibt 3 Nl 5 f hende Verutteſeg i 0 0 5 te d 6 Not im Innern und gefährliche r Tagesordnung. drohen 9 g: die Tauchboote s ganz zu vernichten rdrückung der ſozialiſtiſchen tengewehre ſollen es gen, rin und Mailand 1 9 iniſter des Innern, Or 95 un „freie Euglan eiben 2 Wochen r — ſchon vo 8 1 7 worden wäre. Niederlage E 8 Sonnino hal 5 ſen Aber Re 0 5 Wehen 8 die des italieniſchen Heekes fe nd ſchon weit in das italieniſch ſpricht ſchon von einer vollends ganz i ſal Rußlands teilen; 7213 ali einzig mögliche länger Miniſter ſein. ba . 1 ſitzen ließ 0 es uns in der Stunde unſerer Rücken ſtoßen. Kataſtrophe ein Got manches Mal die ö kommt, erſcheint ſie uns 1 auf die Frage, die ſchon ſo viele verbitee Soll denn alle gehen? Die If finden, ſie iſt ordnung. Brand. In 4 1 4 hat mit der Erbſche 7 2 Setzt nommen. Seh! 7 n den Ab. 05 cht er aus der Schlußfolgerung, ſo wird — 1 5 10 0 1 1 n fee 1 65 at g 5 75 0 eine Not wir ſehen 1. icht. In dieſe 5 ug ſo ſpät u vie eine 1b Schufterei in dieſer 11 onzowoche greift an une die moraliſche Rechtfertt 1 ie Vermiſchteß, 1 Baltimore(B zinem Hare am alls gebrochen. ſchätzt. Fruchtbarer Baum. Nach dem„B. B. em in Egnach(ſchwei 46 Zentner Waf ( Karlsvuhe, 2. 3. Kanton Thurguu) von ſerbirnen. Baden. Nov.(Di . 5. o mm Sladtkinder auf dem Lande im Son ium dem verfloſſenen Monat fand im eine Beſprechung ſtatt über die Unterbringung der Stadtkinder Sommer ds. Is. und über die eines ſolchen Landaufenthalts im jeru dieſer Beſprechung wurden von Regi chieben dienſte anerkannt, welche ſich die v. 0 Vereinigungen, diözeſe Freiburg, der badiſche Verein 0 5 wie der Karitasverban Zune die Zenkraſe zur Unterbringung israe neren 11 auf dem Lande und der Bad. 8 öcht eifrige Werbetätigkeit für einen meh aufenthalt der wurde auch der Stadtkinder erworbet Fürſorge gedacht,! bevölkerung die erholungsbedürftige größeren Städten auſgenommen und Erfahrungen, welche man i nacht bal, find durchaus 7 erhalten. ollen bei dem künftigen Landaufenthalt der Stadtkinde! bermieden werden. Vor allem will man ein engeres Zu ſammenwirken der Werbetätigkeit und der Verteilung der inder erſtreben. Für den kommenden Sommer ſoller lejenigen Landgemeinden, welche Kinder aufnehmen, der einzelnen Städten zugewieſen werden. Hierzu iſt eir eſtimmter Verteilungsplan aufgeſtellt worden. Aus chüſſe, die in den Landgemeinden zu bilden ſind, ſoller mit jenen in den Städten in enge Fühlung treten. Be er Auswahl der Kinder ſoll vor allem auf die Kinder der Minderbemittelten, auf die Volksſchulkinder Bedach genommen werden; alle jene Kinder, die wirklich er⸗ olungs⸗ und kräftigungsbedürftig ſind, ſollen den Vorzug (Karlsruhe, 2. Nov. Der von Geh. Rat Dr f Lewald auf der Landesverſammlung des badiſcher vandeswohnungsvereins gehaltene intereſſante Vortrag über die Aufgaben und Ziele des Bad. Landeswohnungs vereins iſt jetzt als Heft 10 der Schriften des Bad. Lan⸗ kswohnungsvereins im Druck erſchienen und kann zum Preiſe von 30 Pfg. bezogen werden. 0 Karlsruhe, 2. Nov. Heute früh entgleiſte zwiſchen Eutingen und Niefern bei Pforzheim ein Gü⸗ terzug, wodurch verſchiedene Zugsverſpätungen verurſacht wurden. Perſonen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. ( Maunheim, 2. Nov. Die Kriminalpolizei ver⸗ haftete eine aus ſechs Perſonen beſtehende Einbrecher⸗ und Hehlerbande, welche bei verſchiedenen Firmen Stoffe nt Werte von 9000 Mk. erbeutet hatte. Im Zuſam⸗ bdenhang damit wurde ein Schneider aus Ludwigshafen erhaftet, der ſchweren Ueberzieherſtoff von den Dieben erworben hatte. Nj Zell a. H., 2. Nov. In einer der letzten belchte wurde aus dem Keller eines Hofs auf Bäumlis⸗ erg ſämtliches aus einer Notſchlachtung herrührendes Schweinefleiſch geſtohlen. 5 . Eneberlingen, 2. Nov. Innerhalb weniger Tage iamnen drei Fälle von unerlaubten Schweineſchlachtungen . Bezirk vor. Das Fleiſch wurde jeweils beſchlagnahmt 1 öffentlich zum Verkaufe ausgeboten. In einem Calle ſchlachtete die reſolute Hausfrau das ziemlich ſchwere ein während der Nacht, um deſto ſicherer dem Geſetz u entgehen. i Der Von der Enz, 2. Nov.(Teure Schw eine.) ſezt Fuhrunternehmer Friedrich Flattich von Iptingen, de wohnhaft in Pforzheim, verkaufte an den jetzt beim Ser befindlichen Metzger Umbeer in Pforzheim zwei walachtſchweine im Gewicht von je 120 Pfund nicht 69 Lebendgewicht, ſondern zum Ueberhauptpreis von Die Mark.(Der Höchſtpreis hätte 153,60 Mk. betragen.) es Schweine wurden auf dem Gehöft des Flattich ge⸗ feichlachtet. Flattich erhielt 280 Mk., ſeine Frau, die im Schlachten half, 20 Mk. Geldſtrafe. Solales. liehez Taſchenlampenbatterien für Weihnachts⸗ gaben. Das Beſchaffungsamt für Taſchenlam⸗ ſtellerund Batterien richtet an die Liebesgabenverſand⸗ tun der Truppenteile, des Roten Kreuzes, der Zei⸗ gen uſw. die Bitte, die Verſendung von Taſchenlam⸗ zun cherten als Weihnachtsliebesgaben nur dann vor⸗ m men, wenn die raſcheſte Zuführung der Sendungen borg ie empfangende Truppe und ſofortige Verteilung eit usgeſehen werden kann. Die Lagerfähigkeit der zur⸗ late hergeſtellten Batterien beträgt nur etwa 3 Mo⸗ terien odaß bei vorzeitigem Verſand den Soldaten Bat⸗ keit n übergeben werden würden, die ihre Leiſtungsfähig⸗ darauf u großen Teil eingebüßt haben. Es muß daher leren hingewieſen werden, daß die Taſchenlampenbat⸗ Feld ſich als Liebesgaben im weſentlichen nur für den Abpoſtverkehr eignen. ſicht—„ Die Schnellzugszuſchläge. Mehr und mehr zuschlagen ein, daß das neue Syſtem der Schnellzugs⸗ ſchiedede, unhaltbar iſt. Wenn bei kleinen Preisunter⸗ en der eigentlichen Fahrkarten unter Umſtänden um ich 8 teuerere Zuſchlagskarten nötig ſind, ſo läßt ſiſche 91 ſchlechterdings nicht mehr verſtehen. Die ſäch⸗ berwal egierung hat nun bei den deutſchen Eiſenbahn⸗ n ungen in Anregung gebracht, daß das Tarif⸗ Sachſens Abänderung erfahre und die Vorſtellungen weſen. lind, wie man hört, von Erfolg begleitet ge⸗ erung 5 wäre ſomit in nächſter Zeit eine Verbeſ⸗ g des Syſtems zu erwarten. Die 5. Zuſammenſchluß der Margarinefabriken. ſich a eutſchen Margarine⸗ und Speiſefettfabriken haben Haftun 0. Oktober zu einer Geſellſchaft mit beſchränkter der Firma:„Margarineverband“(Ver⸗ zuſam Margarine⸗ und Speiſefettwerke) Geſ. m. b. der dureh mengeſchloſſen. Dieſe Vereinigung, eine Folge ö uch den Krieg geſchaffenen Schwierigkeiten, iſt aus bungen Willen der Margarinefabrikanten hervorge⸗ en fre; An der Spitze der Geſellſchaft ſteht ein aus Die Reeiſen der Induſtrie gewählter Verwaltungsrat.. ſtimme gierung hat ſich vorbehalten, Kommiſſare zu be⸗ ode 5 die Beſchlüſſe wegen Verletzung der Geſetze 2 fentlicher Intereſſen beanſtanden können. die 5 Die Neuregelung der Hausſchlachtungen. die Recsordnung des Miniſteriums des Innern über immune ung des Fleiſchverbrauchs enthält wichtige Be⸗ ſclachtuden über die künftige Handhabung der Haus⸗ ſhlachtungen. Hierzu wird u. a. beſtimmt: Zu Haus⸗ bern zungen von Großvieh(Rindvieh), Schweinen, Käl⸗ Schafen iſt die Genehmigung des Kommunal. migun es erforderlich. Bei der Einholung der Geneh des 0 zur Hausſchlachtung, welche durch Vermittlung gewicht dermeiſteramts zu erfolgen hat, iſt das Lebend⸗ ungehör der Schlachttiere und die Zahl der Wirtſchafts. zuteilen gen des Haushalts anzugeben. Ferner iſt mit. befinden welche Fleiſchvorräte ſich noch im Haus hal erteilt w Die Genehmigung zur Hausſchlachtung darf nur Liner erden, wenn der Selbſtverſorger das Tier in dommt derdſchaft mindeſtens drei Monate gehalten hat. tung po ner, Nachſuchende ſeiner Verpflichtung zur Abliefe⸗ — S2 Hausſchlachtung verſagt werden. Speck oder bei Hausſchlachtungen von Schweinen künftig i dn 55 Lebensmitteln nicht nach, ſo kann die Genehmi⸗ At ſind aäbzüliefern: bei einem Schlachtgewicht von mehr al 120 bis 140 Pfund 2 Pfund, von 140 bis 160 Pfund 4 Pfund und für weitere je 20 Pfd. je ein Pfund. — Aufbewahrung von Kartoffeln. Die über⸗ aus günſtige Kartoffelernte in faſt allen Teilen des Reiches und der beſetzten Gebiete bietet uns eine ſichere Gewähr für die Sicherſtellung der Ernährung unſeres Volkes und für die Möglichkeit, allen Angriffen unſerer Feinde weiterhin mit überlegener Sicherheit begegnen zu können, Für ſachliche und gewiſſenhafte Aufbewahrung der Kar⸗ toffelmengen bis zu deren Verbrauch zu ſorgen, iſt Gebo der Zeit! Nicht überall ſind genügend luftige und kühl! Keller und ſonſtige Hausräume zur Aufbewahrung den Kartoffeln vorhanden. Neben dieſer Art der Lagerung if insbeſondere die Herſtellung von Kartoffelmieten ſehr zweckmäßig und vorteilhaft. Das Einmieten iſt diejenige Form der Lagerung, in der ſchon vor dem Kriege der weitaus größte Teil der Kartoffeln durch den Winter ge⸗ bracht wurde. Wir möchten daher nicht verfehlen, gerade in dieſem Jahre erneut auf dieſe praktiſche und günſtige Art der Kartoffelaufbewahrung hinzuweiſen. Das Ein⸗ mieten der Kartoffeln auf dem Felde oder in der Nähe des Feldes, auf dem ſie geerntet werden, dürfte bei dem jetzigen Mangel an Geſpannen und Arbeitskräften und mit Rückſicht auf die Zeiterſparnis beſonders zu empfehlen ſein. In einer vorſchriftsmäßig angelegten Miete halten ſich die Kartoffeln bis ins Frühjahr hinein ohne größere Verluſte als bei irgend einer anderen Form der Lagerung. Jeder, der Kartoffel zur Aufbewahrung hat, ſoll ſich bewußt ſein, daß durch ſchlechte Lagerung und mangelhafte Beaufſichtigung große Mengen von Kartoffeln vernichtet werden, für deren Verluſte nicht nur er perſönlich mit ſeinem Vermögen einſtehen muß, ſondern daß unter den jetzigen Verhältniſſen auch die Allgemeinheit für ſeine Fehler, die meiſtens hätten, vermieden werden können, en 5 5 — Regelung des Verbrauchs von Brot. Mi der Herabſetzung der täglichen Mehlmenge von 220 auf 200 Gramm auf den Kopf hat eine Streckung des Haus“ brots mit Kartoffeln in der Weiſe ſtattzufinden, daß an 90 Teile Mehl 30 Teile gebrauchsfertige Friſchkartof⸗ feln verwendet werden. Zu der Herſtellung von Wei⸗ zenbrot dürfen Kartoffeln nicht verwendet werden, ſon⸗ dern nur Weizenmehl mit den zugelaſſenen Zutaten. Für den Monat November wird beſtimmt: Der Mehl⸗ wert einer Hausbrotmarke über 750 Gramm beträgt nur 700 Gramm und derjenige einer Hausbrotmarke über 375 Gramm nur 350 Gramm. Der Brotwert einer Reiſebrotmarke bleibt unverändert. Der Mehl⸗ wert wird feſtgeſetzt für eine Reiſebrotmarke über 50 Gramm Brot auf 35 Gramm Mehl, für eine ſolche über 40 Gramm Brot auf 28 Gramm Mehl und für eint ſolche über 10 Gramm Brot auf 7 Gramm Mehl. Für den Verbraucher berechtigen die Reiſebrotmarken nur zum Bezug von Brot oder von zubereiteten Mehlſpeiſen, nicht dagegen zum Bezug von Mehl. 5 275 —. Der Bund Deutſcher Architekten hak in ſeiner Hauptverſammlung eine Erhöhung des Architekten⸗ honorars für ſeine Mitglieder um 20 Prozent beſchloſſen. — Die Muſterkoffer. Auf eine Eingabe des Ver⸗ eins reiſender Kaufleute hat der preuß. Miniſter für öffentliche Arbeiten die Kgl. Eiſenbahndirektionen er⸗ mächtigt, zu prüfen, ob für Muſterkoffer eine Ausnahme⸗ behandlung bezüglich der Beſchränkung des Reiſegepäcks nach Umfang und Gewichk zu geſtatten ſei. Voraus⸗ ſezung ſei eine Beſcheinigung der Handelskammer über die Notwendigkeit des mitgeführten Gepäcks; große Muſterkoffer ſollen überdies nur in Perſonenzügen beför⸗ dert werden. Befreiung von den Schnellzugszuſchlägen bzw. eine Ermäßigung derſelben wurden dagegen als unzuläſſig bezeichnet. 185 5 15 L Einzahlungskurſe für Poſtanweiſungen für die Niederlande 100 Gulden gleich 317 Mk., für Däne⸗ mark 100 Kronen gleich 233 Mk., für Schweden 100 Kronen gleich 259 Mk., für Norwegen 100 Kronen 2 5 5 Mk. und für die Schweiz 100 Franken gleich L Die 7. Kriegsanleihe. Die Zeichnungen auf die 7. Kriegsanleihe betragen in runden Zahlen bei der Reichsbank 751 Millionen, bei den Sparkaſſen 3199 Mill., bei den Genoſſenſchaften 1093 Mill., bei den Privatbanken 6946 Mill., bei den Lebensverſicherungs⸗ anſtalten 383 Mill., bei der Poſt 83 Mill. Im ganzen ſind, ohne noch zu erwartende Zeichnungen im Felde, 12,458 Milliarden gezeichnet, davon über 11 Milliarden in 5 prozentigen Anleihen und 1¼ Milliarde in 4½ pro⸗ zentiger auslosbarer Ayleihe. Ueber 10 Milliarden oder rund 80 Prozent ſind bereits eingezahlt. N — 10. Staatslotterie. Die Ziehung der 5. Klaſſe (Hauptklaſſe) der 10. Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlot⸗ terie, in der 174000 Gewinne und 2 Prämien mit im anzen 64 Millionen 413 160 Mark, worunter das große os mit 500 000 Mk. zweimal, ausgeſpielt werden, findet in der Zeit vom 8. November bis 4. Dezember ds. Js. in Berlin ſtatt. 5 2 — Zweiter Fruchttrieb. Auf einem Grundſtück in Großbottwar, im Oberamt Marbach a. N., wurde eine größere Anzahl Aepfel in Nußgröße angetroffen, die ſich aus Herbſtblüten entwickelt haben und ein ſtarkes Wachstum aufweiſen. i f — Das„Voll⸗Ei“. Die Großhändler Theodor Kohler, Karl Lächele, Emil Siegle und Wilhelm Bauſch in Stuttgart hatten eine gefärbte, übelriechende, wäſſe⸗ rige Maſſe unter dem vielſagenden Namen„Voll⸗Ei“ durch Kettenhandel in den Verkehr gebracht und dazu hohe Preiſe gefordert. Kohler wurde zu 8000, Lächele zu 5000, Siegle und Bauſch zu je 200 Mk. Geldſtrafe verurteilt.. — Der Kaiſer uber die deutſche F au. Det Berichterſtatter des„Berliner Lokalanz.“ teilt folgendes Wort des Kaiſers mit: Was uns Deutſchen„Mutter zu Hauſe“ iſt, das kann wohl nur ein Deutſcher ganz be⸗ greifen. Und wenn ich draußen an der Front einen Mann treffe, mit dem es nicht mehr gehen will, dann ſchicke ich ihn auf 2—3 Wochen zu Mutter, die macht ihn mir wieder ganz und gut. Bismarck hat doch geſagt, den deutſchen Leutnant macht uns keiner nach. Und ich meine, unſre deutſcle Mutter macht uns erſt recht keiner nach. Die hilft uns den Krieg gewinnen, denn ihre klare . die nie verſagt, gibt unſern Männern Kraft .„ e ————ẽ Leonhard Ackert, Sohn des Jakob Ackert erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Verantwortlich für die Redaktion Ga. zimmermann, Seckenheim bollcsdlenft-Oranung in der Aalpol. Kleche⸗ 23. Sonntag nach Pfingſten(4. Nov) ½8 Uhr Frühmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. ½ 2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. ½8 Uhr Roſenkranz mit Segen für die armen Seelen. Hollesdtenf-Oranung in der opangel. Kirche: Sonntag, den 4. November 1917.(22. Sonntag nach Trin.): ½10 Uhr Feſtgottesdienſt. Kollekte Kirchen⸗ chor. 2—4 Uhr Empfangnahme der Feſtgabe für unſere evang. Gemeinden in den Schutzgebieten und im Ausland, im Pfarrhaus. ½8 Uhr abends feſtlicher Abendgottesdieyſt. Donnerstag, den 8. November 1917. Abendgottes⸗ dienſt mit Vortrag:„Luthers Lebensabend.“ 1 2 42 400 Jahrfeier der Reformation. 1. Die Festgabe für unsere Auslandgemeinden und die evang. Gemeinden unserer Schutzgebiete wolle am Festsonntag, den 4. Nov. im Pfarrhaus von 2 bis 4 Uhr abgegeben werden. 2. Um dieselbe Zeit können alle bestellten Luthermünzen abgeholt werden; ferner werden uns diese Zeit noch weitere Gedenkmünzen abgegeben; auch Gedenkbroschen für Frauen und Mädchen in schöner Ausführung sind zum Preise von 1 Mk. erhältlich. Es findet nur an diesem Festsonntag die Ausgabe der Münzen und Broschen statt. Da die Nachfrage gross ist, und die uns zur Ver- fügung stehende Anzahl beschränkt, empfiehlt es sich rechtzeitig zu kommen. Evang. Pfarramt: Kunz. Sammel⸗Anzeiger unr für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgensſſenſthaſt. Hühnerfutter, Schweinemaſtfutter, ſämtliche Sorten Düngermitel, Düngerkalk iſt hauptſächlich zu em⸗ pfehlen für Obſtbäume, Wagenfett, Lederfett, Acker⸗ leine, Zugſtränge, verſchiedene Sorten Stricke, Vieh⸗ ;ſalz ſind im Lager vorrätig. Leere Säcke wollen die an den Verein zurückgeben. Der Vorſtand. : Ebafngel. Kirchenchor decenheim: Heute Abend ½9 Uhr Probe. Pefroleumkurfen-flusgabe. Am Montag, den 5. ds. Mts. Nachmittags von 2 bis 4 Uhr findet in der Friedrichsſchule Saal 3 die Ausgabe der neuen Petroleumkarten gegen Vorzeigung des Petroleum umſchlags ſtatt. Diejenigen, welche bei den angemeldeten Handlungen ihre Mengen nicht bekommen, können dieſelbe bei der Handlung Höllſtin oder Röſer abholen. Seckenheim, den 3 November 1917. Lebens mittelamt. Butter- u. Margarine- Ausgabe. Am Montag, den s. Dovember nachmittags von 3 bis o ud erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vorzeigung des braunen Fleiſchkartenumſchlags Butter und Margarine pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund und zwar: Nr. 801 bis 1184. zum Preiſe von 280 Mk. pro Pfund Butter und Mar⸗ garine 2 Mk. pro Pfund. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen am Montag, den 5. Novbr. bei der Handlung Fenske daſelbſt. 5 Bewohner der Steinzeug und des Eichwalf s bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 3. November 1917. Sebensmittelamt. NAA Fesdpostartan. !.. Schöne Nuswahl Jelunofüartans in allen Grössen sind zu haben hei Seorg Ammermaun. Beamtenwittwe mit 2 er⸗ wachſenen Kindern ſucht bis 1. April ſchöne 3 Immer-Wobnung möglichſt mit Gartenanteil. Näh. bei Rühle, Zahnatelier. 3 9 75 1 1 1 0 8 9 3 ͤ Pulver und Gold. Von Levin Schücking. 4. Jortſetzung.(Nachdruck verboten. 5 Ich ging, und während die Andern läſſiger auf⸗ zrachen, Draußen ſchien der Mond auf Schloß und Hof und Gär⸗ en. Dieſen letzteren Ade ich mich zu. Da ſie hin⸗ er dem Schloſſe nach der Flußſeite hinaus lagen, wollte ch durch ſie hinabwandeln, um das Flußufer zu erreichen und zu ſehen, ob eine Fähre oder eine Laufbrücke unſere Franttireurs dort bei ihrer Flucht auf das andere Ufer 8 in das Bergland da drüben aufgenommen habe; war das nicht der Fall, ſo konnten ſie ſich immer noch in inſerer Nähe Verſtecl halten und wir mußten dann rotz der Verſicherungen des Hausgeiſtlichen auf un⸗ erer Hut ſein. Die Gartenanlagen, die wir betraten, waren ſchön und, ſo viel das Mondlicht erkennen ließ, außerordentlich vohlgepflegt. Eine breite Terraſſe, dann ein tiefer lie⸗ zender Grund mit Baſſins, Spr ingbrunnen und waſſer⸗ peienden Tritonen und Nereiden oder was dieſe kalt zom Mondlicht übergoſſenen nackten Figuren darſtellten; umher große Blumenbeete in üppiger Fülle; dann Zänge, von niedrigen Spalieren oder ſauber geſchorenen Hecken eingefaßt; rechts lag das blaue Himmelslicht ſchil⸗ ernd auf dem langen Elasdach eines Warmhauſes, links jog ſich ein ähnliches Gebäude, in dunklem Schatten dalie⸗ zend, hin. Wir waren in halblautem Geſpräch zwiſchen zwei angen, etwa vier Fuß hohen Taxushecken hinabgeſchrit⸗ zen, die in ein Gehölz führten, durch das ſich eine Allee unter dunklen, ihre Aeſte zuſammenſtreckenden Wipfeln zor uns dahinzog. Glauroth blieb plötzlich ſtehen— nie lauſchend. „Was haben Sie?“ fragte ich. „Pſt“, flüſterte er zurück,„ich hörte ein Knicken, wie wenn man ein Gewehr ſpannt.“ f 3 2 acer, 170 ade Verlag, nur. ee Tenpe hoch Alanus: O7 7 · Nin lad: ** Louis Landauer, Mannheim 21, Nr.. Telefon 1838. Breitestr. Damen- und Kinderkonfektion sowie Pelze, Kleidersteffe u. Aussteusrartikel. Bezirkssparkasse Ladenburg (Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe a muündelsicher. Tägliche Verzinsung sämt- * 10 licher Einlagen zu 45 0 Giro- und Ueberweisungsverkehr: Zahlungen nach allen Plätzen Deutschlands er- folgen porto und spesenfrei. 5 Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. Samstag nachmittags geschlossen. Aunahmestelle in Seckenheim bel KARL ARNOLD, e 5444 eee 40000 5 dil ft— Sonntag, den 4. Nov. 1917: ½10 Uhr feierlicher Festgottesdienst, Kirchenchor. Kollekte. ½8 Ubr festlieher Abend gottesdienst, Kollekte wie vormittags. — Die Festgaben unserer Gemeindeglieder für unsere evangel. Auslandgemeinden, soweit solche nicht in die Sammelbüchsen beim Ausgang geworfen wurden, wer- den an dem Festsonntag 2—3 Uhr inna Pfarrhaus ent- gegengenommen. ee, ne wude en deer Bvangel. Kirchengemeinderat: Kunz. folgte mir Glauroth, der beredte Jüngling. 3. Verkündung jr ĩê?,:é „Ah. in welcher Richtung?“ ä Er trat 15 ſeitwärts, war im Augenblick neben 15 Hecke rechts und beugte ſich mit dem Oberkörper hinüber. e daß idlen Sie einmal her, Bernold!“ rief er dabei aus. Ich war bereits neben ihm; ein Mann, der da nie⸗ dergeduckt geſeſſen haben mußte, erhob ſich juſt, von Glauroth am Kragen gefaßt. Es war ein Mann in einer Bluſe, ein Knecht, wie es ſchien; er war unbewaff⸗ net. Eine kurze Tabakspfeife, die er in der Hand hielt, war die einzige Waffe, die er führte. „Was ſeid Ihr? Was treibt Ihr hier? Weshalb verkriecht Ihr Euch hier?“ rief ich ihn auf franzöſiſch an. Er ſtammelte Worte zurück, die ich nicht verſtand; aber ich glaubte ihn zu erkennen während deſſen. Es war derſelbe mürriſch ausſehende Menſch, der uns mit ſo ver⸗ biſſener und widerwilliger Miene heute das Gittertor geöffnet hatte. „Wo iſt Eure Waffe? Flinte geſpannt!“ „Pardon, Monſieur, ich habe nicht daran gedacht, denn ich habe keine Flinte!“ rief er jetzt, ſeine Pieife er⸗ hebend.„Ich habe nur das getan!“ ſetzte er, mit dem Daumen den Deckel ehen und dann wiederklap⸗ pend, hinzu. „Es iſt dasſelbe Geräusch! ſagte mein junger Ka⸗ merad. „Es war ſehr dumm von mir,“ fuhr der Knecht verdroſſen fort;„ich dachte nur, daß das Feuer meiner Pfeife, die üch eben angezündet hatte, durch die Hecke ſchimmern könne, und darum ſchloß ich raſch den Deckel.“ „Aber weshalb haltet Ihr da Wache, und duckt Euch bei unſerem Kommen ſo änglich nieder?“ „Ich laure auf Marder, die uns das Obſt ſtehlen!“ ſagte er.„Ich bin nicht ängſtlich vor den Herren,“ Ihr habt den Hahn einer 3 er 1 W 1 5 1 Wes weh, 923 Febannlmachung und Culadung. Am Dienſtag, den 6. November 1917 Nachmittags 7 Uhr findet im Rothausſaale eine 2 Fißung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazn mit dem Es⸗ſuchen, um pünkeliches und insbeſondere vollzähliges Erſcheinen eingeladen, ba durch die vielen Emberufungen die Beſchlußfähigkeit der Verſammlung ſonſt in Frage ſteht. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1. Außerordentlicher Holzhieb. Errichtung eines laufenden Bank⸗Kredits. der Gemeinde Rechnung für das Jahr 1916. 4. Verkündung der Jahr 1916. 5. Rerkündung der Krankenhaus Rechnung für Jahr 1916. 6. Verkündung der Ortsviehverſicherungsanſtalts⸗Rech⸗ nung für das Jahr 1916. 7. Verbeſcheidung der Gemeinde⸗Nechnung pro 1916. 8. Verbeſcheidung der Waſſerwerks⸗Rechnung pro 1916. 9. Verbeſcheidung der Krankenhaus⸗Rechnung pro 1916. 0. Verbeſcheidung der Rechnung pro 1916. Seckenheim, den 22. Oktober 1917. Gemeinderat: Ratſchreiber: Volz. Koch. Waſſerwerks⸗ Rechnung für das das Zahlungs- Aufforderung Diejenigen Kirchenſteuerpflichtigen, welche mit Zahlung ihrer Kirchenſteuerſchuldigkeit für 1917 noch im Rückſtande Zahlung innerhalba cht ſind, werden aufgefordert, Tagen zu leiſten, bei Vermeidung perſönlicher Mehnung. Die Kaſſenſtunden ſind heute ausnahmsweiſe bis 9 Uhr(abends) und am kommenden Sonntag(den 4. Nov.) ausnahmsweiſe bis Nachm. 4 Uhr verlängert. Seckenheim, den 31. Oktober 1917. Evaugeliſche Kirthenſlener Verrechunug; Schmitt. Ackerverpachtung. Auf Antrag werden am Donnerstag, den 8. Aovember 1917 vorm. 10 Ar. die Grundſtücke des Landwirts Philipp Klum 5 N Gg. Leonh. Sohn im Ober⸗ Mittel⸗ und Niederfeld im Rathausſaal auf ein Jahr öffentlich meiſtbietend verpachtet. Bedingungen und Grundſtücksbeſchrieb werden bei der Verſteigerung bekannt gegeben. Gleichzeitig wird das Grundſtück Lagerbuch Nr. 4747 mit 23 à 84 ober der Dieterslanglach auf 6 Jahre ver⸗ pachtet. Seckenheim, den 1. November 1917. gürgsermeiterant: 2 Ortsviehverſicherungsanſtalts⸗ ich müde war. wahrnehmen ſollten, ſo war's natürlich. Verlangen nach dem Verhör, das Sie le mir anf iſtellen— hier in unſerem eigenen Ich verdolmetſchte dieſe Antworten m 2 5 Glauroth, der in ſeinen Klaſſen ſo vi gelernt, um es zu verſtehen, wenn er es in ei Wenn ich nicht wollt deutlich gedruckt vor ſich hatte, nicht aber lebendiger Mund vor ihm ſprach. der Anſicht, daß der Menſch ſchwerlich um der! willen da verborgen war; an einem Tage, wie für die Schloßbewohner geweſen, dachten ſie daran, daß ein paar Aprikoſen oder Birnen Spalieren verſchwinden könnten. „Ihr habt auf Franktireurs gewartet, 5 „und wolltet ihnen den Weg in's Schloß uns überfallen Er ſah mich mit einem feindlichen, Blick unter den 70500 grauen Brauen „Sie irren, verdammtes Geſindel, mit denen wir nichts Wenn ſie gekommen wären, wahr ha wandte ſeinen Kopf raſch ab, dem Eingang ſagte: haben. und fuhr fort lauter war, als bisher— aber wieder zu mn zu können!“ Monſieur— die die 1 mit einer Stimme, „Wahrhaftig, Achtung, zurück, fort! würde ich gerufen haben, die Preußen ſind hier! 45 „Und weshalb ſchreiſt du das jetzt ſo bube?“ rief Glauroth ihn an der e 5 Ich hatte wendet, Eingange der Allee— und täuſchte ich mi Wirklichkeit? ich glaubte eine dunkle Geſtalt men, die ſich dort aus dem Schattendunſe wohin der Menſch ſoeben 0 5 97 das Geſicht nach derſelbe te— und im nächſten Augenblick eue iche ſelben verſchwunden war. Der erſte Sonbanfeligangelut la beginnt 1 Montag Abend 7 Uhr im 8 Saal Nr. koͤnnen 5— ö 8 in der Frühmeſſe, die* 15 1 Eder geleſen wird, iſt für alle Mitglieder, d 1 8 I afp, g 797 0 S er Matbeliſhe Seckenheim. Jünglings⸗ . General- Kommunioſ Sc für den Gefallenen und für alle 9 gefallen genen des Vereins, unſere Allerſeelenfeier. Am Nachmittag um 3 Uhr iſt im Vereins- Versammluſ Dort wird alles weitere bekanntgegeben. 2.5 2 Billige Sp lelw a ist uns zu kaufen Die Wir bieten an: pielmust Ltr. 5 Marmelade per Sardinen Dose 15 Senf las 23 Pfl. Famiitenihee Pit. 45 Grosse 2 Peitschen und Riemen, Schuhfett, Buügelkohlen, ane, Greulich&. Herson Filiale Seckenheim: 25 . wiohse und Stahlsg Mannheim H 2 l. Aiitiilitnintlntin Drucks a jeder Art fertigt schnellstens Er war ſt 4 17 5 Frantitn 0 1 Berchet folgt. 5 Frauenverein i Ad 1 17. i 1b a zu, 19 70 ul, E l e 10 4 17 W 7802 a C CTTTTbTTTTTTTTT—++++++++1111+++C++++++111!. n 5 7 b b 0 91. e 0 d 1 0 8 N 00