Aal. ö. föpenber 1017 rent täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und det Feiertage. Wbonnementspreis beträgt monatlich 75 Pfg. Dur bei freier Zuſtellung. 5 die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. 1 1 i er Kanzler und die Parteien. ling 8 5. Nov. Der Reichskanz er Graf Hert⸗ be at 3 geſtern eine Beſprechung mit dem Führer Wahmſes deralen Fraktion des preußiſchen Abgeord⸗ 05 es Dr. Friedberg. Die konſervative Partei haben 10 der„Kreuzztg.“ bei den bevorſtehenden Auf⸗ Amer beſten Kräften poſitive Arbeit leiſten. Man ui dem ſich gerne des früheren gemeinſamen Wirkens lauen 10 Grafen Hertling und ſeiner dabei zu Tage getre⸗ ba für ſſervativen Grundauffaſſungen. Schwere Beden⸗ lie ſei ie weitere Entwicklung der politiſchen Verhält⸗ langs 25 nach dem bisherigen Verlauf der Dinge aller⸗ et 55 zu unterdrücken. Die„Germania“(Zentr.) lum die Zeit, wo die Politik allein von oben be⸗ dertlin wurde, ſei vorbei. Es ſei anzuerkennen, daß kene eine Teilnahme und Mitverantwortung der ver⸗ Me Ebarteien an der Regierung als eine größt⸗ ebe. einheit zwiſchen Kaiſer, Regierung und Volk 0 8 5 1 Do ſei die„Demokratie“, mit der die Feinde fach r wollten, aber eine viel beſſere, zur Tat⸗ Tagebl 1 orden.— Abg. Haußmann ſchreibt im„Berl. alis 85 ißt pe dem und un aa wiegen. Sie haben innerhalb ihrer Befugniſſe ür den. Beobachtung der kaiſerlichen Rechte sic 2. en ſeacgenenmene Perſönlichkeit beauftragen, ſich mit .. den tag zu beſprechen. Graf Hertling habe die Nea engen meheheitsvarteien aufgeſtellten Richtlinien ent⸗ Nicht men und auch als von ihm vertretbar gefun⸗ inter nf Parteiintereſſe der Mehrheit, ſondern im dies gung ſe dürfe über dieſe geſchichtlich wichtige Be⸗ eſe par, und dem Grafen Hertling Anerkennung für ** 9 a inn A gemengariſche Behandlungsart ausgedrückt wer⸗ 85. 0 in Kön Scheid emann ſagte in einer Verſamm⸗ Uu. wulf igsberg i. Pr.: Kommt die Regierung ihren eſte Polz nach und treibt ſie nach außen eine klare Vereinba itik, die alles mit unſerer Ehre und Zukunft lernden grende tut, um bald zu einem ehrlichen und ergeſ lt Frieden ohne Eroberungen und wirtſchaftliche krſtüttze gungen zu gelangen, dann werden wir ſie e, andernfalls ſie bekämpfen. e en d andern te, ſondern auch durch ſeinen hohen Preis e 5 und Weine fi(Eiweißſubſtanzen uſw.), glatt abſetzen und r kann ch möglichſt klären können. Die Lagertempe⸗ 1. 0 nicht is auf 5—6 Grad Celſius heruntergehen und in 1 0 l mehr als 10 Grad Celſius betr Di e lſius betragen. Die en e f lers ö, Weine muß durch Lüften und Reinigen des ben: die Kell 1. 1700 o ſie d erluft einwandfrei und friſch gemacht wer⸗ ö W ſich arf vor allem nicht ſchimmlig, muffig riechen, 0 eilen. 1 Geruchsſtoffe dem Wein beim Ablaſſen s„Von jed ff i i dias vo jedem abzulaſſenden Wein ſtellt man ein f 00 dn ile 24 Stunden lang auf das Faß; es läßt in Nite Farbe 1 5 a U 0 bolt mi aß unter möglichſter Vermeidung des Luftzu⸗ kin zuit Hilfe der Weinpumpe übergeſchlaucht und erſt Vain Abl inpumpe übergeſchlaucht und erſt cönnſeung geß aſſen im März t Luft de ndelt, di racht. Genau ſo werden die Weißweine e m 19177 W um Faß bereits braun geworden ſind. Da Wi verlier eißweine ſäurearm ſind und an Säure nichts Iheich in Ats ſollen, ſo bringt man ſie beim erſten e Abſtich ittelſtark eingebrannte Fäſſer. Nach dem 2 lage ſind die Fäſſer wieder ſpundvoll zu füllen, 5 n und die Spundlöcher mit langen, etwa bon meter langen Spunden, aber ohne Anwen⸗ n gefährlichen Spunglappen, fe zu ver⸗ 17. Jabrbung Runs iat Her Bürgermelsteramter Setkenhelm. Rasseln, Nedzarhansen und EG ngen. Druck und Verlag von g. Jimmer aun, Secken bein. ſchließen. Braun gewordene Weißweine muß man im April n. J. mit Gelatine ſchönen, um ihnen die braune Farbe und den unangenehmen Beigeſchmack zu nehmen. — Bei Rotweinen muß man jetzt durch eine Koſtprobe feſt⸗ ſtellen, daß ſie nicht Anlage zum Eſſigſtich haben oder bereits ſtichig geworden ſind. Wie die Weißweine müſſen auch die Rotweine jetzt ſpundvoll im Faß lagern. Beim erſten Abſtich wird man auch die Rotweine ſchwach ein⸗ brennen. der, rubinroter Farbe, Braune bekommen. Der Welttrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 5. Nov. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: In Flande ru war die Artillerietätigkeit nach un⸗ ichtigem Wetter erſt am Abend lebhafter, vornehm⸗ lich in der Yſerniederung. Nachts lag dort und auf dem Kampfgelände zwiſchen dem Houthoulſterwald und dem Kanal Comines⸗Mpern kräftiges Störungsfeuer. Mehr⸗ ſach ſtießen engliſche Erkundungsabteilungen vor; ſie wurden überall zurückgeſchlagen. die ſpäter nicht einen Stich ins Bei den anderen Armeen war infolge Nebels die Gefechtstätigkeit im allgemeinen gering. Oeſtlicher Kriegsschauplatz: Keine. weſentlichen Ereigniſſe. Mazedoniſche Front. Nach tagelanger, auch geſtern andauernder ſtarker Feuervorbereitung zwiſchen Wardar und Doiranſee griffen angliſche Bataillone ſüdlich von Stojakovo an. Der Anſturm brach verluſtreich und ergebnislos vor den bulgariſchen Stellungen zuſa mmen. Italieniſcher Kriegs ſchauplatz: Deutſche und öſterreichiſ h⸗ungariſche Diviſionen ha⸗ zen ſich am mittleren Tagliamento den Nebergang erkämpft und ſind in weiterem Vordringen. Den dort geſchlagenen italieniſchen Brigaden wurden über 6000 Gefangene und eine Anzahl Geſchütze abgenommen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. ee, Laren e. schr 8 1 8. Ferie a G ee 5 7 Huueſfu Olen e e 0 257 0 77 78 Fung 7 2 a. 5 8 8. 22 , 7. i e. 5 . Meat ogg engel, i N 0 % pmb ore nee e 65 4 e, Ae, d g lm lsglismenlo zurflaig eee Die Engländer ſammeln wieder in Flandern; ſie wollen einen neuen Angriff probieren. Der letzte iſt iber auch gar dürftig ausgefallen. Auf knapp 100 Meter Borſprung an einzelnen Stellen haben es die Maſſen⸗ Hierdurch erzielt man Rotweine mit funkeln⸗ Inſertienspreis: Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Jernſprechanſchluß Nr. 18. angriffe gebracht und davon iſt ſchon wieder 2 abgebröckelt. Nun wollen die Engländer und Franzoſer den Italienern 300 000 Mann zu Hilfe ſenden. Wit viele davon auf die Engländer entfallen, iſt unbekannt, ohne Zweifel kommt der Hauptteil wieder auf die Fran⸗ zoſen. Wenn aber auch Haig trotz der ſehr großen Verluſte— der Abgang betrug nach einer norwegiſchen Meldung im Monat Oktober 5729 Offiziere und 81 562 Mann ohne die Kranken, Deſerteure uſw.— an Men⸗ ſchen noch eine beträchtliche Reſerve haben dürfte, 5 würde die Abgabe von etwa 100 000 Mann doch ſeh fühlbar ſein gerade jetzt, wo er bemüht iſt, durch Zu⸗ rückdrängung der Deutſchen für ſein ſtark mitgenommenes Heer erträglichere Winterquartiere in halbwegs trockener Erde zu ſchaffen. Auch den Franzoſen kommt die ita⸗ lieniſche Affäre recht zur Unzeit. Sie haben am Ailette⸗ grund nach langer Zeit und allerdings mit ſchweren Verluſten endlich einmal wieder einen Erfolg zu ver⸗ zeichnen, und wenn man ihren Berichten glauben dürfte, ſo hätten die deutſchen Truppen bei der Zurücknahme der Stellungen auf das Nordufer der Ailette empfind⸗ liche Verluſte gehabt. Mag ſein, aber jedenfalls ſtehen jetzt die Franzoſen vor einer ungleich ſchwierigeren Auf⸗ zabe, den Ailettegrund d. h. die Talſenke zwiſchen dem Damenweg und dem Hochplateau von Laon zu über⸗ vinden, als ſie mit der Forcierung des breiten Berg⸗ cückens des Chemin⸗des⸗Dames zu beſtehen hatten. Und wie lange haben ſie dazu trotz ihrer mehrfachen Uebermacht gebraucht und welche Opfer hatten ſie zu bringen! Die Abgabe von 200 000 Mann wird ihre Angriffsfähigkeit weſentlich herabmindern. 8 Auf den italieniſchen Kriegsſchauplaß ſollen, wie bemerkt, die Allijerten 300 000 Mann und möglichſt viel Artillerie, an der es den Italienern ſo ſehr gebricht, abſchicken, womit die Verluſte der Ita⸗ liener zahlenmäßig ausgeglichen würden. Denn dieſe ſind jetzt, gering gerechnet, auf mindeſtens 300 000 Mann zu veranſchlagen. Nicht ausgeglichen iſt und bleibt aber der durch die Demoraliſierung und Verwirrung ver⸗ minderte Gefechtswert der aufs Haupt geſchlagenen zwei⸗ ten und dritten italieniſchen Armee, ferner der Verluſt wichtiger ſtrategiſcher Stellungen und wirtſchaftlicher Stützpunkte. General v. Below hat auch bereits zu einem neuen entſcheidenden Schlag ausgeholt, nachdem in zwei oder drei Ruhetagen die ermüdeten Truppen ſich hatten erholen können und die ſonſtigen Vorberei⸗ tungen und Verbindungen fertiggeſtellt waren. Der Ueber⸗ gang über den Tagliamento iſt am Mittellauf des Fluſſes, alſo wohl zwiſchen den von den Italienern geſprengten Brücken von Dignano und bei Codroipo, nach hitzigem Gefecht erzwungen. Der Uebergang ſcheint an einer Stelle erfolgt zu ſein, wo die Italiener ihn nicht vermuteten. Cadorna ſcheint überhaupt eine geringe Gabe für richtige Vermutungen zu haben; am Iſonzo ließ ſie ihn völlig im Stich. Er wußte— wenigſtens behauptete er nach⸗ her, er habe es gewußt—, daß die Deutſchen und Deſterreicher am Iſonzo angreifen würden. Aber wo er vermutete, da haben ſie nicht angegriffen, und wo ſie angriffen, da hatte er es nicht vermutet. Aber kurz und gut, General v. Below ſteht jetzt mit deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Diviſionen auf dem weſtlichen Ufer des Tagliamento, der Kampf iſt von dem Abſchnitt Iſonzo— Tagliamento in den Abſchnitt Tagliamento Etſch hinübergetragen und hier wird wohl die Entſcheidung allen. Jetzt können die verbündeten Truppen unter Ge⸗ neraloberſt Krabotin, die ſich zurzeit aus den Kärntner Alpen gegen den Oberlauf des Tagliamento auf Villa, Tolmezzo und Moggio im Fellatal vorarbeiten, unmittel⸗ zare Verbindung mit der 14. Armee Belows gewinnen, deren rechter Flügel nach Erſtür mung des befeſtigten La⸗ gers von Gemona bereits den Tagliamento bis Amuro reicht hat und bereit iſt, der aus dem Norden kommen⸗ den Armee Krabotins die Hand zu bieten, man wird vohl auch nicht fehlgehen mit der Erwartung, daß auf der Tiroler Seite die vor acht Tagen ſchon gemeldete berſtärkte Tätigkeit der Artillerien weitere Komplikationen eitigen werde. 5 Aus Meſopotamien wird berichtet, daß die Eng⸗ änder, nachdem die heiße Jahreszeit vorüber iſt, wieder um Angriff übergehen und gegen die türkiſchen Stel⸗ ungen am Tigris im Anmarſch ſind. Auch in Gaza in Südpaläſtina ſtehen kriegeriſche Ereigniſſe bevor. Zum Oberkommandanten für die franzöſiſch⸗engliſche dilfsarmee in Italien iſt General Foche beſtimmt worden. Der Kriegszuſtand iſt angeblich über ganz Italien msgedehnt und die Altersklaſſen ſind vom 16. bis zum 30. Lebensjahre einberufen worden. Wie die„Times“ melden, erzeugten die deutſchen flieger bei ihrem letzten Angriff auf England Rauch⸗ volken, die ſie vollſtändig einhüllten und der Artillerie⸗ beſchießung entzogen. 15 „Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß ſich unter en Truppen, die an dem Angriff gegen Gaza(Süd⸗ zaläſtina) teilnahmen, auch a. ſehnliche franzöſiſche Streit⸗ räfte unter dem Befehl eines franzöſiſchen Generals jefinden. f Grauſamkeiten der Italiener in Tripolis. Konſtantinopel, 4. Nov. Der Sonderberichter⸗ ſtatter der„Agentur Milli“ meldet aus Tripolis: Am 12. September gingen die Italiener mit überlegenen Kräften aus Tripolis vor und bemächtigten ſich der Pal⸗ menpflanzungen von Davie und Zanzun. Am 20. Sep⸗ tember lagerten die Italiener bei Suani⸗Beni⸗Adam und ſetzten ſich in Marſch, um am 21. September früh die Ortſchaft Bengaſchiri zu beſetzen. Unſere durch die Mud⸗ jahids verſtärkten Truppen griffen den Feind in Flanke und Rücken an. Nach 18 ſtündigem Kampf war mehr als die Hälfte der feindlichen Streitkräfte außer Gefecht geſetzt. Am folgenden Morgen zog ſich der Feind in Unordnung auf Tripolis zurück. Er ließ zahlreiche Tote auf dem Schlachtfeld zurück, unter ihnen einen Regi⸗ mentskommandeur, mehrere Offiziere und einige bekannte Häuptlinge. Bei dieſer Gelegenheit erbeuteten wir eine große Menge Waffen und militäriſche Ausrüſtungsge⸗ genſtände. Während des Kampfes wurde ein feindliches Flugzeug in Flammen gehüllt von unſeren Maſchinenge⸗ wehren abgeſchoſſen. Um ſich für die erlittene Niederlage zu rächen, töteten die Italiener alle Eingeborenen, Frauen und Kinder inbegriffen, meiſt arme und bedürftige Leute, velche in den Palmenhainen Schutz geſucht hatten, und berübten die Grauſamkeit, lebende Frauen, die ſich in zinige Häuſer geflüchtet hatten, zu verbrennen. Unter den Getöteten fand man die Leichen von einigen hundert zerſtückelten Frauen. a .„ Ver& rleg zur ee. Berlin, 4. Nov. Im Sperrgebiet um England ſind 15 000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt worden. Eines unſerer Unterſeebdote griff am 7. Oktober in weſtlich der Stadt Tripolis beobachtete Kämpfe zwiſchen Landesbewohnern und ein und nahm italieniſche Truppen mit gutem Erfolg unter Feuer. Am 16. Oktober beſchoß das gleiche Unter⸗ ſeeboot wirkungsvoll Befeſti? anlagen von Homs (Tripolis). a Ein anderes Unterſeeboor führte im Schwarzen Meer eine Beſchießung des von ruſſiſchen Truppen beſetzten Ortes Tuapſe aus und verſenkte einen mit Munition beladenen Transporter. London, 5. Nov.(Amtlich.) Geſtern wurde auf unſere Schiffe, die an der belgiſchen Küſte patrouillierten, von einem elektriſch getriebenen Boot mit hoher Geſchwindigkeit ein Angriff unternommen. Der Angriff wurde abgeſchlagen und das Boot zerſtört. : Kopenhagen, 5. Nov. Die in Kopenhagen inter⸗ nierten deutſchen Seeleute des verſenkten Dampfers„Ma⸗ rie“ ſind heute nach Deutſchland entlaſſen worden, da ſie, in internationalem Gewäſſer gerettet, als Schiff⸗ brüchige, nicht als Kriegführende gelten. Die Verwun⸗ deten werden die Heimreiſe antreten, ſobald ſie aus den Krankenhäuſern entlaſſen ſind. Die Seeleute dankten herz⸗ lich für die freundliche Aufnahme. Die Ereigniſſe im Weſten. . Leutnant Gontermann. Frankfurt, 5. Nov. Der erſelgreiche Kampfflieger und Führer einer Jagdſtaffel, Leutnant Gont ermann aus Siegen in Weſtfalen iſt nach der„Frankf. Ztg.“ bei einem Probeflug tödlich abgeſtürzt. Gontermann war Inhaber des Ordens Pour le Merite. 5 Der franzöſiſche Tagesbericht. g WTB. Paris, 5. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Nördlich des Chemin⸗des⸗Dames leerb die Artillerietätigkeit ſehr 47 in der Gegend Pinon und Vauxaillon. Ein feind⸗ licher Handſtreich ſcheiterte nordweſtlich Beine. Auf dem rechten Maasufer Fortſetzung der bereits im vorhergehenden Bericht gemeldeten heftigen Beſchießung. einander zwei Angriffe auf der Front nördlich des Chaume⸗ waldes. Unſer Feuer zerſtreute die Angreifer und brachte ihnen ſchwere Verluſte bei. Der engliſche Tagesbericht. Wen London, 5. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Iriſche Füſiliere führten eine erfolgreiche Streife in ek 5 5 Nacht ſüdöſtlich Mavrincourt aus. Zwei vom Feinde verſuchte griffe in der Nähe von Monchy⸗le⸗Preux wurden in beiden Fällen abgewieſen. Auf der Schlachtfront nahmen ſchwache Ab⸗ teilungen unſerer Truppen zwei ſtartze feindliche Punkte, den einen öſtlich Brodzeinde, den anderen ſüdöſtlich Poelcapelle. Die britiſchen Verluſte im Oktober. b Chriſtia n ia, 5. Nov.„Aftenpoſten“ veröffenlütcht ein Sondertelegramm aus London, wonach die britiſchen Verluſte im Oktober betrugen: 1200 Offiziere tot, 4247 verwundet, 16 914 Gemeine tot, 60 284 verwundet. 350 Offiziere und 4508 Gemeine ſind ihren Wunden erlegen. — 7 werden 282 Offiziere und 4365 Gemeine ver⸗ 1 i Der Krieg mit Italien. 28 Der italieniſche Tagesbericht. „Wai. Nom, 5. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Entlang der Tagliamentolinie Artillerietätigkeit auf den ſich Pau erliegenden Flußufern. Einen forte eſetzt ſehr ſtarken tuck auf den linken Flügel übte der Feind durch Feuer und die Unternehmung von Gegenangriffen aus. In der Gegend von Zudikarien wurden ſtarke feindliche Abteilungen, die nach Artillerievorbereitung unſere vorgeſchobenen Poſten im Daone⸗ und im Giumella⸗Tal angriffen, nach einem ſehr lebhaften Kampf abgewieſen. Es fie en einige Gefangene in unſere Hand. In der Nacht zum 3. Oktober überflogen unſere Flugzeuge das linke(öſtliche) Tagliamentou fer und zerſtörten Munitzons⸗ lager, die man während des Rückzuges nicht hatte räumen können. Zwei deutſche Flugzeuge wurden geſtern durch unſere Flieger über Oderzo und Codroipo abgeſchoſſen. Die Lage im Oſten. WTB. Sofia, 5. Nov. Amtlicher Bericht von — 5 Mazedoniſche Front: Im Weſten des chrida⸗Sees und im Cernabogen lebhaftes Störungs⸗ 5 Oeſtlich des Wardar ſetzte der Gegner die Be⸗ chießung unſerer Stellungen mit der gleichen Heftigkeit fort. Ein auf die gleiche Front nach längerem Trommel⸗ feuer unternommener Angriff wurde blutig ab eſchlagen. Ein feindliches Flugzeug, das das Feuer* feindlichen Artillerie leitete, wurde durch unſer Artzlleriefeuer ab⸗ Die Deutſchen machten nach⸗ Italienern mit ſeiner Artillerie 5 geſchrägen.— Dobrudſchafront: Lebhafte Feuer⸗ tätigkeit bei Tulcea. Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 5. Nov. Amtlicher Be⸗ richt von geſtern: Tigrisfront: Der Gegner trat beiderſeits des Tigris den Vormarſch an und nähert ſich mit ſeinen Hauptkräften unſeren Stellungen. Syrien: Von 5 feindlichen Flugzeugen, die Haifa ergebnislos mit Bomben beworfen, fielen zwei infolge eines Schadens ins Meer. Die Trümmer der Flug⸗ zeuge verſanken, nachdem die Beſatzungen von einem feindlichen Torpedoboot aufgenommen waren.— Si⸗ naifront: Starke feindliche Angriffe erfolgten am 30. Oktober, wobei der Gegner in großem Umfang gif⸗ tiges Gas verwandte. Außer einem kleinen Abſchnitt, der an den Feind verloren ging, wurden alle unſere Stel⸗ lungen gehalten und dem Keind große Verluſte zugefügt. Die Kämpfe nehmen ihren Fortgang. Ein* Feſſelballon, der ſich losgeriſſen hatte, wurde über Askalon zum Abſturz gebracht.— Feindliche Infanterie und eine Kavalleriediviſion, die die Heuptſtellungen unſeres linken Flügels angriffen, wurden zurückgeſchlagen. Neues vom Tage. f Kronrat. Berlin, 5. Nov. Heute hat unter dem Vorſitz des Faiſers und Königs eine Kronratsſitzung ſtattgefunden, m der außer den preußiſchen Staatsminiſtern und Staatsſekretären der Reichsämter u. a. auch Generalfeld⸗ marſchall v. Hindenburg, General Ludendorff und der Chef des Admiralſtabs der Marine v. Holtzen⸗ dorff teilnahmen. Hertling und Czernin. Berlin, 5. Nov. Der Reichskanzler Graf von Hertling telegraphierte an den öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Miniſter des Auswärtigen Grafen Czernin, es ſei ſein aufrichtiger, inniger Wunſch, auf der gleichen ſicheren Grundlage gegenſeitigen herzlichen Vertrauens mit Czernin zuſammenzuwirken, auf die ſich ſeine Amts⸗ vorgänger ſtützen konnten. In der Pflege engſter und freundſchaftlichſter Weziehungen zu der öſterr.⸗ungar. Mo⸗ narchie werde er ſeine bedeutſamſte Aufgabe erkennen. Czernin erwiderte, auch er erblicke in vertrauensvollem Zuſammenwirken mit Hertling zum Ausbau und zur Vertiefung des altbewährten Bündniſſes zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und dem Deutſchen Reich, das dermalen auf den italieniſchen Schlachtfeldern wieder zu ſo herrlichem Erfolge führt, eine ſeiner vornehmſten und erfreulichſten Aufgaben. Berlin, 5. Nov. Nach der„Voſſ. Ztg.“ will weder Vizepräſident Dove das preußiſche Handelsmini⸗ ſterium, noch Abg. von Payer das Vizekanzleramt über⸗ nehmen. Die neue Kriegsforderung. Berlin, 5. Nov. Dem Reichstag wird bei ſei⸗ nem Zuſammentritt am 22. November eine neue Kriegs⸗ forderung von vorausſichtlich wieder 15 Milliarden Mark zugehen. ö f Keine Einigung. 5 Berlin, 5. Nov. Der„Vorwärts“ ſchreibt: Nach⸗ dem ſich ſchon die Preſſe der Unabhängigen ſchroff gegen die Einigungsbeſchlüſſe des ſozialdemokratiſchen Parkei⸗ tags in Würzburg ausgeſprochen hatte, erläßt der Vor⸗ ſtand dieſer abgeſpalteten Parteigruppe eine Erklärung, deren Inhalt weiter nichts iſt als eine Anſage, den Parteiſtreit weiter zu führen. Nutzbarmachung der Waſſerkräfte Bayerns. München, 5. Nov. Für die Ausnützung der Waſ⸗ ſerkräfte des oberen Inn und der mittleren Iſar ſind unter Beteiligung des Staates, der Stadt München, der Firma Krupp und einiger Banken und induſtrieller Be⸗ triebe zwei Geſellſchaften gebildet. Warſchau, 2. Nov. Profeſſor Zybichomski, Vor⸗ ſitzender der Kommiſſion des Staatsrates zur Ausarbei⸗ tung der polniſchen Verfaſſung, machte einem Ausfrager des„Kurjer Warszawski“ Mitteilungen über den Ent⸗ wurf, welcher nach fünfmonatiger Arbeit nunmehr fertig⸗ geſtellt wurde. Hieraus ſei folgendes hervorgehoben: Die Staatsreligion iſt die katholiſche. Die Verfaſſung iſt die erbliche Monarchie. Den erſten König wählt der Landtag. Zur Ehe des Königs iſt die Genehmigung des Landtages notwendie. Der König muß im Lande wohnen und darf ohne Zuſtimmung des Landtages nicht Oberhaupt eines fremden Staates ſein. Das Parlament beſteht aus Landtag und Senat. Der Landtag wird auf Grund des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Proportionalwahlrechtes gewählt. Der Senat wird zur Hälfte gewählt, zur Hälfte ernannt. Beim Landtag liegt das Schwergewicht der Entſcheidung über die Richtung der ſtaatlichen Politik. Der Senat hat nur die Bedeutung einer hemmenden Inſtanz.(Es wird ſich zeigen müſſen, ob die Polen von heute aus ihrer Geſchichte gelernt haben und ob der Landtag die Fehler des ſprichwört⸗ lichen polniſchen Reichstags vermeiden wird. D. Schr.) Die Carnegie⸗Stiftung gegen Deutſchland. Bern, 5. Nov. Die Verwaltung der Carnegie⸗ Stiftung für einen internationalen Frieden beſchloß, alle Unternehmungen zu unterſtützen, die den Sieg der Al⸗ lierten zu fördern geeignet ſind.(Der verſt. Großindu⸗ ſtrielle Andrew Carnegie hat ſ. Zt. für allerlei Zwecke 200 Mill. Dollar geſtiftet, die nun auch zum Dienſt der Alliierten mißbraucht werden ſollen.) England gegen den Frieden. Berlin, 5. Nov. In Bezug auf einen Verſuch, im engliſchen Unterhaus eine Friedensdebatte herbeizu⸗ führen, ſagte Lord Robert Cecil zu einem Vertreter eines amerikaniſchen Blattes: Es wäre unſinnig, die Friedensbedingungen zu erörtern. Erſt muß Deutſchland geſchlagen ſein. Die Pariſer Konferenz wird ſich mit der beſten Methode beſchäftigen, den Krieg fortzuſetzen. Spaniens Neutralität. 5. Nov. Na Madrid, Abhaltung eines Miniſter J rats gab der neue Miniſterpräſident Garcia eine Erklärung ab, in der auf die gegenwärti gewöhnlichen Umſtände hingewieſen wird, die es hätten, daß Männer von verſchiedenen und ente ſetzten Anſchauungen in einem Uebergangskabinelt 1 Zuſammenfaſſung vereinigt ſeien, deſſen Ziel en un* neutrale Politik Spaniens for tzuſeße 1 unverzüglich an die Löſung der wirtſchaftlichen 115 8 zu gehen, den mit der Landesverteidigung zuf chenken lasch hängenden Fragen die größte Aufmerkſamkeit zu 0 1 im 0 ch und die neue ohne jede Beeinfluſſung der Regie üg, 0 int Wahlkampf gewählte Kammer einzuberufen. Da e die d binett erſtrebe eine Erneuerung des Landes und fob ſ el öffentliche Meinung auf, durch ihre Vertretung den K 5. miar den ſouveränen Willen des Landes zum Aus 5 A fond bringen, daß das Parlament mit voller geſeblugſeſc f 1 borität die politiſchen, wirtſchaftlichen und fun jens f Pläne erörtern und löſen könne, die das Leben Spe Ar in der Zukunft berührten. Bis das Parlament ſeilnn at beit aufnehme, bitte das Kabinett um Vertrauen, ger⸗ 28 allen Fragen gegenübertreten könne, die e ſollen zügliche Prüfung forderten. Die Gemeindewahlen im 1. Dezember ſtattfinden. Deutſchfeindliches aus Braſilien. Han, Rio de Janeiro, 5. Nov. Gegen deutſch den delshäuſer haben heftige Volkskundgebungen ſtatthefunde“ Es wurde bedeutender Schaden angerichtet. a Die Wirren in Nußland. „ Hier— Wladikawkas, 5. Nov.(Pet. Tel. Ag.) 9 5 1 tagende Kongreß von Vertretern der del kütes 14 Bergſtämme des Kaukaſus hat mit der Unterzei eines Uebereinkommens ein Ende gefunden, dur ohn z G ein Südoſtbund der Koſakentruppen und Bergbelt zie 5 00 des Kaukaſus, ſowie der freien Volksſtämme der ar, ldi pen gegründet wird. Dieſer Bund hat eine eig rel 05 gierung, in die zedes Mitglied des Bundes zwei Verne entſendet. Die Regierung ordnet ihrerſeits und auß 1 5. 0 Mitte den Vertreter zur vorläufigen republikaniſchen a gierung ab. on. lie Stockholm, 4. Nov. Nach einer Melben e, t e „Stockholms Tidningen“ wurde das berühmte 60 fun n grab bei Poltawa(Ukraine) geplündert und die gol⸗ ben 1909 am 200 jährigen Gedenktag der Schlacht 19 ge“ z N tawa niedergelegten goldenen und ſilbernen Kr a8 A ſtohlen. 5 ch ches Vermiſchtes. 55 905 auch Gehn it fe mit ſich e hat, iſt das ſichtbare Aufleuchten 175 e kae feuer auf weite Entfernungen hin. Aehnlich wie kertpfla 5 wirkung, die ſich über entfernte Strecken hin ahr 70 10 f. ſo daß wir an der Moſel ſeit dem erſten Krgumen, nag r 0 Heſchützdonner der flandriſchen Schlachten hören Sean 0 ſich hier bei uns ſeit wenjgen Wochen das an ſtar g wer der Geſchützfeuer bemerkbar. Dieſes Blitzen er ennech en r f anhaltendes Wetterleuchten. für das zahlreiche E Ve 5 1 z ferluf auch gehalten haben. Allerdings fehlte ihnen die, witten dafür, da es herbſtlich kalt war und beine 65 bach herrſchte. An klaren, nebelfreien Herbſtabenden en Hue euer wir in Trier dieſes auffallende Blitzen am östlich un, lein und Zu beobachten it dieſer helle Widerſchein nur de Sau H. die Wolken tief am Horizont ſichtbar und 1 Mice ſind. Die ganze Erſcheinung währt nur wen che 115 mit Unterbrechungen und ſie wirkt wie der Lichten Wo, glühenden rieſigen Brandes, der ſich in den klare en. u ſpiegelt und raſch erliſcht, um von neuem aufzuftan Saag 1 hi achtenswert iſt. daß das Naturſchauſpiel nicht die Wü un N deobachtet würde, ſondern im Herbſt, während 1 ſerbet ſich entlaubten und die Wolken tief hängen. 15 1h M Aus a l Jh 855 af Soldatengräber auf Zion. a 8 Die Sonne ſteht oe „Frankf. Ztg.“ geſchrieben: am tiefblauen Himmel. Langſam ſteige ich, vom 3 es mend, den ſchmalen Pfad am Abhange des Zionsbechhur 1 der zu dem deutſchen Friedhof führt. Ich tret in Je 1 Gitter in den gepflegten Gottesacker, auf dem die Rubesi Run anche f Ein lem wohnenden Deutſchen ſeit Jahren ihre letzte: mae fanden. Ich gehe 5 0 an vielen Gräbern, wo 11 Mi 50 Name leiſe zuruft:„Mich haſt Du auch geka ie 1 babes Beſuch gilt heute neuen Gräbern, Soldatengrübesend, wul di an beſtattet ſind, kämpften in Gaz a gegen den J„ o gf gende dann verwundet nach der heiligen Stadt gebra Helden hen dahde N digen im Spital ihren Leiden erlagen: junge deukſche en, e, ad der wohl kaum je davon geträumt, Jeruſalem zu f 55 Nan de jetzt in heiliger Erde gebettet. Etwas erhöht, deen, liegen die Gräber der Offiziere. Die Inſchrifteſ gt 3e und wo ſie ſich ausgezeichnet. Rechts unten mit ſeinen Kuppeln und Zinnen, vergoldet glich Strahlen der Sonne. Etwas zur Linen, freund die deutſche Kolonie, ein Bild der Ordnung 1 In der Ferne blauen die Berge. Ueberall 197 5 Unbeweglich ſteht eine Windmühle über dem Gräbern, leiſe nur bewegen ſich die Zypreſſen über den den A ſehe einige friſch ausgeworfene Grüfte und rag Zorbere „Noch Beerdigungen heute?“ Er antwortet:„ in nie wiſſen einen ie 10 0 Unfälle. Die griechiſche Inſel Naxos 5 anke ligen Wintelſturm verwüſtet worden.— Auf in 15 101 4 Roſtow—Wladikawkas(Kaukaſus) ſtieß 5 ber Oft 130 mit einem Militärzug zuſammen. 25 echt 1 10 70 ſchwer und viele leicht verletzt. Die Mehrza 1 aege ſind ruſſiſche Soldaten. i 85 eitra ch Baden. fe, (0 Pforzheim, 5. Nov. Das 2 jährige in c e% dug der Ehefrau oſſäß im Stadtteil Brötinges 09 ß fee mit kochendem Waſſer gefüllten Topf un faul Nu ſchwere Brandwunden zu, daß es ſtarb. 3 2%. ( Wehr bei Pforzheim, 5. Nov. 5 i 8 Mädchen der Familie Mühlhaupt, welche inem ſtatt und zwar des ey und ſeiner 55jähri Gräbern ihrer Auverwandten in Schutterwald letzt worden waren. Eine Frau, Mutter meh⸗ der, deren Mann im Felde ſteht, wurde in kwald beerdigt.(g. K.) 4 ee Lokales. gen 0 Die Erhöhung der Druckpreiſe. Der Tarif n em 5 der Deutſchen Buchdrucker hat feſtſtellen müſſen, Ka- 055 Arfach noch von Auftraggebern, auch von einzelnen Nile dem Buchdruckgewerbe diejenigen Preiſe für des g von Druckſachen noch nicht bewilligt werden, pod Gewerbe verlangen und erhalten muß, wenn es den erungen entſprechen ſoll, die der Krieg an das a ckgewerbe ſtellt. Der Ausſchuß hat anerkannt Munager Berückſichtigung der enorm geſtiegenen Her⸗ Ilgskoſten für Anfertigung von Druckſachen ein Auf, ell 0 4 i 1-5 mit ö ran mindeſtens 100 Prozent auf die im Buch⸗ ber, Iz iskeistarif feſtgelegten Preiſe erforderlich iſt, und len i überdies die Papierpreiſe u. a. eine zurzeit bis zu hen rozent und mehr betragende Steigerung erfahren du Aus allen dieſen Gründen hat der Tarif⸗Aus⸗ nig unter Zuſtimmung der Gehilfenmitglieder einſtim⸗ fiigt chloſſen, daß die in der Tarifgemeinſchaft ver⸗ elt Prinzipalität bei Durchführung der vom Tarif⸗ emu genehmigten Druckpreiſe mit allen der Tariſ⸗ chaft zu Gebote ſtehenden Mitteln nachdrücklichſt . ſlützen ſei. 111 Ii Simnlantentum. Das Amtsgericht Bochum 100 tes er Bezeichnung„Simulant“ von Seiten eines 10 Fontgteine ſtrafbare Beleidigung geſehen und in der N Erzigeſache eines Unfallverletzten gegen einen Arzt nt I creſfnung des Hauptverfahrens abgewieſen, wobei teh Mbit icht in der Begründung ausführte: Die dem Be⸗ gal del Ne, be gten zur Laſt gelegte Aeußerung ſtellt an ſich eten ſe j eine Beleidigung dar. Sie iſt aber ſtraffrei, da rer be 0 ahrung berechtigter Intereſſen gemacht iſt. Es Ne er 55 viele Simulanten, die nach der Erlangung Ihienertte ſtreben und zu dem Zwecke eine Krankheit 1 egeln. Wenn nun der Verſicherungsarzt überzeugt von a el, t an er einen Kranken dieſer Art vor ſich hat, ſo 0 gen auch das Recht zu derartig ſcharfen Vorhal⸗ 0 ſe de Dieſes Recht hat er einerſeits als Arzt im Inter⸗ 9e“ i na heſundheit des Patienten ſelbſt, andererſeits ahafteſtellter der die Verſicherung leitenden Kör⸗ krufz liegt dann vor, wenn der Kranke ſeine frühere 7 in Gearbeit mehr zu verrichten vermag. Es iſt 10 kung ersatz ur Invalidität) einflußlos, ob er zur Aus⸗ 1 fit f mer anderen, ſeinem Berufe fernliegenden Tätig⸗ b kilen 5 auch wenn ihm ſolche Arbeiten und Fähig⸗ 27 e billiger Berückſichtigung ſeiner Ausbildung 1 — e fe on. d im Sinne des§ 202 beſteht er 3 5 erſtgteteit wieder erlangt iſt, auf Grund deren ung bei Beginn der Krankenhilfe erfolgt war. 1 8 5 al lenengewebe Erſatzſtoffe aus Papier⸗ und Cellu⸗ War in V ſuthen aſchen 8 5 verlangen, namentlich das ſonſt übliche 5 0 fene ertragen. Die Käufer 2 Webſtoffen ſollen een Viſch beim Ankauf erkundigen, mit welcher Art 1 dübdetreider 5 es zu tun haben. Den verkaufenden Ge⸗ 10 1 dn.— en aber liegt, bei Gefahr ſtrafrechtlicher Ver⸗ 0. f Be ie ſelbſtv 2** 2 2 „ der ſſchaffen he erſtändliche Pflicht ob, die Käufer auf ier ihre enheit der Ware aufmerkſam zu machen und 0 9 Ger ehandlung, insbeſondere beim Waſchen, zu g Hypotheken ſſchutzbanken. b 145 Geſetz vom 24. Oktober 1917 ſchreibt vor, g 100 durch en die der Förderung des Grundekre⸗ 5 deſchde in der Wei 1 u eiſe, daß ſie gegen ein von dem Hypo⸗ 6 Walen—— u trie 1 8 ſich für die um A. ud der zahl ungen verbürgen oder Vorſchüſſe auf dieſe Lei⸗ dien ſomit e n. nicht als Verſicherungsunternehmungen anzuſeher 8 e Reichs der behördlichen Aufſicht befreit ſind. Der zu beſe hsgebiet mit einer Anzahl von Hypothekenſchutz⸗ h eineben, die an der Berliner Hauptbhank für Hypo⸗ unge Bae gemein amen Rückhalt haben ſollen, geht von bene beſthes aun den. des Baugewerbes und des Haus⸗ und wird bes Mit der Schaffung dieſer Hypothekenſchutz⸗ deabſichtigt, für Hypothetzen, namentlich auch na . 2 5 — E 2 8 E —— . — 8 112 1 fie u 9 begeht f illi erhalten und damit den Hypothekenkredit u Jaden der und für den Pfandſchuldner weniger drückend 3 —— 5 E — * r— 855 SS 2 5 2 2— S 2 S dem Bauſchwindel entgegengewirkt 905 1 5 Wohnungsnot geſteuerk wer⸗ ühnten Verbände bieten die Gewähr, daß die Geha belebt, fizlotbeken het undbukbanken auch ohne ſtaatliche Aufſicht in gemein⸗ ch befürchteten 6 VVT nern um 74,2 Prozent zugenommen, uſatzrenten um 65,6 Prozent abgenommen. kungen ſind mit 1912 fortgefallen. Die 1 r Weiſe arbeiten werden. 15 zeichsgeſchnsgeſetzliche Renten. Gegen 1915 haben ahr 1916 uußlichen Zahlungen aus Invalidenrenten im den et, 1 85 4,6 Prozent, aus Krankenrenten um 213,8 dere u„Altersrenten um 105,1 Prozent, aus Wit⸗ 01 enrente itwerrenten um 42,6 Prozent, aus Witwen⸗ g 130 Prozen um 80,4 Prozent, aus Waiſenrenten um in, Waise ut, aus Witwengeldern um 8,7 Prozent und Jegen 0 nausſte dae 1 1 derabſegz Zahlungen aus Altersrenten ergibt ſich aus 12 3„Juni 1 ung der Altersgre.eze nach dem Geſetze vom 61 eg Insgeſamt betrugen die Zahlungen aus enter 1916 en Renten und einmaligen Leiſtungen im I im Jah 626,14 Mk. gegen 214 405 905,47 [oder une 1915; ſie haben alſo um 40 491 720,67 1„9 Prozent zugenommen. a Frankfurt a. M. wurde der 2 1 eine e e ebernagme des Hypothekenſchutzes dienen ere gegenüber den für den Grundkredit ab⸗ ugleich ſoll aber auch das Baugewerbe nach — Der Zugsverkehr am Sonntag. Die Groß⸗ herzogliche Generaldirektion der Badiſchen Staatsbahnen iſt unſeres Wiſſens die erſte der deutſchen Eiſenbahnver⸗ waltungen, die mit dem auch die Generaldirektion der Schweizeriſchen Bundesbahnen lebhaft beſchäftigenden Projekt der Einſtellung des geſamten Perſonenzugver⸗ kehrs an Sonn⸗ und Feiertagen ernſt gemacht und es in die Tat umgeſetzt hat. Der neue am 1. November in Kraft getretene badiſche Fahrplan ſieht nämlich auf der 9 Kilometer langen Strecke Krauchenwies— Mengen über Zielfingen erſtmals nur Werktagszüge vor, d. h. der ganze Perſonenzugsverkehr ruht an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen auf dieſer Strecke. Reiſende aus Richtung Radolf⸗ zell—Stockach— Meßkirch nach Mengen und weiter wer⸗ den daher an Sonn⸗ und Feiertagen von Krauchenwies über Sigmaringen umgeleitet. — Die Heizung in den Schulen. Nach einem Erlaß des Bad. Miniſteriums des Kultus⸗ und Unter⸗ richts iſt in der kalten Jahreszeit in den Schulen, die das Gebäude nicht mit anderen Schulen teilen, der ge⸗ ſamte Unterricht auf den Vormittag zu beſchränken. Gänge, Treppen und ſonſtige Nebenräume, Sammlungs⸗ und Bib⸗ liothekräume, Feſträume, größere Lehrſäle für Zeichen⸗ Sing⸗ und Handarbeitsunterricht und Turnhallen ſind unbeheizt zu laſſen. Wenn der Unterricht nicht in andere regelmäßig geheizte Zimmer verlegt werden kann, ſo iſt er ganz auszuſetzen. — Papiermangel. Der Kleinhandel iſt außer⸗ ſtande, das erforderliche Papier und die Schachteln zum Einpacken der verkauften Waren aufzutreiben. Eine Han⸗ delskammer richtet deshalb an das kaufende Publikum das Erſuchen, es möchte ſeinen Bedarf in Packpapier und ſtartons einſchränken und, ſoweit angängig, Material zum Verpacken der zu erſtehenden Waren in die Ge⸗ ſchäfte mitbringen. g — Bekämpfung der Naupenplage. Während der Zeit vom November bis März ſollen ſämtliche Bäume und Sträucher, und zwar die Bäume an ihren Stämmen und an den Aeſten, ſoweit ſie mit Leitern und an Stangen zefeſtigten Baumſcheren erreicht werden können, zum min⸗ deſten aber bis zur Höhe von 6 Metern über dem Erdboden, von Raupenneſtern und Eiern befreit werden. Das Gleiche gilt von Einfriedigungen bepflanzter Grund⸗ tücke(Mauern, Bretterwänden, Hecken uſw.). Die ab⸗ zeſuchten Neſter und Eier ſind durch Verbrennen zu ver⸗ tichten. Es empfiehlt ſich, ſoweit Arbeitskräfte für dieſen Zweck irgend zur Verfügung ſtehen, die gegenwärtige nilde und trockene Witterung zur Vornahme der erfor⸗ derlichen Arbeiten zum Schutze gepen künftigen Raupen⸗ raßß auszunützen. — Verkehr mit Branntwein aus Klein⸗ und Obſtbrennereien. In letzter Zeit gehen viele Geſuche bei der Sammelſtelle der Reichsbranntweinſtelle in Karls⸗ ruhe ein, mit denen die Freigabe bis zu 10 Liter rei⸗ nen Alkohols eigenen Erzeugniſſes, zum ausſchließlichen Verbrauch im eigenen Haushalt, beantragt wird. Bevor jedoch über den Freigabeantrag entſchieden werden kann, iſt der vorhandene und erzeugte Branntwein mit dem vor⸗ geſchriebenen Anmeldebogen bei der Sammelſtelle anzu⸗ melden. In dieſem Anmeldebogen kann in Spalte 11 der Freigabeantrag geſtellt werden. Immer noch wird Branntwein bei der Sammelſtelle der Reichsbranntwein⸗ ſtelle in Karlsruhe durch Poſtkarte oder Brief angemeldet. Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß die An⸗ meldung ſtets mit Anmeldebogen zu erfolgen hat. Vor⸗ drucke für die Anmeldungen ſind bei der Sammelſtelle und den Bürgermeiſterämtern koſtenlos erhältlich. — Not macht erfinderiſch. In Tirol hat man ſtellenweiſe anſtelle der zur Verwendung im Kriege aus den Türmen genommenen Glocken, die den Bürgern die Zeit zuriefen, alte Eiſenbahnſchienen gehängt und ſie mit dem Hammer des Uhrwerks verbunden. Auf dieſe Weiſe iſt ein wohlklingendes Viertel⸗ und Stundenſchlag⸗ werk hergeſtellt worden, das tadellos geht und von der dortigen Bevölkerung dankbarſt anerkannt wird. Der Ge⸗ danke ſtammt wohl aus dem Felde, denn dort werden Eiſenbahnſchienen an Bäumen aufgehängt, und der Poſten verkündet den Truppen in den Unterſtänden durch Ham⸗ merſchläge darauf die drohende Gasgefahr. — Spekulation und Warenmangel. Agenten und Händler, die Steinſalz als Speiſeſalz zu hohen Preiſen an den Mann bringen wollen, verbreiten wieder das Gerücht, daß unſere Salinen wegen Kohlenmangels ſtillgelegt werden müßten. Dadurch haben ſich viele Leute bewegen laſſen, Salz zu hamſtern, ſo daß tatſächlich die Vorräte knapp zu werden drohten. Die Ausſtreu⸗ ungen jener Agenten ſind aber haltloſes Geſchwätz und auf Spekulation berechnet. An Salz wird es uns nie mangeln, auch wird der Salinenbetrieb natürlich nicht eingeſtellt. Die Verbreiter dieſer Gerüchte ſollten unverzüglich zur Anzeige gebracht werden. — Tabakabgabe. Nach Bundesratsbeſchluß unter⸗ liegt auch die Herſtellung von Waren aus tabakähnlichen Stoffen ohne Mitverwendung von Tabak, die als Erſatz für Tabakerzeugniſſe in den Handel gebracht werden ſollen, den Vorſchriften des Tabakſteuergeſetzes von 1909. Somit iſt alſo auch der„Havannah- und Mazedonier⸗Erſatz“ aus Kirſchenblättern, Waldmeiſtern und anderen Herr⸗ lichkeiten des Gaumenreizes ſteuerpflichtig. Seckenheim. Die hieſige Kriegsküche beſteht am 7. November ein Jahr. Als dieſelbe voriges Jahr eingerichtet wurde, beſtand unter der Bevölkerung ein ge⸗ wiſſes Vorurteil gegen dieſe Einrichtung, ſowie überhaupt auch über das Eſſen. Das Vorurteil iſt heute verſchwunden; Leute, welche voriges Jahr noch lieber „verhungern“ wollten, als ihr Eſſen aus einer Maſſen⸗ küche zu beziehen, würden heute wohl nicht gerne dieſelbe miſſen. Eine große Kunſt iſt ferner, aus Wenig etwas Gutes zuzubereiten und das muß man der Leitung der Küche eben laſſen, das verſteht ſie auf das Beſte. Schon werden Stimmen laut, welche wünſchen, daß die Kriegs⸗ küche und ihr Perſonal uns noch manches Jahr erhalten bleibe, wenn auch vielleicht unter dem Titel Volksküche und Volksküchenköchinnen. Die Angehörigen unserer Krlegstellnehmer werden über die ihnen geſetzmätzig zustehenden Rechte(ſtaatliche und komunale Unterſtützungen, Löhnungs⸗Ueberweiſungen an die Angehörigen uſw.) ſowie über alle ſonſtigen Zu⸗ F JJV weudungen beraten in einer kleinen Schrift, die unter dem Titel„Welche rechtlichen Ans prüche haben die Auge · börigen unserer Kriegsteilnehmer“ in 3 vollſtändig um⸗ gearbeiteter und ſtark erweiterter Auflage jetzt erſchienen ift. Das Büchiein, das nach dem derzeitigen Stand der Geſetzgebung eine vollſtändige Ueberſicht über die weſent⸗ lichſten für die Angehörigen von Kriegsteilnehmern in Be⸗ tracht kommenden Fragen bietet, iſt von dem Frankfurter Ausſchuß für deutſche Kriegsgefangene herausgegeben und zum Preiſe von 25 Pfennigen durch die Kriegsgefangenen⸗ fürſorge(Ortsausſchuß vom Roten Kreuz) Mannheim, 2 2, 5 zu beziehen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Fleischausgabe. Morgen Mittwoch den 7. November erhalten Nr. 1 bis 838 bei Metzgermeiſter Neudeck. „ 8 e, 5 Gropp. „ 1565„ 2158„ 1 Gruber. „ 2159„ 3000„ 5 Hartmann. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Auf den gültigen Anteil der Wochenmarkenmenge entfallen auf die ganze Marke 125 Gramm auf die halbe Marke 62 Gramm Fleiſch. Um die noch gültige Marken nicht zu entwerten, ſind nur ſo viel Marken abzutrennen, als die abgegebene Gewichtsmenge Fleiſch. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Mittwoch nachmittag von 3 bis 8 Uhr, Donnerstag früh von 7 bis 8 Uhr. Seckenheim, den 6. November 1917. Lebensmittelamt. Delkanntmachung. Auf Grund des§ 0b des Geſetzes über den Be⸗ lagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 und des Geſetzes be⸗ treffend Abänderung dieſes Geſetzes vom 11. 12. 1915 beſtimme ich in Erweiterung der Verfügung des ſtellvertr. Generalkommandos vom 17. 2. 1917 Bad. Geſ. und Ver⸗ ordnungsblatt 1917 Nr. 18 Seite 58/59, für die zum Großherzogtum Baden und zu den Hohenzollernſchen Landen (Regierungs⸗Bezirk Sigmaringen) gehörigen Gebietsteile meines Befehlsbereichs. 1. Jeder Beſitzer von Pferden, die nicht ausschliesslich oder nicht dauernd in kriegs⸗ und velks wirtschaftlichen Betrieben tätig sind, hat dieſe bis zum 10. 11. 1917 einſchließlich, bei einem ſpäteren Beſitzwechſel unverzüglich bei dem Bezirksamt(Oberamt), in deſſen Bezirk der Standort des einzelnen Pferdes zur Zeit der Anmeldung ſich befindet, ohne Rückſicht auf Eignung des einzelnen Pferdes für Militärzwecke(alſo z. B. auch Ponys, ſog. Panjepferde, trächtige Stuten, kranke oder nicht marſch⸗ fähige Pferde uſw.) anzumelden. 2 Die Anmeldung hat unter Angabe von Namen, Vornamen und Wohnort des Beſitzers ſowie des Eigen⸗ tümers, von Standort, Farbe und Abzeichen, Geſchlecht, Größe, Alter und Verwendungszweck jedes einzelnen Pferdes mittels eingeſchriebenen Briefes an das Bezirks⸗(Ober⸗) Amt oder zu Protokoll des Bezirks⸗(Ober⸗ Amts zu ge⸗ ſchehen. Wo Zweifel darüber beſtehen, ob Pferde gemäß § 1 anzumelden ſind, hat die Anmeldung unter allen Um⸗ ſtänden zu erfolgen. Die Entſcheidung trifft dann das ſtellv. Generalkommando. f 8 3. Jeder Wrchſel im Beſitz iſt auch von dem bisherigen Beſitzer unter Angabe des neuen Beſitzers und Eigentümers nach Namen, Vornamen und Wohnorten unverzüglich in gleicher Weiſe(§ 2) des Bezirks⸗(Ober⸗⸗Amt anzumelden. Die Anmeldepflicht des neuen Beſitzers wird dadurch nicht berührt. 8 4. Im Sinne dieſer Verordnung gilt als Beſitzer jeder in deſſen Gewahrſam ſich ein Pferd der in§ 1 genannten Art befindet. 8 5 Zuwiderhandlungen werden, wenn die beſtehenden Geſetze keine höheren Freiheitsſtrafen beſtimmen, mit Ge⸗ fängnisſtrafen bis zu einem Jahr oder beim Vorliegen mildernder Umſtände mit Haft oder Geldſtrafe bis zu 1500 Mark beſtraft. 1 Karlsruhe, den 31. Oktober 1917. Der ſtellvertretende kommandierende General i gez. Is bert. Generalleutnant. Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt⸗ nis gebracht. Als für kriegswirtſchaftliche Zwecke beſchäftigt gelten die Pferde, die in der Landwirtſchaft verwendet werden. Anzumelden ſind ſolche nur dann, wenn ſie nicht aus⸗ ſchließlich oder nicht dauernd beſchäftigt werden. Seckenheim, den 6. November 1917. Fürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Jünglings⸗Verein Seckenheim. 4 0 0 75 7 9 80 N 2 2. heute nicht ſtatt, wird einzeln verteilt. Der Präſes. Verloren! Eine Ackerwage beim Glockacker, abzugeben Luiſenſtraße 9. f* Katholiſcher Stoffverteilung für Redner und Humoriſten findet 4 Pulver und Gold. Von Levin Schücking. 6. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ihnen folgen zu können, Fräulein? In dieſe An⸗ ſchauung freilich nicht; die Idee, den armen Ludwig den Vierzehnten bedauern zu ſollen, weil er genötigt war, dem unruhigen eroberungsſüchtigen deutſchen Nachbar die Pfalz zu verheeren, die herrlichen Rheinlande zu verwü⸗ ſten, unſere Schlöſſer und Dome niederzubrennen, uns die alte Reichsſtadt Straßburg fortzunehmen— in dieſe Idee kann ich Ihnen nicht folgen. Bedauern Sie auch den armen Kardinal Richelieu, daß er in Deutſchland den unſeligen dreißigjährigen Bürgerkrieg ſchüren und hetzen mußte?“ „O ſicherlich— er tat es mit ſchwerem Herzen; daß er kein Freund der Proteſtanten, hat er bei La Rochelle gezeigt, er hat ſie da ſchwer genug getroffen; wie ſchmerz⸗ lich und hart muß es für ihn, den Mann der Kirche ſein, durch die Politik, durch die ewige Drohung, welche Deutſchland für uns enthielt, gezwungen zu ſein, die Ketzer dort zu unterſtützen! Ja, mein Herr, ich bedauere den Kardinal Richelieu, der groß genug war, eine Schuld zegen ſein religiöſes Gewiſſen auf ſich zu nehmen, um eines Vaterlandes willen!“ Mein Begleiter brach hier in ein leiſes Lachen aus. „Es ſcheint,“ ſagte er,„die Geſchichte wird in Frankreich tach ganz eigentümlichen Heften geleſen.“ „Möglich,“ fiel ich ein,„daß man die Geſchichte überall wie ein Advokaten⸗Plädayer für die eigene Sache borträgt.„„Die Weltgeſchichte iſt das Weltge⸗ richt“ ſoll vielleicht heißen; ſie iſt das große Tribunal, vor welchem die Advokaten der Völker, die Geſchichts⸗ ſchreiber ihre Vorträge für ihre Parteien halten. Der eigentliche Richter iſt die Zeit!“ „Wir ſind am Hauſe angekommen,“ unterbrach die unge Dame unſere gelehrte Unterhaltung.„Ich danke Ihnen, meine Herren!“ Sie machte eine kurze Verlen⸗ eee 8 Fixirbsd N Tongixirbag Copirrahmen Dunkelkammerlampen gung und ging raſch über die Terraſſe davon, um in einer, wie es ſchien, nur angelehnt ſtehenden Seitentür zu ebener Erde zu verſchwinden. „Wahrhaftig,“ ſagte Glauroth ihr nachblickend,„das ſcheint ein reizendes Fräulein, und unſere Begegnung mit ihr im Mondſchein wäre ein hübſches Abenteuer, wenn ſie nicht leider ein vollkommener Blauſtrumpf wäre!“ W Woraus ſchließen Sie das? Aus einigen höchſt paradoxen. Vorſtellungen von franzöſiſcher Geſchichte?“ „Ich bitte Sie, eine Franzöſin, die von der Politik Richelieu's und Ludwig's des Vierzehnten zu ſprechen weiß!“ „Vielleicht hat ſie es in de Louis quatorze““ geleſen.“ „Möglich freilich— nach ſolch einer zuverläſſigen und gründlichen Quelle ſchmeckte es allerdings! Jeden⸗ falls war es amüſant, die Dinge einmal ſo vollſtändig auf den Kopf geſtellt zu ſehen!“ „Amüſant? Mich hat es tief verſtimmt; innerlich empört und zugleich traurig gemacht.“ „Ah— ſolcher Unſinn, ſolche durch und durch lä⸗ cherliche Auffaſſungen?“ „Ich finde nichts Lächerliches daran. Ein Unrecht, das man durchaus keine Hoffnung hat geſühnt zu ſehen, ein Irrtum, den es keine Möglichkeit gibt, zu wider⸗ legen, verſetzt mich immer in ein Gefühl von ſchmerzlicher Ohnmacht, das ich nicht verwinden kann. Und dann: bommt es auf die urſprünglichen Tatſachen und die Wahrheit denn eigentlich an? In welchem Sinne, aus welchen Gründen, mit welchem Rechte Ludwig der Vier⸗ zehnte ſeine unheilvollen Kriege wider uns führte, das ſind abgetane, zweihundert Jahr weit hinter uns liegende Dinge. Ob ſeine Motive gut oder abſcheulich waren, was verſchlägt es der Welt von heute. Die heute gel⸗ tende Auffaſſung, die Deutung der alten Tatſache iſt das Wichtige, das Praktiſche dabei; wenn die Franzoſen ſo denken, wie dies Fräulein, ſo müſſen ſie in uns den Erbfeind ſehen, wie wir nach unſerer Auslegung der Tat⸗ Schalen Hermanld-brogorte Fr. Magner's Madl. Ing.: WIinelm Höllstin. 42 alle eingetroffen. Schuhwarenhaus Sec N Alexander Dumas!„„Siecle 1 Trauer-Papiere: das, was ſie geſprochen, verſetzt hatte. * 1 7 ſachen in ihnen den Erbfeind ſehen; und wie ſollen 125 je zwei edle Nationen Europas wieder zu wahrhafen Frieden kommen?“ lens ⸗ 1 „Ich ſehe, die Aeußerungen dieſes Fräul Ihnen Kühn nannte ſie ja wohl der Geiſtliche?— haben— fürchterlich viel zu denken gegeben! Kommen gt wer ſoll die Streiferei zum Fluſſe hinab noch gemach un den, oder wollen wir, was ich meinerſeits worden gen 4 der Wonne hingeben, uns einmal wieder in einem warmen Bette ausſtrecken zu können?“ Ge⸗ ſagte ich,„wir dürfen das ohne fahr. „Ich glaube,“ Wenn das Fräulein ſich einer einſamen 15 f. ferei durch das Gehölz hingeben konnte, ſo Gründe haben, einen Ueberfall von unſeren F nicht denkbar zu halten.“ einm Ich ging mit ihm in den Nebenbau, um woch brach nachzuſehen, wie Pferde und Leute dort unte e w. ſeien, und kehrte dann zum Herrenhauſe dure J mich in meinem Quartier mein Burſche erwarte lebri hieß ihm ſeine Waffen zur Hand halten und ſich 5 75 del gen ruhig des geſunden Schlummers zu erfreuk! ihn erwartete. Mir kam der Schlummer für eine ganze W Ich hörte immer noch das eigentümliche won Organ des Fräuleins an meinem Ohr, und 2 mil die ſeltſame Gewißheit nicht überwinden, in we chte al Ich de Geiſt das, was ihr von Klein auf von Leuten wie dich ge liche, der doch wohl großen Teil an ihrer Erzi gt ſei habt, und von klöſterlichen Lehrerinnen eingefl i dit um ihre Anſichten zu beſtimmen. Welche Meinung ſit Prieſterſchaft von uns hatte und verbreitete und mit, wider uns hetzte, wußten wir ja! Aber das na 3 june wenn ich ſo ſagen ſoll, den Stachel nicht, den 195 Herz Mädchen mit ſeiner hochmütigen Weiſe mir gedrückt. (Fortſetzung folgt.) Greulich Herschif IManzhein H 2, 1. Filiale Seckenhei Friedrichstrasse 59. n 2 1 eee 8 1 Wir haben anzubieten! J 8 1 eee 1 4 5 2 Marmelade Schlachtge wür an 4 Apfelmost Zimmt n l 4 Salattunke 15 Himbeors aft il 4 wa i ac kae tens, Histben fen 2 Sardinen in Dosen Oorinthen d f a 2 Senf offen u. i. Gläser Ei-, i 1 5 8 4 Salz wieder eingetroff f Sackpulvef. fd f alz wieder eingetr. p— 5 a Wagenschmiere MMarkttasches, 1 5 3 Bügelkohien 1 Bodenersatzö 7 Fer „ Sohlenschonereis. Zahnpulvef 7 at a Kinderflaschen Zahnbürsten tele 5 ue 2 Feldflaschen Sesen Besen? ber 1 Sauger Nähahlen Y a d 5 Beissringe Ersatznadeln. 7 ue f E L. * 5 1 11 — 1 8 2—— N e — — r 808 1 1 fler Exped. 2 S 2 Wir bieten an: Rpielmost Ir. 50 marmelade per Pfund! 4 Sardinen Dose 2. 02 1. Semi Glas 25 Pf. 10 Famillenfhge 86 — . — S 25 N — 2 1 2 . S — i 1 Grosse Partie 20 0 Billige Spielmafe 18 o del 0 de in wirklioh hübscher Aufnahme, in Je* e e ee, Peitschen und Riemen, Wegs tot 90 0 9 8 2 — S. 2 8. 2 5 8 2 — 28 1 — 28 2 2 18 92 8 — 2 5 e 1 —— + Greulſon& Tersonle Mannheim H 2 l. 1 G. en Filiale Seckenheim:: Friedrichs 0 ie gn