Wörgl, 8. November 1017.. Aörünnn int täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und der Feiertage. Abonnementspreis betcägt monatlich 78 Pfg. Dur bei freier Zuſtellung. ch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. Ats platt der Bürgermeister ümter Senenheim, Mueshelm, AEN ATrHAnsen und EAingen. Inſertisuspreis: Mie eigſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 50 fg. nie Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Feruſprechanſchluß Pr. 16. 0 — 5 N 8 N Neue Kriſe? i 5 Lage in Berlin hat ſich wieder zugeſpitzt. Von langte nigung über die von den Mehrheitsparteien ver⸗ nicht* Miniſter⸗ bezw. Staatsſekretärpoſten kann noch liernzſbrochen werden, da, wie es ſcheint, ſeitens der fenen eine Abneigung dagegen beſteht, den neuge⸗ ur erf Poſten eines Vizekanzlers beizubehalten, der unt lordetlich geweſen ſei, weil Dr. Michaelis in der bt habe Diplomatie noch nicht die volle Erfahrung ge⸗ Ale babe. Deswegen ſei ihm Dr. Helfferich an die elaſtellt worden. Die anerkannte Uebung des Grafen einen laſſe aber die Unterſtützung als entbehrlich er⸗ — nat. lib. Führer Geheimrat Dr. Friedberg, fi af Hertling am 5. November die Stellung des chen Vize⸗Miniſterpräſidenten anbot, lehnte andern l ab; nach den Abmachungen mit dem Reichskanzler U geben Friedberg zwei fortſchirttliche Parlamen⸗ Vize die neue Regierung eintreten. Wenn aber oed zekanzler fiele, ſo würde dies der ausdrücklichen i der der Mehrheitsparteien entgegenſtehen, und ſchere 10 glaubte, daß unter dieſen Umſtänden keine Waben arbeitsfähige Mehrheit für die Regierung derun ſei, und er zog die Folgerung daraus. Die Nate ſoll, um zu einer Verſtändigung zu gelangen, eßten 6 aben, ein neues Staatsſekretariat für die dhe 9 ebiete zu errichten, das ebenſo wie das preu⸗ Dandelsminiſterium einem fortſchrittlichen Parla⸗ ben 0 angeboten werden ſoll. Die Mehrheitsparteien ee Nov. wieder eine vertrauliche Beſprechung kunt treter abgehalten. Bevor die Entſchließung be⸗ Mit gegeben wird, dürfte wohl noch eine Ausſprache berken egierung herbeigeführt werden. Es iſt aber nicht nen, daß bei der tatſächlich vorhandenen Miß he 9 auf beiden Seiten es der Aufwendung aller und Beſonn 5. 5. vermeid elonnenheit bedürfte, um einen neuen Konflikt 8 899 Maren. mn, an 12 verſichern zu können, nach wie vor bereit ſzekanzle früher gemachten Zuſage des fortſchrittlichen Une, feen als welcher Herr von Payer in Betracht damm wirß galten, aber von einer Seite, die nicht ge⸗ „ komme ein hartnäckiger Widerſtand. ** Graf Hertling ſoll, wie die„Frankf. * neber die polniſche Frage uin Wunſcen„Berl. Lokalanz.“, der Kronrat in Berlin 1 de 5 Oeſterreichs beigetreten ſein. Darnach s Kön zaaiſer von Oeſterreich den Titel ei N Deſterreh von Polen annehmen, d. h. Polen ſol] gegen F durch Perſonalunion verbunden werden, eden Pe mit dem Königreich Polen verei⸗ dien daß ſoll. Das„Berl. Tageblatt“ will weiten Su Lita Bas jetzige Kongreßpolen auch durch Teilt walten, insbeſondere durch das Gouvernement n Posen arößert werden ſoll. Die preußiſchen Pro⸗ u lleiben 5 und Weſtpreußen ſcheinen außer Betrach, den ſchrändeh ſoll Polen die„freie Flagge“, d. h. das eichſel te Recht der freien Schiffahrt auf der deut⸗ ad ſollen zerhalten. Der Reſt von Litauen und Kur⸗ in Preuße in ein ähnliches Verhältnis zum König⸗ u N von Pr kreten wie Polen zu Oeſterreich, wobei der derzo reußen etwa die Titel Großfürſt von Litauen f g von Kurland annähme. dende chineſiſche Haut. N erden, 7. Nov. Die Vereinigten Staaten ischen derika und Japan haben ſich bezüglich der r. Die ee auf folgender Grundlage geeinigt: 1 düle ſeines gen Staaten geben zu, daß Japan infolge le Gebietes beſondere Intereſſen in China hat, detſe, Die t em Gebiet, das an ſeine Beſitzungen grenzt. 10 etzt und. ale Souveränität Chinas bleibt trotzdem de ka wiederh 1 Vereinigten Staaten ſetzen volles Vertrauen daudeſage Paine Berſicherungen Japans, daß es, obwohl d 0 der 1 5 5 5 Intereſſe mit ſich bringt, bezüglich des Wehe bisher eren Rationca keinen unterschied zu machen von China in Handelsverträgen zugeſtandenen zu beſtreiten wünſcht. 1 N d. die Vereinigten Staaten beabſichtigen nicht, 9 a Chin Weiſe die Unabhängigkeit oder territoriale ger des G8. zu beeinträchtigen und ſind noch immer m Kundſatzes der offenen Tür und der Gleich⸗ ale Japan e und in der Induſtrie Chinas. 100 s gegen 51 die Vereinigten Staaten erklären ſich 1 mand ir ie Erwerbung beſonderer Rechte oder Privpf⸗ ler er terrſtotd eine Macht, durch die die Unabhängig⸗ N et en er rale Integrität Chinas berührt oder die chte, Rechte im Fier, irgend eines Landes im vollen Genuß würden Handel und in der Induſtrie Chinas beein⸗ 0 den weuß geſtehen, Japan hat es verſtanden, die A en 10 geſchaffene Weltlage in ſeinem In⸗ A Stelkunihen. Es wird bemüßt ſein, ſeine vorkeil. Nabe Hoſten in China nach Kräften zu feſtigen, was die gebunde Englands und Rußlands, denen jetzt die Fei ire 5 10 geſchehen kann. Freilich ſind auch * nichts elbſt„geleimt“, aber auch ſie können Waae, nicht abegen machen; allein wagen ſie ſich heran, und bis ſie wieder einen in Druck und Verlag von Wg. Jimmermanmn, Secken beim, Gewicht fallenden Bundesgenoſſen haben können, wer⸗ den Jahre vergehen. Allerdings läßt Wilſon jetzt ein großes Heer bilden und eine mächtige Flotte bauen, die gegebenenfalls zur Verteidigung der amerikaniſchen In⸗ tereſſen im fernen Oſten Verwendung finden können. Aber bis das ſo weit iſt, kann noch viel geſchehen. Der Verſicherung der beiden Vertragſchließenden, daß ſie es nicht auf Erwerb von chineſiſchem Gebiet abgeſehen haben und daß ſie den Grundſatz der„offenen Tür“, d. h. daß jeder kommen kann, um mit China wirtſchaftliche Beziehungen zu unterhalten, iſt nicht viel Gewicht bei⸗ zulegen. Amerika und beſonders Japan wird es in dieſer Beziehung ſo halten, wie es ihm gern paßt oder wie es ſich nach den Umſtänden machen läßt. Durch einen„Fetzen Papier“ werden ſie ſich darin nicht hemmen laſſen. 5 Im Anſchluß an das Abkommen teilt das Staats⸗ departement mit, daß die Vereinigten Staaten und Japan zu vollſtändiger Uebereinſtimmung bezüglich der militä⸗ riſchen, maritimen und wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit im Kriege gegen Deutſchland gelangt ſeien. Wo. E 7 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 7. Nov.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: In Flandern wurde geſtern erbittert gekämpft! Nach dem gewaltigen Trommelfeuer am frühen Mor⸗ gen traten engliſche Diviſionen von Poelcapelle bis zur Bahn Ypern—Roulers und gegen die Höhen von Bece⸗ laere und Gheluvelt zum Sturm an. Nördlich von Pas⸗ ſchendaele brach der Angriff in unſerem Abwehrfeuer zu⸗ ſammen. In Pasſchendaele drang der Gegner ein. In zähem Ringen wurde ihm der Oſtteil des Dorfes wieder entriſſen. Gegen Mittag führte der Feind friſche Kräfte in den Kampf. Sie konnten die Einbruchsſtelle bei Pas⸗ ſchendaele nur örtlich erweitern. Unſere Stellung läuft am öſtlichen Dorfrand. Der gegen die Höhen von Becelaere und Gheluvell mit ſtarken Kräften gerichtete Anſturm zerſchellte meiſt ſchon vor unſeren Linien. Eingedrungener Feind wurde im Nahkampf überwältigt. Die Wirkung unſeres Ver⸗ nichtungsfeuers hielt ſpäter ſich vorbereitende Angriffe nieder. Auf dem Schlachtfeld dauerte der ſtarke Ar⸗ tilleriekampf bis in die Nacht hinein an. Bei den anderen Armeen der Weſtfront lebte die Artillerietätigkeit an vielen Stellen auf und ſteigerte ſich auf dem öſtlichen Maasufer und im Sundgau zu großer Heftigkeit. Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz und an der 5 mazedoniſchen Front keine größeren Kampfhandlungen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: f Im Gebirge und in der venetianiſchen Ebene wird die Verfolgung fortgeſetzt. Einige Tauſend Gefangene ſind eingebracht worden. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Die Kämpfe in Flandern waren wirklich ſehr ernſt und ſchwer, wie der geſtrige Tagesbericht ahnen ließ. Mit beſonderer Wucht ſtürzten ſich die feindlichen Maſſen auf Pasſchendaele. Von Weſten her wurde der ſchon ſo oft angegriffene und bis jetzt immer ſiegreich behauptete Punkt beſtürmt. Hier drangen die Engländer vor, dort wurden ſie zurückgeſchlagen, Pasſchendaele wurde genommen und im erbitterten Nahkampf dem Feind zum Teil wieder entriſſen, und ſo wogte die Schlacht bis gegen Mittag hin und her. Da zog der Feind neue Reſerven heran und ein neuer Angriff begann. Wieder ging das geweſene Dorf an die Engländer verloren, ſo jedoch, daß der Oſtrand in unſerem Beſitz blieb. Hier alſo wurde der Stoß des Feindes endgültig gebrochen. Die La je wird durch de. Verluſt von Pasſchendaele ür die Deutſchen noch die Engländer ſpür⸗ weder bar verändert, aber in London wird allerdings ein in ſtarken Farben aufgetragener Siegesbericht erſcheinen, für den man wenigſtens eines hat: einen berühmten Namen, Pasſchendaele. Die Linie pern—Roulers ſelbſt iſt aber noch wie vor verſchloſſen.— Der zweite Angriff bei Becelaere und Gheluvelt, öſtlich von Ypern, geſtaltete ſich zu einer ſchweren Niederlage des Feindes, der größten⸗ teils ſchon im verlustreichen Vernichtungsſeuer unſerer 2 zur Umkehr gezwungen wurde.— An der franzöſiſchen Front herrſchte vielfach ſtarkes Artillerie⸗ feuer, ſo namentlich auf dem rechten Maasufer und im Sundgau bzw. in den Vogeſen. In dieſer Gegend ſollen die Nordamerikaner ſich befinden, die ſich ihre„Sporen verdienen“ wollen. Das lebhaftere Tempo der jenſeitigen helchützentlamnaen dürfte wohl auf die Uebungen 05 Dawel an der japaniſchen Küſte geſcheitert. Sendboten Wilſons zurückzuführen ſein.— In Ober⸗ italien geht es gut vorwärts. Der Feind wird ver⸗ folgt und wieder ſind einige tauſend Mann gefangen genommen worden. Es iſt auffallend, daß in den heutigen Drahtberichten vom feindlichen Ausland über die Lage in Italien kaum ein Wort zu leſen iſt. Die ganze Wahrheit iſt wohl erſt jetzt dort bekannt geworden und der Eindruck wird ein entſprechender ſein. General Perſhing meldet: Bei einem deutſchen Vor⸗ ſtoß am Samstag wurden drei Amerikaner getötet, fünf verwundet und zwölf geſangen genommen. Nach der Zuſammenſtellung engliſcher Blätter be⸗ tragen die Verluſte des engliſchen Heeres in Flandern im September 1917: Offiziere tot 637, verwundet oder vermißt 2150, zuſammen 2787. Mannſchaften tot 18 312, verwundet oder vermißt 83 509, zuſammen 101821. Ins⸗ geſamt beläuft ſich der Abgang auf 104 608 oder durch⸗ ſchnittlich 3400 Mann im Tage. Durch feindliche Artillerie⸗ oder Fliegerangriffe wur⸗ den in Belgien und Frankreich im Oktober 1917 39 Männer, 24 Frauen und 23 Kinder getötet und 90 Männer, 62 Frauen und 18 Kinder verletzt. Seit Ende September 1915 ſind 3819 friedliche franzöſiſche und belgiſche Einwohner in den von uns beſetzten Gebieten Opfer ihrer eigenen Landsleute bzw. der Engländer ge⸗ worden. 5 Der Krieg zur See. Berlin, 6. Nov. Im Sperrgebiet um England wurden 13 000 Bruttoregiſtertonnen verſenkt. Nach„Maasboode“ iſt der amerikaniſche Dampfer Vermißt werden der auſtraliſche Dampfer Dunedin(3947 T.) die engliſchen Dampfer Lawoe(2506 T.) und Kanſas City(2345 T.). Nach dem Londoner„Economiſt“ vom 15. Sept. ſagte der auſtraliſche Bundesminiſter Hughes in einer Rede im Juli ds. Is., von den 600 000 Buſhels 1 die Auſtralien vertragsmäßig an England zu liefern habe, ſei während des Juli kein Buſhel verſchifft worden, weil es an Schiffsraum fehlte. In den auſtraliſchen Kühlhäuſern haben ſich große Mengen Gefrierfleiſch an⸗ gehäuft. Zurzeit ſeien in Auſtralien Waren angehäuft die 15 Dampfer mit Gefriereinrichtungen und 548 ge⸗ wöhnliche Frachtdampfer füllen würden. verdirbt die Ware in Maſſen. Von der alten Schafſchur lagern noch 700 000 Ballen Wolle in Auſtralien.— Im Volksrat der ſüdafrikaniſchen Union teilte Miniſter Botha mit, daß im Auguſt ds. Is. in ſüdafrikaniſchen Häfen 220000 Ballen Wolle(50 Mill. Kg.) lagern, die wegen Schiffsmangels nicht befördert werden können. Waſhington, 7. Nov. Der amerikaniſche Trans⸗ portdampfer Finnland(12 760 Tonnen) wurde auf der Rückreiſe nach Amerika torpediert, erlitt jedoch nur ge⸗ ringen Schaden. Es gelang dem Dampfer, mit eigener Kraft einen fremden Hafen zu erreichen.(Der Bericht beſtätigt die bereits vor einigen Tagen veröffentlichte Meldung.) i Vor einiger Zeit brach im Hafen von Liverpool ein großer Brand aus. Ein 20000 Tonnendampfer der Cunard⸗Linie, der mit Munition und ſonſtigem Kriegs⸗ material beladen im Hafen lag, geriet in Brand und wurde ſchließlich durch eigene Exploſion vollſtändig zer⸗ ſtört und ſank. Kurz darauf erfolgten auf drei anderen Dampfern ähnliche Exploſionen, außerdem gerieten vier große Magazine in Brand. Der Schaden wird auf 40 Millionen Mark geſchätzt. Es wird vermutet, daß friſche Arbeiter die Brände angelegt haben. Die Wirren in Rußland. Ein ernſter Konflikt. Petersburg, 7. Nov. In den letzten Tagen haben ſich die Reibungen zwiſchen dem Militärgouverneur von Petersburg bzw. der vorläufigen Regierung und dem mili⸗ täriſchen revolutionären Ausſchuß des Sopjet(Arbeiter⸗ und Soldatenrat) weiter verſchärft. Die Maximaliſten (die radikalen Sozialiſten) haben innerhalb des Sopjet die Ueberhand gewonnen. Die Stimmung wurde noch gereizter, als Kerenski drei maximaliſtiſche und zwei rechtsſtehende Blätter verbot. Geſtern nachmittag ſollte eine Beſprechung zur Beilegung des Konflikts ſtattfin⸗ den. Der Sovet erfuhr, daß der Gouverneur während der Nacht Truppen aus der Umgebung von Petersburg in die Hauptſtadt befohlen hatte. Petersburg, 7. Nov. Nach einer Meldung der Petersb. Tel.⸗Ag. hat der militäriſche Ausſchuß des Arbeiter⸗ und Soldatenrats infolge militäriſcher Maß⸗ nahmen des Militärgouverneurs in Petersburg die Ver⸗ handlungen zur Beilegung des Konfliktes abgebrochen und ſeinen Truppen den Befehl gegeben, der Regierung nicht zu gehorchen. Gegen 5 Uhr abends gaben die Regierungsbehörden den Befehl, die Brücken zwi⸗ ſchen den A beitervierteln und dem Zentrum der Hauptſtadt zu zerſtören. Die Stadt wird von den der Regierung treuen Truppen bewacht. Der Stra⸗ Infolgedeſſen e genbahnverkehr iſt in der ganzen Stadt eingeſtellt. Walder die Entſtehung des Konflikts verbreitet die Pet. Tel.⸗Ag. folgende a Darf In der Nacht zum 4. November erſchienen Mitglieder des Ausſchuſſes beim Generalſtab und verlangten das Recht, alle ſeine Befehle zu kontrollieren und an ſeinen Bera⸗ tungen teilzunehmen. Der Oberbefehlshaber der Peters⸗ burger Truppen, Oberſt Polkowinikow, lehnte dieſes An⸗ ſuchen ab. Der Arbeiter- und Soldatenrat berief darauf⸗ hin eine Verſammlung der Abgeordneten des Heeres ein, die an alle Regimenter in offener Sprache ein Telegramm ſandte, das den Soldaten mitteilte, daß der Arbeiter⸗ und Soldatenrat infolge der widerſetzlichen Haltung des Generalſtabs, der ſich dem revolutionären militäriſchen Ausſchuß nicht unterwerfen wolle, mit dem General⸗ ſtab brechen und ihn von jetzt an als eine der Demo⸗ kratie feindliche Organiſation betrachten werde. Die Truppen hätten nur noch den Befehlen zu gehorchen, die vom revolutionären militäriſchen Ausſchuß unterzeich⸗ net ſeien. Zugleich veröffentlichte der revolutionäce mili⸗ täriſche Ausſchuß einen Aufruf an die Soldaten, die Ar⸗ beiter und die Bevölkerung der Hauntſtadt, in dem her⸗ vorgehoben wird, daß der Ausſchuß für. die militäriſche Leitung an den wichtigſten Punkten Petersburgs und ſeiner Umgebung beſondere Beauftragte ernannt habe, die der Ausſchuß hiermit für unverletzlich erkläre. Nach⸗ dem die vorläufige Regierung von dieſen Handlungen des Ausſchuſſes Kenntnis genommen hatte, forderte ſie ihn auf, den Inhalt des Telegramms für null und nichtig zu erklären. Der Ausſchuß lehnte jedoch die Erfüllung die⸗ des Anſuchen ab und beſchloß, Widerstand zu leiſten. Zu dieſem Zwecke ließ der Arbeiter- und Soldatenrat Truppen mit Maſchinengewehren nach ſeinem Verſamm⸗ lungsort kommen. Die vorläufige Regierung faßte den Beſchluß, vorläufig nicht zu den Waffen die Zuflucht zu nehmen, da ſie hoffte, den Streitfall friedlich beilegen zu können. Am 5. November abends faßte eine Voll⸗ iitzung der vorläufigen Regierung den Beſchluß, den Ausſchuß als eine ungeſetzliche Einrichtung zu zetrachten. Sie forderte den Juſtizminiſter auf, ſeine Mitglieder geſetzlich zu verfolgen und ſtellte den Mili⸗ tärbehörden anheim, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, falls eine Erhebung gegen die Regierung er⸗ folgen ſollte. Paris, 7. Nov. Der„Matin“ meldet aus Peters⸗ burg, der Juſtizminiſter habe die Verhaftung Lenins befohlen. a Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 7. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 7. November: Die Italiener ſind in vollem Rückzug gegen die Piave. Unſere Verfolgungsoperationen verlaufen plan⸗ mäßig. Umfaſſendes Zuſammenarbeiten öſterreichiſch⸗ ungariſcher Gebirgstruppen zwang ſüdweſtlich von Tol⸗ mezzo einige Tauſend Italiener, ſich zu ergeben. 5 Der Chef des Generalſtabs. Ein Aufruf an das italieniſche Volk. Nom, 7. Nov.(Agenzia Stefani.) Mehr als 350 in Rom anweſende Abgeordnete haben folgenden Aufruf an das Land erlaſſen: Die harten Kriegsereigniſſe haben es dem Feind erlaubt, den äußerſten Teil des Bodens des Vaterlandes zu betreten. Vertreter der Nation, wollen wir unſeren erſten Gruß der in ihrem hiſtoriſchen Po⸗ triotismus bewundernswürdigen Bevölkerung Venetiens ſenden, die ſo erhaben ihr enverdientes Unglück trägt Ein einziger Schrei ertönt in ihrer Bruſt:„Rettet das Vater⸗ land, vertreibt den Fremdling von unſerem entweihten Boden“. Dieſer Schrei der Angſt und des Vertrauens, der ſchon einen Widerhall in der Seele unſerer auf⸗ richtigen und mächtigen Alliierten gefunden hat, iſt ein Führer und ein Geſetz für uns, für das Heeer, für das ger, der nicht ſein Vaterland, ſeine Mutter verleugnet, die Pflicht erfülle, die ihm die feierliche Stunde auf⸗ erlegt. Möge er an die unheilvollen Folgen der Ent⸗ mutigung und der Zwietracht denken. Weder die materi⸗ ellen Güter, noch das Leben würden in einem er⸗ niedrigten Vaterlande geſichert ſein, wie es die traurige Geſchichte dieſes Krieges lehrt. Mögen alle Italiener, das Volk auf dem Lande, wie in den Fabriken, unſerem Aufruf der Brüderlichkeit und der Zuſammengehörigkeit folgeleiſten. Der geſetzliche Fortſchritt würde in der Nie⸗ derlage und der Knechtſchaft unheilvolle Feſſeln finden. Laſſen wir alle Uneinigkeit und laßt uns wieder erneut mit Zuverſicht die Ueberlieferungen unſerer Väter auf⸗ nehmen. Rufen wir uns die ruhmvollen Zeiten der des Vaterlandes zu verwirklichen, König Viktor Emanuel und der volkstümliche Held Garibuldi ſich im Wollen und im Handeln zuſammentaten, als alle ehrenwerten Ueberzeugungen in dem einzigen Ruf und dem einzigen Gedanken:„Italien kann nicht beſiegt werden, es muß in der Welt ſeine ziviliſatoriſche Aufgabe weiter er⸗ füllen,“ zuſammenſchmolzen. s Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 7. Nov. Heeresbericht von geſtern: Die der ſyriſchen Küſte vorgelagerte Inſel Ar⸗ wad wurde von uns wirkſam unter Feuer genommen. Hierbei wurden die auf der Inſel befindlichen fran⸗ FzZzeöſiſchen drahtloſen Telegraphenſtationen, ſowie zwei Ge⸗ ſchütze zerſtört. Die im Hafen befindlichen Schiffe, fünf Segler, ein Dampfboot und zwei 4000 Tonnen⸗Dampfer wurden durch Treffer verſenkt. Neues vom Tage. f Die Kriſe. s N Berlin, 7. Nov. In der heutigen Beſprechung der vier Reichstagsfraktionen hat ſich eine vollſtändige Einmütigkeit in der Beurteilung der gegenwärtigen Lage und der Vorſchläge zur Ueberwindung der Schwierig⸗ keiten ergeben. Die Verhandlungen mit dem Reichs⸗ kanzler dauern fort. i. die Behauptung der„Deutſchen Tageszta.“. Staatsſekretär 5 r e 1 8 1 2 1 1 offenbar unvollſtändige Darſtellung ſchreibt in einem Leitartikel: Parlament und für die Regierung, damit jeder Bür⸗ nationalen Erhebung ins Gedächtnis, als, um die Einheit Berlin, 7. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ erklärt, 1 bön Kühlmann habe Mitgliedern des Reichstags die Zu⸗ ſicherung erteilt, Graf von Hertling werde Herrn Helffe⸗ rich entlaſſen und Herrn von Paher an ſeine Stelle ſetzen, als freie Erfindung. f Die Fabel von Elſaß⸗Lothringen. Berlin, 7. Nov. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Trotz der mehrfachen Feſtſtellung ihrer Unrichtigkeit tau⸗ chen immer wieder Gerüchte über angebliche Angebote der deutſchen Regierung auf, die die Abtretung Elſaß⸗Lothrin⸗ uſtand haben ſollen. Jetzt zu“ aus Paris melden, Briand habe auffordern en, um dort mit dem ler zuſammenzutref⸗ 55 läßt ſich der daß die deutſche Regierung Herr laſſen, in die Schwe b Fürſten Bülow oder de 8 fen. Dieſe, wie das in der aufs neue be⸗ hauptete Angebot, Elſagß⸗Lr j zutreten, gehört, wie alle früheren derartigen Behauptungen, in das Reich der Fabel. Das Ende der„Verf Paris, 7. N rung“. hung gegen Daudet, 0 ittes„Action Fran⸗ gaiſe“, und Genoſſen wegen Verf rung gegen den Staat iſt eingeſtellt worden. Dau klärte, die Be⸗ reitſtellung von Waffen ſei im Jahre 1913 erfolgt zum Schutze gegen die Parteigänger des Revolverblattes„Bon⸗ net Ronge“(Almereyda u. Gen.). Der Kampf der Schulen. Rotterdam, 7. Nov. Dem„Nieuwen Rotterdam⸗ ſchen Courant“ zufolge wird in der engliſchen Preſſe an⸗ läßlich des Vordringens der Mittelmächte in Italien ein hartnäckiger Streit zwiſchen den Anhängern der öſt⸗ lichen und weſtlichen Schule geführt.(Die„weſtliche Schule“ will den Kampf in der Hauptſache auf Flandern beſchränkt wiſſen, die„öſtliche Schule“ will die Betei⸗ ligung der Engländer auch an anderen Fronten zu⸗ geſtehen.)— Das Abendblatt„Star“ ſchreibt: Der öffentlichen Meinung ſcheint es begreiflich, daß man Ser⸗ bien aufopferte, aber dieſes Opfer darf in Italien nicht wiederholt werden. Wenn der Feind unſere Verbündeten jeden für ſich angreift, dann iſt es unſere Pflicht, ſeine Herausforderung anzunehmen und wenn wir in Flan⸗ dern wegen der grundſoſen Wege nicht mehr Deutſche töten können, ſo müſſen wir die Gelegenheit wahrnehmen, um es in Italien zu tun.—„Weſtminſter Gazette“ Der von verſchiedenen Sei⸗ ten gegebene Rat, den Einbruch in Italien als die willkommene Gelegenheit zur Aufgabe des Laufgraben⸗ krieges und zur Wiederaufnahme der Kriegführung im offenen Felde zu begrüßen, iſt unſinnig. Wir haben kein Mittel, um den Feind an der italieniſchen Front feſt⸗ zuhalten und zur Entſcheidung zu zwingen. Er würde ſeine Truppen zurücknehmen und ſie nach dem Weſten werfen können, ſobald wir unſere Streitkräfte nach dem Süden verlegt haben. Und dann würden wir anſtatt Italien geholfen, nur die Sache der Alliierten gefährdet haben. In einem anderen Artikel ſchreibt die„Weſt⸗ minſter Gazette“: Die Italiener brauchen nicht zu fürch⸗ ten, daß wir ſie im Stiche laſſen. Die engliſchen Libe⸗ ralen werden der Sache Italiens treu bleiben. Wir dürfen aber nicht überſehen, daß die Deutſchen noch über ſtrategiſche und politiſche Vorteile verfügen, die ihnen große Freiheit in der Wahl der gefährlichen Schlachten der letzten Phaſe des Krieges geben.—„Morning Poſt“ erklärk ſich unter allen Umſtänden für die weſtliche Schule. Aus der neueſten Technik des Schützengrabenkrieges. Als vor drei Jahren der Weltkrieg entbrannte, dachte niemand, auch nicht der begeiſtertſte Militärtechniker, daran, daß der Stellungs⸗ oder gar der Schützengrabenkrieg dem ungeheuren Ringen unſerer Zeit das ausſchließliche Gepräge geben würde. Und doch iſt es ſo gekommen, ja die Technik dieſer Art der Kampfführung vertieft ſich beinahe von Tag zu Tag und nimmt immer größere Vervollkommnung in bezug auf Zerſtörungskraft, aber auch Widerſtandsfähigkeit an. Die Zeiten, wo der Weltkrieg die altbekannten Formen der freien Bewegung trägt, wollen uns lediglich als ein vor⸗ übergehendes Zwiſchenſpiel erſcheinen. Unbeſtreitbar dürfte ſchon jetzt die Tatſache ſein, daß die Partei zum Schluſſe Sieger bleiben wird, die ihren Gegner im Stellungskriege er⸗ ſchöpft und ſchließlich zermürbt. Daß wir alle Ausſicht haben, auch auf dieſem Gebiete den Endſieg zu behaupten, iſt ebenſo ſicher wie unſere Ueberlegenheit im Bewegungskriege und zur See. Die Technik des Stellungskrieges wird in erſter Linie durch die Artillerie bewirkt. Unſer Kaiſer ſprach ſich in ſeinem Erlaß vom 30. Juli an den Prinzen Eitel⸗Friedrich über die Artillerie folgendermaßen aus:„Möge die geſamte Ar⸗ tillerie— leichte wie ſchwere— den Ausdruck Meines Kaiſer⸗ lichen Dankes erkennen, für die muſtergültige Art und Weiſe, in der ſie während dieſes Krieges in enger Waffenbrüder⸗ ſchaft mit der Infanterie dieſer die ſiegreiche Abwehr aller feindlichen Maſſenangriffe ermöglicht hat.“— Wir ſehen hieraus, daß der Kaiſer zwiſchen leichter und ſchwerer Ar⸗ tillerie, alſo nicht zwiſchen Feldartillerie und Fußartillerie, unterſcheidet. Hierin liegt ein bedeutungsvoller Umſchwung, denn die beiden Arten der Artillerie greiſen in ihrer Ver⸗ wendung auf das engſte ineinander. Eine Reihe neuer Ge⸗ ſchütze, ausgeſtattet mit höchſt wirkſamen Geſchoſſen, ſind während des Krieges ſelbſt von uns in den Kampf gebvacht worden, ohne daß wir hierüber Einzelheiten zu geben im⸗ ſtande ſind. Es genüge die Tatſache, daß für alle Aufgaben des Stellungskampfes die entſprechende Geſchützart geſchaffen worden iſt. N In bezug auf das Feuer und deſſen Wirkung unterſcheiden wir, wie die täglichen Berichte öfter gemeldet haben, fol⸗ gende Hauptarten: Zerſtörungsfeuer zur Zertrüm⸗ merung feindlicher Befeſtigungsanlagen und Bauten aller Art, Störungsfeuer zur Zerſtreuung feindlicher Truppenanſammlungen und Unterbindung ſonſtiger Maß⸗ nahmen, Vernichtungsfeuer zur Zerſchmetterung feindlicher Infanterieangriffe und Artillerieſtellungen, Sperrfeuer zur Beherrſchung beſtimmter Räume hinter der feindlichen Front, Riegelfeuer zum Abſchluß ge⸗ wiſſer Abſchnitte von der Seite her. Schon dieſe Bezeich⸗ nungen ergeben die Vielſeitigkeit unſerer artilleriſtiſchen Tätig⸗ keit. Faſt ausſchließlich wird aus verdeckten Stellungen ge⸗ ſchoſſen, doch gehen die Batterien, wenn es ſein muß, der beſſern Wirkung halber auch in offene Stellungen. Die Feld⸗ artillerie ſchiebt Nahkampfbatterien, auch einzelne Nahkampfgeſchütze zur unmittelbaren Unterſtützung der Infanterie bis in die vorderſten Schützengräben vor. . vielſeitigen Aufgaben zu erleichtern, Um der Artillerie ihre obachtungsmittel aur Auf⸗ 5 1 dehund immer noch ein bewährtes Mittel, um e findung der Ziele, beim Ein⸗ und Wirküngsſchie gibt es neben der früheren Beobachtung beſonder zum Meſſen des Schalles, zur Bedien Scheinwerſer bei Nacht. zum Meſſen der En nung. Die Artillerieflieger ſpielen eine g Rolle, die durch die Feſſelballone ergänzt w rfer fan Neben das Artilleriefeuer ſind die Mine neee fee getreten, große für weitere, kleine für nächſte Entfern egen Ihre zerſtörende Tätigkeit wird durch die unter i E i Minen erweitert, die dem Feinde regelrecht unter 9 die zu Leibe gehen und den Angriff oder Gegenſtoß, rdboden Verteidigung dort unterſtützen, wo es über dem Ert nicht geht. beton Die Technik der Handgranate darf als n alf vorausgeſetzt werden. Die Ausbildung unſerer Tune ohne dieſem Gebiete hat ſich ſo vervollkommnet, daß 35 S Uebertreibung uns die Ueberlegenheit zuſprechen dil ſehmen, 0 ſehr auch die Feinde zu Beſchönigungen ihre Zuflucht ahtangf 1 ſo ſicher iſt die Tatſache, daß unſere Erfolge im Na de auf der Weſtfront nicht zum geringſten Teil auf de um* tigen und zuverläſſigen Art beruhen, mit der unſere Glei ö und Stoßtrupps ſich der Handgranate bedienen. gilt von unſern Gasangriffen und Fla werfern. 5 kampf i Von ausſchlaggebendem Wert für den Stellungs wiesel, das Nachrichkenweſen. Es ſei darauf hing aher; f daß vor einigen Tagen ein Kaiſerlicher Erlaß die Teleg Hierin 5 truppe in eine„Nachrichtentruppe“ umgewandelt hat. Alles, was zu g richtendienſt gehört, wird hiermit zuſammengef oden und 5 0 0 i. 8 e ˖ von den Luftfahrzeugen herab, der ber Melee bilden zuſammen den großen Begriff des Nachrichtemenn l Je nach Umſtänden greiſen die einzelnen Glieder hes in alle Teile des Stellungskampfes. Die Flieg het del Funkentelegraphie ſchlagen in das 4 höheren und der artilleriſtiſchen Führung. Wie aber noh die Leitung des Kampfes in vorderſter Linie hen itigen ohne den Fernſprecher möglich? Er iſt zur 5 alt Ader geworden, durch die der Kämpfer unmitte n aber Feinde nach rückwärts hin in Verbindung ſteht. en das feindliche Trommelfeuer die Leitung zerſchlag Mel ſo ſind die zuverläſſige Brieftaube und der in der allerſchwierigſten Lage die Verbindung aufg f erhalten— auch eine wunderbare Leiſtung auf de der Technik. raft“ Unſere Feinde rühmten ſich, in ihren Panzer haben wagen ein Schützengrabenkampfmittel geſunden 6 fi, 1 das die höchſte Vollendung darſtellen ſollle. Alen, d d auch eine lebertreibung in dieſem Sit len, daß Schlachten an der Aisne, bei Arras, in Flandern zeig ung in — 2 dieſe gepanzerken Ungeheuer von unſerer Arkillerie u adezl 0 los zuſammengeſchoſſen worden ſind, der ſie ein renzen doe wunderbares Ziel bieten. Auch die Technit hat ihre rte di Das rechte Maß zu halten und die Anſprüche mit der 5 barkeit in Einklang zu bringen, gehört zum Erfolg g Vt Haltet den Mund! 5 5 1 iert, 80 Die Spionage unſerer Feinde iſt prächtig organig he des laſſen ſich jede Nachricht viel Geld kosten und ſuheſngt un N ihre bezahlten Höhrrohre einzuſchmuggeln. Es den 10. ja immer wieder, einzelne dieſer Spione und lie do, den entlarven und ihrer Beſtrafung zuzuführen, aber 10 5 f% angeſtellten Unterſuchungen haben aufs neue Sake bel 1 verbreitet das Spionennetz iſt, in das uns die En an ell ſtricken möchte. Ihre Spione ſind teils mit falſchen ange 5 ausgeſtattete feindliche, teils gekaufte neutrale Sache einen 1 2 hörige, teils aber auch deutſche Landsleute, f gerthh Ae Judaslohn ihr eigenes Vaterland verraten. Be. oleindliche, bat lichen Verhandlungen gegen die ergriffenen lerer ba, ae Agenten hat ſich ergeben, daß die Hauptſtütze tg 105 räteriſchen Tätigkeit die unbekümmerte 5 Dale 0 Redſeligteit und geſchwätzigkeit wie, den dieſer Untugend konnte jeder einzelne Agent eine Art a für m Einzelnachrichten militäriſcher und wirtſchafklicher de 1015 Zentralen melden, wo ohne Schwierigkeit aus iſche 905 Mug ſaufenden Geſamtmaterial ein Bild über militär 1 5 5 N gänge und Vorbereitungen, Truppenverſchehun le e egen Neuaufſtellungen, über wirtſchaftliche Maßnahme menge e 95 Kriegsinduſtriegeheimniſſe und dergleichen zug elnen U werden konnte. Dieſe Unvorſichtigkeit dez einn und 10 720 auch im Geſpräche mit Fremden in der Eiſenbalne er 10 Gaſthof oft leichthin Dinge äußert, deren Mitteilu Freue ö Mete verantworten kann, der in der Unterhaltung ma fahren l. hen ſeine Kennkniſſe von Dingen, die er perſönlich erſder Sehe chr oder die er aus Mitteilungen von Bekannten 9 in lan und in der Heimat weiß, ſo laut ofſenbart, daß, hal 10 Nähe lauernde Spionenohr ſie deutlich vernimm Alle B oft dem Vaterlande ſchweren Schaden zugefügt. 11. nungen ſind aber bisher fruchtlos geblieben. ſe die e Die Enthüllungen der jüngſten Spionggepros gte klar erkennbar die Art gezeigt haben, wie die 11 f Nachrichten einſammelt, werden hoffentlich das acht 4 e Zuber da ag. Gewiſſen von neuem ſchärfen. einzelnen von uns iſt, nicht nur die größt über 0 ber mündlichen und schriftlichen Miteilungen auch ee,. die man weiß oder erfahren hat, zu üben, ſo urch ein a 15 auf jene feindlichen Agenten zu achten, die du und 1 dächtiges Intereſſe an militäriſchen 1 1 aul ge allzu neugieriges Ausfragen auch fremder Pe ſchtsmaß enen tigte Rur bei allgemeiner Beherzigung dieſer Vorſie eſchichhen wird es uns möglich ſein, der Hochflut von ext und gekauften Spionen und ihrer unheilvollen a 5 zu werden. der 5 1 5 Nerven. 4 a Aus dem Felde wird geſchrieben: eines Nee des Von einer Truppe, die im Graben ſteht, am Dueren fung gewärtig, das Gewehr im Anſchlag, den Finge mor 7 bah die ruhigen Blutes die feindſſchen Wellen f werdet an wirf ſieht, ſie näherkommen läßt, ohne zapplig 3 116 bis duc de nahenden Gefahr freien Blickes ins Auge chrcht noch 10 N fünf Meter am Graben iſt, weder durch 8 zu ſcgroh N n Freude ſich verleiten läßt, auch nur einen S am lsof ö. zufeuern, bis ſie auf einen Schlag dem el fachem 10.. verhau das allgemeine Abwehrfeuer mit zehn ſa m. beſen d entgegenſchleudert: von einer ſolchen Trupp der ongerw. wei hat Disziplin, ſie hat Nerven. Im Kampfe 10 feine n dran, der gute oder, wie man zu ſagen pflegt gti bon at. des ö 5 Nun ſind wir aber auf dem Standpunlanern. angelangt. der auch von andern Leuten als Fri mi helden Nerven verlangt: Ich meine unſere und dahinter unſere Heimat, ja unſer ganzes Der Friede, den uns unſere Feinde zudenken, als der Krieg, mit dem ſie uns überſchüttet 0 liche Patrouille, die in den Graben gelan! wieder hinausſchmeißen; ein ſauler Frie 7 gutaemacht werden. Den Frieden, der von kahtverhau ſich nähert, muß man ſich doppelt genau ehe man ihn hereinläßt, ob er nicht in den hochge⸗ änden Ketten trägt, die uns zu ewiger Knechtſchaft rden, ob er nicht hinter der lächelnden Maske ein 4 gergeſicht hat, das unſer Verderben ſucht. a fehr als das Mißtrauen wird die Freude unſere Nerven robe ſtellen, die Freude, morgen; geht's nach der zurück, morgen werden wir überreichlich zu eſſen Aan Morgen ſchließen wir Weib und Kind in unſere Arme, act(d. Friede ſein. Wer möchte da widerſtehen?— e re Erſt geprüft, ob das„Uebermorgen“ dem„Morgen“ . here hält, ob wir mit Weib und Kind, die wir morgen 1 n) drücken ſollen, nicht übermorgen hungern werden, ö chnellen Glück der Gegenwart nicht das Elend der „ erntgegenſtarrt! f Reben brauchen indeſſen Nerven nicht erſt, wenn man die In i sprotokolle unterzeichnet, ſondern viel früher ſchon. . debändler, der gar ein ſchönes, wertvolles Stück Vieh kainger Markte bringt, darf nicht kleinmütig einen Preis mder⸗ wie für ein ſchlechtes; denn mit der Hoffnung, f 5 1 re werde ihm freiwillig draufzahlen, iſt's nichts. Auch Mägen 8 coe iſt ein Kuhhandel. Was wir in den Handel Tete e Bulle, die ſchöne flandriſche Kuh, der ſchwere ſer⸗ ach 10 ee ee — * önnen, iſt mehr als ein ſchönes Stück Vieh Der ſette il in che Rinmel, der ſtarke rumäniſche Ochſe, das junge pol⸗ hen, echt ind. Und womit will uns der Engländer den Handel ern eTenachen? Nur mit der Behauptung:„Ihr müßt ach 15 ſerlein umſonſt hergeben, weil ihr kein Heu mehr habt, Der füttern.“ und ren Fogländer iſt ein gewiegter Roßtäuſcher. Als wir das agen. 2. Dezember 1916 das erſte Angebot zum Frieden 19 aas, ſagte er, wir müßten mit ausführlicheren Vor⸗ ens.. fen kommen. Als der Reichstag vor wenigen Monaten 19 g er ausführlichen Friedensreſolution den Preis billig 1 t ale ſchrie er: erſt wenn Deutſchland am Voden 2 gen r mit ſeinen Truppen hinter den Rhein zurückge⸗ ö denen wird, werden wir weiter verhandeln. Und das 10 1. Zeit, wo der U⸗Boot⸗Schreck ihm zwiſchen ſeinen I her d Schränken rumort. 1 5 rene nimmt der Engländer den Mut zu ſolcher Unver⸗ 72 n An it? Ich fürchte, weil unſere Friedensſchreier ihm 15 Wiwachein erweckt haben, daß das deutſche Volk das eine 11 baz. hat, was mon zum Frieden wie zum Kriege am not⸗ Ihen braucht: JBeweiſen wir ihm, daß er , her. ucht: Nerven! ſen U 5 eie biet wie er ſich während dieſes Krieges ſo oft ſchon 5 1 1 . Vermiſchter. Die Wau rd at und eine Villa. Vor zwei Monaten bemerkte do aus inburg(Prov. Sachſen) auf der 1 eine ew ahl wu Thale namens Marie Olejnizak, wie ein Herr b die werde und plözlich umfiel. Sie sprang hinzu. leiftete ach ſtädt rſte Hilfe und veranlaßte ſeine Ueberführung in dere Mac rankenhaus. Dort hat ſie den Kranken noch debe ler ale beſucht. Das 5 der Fremde, ein Herr d. 185 Tage der Frau jetzt in befonderer Weiſe gedankt; denn Miſchen„bekam ſie von den Verwandten Gebelers, der ſament geſtorben 1 die Mitteilung, daß er ihr in ſeinem 1 9, Den 75 Mk. und eine Villa vermacht habe. t, l. due Pian für Kaiſer Franz Joſeph. Ein Koloſſaldenkmal für cl beer 8 Joſeph wird in Wien nach einem Entwurf des un il, Denkmals drich Obmann errichtet werden. Die Koſten u betragen das vor der Votivkirche aufgeſtellt werden Ebbe der 300 9 Millionen Mark. 3 9 knemittelhres⸗Papierverbrauch für Lebensmittelharten. Das bel 1 einen Nshe verſchlingt ganze Berge von Papier. nien Iweg daushalt kommen jährlich 153 Pfund Papier für ien fili wech kon ch 1. 5 5 99% lle 1 den Hau Berückſichtigt man, daß Deutſchland 1910 13¼½ 22 3 Pfund haltungen beſaß und berechnet man für jeden ine ſo macht das im Jahre und im Reiche gegen s de richt dier e A0 der Papier aus. Weit über 800 Bahnwagen f nötig Zentner wären zur Befürderung dieſer Rieſen⸗ we Erſpa Um nun auch auf dem Gebiete der Lebensmittel⸗ ſch⸗ Feaßßdeſprechunſe zu machen, fand dieſer Tage in Berlin Halt der Itädten t g zwiſchen der Reichsſtelle und Vertretern von um Karten takt. Es wurde nahegelegt, durch Verkleinerung 0 5 durch Zufan durch Wegfall oder Verkürzung des Kopfes f 4 für auch zur Smenlegung einzelner Karten zu ſparen. Dabei , de Leben mitt 5prache, daß ſich ſeit 1915 det Papierverbrauch 10 Alg ziemlich allkarten verdreifacht habe. Eine Ftadt. die Achte, hatt 30 000 Kilogramm Papier für die Karten ver⸗ bel e 1916 einen Bedarf von 95000 Kilogramm. Nanete o ind 72½ Milliarden Mark, der 31 55 bisher n es rag der ſieben Kriegsanleihen? In Goldſtücken 1 Zentner, zu deren Transport 2900 Eiſen⸗ ücken 5 je 200 Zentner gehörten: in Zwanzig⸗ 5 llometenchkant nebeneinandergereiht— eine Strecke von der en; in Tauſend⸗Markſcheinen, buchähnlich über⸗ ige„ würde dieſe Summe eine Höhe von 14400 n T en; in Silber wären es 8000000 Zentner, zu f 3„ zu je 200 Zentner Ma Kopf der geſam en deutſchen Bevölkerung . 5 kart! Würde jemand ein Einkommen von 0 er Minute haben(Tag und Nacht gerechnet!) 1 eine Wartezeit ron 1420 Jahren, um 72 erreichen 5 85— — . . . 3 2 Pn 1 . 2 2 S 8 2 2 S 88 8 * 8 8 8 10 5 Baden. 1 hun geannheim, 7. Nov.(Handelskammer⸗ 10% ker 1 Die hier unter Beteiligung ſämtlicher ba⸗ bad elskammnern abgehaltene Präſidialkonferenz lant ischen Handelstages befaßte ſich u. a. mit den Es serungen und Erleichterungen im Poſtſcheck⸗ M 5 wurde dabei gewünſcht, daß die beabſich⸗ XN . 1 uferlegen il kein or 889 0 lun 3 gen will, keine Förderung des bargeldloſen N wehen erkehrs bedeutet, daß die Einzahlungsgebühr aufgehoben wird. Die Verſammlung nahm de nn Stell dae Nusfftellu 10 5 ſadte fuhr von Wein(nur bei Verſandſchein), und be⸗ N fn Kleinhansiteren den beabſichtigten Zuſammenſchluß bn gegen die Die Konferenz nahm ferner Stel⸗ dne Verkehrseinſchr!«en auf den Eiſen⸗ ſükende, anstelle der durch ihre Staffelung ungerecht de Verdon chnellzugszuſchläge empfahl die Verſammlung 1dritet Wopelung der Fahrpreiſe.— Weiter fand hier ammern gung der Vereinigung Südweſtdeutſcher Han⸗ ler 1 dhake die aus Württemberg, Baden, Heſſen, N 55 Handelskammern Wiesbaden, Frankfurt 0 9 Eutſch hafen beſucht war. Die Tagung nahm u. a. ehe dn bisheriolteßungen an, in welchen entſchieden gegen e, aug liebe Geheimverfahren bei der Zuſammenlegung 9 Verw en und gegen eine weitere Zwangsſyndizie⸗ ite die dung eingelegt wird. Weiter wurde befür⸗ u Hilfe iedereinſchaltung des Lebensmittelhandels gefo 5 Bezugsſcheinverfahrens und vor allem Handel ert, daß in der Uebergangswirtſchaft der gun wieder einzuſchalten ſei. Ferner ſchloß ſich bremer Entſchließung des Vereins heſſiſcher ükten, Mehl⸗ und Futterhändler an. der eine ng gegen die badiſchen Verordnungen über Erhöhung der Kommiſſionsgebühren für den Einkauf von ſtand im Verdacht des Diebſtahls und bei einer Haus⸗ digen Gebäulichkeiten werden einen Koſtenaufwand von häuſer in der Art der vorgeſchichtlichen Holzbauten, üßregel, welche die Zahlkartengebühr dem Ein⸗ es geſchehen, daß wir eines Tages vor einer wirklichen Getreide verlangt. a ( Gerusbach, 7. Nov, In der Wohnung des Ar⸗ beiters Bauer wurde ein Hamſterneſt entdeckt. Bauer ſuchung fand man bei ihm eine ſolche Menge Waren, daß zwei Fuhren nötig waren, um das Diebesgut fort⸗ zuſchaffen. Unter anderem hatte Bauer gegen 100 Drillich⸗ hoſen und Joppen aufgeſtapelt. Kehl, 7. Nov. Der Bürgerausſchuß ſtimmke der Erhöhung des Gaspreiſes von bisher 12 Pfg. für Heizgas und 16 Pfg. für Leuchtgas auf den Einheits⸗ preis von 18 Pfg. mit der Maßgabe zu, daß das Gaswerl einen Mehrertrag von 6000 Mk. der Stadtkaſſe abzu⸗ liefern hat. N a (RNaſtatt, 7. Nov. Der Bürgerausſchuß geneh⸗ migte in ſeiner geſtrigen Sitzung mit allen gegen 11 Stim⸗ men den Verkauf von ungefähr 125 Hektar Ackerland und 22 Hektar Wieſen an die Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer, die das Gelände zur Errichtung eines landwirt⸗ ſchaftlichen Verſuchsgutes ausnützen will. Der Direktor der Landwirtſchaftskammer, Oekonomierat Dr. Müller machte einige erläuternde Anmerkungen über Art und Zweck der neuen Anlage. Darnach ſoll auf dem Lehr⸗ gut auch ein Internat mit einer landwirtſchaftlichen Schule errichtet werden, wo junge Leute in der landwirtſchaft⸗ lichen Praxis herangezogen werden ſollen. Die notwen⸗ 3400 000 Mk. erfordern. Der Preis für das Gelände beträgt für den badiſchen Morgen(36 Ar) 975 Mk. Ferner ſtimmte der Bürgerausſchuß der Neuregelung der Kriegs⸗ und Teuerungszulagen für ſtädtiſche Beamte, An⸗ geſtellte und Arbeiter zu. 5 ( Freiburg, 7. Nov. Der badiſche Lehrerverein beabſichtigt lt.„Freib. Ztg.“ die Anweſen des Freiers⸗ bacher Bades käuflich zu erwerben zur Errichtung eines Lehrererholungsheimes für ſeine Mitglieder. Verhand⸗ lungen ſind bereits hierüber in die Wege geleitet. (Reichenbach bei Triberg, 7. Nov. Durch Feuer wurde der an der Straße nach Schramberg gelegene Hofbauernhof, welcher dem im Felde ſtehenden Landwirt Mathias Storz gehört, vollſtändig eingeäſchert. Nur der Viehbeſtand konnte gerettet werden. Lokales. — Gegen die Zuckerpreiserhöhung. Verſchie dene deutſche Städte haben gegen die geplante Erhöhung des Preiſes für Verbrauchszucker bei den Reichsſtellen den verſchiedenen Landesminiſterien und Kriegswucher⸗ ämtern Einſpruch erhoben. — Die älteſten ſüddeutſchen Bauernhäuſer Die Abtragungsarbeiten bei dem Bau der inzwiſcher in Betrieb geſetzten württ. Kanzachbahn haben gegenüber dem Bahnhof Seelenwald, 14 Bahnkilometer ſüdlich vor Riedlingen an der Donau, eine frühmittelalterliche Sied lung bloßgelegt. Auf einem 40 Meter langen und 10 Meter breiten Streifen entdeckte man 6 Häuſer, daruntei 3 vollſtändige Grundriſſe. Es waren einfache Pfoſten⸗ Es ſind dies, wid der Landeskonſervator Profeſſor Dr. Gößler in den„Fundberichten aus Schwaben“ feſt⸗ ſtellt, die erſten aus Süddeutſchland bekannt gewordenen Bauernhäuſer ſo früher Zeit. Funde an Scherben, Tier⸗ knochen, merkwürdige Tonklumpen, Reſte von Schleif⸗ und Mahlſteinen(aus dem gleichen Stoff wie die heu⸗ tigen Mühlſteine) ſind der Kgl. Altertümerſammlung in Stuttgart einverleibt worden. — Die drei Einheitsſchuhe. Die zunehmende Knappheit an Leder hat zur Folge, daß für die Zivil⸗ bevölkerung in Zukunft, wie bereits kurz berichtet, nun noch Einheitsſchuhe angefertigt werden müſſen und zwar: 1. ein Schnürſtiefel, deſſen Schaft aus Gewebe mit einer ſchmalen Ledereinfaſſung hergeſtellt und deſſen Unterboden mit einer geſchnittenen Vollholzſohle und Metallbeweh⸗ rung verſehen iſt; 2. ein Schnürſtiefel, deſſen Schaft aus Gewebe mit einer ſchmalen Ledereinfaſſung und mit einer gedrehten und gefräſten Vollholzſohle und Metallbeweh⸗ rung hergeſtellt iſt; 3. ein Schnürhalbſchuh und Schnür⸗ ſtiefel, deſſen Schaft aus Gewebe mit ſchmaler Lederein⸗ faſſung hergeſtellt iſt und deſſen Unterboden aus einer Brandſohle, durchgehender Unterſohle, die zum Teil aus Leder, zum Teil aus Erſatzmaterialien beſteht, und mit einer aus Holzſtäben hergeſtellten Schutzſohle auf der Lauffläche verſehen iſt. Dieſes Kriegsſchuhwerk ſoll für Männer, Frauen, Knaben und Mädchen hergeſtellt wer⸗ den. Mindeſtens zwei Drittel der Erzeugung in Damen⸗ ſchuhwaren muß in Halbſchuhen hergeſteklt werden. Der Ueberwachungsausſchuß der Schuhinduſtrie wird die Her⸗ ſteller⸗ und Kleinverkaufspreiſe für dieſe Kriegsſchuh⸗ waren jeweils feſtſetzen und in beſtimmten Zeiträumen bekanntgeben. 5 n — Die Erhöhung der Eiſenbahntarife. Das preußiſche Miniſterium der öffentlichen Arbeiten ſchreibt den Berliner Blättern: Während des Krieges ſind in faſt allen außerdeutſchen Ländern, kriegführenden, wie neutralen, die Eiſenbahntarife allgemein erheblich erhöht, zuweilen ſogar verdoppelt worden. Die deutſchen Staats⸗ bahnen haben bisher von einer allgemeinen Erhöhung der Tarife abgeſehen. Die Perſonal⸗ und ſachlichen Aus⸗ gaben ſind aber im Laufe des Krieges derartig geſtiegen, daß auch ein nur annähernd angemeſſener Ertrag des Eiſenbahnbetriebes bei den jetzigen Tarifſätzen nicht mehr erzielt werden kann. Die deutſchen Staatseiſenbahnen ſehen ſich daher gezwungen, alsbald einen Kriegszu⸗ ſchlag zu den Frachtſätzen einzuführen, der wenigſtens teilweiſe die Mehrausgaben decken ſoll. — Das Altpapier. Wenn der Papierinduſtrie nicht mehr Altpapier und Papierabfälle zur Verarbei⸗ tung zugeführt werden, als es bisher geſchieht, ſo könnte Papiernot ſtehen. Die Behörden ſind angewieſen, das anfallende Altpapier jeweils ſo ſchnell als möglich an Sammelſtellen oder an Papierfabriken abzuführen. Aber die Maßregel wird nicht viel nützen, wenn nicht auch das geſamte Publikum ein gleiches Verfahren beobachtet. Die Frage iſt dringlich. Kein Stück Papier ſollte man hafen a. Rh. federmann auch hierin ſeine Pflicht tut, ſo wird der Paviermangel keine Papiernot werden. N i — Handel mit 1917er Obſtwein. Es ſet ar dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß nach der amtlicher Bekanntmachung der Kriegsgeſellſchaft für Weinobſt⸗Ein kauf und Verteilung G. m. b. H. in Berlin vom 1. Auguf 1917 bis zur Feſtſetzung der Höchſtpreiſe der Hande mit 1917er Obſtwein verboten iſt. Dieſes Verbo ſcheint nicht genügend bekannt au ſein Kathol. Kirchengemeinde Seckenheim. Morgen 1 (Freitag, 9. Nov.) muͤſſen die Glocken der kathol. Kirche 1 abgenommen und an ein Hüttenwerk in der Eifel zum Einſchmelzen für Kriegszwecke verſandt werden. Am Frei⸗ tag morgen nach dem Gottesdienſt werden dieſelben zum letzten Mal zuſammenläuten. Die kleinſte Glocke iſt vor⸗ läufig von der Ablieferung befreit. f Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim T aan Aa NMRZN TTT IZZZAZ AAL TA TTA Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4%. Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- aaga ggg Zea ELN MZZAZ ZA 222222272428887254———3——3———3———3——33 3333333383832. 1 Bekanntmachung. Unterrichtsbeginn betr. Kreisſchulamtlicher Anordnung zufolge muß der haus⸗ wirtſchaftliche ſowie der Fortbildungsſchuluntterricht mit kommender Woche wieder aufgenommen werden. Demnach haben ſich in der Friedrichſchule einzufinden: Die mädchen am Montag den 12. d. Mts. vorm. 8 Uhr Die Knaben am Mittwoch den 14. d. Mts nachm 1 Uhr und zwar der J. Jahrgang im Klaſſenzimmer 26, der II. Jahrgang im Klaſſenzimmer 21. f Das Volksſchulrektorat: Lorentz. 5 Katholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. 931 Abend 8½¼ Uhr findet im Schweſternhaus Fussballspieler⸗Jersammlung zur Aufſtellung der Mannſchaft ſtatt. Der Präſes. 2 N uballub Salenin 1014 8 197 Jolfonbeim 8 (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballvereine.) Heute Donnerkiag abends 8 Ühe Spieler versammlung zwecks Aufſtellung der Mannſchaft für das Entſcheidungs⸗ ſpiel um Bezirksmeiſterſchaft.— Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen ſämtlicher Spieler und Vorſtandsmit⸗ glieder iſt dringend erforderlich. Der Vorſitzende des Spielausſchuſſes. Sammel⸗Anzeiger unr für Milglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſſenſchafl. Ein Schraubenſchlüſſel gefunden in der Rhein⸗ ſchall; abzuholen bei Leonh. Seitz, Hildaſtraße 67. Schweinemaſtfutter, Hühnerweichfutter, Hühnerfutter, Bruchweizen 2. Sorte per Pfund 25 Pfg., Hühnerfutter, gedöerte Weizen 25 Pfg. per Pfund, Pferdekraftfutter per Pfd. 20 Pfg. Das Lager iſt morgen Freitag bis 11 Uhr geöffnet. Freitag von 1 Uhr ab werden Saatpflanzkartoffel „Kaiſerkrone“ nach Nummern ausgegeben, welche durch den Diener abgegeben werden per Ztr. Mk. 16.— gegen Barzahlung. Die Mitglieder wollen das Geld abgezählt bereit zu halten. Der Vorſtand. Saatkartoffel⸗Aumeldung. Wir haben 400 Zentner norddeutſche Saatkartoffel (Woltmann) erhalten. Anmeldungen hierfür werden morgen Freitag, den 9. ds. Mts. Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 entgegengenommen. Seckenheim, den 8. November 1917. Lebensmittelamt. Derjenige, welcher den LeifeTwWw Agen Wilnelimstrasse 12 am 7. November entwendet hat, wird sofort ersucht, denselben wiederzubringen, andern- falls Anzeige erfolgt. 1 fell Klein. zümer Anslehts karten ſofort zu vermieten. e berloren gehen laſſen, keines zwecklos vernichten. Wenn Näh. i. d. Geſchäftsſt d. Bl. Buchhandlung Gg. Ammermenn, 5 5 555 5 —„ 41 Pulver und Gold. Von Levin Schücking. 8. Jortfetzung.(Nachdruck verboten.) „In der Tat, und welche iſt dieſe Wahrheit?“ fraz⸗ te ſie ein wenig ſpöttiſch. „Die, daß Frankreich geſchlagen iſt und nicht ein⸗ ſieht, wie ſehr es wohl täte, das Schauſpiel, wie es fort⸗ während geſchlagen wird, durch einen raſchen Frieden zu enden; daß es ſo hartnäckig darauf beſteht, dieſe Tra⸗ gödie ſeines Unterliegens ins Endloſe zu verlängern— das iſt eine Politik, ob der uns der Verſtand ſtille ſteht!“. 8 „Und Sie haben keine Erklärung dafür in unſeren Hoffnungen, daß das Blatt ſich wende?“ fiel jetzt der Geiſtliche ein. „Dieſe Hoffnungen beruhen eben auf der Verken⸗ nung der Wahrheit, die uns ſo rätſelhaft iſt. Doch,“ fuhr ich fort,„würde ich eine Erklärung dafür wagen, wenn ich nicht fürchtete, bei Ihnen zu ſehr als Ketzer in Mißkredit zu kommen.“ „O bitte, reden Ste ammerhin, mit einem nachſichtigen Lächeln. „Frankreich iſt in dem Dogma aufgezogen, es ſei ein unbeſiegliches und alle Nationen übertreffendes Volk, ganz ſo wie in dem Dogma von der Unfehlbarkeit ſei⸗ ner Kirche; ſolche Dogmen bilden ſeine Staatsreligion. Wo aber das Dogma herrſcht, da iſt die Frage nach dem Was, Wie und Warum Sünde; der Glaube iſt das Gute, der Zweifel das Böſe; auf dem Katheder der Kritik iſt der Teufel Profeſſor. Wenn man lieſt, wie die Kirche ihre Geſchichte darſtellt, ſo hat die Kirche immer die Wahrheit; wenn man hört— ich habe es von Ihnen gehört, Fräulein— wie Frankreich ſeine Ge⸗ ſchichte darſtellt, ſo hat Frankreich immer Recht und— den Sieg! Nur die Gottloſen und die Verräter zweifeln daran! An dieſer kirchlichen und politiſchen Orthodoxie, an dieſem Dogma des Beſſerſeins als andere Kirchen ee 1 05 t eee unter.“ ſagte der Geiſtliche Das Frü tulein ſah mich höchſt verwundert an; was ich ſagte, machte ſie offenbar betroffen. Dann rief ſie lebhaft aus:„Ich kann Ihnen auf dies Alles nicht ſo antworten, wie ich es möchte, ich bin nicht gelehrt genug dazu— Sie mſüſen das tun, Etienne,“ wandte ſie ſich zu dem Geiſtlichen. Dieſer hatte ſtill mich beobachtend geſeſſen; das blaſſe Geſicht mit dem über die Mitte des Kopfes laufen⸗ den Scheitel zeigte dabei ein ziemlich lebendißes Mienen⸗ ſpiel. 5 „Mein Gott, was kann ich darauf antworten!“ ſagte er;„dieſe Herren, ſcheint es, wollen Frankreich ſeine Kirche nehmen, wie ſie ihm den Kaiſer genom⸗ men haben, und wir müſſen geduldig abwarten, wie ſie bei dieſem Unternehmen fahren werden.“ „Es iſt nicht ſo ſchlimm gemeint, hochwürdiger Herr — wir ſind weit davon entfernt, ſo böſe Abſichten zu hegen— wir gehen, wie ich Ihnen ſagte, bloß auf moraliſche Eroberungen, nicht auf dogmatiſche aus!“ „Haben Sie Michelet's Geſchichte von Frankreich geleſen?“ fragte das Fräulein mich. „„Nein,“ verſetzte ich. „Ich möchte wiſſen, was Sie darüber ſagen.“ „Ah, wie können Sie ein ſo abſcheuliches Buch empfehlen?“ rief der Geiſtliche mit einem ſtrafenden Blick auf Fräulein Kühn. „Ich empfehle es nicht— ich möchte nur wiſſen, was dieſer Here darüber ſagt. Mich entzückt das Buch an vielen Stellen, wenn es auch an andern mich abſtößt. Sie möchten es verbannt wiſſen. Iſt es nicht natürlich, daß ich Jemand darüber reden hören möchte, der ganz anders denkt, als ich, und ganz anders, als Sie?“ Er zuckte die Achſeln, und ich äußerte mein Ver⸗ langen, ein Buch zu leſen, das Frl. Kühn ſo intereſſierte. Sie beſaß es und wollte es mir in mein Zimmer ſem⸗ den. Wir sprachen dann— und ich benützte die An⸗ knüpfung, um auf ein harmloſes neutrales Gebiet zu kom⸗ men— von anderen Werken. Sie kannte manches Sowie sämtliche Platten Papiere Fixirbad Tonfixirbad Coplrrahmen Dunkelkammerlampen empfiehlt Germania- Drogerie FI. Wagners Macht. Inh. W. Höss in. Bedarfsartikel I: Postkarten . Euiwierler Schalen 5 Seldst färben! mit cen. echten 5 bent d 9 5 Fr. Magner's Nacht. Inh.: 1 Höllstin. 7 r—————— N Kriegs 7 rose W N alle Grössen eingetroffen. Schuhwarenhaus WEICKU 72 5 8 7 0 8 * 2 N 9 deutſche Werk, doch nur ältere; die meiſten 285 Schillers, bei einer Reiſe, die ſie mit c. ve, nach Süddeutſchland gemacht, hatte ſie einige g Schauſpiele kennen lernen; über das alles 2 N ſich lebhaft aus, friſch und originell, oft ſehr wun und freilich— aber mit einer innerlichen Teilna Ding liebenswürdigen Wärme, die zeigte, wie ſehr 0 lche dabon ihr Intereſſe erregten; es war gar nicht m 15 nicht angeſteckt, nicht auch warm zu werden, in 9 ligen Eifer zu geraten, die Ideen zu berich 15 0 6 Sachen in das rechte Licht zu Tücken— und ſo kan 5 f daß das Geſpräch ſich gerade ſo verlängerte, wie erwärmt hatte. Der Geiſtliche, der einſilbig zun ſchien dabei innerlich immer aufgeregter zu 1 85 55 mochte weniger durch meine Ketzereien als du a Gedanken geärgert ſein, daß Fräulein Kühn nicht allein ander ſondern auch in ſich aufn bin in ſich verarbeite, ſo daß er eine entſetzliche Laſt men werde, ihr bas Alles wieder zu 1 in dem unwilligen Ausdruck mit 9 ihr haftete, etwas von fee An ff ſein 1 — zuweilen, und dann öffnete ſich weit und Auge, ſah er ſie mit einem träumeriſchen Blicke, f ich ſu. ſchmachtend 5— wie nur ihre Erſcheinung in ſi es Uu gend, ohne zu hören, was ſie ſagte, ohne ane vernehmen, als den Klang ihrer wobit nenden Kdedben Mir kam der Gedanke, daß der arme Abbe ein ge ſchaft für ſeine ſchöne Couſine, oder was ſie u, faßt habe! 15 0 Ich mußte mich, ſo umſtrickt ich auch war ſcher wenig das Fräulein von unſerer Debatte ermüdet dal losreißen; ich ſchien und hatte die Genu 4 ne un man mir erlaubte, am andern Morgen zu ir ff. 1 den Fauſt, den ich immer im Felleiſen bei mi 1 als Revanche für den in Ausſicht geſtellten 1 zu bringen. Fortſetzung folgt.)„ eee 7 7 4 1 Wir haben anzubieten C 5 1 2 Marmelade SchlachtgewürL 1 2 Apfelmost Zimmt 1 7 4 Salattunke Himbeoers aft inf 7 2 deck Kartelle ste“ Laschen 4 2 Sardinen in Dosen Oorinthen 45 1 Sonf offen u. i. an Ei-, 8 und 1 3 Salz wieder eingetroff Backpulver. 1 f 1 2 Wagenschmiere Markttascheg, 4 2 Bügelkohlen Bodenersatze“ 3 Sohlenschonereis. Zahnpulver N 4 Kinderflaschen Zahnbürsten gels 2 Feldflaschen Besen Besensie 2 Sauger Nähahlen 7 Seissringe Ersatznadeſn. Greulich Hersciie 4 Mannheim HH 2,. 7 f Filiale Seckenheim 11 Friedrichstrasse 59. — L Kar een Trauer-Tapiere Wir bieten an: Npielmost Ltr. 80 pig. f Marmelade per Pfund 1 Sardinen Dose 2. 02 M. 68 l. 15 Seni Glas 25 Pig. Familienthee Pkt. A5 U. d Grosse Partie ren Billige Sp ielwar⸗ ist uns zu kaufen 3 ge — PpIPP EH. in wirklich hübscher Aufnahme, in Grösse und— t. 1 Peitschen und Riemen, Mgart⸗ Schuhfett, Bügelkohlen, ö wiohse und eee, Greulich&. Herscne ö Mannheim H 2! 1 Filiale Seckenheim:: Prialrit 1—