F N woc. 12. besenber 1017 Erscheint t d glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 78 Pfg. dei freier Zuſtellung. Die Waffenſtillſtands⸗ Verhandlungen Posleber den Verlauf der Verhandlungen über di affenruhe an der Oſtfront meldet das WTB.: 6s Zu Beginn der Verhandlungen mit der am Standor uf Hauptquartiers des Oberbefehlshabers⸗Oſt erſchienenel ſuchen Delegation ſtellte ſich beim Austauſch der Voll ten heraus, daß dieſe auf beiden Seiten lediglic — ermächtigten, über einen Waffenſtillſtand zu ver deln, nicht aber über den Frieden. Die ruſſiſche Dele 5 ſchlug vor, einen allgemeinen Waffenſtillſtand fü auf f ere und auf allen Fronten zu vereinbaren. Hier ueonte unſererſeits nickt eingegangen werden, da di den esgenoſſen Rußlands weder vertreten waren, nog ihr ruſſiſchen Delegierten Vollmachten erteilt hatten, in em Namen zu ſprechen. 5 den Abf. kamen daher überein, die Verhandlungen au bſchluß eines Waffenſtillſtandes zwiſchen den Ar en der j a - ſränke Verbündeten und dem ruſſiſchen Heer zu be me N k „. c erer 2.„ e NN . 0 io Monate hindurch ſind in Deutſchland etwa 1½ Mil⸗ n. Von ruſſiſcher Seite iſt hierbei ausdrücklig Fella hoben worden, daß der abzuſchließende Waffen lunge ud den unmittelbaren Eintritt in Friedensverhand gem n zum Zweck haben ſoll, und zwar über einen all don inen Frieden zwiſchen allen Kriegführenden. Hier Befri aben die Bevollmächtigten der Verbündeten mi kiterndigung Kenntnis genommen. Sogleich in die Er vege ug von Friedensfragen einzutreten, war ſchon des bier u nicht möglich, da die beiderſeitigen Vollmachten zu nicht ausreichten. a erte m zweiten Sitzungstag teilten die ruſſiſchen Dele ie Bure ihre Vorſchläge für den Waffenſtillſtand mit um Teil ingungen gingen für ihre militäriſche Lag Kſpielst ganz erſtaunlich weit. Die Ruſſen verlangter Meer weiſe die Räumung der Inſeln im Rigaiſcher pen 0 uſen, ohne ihrerſeits die Zurückziehung ihrer Trup dollter irgend einer Stelle der Front anzubieten. Ferner Rerſei ſie uns vorſchreiben, für die ganze Dauer eine Ae aten in den Schützengräben der Oſtfront zr ſuartier Nicht einmal deren Zurückverlegung in Ruhe⸗ bunten Auf ſolche Bedingungen 8 f. Beſprechung der einzelnen Punkte ſtellte ſich dann e en: wir keine Löſung fanden, war die Frage der außerhalb jeder Diskuſſion ſteht. 8 legte ſic leicht an ſich eine Einigung zu erzielen war, ich in dem Augenblick, als die ruſſiſchen Delegierten üs weitere Inſtruktionen aus Petersburg einholen en, denn wir haven daraufhin in kürzeſter Zeit Nigung auf ernſtliche Schwierigkeiten zu ſtoßen, eine ſehntä 19 über die Bedingungen der jetzt eingetretenen Aemachung Ae erzielt. In dieſer kurzfriſtigen dukunſt Abbie ir e gutes Vorzeichen für die 15** * and 5 den Entſchädigungsauſprüchen, die an Ruß cädigu ſtellen ſind— von der eigentlichen Kriegsent⸗ kuf dig ganz abgeſehen—, iſt einmal der Aufwand riegsgefangenen zu rechnen. Jahre Apt in Oeſterreich⸗Ungarn nahezu 1 Million Ruſſen chr 10 worden. Die Ziffern auf der Gegenſeite ſind ine 1755 niedriger, es ergibt ſich alſo auf unſerer Seite ine Milt Mehrforderung, insgeſamt jedenfalls weit über Laltzien liarde. Weiterhin wird über die in Oſtpreußen, ind Ber, Bukowina und Siebenbürgen verübten Greuel vir zienüſtungen zu verhandeln ſein. Auch dieſer Poſten lllein emlich hoch werden; die Greueltaten in Oſtpreußen u 60 1 55 in keiner Weiſe mit Kriegsnotwendigkeiten derten ünden ſind, werden mit einer Milliarde zu be⸗ gen ein. Dazu kommen die großen Schädigungen deut⸗ , er es in Rußland, deſſen Ermittlung ſchwieriger 1 Untaedenfalls einen ſehr großen Umfang erreicht. 0 Anf er den privaten Forderungen an Rußland ſtehen Amen rüche der Anleihe gläubiger obenan und zwar krantie zunächſt ruſſiſche Staatspapiere und ſtaatlich die rte Eiſenbahnſchuldverſchreibungen in Betracht. 10 f zätungen ſchwanken für Deutſchland zwiſchen 1,2 7„Milliarden Mk., wozu noch etwa 250 Mil⸗ um rückſtändiger Zinſen ſeit 3½ Jahren kämen. Bis ezember 1917 hat Rußland ſeine Zinsver flich⸗ F. un 4 2 gegen die Neutralen und die Verbandslkänder K ni die der Vorſchüſſe des Verbands— erfüllt; es den einzuſehen, warum die deutſchen Gläubiger, die uten eſitz an ruſſiſchen Papieren ſeither verſteuern Au ſchlechter geſtellt werden ſollten. Bei den Frie⸗ 55 erhandlungen würden alſo durch dieſe Forde⸗ bor zu berückſichtigen ſein. Vor allem wird dafür urch 55 ſein, daß die kleinen deutſchen Beſitzer, die de. der 16 8 5 ſeinerzeit ſich be⸗ ießen, ihre Erſparniſſe in Ruſſenwerten. . nicht zu Schaden kommen. 1 1. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. eits auf 6 Monate vorgeſehenen Waffenſtillſtandes 17. Zübround Her Bürgermalstersmier Semenheim, Hwes helm, Meransen und EA. Druck und Verlag von ig. Mimmermaun, Seckenheim. Auch im günſtigſten Fall wird es freilich ohne Ver luſt nicht abgehen, ſchon wegen des Rubelkurſes, deſſer kataſtrophale Entwertung nur langſam ſich beſſern wird Sind doch derzeit von meiſt ganz unkontrollierbarer Staatsbanknoten 22 Milliarden Rubel(8. März ds. Is noch 9,79 Milliarden) im Umlauf, während beiſpielsweiſ. die franzöſiſche Revolution 40 Milliarden(gleich 15 Mil. liarden Rubel) ausgegeben hatte und der Umlauf den deutſchen Noten nur 10,6 Milliarden Mark beträgt. Der Staatsbankrott iſt alſo tatsächlich wohl nicht zu ver⸗ meiden, wenn es auch noch nicht zutrifft, daß die ruſſiſchn Regierung ihn förmlich angeordnet habe, wie aus Lern don gemeldet wurde. Wahrſcheinlich wollte Lenin ers Schreckſchuß auf die ehemaligen Verbündeten abo und dann auch einmar ſeyen, werche Wirrung ver ange⸗ kündigte„Staatsbankrott“ auf die Welt der ruſſiſchen Gläubiger habe. In Deutſchland braucht man ſich des⸗ halb nicht ins Bockshorn jagen zu laſſen. Dank Hinden⸗ burg beſitzen wir genügend Fauſtpfänder, um auch die Intereſſen der deutſchen Beſitzer von Ruſſenwerten beſt⸗ möglich zu wahren. Jedenfalls werden ſie gegenüber den Neutralen uſw. um nichts verkürzt werden. Den Schaden ſollen diejenigen tragen, bemerkt die„Frankf. Ztg.“ ſehr richtig, die die Mitſchuldigen Rußlands ſind und die ihm die Kriegskredite gegeben haben. Nach dem Pa⸗ riſer„Figaro“ beziffern ſich die Geſamtguthaben der Alliierten in Rußland leinſchließlich der nach Japan gegangenen Garantien für die ruſſiſchen Munitionsauf⸗ träge in den Jahren 1914 und 1915) auf über 50 Mil⸗ liarden Franken ohne die Beteiligung des Kapitals an Privatunternehmungen; auf Frankreich ſollen davon 35 Milliarden kommen. 5 Eine weitere Forderung beſteht endlich in den An⸗ lagen deutſchen Kapitals in den verſchiedenen Aktienge⸗ ſellſchaften wie Siemens und Halske, Allgemeine Elek⸗ trizitätsgeſellſchaft(N. E. G.) Berlin⸗Petersburg u. a. Der Betrag dürfte ſich auf einige hundert Millionen Rubel belaufen. 5 Wo liegt der Schlüſſel zum Endſieg? Die Neutralen ſagen es uns, wenn wir es ſelbſt noch nicht wüßten. So ſchreibt das„Berl. Tagebl.“: Die neue deutſche Abwehrtaktik in Flandern hat ſich bewährt. Die engliſche Taktik hat verſagt. Das iſt heute ſchon— nach dem erſten Großkampftage— feſtzuſtellen. Militäriſch zeigt ſich Deutſchland zu Beginn des 4. Kriegs⸗ jahres auf der vollen Höhe ſeiner übermenſchlich ſchweren Aufgabe. Man gewinnt, angeſichts der Ausſichtsloſig⸗ keit, die Entſcheidung auf dem Schlachtfeld herbeizuführen, immer mehr den Eindruck, daß die Entente, an ihrer Spitze England und Amerika, den Krieg nur noch aus wirtſchaftlichen Gründen hinauszuziehen bemüht iſt!— Das wird ihnen auch nicht helfen und uns den End⸗ ſieg nicht entreißen, wenn auch wir daheim auf der Höhe unſerer wirtſchaftlichen Aufgaben ſtehen! Eine der vor⸗ nehmſten iſt die Stärkung unſerer wirtſchaftlichen Kraft, die zu einem großen Teil auf dem Goldbeſtand der Reichs⸗ bank ruht. Durch fleißige Goldablieferung erfüllen wir dieſe Aufgabe. Verſagen wir hierin nicht, tun wir daheim unſere Pflicht ebenſo wie unſere Brüder draußen, die den feindlichen Rieſenſturm abwehrten, der ſich auf ſie warf und an ihnen erbrach, dann iſt der Endſieg unſer! Leſer merk's und werk's! Entreiße den tapferen Helden draußen nicht den ſo glänzend aber auch ſo teuer er⸗ rungenen Sieg durch ſchuöde Goldgier daheim! Pfarrer G. Haßl, Ditzenbach. Der Welt krieg. WTB. Großes Hauptquartier, 11. Dez.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern und von der Scarpe bis zur Somme entwickelten ſich am Nachmittag vielfach lebhafte Artillerie⸗ kämpfe. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: f Die Feuertätigkeit war auf der ganzen Front rege. In überraſchendem Vorſtoß holten Sturmtrupps nord⸗ öſtlich von Craonne 22 Franzoſen aus den feindlichen Gräben. Auch in anderen Abſchnitten wurden in Erkun⸗ dungsgefechten Gefangene eingebracht. Starker Einſatz der Fliegerverbände, namentlich an der franzöſiſchen Front, führte zu heftigen Luftkümpfen; unſere Gegner verloren 11 Flugzeuge und einen Feſſel⸗ ballon. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. 5 Mazedoniſche Front: Keine größeren Kampfhandlungen. Italieniſcher Kriegsschauplatz: Zu beiden Seiten der Brenta und an der unteren Pia be zeitweilig geſteigerre Artillerietätigkeit. Der Erſte Geueralauartiermeiſter: Luden dorf. JInſerttonssreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. nis Jolle. Bei öfterer Aufnahme Nadbatt. Fernſprechanſchluß Nr. 18. An den Fronten iſt nicht viel Bewegung, wenigſtens vird darüber nichts gemeldet. So viel weiß man jedoch, daß an der engliſchen Front eine ſtarke Erſchöpfung eingetreten iſt, die durch das protzige Geſchützfeuer nur iotdürftig verhüllt wird. Die Deutſchen ſind an der janzen Weſtfront die Herren der Lage. Auf engliſcher Zeite gibt es auch keinen Einſichtigen mehr, der das richt ſich ſelbſt ſagte, oder im engſten Vertrautenkreiſe ſugäbe, aber für einen größeren Kreis iſt die Erkenntnis toch nicht reif. Darum hat auch Lord Landsdowne n ſeinem offenen Brief an den„Daily Telegraaf“ nur zinter einem dichten Schleier das Bild der militäriſchen ind politiſchen Lage aufzuzeigen gewagt. Ein Satz, der nttere Wahrheit für England enthält, wurde mit 10 Sätzen umkleidet, die Deutſchlands Not verkünden. Aber ſas iſt nur ein dialcktiſcher Kunſtgriff der öffentlichen Neinung gegenüber; man hat den Lord in England und zußerhalb wohl verſtanden. Die Lage iſt hoffnungslos, ſo neint Landsdowne; ſehen wir zu, daß wir durch ein nöglichſt ſicheres Auftreten den Deutſchen imponieren ind ſie doch noch dazu bringen, ihrerſeits nachzugeben. der Erfolg der Schlacht von Cambrai und der Nieder⸗ ingung Rußlands. Das Ausſcheiden Rußlands hat das trategiſche Grundproblem des Wellkriegs, die Einkreiſung iner Mächtegruppe durch eine mehr ass dop delt ſo ſtarke andere Mächtegruppe, zerriſſen. Die Umfaſſung im Süd⸗ oſten, in Mazedonien, eine taktiſche Mißgeburt von An⸗ fang an, ſchaltet als Bedrohung der Mittelmächte trotz der zum ſoundſovielten Male angekündigten„unmittel- bar bevorſtehenden“ griechiſchen Mobilmachung in der Kriegslage mehr und mehr aus. In Italien iſt der ſtra⸗ tegiſche Plan der Entente wie ein Kartenhaus zuſammen⸗ geſtürzt. Und dazu Cambrai! Lord Landsdowne, einer der ſchärfſten Gegner Deutſchlands, der ein Hauptver⸗ dienſt um die Einkreiſung Deutſchlands hat, ſieht die Dinge genau ſo, wie ſie ſind. Darom bläſt er: Das Ganze Halt! Jetzt glaubt er noch für England einen Frieden herausſchlagen zu können, bei dem England als Sieger erſcheint. Ob das ſpäter noch möglich ſein wird? Daher redet der edle Lord den Deutſchen zu, ſie ſollten doch keine Furcht haben, England beabſichtige ganz gewiß nicht die„Vernichtung“ des deutſchen Volkes oder die Ein⸗ miſchung in ſeine inneren Verhältniſſe, auch ſolle es an dem Welthandel wieder teilnehmen dürfen. Warum dann Landsdowne die Einkreiſung Jahre lang mit größtem Eifer und beſtem Erfolg betrieben, ſagt Seine Lordſchaft nicht. Der Brief hat in England und bei ſeinen Ver⸗ bündeten, wie bemerkt, eine nicht zu unterſchätzende Be⸗ wegung ins Leben gerufen. Herr Lloyd George iſt ſeit⸗ dem von einer hartnäckigen Erkältung befallen. Troßdem werden wir ihn mit größter Vorſicht beurteilen müſſen; unter den Sammetpfoten von heute erkennen wir noch deutlich die Krallen von ehedem und zum Frieden iſt Eng⸗ land doch wohl noch nicht reif genug. Bei Cambrai ſind 107 engliſche Panzerkraftwagen (Tanks) vernichtet worden; 73 davon liegen hinter unſeren jetzigen Stellungen und können zum Teil noch verwertet werden, 34 befinden ſich vor unſeren Linien. Die letzteren ſind gänzlich zuſammengeſchoſſen. Der„güricher Tagesanzeiger“ beſtätigt, General Haig werde wegen der Niederlage von Cambrai zurück⸗ 12 und durch General Allenby(Paläſtina) erſetzt werden. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 11. Dez. Amtlich wird verlautbart Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Im Piavemündungsge biet verſuchte der Feind ohne Erfolg die vorgeſtern ver lorenen Gräben zurückzugewinnen. Der Chef des Generalſtabs. Ereigniſſe zur See: In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember iſ S. M. S. Wien durch feindlichen Torpedoangriff ver⸗ ſenkt worden. Faſt die ganze Bemannung wurde gerettet a Flottenkommando. Geheimſitzung des italieniſchen Parlaments. Bern, 11. Dez. Am Samstag hat in Rom ein dreiſtündiger Miniſterrat ſtattgefunden. Um der Einſet⸗ zung einer Kontrollkommiſſion zu entgehen, will die Regierung in einer Geheimſitzung Mitteilungen über die militäriſche Lage und über die Pariſer Konferenz machen, Die Kammern ſollen auch häufiger einberufen werden. Geheimſitzungen der Kammern ſind bisher in Italien ticht üblich geweſen.) f 8 Bern, 11. Dez. Ver Lebensmittelkommiſſar Crespi, der von der Pariſer Konferenz zurückgekehrt iſt, er⸗ klärte, dem„Corriere della Sera“ zufolge, die Schiffs⸗ raumfrage ſei noch immer ſchwierig. Weitere Spar⸗ maßnahmen ſeien in Italien notwendig. Was die Ver⸗ ſorgung Englands mit Lebensmitteln anbelange, ſo habe er gemeinſam mit dem Mailänder Präfekten Maßnahmen ergriffen, damit ſich die Vorfälle der letzten Tage nicht wiederholten.(Anmerkung des WTB.: Ueber die Art der Vorfälle iſt nichts bekannt geworden.) 5 2 Der Krieg zur See. Berlin, 10. Dez.(Amtlich.) Eines unſerer Tauch boote hat im Atlantiſchen Ozean neuerdings 12 00 BRT. verfſenkt. i ü Die deutſche Regierung hat für den verſenkten hollän diſchen Dampfer„Blommersdyk“ 2997 445 Gulden uni für den beſchädigten Dampfer„Ryndyk“ 742 519 Gulden holländiſcher Währung an die geſchädigte Reederei aus bezahlt.(Da ein holländiſcher Gulden zurzeit der Aus zahlung zu rund 2,75 Mk. bewertet wurde, ſo ſint für die beiden Schiffe rund 8 243000 Mk. bzw. 2042 000 Mk., zuſammen 10 285 000 Mk. bezahlt worden. D. Schr., Die Ereigniſſe im Weſten. Beſtürzung in Frankreich. Geuf, 11. Dez. Das Pariſer Blatt„Le Pays“ neldet, Clemenceau werde nächſter Tage in der Kammer ine Geheimſitzung vorſchlagen.— In einer Beſprechung nit Vertretern der Zeitungen gab Clemenceau vertrau⸗ ich Auskunft über die Lage Frankreichs. Die Anwe⸗ enden waren von den Darlegungen aufs höchſte beſtürzt. Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 11. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ nittag: Stellenweiſe Artilleriekampf. Abends: Große Tätigbeit der beiden Artillerien zwiſchen Aisne und Oiſe in der Champagne, in de. Segend von Maſſiges, uf dem linken Maasufer und im Ober⸗Elſaß. Auf der Front zes Chaumewaldes und gegen die Gräben bei Calonne führten nie Deutſchen nach heftiger Beſchießung zwei Handſtreiche aus, ein unſerem Feuer ſcheiterten. Wir machten Gefangene. Der engliſche Tages bericht. WB London, 11. Dez; Ant 29021 ackmittaan: Kleinere Unterneumuaae! Der türkiſche Krieg. Jeruſalem in der Hand der Engländer. London, 11. Dez.(Reuter.) Im Unterhaus teilte Bonar Law mit, daß Jeruſalem, nachdem es umzingelt worden war, ſich ergeben hat. Neues vom Tage. Herrenhausreform. Berlin, 11. Dez. Nach einer Mitteilung der„Jü⸗ diſchen Preſſe“ iſt beabſichtigt, auch eine Vertretung des Judentums im Herrenhauſe, wie ſie ſchon für die Geiſtlichkeit der chriſtlichen Konfeſſionen vorgeſehen iſt, zu ſchaffen. Wahrſcheinlich werde die Vertretung des Judentums eine ohne Präſentation vom König direkt be⸗ rufene Perſönlichkeit ſein. Vorausſichtlich werde die Wahl auf einen Rabbiner fallen. 5 Die Wahlreform an die Kommiſſion verwieſen. Berlin, 11. Dez. Das Abgeordnetenhaus beendigte heute die erſte Leſung der Wahlrechtsvorlage und verwies ſie an eine Kommiſſion von 35 Mitgliedern. Ständiſche Vertretung der Beamtenſchaft. Berlin, 11. Dez. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Beamtenvereine hat eine Verſammlung abgehal⸗ ten, um zu der Reform des Herrenhauſes Stellung zu nehmen. Die Verſammlung, die aus Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebeamten und Lehrern beſtand, vertrat den Standpunkt, für die Beamtenſchaft in Berückſichtigung ihrer Zahl und Bedeutung im Volkskörper grundſätzlich eine Beteiligung in der 8 des Herren⸗ hauſes zu fordern. 5 Die Friedensentſchließung von Erzberger 5 angeregt. d Berlin, 11. Dez. Auf eine Anfrage der Londoner „Weſtminſter Gazette“ beauftragte der Reichstagsabg. Erzberger den Ausſchuß der Berner Konferenz, der Gazette mitzuteilen, daß die Friedensentſchließung des Reichstags vom 19. Juli von ihm angeregt worden ſei. Berlin, 11. Dez. Seit Ablehnung des Friedens⸗ angebots durch die Entente haben ſich die Ergebniſſe der deutſchen Kriegsanleihen um mehrere Milliarden geſtei⸗ gert. Im Jahre 1916 betrug das Ergebnis der Kriegs⸗ anleihen 21,4 Migcarden Mk., im Jahre 1917 25,6 Milliarden. 5 geſt rn Verbotene Verſammlung. Berlin, 11. Dez. Das Oberkommando in den Marken hat eine für Sonntag geplante Verſammlung der ſozialdemokratiſchen Partei für das Wahlrecht ver⸗ boten. Der Parteivorſtand hat beim Reichskanzer Be⸗ ſchwerde erhoben. Berlin, 11. Tez. Der Vorſtand der„Deutſchen Vaterlandspartei“ erklärt, daß er der Gründung des „Bundes der Kaiſertreuen“ ferneſtehe. Abdankung des Königs Ferdinand? Bukareſt, 11. Dez. Ungariſchen Blättern wird gemeldet, König Ferdinand von Rumänien beabſichtige, zu Gunſten ſeines Sohnes Tarl abzudanken. Verſchie⸗ dene Führer der konſervativen Partei, denen ſich auch liberale Parteiführer angeſchloſſen haben, beraten ſeit einigen Tagen über die Rettung des Landes. Peter Carp habe bereits Fühlung mit den Mittelmächten ge⸗ ſucht. ö f f Das freie Finnland. Stockholm, 11. Dez.„Nationaltidende“ meldek aus Haparanda, daß der Verband der Schiffskapitäne in Helſingfors in einer Verſammlung die Frage der neuen Flagge des unabhängigen Finnlands erörtert habe. Man habe ſich auf eine Flagge geeinigt, die auf rotem Grund ein gelbes Kreuz mit 9 weißen Sternen im oberen lin⸗ ken Feld zeige. Die ruſſiſchen Briefmarken find ſchon ſeit dem 15. November durch finniſche erſetzt worden. Die ſchwediſche Preſſe tritt dafür ein, daß Schwe⸗ den als erſtes Land Finnland als unabhängigen Staat anerkennen müſſe. Die zukünftige Lage des finniſchen Volkes hänge davon ab, wie Schweden ſich ihm gegenüber verhalten werde. 8 5 Die Revolution in Portugal. zurückzutreten. Da de 2 Liſſabon, 11. Dez. Die Regierung forderte den Republik auf, i dieſer 7 sich weigerte, ſo wurde er ersucht, ſich als verhaftet zu betrachten. Die itali Baluta. Bern, 11. Dez. richer Zeitung“ meldet aus Italien: Ein Dekret 6. November beſtimmt einen feſten Wechſelkurs(zahlungen während des nach Schluß des Friedens. r in Gold, ſondern auch t einem Zuſchlag von werden. Die öffentliche Be⸗ Börſenverkehr erzielten Kurſe ö e wurde verboten. Am n Mailand für 100 Francs dem 16. November werden keine offiziellen Mittelkurſe Krieges und bis 6 Danach können Zölle in Staats⸗ und Bank n n IL breſſe mehr bekannt ge Einheits brot in Amerika. Kopenhagen, 11. Dez.„Ekſtrabladet“ meldet aus Chriſtiania: Reiſende, die aus Amerika hier eingetroffen ſind, erklären, daß von Neujahr an in Amerika ein Einheitsbrot aus einer Miſchung von Mais und Weizen eingeführt werden würde, da großer Mangel an Weizen beſtehe. Auch auf anderen Gebieten mache ſich der Krieg in Amerika immer mehr fühlbar; namentlich herrſche ſtar⸗ ker Mangel an Kartoffeln, mit denen ausgedehnte Spe⸗ kulationen betrieben würden Die Wirren in Rußland. Petersburg, 11. Dez.(Central News⸗Meldung. Die maximaliſtiſche Regierung hob in einer Proklama tion jeden perſönlichen Grundbeſitz auf und erklärte der Grund und Boden für Staatseigentum. Lenin will die Entſcheidung über den Waffenſtill ſtand der verfaſſunggebenden Verſammlung vorbehalten, um ſich ſelbſt der Verantwortung zu entziehen. Die Ver⸗ ſammlung ſoll angeblich in den nächſten Wochen zu⸗ ſammentreten, doch ſei es fraglich, ob viele Abgeordnett aus den Provinzen zugegen ſein können, da die Eiſen⸗ bahnverhältniſſe ungünſtig ſeien. Der engliſche Botſchafter Buchanan erklärte einer Abordnung der ruſſiſchen Preſſe, die er zu ſich gebeten hatte, die Politik Großbritanniens werde böswillig ent⸗ ſtellt. England empfinde Zuneigung zu Rußland; es wiſſe, wie Rußland durch die ſchweren Kriegsopfer und die allgemeine Auflöſung durch die Umwälzung erſchöpft ſei. England habe keine Zwangsmaßnahmen vor, aber es könne nicht einverſtanden ſein, daß der Rat der Volkskommiſſare ohne vorherige Beratung mit den Alliierten einen Sonderfrieden ſchließe. Der Vertrag vom September 1914 habe auch für die neue Demokratie noch bindende Kraft.(Die Engländer ſchlagen auf einmal einen anderen Ton an.) N London, 11. Dez.„Daily Chronicle“ meldet aus Petersburg, die ukrainiſche Rada habe ſich mit 29 gegen 8 Stimmen gegen einen ſofortigen Waffenſtill⸗ ſtand erklärt. g g Kopenhagen, 11. Dez.„Berlingske Tidende“ er⸗ fährt über Stockholm aus Petersburg, daß Kaledin den Arbeiter⸗ und Soldatenrat in Nowotſcherkesk verhaftet habe. Die Regierung habe beſchloſſen, Truppen gegen ihn zu entſenden. b 8 Die ruſſiſche Staatsanleihe 1906. London, 11. Dez.(Reuter.) Laut Bekanntma⸗ hung können die Inhaber der ruſſiſchen 5prozentigen Regierungsanleihe von 1906, die die Zinsbögen zum Bezug der neuen Zinsſcheine eingereicht haben, gegen Vorzeigung der für die Bögen aufgeſtellten Empfangs⸗ zeſcheinigung die Bezahlung der am 1. November fäl⸗ igen Zinſen bei Baring Brothers in London erlangen. die neuen Zinsſcheinbögen ſollen dann ohne Zinsſchein zom 1. November ausgehändigt werden, wenn ſie aus Rußland eingetroffen ſein werden. Fassen Neibrsektsgesthenke! Postkarten- und Schreib- Album, Taschenmesser, Geldbeutel, Briefmappen, Oeldschein- Täschchen- Bilderbücher, Märchen⸗ bücher, Malbücher, Feder⸗ kasten, Schreibzeuge, — Mundharmonikas— verschiedene Briefpapiere Handel und Vertehr. Valuta und Getreidepreis. Die Preisberichtsttelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats ſchreibt uns: Der Weltmarkt fortgeſetzte Verminderung des Schiffsraumes infolge des Tauch- bootkrieges und die dadurch verurſachte enorme Steigerung der Preiſe ausüben muß. Am ſchlimmſten iſt die völlige Zerrütt ürdn des Seldmarktes in Rußland vorgeſchritten und bereits zu chte dag Kataſtrophe gewo. den. Die Preite sir Lebensmittel haben e 1 ſitzende iſt Frau Antonie Elſas. 4 ft 34 Bis 45 Prbzent. Wüßhrend im Frieden in Neun 35, ſkandinaviſche Krone 26.50 Cents galt, notiert ſie jetzt hel Cents. Am ſtürkſten iſt die Entwertung für den rufiſchen Rub eingetreten. Während im Frieden 9457 Rubel für 9 1 liſche Pfund zu zahlen waren, ind jetzt dafür über 350 Ruh 10 a zeben, alſo das Vierfache. Aber auch das deutſche a 1 im Auslande eine ſtarne Entwertung erſahlen. ähren 11 Frieden für 100 Franken nur 80 Mark zu zahlen waren, 100 jetzt 146 Mark dafür die entrichten. Während im Frieden fir ſchwediſche Kronen mit 112 50 M. notierten, ſind jezt 5 233 Mk. zu zahlen. Während für 100 holländiſche im Frieden 168,70 Mk. zu zahlen waren, gelten ſie jez be. Mark. Hierin liegt der Grund daß das Deutſche Reich und ſtrebt iſt. die Einfuhr ſoweit wie möglich zu beſchränken ben ſoweit ſie unentbehrlich ſt, nicht mit Geid, ſondein mit Woll zu begleichen, alſo Ware gegen Ware umzutauſchen, ſtatt 5 gegen Geld. Die gleiche Wirkung der Geldentwertung ma a ſich aber auch im Inlandsverkehr bemerkbar, indem au Wal guge in ſteigendem Grade flalt Geld gegen Ware. Ware gegen ge umgetauſcht wird. Es hieße, den unabänderlichen Geſetzen 1 deut Wirtſchaftslebens ins Geſicht ſchlagen, wollte man dieſe ein fag 3 die and elementare Tatſache leugnen. Es iſt eine ganz natürli N unvermeidliche Folgerung, daß dieſe allgemeine Geldentw enn, im internationalen Verkehr ſteigenden Einfluß auf die inläng eng 1 eine Höhe erreicht die an die Preiſe der franzöſiſchen argen 3 lution erinnert. So werden an den ruſſiſchen Getreidemärkt 4 1 tuch für Hafer, Roggen und Gerſte bis zu 20 Rubel für 1 Pud uuf 1 5 5 Friedenskurs umgerechnet bis zu 12 Mk. 15 1 könn den Zentner gezahlt. Nur wer ſich dieſe Verhältniſſe ur kli Augen führt, vermag die Vorgänge zu beurteilen, die ſich! 1 0 Zeit auf roi dem und wirt Haktſichem Gebiete abſpielen. fand VV 108 3 4 1 Vermiſchtes. ein!“ und „Ein Enkel Bismarcks geſtorben. An den Folgen n fer Leidens iſt in einer Kieler Klinik Rittmeiſter Graf C visto N a Rantzau geſtorben. Er ſofgte ſeinem erſt zu Ende Kahen ber heimgegangenen Vater. Der Verſtorbene ſtand im 37. en ng jahre. Der Gräfin Marie zu Rantzau, der Tochter des e Bismarck, iſt von den drei Söhnen nunmehr nur noch der II 0 Graf Heinrich geblieben.— 8 5 Sieben Brüder mit dem Eisernen Kreuz. Der in Boral 8 bei Nortorf(Schleswig⸗Hoſſtein) wohnende Altſitzer Mente zahn Pöhls hat ſieben Söhne, die ſämtlich an verſchiedenen Ir fe den im Felde ſtehen. Alle ſieben Söhne Pöhls ſind wegen Lache der keit vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuz asg he dg worden. Einem der Söhne Pöh's der als Sanitätsunſero!“? im Felde ſteht iſt außerdem eln ODkplom verliehen worden Undank. Ein betagtes Acchitekten⸗Ehepaar in Berl die 14jährige Eliſe Nickel. die Tochter einer Krieger beg Pflegetochter zu ſich genommen und ließ das Kind, das 9975 die Fortbildungsſchule beſuchen. Dieſer Tage 1 ge as Ehepaar vergiftet im Bett. doch wurden beide no tettet. Die Nickel geſtand, daß ſie die Pflegeeltern ellen, Oeffnen des Gashahnens im Schlafzimmer habe töten weil ſie in der Haushaltung häte mitarbeiten ſollen. 50 Zertner Aepfel beſchſag ahmt. Ein Beamter andler liner Preispeü ungsſtelle erm„daß bei einer Ke ale 8 K. ſeit Mitte November dieſes Jahres in einem 1— Zentrum Berlins Nenel agerten. Die Ware ſollte offene det der Kleinhändlerin zu Weihnachten unter ließerſchregaf Ber. durch das K Le 55 eſte 20 5 i e Württemberg. 1 () Stuttgart, 10. Dez.(Schweres S 1 6 0 l bahnunglück.) Geſtern abend 5½¼ Uhr entgle⸗ ie* 5 von Zuffenhauſen kommender Vorortzug der 1 ento 5 mit drei vollbeſetzten Wagen an der Kurve beim Würze dab (am Roſenſteinpark“ in vollſter Fahrt. Die Wagen ſti da dolz um, ein fürchterliches Krachen und Splittern, 0 fog ede Jammern und Stöhnen der verletzten Fahrgä 15 Die erſte Hilfe kam von der nächſten Polizeiſtalib Rot hat kurzer Zeit waren auch die Berufsfeuerwehr, 7 Kreuz und verſchiedene Aerzte zur Stelle, Ober meiſter Lautenſchlager und Polizeidirektor Dr. Laer erſchienen am Ort des Unglückfalls. Aus den Trüm go. wurden zehn ſchwerverletzte Perſonen hervorgezoge ei 5 auf denen eine, eine Frau, ſtarb, als ihr auf der Po ger den ſtation ein Verband angelegr wurde. Die meiſten dur wundungen ſind glücklicherweiſe leichterer Art un) 15 Glasſplitter vernrlach! 5 0 60 ———— 0 em Baden. 8 n (J Karlsruhe, 11. Dez. Im dichtgefüllter, unn, nan trachtſaal ſprach geſtern abend auf Einladung chstaht vieſ tionalliberalen und des jungliberalen Vereins Ron dem en abg. Dr. Streſemann über das Thema„ weit nd alten in das neue Deutſchland“. Seinen über gauge in mit digen Ausführungen felt der Redner die Borg, eis Wü Oſten, die Waffenſtillſtandsverhandlungen voran en e N dem ten, daß wir damit auf dem Weg zum Frie die 5 drin geſchritten ſeien. Im folgenden beleuchtete er ges un borz tiſche Lage, die Wirkungen des Tauchboot⸗Kroſſch fü 8 die Anstrengungen unſerer Feinde, da ſie militä ge sole in mehr ſiegen könnten, durch diplomatiſche Schach i tel gan wie möglich für ſich heraus zu ſchlagen. Im übe, ſeiner Ausführungen ſtanden dann ſeine Darleg die politiſchen Wirkungen des Krieges. bruch Rz dabei hervor, daß der wirtſchaftliche zuſammend ſterſche lands bei uns in Deutſchland noch immer. Völker, werda Deutſchlands Zukunft dürfe nicht nür aul gt be übergebe gründet ſein. Auf innerpolitiſche Fragen aff ſei betonte der Redner, daß der Mee Torfi 5 Berufung Hertlings, Friedbergs und von z die fine wichtige Reichspoſten beſeitibt worden ſei. ſe eine zielle Lage Deutſchlands anbelange, ſo ſei oichland 15 und er habe die feſte Hoffnung, daß! eutſch. Schatz, () Karlsruhe, 11. Dez. Um den geſta ieh un an gaben und erhöhten Anforderungen, die er 2 ensze vor nicht geringerem Maße auch die kommende Ir iſt Bo Reit die Frauen ſtellt, gerecht werden zu 1b eine or deut kurzem ein Verband der iſraelitiſchen Fraue teten Zen; dens, mit dem Sitz in Karlsruhe ins Leben gen uin ige (Pforzheim, 11. Dez. Felde gefallenen Bürgermeiſters Dr. der Stadtverwaltung tä Ausſicht genommen. Die Erſatzwahl finde? den Donnerstag ſtatt. (Ettlingen, 11 as einem Etſenbahnwagen, au dem fe bie promt 1 en, 16 Paket Zucker. Die Früchtchen ſind er⸗ t ( Singen⸗Hohentwiel, 11. Dez. Der hier abge⸗ ne 50. Verbandstag der Oberbadiſchen Kreditge⸗ uſchaften war aus dem Oberland ſtark beſucht. Der band umfaßt heute über 28 000 Mitglieder. Zu un der Sitzung gedachte der neue Verbandsdirek⸗ Schleicher ſeines verſtorbenen Amtsvorgängers Stad⸗ von Jeſtetten. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand Gründung von Mittelſtandshilfskaſſen in Baden, de zuſtimmte. Aus dem Bericht des Verbandsdirektors bing hervor, daß die Geſchäftstätigkeit in allen Verbands. bereinen auch im dritten Kriegsjahr ganz bedeutenk genommen hat und daß ſich bei allen Vereinen be tende flüſſige Geldmittel angeſammelt haben, die füt e Uebergangs⸗ und Friedenszeit wertvoll ſind. 1 Karlsruhe, 10. Dez.(Ein Geſetzentwurf nver ir Doppelbeſteuerung.) Die badif kͤnung hatten beim Miniſterium des Innern einen An⸗ 49 geſtellt, die geſetzliche Möglichkeit zu ſchaffen, daf k in badiſchen Städten wohnenden Perſonen, welche in ihrem Heimatsſtaat einen Wohnſitz haben und 655 Grund des Doppelſt urrgeſetes herangezogen werden ien. Das Miniſterium des Innern hat ſich nun bereil klärt, einen entſprechenden Geſetzentwurf im Landtag linubringen. Sollten ſich aus dieſer doppelten Um Aeveranlagung Härten ergeben, ſo ſoll eine Milderung el uge gefaßt. a 1 11 Maunheim, Geſtern nachmittag hat ſich der der Jahre alte Volksſchüler Oskar Sütterle an einen in da Fahrt befindlichen Zug der Oberrheiniſchen⸗Eiſen, en 5 eſellſchaft gehängt, wobei er zu Fall kam und unter 4 der Zug geriet. Dem Knaben wurden beide Beine und 42 Kopf abgefahren.— Mit Salzſäure verſuchte ſich 7 24;ährige Dienſtmädchen Roſa Bünzlin aus Lud⸗ gshafen zu vergiften. Die Lebensmüde wurde mi P te 1 leren inneren Verbrennungen in das Krankenhaus 1 Möcefert. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Das „ tachen wollte ſich ſchon früher einmal mit Leuchtgas 8 he giften.— Am Freitag kam das 3 Jahre alte Söhn⸗ den des Nachtwächters Karl Wolf, wohnhaft zu Brühl fei ener zu nahe. Durch herabfallende Kohlen fingen 43 a leider des Kindes Feuer. In ſchwerverletztem Zu⸗ 1 10 wurde es in das Allgemeine Krankenhaus einge⸗ gdlert. Das Kind iſt den Brandwunden erlegen. 5 ee. Naſtatt, 10. Dez. An der Kanalbrücke wurde iti früh ein Wachtmann von einem Zug überfahren. 11 8 wurde in das Garniſonslazarett eingebracht. Fele Forbach(Murgtal), 10. Dez. Nach den auf⸗ 3 Unterſuchungen ſind die bei den Bauarbeiten s bad. Murgwerks im Murgſtollen auftretenden Quell- f daſſer zum Teil ſtark radiumhaltig. Die Quellen mit e ut Emanationsgehalt werden ſo gefaßt und abgeführt, 1 ihre Verwertung zu Heilzwecken ermöglich bleibt. 1 abe Waldkirch, 10. Dez. Durch Feuer wurde das 4 olerſtroh ſche Sägewerk(Stadtſäge) ſamt den vielen 1 3 zerſtört. Der Schaden iſt recht U g end. 0 95. 0 bat 05 Karlsruhe, 5. Dez. Wie die Blätter melden, 1 un ie Bad. Eiſenbahnverwaltung mit ſofortiger Wir⸗ 4 den angeordnet, daß Arbeiter und Arbeiterinnen in 1 Zügen unbedingt getrennt zu fahren haben. J ti 0 Karlsruhe, 5. Dez. Der 70 Jahre alte Priva⸗ auf Fat Haas ſtürzte von dem Hofe ſeiner Wohnung 3 Weg, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb an Folgen der Verletzungen. 5 g donſtn 2 1 na deaſten Beſorgniſſe über die wachſende Unterernäh⸗ Randes Volkes und deren Folgen dargelegt, ſowie auf a Mängel in der Lebensmittelverſorgung hinge⸗ Insbeſondere fordert er ſtrengſtes Vorgehen ge⸗ ndel ucher, ſowie gegen den Tauſch⸗ und Schleich⸗ mit 5 erlußerdem hat der Bezirksausſchuß gemeinſam 1 Wünſ d ren Organiſationen im Landtag eine Reihe von der en, in Bezug auf die Wohnungsfürſorge nach Drin rieg unterbreitet. Durchgreifende Maßnahmen ſeien 1 dorzube notwendig, um der drohenden Wohnungsnot 1 8 eugen. a „ 110 Pforzheim, 5. Dez. Im Güterbahnhof entſtand gan Nen Oellager Feuer. Durch den Brand wurde das Ante Lager zerſtört. Der Schaden beträgt rund 2500 Mk. 2 ö Lokales. ü W. Verjährungsfriſten. Die Verbednungen üben die 197 n neuerdings dahin geändert worden, daf a i Schluſſ ö 191 del 5 nicht vor dem Schluſſe des Jahres 191 i Getreideausdruſch und Abnahme. Nad na erfügung des Staatsſekretärs des Kriegsernäh 5 ind die Vorräte von Getreide(auch Futter 5 ſenfrüchten bis ſpäteſtens 28. Februar 1918 aus⸗ . und alsbald an die Kommunalverbände abzu⸗ nt Die Landesſtellen können einen früheren Zeit 15 anberaumen. Von da ab wird der Höchſtpreil 0 um 5 Mk. für den Zentner herabgeſetzt. Ver 13 Vorräte werden ohne Vergütung enteignet bc; Tarifvertrag für das Baugewerbe. In irtſchaftsamt haben Verhandlungen zwiſchen den intra Arbeitgeberbund für das Baugewerbe und der lhendederbänden der Bauarbeiter ſtattgefunden, die z oe 0 Verſtändigung geführt haben: Der Reichs 05 kin rag für das Baugewerbe und die ihn ergänzender K n werden unverändert bis zum 31. Mär 1e erlängert. Vom 10. Dezember 1917 an erhalten auarbeiter eine neue Teuerungszulage von 10 Pfg e Arbeitsſtunde. Auf dieſe Zulagen ſollen die ſei nſoweit angerechnet werden, als die An. ibrer Vereinb rung ausdrücklich vorbebalter E eſſen, Fahrgelder und Auslöſung bis zu zwei chen Städte der Städte GGurch eintreten, daß das Beſteuerungsrecht geteilt wird 83 b Mannheim, 10. Dez. Um der herrſchenden ei nach dem Kriege alle rſcheinlichkeit nach ſich ernden Wohnungsnot 1. bat der Stadtral 1 ündung einer Wan Siedelungsgeſellſchaſ babten Verhandlungen bewilligten örtlichen Sonder. 5 255 8 1 oder die Vereinbarung nach dem 30. Seßkember 1971 zbgeſchloſſen worden iſt. Nebenvergütungen für Mittag Mark fü⸗ den Tag kommen nicht in Anrechnung. Am 1. April 1919 tritt eine weitere allgemeine Erhöhung der Teuerungs zulage um 5 Pfg. für die Arbeitsſtunde ein. Außerden haben ſich beide Parteien das Recht vorbehalten, falle eine weſentliche Aenderung der Preiſe für Lebensunterhal von Juli bis Okte ber 1918 eintreten ſollte, neue Ver handlungen über eine Erhöhung oder Herabſetzung den Teuerungszulagen zu verlangen. Dieſe ſollen nach den 1. Oktober 1918 vor dem Reichswirtſchaftsamt ßattfinden, Im auch die Entſcheidung der Frage, ob eine weſentlicht —orung eingetreten iſt, überlaſſen wird. Für das augebiet und ſeine Grenzbezirke der Provinf en und für die beſetzten Gebiete gilt die neut rrung nicht. Die endgültige Wirkſamkeit dei Vereinbarung hängt noch von der Zuſtimmung der Ge⸗ neralverſammlung des Arbeitgeberbundes und des Ver⸗ bandstages des deutſchen Bauarbeiterverbandes ab. Dit Beſchlußfaſſung des Arbeitgeberbundes ſoll bis zum 10. Dezember ſtattfinden, während ein Verbandstag des Bau⸗ arbeiterverbandes erſt im März nächſten Jahres ſtatt⸗ finden kann. Vorſtand und Beirat des Bauarbeiterver⸗ bandes werden aber ſchon in den nächſten Tagen zu der Vereinbarung Stellung nehmen. Der Verband der Zimmerer und der verwandten Berufsgenoſſen Deutſch⸗ lands und der Zentralverband chriſtlicher Bauarbeiter Deutſchlands haben ihre Zuſtimmung ohne Mitwirkung ihrer Verbandstage erklären können. — Für die Biertrinker. Keinen Mangel an Bier ſoll im neuen Wirtſchaftsfahr 1917/18 die Zivilbe⸗ dölkerung in Bayern trotz der Herabſetzung des Malz⸗ kontingents auf 15 Prozent haben, behauptet die„Baye⸗ riſche Staatszeitung“. Der Ausfall an Brauſtoffen ſoll durch Herſtellung eines Einheitsbieres, das nur 3 Pro⸗ zent Stammwürze haben wird, wettgemacht werden. Die Berliner Brauereien ſollen ſich ſogar bereit erklärt haben, ein Bier mit nur 1 Prozent Stammwürze zu brauen! — Füttert die Vögel! i— Die Vergütung der Gemeinden für vie amtlichen Bekanntmachungen. Die Stadtverordne ten⸗Verſammlung in Herne erhöhte die Entſchädigun⸗ en, die die Stadt an die Zeitungen für die Veröfſent ichung der amtlichen Bekanntmachungen zu zahlen hat von 750 auf 1500 Mark, mit rückwirkender dieſer Gelegenheit wurden von einem Stadtverordneter Ausführungen gemacht, die— weil für die Lokalpreſſe im allgemeinen zutreffend— an dieſer Stelle Platz fin⸗ den mögen. Der Herr führte u. a. aus: Wenn man ſich die unzähligen Bekanntmachungen, die der Magiſtrat in einem Jahr erläßt, vergegenwärkigt, und dem die Entſchädigung gegenüberſtellt, dann findet man ein arge⸗ Miß verhältnis. Ich ſchätze die Zeilenzahl, die für den Druch dieſer Bekanntmachungen zu ſetzen ſind, auf mindeſtens 50 004 Zeilen. Die Selbſtkoſten für die gemiſchte Zeile zu ſetzen betragen 5 Pfg. Das macht bei 50 000 Zeilen 2500 Mark. Rechnet man nun noch das Papier und den Druck hinzu, dann ſtellen ſich die Selbſtkoſten auf ö ber 3000 Mark. Meine erren! Ich habe hier nicht die Abſicht, mich für die Herner eitungen ins Zeug zu legen. Das iſt ihre eigene Sache, Aber ich möchte die Eyre der Stadt gewahrt wiſſen. Die Stadt ſollte ſich zu vornehm halten, Geſcheuke von den Zeitungen an. zunehmen und ich halte es für ein Geſchenk, das die Zeitungen der Stadt darbringen für die Aufnahme dieſer Bekanntmachungen. Es gibt kein Gewerbe, das finanziell derartig durch den Krieg getroffen wird, wie das Zeitungsgewerbe. Auf der einen Seite eine Steigerung der Rohmaterialien um 300 bis 500 Prozent: Ausfall faſt aller Geſchäftsanzeigen, auf die das Zeitungweſen nun einmal eingeſtellt iſt und die ſeine Haupteinnahmequelle bildeten. Auf der anderen Seite nur eine geringe Abonnements⸗ e ne die die Verteuerung der Rohmaterialien nicht wett machen kann. Es mußten bereits Hunderte von Zeitungen ihr Erſcheinen einſtellen. Weitere Einſtellungen werden folgen. Es ſieht faſt darnach aus, als wenn man allmählich die ſämt⸗ lichen Zeitungen als ein läſtiges Uebel erdroſſeln wolle. Hier⸗ hu ſollten die Städte nicht beitragen, ſondern eine Entſchädigung zahlen, die wenigſtens den Selbſtkoſten entſpräche. — Preisſteigerung der Tierßelze. Ganz mär⸗ chenhaft klingen die Preiſe, die jetzt für Pelze(rohe Standware) bezahlt werden: Füchſe 100 Mk., Stein⸗ marder 125—150 Mk., Baummarder bis 100 Mk., Iltis bis 45 Mk., Dachſe 10 Mk., Maulwurfsfelle 1 Mk. Luther und die Entſcheidungsjahre der Re⸗ formation. Von den Ablaßtheſen bis zum Wormſer Edikt. Von Karl Kolkoff. Angeregt durch den Auftrag, zu der von Dr. Borcherdt beſorgten Luther⸗Ausgabe die Entſtehungsſituation der ausgewählten kirchenpolitiſchen Schriften zu zeichnen, iſt der Verfaſſer zu der Abfaſſung dieſer zuſammenfaſſenden Darſtellung des wichtigſten Ab⸗ ſchnittes der deutſchen Reformation gekommen, in dem ſich der Geiſt Luthers am reinſten auswirkte, in dem aber die Gefahr, durch die Machenſchaften der römiſchen Gegner und der dieſen Verbündeten erſtickt zu werden, am größten war. In einer an Rankes Darſtellungskunſt erinnernden Form ſehen wir die Männer, die in jenen erregten Tagen mitwirkten, an uns vorüberziehen, ſehen ſie zum Teil, wie Papſt Leo X. und Kajetan, in neuer Beleuchtung. Immer aber behalten wir das ſichere Gefühl, von kun⸗ diger Hand und in unvoreingenommener, den beſten Traditionen deutſcher Geſchichtsſchreibung entſprechender Weiſe geführt zu werden. Das Buch dürfte eine der wertvollſten Gaben zum Weihnachtsfeſte ſein, zu der der gern greifen wird, der die dramatiſch bewegteſte und entſcheidungsvollſte Zeit ihres Werdens in ihren letzten Zuſammenhängen kennen lernen will.(Verlag von Georg Wal“er, München und Leipzig) — Löhnungsgufbeſſerung. Im„Militarverord⸗ nungsblatt“ wird jetzt die zugeſagte Aufbeſſerung der 1 für Unteroffiziere und Manuſchaften bekannt gegeben, die am 21. Dezember in Kraft tritt. Danach wird die Löhnung erhöht: a) bei mobilen Formationen für Vizefeldwebel und Vizewachtmeiſter, Fähnriche und Sanitätsvizefeldwebel von monatlich 63 auf 75, für Sergeanten, Oberfahnenſchmiede und Sanitätsſergeanter von 57 auf 67.50, für Unteroffiziere, Fahnenſchmiede, Waffenmeiſterunteroffiziere, Regiments⸗ und Bataillons ⸗ Tamboure, Hoboiſten, Horniſten und Trompeter, Sani⸗ kätsunteroffiziere, Oberbäcker und ſonſtige Oberhandwer⸗ ker, ſofern die genannten Funktionsunteroffiziere nicht einen höheren Dienſtgrad bekleiden, von 40 auf 48, für Sanitäts⸗Gefreite und Militärkrankenwärter⸗Gefreite von 23.40 auf 28.50, für Obergefreite und Gefreite von 18.90 auf 24, für Gemeine und Militärkrankenwärter⸗Ge⸗ raft. Be ebangel Airengor Senenbein z deine von 15.90 auf 21 Mark; b) bei immobilen For. FV) 8 8 8 2* 7 — mcrrtoner und iu Lazaretk für die gleichen Karger rien von 57 auf 69, von 49.50 auf 60, von 33.60 auf 42, von 18.90 bzw. 17.40 auf 22.50, von 12.90 bzw. 11.40 auf 16,50, von 11.40 bzw. 9.90 auf 15 Mark — Geſuche um Gefangenenaustauſch. Das Kriegsminiſterium teilt mit: In den an das Kriegsmini⸗ ſterium gelangenden Geſuchen betr. Austauſch von in Kriegsgefangenſchaft befindlichen ſchwerverwundeten oder kranken Heeresangehörigen ſind häufig nicht der Trup⸗ denteil, dem der in Betracht kommende Mann zur Zeit ſeiner Gefangennahme angehörte und das Gefangenenlager ꝛder Lazarett, in dem er zur Zeit der Einreichung des Ge⸗ ſuches ſich befindet, angegeben. Hierdurch werden Rück⸗ fragen erforderlich, welche die Erledigung der Angelegen⸗ heit unnötig verzögern. Die genaue Angabe der er⸗ vähnten Punkte trägt weſentlich zur Beſchleunigung der Behandlung der Geſuche bei. 5 — Erleichterung des Kohlenmangels. Im Te⸗ ſember geht der Rübentransport für die Zuckerfabriken ruf der Eiſenbahn zu Ende. Dann werden wieder eine zroße Anzahl von Wagen für die Kohlenbeförderung ver⸗ ſügbar ſein. Kohlen ſind in durchaus genügender Menge dorhanden, zurzeit warten nach der„Köln. Ztg.“ drei Millionen Tonnen auf den Abtransport. i — Kohlenſparer. In letzter Zeit ſind vielfach ogenannte Kohlenſparer zum Kauf angeboten worden. Vom Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung wird dar⸗ mf hingewieſen, daß es derartige, wirklich Kohlen ſpa⸗ dende Apparate für Hausbrand nicht gibt und daß die zetreffenden Vorrichtungen in den meiſten Fällen völlig — Fſt auch die Bewilligung von Wucher⸗ preiſen ſtrafbar? Dieſe Frage hört man oft be⸗ jahen. Dies iſt, wie das Reichsgericht unterm 2. Juli 1917 entſchieden hat, irrig, ſofern es ſich nicht um ein abgekartetes Geſchäft handelt. Das Verbot richtet ſich nur gegen denjenigen, der Preiſe fordert oder ſich oder einem anderen verſprechen läßt, die einen übermäßigen Gewinn enthalten, nicht aber gegen den Käufer, der ſich freiwillig oder der Not gehorchend dazu herbeiläßt, den geforderten Wucherpreis zu bewilligen. Der Käufer kann ſich nur inſofern ſtrafbar machen, als er zum Fordern von Preiſen, die einen übermäßigen Gewinn enthalten, auffordert oder anreizt. In der bloßen Bewilligung eines vom Verkäufer geforderten, ſei es auch dem Käufer er⸗ kennbaren Wucherpreiſes, kann ein ſolches Auffordern oder Anreizen nicht gefunden werden. 9 4 Auszeichnung. Fahrer Philipp Hirſch, Sohn des Magazinarbeiters Gg. Hirſch der ſchon die Badiſche Verdienſtmedaille beſitzt, erhielt das Eiſerne Kreuz 2. Kl. Jäger Polz, Sohn des Peter Volz, erhielt aus Tapferkeit vor dem freinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe; derſelbe iſt auch im Beſitze der Bad. Verdienſtmedaille. Verantwortlich für die Redaktion ag. Zimmermann, Seckenheim e Sammel ⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft Verloren! 1 Psitſche, von Luiſenſtraße bis zum Brechloch; abzu⸗ geben Luisenstr. 7. Seife Händereinigungs mittel, Ruhrkohlen⸗ ſchlawem, Golkuchendüngermittel, Kohlen ſanren Kali Püngerkalk, Kaliſalz, Oelkuchendüngermehl, Hühnerfutter und Findetzarn iſt im Lager vor⸗ rätig.— Feere Jäcke möchte man im Tager abgeben. 5 Der Vorſtand. Donnerſtag, nach den Gottesdienſte Probe. für Alle im Konfirmandenſaal. 5 e 8 Das Henesie! Das leneste! Interessante Unterhaltungs-Spiele empfiehlt Buchhandlung Georg Aimmermann. a ru*. „ eee er i οοτ . 2 Gänse Ff Hindorpeltfele entlaufen. eccht nußbaum poliert mit Matratze gut erhalten, zu verkaufen. Näheres Haupt⸗ ſtraße 158(Laden). 1 Abzug. geg. gute Belohnung Dam mſiraße 16. 83 5 3 e eee 1 Frauenverein Jeckenheim. prima Kernlederschoner Wai 1. Abteilung: Rotes Kreuz. eee e eee eee e ee eee eee Um dem Rohſtoffmangel zu begegnen, wie auch der Kriegswohlfahrtspflege vermehrte Geld⸗ mittel zuzuführen, veranſtaltet der Londesverein vom Roten Kreuz eine 1 * 8 10 ö Hhaus- Sammlung von alten Zilinderhüten, alten Filzhüten jeder Art, ſowohl Herren⸗ als auch Damen⸗ und Kinderhüten.(nicht Strohhüten.) Wir bitten die verehrl. Ginwohnerſchaft dieſe Sammlung nach Möglichkeit zu bedenken, ſie wird durch Schüler vorgenommen am Donnerslag den 13. Dedember nachmuags 3 Bei dieſer Gelegenheit können auch noch in den Häuſern nutzlos herumliegende Konſerven⸗ büchſen abgeliefert werden. bin ich in der Lage dclang? Verrat reicht, vaden kanten 20 betriigen Schuhhaus ö folgen. an Diejenigen Hausbeſitzer, denen im Jahre 1917 mindeſtens ein volles Vierteljahr eine Mietwohnung völlig leer ſtand, ohne daß dafür Miete entrichtet wurde, wollen dies unter Vor⸗ lage des Waſſervertrags bis ſpäteſtens 31. Dezember 1917 Vormittags von 8 bis 12 Uhr, auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 an⸗ melden, damit der bezügliche Waſſerzins zurück⸗ vergütet werden kann. Wohnungen, in denen Möbel oder ſonſtige Gegenſtände untergebracht ſind, gelten als bewohnt. Auch für zufolge Militäreinberufung vorübergehend unbenützte Wohnungen kann eine Rückvergütung nicht er⸗ Wir bitten die obige Zeit genau einzuhalten, da ſpätere Anmeldungen keine Berückſichtigung mehr finden können. 5 Seckenheim, den 8. Dezember 1917, mit Gemeindebaegeehaft dadelaieher:- seleelRn,ο Hurlstue Wo, 2950. Telephon bormittags, 15 ö N müſeernte betr. 5 Auch für das kommende 1 Für die Gewinnung guter 6 40 lernten müſſen die Gemüſefelder und Gärten ehen Stadt Sparkasse Sehioetæin 2 . S. Samtliohe Hinlagen werden vom Lage dar Ziasalllas an zu 40% bergiust. Aassenstundea I U 2—6 Uhr nachmittags. Georg Röser, Seckenheim. Agenturstelle: Diejenigen Waſſerkonſumenten, bei chen fich für das Jahr 1918 gegenüber. 0 beſtandenen Vertragsverhältnis pro 1917 2 a änderungen ergeben haben, die den Waſſerzin erhohen oder vermindern, werden aufgeforder dies unter Vorlage des Waſſervertrags ſpateſtens 31. Dezember 1917 jeweils Bor; mittags von 8 bis 12 Uhr, bei Meidung vor Unannehmlichkeiten auf dem Rathaus Zimmet Nr. 7 anzumelden. 1 Seckenheim, den 8. Dezember 1917. b Gemeinderat: Volz. Koch.. Dekanntmachung. Obſtbaumpflege und Sicherſelge der nächſtjährigen Obſt⸗ un 0 Obſt und Gemüſe ſind im laufenden gaht allgemeinen gut geraten. Die reiche Ernte au Gebieten kam Erzeugern und Verbrauchern ſehr hege gule Jahr ſind wir auf e [Ernte angewieſen. not⸗ Um rine gute Obſternte zu erzielen, i 30 wendig, daß die Bäume jetzt oder in der näch den e gepflegt und gedüngt und die Schädling ge⸗ kämpft werden. Junge Bäume müſſen ſachgemuß en ſchnitten, die älteren ausgeputzt und gereinigt 50 elne Dringend erkorderlſch ist nach der guten Stute hoden telchliche Düngung der Bäume. Auf ein Ar Bau neben gebe man(unter der ganzen Krone gut verteilt), 8 bis racluchen Mengen Pfahl, 10 g. Kalgalz un fe 10 Kg. Thomasmehl. Es ſei auf das Flugblatt un des Kreisausſchuſſes verwieſen;„Anleitung zur peter der Obſtbäume.“(Koſtenlos durch dea Obstbau zu beziehen.) pflügt und umgegraben und ebenfalls gedüngt une Die Düngung iſt der nächſtjährig zu pflanzenden Galen art anzupaſſen; Sortenwahl und Fruchtwechſel Beachtung finden. N Mannheim. den 28. November 1917. Der Kreisausſchuß: gez. König. Beachtung zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 11. Dezember 1917. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch N A 5 Kunz. Gemeinderat: 5 ſſſſſaaanaap pa mmcere gt ſſſcaercmp agg gen Volz. Koch. .— 5 8 2 eee ere a 53 1 Millionär iſt wie Sie, ſo hat das Unglück nicht langen „„ Pulver und Gold. Beſtand. Nehmen Sie Ihre Anweiſung zurück.“ 5 VVT„Sie ſind in der Tat ſehr hart,“ verſetzte ich mit b 2955 W zuckender Lippe.„Beſinnen Sie ſich, Blanche, ob es 1 hung.„Nachdruck verboten.) Ihnen nicht möglich iſt, von mir wiederzunehmen, was N 5 i ich Ihnen genommen habe.“ .„Ich dachte,“ fiel ich betroffen ein,„ich hätte Ihnen e e 0 meinem Briefe geſagt, daß ich nicht gemeint habe, ſnien damit ein Geſchenk zu machen! Es iſt mir eine che Kühnheit nicht eingefallen. Der Abbe hat mir zeſagt, daß Sie dieſe Summe und damit Ihr ganzes ermögen an den Staat hingeben müßten und würden. Da ich aber der Unglückliche bin, der Sie in dieſe Not⸗ vendigkeit gebracht, ſo habe ich nicht gezögert, Ihnen dieſe Summe wieder zu erſetzen. Sie ſind bei der ganzen Sache doch unſchuldig und Sie dürfen nicht darunter eiden! Vielleicht habe ich taktlos gehandelt. Es iſt mög⸗ ich. Ich kann es in meiner jetzigen Gemütsverfaſſung ticht klar beurteilen. Ich war in Verzweiflung über as, was mir der Abbe geſagte hatte, und ich wußte ticht, was anderes tun!“ „Ich werde Ihre Anweiſung nicht annehmen!“ „Das betrübt mich mehr. als ich Ihnen ſagen kann. Würden Sie ſie annehmen, ſo würde ich denken, Sie herziehen mir, was ich hier tun mußte, Sie hätten keinen Argwohn irgend einer Art mehr gegen mich. Sie würden nich beruhigen und ich würde Ihnen tief dankbar ſein, daß Zie, wenn vielleicht auch mit Widerſtreben, etwas getan, .. tun Sie es, tauſend Taler. „Nein,“ ſagte ſie mit derſelben Schärfe.„Geſetzt auch, Sie machten ſich Vorwürfe, oder beſſer, es be⸗ unruhigte Sie, daß Sie ein Unheil über mich bringem mußten— ſo würden Sie doch gar zu verſchwenderiſch handeln, mit ſolch einem Geſchenk eine kleine Unruhe von Ihrem Gewiſſen abſchütteln zu wollen. Um eine Sache, die ihn ein wenig peinigt, von ſich abzuſchütteln, gibt kein verſtändiger Mann ſo viel Geld aus. Selbſt für einen Millionär ſind zweihunderttauſend Francs eine große Summe, und ich will zu ſolcher Verſchwendung nicht helfen!“ f f Sie ſprach mit einer außerordentlichen Bitterkeit. „Hören Sie mich an, Blanche,“ verſetzte ich.„Sie bedürfen des Vermögens. Eine junge Dame, in Ver⸗ hältniſſen aufgewachſen wie Sie, bedarf des Vermögens, für Sie iſt es eine Lebensbedingung! Für mich iſt es ganz etwas Anderes. Wenn Sie dieſe Summe von mir an⸗ nehmen, ſo bleibt mir noch völlig genug, um ein oder auch zwei Jahre lang bequem, ja glänzend leben zu kön⸗ nen; mehr bedarf ich nicht, denn ich habe für niemand zu ſorgen und in einem oder zwei Jahren habe ich eine 450 im Juſtizdienſte, und der Staat ſorgt für mich!“ ö Sie ſah faſt erſchrocken auf und mich an. „Sind Sie denn kein Millionär?“ fragte ſie haſtig. „Nein. Ich bin ein jüngerer Sohn; mein älterer Bruder hat von meinem Vater ein einträgliches Gut er⸗ erbt; ich von meiner Mutter beinahe ſechsundfünfzig⸗ Die Anweiſung dort beträ ä fzigtauſend e— e let 4 eiundf Be⸗ Sie ſah mich mit einem Blick unverhohlenſten n ſtürzung an, dann erblaßte ſie noch tiefer 2 langſam die Anweiſung von ihrem Tiſche un dieſe ebenſo langſam in kleine Stücke zu zerreiſg e 14 Hände zitterten dabei; die Muskeln ihres Geſich Nie ten— es war ein eigentümliches nen, deſſen Bedeutung mir vollſtändig unklar g „Blanche!“ ſagte ich mit flehender Stimme eren von einer plötzlichen Rührung übermannt, 0 Grund ich mir in dieſem Augenblicke ſchwer hätt Hand zu ſchaft geben können. Ich ſtand auf, um ihre* i ergreifen. Ute beide Hände vor das Geſicht. Ich ſah, daß fie l brach in Schluchzen aus und wandte ſich, um eilen. l 179 10 er. Schultern legte und ſie an mich ziehen walt in. entzog ſich mir mit äußerſter Heftigkeit.„ ſie aus gehen Sie, ſagen Sie mir nichts, nichts!“ rief „o, gehen Sie, gehen Sie!“ 1 Damit eilte ſie davon und war im na blick zum Zimmer hinaus. Ich ſtand meiner Sinne nicht meh Gedanken wirbelten mir durch den Kopf; recht, was geſchehen und was die ganze S chſten A. Die ſteht und tauſendfaches Elend rings um Gatfebung folge! 7 m 0 N beiden 71 baten 1 f u Vorſtehendes bringen wir hierdurch mit Bitte 7 Spiel in ihre e en? 2 145 gen-* * mächtig, nich N 1 % ich fühlte mich ſelbſt nur den Tränen nahe. einer Bekanntmachung. 0 f N drü⸗ Mit Heftigkeit entriß ſie mir ihre Rechte und deine daß die Tränen zwiſchen ihren Fingern hindurchg ortz 5 9 1 1 9 — S SSS OSS S ASS SSS YO 2 S=