8 dummen. 13. Deenber 107. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und f. Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich 75 Pfg. ü bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mek. 2.25. Bekanntmachung. u. unn Amis blatt Her Bürgermeister amter Sscenhelm, MDwesheim, Mecar hanse aud Edingen. Pruck und Verlag von Wag. Bmmermanm, Seckenheim Militär⸗Adressen In ſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. dis Zeile. Bei öfterer 9 5 Nabatt. f Nernſprechanſchluß Mr. 16. Nach immer ſtehen Adreſſen für unſere Krieger aus. Wir möchten ſie reſtlos haben. Da ab 15. ds. Mts Sendungen nicht mehr erfolgen dürfen, bitten wir unſere verehrliche Einwohnerſchaft uns doch bis Freitag, den 14. ds. Its. um Erhalt aller Adreſſen zu verhelfen. Wer an Weihnachten unter der Fahne ſteht, einerlei wo und als was ſoll von ſeiner Heimatgemeinde einen Dankesgruß erhalten. 1 Sendet uns anch die Adreſſen derer, die keine Angehörigen haben, oder ſolcher, deren Angehörigen von hier Seckenbeim. den 12. Dezember 1917. Aus der Flandernſchlacht. 5. ö . Ein Bataillonskommandeur aus dem Felde schreibt 8 Endlich ſind wir aus dem Tollſten heraus, wir eInmen an eine Straße hinter der Höhe. Gott ſei Dank! l wa liegen die Reſte unſerer vorderſten Linie, ihnen wollen Mei helfen, ſie unterſtützen. Doch viele, viele fehlen. 5 ein armes Bataillon! Aber es ſind noch immer genug, 0 5 weiter! Hier bleiben wir nicht; man ſieht Er⸗ Hattung und zugleich ein erlöſendes Glücksgefühl auf den neſichtern der Kameraden, die wir hier begrüßen. Jedoch nicht lange Halt. Der Tommy ſoll herausgeben, was eim Morgengrauen gewann. Drum wieder los, drauf die nächſte Höhe! Tack! tack! tack! tack! Dieſe am Bo. Da alſo ſeid ihr! Stellung! Alles liegt auf oden, mancher unfreiwillig, mancher, um nicht wieder Auenſteben. Nur ein klein wenig den Kopf heben und 11 dan halten. Dann los.„Alles, was von der 10. 0 f 2. noch da iſt, gradaus!“ Richtung Ehrenfriedhof, ſtätte mancher deutſche Kamerad ſchlummert. Die Ruhe⸗ Neuntauß wieder unſer werden, unſer bleiben. Alſo los! del 5 halbrechts auf den Obſtgarten, da ſitzen die Brü⸗ lichtes!„Der kleine Abiturient an der Spitze ſeiner Fichteten Schar. Wie ſind die Jungens in den harten ihregsjahren reif geworden! Sie führen Kompagnien, ihre Leute von 18 bis 40 Jahren hängen an ihnen und ihnen vertrauensvoll. Direktor und Pennäler der, Kriegskameraden, Freunde, ein Herz und 5 eele, wie der große und kleine Bruder. bir Vorwärts, vorwärts! Turch die Mulde, da ſind d im toten Winkel, und dann drauf! Einige Maſchinen⸗ 15 ehre bleiben auf der Höhe hinter uns und ſenden f ſcho Grüße über uns weg dem Tommy zu. Er wird 0 n weichen— und er wich. Friedhof und Obſtgarten itaren unſer, aber unſer Abiturient winſelt, man hat 5 en kleinen Finger zermalmt. Das kann vorkommen. keit heim, wenns dunkel wird, du haſt deine Schuldig⸗ Kr getan. Lazarettzug— Deutſchland. Das Eiſerne nun 1. Klaſſe iſt dir ſicher. Genommen iſt die Stellung, and aber halten, halten, bis Verſtärkung kommt, das Feldſe Bataillon unter dem altpreußiſchen Major, einem 5 iudſoldaten erſter Klaſſe, muß bald heran ſein und na uns Unterſtützung ſchicken. Zunächſt mal Meldung ch hinten über das, was erreicht, was hier vorne los nſeren Brieftaubenmann haben wir unterwegs ver⸗ der Blinker kann vorläufig von hier aus nicht die Höhe, die hinter uns liegt, mit ſeinen Licht⸗ in den hinweg. Aber da kommt trotz des Sauwetters es geringer Höhe der Infanterieflieger. Schwer macht Per der Tommy, er möchte ihn zu gern herunter⸗ er n. Immer wieder biegt er aus, immer wieder fliegt 3 und bald iſt die Verſtändigung da. In ſolcher Mit lernt man die ſchneidigen Flieger beſonders ſchätzen. ſchn Tüchern, Stahlhelm wird gewinkt, Zeichen werden ell ausgelegt, um nun ſie ebenſo ſchnell wieder herein⸗ olen, da auch zwei feindliche Flieger herankommen. egen und Sturm, der uns beſonders ſtört, muß anöver mehrmals gemacht werden. Aber unſer zann da oben iſt orientiert und kann melden. Wer will m nachfolgenden Bataillon rurz unſere Lage ſchildern? muß die letzten tauſend Meter trotz des Feuers noch⸗ durchqueren. Ohne zu zögern geht ſofort mein er Adiutant, ein anger aktiver Leutnant, los und, Buͤrgermeiſteramt: Volz. Gott ſei Dank, nach dreiviertel Stunden iſt er wieder bei uns. Regiment und Diviſion müſſen nun die Mel⸗ dung bekommen haben, daß wir unſeren Auftrag erfüllt haben. Der andere Getreue, der unruhige Geiſt, ſpickt inzwiſchen den Obſtgarten mit Maſchinengewehren. Es iſt eine wahre Freude zu ſehen, wie er mit den Ma⸗ ſchinengewehren herumſpringt, ſie ſelbſt bedient und dem Tommy hart zuſetzt.— Wer ſoll aber nun die Kom⸗ pagnie führen? Noch ein ſolcher Jüngling iſt bei mir. Ich kenne ihn von Seyta an und habe ihn in meiner Anſtalt groß werden ſehen und ſelbſt lange unterrichtet. „Alſo die Reſte der beiden linken Kompagnien über⸗ nimmſt du, mein Sohn, die der beiden rechten der Vize, auch ein Mann ohne ruf ein Wennäler. Dazu die Ver⸗ ſtärkung vom guten Major, und dann ſollen ſie nur kommen.“ f So ſitze ich da und laſſe den 4. Oktober an mir 5 vorüberziehen. Die Verluſte ſind ja erheblich, aber der Erfolg kann nur Befriedigung und Stolz erwecken. Das iſt ja, was uns Frontſoldaten vorbehalten iſt: Stolz und Befriedigung. Das könnt ihr Brüder hinter der Front, in der Etappe oder zu Hauſe gar nicht emp⸗ finden, darum dürft ihr uns beneiden in eurem weichen Bett und in eurem ſchönen Quartier. Aus dieſer Betrachtung werde ich plötzlich geweckt, der Signalpoſten ruft in unſere Höhle:„Herr Haupt⸗ mann, Herr Leutnant L. wird hier von einem Sanitäter gebracht.“—„Wer? Menſch, biſt du verrückt? Leut⸗ nant L. iſt längſt in London. Das ganze Bataillon iſt weg, niemand weiß etwas vom zweiten Bataillon. Die ſind geſtern an anderer Stelle eingeſetzt und wohl alle weg.“— Alles klettert raus. Da ſteht der Leutnant L. ſchon vor mir, ich traue meinen Augen nicht. Wie ein Unzurechnungsſähiger ſteht er da, der brave L. Starr im Blick, kaum fähig zu ſprechen, halb zuſammengeknickt mit einem Lungenſchuß in der linken Schulter, ohne ver⸗ bunden zu ſein. Bleich, verhungert und ausgeplün⸗ dert. Ehe er noch erzählen kann, errät ein jeder, was ihm paſſiert iſt. Er war ſchon in engliſcher Gefangen⸗ ſchaft und iſt im Dunkel der Nacht dem Feinde ent⸗ ronnen. Mehrere Kilometer ſüdlich war er eingeſetzt. Sein guter Stern hat ihn hierher zu uns geführt, ein zäher Kerl, rückſichtslos gegen ſich ſelbſt, ehrgeizig, ſtramm und zuverläſſig, ein glänzender Soldat, bei Aus⸗ uch des Krieges Einjähriger. Er war eine Zeitlang Adjutant, ich habe ihn kennen und ſchätzen gelernt. Ein jeder bemüht ſich um ihn, um ihn zu lagern, zu füttern, zu tränken, zu verbinden und ſonſt zu helfen. Und dann erzählt er mit Mühe ſeine Erlebniſſe. Schloß Polder⸗ hoek war der Schauplatz. Mit Bravour hat das Bataillor den Platz behauptet, aber unter ungeheuren Verluſten zuletzt war noch der Stab und wenige Getreue da.„Si haben ſich gewehrt wie die Löwen, und der Tommy hal es nicht bekommen.“. 15 Ein Sturmangriff bei Cambrai. Am 30. November ſetzte das preußiſche. Regiment den Sturm auf das weit vorwärtsliegende befohlene Ziel an. Um 7 Uhr 50 vormittags hatte ein einſtündiges Trommelfeuer be⸗ gonnen. Die Bereitſtellung war in der Nacht erfolgt. Noch „Minuten vor Ende des Trommelfeuers brachen die erſten Wel⸗ len in etwa 500 Meter Irontbreite vor, um mit dem Vorver⸗ legen des Feuers den erſten feindlichen Graben in etwa 600 Meter Entlernuig zu erreichen. Einzeine Kommando ufe erſchal⸗ len die Offiziere ſpringen vor und wie auf dem Exerzier⸗ klatz zolaen die. Leute. Es fällt kaum ein Schuß. Bich Koch. 4 dir Köpfe hinweg ſegen die eigenen Granaten. In cem auf werden die feindlichen Drahthinderniſſe erreicht. Seit⸗ wärts liegende engliſche Maſchinengewehrneſter können nicht wir⸗ ken, da der Hang die Stürmenden ſchützt. Die fliehende Be⸗ dienung wird Mann ſür Mann von der erſten vorgehenden deut⸗ ſchen Linie abgeſchoſſen. Das Drahthindernis wird überwun⸗ den, als ob es nicht vorhanden wäre. Der vorderſte Graben iſt leer; der Engländer iſt ſchon ausgeriſſen. Nur aus einigen Unterſtänden holt man Gefangene, die ſich willig ergeben. J; flottem Lauf geht es weiter; Handgranaten fäubern den zweite Sraben. Der ſchwache Widerſtand iſt bald gebrochen. Es treten die erſten Verluſte ein; einige Offiziere fallen. Teilweiſe weiſe iſt der Graben von unſerem Artilleriefeuer eingeebnet. Leutnant L. wird am Unterkiefer verwundet, doch ſchießt er noch fünf Engländer mit ſeiner Piſtole nieder. Was ſich ſei nen Leuten entgegenſtellt, wird im Nahkampf überwältigt. Ein Bataillonskommandeur feuert ſeine Leute in vorderſter Linie an. Er winkt mit dem Stock und ruft ihnen zu:„Na Kerls das macht doch Spaß heute. Immer wacker weiter drauf! Ein neuer Geiſt iſt in die Leute gefahren, endlich heraus aus dem Schützengraben und in offenem Gefände dem Feinde zr Leibe! Hurrah! Beiderſeits erſteigen jetzt auch die Nachbar⸗ regimenter den Höhenzug.— Der Anſchluß iſt vorhanden. Kaun eine halbe Stunde dauert der Sturmlauf und der dritte Gra. ben iſt genommen. Im Galopp iſt die Artillerie den erſten Wellen gefolgt und fährt in offenem Gelände auf. Gleich die erſten Schüſſe ſitzen in den Dörfern V. und G. Das 12 der Sturmtruppe erneuten Schwung. Jetzt wird der feindliche Widerſtand ſtänker, aus den Dörfern flanieren die 1 5 Maſchinengewehre. Sie ſind bald umgangen und e it feindliche Artillerie ſchi'ßt immer noch zwecklos auf die längfl von uns verlaſſenen Ausgangsſtellungen und ſtreut planlos da; Gelände ab. Mehrere hundert Gefangene ſind ſchon gemacht Der Höhenkamm iſt erreicht. In der jenſeitigen Mulde ſiehl man den fliehenden Engländer. Ein Bahngeleiſe wird über ſchritten. Ein unter Dampf ſtehender W ee wird er⸗ 1 1 Herrliche Sachen fallen in die Hand der Sieger! Maſchinengewehre werden auf den Waggondächern in Stel⸗ lung gebracht und ratten über die Höhen in die weichenden Li⸗ nien. Es iſt 1 Uhr geworden. Etwa 8 Kilometer haben die ſapferen Truppen an Gelände gewonnen. An einer Straße zält die erſte Welle! Engliſche ſchwere Artillerie protzt ab zhre Pierde werden beim Abfahren zuſammeng'eſchoſſen. In der linken Flanke bewegen ſich dichte Maſſen heran. Verſtärkungen! Der Gegenſtoß wird angeſetzt! Sofort rattern die deutſchen Maſchinengewehre in die anſchwärmenden Linien. Da wlötzlich ein neues Ziel— die Hilfsvölker Englands reiten an! Indiſche Karallerie, eine Beigade attackiert in fünf Wellen, Sie werden buchſtäblich niedergemäht, nicht einmal die ledig gewordenen Peerde erreichen unſere Reihen! Schulſchießen de! In fantt ie! Halbrechts dröhnt es heran— 20„ Tanks välzen ſich gegen die Stellung. Vier brennen bald lichterloh. von der Artillerie in Brand geſchoſſen. Andere verſchwinden in einer Mulde. Der Gegenſtoß iſt geſcheitert— der Bahn⸗ damm wird von unſerer braven Infanterie gehalten! 7— Der Welt krieg. Wi Großes Hauptquartier, 12. Dez.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Gefechtstätigkeit blieb in mäßigen Grenzen. Im November beträgt der Verluſt der feind⸗ lichen Luftſtreitkräfte an den deutſchen Fronten 22 Feſſelballons und 205 Flugzeuge, von denen 85 zinter unſeren Linien, die übrigen jenſeits der gegneri⸗ chen Stellungen erkennbar abgeſtürzt ſind. 5 Wir haben im Kampf 60 Flugzeuge und 2 Feſſel⸗ zallons verloren. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. Mazedoniſche Front: Keine größeren Kampfhandlungen. 5 45 4 8 5 8 35 N Italieniſcher Kriegsſchauplatz: In einzelnen Abſchnitten zwiſchen Brenta und Piave eutwickelten ſich örtliche Kämpfe, in denen wir Gefangen machten. a 5 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff 8 n 5 Der Tagesbericht bringt heute nicht viel Neues. An der Weſtfront fanden nur kleinere Zuſammenſtöße ſtatt, auch das Geſchützfeuer hielt ſich in mäßigen Grenzen. In Oberitalien ſcheint die 12. Armee von Belo n wieder in Tätigkeit getreten zu ſein; örtliche Kämpfe, über die Näheres noch nicht mitgeteilt wird, verliefen für uns günſtig. Italieniſche Gefangene wurden eingebracht. Von Intereſſe iſt wieder die monatliche Zuſammenſtellung der Luftkampf⸗Ergebniſſe. 205 Flugzeuge und 22 Feſſel⸗ ballone hat der Feind eingebüßt, ſein Verluſt beträgt bei den Flugzeugen annähernd das 3 fache, bez den Feſſelballonen ſogar das 11fache des deutſchen Ab⸗ gangs. 5 50 3 5 5 5 der Oſtfront erfährt man, daß die Ruſſen mit der Abrüſtung bereits begonnen haben. Der zum Oberbefehlshaber ernannte General Tſcherbatſchen führt die Verhandlungen mit unſeren Beauftragten über den Waffenſtillſtand. Das iſt ſchon um einiges annehm⸗ zarer, als wenn gewöhnliche Soldaten und Matroſen oder auch der Fähnrich Krylenko als Bevolrmachergre oe Heeres auftreten. Solch ein Gebrauch mag innerhall Rußlands zurzeit angehen, darüber hinaus wird ſich dit euſſiſche Regierung ſchon an die hergebrachten Formen n* halten müſſen. 47 5 i e Jeruſalem iſt von den Engländern ohne Kamßf eingenommen. Der türkiſche Widerſtand war mit Rück⸗ ſicht auf die den Mohammedanern wie den Chriſten heiligt Stätte an dieſem Punkte eine ſchwierige Sache. In ritterlicher Weiſe hat die türkiſche Heeresleitung, En vel Paſcha, jede militäriſche Maßnahme vermieden, dit die Stadt der Gefahr kriegeriſcher Beſchädigung ausſetzen konnte. Daß das einem ſo rückſichtsloſen Gegner gegen über nicht leicht war, bedarf keines Wortes. Ter tür kiſche Oberbefehlshaber nahm die ſcheinbare Niederlage in Kauf. Wenn, wie wir alle hoffen, die Engländer wieder zum Rückzug gezwungen werden, ſo wird man ſehen, ob die Erbpächter von Humanität und Menſchen⸗ recht den Türken an Edelmut ebenbürtig ſind. Nach der Einnahme von Hebron war die Stadt Jeruſalem, wenn ſie nicht ſelbſt verteidigt werden ſollte, nicht mehr zu halten, die Gefahr der Umzingelung lag um ſo näher, als auch Jaffa das alte Joppe der Apoſtelgeſchichte nordweſtlich von Jeruſalem, bereits in den Händen der Engländer war. Die Stadt ſelbſt iſt den Engländern gänzlich unverſehrt zugefallen; 6000 Engländer und 4000 Italiener haben ſie beſetzt und General Allenby hat ſeinen Einzug als Sieger gehalten.— Jeruſalem war ſeit der Eroberung und Zerſtörung durch Titus(September 70 n. Chr.) eine römiſche Militärkolonie, an der Stelle des alten jüdiſchen Tempels wurde ein ſolcher des Ju⸗ piter Capitolinus erbaut. Die chriſtlichen Kaiſer Kon⸗ ſtantin und Juſtinian ließen viele Kirchen und Klöſter erbauen. Als dann die Lehre Mohammeds ihren 9 0 zug antrat, eroberte der arabiſche Kalif Omar 637 n. Chr. Jeruſalem. Die Kreuzfahrer gewannen 1099 die heilige Stadt zurück, aber 1187 wurde ſie durch Sultan Saladin erneut unter mohammedaniſche Herrſchaft gebracht, unter der ſie bis jetzt geblieben iſt. Bekanntlich beabſichtigen die Engländer, ein zioniſtiſches, jüdiſches Reich ins Leben zu rufen, das unter engliſchem„Schutz“ ſtehen ſoll, d. h. das eine Brücke für den geplanten Landweg von Aegypten über Arabien, Syrien und Meſopotamien nach Indien bilden ſoll. Nach einer Rotterdamer Meldung hat der Oberrabbiner von England eine Mitteilung ver⸗ breitet, in der er ſagt:„Jeruſalem, das Jahrhunderte gang der gigantiſche Pol der Liebe und Verehrung der Welt war, iſt jetzt in britiſchen Händen. Dieſe ſeelen⸗ bewegende Nachricht erreicht uns am Jahrestag der Be⸗ freiun 2400 Jahren.(Gemeint iſt anſcheinend der Wiederaufbau des Tempels nach der babyloniſchen Gefangenſchaft unter Jeruſalems aus den Händen der Heiden vor Esra und Nehemia um die Mitte des 5. Jahrhunderts 9. Chr. D. Schr.) Der heutige Sieg wird ſich ebenſo As ein ruhmreicher Markſtein zrweiſen.“ Die Londoner„Times“ meldet aus Waſhington, das merikaniſche Kriegsminiſterium ſehe eine dauernde Un⸗ terhaltung einer Streitmacht von 2 Millionen an der Weſtfront vor. Ein echt engliſch⸗amerikaniſcher Bluff, um den Teutſchen Schrecken einzujagen. Fliegerleutnant Erwin Böhme, der Führer der Jagdſtaffel Boelcke, iſt nach dem 25. Luftſieg gefallen. in der Weltgeſchichte Die Ereigniſſe im Weſten. Deer franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 12. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ mittag: Pat ouillenzuſammenſtöße bei Tahure und nördlich Be zonvaux. Mäßige Artillerietätigkeit in einigen Abſchnitten in Lothringen und Ober⸗Elſaß. Abends: Gewöhnliche Tätigkeit der beiden Artillerien. Neues vom Tage. Vereinigung Nürnberg⸗ Fürth. Nürnberg, 12. Dez. Die Kollegien von Fürtl berieten geſtern über die Vereinigung der Städte Nürn⸗ berg und Fürth. Nach dreiſtündiger Sitzung beſchloß der Magiſtrat mit 9 gegen 9 Stimmen, die Beratung zurückzuſtellen. Vom Gemeindekollegium ſtimmten 16 für, 18 gegen die Vertagung. Die baltiſchen Deutſchen. Berlin, 12. Dez. Die„Große Gilde zu Riga“ hat auf eine Begrüßungsdepeſche der Ortsgruppe Eberswalde der Deutſchen Vaterlandspartei geantwortet:„Wir leben der feſten Hoffnung und Ueberzeugung, für immer mit der deutſchen Heimat verbunden zu bleiben und nur dieſe Hoffnung hat uns baltiſchen Deutſchen die Kraft und den a Ausharren an unſerem ſchweren Grenzpoſten * ſtande ſei, Finnland in ſeiner Not zu helfen. 5 rerch Poren ern(dritter) Beſtanoteil der wronarchre werde ſolle, Galizien werde bei Oeſterreich bleiben, aus Weſt galizien werde wegen der dort lebenden Ukrainer ein beſonderes Kronland gebildet werden. Die Anklage gegen Caillaux. Paris. 12. Dez.(Havas.) Nach dem Schrift⸗ ſtück, in dem die Kammer um die Ermächtigung zur Strafverfolgung von Caillaux erſucht wird, ſoll dieſen ſich eines Auſchlags auf die Sicherheit des Staates ſchuldig gemacht haben durch Umtriebe, die geeignet ge⸗ weſen ſeien, die Bündniſſe Frankreichs bloßzuſtellen, fer. ner des Einverſtändniſſes mit dem Feind und ſchließ lich einer flaumachenden Propaganda. Für dieſe An⸗ klagen ſind die Kriegsgerichte zuſtändig. Sollte aber die Anklage auf Anſchlag gegen die Staatsſicherheit endgültig aufrechterhalten bleiben, ſo würde Caillau; bor den Staatsgerichtshof verwieſen werden müſſen. i Der Nobel⸗Friedenspreis. Kopenhagen, 12. Dez. Seit Kriegsausbruch iſt zum erſten Male wieder der Nobel⸗Friedenspreis in Gegen⸗ wart des Königs von Norwegen, der Regierung und der Stortings verteilt worden. Der Vorſitzende des Nobelkomitees, Staatsrat Lövland, teilte mit, daß der ſtobel⸗Friedenspreis für 1917 dem Internationalen Ko⸗ mitee des Roten Kreuzes in Genf zugeteilt wurde der Betrag des Preiſes für 1916 wurde dem Sonder⸗ fonds der Nobelſtiftung überwieſen. Neue Zeitungen in Rom. Bern, 12. Dez. Der„Temps“ meldet aus Rom: Am kommenden 1. Januar werden in Rom vier neue Tageszeitungen erſcheinen: La Ragione, ein republi⸗ zaniſches Organ, geleitet vom Abg Pirolini⸗Campidoglio, Organ der parlamentariſchen Union; L'Epoca, geleitet on Tullio Giordanio, Tempo, gleitet vom früheren Chef⸗ dedakteur des Reſto del Carolino, Naldi. Der Avanti vird infolge der Einbeziehung Mailands in die Kriegs zone ſeinen Sitz nach Rom verlegen. i Der Kriegsgewinn Japans. Tokio, 12. Dez. Noch Meldungen japaniſcher Blät⸗ er hat der Ausfuhrüberſchuß Japaus ſeit Kriegsbe⸗ ginn bis Auguſt 1917 986,7 Millionen Hen(1 Yen nominell rund 4 Mark Friedenskurs) und die Gold⸗ ind Silbereinfuhr 241,6 Millionen Yen betragen. In teuen Unternehmungen wurden annähernd 1916 Millio⸗ ten Yen angelegt. Die Warenpreiſe ſind ſeit Kriegs⸗ zusbruch durchſchnittlich um 78 Prozent geſtiegen.(Da hie Arbeitslöhne eine nur geringe Zunahme erfahren ſaben, ſo bedeutet der allgemeine große Preisaufſtieg ine ſchwer erträgliche Belaſtung für die breiten Volks⸗ naſſen Japans.) 5 Die Wirren in Nußland. Petersburg, 12. Dez. Nachdem von der Bolſche⸗ viki⸗Regierung der Grund und Boden für Staatseigentum erklärt war, beabſichrigt der Rat der Voskommiſſare, tuch die Wohnhäuſer(zunächſt ii und Moskau) als Gemeinbeſitz zu erkln Aus Moskau wird gemeldet, daß die dortigen Truppen ſich weigern, dem von der Regierung ernannten Befehlshaber Kranow, einem gemeinen Soldaten, zu ge⸗ horchen. In Südrußland werden Truppen zuſammen⸗ gezogen, die den Bolſchewiki feindlich ſind. ü. Nach engliſchen Meldungen will Beßarabien ſich als Republik erklären. Der Zentralrat habe ſich an die finniſche Regierung gewandt, um den Wortlaut des finni⸗ ſchen Verfaſſungsgeſetzes zu erhalten, nach dem auch die Verfaſſung in Beßarabien gebildet werden ſoll. Baſel, 12. Dez. Aus der ruſſiſchen Botſchaft in Waſhington wird nach der„Times“ mitgeteilt, Zar Niko⸗ laus II. ſei von ſeinen Wächtern ermordet worden. König Ferdinand ſoll aus dem rumäniſchen Haußt⸗ quartier entflohen ſein. Die Bolſchewiki ſenden Truppen gegen das rumäniſche Hauptquartier in Jaſſy.. Die ruſſiſche Regierung hat die Goldbeſtände aller Banken e Die Adels⸗ und die Agrarbanl ſind mit der Staatsbank verſchmolzen worden. Petersburg, 12. Dez. Der Rat der Volkskom⸗ miſſäre(d. h. die einſtweilige Regierung der Bolſche⸗ wiki. D. Schr.) wird vorausſichtlich den Gang der Frie⸗ densverhandlungen den Truppen der verbündeten und feindlichen Mächte jeweils ſofort durch Funkſpruch mit⸗ teilen. Der Verband hat nachträglich ſeine Zuſtimmun zu den Unterhandlungen gegeben, verlangt aber, daß kein Fußbreit Boden von den Ruſſen aufgegeben und den Teutſchen kein Proviant geliefert wird.(Der Ver⸗ band will den Waffenſtillſtand offenbar verſchleppen, in der Hoffnung, daß mittlerweile die Bolſchewiki⸗Regierung geſtürzt wird. Dem von Ententeſeite verbreiteten Gerücht, daß Japan Sibirien angreifen werde, iſt der japaniſche Botſchafter entſchieden entgegengetreten. D. Schr.) Kopenhagen, 12. Dez. Volksernährung im finniſchen Senat, Profeſſor Wendt Volkin Stockholm, erhielt von Lloyd George als Antwort auf ſeine Bitte um Lebensmittel für Finnland die Er⸗ klärung, England befinde ſich zur Zeit leider ſelbſt in einer ſolchen Lage, daß die engliſche Regierung 8 loh George riet ihm aber, mit der amerikaniſchen Regie⸗ cung zu verhandeln. f Kopenhagen, 12. Dez.„Berlingske Tidende“ mel⸗ det aus Stockholm: Der neue Geſandte der Bolſche⸗ wiki in Stockholm, Worowski, erklärte auf Befragen, er ſei überzeugt, daß die verfaſſunggebende Verſammlung die Regierung der Bolſchewiki unterſtützen und ſich für die Unabhängigkeit Finnlands und Polens ausſprechen werde. Er betrachte es als ſelbſtverſtändlich, daß die Befeſtigungen auf den Alandsinſeln beſeitigt und daß 2s der Bevölkerung Finnlands und der Alandsinſeln überlaſſen werde, ſelbſt über das zukünftige Schickſal der Inſelgruppen zu beſtimmen. Schließlich erklärte er toch, daß die ungeheure Staatsſchuld Rußlands herabge⸗ beit werden müſſe, da Rußland ſie unmöglich bezahlen zönne. i. n 750 f ——— Der Beauftragte für Beränderung im Verkehr der ruſſiſchen und 12 1*— f W N f 5 dem Unſere heutige Karte veranſchaulicht die dein um 12. Dezember vorigen Jahres, dem Tage der 1 i Fu von Bukareſt, erzielten Erfolge der Mittelmäch gehal ge⸗ . 5 i 1 8 wonnene Gelände, die ſchraffierter Flächen die von tz b 95 behaupteten und ſchon im Vorjahre in unſerem ber „findlich geweſenen Geiste Ez 55 bn ttt ttrtttettt n : es 75 8 N 3 teil —„n N 8 Geſang üch er Magnifikate* Gebetbücher — empftehlt. 68 5 Georg Zinnernann, Hildaſtruße b 0 5 5. For E 1 rk 59 Len Ereſgmscen Bei L 2 rs 8 2 8 5 5 a dit der eg o erde, 0 le Kala are n ee, 1 * f Vermischtes.„ Spende. Der Oberbe eh rehaber Ot, Prinz eo und g Bayern, hat für Kurland 100 000 Mark und für che der WI. gen gebung 50 000 Mark geſpendet, die durch den 0 115 zur pen 98 kärverwaltung Kurlands und des Gouvernements Menet werbe derung von Notſtänden in Stadt und Land verwe ſollen. De „Du ſehlſt uns“. Am Sonntag vormittag legten i 20 Friedrichs des Großen in Berlin eine Anzahl 11 75 de 8. Kranz nieder, der mit den deutſchen Farben geſchm 0 ſchriſt trug:„Du fehlſt uns“. burg ns, Hamſterei. Ein Schuhwarengeſchäſt in Straß en eh be von dem bekannt wurde, daß es Schuhe nur gencht, mittel abgebe, wurde von der Kriminalpolizei durch. wurden 32 Pfund Butter, 10 große Töpfe Schmahl zu 19 und große Mengen Mehl und Spezereiwaren, die„ Tau ch gh Schleichhar del bestimmt waren beſchlagnahmt. Als e ſtand wurden außerdem 150 Paar Stieſel, Friede gef. ördert. aarbi, Dee ängſtlich gewordene Dieb. Neulich wurde 10 dem eine Poſtſendung von 500 Tauſendmarkſcheinen an! doch amt geſtohlen. Dem Dieb ſcheint es inzwiſchen. en unbehaglich zumute geworden zu ſein, denn am ſen ohne tag warf er eine Anzahl von Geldſcheinen ole ſchlag im Betrag von 303 168 Mark in eine 5 der Oſtſtadt. Die Ueberraſchung der Poſtbeame die 0 zering als beim Entleeren des Brieflaſtenſack⸗ zuf den Tiſch flatterten. Eiſenbahndiebſtaht. In München ⸗G la hrovinz) wurde ein nach Neuß beſtimmter Eiſenb duckten Baumwollſtoffen geſtohlen. „Wirkung der Wafſenruhe. In einem g nittleren Jagſttales find 15 ruſſiſche und 25 lefangene beſchäſtigt. Die neueſten Ereigni zündeten Kameraden raſch entzweit. Die u den Ruſſen:„Rußki viel dumm nehr Bisquitts, nix mehr anguck!“ Ein Ru Itimmung mit folgenden Worten Ausdruck, i Freude ſeinen Arbeitgeber umarmte:„O deuangof n ieb, viel gut; Franzoß nix mehr wiſſen. Fra ine etzt viel Schläg kriegt“. In dem Orte iſt angenen eingetreten. Schwe ze ariat ſtellt I bengsſtätten, wie Kinos usw. zu schließen wären. 1 Donne prechung über die Kohlenverſorgung wird am 1 1 de miſſar angeſtellt habe, unbrauchbar geweſen ſeien. Für 2 8 13 alsmehr und 10 0 5 Prozent Reismeht ſollen ein der Brot ergeben haben. f ö Sie wiſſen nicht, was ſfe tun. Ein charakteriſtiſches Beiſpie daß das italieniſche Volk nicht einmal weiß, wofür e; rieg gehetzt wird, gibt der Inhalt eines erbeuteten g 15 des 128. Battaglione Preſidialjo, datiert Oſpedaletti, 1917(der Tag war nicht ausgefüllt). Er lautet: Für au eren Offiziere perſönlich. An die Herren Kompagnieführer! 0 Beſichtigung der einzelnen Kompagnien fiel mir auf, viele Soldaten nicht genau wiſſen, aus welchem Grunde er Baterland Krieg führt. Einige wußten nicht einmal, wo⸗ gen ſie kämpfen ſollten und weſches unſere Feinde ſind. 1„ Bataillonskommandeur. i Handel und erkehr. Baden. i, Karlsruhe, 12. Dez Im Mittelpunkt der hen 5 Sitzung der Zweiten Kammer ſtanden die beiden terpellationen des Zentrums und der Sozialdemokratie * den Kohlenmangel und die nationalliberale Anfrage, ö 3 die Regierung zur Abhilfe der Kohlennot zu tun ge⸗ 5 ke. Der Miniſter des Innern, Dr. Freiherr von godman, führte aus, daß die Macht der bad. Re⸗ Kung auf dem Gebiet der Kohlenverſorgung gering ſei 10 ſei richtig, daß die Erhebungen, die der erſte Kohlen, 1 1 5 1 nächſten Wochen ſei eine Beſſerung der Kohlenverſor⸗ teil. e, an der ſich Abgeordnete ſämklicher Parteien be⸗ igten, wurde gewünſcht, daß, wenn man mit Heiz⸗ naterialien ſparen müſſe, zuerſt einmal die Vergnü⸗ 5 rstag fortgeſetzt. 5 ane eginn der Sitzung beantwortete der Finanzminiſter Anfrage der Fortſchr. Volkap über die Kriegsgewinn⸗ 1 ter dahin, daß der Betrag der in Baden gemeldeten 1 Eheteuer ſich auf rund 208 Millionen Mk. beziffere. dne weitere Anfrage der Zentrumsfraktion, die N dekgszulagen bei Berechnung des Ruhegehalts zu be⸗ Juſſchtigen, wurde von dem Minister in abſchlegigen ne beantwortet. Weiter ſtimmte die Interpellalion mn Geſetzentwurf über eine Neuregelung der Zuſchläge 15 Form rtommenſteuer in der von uns ſchon mitgeteilten zu. 5 Maunheim, 12. Dez. Aus verſchmähter Liebe 1 1 e geſtern nacht eine 24 Jahre alte Witwe ihrem er aligen Geliebten, einem ledigen Bankbeamten von ub di einem Hauſe auf. Als er ſich dem Hauſe näherte, 5 Frau einen ſcharfen Revolverſchuß ab, glück⸗ 9 632 * 1 5 12 eiſe ohne zu treffen.— In Feudenheim wurde 8 1 ern 1 i beka am hellen Tage eine 37jährige Witwe von einem aubt unten zu Boden geworfen und ihrer Geldtaſche be⸗ 1 Die Diebe und ihre Helfershelfer, die neulich f erte en Einbruchsdiebſtahl in einer hieſigen Fabrik und Ses wobei ſie für etwa 25000 Mk. Kleiderſtoffe 8 eidenſtoffe erbeuteten, ſind ſeſtgenommen worden. 1 andelt ſich um einen 18. und 19jährigen Sol⸗ 1 klescwvie deren Vater, Mutter und Schweſtern. Die nen Stoffe ſind zum größten Teil beigebracht. 2 Mosbach, 12. Dez. Auf noch unaufgeklärte Weiſe irtin Ehrismann ums Leben gekommen. Die hatte ſich zur Beſorgung von Einkäufen nach durken begeben, kam aber nicht mehr zurück. Als lie ſuchte, 05 man ſie tot am Bahnkörper liegen. Fete lk oder ein Verbrechen vorliegt, iſt noch nicht Toro Uh Lantnsdruſchprämien ſür Getreive. Die Ba, zufmerkſa getreides z aan erhalte — 0 5 4. N Krie 75 d daf b trag der liefernden n.. 85 Marte In eber die Genehmigung 5 undesrats„Buchenlaub und Zichorienblätter all clabſtoffe bei der Herſtellung von Tabakerzeugniſſen 4 Kabakähnlichen Waren“ zu verwenden, ſchreibt der „nachdem er ſein Teſtament gemacht hat, zum Zi⸗ auen geindler wandeln wird, wird einen Gang gehen ichen 5 Feldobriſt in noch ſo heißer Schlach cb. 3 iſt. In alten Geſchichtenbüchern las mar t r, daß Einſiedler, Kohlenbrenner und anderes abge⸗ 1 Waldvolk einen alten Sack mit dürrem Laub en und darauf den Schlaf des Gerechten ſchliefen, i daß ſie dieſen Daunenerſatz rauchten, davon wird ts berichtet, dazu waren ſie doch nicht abgehärtet ge⸗ Mit dem Hopfen, der von Rechtswegen ins Bier fing die obrigkeitliche Tabakſtreckung an, und ir bei der Zichorie, die von Rechtswegen 6 597. 61 Nichenhlüttern angelangt. zu erwarten. In der ſich anſchließenden Aus⸗ lt Lokalanzeiger“ folgende ätzende Kritik:„Wer dew. Unſer ſchöner Buchenwald„aufgebaut ſo hoch da dropen⸗ zat es ſich nicht träumen laſſen, daß er mal zur Rarrikatur einer Sumatra⸗Plantage werden würde, und mig gehuldigt, ſondern ihn hätte höchſtens des Sängers Fluch getroffen. Zweifelsohne ſteht hinter der neuen Verordnung, durch die Zigarren und Zigaretten zu„ge⸗ jährlichen Werkzeugen im Sinne des Geſetzes“ werden, die Reichskohlenſtelle, denn in den Zimmern, wo die tuen tabakähnlichen Erzeugniſſe geraucht werden, wird nan nicht heizen, weil die Fenſter doch aufgeriſ⸗ en werden müſſen, und das bedeutet Kohlenerſparnis. zm Freien zu rauchen, empfiehlt ſich allerdings mit Rück⸗ icht auf die heimiſche Vogelwelt auch nicht; die armen Fiere ſtürzen ja tot herunter, wenn ſie über einen taucher hinwegfliegen wollen. Doch Scherz bei Seite, ins Rauchern iſt nicht zum Lachen, das wir vielleicht päter mal können, wenn wir Exemplare der„Marke Bundesrat“ neben anderen Mordinſtrumenten als Zeugen us großer Zeit im Zeughauſe ſehen werden. Aber die ſeichtkombattanten, wollte ſagen die Nichtraucher, ſollen a nicht ſchadenfroh ſein; gewiß, wir gehen ſtatt an kikotin— an Zichorienvergiftung zugrunde, ſie aber berden erfahren, was ein Gasangriff beſagen will. Wir bollen ſehen, wers länger aushält.“ — Weinpreiſe. Bei der am 5. d. M. in Schnait im Remstal abgehaltenen Verſteigerung der Schnaiter Weingärtnergeſellſchaft wurden 1215 bis 1305 Mk. für den Eimer erlöſt. Der Mittelpreis war 1260 Mk. Das Ergebnis des ganzen Herbſtes war hier 5500 Hektoliter. Der Wert berechnet ſich nach dem Mitterpreis von 283½ Mk. pro Hektoliter auf 1 558 315 Mk. — Einzahlungskurſe für Poſtanweiſungen: Für die Niederlande 100 Gulden 270 Mk., für Däne⸗ mark 100 Kronen 209 Mk., für Schweden 100 Kronen 237 Mk., für Norwegen 100 Kronen 210 Mk., für die Schweiz 100 Franken 150 Mk. i Z. Guang. Kirchengemeinde. Kinderſchar unſerer Kleinkinderſchule beſcheerung zu ermöglichen, erbitten wir herzlich Gel d⸗ ſpenden; eine Siſte zirkuliert dieſes Jahr nicht. Gaben wollen bei den Schweſtern und Pfarrer Kunz abgegeben werden. Verantwortlich für die Rebaftſon g. immerma de anntmaehung Diejenigen Hausbeſttzer, denen im Jahre 1917 mindeſtens ein volles Vierteljahr eine Mietwohnung völlig leer ſtand, ohne daß dafür Miete entrichtet wurde, wollen dies unter Vor⸗ lage des Waſſervertrags bis ſpäteſtens 31. Dezember 1917 Vormittags von 8 bis 12 Utzr, auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 an⸗ melden, damit der bezügliche Waſſerzins zurück⸗ vergütet werden kann Wohnungen, in denen Möbel oder ſonſtige Gegenſtände untergebracht ſind, gelten als bewohnt. Auch für zufolge Militäreinberufung vorübergehend unbenützte Wohnungen kann eine Rückvergütung nicht er⸗ folgen. Wir bitten die obige Zeit genau einzuhalten, da ſpätere Anmeldungen keine Berückſichtigung mehr finden können. Seckenheim, den 8. Dezember 1917. Gemeinderat: Volz. Koch. Delianntmachung. Diejenigen Waſſerkonſumenten, bei wel⸗ chen ſich für das Jahr 1918 gegenüber dem beſtandenen Vertragsverhältnis pro 1917 Ver⸗ änderungen ergeben haben, die den Waſſerzins erhöhen oder vermindern, werden aufgefordert, dies unter Vorlage des Waſſervertrags bis ſpäteſtens 31. Dezember 1917 jeweils Vor⸗ mittags von 8 bis 12 Uhr, bei Meidung von Unannehmlichkeiten auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden Seckenheim, den 8. Dezember 1917. Gemeinderat: 5 Volz. Koch. Wekanntmachung. Ab 1. November d. Je. ttitt für die Ehefrau wit Kindern eine Kriegsunte Kützungserhöhung ein. Die Nachzahlung dieſer Grhöhungsſätze pro November und Dezember findet am f Jamslaz, den 15. Pezember Vormittags vun 8—12 Uhr bei der Gemeindekaſſe ſtatt. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonſtige Ein⸗ und Auszahlungen können am genannten Tage nicht erfolgen. ö Seckenheim, den 11 Dezember 1917. BvBürzermeiſteramt: f Volz 5 Ka 8 Um der großen eine Weſhaachts⸗ Dampfsägtwerk Schön. Am Freitag, den 14. ds. Mts. findet in der Friedrichſchule Zimmer 3 die Ausgabe der neuen uekernarken ſtatt. Hierbei iſt der ziegelrote Lebensmittel⸗Umſchlag vor⸗ zulegen. Um bei dieſer Kartenausgabe Andrang zu vermeiden, beſtimmen wir, daß die nachverzeichnete Reihenfolge genau einzuhalten iſt: i Nr. 1 bis 1350 von 1 bis 3 Uhr „ 2500„ 3 „. Wer hiernach zu früh oder zu ſpät kommt, erhält keine Marken und eine nachträgliche Verabfolgung geſchieht erft am 18 ds. Mis Die Ausgabe en die Bewohner der Hochſtädt erfolgt am gleichen Tage Abends von 7—8 Uhr im Kantinengebäude daſelbſt. Seckenheim, den 13. Dezember 1917. Sehens mittelamt. Pefroleumkarten-flusgabe. Am Freſtag, den 14. Dezember nachmittagt ven 1 bis 3 Ur findet in der Friedrichſchule Saal 3 die Ausgabe der neuen Petrolsumkarten gegen Vorzeigung desk Petroleum⸗ umſchlags ſtatt. a Diejenigen, welche bei den angemeldeten Handlungen ihre Mengen nicht bekommen, können dieſelbe bei der Handlung Höllſtin oder Röſer abholen. Seckenheim, den 11. Dezember 1917. Leber ulttelagt. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der fendn. Kin- 1. Jerkanfsgersſenſchaft Gerſtendünger, Kali⸗Amoniak, Bupßer⸗ phosphet und Viehſalz iind in ſager in haben. z ebangel Kirchenchor Secenbelm:: Heute nach den Gottesdienſte f Probe. für Alle im Konfirmandenſaal. Lath. Arbeiterverein Seekenhein ö—— E. V.— a Am Sonntag, den 16. ds. Mts. findet Generalkommunion Hatt, wozu wir unſere Mitglieder mit der Bitte um voll⸗ zählige Beteiligung freundlichſt einladen. Der Vorſtand. ö Frauenverein Seckenhe im. 0 Abilg. Rotes Kreuz. Wer uverkanit Rufkraut? aas von einem Saia rot uringend verlangtwird Abdraſſenangabe Dienstag oder Freitag nach⸗ mittag bei Pfarrer Kunz. i I. A.: Kunz. Katholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. 0 Schweſternhaus Oertrauensmännersitzung. Der Präſes. Aubadduuuuaaaunandaduadanandsdsanunddaanaunduunuunnaaunnnl elle Wieder neue Sendung sshr schöse eingetroffen in der Filiale Greulich& Herschler, Friedrichstr. 39. mall. Herd Arbeiter und w een. Arbsiterin Karl Barth. Frachtfuhrmann. sofort gesucht. zu verkaufen. Näheres Frievrichft⸗ 117. Puppen und Spielxaren ine Handnabmafchine Juckermarpen-Ausgabe. wir auch nicht, denn ſonſt hätten wir ihm nie vierſtim⸗ Am Freitag Abend um halb 9 Uhr iſt im 1 1 8 Pulver und Gold. Von Levin Schücking. 35. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ich ließ mich übermannen und niederbeugen durch den Anblick von Herzeleid, das ich über 5 Fran⸗ zöſin, die doch obendrein noch eigentlich eine Deutſche war und es ſchmählich verleugnete, gebracht! Wos s war es denn, um was es ſich handelte? Ich hatte ihr einen daufen von dummem, ekelhaftem Geld nehmen müſ⸗ — und wollte ihn ihr ja noch obendrein erſetzen. te ſie den Erſatz nicht von mir annehmen? Wa⸗ 2 Und wenn nicht, was tat's, was ging der Mammon an? War es nicht arg 5 dieſer ver rborgene Haufen Geld uns zu ei⸗ e wechſelſeitiger Ueberliſtung gezwungen? Und 1 dabei auch geſiegt, wenn ich ihn ihr genom⸗ hatte ſie nicht ſeinetwillen die Komödie von Colo⸗ mit mir geſpielt, ha itte ſie nicht mich mit dem achlaftrunk des Abbes unſchädlich machen wollen, deſſen zrkungen ich an Friedrich hatte wahrnehmen können? tte ich nicht tagelang um dieſes dummen Mammons ten ſchon den Stachel und die Pein des böſeſten Arg⸗ bus in mir wühlen gefühlt? War es nicht elend, 1 und e e ſolch einen Verluſt als etwas zu rachten, was uns auf ewig auseinanderriß? Was n ſolch ein erbärmliches, äußeres Ereignis dem Her⸗ , der Menſchenſeele anhaben, und wenn ſie das nicht züſah, nicht fühlte, wenn ſie nicht verzeihen und nicht gegreifen konnte, daß ich ohne Schuld war, wenn ſie ſich icht ſagte, wie ſchwer ich ſelber unter dem litt, was ich zus Pflichtgefühl hatte tun müſſen— dann, nun dann mußte ich auch auf ſie verzichten können! Es war eine Begründung wie alle, welche ſich Ver⸗ iebte machen. Sehr logiſch, ſehr ſchlagend und von ee ee, in 3 Seer Und Durch grossen Einkauf von prima Kernlederschoner 8 9500 8 58 man 8 einen Tropfen Troſt daraus, 1 5 in all ſeiner Logik liegt kein Atom von Beruhi gung!— Ich zerriß den jetzt unnützen Brief, den ich an mei⸗ nen Verwalter geſchrieben, und warf mich auf den Divan, um nachzudenken, was ich beginnen, ob ich noch bleiben oder mich von dieſem Poſten hier unter dem Vorwand meiner Verwundung zurückberufen laſſen ſolle. Gewiß, das letztere war das beſte, das einzige, was ich tun konnte! Der Arzt kam nach einer Weile und nahm mir beinahe den Vorwand, indem er mir verſicherte, daß ich, wenn ich nur noch zwei Tage lang fortfahre, meinen Arm in der Schlinge zu tragen und ihn ruhig zu halten, wegen der Wunde weiter keine Sorge zu haben brauche. Eigentlich war es mir angenehm, daß er mir den Vor⸗ wand abſchnitt— im tiefſten Grunde meines Perzerg zog ich doch vor— zu bleiben! Das Menſchenherz iſt ein widerſpruchsvolles Ding!— Es war eigentlich ein geſprächiger und g eſcheiter Mann, der kleine Doktor aus Noroy; wenn er das erſte Mal, wo er gekommen, ziemlich ſchweigſam ſeines Amtes bei mir gewaltet, ſo war er heute ſchon vertrauter und zu Mitteilungen aufgelegter. Er begann vom Kriege zu reden, von den philoſophiſchen Deutſchen, die ſo un⸗ philoſfophiſch lieber nicht c als ſich mit einem ſo edlen Volke, wie die Fr anzoſen, ſchlagen zu wollen. Von der ſeltſamen Marotte Vine arcks, der aus dem leben⸗ digen Fleiſche Frankreichs ein Stück herausſchneiden kön⸗ ne, juſt wie der abſcheuliche Jude von Venedig. „Weshalb,“ rief der kleine Doktor aus,„haben die Deutſchen nicht Frieden gemacht nach der Schlacht bei Sedan, nachdem ſie den Kaiſer, der ihnen den Krieg er⸗ klärt, gefangen und uns davon befreit haben? Wir wã⸗ ren dann durch die Dankbarteit für immer an ſie ge⸗ feſſelt und Hand in Hand wären wir zwei große Völker auf der Bahn zu den gemeinſamen Zielen der Menſch⸗ heit weiter geſchritten!“ 2 4 bin ich in der Lage klage Ferrat reicht, jeten Funden zu detriedigen Schuhhaus 5 war ut kehr aufe, ae eine—. K 8558800668880566060006 7 über N aber ich wounte mich nicht lebhaft zu antworten: „Freilich, Doktor, dann wäre Deutſchland ner alten beſcheidenen Rolle geblieben, die es bracht hat, daß es überall die Sympathien hat; daß Engländer, Ruſſen, Belgier und all d — dahin a and it be gel 85 60 ker auf uns herabſehen, uns den Sieg mißgönnen 5 ö unſeren Ruhm benagen. ſen, iſt endlich durch Erfahrungen ein wenig worden. Kaiſer befreit und es dann unverletzt gelaſſen 1 55 Zollbreit von ſeinen früheren Grenzen verlang 9. einmal Straßburg, dieſen Knotenpunkt deutſchen, u bens! haben M im Laufe der Jahre zu empfinden bekommen it 0 fortwährend unſeren Rhein verlangt und uns mi gra bedroht und mehr als einmal gezwungen, uns greg, bereit zu machen, und jetzt hat es uns plötzlich die Dau 5 in's Geſicht geſchleudert. Nennen Sie das 85 arkeit?“ „Frankreich von heute iſt nicht mehr d Deutſchland, g 1 15 Es hat Frankreich ſchon einmal voß kene Wie dankbar Frankreich dafür war, h a3 von 160 f . und 1840!“ warf der Doktor ein. dt g 1 „Ich will Ihnen das Vergnügen machen, dene N verſetzte ich,„Frankreich einen Löwen zu nennen bat 10 wir friedliche Deutſche nun einmal leider zum 1 und 0 bekommen haben. Den Löwen biß eine Horn rniſſ 9 5 machte ihn ſo wütend, daß er uns anbrüllte usſtreil mi. ſchlingen wollte und ſeine Krallen wider uns aus iſſc ba Nun haben wir ihn niedergerungen und ihm di die der n nun kr nebenbei aus dem Fell gezogen. Sollen wir machen wie der Sklave Androclus, und auf 1 85 h m barkeit dafür bauen? Es wäre ſehr töricht! iſt, wir ſchneiden ihm die Krallen ab!“ Der Doktor zuckte mit den Achſeln. de, e. [Fortſezung folgt.) . SD, DHNααννοονν 8 1 Taschenmesser Armeemesseſ Armeedolsche Rasierapparate Rasjerklingeſ Rasiersteine Rasiermesser IIiilitär-Taschenlumpel stets frische Batterlen hierzu. Christibaumsianòdet ö 1 Küchenwagen Taschenmessef Kassetten Militärmessef Gasherde Tischbestecke Schirmständer Bügeleisen Werkzeugkasten Ofenschirme Laubsägekasten Ofenvorsetze Kerbschnitzkasten Blumentisohe aller Art.— ghllloachube- öaclüllen-Rodelſchtel Adolf Pfeiffef UI, 8 Ireitestrasse 3 1. 8 ooo, g Freiexemplare können der Papiererſparni ö nicht mehr verabfolgt werden. gte Verlag des„Neckar- „Aleider F eegpegegeagaa Fraits Jeldensleſfe relle Fame Srolle Koslümoloſſe Stets Lager in eitenresten. Darade nl— . nere s' ů ũ ũ up Drelle untelseile rolls Mlsteraloe relle Herrensloße. Stets Lager in Alillrestel.