en Re führt worden iſt, — Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- unt Feiertage. Der Abonnementspreis deteägt monatlich 78 Pig bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Der Kaiſer an der Weſtfront. Am 21. Dezember beſuchte der Kaiſer die Nordfront don Verdun. Er kam, wie WTB. meldet, um der nzen Verdunarmee den Dank des Vaterlandes für die weren Kämpfe im Sommer und Herbſt zu überbringen. Von einer allgemeinen Aufſtellung war abgeſehen wor⸗ den, um den ruppen die wohlverdiente Ruhezeit nicht durch weiten Anmarſch zu verkürzen. Der Kaiſer wurde zunächſt durch den Kronprinzen auf dem Gebiete alten Kronprinzenarmee empfangen. Er heftete dem Oberbefehlshaber General v. Gallwitz den Schwarzen lerorden an und überreichte dem Chef des Generalſtabs er Armee den Orden Pour le Merite. Sodann trat der Aiſer eine dreiſtündige Rundfahrt öſtlich der Maas an. rdnungen der zu beiden Seiten der Bahn liegenden Fruppenverbände waren an verſchiedenen Punkten der langen Strecke aufgeſtellt. Die in Ortsunterkünften lie⸗ den Truppen harrten innerhalb der Quartiere dez giſers. Sämtliche Waffengattungen waren vertreten e Dörfer hatten ſich mit Weihnachtsbäumen und Gir⸗ landen feſtlich geſchmückt. Die Kompagnien traten zwang. les vor den Quartieren an. Der Kaiſer begrüßte dit Kommandeure und fuhr im offenen Wagen die Reihen kutlang. An zwei Stellen der Rue Nationale waren ge⸗ ſchloſſene Verbände zur Beſichtigung aufgeſtellt. Hier be. lückwünſchte der Kaiſer beſonders ausgezeichnete Offi⸗ ere und Mannſchaften und richtete an die verſammelten ſfiziere warme Worte des Dankes:„Ohne die ſtillen Albenmütigen Kämpfer an der Weſtfront,“ führte der niſer aus,„wäre niemals die ungeheure Entfaltung 1 deutſchen Streitkräfte im Oſten und in Italien mög⸗ ich geweſen. Der Krieger im Weſten hat entſagungs⸗ boll ſeinen Leib hingehalten, damit die Kampfbrüder 10 der Düna und am Iſonzo von Sieg zu Sieg ſtürmen unten. Die furchtbaren Kämpfe auf der blutigen Höhe und 344 und um Vaux⸗Creux ſind nicht umſonſt a eſen. Eine neue Grundlage für die Kampfführung 5 eſchaffen.“— Der Kaiſer frühſtückte bei dem Hber⸗ 800 Shaber und beſuchte anſchließend ein Armeela⸗arett. iele der verwundeten Verdunkämpfer wurden von dem don Bett zu Bett ſchreitenden Monarchen mit unermüd⸗ icher Güte befragt und mit dem Eiſernen Kreuz oder dne Erinnerungsblatt bedacht. um 4 Uhr begab ſich er Kaiſer ins Hauptquartier des Kronprinzen. 22 der zweiten Armee weilte der Kaiſer am Dezember und hielt folgende Anſprache: Ein ereignisvolles Jahr iſt es für das deutſche Volk und das deutſche Vaterland geweſen. Gewaltige Schläge ſind gefallen und große Entſcheidungen haben Eure Ka⸗ kraden im Oſten herbeiführen können. Es iſt aber zin Mann, kein Ofſtzier auf der ganzen Oſtfront, wo ich ſie auch geſprochen habe, der nicht rückhaltlos er⸗ klärte: wenn unſere Kameraden im Weſten zicht ſtandgehalten hätten, könnten wir das Fer 805 5 f n a i er taktiſche und ſtrategiſche Zuſammenhang zwiſchen den Schlachten an der Aisne, in der e Niels und in Italien iſt ſo klar, daß es ſich erübrigt, ain Wort darüber zu verlieren. Einheitlich geführt, ſchlägt ba Deutſche Heer auch einheitlich. Um dieſe Offenſirſchläge führen zu können, mußte en Teil des Heeres in der Defenfive verharren, ſo hart 8 auch einem deutſchen Soldaten ankommt. Eine ſolche aerteidigungsſchlacht, wie ſie im Jahre 1917 8 ſucht aber ihresgleichen. Ein chteil des deutſchen Heeres hat die ſchwere Aufgabe N ſich genommen, ſeinen Kameraden im Oſten den 5 ken unbedingt zu decken und freizuhalten, und hat das ſamte engliſche und franzöſiſche Heer gegen ſich gehabt. o„Das gewaltigſte, das je von einem Heere geleiſtet den iſt und was in der Kriegsgeſchichte noch nie öreweſen iſt, das hat das deutſche Heer voll- la acht. Das iſt kein überhebendes Lob, das iſt Tat⸗ iche,—— nichts. eſes gewaltige Werk haben auch die Truppenteile elbe. deren Abordnungen heute vor mir ſtehen, glei er Dank, den ich ihnen ausſpreche, gebührt nicht * ihnen, ſondern auch denen, die ich hier nicht ſehen der denen, die im Lazarett liegen, und denen auch, die grüne Raſen deckt. 5 „„Jeder von Euch mußte ſeine Kräfte bis zum äußerſten kene Ich weiß, daß jeder Einzelne in dem unerhörten Fumelfeuer Uebermenſchliches En Gefühl dageweſen ſein: Wäre doch noch etwas ö Sens, wäre doch Ablöſung da. Sie iſt gekommen! 0 chlag im Oſten hat dazu geführt, daß dort augen⸗ Will ch die Kriegsſtürme ſchweigen, vielleicht, ſo Gott M, für immer. d Schon geſtern habe ich in der Um gebung von Verdun re Kameraden geſprochen und geſehen, und da war es die eine Witterung von Morgenluft, die durch die Ge⸗ ie ging. Ihr habt nicht mehr das Gefühl, ein zu ſein. urch das ganze Vaterland und bis hinüber zum Mirz.de wird der arne Erfolg der Siege der letzten Zeit an, der Großkampftage von Flandern und Cambrai, de erſtz vernichtende Offenſivſtoß den übermütigen geleiſtet hat. Es mag Amtsblatt der Bürgermeister amter Briten traf, der ihm zeigte, o in unſeren Truppen ſteckt, dreijähriger Kriegsleiden. Was noch vor uns ſteht, wiſſen wir nicht, wie aber in dieſen letzten vier Jahren Gottes Hand ſichtbar regiert hat, Verrat beſtraft und tapferes Ausharren belohnt, das habt Ihr alle geſehen, und daraus können wir die feſte Zuverſicht ſchöpfen, daß auch fernerhin der Herr der Heerſcharen mit uns iſt. Will der Feind den Frie⸗ den nicht, dann müſſen wir der Welt den Frieden bringen, dadurch, daß wir mit ei⸗ ſerner Fauſt und mit bligendem Schwert die Pforten einſchlagen bei denen, die den Frie⸗ den nicht wollen!“ Der Dank des Kaiſers. Gerlin, 24. Dez.(Amtlich.) Die gewaltigen An ſtrengungen der Feinde an der Weſtfront ſind geſcheitert Unterſtützt durch die geſamten Induſtrien Englands Frankreichs und Amerikas, trotz monatelanger Vorbe reitungen umfaſſendſter Art, trotz allergrößten Muni⸗ tionsaufwandes, waren alle Bemi hungen unſerer Gegner umſonſt. Das zähe Durchhalten und die unerſchütterlich Tapferkeit unſerer todesmutigen Truppen an der Fron konnte dies aber neben der Unterſtützung durch die Marin nur leiſten durch die raſtloſe Arbeit und die reiche Unter ſtützung der Heimat mit Waffen, Munition und allen ſonſtigen Kriegsgerät. Daher ſage ich dem Kriegsmini⸗ ſterium und ſeinen nachgeordneten Behörden Meinen und des Heeres Tank. Zielbewußte Leitung, ſtrengſte Pflicht erfüllung jedes einzelnen, anderen Behörden, insbeſondere den Kriegsminiſterier der Bundesſtaaten, und mit einer ſchaffensfreudigen, er⸗ finderiſchen Induſtrie— auf dieſer Grundlage haben ſia die. aufgebaut. Glänzendes iſt auch in der recht⸗ zeitigen Bereitſtellung eines 5 noch der alte Offenſivgeiſt der Verteilung kräfte geleiſtet. Kriegsminiſterium auch und Verwendung der heimiſchen Arbeits ſo für ſein Teil zum Endſteg beitragen wird. Großes Hauptquartier, 24. Dez. 1917. Wilhelm. Or. Helfferich über die nächſten wirtſchaft lichen Aufgaben. Wien, 25. Dez. Wie das„Neue Wiener Tagblatt“ meldet, hatte der Berliner Vertreter des Blattes mit dem Staatsſekretär Dr. Helfferich eine Unterredung, in der dieſer ſich über die ihm übertragene Aufgabe, die mit den Friedensverhandlungen im Zuſammenhang ſtehenden Fragen zuſammenzufaſſen, äußerte. Die Richtlinien, ſagte Dr. Helfferich, ſind gegeben in der Geſamtorientierung unſerer Politik: Unſere und unſerer Verbündeten Stellung in der Welt muß wieder⸗ hergeſtellt, befeſtigt und gegen einen neuen Ueberfall von Haß, Raubgier und Verblendung nach jeder Möglichkeit geſichert werden. Auch werden wir auf dem Boden der wirtſchaftlichen Arbeit und der Wirtſchaftspolitik mit un⸗ ſeren Verbündeten treu zuſammenſtehen. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß bei aller Wahrung der Beſonder⸗ heiten der Intereſſen eines jeden Teiles ein wirtſchaft⸗ licher Zuſammenſcheuß Deutſchlands und Oeſterreich⸗Un⸗ garns zuſtande kommen wird, wie er unſerer Waffen⸗ brüderſchaft, der geſchichtlichen Zuſammengehörigkeit un⸗ ſerer Völker und den Möglichkeiten gegenſeitiger Er⸗ gänzung entſpricht. ir müſſen andererſeits in gemeinſchaftlicher Arbeit verſuchen, ſo bald wie möglich die freie, durch keine ſtaatlichen Zwangsmaßnahmen und keinen Völkerhaß be⸗ engte wirtſchaftliche Bewegungsfreiheit in der ganzen Welt wieder herzuſtellen. Eine gewiſſe Uebergangszeit wird erforderlich ſein. Im Innern heißt es die zwangsläufige Kriegswirtſchaft ſchrittweiſe abbauen; nach Außen gilt es, bis zu dem Augenblick, in dem die alten Wirtſchafts⸗ verträge wieder voll in Kraft geſetzt werden können, die notwendigen Vereinbarungen für die Wiederherſtellung des Warenaustauſches zu treffen. Aber bei aller Not⸗ wendigkeit von Uebergangsvereinbarungen wird es ſofort heißen: Kaufleute an die Front! und von vorn⸗ herein wird für beſtimmte, nicht allzu weit hinausgerückte Termine die volle Bewegungsfreiheit in der Weltwirtſchaft zu ſichern ſein. Einen Wirtſchafts⸗ krieg nach dem Krieg darf und wird es nicht geben. Ich ſchließe aus dem Anſchwellen des Geredes vom Wirt⸗ ſchaftskrieg bei unſeren Feinden auf eine entſprechende Ab⸗ nahme der Zuverſicht auf die harten Waffen des Kriegs⸗ gottes. Je günſtiger für uns die Kriegskarte wird, deſto mehr möchte man uns mit der Wirtſchaftskarte ein⸗ ſchüchtern. Verlorene Liebesmüh! Wir denken nicht daran, uns irre machen und übertölpeln zu laſſen. Wir müſſen aus dem Krieg und den Verhandlungen in einer wirtſchaftlichen Machtſtellung hervorgehen, die in ſich eine ausreichende Sicherheit gegen Wirtſchaftskriegsgelüſte der anderen bietet. Ueber die Ausſichten für den wirtſchaftlichen Seckenheim, IUnesheim, Nearkansen und Edingen. Druck und Verlag von Sg. Ztumer man, Seckenkeim, —ů—. —.—————- enges Zu ammenarbeiten mit den kriegsmäßig ausgebildeten Erſatzes, der Fürſorge für unſere Verwundeten und ir So vertraue Ich darauf, daß Mein weiter in vorbildlicher Pflicht. treue zum Nutzen von Heer und Vaterland arbeiten unt In ſertionspreis 15 Dis eigſpanige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. Lie Zeile. Bei Fſterer 9 5 Nabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 18. C.. ² A Wkederaufbau und ven künftigen friedlichen Wett⸗ bewerb meinte Dr. Helfferich: Im Kriege haben wir in wichtigen Zweigen der Gütererzeugung geradezu epochalt Fortſchritte erzielt, die unſere nationalwirtſchaftliche Un⸗ abhängigkeit und damit unſere Machtſtellung im inter⸗ nationalen Wettbewerb in einer im Frieden ungeahnten Weiſe ſtärken. Es iſt die Arbeit, die geiſtige und körperliche Arbeit, die uns in der Vergangenheit groß gemacht hat und die uns in Zukunft weiterhelfen wird. Der Uebermacht, die uns im ſchwerſten Krieg der Well nicht brechen und nicht biegen konnte, fühlen wir uns auch in der kommenden Friedensarbeit gewachſen. Englands Kampf gegen die deutſche Währung. Je unbefriedigender die Lage Englands auf dem Kriegsſchauplatz und durch die Wahrſcheinlikeit des ruſ⸗ ſiſchen Friedens wird, deſto tückiſcher werden die Mittel, mit denen es Deutſchland zu ſchaden trachtet. So ſucht England jetzt mit allen Kräften der Beſſerung der Mark⸗ währung, d. h. dem ſich wieder hebenden Wert der Reichs⸗ mark im Ausland, ein Vorgang, der durch die Friedens⸗ au sichten in Oſteng zwar nicht erſt hervorgerufen, aber doch erheblich gefördert worden iſt, mit allen Kräften entgegenzuarbeiten Anfangs Dezember haben, wie den „Leipz. Neueſten Nachr.“ aus dem Haag gemeldet wird, nach einer Besprechung aur dei engliſchen Geſandtſchaft in Holland, Amſterdamer und Rotterdamer Bankiers mil engliſchen und franzöſiſchen Finanzleuten und Börſen⸗ ſpekulanten ſich vereinigt, um den ſteigenden Markkurs wieder zu werfen. In einer Verſammlung dieſer Ehren⸗ männer rechnete ein engliſcher Finanzmann vor: Deutſch⸗ land habe im Jahre 1916 an Holland Zahlungen in Höhe von einer Milliarde Gulden 15 machen gehabt. Bei dem damaligen Kurs von 100 Mark gleich 30 Gulden habe Deutſchland 3,393 Milliarden zu zahlen ge habt; wenn der Markkurs auf 40 Gulden ſteige, ſo würde Teutſ Fand für die Milliarde Gulden nur 25 Milliarden Mark zu bezahlen haben.(Heute ſind 100 Mark ſchon 45 Gulden in Holland wert, der Normal. wert iſt 58,83 Gulden.) Da auf dem holländiſchen Geld markt gegenwärtig 30 deutſche Reichsmark einem eng liſchen Pfund Sterling(normal 20 Mark) entſprechen, ſo würde bei weiterem Steigen des Markkurſes das eng liſche Pfund ſchlechter geſtellt ſein und der engliſche Kurz ſinken. Das Ergebnis der Beſprechung wurde der Re⸗ gierung in London mitgeteilt und alsbald wurde in Holland eine ſcharfe Baiſſeſpekulation gegen den Mark⸗ kurs eingeleitet, wobei die»ugliſche Regierung ſich ver pflichtete, bei allzu hohen Verluſten der Börſianer einer gewiſſen Teil des Schadens zu übernehmen. Da der Markkurs aber trotzdem weiter ſtieg und die Verluſt⸗ ſehr fühlbar wurden, ſo fand eine neue Konferenz ſtatt Darauf erſchienen die Reutermeldungen über den Bür gerkrieg in Rußland und die zunehmenden Schwierigkeiten der Bolſchewiki; der„Daily Telegraph“ berichtete, Trotzkr werde mit Deutſchland nur einen„demokratiſchen Frie⸗ den“ ſchließen— nämlich einen ſolchen, bei dem es leen ausginge und den es deshalb nicht annehme uſw. Eng⸗ land und Frankreich errichteten bei der ukrainiſchen Re⸗ publik Geſandtſchaften, d. h. ſie ermunterten ſie im Wi. derſtand gegen die Petersburger Regierung. Alles dies war darauf angelegt, die Friedensverhandlungen, dit man nicht mehr aufhalten konnte, bei den Neutralen zweifelhaft zu machen und ſo den Markkurs wieder zu ſtürzen. Demnächſt ſollen weitere Aufſehen erre endt Meldungen durch Reuter und die engliſche Preſſe in die Welt geſetzt werden und die„L. N. N.“ halten es für angebracht, daß von amtlicher deutſcher Seite den Machenſchaften mit einer nachdrücklichen Aufklärung ent⸗ gegengetreten werde. 5 5 Der Welt krieg. WTB. Großes Hauptquartier, 24. Dez.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: In Verbindung mit Erkundungsgefechten lebte die Artillerietätigkeit in einzelnen Abſchnitten auf. 5 Heftiges Feuer hielt tagsüber auf dem öſtlichen Maasufer an. f Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. a 5 Mazedoniſche Front: 3 Ein feindlicher Vorſtoß gegen die bulgariſchen Stel⸗ ungen nördlich vom Doiranſee ſcheiterte. In der Stru⸗ naebene rege Vorfeldtätigkeit. Italieniſcher Kriegsſchauplatz 8 Zwiſchen Aſiago und der Brenta haben die Truppen zes Feldmarſchalls Conrad den Col del Roſſo und die veſtlich und öſtlich anſchließenden Höhen erſtürmt. Bisher wurden mehr als 6000 Gefangene eingebracht. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. — 5 85 2 ͤͤwdõꝰ. WTB. Großes Hauptquartier, 28. 4 Nn, Weſtlicher Kriegsſchaur cz: An der flandriſchen Front, am L Baſſekanal ſüdweſtlich von Cambrai lebte die G chtstätigkeit vor übergehend auf. Zu beiden Seiten d. Maas, am Hart mannsweilerkopf und im Thanner al war das Feue: zu einzelnen Tagesſtunden geſteigert. HOeſtlicher Kriegs chauplatz: Nichts Neues. i Mazedoniſche Front: In der Strumaebene erhöhte Artillerietätigkeit. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Lebhafter Feuerkampf hielt tagsüber zwiſchen Aſiage und der Brenta an. Feindliche Gegenangriffe gegen dit neugewonnenen Stellungen und ein Vorſtoß am Montt Pertica wurden abgewieſen. i Die Gefangenenzahl aus den Kämpfen um den Col del Roſſo iſt auf über 9000, darunter 270 Offiziere, geſtiegen. a f Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff WTB. Großes Hauptquartier, 26. Dez.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Artillerietätigkeit blieb auf Störungsfeuer b.⸗ ſchränkt, das ſüdlich von Ppern, Moeuvres und Marcoing vorübergehend an Stärke zunahm. N Erkundungsvorſtöße franzöſiſcher Abteilungen ſüd⸗ lich von Juvincourt ſcheiterten in unſerem Feuer und im Nahkampf. 5 Das ſeit einigen Tagen auf dem Oſtufer der Maas geſteigerte Feuer ließ 5 nach. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. i Mazedoniſche Jront: Keine größeren Kampfhandlungen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Nach ſtarker Artilleriewirkung führte der Feind hef⸗ tige Gegenangriffe gegen den Col del Roſſo und die weſtlich und öſtlich benachbarten Höhen. Sie ſcheiterten unter ſchweren Verluſten. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Im Weſten hat ſich die Lage nicht verändert. Gele⸗ gentliche Erkundungsvorſtöße des Feindes ſind verluſt⸗ reich abgewieſen; ſo neueſtens wieder an der Aisne. Im Vogeſengebiet wurde wieder der Kanonendonner laut, wo er lange geſchwiegen hatte, auch Bewegungen der In⸗ fanterie in kleinerem Umfang waren bemerkbar, doch blieb es vorläufig bei den Vorſtößen von Erkundungs⸗ abteilungen. Um ſo ſchwerer ſind die Kämpfe in Italien. Die mächtigen Bergſtellungen der Italiener zwiſchen Brenta und Piave am Monte Grappa(1779 Meter) ſind von Norden, von dem bereits erſtürmten Monte Pertica (1552 Meter) und Col dell' Orſo(1680 Meter) wegen der jäh anſteigenden Feldwände kaum zu nehmen. So iſt denn bereits eine Umklammerung von Oſten und Weſten bemerkbar, die durch die Eroberung des Monte Aſolone im Weſten und des Col dell' Orſo, des Monte Spinuccia und Tomba im Oſten bereits günſtige Stützpunkte ge⸗ wonnen hat. Die Italiener verteidigen ihr„Verdun“, wie ſie die Befeſtigungen des Grappa nennen, mit größter Hartnäckigkeit und ein Teil der franzöſiſchen Hilfstruppen unter General Duchesne iſt zwiſchen Baſſogno und Monte Aſolone in die vorderſte Linie gerückt, um den Druck der Deutſchen auf die öſtliche Grappaſtellung abzuwehren. Franzöſiſche Gefangene ſind dort ſchon eingebracht worden. Das engliſche Heer unter General Plumer ſteht am Monte Montello zwiſchen Nerveſa und Montebelluna in der Stromſchleife des Piave.— Weſtlich der Brenta hat General Conrad durch Erſtürmung des Col del Roſſo (öſtlich von Aſiago) eine ſchwere Breſche in die linke Flan⸗ kenſtellung der Italiener geſchlagen. Dabei wurden 9000 Italiener gefangen. 5 ö Zu der leidigen Tatſache, daß das öſterreichiſche Torpedoboot Nr. 11 meuterte und zu den Italienern überging, wird bekannt: Das Torpedoboot hatte eine faſt ganz aus Tſchechen und Italienern beſtehende Beſat⸗ zung, nur zwei deutſch⸗öſterreichiſche Offiziere und vier deutſche Maſchinenmeiſter waren an Bord. Die Offiziere wurden während einer Fahrt auf Deck plötzlich überfallen und gefeſſelt. Das Schiff fuhr darauf in den italieniſchen Hafen Ancona, wo die deutſchen Maſchiniſten, die ahnungslos ihren Dienſt weiter verſehen hatten, gefangen genommen wurden. Der Krieg zur See. Berlin, 24. Dez. In den Hoofden, im Aermel⸗ kaual und in der iriſchen See wurden 6 Dampfer und ein engliſches Fiſcherfahrzeug, im engliſchen Kanal und an der Oſtküſte Englands ferner 23000 BRT. ver⸗ ſenkt, darunter 2 große Frachtdampfer und ein bewaff⸗ neter engliſcher Dampfer. Die engliſche Admiralität meldet: der bewaffnete engliſche Dampfer„Stephen Furneß“(Tauchbootfalle?) iſt im iriſchen Kanal verſenkt worden. 6 Offiziere und 95 Mann kamen um.(Nach holländiſcher Meldung ſind beim Maas⸗Leuchtſchiff 3 engliſche Zerſtörer torpediert worden. Aus Rotterdam wird überdies berichtet, von dem dort eingetroffenen Geleitzug ſei ein engliſcher Zer⸗ ſtörer torpediert worden. Ob dies ein vierter iſt oder ob er zu den dreien gehört, iſt noch nicht feſtgeſtellt.) Neues vom Tage. Die Friedenskommiſſion. Berlin, 26. Dez. Heute abend begibt ſich unter der Leitung des Geſandten Grafen Mirbach die im Zuſatz zum deutſch⸗ruſſiſchen Waffenſtillſtandsvertrag vom 25. Dezember vorgeſehene Kommiſſion nach Petersburg, die die Regelung des Austauſches von Zivilgefangenen und dienſtuntauglichen Kriegsgefangenen in Angriff neh⸗ men und Maßnahmen zur Wiederherſtellung der Bezie⸗ — e den beiden Ländern innerhalb der durch en Wa . fenſtillſtand gezogenen Grenzen tref en ſoll. Der Kommiſſion gehören an: Geh. Rat Eckhardt und Ge⸗ neralkonſut Biermann, 4 Herren des Kriegsminiſteriums unter Leitung des Oberſten von Franſecky und Gießler, Major von Velſen von der Oberſten Heeresleitung mit 2 Begleitern, Geh. Rat Schenck vom Reichspoſtamt und Herr Landshoff vom Roten Kreuz. Die Abordnung iſt von Hilfsperſonal begleitet. a Fliegerangriff auf Mannheim. Karlsruhe, 25. Dez. Eugliſche Flieger bewarſen am geſtrigen nachmittag die offene Stadt Mannheim mit Bomben. Keinerlei militäriſcher Schaden. Zwei Per⸗ ſonen wurden getötet und zehn verletzt, darunter keine Militärperſon, dagegen franzöſiſche Kriegsgefangene Ein Flugzeug wurde in der Pfalz zum Niedergehen gezwungen, die Inſaſſen gefangen genommen. Steuerreſorm in Bayern. München, 25. Dez. Der dem Landtag zug hende Steuer⸗Geſetzentwurf betrifft die Einführung einer Ver⸗ mögensſteuer, die Aenderung der Einkommenſteuer, die Hausſteuer und das Umlagegeſetz, wobei eine Ermäßi⸗ gung der Steuerſätze bei kleineren Einkommen vorgeſehen iſt. Die Waſſerſtraßen. Nürnberg, 25. Dez. Unter dem Vorſitz der Ver⸗ teter der bayeriſchen Miniſterien wurde hier ein Strom⸗ derhand Rhein⸗Main⸗Donau gegründet. Wahlreform in Lippe⸗Detmold. Detmold, 25. Dez. Das Staatsminiſterium wird dem Landtag eine neue Wahlrechtsreform zugehen laſſen. Der ſozialdemokratiſche Jerein verlangt das Reichstags⸗ wahlrecht, der ſoz. Frauenbund das Stimmrecht für Frauen. ö Ablehnung der Ledigenſteuer. Altenburg, 24. Dez. Die Regierung von Sach⸗ ſen⸗Altenburg hat die Einführung der Ledigenſteuer ab⸗ gelehnt, weil der Zweck die Steuerlaſt gerecht zu verteilen, ſich kaum) adurch erreichen laſſe und billige Grenzen ſchwer zu ziehen ſeien. Bisher habe nur das Fürſten⸗ tum Reuß ä. L. eine ſolche Steuer eingeführt. Friedenskongreß in Stockholm? Stockholm, 25. Dez. Finniſche Blätter melden, die Mittelmächte und Rußland ſeien übereingekommen, einen allgemeinen Friedenskongreß in Stockholm abzu⸗ halten. f Die Weihnachts⸗Anſprache des Papſtes. Rom, 25. Dez. Bei der Anſprache an die Kar⸗ dinäle ſagte der Papſt nach der„Agenzia Stefani“ u. a.: Wir werden jenſeits Bethlehems in den heiligen Spuren Chriſtis wandeln. Der alte Wunſch unſerer Ahnen iſt erfüllt worden. Das heilige und verehrte Land, in dem das Blut vergoſſen wurde, durch das wir erlöſt ſind, iſt von Neuem dem chriſtlichen Glauben wiedergegeben worden. Jeruſalem richtet an Gott einen Hymnus der Dankbarkeit und der Liebe. Die jüngſten Ereigniſſe, die ſich in der Stadt Jeruſalem zugetragen haben, laden auch die Völker zur Rückkehr zu Gott ein. Denn zu Jeruſalem war es, wo derjenige geſegnet wurde, der ſich dahingegeben nicht im Namen der Armeen, ſondern im Namen des Herrn. a Die allgen ne Wehrpflicht in Auſtralien abgelehnt. Melbourne, 24. Dez.(Reuter.) Bei der Volks⸗ abſtimmung über die Wehrpflicht wurden 987 000 Stim⸗ men dagegen und 792 000 Stimmen dafür abgegeben. Intweder— oder. Berlin, 25. Dez. Auf der Pariſer Konferenz er⸗ klärte der amerikaniſche Vertreter, die Vereinigten Staa⸗ ten ſeien bereit, 5000 Flugzeuge zu ſenden, wegen des Schiffsraummangels müßten aber die Verbündeten zwi⸗ ſchen der Lieferung von Truppen und Munition oder von Lebensmitteln wählen. Dezimalwährung in England. Unter den Maßnahmen, die England für den künf⸗ tigen wirtſchaftlich. Wettſtreit im Frieden vorbereitet, ſteht die Vereinfachung des unüberſichtlichen britiſchen Münz⸗, Maß⸗ und Gewichtsſyſtems im Vordergrunde. Für die Währung wurde nach einem Bericht des Londoner „Economiſt“ in einer gemeinſamen Sitzung des In⸗ ſtitute of Bankers, des Handelskammerverbandes und des „Dezimal⸗Verbandes“ völlige Uebereinſtimmung darüber erzielt, daß das Pfund Sterling als Münzeinheit bei⸗ behalten und in 100 Teile, genannt Mill, zerlegt werden ſoll. Auf dieſe Weiſe können alle vorhandenen Gold⸗ und Silbermünzen bis zum Sixpence⸗Stück(50 Pfg.) herunter ohne Aenderung ihres Wertes weiter benutzt werden. Des weiteren ſollen Münzen von 1, 2, 3, 4, 5 und 10 Mill geprägt werden, letztere beiden aus Nickel. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 25. Dez.(Pet. Tel.⸗Ag.) Zur Be⸗ kämpfung der Gegenrevolution wurde über Moskau der Belagerungszuſtand verhängt.— Die von der bürger⸗ lichen Preſſe verbreitete Nachricht, Schweden ſende Trup⸗ pen gegen Finnland, iſt aus der Luft gegriffen.— Bei Zarizyn haben ſich Koſaken und Eiſenbahner verſammelt, um die Truppenverſchiekung gegen den Norden zu ver⸗ hindern. 5 Petersburg, 24. Dez. Es iſt erwieſen, daß zahl⸗ reiche in Rußland lebende Amerikaner mit General Kale⸗ din gegen die Petersburger Regierung im Bunde ſind. Unter der Deckung eines Roten Kreuz⸗Zuges ſollten amerikaniſche Offiziere Kriegsmaterial in die Ukraine zu ſchaffen ſuchen. Die beteiligten Ruſſen und das Ma⸗ terial ſind in Gewahrcam verbracht. (Reuter.) Im Rücken Kaledins rückt ein kaukaſiſches Heer, dem ſich Gebirgsſtämme anſchloſſen, vor. Petersburg, 25. Dez.(Pet. Tel.⸗Ag.) Zwiſchen dem Ausſchuß der Volkskommiſſare und dem Ausſchuß der Linksrevolutionäre iſt eine Einigung über die Bil⸗ dung der Regierung zuſtande gekommen. Die Linksrevo⸗ lutionäre erhalten 7 Plätze. Die Konferenz der Bauern⸗ den Streit zwiſchen der ukrainiſchen Rada und dem Rat der Regierungskommiſſare beizulegen. 5 5 1 abgeordneten hat 15 Delegierte nach Kiew entſandt, um Kiew, 24. Dez. Vinnitſchenko, der puer der Ukrainiſchen Regierung, ſetzte den kleinen revol tio nären Rat der Ukraine in Kenntnis, daß er den de bündeten vom Beginn Ler Friedensverhandlungen Mit⸗ teilung gemacht habe. England und Frankreich wer Geſandte nach der Ükraine schicken.(England iſt bemüht die Ukraine von Rußland abzutrennen und wo glich mit Rumänien zu vereinigen.) e Petersburg, 25. Dez.(Reuter.) Der von e renski für Turkeſtan eingeſetzte Oberbefehlshaber, G. S. COS S S neral Korowitſchenkb, iſt ermordet worden. de 28 at Sermiſchtes. 5 Eingehende 32 tech ft. In dem neueſten Helfte des„Mär,. gibt Konrad Haußmann, der zu den Mitbegründern des 2 bn 8 gehörte, bekannt, daß die Zeitſchrift ihr Erſcheinen einſtegſe n und daß ein Teil der Redakteure und Mitarbeiter in 5 Redaktion der Zeitſchrift„Deutſche Politik“ eintritt. ö 4 Stfu g. Der G oß nduſt ee le Ru olf Petersdorff 4 dee Poſen ſtiftete 280 000 Mark für wohltätige Zwecke und ern, 1 Gemälde„Hindenburg mit ſeinem Stabe“ von Hugo Vogel 1 f De das Hindenburgmuſeum. 5 4 a Kapitalserhöhungen. Infolge der günſtigen Gehe* N haben im letzten Vierteljahr des Jahres 1917 86 Aktienge ſchaften ihr Kapital durch bare Einlagen, Gratisaktien uſe. 0 0 35788 Millionen Mart erhöht. Darunter befinden ich er, wm 357,88 Million. Mz. erhöht, Da unter beſinden ſich die Haim, bes werke mit 24 Mill. die Dresdener Bank mit 80 Mia ge.. Anilintzonzern mit 132.6 Mill. Im erſten Vierteljahr 19 0 len tr 7 5 trug die Kapitalserhöhung 113,33 Mill. Die amtlichen es r das 2. und 3. 0 270 liegen noch nicht vor, 17 1 0 teht feſt, daß die Kapitalserhöhungen von 1917 alle Irie us, f 0 ahre weit überſteigen werden; es betrugen nämlich die Mill f 5 gaben von neuen Aktien im ganzen Jahre: 1911 584, 5 1912 747,6 Mill., 1913 418,45 Mill. 1914 552 il. 8 ai ie Die Mao ilafabrik in Cedinen geſchlo ſen. Die Ma g. l die fabrik des Kaiſers in Cadinen hat, wie ein Telegramm 4e go 1 g N nigsberg l. Pr. meldet. den Betrieb eingeſtellt, weil die Kal. er lenſtelle nicht die erforderlichen Kohlen bewilligte. Der upt⸗ 5 ſer hat e bſt die Einſtellung des Betriebes im kalferlichen Hauß“ 5 quartier verfügt. a 3 einer 5 88 Koh enmangel. Zn Königsberg i. Pr. dürſen nach en, 6 Anordrung der Stadtre wa tung offene Verkaufsſtellen und et 1 00 vate Geſchäfts immer nur von morgens 9 bis 2 ½ Uhr ges f ſein; Kaffeehäu er, Konditoreien und Gaſtwirtſcha ten nd nan 1 1 bis 8 Uhr abends zu ſchließen. Der Straßenbahubetrleb dad a 9 von 9 bis 1 Uhr mittags, an Sonn- und Feiertagen. er völlig eingeſtellt..„ 91 Straßenbahnunfall. In Eſſen fuhr bei ſtarkem Men 0 2 ein Straßenbahnzug mit 3 Wagen mit voller Wucht auf eper⸗ li 7 Zug auf. 5 Perſonen wurden getötet, 21 ſchwer? 5 ett. a 1 5 Grubenunglück. Die bei dem Einſturz des Braunteheg⸗. 0 ſchachtes Auſt ſa bei Auſſig(Töhmen) abgeſch ittenen 23 1 b leute ſind ſämtlich erſtickt aufgefunden worden. übern 5 Diebſtähle. In einer Danziger Tabakfabrik wurden„ 50 Zentner Tabak im Wert von über 300 000 Mk. geſto i 8 die dann in einem anderen Betrieb vorgefunden wurden. und li Reihe von Stehlern und Hehlern ſitzt bereits hinter S ſunger Riegel.— Durch Fälſchung von Unterſchriſten ſchädigte ein keliner 8 Mann in Berlin, der ſich als Ingenieur ausgab, eine Bert.. Fabrik mit vorgetäuſchten Kohlenlieferungen um 8 Bei ſeiner Verhaftung trug er noch 3000 Mark bei ſich, Zeit 2 übrige Geld hatte er in paſſender b in kurzer. lagen n durchgebracht.— Ja Berlin wurde ein geſtohlenes Stofflage 1 i im Wert von 75000 Mark entdeckt. 3 8 Baden. 1* (Karlsruhe, 22. Tez. Zweite Kammer: N 8 Anfragen über die Einführung der 4. Wal der 0 Fliegerſchäden. Die geſtrige Sitzung begann Geh de Beantwortung einiger kurzen Anfragen. 2 die von 85 (unabh. Soz.) wünſchte Auskunft-über die Löhne, Mini“ 8 der Textilinduſtrie im Wieſental gezahlt werden 4 Er⸗ 826 ſter Frhr. v. Bod man erwiderte, daß nach Löhne in 8 klärung des Verbandes der Textilinduſtrie die L öhe be⸗* der mit dem Schlichtungsausſchuß vereinbarten 9 liege a zahlt werden; zu einem Eingreifen der Regieruglttte f— kein Grund vor.— Sodann ſtellten die Abg.„ und Wuttemond(3tr.) die Frage, ob, wie in Pren ige de in Baden den Beamten auf Weihnachten eine ein d! be 0 Landtags nicht möglich ſei. i über Die Kammer ſetzte hiernach ihre Beſprechunß er* die Einführung der 4. Wagenklaſſe ſoefreunde Abg. Göhring(natl.) erklärte, daß ſeine Parte achbem a der Einführung der 4. Wagenklaſſe zuſtimmen. der der Miniſter erklärt hatte, die 4. Wagenklaſſe dig ſih afür ttung i Abg. Neuhaus(Zentr.) 3 aus betriebstechniichen Gründen nach preußiſchem ſt bach 4 e ausbauen. Nachdem ſich noch die Abg. Bagel er (rechtsſtehende Vereinigung), Albiez(Zentr.), chr 17 0 (Zentr.), Weiß(Zentr.), Odenwald(For sc t hat- 1 und Fiſcher(rechtsſtehende Vereinigung) gelungen det u ten, ſtimmte die Kammer mit 42 gegen 2 Stim en 17 1 Einführung der 4. Wagenklaſſe zu. Mit 47 alt Art Stimmen wurde beſchloſſen, die Wagen nach wür 0 auszubauen. 5 f 53 Sodann ſprach Abg. Rebmann(natl.) 50 Mill. Verwendung des bewilligten Kriegskredits von mung Mk. Dabei kommt die Frage der Vorentſchädige) tel a Fliegerſchäden zur Sprache. Abg. Wirth(Jezwegs„ feſt, daß die Fliegerentſchädi ungen noch keines erkenn befriedigender Weiſe gelöſt ſeien. Das Rei Regier jetzt keine Fliegerentſchädigung an. 9 könne nur einen geringen Erſatz von 80 aus ſprechen. Die Volksvertretung erwarte, daß ell en a Kriegskrediten die Fliegerſchäden voll und ſchn 16 1 ſchädigt werden. Die Abgg. Göhring(uatl gen s (Soz.) und Geck ſchloßen ſich dieſen Ausführen pad. Re⸗ worauf Miniſter von Bodman entgegnete, de eich für gierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß das die Fliegerſchäden Erſatz leiſten ſollte. Auf dieſen 9 punkt habe ſich dann auch die Reichsbehör en, Das Reich habe ſich dieſer Anſicht angeſchla g bee bad. Regierung ſolle jedoch die Schäden vorla Flie„ güten. Ter Staat werde alles tun, um bei en Sitzung ſchäden helfend einzugreifen. Zum Schluß ba ac erledigte das Haus noch eingegangene Rechnung Die nächſte Sitzung findet am 9. Januar 197 tag; 1 lühr ſtatt. Mit ihr beginnt die Finan e Karlsruhe, 26. Dez. Die politiſchen Blätter der berſchiedenen Parteirichtungen befaſſen ſich mit dem Mini⸗ ſterwechſel. Sie erkennen die vielfachen Verdienſte des bisherigen Staatsminiſters Frhr. v. Duſch an und begrüßen einmütig ſeinen Nachfolger Frhr. v. Bod⸗ Ran, der bekanntlich die Leitung des Miniſteriums des Innern in Händen hat. Auch über den neuen Juſtiz⸗ einſtimmung; allgemein wird ſeine Berufung gutgeheißen. () Mannheim, 26. Dez. Aus unbekannten Grün⸗ den hat ſich ein 16jähriges Dienſtmädchen durch Ein⸗ men von Leuchtgas das Leben genommen.— Der 18⸗ lührige Hausburſche Anton Wagner, der ſich in einer kirche an betende Frauen herangeſchlichen und ihnen die Dandtaſchen geſtohlen hatte, wurde von der Strafkam⸗ mer zu 1 ½ J ehren Gefängnis verurteilt. Lahr, 26. Dez. In der letzten Vollverſammlung zer Handelskammer für den Kreis Offenburg wurden Maßregeln für eine möglichſt vollſtändige Erfaſſung der bei den Behörden und in den Privatbetrieben vorhandenen Altpapierbeſtände deren die Papierinduſtrie wegen des Rohſtoffmangels dringend bedarf, beraten. Ferner wurde die Betektigung der bal ichen Juduſtrie bei der Wieder⸗ uufbauung der deutſchen Handelsflotte und die Reform des Poſtſcheckverkehrs beſprochen. e (Freiburg, 26. Dez. Der ſchon ſchwer vorbe⸗ trafte Taglöhner Adolf Mette aus Landau wurde we⸗ ken ſchweren Einbruchsdienbſtahls im wiederholten Rück⸗ all zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. f 5 85 neberlingen, 26. Dez. Der 14jährige Sohn 19 ofbeſitzers Anton Müller in Limpach, der kürz⸗ ben getrofſe: worden war, iſt ſeinen Verletzungen resgen. 5 F by.( Karlsruhe, 23. Dez. Eine Verordnung des Miiniſteriums des Innern beſtimmt, daß Geſuche um Henehmigung zum Betrieb oder zur Leitung einer pri⸗ baten Fachſchule, in welcher Unterricht in gewerblichen oder kaufmänniſchen Fächern erteilt werden ſoll, durch Vermittlung des Bezirksamts beim Landesgewerbeamt Abt. 2 einzureichen find. In den Geſuchen iſt u. a. anzu⸗ 54. en. welche Ziele die Anſtalt verfolgt, ferner ſind die achweiſe über die Befähigung des Leiters und ſämt⸗ f icher Lehrer zur Unterrichtserteiln. ig beizubringen. Der leichzeitige Betrieb des Gewerbes eines Stellenvermitt⸗ bers iſt in dieſen Lehranſtalten unzuläſſig, die den Zu⸗ ſatz„Privat“ führen müſſen. Den Titel„Direktor“ oder Rektor“ darf der Unternehmer oder Leiter nicht füh⸗ 2 Die Lehrer der betr. Anſtalt dürfen ſich nur dann ſewerbe⸗ oder Handelslehrer nennen, wenn ſie die ſtaat⸗ liche Berechtigung dazu haben. 1. Karlsruhe, 23. Dez. Der Stadtrat hat bei Bor Miniſterium des Innern angeregt, entſprechend einem Korgehen des preuß. Miniſteriums des Innern auch für aden Maßnahmen zur Vereinfachung der Verwaltung, namentlich ſo weit Geſchäfte der Gemeindeverwaltung mit in Frage kommen, in Ausſicht zu nehmen. Einige andere badiſche Städte haben ſich mit dem Vorgehen 3 Stadtrats einverſtanden erklärt. 8 O. Karlsruhe, 23. Dez. Anſtelle des verſtorbenen Verbandsdirektors Riehm wurde der ſeitherige Prokuriſt 8 Wer Feldmann hier zum geſchäftsführenden Direktor der Bad. Futterverſorgung ernannt. . O Durla. 23. 38 Amtlich wird gemeldet: Am Jeeitag abend gegen 6 Uhr iſt in Durlach der Perſonen⸗ nig Nr. 1228 von Pforzheim infolge Freigabe der un⸗ Tuigen Fahrſtraße auf ein mit Wagen beſetztes Gleis Aageſahren und auf dieſe aufgeſtoßen. Der Zugführer e einige Reiſende wurden leicht verletzt. Der Ver⸗ 5 7 nicht geſtört. Fan. Mannheim, 23. Dez. Der Sjährige Sohn des zandwirtſchaftslehrers Herbel wurde beim Ueberſchreiten ahngleiſe von einem Wagen überfahren und e e 8 * 05 * * 88 der Straßenb ſort getötet. g U Heidelberg, 23. Dez. Im Alter von 71 Ja en . 57 Pfarrer Karl Roth, der über 40. bean b. H. wirkte, geſtorben. Der Entſchlafene Akte auch eine rege ſchriftſtelleriſche Tätigkeit entfaltet. 3 Pforzheim, 23. Dez. Wie der Polizeibericht 5„ wurden einem Metzgermeiſter aus e u dieſigen Bahnhof aus ſeinem Ruckſack 50 Pfund 3 abgenommen, die er nach Karlsruhe bringen wollte. N— Lokales. 8— Glänzende Fliegerleiſtung. Der deut Nieheim Hans Heſſe iſt von Berlin auf 585 . die. 1 ul Neſopotamien) eingetroffen. Er 8 faageleg 5 recke von 10 Tagen 2 34 Luftſtunden zu⸗ den., Portofreiheit der Konſulatsbehörden. Die nieder Konſulaten in Oeſterreich, 1 und Bos. Aul aacherzegowing, ſowie den öſterreichiſ ungariſchen Kon⸗ 5 lichen Beh Deutſchland für den Verkehr mit den heimat⸗ f rein militäriſchen Angelegenheiten n Behörden in 1 Vortofreiheit wird auf den Brief verkehr der 5 0 ö N miniſter Düringer herrſcht in der Parteipreſſe Ueber⸗ ach von einem andern mit einer Zimmerflinte ſpielenden der ſich aus der Stillegung ergeben würde, ſten Folgen nach ſich; hen könnte. D HANS SEOUM. U, 2 SPEZIAL-HAUS gediegener Haus- und Küchengeräte 5— Spielwaren. S SSS N Konſulate mit ven Heerespflichrigen in der Heimat dusge⸗ dehnt. Die Sendungen müſſen mit der Bezeichnung„Hee⸗ resſache“ und dem Abdruck des Dienſtſiegels der abſen⸗ denden Behörde verſehen ſein. 8 d — Gegen die Stillegung der Ziegeleien, die, wie wir bereits früher berichteten, vom Kriegsamt wegen der Erſparung von Kohlen und Arbeitskräften in gro⸗ ßem Umfang beſchloſſen worden iſt, wendet ſich der deut⸗ ſche Wohnungsausſchuß in einer Eingabe mit der Be⸗ gründung, daß angeſichts der zunehmenden Wohnungs⸗ not und der nach Friedensſchluß mit Notwendigkeit ein⸗ ſetzenden ſtarken Bautätigkeit ein Mangel an Bauſtoffen, die ſchwer⸗ — Weihnachtskerzen ſind Gegenſtände des täglichen Bedarfs. Ein Drogiſt in Elbing wurde zu 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er Paraffinweih⸗ nachtskerzen zu außerordentlich hohen Preiſen verkauft hatte. Das Kriegswucheramt weiſt bei dieſer Gelegen⸗ heit darauf hin, daß Weihnachtskerzen wie Chriſtbäume gegen den Wucher als Gegenſtände des täglichen Be⸗ darfs geſchützt ſeien. — Falſches Geld. Beim Poſtamt Metzingen ſind in letzter Zeit drei falſche Zweimarkſtücke mit dem Bild⸗ nis Kaiſer Wilhelm I., der Jahreszahl 1876 und dem Münzzeichen C angehalten worden. Die Falſchſtücke, die einen Silberwert von 1,20 Mk. haben, ſind etwa ½ Gramm leichter als die echten. — Strenge Beauſſichtigung der Fremden in der Schweiz. Das Schweizeriſche Juſtiz⸗ und Polizei⸗ departement teilt amtlich mit: Durch die am 20. ds. Mk. in Kraft tretende Verordnung des Bundesrats betr. Grenzpolizei und Kontrolle der Ausländer vom 21. No⸗ vember 1917 wird außer einer ſchärferen Kontrolle an der Grenze auch eine Reihe ſtrenger Maßnahmen im In⸗ nern gegenüber Ausländern eingeführt. Alle neuan⸗ kommenden Ausländer haben 24 Stunden nach ihrer An⸗ kunft am erſten Aufenthaltsort bei der Polizeibehörde ihre Schriften zu hinterlegen. Sie werden, je nachdem es ſich um kürzeren oder längeren Aufenthalt in der Schweiz handelt, mit einer Kontrollkarte bzw. einer Niederlaſ⸗ ſungsbewilligung verſehen. Ebenſo haben alle Fremden, die ſich bereits in der Schweiz befinden und nicht eine Aufenthaltsbewilligung oder Niederlaſſungsbewilligung erhalten haben, ſich innerhalb 8 Tagen nach dem 20. Dezember bei der Ortspolizeibehörde einzufinden oder auszuweiſen. — Ann unſere Bezieher. Infolge der von neuem außerordentlich geſtiegenen Ausgaben für alle Materialten, Löhne, Unkoſten uſw. ſehen ſich, wie die Zei⸗ tungen der näheren und weiteren Um⸗ gebung, auch die unterzeichneten Zeitungen genötigt, ihren Bezugspreis vom 1. Januar 1918 ab zu erhöhen, Mannheim: Mannheimer General⸗Anzeiger; 5 Mannheimer Tageblatt; 5 15 Neue Badiſche Landeszeitung; 5 Neues Mannheimer Volksblatt; * Volksſtimme; 5 Mannheim⸗Feudenheim: ö Feudenheimer Zeitung; E Mannheim⸗Käfertal: Käfertaler Anzeiger; Mannheim⸗Neckarau: Neckarauer Zeitung; Maunheim⸗Rheinau: Rheinauer Zeitung; Mannheim⸗Sandhofen: i Sandhofener Anzeiger; Ludwigshafen: General⸗Anzeiger; 9 Pfälziſche Rundſchan; „ Pfälziſche Poſt; 6 Pfälziſches Volksblatt; Heidelberg: Heidelberger Neueſte Nach⸗ richten; 5 Heidelberger Tageblatt; 5 Heidelberger Zeitung; „ Pfälzer Bote; g. Heddesheim: Heddesheimer Wochenblall!; 75 Heddesheimer Zeitung; 8 Hockenheim: General⸗Anzeiger; 85 Hockenheimer Tageblatt; 5 Friedrichsfeld: Friedrichsfelder Zeitung; Kirchheim bei Heidelberg: Kirchheimer General⸗Anzeiger; Ladenburg: Ladenburger Tageblatt; Plankſtadt: Plankſtadter Zeitung; 7 Schwetzingen: Schwetzinger Tageblatt? 7 Schwetzinger Zeitung; a Seckenheim: Neckarbote; f 5 Viernheim: Viernheimer Bürgerzeitung; Weinheim: Weinheimer Anzeiger, 5 Die Erhöhung des Bezugpreiſes des„Neckar-Boten“ beträgt vom 1. Januar 1918 ab 28 Pfennig pro Monat. 2 8— W Butteraus gabe. Am Lreitag, den 28. Pez. nachmittags von 2 bis 3 Uhr erhalten in ber Friedrigſchule Saal 8 gegen Vor⸗ lage des braunen Fleiſchkartenumſchlags Butter pro Kopf der Harshaltung/ Pfund und zwar: Hu. 1281 bis 1858 zum Preiſe von 2.80 M. pre Pfd. Die Bewohner der He ſtäbt erhalten 5 Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages dei der Handlung Fenske daſelbſt. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Besitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, 27. Dezember 1917. Lebensmittelamt. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Reparatur ſchloſſen. Seckenheim, den 27. Dezember 1917. Volz. Koch. Hatholiſcher Jünglings Verein Seckenheim. 1. Heute Nounerstag Abend ½9 Ahr Geſastprobe für das Theaterſtuͤck: „enn die Welbnactsllchter brennen.“ 2. Morgen Freitag Abend ½9 Ahr Geſamtprobe für das Theaterſtück 8 leider machen Leue.“ j-weils i Schweſternhaus. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen unbedingt; * U e notwendig. Der Präſes. 5 4 Sammel ⸗Anzeiger g uur für Mitglieder der faudn. Ein- 1. Nerkaufsgeneſeuſchaſt. Verloren!. Eine Peitſche, von der Mannheimerſtraße bis breiter Weg; abzugeben Friedrichſtraße No. 38. 5 7 Mitglieder welche noch leere Säcke abzuliefern haben, wollen dieſe vor 1. Januar 1918 abgeben; vom 1. Januar 1918 ab wird pro Stück 1,85 Mk. berechnet. Diejenigen Mitglieder, welche ihre Conts⸗ Bücher beim Rechner H. Bühler vor dem 30. Dez. 1917 nicht ab⸗ geliefert haben, können bei einer evtl. Dipidentenvertellung nicht berückſichtigt werden. 5 Zwecks Bilanzaufſtellung werden unſere Mitglieder höflichſt erſucht, ihre dieswöchentliche Einkäufe im Lager bar zu zahlen, ebenfalls ihre alte rückſtändige Poſten vor Neujahr zu begleichen. 5 Hühnerfutter, Schweinemaſtfutter, Maſtfutter für Rindvieh, Schilfrohrhächſel, Viehſalz, Düngermittel, Kaintt, Kaliſalz, Düngerkalk, Kohlenſauerenkalk, Leinkuchen⸗ düngermehl, Ruhrkohlenſchlamm ohne Kohlenausweis, Seife, Händereinigungsmittel, Moſtanſatz, Tabakbindegarn und Stricke erhalten auch Nichtmitglieder. Mitglieder, welche größeres Quantum Rainit brauchen, mollen ſich beim Lagerhälter anmelden und kann dann in Friedrichsfels Main ⸗Neckarbahn abgeholt werden Der Vorſtand. : Cbangel Kirchenchor degenbein:: Morgen Freitag im Keufirmandenſaal 3 Probe. eginn ſchon 7⁴9 Uhr. 1 weil daſelbſt beſonders geheizt, 9 90 9 Nuſoelprungene 2 HAnda! Taube U. klasse 2 HAHA; E verhüten Sie am besten 2 Musikhaus 8 F. öchwab fr. K J. 5 MAVI. Be. Sbardusbdl. f der Brosse Auswahl in Mundharmo- Hanf-C AME. nlkas, Zlehharmonikas, Platten für Sprech-Apparate, Grammo- f Grosse Auswahl hei: phone, die neuesten Schlager „„ 4 2 N grosse Auswahl in Taschen. a 2 bermania Drogerie: pen und stets frische Bat 2 1 terien am Lager zu billigsten, Fr. Vagutr 1 Nachf. 2 Tagespreisen.— Inh.. W. Veli 5 1 i dense ELI i 2 F6FF6GGGG66WWWGWG 2 èͤ K ͤͤ bleibt das Volksbad dieſe Woche ge⸗ 4 . 5 8 5 Weihnachten einer Blinden. Von Auguſt Schrader. „Ja, mein Kind! Vorſicht, er ſchwankt!“ Der verwirrte Arnold, der ſeiner Stimme kaun Tachter am Ufer ſtand, hielt es für Aengſtlichkeit, daß di. Tochter ſich von der Mutter führen ließ. Langſam kamen die Damen heran, und ihm blieb Zeit, ſein Ideal in der Nähe zu betrachten. Cäcilie trug heute ein blaues Florkleid mit weißen Spitzen. Wie reizend ſtand dieſe Farbe dem wunderbar geformten Körper! Aber noch tau⸗ ſendmal reizender erſchien ihm das zarte, matt gerötete Geſicht unter dem großen weißen Strohhute mit dem Kranze himmelblauer Kornblumen! Die Blicke auf den ſchwankenden Steg gerichtet, ging ſie langſam an ihm vor⸗ über. Wie eine Bildſäule ſtand er da; er vergaß zu Hen, und als er wieder zur Beſinnung kam, ſah er Mutter und Tochter Arm in Arm hinter einem Wieſen⸗ buſche verſchwinden. Um ſeinen Vorſatz war es geſchehen. Er lehnte ſich auf das Geländer des Stegs und ſtarrte in die murmelnden Wellen hinab. Tauſend Gedanken durchkreuzten ſeinen Kopf, der wie im Fieber brannte. So mußte er lange zugebracht haben, denn plötzlich redete ihn die Stimme des Onkels an, der zu Fuß von dem Nachbardorfe zurückkehrte. „Ich erwartete Sie!“ ſagte er verwirrt. Der Pfarrer ſah ihn lächelnd an. „Woran dachteſt du, Arnold?“ fragte er. „An meine Zukunft, an mein Schickſal, an die Schick⸗ ſale der Menſchen überhaupt, die von dem blinden Glücke nicht begünſtigt ſind.“ N a 8 „Und was fehlt dir, Arnold? Iſt deine Zukunft nicht geſichert?“ „Es gibt Dinge, mein beſter Onkel, über die weder Reichtum, feſter Wille, Herzensgüte, noch ſonſt eine menſchliche Macht verfügen kann.“ 3 „Zweifelſt du an einer Gegenneigung Concordias?“ Arnold konnte ſich eines Lächelns nicht erwehren. „Ueberlaſſen wir es der Zeit,“ ſagte er, um den guten Paſtor nicht zu kränken.„Das Glück der Tochter meines Wohltäters darf nicht von Eutſchlüſſen abhängig gemacht werden, die der Augenblick geboren hat.“ „Er hat Recht,“ dachte der Greis.„Aber mein Kind wird ihn ſchon lieben und achten, wenn ſie ihn kennen gelernt hat.“ Arnold Vließ blieb noch zwei Tage. Weder von dem Schloſſe noch von der Heiratsangelegenheit war noch⸗ mals die Rede. i Am Morgen des dritten Tages trat Arnold in das Zimmer des Pfarrers. „In einer Stunde reiſe ich,“ ſagte er. „Und was iſt das Reſultat deines Beſuchs?“ „Concordia hat mir einen Brief verſprochen.“ „Und du?“ 5 „Ich werde nicht verfehlen, die Antwort zu ſenden.“ „So reiſe mit Gott, Arnold, und ergiß nicht, daß dein Onkel auf dich zählt! Aber auch du magſt auf mich zählen, was immerhin kommen möge.“ Der Greis küßte die Stirn des jungen Mannes. Beim Abſchiede zeigte ſich Concordia gerührt. Der Vater hielt dieſe aeg, ir ein Zeichen der auf⸗ keimenden Neigung; die Mutter aber wußte, daß ſie nur dem Schickſale des Vetters galt, denn Concordia — obgleich eine Pfarrerstochter, ſo war ſie doch eitel— 5. ſich von dem Kandidaten geliebt und deutete in ieſem Sinn ſein ſtilles, verſchlofſenes Weſen. „Er bekommt die Pfarre!“ rief ſie der Mutter zu, als Arnold den Wagen beſtieg, der ihn zu der nächſten Station bringen ſollte. i Der Kandidat grüßte noch einmal, und der Wagen fuhr davon. Als es über eine Anhöhe ging, lag das romantiſche Schloß, das den Gegenſtand ſeiner Anbetung barg, vor ihm. Wie arm, wie verlaſſen dünkte er ſich als der kahle Hügel ihm plötzlich die Ausſicht ver⸗ ſperrte. Ihm war, als ob er zu einem 5 elenden Leben perdammt ſei, als ob ſein ganzes Glüc in dem Tale zurückbleibe. 8 IV. Der Sommer war faſt vorüber, und noch immer zeigte ſich an Cäcilie keine Veränderung; es ſchien viel⸗ 8 als ob die Einſamkeit ihre ſchwärmeriſche Liebe vermehrte. Lange hatte Cäcilie ihre Liebe bewahrt und in jenen erſten unendlichen Wonnen geſeufzt, bis endlich die Hoffnungsloſigkeit, dieſe Gefährtin unerwiderter Liebe, eine krankhafte Erregung erzeugte, welche die zärtliche Mutter mit Beſorgnis erfüllte. Caäeilie hatte ſeit einiger Zeit den Gedanken an⸗ eregt, den Winter wieder in der Stadt zuzubringen, enn ſie gab ſich der unſicheren Hoffnung hin, jene Stimme noch einmal zu hören, die ihre Seele ſo mächtig erſchüttert hatte. Wie ein Kind, das ſich auf die Ge⸗ ſchenke freut, ſo berechnete Cäcilie die Wochen und Monate bis zum Weihnachtsfeſte. Es war zu einer fixen Idee bei ihr geworden, daß der junge Prediger die Chriſtrede wieder halten würde. Paſtor Braun ſtattete der armen Mutter oft Beſuche ab. Tie Blinde ſchien Gefallen an den Unterhaltungen des lebhaften, gutmütigen Greiſes de finden, und ſo oft er kam, empfing ſie ihn mit Freude. a Es war in den erſten Tagen des November, als der Pfarrer auf das Schloß beſchieden war. Die Hof⸗ rätin empfing ihn. 5 „Herr Paſtor,“ ſagte ſie mit bewegter Stimme,„Sie kennen die traurige Gemütsſtimmung meines Kindes, aber der Grund derſelben iſt Ihnen unbekannt geblieben, weil ich Cäcilien verſprochen hatte, ihn gegen jedermann zu verſchweigen. Ich kann dieſes Verſprechen nicht mehr halten, ich muß mich Ihnen ganz entdecken, denn Geiſt und Körper meiner Tochter ſcheinen gleich zu leiden“ und ſie erzählte ihm Cäciliens Erlebnis. „Was iſt zu tun?“ fragte ſie dann.— „Und wenn ich nun wirklich den Prediger ermittelte,“ das war für den Pfarrer ungefähr das Ergebnis der Unterredung,„wenn er wis noch 1 iſt — wird er ſein Leben an das eines blinden Mädchens feſſeln? Kann er das arme Mädchen lieben? Er muß entweder arm ſein, oder er iſt ein Spekulant, der mit dem Vermögen der Hofrätin ein Geſchäft zu machen 8 In beiden Fällen iſt Cäcilie zu beklagen. Die Klugheit gebietet, daß ich mit der größten Vorſicht zw Werke gehe. Niemand darf ahnen, warum 11 math ven Prediger forſche; auch er ſelbſt darf nichts wiſſen, bevor ich nicht Näheres über ſeinen Charakter und ſeine Lage weiß. Die Angersgenheit iſt ſehr delikat, ich habe eine ſchwierige Aufgabe zu löſen.“ Als der Pfarrer von dieſem Beſuche zurückkehrte, empfing ihn ſeine Tochter mit den Worten:„Vater, es iſt ein Brief von Vetter Arnold angekommen!“ „An wen iſt er gerichtet?“ „An mich!“ ſagte ſtolz das junge Mädchen. „Dann darf ich ihn wohl nicht leſen?“ fragte der Pfarrer lächelnd.. a„Ich hoffe, du wirſt meine kleinen Geheimniſſe ehren!“ 5 „Geheimniſſe des Herzens— gewiß! Aber ſo viel darf ich wohl erfahren, ob du mit dem Inhalte des Briefes zufrieden biſt?“ 5 „Väterchen,“ ſagte Concordia mit ſtrahlenden Blicken, „Vetter Arnold iſt ein guter und dabei ſehr verſtändiger Menſch, den ich hoch ſchätze, obgleich ich ihn nur kurze Zeit kennen gelernt habe. Sein Brief iſt ſo ſchön, daß er mich mit unbeſchreiblicher Freude erfüllt hat. Noch heute werde ich ihm die Antwort ſchreiben und ihn ein⸗ laden, daß er das Weihnachtsfeſt bei uns feiert.“ Paſtor Braun hielt nichts für gewiſſer, als daß die beiden jungen Leute ſich gegenſeitig erklärt hätten. Er — 5 ſeinen Lieblingswunſch in Erfüllung gehen zu ehen. L̈„Dann, mein Kind, wünſcheſt du auch wohl,“ fragte er fröhlich,„daß unſere Gemeinde den zukünftigen Pfarrer kennen lerne?“ „Je eher, je lieber, da du doch einmal den Vetter zu deinem Nachfolger vorſchlagen willſt.“ f „Gut; ſo ſchreibe ihm, daß er ſich vorbereite, in der Chriſtmeſſe die erſte Predigt bei uns zu halten. Auch ich werde deinem Briefe einige Zeilen beifügen.“ „Sie iſt glücklich, dachte der Greis,„könnte es auch Cäcilie ſein; ich will doch der Hofrätin den Vor⸗ chlag machen, daß Cäcilie ſich an mein Cordchen an⸗ chließt, da der Umgang uit einem heitern lebensfrohen Mädchen ſicher von wohltuender Wirkung auf das Gemüt des armen Mädchens iſt.“ Und es waren nicht acht Tage verfloſſen, als ſich zwiſchen den beiden Mädchen ein erfreuliches Freund⸗ ſchaftsband gebildet hatte. Die Munterkeit Concordias übte einen ſo heilſamen Einfluß aus, daß ſich Cäeiliens Schwermut in ſtille Melaucholie verwandelte. Man ſah es deutlich, daß die arme Blinde mit aller Kraft darnach ſtrebte, auf die fröhlichen Unterhaltungen ihrer neuen Freundin einzugehen, und es war ein rührender Anblick, wenn ſie über die Scherze des muntern Mädchens lächelte. „Wie bedauere ich,“ ſagte die Hofrätin zu dem Pfarrer,„daß ich mein Kind nur auf den Umgang mit mir beſchränkt habe— es war eine zu allt fe Vorſicht; vielleicht wäre alles anders, wenn Cäcilie früher eine Freundin gehabt hätte.“ 5 s„Haben ihre Forſchungen ein Reſultat gehabt?“ fragte die Hofrätin. „Ja. Geſtern erhielt ich einen Brief von meinem Neffen, und ich teile ihnen die betreffende Stelle mit. Hier iſt ſie.“ 5. Der Paſtor holte einen Brief hervor und las: „Sie fordern, mein beſter Onkel, Auskunft über den Prediger, der in dem Dome unſerer Reſidenz die letzte Weihnachtspredigt gehalten hat. Kann ich mir auch ihre Gründe nicht erklären, ſo will ich dennoch die Fragen beantworten, die ſie in Bezug auf ſeine Perſon aufge⸗ worfen haben. Obgleich der Kandidat, den ſie im Sinne haben, mein vertrauteſter Freund iſt, ſo ſoll mich doch nichts abhalten, ihnen unumwunden das Urteil abzu⸗ geben, das ich mir über ihn gebildet habe. Sie erlaſſen mie die Nennung ſeines Namens, der ihnen ohne Zweifel gültig ſein wird, wenn ſie mein Urteil geleſen haben.“ „Mein Gott,“ flüſterte die Hofrätin,„die Einleitung klingt troſtlos.“ f N „Ich fahre fort, gnädige Frau“: Ueber die Identität des Predigers können wir nicht in Ungewißheit ſein, da ich genau weiß, daß kein anderer in verfloſſener Chriſt⸗ meſſe auf der Kanzel geſtanden ha. Dieſer Kandidat alſo iſt ein Mann, der eben ſo wenig für die Welt paßt, als die Welt für ihn. Man hält ihn für einen Mann von Fähigkeiten; ich halte ihn nicht dafür, er iſt vielmehr ein ſo/ ockener Philoſoph, daß man ihn höchſtens im Intereſſe der Wiſſenſchaft zu philoſophiſchen Experimenten benützen kann. Sein Herz iſt kalt und verſchloſſen, und wenn ihn nicht der leidige Eigennutz an meine Perſon feſſelte, er würde mich kalt und verächtlich behandeln, wie alles, was ihn umgibt. Er iſt ein Sonderling, den man haſſen muß, wenn man nicht über ihn lacht oder ihn bedauert. Hoffnungen für das Leben auf ihn zu bauen, wäre ebenſo töricht, als eine Aenderung ſeines Weſens zu erwarten.“ 5 Der Pfarrer ſchloß das Papier, indem er ſagte: „Mein Neffe iſt nicht allein ein ſcharfſichtiger, ſondern auch ein redlicher und zuverläſſiger Mann, ſo daß ich ſein Urteil für unumſtößlich halte. Dem Himmel ſei edankt, Frau Hofrätin, daß wir es nicht mehr nötig . zu dieſem ſeltſamem Menſchen unſere Zuflucht zu nehmen.“ 8. 5 „Wohl muß es ein ſeltſamer Menſch ſein,“ meinte die verwunderte Dame.„Ich habe ſeine Predigt gehört und muß bekennen, daß ſie mich begeiſtert hat.“ ö „Man findet nicht ſelten, daß Männer von ausge⸗ zeichneten Geiſtesgaben dem geſelligen Umgange völlig verſchloſſen ſind.“ i Die Hofrätin war zufrieden und entſchloß ſich, nicht nach der Reſidenz zu fahren, ſondern ſich für den Winter⸗ aufenthalt im Schloſſe einzurichten. 5 Es war im Anfange des Dezember, als der bisher ſo rüſtige Paſtor Braun krank wurde. Obgleich der Arzt die Krankheit für nicht bedeutend erklärte und eine baldige Geneſung in Ausſicht ſtellte, ſo ſchrieb Concordia dennoch folgenden Brief an Vetter Arnold: a i „Sie haben in ihrem Briefe aus tauſend Gründen die Bitte abgelehnt, in der Chriſtmeſſe eine Gaſtpredigt zu halten— mein guter Vater iſt plötzlich krank ge⸗ worden, ſo daß er in dieſem Jahre ſein Amt nicht mehr verſehen kann und es betrübt ihn tief, daß er ſeinen Pfarrkindern gerade am heiligen Abende die Predigt vor⸗ erthalten muß Wenn ſie alſo noch einige Liebe zu ihrem der Dankbarkeit über alle Rückſichten ginge, und di 3 22 1 5 3. Onkel empfinden, ſo mauyen ſie ihm die Freude, ſeiner die Chriſtmeſſe zu halten. Antworken ſie gehend, um uns zu beruhigen.“ n 5 „Ich denke, das wird ihn beſtimmen!“ ſagte lächelnd, als ſie den Brief verſchloß.“ trol Der Brief ging ab, und ſchon am fünften acc die Antwort Arnolds ein. Er ſchrieb, daß ihm die aß en zwei Tage vor Weihnachten eintreffen würde, um Con- Onkel nach Kräften nützlich zu ſein. Jubelnd teilte cordia dem Vater dieſe Nachricht mit. Der gute Pa 9 deutete dieſe Freude in ſeinem Sinne. 1% Til Tenſelben Nachmittag fuhr ein Wagen vor die un des Pfarrhauſes— die Hofrätin und Cäcilie ka alte um dem Greiſe, der das Zimmer nicht verlaſſen bat. einen Beſuch abzuſtatten. Concordia führte die 901 in das Haus. Cäckliens Beſuch galt aber, wie nun ſchol d des öfteren, beſonders ihrer neuen Freundin. ö ü Acht Tage por dem Ehriſtfeſte befanden ſich, beiden jungen Mädchen allein in einem Zimmer an 2 5 l Schloſſes. Ein heftiger Nordoſt hatte ſich aufgemacht, peitſchte den Schnee praſſelnd an die Fenſter. dia. „Hu, wie das treibt und wirbelt,“ ſagte Conco 1 8 „Es iſt kaum drei Uhr, und ſchon hat ſich die eue 3 rung eingeſtellt. Mag ſein; wenn das liebe Weihnach„ feſt kommt, dürfen Schnee und Froſt nicht fehlen. Heute dens über acht Tage iſt der heilige Abend.“ ſie 1 g „Ich weiß es!“ ſagte Cäcilie. geah bal cut 1 ſeufzend 3„das Weihnachtsfeſt iſt doch das ſchönſk eſt im Jahre.“. 2„Und diesmal wird es in unſerer Familie derte 1 ſchön ſein. Ich habe meinem Papa eine Ueberraſch ö vorbereitet, an die er ſicher nicht denkt.“ „Könnte auch ich dem würdigen Manne eine Freude 1 5 n. . 88 8. „Sie können es, Cäcilie.“ 5 ef „Aber wie?“ a it mir* „O, es iſt ſehr leicht für ſie; ſie beſuchen mit u das die Chriſtmeſſe und bleiben den Reſt des„Abende 1 unſerem Hauſe, wo es recht heiter hergehen wird, ich hic* etwas Beſonderes. Sehen ſie, Cäcilie, darüber wird; 2 nicht nur mein Vater, ſondern auch ihre Mutter freiem il Wollen ſie auf meinen Vorſchlag eingehen?“ 6 a ee haſtig.„Wir beſuchen en“ 5 ammen die Chriſtmeſſe.“ 7 en f In dem Vorzimmer ließen ſich Schritte vernehmen? berh Cäcilie erkannte ſie als die ihrer Mutter. e faßte ſie ſich, während die Hofrätin eintrat. riſt⸗ 1 „Fräulein Cäcilie hat mir verſprochen, die Ch f meſſe zu beſuchen und den heiligen Abend bei uns z bringen!“»ief ihr Concordia entgegen. bes „Ja, Mutter“ rief Cäcilie, indem ſie ihr Hände entgegenſtreckte—„ich habe es verſprochen werde Wort—.— r wirſt mich begleiten und daß ich wieder heiter bin!“ f Das Schneegeſtöber hatte nicht nachgelaſſen aden Nacht war früh angebrochen. Concordia rüſtete ſic 6 Heimwege. Die Hofrätin gab Befehl, den W. annen. 1 2 85 komme bald wieder,“ flüſterte Concordia 25 Freundin zu,„dann ſprechen wir mehr vom Chriſtaben Concordia ſtattete noch einige Beſuche ab, aber Hofrätin ließ die beiden Mädchen nicht allein, ehe erſterer die Gelegenheit fehlte, der Freundin ihr Gee nis mitzuteilen. Man konnte nichts weiter ver als die Zuſammenkuuft in der Kirche.— Die lezten Tage vor dem Feſte hatte Concordia ſo viel uu— 5 ſie das Schloß nicht beſuchen konnte. Bei der Arten des Vetters ſollte alles vollendet ſein. Das 1 1 beſtimmte Stübchen war gerichtet, ſchneeweiße 5 ſchmückten die Fenſter und in dem Ofen praſſelte der luſtiges Feuer— der Freitag Abend kam, aber g Vetter blieb aus. Paſtor Bra an war wieder herge und um für den nächſten Abend auf alle Fälle 906 l zu ſein, bereitete er ſich vor, die Chriſtpredigt elt 18 2 5 Stirn las man den Miß; über dieſe Verzögerung.„ „Das werde ich ihm gedeſiken!“ flüſterte ſie, aha Vater bei dem ſchlechten Wetter die Ankunft des d nun bezweifelte.„Man plagt ſich ſeinetwegen ab, un a wird man mit Undank belohnt!“ Das „Holla!“ dachte freudig der alte Pfarrer. chen,, a Mädchen iſt ja Feuer und Flamme! Nun, Müttee? un flüſterte er ſeiner Gattin zu,„hatte ich nicht nn n Nächſte Oſtern iſt Arnold Pastor und Concordia N. N Paſtorin!“ a„ fin „Wer weiß!“ war die lakoniſche Antwort.„, „Arnold iſt dem Mädchen gut, ich habe es be dieb Daß 5 nicht auf 5 ſſch. b 0 3 Beweis 5 „Nun, es wird ſich ja bald entſcheiden!“ ine 8 Den ganzen Sonnabend Vormittag errſchte ein N. gedrückte Stimmung in dem Pfarrhauſe. Paſtor die er bf ſaß in ſeinem Stübchen und ſtudierte die Predigt, Ver- Re am Abend halten wollte, denn zu ſeinem groben ten. druſſe bezweifelte auch er die Ankunft des Kandi um Mutter und Tochter richteten das große Zimmer her, 9 i für den Abend die erwartete Geſellſchaft zu empfan ein- In dem Augenblicke, als die Familie das Mittageſſen n nehmen wollte, fuhr ein Schlitten vor die Tür. cordia eilte an das Fenſter. „Der Vetter!“ rief ſie. 2% eille Alles geriet in frohe Bewegung. Concordin. hinaus, wo ſie dem beſchneiten und vor Kälte erſtar d Vetter entgegentrat, ihm Hut und Mantel abnah 7 ihn dann in das Zimmer brachte. Es ergab ſich, Schnee Weg und Steg verſperrt und Arnold einen gan Tag länger auf der Reiſe zugebracht hatte. Deſſen achtet aber wollte er die Chriſtpredigt halten. Gleich 1 Tiſch 5 er auf ſein Zimmer und bereitete ſich „Vater,“ flüſterte Concordia, die nun wier heitere Laune erlangt hatte,„Vater, du wirſt nicht 5 geſſen, morgen mit der Frau Hofrätin zu ſprechen geht dieſen Abend mit Cacilien zur Kirche, um den didaten zu hören.“ „Ich ſetze voraus, mein Kind, daß die Pre Gemeinde gefällt—“ Fortſetzung