i. Salt ( ͤĩ ĩͤ v Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beteägt monatlich 78 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Amtsblatt der Brgermeister ämter Senenheim, Ineskelm, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Fin mer mas, Seckengeim. Inſertionsgreis: Die etuſpaſtige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfa. dis Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabstt. Neraſprechauſ chluß Mr. 18. 5. as einem 0 Von den Friedensverhandlungen Die ruſſiſchen Forderungen. „ WB. Breſt⸗Litowsk. 25. Dez. In der Sitzung vom 22. de Mts. hatte die ruſſiſche Delegation vorgeſchlagen, den Frie⸗ verhandlungen folgende ſechs Punkte zugrunde zu legen; 1. Es wird keine gewaltſame Vereinigung don Gebieten geſtattet, die während des Krieges in Beſiz enemmen ſind. Die Truppen, die dieſe Gebiete beſetzt halten Verden in kürzeſter Friſt zurückgezogen. 8 2. Es wird in vollkommenem Umfang die politiſch⸗ elhſtändigkeit der Völker wiederhergeſtellt, b ihre Selbſtändigkeit in dieſem Kriege verloren haben. m 3. Den nalionalen Gruppen, die vor dem Kriege politiſch dict ſelbſtändig waren, wird die Möglichkeit gewährleiſtet, St Frage der Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Ttaate oder ihrer ſtaatlichen Selbſtändigkeit durch Volks immung zu entſcheiden. 1 4. In Bezug auf Gebiete gemiſchter Nationalitäten wir das Recht 925 Minderheit durch ein beſonderes Geſeſ ſaſchütt, das ihr die Selbſtändigkeit der nationalen Kultur un! s dies praktiſch durchführbar, eigene Verwaltung gibt Keines der kriegführenden Länder iſt verpflichtet anderen Lande ſogenannte Kriegskoſten zu be fable. Bereits erhobene Kontributionen ſind zu; Kzubezahlen. Was den Erſatz der Verluſte von Privat kerſonen infolge des Krieges anbelangt. ſo werden ſie au⸗ 3 beſonderen Fonds beglichen, zu dem die Kriegführenden erhältnismäßig beitragen. 6. Koloniale Fragen werden unter Beachtung de⸗ Anter 1 bis 4 dargelegten Grundſätze entſchieden. Die Antwort der Vierbundsdelegationen. Vo In der Vollſitzung vom 25. Dezember gab darauf den der lende Graf Czernin, namens der Bevollmächtigten Mittelmächte folgende Erklärung de Die Delegationen der verbündeten Mächte gehen vor Vl klar ausgeſprochenen Willen ihrer Regierungen und ihren walter aus, möglichſt bald den Abſchluß eines allge⸗ f daten gerechten Friedens zu erreichen. Sie ſind in Ueber ſhrkanmung mit dem wiederholt kundgegebenen Standpunkte Ver Regierungen der Anſicht, daß die Leitſätze des ruſſiſchen Wee eine diskutable Grundlage für einen ſolchen Frieden 2 zunen. Die Delegationen des Vierbundes ſind mit 3 ſofortigen allgemeinen Frieden ohne gewaltſame Gebiets⸗ die bungen und ohne Krieasentſchädigungen einverſtanden. Wenn E ruſſiſche Delegation die Fortſetzung des Krieges nur zu besberungszwecken verurteilt, ſo ſchließen ſich die Delegationen 81 Verbündeten dieſer Auffaſſung an. Die Staats⸗ 1 aner der verbündeten Regierungen haben wiederholt in poli⸗ olchen Erklärungen betont, die Verbündeten würden, um Er⸗ lä ungen zu machen, den Krieg nicht um einen Tag ver⸗ 1 An dieſem Standpunkte haben die Regierungen der bündeten ſtets feſtgehalten. Sie erk ären feierlich ihren Be⸗ 00 unverzüglich einen Frieden zu unterſchreiben, der dieſen Führenden Mächte in gleicher Weiſe l Es muß aber ausdrücklich darauf hingewieſen werden, Mächte innerhalb einer angemeſſenen Friſt ausnahmslos und en Deſega ion ars Punkten das Nachfolgende zu bemerken: wü Zu 1. Eine gewaltſame Aneignung von Gebieten, die Abbrend des Krieges beſetzt worden ſind, liegt nicht in den 5 chten der verbindeten Regierungen. Ueber die Truppen in fin zurzeit beſetzten Gebieten wird im Friedensvertrag Be⸗ zunmung etroffen, ſoweit nicht über die Zurückziehung an igen Stellen vorher Einigkeit erzielt wird. Zu 2. Es liegt nicht in der Abſicht der Verbündeten. fa der Völker. die in dieſem Kriege ihre politiſche Selb⸗ undigkeit verloren haben, dieſer Selbſtändigkeit zu berauben. 8 Zu 3. Die Frage der ſtaatlichen Zugehörigkeit nationaler ſttadven. die keine ſtaatliche Selbſtändigkeit be⸗ 152 kann nach dem Standpunkte der Vierbundsmächte nich! gebel ch enſtaar lich geregelt werden. Sie iſt im ge⸗ enen Falle von jedem Staate mit ſeinen Völkern ſelbſtändig verfaſſungsmäßigem Wege zu le ſen. 5 Zu 4. Desgleichen bildet nach Erklärungen von Staaks⸗ Nnern des Vierbundes der Schuß des Rechtes der handrltäten einen weſentlichen Veſtandteil des ver⸗ Negieggebenden Selb ſtbeſtimmungsrechtes der Bölker. Auch die ſomderungen der Verbündeten verſchaffen dieſem Grundſatz, er praktiſch durchführbar erſcheint, überall Geltung. Achten 5. Die verbündeten Mächte haben mehrfach die Mög⸗ 8 betont, daß nicht nur auf den Erſatz der Häddskoſten, ſondern auch auf den Erſatz der Kriegs⸗ lern en wechſelſeitig verzichtet werden könnte. 1 ach würden von jeder e Macht nur die ſetatendungen fürihte in Kriegsgefangenſchaft durch enen Angehörigen, ſowte die im eigenen Gebiet Begne völkerrechtswidrige Gewaltante den Zivilangehörigen des Aſſiſch zugefügten Schäden zu erſetzen ſein. Die von der nds n. Regierung vorgeſchlagene Snaffung eines beſonderen derden für dieſe Zwecke könnte erſt dann zur Erwägung geſtellt ingem wenn die feindlichen Kliegführenden innerhalb einer eſſenen Friſt ſich den Friedensverhandlungen anſchließen. ent 8. Von„den vier verbündeten Mächten verfügt nur dati ſchland über Kolonien. Seitens der deutſchen Dele⸗ ußſiſ 0 hierzu in voller Uebereinſtimmung mit dem wüh en Vorſchlage folgendes erklärt: Die Rückgabe der Naigehi 3 Krieges gewaltſam in Beſitz genommenen Kolo⸗ derum ete iſt ein weſentlicher Veſtandteil der deutſchen For⸗ kan gen von denen unter keinen Um inden abgegangen werden Ebenſo entſpricht die ruſſiſche Forderung der alsbaldigen 1 olcher vom Feinde beſetzten Gebiete den deutſchen on en. Bei der Natur der deutſchen Kolonialgebiete ſcheint, ſehen en früher erörterten grundſätzlichen Erwägungen abge⸗ fut die Aus hung des Seloſtheſtimmunasreihts in den von der ia en Delegation e e Formen zurzeit niſt durch⸗ 5 ar. Aber der Umſtand, daß in den deutſchen Kolonien die . drenen krotz der größten Beſchwerden 4 und trotz der geringen Ausſicht eines Kampfes gegen den um das Vielfache überlegenen und über unbegren⸗ten überſeeiſchen Nachſchub ver⸗ fügbaren Gegner in Not und Tod treu zu ihren deutſchen Freunden gehalten haben, iſt ein Beweis ihrer Anhänglichkeit und ihres Entſchluſſes, unter allen Umſtänden bei Deutſchland zu bleiben. Die von der ruſſtſchen Delegation im Anſchluß an die eben erörterten ſechs Punkte vorgeſchlagenen Grundſätze für den wirtſchaftlichen Verkehr finden die uneingeſchränkte Zuſtimmung der Delegationen der verbündeten Mächte, welche von jeher für a e jeder wirtſchaftlichen Vergewaltigung eingetreten Graf Czernin führte weiter aus: Auf Grund dleſer eben entwickelten Prinzipien ſind wir bereit, mit allen inſeren Gegnern in Verhandlungen zu treten. Über um nicht unnötig Zeit zu verlieren, ſind die Verbün⸗ deten bereit, ſofort in die Beratung derjenigen Spezialpunnt⸗ einzutreten, deren Durcharbeitung ſowohl für die ruſſiſche Re. gierung als für die Verbündeten auf alle Fälle notwendiz erſcheinen wird.. In Erwiderung hierauf erklärte der Führer der ruſſä. 105 Delegation, dieſe konſtatiere mit Genugtuung, daß di ntwort der Delegationen Deutſchlands, Oeſterreich⸗Ungarns Bulgariens und der Türkei die Prinzipien eines allgemeine! deokratiſchen Friedens ohne Annexionen aufgenommen habe. Sie erkenne die enorme Bedeutung dieſes Fortſcheitts auf dem Weg um allgemeinen Frieden an, müſſe jedoch bemerken, daß dil Antwort eine weſentliche Beſchränkung in Punkt 3 enthalte Die ruſſiſche Delegation konſtatiere weiter mit Befriedigung die in der Erklärung der Vierbundmächte zu Punkt 5 ent. haltene Anerkennung des Prinzipes ohne Kontributionen. Sin macht jedoch hinſichtlich der Entſchädigungen für den Unter. halt von Kriegsgefangenen Vorbehalte. Ferner erklär die ruſſiſche Deſegation, ſie lege Wert darauf, daß Privat⸗ perſonen, die unter Kriegsaktionen gelitten haben, au: einem internationalen Fonds entſchädigt wer den. Die ruſſiſche Delegation erkennt an, daß die Räumung der von dem Gegner beſetzten deutſchen Kolonien den von ihr entwickelten Grundſätzen entſpricht. Sie ſchlägt vor, di Frage, ob das Prinzip der freien Willensäußerung der Bevbl kerungen auch auf die Kolonien anwendbar ſei, eiger beſon, deren Kommiſſion vorzubehalten. 1 erklärte der Führer der ruſſiſchen Delegation dieſe ſei trotz der erwähnten Meinungsverſchiedenheiten der An ſicht. daß die in der Antwort der Vierbundmächte enthalten offene Erklärung, keine aggreſſiven Abſichten zu hegen, die taktiſche Möglichkeit biete, ſofort zu Verhandlungen über einen allgemeinen Frieden unter allen Kriegfüßzrenden zu ſchreiten Mit Rückſicht hierauf ſchlägt die ruſſiſche Delegation ein, zehntägige Unterbrechung der Verhandlungen vor, beginnend an 25. Dezember abends und endigend am 4. Januar 1918, damit den Völkern, deren Regierungen ſich den hier geführten Ver⸗ andlungen über einen allgemeinen Frieden noch nicht ange⸗ chloſſen haben, die Möglichkeit geboten wird, ſich mit der jetzt aufgeſtellten Prinzipien eines solchen Friedens bekannt z machen. Nach Ablauf dieſer Friſt müſſen dieſe Verhandlunge: unter allen Umſtänden fortgeſetzt werden. Der Führer der ruſſiſchen Delegation ſprach ſeine Bereit. willigkeit aus. ſogleich in die Beſprc hung jener Einzelheiter einzutreten, die auch für den Fall aligemeiner Friedensverhand lungen den Gegenſtand spezieller Erörterungen zwiſchen Ruß⸗ land und den vier Verbündeten zu bilden hätten. Auf Antrag des Staatsſekretärs v. Kühlmann wurde einſtimmig beſchloſſen, zur Vermeidung jeglichen Zeitverluſt⸗ und in Würdigung der Wichtigkeit der zu erfüllenden Auf, gaben dieſe Verhandlungen ſchon am 26. Dezember vormittag zu beginnen. 3 Die innere Front 1917. Von Geheimrat Prof. Dr. Reinhold Seeberg, Berlin. Die äußere Front hat den Feind vor ſich und dit Heimat hinter ſich. Die innere Front kehrt dem Feind den Rücken und wendet ſich wider alles, was drinner in der Heimat Mut und Energie brechen und dadurch den Feind ſtärken und die eigene Front ſchwächen könnte Tut dieſe innere Front nicht ihre Pflicht, ſo iſt die Ar⸗ deit der äußeren Front umſonſt. Das zeigen uns die Vorgänge in Rußland mit blendender Deutlichkeit. Mit jedem Jahr, das der Krieg länger währt, wirt die Arbeit der inneren Front härter, aber auch not⸗ vendiger. Sie hat es mit Gegnern zu tun, die nicht ſchießen und ſtechen, aber ihre Waffen ſind darum nicht minder ſtark und durchſchlagskräftig. Es ſind Gedan⸗ zen und Worte, Stimmungen und Ahnungen, Urteile und Vorurteile. Es waren harte Tage, als zu Anfang des vorigen Jahres in den Städten die Kohle vielfach ausging und die Nahrungsmittel immer einförmiger und knapper wur⸗ den. So mancher ſchalt nach altem Brauch über die Re⸗ zierung. Andere klagten: ſo geht es nicht weiter. Wie⸗ der andere weisſagten, daß Untergang und Ende vor der Tür ſtehen. Frauen und Mädchen bildeten in immer nehr Straßen die bekannte„Schlange“ vor den Läden, ſie klapperten vor Kälte. Unzufriedenheit hin und räſonnierte über angebliche hohe Sterblichkeitsziffern. f Da mußte die innere Front in Tätigkeit treten. Und ſie hat es mutig und geſchickt getan. Es galt den Menſchen klar zu machen, daß alles Reden nichts helfe, daß das Unvermeidliche getragen werden müſſe und daß vir uns trotz allem auf dem Wege zum Frieden befänden. Und wieviel Freiwillige meldeten ſich doch unausge⸗ ſetzt für die innere Front. Die einen brachten Humor in die Sache und halfen ſo über ſie hinweg, die anderen ehen zu in den Volksküchen, noch andere taten das g öglichſte, um durch ſorgfältige Zubereitung auch die heringe. Kost zu würzen. Wir haben unſeren Frauen Bedrohlich wies man auf ihre unendlich viel zu danken für oas ſtille Heldentum, mit dem ſie dieſen inneren Frontdienſt geleiſtet haben. Sie haben die Unbequemlichkeiten und Nöte in erſter Linie zu tra gen gehabt, und doch haben viele unter ihnen die Män⸗ ner durch ungebrochenen Frohſinn und gute Laune be ſchämt. In der Not bewährten ſich die deutſchen Fraue immer noch, wie einſt die Weiber von Weinsberg. Dann wurde es Sommer. Die neuen 5 die neuen guten Hoffnungen für die Zukunft kamen, wieder einmal war der innere Feind abgeſchlagen. Eine andere Breſche drohte zu entſtehen, als di Bezugsſcheine kamen. Vielleicht waren im erſten Schrec jetzt die Frauen die Schwächeren. Sie erklärten etwa ſie hätten nun„nichts“ zum Anziehen. Aber auch in dieſem Punkt iſt die Front gehalten. Man lernte Vor jähriges diesjährig„aufzumachen“, alte Kleider zu wen, den, ſo daß ſie„beſſer noch als neu“ oder wenigſten »wie neu“ wurden. Und man ſah faſt neidiſch hin, wenn nan hier und dort ſchon eine zierliche Holzſohle auf den Pflaſter klappern hörte. Wir haben wirklich noch keinen Schaden gelitten Es war manches hart, aber wir ſind hindurchgekommen ſteine Wirklichkeit, eine Tatſache iſt imſtande geweſen inſere innere Front durchzuſtoßen. Aber ſtärker als di Tatſachen ſind die Gedanken der Menſchen. Hier ſegt die Hauptagefahr für die innere Front. Wer kenn ſie denn nicht, dieſe trüben kraft⸗ und ſaftloſen Gedanken unſerer Flaumacher und ihrer Vettern, der Hamſterer? Da haben wir die nervös Ueberreizten, die ihr Tage in ewiger Furcht vor verborgenen Leiden, dit ihrem lieben Ich drohen könnten, hinbringen. Sie kön⸗ nen ſich von nützlichen wie auch ſehr unnützen Gegen. ſtänden ganze Warenlager zuſammenkaufen und werden doch von ihrer Angſt nicht frei. Ein Hamſterer ſteck ein ganzes Haus in kurzer Zeit an. Darum 9.92 man in ſich und anderen dieſen krankhaften Hang. Ni nur, daß die Teuerung hierdurch geſteigert wird, mach dies Treiben gefährlich, ſondern vor allem, daß Angſt un! Kleinmut die Seelen in ihren grauen Nebel hüllen. Und dann die„ganz Klugen“, die,„denen niemank etwas vormacht“, die mit dem„Vetter im Generalſtab“ oder den„Beziehungen im Auswärtigen Amt“! Sit gehen gern im Koſtüm des„nüchternen Realpolitikers“ oder des„freien Demokraten“ einher, runzeln die Stirn lächeln vielſagend und träufeln in kleinen oder großen Doſen harmloſen Seelen ihr entmannendes Gift ein. Ohne Ende ſchwirren ihre Sätze durch alle Kreiſe unſeres Volkes:„An einen Sieg glaubt doch kein Vernünftiger mehr“,„Die Uebermacht iſt zu groß“,„England iſt un⸗ überwindlich“,„Der Wahnſinn des Krieges“ und„Fried! um jeden Preis“. Und ſo plätſchern die weiſen 3 vorüber, monoton und öde wie der Regen eines Herb tages. Nichts Großes kann auf unſerer Seite geſchehen, ohne daß es bezweifelt oder verkleinert wird, und auch der geringſte Erfolg des Feindes macht alle unſere Er⸗ folge zunichte. 5. Hier iſt der Punkt, wo die innere Front es am ſchwerſten hat. Sie muß Einhalt tun dem ſelbſtmörderi⸗ ſchen Treiben, das das Beſte in unſerem Volke, den Mut, die Zuverſicht zu der guten Sache und den Glauben au Gottes Hilfe, zerſtört. Sie muß es immer wieder in die Herzen rufen, daß Unglaube und Hoffnungsloſigkeil das Herz und den Willen lähmen. Und ſie darf nicht müde werden, an die großen Tatſachen zu Lande ung zu Waſſer während dieſes Krieges zu erinnern und au jurufen zu dem ſchlichten Glauben an den Gott, der ticht verlaſſen wird, die an ihn glauben. Der Welt krieg. WI B Großes Hauptquartier, 27. Dez.(Amtlich Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Feeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An der engliſchen Front war die Gefechtstätigkeit im Houthoulſterwald, auf dem nördlichen Lysufer, bei Moeuvres und Marcoing zeitweilig lebhaft. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Die Regimenter einer Gardediviſion führten nord⸗ veſtlich von Bezonvaux nach kräftiger Artillerie⸗ und Minenwerferwirkung erfolgreiche Unternehmungen durch Am Vormittag drangen Erkundungsabteilungen n die franzöſiſchen Linien. Am Nachmittag ſtürmten nehrere Kompagnien im Verein mit Flammenwerfern ind Teilen eines Sturmbataillons, begleitet von Infan⸗ erie⸗Schlachtfliegern, in 900 Meter Breite die bei, den rſten feindlichen Gräben. Ein Gegenangriff der Fran⸗ soſen ſcheiterte unter ſchweren Verluſten. Nach Sprengung ſahlreicher Unterſtände kehrten die Sturmtruppen mit nehr als 100 Gefangenen und einigen erbeuteten Ma⸗ chinengewehren befehlsgemäß in ihre Ausgangsſtellungen urück. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Eine franzöſiſche Abteilung, die nördlich von Ober⸗ burnhaupft unſeren vorderſten Grabcu crrcec, Hurbe im Nahkampf zurückgeſchlagen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. 5 Mazedoniſche Front. Keine größeren Kampfhandlungen. Italieniſcher Kriegsſchauplatz Die Artillerietätigkeit zwiſchen Aſiago und der Brenta hat geſtern an Heftigkeit nachgelaſſen. Lebhaftes Störungsfeuer hielt in den Kampfabſchnitten, ſowie zwi⸗ ſchen Brenta und Piave tagsüber an. Ein italieniſcher Vorſtoß gegen den Monte Tomba wurde abge⸗ wieſen. a Ter Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * 7 Am 26. Dezember kam es zu mehrfallſen Zuſammen⸗ ſtößen an der engliſchen Front. Im Norden von Ppern öſtlich Armentieres und im Abſchnitt von Cambrai, bei Moeuvres und Marcoing wurde lebhaft gekämpft. Im Nordoſtwinkel der Verdunfront, bei Bezonvaur, ſtürmten Teile einer Gardediviſion eine franzöſiſche Stellung in wohlvorbereitetem Angriff und brachten dem Feinde ſchwere Verluſte bei. Wie aus dem Tagesbericht hervorgeht, galt es nicht, die Stellung in dauernden Beſitz zu nehmen, ſondern wahrſcheinlich eine unbequeme Nachbarſchaft ſich dom Halſe zu ſchaffen. Die franzöſiſche Stellung muß iemlich bedeutend geweſen ſein; das geht aus den deut⸗ ſcherſeits aufgebotenen Streitkräften und Kampfesmittelr und der vorbereitenden Mitwirkung der Artillerie und der Minenwerfer hervor. Der Zweck iſt auch vollkommen erreicht worden. Die franzöſiſche Stellung wurde zum 7 70 Teil in die Luft geſprengt— damit kam viel ⸗ eicht die deutſche Führung ähnlichen franzöſiſchen Ab ſichten zuvor— und 100 Gefangene nebſt verſchiedenen Maſchinengewehren wurden eingebracht.— Nördlich von Oberburnhaupt(bei Sennheim im Elſaß) griffen die Franzoſen an und drangen bis zu unſeren Gräben vor. Im Nahkampf wurden ſie zurückgeworfen. Um ſich der erdrückenden Umgehung ihrer öſtliche! Flankenſtellung von Grappa zu erwehren, richteten di Italiener einen Angriff gegen den von Teilen der 12 (Geutſchen) Armee beſetzten Monte Tomba(870 Meter auf dem weſtlichen Ufer des Piave. Vor wenigen Tagen erſt iſt ihnen dieſes wichtige Bollwerk, das die venetiani ſche Ebene gegen einen feindlichen Vorſtoß von Norder im weſtlichen Piavetal ſchützen ſollte, verloren gegangen Der Angriff wurde abgewieſen. Auf der entgegengeſeßten Seite, weſtlich der Brenta, dauern die Kämpfe am Co del Roſſo fort; alle Gegenangriffe der Italiener ſin 95 geſcheitert. 5 5 Die Kampfesweiſe unſerer Feinde erfährt wieder eine helle Beleuchtung durch die Erzählung eines franzö⸗ ſiſchen Generals Baillaud, die in den Londoner„Times“ veröffentlicht wird. Der General will Syrien vor dem 3 Angriff auf Gaza bereiſt und erfahren haben, aß ein türkiſcher General damals in das engliſche Lager geflohen ſei. Er habe ſich ſehr ungünſtig über die Lage der Deutſchen an der rumäniſchen Front(1) ausge⸗ ſprochen. Die halbamtliche türkiſche Telegraphen⸗Agen⸗ kur Milli iſt ermächtigt, die ganze Erzählung als eine niedrige Verleumdung zu bezeichnen. Kein türkiſcher General iſt zum Feinde übergegangen, keiner iſt gefangen genommen, keiner wird vermißt. Wie Havas aus Paris meldet, werden nach einer Mitteilung des franzöſiſchen Generalſtabs das geſamte Kriegsmaterial und die Munition, die für die ruſſiſchen und rumäniſchen Armeen beſtimmt waren, nunmehr im eigenen Bedarf der Alliierten verwendet. Vor kurzem wurde der ſchwediſchen Regierung teils aus Reichsmitteln, teils aus nationalen Spenden eine dedeutende Summe zur Linderung der Not der deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland überwieſen. Zu dieſer 2 hat auch der Kaiſer einen namhaften Betrag bei⸗ zeſteuer i 8 i Der Krieg zur See. Berlin, 27. Dez. Im Mittelmeer ſind zahlreiche Dampfer und Segler mit zuſammen mindeſtens 38 000 BRT. und im Sperrgebiet um England 21000 BRT. verſenkt worden.. Berlin, 28. Dez. Nach einer von der„Agence Ha⸗ vas“ verbreiteten ausführlichen Meldung über die Ver⸗ ſenkung des franzöſiſchen Linienſchiffs Chateau Renault muß die Vernichtung des Tauchbootes, das in hartnäckigem Angriff den franzöſiſchen Kreuzer verſenkt hat, als wahr⸗ ſcheinlich angenommen werden. Erfreulicherweiſe iſt, der franzöſiſchen Meldung zufolge, faſt die ganze Beſatzung 3 worden.(Wie wir hören, handelt es ſich um as Boot des Kapitänleutnant Wendlandt, der ſelbſt gerettet iſt. 5 a 5 Bern, 27. Dez. Der„Matin“ meldet aus Neuhork Veer kuſſiſche Frachtdampfer Schilka iſt mit einer Bol⸗ ſchewiki⸗Beſatzung in einem Hafen des Stillen Ozeans eingetroffen. Die Regierung hat beſchloſſen, die Beſatzung einſbveilen zu intenmeren, um eine genaue Unterſuchung über den Zweck des Schiffes vorzunehmen. Der Krieg mit Italien. WTB. Rom. 27. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern: ful der Hochfläche von Schlegen entbrannte der Kampf am frühen Morgen von Neuem. Der Gegner richtete ſeine Kräfte 979 5 unſeren äußerſten rechten Flügel zwiſchen dem Col del oſſo und dem Frenzeſa⸗Tal. Er wurde aber an der Front feſtgehalten und konnte nicht über Caſeggiato di Saſſo 5 vordringen. Unſere Truppen vom Coſtalunga und onte N machten mehreremale Angriffe auf den Col del Roſſo und den Monte Velbella, die ſie wiedereroberten, ohne jedoch den Beſitz behaupten zu können. Neues vom Tage. Ordensverleihung. Berlin, 27. Dez. Der Kaiſer verlieh dem Staats⸗ ekretär des Reichskolonialamts Dr. Solf und dem Prä⸗ ſidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Havenſtein den Roten Adlerorden erſter Klaſſe mit Eichenlaub. Dr. Frieorich Lange. Berlin, 27. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag iſt in Detmold nach längerem Leiden Dr. Friedrich Lange, der frühere Herausgeber der„Täglichen Rundſchau“ und Begründer der„Deutſchen Zeitung“ ſowie des Vereins für Schulreform, geſtorben. a N Slenderung in der diplomatiſchen Vertretung der Schweiz. Berlin, 27. Dez. Die ſchweizeriſche Regierung hat laut„Voſſ. Ztg.“ zum Geſandten in Berlin an Stelle des Herrn Dr. Haab den Oberſt⸗Brigadier Mercier in Ausſicht genommen. Trotz ſeines franzöſiſch klingenden Namens entſtamme der Genannte einer im Kanton Glarus anſäſſigen deutſch⸗ſchweizeriſchen Familie. Unnötige Beſorgnis. Vern, 27. Dez. Bundesrat Ador erlarte dem Berner Mitarbeiter des Pariſer„gZetit ml“, er glaube keineswegs an einen Verſuch der Mittelmächte, ins Schweizer Gebiet einzufallen. Deutſchland habe an⸗ dere Sorgen, als ſich die Schweizer Armee noch zum Feinde zu machen, die gegen jeden Angreifer die Unab⸗ hängigkeit der Schweiz mit dem Schwerte entſchloſſen ver⸗ leidigen würde. Vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus habe Deutſchland nicht das geringſte Intereſſe daran, ſich mit der Schweiz zu verfeinden. Die Bulgaren in der Dobrudſcha. Soſia, 27. Dez.(Blug. Tel.⸗Ag.) Der National⸗ kongreß in Rabadag(Dobrudſcha) hat einſtimmig be⸗ ſchloſſen, an der Vereinigung der ganzen Dobrudſcha bis zur TDonaumündung mit Bulgarien feſtzuhalten. Die Be⸗ völkerung der Dobrudſcha werde eine Wiederkehr der rumäniſchen Herrſchaft nicht dulden und ſich nötigenfalls mit bewaffneter Hand dagegen wehren. Die Weihnachtsanſprache des Papſtes. Rom, 27. Dez. In ſeiner Anſprache an das Kar⸗ dinalskollegium ſagte der Papſt weiter: Es ſchmerze ihn tief, daß ſeine auf die Verſöhnung der Völker ge⸗ richteten Bemühungen vergeblich geweſen ſeien. In der Sorge vor dem Selbſtmord Europas frage er ſich mi Trauer, wann und wie dieſes furchtbare Trauerſpiel enden werde. Der Jammer werde kein Ende nehmen, bevor die Menſchen zu Gott zurückkehren. Das ſei die große Lehre der Kirche. Daß doch alle in den Schoß des Herrn zurückkehrten! Der Chriſtusfrieden, der jedem Zeitalter teuer war, würde inſerem Zeitalter um ſo teurer werden, das ihn ſchon ſo lange verloren hat, ein Frieden der Milde und Vergebung. Politiſches Allerlei. Berlin, 27. Dez. Die Blätter melden: Der Papf wird auf der Peterskirche eine Einrichtung für drahtloſt Fernmeldung erſtellen laſſen. Die italieniſche Regierung iſt einverſtanden, da die Drahtnachrichten des Vatikans die ſtaatlichen Fernleitungen überlaſten.— In der Kam⸗ merverhandlung ſchlug während einer Rede des Sozialiſten Morgari der italieniſche Miniſter Sonnino auf den Tiſck und rief: Kein Friede ohne Trieſt!— Nach„Dailt Mail“ erklärte Lloyd George im Unterhaus, England —— die heiligen Orte in Paläſtina nie wieder heraus⸗ geben. a Der Fall Caillaux. Genf, 27. Dez. Wie die Caillaux befreundeter Blätter melden, iſt die Aufhebung der parlamentariſchen Immunität Caillaux auf Grund der Anſchuldigung er⸗ folgt, Caillaux habe während des Krieges die Auflöſung der Bündniſſe zwiſchen den Alliierten betrieben und auf dieſe Weiſe den Fortſchritten der feindlichen Armeen Vorſchub geleiſtet. Der neue Seelord. Amſterdam, 26. Dez. Nach einer von Reuter ver⸗ zreiteten amtlichen Meldung iſt Vizeadmiral Sir Roßlyn Erſten Seelord ernannt worden. Jellicoe hat in An⸗ erkennung ſeiner Verdienſte die Pairswürde erhalten. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 27. Dez.(Pet. Tel. Ag.) Trotzky hat un Hauptmann Lutzky in Charbin folgende Drahtung ge⸗ eichtet: In Beantwortung Ihrer Meldung, wonach die örtlichen Behörden das Eingreifen ausländiſcher Truppen derlangt haben, befehle ich die ſofortige Verhaftung jedes Verwaltungsbeamten, der zu dem Vorſchlag der auslän⸗ biſchen Vertreter beigetragen oder beizutragen gewünſcht hat, unter Umſtänden ausländiſche Truppen in die Stadt zu entſenden. 5 f Petersburg, 27. Dez.(Pet. Tel.⸗Ag.) Die Trup⸗ den Kaledins ſind bei Bjelograd geſchlagen worden. Paris, 27. Dez.(Havas.) Aus Petersburg wird emeldet: Die Regierungskommiſſäre haben eine Pro⸗ flamation an alle Arbeiter Rußlands erlaſſen, in der zemerkt wird, die Herſtellung von militäriſchen Aus⸗ züſtungsgegenſtänden bewirke eine Vergeudung der Ar⸗ beitskräfte und der Reichtümer des Landes. Sie müſſe daher unverzüglich eingeſtellt und durch die Erzeu⸗ zung der für das Volk notwendig ſten Artikel erſetzt werden. Vermiſchtes. Engliſche Wetten. Die„Daily Mail“ meldet: Am Montag zor Weihnachten war in London die Wette für einen Sonder⸗ frieden 3 mit den Mittelmächten auf dem Stand 2:1 und für einen allgemeinen Frieden bis 30. April 1918 zuf 1:1, und für einen Sturz des Kabinetts Lloyd George dis 30. März auf 223. Das Studium der Frauen an den deutſchen Univer⸗ itäten iſt im letzten Halbjahr von 4130 auf 6205 ge⸗ vachſen. Da die Zahl der männlichen Studierenden ſtarl zurückgegangen iſt, hat der Anteil der Frauen an der Heſamtzahl der Studierenden eine große Zunahme er⸗ e ſren. Die Verteilung der Studentinnen auf die ein⸗ zelnen Studienfächer iſt die folgende: Philoſophie, Philo⸗ ogie und Geſchichte ſtudieren 2191 Frauen gegen 2124 dor Krien ausbruch. Medizin, Zahnhei kunde 1637 gegen 1026, Mathematik und Naturwiſſenſchaften 1950 gegen Wemyß als Nachfolger des Admirals Jellicoe zum Einſtellung der Produktion von Heeresmaterial. 761. Staatswiſſenſchaften und Landwirtſchaft 334 gegen 158, Neihtswkſſenſchaft 119 gegen 57, P gegen 14 und evangeliſche Theologie 17 gegen Geſchultes Volksheer oder Miliz? Generalleutnant Freiherr von Faetag dort hat unter dem Titel„Geſchultes Volksheer oder iliz? bei Mittler u. Sohn in Berlin eine Studie erſcheine laſſen, die ſich mit dem Problem der Abrüstung n dem Kriege befaßt. Aus den geſchichtlichen Erfahrung der wichtigſten militäriſchen Ereigniſſe der letzten Jahre folgert der durch frühere Veröffentlichungen rüh 6 lichſt bekannte Militärſchriftſteller, daß trotz aller neigung gegen die Laſten des Militarismus dem Men gedanken, der ſtets eine verhältnismäßig teure m ſchlechte Einrichtung geweſen iſt, die Zukunft, wenigl in den großen Staaten, nicht gehören dürfte. In Reihe reizvoller Bilder aus der Kriegsgeſchichte, vorneh lich des 19. Jahrhunderts, behandelt der Verfaſſer Zuſtände und Verhältniſſe der europäiſchen Heere in 5 ranzöſiſchen Revolutionszeit, den Napoleoniſchen n. Freiheitskriegen; ſchildert er die Volkserhebungen 115 5 ner Nationen, wie der Tiroler. Spanier, Po ereilt; Buren, ſowie die Leiſtungen der amerikaniſchen 9 heere im Unabhängigkeits⸗ und Sezeſſionskriege. es die Leiſtungen der europäiſchen Heere im Weltkriege! 5 den treffend charakteriſiert. Eingehend wird vor allen 95 Entwicklung der preußiſchen Armee, von der gen Schöpfung Scharnhorſts über die Reorganiſation un 5 Roon, bis in die jüngſte Gegenwart geſchildert, und hiet 8 5 Jſte ö auf ſteht von Freytag⸗Loringhoven auch heute ganz ablding Standpunkt Moltkes, der 1880 im Reichstage unb für die militäriſche Erziehung der männlichen Jugen ller der jahrelangen Schule des Heeres eintrat, e handwerksmäßigen Abrichtung des Mannes in wenne. 18 10 ach. für den Kern einer brauchbaren 5 nichts verſprach. 5 s Sehr intereſſant iſt, was der Verfaſſer in dem 9 ſchnitt über das deutſche Volksheer im Weltkriege den gunſten der von ihm vertretenen Anſchauung zu 5 weiß und wie er diejenigen glänzend widerlegt, die 90 rade in den Leiſtungen ſchnell ausgebildeter Erſaßf llen, tionen im Weltkriege den Beweis erbracht ſehen woche 5 fiche Sch jahrelange Dienſtzeit und ndlich militäriſche Schulung ginge: 3 „Die Leiſtungen unſeres Heeres im Weltkriege 8 5 zelten in dem Geiſte des deutſchen Volkes, ſie ſind 5 nur ermöglicht worden, durch die vorausgegangene 08 densſchulung unter der Obhut des Allerhöchſten Ki 5 herrn, einer Schulung, die alljährlich von ſorgfälten Ausbildung jedes einzelnen Mannes bis zu der der au Verbände fortſchritt. Nur auf ſolcher erziehlichen ert 4 lage war es möglich, das Heer während des Kriege ſo zu vermehren, wie es der Weltkampf fordert 15 Die erſten Neubildungen bewährten ſich nicht. Auf⸗ ſich nicht vermeiden, die neuen Reſervekorps, deren be, ſtellung Mitte Auguſt 1914 befohlen worden war, reits im Oktober und noch dazu unter beſonder ten ſchwerenden Verhältniſſen, einzuſeßen. Kaum jemals h 11 die Truppen der Mehrzahl nach in bezug auf Gei 5 Willen über ein ſo vorzügliches Mannſchaftsmaterial doch fügt, wie dieſe neuen Regimenter; beſtanden ſie zu drei Vierteln aus Kriegsfreiwilligen, abgeſehen aller einer Anzahl älterer Männer, aus der Jug Den⸗ Stände, darunter zahlreiche akademiſche Gebildete. pfer⸗ noch zeigte ſich gerade hier, daß Begeiſterung und zu mut eine gründliche ſoldatiſche Durchbildung nicht. erſetzen vermögen. Es kam hinzu, daß die wenigen dienten Leute dieſer Truppen ältere Mannſchaften Landwehr und des Landſturms waren. Bei den ſpe der Neuaufſtellungen iſt daher ſtets getrachtet worden aß fungen Truppe durch Zuweiſung einer größeren ben von kriegsgeübten Mannſchaften mehr Halt zu 9 Wel Die wunderbaren Leiſtungen unſerer Armee 1. kriege ſind nach Freytag⸗Loringhoven die Früchte feste ſorgſamen Ausbildung im Frieden, und nach ſeiner 15 Uleberzeugung hätte ein weniger gut geſchultes Volk n nicht die Feſtigkeit beſeſſen, durch Jahre dem 1 die überlegener Feinde zu trotzen und dabei bis zuleg Kraft zum Angriff, wo ſolcher irgend möglich war, zu erhalten. Auch nach dem Weltkriege, meint 10 Loringhoven, können wir es uns bei Deutſchlands für lerer Lage, und wo gewaltige weltpolitiſche Intereſſen n uns auf dem Spiele ſtehen, nicht erlauben, mi Milizgedanken zu ſpielen. Die Sicherheit unſerer kunft kann auch in künftiger Zeit nur verbürgt 5 1 ein feſt geſchultes Volksheer, nicht durch eine Miliz. e Vom Weltviehmarkt. Wie der„Merkur von Fran mitteilt. hat ſich der Rindvehbeſtand in den Verne Staaken während des Weltäriegs um 7090 000 Stück ver derjenige der bender Welt dagegen um 28 680 000 Ver. 0 mindert; die Zahl der Lämmer verminderte ſich in de tan! einigten Staaten Schweinebe ſich während die Viehverſorgung der ganzen Welt 115 005 000 ſeit dem Kriege geſunken iſt. lung Die Frau als Schwerarbeiterin. Nach einer Mitteln f Berlin ſind in der Rüſtungsinduſtrie viele tauſend Fra Mädchen als Hammerſchlägerinnen und an ſchweren tätig, die, nach den Akkordergebniſſen, genau die Arbeitsleiſtung haben, wie junge gelernte Schmiede“ Schloſſergeſellen. Die Frauen verdienen für den Tag 6 Mark, im Akkord 10 Mark und darüber. Stiftung. Die Beſitzer der Silberwarenfabrik en; Wellner Söhne in Aue im Erzgebirge und haba, Kleinwohnungen für beimkehrende Krieger und onſtige fahrtszwecke 500 000 Mark geſtiſtet.„ I hall „Die fromme Helene“. Ein Likörfabrikant in Bayer für eine Marke ſeines„Geiſtes“ den Namen Die Helene“ gewählt nach dem bekannten Werk von raus Buſch, in dem ja die Verſe vorkommen:„Es iſt es Per don alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ Dei leger von Buſchs Werken ſtrengte gegen den Likörfabln eine 95 wegen Verletzung des Urheberrechts an ewann den Prozeß vor dem Landgericht in Münch berlandesgericht aber ſprach dem Fabrikanten die zu. den Namen geſchäftlich zu verwerten. da„die Helene“ 5 geiſtiger Beſitz des ganzen worden ſei. Erdbeben. 5.38 rein zeinen Schaden In Sofia wurde am 24. Dezem heftiger Erdſtoß wahrgenommen, . Baden. . Heidelberg, 27. Dez. Hier iſt im Alter von 5 Jahren der Geh. Medizinalrat Mittermaier, Ehrenbürger der Stadt Heidelberg, geſtorben. Friedrichsfeld, 26. Dez. Wie die„Mannh. Volksstimme„meldet, erſchienen kurz vor der Tabakver⸗ egung Reiſende aus Frankfurt, die 15 den Zentner abak 400 Mk. boten. Ob ſie Erfolg hatten, weiß man licht Man ſieht aber daraus, auf welche Gebiete ſich der Schleichhandel erſtreckt. i Vom Bodenſee, 27. Dez.(Brandfall) geute früh kurz nach 6 Uhr brach in dem Dachſtuhl der Jabrikanlagen des Motorenbaus G. m. H. in zem die dort untergebrachten kaufmänniſchen Bureaux krößtenteils zum Opfer fielen. Nach zirka zwei Stunden dar der Brand ſo weit gelöſcht, daß keine weitere Aus⸗ ehnung zu befürchten iſt. Der techniſche Betrieb wird öllig aufrecht erhhalten.(G. K. G.) „ Stuttgart, 27. Dez. leber das Befinden des Vizekanzlers Erz. von Payer, er ſeit Ende Oktober ans Krankenlager gefeſſelt iſt, er⸗ ührt das„N. T.“, daß Herr von Payer an be⸗ arrlichen, aber in ablehbarer Zeit heilbaren Nerven⸗ hmerzen im Nacken leidet, die durch Rheumatismus rvorgernfen wurden. f — Von den badiſchen Lehrern, die im Feld heu, haben bisher 55 das Eiſerne Kreuz 1. und 411 Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe, ſowie 77 die Karl⸗Friedrich „Verdienſtmedaille erhalten. — Kriegsſteuer und Juwelenverkauf. Der durch zen Verkauf von Goldſachen oder Juwelen an die Gold. kaufsſtellen erzielte Betrag iſt nicht kriegsſteuerpflich Eine Ausnahme findet nur dann ſtatt, wenn de reffende Veräußerer die Sachen nach dem 31. Dezem 1913 erworben hatte, und nur deswegen, weil anzu hmen iſt, daß dieſer Erwerb aus Kriegsgewinnen leicht ſogar zur Umgehung der Kriegsſteuer erfolgte — Gemeinſame Exportpropaganda der deut chen Induſtrie. Um ſich beizeiten für die bevor ehende Wiederaufnahme des Ausfuhrgeſchäfts zu rüſten en eine Anzahl großer Induſtrieller den Verla Teutſche Export⸗Revue G. m. b. H.“ käuflich erworben Das Unternehmen ſoll ſo ausgebaut werden, doß es ünftig für die Intereſſen der deutſchen Induſtrie ir ganzen Welt eine umfaſſcelde Werbearbeit entfalten n. Zu den Geſellſchaftern gehört auch Robert Boſch G., Stuttgart. — Einzahlungskurſe für Poſtanweiſungen Ar die Niederlande 100 Gulden 244 Mk, für Tänemar; Kronen 183 Mk, für Schweden 100 Kronen 203 Mk. Norwegen 100 Kronen 190 Mk. und für die Schweiz n 85 Mk —— u Weibnachten einer Blinden. Von Auguſt Schrader. a Der C Aber 50 Das Schnee immerten an e& 5 flüſterte ſie. 5„Wie ich dieſen 1 gehört habe, wird e ter Pfarrer zum erſten eit ſeiner Krankheit di Concordia verſprochen — 7 Stirn ihrer Tochter halben Stunde de gen die Töne der Orgel, und bald miſchte f Bienen der Geſang der Gemeinde. Während desſelben nul en auch Paſtor Braun, in einen großen Pelz ge⸗ er nahm ſtill auf der letzten Bank ſeinen Platz ein, ungeſe f i 8 5 i 5 5 hen die Predigt des Neffen zu hören. Die bachtete mit zärtlicher Sor e lau alt ihre Tochter, und önen des Chorals. Da die Kanzel, die durch eleuchtet ward. Es war gewöhnlich bleich. Die Hof⸗ mden Prediger zu ſehen, und Blicke auf Concordia; dieſe kgel verklangen, haue ſchte in dem üllt war. Neu⸗ Vetter durchzuckte dann aber ſah Friedrichs hafen vermutlich infolge Kurzſchluſſes Feuer aus, a (Payers Befinden.) koſten, wundert atten ſeine Ankunft nicht bemerkt. Die Hofrätin Beförderung des Generalleutnants Gröner. 1 a Generalleutnant Gröner iſt an die Spitze eines Korps geſtellt worden. Zu Beginn des Krieges war dieſer General noch Oberſt. Er leitete damals das Feld⸗ eiſenbahnweſen, trat dann im Herbſt 1916 an die Spitz. des Kriegsamts und übernahm im Auguſt 1917 eine Diviſion. Ein ganz außergewöhnlicher, in der deutſchen Armee noch nicht dageweſener Aufſtieg. — Unkündoare Anſtellung der Poſtgehilfin nen. Das Reichspoſtamt hat verfügt, daß Poſt⸗ und Telegraphengehilfinnen der Reichspoſt nach fünfzehnjäh⸗ riger einwandfreier Dienſtzeit unkündbar angeſtelll ſind wie die Beamten. Im Falle der Verheiratung hört das Dienſtverhältnis mit dem Tage der Eheſchließung ri Die Verfügung tritt mit dem 1. Januar 1918 jn aft. 5 — Säuglengsfürſorge. Das Kriegsernährungs⸗ amt hat im Mai ds. Is. Grundſätze aufgeſtellt, die erhebliche Zulagen verſchiedener Art für Schwangere, Säuglinge und Kinder vorſehen. Neuerdings hat das Kriegsernährungsamt die Gemeinden darauf hingewieſen, daß dieſe Sätze Mindeſtſätze bedeuten, die keines⸗ falls eingeſchränkt werden dürfen, ſondern eher zu er⸗ höhen ſind. Die Erfüllung dieſer Rationierungsaufgabe at allen anderen Verſorgungsaufgaben vor, auch der rankenverſorgung. Insbeſondere ſollen die Kommunal⸗ verbände an Säuglinge ausnahmslos die Tageskopfmenge von 50 Gramm Zucker verausgaben und die Weizenmehl⸗ zuteilung erhöhen, wenn die Milchlieferung nicht mehr voll aufrecht erhalten werden kann. Zu dieſem Zwecke werden die Kommunalverbände gewiſſe Mehrrücklagen ſchaffen müſſen. Dieſer Rücklage wird zweckmäßig auch ein kleinerer Beſtand von Dauermilch und Milchpräparaten zuzuweiſen ſein. f 8 5 I Der sein im Keuer.„Ler Weinbau ſchreidt Der Nutzen der ſpäteren Leſe hinſichtlich der Erhöhung des Moſtgewichts iſt beim Heurigen augenfällig. Wer Gelegenheit hat, die ſich allmählich klärenden Weine, wie ſie im Lande herum zum Ausſchank kommen, zu ver⸗ ſich mit Recht über die außerordentlich zroßen Unterſchiede in deren Güte. Da gibt es kleine urze Weine, die in nichts die 1917er Sonne verraten, dann wieder ſolche, die von Haus aus wohl gut und änwandfrei waren, in ihrem erſten Werden aber infolge ehlerhafter Behandlung ſich irgend eine Untugend zu⸗ Fiogen haben, und endlich gute, ja ganz hervorragende ropfen, die durch Blume, Geiſt, Fülle und Farbe in chönſter Eintracht ausgeſtattet ſind. Für ein Viertelliter ahlt man zul mindeſten 1 Mk., bei beſſeren Marken is 1,50 Mk., ja noch mehr! Die Erzeuger nennen den 917er„Hypothekenfreſſer“, die Verbraucher ſchlürfen in hm begeiſtert und dankbar einen„Hindenburg“. dändler und Wirte aber bedeutet ihr heuriges Weinlager ſielfach ein teures Sorgenkind. Die Weinpreiſe haben eit dem Herbſt eine weitere Steigerung erfahren; für n er wieder empor und ſprach mit kräftiger, volltönender Stimme die Worte, die den Hirten auf dem Felde die Heburt des Heilandes verkündeten. Da auch bebte Cäcilie zuſammen, ſie ergriff krampfhaft die Hand der Mutter, und preßte ſie an ihr ungeſtüm klopfendes Herz. „Mutter,“ flüſterte ſie,„dieſe Stimme— er iſts! Er iſts!“ N „Um Gotteswillen, mein Kind,“ fuſterte die ve ſtürzte Dame,„faſſe dich!“ a 5 „Beſorge nichts, Mutter, ich begehe ein herrliches ſchönes Chriſtfeſt!“ 5 Nach dieſen Worten faltete die Blinde die Hände und begann mit Andacht zu lauſchen. Arnold ſprach vol Wärme und Begeiſterung, wußte er doch, daß das Idea ſeiner Träume ſich unter den Zuhörern befand. Wie di eines Verklärten leuchteten ſeine Blicke und der begei ſterten Bruſt, die keine Hoffnung auf irdiſches Glück meh hegte, entquollen herrliche, erhebende Gedanken. Der greiſ Pfarrer ſaß ſtill auf ſeiner Bank, Tränen einer freu digen, frohen Andacht rollten über ſeine Wangen. E hatte ſich viel von Arnold verſprochen, aber eine ſolch Rede hatte er nicht erwartet. 5 5 Der Kandidat ſchloß ſeine Predigt mit dem üblicher Gebete. Da ſank Cäcilie auf die Knie und betete halb ſaut mit. 5 Amen!“ ſagte ſie zu gleicher Zeit mit dem Prediger Arnold hatte die Kanzel verlaſſen, und der Schluß oral ward geſungen. Als ſich die Hofrätin erhob, be merkte ſie den Pfarrer. Sie flüſterte ihm einige Worte zu „Mein Neffe?“ rief in höchſter Ueberraſchung der Greis aus. f „Er iſt der Prediger, nach dem wir forſchten. Seher Sie meine blinde Tochter an!“ a Concordia führte Cäcilie auf den Gang vor der ſtirche, ſie ließ ſich willenlos leiten, denn ihre Leiden, ſchaft war mit ganzer Gewalt von Neuem erwacht. Aus einzelnen abgeriſſenen Worten erklärte ſich die ſchlau: Concordia, der der Zuſtand der Blinden während der Predigt nicht entgangen war, ſofort den Zuſammenhang „Den lieben ſie, Cäcilie?“ fragte ſie, zitternd vor Freude.„Sprechen ſie ſich offen aus, ohne Rückhalt!“ 5„Concordia, Sie ſind Braut, Sie können mich ver⸗ ehen!“ 5 In dieſem Augenblicke erſchienen die Hofrätin und der Pfarrer. i 55 „Concordia, ich habe mit dir zu reden.“ a „Deſſen bedarf es nicht, Vater. Halte mich nur nicht auf, ich muß gleich mit dem Vetter reden! Und Väterchen, du kaunſt hier auf der Stelle erfahren, daß ch Vetter Arnold nicht heirate, denn ich hatte ſchon neinen Bräutigam, ehe er vorigen Sommer zu uns kam.“ „Wen?“ fragte der Greis, der aus einer Ueber⸗ zaſchung in die andere verfiel. l „Tu wirſt ihn zu Hauſe antreffen— das iſt meine Beſcheerung. Der Vetter weiß es ſchon, ich habe ihn ängeweiht, und er iſt ſehr zufrieden damit.“ f Der Pfarrer überlegte einen Augenblick. Dann bat er bie Hofrätin und Cäcilie, für heute Abend ſeine Gäſte ſu ſein. Concordia, außer—— 5 Freude, trug Cäcilie aſt in den Wagen. Der Pfarrer ging zu Arnold in die Sakriſtei. Als die Frauen in das Wohnzimmer des Paſtors traten, fanden ſie einen ſchmucken jungen Mann bei der Frau Paſtorin vor. Es war Karl, der Sohn hes Amtmanns, der ſich verabredetermaßen eingefunden 15 Concordia ſtellte ihn ohne and als ihren — Einſchränkung der Neujahrsglückwünſche. Zur Vermeidung von Maſſenauflieferungen, durch dit der geregelte Poſtverkehr leiden würde, muß auch in die⸗ ſem Jahr der Austauſch von Neujahrskarten zwiſchen der deimat und den Angehörigen des Heeres unterbleiben. Verantwortlich für die Redäktion Gg. Zimmermann, Secken beim ..—.... Jleischausgabe. Morgen Samstag, den 29. Dezember erhalten Nr. 1 bis 845 bei Metzgermeiſter Hartmann. „ 846„ 1554„ 3 Neudeck. „ 1„ 2„ 5 Gropp. „ 2128„ 3000„ 75 Gruber pro ganze Fleiſchkarte ½ Pfund Fleiſch. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Der Preis pro Pfund beträgt 1.80 Mk. i a Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt Samstag nachmittag von 3 bis 8 uhr, Sonntag früh von 8 bis 9 uhr. Seckenheim, den 28. Dezember 1917. Lebens mittelamt. Wekanntmachung. Ausbruſch von Brotgetreide betr. Diejenigen Landwirte, welche bis zum 31. Dezember noch nicht ausgedroſchen haben, müſſen dies am 2. Januar 1918 vormittags von 8 bis 12 Uhr anmelden, unter An⸗ gabe der noch vorhandenen Menge und bis zu welchem Zeitpunkt der Ausdruſch erfolgen kann. Wer dieſe Anmeldung unterläßt, dem wird et als böswillige Weigerung angenommen und hat derſelbe die daraus entſtehenden Folgen zu tragen. 5 Seckenheim, den 24. Dezember 1917. Lebensmittelamt. ele lenor segen bein: Für Heute Abend ½9 Uhr Probe. im Reuſtrmandtuſaal. Die Unterredung zwiſchen Paſtor Braun und Arnoll hatte nicht lange gedauert. Der Kandidat, noch im Or tate, erſchien bald an der Hand des Pfarrers. Es wan eine feierliche, rührende Szene, die nun in der guten Stube des Pfarrhauſes ſtattfand. Arnold, von dem Zu tande Cäciliens unterrichtet, näherte ſich ihr, küßte ihr band und ſagte mit bewegter Stimme: „Wollen ſie ſich meiner Führung anvertrauen? Meir berz kennt keine ſchönere Aufgabe, als Sie, die ich längf vi eeine Heilige verehrte, treu und liebend durch da eben zu geleiten!“. e „Mein Herr,“ rief ſchluchzend die Hofrätin,„ſi⸗ ennen meine Tochter?“ f Ich ſah ſie in der Kapelle und ſpäter am Steg, bes Baches im Walde— und ſeit der Zeit erſchier ie mir wie ein unerreichbares Ideal. Daß ſich der ſchönſte Traum meines Lebens verwirklichte, halte ich für ein Fügung des Schickſals.“ 3 „Sie ſind ein Prieſter, mein Herr, Ihnen vertraue ch meine Tochter an!“ f Die Hofrätin führte Cäcilie dem Kandidaten zu, den hie weinende Blinde ſanft an ſeine Bruſt drückte. 8 „Und hier, Väterchen, iſt mein Bräutigam!“ rie Loncordia, indem ſie ihren Karl vorſtellte. i „Das iſt eher ein Mann für dich, als der ernſt⸗ Letter!“ ſagte der Greis, indem er Karl die Hand reichte „Und nun ſind wir ja alle glücklich, der Himmel hat einem eden ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk beſcheert. Seid dank zar, Kinder, und erhaltet es euch in chriſtlicher Liebe ind Treue!“„ i „Das wollen wir!“ riefen die beiden jungen Männer. Am zweiten Oſtertage traute der greiſe Paſtor Braun wei Brautpaare in ſeiner Dorſcirche. Es waren Arnold ind Cäcilie, und Karl und Concordia. Dann fuhren ſie jungen Eheleute nach dem Schloſſe, wo ein glänzendes ßeſt gefeiert wurde. Die Gäſte beſtanden nur aus den fächſten Freunden des Pfarrers und aus den Vorſtehern der Gemeinde, die Arnold zu ihrem Pfarrer gewählt jatten. Karl bezog mit ſeiner Gattin den Amthof, Arnold lieb auf dem Schloſſe Krayen, und der greiſe Paſtor lieb in dem Pfarrhaus, wo er faſt täglich Beſuche jon ſeinen Kindern empfing. Der junge Pfarrer pflegte ein Amt mit Liebe und Treue; er wollte dadurch das Zand der Liebe befeſtigen und erhalten, das ihn und eine blinde Gattin umſchlang. Und Cäcklie war—— n ihrer Liebe, wie ihr Geiſt, ſo erſtarkte auch ihr Körper, er in neuer Schönheit aufblühte. „Du biſt wahrlich ein Engel,“ rief Arnold oft be⸗ eiſtert, wenn er ſeine reizende Gattin betrachtete. „Und du biſt mein Licht, Arnold,“ ſagte fe dann ächelnd.„Mir fehlt das Augenlicht, aber ich ſehe dich ſennoch! Und dieſes Licht hat mir der heilige Chriſt ingezündet!“ 5 5 f „Möge es dir lange, lange leuchten! ö 5(Schluß). 5 5 4 2 Bekanntmachung. Die Auszahlung der Kriegsunterſtützungen erfolgt am Montag, den 31. Dezember 1917 vormittags von 612 ht und nachmittags von 2—4 Abr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. gonstige Ein⸗ und Auszahlungen können am ge⸗ nannten Tage nicht erlolgen. Wekanntmachung. Bom 20. November 1012. eie urfparnts ven Brennſtoſſen und Beleuchtung mitteln betreffend. uf Grund ber Bundesrats verordnung vom f ember 1913 über die Errichtung von Preis Aber Jalang vom 4. November 1015(Reichs-Gef Katt Seite 607, 720 ſowie der Bundesratsveror Ing rom 11. Dezember 1916, betreffend die Er⸗ 0 ven Breunſtoffen uud Beleuchtung 1 efetzstarn Beite 1888), wirb ver⸗ indnet, was folat: 1. Gaſt⸗, Speiſe⸗ uud 1 1 ſomie Vereins- und e denen Speiſ iden von A ngsſtellen und die Verforgungsregelung in eicht werde vormitta An den Samstagen dürfen ſie bis därfen auch vor 10 Uhr vormittags und nach 10 2 abends dieſenigen Räume gebffnet ten, Fi für den Aufenthalt der bei ihnen Abernach⸗ 2. Der Betrieb der bedingt oſſ eit zu halten find. In Wirtſchaften dürfen warme Speiſen nach 9 abends nicht mehr verabfolgt werden; die munalverbände ſind befugt, die Verabfolgung er Speiſen iu Wiriſchaften zeitlich weiter uſchrünken. 5.. Theater, Lichtſpielhunſer, Räume, in denen * 5 uſtellungen ſtaltfinden, ſowie öffentliche Ver⸗ 2 bguftgungsſtätten aller Art ſind um 10 Uhr abends iu ſchließen. 9 4. Unberührt durch die Beſtimmungen dieſer Verordnung bleiben ortspolizeiliche Vorſchriſten durch welche die Polizeiſtunde auf eine frühere eit als 10 Uhr feſtgeſetzt wird, ſowie die Be⸗ ugnis Aunteen durg der Polizeiſtunde, die den Bezirksämtern durch 8 8 der Verordnung des ö Miniſteriums des . Poligzeiſtunde betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ 1 nungsblatt Seite 303), eingereumt iſt. Die Stunde 5 der Schließung des Betriebs iſt zugleich Polizei⸗ 2 ſtunde im Sinne des 8 365 Reichs⸗Strafgeſetzbuch. 5. Offene Verkaufsſtellen müſſen von 6 Uhr abends bis 9 Uhr vormittags ſowie an den Sonn⸗ tagen geſchloſſen bleiben. So lange die offenen Verkaufsſtellen geſchloſſen ſind, darf deren Be⸗ leuchtung nicht erfolgen. Eine halbe Stunde vor dem Oeffnen der Verkaufsstellen dürfen in ihnen die vorbereitenden Arbeiten für den Verkauf vorgenommen werden. 96 An den Samstagen dürfen die offenen Verkanfsſtellen A Uhr abends und an den 3 Sonntagen vor Weihnachten von 11 Uhr vor⸗ mittags bis 6 Uhr abends geöffnet ſein. Die Komunalverbände können, ſoweit ein Bedürfnis i hierfür beſteht, zulaſſen, daß auch an den Mon⸗ 1 tagen die offenen Verkaufsſtellen bis 7 Uhe ö abends geöffnet ſind. Verkaufsstellen, in denen der Verkauf von Le⸗ benzmitteln als Haupterwerbszweig betrieben wird, dürfen an den Werktagen allgemein bis 8 Ahr abends geöffnet bleiben und mit dem Ver⸗ Innern vom 24. Juli 1907, 1 kauf vor 9 Uhr vormittags beginnen. Verkaufs⸗ ſtellen für Friſchmilch durfen außerdem an den Sonntagen zu der von der Ortspolizeibehörde deſtimmten 15 offen gehalten werden. 8 7. Die ländlichen Kommunalverbände können für ſolche Gemeinden, in welchen ſich der Haupt⸗ verkauf disher an den Sonntagen vollzogen hat, eſtatten, daß die offenen Verkaufsſtellen an den onntagen nach Beendigung des vormittägigen . während zwei Stunden ge⸗ Iͤffnet ſind. 8 8. Unter die Vorſchriften der 88 5 und 6 fallen nicht die Apotheken. Hinſichtlich der Friſeur⸗ und Bardiergeſchäfte verbleibt es auch dann bei den. en Vorſchriften, wenn ſie mit einer offenen Verkaufsstelle verbunden ſind. In dieſer darf jedoch in der Zeit, während welcher die of⸗ 2 7 Verkaufsſtellen geſchloſſen ſein müſſen, ein erkauf von Waren nicht ſtattfinden. i 4 9. Die Kommunalderbände ſind befugt, die Zelt, während deren die offenen Verkaufsſtellen nach den 88 5 und 6 dieſer Verordnung geöffnet bleiben dürfen, weiter einzuſchränken. 8 10. Muſeen, Sammlungen und ſonſtige Aus ſtellungsräume dürfen nlcht geheizt werden; eine Ausnahme tritt nur inſoweit ein, als es erforder⸗ f lich iſt, um eine Schädigung der Ausſtellungs⸗ 1 gegenſtände durch die Einwirkung von Froſt zu 5 verhüten. J 11. Dieſe Verordnung tritt am 1. Dezember 1917 in Kraft. Auf den gleichen Tag tritt der 9 2 unſerer Verordnung vom 21. Dezember 1916, die Erſparnis von Brennſtoffen und Beleuchtungs⸗ mitteln betreffend(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 377) mit der Abänderung vom 29. Mär 1917(Ge 1 55 und Verordnungsblatt(Seite 700 außer Wirkſamkeit. Karlsruhe, den 28. November 1917. Großherzogliches Miniſterium des Innern. von B f odman. Dr. Schühly. Vorſtehendee bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Ver⸗ ordnung ſofort in Kraft tritt. ö Mannheim, den 26. November 1917. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion. ö Seckenheim, den 4. Dezember 1917. Bürgermeiſteramt: Volz 9 b e n erat in grösster Auswahl von den einfachsten zu den feinsten Sorten. Buchhandlung g. Zimmermann bis * Hildastrasse 68. 4. Detkentiehe Muiie derung. Die Aumeldung zur Stammrolle betr. 1915 werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Er⸗ ſasgeſchäft 1918 meldepflichtig ſind, aufgefordert ſich in der Zeit vom 2. bla elnlhlleptlch 15. Januar K. me. zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: 2. Sämtliche Pflichtigen, die im Jahre 1893 geboren, eingeſtelt find. Auch die bei früheren Muſterungen melden. nicht unterzogen haben. läufig zurückgeſtellt oder wegen Krankheit eder bis⸗ heriger Nichtgeſtellung noch keine endgiltige Ent⸗ ſcheidung über ihr Militärserhältnis erhalten haben. werden von den Stündesämtern unentgeldlich ausgefertigt. Pfarramtliche Geburts- oder Taufſcheine aus reichend. Militärpflichtige ältzrer Jahrtzänge haben ihre Muſterungsausweiſe vorzuzeigen. 5 2. Die Anmeldung erfolgt bei den Semeinderet des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch die⸗ ſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſiz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er iich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſs haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗ Brot⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung für hier hat auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 zu geſchehen; ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vornamen des Iflichtigen, deſſen Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Sewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob diefe noch leben oder tet ſind. mit Geldſtrafe bis zu 30 Marl oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, den 19. Dezember 1917. Gemeinde vat: Volz. Schmitt. In Gemäßheit des f 25 der Wehrordnung und des Erlaſſes des Kriegsminiſteriums in Berlin vom 20. Dez und als Militärpflichrige bei der Truppe noch nicht als dauernd untauglich bezeichneten Pflichtigen des Jahrgang 1858, ſelbſt wenn ſie im Beſitze von Aus- muſterungsſcheinen find, haben ſich gleichzeitig zu 1 b. Alle Militäzpflichtigen, die im Jahre 1897 oder 1856 ö boren ſind und bei dem letzten Rriegserſatzgeſchäft wegen zeitiger Untauglichkeit vorläufig zurückgeſtellt worden find, eder die ſich jetzt einer Muſterung noch ö c. Alle übrigen Militärpflichtigen älterer Jahrgänge (1888, 1884) die wegen zeitiger Untauglichkeit vor- Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird neee — —— Zurückgeſtellte Land ſturmpflichtige gehören nicht hierher Militätpflichtige des Jahrgangs 1898, welche nicht am Anmeldeert geberen find, haben bei der Anmeldung ein Geburtszeuguls zu übergeben. Die Geburtszeugniſſe find uit ——— bleibt das Volksbad dieſe I Mahr. n Rotwein Punsch Pr. 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