Tl, 20. Dezenber 1017. 3 ſuſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 1 der Abonnementspreis betcägt monatlich 75 Peg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. eee 17. Jubraang. Aimtsdlatt: Ker Wr eHSseETAter Seeheim, MRwesnelm, Neckarhansen und Eülngen. Druck und Ve zun ec, Niermann, Seckengeim, CCG Inſertionspreis⸗ Hie einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 fe. die Balle. Bei öfterer Au nahme Nabatt. Feruſprechauſchluß Mr. 18. Wochenspruch. Flüchtiger als Wind und Welle Flieht die Zeit;— was hält ſie auf? Sie genießen auf der Stelle, Sie ergreifen ſchnell im Lauf. Dies nur hält ihr raſches Schweben Und die Flucht der Tage ein. Schneller Gang iſt unſer Leben, Laßt uns Roſen auf ihn ſtreu'n. 1 ein Heim kür deutsche Belden! a mich an die Ufer des Stromes führte, deſſen Name nur ge 1 n zu werden braucht, um jegliches deutſche Herz höher ſchlagen a du den, an den Rhein! Schwere Eisſchollen ſchob ſeine ſtolz. enn, in Schnee gehüllt war die herrliche Landſchaft. De Iich vom Städtlein Braubach nicht ohne Beſchwerden den ſteiler bien hinan, von deſſen Höhe die majeſtätiſch thronende Marksbur ter Gruß entbietet. Mächtig ragt das gewaltige Bauwerk, ur 5 5 iche Geſchichte erhabnes Denkmal, himmelan, ver 9955 dem Wanderer erhabene Lehre und Mahnung, ſpricht zu ihn 4 85 ha Sinnbild der Beſtändigkeit, die dem Sturm der Zeiten ben ält. Denn ſeit einem Jahrtauſend ſteht die Marksburg dor a Vuiſer Wenn die Sage recht hat, ſo gewährte dieſe Burg ſchon den f e dnrch IV. Zuflucht, als er vor der Verfolgung ſeine⸗ hren e bergen mußte. Kühne Heldengeſchlechter haben in habt, uern gewohnt, haben ihr ſicheres, ſtolzes Heim allda ge übt, 8 feſte Behausung, die, ſo lange es eine deutſche Geſchicht. ber deines Gegners Gewalt hat erobern können. Nur ein Fein he ade ihr langſam zu ſchaden, das war die Zeit. Aber auch Jem t iſt bezwungen, auf Jahrhunderte hinaus unſchädlick 0 cht. Seit dem Beginn des jetzigen Jahrhunderts iſt die Marks. Aus 0 all ihrer Schönheit und Kraft wieder hergeſtellt worden 1000 f em Beſitze des preußiſchen Staates ging ſie am 26. Mär; 0 dei den der Vereinigung zur Erhaltung deutſcher Burgen über Nu erwarb ſich das hohe Verdienſt, die Marksburg wieder zu en Mute bringen. Der nächſte Zweck der Wiederherſtellung war Wenn rbeiſpiel zu ſchaffen, das die Richtigkeit der von der Ver⸗ W 3 vertretenen denkmalpflegeriſchen Grundſätze vor den Augen wege. klar beweiſen ſollte. Welch ein anderer ſchönerer Zweg ihnen urg beſchieden ſein ſollte, konnte damals noch niemand 0 A erwangend ſind die Eindrücke, die der Wanderer empfängt An c der Marksburg naht, der in ihren ehrwürdigen Bezirk ein⸗ dem Sei es des Winters Stille und Einſamkeit, ſei es des * 8 ers grüne jubelnde Pracht, immer bleibt der Anblick, bleib! dig kimmung dieſer erhabenen Stätte unvergeßlich. Unerſchüttert 1 dieſe rieſigen Quadermauern ſteht die Macht des deutſchen debt hoch empor in die reinen Lüfte wie die Türme dieſer Burg a5 der deutſche Geiſt, wohnlich, ernſt und freundlich, ſchützend ſt ſchirmend, reich an Schönheit, wie die Räume der Marksburg de unſer deutſches Vaterland, die Heimat der Helden, die dem unde webren mit ihrem Leben und ihrem Blute. Fr Herſtellungsarbeiten an der Marksburg wurden durch den err Erforſcher und Wiedereroberer deutscher Burgen, den 0 iner Architekten Profeſſor Bodo Ebhardt ausgeführt Trotz rel 5 anger Dauer und bedeutender Koſten, die ſich bereits auf uehrere hunderttauſend Mark belaufen, iſt das umfangreiche Werl uc nicht vollendet. So erfordert z. B. die Rückſicht auf die ge⸗ en Beſucherſcharen die Errichtung eines neuen Gaſtwirt⸗ 15 sgebäudes. Es iſt im Werden begriffen und wird ſich in em Ausſehen dem baulichen Charakter der Burg feinſinnig an⸗ ellen. Denn eine Stätte der Erholung und des frohen Um⸗ 50 es iſt auf der Marksburg unbedingt nötig, nachdem die Wan⸗ we auf der Bergeshöhe die vielen Sehenswürdigkeiten der Burg, dacht 5 die dort befindlichen umfangreichen Sammlungen aben. 5 in u demjenigen, was ihre höchſte Aufmerkſamkeit erregt, werden 49 We die Behauſungen gehören, die in dem Wohnflügel ein % et und hergeſtellt worden ſind, woſelbſt im 18. Jahrhunder * Heim 1 Dem alten Zwecke werden diese s neue zugefn g enn die Vereinigung zur Erhaltung deutſcher Burgen hat den dart hochherzigen Beſchluß gefaßt, ihren koſtbaren Beſitz, dit burg am deutſchen Rheine, zu einem Heim für ver⸗ ie Krieger zu machen! f kaut und freundlich ſind die Wohnungen, die man ihnen in . Runen, ſtolzen Burg bereitet hat. Für alles iſt geſorgt, waz „ cht eüzeit an Bequemlichkeit verlangt: Waſſerleitung, elektriſche⸗ ſſt nen Heizung, Abwäſſerung, Türen, Fenſter und Fußböden, alles . nichts iſt vergeſſen. Wenn nun noch die Ausſtattung mil N darf 55 beſorgt ſein wird, ſo fehlt nichts mehr, was für den Be⸗ Neger e Inſaſſen notwendig iſt. Ledige und verheiratete Nan* auf der Marksburg untergebracht werden, für krzere ſten und auch für Offiziere iſt vorgeſorgt. Wer nur donme Zeit bleiben will, um ſich zu erholen, dem iſt es unbe⸗ 1 er Ma: Am meiſten aber wird darauf gerechnet, daß die auf Anzes 1 aufgenommenen Helden dort ein Heim für iht en 1 eres Leben finden. we eben des Friedens, auf den ſte nach hartem, blutigem 1 nung e ein Recht erworben haben. Ein Leben der 1 erer enn es iſt ein Burghauptmann— ein verwundeter dane dear ineofftzer— eingeſetzt, dem die Aufſicht und Ver⸗ i ien Aufe es Ganzen obliegt. Ein Leben der Arbeit, die ihnen un 1 auf der Burg nicht zum drückenden Almoſen, ſondern dun 1 Lohne redlichen Strebens werden läßt. Zu 5 hren 1 ort oben genug für jeden. Da ſind die Fremden zu . f koße Waffen beaufſichtigen. Da ſind die Sammlungen— die Bibliolhe e die Sammlung von Hausaltertümern und . er Burgenvereinigung— in Ordnung und guten Waude 0. 555 10 120 das F weitläufige Burgge⸗ „ enderlei darin und daran deichli n, zu tun. Da iſt die b 05 8 in den zur Burg gehörigen Ländereien. Nein, 43 rd den Inſaſſen der Marksburg ni id e,. ö g nicht lang werden und 3 duch nicht. Die Arbeitsverpflichtuna mus 15 harnehman In den kälteſten Tagen des vorigen Winters war es, als meis ö Anfangserfoſg vom 20. November hier in nördlicher Rich 7 er aufgenommen werden will, das iſt gleichfalls recht unn illig. Nun handelt es ſich darum, woher das Geld zu nehmen ift, has ſolch großer Betrieb erfordert. Sammlungen dafür ſind ſei 1915 im Gange und haben auch ſchon Beträchtliches eingebracht Aber es fehlt noch viel. Möchte doch auch hierbei der nie verſagende eutſche Opferſinn ſich in ſeiner ganzen Schönheit und freudigen Be⸗ witwilligkeit zeigen. Möchte doch für dieſen in Wahrheit hohen und 8 5 jeder ſein Scherflein beitragen. Viele Wenig machen 5 1 Das wäre es, was ich von der Marksburg zu erzählen hatte. Ich ſollte meinen, es müßte Teilnahme finden im weiten deutſchen Zaterlande. Freilich haben meine Worte nur kurz ſein können Wer nehr von der Sache, namentlich auch von den Aufnahmevedin —— ſungen wiſſen will, der erhält bereitwilligſt Auskunft durch den Burghauptmann der Marksburg bei Braubach arn Rhein. Dr. Hans Mathieſen. Der deutſche Angriff bei Cambrai nach engliſchen Gefangenen⸗Ausſagen. Der deutſche Angriff am 30. November war in feine Ausdehnung, in der Großzügigkeit ſeiner Anlage und vor allen Dingen in der ſchnell und anerkannt durchgeführten Be⸗ reitſtellung der Angriffsdiviſionen für den Engländer eine bollkommene Ueberraſchung. Ein zu erhöhter Wachſamkeit mahnender Befehl wurde als eine der üblichen Aufmunterungen hingenommen, nicht als eine begründete Vorſichtsmaßregel. a Einen deutſchen Gegenangriff hielt man wohl für wahr. ſcheinlich, doch glaubte man, daß die deutſche Führung nock nicht dazu bereit ſei und zum mindeſten noch eine Woche zur Heranbringung friſcher Diviſionen und großer Artillerie mengen und der dazugehörigen Munition benötige. Ganz beſonders unerwartet traf der Angriff den engliſchen rechten Flügel. Hätte die engliſche Führung hier einen größeren deutſchen Angriff bereits für Ende November erwartet, ſo wäre ſicherlich die beobſichtigte Ablöſung der dort eingeſetzten Dipiſionen bereits erfolgt geweſen. Die engliſche Führung hatte an und für ſich ihr Haupk⸗ augenmerk auf den Abſchnitt Fontaine⸗Bourlon⸗Moeuvres gerichtet, da ſie ſelbſt beſtrebt war, mit allem Nachdruck ihren tung zu erweitern. f Das dem Anoriff am 30. November vorangehende deutſche Artillerie⸗ und Minenwerferfeuer wurde nicht als Einleitung zu einem großen Angriff erkannt. Die Infanterie in vorderſter Stellung, die in den Gräben Schutz gegen das mörderiſche Artillerie⸗ und Minen⸗ werferfeuer geſucht hatte, wurde überrannt, in der Flanke gefaßt oder abgeſchnitten, ohne daß ſie in der Mehrzahl der Fälle Zeit gefunden bätte, ernſtſichen Widerſtand zu leiſten Die Führung, vor allem die Unterführung, verſagte voll ſtändig, ebenſo war eine rechtzeitige Verſtändigung der rück; wärtigen Befehlsſtellen über den Ernſt der Lage nicht mög. lich geweſen, da die Verbindungen nach rückwärts ſehr bald nach Einſeben des Zerſtörungsfeuers unterbrochen worden waren. Während noch die letzten Granaten im Graben ein⸗ ſchlugen, drangen meiſt ſchon die Sturmtruppen ein und ſtießen durch die gänzlich überraſchte Beſatzung durch. Das ſchneidige und geſchickte Vorgehen der deutſchen Infanterie überhaupt die Schnelligkeit und Wucht des Infanterieſtoße⸗ hat auch den in weiter rückwärtigen Stellungen ſtehenden Infanterie⸗, Maſchinengewehr⸗ und Artillerfeverbänden eine organiſierte, nochdrücſiche Nerfeidiaung oder ein geordnetes Zurücknehmen dieſer Verbände in den meiſten Fällen unmög⸗ lich gemacht. Sehr oft führten geſchickte Umfaſſungen und Flankenangriffe zur Gefangennahme der in rückwärtigen a 1 teilweiſe noch verzweifelt kämpfenden Abtei⸗ ungen. Auch der engliſchen Artillerie kam der Anoriff göns lich unerwartet. Die meiſten Mannſchaften befanden ſich in ihren Unterſtänden und erlitten ſchon bei dem Verſuche in ihre Batterjeſtellungen zu gelangen, durch das ſehr wirk⸗ lame deutſche Artilleriefever und Moſchinengewehrfeuer tief⸗ fliegender Flieger große Verluſte. Die an ihren Geſchützer gefangen genommenen Mannſchaften ſaben übereinſtimmend aus, daß ſo aut wie keine einheitliche Feuerſejtung beſtand, und daß die Balterien von ihren vorgeſchobenen Beobachtern ohne jede Meldung blieben. die Wirkung de⸗ deutſchen Artilleriefeuers auf Infanterie un Batterieſtellungen iſt faſt überall vorzüglich geweſen. Die vorderſten Stellungen ſind vollkommen zuſamrnengetrommell worden und auch das Artiſſerfſefeuer auf dem Batterie- und Hintergelände hat Gegenmaßnahmen der Engländer ſehr er⸗ ſchwert, teilweiſe ſogar unmßalich gemacht. Einen ſtarker moraliſchen Eindruck hat das ſchneidige Vorgehen und offene „ der deutſchen Feldbatterien im feindlichen Feuer gemacht. Die engliſchen Flieger ſcheinen vollkommer verſagt zu haben. Nach Ausſage der Gefangenen waren die deutſchen Flieger vollkommen Herren der Luft. Sie ſollen außergewöhnlich niedrig geflogen ſein und jedes ſich nur bietende Ziel unter Maſchinengewehr feuer genommen haben. Beſonders die enaliſchen Batterien haben unter den energiſch ausgeführten Maſchinengewehran griffen und Bom⸗ benabwürfen der deutſchen Flieger ſtark gelitten. Abſchluß der Flandern-Offenlive. Seit Monatsfriſt ſchweigen die Berichte von Großan⸗ griffen der Engländer in Flandern. Zwar wurde noch mehr⸗ ach heftiger Artilleriekampf gemeldet auch laſen wir zu⸗ weilen von Erkundungsgefechten; einen Groß kampftag, ſelbſt einen nennenswerten örtlichen Infanterievorſtoß brachten Angriffe in Flandern eingeſtellt. 8 nſere Waffen ſind es, die dieſe Einſtellung erzwungen haben. Das Ziel des Feindes war die flandriſche Küſte, wan die Erreichung und Vernichtung unſerer U⸗Boot⸗Stützpunkt an der Nordküſte Belgiens. Seit Februar 1917 fraß ver mehrt das U⸗Boot an Englands und ſeiner Verbündeten Schiffsraum. Zu gewaltiger Höhe ſchwoll die verſenkte Tonnenzahl an, zur See war die furchtbare deutſche Waffe gegen Englands Hungerkrieg unverwundbar; England mußte daher von Land aus dem U⸗Boot beizukommen verſuchen Weit war der Weg von Mpern bis zur Küſte, ſtark abe! Englands Rüſtzeug, ein Rieſenaufgebot von Truppen und Kriegsgerät. Der Weg iſt weit geblieben. Englands Rüſt zeug aber iſt verdorben. Siegreich hat die kampfbewährte 4 Armee dem Anſturm des Feindes ſtandgehalten ihm den Durchbruch unſerer Front, die Erreichung ſeines Zieles, dei flandriſchen Küſte, verwehrt. Zwar hat der Feind im Trich⸗ tergelände von Ypern einigen Boden gewonnen, hat einige Dörfer beſetzt, aber dieſer Boden iſt zerwühlt und zerſtampf vom Kriege, die Dörfer ſind armſelige Ruinen und Trüm⸗ merſtätten. Ziel und Erfolg ſtehen alſo in ſchreiendem Mißverhält⸗ nis. Gleichwohl hat der Engländer ſich als Sieger aufge ſpielt,, ſich mit großen Erfolgen in Flandern gebrüſtet. Die unter ungeheuren Verluſten erreichten, kaum nennenswerten Vorteile rechtfertigen ſolches Gebaren nicht. Zu einem ſtro tegiſchen Siege gehörte die Erreichung der flandriſchen Küſte die Behinderung der Arbeit unſerer U-Boote R nichtung ihrer Stützpunkte: das iſt dem Gegner nicht gelungen Der Weg zur Küſte iſt von ſeiner Front heute faſt gleichwei entfernt, wie vor der Flandernſchlacht. Seine geſamten Opfer ſind daher umſonſt geweſen. Sein iſt die Niederlage unſer der Sieg! N In Sachen„Cuſitania“. Wir Deutſchen können es in aller Ruhe der Zukunft über laſſen, daß nach dem Frieden eine unparteiliche Geſchichts ſchreibung die Berechtigung des deutſchen Standpunktes in vielen Fällen nachweiſen wird, in denen uns der internatio nale Mob mit Schlamm und Geifer beworfen hat. Kürzlich iſt uns jedoch, wenn auch ſehr ſpät zur Verſenkung der„Lu ſitania“ ein Kronzeuge erſtanden, der durch ſeine im„Com mercial and Financial Chronicle“ vom 3. November ver öffentlichten Ausſagen einwandfrei die Berechtigung zur Ver. ſenkung dieſes zum Transport von Munition verwendeter Schnelldampfers bekräftigt. Es iſt der amerikaniſche Senaton La Follette, der in ſeiner Rede die Kriegspolitik ſeiner Re gierung in ſchonungsloſer Weiſe angriff. Dabei erklärte er daß der Staatsſekretär Bryan den Präſidenten Wilſon vor der Abfahrt der„Luſitania“ darauf auf⸗ merkſam gemacht hätte, daß ſich auf dem Schiffe Munition für 6 Millionen Schuß befände. Ein Fahrgaſt, der auf einem fremden, mit Munition ins Kriegsgebiet fah. 3 Schiffe reiſe, befände ſich tatſächlich auf„fremdem Gebiete“. „Die von den Engländern immer geleugnete Tatſache, daß die„Luſitania“ Munition an Bord hatte, wird durch vor⸗ ſtehende Ausſagen nachdrücklichſt beſtätigt. Wenn wir uns dorſtellen, welche ungeheure Menge von Munition dieſe 6 Millionen Schuß darſtellen, und wie viele Leben unſerer apferen Feldgrauen an der Weſtfront dadurch gerettet worden find, daß die Munition nicht an ihren Beſtimmungs⸗ zrt gelangte, ſo können wir hierin wiederum einen neuen Beweis für die Richtigkeit unſeres Standpunktes erblicken, daß die Verſenkung der„Luſitania“ vollkommen zu Recht erfolgt iſt, ſo bedauerlich auch der Verluſt vieler Menſchen⸗ eben bei dem Untergang dieſes„Munitionsdampfers“ bleibt Verjährung von Forderungen. Der Ablauf des Jahres bietet wieder Anlaß, unſere Aufmerk⸗ ſamkeit gewiſſen dringenden geſchäftlichen Fragen zuzuwenden, ie der jedesmalige Jahresſchluß infolge der geſetzlichen Ver⸗ ährungsvorſchriften mit ſich zu bringen pflegt. Der ſorgſame Haus⸗ zater wird deshalb, um ſich vor Verluſt zu ſchützen, gut tun, ſeine Außenſtände, Forderungen, Rechnungen uſw. einer Durchſicht und Brüfung auf ihr Alter zu unterziehen. Bekanntlich erlöſchen ſo⸗ vohl im Laufe des Jahres viele Forderungen ſchon innerhalb veniger Monate, ja ſogar Wochen, als auch am Ende jedes Jahres mit Ablauf des 31. Dezember) eine ganze Reihe zwei und vier Jahre alter Geldanſprüche. Eine unbegrenzte Geltungsdauer für Zeldforderungen gibt es nicht. Während wichtigere Anſprüche vie Darlehn, Eigentüms⸗ und Hypothekenrechte 30 Jahre lang ge⸗ chützt find, gibt es eine Reihe von Rechten, die ſchon in ganz kurzer zeit erlöſchen. Meiſt ſind es Geſchäfte, die ſich ſchneller und Zug im Zug abwickeln. Die wichtigſten mögen hier genannt werden: Zewöhrleiſtung beim Kauf 6 Monate, beim Grundſtückskauf Jahr, Widerruf eines Kaufs 6 Wochen, Mietsanſprüche 6 Mo⸗ tate, Dienſtleiſtungs⸗ und Werkverträge 6 Monate, Schadenerſatz 3 Jahre, Haftpflicht der Eiſenbahn 2 Jahre, Anfechtung eines reſtaments 1 Jahr. Bei allen dieſen Anſprüchen wird die Ver⸗ jährungsfriſt von Entſtehung des Geſchäfts ab gerechnet, das Ende der Verjährung fällt alſo bei dieſen Anſprüchen nicht auf den Jahresſchluß, ſondern kann in jedem beliebigen Monat des Jahres vollendet ſein. Anders regelt das Geſetz die Verjährungsfriſt für eine Reihe don Forderungen des täglichen Erwerbslebens. Hierher gehören Anſprüche der Kaufleute, Fabrikanten, Landwirte, der Gewerbe⸗ treibenden aller Art, der Gaſtwirte, Spediteure, Bankiers, Agenten, Buchhändler, der Verlags⸗ und Druckereibetriebe, der Handwerker aller Art, ferner Löhne und Gehaltsanſprüche der Pivatangeſtellten, Unterichtshonorare, Honorare der Aerzte, Notare, Anwälte und Gerichtsvollzieher. Für alle dieſe Anſprüche iſt eine Verjährungs⸗ friſt von zwei Jahren feſtgeſetzt. während für alle Zinszahlungen, uns die letzten Wochen nicht mehr. Der Kampf in Flandern iſt abgefſaut. Der Engländer bat, mie der Heeresbericht vom 15. De zemhner meldet. ſain⸗ für Miet- und Pachtgelderrückſtände. Renten. Penſionen. Alten⸗ Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 28. Dez.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. An einzelnen Stellen der Front lebte am Tage die Gefechtstätigkeit auf, auf dem öſtlichen Maasufer war ſte auch während der Nacht lebhaft. Oeſtlich von Luneville brachten Erkundungsabteilungen eine Anzahl Gefangener aus den franzöſiſchen Gräben ein. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. a Nichts Neues. 0 Mazedoniſche Front. 5 Zwiſchen Ochrida⸗ und Preſpaſee, im Cernabogen, und auf dem öſtlichen Wardar Ufer zeitweilig erhöhte Artillerietätigkeit. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Tagsüber war das Feuer auf der Hochfläche von Aſtago und am Tombarücken geſteigert. — . Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Der Wiener Bericht. Wien, verlautbart: N Oeſtlicher Kriegsſchauplatz 5 Waffenſtillſtand. Neujahr.: An der Schwelle des Jahreswechſels ſchauen wir zurück und vorwärts. Aus dem Geſtern wollen wir auf das Morgen ſchließen. Das ſcheidende Jahr iſt das Kriegsjahr geweſen, welches das Völkerringen zu unſern Gunſten gewendet hat. Denn daß wir bereits inmitten von Friedensverhandlungen mit Rußland in das neue Jahr hinüberſchreiten, dies be⸗ 1 5 die zwingende Siegeskraft des deutſchen Schwertes. 13 is auch im werdenden Jahre noch kommen mag: wir ehen feſt. Wir harren der zuverſichtlichen Erwartung auf den glücklichen Ausgang, der uns einführt in den deutſchen Frieden; einen Frieden, der uns ein neues Deutſchland bringt in geſicherter Größe und Machtfülle, mit unbeſtreitbarer Groß- und Weltmachtſtellung, die uns in ungehemmter Frei⸗ beit die Kräfte unſers Volkstums entfalten läßt. Eine lange Reihe von Enttäuſchungen drüben, von Er⸗ folgen hüben, ſtellt das Kriegsjahr 1917 dar. Einig begannen es unſere Feinde in dem Willen, alle Fronten zu durch⸗ brechen. Dieſe Abſicht iſt allerwärts mißlungen. Der Waffenſtillſtand im Oſten bedeutet die Errungenſchaft unſerer . ffen. Noch einmal nach dem Zuſammenbruch der Zaren⸗ heerrſchaft hatten ſich die Ruſſen zu einem Vorſtoß nach Ga⸗ lizien aufgerafft. Wir und unſere Bundesgenoſſen ant⸗ worteten mit dem Durchbruch bei Zloczow⸗Tarnopol, der Ga⸗ lizien und die Bukowina befreite. Im Norden ferner ſchritten er Heer und unſere Flotte zum Angriff, der uns in den Beſitz der ganzen Dünafront in 140 Kilometer Breite und der Inſeln Deſel und Dagö brachte. Nicht ein einziger auch nur annähernd gleichwertiger Erfolg iſt den Engländern und den Franzoſen im Weſten beſchieden worden, trotz ihrer ge⸗ walkigen zahlenmäßigen Uebermacht, ö teigerung aller ihrer Kampfesmittel. Ihre verzweifelten Kraftanſtrengungen reichten nicht dazu, gegen die Ueberlegen⸗ heit unſerer Führung und das unübertreffliche Heldentum unſerer Heere mehr zu erzielen, als unerheblichen Geländege⸗ winn, der an der Kriegslage nichts änderte. Ein wirklicher Durchbruch gelang ihnen nicht. Ueber örtliche Einbrüche bamen ſie nicht hinaus, und ſchließlich erwies ſich allenthalben immer wieder, daß der ſtrategiſche Sieg unentreißbar auf unſerer Seite bleibt. 2 1 85 Dagegen haben wir im Jahre 1917 das großartigſte Bei⸗ ſpiel eines durchſchlagenden Durchbruchs im Süden geliefert, eines Durchbruchs, der faſt dem militäriſchen Zuſammenbruch des Feindes gleichkommt. Italien iſt aus ſeinen Angriffs tellungen bis tief in das eigene Land hinein zurückgeworfen, hat Niederlagen erlitten ſo ſchwer, wie ſie der Weltkrieg zu⸗ bor nicht aufzuweiſen hatte, und iſt auch in ſeiner inneren Widerſtandskraft erſchüttert worden. Den Siegen zu Lande entſprach die unabläſſig fortſchrei⸗ tende Vernichtungsarbeit unſerer U-Boote. Das Jahr ihrer umeingeſchränkten Wirkſamkeit hat dem Feinde bald zehn Millionen Tonnen Schiffsraumes gekoſtet. Da weiß ſich denn der ſtärkſte Führer unſeres zäheſten Gegners, der eng⸗ liſche Miniſterpräſident Lloyd George, nicht anders mehr zu helfen, als zu— ſchimpfen. Das pflegt das Bekenntnis des chlagenen zu ſein. Auf ſein Geſchimpfe hat unſer Reichs⸗ kanzfier gelaſſen erwidert:„Mit Schimpfworten werden moderne Kriege nicht gewonnen!“ Moraliſch hat uns das ſcheidende Kriegsjahr den Endſſeg gon verliehen. Denn auf dem ſittlichen Gebiete iſt die Ver⸗ band . lo nen Verteidigungskrieg gegen Macht- und Raubgier auf dieſe Enthül⸗ zugängliche Well der abſchließende Beweis erbracht, daß der Ver⸗ dieſes reinen Gewiſſens gewährt der blick auf unſer Siegesjahr 1917 einen erhebenden Aus⸗ auf das Jahr 1918. Denn dieſer Ausblick erfüllt uns der gerechten Hoffnung, daß des vergangenen Jahres gesſaat reifen und unſer aushaltender und durchhaltender Wille endlich voller Sieg werden muß. So ſagten wir bei Kriegsbeginn. 1 ſcheidende, und ſo var Gott. 5 t 7 n mi zuhalten, die Zeitung einem friſch ins Haus fliegt. Meine Frau ellen? Oder 28. Dez.(WT Nichtamtlich) Amtlich wird iſt das der Krieg? Sie meint nämlich, gerade auf uns und auf ihre Nerven haben Sie es abgeſehen.“ Aehnliche Klagen ſind in letzter Zeit mehrfach laut geworden. Daß die Zeitungen es nicht auf die Nerven ihrer Leſer abgeſehen haben, ſchreibt die 2K. T.“, braucht nicht erſt betont zu werden. In Wirklichkeit ſpricht aus dem Geruch der Zeitung der Krieg. Die Farbe, oder wie der Mann aus dem Volke zu ſagen beliebt: Die Diruckerſchwärze kann nicht mehr mit derſelben Sorgfalt her⸗ geſtellt werden, wie das vor dem hätte allerdings ſo etwas nicht vorkommen können. In der Friedenszeit ſtand uns Material in Hülle und Fülle zur Ver⸗ fügung, um ſelbſt der billigeren Druckerſchwärze— denn das iſt die Farbe, mit der die Zeitungen gedruckt werden— Qualität zu verleihen. Das Materjal zur Erzeugung von Druckerſchwörze iſt knapper und immer knapper geworden, die Preiſe um das Fünf⸗ und Sechsfache geſtiegen, und trotz⸗ dem hat die Druckerſchwärze an Wert verloren, weil man zu Erſatzſtoffen greifen mußte, die mit dem guten Material aus r Zeit vor dem Kriege nicht in Wettbewerb zu treten ver⸗ mögen. Und mit dieſem Erſatzmaterial muß leider ein wenig angenehmer Geruch in Kauf genommen werden. Die Drucker⸗ ſchwärze iſt nicht mehr ein Ruß⸗, ſondern ein Teererzeugnis. Man kann heute von feder Zeitung ſagen: ſie riecht. Wenn unſere Leſer alſo wieder einmal ſich darüber unterhalten ſollten, woher es kommt, daß die Zeitung einen ſo aufdring⸗ . verbreitet, ſo ſind ſie unterrichtet. Es iſt der rieg „ Der Ochſe auf dem Heuboden. Die kleinen Kriegs⸗ rationen zwingen auch die Haustiere dazu, zu ſehen, wo ſie bleiben. So beſtieo dieſer Tage ein kapftaler Ochſe auf dem Dominium Nieder⸗Buchwald bei Sprottau eigenmächtig den Heuboden und dat ſich dort nach Herzensluſt gütlich. Der ſchwache Boden war aber der Laſt des Tieres nicht gewachſen. Es gab plötzlich einen großen Knall, und als die Angeſtellten, herbeieilten, fanden ſie das durchgebrochene Tier, ziemlich verdutzt, wieder im Stalle vor. Schaden hatte ſich der Ochſe bei der Exkurſion nicht zugefügt: mit Ausnahme des Schön⸗ heitsfehlers, daß ihm bei der unfreiwilligen Rückkehr in den Stall ein Horn glatt abgeriſſen wurde. Die Kiohlenkarte in Nöten.„Einer unſerer Beamten“, ſo ſchreibt„L'Humanitee“,„begab ſich kürzlich zur Behörde, um ſeine Kohlen karte zu verfangen.„Wir bedauern ſehr“, erwiderte man ihm,„aber die Karten ſind noch nicht fertig“. „Was ſoll das heißen? Nun bat doch der Winter bereits begonnen.„Gewiß. Die Karten wurden auch bei der Druckerei längſt in Auftrag gegeben. Der Drucker kann ſie aber nicht liefern, da er noch keine Kohlen für ſeinen Betrieb erhalten hat.“ Geſtern noch hieß es: keine Kohlen ohne Karte. Heute aber heißt es: keine Karten ohne Kohlen. Und es iſt nicht einzuſehen, wie dieſe unerwartete Schwierigkeit überwunden werden ſoll!“ *„Bikte greifen Sie zu!“ Eine alleinwohnende däniſche Baronin, die Beſuch erwartete, hatte eine kleine Beſorgung zu machen, bevor ſie ihre Gäſte empfangen konnte. Sie ſteckte daher eine Viſitenkarte mit folgenden Worten an ihre Vorplatztür:„Ich bin um 6 Uhr zurück. Auf dem Büfett ſteht Obſt und Wein, bitte machen Sie es ſich unterdes bequem und greifen Sie zu.“ Kaum hatte die Dame die Wohnung verlaſſen, als ein Hauſierer die Treppe heraufkam und die einladenden Worte las. Raſch verſchaffte er ſich Eintritt in die Wohnung und ließ es ſich, der Aufforderung zufolge, gut ſchmecken. Er ging ſogar darüber hinaus, indem er, als er die gaſtliche Stätte wieder verließ, den Schmuckkaſten der Baronin mitgehen hieß.— Allzuviel Gaſtfreundſchaft tut, wie man ſieht, auch nicht gut. Die gefirnißken Munikions arbeiterinnen trotz der ungeheuren N lare für die tung der neuzeitlichen Sprengſtoffe hat in England bei den Arbeiterinnen eine Reihe von recht unangenehmen Vergif⸗ tungen als Begleiterſcheinung gezeiligt. Das Gift gelangt meiſt durch die Poren der Haut in den Körper. Bei den Verſuchen, dieſem Mißſtand zu ſteuern, ſoll ſich neben anderen das Ueberziehen der Hände und Arme mit einem leicht wieder entfernbaren Firniß recht gut bewährt haben. * Beſcheidenheit— oder—— 1 Dame(zu einem Herrn, der ihr beim Abſchied die Hand küßt):„O, mein Herr, Sie laſſen ſich zu tief herab!“ Er kennk ſie. Sie:„Schatz, führſt Du mich nicht bald auf's Standesamt?“— Er:„Ach nee, Kind, ich habe noch nicht Luſt, meinen letzten Willen niederzuſchreiben.“ Wünſche.„Menſch, wenn ich man bloß der gehörnte Siegfried wär!“—„Ja, glaubſt du etwa, dann wärſt du .—„Ne, aber man merkte die Läufe nicht ſo.“ Der gewiſſenhafte Trinker.„Du trinkſt aber ſchon unver⸗ nünftig viel von dem ſchweren Wein!“—„Durchaus nicht, ich kenne meine Grenzen und trinke nur nach gewiſſenhafter Prüfung; ſolange ich noch ſagen kann:„Exterritorialität“ darf ich noch eine ganze Flaſche trinken. Andernfalls verſuche ich es mit„Individualismus“; gelingt's, dann trinke ich noch einen Schoppen. Aber ich weiß mich zu beherrſchen; wenn ich nicht mehr„Eulalia“ ſagen kann, dann gehe ich heim.“ * Enkſchuldigung.„Ein netter Wachhund, den Sie mir verkauft haben; dieſe Nacht ſind Spitzbuben in meinem Haufe geweſen und er hat nicht angeschlagen!“—„Wann war denn das?“—„Kurz nach Mitternacht!“—„Ja.. da wird er wahrſcheinlich ſchon geſchlafen haben!“ * Anker Köchinnen.„ Als er das ſchöne Ganſerl in meiner Markttaſche ſah, bot er mir gleich ſeine Begleitung an!“—„Alſo Liebe auf den erſten Blick!“ Liebe Jugend! Die kleine Dora liegt krank im Bett. Von einem Beſucher wikd ſie gefragt, welchen von ihren zwei Brüdern ſie lieber hahe, den Max oder den Hermann?„Das kann ich nicht ſagen“ lautet die ängſtliche Antwort,„ ſonſt haut mich der Max“. a a„ Lokales. — Das Endergebnis der 7. Kriegsanleihe zellt ſich nach Ablaufen der Feldzeichnungsfriſt(20. Nov.) auf 12 625 660 200 Mark. 5 — Ankauf von Silber. Die Reichsbank will neben dem Gold nun auch Silber aufkaufen laſſen. Der bezahlte Preis dürfte nur um ein geringes unter dem Höchſtpreis ſtehen. — Die Aumeldung des Stellen⸗ und Woh⸗ nungswechſels der Hilfsdienſtpflichtigen. Das vom Kriegsamt Berlin aufgeſtellte Muſter eines Aushangs betr. Mitteilung des Stellen⸗ und Wohnungswechſels hilfsdienſtpflichtiger Arbeiter und Angeſtellter an die Ein⸗ berufungsausſchüſſe enthält die Beſtimmung:„Formu⸗ Mitteilung erhält der Hilfsdienſtpflichtige re Nerven, meine Kinder ſagen: ſie riecht, i ober, ſie ſtinkt. Können Sie denn 3 6 00 aar nicht ab⸗ 8 f t Bitte, geben Ste mir Darüber Auskunft, damit ich meine Frau beruhigen kann. Kriege der Fall war. Da Die Verarbei⸗ 7 ——— —— Ü)— zei der Ortsbehörde ſeines Wohnorts“ Auf Grund ei⸗ ner Mittelung des Kriegsamts Berlin wird dieſe de ſtimmung aufgehoben. Es werden keine For mulare ausgegeben, ſondern es bleibt den Hilfsdienst pflichtigen überlaſſen, ſich einer Poſtkarte uſw. 31 bedienen. 3 —, Aufforderung. Die Angehörigen von deu ſchen Zivilgefangenen in engliſcher und franzs⸗ Iſcher Gefangenſchaft, die vor dem Kriege in den Deutſchen Kolo nien oder Ueberſee tätig wa ren, werden aufgefordert, die genauen Perſonalien der Gefangenen(Geburtsdatum, Beruf, früheren Wohnort, ietzige Adreſſe) der Zentral⸗Aus unftsſtelle fü! Auswanderer, Berlin W 35, am Karlsbad 10 mitzuteilen, gleichgültig, ob dieſe Angaben früher bereite gemacht worden ſind oder nicht. Die Angaben ſollen kurz gehalten und auf Poſtkarten geſchrieben werden. Eine Mitteilung über den Geſundheitszuſtand des Gefangenen iſt erwünſcht. a — Neue Arzneitaxe. Der Bundesrat hat eine neue Arzueitaxe beſchloſſen, die von den Bundesregie⸗ rungen mit Beginn des Jahres 1918 in Kraft geſetzt werden ſoll. Entſprechend den geſtiegenen Einaufsprei⸗ ſen und ſonſtigen Mehrkoſten ſind die Verkaufspreiſe einer ganzen Neihe von Arzneimitteln in die Höhe geſetzt. Außerdem dürfen die Apotheker einen Teuerungszuſchlag von 20 Pfennig zu dem Arzneipreiſe erheben, ausge⸗ nommen die fabrikmäßtg hergeſtellten Zubereitungen, die nur in Orioinalpackung in den Handel kommen, ſowie die auch außerhalb der Apotheken verkäuflichen Arznei⸗ mittel, ſoweit ſie unvermiſcht und ungeteilt abgegeben werden. 8 8 a — Reiſebrotmarken. Die Nachricht des„Berl. Lokalanz.“, daß die Reiſebrotmarken am 1. Januar außer Kraft geſetzt werden ſollen, iſt bis jetzt amtlich noch nicht beſtätigt. — Einheitskleidung. Für die demnächſt zur Aus⸗ gabe gelangenden Eirheitsanzüge ſind zwei Arten vor⸗ geſehen: ein einfacher Anzug aus geſchloſſenem Jackett und Beinkleid(ohne Weſte und ohne Futter zwecks Stoff⸗ nis) und ein Jackettanzug mit Weſte. Stoff und irten ſind verſchieden. Nach ihnen richten ſich auch die Preiſe, die bei dem erſten von 65 Mk. an, bei dem zweiten von 75 Mk. an bis 150 Mk. betragen. Die fer⸗ ligen Anzüge we den nur gegen Bezugsſcheine abgegeben, und zwar durch beſondere amtliche Ausgabeſtellen ſeitens der Kreiſe und Stäädte oder durch die Fachgeſchäfte. Die Anzüge werden auf Vorrat angefertigt; ſie laſſen in Bezug auf Schnitt. Stoff und Farbe genügend Spiel⸗ raum, ſodaß eine Zivilunfformierung nicht zu erwarten it. 5 —, Kein Sal⸗mangel. Durch Zeitungsnachrichten über eine beabſichtigte Stillegung von Salinen, die aber nicht durchgeführt wird, ſind offenbar weite Kreiſe der Bevölkerung veranlaßt worden, ſich größere Vorräte von Speiſeſalz als nötig einzulegen. Dadurch iſt eine Sal z⸗ enappheit eingetreten, die wiederum zu Angſtkäufen Anlaß gegeben hat. Die meiſten Salinen ertragen nach die vor dieſelben Mengen Speiſeſalz wie im Frieden. Die augenblickliche Salzknappheit wird daher verſchwin⸗ den, ſobald die Angſt⸗ und Hamſterkäufe allgemein auf- hören. Da aber der Kohlen⸗ und Arbeitermangel eine Steigerung der Speiſeſalzgewinnung nicht zuläßt und die erwartete Beruhigung der Bevölkerung, die die Voraus⸗ ſetzung zum Wiedereintritt normaler Verhältniſſe bildet, bis jetzt nicht eingetreten iſt, ſo wird die Beruhigung wohl am raſcheſten dadurch erreicht werden, wenn Stein⸗ ſalz vorübergehend zu Speiſezwecken herangezogen wird. Die württ. Steinſalzwerke z. B. können den Händlern gemahlenes Steinſalz in beliebigen Mengen zur Verfü⸗ zung ſtellen. Da dieſes Salz etwas unlösliche Beſtand⸗ teile enthält, iſt es nicht in feſter Form den Speiſen zuzuführen, ſondern in Waſſer aufgelöſt, in Form von Sole, wobei ſich die unlöslichen Beimengungen zu Bo⸗ den ſenken. Wegen des Roſtens ſollten zum Auflöſen des Salzes und zum Aufbewahren der Sole keine eiſernen Gefäße, ſondern ſolche aus Ton, Steingut, Glas und dergl. verwendet werden. f i — Die„Schenklappen“ der Pferde. Auf grö⸗ ßere Mengen von Sohlenleder, die unbenützt ſind und die doch beim jetzigen Ledermangel ſo erwünſcht werden, iſt in einer der letzten Vorſtandsſitzungen der Deut⸗ ſchen Tierſchutz⸗Vereins hingewieſen worden. Die„Scheu⸗ klappen“ für die Pferde haben ſich nach Anſicht des Vereins längs als unnütz und tierquäleriſch erwieſen. Sie könnten zue Wohltat für Menſchen und Tiere ab⸗ gelöſt und für das Schuhwerk verwendet werden. 5 eL 114 Stück Briketts ſind ein Zentner. Die erneute Prüfung des Preßkohlengewichts im Verhältnis zur Stückzahl hat ergeben, daß zurzeit ein Zentner 114 Stück Braunkohlenbriketts entspricht. Demgemäß hat der Kohlenverband Groß-Berlin die Anordnung getroffen, daß an die Stelle des bisherigen Satzes von 110 Stück nunmehr 114 Stück gleich 1 Zentner zu ſetzen ſind. D Unzuläſſige Gerſendung von Privargur aus den beſetzten Gebieten. Den militäriſchen Sen⸗ dungen(Stückgut und Wagenladungen) aus den beſetzten Gebieten werden zur Umgehung von Zoll⸗ und Ein⸗ fuhrvorſchriften häufig Privatgüter beigepackt oder bei⸗ geladen. Die Beſtimmungsſtationen müſſen bei begründetem Verdacht den Juhalt der Sendungen(bei Wagenladungen an der Hand des Ladeverzeichniſſes) prü⸗ fen und gegebenenfalls für das vorgefundene Privatgut die Fracht nach den Sätzen des öffentlichen Tarifs er⸗ heben, ſowie die nächte Zollſtelle verſtändigen. * Im Januar. Die Sonne erhebt ſich im Laufe de⸗ Januar etwa ſechs Grad von ihrer tiefſten Stellung zurzeit der Winterſonnenwende und ſteigert dadurch die T geslänge um 124 Stunden. Sie geht anfangs gegen 4 Uhr und gegen Ende erſt um 494 Uhr unter. Am 20. tritt ſie in das Zeichen des Waſſermannes ein. Die Fleckenbildung auf dem Tages⸗ geſtirn iſt leider immer noch ſehr lebhaft, ſo daß mit einem ähnlichen Vorherrſchen des„Strahlungswetters“ wie im vorigen Jahre zu rechnen iſt. Immerhin deuten die von der Züricher Sternwarte veröffentlichten Relativzahlen der Fleckenhäufigkeit darauf hin, daß der Höchſtwert ſchon über⸗ ſchritten ſein dürfte. Der Mon d zeigt ſich in ſeinen Haupt⸗ lichtgeſtalten an folgenden Tagen: Letztes Viertel am 5. Ja⸗ nuar, Neumond am 12., Erſtes Viertel am 19. und Voll⸗ mond am 27. Januar. g r Eine nationale Pflicht der kleinen Landwirte und Bauern. Um den Bedarf der Heeresverwaltung an Leinen⸗ agneſſen ſicher zu delten, Atdein vermehrter Andau von 5 ieee eee e N 5 5 kommenden Jahre dringend geboten. Dieſer ver⸗ rotmark enaus gabe. . 125 1 92 1215 N un e n 1 nbur 9 Die Ausgabe der neuen Brotmarken für den Monat khebliche Vorteile, da, wie wir hören, die Preiſe 8 10 troh⸗ und Röſtflachs aus der Ernte 1918 weſentlich(Rathaus) Januar findet am 5 zwar für lufttrockenen, gut behandelten rohen mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Montag, den 31 Dezember nachm. von 1 bis 6 Uhr lachs guter Mittelqualität auf 30 Mk., für abfallen 0 N f n cht 3 22 Mk. für late e 1 Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 auf dem Lebensmittelamt Saal 2 ſtatt. Mk. für 100 Kilogramm. Für Röſtflach⸗ guter Mittel- man d eise her. Da die Marken getrennt nach Brot und Mehl aus⸗ ſoll 45 Mk., für abfallende Qualitäten nicht unter Tägliche Verzinsung sämt- 40% N 18 f egeben werden, ſo it, Kiiound für beſondere gute Qualitäten bis 50 Mt. fü. licher Einlagen zu 1 bels 80 e Ae i f bananen eine deraufegung dn 89 9e 925 Aro: und Ueberweisungsverkehr; Nr. 1 bis 800 von 1 bis 2 Uhr 6 hr wichtig für die Flachsbauern iſt die neueſte LTahlungen nach allen Plätzen Deutschlands er- 5 801„ g, daß:. Ausſaat im Jabre 1918 gebrauchte i tolgen porto und spesenfrei. 1201„ 5 4 ertige Leinſaat durch die Leinſaatverkeilungsſtellen der Kassenstunden: Werktage von 9—12 Uhr vormittags„ 1801 4 5 lachs⸗Geſellſchaft in Berlin geliefert wird. Außerdem und 2—5 Uhr nachmittags..„ 1501„„„ ie d be des 1 1 9 8 Sunstag nachmittags geschlossen. N Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden. riums dazu die Genehmigung erteilt, daß die riegs. 1557 5 5 a 8;. 1 5 5 gelle den V auf 3 größere in Jeckenkeim be XA RI. ARNO LB, Agent den erhebende gehen de 2 gen von Flachs, Garn, Seilerwaren oder Leinenwaren 1 5 3 1 5 3 3 1 Ag. Jan. f babdeke en des Flachſes von der Ernte 1918 zur Ver. g nee esche, be Nea hene, dee at 758 nung in der eigenen Wirtſchaft liefert und ihnen auch 4 3 15 läge, ſomi b er olung 0 gern zuteil. Somit kann 1 9 9 0 wiederholt werden: Vollesdlenff Orünung U lor Hull. fiche: der Marken nicht erückſichtigt werden.— Die Marken f ud wermehrte Flachsbau bringt unſeren kleinen Landwirten Sonntag nach Weihnachten. ſind im Saal ſofort nachzuzählen, da eine Nachlieferung 55 Bauern nicht nur wirtſchaftliche Vorteile, ſondern ſie er⸗(80. Dezember 1917.) bei Verlaſſung des Saales nicht mehr ſtattfindet. f u damit in hohem Maße eine vaterländiſche Pflicht! ½% Uhr Frühmeſſe mit Predigt N Die Markenausgabe auf der Hoch t 8 5 Höchſtpreiſe für Hafer. In der Verordnung vom 24 ½10 Uhr Hauptgsttesdienſt. gleichen Tage Abends von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. ber 1917 iſt der Antrag auf Nachzahlung der Liefe⸗ 1 Uhr Chriſtenlehre. Seckenheim, 29. Dezember 1917. WMösprämie für die bereits erfolgten Haferablieferungen an ½2 Uhr Andacht für die Verſtorbenen. Lerenzulttel 4 Wageriſt bis 20. Dezember 1917 einſchließlich gebunden 5 f- 5 wen. Diese Frist hat ſich bei der Durchführung als zu 3 Uhr Verſammlung des Müttervereins. 3 1 5 n 8 Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. 5. 5 i wieſen und iſt daher durch eine ſeitens des Staats 1 1 5 M ch i ö enn ars. des e vorgenommene Abände⸗ Montag(Silveſler). ekannt a Ung. 5 31. März 1918 verlängert worden. Ueber die Durch⸗ 8 Uhr abends Silveſterpredigt und Dankſagungs⸗ Die Erhaltung der Sicherheit und der Nachzahlung werden von der Reichsgetreide⸗ Andacht. Reinlichkeit auf öffentlichen Straßen * * unden nächſten Tagen genaue Anweifungen an die heufahr. und Wegen betreffend. walverbände und die Kommiſſionäre verſandt werden. ½ Uhr Zrühmeſſe mit Predigt Wir ma zen die Bewohner des Dom Heizen. 7210 Hauptgottesdienſt. merkſam, daß das Ausleeren bezw. in vielen 1 Utr Veſper. en Schmutzwaſſern— und em dicken S 8 8 5 e. Lolleödlenſtörünung in der ebangel Kirche: Lonatag, den 20. Dez. 1917(1. S. nach Whn) fen en e 10 Ahr Hauptgsttesdienſt. g latteis zu ſtreuen und ferner Mentag, den 51. Dez 1917. ½ Uhr felerlicher 25 f er und das Eis aus den Jahresſchlußgottesdienſt. Rolleete. Kirchenchor. Gehwegen zu entfernen. und das Feuer im Neujahrstag. werden aufgrund des 8 866, rſtoff, ſein Lebens⸗ ½10 uhe Hauptgettesdienſt. 2 bis zu 60 Mark oder mit Haft Die Gemeindebibliothek iſt am Sonntag, den 30. bo Dezbr. von/ 11 bis 1 Uor offen. 9 Seckenheim, den 29. Dezember 1917. *. hürgermeikeramt: Volz. Schmitt. gkeit aus de he Eier-Ausgabe. D Kalelſccher m 5 5 7 77„ 7 ee Montag, den 31. ds. Ints. 2ͤ‚Akünglings⸗Verein urſt nachmittags von 1 bis 5 Ahr. 8 erhalten Eier in der Ftlearichschule Saal 3 4 Seck enheim. zu hoch nch brand 8 bead 0 Alle 1. Sonntag Nachwittel une 6 Uhr pünktlich in i e dure re dee; Alhübor dor zlegclrolen Pobenömüldarle„ Lereinsversammlung 15 Grad Reaumur Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug In dieſer Verſammlung findet eine dem Ernſte der enfahrsbitte. Zür Zwei wenden wir uns heute ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Zeit entſprechende i d. Fürbitte an unſere Leſer, für zwei Perſönlich⸗ Haushalfung 1 Gi. Die Nummer 1 bis 1120 erhalten fte 0. dn die im Laufe der Jahre zu alten Bekannten ge⸗ pro Kopf 2 Eier. ö 8 für den Poftbsten und die Zeitungsboten. Nr. 1 bis 800 von 1 bis 2 Uhr f 0 99 5 iſt gewiß nicht leicht und— wer nur einmal 801„ 1500„ * 77** 1 95 ang— ſei es im ſtrengen Winter oder heißen„ e, mit Chriſtbaumverloſung . Brlefe, Zeitungen nſw., austragen ſollte, der 23000 3 3 11 einſehen, daß der Beruf eines Briefträger, Der Preis beträgt pro Stück 32 Pfg. Das Geld ist ſtatt, mit Aufführung paſſender Theaterſtücke. dten ſogar, ein recht mühſeliger iſt. G. be ˖ 8 iegelrote Umſchlag mu Wir laden deshalb unſere Ehrenmitglieder ein, die u ſeinem Vermögen. Auch die kleinſte Gabe 1 e 1. beruflich abkommen können, und hoffen auf zahlreiche u beg dengenommen, schon aſein deswegen, weil Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen Teilnahme an der Verſammlung. am den guten Willen erkennt, andern eine Freude f 3 ten. Möge deshalb unſere Bitte icht unerhört bei Fenske daſelbſt. 2. Die Vertrauensmänner ziehen ſämtliche Spar Beginn des neuen Jahres ſo Seckenheim, den 29. Dezember 1917. bllcher ein, wegen Eintragung des Zinſes. Lebensmittelamt. Der Vräles. 2 1 5 212 D eee — ee. 725— 5 e ie mit einem Lächeln und leichten Aufwerfen der„Gewiß ſind Sie. Wir müſſen immer dankbar ge⸗ Der Dämon. 1. Vater 05 auch e Aber ein gen Gott ſein, auch für die Prüfungen, die er ſendet, Erzählung von Levin Schücking. wenig anders als Sie. Er hat ſich ſein Gut erſt ſelbſt auch für die Schmerzen. Wie viel mehr, wenn er uns Fortſetz ſchaffen müſſen. Und am Ende war es doch nicht ſo wie durch ſo große Gefahren geleitet hat, ohne daß ein Haar a 8 Nachdruck verboten. Ihres— ich fürchte, es war nichts daran, was ſich mit unſeres Hauptes gekrümmt wurde!— Wie ſchön iſt die⸗ Venn ich nach Ihrer Sprache urteilen darf,“ ſagte] dem Ihren vergleichen ließ— weder das Schloß, das ſer Wald hier! Die Buchen ſind beinahe grün. Sind 1. müſſen Sie Amerikanerin fein!? eine aus Urwaldbalken gezimmerte Hütte war, noch die Nachtigallen in dieſen Wäldern? Wie kommt es, daß 1 5 Amerikanerin? Ich bin eine Zahl der Acres; aber es ließen ſich Bären darauf jagen dieſe Forſten nicht ausgerodet werden— das Land ſcheint 9 ich bin in Amerika aufgewachſen] und das können Sie auf Ihrem Gute nicht!“ doch ſo fruchtbares Ackerland?“ 3 Das iſt wahr!“„Nein, das kann ich nicht,“ entgegnete Aſten, in„Würde man den Wald in Amerika ausroden?“ unge Reiſe ſo allein gemacht“ hohem Grade von dem Geplauder ſeines Gegenüber an⸗„Gewiß, die nächſten Farmer in einer ſo bevölkerten 16 gern dieſe im Anſchluß an gezogen:„und auf dieſem„Gute, am Saume des Ur⸗ Gegend würden ihn ausroden und Mais oder Waizen 2 Antwerpen. Nun reiſe ich walds, in dem noch Bären wohnten, ſind Sie aufgewach⸗ dort ausſäen.“. 5 15 i junges Mädchen in ſen, mein Fräulein?“„Ich muß Ihnen geſtehen, daß unſere Bauern ſicher⸗ Ich werde dieſen Abend„Nein, gottlob nein,“ erwiderte ſie lächelnd;„mein lich ganz gleiche Barbaren ſein und den ſchönen Wald it nun es in Deutſch⸗ Vater hat es nach dem Tode meiner Mutter verlaſſen, mit ſeinem Buchengrün und ſeinen Nachtigallen aus⸗ übteinem leiſen Seufzer und mich in Boſton in eine Penſion gebracht; er iſt nach roden würden, um ihren ſchnöden Hafer und Roggen dahin ee ich San Franzisko gegangen— das liegt weit im Weſten, zu ſäen— aber, gottloob.“. i Ich habe in Kalifornien, wiſſen Sie„Ah“— fiel ſie mit einem ſpöttiſchen Zucken der 1 5 Gee en i 04% ch weiß— und dort hat er Gold geſucht und ge⸗ 1 15—„da ſieht man, welche Art von Deko ⸗ 1J1177õͤ;ͤnʒ nom Sie ſind!“ d f eſtehen men 5 1180„O nein: das Gold und das Glück kommen nicht zu„Weil ich nicht für das Verdrängen ſchöner Wälder lantiſche Meer anz allein biek Muß fl eiſe Leuten, welche daran nicht glauben. Mein Vater glaubte durch monotone Ackerſaaten bin?“ antwortete Aſten e gehören 5 ö allein, viel Mut für eine nicht ar Glück.— Der liebe Gott hat das ſo einge. lächelnd.„Nein, ſo, weit geht meine ökonomiſche Leiden⸗ wenn das wäre,“ antwortete ſie mit einem richtet. Es ſoll uns zeigen: nicht einmal Gold und Glück ſchaft freilich nicht! N 2 u 5 l. kommen zu denen, die nicht daran glauben. Wie ſollte„Ich unterbrach Sie.“ a daß 5 3 0 Sie nicht eben in Frankreich Gott zu 5 kommen, die nicht an 55 glauben?“„Ich wollte ſagen, daß, wenn auch unſere Farmer es lte ich 5 lut nicht ſo leicht bange zu machen„Ah,“ ſagte Aſten, von dem kleinen Anflug von Pie⸗ wohl nicht beſſer machen würden als die Ihren, dieſe ö Waſſer ſei 5 emner zwölftägigen Reiſe über tismus in ſeinem reizenden Gegenüber amüſiert—„dann Wälder gottlob geſchützt ſind. Sie werden entweder dem auf 9 Aber i ſagte es ſchon, ich war war das Schickſal Ihres Vaters das umgekehrte von dem, Staat gehören oder Beſtandteile von Rittergütern ſein, wiſſen Sie, daß ig in Fru jebt!“„ was mein Fall is. J ale anmer an dae Glück an vielleicht Fideitommißbeſiz, und dürfen deshalb nicht ſagten 15 56 daß ich in Frankreich war? überſchwänglichſtes Glück geglaubt, und vielleicht deshalb angetaſtet werden.“ 3 der Tat 17 8. will es mir nicht kommen!“„Fidei. wie ſagen Sie?“ eine hüirge nen ja, Ich bin eben entlafſen und Sie ſah ihn an— ſtumm eine Weile, wie verwun⸗„Fideikommißgüter.“ 9 e e„ dert 8 ſagte ſie, wie mit einem Vorwurf: i 0 S 2˙¹. 9 8 7 2 a 21 0 4 1 f 1. 2 . Ich bin e artet 7 Sie nicht heil aus einem ſo großen(Sortſezung folgt 0 mem ſehr großen Gute, denk' ich mir,“]“„das iſt wahr. Ich bin undankbar!“/ 8 a an 8 e 3 e r 1 3 gürgermeiſteramt:; Auf Grund der Bundesrats verordunng vom 20. September 1915 über 412 ngsſtellen und die er Faſſung vom 4. November 1915 Hatt Seite 507, 728) ſowie der Bundesrats nung rom 11. Dezember 1916, betreffend die Er⸗ ſparnis von Brennſtofſen und Beleuchtungs⸗ Attteln(Aeichs⸗Geſetzblatt Seite 1855), wird ver⸗ 8 8 5 was folgt: einzelner ten dürfen auch vor geſchloſſen zu halten ſind. 11 chaften dürfen warme Speiſen nach 9 Kommunalverbände ſind befugt, die Verabfolgung warmer Speiſen ich einzuſchränken. 398. Theater, Lichtſpielhäuſer, Räume, in denen „ Schauſtellungen ſtattfinden, ſowie öffentliche Ver⸗ 3 guügungsſtätten aller Art ſind um 10 Uhr abends — 5 4. Unberührt durch die Beſtimmungen dieſer Verordnung bleiben ortspoltzeiliche Boche durch welche die Polizeiſtunde auf eine frühere Zeit als 10 Uhr feſtgeſetzt wird, ſowie die Be⸗ —— zur Kürzung der Polizeiſtunde, die den ezirksamtern durch 8 3 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 24. Juli 1907, Polizeiſtunde betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 303), eingereumt iſt. Die Stunde der Schließung des Betriebs iſt zugleich Polizei⸗ ſtunde im Sinne des§ 365 Reichs⸗Strafgeſetzbuch. 5. Offene Verkaufsſtellen müſſen von 6 Uhr abends bis 9 Uhr vormittags ſowie an den Sonn⸗ tagen geſchloſſen bleiben. So lange die offenen Verkaufsſtellen geſchloſſen ſind, darf deren Be⸗ leuchtung nicht erfolgen. Eine halbe Stunde vor dem Oeffnen der Verkaufsſtellen dürfen in ihnen die vorbereitenden Arbeiten für den Verkauf vorgenommen werden. 8 6 An den Samstagen dürfen die offenen Verkanfsſtellen bis 8 Uhr abends und an den 3 Sonntagen vor Weihnachten von 11 Uhr vor⸗ mittags bis 6 Uhr abends geöffnet ſein. Die Komunalverbände können, ſoweit ein Bedürfnis hierfür beſteht, zulaſſen, daß auch an den Mon⸗ tagen die offenen Verkaufsſtellen bis 7 Uhr abends geöffnet ſind. Verkaufsstellen, in denen der Verkauf von Le⸗ bensmitteln als Haupterwerbszweig betrieben wird, dürfen an den Werktagen allgemein bis 8 Uhr abends geöffnet bleiben und mit dem Ver⸗ kauf vor 9 Uhr vormittags beginnen. Verkaufs⸗ ſtellen für Friſchmilch dürfen außerdem an den Sonntagen zu der von der Ortspolizeibehörde deſtimmten Zeit offen gehalten werden. f 7. Die ländlichen Kommunalverbände können für ſolche Gemeinden, in welchen ſich der Haupt⸗ verkauf bisher an den Sonntagen vollzogen hat, eſtatten, daß die offenen Verkaufsſtellen an den N onntagen nach Beendigung des vormittägigen 9 während zwei Stunden ge⸗ net ſind. § 8. Unter die Vorſchriften der 88 5 und 6 fallen nicht die Apotheken. Hinſichtlich der Friſeur⸗ und Barbiergeſchäfte verbleibt es auch dann bei den disherigen Vorſchriften, wenn ſie mit einer offenen Verkaufsſtelle verbunden ſind. In dieſer darf jedoch in der Zeit, während welcher die of⸗ fenen Verkaufsſtellen geſchloſſen ſein müſſen, ein Verkauf von Waron nicht ſtattfinden. 9 f„Die Kommunalverbände ſind befugt, die Zeit, während deren die offenen Verkaufsſtellen nach den 88 5 und 6 dieſer Verordnung geöffnet bleiben dürfen, weiter einzuſchränken. 10. Muſeen, Sammlungen und ſonſtige Aus ſtellungsräume dürfen nlcht geheizt werden: eine Ausnahme tritt nur inſoweit ein, als es erforder⸗ lich iſt, um eine Schädigung der Ausſtellungs⸗ gegenſtände durch die Einwirkung von Froſt zu verhüten.. a 5 5 11. Dieſe Verordnung tritt am 1. Dezember 1917 in Kraft. Auf den gleichen Tag tritt der 5 2 unſerer Verordnung vom 21. Dezember 1916, die Erſparnis von Brennſtoffen und Beleuchtungs⸗ mitteln betreffend(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 377) mit der Abänderung vom 29. Mär 1917„Wlehan und Verordnungsblatt(Seite 700 außer Wirkſamkeit. Karlstuhe, den 28. November 1917. Großherzogliches Miniſterium des Innern. vo n Bodman. Dr. Schühly. Vorſtehendee bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Ver⸗ ordnung ſofort in Kraft tritt. Mannheim, den 26 November 1917. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion. Seckenheim, den 4. Dezember 1917. Bürgermeiſteramt: Volz Koch. Welianmtmachung. Bei der nunmehr ſchon 3½ Jahre dauernden wirt⸗ ſchaftlichen Abſperrung Deutſchlands kommt der Förderung des Anbaues von Oelfrüchten bei uns im Inland größte und noch immer ſteigende Bedeutung zu. Das Bedürfnis der Bevslkerung nach Oel iſt ein großes. Da nun hin⸗ ſichtlich des Repsbaues zunächſt nichts mehr getan werben kann, fordern wir die Landwirte auf, Mohn anzubauen. a Seckenheim, den 28. Dezember 1917. wenn irgend möglich jahrs⸗ grösster Auswahl von den einfachsten bis zu den feinsten Sorten. Buchhandlung arten mann 5 Hildastrasse 68. 1 Dckentlehe Aukbrierung. Die Aumelduns zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des 6 25 der Wehrordnung und des Erlaſſes des Kriegsminiſteriums in Berlin vom 20. Dez] 1915 werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Er⸗ ſatzgeſchäft 1918 meldepflichtig ſind, aufgefordert ſich in der Zeit vom 2. Oils einlcllagtlch 15. Januar K. Alls. zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. Sämtliche Pflichtigen, die im Jahre 1898 geboren, und als Militärpflichtige bei der Truppe noch nicht eingeſtellt ſind. Auch die bei früheren Muſterungen als dauernd untauglich bezeichneten Pflichtigen des Jahrgang 1898, ſelbſt wenn ſie im Beſitze von Aus⸗ muſterungsſcheinen ſind, haben ſich gleichzeitig zu melden. b. Alle Militärpflichtigen, die im Jahre 1897 oder 1896 boren ſind und bei dem letzten Kriegserſatzgeſchäft wegen zeitiger Untauglichkeit vorläufig zurückgeſtellt worden find, oder die ſich jetzt einer Muſterung noch nicht unterzogen haben. C. Alle übrigen Militärpflichtigen älterer Jahrgänge (1895, 1894) die wegen zeitiger Untauglichkeit vor⸗ läufig zurückgeſtellt oder wegen Krankheit oder bis⸗ heriger Nichtgeſtellung noch keine endgiltige Ent⸗ ſcheidung über ihr Militärverhältnis erhalten haben. Zurückgeſtellte Landſturmpflichtige gehören nicht hierher Militätpflichtige des Jahrgangs 1898, welche nicht am Anmeldeort geberen find, haben bei der Anmeldung ein Geburtszeuzuis zu übergeben. Die Geburtszeugniſſe werden von den Ständesämtern unentgeldlich ausgefertigt. Pfarramtliche Geburts⸗ oder Taufſcheine ſind nicht ausreichend. Militärpflichtige älterer Jahrgänge haben ihre Muſterungsausweiſe vorzuzeigen. g N 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Milltärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch die⸗ ſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnfitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr- Brot⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung für hier hat auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 zu geſchehen; ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vornamen des Pflichtigen, deſſen Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, den 19. Dezember 1917. Gemeinderat: V 5. nannten Tage nicht eitolgen. Be(anntmachung. Die Ausfahlung der riegsunterſtürnnngen erfolgt am Montag, den 31. Dezember 1917 vormittags von 212 Uhr und nachmittags von 21 unt 0 4 An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbettäge 5 abgeholt werden. Sonstige Ein⸗ und Nuszablungen können am 86“ — Wekanntmachung. Wir bringen hiermit wiederholt zur allgemeinen Kenntnis, daß das Abladen von Schutt im Hochwa bereich am Neckarufer bei der Apotheke und am unteren Ende des Ortes ſtrengſtens verboten iſt. Zuwiderhandelnde werden wir auf Grund des Ziffer 8 Reichs. Str. G. B. ſtreng beſtrefen. Seckenheim, 27. Dezember 1917. Bürgermeisteramt Volz. U Neklah Rotwein Punsch 1 Inh. Win. Hünstn. Vs, unſe ſichern Sie ſich nur durch früheſte Ablieferung von Bindegarnenden an Hauptſammelſtellen: f Süblächor auern-Vereln, relburg. (Alte Tersandgterhalle und Genes seuschafts verbaut 4. Vereinigungen) Larlsrähe l. Baden, die jede gewünſchte Auskunft erteilen. Für Ablir fer bis Ende Januar 50% ungeſponnunes Garn, ſowie 40% Neues Hindegarn! 1! 5 Die Garnenden ſind beſchlagnahmt und dürfen veräußert werden. 5 Bezugs vereinigung der deutſchen garb wirt Garnabteilung Berlin W. 38, Pots damerstr. e, 8 366 de. Bagners Nachfelger“ OHR. 28— 5 1 9