Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monaelich 75 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. — 0 allen unſeren werten Leſern und Mitarbeiter unſern verbindlichſten Dank für das uns ent gegengebrachte Wohlwollen und wünſchen aller E Zugleich bitten wir um ihre weitere An⸗ terſtätzung. Rolabnion und Cxneatflon d flocarbolon. e ö 777 ö . 1 2 25 75 2 N. N K 1 N 99 92 a — 2 8 ö 0 8 7 72 0 + 5 + E = AAA * Zum neuen Jahr. Von K. F. in Sch. Sp. undrängt 7 eue mdlich der kin Trugbild doch neue Vz innen, um erden ſie den K auf alle dieſe kalte jenen Schleier zu lüften. 5 del über 5. über das neue Jahr reden. rede machen wir es weder en Wert; es wird dad mutlechen Welt der 1 mseren Meinungen 8 ud ann oft genug gegangen 1 . orraſchungen Alles Große Fin aren Sohlen gegangen, 5 Stunde gekommen iſt, 12 1 C Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Soun⸗ und E ein gluüekliehes neues Jahr E 0 A ch nichts anders in 1 Baie Könnten wir mit un ünſchen die Welt regieren en Lauf der Dinge beſtimmen, wie anders wäre * 9—(freilich ob auch beſ zur helfen, das dürfen wir billig eh Fer er Weltgeſchichte liebt die ſtillen Wege und er liebt und Gute kommt auf un⸗ 1 11 es, wenn 0 a ie aus dem Boden gewachſen uns älti irklichkel t um in 3 Wee— meiſt . 0 Anläßlich des Jahreswechſels ſagen wir gerd 10, 1 Von Sehnſüchtigen begrüßt, von Wünſchenden „von Fordernden ungeſtüm umlagert, hält das einen Einzug in die Welt:„Bringſt du jetzt em Ende d Frieden?“ War das Friedensmorgenrot, das in Tuer des alten Jahres im Oſten aufdämmerte, bloß oder war es mehr? Werden unſere Feinde ker gegen uns aufbieten, noch neue Künſte den Krieg in die Länge zu ziehen, oder Aber das ampf als nutzlos, als verloren aufgeben? Antlitz 501 1 neue Jahr mit ſeinem verſchleierten beine 1 5 Fragen immer nur dasſelbe te je wolle Schweigen und keine Menſchenhand vermag hat es auch keinen Sinn, wenn wir . 5 e um ein Haar er noch rohe Haar ſchlechter. All unſer Mutmaßen, 91 27 en dien, all unſer Wünſchen und Fordern hat gar 17. Jabraang. Amtsblatt Ger Bürgermeister amter Serennheim. Anselm, NMeckarhansen und Edinges. Druck und Verlag von Gg. iner, Seckenbeim. mit denen wir an das geheimnisvoll verſchloſſene Tor des Neuen Jahres pochen.. Statt ins Uferloſe vorauszuirren, wenden wir unſern Blick rückwärts auf das Erlebte und des Krieges in Berlin und in Konſtantinopel einziehen wollen; ſind ſie dort? Nein, aber wir ſtehen in Brüſſel, Lille, Udine, Bukareſt, Belgrad und Riga. Unſere Feinde haben uns durch Hunger auf die Knie niederzwingen wollen, und nun wie ſtehts? Leicht wahrhaftig nicht, aber gemeſſen an den Notzeiten früherer Jahrhunderte bis jetzt immer noch recht erträglich. Von einer Welt von Feinden umringt, haben wirs doch fertig gebracht, daß nach 3½ Kriegsjahren unſere Heimat faſt ganz frei vom Feinde iſt, umgekehrt unſere Truppen auf allen Fronten tief drin ſtehen im Feindesland. Iſt das nicht viel mehr als man menſchlicherweiſe erwarten konnte? Iſt das alles, ſobald man die Dinge nimmt, wie ſie ſind, ſobald man keine ſinnloſen Anſprüche macht, nicht wie ein Wunder? Und ſo iſt das der rechte Boden, auf den ſich das deutſche Volk ſtellt vor dem Hineinſchreiten ins Neuland des neuen Jahres: die Dankbarkeit. Die Dankbarkeit, wo ſie tief und echt iſt, bewahrt dann vor beidem: vor der Großſprecherei und vor dem Klein⸗ mut. Wer von der Dankbarkeit herkommt, findet von ſelbſt den Weg zu dem mutigen Vertrauen, daß es auch in Zukunft recht wird, weil Vergangenheit und Zu⸗ kunft beide unter dem gleichen höchſten Regimente ſtehen. Und der andere kräftige Zauberſpruch vor der ver⸗ riegelten Geiſtertür des Neuen Jahres heiße: Pflicht! Mehr wert als tauſend Worte iſt eine Tat; viel mehr wert als alles frohe und trübe Reden vom Neuen Jahr iſt das Mitarbeiten daran, daß es gut werden kann. Die Königin Luiſe hat einmal geſagt:„Es kann in der Welt nur gut werden durch die Guten.“ Geht das bloß die Verantwortlichen an? Ja, aber zu den Verantwort⸗ lichen gehört jeder einzelne, ohne Ausnahme. Wir ſind jetzt— menſchlich geſprochen— nichts ohne Hindenburg; aber Hindenburg ſelbſt wieder iſt nichts ohne uns, ohne die Millionen der Kleinen. ü So ſei das große, ſchlichte, echt deutſche Wort Pflicht“ das zweite Geleitswort über die Schwelle des Jahres. Es gehört zu der geheimen Segenskraft dieſes kraftvollen Wortes, daß es auch die 9 und Bitterniſſe des Lebens verſüßen kann, wenn ſie auf dem Weg der Pflicht erwachſen ſind; Pflicht: das bedeutet nicht nur neue unbekannte Aufgaben und Laſten, ſondern auch den täglichen Zuwachs neuer ungeahnter Kraft, ſie zu tragen. Denn der Fordernde und der Schenkende iſt einer: der Herr der Zeit, der zugleich der Herr der Ewigkeit iſt. 5 Die Erfolge unſerer Seemacht im Jahre 1917. Ten beiden erſten Jahren des Seekrieges drücken die Gefechte bei Coronel und den Falklandsin⸗ ſeln ſowie die Sceſchlacht vor dem Skagerrak ihren Stempel auf. Bei Coronel und den Falklandsinſeln zeigte Graf Spee wie deutſche Seeleute zu kämpfen und auf verlorenem Poſten bis zum letzten Atemzug aushaltend zu ſterben wiſſen— in der Seeſchlacht vor dem Skagerrak zeigte dagegen der glück ichere Held, Scheer, daß ſie auch gegen eine mehr als dreifache Uebermacht zu ſiegen wiſſen. Iſt Graf Spee, der ideale, von Anfang an dem Untergang geweihte Held der Flotte, berufen durch ſein Vorbild etwa wie Schill zu wirken, ſo iſt Scheer der deutſche Seeheld des Erfolges, deſſen Tat nicht nur wie die des Grafen Spee die Her 6 läßt, ſondern die einen Markſte lu. 175 5 Welt geſchichte darſtellt. Denn durch die Schlacht vor dem Skagerrak, nach der ſich die engliſche Flotte der deutſchen nie wieder zum Kampf geſtellt hat, iſt der Nimbus von der Unbeſiegbarkeit der engliſchen Flotte, die von Nelſon in ſeinen weltgeſchichtlichen Schlachten bei Abukir und Traſalgar begründet wurde, in Stücke geſchlagen. „Die deutſche Antwort auf Englands Ablehnung des Friedensangebotes war die Erklärung des uneinge⸗ ſchränkten Tauchbootkriegs am 1. Februar 1917, in dem nach langer ſorgfältiger Prüfung Admiralſtab und Oberſte Heeresleitung das Mittel gefunden haben, um den Feind, beſonders England, einem Frieden geneigt zu machen, wie wir ihn brauchen. Eine Rieſen⸗ aufgabe war damit der deutſchen Tauchbyotwaffe zuge⸗ fallen. Es galt, die feindliche und die im Dienſt des Feindes fahrende neutrale Tonnage, alſo, da die meiſten Neutralen ſich den Zwangsmaßnahmen der Entente gefügt hatten, den größten Teil der Welttonnage in kürzeſter Zeit, ehe ein Erſatz durch Neubauten möglich war, derart durch Verſenkung zu vermindern, daß die Feinde, beſon⸗ ders England, den Krieg als ausſichtslos erkennen mußten. Das Endergebnis des erſten Jahres hat die am Anfang gehegten Erwartungen weit übertroffen. Das erreichte durchſchnittliche Monatsergebnis von Tonnen überschreitet den Voranſchlaa des 05 r Ib 30. —————— Inſertionsprets: Dis eigſpakzige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Meg. dee ZJgile. Bei öfterer e Mabett. Nernſprechanſchheß Mu. 18. CCC. ³ AßcCCGGcccCGc ã ͤ b „Deshalb ſollen es zwei andere Zauberworte ſein, Admiralſtabs für die Anfangsmonate von 600 000 Tonnen um mehr als zwei Fünftel. Vom 1. Januar bis 1. No⸗ vember ſind, die nachträglichen Meldungen von Schiffs⸗ verſenkungen mit eingerechnet, 8 088 000 Bruttoregiſter⸗ 1 ö fragen: wo ſtehn wir heute? Unſere Feinde haben bald nach Erklärung und Dezember nur die Zahl des Voranſchlages, ſo ergibt ſich eine Jahresbeute von rund 9,3 Millionen BRT., etwa ein Viertel der Welttonnage, oder faſt das Doppelte der 5,5 Millionen Tonnen betragenden Tonnage der tonnen verſenkt. Rechnet man für die Monate November deutſchen Handelsflotte zu Beginn des Krieges. Das ſcharfe Zugreifen hat auf unſere Feinde durch⸗ aus die erwartete Wirkung gehabt. Schiffsfrachten und Verſicherungsprämien ſtiegen auf dem Frachtenmarkt der Welt zu ſo ſchwindelnder Höhe, daß Rieſenſummen aus engliſcher Taſche in die Taſchen der neutralen Reeder floſſen und daß die engliſche Regierung, um der Aus⸗ beutung des Landes durch die engliſchen Reeder vor⸗ zubeugen, ſich genötigt ſah, den engliſchen Schiffsverkehr zum größten Teil in ihre Hand zu nehmen. Weiter be⸗ wirkte der Tauchbootkrieg eine ſtarke Verteuerung und ſogar teilweiſe Mangel aller überſeeiſchen Zufuhren, die zur Stillegung zahlreicher Induſtrien und zu ſteigenden Ernährungsſchwierigkeiten, beſonders in England, ge⸗ führt hat. Andererſeits hat der Tauchbootkrieg nach den Aus⸗ ſagen unſerer Heerführer unſeren Landfronten eine weſentliche Entlaſtung gebracht, denn unſeren Gegnern ſtanden infolge der Verſenkung von Munition oder Roh⸗ material für die Herſtellung von Munition, das Eng⸗ land notwendig über See einführen muß, nicht mehr die bisherigen Munitionsmengen, auf deren Steigerung ſie andauernd hingearbeitet hatten, zur Verfügung. Das machte ſich u. a. auch auf der Salonikifront be⸗ merkbar, deren Untätigkeit während des ganzen Jahres nicht zum wenigſten auf Munitionsmangel zurück⸗ zuführen iſt. Die ebenfalls auf den Tauchbootkrieg zurück⸗ uführende Kohlennot in Frankreich und Italien in⸗ folge des Ausbleibens der eng! chen Zufuhren beeinträch⸗ tigte die italieniſche und franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie ſehr erheblich. Ferner erſchwerten und ſtörten unſere Tauchboote die Verbindung unſerer Gegner mit ihren in entfernten Ländern kämpfenden Truppen und zwangen ſie zu Maßnahmen, die hohe Anforderungen an die ohnedies verringerte Tonnage ſtellten. a Neben den Kämpfen mit der feindlichen Handels⸗ tonnage haben unſere Tauchboote natürlich den Kampf gegen die feindlichen Kriegsſchiffe nicht vergeſſen und neben einer Reihe kleinerer Seeſtreitkräfte das eng⸗ liſche Linienſchiff„Cornwallis“ und das franzöſiſche Groß⸗ kampfſchiff„Danton“ verſenkt, während der franzöſiſche Panzerkreuzer„Kleber“ einer von uns gelegten Mine zum Opfer gefallen iſt. Schließlich ſei auch noch der Hilfe gedacht, die unſere Tauchboote den in Paläſtina kämpfenden osmaniſchen Tippen gegen die ſie vom Meer aus beſchießenden feindlichen Schiffe geleiſtet haben. Neben dem Tauchbootkrieg hat im letzten Jahre die Hochſeeflotte trotz der glänzenden Unternehmung gegen die baltiſchen Inſeln und verſchiedener kecker Vor⸗ ſtöße gegen die engliſche Küſte mehr im Stillen gewirkt. In erſter Linie dadurch, daß ſie den Tauchbooten die Erfüllung ihrer Aufgabe ermöglichte. Unter ihrem Schutze haben während des ganzen Jahres unſere Minen⸗ ſuch- und Räum⸗Flottillen in ſchwerer gefahrvoller Ar⸗ beit die Ausfahrtswege unſerer Tauchboote frei von Minen ehalten, die die Engländer ihnen ſtets von neuem zu l ſuchten.. Der äußere Glanzpunkt in der ſtillen entſagungs⸗ vollen Arbeit unſerer Flotte im abgelaufenen Jahre war die in glänzender Zuſammenarbeit mit der Armee durch⸗ geführte, noch in aller Erinnerung lebende Unterneh⸗ mung gegen die baltiſchen Inſeln, die erneut die Notwendigkeit des Beſitzes jeder Art von Ueber⸗ waſſerſtreitkräften bewies, ohne die die Aufgabe nicht zu löſen geweſen wäre. a a Schließlich ſei unter den Taten der Flotte auch noch des dauernden Schutzes unſerer Landfront gegen eine Flankenbedrohung von der See aus und der Wiederkehr der„Möwe“ von ihrer zweiten Kreuzer⸗ fahrt im Atlantiſchen Ozean gedacht, bei der ihr 27 Schiffe mit 123 000 Tonnen zum Opfer gefallen ſind. Von den Friedensverhandlungen Breſt⸗Litowsk, 29. Dez. In der heutigen Be⸗ ſprechung wurde die vorläufige Beratung derjenigen Punk⸗ te beendigt, die zwiſchen Rußland und dem Vierbunde geſondert geregelt werden müſſen. In vielen Dingen wurde die Grundlage für eine Einigung geſchaffen, ſo über die Wiederherſtellung des durch den Krieg unter⸗ brochenen Vertragszuſtands, ſchleunige Wiederaufnahme der diplomatiſchen und konſularen Beziehungen, des Han⸗ delsverkehrs, Aufhebung der Kriegsgeſetze und Entſchä⸗ digung der davon Betroffenen, Freilaſſung und Heimbe⸗ förderung der Kriegsgefangenen und Zivilinternierten. Ueber die Behandlung der beſetzten Gebiete ſchlug Deutſchland mit Unterſtützung Oeſterreich⸗Unaarus — 3 125. vör: Deutſchland würde bereit ſein, die jetzigen Stellun⸗ gen im beſetzten Rußland zu räumen, ſobald der Frieden endgültig geſchloſſen iſt. Von den Beſchlüſſen, worin der Volkswille ausgedrückt iſt, für Polen, Litauen, Kur⸗ land, Teile von Eſtland und Livland die volle ſtaatliche 0 Selbſtändigkeit in Anſpruch zu nehmen und aus dem f ruſſiſchen Reichsverband auszuſcheiden, nimmt die ruſ⸗ ſiſche Regierung Kenntnis und iſt bereit, die Folgerungen daraus zu ziehen. Die Ruſſen nahmen dieſen Vorſchlag . nicht an, ſondern beharrten auf folgendem Gegenvor⸗ ſchlag: Als tatſächlich ausgedrückter Volkswille kann nur eine ſolche Willenserklärung(der vorſtehend genannten Gebiete) betrachtet werden, die als Ergebnis einer unter Ausſchaltung jeglichen milttäriſchen Drucks vor eno menen Abſtimmung erſcheint. Daher hat eine klarere und ge⸗ nauere Umſchreibung dieſes Punktes zu erfolgen. Die kruſſiſchen Truppen wie diejenigen Deutſchlands und 4 Oeſterreich⸗Ungarns ſind alſo vor der Abſtimmung aus den genannten Gebieten zu en tfernen. Im übrigen ſind die vertragſchließenden Parteien, da ſie einen Frieden ohne Annexionen ſchließen wollen, bereit, die beſetzten Gebiete zu räumen, Rußland wird daher ſeine Truppen aus den beſetzten Teilen Oeſterreich⸗Ungarns, der Türken und Perſiens zurückziehen und ein Gleiches hat von ſeiten der Mächte des Vierbunds zu geſchehen. sprachen gehalten, worauf die Verhandlungen geſchloſſen wurden. Herr von Kühlmann iſt heute abgereiſt. Graf Weſtarp(Konſ.) teilt mit, es ſei unwahr, daß er bei der Beſprechung beim Reichskanzler am 20. Dezember den Hertling⸗Kühlmann'ſchen Richtlinien zu⸗ geſtimmt habe. Das neue mittelbare Friedensangebol ſei als ein verhängnisvoller Schritt zu bezeichnen, der nur als Zeichen der Schwäche ausgelegt werde. Die italieniſche Regierung hat die Veröffenk⸗ lichung des neuen Friedensvorſchlags des Vierbunds verboten. N ** 3 Frankreich lehnt ab. Paris, 29. Dez. In der geſtrigen Kammerſitzung erklärte der Miniſter des Auswärtigen, Pichon: Die jetzige ruſſiſche Regierung hat es unmöglich gemacht, daß die Alliierten amtliche Beziehungen zu ihr unterhalten. Durch die Schuld der Bolſchewiki befindet ſich Rußland in voller Auflöſung und Deutſchland bemüht ſich, das Werk der Zerſtörung fortzuſetzen. Unſere Kriegsziele gat Lloyd George noch geſtern wiederholt: Man erhält zen Frieden nur durch den Sieg. Der Sieg ſoll der Welt Frieden, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit ſichern. Die Wiederherſtellung von Elſaß⸗Lothringen ſeiſtet Gewähr für einen dauernden Frieden. Die Veröf⸗ entlichung der Geheimverträge war ein völliger Fehl⸗ ſchlag für Deutſchland.(21) Ein ſolcher mittelbarer Frie⸗ densvorſchlag, wie er jetzt gemacht wurde, verdient nicht, erwogen zu werden. Ob Rußland den Frieden ſchließt oder nicht, für uns wird der Krieg weiter⸗ zehen. Die Welt wird ſiegen und Frankreich wird ei⸗ zen beträchtlichen Anteil an dem Siege haben.— Die Tammer ſprach darauf mit allen 384(nicht 284) abge⸗ gebenen Stimmen der Regierung das Vertrauen aus. Der Welt krieg. WTB. Großes Hauptquartier, 29. Dez. Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In einzelnen Abſchnitten derflandriſchen Front, ſüdlich von der Scarpe bei Graincourt und Gonnelien nahm die Feuertätigkeit gegen Abend zu. Oeſtlich von Nieuport und bei Poelcapelle ſcheiterten mehrfache eng⸗ liſche Erkundungsvorſtöße. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Nördlich von Courtecon drangen Aufklärungsabtei⸗ lungen in die franzöſiſchen Linien und brachten einige Gefangene zurück. ö 5 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. Mazedoniſche Front: Am Preſpa⸗See, nördlich von Monaſtir und am Doiran-See zeitweilig rege Artillerietätigkeit. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Ein italieniſcher Angriff gegen die Höhen weſtlich vom Monte Tomba ſcheiterte in unſerem Feuer. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. WTB. Großes Hauptquartier, 30. Dez.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Im Ypernbogen, ſüdlich von der Scarpe und auf dem öſtlichen Maasufer war die Artillerietätigkeit zeitweilig geſteigert. Kleinere Erkundungsgefechte an der engliſchen Front und in den Argonnen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts Neues. 5 Mazedoniſche Front: Nordweſtlich von Monaſtir und am Doiranſee lebte das Feuer vorübergehend auf. Italieniſcher Krie gsſchauplatz Am Tombarücken und im Piaveabſchnitt beiderſeits von Rederobba entwickelten ſich am Nachmittag heftige Artillerie- und Minenwerferkämpfe. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * 7 N Die Feinde erwarten eine große deutſche Offenſive im Weſten. Im Pariſer„Radical“ erhebt der Militär⸗ kritiker Oberſtleutnant E. Pris ſeine warnende Stimme, indem er auf die„wachſende Tätigkeit der Flugzeug⸗ erbauer in Deutſchland“ hinweiſt. Tauſende von Flug⸗ zeugen, meint Pris, werden vielleicht die deutſchen Heeres⸗ 4255 begleiten und ihnen vorauseilen. Oft habe er Pris) gefragt, ob Frankreich gerüſtet ſei, den deutſchen Anſturm auf der Erde 85 brechen; dieſelbe Frage ſtelle er für den Luftkrieg. Sind in Frankreich genug Flug⸗ vorhanden? Die Warnrufe ſind kennzeichnend 2 3 7 In der dritten Vollſitzung wurden nur kurze An⸗ für die Stimmung in ganz Frankreich, ja in den En tenteländern überhaupt. Es iſt ihnen nicht wohl zumute, wie wenn ein noch ungekanntes Verhängnis in der Luft läge. Die Abſplitterung Rußlands hat den Hetzern doch größeres Unbehagen gemacht, als ſie herauslaſſen wollen, und auch die Heerführer fangen an nervös zu werden. Die Erkundungstätigkeit an der feindlichen Weſtfront nimmt merklich zu, und zu dem bekannten Feuerherd im Ypernbogen und an den Vogeſen ſind neuerdings die Argonnen hinzugetreten. Sie bekommen Angſt, trotz der großen Reden vom„Sieg der Welt“ uſw.— Die Ita⸗ liener regen ſich mächtig auf, daß unſere Flieger ihre Etappenplätze angegriffen haben; das iſt„Ausbruch der angeborenen Barbarei“. Aber es war natürlich nur an⸗ geborene Gentilezza, als die Herren Italiani Städte wie Görz, Trieſt, Klagenfurt uſw. angrifſen.— Von der Südoſtfront kommt die auffallende Meldung, daß die ukrainiſchen Truppen Braila an der Donau, ſüdlich von Galatz beſetzt haben. Braila war ſchon ſeit Monaten von deutſchen Truppen beſetzt; von hier aus wurden die Befeſtigungen und Verkehrsanlagen von Galatz wieder⸗ holt erfolgreich beſchoſſen. Da die rumäniſche Regierung abgelehnt hat, an den Friedensverhandlungen teilzuneh⸗ men und die ukrainiſche Republik nicht recht bei der Sache iſt, ſo iſt die Meldung einigermaßen rätſelhaft; eine amtliche Beſtätigung liegt noch nicht vor.— Nach dem türkiſchen Bericht haben die Engländer bei Jeru⸗ ſalem einen großen Angriff unternommen, ſie ſind aber in blutiger Schlacht mit ſchweren Verluſten zurückge⸗ ſchlagen worden. Der Krieg zur See. Berlin, 30. Dez. In der iriſchen See wurden 18 500 BRT. und im Mittelmeer 9 vollbeladene be⸗ waffnete Dampfer mit 30000 BRT. verſenkt. Die engliſche Admiralität meldet jetzt den Verluſt von 3 Torpedobootzerſtörern; 13 Offiziere und 100 Mann ſind umgekommen. ö Der Krieg mit Stalien. Wer. Rom, 30. Dez. Heeresbericht von geſtern: Auf der ganzen Front das übliche Störungsfeuer. Beiderſeitige Pa⸗ trouillentatigkeit im Lagarina⸗ und Brandtal. Feindliche Ein⸗ bruchsverſuche auf dem Coſta Longa und dem Monte Melago (Hochfläche von Schlegen) wurden abgewieſen. Wir machten einige Gefangene. Geſtern abend um ½10 Uhr bewarfen feindliche Flieger, ihrer angeborenen und durch die am 26. De⸗ zember im Luftkampf bei Treviſo erlittenen Niederlage wieder völ.g erwachten Barbarei folgend, die B hner von Treviſo, Monte Belluna, Caſtello Granco und Dadua, alles unge⸗ ſchützte Städte, mit Bomben. Auf dem Mittelpunkt von Padua, wo die Bevölkerung überaus dicht und die Kunſtdenkmäler ehr zahlreich ſind, wurden 8 Bomben abgeworfen, die 13 erſonen töteten und 60 verwundeten. Die meiſten Opfer ſind Frauen und Kinder. Nur 6 ſind Militärperſonen. Kein Kunſtdenkmal wurde beſchädigt. In den anderen beworfenen Städten wurden weder Perſonen getötet noch Sachſchaden angerichtet. Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 30. Dez. Heeresbericht von geſtern: Paläſtinafront: Hervorgerufen durch beiderſeitige Angriffsunternehmungen entbrannte am 27. Dezember nördlich und öſtlich Jeruſalem ein heftiger Kampf auf breiter Front, bei dem wir eine Reihe ſchöner Teilerfolge erzielten. An unſeren linken Flügel ſtießen wir bis Eir Doel vor. Weiter nördlich wurde der An⸗ griff einer engliſchen Diviſion unter ſchwerſten Verlusten für den Feind abgeſchlagen; 2 Maſchinengewehre und Gefangene wurden erbeutet. Nördlich Fell et Tul nahmen wir die vom Feinde beſetzten Höhen 814 und hielten ſie gegen alle Gegenunternehmungen. Oeſtlich Bir Nebala hielten wir unſere Stellungen gegen wiederholte ſtärkſte feindliche Angriffe, machten Gefangene und ſchoßen Pan⸗ zerkraftwagen zuſammen, die von Jeruſalem vorkamen. Auch nördlich El Kubebe wurde der Feind abgeſchlagen. Neues vom Tage. Tagesbefehl des Königs Ludwig. München, 30. Dez. Der König von Bayern ent⸗ bietet den Truppen ſeine und der Königin Glück⸗ und Segenswünſche zum neuen Jahre in einem Tagesbefehl: Mehr als ein Jahr iſt verfloſſen, ſeitdem im Gefühle einer überlegenen Kraft die verbündeten Mächte die Hand zum Frieden boten: Als zerſchmetternde Fauſt traf die zurückgeſtoßene Hand im Oſten, im Weſten und im Süden unſere Feinde. Dankerfüllten Herzens gedenke ich meiner tapferen Truppen, die an den glänzenden Erfolgen des Jahres 1917 ruhmreichen Anteil genommen, die in zäher, entſagungsvoller Abwehr, wie in unwiderſtehlichem An⸗ griff ihre Treue und Tüchtigkeit bewährt haben. Aber auch allen den Kämpfern und Helfern hinter der Front und in der Heimat, den Frauen und Kindern, die ihre Kraft freudig in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt haben, gebührt mein Dank. In tiefer Wehmut trauere ich um die Beſten meines Volkes, die Leben und Ge⸗ ſundheit dem Vaterland geopfert haben. Wenn auch die Frucht zu reifen, wenn auch im Oſten die Morgenröte eines gerechten Friedens zu tagen beginnt,— noch ſind wir nicht am Ende. Ein harter, einiger Wille und das Bewußtſein unſerer gerechten Sache werden uns mit Gottes Hilfe auch fernerhin die Kraft geben zu Opfern, zu Kampf und Sieg, bis wir den Frieden, den wir brauchen, uns erzwungen haben. Meine innigſten Wünſche begleiten meine tapfere Armee und mein treues, ſtand⸗ haftes Volk in das neue und— Gott gebe es!— letzte Kriegsjahr! Fliegerangriff auf Lahr. b Karlsruhe, 29. Dez.(Amtlich.) Bei heute Nacht erfolgten Angriffen feindlicher Flieger auf Lahr ſind Perſonen weder getötet noch verletzt worden. Einiger Schaden an bürgerlichen Wohngebäuden wurde angerichtet. Die ſächſiſche Erſte Kammer. Dresden, 30. Dez. Dem Landtag iſt ein Ent⸗ wurf über die Veränderung der Erſten Kammer zuge⸗ angen, die 12 weitere Mitglieder(10 für Handel und Induſtrie und 2 für das Gewerbe) erhalten ſoll. Durch 8 ſollen auch die Univerſität, die Techniſche Hochſchule und die Arbeiterſchaft vertreten ſein. 12 Mißbrauch von Saatgut. Berlin, 29. Dez. Auf Veranlaſſung des Staats“ ſekretärs des Kriegsernährungsamts von Waldow hal die Staatsanwaltſchaft gegen die Stadtverwaltung don Neu⸗Kölln(früher Rixdorf) bei Berlin ein Straß verfahren eingeleitet. Die Stadtverwaltung hatte im Wege des Schleichhandels und zu Wucherpreiſen große Mengen Lebensmittel, darunter auch viel Saatge⸗ treide aufgekauft und das Saatgetreide vermahlen laſ⸗ ſen. Das Kriegsernährungsamt hat ferner, um der mi bräuchlichen Verwendung von Saatgetreide durch Ge⸗ meinden, Kommunalverbände uſw. zu ſteuern, verfügt, daß künftig nur ſolche Saatkarten Gültigkeit haben, die mit dem Dienſtſtempel und dem Prüfungsvermerk der höheren Verwaltungsbehörde verſehen ſind. Die Beſugnie der Kommunalverbände, den Gemeinden die Erlaubnis von Saatkarten zu erteilen, wurde aufgehoben. Die amerikaniſche Rüſtungsarbeit. Waſhington, 29. Dez.(Reuter.) Die Regierung hat für Kriegszwecke den ganzen elektriſchen Strom re' quiriert, der an den Niagarafällen erzeugt wird. Der Börſenkrieg. Bern, 30. Dez. Aus Tokio wird gemeldet Einer Anzahl engliſcher und amerikaniſcher Zeitungs. vertreter wurde von amtlicher Seite erklärt, Japan denk nicht daran, gegen Rußland zu Felde zu ziehen. Dit Gerüchte darüber, die alle von Waſhington aus ver⸗ breitet werden, ſeien nichts als gewiſſenloſe Börſenſpeku⸗ lationen. 0 i Die Wirren in Nußland. Petersburg, 29. Dez.(Pet. Tel.⸗Ag.) Ein Er⸗ laß über die Beſchlagnahme der Banken beſtimmt: 1. Alles Silber, das ſich in den Stahlfächern der Ban ken befindet, wird für laufende Rechnung der Kunden in die Staatsbank gebracht. Gold in Münzen und Bar⸗ ren wird beſchlagnahmt und dem Goldbeſtand des Staa⸗ tes zugeführt. 2. Sämtliche Beſitzer von Stahlfächern müſſen beim Aufruf ſofort mit den Schlüſſeln zur Bank kommen, um bei der Beſchlagnahme der Stahlfächer zun. gegen zu ſein. 3. Das Wegbleiben der Beſitzer 3 Tage nach dem Aufruf wird als Unehrlichkeit angerechnet wer“ den. 4. Die Fächer der nicht erſchienenen Beſitzer werden von einem Sonderausſchuß geöffnet erden, und der ge ſamte Inhalt der Fächer wird als Eigentum des Volkes eingezogen werden. 3 30. Dez. Der Rat der Volkskommiſ. Helſingfors, 30.. ſäre in Petersburg hat die Unabhängigkeit der anerkannt. Republik Finnland Vermiſchtes. 6 Heimſtätten. Auf Anregung der Stadt gründeten in Kaſſe Großfirmen mit zunächſt 475 000 Mark eine Lese 20 de von Wohnungen für Arbeiter und Angeſtellte n em Kriege. a Der bekannte Maler und Zeichner Nudes 4. Ehrendoktor. er Schäfer, der das Neue Teſtament, die Lieder I Ger hardts u. a. ſo treffend und gemütvoll in Bilder uh tragen hat, iſt von der theologiſchen Fakultät der Univerſ Kiel zum Ehrendoktor ernannt worden. Die ilal eniſ hen Lebensmittel. Im preuß. Abgeordnetenhchet wurde nach der„D. T.“ eine Anfrage über die Verwendung 50 in Italien erbeuteten großen Lebensmittelvorräte eingebraße. en Nach neueft 1 Baden. (Karlsruhe, 29. Dez.(Zur Frage der Entſche digung der Fliegerſchäden.) Wie erinnerlich hatte 1 55 Zweite Kammer in ihrer letzten Sitzung noch n Frage der Entſchädigung der Fliegerſchäden befaßt. b verſchiedenen Abgeordneten war darüber Klage gefüſe i worden, daß bei Fliegerſchöden von Seiten des 1 7 kein vollwertiger Erſaßz geleiſtet werden kann. Der a ſter des Innern Dr. Frhr. v. Bodman wies da, darauf hin, daß es Sache des Reichs ſei, die Entſche 1 gung zu leiſten, und daß die bad. Regierung nur dieſe gewiſſe Vorentſchädigung gewähren könne. Damit, iſt Frage noch nicht zum Abſchluß gekommen. Reichs 3. abgeordneter Dr. Wirth⸗ Freiburg hat deshalb folge ach kurze Anfrage an den Reichskanzler gerichtet:„ einem Erlaß des Gr. bad. Miniſteriums des Int die. vom 3. Dezember an die Gr. Bezirksämter gewa ind bad. Regierung Vorentſchädigungen für die durch fe 90 lichen Fliegerangriff verurſachten Sachſchäden bis Scha. Prozent des erlittenen ordnungsmäfig feſtgeſtellten Re⸗ densbetrages. Nach obigem Erlaß wäre die Gr. 1 des gierung gerne bereit geweſen, im Sinne der Ante ent Keichskanzlers vom 16. September 1917 die Voren ſchädigung für Fliegerſchäden im vollen e 555 015 willigen, wenn die Reichskaſſe die erforderlichen be⸗ ſchüſſe geleiſtet hätte. ler Iſt dem Herrn Reichskanz! t be kannt, daß die bad. Regierung die Vorſchüſſe⸗ nich ler kommen hat und was gedenkt der Herr Reichs een zu tun, um die durch die Fliegerangriffe Geſchädig!“ bald in vollem Umfang zu entſchädigen?“ 95 () Karlsruhe, 30. Dez. Der Stadtrat altade⸗ g ſchloſſen, zur Ehrung des kürzlich verſtorbenen mieprofeſſors Wilhelm Trübner eine Straße nase Künſtler zu benennen. ö f () Karlsruhe, 29. Dez. Nach Beſchluß ſigen kath. Kirchenſteuervertretung wurden die bühren der kath. Geistlichkeit, Mesner und Min auf⸗ ten für Taufen, Einſegnungen, Beerdigungen usw elche gehoben und auf die Ortskirchenſteuer abgewälzt, 5 dafür jährlich 14000 Mk. in allen Pfarreien f geben hat. f i W () Raſtatt, 30. Dez. Der Auſſichtsrat der gonfabrik, A.-G., Raſtatt hat beſchloſſen, den ang 4. Februar 1918 einberufenen Generalverſamm Verteilung ei iwidende von 9 P 1 0 1 22 1 1* e e Prozent im Vorjahre) in Gorſchlag zu orrngen. Ferne der Generalverſammlung vorgeſchlagen werden, da; „ Altienkapital um 700 000 Mark auf 2½ Millionen Mar u erhöhen. Die Regierungsgenehmigung hierzu iſt be feits nachgeſucht worden. 5 (Freiburg, 28. Dez. Rittmeiſter d. R. Dr. Kar; Fenninger iſt am 15. Dezember in Südtirol den Helden d geſtorben. Bereits bei Kriegsbeginn iſt Dr. Denningen weit Cambrai verwundet worden. Er ſtand im 40. Le ensjahre und gehörte unſerer Hochſchule als außerordent Icher Profeſſor der Geologie und Paläontologie an. In Jahre 1906 hatte er ſich als Privatdozent in der natur Viſſenſchaftlich⸗mathematiſchen Fakultät habilitiert. „ Donaueſchingen, 29. Dez. Infolge Gasver⸗ liftung wurden der in Urlaub befindliche Franz Jos. En⸗ abe und ſeine Ehefrau bewußtlos aufgefunden. Dit frau ſtarb, der Mann konnte wieder ins Leben zerück⸗ ſerufen werden. Das Gas war dem Ofen entſtrömt. ) Villingen, 30. Dez. Auf dem Bahnhof in Mar⸗ lach wollte die Ehefrau des Hauptlehrers Renner von Narbach aus dem ſchon wieder in Bewegung befind⸗ chen Zug ausſteigen, kam dabei aber zu Fall, wurde überfahren und ſofort getötet. I Strittmatt bei Waldshut, 30. Dez. Durch Feuer kurde das Wohnhaus des im Felde ſtehenden Zimmer⸗ kanns Joſef Baer vollſtändig zerſtört. Die Ehefrau les Vaer konnte mit ihren drei kleinen Kindern nur mil Ffeoßer Mae gerettet werden. ö ) Kadelburg bei Waldshut, 29. Dez. Die Ga. a 1 Retſchaft und Bierbrauerei zum„Löwen“ iſt in der Nacht um Dienstag niedergebrannt. Das Feuer war im dritten Ftocke des Wirtſchaftsgebäudes ausgebrochen und 1 5 5 leſes innerhalb drei Stunden. Der Gebäudeſchaden be⸗ . üägt etwa 25000 Mark. Von den Fahrniſſen konnte Miges gerettet werden. i i Vom Bodenſee, 29. Dez.(Petri Heil.) In er heurigen Laichzeit der Felchen, die in der Regel in en erſten Tagen des Dezember beginnt und etwa acht Tage dauert, wurden im Bodenſee von 35 württember⸗ lischen Fiſchern rund 20 000 Blaufelchen gefangen. 1 0 Am Freitag nachmittag machte der badiſche Damp. 1„Kaiſer Wilhelm“ eine Werkſtättenprobefahrt. Bei ltnau wurden plötzlich vom Schweizer Ufer 15 bis N ſcharfe Schüſſe auf den Dampfer abgegeben, die le Schiffswand durchlöcherten und mehrere Fenſterſchei⸗ en zertrümmerten. Glücklicherweiſe wurden keine Perſonen offen. Die Schüſſe ſind vermutlich von der Schwei⸗ r Grenzſchutzwache abgegeben, was eine unerhörte Ver⸗ hung der Neutralität wäre. b . Lokales. 0 Fe dDienälte. Die in der Nacht auf den Sams⸗ 25 eingetretene große Kälte iſt merkwürdigerweiſe ge⸗ keultzauf, die klimatiſch mildeſten Gegenden, Südweſt⸗ g ihr ſhland, beſchränkt. Während am Samstag früh 8 15 5 Hamburg und Wien 2 Grad Wärme bei Regen, Wa winemünde, Berlin, Hannover, Kaſſel, Magdeburg, a ind chan und Prag 1 Grad Wärme gemeſſen wurde n in Flandern die Kälte nur 2 Grad(in Brüſſel 6 Gr.) in Mie fiel der Wärmemeſſer in Karlsruhe auf 11, liedes auf 13, in Mülhauſen und München auf 16, in Adrichshe en auf 17 und in Stuttgart uf 17, in der 11 auf 18 Grad unter Null. Auf dem 128 0 in en(1494 Meter) betrug die Kälte 7, auf der Zug⸗ 0 ck in den Hohen Tauern(ſüdlich Salzburg, 3106 15 Grad. 4 In Schramberg verzeichnete man 17, in Leutkirch ingen Hohenheim 21, in Tübingen 22 Grad; in Göp⸗ 5 55 der Wärmemeſſer 25 Grad verzeichnet haben. enbe re Weitere Reiſeeinſchränkung. Der preuß. Ei⸗ N rg hat den Miniſter des Innern erſucht, 1 mmlunſchränkung der Reiſen zu Kongreſſen und Ver⸗ gend ngen, die in letzter Zeit einen großen Umfang 1 rlanbennen haben, zu bewirken. Auch die Dienſt⸗ und a b 0 0 ſollen nach Möglichkeit eingeſchränkt werden. kleid eie ſoll man die Papierſtoffe waſchen? pochen ce weicht man in badewarmem, aber ni cht lle Soda oder e er ein(höchſtens 10—15 Minuten), alsdann legt man nicht einen glatten Tiſch und bürſtet ſie mit einer s ſie zu harten Bürſte mit dem gleichen Waſſer ab, en Lid. Hierauf ſpült man ſie in reinem lau⸗ nd bügel aſſer durch, hängt ſie vollſtändig naß auf 1 148 1 bleiben die Zwiebeln? Die Mitteilungen 9 dau Kriegswucheramts ſchreiben: Es iſt die daß zur Zeit Zwiebeln N mfang zurückgehalten erden zo 1 5 1 Markt 0 b inn d. Sache e Hilber e bes rkegew cer Mien n ae a e 9 übenbauern ihres Geſchäftsbezirks 1 den ohlenmangels erſt am 25. Oktober mi 1 i 7 1 1 0 t der i 1 uckerrüben beginnen könne. Anfang e e Fabrik, wie vie„D. Tagesztg.“ mitteilt, den Be. bete auf e Tage wieder ein und am 15. Dezember ate die Verarbeitung wegen Kohlenmangels ganz auf wurch ſollen etwa 150 000 Zentner Rüben, die auf dulde lagern dem Verderben ausgeſegt ſein, wäh⸗ 15 05 Landwirte die Blätter und das Schnitzelfutter 0 Aunedͤchſtpreiſe für Hafer. . n von Hafer 1 bis 31. März 1918 bezahlt N„Reichsweinſteuer. Nach der„Deutſchen Wein⸗ 15(Mainz) befaßt ſich die Reichsregierung mit etränten einer Beſteuerung des Weins und anderer 0 9 de im Wetterſteingebirge(2964 Meter) und auf dem Die Prämie für Ab⸗ e — Der Bahnverkehr. Obgleich die Eiſenbah⸗ nen, wie immer in dieſer Jahreszeit, jetzt eine Transport⸗ kriſis zu überwinden haben, die für Heeresbedarf, Trup⸗ pentransporte, Rüſtungsinduſtrie, Heimatverpflegung, fer⸗ ner für die Anfuhr von Kohlen uſw. von größter Bedeu⸗ ung iſt, hatt der Perſonenverkehr doch noch einen Um⸗ fang, der mit den Aufgaben der Eiſenbahnverwaltung ſich nicht verträgt. Es iſt unmöglich, bei dem an Zahl ſo ſehr verminderten Perſonal und dem verfügbaren Ma⸗ terial neben den gewaltigen Anforderungen des Heeres und des kriegswirtſchaftlichen Verkehrs den Anſprüchen des privaten Reiſeverkehrs in der ſeitherigen Weiſe ge⸗ recht zu werden. Die Mahnungen, jede nicht dringend nölige Reiſe zu unterlaſſen, haben leider nicht ſo viel Beachtung gefunden, als erwünſcht und nötig wäre. Die preußiſche Eiſenbahnverwaltung hat daher die Abgabe von Fahrkarten über die Weihnachtszeit von Ausweis⸗ karten, einer Art Bezugsſchein, abhängig gemacht und die Einrichtung hat ſich bewährt. Es iſt nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß auf eine ſolche oder ähnliche Maßrxegel auch inderwärts zurückgegriffen werden müßte, wenn das Pu⸗ blikum ſich nicht freiwillig die erhoffte Selbſtbeſchrän⸗ kung auferlecte. 11. Staatslotterie. Der Loſeverkauf zur 11. Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie, die in 5 Klaſſen in der Zeit vom 8. Januar bis 3. Juni 1918 ſpielt, hat begonnen. In dieſer Lotterie mit 428 000 Stammloſen werden 214000 Gewinne und 2 Prämien mit insgeſamt 71 Millionen 133 468 Mark ausgeſpielt.— Die Zie⸗ hung der 1. Klaſſe mit 10000 Gewinnen im Betrag von 761 100 Mark findet am 8. und 9. Januar 1918 ſtatt. uk. Unſere Blumen im Winter. Wenn die Blumentzucht im Sommer gute Erfolge zu verzeichnen hatte, ſo wollen Flovas Kinder im Zimmer meiſt nicht fort. Selbſt die ge⸗ ſundeſten fangen an zu kränkeln. Woran liegt das? Jede Pflanze braucht Licht, Luft und Waſſer und bekommt ge⸗ rade von den beiden letzteren bald zu viel, bald zu wenig. Die Luft iſt den Wurzeln ebenſo nötig wie den oberen Teilen: wird zu reichlich gegoſſen, ſo wird ſie vom Waſſer abgeſchnitren und die Wurzeln, die nicht ausdünſten tonnen verfaulen. Gegoſſen darf alſo nur werden, wenn der Topf⸗ ballen auch gut ausgetrocknet iſt. Damit die Luft ungehindert 5 den Wurzeln hinzukann, gibt man den Pflanzen poröſe öpfe aus Ton, während Glas⸗ und Metallgefäße zu ver⸗ werfen ſind. Um zu erproben, ob auch der innere Ballen einen Waſſerzufluß ertragen kann, klopft man mit dem Knöchel gegen den Topf. Klingt der Ton hell, ſo iſt die Erde trocken, während feuchte Erde einen dumpfen Ton gibt. Das Gießwaſſer muß immer Zimmertemperatur haben. Pflanzen, die lange Triebe und blaſſe Blüten treiben, ſtehen zu warm Pflanzen mit fahl⸗grau⸗grünen Blättern zu kalt. Am beſten ſtellt man kranke Pflanzen ans Küchenfenſter, da ſie hier an der feuchtwarmen Luft am ſchnellſten geſunden. Zu den dankbarſten Zimmerpflanzen gehören wohl Alpenveilchen und Primel, die bei richtigem Gießen den ganzen Winter blühen. Die Azalie hält man am beſten im kalten Zimmer, bis ſie Knoſpen anſetzt, dann erſt bringt man ſie im wärmen Zimmer zum Blühen; die Kamille muß ebenſo behandell werden. Tulpen⸗ und Hyazinthen⸗Zwiebeln ſetzt man erſt nach Weihnachten in die Gläſer. Pakefe an Kriegsgefangene. Auf der kürzlich im Haag in Gefangenenfragen zwiſchen Vertretern der deutſchen und engliſchen Regierung ſtattgehabten Konferenz wurde zur Sprache gebracht, daß die Beſchädigung von Poſtpaketen und die Verzögerung ihrer Auslieferung an die Kriegsgefangenen dadurch hervorgerufen würde, daß der Inhalt dieſer Pakete einer beſonders ſtrengen Prüfung unterzogen werden müßte, da Grund zu dem Verdacht beſteht, daß die Pakete Gegen⸗ ſtände enthalten, die zur Vernichtung von Leben und Eigen⸗ tum beſtimmt ſind. Die britiſche Regierung hat nun eine Preſſeveröffentlichung veranlaßt, worin ſie erklärt, daß ſie eine Schädigung der Geſamtheit der Kriegsgefangenen darin erblickt, wenn ſolche Gegenſtände irgendwelchen Paketen an Kriegsgefangene beigefügt werden und bvaß ſie daher eine ſolche Maßnahme durchaus mißbilligt und verurteilt. Der britiſche Standpunkt wird deutſcherſeits durchaus geteilt und auch allen Angehörigen deutſcher Kriegsgefangenen dringend empfohlen. * Seltene Taler. Bei jedem Taler, welchen man in die Hand bekommt, ſollte man nie verſäumen, nachzuſehen, ob er aus dem Jahre 1861 ſtammt und das Bildnis König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen trägt. Da König Friedrich Wil⸗ helm IV. am 2. Januar ſtarb, ſind natürlich nur wenige Taler zus dieſem Jahre im Umlaufe und dieſelben werden heute don Numesmatikern bereits mit 30—50 Marf bezahlt. — Die Polizeiſtunde in der Silveſternacht. Das Miniſterium des Innern bat die Bezirksämter er⸗ mächtigt, in der bevorſtehenden Silveſternacht die Poli⸗ zeiſtunde ſtillſchweigend bis ſpäteſtens 1 Uhr zu ver⸗ längern, ſoweit hierzu ein Bedürfnis anzuerkennen iſt. — Das erſparte Getreide. Die geltenden Beſtim⸗ mungen über die Erfaſſung von Getreide und Mehl laſſen es bis jetzt noch als zweifelhaft erſcheinen, ob auch die vom Landwirt am Munde abgeſparten Vorräte der Beſchlagnahme unterliegen. Es iſt auf dem Lande üb⸗ lich, im Winter Vorräte für die längeren Arbeits⸗ tage des Sommers zu ſparen. Vom 1. November ab iſt nun der Eigenverbrauch auf 8 ½ Kg. für den Kopf und Monat herabgeſetzt. Es wäre unbillig, wenn Er⸗ ſparniſſe aus dieſer Menge herausgegeben werden müß⸗ ten, umſo mehr, als Nichtſelbſtverſorger Erſparniſſe ma⸗ chen dürfen. Eine amtliche Klarſtellung wäre daher er⸗ wünſcht.„ D Die Behandlung des 1917er. Profeſſor Dr. Meißner⸗Weinsberg rät bei der Behandlung der 1917er Weine im„Weinbau“ zu beſonderer Vorſicht: In den letzten Wochen ſind der Weinbauverſicherungsanſtalt eine Anzahl eſſigſtichiger und brauner Weine zur Unterſuchung zugeſandt worden. Beſonders ſind es Rotweine aus frü h⸗ eleſenen Trauben, die den Eſſigſtich zeigen, die ge⸗ ährlichſte aller Weinkrankheiten. Tie Fäſſer ſind jetzt nach Beendigung der Gärung ſpundvoll zu füllen, damit ſich nicht Kuhnen bilden und in Gemeinſchaft mit ihnen die Eſſigbakterien entwickeln und tätig ſein können. Haben Wirte Weine im Zapf, ſo ſollte die Hauptmenge der Fäſſer mit Wein ſpundvoll gefüllt ſein und nur ein kleines im Anbruch lagern. Unbedingt notwendig iſt es ferner, da ßijetzt die Weine aufmerkſam durchprobiert werden. In zweifelhaften Fällen laſſe man die Weine in einem chemi⸗ ſchen Laboratorium auf Eſſigſäure unterſuchen. Bei leich⸗ . tem Stich kann durch Paſteuriſieren des Weines dem Tortſchreiten der Krankheit Einhalt geboten werden. Hat an Weißwein mehr als 1,2 Grad, ein Rotwein meyr als 1,6 Grad Eſſigfäure im Liter, ſo iſt er im Sinne des Nahrungsmittelgeſetzes als verdorben zu betrachten, er kann durch Paſteuriſieren nicht mehr gerettet werden. Neujahrsbitte Für Zwei wenden wir uns heute mit eiuer Fürbitte an unſere Leſer, für zwei Perſoͤnlich⸗ ketten, die im Laufe der Jahre zu alten Bekannten ge⸗ worden ſind, für den Poſtboten und die Zeitungsboten. Ihr Geſchäft iſt gewiß nicht leicht und— wer nur einmal einen Tag lang— ſei es im ſtrengen Winter oder heißen Sommer, Briefe, Zeitungen uſw., austragen ſollte, der würde gar bald einſehen, daß der Beruf eines Briefträgers, eines Zeitungsboten ſogar, ein recht mühſeliger iſt. Gebe jeder nach ſeinem Vermögen. Auch die kleinſte Gabe wird gerne entgegengenommen, ſchon allein deswegen, weil man daran den guten Willen erkennt, andern eine Freude zu bereiten. Möge deshalb unſere Bitte nicht unerhört verhallen. Man ſteht zu Beginn des neuen Jahres ſo gern zufriedene Geſichter. Verantwortſſch für die Repaktſon dg. Zimmermann, Seckenheim UCVVCVCVCVCVVVVVVVVVVVUVVVVVVVVUVVCVCVEVEEEAEEEE ollesdlenſt-Oranung in der Kalbol. Kirche Montag(Silveſter). s Uhr abends Silveſterpredigt und Dankſagungs⸗ Andacht. Deufabr. 8 Uhr Frühmeſſe mit Predigt. ½10 Hauptgottesdienſt. 1 Ur Veſper. Collesdlenst-Oranung in der epangel. Rirche Neujahrstag. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Die Gemeindebibliothek iſt am Sonntag, den 80. Dezbr. von/ 11 bis ½12 Uhr offen. Todes-Anzeige. Gestern Abend ½8 Uhr entschlief nach kurzem, schwerem Leiden unsere liebe Mutter und Grossmutter Frau Barbara Stemmler geb. Volz im Alter von 68 Jahren 3 Monate. Seckenheim, 31. Dezember 1917. Familie Philipp Weissling „ Ooeorg Stemmler „ Peter Hörner. Die Beerdigung findet morgen, I. Jan. nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause Rosen- strasse 21 aus statt. CC Bekanntmachung. Bei der diesmaligen Markenaus gabe werden fuͤr Kinder bis zu 2 Jahren Zwiebackmarken ausgegeben. s darf in Hinkunft hierfür nur noch Zwieback bezogen werden. Für den Monat Januar iſt. die Verkaufsſtelle hier⸗ für bei Herrn Bäckermeiſter Sitzler hier, Roſenſtraße. Seckenheim, 31. Dezember 1917. Lebensmittelamt. D Heiunden und auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abzuholen iſt ein Naar Hand ſchuhe. Fürgermeiſteramt: Volz. ändlicher Credituerein Seckenheim. za s 424 ff 22272228827222222752772222357228725782 Kebrzzzzzzz52r4kr22 8 22 2225f Wegen Abschluss der Bucher bleibt unsere Kasse vom I. bis 15. Januar 1918 geschlossen. Der Uorstand. Sammel⸗Anzeiger unr für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkanfsgenoſenſchaft. Stricke und Tabakbindegarn werben auch an Nichtmitglieder abgegeben, Hühner⸗ weichfutter, Schweinemaſtfutter, Schilfrohrhexel, Oelkuchendüngermehl, Ruhrkohlenſchlamm, ſind im Lager vorrätig. Repskuchen wird am Mittwoch in kleinen Mengen, ſolange Vorrat reicht abgegeben. Der Vorſtand. Schulmädchen Schwarze Katze gesucht entlanien. für kl. Ausgänge z beſorgen.] Abzugeben Babnborsttasse Näh. schlesstrasse 12. l no. s. . 1 een: r f 7 ö 1 . 5 7 5 * 0 1 f 1 155 NS mnIs garn ö Meiner werten Kundſchaft, ſowie Freunden und Gönnern übermittle ich auf dieſem Wege die herzl. Glürkwünſche zum neuen Jaljre! Schuhhaus eickum. ä —— Allen unſern werten Gäſten, Freunden und Bekannten die herzlichsten wünſchen wir zum Jahreswechſel Familie Bernhard Joshag zr. Restauration„Zum Lokalbahnhef“ II 3, 18. J Stadt Sparkasse Sehioetxingen 1 Fameindeb AH, mA2dalAie he. es see ½ Harlatabe Ve, 28 ſ́́ſtelep lea. Al. Scat liabe Fiala en werden o Hage dar Ziaz allunſ an d 4% parzinst. Aassensiandaa: 12 U voraus,- Uke aaemiitag Aanltursiallo- feorg Röser, Jeckenhelm. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; g hafen à. Rk. S Ooccobecoece cee Sceceeeesee Verzinsung von dem auf ö die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- ooοοοοονοονιοοοοοοονανỹνg Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Nachbarſchaft wünſcht ein glückliches Neujahr! breblich& Herschler. 9 Se οοοο, ο ,uemee ee g Meinen werten Kunden von Seckenheim und Umgebung ſende ich die beſten Grüsse zum neuen Jahr! Heinrich Biegel. See ,nðοοοο Wir könsen anbieten: Dr. Heiner Eiweiss- Sunnenwürze Etwas Hochfeines zur Kräftigung aller Speisen und Suppen 20 22% Elweissgehalt. 1 4 7 1 0 ö ö Fleischbrüh- Kamillenthee Ersatzwürfal] Pfeffermtazthee Wardinen i. Dosen Haushaltungs- Sent off. 1. in Uldsera Fenehelthes etc. Himbeersaft Oorinthen Familienthee Sultaninen Tasohenmesser Apfelwein g. Ltr. 1— Rot-, Weiss- und Süssweine Punsche und LIköre. Grosse fluswahl in Zigaretten. Greulici 3 Hersdaler IHHannkeim H 2, f. Filiale Seckenheim Friedrichstrasse 59. stets vorrätig Trauer-Papiere. 4 m U II...... Der Dämon, Erzählung von Levin Schücking. 3 Jortſetzung.(Nachdruck verboten.) Das junge Mädchen rieb mit ihrem Zeigefinger eine Stelle ihrer Stirn über der Wurzel des feingeſchnittenen Näschens. Sie machte dazu ein nachdenklich vor ſich hin ſchauendes Geſicht: juſt ſo, als ob das Wort, das Aſten geſprochen, ihr an dieſer Stelle der Stirn ein leiſes Jucken verurſache. „Ich habe das Wort,“ fagte ſie langſam— es war offenbar, das Wort hatte mit der Stelle über der Naſen⸗ wurzel irgend einen geheimnisvollen Zuſammenhang— „ich habe es ein paar Mal von meinem Vater aus⸗ ſprechen hören, wenn er mir Andeutungen über ſeine Heimatsverhältniſſe machte.“ un„Das Wort: Fideikommißbeſitz bedeutet,“ verſeßte en. „Ach ja,“ rief ſie mit einer kindlichen Lebhaftigkeit „erklären Sie es mir.“ „Bedeutet,“ fuhr Aſten fort,„ein auf Treu und Glauben übergebener Beſitz— in der Vorausſetzung, daß der Beſitzer ihn unter Bedingungen, die in ſeiner Familie durch irgend einen Vorfahr feſtgeſetzt ſind, ge⸗ treulich an den Nächſtberechtigten weiter überliefern wird; daß er ihn nicht verkauft, verſchuldet, nicht an eine Menge Kinder verſplittert; und ein ſolches Verhältnis muß die übrige Welt dann reſpektieren. Die Gerichte ſchützen es.“ Das junge Mädchen ſah Aſten, während er ſo ſprach, ſehr aufmerkſam an: ſie hatte offenbar Zeit nötig, ſich dies gehörig klar zu machen. „Ah—“ ſagte ſie dann;„und woran ſehen Sie, daß dieſer Wald ſolcher Beſitz iſt? Es ſteht doch nicht auf die Stämme geſchrieben?“ „Nein— ich vermute es nur; die meiſten Rittergüter in dieler Manend find van 5 Beſchaffen beit aus „Sie werden nicht an die Kinder des Eigentümers verſplittert, ſagen Sie?“ „Nein, es erbt ſie nur der älteſte Sohn; ſind keine Söhne da, die älteſte Tochter allein. So bleibt das Ganze zuſammen und die Familie verarmt nicht.“ „Aber,“ fiel die Amerikanerin, die dies alles mit einer intenſiven Teilnahme anhörte, ein:„wenn einer das Ganze erbt, dann verarmen die andern, die nichts bekommen, ja erſt recht!“ „Das iſt freilich ſcharfſinnig genug bemerkt,“ gab Aſten lachend zur Antwort.„Die andern müſſen ſehen, wo ſie bleiben. Sie ſuchen Stellen im Staatsdienſt, im Heer, die Töchter verheiraten ſich— das Vatererbe aber bleibt unangetaſtet, oft viele Jahrhunderte hindurch bei c 7 75 und Stamm. Gefällt Ihnen die Einrichtung nicht?“ „O, ſie iſt ja ganz abſcheulich,“ rief ſie aus.„An des Vaters Erbe haben doch alle Kinder gleiches Recht! Das iſt eine Einrichtung, um alle Kinder undankbar und gehäſſig wider ihren eigenen Vater zu machen. Der Aelteſte, der alles bekommt, wird ſagen: ich habe nichts deiner väterlichen Liebe zu verdanken, ich habe mein Recht und du ſchuldeſt mir alles, was du beſitzeſt. Die andern aber werden ſagen: Du enterbſt uns alle, um den Aelteſten zu bevorzugen, und wenn es auch ein altes Herkommen iſt, es wird ſie doch tief kränken und erbittern.“ „Sie haben den Vorteil, daß der Name ihres Hauſes in Glanz und Anſehen bleibt. Man muß die Sache ein wenig idealer auffaſſen— Amerika, Fräulein, hat Sie zu ſehr an die praktiſche Seite des Lebens gewöhnt— Geld und Beſitz ſind da die höchſten Güter des Lebens, die den Wert des Einzelnen beſtimmen und auf den ſich alles Streben richtet. Wir in dieſem alten Lande denken noch nicht ganz ſo: wir laſſen idealere Dinge, die alte geheiligte Sitte, die Pietät, die an dem, was unſere Vor⸗ fahren gewollt haben, feſthält, die Ehre des Namens auch noch 5 elten; wir ſuchen der Väter Erbe zu wahren und 4¹ 1 475 „Ah,“ unterbrach ihn hier das junge Mädchen wieder mit dem ſpöttiſchen Zucken der Mundwinkel—„es ißt recht hübſch von Ihnen, alles, was Sie da ſagen. Gemiß ö von Ihnen. und Beſitz den Wert der Leute beſtimmen? O nein, mein Herr, da tun Sie Amerika ſehr Unrecht. iſt ganz anders da, wie Sie es ſich vorzustellen ſcheinen — und was man am höchſten achtet, das iſt wahre? a dung und Religioſität, nicht der Glanz und die Ge von— Namen! Wir ſchätzen den Mann, nicht ſeink Namen!“ f 1 Das junge Mädchen ſprach dies mit einer lebhaften Erregung: Ihre roſigen Wangen hatten eine höhere Fü bung angenommen, und während Aſten immer mehr 10 der Schönheit ihrer Züge betroffen wurde, fühlte er ſich zugleich eigentümlich angezogen von dieſer einfachen 0 türlichkeit, die mit ſo viel Offenheit ſo viel raſchen Mutter witz und geſunden Verſtand verband. Er mußte befelt⸗ nen, daß er vollſtändig von ihr geſchlagen ſei. d „Wäre Ihre Vorausſetzung wahr,“ ſagte er lächelnd, „ſo könnte ich, was Sie mir vorwerfen, nicht ganz 10 lehnen. Aber ich bin ſelbſt ein ſehr armer Mann ohn alles Fideikommißerbe!“ 3 5 „Wirklich? Und deshalb ſind Sie in das Heer ein, getreten?“ 1 „Nein, das nur, um das Vaterlan teidigen 1 helfen. Ich habe früher als Freiwillige gedient 57 g bin als Reſerve⸗Offizier eingetreten, als der Krieg began 4 Jetzt bin ich entlaſſen und muß nun mein Schickſal ſel gründen..“ 1 Gortſetzung folgt.]