( Funiaal, 5. Janlar 1018. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- une Feiertage. Der Aboanementspreis betcägt monatlin Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Yk. 2.25. CCCrCrCCC/ VcccCCccccccCcccc(/((/(ccc Amtsblatt Aer Bürgermeister amer Seckenheim, Nuesbelm, Necarhanses und Züälnges. Druck und Verlag non n, Kammern. Secfenßzeim In ferttoneprets. Mie einſpaltige Petttzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. dis Zelle. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Neruſprechanſchluß Pr. 16. CCC Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 4. Jan.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Faſt an der ganzen Front kam es zu lebhaften ämpfen der beiderſeitigen Artillerien. Klares Froſtwetter begünſtigte ihre Tätigkeit. Bei engliſchen Vorflößen, die öͤſtlich von Ypern und nördlich von La Baſſee⸗Kanal ſcheiterten, ſowie bei»igenen erfolgreicen Unternehmungen ſüdvsſtlich von Moeuvres und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maſchinengewehre eingebracht. Seit dem 1. Januar verloren unſere Gegner im Luftkampf und durch Abſchuß von der Erde 23 Flug⸗ zeuge und zwei Feſſelballons. Leutnant Loerzer errang ſeinen 20. Lufiſteg. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues. Mazedoniſcher und Italieniſcher Kriegsſckauplatz An der mazedoniſchen und italieniſchen Front keine beſonderen Greigniſſe. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Ceſchellerier Inlegeranorif. Rarlsruhe. 4. Jan.(WTB. Nichtamtlich). Veab⸗ ſichtigte Fliegerangriffe in der vergangenen Nacht auf Mannheim, Raſtatt und Freiburg ſcheiterten in unſerem Abwehrfeuer. Einige abzeworfene Vemben verurſachten deinen oder ganz unerheblichen Schaden. 1 Von den Fronten liegen heute wenige Meldungen von Belang vor; von größerer Bedeutung ſcheint di Nachricht zu ſein, daß die deutſchen Erkundungsvorſtöß bis an die Küſte, alſo in die Gegend von Lombartzyde ſich ausgedehnt haben.— In Frankreich holt man den letzten abkömmlichen oder unabkömmlichen Mann— aus genommen die Drückeberger— heraus an die Front. De Kriegsminiſter hat alle Soldaten der Jahrgänge 191. bis 1919, die in. Kriegswerkſtätten beſchäftigt waren an die Front geſchickt. Die Lage iſt alſo ſo, daß mar die Verringerung der Erzeugung von Heeresb'darf ii den Kauf nimmt, um nur die Schützengräben notdürfti, zu füllen.. Brigadegeneral Arthur Asquith, der dritte Sohn des früheren Miniſterpräſidenten, iſt nach einer Meldun⸗ aus London in der vergangenen Woche an der franzö ſiſchen Front ſchwer verwundet worden. General Asgquit! wurde bei Beſichtigung der vorderſten Schützengräber durch einen Granatſplitter der eine Fuß ee Die bei dem Fliegerancriff beſchädigte Carmine Kirche in Padua 18. wie die„Neue Züricher Je ung“ mel, det, von ben J nern ſchon längere Zeit als Militär devot verwendet worden— In Italien ſollen durch Flüchtlinge die Pocken verbreitet worden ſein. In einem„Rückblick auf das Jahr 1917“ gibt Oberf Egli in den„Bafler Nachr.“ folgende Ziffern über die Streitkräfte der Entente: Im Winter 1917 haben die alliierten Mächte An⸗ ſtrengungen gemacht, um ihre Ueberlegenheit über der Vierbund noch mehr zu vergrößern. Im Oſten war die ruſſiſche Armee von Kriegsbeginn bis in die erſter donate des Jahres 1917 auf etwa 2780 Infanterie ataillone angewachſen. Nach einer auf amtliche Queller geftützten Mitteilung in der„Nuova Antologia“ hatte di, anfänglich kaum 40 Diviſionen zählende italieniſche Armee eine Stärke von 3 ½ Millionen Mann mit 600. Geſchützen erreicht. Die engliſche Armee iſt zu Be ginn des Krieges mit vier Diviſionen und ohne ſchwer⸗ Feſchütze auf dem Schlachtfelde von Mons erſchienen. Anfangs 1917 zählte ſie in Frankreich und Flandern 1 959 70 Diviſionen und eine unbekannte Menge von 70 ſchüten aller Art. Frankreich konnte etwas über 1 Diviſionen im Auguſt 1914 in den Kampf ſenden. 3 deren Zahl wurde bedeutend vermehrt, wozu noch die faſt völlige Neuſchaffung einer mächtig ſchweren Ar erie kam. Rumänien hat im Auguſt 1916 600 O00 dn in den Kampf geworfen, die allerdings zu Beginn fecht eures 1917 ſchon etwa zur Hälfte außer Ge⸗ 3 1 75 waren. Auch Belzten, Serbien und Monte Betra 99 für die großen Ereingiſſe nicht mehr in des Jahr Aber alles zuſammengerechnet war zu Beginn ir 1917 auf Seiten der Alliierten eine ſolch⸗ 8 10 enheit vorhanden, daß dieſe tatſächlich den Aultigen Saben konnten, daß das Jahr 1917 den end⸗ a bere⸗ bringen werde, obwohl die Schlacht an der ie bereits ein Ende genommen batte, das nicht nur richt den hochgeſpannten Erwartungen entſprach, ſondern ꝛher eine Steigerung der deutſchen Widerſtandskrait zeig⸗ e. Als dann das Frühjahr kam, folgte für die Alliier⸗ ten eine Enttäuſchung nach der anderen. Zum Schluß ſeines Artikels ſagt Oberſt Egli: Und ſo muß man ſich denn fragen, was hoffen die Al⸗ liierten noch zu erreichen, nachdem es ihnen nicht möglich geweſen iſt, unter viel günſtigeren Be⸗ dingungen die Mittelmächte zu beſiegen? . 5 1** 5 1 Die Ereigniſſe im We Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris. 3. Jan. Amtlicher Bericht von Geben nachmittag: ei einem gelungenen Handſtreich in der Gege nördlich von Courtecon gaben wir Jefangene eingebracht.— Flugweſen: In der g acht wurden 4 deutſche Fluazeuge abaeſchoſſen. Der engliſche Tagesbericht. WB. London. 3. Jan. Heeresbericht vom 2. Januar Der Feind verſuchte geſtern abend einen Vorſtoß gegen eine unſerer Poſten in der Nähe von Appy, wurde aber zurück getrieben, bevor er unſere Gräben erreichte. Das Neujahrſchießen der Engländer. Der Berichterſtatter der„Times“ bei der briti ſchen Armee in Frankreich meldet: Das neue Jahr wurde von den britiſchen Truppen mit einem plötzlichen Orkan von Geſchützfeuer eingeleitet. Um Mitternacht wurden 12 Salven aus 12 Batterien abgegeben. Daber wurden be ſtimmte Punkte planmäßig beſchoſſen, während die leich ten Geſchütze einen Regen von Schrapnels über das ganze Gelände niedergehen ließen. Die Deutſchen antworteten auf dieſelbe Weiſe, oder indem ſie mehrere Minuten lang ein Gardinenfeuer abgaben. Die Ruſſen dürfen nicht heimkehren. TLDondon, 3. Jan. Die Ententemäche haben di Forderung Rußlands, die ruſſiſchen Truppen aus Frank, reich zu entlaſſen, abgelehnt. Die Truppen ſollen nach England gebracht werden. 88 1 — Der Krieg zur See. Berlin, 2. Jan. Im engliſchen Kanal und in Atlantiſchen Weltmeer wurden 4 Dampfer, 3 Segler und 2 Fiſcherfahrzeuge verienkt. London, 3. Jan.(Reuter.) Eine Mine wurd borgeſtern in der Pegwell⸗Bai zwiſchen Deal und Rams, gate an Land geſpült. Sie explodierte, als man ſi aus dem Waſſer holte. 7 Perſonen wurden getötet, 20 verwundet. Auch einige Häuſer wurden zerſtört. Di⸗ Erſchütterung wurde auf mehrere Meilen Abſtand geſpürt Der Krieg mit Italien. WTB. Rom. 3. Jan. Heeresbericht vom 2. Januar: Wäh⸗ tend des Tages gewöhnliche Artillerietätigkeit. und bri.iſche Batterien verurſachten eine Exploſion zweien ſeindlicher Munitionslager. Bei Jontigo und ſüdlich von Coneglio griffen engliſche Patrouillen einen Bechert Vor⸗ doſten an, fügten dem Feinde Verluſte zu und brachten einige Gefangene zurück. Feindliche Truppenverſchiffungen, die das echte Piaveufer gegenüber Inteſtadura 91 gewinnen ſuchten. würden durch unſer Feuer zerſtreut. Flieger und engliſche Batterien ſchoſſen drei feindliche Flugzeuge ab. Zwei weitere wurden im Kampfe mit italieniſchen und franzöſiſchen Fliegern abgeſchoſſen. W der Nacht einige Bomben auf Meſtre ind Treviſo und bewarfen Baſſano Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 3. Jan. Die Agentur Milli erfährt aus dem Yemen(Arabien): Die bei Aden operierenden Truppen ſegten ihre heldenhaften Un⸗ iernehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Fair mit außerordentlicher Hingebung teil⸗ tehmen. In der ganzen Provinz herrſcht Sicherheit. Ein Verſuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida aus⸗ zuſchiffen, iſt zurückgeſchlagen worden. Seitdem geht die Niſtenſchiffahrt ungehindert vor ſich. Die Treue des Yman Vahta gegen das Kalifat und die Bedeutung ſeiner Dienſte verdienen jedes Lob. Aſir und die benachbarte Begend ſtehen außerhalb des aufrüh v eriſchen Einfluſſes des Scherif Idris, der über keine Anhänger mehr ver⸗ fügt und in ſeiner Umgebung nicht gern geſehen iſt. ———— Neues vom Tage. Wichtige Vorträge beim Kaiſer. Berlin, 3. Jan. Geſtern nachmittag empfing den ſaiſer den Reichskanzler Tr. Grafen von Hertling, der Generalſeldmarſchall von Hindenburg, den Generalquar⸗ tiermeiſter Ludendorff, den Staats ſekretär Graſen Roe⸗ dern und den Staatsſekretär Dr von Kühl mann zu ge⸗ meinſamem Vortrag. Generalfeldmarſchall Woyrſch. N Borlin, 3. Jan. Tas Militärwochenblatl meldet: Beneraloberſt v. Wo yrſch iſt zum Generalfeldmarſchall befördert worden. ö 3 f a — Italieniſche warfen feindliche Fliegen A N Stiftung. München, 3. Jan. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach hat für den Kongreß⸗ und Bibliothekſaal des Deutſchen Muſeums in München eine halbe Millios Mark geſtiftet.. a Talaat Paſcha in Verlin. f Konſtantinopel, 3. Jan. Der Großweſir Tala Paſcha iſt nach Berlin abgereiſt, von wo er ſich zu 155 Friedensverhandlungen nach Breſt⸗Litowsk begeben wird. Breſt⸗Litowsk, 3. Jan. Eine ukrainiſche ab ordnung iſt zur Teilnahme an den Friedens verhand⸗ lungen hier eingetroffen. Die polniſchen Sachverſtändigen. Berlin, 3. Jan. Zu dem Wunſche der polniſchen Regierung, an den Friedensverhandlungen teilzunehmen, wird berichtet, daß es den Polen ermöglicht werden ſoll, zu den Beratungen von Sonderfragen bei den Friedens⸗ berhandlungen von Fall zu Fall je nach dem Gange der Verhandlungen Sachverſtändige zu ſchicken. 3 Spionage gegen Deutſchland. Kopenhagen, 3. Jan. Wegen Spionage und vucheriſchen Handels mit Schmugglerwaren wurden hier eine ganze Anzahl von Perſonen, die in Dänemark leben, zu Gefängnisſtrafen verurteilt. Wie ein Blatt mitteilt, handelt es ſich um militäriſchen Nachrichtendienſt für Rechnung Englands und Rußlands. Die Spione hatten ich an Küſtenſtellen, u. a. im Hafen von Rodby, ein⸗ zeniſtet, von wo ais ſie in der Lage waren, deutſche Schiffsbewegungen und auch die Handlungen der deut⸗ ichen Kriegsflotte zu beobachten. Einer der Spione hat auch aktive Spionage gegen militäriſche däniſche 2 lagen vorgenommen. 2 L Der Vatikan gegen die Fliegerangriffe. Frankfurt, 3. Jan. Der„Oſſervatore Romano“, das amtliche Blatt des Vatikans, veröffentlicht eine amt⸗ liche Note gegen die Fliegerangriffe auf italieniſche Städ te, die völkerrechtswidrig ſeien.— Dazu bemerkt dit „Frankf. Zeitung“, der Vatikan habe bisher gegen din Beſchießungen offener deutſcher Städte nicht proteſtiert, auch dann nicht, wenn ihnen, wie in Karlsruhe, eine große Zahl unſchuldiger Kinder zum Opfer fiel. Man dürfe aber kaum annehmen, daß der Papſt das Leben dieſer Kinder geringer einſchätze, als die Kirchen von Padua, und daß er etwa die Gefährdung des Freiburger Münſters weni ger bedauere, als die der Meiſterwerk⸗ Donatellos. Furcht und Haß. 5 5 Maßregel nicht betroffen., Wafhington, 3. Jan.(Reuter.] Der britiſche Bob ſchafter in Wafhington, Spring Rice, zieht ſich ins Privatleben zurück. f 5 i 0 Japan und die Entente. 1 London, 3. Jan. Zwiſchen Japan und der Entente ſind nach Neuyorker Mitteilungen Verhandlungen einge⸗ leitet, um die japaniſchen Frachtſchiffe, die ſeither Muni⸗ tion nach Rußland beförderten, für den Verkehr auf dem Atlantiſchen Weltmeer zugunſten der Entente zu ge. Japan und Rußland.„ Bern, 3. Jan. Das„Berner Tagebl.“ berichtet aus Tokio: Tie japaniſche Regierung beſchloß, die 52— diplomatiſchen Beziehungen zur neuen ruſſiſchen Regie⸗ rung in vollem Umfange wieder aufzunehmen. Der ja⸗ paniſche Botſchafter wird in den nächſten Tagen in dieſem Sinne Erklärungen in Petersburg abgeben.(Dieſe Nach⸗ richt wurde bisher von der Entente nicht freigegeben. winnen. 0 — —— Bavuernreiſen. Von Rudolph Straß. Die Hand an der Drehbank reicht der Hand am Ge⸗ ſchütz die Granate. Die Hand am Geſchüß ſchirmt die Hand am Pflug. Die Hand am Pflug füllt die Hand an der Drehbank mit Nahrung. In dieſer Hände Kette liegt Deutſchlands Sieg. An dieſer Dreieinigkeit von Schützengraben, F.ebrikſaal und Acker zerſchellt die feind⸗ liche Welt. f 5 Das muß, wie der feldgraue Krieger und der For⸗ mer in der blauen Bluſe, auch der deutſche Landmann wiſſen. Er muß den Zuſammenhang zwiſchen Gewehr knall, Hammerſchlag und Spatenſtich ſo deutlich erkennen daß er ſich im Geiſt in Reih und Glied fühlt, wenn e⸗ einſam auf dem Felde wirkt. 1 Ungeheures, veinahe Uebermenſchliches geſchah auch auf Deutſchlands Feldern in dieſen Kriegsjahren. Der Fernerſtehende, der Städter, vermag es nicht zu wiſſen was das heißt: die deutſche Landwirtſchaft im Krieg ohne Knechte und Geſpanne, ohne Kunſtdünger und Kraftfutter, die Landwirtſchaft mit Mangel an Benzin und Kohler und Petroleum, die Landwirtſchaft mit Greiſen, Frauen, Halbwüchſigen und Ruſſen. And mehr: de. Bauer hängt am Alten. Seit Men⸗ ſchengedenken war er gewohnt, auf ſeinem Hof wie in einem kleinen Königreich frei zu ſchalten. Kein Stand hängt ſo innig am Eigentum, iſt mit ihm ſo verwachſen wie der bäuerliche. Nun wurde ihm im Krieg Eigen⸗ tum enteignet, beſchlagnahmt, die Preiſe feſtgeſetzt, ſein eigener Verbrauch ihm vorgeſchrieben. Strenge Strafen drohten.„Es mußte ſein!“ hieß es.„Jeder Lebensmittel⸗ zug in die großen Städte und Induſtriebezirke iſt ſe wichtig wie ein Munitionstrausport an die Front!“ Ja, aber warum? Es gibt in den Fabriken Leute, die eſſen und trinken wollen. Freilich! Aber die Leute hat es dort im Frieden doch auch ſchon gegeben! Eher mehr als jetzt, wo die meiſten Männer im Felde ſind! Alſo warum ſoll alles nicht auch jetzt ſo gehen wie im Frieden? Von der rieſenhaften Ausdehnung unſerer Rüſtungswerkſtät⸗ ten, der ſchwindelnden Höhe der jetzigen Arbeiterzahlen kann der Landmann keine genügende Vorſtellung beſitzen. Wo, zum tiefen Bedauern der deutſchen Landwirtſchaft ſelbſt, Lebensmittel auf dem Lande pflichtwidrig zurückge⸗ halten oder verbraucht wurden, da hatte es faſt aus⸗ ſchließlich ſeinen Grund in der Unkenntnis, in dem Man⸗ gel an Aufklärung. ö 8 Man kann den daheimgebliebenen Landmann nicht an die Front führen, ihm nicht das Mündungsfeuer zei⸗ gen, das da raſtlos blitzt, ihn nicht den ewigen Abſchuß und Einſchlag hören laſſen, kann ihm nicht die Orte weiſen, wo die Granaten verbraucht, wohl aber die Orte, wo ſie gemacht werden. An der Maſſe dieſer Granaten, an dem Umfang der Betriebe ermißt er die Größe un⸗ ſeres Verteidigungskrieges erfaßt er Zahl und Anſturm unſerer 1200 Millionen Feinde, begreift er, daß alles getan werden muß, um dieſe Männer und Frauen, die den Kriegern draußen die Waffen ſchmieden, leiſtungs⸗ fähig zu erhallen. Dem deutſchen Landmann dieſe volle Einſicht zu vermitteln, damit er ſie daheim weiterverbreite, das iſt der Zweck der von den zuſtändigen militäriſchen Be⸗ ſehlsſtellen der Heimat eingerichteten Bauernreiſen, don Beſuchen ſachverſtändig geführter Gruppen deutſcher Landwirte in deutſchen Rüſtungswerkſtätten. Die Fabrik kann nicht zum Bauern aufs Feld hin⸗ aus tenaunen, aber der Jauer in die Fabrik. Angeſehene Männer eines Dorfes ſind es, die ſich an dieſen lehr⸗ reichen und erfolgreichen Reiſen beteiligen. Da iſt das Fabriktor. Kann man ſich wundern, venn ſie ſich ihm mit vorgefaßter Meinung nähern? Die Arbeit da drinnen iſt ſchwer. Ja, aber gibt es denn ſchwerere Arbeit auf der Welt als Bauer:trerk? Un⸗ zeſund? Wir müſſen auch in Regen und Sonnenbrand ſchaffen! Gefährlich? Der Landwirt arbeitet auch zwi⸗ ſchen Maſchinen, mit ſtürzenden Bäumen, ſtößigen Stie⸗ ten, kippenden Heuwägen! Und wie gut wird die Arbeit da drinnen bezahlt! Da kommt die Landwirtſchaft nicht mit! Die Beſucher treten ein. Bleiben ſtehen. Welch feuriges Bild der Unterwelt leuchtet ihnen aus dem Flammenſchein der Oefen entgegen! Welch irrſinniges Durcheinander von Tönen empfängt ſie! Welch ſengende bitzwellen wie daheim vor dem Backofen! Welch zit⸗ lernde, rußige Luft! Sie gehen weiter. Sehen mit Staunen die unermeßliche Werkſtatt des Kriegs. Und dies iſt doch nur eine unter Hunderten und Tauſenden. Sprechen können ſie kaum mit einander in dem ungeheu⸗ ren Lärm. Aber wenn ſie wieder im Freien ſind, in der plötzlichen, feltſamen Stille und Kühle, dann nicken ſie ſich wohl zu: Gewiß! Die Sonne ſticht zur Erntezeit heiß! Aber was iſt ihr Strahl gegen vie 1700 Grad Hitze aus dem glühenden Ofen, die noch auf dreißig Schritt das Geſicht verſengt? Der Schwung der Senſe koſtet Schweiß. Aber anders als in friſcher Luft und Morgenkühle rinnt er hier, zwiſchen den Bodenflämmchen der Tiegel, von den Körpern der arbeitenden Männer. Der Dreſchſatz daheim dröhnt, die Häckſelmaſchine rattert. Aber was iſt das gegen das ſinnverwirrende Getöſe in der Munitions⸗ fabrik, vom Morgen bis zum Abend, von Tag zu Tag? Mit andern Worten: die Arbeit an ſich iſt auf dem Feld wie in der Fabrik ſchwer, im allgemeinen vielleicht gleich ſchwer, aber die Bedingungen, unter denen die Ar⸗ it geſchieht, ſind ungteich ſchwerer in der Fabrik. Be⸗ anſpruchen nicht nur die Muskeln, ſondern auch durch Lärm, Staub, Glut, Gefahr die Nerven. Verlangen als Gegengewicht ausgicbige Nehrung. Auf ben Schlacken⸗ n rings um die Fabrik ſproßt kein Kornhalm. Die Nahrung muß vom Lande kommen. Im Sinn und Aufruf unſeres Feldmarſchalls Hindenburg. Der Land mann, der die Munitionsfabrik verläßt, verſteht jetz! doppelt die goldenen Worte des großen Mannes und trägt ſie in Zukunft im Herzen. Er weiß: Deutſchland braucht die Rüſtungswerkſtätten, um zu leben. Die Küſtungswerkſtätten brauchen dich, du deutſcher Bauer, wie du ſie! Mit jedem Pfund Butter, das du in die Fabrik ſchickſt, ſicherſt du dein eigenes Dach überm Haupt. Mit jedem Scheffel Korn, den du ablieferſt, ſchirmſt du Weib und Kind. Mit jeder Speckſeite, die du ſpendeſt, wehrſt vu Senegaleſen und Engländer von dei⸗ tem Feld. Butter, Korn, Speck, Fleiſch, Ei, Milch, Ales wird dort drinnen zur Rüſtung des Kriegs, zu Granate, Lokomotive, Tauchboot, 42er, Flugzeug, Tor⸗ edo— zum Feindestod und zu deutſchem Sieg. Ein zerpflücktes Kleeblatt. Vor einem der großen engliſchen Häfen im Weſtausgang des Fanals lag in den Oktobertagen eines unſerer U⸗Boote auf Lauer⸗ Fßellung. Im Oſten dämmerte der erſte Schein des jungen Tages, und die wenigen Lichter, welche die Nähe des Hafens und der be⸗ wiebs reichen Stadt verkündeten, verlöſchten. Da tauchte am Hori⸗ * zont der maſſige Rumpf eines tiefbeladenen Dampfers auf, ber mit ziemlicher Geſchwindigkeit weſtwärts ſtrebte. Unbemerkt vom Gegner fuhr U.. zum Angriff und ſandte den verderbenbrin⸗ genden Torpedo aus dem Rohr, der ſich krachend in die Mitte des ahnungsloſen Dampfers einbohrte und unter lauter Detonation die Schiffswand auseinanderriß. Schnell begann der Dampfer zu ſinken, und kaum fünf Minuten nach dem Torpedoſchuß richtete er ſich mit dem Hinterteil hoch auf und ſchoß hinab in die Tiefe. Darauf ging das U⸗Boot an das Rettungsboot heran und ſtellte feſt, daß das geſunkene Schiff ein ganz neuer bewaffneter Dampfer war, der ſich mit wertvoller Ladung auf der Reiſe von England nach Newyork befand. Wieder kehrte das U⸗Boot auf ſeine Warte⸗ ſtellung zurück. Einige Stunden ſpäter kam ein anderer Dampfer in Sicht, auf den ebenfalls ſogleich ein Angriff unternommen wurde. Auch jetzt gelang es wieder, den Torpedo vollkommen un⸗ bemerkt abzuſchießen. Kaum hatte er den Dampfer getroffen, als dieſer abdrehte und Alarmſchüſſe abgab, jedenfalls um Be⸗ wachung herbeizurufen. Anſcheinend hatte der getroffene, etwa 6000 Tonnen große Dampfer die Abſicht, nach den nur zwei See⸗ meilen entfernten Sandbänken hinzufahren und ſich auf dem weichen Grund aufzusetzen. Inzwiſchen war jedoch vom Weſten ein weiterer Dampfer von etwa 3000 Tonnen aufgetaucht, der in dem Glauben, daß das ſinkende Schiff auf eine Mine galufen ſei, nicht heranzukommen wagte. Der torpedierte Dampfer gab jedoch jetzt ſeine Abſicht. auf die Sandbank zu laufen, auf und bat ſeinen Kollegen durch Signalflaggen, ihn ins Schlepptau zu nehmen. In aller Ruhe wartete U... die weiteren Maßnahmen der beiden Engländer ab und ließ ſie alle Vorbereitungen zum Schleppen treffen. Kaum war jedoch die Verbindung hergeſtellt und das dicke Schlepptau begann ſteif zu werden, als auch ſchon wieder ein Torpedo aus dem Rohr ſchnellte, der unter einer ſehr ſtarken Detonation und großer Rauchentwicklung in dem Rumpf des ſchleppenden Dampfers zerbarſt. Nun befanden ſich beide Dampfer im ſinkenden Zuſtand. De zuerſt torpedierte ſchien jedoch noch über eine ziemliche Schwimmfähigkeit zu verfügen, ſo daß der Kommandant des U-Bootes, um ein Einſchleppen auf jeden Fall zu verhüten, ſich zum Fangſchuß entſchloß. Da entdeckten die Eng⸗ länder auch zum erſtenmal das Sehrohr und eröffneten nun ein regelloſes Feuer, wodurch U... zum Untertauchen gezwungen wurde, umſomehr, als jetzt auch zwei Bewacher herannahten. Doch die Arbeit war getan; denn als das U-Boot ungefähr eine halbe Stunde ſpäter wieder auftauchte, war von den beiden Dampfern nichts mehr zu bemerken. Beide waren inzwiſchen in den Wellen verſunken. Nur die beiden Vewacher trieben noch in ziemlicher Entfernung herum und waren anſcheinend auf der Suche nach dem U-Boot. Dieſer fruchtloſen Tätigkeit konnte man ſie ruhig weiter überlaſſen. Deshalb lief U... nun nach Süden ab, um ſeine Tätigkeit nach einer anderen Stelle zu verlegen. Der Tag, der ſo vielverſprechend mit der Verſenkung von drei beladenen eng⸗ liſchen Dampfern mit zuſammen etwa 23 000 Tonnen begonnen hatte, ſollte noch weitere Erfolge zeitigen. Vermiſchtes. * Der Tod im Tank. Ein Kriegsberichterſtatter aus dem Weſten gibt einen ſchaurig⸗anſchaulichen Begriff von dem Tode im Tank, jener wandelnden Feſtung, von deren Wir⸗ kung ſich unſere Feinde ſo viel verſprachen, die aber längſt durch die Wirkung unſerer neuen Flachbahngeſchütze aufge⸗ hoben iſt. Er ſchildert uns einen Tank, der zerſchoſſen auf dem Schlachtfelde liegt und ſagt, ſein Anblick ſei wohl das Furchtbarſte, was je in einem Krieg an Vernichtung vor⸗ kommen kann. Nur ein Treffer, ſchreibt er, ſitzt in dem Tank, und vielleicht hat die Beſatzung noch an die Möglichkeit eines Entrinnens geglaubt und ſich dem Ausſchlupf zugewendet— alle auf einmal! Eine Exploſion hätte die Leiber wohl mehr nach oben und gegen die Wände des Keſſels, in dem die Mannſchaft ſitzt, geſchleudert; der Ausſchlupf, ein Schlitz von etwa 60 Zentimeter Höhe und 1.30 Zentimeter Breite, be⸗ findet ſich aber ganz unten auf der rechten Seite. Die Pan⸗ zerplatten, die dieſen Schlitz umrahmen, umrahmen auch das grauenhafte Bild des Schickſals der acht Leute. Dicht inein⸗ ander geflochten, wie bis zum letzten Atemzuge mitein⸗ ander ringend, bilden die Leichen eine einzige unent⸗ wirrbare Maſſe gewaltſam gedrehter ineinander verflochtener Leiber; aus den verkohlten Uniformfetzen ragen angeſengte Knochen heraus, die Haare ſind von den Schädeln wegge⸗ brannt, das Auge kann keinen einzigen Körper in ſeinem Verlaufe feſtſtellen, ein unentwirrbarer Knäuel! Und in dieſe Maſſe hinein, wie ein Rieſenbeil, ſchneidet eine mit ungeheurer Wucht geſtampfte Stahlplatte des Tanks. Und wenn ſie auch nur Bruchteile einer Sekunde dieſes Unterganges bei Bewußtſein erlebten, ſo haben ſie Höllenqualen ausgeſtanden, die jede Phantaſie der Höllenmaler und Dichter als kindliche Einfälle erſcheinen laſſen. Der Schlitz in dem Tank— welch entſetzliche Anklage für die, die unſer Friedensangebot mil Hohn zurückwieſen und immer neue Hunderttauſende in den Tod ſenden! f Die bekannteſte belgiſche Zeitung war vor dem Kriege die Independanee belge, die jetzt ihr Erſcheinen eingeſtellt hat. Sie war von Anfang an eine franzöſiſche Gründung in Brüſſel Urſprünglich hieß ſie„L'Independant“; ſeit 1843 nannte ſie ſich„Belgiſche Unabhängiakeit“, um ſich einen patriotiſchen Anſchein zu geben. In Wirklichkeit waren die Beſitzer und Hauptmitarbeiter des Blattes ſtets Franzoſen. Dem ent⸗ ſprach dunn auch der Inhalt; außer Belgien nahm Frank⸗ reich darin den breiteſten Raum ein, während über Deutſch⸗ land nur das Notdürftigſte und auch dieſes noch in falſcher oder gehäſſiger Form berichtet wurde. Das war um ſo mehr zu bedauern, als keine andere belgiſche Zeitung ſo viel ins Ausland drang. Bei Beginn des jetzigen Krieges zog ſich das Blatt zuerſt nach Gent, dann nach Oſtende und ſchließ! nach London zurück. Während es früher ſeine Gehäſſigkeit gegen Deutſchland mehr oder weniger verſteckt halten mußte, konnte es ſeither kröftig auf die Deutſchen ſchimpfen, bis ihm allmählich der Atem ausging. Die franzöſiſchen Kapi⸗ taliſten wollten offenbar keine weiteren Opfer für eine ver⸗ lorene Sache bringen. »Landſturmmann Beethoven. In Wien ſtarb in einem Garniſonlazarett der 46 Jahre alte Landſturminfanteriſt des Deutſchmeiſterregiments Karl Julius Maria v. Beethoven, der 1870 in München geboren und ein Großneffe des großen Beethoven iſt. Seine Eltern lebten ſpäter in Wien; er ſchlug ſich jahrelang als Gelegenheitsjournaliſt durch, zuerſt in Paris, ſpäter in London, wo er 1915 ausgewieſen wurde; dann kam er nach Wien. Dort lebte er furchtbar verkommen, in Schmutz und Elend mittellos, bis er 1916, 46 Jahre alt, als Landſturmmann eingezogen wurde. Er war total ver⸗ loddert und trat mit einem ſchweren Fußleiden, das er ſtark vernachläſſigt hatte, beim Militär ein. Bald kam er in ein Lazarett, da bei ihm eine Blutvergiftung feſtgeſtellt wurde. Trotz aller ärztlichen Kunſt und Pflege iſt er dort verſtorben. Verbrechen eines Kriegsgefangenen. Auf dem Ritter⸗ gut Groß⸗Liſſen im Kreiſe Frauſtadt in Poſen waren in der letzten Zeit auf unerklärliche Weiſe acht wertvolle Pferde ein⸗ gegangen. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß ein auf dem Gut beſchäftigter Kriegsgefangener den Pferden tödliche Verletzungen beigebracht hatte. Jedes Pferd hatte einen Wert von 4000 Mark. Ein Sprachwunder. Von einer wunderbaren Erkran⸗ kung und einer noch wunderbareren Heilung weiß der„Mer. cure de France“ zu berichten.„Ein kleiner enaliſcher Zunge 1 88 88 1 2 8 harte irfolge eines Sturzes nicht nur das Gedächtnis, ſondern auch die Sprache verloren. Nach einem Monat fand er, ohne irgendwelchen äußeren Anlaß, das Sprechvermögen wieder Seltſam aber war, daß der Junge, der niemals franzöſiſch gelernt hatte, jetzt nur noch franzöſiſch ſprechen kann. Sein Großvater väterlicherſeits war Franzoſe geweſen, aber der Vater iſt in England geboren und kann kein franzöſiſchee Wort. Die Mutter ſtammt aus einer alten engliſchen Fa⸗ milie. Jetzt ſteht die Familie vor einem merkwürdigen Problem, da die Eltern ſich mit ihrem Sohne nicht verſtän⸗ digen können. Sie werden alſo entweder dem Jungen eng⸗ liſch Unterricht geben laſſen, oder aber ſelbſt Franzöſiſch lernen müſſen.“ . Eine Ehrenerklärung. Ein Schwede aus einem kleinen Städtchen war vor den Richter geladen worden, weil er in Gegenwart mehrerer Zeugen geäußert hatte, die Magiſtrats⸗ mitglieder ſeien zur Hälfte Eſel. Er wurde dazu verurteilt, dieſe Beleidigung zurückzunehmen und einen entſprechenden Widerruf in die Zeitng des Städtchens einrücken zu laſſen. Tags darauf ſtand in dem betreffenden Blatte folgendes zu leſen:„Unterzeichneter erklärt hiermit, daß er Magiſtrats⸗ mitglieder zur Hälfte nicht für Eſel hält.“ 8 Kriegshumor. An unſere Gebirgsfront gehört der Ge⸗ birgsſtock zur ſtillſchweigend geduldeten Ausrüſtung des Mannes. Nun bekamen wir einen neuen Abſchnittskom⸗ mamdanten, dem der Ruf vorausging, daß alles Unmili⸗ täriſche ihm von Grund aus verhaßt war. Schon auf dem Wege zur Stellung begegnete ihm ein biederer Landſtürmer, 2 der auf ſeinen Knotenſtock geſtützt, wacker fürbaß ſchritt. Nicht eben ſacht haucht ihn der Allgewaltige an:„Haben Sie ſchon einen Soldaten mit dem Stock geſehen?“—„Jawohl, Herr General,“ war die unentwegte Antwort,„den alten Fritz.“ — Der Gebirgsſtock wurde weiter ſtillſchweigend geduldet. Der Feldgraue und ſein Kind. Dem„N. T. wird ge⸗ . Mit Ausbruch des Kriegs mußte in einem Dorf er Steinlach auch der Bauer Jakob R. von 5 Frau Marie und ſeinem 2 Monate alten Mariele Abſchied nehmen. Die große und die kleine Marie haben in den zwei erſten Kriegsjahren den Vater nur in zwei kürzeren Urlaubs⸗ a eiten daheimgehabt, und das kleine Mariele konnte dem 80 amen„Vater“ offenbar nicht die rechte Deutung* winnen. Nun hat ſich nach einem weiteren Kriegsjahr der Vater wieder in Urlaub angemeldet. Er kommt einige Stunden vor der feſtgeſetzten Zeit die Dorfſtraße herauf. Eine getreue 3 r —— 26. e Seton e — Nachbarin ſieht ihn kommen, eilt dem nach rechts und links 9 rößenden Feldgrauen voraus und ruft reudig erregt die i reppe hinauf:„Marie. det Jakob kommt!“ Das kleine 2 Mariele merkt daß dies für die Mutter eine freudige 70 Botſchaft iſt und ruft„der Spur nach“ kindlich vergüngt 5 auch:„Mueder. dei Jakob kommt!“ chon in den erſten 5 Tagen aber zeigt der Jakob, daß er mit den Erziehungs⸗ rundſätzen der Mutter nicht ganz einverſtanden iſt. Damit N N 15 aber das Mariele nicht ganz einverſtanden geweſen zu 81 ein und die Mutter ſtellt ſich ans offene Fenſter und 8 macht ihrem gepreßten und etwas beleidigten Herzen dort 5 inaus etwas Luft. Da kommt denn Mariele aus dem 0 Schmollwinkel hervor. du't die Mutter an der Schürze und 0 ſagt:„Mueder, ſag u deim Jakob. er ſoll jetz wieder 5 in ſein Krieg!“ Dieſe kindlichen Worte bewirkten bei er Mutte mehr als eine lange Predigt. Sie drehte raſch den Kopt und mit einem Blick auf ihren Jakob ſagte fle: „Nei“. Mariele. dös ſag ei net!“ Ein leichter, viel agender Händedruck ſagte dem Urlauber, daß er in ſeine väterlichen Rechte eingeſezt ſei, und das Erziehungsgeſchäft wurde in 8 häuslicher Eintracht nach gleichen Grundſätzen geregelt. 55 Erdbeben. In Neu⸗Paktos gegenüber von Patra in Gris⸗ A 9 hal ein heftiges Erdbeben zahlreiche Häuſer zerſtört. 1 ie Bewohner, darunter viele Verwundete, ſind geflüchtet. 3 Ser Veſuv. An Sylveſter ereignete ſich ein heftiger Ausbruch 5 des Veſuv. Die Lava fließt in ſehr großer Menge die ſchnee⸗ ſte bedeckten Berge herunter. ne Schloßbrand. Aus Madrid wird gemeldet: Am 2. Ja⸗ w nuar vormittags 11 Uhr brach in dem Schloß La Granja i ein Brand aus, der ſich infolge des heftigen Windes im ganzen Schloß ausdehnte. ehe die Feuerwehr eintraf. Er ge griff auf die Kollegiatkirche über. Die Kirche und das 1 chloß wurden vollſtändig zerſtört. Mehrere Häuſer in der Umgebung brennen gleichfalls. Da alle Brunnen und Waſſer⸗ leitungen zugefroren waren war das Löſchen ſehr erſchwert. 1 Nur ſehr wenige Gemälde und Wertgegenſtände wurden 5 eborgen. Der Schaden iſt unermeßlich.— Das Schloß La Le ranja liegt inmitten eines 140 Hektar großen, reich mit Zi Bildſäulen und Waſſerwerken ausgeſtatteten Parkes bei der 5 Stadt Ildefonſo. Proz. Segovia. am nördlichen Fuße des en Guadarrama⸗Gebirges, 1266 Meler über dem Meer. Es wurde Er von Philipp V. 17211723 im Geſchmack des Schloſſes von 2 Verſailles erbaut und im Innern prächtig ausgeſchmückt; es N 1 diente als Sommerreſidenz der ſpaniſchen Könige. In der 1 benachbarten Kollegiatkirche ſind die Grabſtätten von Philipp V.„ und ſeiner Gemahlin Iſabella 91 Liegen geblieben. In der Londoner Untergrundbahn ſind der im abgelaufenen Jahre 70 298 Gegenſtände von den Fahrgäſten lit. vergeſſen worden, 6706 weniger als im vergangenen N Ve Unter den liegen gelaſſenen Sachen nehmen die Regenſchirme ö 14 mit 26 731 den erſten Platz ein, dann kommen 11511 Hand⸗ N 5 taſchen. 9152 Toilettegegenſtände. 3807 Geldbörſen, 2039 Schmuck⸗ 14 ſtücke. Weiterhin wurden 558 Taſchenuhren gefunden. Von Zeſ allen dieſen Gegenſtänden konnten 32 420 den e eſitzern wieder zurückgegeben werden. der Reſt wurde als nicht abgeholtes beſ Hut den Angeſtellten überliefert. die ſie gefunden hatten. 905 8— tug 2 dar UNGELOGEN- bon 7 fra gef 25 eg Wi U eie Me tilg hur Cambral. for 1 0 l C Au; eee ben 5 72 0— klei 8 ſich 8 8 ent! 87— 2 0 1 n — 1——— ö 5 Engl. Heeresberichi- bos „Von Waffenstillstand kann beĩ 5 Ams keine Rede sein. gele tag — 3 ſtiftete 120 000 Mark für Wohltätigkeitszwecke. 100 000 Frauen an der Eiſenbahn. dahnminiſter v. Breitenbach macht in der„Leipziger Illu ſtrierten Zeitung“ Mitteilungen über die Arbeit der Fraue an der Eiſenbahn im Weltkrieg. Danach hat die preußiſch ö heſſiſche Staatseiſenbahn verwaltung, die vor dem Kriege ins ö geſamt knapp 10 000 i lichen ö nunmehr zu faſt allen Dienſtverrichtungen des vielgeſtaltiger Eiſenbahnweſens zugelaſſen und ihre Zahl allmäh lich au ö 100 000 erhöht. Allerdings ſteht der Nutzen der Frauenarbei 1 im Eiſenbahnweſen nicht überall auf gleicher Höhe. Im allge meinen läßt ſich ſagen, daß die Frau in rein verſtandes⸗ mäßiger Tä igkeit den Mann bet einfachen dienſtlichen Ver hältniſſen zu erſetzen vermag. wenngleich ihr anfangs di⸗ gründliche Fachausbildung und Schulung des Eiſenbahners ab⸗ gehen. Wo die geiſtigen Föhiegeiten mit körperlicher Ge⸗ wandtheit und Rüſt'gkeit gevgart ſein müſſen— und das if überall im eigentlichen Eiſenbahnbetriebsdienſt der Fall— kann die Frau indeſſen mit der männlichen Leiſtungsfähigkei nicht Schritt halten. Wo es aber vorwiegend auf körper⸗ liche Eigenſchaften ankommt, wie bei den Betriebs⸗, Bahn⸗ unterhaltung⸗ und Werkſtättenarbeiten, erreichen die Frauen nur 50 bis 75 Prozent der männlichen Leiſtungsfähigkeit. Der Ludwigshafener Poſtraub. Der Poſtaushelfer Otte Holdefer aus Albtsheim, der auf dem Wege vom Poſtamt zum Bahnhof Ludwigsha en einen Wertbrief mit 65) 000 Mö. unterſchlagen hat, wurde von der Strafkammer in Frankenthal zu 2 Jahren 3 Monaſen Cefänd ais verurteilt. Holdefer hatte den Watbrief in einem Strohhaufen verſteckk. das Geld pſpäter wieder hervorgeholt und davon 64000 Mk. ſeiner Ge⸗ ſiebten gegeben. a Um 111000 Mark beſtohlen. Ein böſes Abenteuer iſt einem Berliner Kaufmann widerfahren. Nach Abſchluß eines guten Geſchäfts wollte er 111000 Mk. bei einer Bank hinter⸗ legen. Da dieſe aber bereits geſchloſſen war, ſuchte er ein Nachtlokal auf. Hier geriet er mit anderen Gäſten in Streit. wobei es zu Tätlichkeiten kam. Im Verlauf der Rauferei wurde ihm die Brieſtaſche. in der ſich 111 Tauſend⸗ markſcheine bezanden. entwendet. Uebel mitgeſpielt wurde auch einem an dem Streite beteiligten Mädchen, das im Verlauf der Schlägerei nicht nur ſeinen Pompadour und Pelz, ſondern auch ſeine Schuhe einbüßte. ſo daß es barfuß nach Hauſe zehen mußte. N , Die En ent bruder. Aus Sc leuſingen(Schwarzburg⸗Rudol⸗ ſtadt) wird berichtet: Die im hieſigen 5 untergebrachten riegsgefangenen werden hauptſächlich im ald beſchäftigt. In Erlau findet man Ruſſen. Franzoſen und Engländer. Als ier nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes die Ruſſen, ſo gut ie Konnten„Deutſchland. Deutſchland über alles“, ſangen, irgrimmten die Engländer und Franzoſen und geboten ihren Auſſiſchen Kameraden en ſchmeſgen. Als die Ruſſen das Schweiggebot nicht achteten, kam es zur Prügelei, in der die Ruſſen die Oberhand behielten. in Scheußliche Mordtat. In dem ſtädtiſchen Gaswern im Wiener Vorort Simmering wurde ein junger Arbeiter namens Thalupka erſchlagen. Der Täter iſt unbekannt. Dem Opfer vurde am rechten Oberſchenkel ein 30 Zentimeter langes und 12 Zentimeter breites Stück Fleiſch bis zum Knochen herausgeſchnitten. Das Fleiſch hat der Täter mitgenommen. f Baden. Staatsrat Roth im Ruheſtand. Karlsruhe, 3. Jan. Der Generaldirektor der Staatseiſenbahnen, Staatsrat Auguſt Roth, iſt auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters und leidender Ge⸗ ſundheit unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen aud erſprießlichen Dienſte und unter Ernennung zum Dirkl. Geh. Rat in den Ruheſtand verſetzt worden. Mini⸗ ſterialdirektor Julius S chulz beim Miniſterium der Fi⸗ nanzen iſt zum Generaldirektor der Eiſenbahnen ernannt worden. 5 a Karlsruhe, 3. Jan. Die Großherzogin reiſte geſtern früh zum Beſuch ihrer Verwandten nach Schloß Berg in Luxemburg. b —. . Karlsruhe, 3. Jan. Der ſtellv. komm. Ge⸗ neral des 14. kämpfung des Liandſtreicherei Zigeuner und A. K. hat eine Verordnung zur Be⸗ verein erzielte 8425 erzielte im Jahre ders umfangreich iteratur und der reformatoriſchen und Lutherſchriften. 5 daran feſ, (O Dona i Jan. nit ſeiner E 9 3 ueſchingen, 3. Jan. Der mit ſeiner Ehe⸗ gefundene Bewußtſein legen.— In der letzten Bürgerausſchußſitzung wurde die „ Vutſchaftslage der Stadt als eine durchaus günſtige be⸗ erchnet. Trotz der durch den Krieg erwachſenen erheblichen 1 fortgeſetzt derart, 8 genomm ſenvorwa kleidete ſich der 8 entwichene 0 1 das L 4 4 für 1 Seite angeboten 5 wäre. Stödt beſchroſſen, fiche 8 Der preußiſche Eiſen rauen beſchäftigte, die weiblichen Kräft Zigeunerunweſens, des Bettelns und der kſtung. Schuhfabrigant Georg engelhardt in Kaſſe 1 Verordn Mark für die ganze Kiſte oder entſprechende Ceeoerales. — Planmäßige Ooſtzucht. Welch ſchöne Erfolge man mit ſachkundiger Pflege und planmäßigem Betrieb des Obſtbaus erzielen kann, zeigt die Abrechnung der Bezirksobſtſtelle in dem Bezirk Tettnang am Boden⸗ ſee für das Jahr 1917, die in der letzten Amtsver⸗ ſammlung am 29. Dezember von dem Geſchäftsführer des Tettnanger Kommunalverbands, Kaufmann Adolf Adorno, vorgelegt wurde. Das abgelaufene Jahr war hinſichtlich der Erntemenge wie der Obſtpreiſe außer⸗ ordentlich günſtig, aber das Ergebnis der Bezirksobſt⸗ ſtelle verrät auch unter Berückſichtigung dieſer ungewöhn⸗ lich günſtigen Umſtände den in jahrelanger Arbeit er⸗ reichten Hochſtand des Tettanger Obſtbaus und der muſter⸗ haften Organiſierung des Vertriebs der Erzeugniſſe. Nach dem Geſchäftsbericht wurden von der Ernte 1917 von der Bezirksobſtſtelle 773 Eiſenbahnwagen Takelobſt mit 154 716 Zentner, 375 Wagen Moſtobſt mit 78 860 Zent⸗ ner und 3526 Zentner ausgeſuchtes Kiſtenobſt in Einzel⸗ packung, zuſammen 1148 Wagen mit 237 102 Zentner verſandt, wovon große Mengen nach Norddeutſchland gingen. Der Erlös betrug 6 365 078 Mk. mit einem dem ganzen Bezirk zugute kommenden Reingewinn von 1½ Millionen Mk. Mit Hife dieſes Gewinns konnte die Amtsverſammlung den Eierpreis für das Rechnungs⸗ jahr 1918 auf 25 Pfg. für das Stfick belaſſen(Mehr⸗ koſten 2000 Mk.), und den Zuckerpreis um 10 Pfg. für das Pfund herabſetzen(Mehrkoſten 50 000 Mk.). Die Mehrkoſten werden vom Kommunalverband übernommen und aus dem Obſtgewinn gedeckt. Ferner werden auf den Kopf der Bezirksbevölkerung 3 Mk. ausgeworfen, die für allgemeine Wohlfahrtszwecke und als angemeſſene Entſchädigung für außerordentliche Kriegsarbeit der Orts⸗ vorſteher und Gemeindebeamten Verwendung finden ſollen. Für Invalidenfürſorge, Kriegerheimſtätten und dergleichen werden 500 000 Mk., für Zuſchußunterſtüzung 50 000 Mk. bereit geſtellt. Der Bezirkswohltätigkeitsverein erhält 30000 Mk., der Kriegsinvalidenbezirksverein 2000 Mk., der Bezirkskriegerverein 5000 Mk. für ein Erholungs⸗ heim im Bezirk, die Sterbekaſſe des Bezirkskriegervereins 5000 Mk., der Bezirksobſtbauverein 20 000 Mk., der landwirtſchaftliche Bezirksverein 10000 Mk, der Hopfen⸗ bauverein 5000 Mk., die Braunviehzuchtgeno ſenſchaft und die Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft je 2000 Mk., der Ge⸗ flügelzuchtverein Tettnang und Friedrichshafen je 1000 Mk., der Kleintierzuchtverein Tettnang und Friedrichs⸗ hafen je 500 Mk., der Bezirksziegenzuchtverein 500 Mk; das Eiſenbahnunterperſonal des Bezirks, das durch den Obſtverſand beſonders in Anſpruch genommen wurde, er⸗ hält 3000 Mk. Auch werden die Viehverſicherungsvereine des Bezirks mit Beiträgen bedacht. Die noch verblei⸗ benden Ueberſchüſſe werden vorerſt d. Betriebskapital der Geſchäftsſtelle des Kommunalverbands überwieſen. —Schikoree. Das ſehr nahrhafte Gemüſe Schi⸗ koree(Bleich⸗Zichorie) wird am beſten auf folgende Weiſe ubereitet: Mit höhlt mit einem ſpitzen Meſſer, etwa age ue den inneren bitteren Keil aus, der unten in der Wurzel ſitzt, ſchneidet von den Blättern die Spitzen und alles Braune und Welke ab, reinigt ſie gut in kaltem Waſſer ind kocht ſie etwa eine halbe bis drei⸗ viertel Stunde. Dem Kochwaſſer ſetzt man auf ein Liter Waſſer einen geſtrichenen Eßlöffel Salz und einen ge⸗ ſtrichenen Eßlöſſel Zucker zu. Das Kochwaſſer kann zu Suppen verwendet werden. ſchädigte Emailletöpfe zu benutzen, aber nie eiſerne und auch keine Blechlöffel, da ſonſt das Gemüſe die Farbe verliert. i — Erhöhung der Höchſtpreiſe für Zünd⸗ hölzer. Tie im Dezember 1916 feſtgeſetzten Höchſt⸗ rreiſe für Zündhölzer ſind vom Reichskanzler um je 50 Packung (um 25 Mark bei Verpackung in Schachteln oder Koffern zu je 300 Stück) und die Zuſchläge für imprägnierte, bunte und für flache Hölzer um je 20 Mark erhöht worden. Entſprechend ſind die Kleinhandelshöchſtpreiſe für das Pack zu 10 Schachteln um je 5 Pfennig herauf⸗ geſetzt worden. Für eine Schachtel Sicherheitszündhölzer oder überall entzündbare Hölzer beträgt der Höchſtpreis jetzt 5 Pfennig, früher für 2 Schachteln 9 Pfennig. Für zwei Schachteln imprägnierte, bunte oder flache Hölzer beträgt der Höchstpreis jetzt 11 Pfennig, früher für eine Schachtel 5 Pfennig. — Fröhlich in Hoffnung! Gedanken zur Gegen⸗ t der Zeit in Predig⸗ Die vorliegenden 53 Feuerwerk, ſondern ſtille innerliche Wärme, nicht geiſtreiche Effekthaſcherei, ſondern gedankenreiche, in die Tiefe dringende Betrachtungen. Sie ſetzen wohl eine geiſtlich geförderte Gemeinde vor⸗ Wir wünſchen dem gediegenen und eine weite Verbreitung. Friedrich Reinhardt, 1917. N Ter korps Kriegs⸗ 1 21 Es empfiehlt ſich, zum Ko⸗ chen der Zichorie entweder irdene oder vollſtändig unbe⸗ ( AZulagen zu Inbe rat hat dem Entwurf der Bekanntmachung den meiſten erſten ſtoffen. Zum bekleidungsſtelle über baumwollene Verbandsſtoſfe vom 1. Dezember 1917 hat das Miniſterium des Innern be ſtimmt, daß d , Auszeichnung. Adam Wörner, Sohn des ö Phil. Wörner, Brenner erhielt aus Tapferkeit die Bad. ſilb. Verdtenſtmedaille. 5 Berichtigung In der Dankſagung von J. Diſch in der geſtrigen Nummer ſoll der Namen Ad. Val Schmich noch hinzukommen, was von uus aus überſehen wurde. rr Doleöblanf-oranung in der cbungel fre: 5 Miſſionsſonuntag. e ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 5 Kollekte für das Miſſionswerk in unſeren Kolonien 1 und Schutzgebieten. 5. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. 2—2½ Uhr Bibliothek offen. e Donnerſtag kein Abendgottesdienſt. Holleadlenſt-Orünung in der Hulbol. Kirche: Dreikönig.(6. Januar). e f 8 Uhr Frühmeſſe. 5 8 f ½10 Uhr Hauptgsttesdienß 1 1 1 Uhr Corporis-⸗Chriſti⸗Bruberſchaft mit Segen. ½8 Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. Jleischausgabe. Morgen f i i 5 Sonntag Vormittag von ½8 bis 9 uhr wird bei Feuerſtein, Gundſtraße, Kuhfleiſch verkauft das Pfund zu Mk. 1.20. Die Nummer 2300 bis 3000. 1 Lebensmittelant. . * Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein ⸗ 1. Perkanfsgenoſenſcaſt. Dünderfalt und Roblenſauron fal iſt im Lager vorrätig. N Die Kallidüngung der Wieſen ſoll nur in der kälteren Jahreszei und bei trockenem Wetter vorgenommen werden. Der Kalk muß dann durch nachfolgendes Eggen in einige Berührung mif dem Boden ge⸗ bracht werden. a 5 g Der Voran. Witte titttttttitttttn Sahne KARL RUHLE W Tägliche Sprechstunden von Nachmittags 5 Uhr ab. 1 Sonntags von morgens 10 Uhr ab. F 11 1 Der Heutigen Nummer konnte wegen Verſpätung der Beilagen dieſelben nicht beigelegt werden. e Ein gulerhaltener Ser d zu verkaufen. Friedrichstrasse Do. 30. Ein rebhuhnfarbiges n a 25 a b es Fofüpoffüurfons u bn Te 5 e, ee Schöne 4-5 8 1 Zimmer⸗Wohnung von ruhiger Familie auf April zu mieten geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl. 1 1 1 ö 770 1 3 7 Kartoffelverſorgung und Eiſenbahnverkehr. Die Kartoffelverſorgung der Großſtädte vollzieht ſich jetzt in allgemeinen in ruhigen und glatten Bahnen. Die Belieferung de Bevölkerung ſelbſt iſt ausreichend, und die vorgeſchlagenen Wochen mengen von 7 Pfund werden überall verteilt. Die Landwirtſchaft liefert ſehr viel mehr Kartoffeln, als ab genommen werden können, und es ſtehen heute noch viele Waggon fertig beladen auf den Kleinbahnen, die nicht abgerollt werder können. Wenn trotzdem Klagen über die Kartoffellieferungen vol Stadtverwaltungen und Großoerbrauchern laut werden, ſo können ſie ihre Urſachen nur in der mangeinden Wagengeſtellung der Eiſen bahnen haben. Die geſamte Eiſenbahnabfuhr von Speiſekartoffeln iſt in dieſen Jahre höher als jemals zuvor. Sie übertrifft die vorjährige in Monat Auguſt um 104 v. H., im Monat September um 127 v. H im der Zeit vom 1. bis 16, Oktober um 200 v. H. Die Wagenge ſtellung im Königreich Preußen hat die Zahl von 8000 Wagen a einzelnen Tagen überſchrütten. Infolgedeſſen war die Zufuhr an Rartoffein an vielen Orten ſo groß, daß die rechtzeitige Abnahm auf große Schwierigkeiten ſtieß. An zahlreichen, namentlich zrößeren Orten, mußte die Zufuhr wegen völliger Ueberlaſtun zeſperrt werden. Zum Teil mußten die Kartoffeln von der Empfangsorten wieder Trocknungsanſtalten überwieſen werden weil die empfangenden Gemeinden nicht in der Lage waren, di Kartoffeln abzunehmen. Hunderte von Güterwagen blieben länger Zeit unentladen ſtehen und wurden hierdurch dem allgemeinen Ven kehr entzogen. In welchem Umfange dies der Fall war, geht zun Beiſpiel daraus hervor, daß allein in Groß⸗Berlin in der Zeit von 15. September bis 15. Oktober d. Is. über 80 000 Mk. Standgell ür verſpätet entladene Kartoffelmengen fällig wurden. Trotz der großen Wagengeſtellung iſt die tägliche Anforderun on Wagen für Kartoffeln immer mehr geſtiegen Sie erreicht m Königreich Preußen die Zahl von 25 000 Wagen. Eine der ztige Anforderung iſt ſeloſtverſtändlich in dieſer Höhe nicht zu erfüllen. Selbſt in Friedenszeiten wäre es ganz ausgeſchloſſen, ane derartige Wagenzahl allein für Kartoffeln zu ſtellen. Zudem väre es, wie die Erfahrungen der letzten Wochen gelehrt haben zusgeſchloſſen, daß derartige Mengen von den Verbrauchern ab⸗ jenommen werden können. Die außerordentlich hohe Eiſenbahnabfuhr von Kartoffeln, die n der letzten Zeit das Dreifache der vorjährigen Leiſtung erreich gat, iſt angeſichts der außerordentlichen militäriſchen und ander⸗ veiten Beanſpruchung der Eiſenbahnverwaltung nur unter Zu⸗ ückdrängung anderer ſehr wichtiger Bedürfniſſe möglich geweſen. der Verſand der übrigen Lebens⸗ und Futtermittel konnte nur in ehr beſchränktem Maße ſtattfinden; auch hat die Verladung von düngemitteln, insbeſondere Kali, unter der vorzugsweiſen Wagen⸗ leſtellung für Speiſelartoffeln ganz bedeutend gelitten, ſo daß hier⸗ s ernſte Bedenken für die weitere Aufrechterhaltung unſerer andwirtſchaftlichen Erzeugung ſich ergeben. Selbſtverſtändlich mußte alles getan werden, um die Winter⸗ urtoffelverſorgung unſerer Bevölkerung vollſtändig ſicher zu ſtellen. kuf der anderen Seite muß aber im Hinblick auf die nächſte Ernte ett alles geſchehen, um der Landwirtschaft die Hilfsſtoffe, die ſie waucht, vor allem Dünger und Saatgut, zuzuführen. Endgegenſtehende Schwierigkeiten, wenn ſie auch noch ſo kraß mage treten, müſſen wegen der hohen Gefahren, die hier auf dem spiel ſtehen, überwunden werden. 0 rr wü— Louis Landauer, Mannheim Al, Nr. 1. Tatefon 1838. Breitestr. Damen- und Kinderkonfektion sowie Pelze, Xleiderstoffs u. Aussteuerartikel. eee eee — Ae ſtets zu haben in der Buchdruckerei Id. öimmermann. Ee eee Der Dämon. Erzählung von Levin Schücking. 1 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Das ſchwarzgekleidete junge Mädchen am Arme des Freiherrn war niemand anders— als ſeine Reiſege⸗ fährtin aus Nordamerika! i Sie erkannte ihn ebenfalls ſofort wieder; ſie wurde rot in dem Augenblick, wo ſie ihn ſah und nun ihren großen Blick voll und fragend auf ihn richtete. „Bitte, laſſen Sie ſich hier nieder,“ ſagte der Frei⸗ herr, indem er ouf den Stuhl zu ſeiner Rechten deutete — er mußte dabei gewahren, wie fragend ihr Blick auf Aſten lag, denn in leichter, flüchtiger Weiſe ſetzte er vor⸗ ſteklend hinzu: „Herr, Aſten, mein Verwalter!“ Bei dem Förſter fand er keine Veranlaſſung, eine Ausnahme von der Regel zu machen, die Hausbe⸗ amten den Gäſten nicht vorzuſtellen. Die Amerikanerin nahm Platz, ſich mit einem eigen⸗ lümlichen Mienenſpiel die Lippen beißend. Ihr Blick kehrte dann ſogleich mit demſelben fragenden Ausdruck zu, Aſten zurück— aber er lag offenbar ſehr ungnädig guf ihm, dieſer Blick.. es war Staunen darin, aber von freudiger Ueberraſchung jedenfalls auch nicht das Mindeſte. Auch erwähnte ſie mit keiner Silbe des Um⸗ ſtandes, daß ſie Aſten auf der Reiſe kennen gelernt. Ihr Weſen machte auch ihm vollſtändig unmöglich, etwa ſeiner⸗ ſeits über dies Zuſammentreffen ein Wort fallen zu laſ⸗ ſen. Er begnügte ſich damit, ihren Blick, ſo oft dieſer zu ihm zurückkehrte, offen, mit einem gewiſſen Trotz zu erwidern. Zu dieſem Trotz ſtachelte ihm eine Empfin⸗ dung bitterer Demütigung, die er leis über ſich kommen fühlte. Es war ſo klein, ſo unmännlich— das ſagte er ſich bald nachher ſelbſt: aber im erſten Augenblick fühlte er es unſäglich demütigend, vor ihr hier in der Rolle eines Bedienſteten erſcheinen zu müſſen, eines Mannes, den die Herrſchaft nur für eine halbe Stunde in ihre 5 Hol-Kalligraphen HAamder's IMleihode 1887 Olplom 1882 . Gegründe Prämiiert 1890 Patent 1902 Handels- Kurse die sick für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. Der Unterricht Kann bei Tage oder am Abend ehne jede Berufsstörung genommen werden. Lehr fächer: 75 5 Schönschreiben: Deutsch, Latein sder Ronde einfache, doppelte eder ö 5 amerikonische Buchhaltung Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stanegraphie, Maschinenschreiben. Zahlreiche ashrendste Anerkennungsschreen und aus fast allen Berufs-Kategories und hohen u. höchstes Ministerial- und Hof-Kreisen sich belaufende Frequenz is das beredteste Zeugnis von der aller Ortaa und allseits 85 auerkenaten Trefflichkeit unseres unverglaiahlich 7 Anmeldungen werden baldigst in unserem Unterzichtaekn! O1, 8 erbeten. 5 Gebrüder Gander, b J, 8 Mannheim r!erespekte gratis 1nd frank. Herten und Damenkurse getrennt. tür Damen u. Herren sowie für erwachsene Böhne u. Töchter arfolggekrönten Unterrichts. ee ee 1 211ã¹ł Schſosstrasse 3ʃ. . e n e h e e in E d& 4 u f 4. l N I r fs n 0 N N EN. E. prechst ander-; Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr ast, gänzlich schmerzloses Zahnzieben 2 — 2 8 2 Vorher. Eig. II zeigt ein sonst kübseher Geßſcht, dei welchem dureh das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadurch das ganze Gesicht an Dchönhelt vorloren hat. Nachher. Fig. 1 zeigt dasselbe Gesicht, welches durch das Einsetzen von känstiichen Zähnen die Rundung der Wangen und da- dureb de 2 Sehönhelt zurzekerhaftea hat. Spezialität: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nieht passender Ge- disse innerhalb eines Tages. Geſellſchaft aufnimmt, um doch während derſelben ſein Daſein gänzlich zu ignorieren. Mein Gott, er war nicht daran gewöhnt, die Rolle war ihm ſo neu; ſie war doch ſchwerer durchzuführen, als er es gedacht; er wünſchte ſich weg, weit weg von hier: er war nahe daran, ſich um Monate in der Zeit zurückzuwünſchen, in den Krieg zu⸗ rück, in irgend eine Schlacht und eine ehrliche Kugel ſich in den Kopf— wahrhaftig, es war beſſer, als ſo den Kampf des Lebens, den Kampf um das tägliche Brot zu führen. Der Freiherr machte mit einer beſonderen Förm⸗ lichkeit, mit einem gehaltenen Würdebewußtſein ſeinen Gäſten die Unterhaltung. Doch nannte er das funge Mädchen kurzweg Marie; ſie mußte alſo eine Naheſtehende, eine Verwandte ſein; den Herrn mit der Brille redete er Herr Juſtizrat an. Die Fremde antwortete ihm mit der ganzen Unbefangenheit, der ganzen naiven Selbſtgewiß⸗ heit, die Aſten kannte und die ſolchen Zauber auf ihn geübt. Sie blickte dabei eben ſo unbefangen auf alles, was ſie umgab: es war offenbar, daß all' das adelige Weſen und die förmliche Sitte ihre Aufmerkſamkeit, ihre Verwunderung erregte; ihre Unbefangenheit aber ſchien nicht im Geringſten dodurch beeinträchtigt. Wenn ihr Blick auf Aſten zurückglitt, kräuſelte ſich jedesmal ihre Lippe und eine kleine Falte erſchien daun an derſelben Stelle, die ſie ſo anmutig im Eiſenbahncoups gerieben hatte, um über das Wort Fideikommiß in's Klare zu kommen. Uebrigens wäre ihr die Sitte, welche ſie hier im Haus Breitenol umgab, zu anderen Zeiten wohl nicht ganz ſo förmlich erſchienen, wie es heute der Fall ſein mußte. Man war heute ganz abſonderlich förmlich; es war, als ob außer dem Hausherrn und dem Juſtizrat und der jungen Amerikanerin faſt niemand zu reden wage; die Hausfrau ſchwieg und aß beinahe nichts; Junker Ger⸗ win aß wenig und ſchwieg ebenfalls; die Couſine allein aß, aß viel, aß mit energiſcher Haſt, juſt als ob ſie einen Aerger an den Speiſen ausüben wollte, und der Förſter aß noch mehr und noch raſcher, als ob er an derſerledig · S See S eοοꝓẽẽwg eee ο οοοe Bezirkssparkasse Ladenburg (Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 amuündels jeher. Tägliche Verzinsung sämt- Sede 5 4 0⁵⁰ Gire- und Ueberweisungsverkehr: Zahlungen nach allen Plätzen Deutschlands er- folgen porto und spesenfrei. Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. Samstag nachmittags geschlossen. Aalmestelle in Seckenkeim hu XIRL ARTO Lb. Agent Besangtmachung. kündigungsblatt veröffentlichen eine noramaleinen. wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 2. Januar 1918. Groß h. Bad. Dezirksamt Abt. IV. Der Statsanzeiger und das amtliche Ver⸗ Bekannt⸗ machung des Kgl. ſtellv. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 22. Dezember 1917 No.) WIV. 300/12. 17 K RA., betreffend Beſchlag nahme und Meldepflicht aller Arten von ueuen f — 7 e . rd e 1 und gebrauchten Segeltuchen, abgepaßten Segeln einſchließlich Liektauen, Zelten(auch Zirkus⸗ und Schaubudenzelten, Zeltuͤberdachungen. Markiſen, Planen(auch Wagendecken), Theaterkuliſſen, Pa ⸗ Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, 0 5 44 1 Bekanntmachung. Montag, den 7. Jauuar 1918 werden die Milchtagebücher abgeholt. betr. Landwirte dieſelen bereit legen zu wollen. Seckenheim, 4. Januar 1918 Bürgermeisteramt Plätiögin Dekren-Wüadhe dient zum Starken von Kragen und Manschetten Sto. Ft. Waunor s fla lah. W. Höllstin. Nehtung! Annahmestelle fur gute Sehubbesohlung lig. Rofh Wörthstz. 24. Wir bitten die eee eee See * 4 — — N 4 . F in ſeine freie Waldnatur flüchten dürfe. Aſten verſuchte, um den Schein der Unbefangen⸗ heit zu wahren, wenigſtens mit ihm eine Unterhaltung anzuknüpfen; aber er gab nur eine einſilbige Antwort: Junker Gerwin jedoch griff wie krampfhaft nach der Gelegenheit, ganz demſelben Drange zu folgen, der Aſten antrieb, zu ſprechen; er antwortete ihm ſtatt des Förſters und ſie ſprachen von den Vorteilen, welche die Verwertung junger Eichenbeſtände zu Grubenholz gewähre.— Als die Tafel aufgehoben war, zog ſich die Familie auf die Terraſſe zurück: der Förſter war mit einer bei ſeiner breiten Körperlichkeit doppelt ſtaunenswürdigen Ge⸗ ſchwindigkeit, ohne daß Aſten nur wahrgenommen wie, verſchwunden, fort, wie in Luſt aufgelöſt: es mußte ge⸗ ſchehen ſein, als Aſten der abgehenden Herrſchaft ſeine Verbeugung gemacht und zugleich Fräulein Sidonie, an ihm vorübergehend, lächelnd ihm geſagt: „Bitte, kommen Sie auf die Terraſſe, der Kaffee wird dort draußen ſerviert.“ Sollte er folgen? Freilich, er mußte, denn Fräulein Sidonie wandte ſich nach ihm um, wie um ihn mit ihrem Blick gefangen zu halten. Er ſchritt durch die offene Glastür ihr nach auf die Terraſſe hinaus: die übrige Geſellſchaft war langſam der Rebenlaube am Ende derſelben zugewandelt, während Fräulein Sidonie ſich ſogleich rechts wandte, wo auf einem gedeckten und mit Stühlen umgebenen Tiſche das Kaffeegerät aufgeſtellt war; ſie machte ſich hier mit dem Ordnen desſelben zu ſchaffen. Aſten mußte natürlich in der Nähe des Kaffeetiſches bleiben; ſeine Stellung ſchrieb ihm vor, in beſcheidener Haltung anzudeuten, daß er nicht der Geſellſchaft wegen, und um ſich ihr zur Unterhaltung anzuſchließen, ſondern nur und ganz allein des Kaffees wegen hier erſcheine. (Fortſetzung folgt.) me,