2 n PCC * r W Y 8. * S 4 —— ſeeboote Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ Aut Feiertage. Der Abonnementsprets betcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. FE Der, deutsche Tagesberſcht. Sroßes Hauptquartier, 7. Jan.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Stellungsbogen öſtlich von Ypern und in einzelnen Abſchnitten zwiſchen den von Arras nnd Peronne auf Cambrai führenden Straßen entwickelten ſich nach⸗ mittags heftige Artilleriekämpfe. Auch zwiſchen der Miette und der Aisne, beiderſeits von Ornes und auf dem Weſtufer der Moſel war das Artillerie- und Minenfeuer geſteigert. Die Kampftätigkeit der Infanterie blieb auf Gr⸗ kendungen im Vorfeld der Stellungen beſchränkt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues. a Mazedoniſcher und FItalieniſcher Kriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Tas Bild an der Weſtfront hat ſich in den leßten Tagen nicht viel verändert. Die Erkundungsvorſtöße unſerer Truppen haben, das darf allerdings hervorge⸗ hoben werden, in der Nähe des Meeres, am Nordkanal uns Erfolge eingebracht. Wie der engliſche Bericht ſelbſt ſagt, ſind die engliſchen Poſten d. h. Vorſtellungen von den Deutſchen genommen worden, ja es werden ſogar einige Engländer vermißt! An der Cote Lorraine war der Artilleriekampf wieder ſehr lebhaft. Verſuche der Franzoſen, die Maas bei St. Mihiel zu überſchreiten, wurden in unſerem kräftigen Feuer vereitelt. Auch in der Champagne mißglückten verſchiedene franzöſiſche Vor⸗ ſtöße, die von unſeren Truppen im Nahkampf; bewältigt wurden. Andererſeits ſind an der Aisne und im Maas⸗ gebiet deutſche Truppen in die franzöſiſchen Stellungen eingebrochen und mit Siegesbeute zurückgekehrt.— Der Luftkampf nimmt an Bedeutung mehr und mehr zu. An zwei Tagen ſind nicht weniger als 15 feindliche Flugzeuge und 4 Feſſelballone zum Abſturz gebracht worden. Auch in Italien iſt nach dem feindlichen Bericht unſer Fliegerkorps in voller Tätigkeit. Bei dem letzten Fliegerangriff auf Mannheim wurde ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen, das ſüdlich der Stadt brennend zur Erde ſtürzte. Die Inſaſſen ſind tot. Ueber die Verluſte der Engländer bei Cambrai werden allmählich genauere Zahlen bekannt, die aus eugliſchen Quellen ſtammen. Vom 20. November bis Januar haben die Engländer allein in dem weſt⸗ lichen Abſchnitt von Cambrai rund 10 000 Mann verloren, wobei die ſtarken Verluſte auf dem Kampffeld von Bulle⸗ court einerſeits und von Masnieres andererſeits nicht ein⸗ inen ſind. Dazu wurden 172 Geſchütze, 724 Ma⸗ inengewehre Ind 19 Minenwerfer erbeutet und außer⸗ 2 beim erſten Sturmanlauf der Engländer verlo⸗ rene deutſche Geſchütze zurückerobert. Von den über 300 Panzerkraftwagen, die in den Kämpfen verwendet wur⸗ „habe die Feinde 107 verloren. 6 engliſche Ge⸗ nerale und eine große Zahl Generalſtabsoſftziere ſind abgeſetzt worden.— Im ganzen Jahre 1917 ſollen die engliſchen Verluſte 880 000 Mann betragen ſeit Kriegs⸗ eginn 2 Millionen, davon mindeſtens drei Viertel Tote. 5 N neue d- Boot- Erfolge. Berlin, 7. Januar.(WTB. Amtlich. 1. Am 22. Dezember 1917 hat eines unſerer Unter⸗ 0 im Mittelmeer die Hochöfen und Schmelzwerke von Piombino wirkungsvoll beſchoſſen. 5 2. Schneidigen U- Bootang iffen ſind im weſtlichen Mittelmeer letzthin acht Dampfer und drei Segler mit zund 36 000 Bruttoregiſtertonnen zum Opfer gefallen. Die 5 die mit Ausnahme von einem beladen waren, 0 den ſämtlich in ſtark geſicherten Geleitzügen. Einer der ampfer hatte Munitionsladung für Stalien. 8 Der Chef des Admiralſtabs der Marine. „ Ttotzuy in Brest. Litowsk. Heute 0: K Litowſk, 7. Januar.(WB. Nichtamtl.) einſchllezlich dag ſind die ruſſiſchen Friedens⸗ Delegierten Trotz ky hier eingetroffen. 5 55 0 — Bericht des„Temps“ frühere König von Thron verzichten. die Zuſammenfaſſung aller königstreuen Elemente zu⸗ * gunſten des Prinzen Duarte 3 i Jnigs Miguel aus deſſen 8 1 1. Thereſe von Löwenſtein⸗Wertheim Roſenſtein, eee Amtsplatt der Bürger meisteramter Secenheim, Ilaesheim, Neharhansen und Edingen. Druck und Verlag von ag. Wimemermanm, Seckenzeim, Der Krieg zur See. Berlin, 5. Jan. Im öſtlichen Aermelkanal ſind 21000 BeiT. verſenkt worden, darunter ein bewaff⸗ neter tiefbelad ener Oeltankdampfer. Im Kanal wurden ferner drei große Dampfer mit 22 000 BRT. vernichtet, darunter ein weiterer Tankdampfer und der Dampfer „Polvarth“(8146 T.), der Eiſenerz und Phosphat für England an Bord führte.(England, deſſen Kriegsflotte großenteils mit Oel geheizt wird, hat einen jährlichen toliter), wovon der weitaus größte Teil eingeführt wer⸗ den muß. Auch im Verbrauch von Eiſen iſt England zu 25 Prozent auf die Einfuhr angewieſen.) In Genua, dem Hauptkohlenhafen Italiens, ſind im Jahr 1917 nur 1,9 Mill. Tonnen engliſcher und 210 000 Tonnen amerikaniſcher Kohlen eingelaufen gegen 3,2 Mill. bzw. 675 000 Tonnen im Vorjahr. Neues vom Tage. Die Reichsregierung und der Zionismus. Berlin, 5. Jan. Der ſtell vertretende Staatsſekre⸗ kär des Auswärtigen Amts, Freiherr von dem Bus⸗ ſche, hat Profeſſor Dr. Warburg und Dr. Handtke vom „Zioniſtiſchen Aktionskomitee“, ſowie Profeſſor Dr. Op⸗ penheimer, Dr. Friedemann und Profeſſor Dr. Sobern⸗ heim vom„Komitee für den Oſten“ empfangen und ihnen folgendes erklärt: Wir würdigen die auf Ent⸗ wickelung ihrer Kultur und Eigenart gerichteten Wünſche der jüdiſchen Minderheit in den Ländern, in denen ſie ein ſtark entwickeltes Eigenleben haben, bringen ihnen volles Verſtändnis entgegen und ſind zu wollenden Unterſtützung ihrer diesbezüglichen Be⸗ ſtrebungen bereit. Hinſichtlich der von der Judenheit, insbeſondere von den Zioniſten, verfolgten Beſtrebungen in Paläſtina begrüßen wir daher die Erklärungen, die der Großweſir Talaat Paſcha kürzlich abgegeben hat, ins⸗ beſondere die Abſicht der kaiſerlich osmaniſchen Regie⸗ rung, gemäß ihrer den Juden ſtets bewieſenen freund⸗ lichen Haltung das Aufblühen jüdiſcher Siedelung in Paläſtina durch Gewährung von freier Einwanderung und Niederlaſſung in den Grenzen der Aufnahmefähiakeit des Landes, von örtlicher Selbſtverwaltung entſprechend den Landesgeſetzen und von freier Entwickelung ihrer kulturellen Eigenart zu fördern. Mit dem Namen Zioni⸗ ſten bezeichnen ſic, diejenigen Juden, die ein unabhängi⸗ ges jüdiſches Reich in Paläſtina erſtreben. D. Schr.) Die Eutſchuldigung. Bern, 5. Jan.(Schweiz. Dep.⸗Ag.) Der ſchwei⸗ eriſche Geſandte in Berlin wurde beauftragt, der deut⸗ ſchen Regierung das Bedauern des Bundesrats auszuſpre⸗ chen über den Zwiſchenfall auf dem Bodenſee, wo in⸗ folge des Uebereifers eines Unterofliziers ein deutſcher Dampfer von ſchweizeriſchem Boden aus beſchoſſen wur⸗ de.(Der Schweizer Grenzpoſten in Seedorf hatte, wie berichtet, auf Befehl eines Unteroffiziers den badiſchen ſchen Dampfer„Kaiſer Wilhelm“ beſchoſſen. Der Unter⸗ offizier wird beſtraft.) Ordensverleihung. Berlin, 4. Jan. Der Kaiſer verlieh dem General der Artillerie von Gallwitz, Oberbefehlshaber der b. Armee, und dem General der Infanterie Sixt von Armin, Oberbefehlshaber der 4. Armee, den Orden vom Schwarzen Adler. ö Ernennungen. Wien, 5. Jan. Das Armeeverordnungsblatt mel⸗ det: Kaiſer Karl ernannte den Oberſten Ernſt Auguſt Herzog von Cumberland zum General der Kavallerie, den Oberſten Herzog Robert von Württemberg zum Feldmarſchalleutnant und den Oberſten Herzog Ul rich von Würtlemberg zum Generalmajor. Währungsfragen. Budapeſt, 5. Jan. Der ungariſche Miniſterprä⸗ ſident Weckerle und der öſterreichiſche Finanzminiſter Frhr. v. Wimmer reiſen nach Berlin zur Beratung über Währungs⸗ und kreditpolitiſche Fragen. Die Lage in Portugal. London, 6. Jan. Die„Morningpoſt“ meldet aus Liſſabon: Zum Schutze der engliſchen Staatsangehö⸗ rigen und Niederlaſſungen haben britiſche Kriegsſchiffe vor Oporto und Liſſabon Anker eworfen. Die Veröf⸗ fentlichung der Geheimdokumente 1 die proviſoriſche Regierung unterbreiot vorläufig. a Paris, 5. Jan.(Ag. Havas.) Ein Madrider meldet, es gehe das Gerücht, der Portugal, Manuel, wolle auf den Man behaupte, der Verzicht bezwecke (Sohn des früheren Kö⸗ zweiter Ehe mit Prinzeſſin geb. 1907. einer wohl⸗ Oelbedarf von 600 Millionen Gallonen(27 250 000 Hek⸗ J 1 5 Leute, die ſich haftet werden. Trotz aller gewaltſamen Propaganda ſei der Krieg beim Volke unpopulär. teten die Soldaten den Transport über das Meer, da ge⸗ rüchtweiſe bekannt geworden ſei, portdampfer verſenkt worden ſeien in Hülle vorhanden, ſtiegen, daß es zu bösartigen Krawallen komme. Faſt täglich brächen Aufſtände aus, die von der mit militäriſcher Hilfe unterdrückt würden. Kriegsverluſte der nordiſchen Handelsflotte im 1917 durch Kriegsereigniſſe 412 Schiffe mit 648 912 T und durch Seeunfälle 65 der Tonnage vom Anfang 1917 verloren. Spurlos ver⸗ ſchwunden ſind im letzten ereigniſſe im Jahr 1917 43 Dampfer und Motorſchiffe mit 61 338 T. ſammen 60 Schiffe mit 65 232 T. ief ſich im Inferttonsp reise Wie einſpaltige Petitzetle 20 Pfg., Neklamen 60 Vfg. die Zeile. Bel öfterer Aufgahme Kabatt Jersſprechanſchluß Mx. 16. CCC ˙ nach Portugal zurück, wo eine monarchiſtiſche Bewegung vorbereitet werde, während alle Demokraten der Par⸗ tei Coſtas(der vor kurzem abgeſetzt eh nach Madrid auswandern. Es ſei zu befürchten, daß die Agenten der Mittelmächte aus den Wirren Vorteil ziehen wollen. (Dieſe Unterſtellung der Agence Havas deckt ſich mit deen planmäßigen Verdächtigungen, die ſeit einiger Zeit in der franzöſiſchen Preſſe erſcheinen. Es iſt offenſichtlich, daß dieſes franzöſiſche Spiel den Zweck verfolgt, die eigenen Umtriebe zu verſchleiern. Die vorjährige Auguſt⸗ revolution in Spanien beweiſt zur Genüge, in welchem Lager die Ruheſtörer zu ſuchen ſind, deren Führer be⸗ kanntlich in engen Bestehungen zu Frankreich und Eng⸗ land ſtehen.) 33 Kein Entlaſſungsgeſuch Ludendorffs. Berlin, 6. Jan.(Amtlich) Die in mehreren Zeitungen verbreitete Nachricht, daß das Entlaſſungsge⸗ ſuch des Gen ls Ludendorff vorliege, entſpricht nicht den Taſachen. t i 1 Zwangsunterbringung der veutſchen Zivil⸗ gefangenen in Italien. 1 Bern, 6. Jan. Der Mailänder el 8 Sera“ meldet, die in Italien befindlichen Zivilperſonen deutſcher Nationalität ſollen in Coſenza, Benevento, Aquileja und einigen anderen Orten Süditaltens wangs⸗ „Corriere della weiſe untergebracht werden. 1500 Perſonen befinden ſich bereits in Lagern, 200 werden ausgewieſen. 1 Von Bolo Paſcha. g s Frankfurt, 5. Jan. Der„Frankf. Ztg.“ zufolge veröffentlicht der Pariſer„Matin“ die Anklageſchrift gegen a den ſogenannten„Bolo Paſcha“, gegen den das Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet iſt. Darin wird u. a. be⸗ hauptet, Bolo ſei in Zürich mit dem Reichstagsabgeord⸗ neten Erzberger zuſammengetroffen, der im März 1916 im Hotel Gotthard in Zürich unter dem Namen„Adam Berger aus Köln“ gewohnt huben ſoll. Einſchränkung des ſchweizeriſchen Bahnverkehrs. Bern, 5. Jan. Der Bundesrat beſchloß mit Rück⸗ ſicht auf die dauernd ungenügende Kohlenverſorgung der Schweiz neuerdings, den Eiſenbahn⸗ und Dampfſchiff⸗ verkehr weiter einzuſchränken. Die Bahnverwaltungen wurden angewieſen, ſofort die nötigen Vorarbeiten durch. zuführen. i 85 Anerkennung Finnlands. b Stockholm, 4. Jan. Der König beſchloß im heu- tigen Miniſterrat, Finnland als unabhängigen Staat anzuerkennen. ee Paris, 5. Jan. Die Regierung hat die finniſche Republik anerkannt. 7 f Rücktritt Brantings. 7 Stockholm, 5. Jan. Der Finanzminiſter Branting iſt wegen Krankheit zurückgetreten und durch den ſoz. Abgeordneten Thorſon erſetzt worden. 5 Der norwegiſche Staatshaushält. 75 Chriſtiania, 5. Jan. Der Ueberſchuß im nor⸗- wegiſchen Staatshaushalt für 1916/17 beträgt 117 Mil⸗ lionen Kronen. 5 4 55 „Zarismus“ in Amerika. 5 Stockholm, 6. Jan.„Nya Dagligt Alleh da“ erfährt von einem aus Amerika zurückgekehrten Schwe⸗ den, daß in den Vereiigten Staaten ein wahrhaft zariſtiſches Polizeiregiment eingeführt worden ſei. In allen Geſellſchaftsklaſſen ſeien geheime Spione an der Arbeit, um den Kampf gegen die Anhänger des Friedens rückſichtslos durchzuführen. Es geſchähe nicht ſelten, daß kritiſch äußern, auf offener Straße ver⸗ Vor allem fürch⸗ daß bereits große Trans⸗ ſeien. Die Lebensmittel aber die Preiſe ſeien ſo ge⸗ Regierung Jahre 1917. Die norwegiſche Handelsflotte hat im Jahre Schiffe mit 87899 T., zu- ammen 477 Schiffe mit 736 811 T.— 28,76 Prozent Jahre 21 Schiffe mit 24 242 T. Die ſchwediſche Handelsflotte verlor durch Kriegs⸗ und 17 8 mit 3894 T., zu⸗ Der Kriegsverluſt der däniſchen Handelsflotte bo⸗ gleichen Zeitraum auf 128 780 T. gegen 8600 T. im Jahr 1916. ſtandinaviſchen Handelsflot⸗ Insgeſamt verloren die Schr.). Die ausgewanderten Monarchiſten ſtrömen ten alſo im vergangenen 3 he nahezu 1 Million To e Die Wirren in Rußland. Petersburg, 6. Jan.(Pet. Tel.) Ag.) Der Be⸗ 650 neue Beamte ſind eingeſtellt worden, 400 alte Be⸗ amte haben die Arbeit wieder aufgenommen. Wie in den Bankgeſchäften erfahrene Geldleute vermuten, wer⸗ den nach einer Ueberprüſung der Geldfächer der Banken 2 oder 3 Milliarden Rubel an den Staatsſchatz der Re⸗ publik abgeliefert werden können, da viele Fächer Geld enthalten, das laut Erlaß der Regierung der Volks⸗ beauftragten der Beſchlagnahme verfallen iſt. Petersburg, 5. Jan.(Pet. Tel.⸗Ag.) Als Bank⸗ konto Kerenskis wurde ein Betrag von 317000 Rubeln aufgefunden. Wahrſcheinlich wird das Geld zu Gunſten der Opfer der Offenſive vom 18. Juni verwendet werden. London, 5. Jan. Nach einer Petersburger Meldung der„Times dauert der Bürgerkrieg in Südrußland fort. Zwiſchen den Koſaken und der Ukraine ſoll eine Vereinbarung zu gegenſeitiger Unterſtügung zustande ge⸗ kommen ſein. Die Stadt Charkow ſei von den Bol⸗ ſchewiki beſetzt, werde aber von General Tſcherbatſchew allmählich eingeſchloſſen. Kaledin und Kornilow rücken auf Charkow und Woroneſch vor. Bei Jekaterinoslaw werde ſeit 5 Tagen gekämpft. Bolſchewiki, die von der jaukaſiſchen Front kamen, ſeien bei Roſtow durch Kale⸗ dins Truppen entwaffnet worden.— Nach dem„Daily Telegraph“ hätten neue Unterhaudlungen zwiſchen Pe⸗ tersburg und der Ukraine. ſtattgefunden. Die Bolſchewiki verlangten die Stellungnahme der Ukraine gegen Kaledin. — In der Ukraine ſollen innerhalb der Regierung Ver⸗ änderungen ſtattgefunden haben, die den bisherigen ſchar⸗ ſen Gegenſatz gegen die Mittelmächte zu mildern ſcheinen. Die Ereigniſſe im Weſten. 1 Der engliſche Tagesbericht. Amt icher Bericht err 5 eee WTB. London. 6. Jan. von geſtern bpvormittag: Ein feindlicher Angtriffsverſuch während der Nacht in der Nähe von Hollebene wurde ohne Verluſte für unſere Truppen abgeſchlagen. Einer anderen feindlichen Streif⸗ abteilung gelang es, einen unſerer Peſten öſtlich von Zonne⸗ beke zu überfallen. Einige unſerer Leute wurden getötet oder werden vermißt. Abends: des Canals du Nor oſten eine kurze Strecke eute werden vermißt. Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. Wa B. Nom. 6. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern: Leb⸗ haſte Artilleriekämpfe im Oſtabſchnitt der Hoch bene von Aſiago und bei Cavallo im Brentatal. Unſere Flieger bewarfen Baracken und Flugplätze mit Bomben. Der Bahnhof von Levico im Suganakal und Depots in der Nachbarſchaft er⸗ 5 1200 Kilogramm Bomben. Feindliche Flieger warfen omben auf Meſtre, Baſſano und Caſtelfranco, wobei ſie in der letztgenannten Ortſchaft leichten Schaden und einige Opfer verurſachten. Zufolge eines öti gen Kampfes in der Nähe wurden vier unſerer vorgeſchobenen zurückgedrängt. Einige unſerer Vermiſchtes. Zei ungsverſchmelzung. Die bisher fortſchrittliche„Wefer⸗ eitung“ in Bremen 15 von einer Geſellſchaft von Kauf⸗ euten in Bremen aufgekauft und am 1. Januar mit dem „Bremer Tageblatt“ vereinigt worden. Das Blatt wird nun un Sinne der Deutſchen Vaterlandspartei geleitet. Verurteilung. Der des Diebſtahls einer Reihe von Kunſt⸗ b aus dem königlichen Schloſſe Wilhelmshöhe bei Kaſſel angetzlagte 17 Jahre alte Schüler Wilke iſt zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Antiquar Nadel, ein geborener Ruſſe, unter deſſen Einfluß Wilte ſtand, wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu 1½ Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Holeichbändler Die Münchener Polizei verhaftete 12 Lebens⸗ mittelſchleichhändler, die Fleiſch, Schmalz, Butter, Eier und andere Lebensmittel in größeren Mengen nach Berlin aus⸗ hren wollten. Unter den„ Gegenſtänden be⸗ anden ſich viele Zentner Rauchfleiſch. Poſtdiebſtähle. In Konitz(Weſtpreußen) wurden um⸗ 2— e Paketdiebſtähle bei der Poſt entdeckt. Hausſuchungen jörderten eine große Zahl von geſtohlenen Paketen zutage. Bis jetzt ſind 12 Perſonen verhaftet. Sturmflut. Wie aus Stettin(Pommern) gemeldet wird, erriß eine Sturmflut der Oſtſee bei Damkerort die natürlichen Sandwälle 5 1 auf eine Länge von 200 Meter. Das Se, waſſer flutete bis Bukowerſe. Damkerort iſt über⸗ ſchwemmt und ſtark bedroht. Schiffsunglück. Bei Gatteville an der ranzöſiſchen Weſt⸗ tüſte(bei Cherbourg) ſind zwei engliſche Dampfer geſtrandet. r Auf der Halteſtelle Beſchanopka im Dongebiet entſtand eine Exploſion, bei der zwei Militärzüge mit Koſaken vernichtet 2000 Mann ſollen umge⸗ kommen ſein. 5 Unter Feldgrauen.„Das nennſt Du n Liebesbrief? Weißt N— 5 25 in Eſebesbrief anfangen muß:„Anbei ſende ich („Fliegende Blätter“) Welche Steuern muß ich währen 5 der Dienſtzeit zahlen? 1 l 1. Das Militäreinkommen und die Staatsſteuer Zunächſt iſt für den Kriegsteilnehmer wichtig z wiſſen, daß von der Beſteuerung ausgeſchloſ⸗ ſen und daher bei Berechnung der Staatseinkommen⸗ wurden. einkommen aller Anghehörigen des aktiven Heeres und der aktiven Marine, ebenſo der zum Dienſte einbe⸗ rufenen Landſturmpflichtigen, und zwar ſolange ſie zu einem in der Kriegsformation befindlichen Teil des Hee⸗ res oder der Marine gehören. Dieſe Beſtimmung tritt in Kraft mit dem Tage des Eintritt in das Heer. 2. Das Zivileinkommen und die Staatsſteuer. Die Beſteuerung des Zivileinkommens der Kriegsteilnehmer erfährt in den meiſten deutſchen Bun⸗ desſtaaten inſofern eine Aenderung, als für ſie die Grenze des ſteuerfreien Einkommens erheblich erweitert iſt. Im Frieden und auch jetzt bei Nichtskriegsteilnehmern bleibt ein Einkommen ſteuerfrei, das eine in den einzelnen Bundesſtaaten zwiſchen 300 und 900 Mark ſchwankende Höhe(Exiſtenzminimum) nicht überſchreitet. Für die Un⸗ teroffiziere und Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes, ſo⸗ 15 trieb der Staatsbank ißt faſt vollſtändig wieder im Gang. ſteuer ſtets außer Av ſatz zu laſſen iſt das Militär ⸗ ange ſie ſich im Krieasdienſt befinden, bleibt ein an⸗ heblich höheres Einkommen von der nuch dem Eiftkom⸗ menſteuergeſetz veranlagten Steuer befreit. So wird in Württemberg vom Zivileinkom⸗ men bis zu 3200 Mark(in Heſſen bis 2600 Mark) keine Staatsſteuer erhoben, wogegen in Baden und Bayern keine Ausnahmebeſtimmungen hinſichtlich der Beſteue⸗ rung des Zivileinkommens von Kriesgteilnehmern be⸗ ſo daß ſie alſo hier, abgeſehen vom Militäreinkommen, keine Steuerbefreiung genießen. In Elſaß⸗Lothrin⸗ gen, das anſtelle der Einkommenſteuern Ertragsſteuern (Kavitalrenten⸗, Lohn⸗ und Beſoldungs⸗, Gewerbee, Ge⸗ bäude⸗ und Grundſteuern) hat, beſtehen ebenfalls keine Steuerbefreiungen für Kriegsteilnehmer; es wird aber bei Zahlungsſchwierigkeiten für veranlagte Steuern Stun⸗ dung gewährt; die Stundung iſt bei der zuſfändigen Kaſſe oder bei der Direktion der direkten Steuern in Straßburg zu beantragen. 3. Die Gemeindeſteuer. Von der Gemeindeſteuer iſt jeder befreit, der den Wohnſitz(Wohnung) in der Gemeinde far ee hat. Weſſen Familie jedoch den Wohnſitz beibehalten hat, iſt an ſich ſteuerpflichtig; ebenſo hat, wer Grund⸗ beſitz oder einen Gewerbebetrieb in einer Gemeinde hat, dafür Grund⸗ und Gewerbeſteuer zu zahlen. Im übrigen gilt in einigen deutſchen Staaten für das Einkommen der Kriegsteilnehmer hinſichtlich der Ge⸗ meindeſteuer das gleiche wie hinſichtlich der Staatsſteuer. So iſt auch hier das Militäreinkommen ſteuerfrei und es tritt auch hier bei der gleichen Stufe Steuerbefreiung ein in Württemberg und Heſſen. Baden und Bayern kennen auch hinſichtlich der Gemeindeſteuer keine Be⸗ freiung. In Elſaß-Lothringen kann die Gemeindeſteuer geſtundet werden. Die Kirchenſteuer, die ſich nach der Staats- ſteuer richtet, wird vielfach erhoben, auch wo die Staats⸗ ſteuer unerhoben bleibt. Die Friedensverhandlungen. Im Hauptausſchuß des Reichstags gab der Unter⸗ ſtaatsſekretär des auswärtigen Amts, Frhr. von dem Busſche, am Samstag die Erklärung ab: Die An⸗ ſchuldigung der ruſſiſchen Preſſe, daß Deutſchland ſich in unaufrichtiger Weiſe ſemen Zuſagen betreffs des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts der Völker entziehen wolle, hat der Reichskanzler bereits zurückgewieſen. Der Standpunkt des Reichskanzlers zu dem Selbſtbeſtimmungsrecht bleibt unverändert, aber er darf keine Deutung finden, die nur von den Intereſſen des Verbands eingegeben ſind. Die ruſſiſche Abordnung hat übrigens den deutſchen Vor⸗ ſchlag vom 28. Dezember nicht als unbeſprechbar abge⸗ lehnt, ſondern ſich bere': erklärt, über eine von ihr gewünſchte Abänderung in einem Sonderausſchuß mit⸗ zuberaten.— Die ruſſiſchen Vertreter waren tatſäch⸗ lich in Breſt⸗Litowsk nicht eingetroffen. Am 4. Ja⸗ nuar, 10 Uhr abends, lief dagegen ein Petersburger Telegramm ein, das lautet: An die Herren Vorſitzenden der vier verbündeten Mächte! Die Verlegung der Verhandlungen auf neu⸗ trales Gebiet entſpricht dem erreichten Stand der Ver⸗ handlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Dele⸗ gationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unſere Delegation zuſammen mit dem Volkskommiſſar ür auswärtige Angelegenheiten, Trotzky, morgen nach Breſt⸗Litowsk fahren, in der Ueberzeugung, daß eine Verſtändigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeit machen wird. Die ruſſiſche Delegation. Die Bolſchewiki haben ſich alſo inzwiſchen wie⸗ der eines anderen beſonnen und eingeſehen, daß ſie mit einer übel angebrachten Ueberſpannung ihrer Anſprüche nicht weit kommen. Bis zu welchem Grade 85 davon ablaſſen, muß allerdings erſt abgewartet wer⸗ n. Im Hauptausſchuß, der wegen einer vertraulichen Vorbeſprechung der Parteiführer mit dem Reichskanzler um einige Stunden ſpäter zuſammentrat, als geplant war, fand die feſte Haltung des Reichskanzlers die volle Zuſtimmung der konſervativen Parteien, der Nationallibe⸗ ralen und des Zentrums. Die Fortſchrittlichen wollen die Friedensentſchließung vom 19. Juli als Grund⸗ lage für die wel ren Verhandlangen beibehalten wiſſen, die Sozialdemokraten verlangen, daß die Reichsregierung den ruſſiſchen Forderungen noch weiter entgegenkom⸗ me und der„Vorwärts“ kündigt an, daß die Partei am 6. Januar zu einer Tagung zuſammentrete, die die bedeutendſte ſeit dem 1. Auguſt 1914 ſein ſolle. Breſt⸗Litowsk, 5. Jau. Geſtern und heute fan⸗ den in Breſt⸗Litowsk unverbindliche Beſprechungen mit der ukrainiſchen Abordnung ſtatt, die einen befriedigenden Verlauf nahmen. . Baden. — tet die Dankſagungen für die auf Jahresſchluß erfolgten Titelverleihungen als empfangen. Wenn indeſſen eine perſönliche Begegnung des Großherzogs mit den Aus⸗ gezeichneten ſtattfindet, ſo können Dankſagungen erfolgen. () Karlsruhe, 6. Jan.(Das Zurückgehen der Kohlenanfuhren.) Der eingetretene andauernde Froſt hat zuſammen mit dem überaus niederen Rheinwaſſerſtand eine ſtarke Einſchränkung der Rheinſchiffahrt und damit eine Verminderung der Kohlenanfuhren verurſacht und es mußte beim Anhalten der kalten Witterung und bei der Zunahme der Kälte mit einem noch weiteren Zu⸗ rückgehen der Kohlenanfuhren auf dem Waſſerwege ge⸗ rechnet werden. Wie wir nun von zuſtändiger Stelle hören, hat man ſich im Miniſterium des Innern ſchon vor Tagen mit dem Kohlenkommiſſar in Berlin und dem Generaldirektor der Bad. Staatseiſenbahnen ins Beneh⸗ men geſetzt, um eine ſtärkere Kohlenzufuhr auf dem Schienenweg zu erlangen. Immerhin muß in Betracht ezogen werden, daß ſich auch hier mancherlei Schwierig⸗ eiten der Ausführung in den Weg ſtellen. (Mannheim, 5. Jan. Der Stadtrat hat bis auf weiteres die Heizung der Theater, Lichtſpielhäuſer, Ver⸗ ſammlungsräume Ind Kirchen verboten und die Schlie⸗ Fung der Wiettel-⸗ und Gewerbeſchulen boavetruat. Das 3 Karlsruhe, 6. Jan. Ter Großherzog betrach. . 6 2202 5 ee 8 g—. a Hoftheater hat die Vorſtellungen eingeſtellt. Die Gas abgabe wird von 8½ bis 11 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags ausgeſetzt. () Mannheim, 5. Jan. In der außerordentlichen Generalverſammlung der Mannheimer Dampfſchlepp⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft wurde beſchloſſen, den Siffspark an „ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft in Köln zu ver⸗ aufen. 1 15 ae () Tauberbiſchofsheim, 5. Jan. Der Betrieb der Zentrale landwirtſchaftlicher Lagerhäuſer hier hat im vergangenen Jahr durch die große Anzahl 9 häuſer, durch den Anſchluß der Viehverwertung, Nährmittelfabrik Hardheim und einiger anderer Betriebe (wie Trockenanlagen) einen derartigen Umfang ange⸗ nommen— der Jahresumſatz wird lt.„Tauberb.“ auf ungeführ 200 Millionen geſchätzt—, daß die Schaf⸗ fung einer eigenen Bank ins Auge gefaßt wurde. Die Zentrale hat daher die Depoſitenkaſſe der württembergi⸗ ſchen Vereinsbank hier zum Preis von 138 000 Mk. einſchl. der geſamten Einrichtung käuflich erworben. () Singen a. H., 6. Jan. Die ſeit dem 20. No⸗ vember v. Is. vermißte Ehefrau Schroff geb. Ehinger iſt beim Rechen vor der Mühle in Rielaſingen ange trieben und geländet worden. a () Pforzheim, 5. Jan. In dem vergangenen Jahr hat ſich die Stadt Pforzheim in wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung wieder ſehr erholt. Da ſich für die Erzeug⸗ niſſe des Schmuckwarengewerbes das neutrale Ausland außerordentlich aufnahmefähig zeigte, ſo konnte in der Herſtellung von Schmuckſachen flott gearbeitet werden. Die zu Friedenszeiten durch den Wettbewerb ungemein gedrückten Warenpreiſe haben ſich weſentlich gebeſſert; der Teuerungszuſchlag beträgt gegenwärtig bis zu 100 Prozent. Da die Juduſtrie vielfach auch für den Heeres⸗ bedarf arbeitet, ſo iſt anſtelle der früheren Arbeitsloſig⸗ keit ein teilweiſer Arbeitermangel getreten. Für die Stadtverwalt. ng war der wirtſchaftliche Aufſchwung ſehr vom Vorteil. Statt des gewaltigen Sinkens der Steuer⸗ werte in den Jahren 1915 und 1916 war wieder eine Zu⸗ nahme zu verzeichnen, die ſich bereits in Umlagenachträ⸗ gen im Betrag von etwa 400000 Mk. äußerte. () Lahr, 5. Jan. Die Maſern haben ſchon ſeit Wochen die Lahrer Kinderwelt in Mitleidenſchaft gezogen. Die Krankheit hat hier ungefähr 10 Opfer gefordert. (Freiburg, 6. Jan. Nach dem veröffentlichten Perſonalſchematismus für 1918 iſt der Stand der Ge⸗ ſamtgeiſtlichkeit der Erzdiözeſe Freiburg(Baden und Hohenzollern) folgender: Im ganzen ſind es 1453 kath. Geiſtliche. Für eigentliche Seelſorge kommen etwa 300 in Abzug. Dieſe verteilen ſich auf die kirchliche Verwal⸗ tung, Lehr⸗ und Erziehungsanſtalten, auf andere Stel- lungen, als im Ruheſtande befindliche uſw. Etwa 100 befinden ſich zurzeit im Heeresdienſte, entweder als Milf tärgeiſtliche oder im Krankendienſt. Die Erzdiözeſe zählt in Hohenzollern 3 Männerklöſter: 1. Beuron(Benediß⸗ tiner mit 57 Patres(davon zurzeit 10 Feldgeiſtliche) 16 Studenten, 70 Brüderprofeſſen(40 im Heere), 20 Novizen der Laienbrüder(25 im Heeresdienſte). 2. Gor⸗ heim(Franziskaner): 14 Patres(9 Feldgeiſtliche), 6 Laienbrüder(5 im Felde). 3. Haigerloch(Weiße Väter): 9 Patres(4 Militärgeiſtliche), 6 Laienbrüder(5 im Heere). Die barmherzigen Schweſtern vom heil. Kreuz in Ingenbohl haben auf Neujahr wiederum ein Ver⸗ zeichnis über ihre Anſtalten und die Schweſterſchaft ver⸗ ſandt. Aus dem Verzeichnis iſt zu entnehmen, daß es in Baden⸗ Hohenzollern 998 Profeßſchweſtern und 184 Anſtalten gibt. Neue Anſtalten wurden gegründet auf dem Heuberg und in Karlsruhe:⸗Rüppurr; die größten Anſtalten ſind in Baden in Hegne, Herten, Freiburg, Kon⸗ ſtanz und Baden⸗Baden. ö () Freiburg, 5. Jan. Seinen 70. Geburtstag konne am 2. Januar Amtsvorſtand und ſtellv. Lan⸗ deskommiſſar Geh. Rat Karl Muth hier begehen. ( Konſtanz, 4. Jan. In Frauenfeld(Schweiz) ver⸗ ſein falſches Gebiß. Am nächſten Morgen ſtarb das Mädchen nach mehrſtündigem Todeskampfe. 2 ͤ———— 4 — Beſchlagnahme von Sackpapier. Vom 20. Januar 1918 ab iſt alles Papier zur Herſtellung ge⸗ klebter Papierſäcke(Sackpapier) beſchlagnahmt. Die Be W umfaßt das Verbot der Veräußerung und der Verarbeitung. Die Veräußerung und Lieferung darf nur gegen einen Bezugsſchein der Reichsſackſtelle in Ber⸗ lin erfolgen. Die Verarbeitung von beſchlagnahmtem Sackpapier zur Herſtellung geklebter Papierſäcke von mehr als 3000 gem Sackflächeninhalt bleibt zuläſſig. ö— Einzahlungskurſe für Poſtanweiſungen. Für die Niederlande 100 Gulden gleich 223 Mark, für Dänemark 100 Kronen leich 163 Mark, für Schweden ö 190 Hack 5 1 d 8 100 Kronen glei ar r die Schweiz 100 Franken g gleich 120 Mark. 85 10 J 3 —. Ausweispapiere auf Reiſen mitnehmen? Es muß immer wieder daran erinnert werden, daß es für Jedermann— alſo auch für weibliche Reiſende— dringend rätlich iſt, bei allen Eiſenbahnreiſen ſtets Aus⸗ weispapiere mit ſich zu führen. Wenn es auch häufig einem Reiſenden gelingen mag, ſich durch Mitreiſende über ſeine Perſönlichkeit einwandfrei auszuweiſen, ſo kön⸗ nen doch andererſeits bei Abweſenheit bekannter Perſo⸗ nen peinliche Verlegenheiten und erhebliche Nachteile durch zwangsweiſe Fahrtunterbrechungen(zwecks Feſtſtellung der 3 erſonalien) entſtehen. Die genaue Zugskontrolle ißt in gegenwärtiger Kriegszeit gegenüber dem weitverzweig ten und raffinierten Kundſchafterdienſt unſerer Feinde MRunerläßlich. Es verſäume daher niemand auf Reiſen entweder eigentliche Ausweispapiere und zwar wenn mög⸗ lich einen einwandfreien, polizeilichen Ausweis mit Licht bild oder einen Paß, eine Paßkarte, Poſtausweiskarte, Geburtsurkunde und dergl. mitzunehmen. Militärpflich⸗ tigen Perſonen iſt zu raten, ſtets ihre Militärpapiere bei ſich zu führen. a ö b— Kleinere Poſtkarten. Die in Betracht kom⸗ menden Induſtriellen haben ſich, wie man hört, geei⸗ nigt, die Privat⸗Poſtkarten um ein Viertel(8: 12 Ztmtr.) 0 75 verkleinern. Die vorgeſchriebene Mindeſtgröße beträgt ache. ſchluckte das Dienſtmädchen Marie Metzger in der Nacht 9. Die amtlichen Poſtkarten werden die ſeitherige 6 Die feindlich Im verfloſſenen Jahre hab Kae en Tornedobootszerſtörer 196 000 Tonnen an tegsſchiffsverluſten gehabt. Unſere Statiſtik gibt ein zeich⸗ neriſch anſchauliches Bild von der Fröße und von der Ver⸗ teilung dieſer Verluſte. Der erſte obere Teil des Bildes bezieht ſich auf die verlorene Geſamttonnage, während der untere Teil die Verluſte der einzelnen Nationen nach Saif. klaſſen und die Silhouetten der verloren gegangenen Schiffs⸗ einheiten treu wieder gibt. iffs England trifft der Löwenanteil, 7 cos dνt ,h, Sg T, benefit sus Vous cnc obst. 23 en fen ff * r r vori ls zller vllt i zn . 5— Vogel bene) finaꝙ ui 2e. usr sfenlusAHHUSs Bi eHHpule; n 2g ö SI Lata 7 3 ODD. ſteht an zweiter Stelle und Rußland hat diesmal deſonders 1 Verluſte, in erſter Linie hervorgerufen durch den Verluſt der Linienſchiffe„Peresvjet“ und„Slava“. Auch Japan hat einen Kreuzer mit 14000 Tonnen eingebüßt. Die 5 tandiſchen Kriegsflotten haben insgeſamt im vergangenen Jahre 23 Linienſchiffe und Kreuzer verloren. Die kleineren Schiffe nd 5 9 55 bildlichen Darſtellung mit Rückſicht auf ie Raumver ältniſſe fortgelaſſen. Das Ergebnis wiegt um ſo werer wenn man bedenkt, daß die deutſche Kriegsflotte ein einziges größeres Schiff Nankreic vergangenen Jahre nicht 15055 nnen eingebüßt hat. Lokales. 3 E Badiſche Zeitungsjubiläen. Mit Beginn des RLeuen Jahres konnte der in Tauberbiſchofsheim erſchei⸗ nende„Tauber- und Frankenbote“ auf ein 25jähriges Beſtehen, der in Ueberlingen erſcheinende„Seebote“ auf ein 70jjähriges Beſtehen und die„Heidelberger Zeitung“, die ſeit einigen Wochen als Morgenblatt erſcheint, auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. „„ Neue Reiſebrotmarken. Wie die„L. N. N. ahren, werden demnächſt neue Reiſebrotmarken dem i Verkehr übergeben. Sie ſind kleiner und, um Nach⸗ 4 ubenungen zu erſchweren, auch ſorgfältiger ausgeführt s die bisherigen. Die Beſtände der alten Marken ſollen och aufgebraucht werden, ſo daß ſie einige Wochen — wahrſcheinlich bis zum 15. Februar— neben neueni u Geltuna bleiben. Starker Schueefall iſt in der geſtrigen Nacht n hieſiger Gegend eingetreten. Wie mancher wird heute düßz mit trübem Blicke dieſe überreiche Schneefülle und ſeine— Ktriegsſtiefel betrachtet haben, da dieſes 1 5 te 1917. en unſere Gegner ohne die s en. Er der Sohn des A de ters ſtraße 4, erhielt in Anerkennung ſeiner treuen militäriſchen Dienſte die badiſche Karl Friedrich ⸗Verdienſtmedaille.— Landſturmmann Emil Lang hat aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Kl. erhalten. Llus zeichnung Berantwortlich für die Redaktton g. Zimmermann, Seckenheim . E mlache befannt Muſhungen. Jleischausgabe. Morgen Mittwoch, den 9. Januar erhalten Nr. I bis 845 bei Metzgermeiſter Hartmann. CCCCHVPP A 1 Neudeck. % 1„, 1 Gropp. „ 2128„ 3000„ 15 Gruber für die ganze Karte 125 gr. „ ee, 62„ Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. a Der Preis pro Pfund beträgt 1.80 Mk. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt mittwoch nachmittags von 38 Uhr, Donnerstag früb von 7—8 Uhr. Seckenheim, den 8. Januar 1918. Lebens mittelamt. Rohlen⸗Ausgabe. Es erhalten morgen Mittwoch, den 9. ds. Mts. Fettſchrot je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes 1 Nr. 1184 bis 1370 und Nr. 1 bis 100 und zwar wie folgt: ö Bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtraße Nachmittags von 12 bis 2 Uhr Nr. 1184 bis 1370 Nachmittags von 2 bis 4 Uhr Nr. 1 bis 100 Der Preis beträgt für Kohlen 2.70 Mk. pro Ztr. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 5 für die Nummer 1 bis 100 die Nr. C auf der Rückſeite des Kohlenausweiſes gültig und muß vom Kohlenhändler entwertet werden. Seckenheim, den 8. Januar 1918. Lebensmittelamt. Rohlen⸗Ausgabe. Es erhalten morzen Mittwoch, den 9. ds. Mts. N Jettſchrot je 1 Zentner die Inhaber des blauen Kohlenausweiſes ſagteſerviſt ri 5 Eh rhar dt, Johann Ehrhardt in der Neckar⸗ Kleie: n. Tr 5 el anmeldung. Von der hadiſchen Futtermittel-Verſorgung wurde uns ein Poſten Kleie⸗ und Trockenſchnitzel zugewieſen. Anmeldungen hierfür werden morgen Mitt wo ch, den 9. ds. Mts. Vormittags von 10 bis 12 Uhr auf dem Lebensmittelamt Zemmer 2 entgegengenommen. Die zu⸗ gewieſene Menge darf nur an Pferdebebeſitzer ausgegeben werden. s entfallen durchſchnittlich auf 1 Pferd 25 Pfd. Kleie und 25 Pfund Schnitzel zum Preiſe von 20 Mk. pro Ztr. Schnitz l und 9 Mk. für Kleie. 1 Diejenigen Landwirte, welche bei der letzten Ausgabe keine Kleie mehr bekommen haben, können dies bei der Anmeldung angeben. E Wer die Anmeldung unterläßt, kann bei der gabe nicht berückſichtigt werden. Seckenheim, den 8. Januar 1918. Lebensmittelamt. Hühlnerfutter⸗ anmeldung. Es iſt uns ein Poſten Hühnerweichfutter zugegangen. Anmeldungen heerfür werden morgen Mittwoch, den 9. ds. Mts, auf dem Lebensmittelamt Zimmer 8 ent- gegengenemmen. Die Hühnerzahl iſt hierbei anzugeben. Nichtanmeldungen lönnen bei der Ausgabe nicht berück⸗ ſichtigt werden. e Seckenheim, den 8. Januar 1918. Sebensmittelamt. Delkanntmachung. „ Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Anmelde⸗Formulare für die Warenumſatzſteuer als⸗ bald bei der Großherzoglichen Steuereinnehmerei abgeholt werden konnen. 5 9 Seckenheim, den 8. Januar 1918. a 0 Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Gemeindekaſſe von morgen Mittwoch ab fur das Publikum wieder geöffnet iſt.. Mit der Kaſſenfuͤhrung wurde Herr Wilhelm Hoͤuſtin 8 Aus- 19 8 1 dahier betraut. nnr für Mitglieder der Jaudm. Ein ⸗ 1. Perkanfsgereſtenſhafl. Seckenheim, den 8. Januar 1918. Gemeinderat Volz. Sammel⸗Anzeiger * 7 2Rohmelaſſe, Schweinemaſtfutter, F Rindvieh, Tabaksgarn, Stricke und Ackerleine, O düngermehl, Kaliſalz, Kainit und Dünger⸗Ralk Lager vorrälig. utter für elkuchen · ſind im und zwar alle Nummer. Bei der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Friedrich ⸗ ftraße Nr. 11 Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Der Pteis beträgt für Kohlen 2 70 Mk. pro Ztr. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr 5 auf der Rückſeite des Kohlenausweiſes güllig und muß vom Kohlenhändler entwertet werden. N Z CbündelL-Argengör eHenbelnz Donnerafag balo 9 Uor probe für nus. Schulhaus! 20 o 3öhmmer u Küche Töliponkarlns ſofort oder auf 1. Februar * Alangelhafte Schuhwerk bekanntlich ſchlechten Schutz gegen Seckenheim, den 8. Januar 1918. zu mieten geſucht. Wo? 8 die Feuchtigkeit bietet. Hoffentlich bleiben wir von ſolchem Lebens mittelamt ſagt die Geſchäftsſtelle d. Bl. ee e eee, arkem Schneefall fernerhin verſchont. enn een agt die Geſchäftsſtelle d. Bl. georg Zimmermann. 1 e.. 4 3 1 S0 5 5 rA v. 5. 1*. ö N 8 Da 4 am Tiſche ſitzen, doch am Ende dahin gelangen, eine rief Aſten liebhaft aus, dem ein Licht aufzugehen ſchien. 3 Der Dämon 5 Sprache führen zu dürfen, die ſie mit ihrem hellen und„Sie wollen doch nicht etwa das Gut für Gläubiger pfän⸗ 1 Erzählung von Levin Schücking. klaren Verſtande, am beſten begreifen wird!“ N.„ 12 Fortsetzung. Nachdruck verboten. Als Aſten mit einem zornigen Mute, der eine mäch⸗ Der Juſtizrat ſah ihn groß an. Er dachte nur an die a a ſe Couſine Marie, die ihn ſo wenig wohlwollend und erf reut mit ihren Blicken gemeſſen, als ſie ihn hier plötzlich vor ſich geſehen— in der er nun eine Verwandte ſeiner Herrſchaft entdeckt, ein wahr⸗ N ſcheinlich ſehr reiches, alle möglichen Anſprüche machen⸗ 8 des Geſchöpf, das für ihn, ihn den armen, bis zur Ver⸗ 1 leugnung ſeines Adels heruntergekommenen Junker ewig unerreichbar geworden. ö Er brütete lange, ſehr lange über dieſe quälenden Ge⸗ danken. ö Ab nich 5 au giatürlichſten Auffaſſung der ſchrobenen Zuſtände hier ſie in einem tig aufquellende Hoffnung begleitete, dieſe Worte ausge⸗ ſtoßen, wurde an ſeine Türe gepocht. Der Junker Gerwin trat mit dem Juſtizrate herein. Nach einem leichten an Aſten gerichteten Gruße ſagte Gerwin von Breitenol: Hier, Herr Juſtizrat, finden Sie alle die Bücher und Rechnungsabſchlüſſe, deren Durchſicht Sie wünſchten.“ „Ich danke Ihnen, Herr von Breitenol, ich denke in einer halben Stunde mir die nötigen Daten daraus ſam⸗ meln zu können,“ verſetzte der Rechtsgelehrte. Damit nahm er, ohne weiter Aſten's Einladung ab⸗ zuwarten, den Platz desſelben vor dem Tiſch mit den großen Büchern ein. Gerwin ging. Der Juſtizrat zog eines der Bücher herbei, ſchlug es auf, nahm ſeine Brille ab, um ſie zu putzen, bei welcher Beſchäftigung er einen prüfenden Blick auf Aſten warf, und ſagte dann wie zerſtreut und ſehr verdroſſen, indem er ſich zu ſeiner Arbeit wandte: „Unangenehmes Geſchäft das eigentlich!“ „Was iſt unangenehm an Ihrem Geſchäft, Herr Juſtizrat?“ fragte Aſten, ſich an der andern Seite des Tiſches niederlaſſend.„Das Durchſehen dieſer Bücher? Ich habe mich bereits darin orientiert und bin gern er⸗ bötig, Ihnen zu helfen!“ f Ter kleine Juſtizrat ſah wieder zu ihm auf, ſchwieg und begann, die Zahlenkolonnen in dem aufgeſchlagenen Buche zu überblicken. 5 „Hm,“ ſagte er alsdann, ſeine Brille wieder abneh⸗ mend und ſie noch einmal mit dem Zipfel ſeines Rocks abreibend—„ich meine nur, daß es ein unangenehmes Geſchäft iſt, ſolch' eine Exekution vorzunehmen? Haben Sie kein Buch, worin die Endabſchlüſſe etwa der letzten 0 7 8 anſehen, daß ich Ihre Reden abſolut nicht begreife?“ „Wenn Schulden da wären, ſo müßten Sie als Verwalter das doch wiſſen?“ ſagte er.„ „Ich bin doch erſt ſeit drei Tagen hier.“ „So, ſo. Sie wiſſen alſo nicht.“ „Ich weiß durchaus nicht, was Sie mit d Exekution ſagen wollen.“. „Hm— ich will damit durchaus weiter nichts ſagen, als daß ich hier bin, eine Exekution an einem Märtyrer der Standesehre vorzunehmen.“„ „Einem Märtyrer der Standesehre?“ f „Das finden Sie dumm— nicht wahr?“ fu em Wort Sie hr der Juſtizrat, ſich in ſeinen Stuhl zurückwerfend, fort.„Es iſt dumm— ſehr dumm! Aber was wollen Sie? Des Menſchen Wille iſt meiſt ſeine— Hölle. Dumm, müſſen Sie wiſſen, ſind alle diejenigen, welche es ſcheinen, und noch die Hälfte derer, welche es nicht ſcheinen...“ N „Machen Sie dieſe ſchöne Bemerkung, weil Sie mir — „Nein,“ ſagte der Juſtizrat;„ich merkung nur, weil ich mich ärgere.“ „Und wer ärgert Sie?“ „Dieſer Märtyrer da!“! 19 Er machte eine Bewegung mit der Hand, um l ſeine Schulter weg nach dem Herrenhauſe zu deuten. „Der Mann,“ fuhr er fort,„hätte alle Chance eines äußerſt intereſſanten, langwierigen, verwickelt n Prozeſſes für ſich und gibt, ſtatt ihn wider uns aufzu⸗ nehmen, alles zu, was ich von ihm verlange! Es iſt großartig, es iſt noch nicht dageweſen, Rabbi ben Akkiba iſt noch niemals ſo blamiert worden. Der Mann nennt das ſeine Standesehre und läßt ſich von ihr den Hals ab⸗ ſchneiden— ſoll man ſich über eine ſolche Torheit nicht mache dieſe Be⸗ 5 zehn Jahre zuſammengeſtellt ſino?“ 5 welche Exekution ne ärgern?“ g 0 s 5 5 . 1 Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung und des Erlaſſes des Kriegsminiſteriums in Berlin vom 20. Dez ö „ 4 J 1915 werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Er⸗ ſatzgeſchäft 1918 meldepflichtig find, aufgefordert ſich in der Zeit vom 2. Did Ainlchlleglicd 15. Januar f. Inte. zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. Sämtliche Pflichtigen, die im Jahre 1898 geboren, und als Militärpflichtige bei der Truppe noch nicht eingeſtellt ſind. Auch die bei früheren Muſterungen als dauernd untauglich bezeichneten Pflichtigen des Jahrgang 1898, ſelbſt wenn ſie im Beſitze von Aus⸗ muſterungsſcheinen ſind, haben ſich gleichzeitig zu melden. b. Alle Militärpflichtigen, die im Fahre 1897 oder 1896 boren ſind und bei dem letzten Kriegserſatzgeſchäft wegen zeitiger Untauglichkeit vorläufig zurückgeſtellt worden ſind, oder die ſich jetzt einer Muſterung noch nicht unterzogen haben. e. Alle ubrigen Militärpflichtigen älterer Jahrgänge (1895, 1894) die wegen zeitiger Untauglichkeit vor⸗ läufig zurückgestellt oder wegen Krankheit oder bis⸗ heriger Nichtgeſtellung noch keine endgiltige Ent⸗ ſcheidung über ihr Militärverhältnis erhalten haben. Zurückgeſtellte Landſturmpflichtige gehoren nicht hierher Militärpflichtige des Jahrgangs 1898, welche nicht am Anmeldeort geboren ſind, haben bei der Anmeldung ein Geburtszeugnis zu übergeben. Die Geburtszeugniſſe werden von den Ständesämtern unentgeldlich ausgefertigt. Pfarramtliche Geburts⸗ oder Taufſcheine ſind nicht ausreichend. Militärpflichtige älterer Jahrgänge haben ihre Muſterungsausweiſe vorzuzeigen. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch die⸗ ſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnfitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ö ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗ Brot⸗ oder Fabrikherrn die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung füc hier hat auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 zu geſchehen; ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vornamen des Pflichtigen, deſſen Geburtsjahe und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe dis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, den 19. Dezember 1917. Gemeinderat: Volz. Schmitt. balentlebe Aakdrtenug. Bekanntmachung. Auf des Landſturms und zwar der vom 1. Oktober 1900 bis einſchl. 31. Dezember 1900 geborenen Pflichtigen betreffend. Aufruf dis Tandſturms Ind zwar der vom 1. Oätopor 1900 big einſchl. 31. Peöefiber 1000 Geborenen pflabüden. Aufgrund der Anordnung des ſtek vertretenden General⸗ kommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. Oktober 1900 bis einſchließlich 31. Dezember 1900 ge⸗ borenen Pflichtigen zur Landſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 9., 10. und 11. Januar 1918 zu erfolgen und wird jeweils non Vor ⸗ mittags 9 bis 12 Uhr und nachmittags von ½'2 bis 4 Uhr a) für die in der Stadt Mannheim wohnenden Pflichtigen beim ſtädtiſchen Militäf büro, E. 5. 16. 2. Stock, b) für die in den Vororten sohnenden Pflichtigen bei den 1 1 Gemeindeſekretariaten, 1 e) für die in den Landgemeinden wohnenden Pflichtigen bei den Bürgermeiſterämtern. Geburtsſchein, Familienſtammbduch, Arbeitsbuch oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. Mannheim, den 28. Dezember 1917. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſton des Aus hebungsbezirks Mannheim: 7 gez. Büchelin. ö Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Anmeldungen haben auf dem Rathaus Zim⸗ mer 7 zu erfolgen. Seckenheim, den 31. Dezember 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. ö eee Da Bindegarn 5 De, für 1918 ſichern Sie ſich nur durch früheſte Ablieferung von Bindegarnenden an unſere (Hauptſlammelſtellen: alllacher Bauern-Verein, Freiburg l. 8 (Alte Versandgtterballe und Genossenschaftsverband bad. Landw. Vereinigungen) Karlsruhe I. Baden, die jede gewünſchte Auskunft erteilen. Für Ablieferungen bis Ende Januar 50% ungeſponnunes Garn, ſowie 40% Neues Pindegarn!!! Die Garnenden ſind beſchlagnahmt und dürfen nicht veräußert werden. Bezugs vereinigung der deutſchen Landwirte, Garnabteilung Berlin W. 38, Potsdamerstr. 30. Seeed EIL 0 ö Der Dämon, Erzählung von Levin Schücking. 1 Fortſetzung.(Nachdruck verboten. „Es kommt auf den Standpunkt an, Herr Juſtizrat!“ „Standpunkt? Ach was,“ rief der Juſtizrat aus —„der gute Bürger braucht keinen andern Standpunkt als ben ardh rächen des Landrechts... gebt dem Kai⸗ ſer, was des Kaiſers, und laßt mir, was nach dem Land⸗ recht mein iſt, das iſt der beſte Standpunkt, Herr Verwalter „ aber halten wir uns an die Arbeit,“ fuhr er, ſich wieder über die Bücher beugend, fort—„haben Sie beſondere Bücher über die Forſterträge?“ „Wollen Sie mir nicht ſagen, von welcher Angelegen⸗ heit, von welchem Prozeß Sie eigentlich reden, Herr Juſtizrat?“ fragte Aſten. a Der Juſtizrat ſah ihn wieder wie prüfend an und antwortete: 5 „Von dem Prozeß, den der Freiherr, wenn er nicht die Marotte hätte, die er ſeine Standesehre nennt und von der er ſich wie ein gutmütiger Hammel abſchlachten laſſen will, wider dieſe liebe, hübſche, kleine Amerikanerin führen könnte. Dieſe herzige, junge Dame, die wie aus den Wolken daher geſchneit kommt, bittet ſich mit freund⸗ licher Zutunlichkeit Haus Breitenol und alles, was der reiherr beſitzt, aus— mehr nicht— nur alles, was ſein iſt, bis auf den letzten Heller— und der Freiherr agt nicht: liebes Kind, ich werde dir eine hübſche Puppe chenken oder dir als Spielzeug einen hübſchen, rot⸗ wangigen Junker oder einen blanken Leutnant mit einem wunderſchönen blonden Schnurrbärtlein zum Manne ver⸗ ſchaffen und damit wirſt du zufrieden ſein... nein, er will hergeben, was man von ihm verlangt.. der arme Märtyrer des feudalen Sparrens! Welche abſonderliche Menſchen es gibt!“ „Aber ich bitte Sie, Juſtizrat,“ rief ſchwer aufatmend Aſten auf—„wie iſt das möglich, welche Rechte hat das zunge Mädchen“ „Wie das möglich iſt? Warum follte es nicht weöglich ſein? Solche Dinge kommen vor— ſolche Anſprüche wenigſtens— daß man in ſolcher Weiſe darauf ant⸗ wortet, ſchon ſeltener! Der Vater des Freiherrn hinter⸗ ließ zwei Söhne. Dem älteren kamen als Stammherrn die Güter zu: auch wurde er mit einem ſehr hübſchen Fräulein verlobt; der jüngere ſollte ſelber ſehen, wo er in der Welt bleibe. Dieſem ſelbſt, dem jüngeren, unſerem Freiherrn drüben, ſchien wohl billiger, daß eine gewiſſe Teilung all' dieſer guten Dinge eintrete, und da er das Gut nicht bekommen konnte, nahm er ſich wenigſtens die Braut. Möglich auch, daß der Gedanke an eine ſolche Entſchädigung von dieſer Letzteren ausging. Die Mäd⸗ chen, ſagt man, ſollen öfter die Enterbten, die Habenichts, die armen Teufel vorziehen. Es iſt das Geſchmackſache; es ſcheint, daß ſie einen armen Jüngling für eine poeti⸗ ſchere Erſcheinung halten als einen reichen; da die Poeten ſtets in der Welt zu kurz kommen, halten ſie alle die, welche in der Welt zu kurz kommen, vielleicht für Poeten. Dem ſei, wie ihm wolle, genug, unſer Freiherr ging einige Tage vor der Hochzeit dem Bruder mit der Braut durch. Sie ſehen mich erſtaunt an: es iſt ſo, wie ich Ihnen ſage: dieſe ehrenfeſten, förmlichen Leute machten einmal ſolche Streiche— damals als ſie jung waren! „Und der ältere Bruder?“ fiel Aſten mit hoch auf⸗ atmender Spannung ein. „Der ältere Bruder? Nun, von dem konnte man nicht juſt ſagen: Das hätt' er übel faſt genommen, Allein er macht ſich nichts daraus! Nein— er nahm die Sache quer, ſehr quer, er reiſte dem Paare nach, er wollte die Verräter erdolchen, er⸗ würgen, was weiß ich— am Ende, ſchien es, hatte nur er ſelbſt ſich ein Leids angetan, denn das flüchtige Paar kehrte von der improviſierten Hochzeitsreiſe, ohne daß ihm ein Haar gekrümmt war, nach einigen Monaten zurück.“ „Und der ältere Bruder war nach Amerika ge⸗ gangen?“ Eo iſt es— wis ſich jetzt herausſtellt. Der un⸗ entgegengenommen und zwar: 7 — ̃̃ Æ—E—ͤ—— Gegründet 18 7— Oßplom 1882 Pramiiert 1890 Patent 1902 Handels- Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Tüehter die sick für den kaufm. 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Er ſelbſt vorher hatte es völlig in der Ordnung gefunden, alles an ſich zu nehmen und dem Bruder nichts zu laſſen; nun der Bruder ſich die Freiheit genommen, auch etwas für ſich zu begehren, ſchlägt er dieſen tollen Lärm— und ſtraft endlich nur ſich! Er verſchwindet, verduftet, iſt verſchollen— am Ende vergeſſen— bis die Erinne⸗ rung an ihn plötzlich in der überraſchendſten Geſtalt, die man ſich denken kann— in einer recht hübſchen, das läßt ſich nicht leugnen— wieder auftaucht. In der Geſtalt dieſes jungen Mädchens.. dieſer Amerikanerin nicht wahr, ſie iſt allerliebſt?“ „Dieſe Amerikanerin, dieſe Couſine Marie iſſß. „Die Tochter des Durchgebrannten— wie ſie vor⸗ gibt, ſeine einzige Tochter, ſein einziges Kind aus einer in Miſſouri mit einer Miß. Miß.. nun, der Name tut nichts zur Sache— geſchloſſenen Ehe. Es ſind nicht acht, nicht ſechs Tage, da erhalte ich aus Antwerpen einen Brief mit der Unterſchrift Marie Breitenol; Marte Breitenol ſchreibt ſie ſich. Und in dem Briefe ſteht: „Mein Vater, den ich das Unglück hatte, vor vier Mo⸗ naten zu verlieren, hat mir aufgetragen, nach Europa reiſen und mich dort an Sie zu wenden, den Geſchößth⸗ mann ſeiner Familie, wenn Sie noch am Leben ſeien. Ich habe Briefſchaften, welche ich Ihnen vorlegen ſoll, mit der Bitte, mein Rechtsvertreter zu ſein. Sonſt habe ich den Auftrag, mich 3 hier an einen angeſehenen Rechtsmann zu wenden. b ich Sie find b 95 1 Je 8 ob ich Sie finden werde un Ihnen kommen 2 R 4 4