3 ö C ⁵˙¹ m Erſcheint räglich, mit Ausnahme der Sonn- and Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Boſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. F Die Tanks in der Schlacht bei Cambrai. Aus dem Felde wird der„Köln. Ztg.“ geſchrieben: Schon ſeit einigen Tagen lauerte der Tale der Bat⸗ terie in verſchiedenen Stellun on um das Dorf Bourlon herum auf Beute. Noch am Abend des 26. Novembers 1917 hatte er Stellungswechſel in eine vorgeſchobene, etwa 1000 Meter ſüdlich des heiß umſtrittenen Dorfes gelegene neue Stellung vorgenommen und ſich notdürftig eingegraben. Es war bekannt geworden, daß der Feind zwei friſche Diviſionen und 30 Tanks zum Angriff bereitgeſtellt hatte, alſo war ſchärfſte Aufmerkſamkeit ge⸗ boten. Um 6 uhr 30 Min. morgens meldete der Poſten lebhaftes Streufeuer auf das Torf Bourlon und das umliegende Gelände. Jetzt ſchien der rechte Augenblick gekommen, alſo: Alles'raus— an die Geſchütze! Es war noch dämmerig, ein leichter Regen fiel. um die Geſchütze ſchlugen in regelmäßigen Zwiſchenpauſen krachend die feindlichen Granaten ein, in knapp 1 Meter Emung von dem rechten Geſchütz waren zwei friſche ſchußlöcher, denen noch weißlicher Qualm entſtrömte. Ei⸗ nige Minuten erregteſter Spannung vergingen. Da wurde auf der Höhe 100 ſüdlich des Bourlon⸗Waldes ein ſich ſcharf gegen den Horizont abhebender, ſtändig wachſen⸗ der Buckel ſichtbar, der bald wieder kleiner und kleiner wurde und am diesſeitigen Hang herabglitt. Das Spiel wiederholte ſich noch mehrere Male. Sie kommen!— eradezu erlöſend wirkte dieſer Ausruf. Die Geſchütze wurden eingerichtet. Auf 1400, 1300 Meter Entfernung folgten ſich die Schüſſe, der erſte Tank wurde unter 3 genommen. Aha, er will rechts auskneifen— och ein Schuß! Ein helles Aufblitzen, der Geſchoßs⸗ deckte den dunkeln Schatten des Tanks— Tref⸗ Das Feuer der Tankkanonen verſtummte. Jetzt 8 mächſten! Herum den Lafettenſchwanz!— Geht 5 Er hatte ſich durch den Rückſtoß ſo feſt in den . ſgeweichten Lehmboden eingebohrt, daß er nicht mehr 8 der Stelle zu bewegen war. Alle Mann heran! La⸗ Fienſchwanz ausgraben, Geſchütz herausziehen! Noch ein ück, noch ein Anſpannen aller Kräfte, und das Ge⸗ chütz ſtand außerhalb des Geſchützſtandes auf offenem elde, jetzt aber wieder frei beweglich. Die feindlichen anks waren inzwiſchen etwa 200 Meter weiter vor⸗ ekommen und fuhren dichtgedrängt, uns ihre volle Breit⸗ eite bietend, noch fünf an der Zahl, in Richtung auf ourlon zu, lebhaft nach allen Richtungen hin feuernd. ſch diele Schuß auf Schuß aus beiden Rohren auf die 1 Wen ihr eigenes Feuer ſelbſt verratenden Ungetüme. pir eutlich vernehmbares Singen über unſern Köpfen, kt, iron von 11 Tanks Maſchinengewehrfeuer. Jetzt . er wir, keinen Schuß heraus i 1 8 85 brcce 5 chuß heraus, der nicht ganz er Eifer des Gefechts hatte allmahlich die Bedie⸗ den irfaßt; der führende Offizier ſetzte ſich ſelbſt an 2 Ga eines Geſchützes. Ladehemmung! Ein an⸗ fei i Raus den Schuß! Der ſaß drin! Faſt riet des klang es aus dem Munde mehrerer Kano⸗ abzuſe 5 5 die helle Kampfbegeiſterung an den Augen 5 n war. Der ſchießt noch? Noch ein Schuß, Schuß! dann war alles ſtill. Der nächſte! ucht 5 5 etwas höher halten— Treffer! Er ver⸗ zieſer fil rehen: noch ein paar Schüſſe, dann war auch gen 5 i Das andere Geſchütz hatte inzwiſchen auch 0 eil erledigt: zwei der von ihm beſchoſſenen Pan⸗ die 8 brannten lichterloh mit heller Stichflamme, 15 5 5 zu Zeit durch das Aufflammen der krepieren⸗ 10 8 0 munition noch verſtärkt wurde. Nichts rührte d mehr. Sechs feindliche Tanks ſtanden, fünf jerſchoſſ icht nebeneinander, wie auf eine Schnur gereiht, 575 und teilweiſe brennend im Gelände. Nach⸗ beiter Geſchütze nachgeſehen und erles für etwaige Bedien eindliche Angriffe vorbereitet war, konnten die ſeindfinngen, nach faſt„ Ausharren in ichtin zeuer, in Deckung gehen. Eine ſpätere Be⸗ 10 dee Volte uns, daß die Tanks größtenteils zwei n zun Teit offer aufwieſen. Die Bedienungsleute gräßli eri 406 5 Panzerwagen äßlich zugerichtet, tot unter und neben Kurzer Wochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats 3 vom 8. bis 14. Januar 1918. Dres Enigl. Sächſiſche Miniſterium des Innern in den botte bereits im Nahr 1917 bei der Reichs⸗ ue, beantra't. Hö⸗hſtpreiſe für Nutzvieh, mindeſtens zereits doch ſen und Milchkühe wie dies in Bayern fößer mit Erfolg geſchehen ift. ſeſtzuſetzen, um der immer ftehpreſſererdenden Spannung zwiſchen Nutzvieh⸗ und Schlacht- jeben wur vorzubeugen. Da dieſem Antrage nicht Folge ge⸗ eurde hat das Miniſtertum in Dresden Anfang He⸗ dem d ſeinen Antrag und zwar in Uebereinſtimmun f hi undestulturrat erneuert. In dem Antrage wird harau anddewieſen, daß das Königreich Sachſen von feher ind Mi chſeldieſen ſei. einen großen Teil ſeines Spann⸗ bes Reiche ehs durch Zukauf aus den viehzüchteriſchen Gebieten dlerderliche zu decken, während nur ein kleiner Teil der 9 Wucht Nachzucht innergalb des Landes möglich wäre. ucht des en Landes beſtand in der Haupt⸗ Rings . beſonderen Ereigniſſe. e. R ee 18. Jührüung. Amtsblatt der Bürgermeister amter Seckenheim, IAuesheim, NMeaharhansen und Edingen. Druck und Verlag non Wa. Aimmermanm. Sectenberm. lache in der Hartung des notigen wenchviehes zur Beſchaffun der großen Milchmengen fürs die diche Bene a 12955 Landes. Die Verwertungsmoglichkeit ehe trotz der herbei⸗ geführten Erhöhnng der Miſchhi iſe in keinem richtigen Verhältnis mehr zu den Anſcha; snreiſen und zwar be⸗ ſonders deshalb nicht, weil die ſchließliche Verwerkung des Viehſtücks as Seh a tohieh durch die Herabſetzung der Schlacht⸗ viehpreiſe bedeutend herabgemindert worden ſei. Es ſeien Hunderte von Fällen zu verzeichnen geweſen, wo die Land⸗ wirte genötigt geweſen 1 das von ihnen teuer ein⸗ gekaufte Nutzvieh mit 3 bis 800 Mt. Schaden als Schlacht⸗ vieh 1 Der Behauptung, daß die Einführung von Nutzvich bchſtpreiſen praktiſch unmöglich ſei, können einmal der baneriſche Vorgang entg'gengeſtellt werden und dann der Hinweis darauf, daß auch vor der Einführung von Schlacht⸗ viehhöchſtpreiſen ein großer Teil der Sachverſtändigen ſolche für unmöglich erhlärte und zwer glei fals unter Hinweis auf, den vollſtändig verſchiedenen Wert der einzelnen Vieh⸗ ſtücke. Die Reichsfleiſchſtelle hat die einzelnen Landesfleiſch⸗ ſtellen aufgefordert, ſich bis zum 10. Januar zu dieſem An⸗ trage zu äußern. f 7 Der Welt krieos. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 16. Jan.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht und Deutſcher Kronprinz. 5 Bei und weſtlich von Lens wurde die Artillerie⸗ tätigkeit geſteigert. In einzelnen Abſchnitten Erkundigungs⸗ gefechte Südlich von Ornes wurden Gefangene gemach Heeresgruppe des Generalfelbmarſchalls Herzog Albrecht von Württemberg. Nach Mehrſtündiger Feuerwirkung ſtießen franzöſiſche Abteilungen nördlich von Badonvillers vor und drangen vorübergehend in unſere vorderen Gräben ein. Eigene Aufklärungstruppen brachten in den oberen Vogeſen Gefangene ein. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Nichts Neues. 8 Mazedoniſche Front. Im Cer nab ogen eihöhte Gefechtstätigkeit. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Brenta und Pia ve vielfach lebhafte Feuerkämpfe, mit beſonderer Heftigkeit im Gebiet des Monte Aſolone. Die Italiener haben ihre erfolg⸗ loſen Angriffe nur ſüdlich von Monte Fontana Seeca wiederholt. Sie wurden abgewieſen. In dem Piaveabſchnitt nördlich von Montello verſtärkte ſich das engliſche Artilleriefeuer. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die ganze Weſtfront läßt uns im heutigen Tages⸗ bericht faſt ganz im Stich. Artilleriekampf, ſonſt keine Auf dem öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz gibt es nichts neues, außer daß General Hoff⸗ mann, der Generalſtabschef des Prinzen Leopold von Bayern, in Breſt⸗Litowsk verdientermaßen dem Herrn Trotzki den Kopf gehörig gewaſchen hat. An der maze⸗ doniſchen Front iſt die Lage in gewohnter Weiſe un⸗ verändert, aber in Italien, da iſt es wieder lebendig geworden. Die Italiener richteten ſturke Angriffe gegen den Monte Aſolone und Monte Pertica, jene die ita⸗ lieniſche Hauptſtellung auf dem Grappamaſſiv im Norden und Weſten flankierenden Bergkuppen, die vor eini den Wochen dem Feind entriſſen worden waren. Die Angriffe wurden mit ſchweren Verluſten für den Feind abge⸗ ſchlagen. Der Aſolone, durch deſſen Eroberung ſeinerzeit ein Keil in die italieniſche Brenta⸗Piave⸗Stellung ge⸗ trieben wurde, hat überhaupt den Italienern ſchon viel Blut gekoſtet. Die Wiedergewinnung ſollte nicht nur die bedrohte Grappaſtellung, ſondern vielleicht die ebenſo bedrohte Stellung Sonninos in Rom retten. Es iſt ja doch bekannt, daß es hinter der italieniſchen Front gärt und brodelt wie in einem Hexenkeſſel. Gegen den äußeren Feind iſt man ohimächtig im Innern Sturmeszeichen und dazu die nicht mehr zu verdeckende Unſtimmigkeit unter den, Alliierten. Ein„großer Sieg“ hätte wieder etwas Waſſer auf die ächzenden Müh'räder gebracht, und es war auch ein großer Schlag geplant, wie das mächtige Eingreifen der Artillerie an der Brenta zur Piave, wo die Frans oſen ſtehen, und an einem großen Teil der Piave zeigt. Aber es war ein Fehlſchlag. Neu eingegangene Nachrichten und E'ngeſtändniſſe engliſcher und franzöliſcher Offiziere beſtärigen wiederum, daß bei den anglo⸗franzöſiſchen Munition t anspo ten das Rote Kreuz mißbraucht wird und doß zahlreiche Muni⸗ ionslager hinter der feindlichen Front zum Schutze gegen Fliegerang riffe als Lazarette gekennzeichnet ſind. 0 allen deutſchen Zeitungen gefunden hat, ſtraft dieſe ein⸗ i fahrts⸗Zeitung) weiſt auf den Ernſt der Lage hin, die. rachmittag: Inſerttossseeis: Die etnſpa ige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die geile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Jeruſprechauſchluß Pr. 16. Ein engliſcher Funkſpruch Poldhu vom 12. Januan behauptet: Die deutſche Regierung, die die unausbleib⸗ lichen Folgen fürchtet, die entſtehen würden, wenn der genaue Wortlaut der Wilſon'ſchen Kriegszielerklärung unter den gebildeten Deutſchen bekannt würde, hat ge⸗ droht, ſie werde jeden Flieger, der ſolche Flugblätter abwerfe, als Spion erſchießen, falls er in deutſche Hände falle.— Die Tatſache, daß, wie ſich jeder Leſer über⸗ zeugen kann, dieſe Rede die weiteſte Verbreitung in fältige engliſche Nachricht Lügen. Die Zeitung„Genevois“ in Genf veröſfentlicht eim Zuſchrift des Bureaus der„Times“, in der die Gründe angegeben werden, warum England gegen einen gemein- ſamen Generaliſſimus ſei. In der engliſchen Darlegung heißt es u. a.: Der Erfolg einer großen Einrichtung hängt völlig von den Vorteilen ab. die die Heere davor haben, die der Generaliſſimus befehligt. Ta ſoche i es daß ein Heer eine Niederlage und alle ihre Folgen er⸗ tragen kann, wenn es von ſeinen eidenen Führern be⸗ fehligt wird, daß es Niederlagen aber nicht dulden kann, wenn ein Führer anderer Nationalität es befehligt. Der Krieg zur See. Berlin, 14. Jan. Eines unſerer Tauchboote hal unter Führung des Oberleutnants zur See Lohs im. Aermelkanal 5 Dampfer und 3 engliſche Fiſcherfahr⸗ zeuge mit rund 21000 BRT. verſenkt. i London, 15. Jan. Die„Shipping Gazette“(Schiff⸗ durch die Tauchboote geſchaffen ſei. Die Verſenkungen ſeien im Zunehmen und nur durch die größte Spar⸗ ſamkeit in allen Verbrauchsgegenſtänden, beſonders in Lebensmitteln, könne das Beſtehen Englands weiter⸗ hin ermöglicht werden. Die Ereigniſſe im Wetken. Der franzöſiſche Tagesbericht. 9 WTB. Paris. 15. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern⸗ Auf dem linken Maasufer zerſtreute genau gerichtetes franzöſiſ des Feuer deutſche Abteilungen, die an die franzöſiſchen Linien im Abſchnitt von Oie heranzukomme ſuchten. Der engliſche Tagesbericht. We. London. 15. Jar. Amtlicher Bericht von geſterr nachmittag: Kanadiſche Truppen unternahmen in der letzte Nacht einen erſo'grei hen Streifzug gegen die ſe endlich n Grobe nördlich von Lens und brachten Gefangene zurück. Die engliſche Heeresvermehrung. London, 15. Jan. Das Unterhaus hat das Geſe betreffend den Mannſchaftsbeſtand einſtimmig angenommen Zweierlei Maß in Frankreich. N Paris, 15. Jan. Die Zeitung„Oeuvre“ ſtell feſt, daß franzöſiſche fortſchrittliche Blätter an der Fron berboten ſind, während andere in Unmengen dort ver breitet werden. 4 0 1 ö 1 1 1 1 Neues vom Tage. Weitere Beſprechungen. Berlin, 14. Jan. Der Kaiſer empfing heute vor nittag den Kronprinzen, den Reichskanzler un den Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Fernen zörte der Kaiſer den Generalſtabsvortrag des General eldmarſchalls von Hindenburg und den Vortrag des Interſtaatsſekretärs von dem Busſche. 5 Die„Poſt“ glaubt verſichern zu können, daß bei den Beſprechungen eine Entſcheidung in dem Sinne gefallen ſt, daß die Meinungsverſchiꝛdenheiten Zwiſchen Oberſteß deeresleitung und Auswärtiger Politik beſeitigt ſeien belche letztere künftig in vollem Einvernehmen mit der berſten Heeresleitung gehalten werde. Dies gelt tamentlich für die Lage im Oſten und die Polenfrage 1 Auch die„Voſſiſche Ztg.“ ſchreibt, die Löſung der mil äriſchen und politiſchen Fragen ſei angebahnt; die von er Oberſten Heeresleitung vertretenen militäriſchen Ge ichtspunkte werden in vollem Maße zur Geltung kommen — Die Rede des Grafen Hertling ſoll wieder um einig: rage verſchoben werden. Die Andeutung des„Berl zageblatt“ von der„Erkrankung“ Hertlings und einem Vechſel an leitender Stelle wird von den Abendblättern ls unglaubhaft und unwahrſcheinlich bezeichnet. Graf dertling, ſagt die„Deutſche Tagesztg.“, ſei ein wirk, icher Reichskanzler im Sinne der Reichsverfaſſung, ſo⸗ ald er will. i f Viele Beachtung findet ein Satz des halbamtlichen Berl. Lokalanzeigers“, der zu den Friedensverhand⸗ ungen ſchreibt, Deutſchland dürfe nur einen Freund⸗ 5 chafts⸗ aber keinen Verzichtfrieden mit Ruß⸗ and ſchließen. N 0 Der Reichskanzler hat am 12. Januar die Partei⸗ ührer des Reichstags nicht empfangen. An ſeiner Stel achte der Stellvertreter Kühlmanns. Unterſtaatsſe N a e 0 N. tär von dem Busſche, den Abgeordneten Mittenun; Die Verhandlungen ſeien dort worden. 0 Nach dem„B. T.“ ſind Oberſte Heeresleitung unt Diplomatie darin einig, daß den Verſchleppungsverſucher der Petersburger Bevollmächtigten mit aller Entſchieden heit entgegengetreten werden muß. 5 Die Meldung des„Berl. Tagebl.“, daß Baron Roſer und Graf Berckdorff bzw. Bernſtorff— das Blatt hatt, den Namen verwechſelt, Becnſtorff weilt überhaup nicht in Berlin— an den Beſprechungen teilgenommen hätten, iſt nach halbamtlicher Meldung unrichtig. Spionage. i Berlin, 14. Jan. Wie wir hören, iſt am 11 Dezember 1917 der Herausgeber der in Amſterdam er⸗ ſcheinenden radikal⸗ ſozialiſtiſchen Wochenſchrift„Der Kampf“, Karl Minſter, auf deutſchem Boden von der deutſchen Grenzwache in der Nähe von Nievelſtein feſt⸗ genommen worden, nachdem er unbefugt den deutſch⸗ niederländiſchen Grenzfluß(Wurm) überſchritten hatte Minſter iſt dringend verdächtig, Nachrichtendienſt, insbeſondere mit dem Bureau Tinsleuy in Rotterdem, in Verbindung zu ſtehen und für dieſes durch Mittelperſonen in Deutſchland militäriſche und wirtſchaftliche Spionage getrieben zu haben. Er hat bereits zugegeben, durch eine Vertrauensperſon einen Brie an den Bureauvorſteher einer Kriegsamtsſtelle gerichtet zu haben, in dem er um Auskunft über. unſere Vorräte an Rohſtoffen, die für die Rüſtungsinduſtrie wichtig ſind, bittet. Als seine Helfershelfer komen elwa neun Perſonen in Weſtdeutſchland und in Berlin in Betracht. Von dieſen konnten nach kurzer Zeit fünf wieder aus der Haft entlaſſen werden.— Von der feindlichen Preſſe iſt in den letzten Tagen die Nachricht verbreitet worden, in Deutſchland ſeien etwa 100 Mitglieder der unabhän⸗ gigen ſozialiſtiſchen Partei verhaftet worden. Offenbar iſt die oben geſchilderte Verhaftung des Minſter und ſeiner Helfershelfer auf dieſe Weiſe von der Entente d 1 5 leicht erkennbaren Gründen böswillig aufgebauſcht vorden. wieder aufgenommen 0 Der Fall Caillaur. Paris, 15. Jan.(Agence Havas.) Caillaux iſt eſtern morgen verhaftet und unverzüg ich in das Ge⸗ fängnis für Kranke übergeführt worden.— Die Ver⸗ haftung machte ſtarken Eindruck. Die Blätter berichten don der Durchſuchung eines Schließſaches, das Caillaux in Florenz unter dem Namen Renomard in der ita⸗ ſieniſchen Diskontbank habe. Nach dem„Intranſigeant“ hätte man in dieſem Schließfach Wertpapiere in be⸗ krächtlicher Höhe und Papiere gefunden, deren Bedeu⸗ tung unbeſtreitbar ſei. Das Blatt fügt hinzu, es ſei ein Schriftſtück in die Hände der Militärgerichtsbarkeit ge⸗ gangt, deſſen Bedeutung und Wichrigkeit nicht geſtatte, Caillaux länger auf freiem Fuß zu laſſen. Vor Antwerpen. Sergeant Emil Eckerdt, geboren am 13. Februar 1887 zu Neckargartach bei Heilbronn wohnhaft daſelbſt. von der 10. Kompagnie des 2. Marine⸗Infanterie⸗Regiments. der am 3. September 1914 auf den belgiſchen Kriegsſchauplatz ausgerückt war, zeichnete ſich bereits wenige Tage a in dem Gefecht bei Werchter am 7. September 1914 durch 5 975 Umſicht und hervorragende Tapferkeit aus. Mit einem 5 ann der Kompagnie nahm er vier Belgier gefangen, nach⸗ dem es ihm als. Schützen gelungen war, meh⸗ rere feindliche Soldaten bei ihrer Flucht von den Rädern u ſchießen. Zwei Tage ſpäter wurde ſein Zug von über⸗ legenen feindlichen Kräſten überraſchend angegriffen. Die feind⸗ liche Artillerie nahm ſofort die ins Dorf Werchter über die Dyle führende eg ente unter Schrapnell⸗ und Granat⸗ ſeuer. Ein Lauffteg ſtellte vom diesſeitigen Ufer über die geſprengte Brücke die Verbindung mit dem Dorfe her. In dem heftigen Artilleriefeuer, unter deſſen Schutz feindliche Infanterie das jenſeitige Ufer erreicht hatte, ſprang der damalige Gefreite Sckerdt auf die Brücke und warf den Laufſteg in die Dyle. Dem Feind war es dadurch unmöglich, ſofort zu folgen, und Schkerdt erhielt für ſeine Tat als erſter Mann der Kompagnie das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Im Gefecht bei Thildonck am 11. September 1914 ging Eckerdt eine ſehr gewagte Patrouille am Kanal bei der Schleuſe. Der Feind ging von allen Seiten gegen den Kanal vor. Eckerdt war ſofort bereit, ſeſtzuſtellen, was uns gegen⸗ überlag. Allein ging er über die Schleuſe und kam mit vorzügliche Meldung zurück. Beim Angriff auf Fort Waelhem zekam die Kompagnie, die am Bahndamm entlang vorging. helge Feuer aus der rechten Flanke. Die Verbindung mit zer Nachbarkompagnie war abgeriſſen. Sckerdt als Patrouillen⸗ führer mit drei Mann ſtellte die Verbindung her und meldete lleichzeitig daß Elſeſtraat frei vom Feinde ſei, das Flanken⸗ euer müſſe aus einer befeſtigten Feldſtellung kommen, die 1 des 1 zwiſchen Fort Waelhem und Fort apre St. Catherine liege. Dieſe Meldung war von hervor⸗ agendem Wert und beſtätigte ſich bei Morgengrauen voll⸗ ſtommen. Auch ſpäter zeichnete er ſich durch eine Reihe zerzüglicher Patrouillengänge aus. Zu allem ſtets freudig zereit von ſeltener Pflichttreue, iſt Eckerdt, der wegen ſeiner Verdienſt das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielt, ein glänzendes Beiſpiel für ſeine Kameraden. 8 Nürnberg, 15. Jan. Graf Wilhelm von Pück⸗— ler⸗Limpurg, der Aelteſte des in Franken und Württemberg anſäſſigen, ſtandeshetrlichen, aus Schleſſen ſtammenden Geſchlechts, Rittmeiſter a. D., Veteran von 1870/1, iſt 74 Jahre alt unvermählt geſtorben. 8 i Geſandtenwechſel. 9 Paris, 15. Jan.(Havas.) An Stelle von Bapot iſt Conty zum franzöſiſchen Geſandten in Dänemark ernannt worden. i Um Kopf und Kragen. Sofia, 15. Jan. In Jaſſy(Rumänien) ſpielen ſich entſcheidende Kämpfe gegen den König Ferdinand von Rumänien ab. Das Miniſterium Bratianu hat zu wenig Rückhalt, um den König genügend ſtützen zu können. Die Anerkennung Finnlands. 1 Wien, 15. Jan. Die hier eingetroffene finniſche Abordnung erhielt den amtlichen Beſcheid, daß Oeſter⸗ reich⸗Ungarn die finniſche Republik anerkenne. 7 Allgemeiner Ausſtand in Spanien? Bern, 15. Jan. Gerüchtweiſe verlautet, in ganz Annexionen ohne Selbſtbeſtimmung. . GK. Baſel, 15. Jan. Havas meldet, die Ver⸗ einigten Staaten hätten Holländiſch⸗Guayana im Nord⸗ 1 f von dem Gang der Verhandlungen in Breſt⸗Litowsk mit dem engliſchen ſpäter Spanien werde heute der allgemeine Ausſtand erklärt. N 55 8 5 e. N oſter von Südamerika angekauft. 19.-G. oder Surmam hat eine Ausdehnung von 129 100 Geviertkilometer unt etwa 100 000 Einwohner. Es erzeugt Zuckerrohr, Kaf⸗ fee, Kakao, Baumwolle und koſtbare Hölzer.) 18 Milliarden ausgeborgt. GK. Baſel, 15. Jan. Die Geſamtdarlehen der Vereinigten Staaten an die Entente belaufen ſich nack Havas auf 17 799 600 000 Mark. Amerika kontrolliert. Waſhington, 14. Jan.(Reuter.) Auf Grund der Ergebniſſe der Kriegskonferenz in Paris hat das ameri⸗ kaniſche Schiffahrtsamt beſchloſſen, in London, Pari? und Rom Vertretungen zu ſchaffen und in faſt aller bedeutenden Atlandiſchen Häfen Zweigſtellen zu errichten. Es ſoll damit nicht nur die Kontrolle über die ameri⸗ kaniſche Handelsſchiffahrt wirkſamer gemacht, ſondern auch die ſelbſtändige Zuſammenarbeit der alliierten Schiffahrt gebildet werden. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 15. Jan. Nach einer Reutermeldung beſtimmt der Geſetzentwurf über Ungültigkeits⸗Er⸗ klärung der ruſſiſchen Staatsanleihen aus der Zeit der kaiſerlichen und bürgerlichen Regierung, daß dieſe Anleihen, ſoweit ſie im Beſitz von Ausländern ſind, ohne weiteres für ungültig gelten. Nur die kurz⸗ friſtige Anleihe des Schatzamts und die vom Schatz⸗ amt ausgegebenen Serien behalten ihre Gültigkeit. Petersburg, 14. Jan. Wie Reuter meldet, erließ Krylenko eine lange Kundgebung, in der er ſchildert, wie die ruſſiſche Republik und die Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenräte von Feinden umgeben ſeien. Ein heiliger revo⸗ lutionärer Krieg gegen das ruſſiſche, deutſche, engliſche und franzöſiſche Bürgertum müſſe ins Auge gefaßt wer⸗ den. Für dieſen Zweck müſſe ein neues Heer aufgeſtellt werden. Er forderte alle Regimenter, Bataillone und Kompagnien auf, in dieſes Heer einzutreten.(Krylenko iſt bekanntlich der„Generaliſſimus“ Kerenskis. Er iſt eigentlich Advokat und hat es im Heere bis zum Fähn⸗ rich gebracht.) 9 5 Kongressrede Wilsor Wsont, Wir wissen. welches dleser& Freis sein wird: es Wird dle v unparteiische Cerechligkeil sein ele; Vermiſchtes. „Aus Hohenzollern wird un⸗ geſchrieben: Eine mit ſchwei zeriſchem Kapital und ſchweizeriſchem Perſonal arbeitende Carbid fabrik in Waldshut will unſer ſchönes Donau⸗ un und Schmeigtal verwüſten; es ſind bei Gutenſtein un Oberſchmeien Arbeiten im Gange, um bedeutende Steinbruch betriebe anzulegen und daraus Steine nach Waldshut zu be . Wir haben das Vertrauen zu den maßgebenden Be hörden und zum Natur- und Heimatſchutz, daß ſie dieſc⸗ Zerſtörungswerk unter keinen Umſtänden dulden worden. Unſer prachtvolle Natur muß vor ſolchen gewiſſenloſen Abſichten ge ſchützt werden; auch der Albverein muß dabei mithelfen. Eine Lutherpredigt, von dem Reformator eigenhändig ge ſchrieben wurde dieſer Tage in einer Verſteigerung von Hand. ſchriften in London um 2100 Mark veräußert. 2 Gelinde Strafe. Der 17jährige Drogiſt Erwin Krüge! in Berlin. der eine 73jährige Händlerin mit dem Hammel erſchlagen und beraubt hatte, wurde 30 6 Jahren 2 Wochen Sefängnis. wovon 3 Monate und 2 Wochen auf die Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet werden, verurteilt. Vor der eigenen Genoſſen verg'ftet. In Berlin wurde eir Einbrecher von den Polizeibeamten ertappt und zur Wache ge⸗ bracht. Aus dem Wege gab er einen Schuß auf einen Schutz⸗ mann ar und entfloh, worauf der Schutzmann ebenfalls ſchoß ohn die Wirkung feſtſtellen zu können. Andern Tags wurde im Leichenhauſe die Leiche eines angeblichen Selbſtmörders mit ſchwerer Schußverletzung eingeliefert. Die Nachforſchungen ergaben daß der Tote. ein lang: gaſachter ſchwerer Verbrecher, von ſeinen eigenen Genoſſen vergiftet worden war, da ſie nach feiner Verwundung fürchteten, durch ihn verraten zu werden.. Brand. Die Tuchfabrik von Birrer und Zemp bei Entlebuch (Kanton Zürich) iſt ſamt dem Lagerhaus abgebrannt. Jüt 100 000 Franken Wolle und 50000 Franken Militärluche ſind vernichte. worden. 8 Aus engliſchen Schulaufſätzen. Der Vorſtand der Schule von Eton, der vornehmſten Lateinſchule Großbritanniens, gab dieſer Tage in einer Rede einige Antworten ihrer Zöglinge zum beſten; darunter folgende:„Der Homer wurde nicht bon Homer geſchrieben. ſondern von einem anderen Manne desſelben Namens“„Vacuum iſt ein Platz, wo der Papſt lebt.“„Milton war ein großer Dichter, der„Das verlorene Paradies“ ſchrieb; dann ſtarb ſeine Frau und er ſchrieb „Das wiedergewonnene Paradies“.“ 1. n ee 5 0 5 555 7 7 95 e e 25 eee krainer(Ruthenen) geben ihre Zahl auf 35 Milli 7 Die onen an und übertreffen damit die der Polen in Rußlan (20 Mill.) ganz erheblich. Ukrainer nennen ſich diejenigen Ruthenen, die ihr Volk für eine ſelbſtändige, von den Ruſſen und Polen an Sprache, Sitte, Kultur und politiſchen Beſtre bungen grundverſchiedene Nation halten. Die meiſteꝛ Ukrainer ſind entſchiedene Gegner Rußlands und wollen da⸗ ruſſiſche Joch abſchütteln. Nur einen kleinen Bruchteil de Bevölkerung bilden die ruſſenfreundlichen Ruthenen, die be haupten, es gebe keine beſondere ukrainiſche oder rutheniſch Nation, ſondern ſie ſeien nur ein Teil der Ruſſen. Durch di⸗ Abſonderung aller ukrainiſchen Gebiete am Dnjeſtr, Dnjepr Don. Kuban und am Schwarzen Meer wird Rußland zwa eine erhebliche Verkleinerung erfahren, aber da die ruſſiſch Regierung ſich damit einverſtanden erklärt hat, daß di Ukraine ſelbſtändig werde, vorausgeſetzt, daß ſie ſich anti vevolutionärer Machenſchaften enthalte, darf man wohl mi der Errichtung eines ſelbſtändigen ÜUkraine⸗Reiches rechnen Dieſes neugebildete Reich im Südweſten Rußlands iſt mi ſeinen 800 000 Quadratkilometern faſt anderthalbmal größe als Deutſchland. Es umfaßt die bisherigen ruſſiſchen Gou vernements Wolhynien, Podolien, Kiew, Tſchernigow, Pol tawa, Cherſſon, Charkow, Jekaterinoslaw und Taurien ohn. die Krim. Zweifelhaft iſt noch, ob die Gouvernements Kurt und Woroneſch ſich ebenfalls der Republik anſchließen werden. Im Südweſten bleibt Beßarabien ſelbſtändig. In Südoſten ſchließt ſich die Don⸗Republik der Koſaken an, din gegenwärtig noch im Kampfe gegen die Bolſchewicki ſteht Orel und Tombow gehören zum alten Rußland, und Mins gedenkt ſich den Beſtrebungen der Weißruſſen nach einen eigenen Republik anzuſchließen. Im Weſten und Nordweſten schließen ſich die polniſchen Landesteile an. Beſonders wichtig iſt die Ukraine, weil zu ihr die beſten Gebiete der Schwarzen Erde gehören, die etwa ein Drittel des ruſſiſchen Kornertrage⸗ liefern, ferner die Bezirke der Donezkohle, die einen großer Teil der ruſſiſchen Kohlenerzeugung hervorbringen, ferner weil mehr als die Hälfte der ruſſiſchen Eiſenförderung im üknainiſchen Land erfolgt. *„Eine wirklich wahre Geſchichte“ erzählt im Champagne Kamerad, der Feldzeitung des 3. Armeekorps, Gefreiter O. W. Friſche: Im Schulhauſe zu St. M. war ein Miniertrupf unſerer Kompagnie einquartiert, desgleichen einige Gruppen vom Feld⸗Rekrutendepot, die allabendlich vor in Stellung ſchanzen gingen. So will einſt unſer Max Bochmann ſein Kochgeſchirr reinigen und trifft am Brunnen bereits einen Rekruten bei der gleichen Tätigkeit an. Weil der ſo lange mehrt, quatſcht B. ihn an. Da die Ausdrucksweiſe des Re⸗ kruten ſo anheimelt, fragt B. ihn:„Wo biſt' du her, Kam'rad?“„Aus Plaue!“„Was? Do ſei mer doch Lands⸗ leit. Wo wohnſt du da in Plaue?“— Die Antwort ergibt daß beide in gleicher Straße wohnen. B. ſtellt ſich nun vor:„J dich heiß Bochmann.“ Der andere:„J' ich aa.“ Er⸗ ſtaunen auch über die gleichen Namen; dann bricht's aus des Rekruten Mund:„Na, da biſt du halt der Max und ich der Clemens!“—— Brüder, die einander 12 Jahre nichl geſehen und auch nichts voneinander gehört hatten. Schwieriger Fall. Die Zeitung der 10. Armee gibt dieſen hübſchen Witz zum beſten: Wir hatten Unterricht über da⸗ Grüßen von Vorgeſetzten. auch dann zu grüßen, wenn der Vorgeſetzte in der Zeit von wenigen Minuten wiederholt an uns vorbeikommt:„Hat ſemand eine Frage?“ Mein Kamerad meldet ſich und fragt: Herr Feldwebel, wenn ich auf dem Karuſſel ſitze und ein Offizier ſteht dabei, muß ich da jedesmal Ehrenbezeugung machen, wenn ich an ihm vorbeireite?“ Glückliche Diebe! Prager Blätter berichten: In den Prager Anlagen am Belvedere werden die Promenadenwege noch mit Petroleum erleuchtet. In einer der letzten Nächte haben nun Diebe die ganze Beleuchtung geſtohlen— alle 14 Gemeindelampen, natürlich einſchließlich des koſtbaren Pe⸗ troleums! a Ein Schneidermeiſter in C. beſchäftigt zwei kriegsge⸗ ſangene Ruſſen. Am Vorabend zu Hindenburgs Geburtstag nach Beendigung der Arbeit fragte der eine den Meiſter, ob norgen gearbeitet werde.„Selbſtverſtändlich,“ erklärte der Meiſter,„ich ſehe keinen Grund zum Feiern.“—„Ja,“ er⸗ viderte der Ruſſe,„Hindenburg hat doch Geburtstag!“ * An der Piave.„Wir Deutſchen ſind halt unverbeſſer⸗ ich: Vorige Woche habe ich mich kriegstrauen laſſen, und heute bin ich richtig ſchon auf dem Wege nach Venedig!“ * Aus einem Brief.. in der rechten unteren Ecke findeſt du einen Fettfleck. Sehr fein, Gansleber. Hoffentlich wird er nicht an der Grenze beſchlagnahmt. Humor vom Tage. Auf flotte Ehrenbezeigungen, tramme Meldungen bei Vorgeſetzten wird in unſerem Stel⸗ ungsabſchnitt großer Wert gelegt, und den Mannſchaften vird deshalb von Zeit zu Zeit immer wieder eingeprägt, daß Meldungen beiſpielsweiſe zu lauten haben:„Ein Mann deim Eſſenfaſſen“,„Ein Mann auf Fliegerpoſten“,„Zwei Warm auf dem Wege nach k.“ und ſofort. Kommt da kürz⸗ ich eine Exzellenz in den Graben und trifft einen Mann mf der Grabenwand ſitzend und eingehend mit der Innen⸗ eite ſeines Hemdes beſchäftigt. Rechtzeitig bemerkt der brave Infanteriſt noch den nahenden Vorgeſetzten, führt ſtramm zuf und meldet ſchneidig:„Ein Mann beim Nahkampf!“ an () Karlsruhe, 15. Jan. Die Mitglieder der Zen⸗ trumsfraktion der Zweiten Kammer Abgg. Spang und Graf haben an die Regierung eine kurze Anfrage gerichtet über das von der Z. E. G. ausgeſprochene Verbot der Einfuhr eines größeren Poſtens Apfelwein an mehrere oberbadiſche Städte. Sie fragen was die Regierung zu tun gedenke, um den Schädigungen badiſcher Intereſſen „durch die Z. E. G. und deren öffentlich wucheriſchem Trei⸗ ben erfolgreich entgegen zu treten. ) Durlach, 13. Jan. Auf der Straße von Tur lach nach Wolfartsweier kamen drei Raubanfälle an Frau. ensperſonen vor. Die Täter bedrohten ihre Opfer mi dem Meſſer und nahmen ihnen ihre Barſchaft mit Gewal ab. Als Täter konnten die Gebrüder Kurt und Artur Tannsberger aus Plorzheim⸗Bröß ingen verhaſtet werden () Mannheim, 15. Jan. Eine am Sonntag hier abgehaltene Verſammlung der deutſchen Vaterlandspar⸗ tei, in der als Hauptredner Pfarrer D. Traub ſprechen nehmern, die den Nibelungenſaal füllten, befanden ſich zahlreiche Leute, die durch einen Höllenlärm, Geſang, derten. Nachdem der Tumult über eine Stunde ge⸗ dauert hatte, erklärte Polizeidirektor Gräſer die Verſamm⸗ lung für geſchloſſen. Irankf. Ztg.) Mannheim, 15. Jan. Der Stadtrat hat die angeordnete Abſperrung des Gaſes wieder aufgehoben, ebenſo die angeordneten Einſchränkungen zur Kohlener⸗ theaters. Nur die Vergnügungsſtätten dürfen auch weiters Der Feldwebel ſchärft uns ein ſollte, verfiel der Auflöſung. Unter den über 3000 Teil Hochrufe und Getrommel die Redner am Sprechen hin⸗ ſparnis, die Nichtheizung der Schulen, Kirchen, des Hof⸗ 1 1 T.. 33' — Mannheim, 15. Jan. Nach dem„Mann Gen.⸗Anz.“ ſteht eine Erhöhung des Straßenbahntarif bevor. Der 10 Pfennig⸗Tarif dürfte endgültig verſchwin den und die kürzeſte Strecke 15 Pfg. koſten. (SHeidelberg, 15. Jan. Die hier in Anwe ſenheit des Staatsminiſters von Bodman abgehalten 1 außerordentliche Mitgliederverſammlung des Bad. Lan, desvereins für bildungsfähige Krüppel, wählte zum 1 Vorſitenden Geh. Rat Dr. Clemm⸗Mannheim. In de Sitzung, bei welcher ſich Großherzogin Luiſe durch Frau Oberbürgermeiſter Lauter⸗Karlsruhe vertreten ließ, wurd mitgeteilt, daß dem Krüppelheim in letzter Zeit bedeutend. Schenkungen in Höhe von 60 000 Mk. zuteil worden ſind und zwar von: Ungenannt 25000 Mk., von dem Lei⸗ ter dem Heims Prof. Volpius 10 000 Mk., von der Firma Lanz 10000 Mk., von der Firma Benz, den Diskontogeſellſchaft und der Kreditbank in Mannhein je 5000 Mk., von Komm.⸗Rat Lennel und Komm.⸗Ra Landfried je 1000 Mk. Prof. Vulpius hielt einen Vor trag über den Ausbau des Krüppelheims, beſonders üben die Errichtung eines Turnſaals für Heilgymnaſtik unk Räumen für Lichtbehandlung, Maſſage und Werkſtätten (Pforzheim, 15. Jan. Im verfloſſenen Jahr hat das hieſige Induſtrieleben, z. T. auch durch dit bielen Kriegslieferungen, einen ſolchen Auſſchwung zu verzeichnen, daß die Stadtverwaltung von einer Er⸗ a 1(höhung der Umlagen abſehen kann. e Freiburg, 15. Jan. Am Sonntag früh wurde das Fabrikanweſen des Hofſattlermeiſters Karl Wagner durch Feuer vollſtändig zerſtört. Der Schaden wird auf ungefähr 80000 Mk. geſchätzt. Bei dem Brand kamen auch verſchiedene Stück Vieh ums Leben. (Mühlenbach bei Wolfach, 15. Jan. Durch Feuer wurde das Anweſen des Landwirts S. Hansmann voll⸗ ſtändig eingeäſchert. Bei dem Brand kamen 5 Stüg Rindvieh und 10 Schweine ums Leben. Viele hundert Zentner Heu und Stroh wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt über 30000 Mk. . (Stuttgart, 14. Jan.(Ein alter Bekann⸗ ker.) Der militär'ſche Bevollmächtigte Deutſchlands bei den Friedensverhandlungen in Breſt⸗Litowsk hat ſich be⸗ kanntlich mit entrüſteten Worten gegen die Funkſprü⸗ che ausgeſprochen, die von den Bolſchewiki über die Frie⸗ densberatungen verbreitet wurden. Dabei kam beſon⸗ ders auch die unwahre Berichterſtattung der offiziöſen Petersburger Telegraphen⸗Agentur zur Sprache, die „Trotzki zugeben mußte. Nun erfährt man aus ſchwedi⸗ chen Blättern, daß an der Spitze dieſer Agentur der Genoſſe Radek, eigentlich Sobelſohn, ein auch in Württemberg nicht unbekannter Mann, ſtehe. Seine Ver⸗ gangenheit iſt recht dunkel. Nachdem er zuerſt in Stutt⸗ gart ſein Unweſen getrieben und die Radikalen unter der Führung ſeines Freundes Weſtmeyer den heutigen Schrift⸗ leiter Keil aus der Redaktion der„Tagwacht“ verdrängt hatten, ging er nach Göppingen, wo er das„Freie Volksblatt in der radikalſten Richtung redigierte. Nach ſeiner Tätigkeit in Bremen ſiedelte Radek, der aus Polen ſtammt und über den ein heftiger Streit entſtand, ob er der Sozialdemokratie noch angehöre oder nicht, nach Bern E er, wo er in der„Berner Tagwacht“ während des Ppꝛrieges wilde Artikel gegen Deutſchland veröffentlichte. un iſt er nach dem Sieg der Revolution nach Ru land zurkgetehet 5* r.() Mühlacker, 15. Jan.(Die Bluttat.) Die Bluttat in dem benachbarten Dürrn an dem Landſturm⸗ ſtann Wilhelm Albrecht iſt jetzt aufgeklärt. Deſſen Frau hatte mit einem jüngeren Liebhaber ein Verhältnis, wo⸗ durch es Streitigkeiten unter den Ehegatten gab. Die Frau ließ vor etwa acht Tagen durch ihren älteſten Sohn in Pforzheim einen Revolver kaufen. Es ſcheint Dea daß ſie mit dieſer Waffe nachts dem ſchlafenden Mann eine Kugel in den Kopf geſchoſſen hat. Als der zann erwachte und noch nicht tot war, öffnete ſie ihm mit Gewalt den Mund und ſchoß ihm eine zweite Kugel nden Mund. Der Mann machte dann der Landjäger⸗ Lannſchaft und dem Ortsgeiſtlichen Andeutungen über die 9 indem er die auf Tafeln aufgeſchriebenen Fragen Gefärwortete. Die Frau leugnet noch, wurde aber ins Jefäugnis nach Pforzheim abgeführt. Der Mann be⸗ findet ſich noch am Leben im Pforzheimer Krankenhaus. Die Leute haben ſechs Kinder. 5 5 Lokales. . Die Getreideaufnahme, die derzeit vorge⸗ 3 wird, liefert das erfreuliche Ergebnis, daf 5 1 die früheren Schätzungen meif ſteig.. Au b ſchafſenhei 5 f wude ie Beſchaffenheit des Getreides iſt Die Vewirtſchaftung der Treibriemen. In. 5 In nandesgewerbemufenm in Stuttgart ſprach am 14. Ja⸗ * 5 der Direktor der Riemen⸗Freigabeſtellen in Ber⸗ 1 Fredaſſeſſor a. D. Hupfeld, über die Aufgaben 1 eſellſchaßt veſtelle, die, nebenbei bemerkt, keine Kriegs Frein iſt. Von 400 Fabriken, die vor dem Kriege n 1 herſtellten, ſind 350 ſtillgelegt worden, was Ulebetacreſſe der Verbraucher und der Erleichterung der ewergangswirtſchaft liegt. Nach dem Friedensſchluß wird nicht ſo ſchnell mit der Wiederkehr normaler Verhältniſſe 15 e ſein. ußten der Bewirtſchaftung zugeführt werden, nachdem alle übrigen Reſerven erſchöpft waren. Was an Treib⸗ die noch erreichbar iſt, muß erfaßt werden. Wenn 5 freiwillige Ablieferung nicht den gewünſchten Erfolg haben ſollte müßte 1 55 8 7. te unweigerlich zur Zwangsenteignung heſcheten werden. Die Betriebe ſollen rechtzeitig die J geber brauchbaren Zellſtoffriemen verwenden und die den in 1 5 als Reſerve zurücklegen; große Betriebe wer⸗ Men 5 chſter Zeit die Auflage erhalten, eine gewiſſe tenge den Zellſtoffriemen einzuführen. „ RMeichsweinſteuer. Die„Deutſche Weinztg.“ Rain st ihne frühere Mitteilung, betr., die beabſichtigte Reichsweinſtener, dahin: Schon vor längerer Zeit war davon die Rede, daß die Flaſche um 4 Mark an aufwärts mit 1 Mark Steuer, bei höheren Werten ent⸗ Ffrechend mehr, belegt werden ſolle. peiſe unter 4 Mark würde ſich die Steuer angemeſſen abſtufen. Im 0 Die Vorräte der ſtillgelegten Betriebe Bei Weinen im übrigen iſt ſie als Menge⸗ und Wert⸗ 95 ſteuer gedacht, ſo daß beim Verkaufe eines Faſſes aus erſter Hand ein Steuerbetrag für dieſes, zum Schluſſe bei Flaſchenweinen der letzte Erwerber bzw. der eigent⸗ liche Konſument die Steuer zu tragen hätte. — Der geſchichtliche und künſtleriſche Wert unſerer Glocken. Anläßlich der zur Sicherung des Heeresbedarfs erfolgten Einziehung der Kirchenglocken hat der badiſche Konſervator der kirchlichen Denkmäler einen Bericht erſtattet, aus welchem hervorgeht, daß wir einen kaum geahnten Schatz höchſt wertvoller, ge⸗ ſchichtlich wie künſtleriſch in hohem Maße wichtiger Glok⸗ ken im Lande beſitzen, deren älteſte bis zum Jahre 1200 hinaufreichen. Die Beſtrebungen, von dieſem Schatz die koſtbarſten Stücke zu erhalten, ſind nicht immer dem wünſchenswerten Verſtändnis, vielfach ſogar einer be⸗ dauerlichen Sorgloſigkeit und Gleichgültigkeit begegnet. Da häufig die Ablieferung von Glocken ohne vorherige Einholung eines Gutachtens erfolgte, gingen wertvolle Glocken verloren. Um die Vernichtung wertvoller Kul⸗ turwerte zu verhindern, ſind die Kommunalverbände an⸗ gewieſen worden, die ſchon abgelieferten Glocken in den Sammellagern einer Ueberprülung unter iehen zu laſſen. A Senkrale der deutſchen Landfrauen. Die Zentrale dei Deutſchen Landfrauen hat beſchloſſen, angeſichts der Ver⸗ esſchwierigkeiten die Abhatlung des Kriegslehrganges fün auen und Töchter vom Lande, landwirtſchaftliche Haus⸗ Atungs⸗ und Wanderlehrerinnen und Landpflege rinnen au den Herbſt 1918 zu verſchieben. An Stelle des Kriegslehn garrges ſollen in allen Provinzen und Landesteilen ein bi! zweitägige örtliche Landfrauentage die Aufklärungsarbeit auf dem Lande über die wirtſchaftlichen Zeitforderungen durchgreifend fördern. In den Vordergrund der Erörte⸗ rungen ſollen geſtellt werden„Die Notwendigkeit und Mög⸗ lichkeit der Steigerung des Kartoffelbaues“,„Die Fortſchritte in der techniſchen Kartoffelverwertung“,„Die neuen Auf⸗ gaben auf dem Gebiete des Oelfruchtbaues“,„Die Forde⸗ rungen der Kriegszeit auf dem Gebiete des Anbaues und der Verwertung der Geſpinſtpflanzen“ und„Die Mitwirkung der Landfrauen bei der Steigerung der Milch⸗ und Fettverſor⸗ gung“. Durch Erläuterungen über„den Stand der Ernäh⸗ rungsfrage im vierten Kriegsjahr“, über die Geſtaltung beſſerer Beziehungen zwiſchen„Stadt und Land“ ſollen die Landfrauentage zur Mitarbeit an dem großen Ziel des Aus⸗ gleichs der Gegenſätze in unſerem Volke das ihrige⸗ beitragen. Außerdem veranſtaltet die Zentrale der Deutſchen Jandfrauen im Februar 1918 den erſten deutſchen Landf tag, an dem die großen Geſichtspunkte, nach denen die Landfrau ihre wirtſchaftlichen und kuſturellen Aufgaben einſtellen muß, in Vorträgen behandelt werden. Anfragen und Anmeldungen nimmt die Geſchäftsſtelle der Zentrale der Deutſchen Land⸗ frauen Berlin W. 9. Königarätzer Str. 10, entgegen. uk. Alte Bauernregeln für den Monak Januar. Ein ſchöner Januar bringt uns ein gutes Jahr.— Januar warm, das Gott erbarm!— Wenn Gras wächſt im Januar, wächſt es ſchlecht das ganze Jahr.— Nebel im Januar macht ein naſſes Frühjahr.— Sind die Flüſſe klein, giebt es guten Wein.— Am 10. Januar Sonnenſchein, bringt viel Korn und Wein.— Wie das Wetter an St. Vincent war, wird es ſein das ganze Jahr.— Schönes Wetter bringt Gewinn, merk' dir das in deinem Sinn.— Sankt Paul ſchön mit Sonnenſ chein bringt Fruchtbarkeit an Getreid' und Wein.— Iſt der Januar naß, bleibt ſeer das Faß.— Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte ſoll gut ſacken.— An Vincenzi Sonnen⸗ ſchein, bringt viel Korn und Wein.— Iſt der Januar warm und naß, bleibt leer das Faß.— Ein gelinder Januar bringt Kälte im Februar.— Wie das Wetter an Mecarius war, ſo wirds im September trüb oder klar.— An Fabian und Sebaſtian ſoll auch der Saft in die Bzume gahn.— Iſt Pauli Bekehrung hell und klar, ſo hofft man auf ein gutes Jahr.— Wenn die Tage langen, kommt der Winter oegan⸗ gen.— Tanzen im Januar die Mücken, muß der Bauer nach dem Futter gucken.— Iſt der Januar nicht naß, füllt ſich des Winzers Faß.. uk. Im Januar und Februar beſchneidet man, wenn es gelinde iſt, die Zwergbäume, reinigt die hochſtämmigen vom dürren Holz, macht die Raupenneſter ab uſw., legt nach dem neuen Jahre kleine Miſtbeete an zu Kokumern und Melonen und größere zu Kopfſalat und Binetſch. Erbſen, Bohnen und Lattich, ſäet auch zu Ausgang des Februar allerlei Kabs⸗ ſamen, Sellerie und dergl. * Achket auf die Marmelade! Alle Marmeladen müſſen überwacht werden. In den meiſten Fällen kann eine Mar⸗ melade, die Verderbniszeichen hat, durch Aufkochen“ gerettet werden. Die Schimmelbildung dringt nicht in die Marmelade ein, man nimmt ſie ab und legt ein in Salizylſpiritus ge⸗ tränktes Stück Papier darauf. Den ſich bildenden Saft hebt man mit einem Teelöffel ab. Am gefährlichſten iſt die Gärung. Durch Aufkochen und Miſchen mit einem friſchen Fruchtmark kann man ſolche Marmelade noch genießbar machen, ſollte ſie aber ſchnell verbrauchen. Gegen das Krtſtallifieren der Marmelade iſt einmaliges Aufkochen rat⸗ ſam. Durch ſachgemäße Aufbewahrung in kühlen, luftigen Räumen und rechtzeitiges Eingreifen können die Vorräte vor Verderbnis geſchützt werden. a Die Frau im Eiſenbahndienſt. Der Krieg hat die Frau in alle Berufe gebracht, auch in die Eiſenbahn. So hat die preußiſck⸗heſſiſche Staatseiſenbahnverwaltung, die vor dem Kriege in einigen wenigen Dienſtzweigen(im Büro⸗, Ab⸗ ſertigungs⸗, Telegraphen⸗ und Schrankenwärterdienſt, bei der Bahnunterhaltung, der Reinigung der Betriebsmittel und der Dienſträume) knapp 10 000 Frauen beſchäftigte, die weiblichen Kräfte nunmehr zu faſt allen Dienſtverrichtungen des viel⸗ geſtaltigen Eiſenbohnweſens zugelaſſen und ihre Zahl all⸗ mählich auf 100 000 erhöht. Hiermit dürfte indeſſen wie von berufenſter Seite aus in der„Lpz. Illuſtrierten“ ausgeführt wird, die Entwicklung bei der Fortdauer des Krieges noch nicht abgeſchloſſen ſein. Obwohl die weiblichen Erſatzkräfte während des Krieges nur zur vorübergehenden Beſchäftigung angenommen werden, da die vermehrte Frauenbeſchäftigung ein den Eiſenbahnen durch den Krieg aufgedrungener Not⸗ behelf iſt, iſt die Tatſache um ſo erfreulicher, das ſie ſich im großen und ganzen aufs beſte bewährt haben, Erfolg, zu dem die von der Verwaltung eingeführte weibliche Berufs⸗ kleidung nicht wenig beigetragen hat. Vermögen auch die meiſten Frauen den Mann im Eiſenbahndienſt nicht voll⸗ kommen zu erſetzen, ſo tragen ſie doch alle redlich dazu bei, den Eiſenbahnbetrieb, dieſes gewaltige Schwungrad unſeres geſamten Verkehrsweſens, im Gange zu halten; ihre Kriegs⸗ leiſtungen können deshalb nicht hoch genug bewertet werden. a Landaufenthalt von Kindern im neukralen Ausland. Die durch die Nöte des Weltkrieges in ſo erfreulichem Umfange entwickelte Fürſorge für Stadtkinder hat eine. len, äußerſt dankenswerten Fortſchritt gezeitigt. Die„Weſtfäliſche Frauenhilfe“, durch deren Arbeit im letzten Jahre nicht weniger als 30 000 Kindern der großen Induſtrieſtädte die Wohltat eines Landaufenthalts zuteil wurde, geht jetzt in Verbindung mit dem„Verein Landaufenthalt für Stadt⸗ kinder“ in Berlin W. 9 dazu über, Kinder au ihrer Kräfti⸗ Mk. 1.15 pro Pfund und 260 Gramm pro Doſe gung auch im neutralen Ausland an geeigneten Sreuen unterzubringen und zwar in Holland und der Schweiz. Für den Winter iſt zunächſt die Aufnahme von Knaben und Mädchen höherer Schulen in Heimen, Penſionen, hotels in Gruppen für 4 bis 6 Wochen zu einem Tagesſatz von 6,50 Mk. leinſchließlich Fahrtkoſten) zorgeſehen. Dasſelbe gilt für Kinder von Arbeitern und un⸗ demittelten Eltern bei Aufbringung der Koſten durch indu⸗ ſtrielle Werke. Einige 100 Kinder finden außerdem Auf⸗ nahme in geeigneten chriſtlichen Familien Hollands zu 3—5 Mk. für den Tag. Im Sommer wird jedoch die Frauen⸗ gilfe dieſes neue hocherfreuliche Arbeitsgebiet vorausſichtlich dahin erweitern, daß Kinder in größerer Anzahl zu ganz zilligen Sätzen in Familienpflege untergebracht werden. Die Schirmherrſchaft des wichtigen Unternehmens haben über nommen Ihre Hoheit die Frau Fürſtin zu Lippe, Ihre Ex⸗ zellenz Frau Staatsminiſter Holle⸗-Münſter, Frau Gräfin don Plettenberg⸗Heeren und Frau Präſes D. Kockelke⸗ Schwelm. Die Geſchäftsführung hat Herr Paſtor Altenpoh⸗ nn Langerfeld(Fernruf Amt Barmen 3781) übernommen in den alle Anmeldungen und Anfragen zu richten ſind.! hülfsdienstmeldung. Wir weiſen unſere Leſer auf die Anzeige hin, wonach neue Hilfsdienſtmeldungen in der Zeit vom 19 bis 22. Januar erforderlich ſind. Es wird eine ſtrenge Nachkontrolle ſtattfinden, und jeder, der ſich nicht gemeldet hat, wird nicht nur beſtraft werden, ſondern es wird ein etwaiges Reklamationsgeſuch von ihm natürlich mit ſtarkem Mißtrauen von der betreffenden Behörde be⸗ trochtet werden. Die Meldung geſchieht auf dem Bürger⸗ meiſteramt, auch am Sonntag. Dort erhalten die Pflichtigen auch jede weitere Belehrung während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden. Vorantwortiſch für die Podaftſan Kohlen⸗Ausgabe. Es erhalten morgen Freitag, den 18. d. Mts. Fettſchrot oder Brikett je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenaus⸗ weiſes Nr. 100 bis 217 und zwar wie folgt: Bei der Kohlenhandlung Valtin Heierling Riedſtr. Nachm. von 12 bis 2 Uhr Nr. 101 bis 160 Nachm von 2 bis 4 Uhr Nr. 161 bis 217 Der Preis beträgt für Kohlen 2.70 Mk. pro Ztr. Für Beikett 2 30 Mk. Bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtr. ebenfalls g. Zimmermann, eckenheim morgen Freitag je 2 Ztr. Brikett zum Preiſe von 2.30 pro Ztr. Nr. 218 bis 840, Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 6 auf der Rückſeite des Kohlenüusweiſes gültig und muß vom Kohlenhändler entwertet werden. Seckenheim, 17. Januar 1918. Lebensmittelamt. Hepfiel-Herieilung. Die Verteilung der Aepfel findet morgen Freitag den 18. d. Mts. auf dem Lebensmittelamt Zimmer 8 ſtatt, und zwar nach den Nummern der ausgegebenen Aepfelmarken folgender Weiſe: N Nr. 1 bis 250 von 8 bis 10 Uhr Nr. 251 bis 500 von 10 bis 12 Uhr Nr. 501 bis 750 von 1 bis 38 Uhr Nr. 751 bis 970 von 8 bis 5 Uhr Wer dieſe Einteilung nicht einhält, dem konnen keine Aepfel verabfolgt werden. Es erhalten gegen»bgabe der Aepfelmarken Fa⸗ milien von 1 bis 3 Köpfen 5 Pfund von 4 bis 7 Köpfen 7 Pfund von 8 u. mehr„ 10 Pfund Außerdem erhalten diejenigen Haushaltungen, welche noch keine Aepfel bekommen haben, und dies bei der An⸗ meldung angegeben für die hierfür extra ausgegebenen Marken weiter 5 Pfund Aeplel. Der Preis deträgt pro Pfund 55 Pfg. Ohne Marken werden unter keinen Um ⸗ ſtänden Aepfel abgegeben. Seckenheim, den 17. Januar 1918. 5 Lebens mittelamt. f Küle⸗ Verteilung. Wir haben Dosen- und Cinburger-Räte erhalten und verteilen denſelben morgen Freitag, den 18. ds. Mts. f wie folgt: f Es erhalten pro Perſon 60 Gramm zum Preiſe von bei der Handlung Greulich u. Herſchler, Friedrichſtr. Nr. 1050 bis 1796 bei der Handlung Gropp Joſeph, Ackerſtr. N.. 1797 bis 2200 17 bei der Handlung Heidenreich Phil. Wtw., Schloßſtr. g Nr. 2201 bis 3000 ö 8 Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske daſelbſt. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald s bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Es wird gebeten nicht zu drängen. Die Abgabe erfolgt beſtimmt im Laufe des ganzen Tages. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfallen gelten müſſen.. 3 Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 17. Januar 1918. Lebensmittelamt. z ebangel Kirchenchor decnenbeln: Heute 19 Uhr Probe im Schulhaus. 1 33 Am Fonnlag, den 20. d. fis. nachm. 3 Ubr findet im Rathauſe dahier ein Vortrag ſtatt über Obstbaunpflege ud Feldgenisebar Als Redner wurde Herr Kreisinſpektor Blaser in heidelberg 1 gewonnen. Wir laden Männer und auch Frauen zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein und bitten um zahlr. Erſcheinen a Seckenheim, den 11. Januar 1918. 8 gürgermeiſteramt: f i Volz. Koch. e Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme ven Spareinlagen; Verzinsung ven dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einsahlungen auch auf Postscheckkonto 020. L udwigs- hafen a. Nh. für 1918 5 ſichern Sie ſich nur a durch früheſte Ablieferung von Bindegarnenden an unſere Hauptſammelſtellen: Fallischer Bauern⸗Verein. Freiburg l. 8 (Alte Versandpüterhalle und Genossenschafts verband bad. Landw. Vereinigungen) Karlsruke l. Baden, die jede gewünſchte Auskunft erteilen. Für Ablieferungen bis Ende Januar 500% ungeſyponnnnes Garn, ſowie 40% Neues indegarn!!! Die Garnenden ſind beſchlagnahmt und dürfen nicht veräußert werden. 0 Bezugs vereinigung der deutſchen Landwirte, Garnabteilung Berlin W. 35, Potsdamerstr. 30. eee eee erte, Gedenket der hungernden Vögel! eee Die Herrin von Arholt. 5 Roman von Levin Schücking. 3)(Nachdruck verboten.) . Das genügte ja auch zur Erklärung. Nur genügte es Raban nicht, als er heimgekommen war und ſo etwas, nachdem er ſein kleines Abenteuer dem Vater erzählt, aus 7 eigenem Munde vernahm. Raban hatte ihm ſehr lebhaft geſchildert, wie gut ihm Marie Tholen⸗ ſtein gefallen habe und wie man ja einmal hinüber fahren könne, nach einiger Zeit, wenn die garſtigen „Mädchen, ihre Freundinnen aus der Stadt, glücklich abgezogen— der Vater aber hatte ihn ſehr nachdenklich 1 und dann nach einer Pauſe ſich abwendend geſagt: f „Was gehen dich die Mädchen an? Spiele, wenn du willſt, mit den Söhnen des Amtmanns und mute mir nicht zu, mich bei den Weibsleuten auf Arholt zu lang⸗ weilen! Ich denke nicht daran!“ Damit war die Angelegenheit zwiſchen Vater und Sohn erledigt— nicht aber aus dem Denken und Sin⸗ nen des Knabens das Bild des jungen Mädchens ver⸗ ſchwunden. Im Gegenteil, in den nächſten Tagen hatte er gar nichts anderes denken können, als wie reizend dieſes ſo fromm dreinſchauende junge Weſen ſei, wie leuchtend ſie ihn angeblickt; er hatte noch fortwährend dieſe guten blauen Augen ſich anleuchten ſehen— bis nach und nach freilich, im Laufe all der kleinen und oßen Ereigniſſe eines Knabenlebens, im Laufe der 5 ganze Bild allmählich verflüchtigt und verdrängt— we⸗ nigſtens ſehr tief in den Hintergrund ſolch einer viel⸗ beschäftigten Knabenſeele gedrängt war. Ao'ber ſeltſam, h ger Mann, der ſeine Studienjahre hinter ſich und von etem Vater bereits ein Gut zu eigener Verwaltung er⸗ halten hatte, auf der Ringſtraße zu Wien ſpazierte, eute wo Raban als erwachſener jun⸗ Tage und der Wochen dieſer Glanz erloſchen und das“ 2AUndel-⸗Berteilung. Hof-Nalligraphen Es erhalten: Nudeln zum Preiſe von 86 Pfg. pro Pfund pro Kopf der Haushaltung ½ Pfund gegen Vorzeigung des ziegehroten Lebensmittelkartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung Joh. Ad. Heierling, Friedrichſtr. am Samstag, den 19. d. Mts. Nr. 1 bis 705 2. bei der Handlung Wilh. Hölltin, Hauptſtr. am Samstag, den 19. d. Mts. Nr. 706 bis 1229. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelbſt. Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Laufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. Seckenheim, den 18. Januar 1918. Lebens mittelamt. Lleltang zun Hildienst betreffend. Auf Grund einer neuen Verordnung ſind neue Meldungen zum Hilfsdienſt nötig. Jeder männliche Deutſche und Oeſterreich⸗Ungar, der nach dem 31. März 1858 und vor dem 1. Februar 1901 geboren iſt, iſt meldepflichtig. Ane früheren Ausnahmen ſind weggefallen. Nur derjenige braucht ſich nicht zu melden, der zum aktiven Heer oder zur aktiven Marine ge⸗ hört oder auf Grund einer Reklamation vom Heeresdienſt zurückgeſtellt iſt. Es müſſen ſich alſo jetzt auch alle in kriegswichtigen Betrieben tätigen Deutſchen und Oeſterreich⸗Ungarn in obigem Alter unbedingt melden, ſoweit ſie nicht reklamiert find. Auch diejenigen, die auf Grund einer Strafe zum Heeresdienſt nicht herangezogen ſind, ſind meldepflichtig. Die Mel⸗ dung geſchieht am einfachſten auf dem Bürger⸗ meiſteramt in der Zeit vom 19. bis 22. Januar 1918 während der üblichen Büroſtunden. Am Sonntag, den 20. Januar iſt das Rathaus von 10 bis 12 und 2 bis 5 Uhr für die Mel⸗ dungen geöffnet, alles Nähere durch Anſchläge. Nichtbefolgung wird ſtreng beſtraft. Es wird ſeitens des Einberufungsausſchuſſes eine genaue Nachkontrolle vorgenommen. Alle diejenigen Leute, die ſich bereits früher gemeldet haben und im Beſitz eines Meldekartenabſchnittes ſind, brauchen ſich nicht nochmals zu melden. Wer jedoch ſeinen Meldekartenabſchnitt verloren hat, muß ſich nochmals melden Mannheim, 16. Januar 1917. Fürgermeiſteramt: Volz. hin. Er wußte ſelbſt nicht, warum das junge Mädchen, an dem er vorübergegangen und deren Züge er nur flüchtig erblickt hatte, ihn ſo plötzlich lebhaft an jene kleine Retterin aus einer knabenhaften Verlegenheit er⸗ innerte und an jenes erſte Aufdämmern eines ebenſo knabenhaften Verliebtſeins, den erſten Anhauch eines Ge⸗ fühls, der ſo raſch dahingegangen wie der Hauch eines Kindermundes auf einem Spiegel. Aber er mußte daran denken, und zugleich verließ ihn der Gedanke an das Schickſal der auffallend ſchönen und graziöſen Erſchei⸗ nung nicht, die in ſo verdächtiger Unterhaltung mit der Alten geſtanden, und ein Gefühl unendlichen Mitleids überkam ihn über die Tauſende von Weſen, die in die⸗ ſem großen wilden Weltgetriebe wie arme ſchwache wil⸗ lenloſe Körner auf die Räder eines erbarmungslosen Mühlwerks geſchüttet und darin zu Staub zermalmt werden. Als Raban am Ende des Rings angekommen war und noch einen Blick auf die ſchöne Architektur des Ge⸗ werbemuſeums geworfen hatte, wandte er ſich, ſchritt quer über die Straße und ging den Weg, den er ge⸗ kommen, nun an der andern Seite der Straße zurück bis zu den Anlagen des Stadtparks, durch welche er nun, linkshin abſchweifend, ſeinen Weg nahm. Als er an das Ende derſelben, in denen der Lenz ſchon an allen ſeinen Blütenwundern wirkte, gelangt, fiel ſein Blick auf eine ihm halb noch durch Geſträuch verborgene Bank, auf welcher ein eisgrauer alter Mann mit einem weißen Schnurrbart vorübergebeugt den warmen Son⸗ nenſchein auf ſich wirken ließ. Neben ihm, auf der Bank aber, wie eifrig ihm zuredend, ſaß zu Rabans Ueber⸗ raſchung dasſelbe ſchlanke junge Mädchen— dasſelbe junge Mädchen, deſſen Erſcheinung ihn vorhin betroffen gemacht und das ſo nun noch einmal vor ihm auftauchen ſollte! Er faßte zuletzt ihre Züge voll ins Auge, und wieder kam ihm aufs lebhafteſte die Erinnerung an ſeine Knabenbekanntſchaft; jetzt um ſo ſtärker, als ſie trat dies Bild mit größter Lebendigkeit wieder vor ihn e 7 72 5 — fiander's Inlefhades Gegründet 1887— Olplom 1882 Prämiiert 18 Patent 1902 Handels-Kurse tür Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter die sick für den kaufm. Beruf vorbereitan wollen. 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Fig. II zeigt ein sonst hübsches Gesicht, bei welchem durch das Fehlen der Zähne dle Wangen eingefallen sind und dadureh das ganze Gesicht an Schönhelt verloren hat. Nachher. Pig. 1 seigt dasselbe Gesſcht, woelebes dureh das Einsetzen von Künstlichen Zähnen die Rundung der Wangen und da- duroh dle. Schönhelt zurdckerhaſten hat. neee eee eee. ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. SS See eee bisse innerhalb eines Tages. Seeed ee mit einem offenen Aufſchlag der Augen ſein. licke ee— es waren Augen, die ihn wie ui. en Zauber, welcher Vergangenheit zur Gegenwart machte, anleuchteten! Aber gleich darauf auch blickte ſie zur Seite, auf ihren Geſellſchafter— Raban ſah jetzt, daß der alte Mann einen Stelzfuß trug— und wandte ihre Züge von dem Vorüberwandelnden ab. i ö Vielleicht iſt der alte verſtümmelte Invalide ihr Vater... wahrſcheinlich iſt er es, dachte Raban; und ſie hat ihn vielleicht zu ernähren, hat für ſich und den alten Mann zu ſorgen und hat ſchwache Arme und weiche Hände! Es kam ihm das heftige Verlangen, ſich der armen Perſoͤn, wenn ſie es wirklich bedürfen ſollte, an⸗ zunehmen und rettend in ihre Lage einzugreifen— eines jener Verlangen, welches beim Anblick fremder Not und fremden Kummers ja leicht in uns auſteigt, für Augen⸗ blicke uns beſchäftigt, auch wohl über die Mittel und Wege dazu nachdenken läßt und daun, bevor zus dem Gedau⸗ ken eine Tat geworden, von andern Eindräcken verwiſcht und vergeſſen wird. Eine Tat folgte aus der Begegnung Rabans mit dem jungen Mädchen, das ihn ſo lebhaft in ſzüßere Tag! verſetzt hatte, aber doch. Er ſchrieb am Abend noch an ſeinen Vater und bat dieſen um eine Aufklärung, wes⸗ halb er eigentlich ſeit ſo vielen Jahren den Umgang mit der ihm doch nahe benachbarten Namnttie au, Ae holt vermieden habe. f 5(Fortſeßung folgt.) Feinde. Jeden Morgen zieh' ich aus, Feinde zu beſiegen. Abends kehre ich nach Haus, müd', im Unterliegen. Suchte ſie auf ferner Bahn, hab' ſie nie gefunden. Fielen ſie mich heimlich an, ſch'ugen mir wehe Wunden. Und verweht iſt ihre Spur in den Morgenwinden— Ach, ich kann die Feinde nur in mir ſelber finden. a Karl Jünger. Se ee SοBõο,N?esοοο ο ο ο q Speꝛialität: Gediegene Ausführung von Gebissen Umarbeitung nicht passender Ge- 8