br bomneraund. 24. Junlur 1018 18. Zohrun Amtsblatt 5 Infſeretosezreis: Erſcheim täglich, au Ausnahme der Sonn- ane Feiertage. Der Womnemengpeg 0 magere Mk. 1.— der Bürgermeisteràmter Secnenneim, Wte ee W d 20 11 4 den ee, 10 fg l f e eier Zuſtellung. a 5 dich le. ö rer Aufnahme Nabg 13 TTT RHusshelm, Nearhansen und Edingen. geruſprechanſchlut Br. 16. 7 1 Druck und Nerlag dem cg. Atmer mann, Seckenbeim. 5— ö ſecbboten oder die Aushungerung dieſes Landes? Wir da 5 0 Nals fit 5 N i Rußland. eine 155. mit der Aarößten Sorgfalt unterſuchen een ee eee. 3 die 0 ö N ö was unſere Freiheit, unſere Verbindungsmöglihkeiten über. 775 une, we g 1 280 ee ſpielt ane großen 5 05 8 un See zu beſchitzen beeinträchtigen könnte. Die Freiheit de] an die Wähler appellieren. Bezüglich der Lebensmittel- „ etzten Gebietes in dem Intereſſe unſeres Heere Meere iſt ein fehr elaſtiſcher Begriff. Wir müſſen uns aber frage ſei die Regierung zu energiſchen Maßnahmen ent⸗ „ edeiner Heimatsangehörigen eine große Rolle. Faſt der ſorgfältig vor jedem Verſuche der Störung unſeres Küſten-[ ſchl Di 1„ da 5 1 2 5 5 2 1 1 1 75 f 2 55 2 1 2 0 ſchloſſen. Die Regierung erwarte, daß die rbeiter nun * ößte Teil des Heeres iſt, wenn auch nur vorübergehend, ſchutzes hüten ebenſo vor jeder Störung unſerer Schiffahrt ö fc i I. 9 8 g 1 12 5 m der Ostfront geweſen. Für die Mehrzahl unseres die allein uns bis jetzt ermöglichte, zu exiſtieren. mehr zur Arbeit zurückkehren. Der Führer der Abord⸗ 9. 9 7 Ein Delegier„ 10 nung erklärte, Montag früh werde in jenen Werkſtätten 8 Bolkes war vor dem Kriege Rußland trotz ſeiner Nach⸗ Delegierter fragte: Iſt der Premierminiſter willens. 8 6. 1 7 jarſchaft im weſentlichen ein unbekanntes Land Wir daß, Schritte unternommen werden, um die Kriegs ziele wo der Betrieb unterbrochen war, die Arbeit wieder auf l 4 5* Amerikas und der Alliierten zu bonſolidieren, damit genommen. f lernten zwar in der Schule ſeine Grenzen, ſeine großen Deutſchland eine einheitliche Front entgegengeſtellt wird? Lloyd a Städte, ſeine Ströme und Seen kennen, darüber hinaus Wir 5. bi ee ere 11 435 115 big f 5 2 7— 87 2 1 0 e 5 1 2* 2 2 dr 2 JJ)... a„ 7 g Die Vertreter der ruſſiſchen Regierung kamen herüber, aber eu en Landwir a a Entwicklung ſeiner Landwirtſchaft und Induſtrie, ſeines[inzwiſ en e eite ſie das Verhängnis: Ihre Regierung wurde j Bergbaues, ſeines Wald⸗ und Forſtweſens, der Natio⸗ aus dem Amte gejagt. Es war ganz unmöglich, eine Koordi 3 2 15 e 1 galikät ſeiner Bewohner wußte der Durchſchnittsdeutſche] merle der Kriegs ziele der Alliierten in der Abweſenhen Mächte ee ee un ſiegreſch dastehen weil gert;;;; N d der Vertreter der ruſſiſchen Regierung zu verſuchen, un da; n a 3175 5525 7 Ben hell 8 den 1 1 85 7 21 55 war auch die Urſache. weshalb die Beratungen datüber nich N 1. 1 ai eh Allgemeinheit lebendig geworden. Die Friedensverhand⸗ begannen. Wir hatten Konſtantinopel als Kriegsziel, ohn zielbewaßt ausgeführt werden. Es würde des bal nahe ie de 5 fungen, d ie Erörterungen über die Aufnahme der wirt- Fufümmung der ruſſiſchen Regierung nicht fallen laſſen können 5 ee 8. ae h 1 5 1 Beziehungen zu Rußland erhöhen dieſes Inter⸗ 8 1385— 8 l 1 2 allem nicht auf dem Gebiete der Volksernährung. In ereſſe. n Delegierter fragte: oyd George kurz erklären Deutſch 1 j pon und Ruf 3—— W 85 1 was er unter der Rekonſideration der Stellung Elſa 5 feat gen i 9 Anſicht viel 5 ußland iſt ein reiches Land. Wenn auch der Krieg Lothringens versteht? Lloyd George antwortete: Sch teil den Bogen überſpannt hat, wägrend man in Oeſterreich und die Finanzwirtſchaft das Land in Schwierigkeiten die Anſicht der Regierung damals ganz deutlich mit. Mein und Ungarn bisher eine freiere Regelung bevorzugt hak. gebracht haben mag, ſo werden dieſe nur von vorüber⸗ 2915 ele 150 5(01 3 Fa le 10 8 82 Veen r der in Deutſchland 2 5 0 1 1 8 gehender in. ine in n Werte werden 0 II.(). erminderung des Schweinebeſtandes ei z. B. N land r Auen e Beklemmungen i Sean a die Bg len far 2 00 A Dil ene eee 0 en ee 9 pbheraushelfen. i. Unſere Anſicht iſt deshalb, daß dar franzpſiſche Vol mu ſteier närsiſche tattgade ei hon eit at ben Hande in erſter Linie zu entſcheiden hat was es als Gerechtigkei Schn 1 50 0 Nee u Fe 8 g 3 8 0. g b. Schwei ü„ feſtgeſetzt: 1. für Fertzel, Jun lich Dieſe Werte ſind ſeine Wälder, ſeine landwirtſchaft betrachtet und die Regierung iſt entſchloſſen, der franzöſiſcher 1 1 5 5 feſtgeletzt i 5 1. liche Ertragsfähigkeit, ſein Reichtum an Vieh, Wild und[ Demokratie in ihrem Kampfe beizuſtehen. ſchweine. Nutzſchweine 18 deen N Fiſchen, ſeine Bodenſchätze. Große Teile des ruſſiſchen Ein Delegierter fragte: Iſt es das franzöſiſche Voll 100 05 2 er c ah 2 85 Saag er 5 8 ſind noch urwaldreich mit ungepflegten und un⸗ 0 70 5 85 von Ella egen. ſeim pr.( 2.97 Mt. für 1 Pfd.), geſtochen 9 Kr. 5 3.82 MR kultivierten Forſten bedeckt. Keine Forſtverwaltung ſorgt age klagt? Lloyd Beorge an porteke, di Besten In für 1 Pfd.), b) übrige Schlachtſchweine 8 Kr.( 3,0 MR. für die Aufforſtung, kein Fiskus für die Verwertung Elſoß⸗Lothringen hörte nie auf zu, klagen(u. aber Ihn für 1 Pfd., dagegen in Deutſchland bei a und b nur 057 des 0 müßt bedenken. was ſich dort ereignet hat. Ein ſehr be. bis 0.80 Mt.), geſtochen 10 Kr.( 425 Mk. für 1 Pfd.) g Holzbeſtandes. Weite Entfernung von Verkehrsſtra⸗ trächtlicher Teil der elſaß⸗lothringiſchen Bevölkerung wurde von 1 4579 a 5 l und beiderlei ßen verhindern die rationelle Bewirtſchaftung der Mil- den Deutſchen gewaltſam enteignet. Einige von ihnen wurder ee a e„ S lionenwerte, welche Rußlands Wälder darſtellen. Gleich⸗ oölk dem e 1 W. 50 ſtammen., iſt kein Höchſtpreis vorgeſchrieben. Dieſe Preisbe⸗ 5 5 nicht verkannt werden, daß durch Gemeinden peel. paß be 15 51. 10 ehh ber en 2181 W b e W gebe 1 n f i ür di 1 5 8 1757 N velcher ungehindert zur Deckung der landwirtſchaftlichen Bedürfs? 5 rundbeſitzer bereits manches für die Bewirtſchaf unter die franzöſiſche Flagge iſt.. 0 chen Lahn une een 6 tung und Verwertung der ruſſiſchen Wälder geſchehen iſt. Ein Delegierter fragte, ob Lloyd George ſich verpflichten etzung. daß die angetzau ten Schweine wen gſtens zuei Monate N An landwirtſchaftlicher Ertragsfähigkeit nimmt Ruß⸗ wolle. daß 1 8 der Erzielung eines Abkommens, wie dom Ankäufer in ſeinen Siedlungen gehalten werden.— land eine der erſten Stellen, in Europa ſogar die erſte e 1 5 5 6 5 ch 1 5 4 190 g 15 8 Laß 9 0 15 1 Hanbpe die Reſelung, 55 n Stelle ein. Von der Erſchütterung des ruſſiſch⸗japaniſchen] macht würde? Lloyd George antwortete: Ich hoffe e⸗ und 15 195 die e er den Verkehr mit Krieges und der ihm folgenden Revolution erholten ſich] wie kämpfen darum, daß nicht nur im ei enen Lande, ſondern aatzeiteie und Pflan ka tofteln: Unternehmer landwirtſchaft⸗ die ruſſiſchen Finanzen in verhältnismäßig kurzer Zeit eu allen Ländern Verhältniſſe eintreten, die die Dienſtpflich. icher Betriebe dürfen zum Zwecke der Frühjahrsfeldbeſtellung dank einiger ausgezeichneter Ernten, welche die Erträgniſſe rückgängig machen. 5 Filogramm pro Hektar verwenden: 2 — eee äußerſt günſtig e Die Flaſſe 0 e 5 Karkoffeln grarreform des Jahres 1906 legte den Grundſtein zur. 5 oggen Weizen erſte afer f weiteren Hebung 5 landwwirtſchaftlichen. Rüß⸗ Der Ausſtand in Heſterreich⸗Ungarn. 1 185 20⁰ 180 17⁰ 1500 lands. Es würde zu weit führen, das Weſen der Agrar⸗ Wien, 22. Jan. Anläßlich der Ausſtandsbewe⸗ 91 70 55 250 290 1000 0 hier zu ſchildern, erwähnt ſei nur, daß ſie die gung in Oeſterreich empfing der Miniſterpräſident v. IV 310 335 285 260 1800 Gebundenheit des Bauern innerhalb ſeiner Gemeinde und Seidler eine Abordnung der Arbeiterſchaft. Der Mi⸗ V 350 380 320 290 2000 Familie beſeitigte und ſo mit der früher erfolgten Auf: niſterpräſident erklärte, es ſei der ſehnlichſte Wunſch Zur Saatgut taſſe 1 gehören tiefgründige, fruchtbare Böden hebung der Leibeigenſchaft dem Bauernſtand eine freie des Kaiſers, den Krie zali ech ei n günſtiger Lage mit gutem Klima. zur Klaſſe II weniger N 0 eigen. 1 ieg ſobald als möglich durch einen iet gündiche Zöde eee get 1 8. gewährleiſtete. In der hierdurch angebahn⸗ ehrenvollen Frieden zu beenden. Wenn zunächſt al Klaſſe. aeteſerndie eee 3 4 F gehalt twicklung wurde Rußland durch den Krieg auf⸗ nur ein Sonderfriede mit Rußland möglich ſei, ſo falle zünſtigerer Lage mit rauherem Klima. zur Klaſſe IV minder Panſlavi welchen die der Agrarreform feindlich geſinnten die Verantwortung auf die Verbandsmächte. Trotzdem kuchtbare Böden in rauher Höhenlage und zur Klaſſe v iſten mit ihren revanchedurſtigen franzöſiſchen halte die Regierung an dem Ziel eines möglicht baldigen lacharündige Böden ig rauher Hphewage mit ani ie Freunden geſchürt hatten. allgemeinen Friedens feſt. Internationale Vereinbarun⸗ W ee ee ee, 15 1 Der Friede mit Deutſchland wird hoffentlich Ruß⸗ gen über Abrüſtung und Schiedsgerichte bieten die ge- chaften namentlich aufgeführt, welche in die einzelnen Saat⸗ and recht bald in die Lage verſetzen, die durch den Krieg eignetſte Grundlage. Da keine Gebietserwerbungen auf uttkleſſen fallen. In Deutſchland dürfen für die Ausſaat 95. unterbrochene Steigerung der Intenſttät ſeiner Land- Koſten Rußlands erſtrebt werden, ſo können daran die] demmen 8 100 Kg. 1 12 5 1 160 Kg. wirtſchaft fortzuſezen. Der rege Warenaustauſch zwi⸗ Verhandlungen nicht ſcheitern. Die Polen ſollen durch erste. 150 Kg. Buer 9. Kartoffenn ſchen Rußland und Deutſchland, welcher vor dem Kriege[ Volksabſtimmung auf breiter Grundlage ihre ſtaatliche 425 die finanzielle La ünſtig bei g ü 5. a 5. N ge Rußlands ſo günſtig beeinflußt hat, Ordnung regeln. Die von den Ruſſen verlangte Räu⸗ 55 nach dem Kriege zum Nutzen beider Länder wieden] mung der beſetzten Gebiete könne allerdings zurzeit Der Welt krieg. 19 VVVVVß—. Der deutsche Tagesbericht. 4„An Bodenſchätzen müſſen im europäiſchen Rußland verhältn iſſe. führte Miniſter Höfer aus, die Re⸗ 3 Petroleumquellen, im aſiatiſchen die Erzbergwerke] gierung ſei bemüht, Beſ erung herbeizuführen und es Großes Hauptquartier, 22. Jan.(WTB. Amtl.) mannt werden. Gerade die letzteren haben bisher nur werden Verhandlungen mit der ungariſchen Regierung 5 9 an nismäfig geringen Teil des ruſſiſchen Reich⸗[ und den Verbündeten darüber gepflogen. N Weſtlicher Kriegsſchauplatz. 7 noch ineralien erſchleſſen. Große Gebiete harren Infolge der Beſprechung forderte der ſozialdemo⸗ dee* der Inangriffnahme. 1 5 kratiſche Parteivorſtand nach der„Tägl. Rundſchau“ die Heeresgruppe ves Generalfeldmarſchalls Kron⸗ f 8 Aneterſnafe 9 8 Arbeit wieder aufzunehmen, was prinz Ruprecht von Bayern. 5 zeſtern in allen Betrieben geſchah. un an der genen flandeiſhen 1 Lloyd George und die Budapeſt, 22. Jan.(Ungar. Korr.⸗Bur.) Mini⸗ e pit S 10 10 1 ſüdlich den G t ſterpräſident Wekerle empfing eine Arbeiterabordnung, 9 1 8 3 N ewerkſchaf en. die eine Denkſchrift mit den Beſhlüſſen der Arbeiterver⸗ Scarpe lebte die Gefechtstätigkeit wieder auf. der Ger Jan. In der Beſprechung mit den Ver⸗ ammlung überreichte. Der Den ſchrift zuſolge drücken Bei St. Quentin wurden bei erfolgreicher Durch⸗ 8- asc i Lloyd Geor di ü Wu ſch aus, daß die auswärtige Vertre⸗ indem er e lellſchaften ertzlärte ferner Lloy eto r ge. die Arbeiter den Wunſch aus, daß die auswärtige Vertre ührung zahlreicher Erkundungen Gefangene eingebracht. alerkengreß zur Nena n lergeben. Der Saluß ane tung der Völker der Monarchie den annexionsloſen, auf n dee 8 fang age ache 2 beonrgreſſes würde eine allgemeine Verwirrung, ſein. Selbſtbeſtimmungsrecht beruhenden Frieden baldigſt ab⸗ Heeresgruppe des Deutſchen Kronprinzen. 1 die ier 105 ihr Arbe ter ihre 2 1 1— ſchließe, 91 der dem. 1 Nöcdlich von Souain und nördlich von Ano Die ner ihrige und die deutſchen die ihrige.] Wahlrechtsentwur ohne Verzug verhandelt werde,* Eis den öfen n e eee daß, falls die Tiszapartei die.„ court folgten nach ſtarker Feuerwirkung franzöſiſche 98, George ſcheint für ich aber noch nicht geneigt zu] ollte, das Haus aufgelöſt werde. Sodann wünſchen die Vorſtöß e. In heftigen Kämpfen wurde der Feind zu⸗ *— 5 u dabei 921 ade auge Arbeiter gerechte, n„ 8 5 L fert rückgeſchlagen. * dingungen, die f egründete Ausſi eſtände, unter Be⸗ dedarfsartikel an die Arbeiter. Der tiniſterpräſi⸗. i f einen W 1 Ee die dent verwies bezüglich des Friedensſchluſſes auf die be⸗ Eigene Infanterieabteilungen brachen öſtlich von Ma⸗ 8 9 Regierung, auf Entdeckungen auszugehen, und kannte Erklärung Czernins und fügte hinzu, daß die un⸗ lancourt in die feindlichen Gräben und kehrten mit einer welche An; und beobachten natürlich fortwährend, ob irgend. gariſche Regierung die Friedenspolitik mit voller Kraft] Anzahl Gefangener zurück. Re zeichen dafür vo. anden ſind, daß die deutſche terſtü Der Miniſt äſident b kte jed daß e anterflüze. Der Mimiſterpräſident bemerkte jede was Zwischen Beaumont und Ornes nahm die sagen. d g wieder vernünftig wird. Leider muß ich: 72 17:: 3: N 5 keit aß wir nichts anderes entdecken, als rein mili⸗] die Ereigniſſe, wie Arbeiterausſtände, die Friedens Gefechtstätigteit am Abend zu. 0 3 zu erzielen... gefährdeten. Falls . er den eiheit der Meere befragt,[ die Arebiter das uſtandekommen des Friedens wünſchten, U 15 25 N F Srelhen müßten die entſtandenen Betriebsſtörungen ſ o⸗ Oeſtlicher Kriegs ſchaup 15 ereluna von den Unter- 1 klort e ngeſtellt werden. Die Regierung ſtehe und N Nichts Neues. 5 48 men würde. 8 Mazedoniſche Front Keine beſonderen Ereigniſſe. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Zu beiden Seiten der Brenta Artilleriekampf. Der erſte Generalquartiermeiſter: udendorff. Plänkeleien und Gefechte kleinerer Verbände ſim auch am 21. Januar an verſchiedenen Stellen der Weſt front in die Erſcheinung getreten. Engliſche Angriff wurden in Flandern abgewieſen; in den Argonnen hob ten ſich franzöſiſche Kompagnien eine Abfuhr. Dazi geſtaltete ſich der Geſchützkampf an mehreren Punkten ſo namentlich in der Gegend von Hollebeke recht lebhaft Bei Flirey, etwa in der Mitte zwiſchen St. Mihiel uni Pont⸗a⸗Mouſſon, wo die Front faſt genau weſtöſtlich verläuft, zeigte ſich die Artillerie wieder ſehr tätig. Die Wirren in Rußland. London, 22. Jan. Die„Daily News“ melden in Petersburg laufen Gerüchte um, daß Sawinko, Filo⸗ nanko und Kerenski, die bereits bei Kaledin waren, nach Petersburg zurückgekehrt ſeien. In der Stadt herrſche eine eigentümliche Spannung.. 75 Amſterdam, 18. Jan. Der Zeitung„Rußkoje Wjedomoſti“ entnehmen die„Times“ Beiſpiele über dit Gewalttätigkeit, mit der die Bolſchewiki bei den Wah⸗ len für die verfaſſunggebende Verſammlung zu Werke gingen. Im Bezirk von Kozlow drangen bolſchewiſtiſche Soldaten in die Dörfer ein und drohten jeden zu er⸗ morden, der gegen die bolſchewiſtiſchen Kandidaten ſtim⸗ 3 Nach der„Nowaja Schiſn“ hob der Rat der Kommif⸗ ſare der Arbeiter⸗ und Soldatenräte das in franzöſi⸗ ſcher Sprache in Petersburg erſcheinende, von rumä⸗ giſcher Seite beeinflußte Blatt„L'Entente“ auf. 5 Stockholm, 22. Jan. Laut„Naſch Wjek“ be⸗ ſchloſſen die Georgier, eine eigene Republik mit der Dauptſtadt Tiflis zu gründen. Die Georgier haben ſich gegenwärtig der perſiſchen Schachſewennen zu erwehren, die in ruſſiſches Gebiet eingedrungen ſind, um die frucht⸗ bare Mughanaebene zu beſetzen. Teile beurlaubter ruſſi⸗ ſcher Truppen unter General Fidarow nehmen an den Kämpfen teil, in denen die Ruſſen wiederholt mit ſchweren Berluſten geſchlagen worden ſein ſollen.(Die Georgier Gruſiner, wie ſie von den Ruſſen genannt werden, bilden den Hauptteil des ruſſiſchen Generalgouverne⸗ ments Kaukaſien. Ihr Land, bis 1799 ſelbſtändiges Königreich, liegt auf der Südſeite des Kaukaſus; ſie zählen etwa 1 300 000 Köpfe.) Neuyork, 21. Jan. Aſſociated Preß meldet au⸗ Petersburg vom 20. Jan.: Die früheren Mitglieer des Miniſteriums Kerenski, Tſchingrew und Kokoſch⸗ kin, wurden heute nach im Marienhoſpital, wohin ſi— aus der Peter⸗Paulsfeſtung krankheitshalber verbrach worden waren, in ihren Betten ermordet. Ein wei erer Mordverſuch gegen den bolſchewiſtiſchen Wahlkom⸗ miſſar Drilski wurde geſtern ebenfalls unternommen iſt aber geſcheitert, da die Kugel ihn am Ohr ſtreifte. GK. Baſel, 22. Jan. Die„B. Nachr.“ melden aus Petersburg, das Marinekommando habe die allgemein Wehrpflicht für die ruſſiſche Flotte abgeſchafft. Ein ähnliche Verfügung für die anderen Waffengattungen ſtehe bevor. N General Kornilow ſoll ſich in Südrußland auf⸗ halten, wo er den Zeitpunkt zum Handeln abwartet. Die Friedensverhandlungen. Breſt⸗SLitowsk, 21. Jan. Die deutſche Kommiſſior für wirtſchaftliche Angelegenheiten hat ihre geſtern be⸗ onnenen Beratungen mit den ruſſiſchen Vertretern heute fortgeſetzt. Die Vorarbeiten für die weiteren wirtſchaft⸗ lichen Kommiſſionsberatungen wurden einem Unteraus⸗ ſchuß überwieſen, die bereits heute nachmittag ihre Ar⸗ beit aufgenommen hat. Geſtern und heute haben auch die erſten Beratungen der deutſch⸗ruſſiſchen Rechtskom⸗ 5 5 ſtattgefunden. Es wurden im einzelnen beraten nd fortgeſetzt: Die Beendigung des Kriegszuſtandes, 1 5 55 die Wiederherſtellung der diplomatiſchen und kon⸗ jſulariſchen Beziehungen, die Entſchädigungsfrage und die Wiederherſtellung der Staatsverträge. Gegenwärtig wird die Wiederherſtellung der Privatrechte verhandelt. Havas meldet aus Petersburg, zwiſchen der Peters⸗ burger und der ukrainiſchen Abordnung in Breſt⸗Litows! ſei ein Streit ausgebrochen, da die letztere unabhängig von der Petersburger Abordnung verhandeln wolle. Die bolſchewiſtiſche Regierung habe ſich deshalb an den Re⸗ gierungsausſchuß in Charkow gewandt, wo ſich ein zweiter ukrainiſcher Volksrat gebildet habe, der den in Kiew nicht anerkennt. a Nach finniſcher Meldung ſollen die Bolſchewiki bereit auf die Forderungen der Mittelmächte einzugehen. Der Krieg zur See. Berlin, 21. Jan. Auf dem nördlichen Sperrge⸗ biet ſind 22 000 BRT. verſenkt worden. Berlin, 22. Jan.(Amtlich.) Am 20. Januar ſtie⸗ ben türkiſche Streitkräfte, und zwar der Panzerkreuzer Sultan Javus 3 75 Göben), der kleine Kreuzer Midilli (früher Breslau) und Torpedoboote aus den Dardanellen gegen feindliche Streitkräfte vor, die durch Fliegerauf⸗ ärung bei der Inſel Imbros feſtgeſtellt waren. Ein großer und ein kleiner engliſcher Monitor wurden vernichtet, ein Transportdampfer von 10 000 Tonnen verſenkt, mehrere Hulks ſchwer beſchädigt, die engliſche Signalſtation in der Kephalobucht zerſtört. Beim Rückmarſch nach den Dardanellen iſt der Keine Kreuzer Midilli durch mehrere Unterwaſſertreffer 5 Minen oder Unterſeeboote geſunken. Sultan avus Selim kam beim Einlaufen innerhalb der Dar⸗ ellen an der Enge bei Nagara leicht feſt. Er iſt ie in der 8 amtlichen Meldung behauptet E hä 0 uf Stran ſe Neues vom Tage. Die Stellung Hertlings. München, 22. Jan. Dem„Bayer. Kurier“ wird geſchrieben, die Stellung des Reichskanzlers ſei infolge der bekannten Berliner Beſprechungen noch feſter ge⸗ worden. Berlin, 22. Jan. Miniſter v. Friedberg iſt zum Bevollmächtigten Preußens zum Bundesrat ernann worden. Verbotener Vortrag. Berlin, 22. Jan. Ein Vortrag des Prof. Fr. W. Förſter aus München, der wegen ſeiner Angriffe gegen das Deutſche Reich während des Kriegs wiederholt ge⸗ maßregelt worden war, iſt in Berlin verboten worden. Die Kriegsgewinne. Berlin, 22. Jan. Im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags erklärte Unterſtaatsſekretär Dr. Göppert, es be⸗ ſtehe Uebereinſtimmung, die Kriegsgewinne möglichſt für das Reich in Anſpruch zu nehmen. Der Fall Ca illaux. Paris, 22. Jan. Der Verteidiger Caillaux teilte mit, Caillaux ſei bei der Oeffnung der in Florenz be⸗ ſchlagnahmten Akten vor dem Unterſuchungsrichter in Paris zugegen geweſen und er habe feſtgeſtellt, daß zwei wichtige Aktenſtücke fehlen. Genf, 22. Jan. Hier verlautet, in der Angelegen⸗ heit Caillaux ſoll auch die Verhaftung des früheren Miniſterpräſidenten Briand bevorſtehen. Paris, 22. Jan.(Havas.) Der Senat trat geſtern zu einer Sitzung zuſammen und konſtituierte ſich als Ausnahmegerichtshof, um über den früheren Miniſter Malvy zu urteilen. Die nächſte Gerichtsſitzung wird am 28. Januar abgehalten. Bern, 22. Jan. Die Präfekten der Provinzen Ber⸗ gamo, Padua, Piacenza, Perugia, Reggio nell Emiglia, Reggio di Calabria und Meſſina werden teils in den Ruheſtand, teils an andere Orte verſetzt. Deutſch⸗Böhmen. f Wien, 22. Jan. Die Deutſch⸗böhmiſche Vereini⸗ zung hat nach der„Frankf. Ztg.“ im Abgeordnetenhaus eine Erklärung abgegeben, in der angeſichts der Haltung der Tſchechen erneut die Errichtung einer Prod in, Deutſch⸗Böhmen gefordert wird. Ceetil in der Schweiz. a Baſel, 22. Jan. Der engliſche Miniſter Ceed iſt mit großer Begleitung in Genf eingetroffen. ii Die engliſche Heeresvermehrung. Berlin, 22. Jan.„Daily Mail“ meldet: Da britiſche Kriegsamt verfügte die Einberufung von 600 000 Mann für die Feldarmee bis 20. März. 5 England lehnt die Anerkennung Finnlands ab Stockholm, 22. Jan. England hat die Anerken nung der Selbſtändigkeit Finnlands abgelehnt und ſic außerſtande erklärt, an Finnland Lebensmittel abzugeben Argentiniſches Getreide für die Entente. Buenos⸗Aires, 22. Jan. Die Kammer nahn das Abkommen der Regierung mit Frankreich und Eng⸗ land bezüglich des Ankaufs von 2 ½ Millionen Tonnen Getreide an. Tokio, 21. Jan.(Reuter.) Eine britiſche Anleiht von 430 Millionen Mark ſoll in Japan untergebracht werden. Das neue chileniſche Kabinett. Bern, 22. Jan. Der„Temps“ meldet aus San⸗ tiago de Chile: Das neue Miniſterium iſt folgender⸗ maßen zuſammengeſetzt: Vorſitz und Inneres Domingo Amudogeoi, Auswärtiges Cagliamo Ferreiras, Finanzen Madeira, Juſtiz Pedro Agmiora, Krieg Luis Vicung Chigmentes, Inneres Francesco Landa. Die auſtraliſche Ernte nicht verwertbar. Amſterdam, 22. Jan.„Allgemeen Handelsblad“ zufolge erfährt die„Daily Mail“ aus Sidney, daß die gegenwärtige auſtraliſche Getreideernte im nächſten Jahre nicht über See verfrachtet werden könne. Von den bei⸗ den früheren Ernten ſeien noch große Mengen unver⸗ kauft. Die jetzige Ernte werde auf insgeſamt 120 Mil⸗ lionen Buſhels(61 Mill. Zentner) geſchätzt, wovon 40 Millionen Buſhels für den Verbrauch in Auſtralien not⸗ wendig ſeien.(Das iſt die Wirkung der Tauchboote.) Beharrlichkeit führt zum Ziele. Vor wenigen Wochen hatte eines unſerer von erfolg reicher Fahrt aus dem weſtlichen Mittelmeer zurückkehrenden Unterſeeboote in der Bucht von Tunis Gelegenheit, der letzten Torpedo auf einen tiefbeladenen, bewaffneten eng liſchen Dampfer von annähernd 4000 Tonnen anzubringen und einen Volltreffer in der Mitte des Schiffes zu erzielen Es war abends gegen 10 Uhr. konnte„U... deutlich die Wirkung des Schuſſes beobachten mußte jedoch feſtſtellen, daß der durch zwei Bewacher ge ſuche f Dampfer nicht unterging, ſondern wahrſcheinlich in olge ſeines guten Schottenſyſtems trotz vollgelaufener Keſſel⸗ und Maſchinenräume immer noch über genügend Schwimm⸗ fähigkeit verfügte. Eine völlige Vernichtung konnte infolge deſſen nur durch Artilleriefeuer erzielt werden. del Dampfer ebenfalls öſtlichen Kurs hatte und anſcheinend nach dem Suezkanal beſtimmt war, ſo hing ſich das U⸗Boot im Kielwaſſer des Dampfers an, um ſein weiteres Verhalten während der Nacht zu beobachten. 6 Als am folgenden Morgen das heraufdämmernde Tages⸗ licht eine beſſere Umſchau geſtattete, bemerkte man, daß der Dampfer ſtark nach Steuerbord überlag und dadurch das große Schußloch auf der anderen Seite des Schiffes ziemlich frei über Waſſer herausragte. Einer der beiden Bewachungsdampfer hatte den Havariſten ins Schlepptau genommen, während der andere in großen Schleifen den Schleppzug umkreiſte. Unbemerkt von den Gegnern tauchte nun das U⸗Boot in geraumer Entfernung auf und es wurde Munition zum be. abſichtigten Artilleriekampf bereitgelegt. Gerade als„Uu.“ jetzt zu neuem Angriff anlief, brach drüben die Schlepptroſſe. Die Bewacher, hierdurch zur erhöhten Aufmerkſamkeit ver. anlaßt, mußten das anlaufende U⸗Boot geſichtet haben; denn ſie ſetzten ſich ſogleich ſchützend vor den torpedierten Eng⸗ känder. Mit allen drei Gegnern jetzt ſchon ein Gefecht auf⸗ 5 wenig Erolg, weil das ſchon deshalb 0 verhieß f ch V und ch. n In dem matten Mondlich halten! rund, die durch einen Wochſel der Angofffsrichtung werden mußte. Um die Mittagszeit, gerade als den Be⸗ wachungsdampfern eine neue Schleppverbindung geglückt war, lief„U... wiederum zum Artilleriekampf an und eröffnete aus 7000 Meter ein gut gezieltes Feuer. Beide Bewacher ſetzten Flagge und nahmen das Gefecht auf, das ſich anfänglich als Paſſiergefecht mit hoher Annäherung ab⸗ ſpielte. Hageldicht flogen die deutſchen Granaten nach den drei Gegnern hinüber, die durch drahtloſe Meldungen von Tunis Hilfe herbeiholen wollten. Schon erſchienen unter der Küſte mehrere Rauchwolken, was das U⸗Boot zur höchſten Feuerſteigerung anſpornte. Dank der guten Schießfertigkeit und der vielen erzielten Treffer ließen nach einem Gefecht von über einer Stunde Dauer beide Bewacher ihren Schützling im Stich und ſuchten unter zornigem Weiterfeuern das Weite in Richtung nach der Küſte. Von dort her nahten jetzt mit höchſter Geſchwindigkeit zwei andere ſchnelle Be⸗ wacher, die ſchon auf 12 000 Meter mit ſchwerem Geſchütz das Feuer eröffneten. Unbeirrt ſetzte aber„u...“ das Vernichtungsfeuer auf den engliſchen Frachtdampfer fort und brachte ihn durch zahlreiche Granattreffer in der Waſſerlinie zum Vollaufen, worauf es vollkommen beruhigt über das weitere Schickſal des Dampfers untertauchen konnte. Durch das bald darauf wieder herausgeſtreckte Sehrohr konnte der Kommandant, Oberleutnant z. S. St. beobachten, wie der Dampfer in demſelben Augenblick verſank, als die neuen Bewacher bei ihm ankamen. ö Die Friedens⸗Barackenſtadt. Friedensverhandlungen wurden bisher zumeiſt in den Haupt ſtädten mit großem Prunk abgehalten. Man denke nur an der berühmten Wiener Kongreß. Wie ganz anders ſpielt ſich alle! bei den Verhandlungen zwiſchen den Verbündeten und Rußland ab Schon den Ort der Handlung hätte man noch vor wenigen Monates nicht vorausſehen können. So manche Stadt im neutralen Europe wünſchte für ſich den Ruhm und das gute Geſchäft, die Frieden⸗ konferenz zu beherbergen. 5 Was hatte man nicht alles über den erſehnten großen Kongrel fabuliert! Vier oder fünftauſend Perſonen würden die Friedens delegationen ſamt ihren Hilfsarbeitern und Bürobeamten, mit der Journaliſten und dem ganzen Troß von nichtamtlichen Beſuchert zählen, alſo eine ganze kleine Stadt müßte für den Kongreß her gerichtet werden. Eine Hotelſtadt in dem einen Lande oder eis Badeort in einem anderen, hieß es, ſollte für das Friedenswer bereitgeſtellt werden, und noch mitten im Kriege arbeitete man di erdenklichſten Pläne und Vorbereitungen aus. Jetzt iſt es kein Stadt, ſondern das kleine Barackenlager von Bre ſt Litowsk, das die Friedenskonferenz aufnimmt; nicht ein pa tauſend, ſondern rund etwa hundert Perſonen ſind zugegen, un keinem Hotel, keinem Hausbeſitzer und keinem Geſchäftsmann fallen die erſehnten Kongreßprofite in den Schoß. Aus dem einfachen Grunde, weil ſie hier alle nicht vorhanden ſind. Denn die Stad Breſt⸗Litowsk exiſtiert nicht mehr, die Ruſſen haben ſie zerſtör und die Einwohner vertrieben. Vierfünftel der Stadt liegen in Trümmern Die deutſche Verwaltung hat ſchon viel getan, um die Greuel der Verwüſtung zu mildern; Trümmer und Schutt ſind hinweggeräumt ein Teil der Häuſer wieder hergeſtellt, und Regen und Schne⸗ haben in dieſen zweieinhalb Jahren die Brandſchwärze abgewaſchen Von weitem ſieht der helle Anſtrich der Häuſer, weiß oder rot freundlich aus. Aber man geht durch einen Straßenzug nach dem andern und ſieht überall dasſelbe; ohne Dach ſtehen die nackten Mauern der ausgebrannten Häuſer da, und in den öden Fenſter⸗ höhlen wohnt das Grauen. Noch vor achtzig oder neunzig Jahren hatte die Stadt dor geſtanden, wo ſich heute die Zitadelle befindet. Aber Nikolaus 1 wollte hier, an der Mündung des Muchawiec in den Bug ein Feſtung anlegen, und da die Stadt dem Plane im Wege ſtand, ſo befahl Väterchen Zar kurzerhand, ſie abzubrechen und ein paar Kilometer abſeits neu aufzubauen. Auf dem alten Platze entſtand jetzt die Feſtung. Das Kernwerk, das ſich an das rechte Ufer de⸗ Muchawiec und Bug anlehnt— von der Brücke hat man einen lohnenden Blick über das beſchneite Flußtal— ſchließt einen ziem⸗ lich großen Platz ein, auf dem ſich verſchiedene Gebäude, eine ruſſiſche Kirche und Baumanlagen befinden, und es wird weiter von einem Gürtel von Wällen umſchloſſen und wurde in neuerer Zeit durch weiter hinaus verlegte Außenforts verſtärkt. Den Durchmeſſer der inneren Umwallung legt man wohl in zwanzig Minuten zurück. Ein Teil des Kernwerkes und mehrere der von ihm umſchloſſenen Gebäude ſind von den Ruſſen zerſtört. Inner⸗ halb der Umwallung rechts vom Bug, von dem Kernwerk durch einen Graben getrennt, liegen die Baracken. Ein paar gradlinige Straßen, die heute Gouvernementsſtraße und Kreuzungspunkte heißen, durchſchneiden das Gelände; an ihrem Kreuzungspunkte ſteht ein deutſcher Zeitungskiosk, und ein Wegweiſer ſagt, wo es zum Kino geht. Die Baracken ſelbſt ſind kleine Häuſerblocks, niedrig gebaut, mit ſtarken Mauern, drinnen mächtige Oefen und überall Doppeltüren. Das Barackenlager iſt heute die Reſidenz der Diplomatie. Selbſt in einer Kleinſtadt wären die hundert Perſonen mit verhältnis⸗ mäßiger Leichtigkeit unterzubringen geweſen, aber in den Baracken, wo jeder einzelne Raum bereits ſeine Beſtimmung hatte, war die Aufgabe keine Kleinigkeit. Indes hat die Militärverwaltung ſie überaus raſch gelöſt. Zuerſt erſchien es, als ob die ganze deutſche Delegation in dem Sonderzuge wohnen bleiben mußte, und ganz entbehrlich iſt dies Hotel auf Rädern noch immer nicht, obwohl die meiſten ſeiner früheren Inſaſſen in den Baracken eine etwas biwakmäßige, aber ausreichende Unterkunft gefunden haben. Die Gouvernementsſtraße könnte jetzt die Diplomatenſtraße heißen. Die Delegationen der Verbündeten und der Ruſſen wohnen wenige Schritte voneinander, nach Möglichkeit hat man jede Miſſion in einem eigenen Häuſerblock untergebracht. Man ſpeiſt in den beiden Militärkaſinos und iſt dort auch des Abends beiſammen; in der Tat es gar keine andere Gelegenheit, zuſammenzukommen. Alles iſt hier ſehr eng beieinander; im erſten Stock des Kaſinos findet die hiſtoriſche Friedenskonferenz ſtatt, und im Saale des Erdgeſchoſſes wird der Film vorgeführt werden, der die Ankunft und die Bewegungen der Bevollmächtigten in den Straßen der Barackenſtadt zeigt Nur feſtſtehen und ſtark ſein! In zwiefacher Führergröße ragen unſere beiden eerführet Feldmarſchall v. Hindenburg und e u 1 n. dorff, aus dem Weltkriege empor. Sie ſind groß dur die ſieghafte Macht ihrer unvergleichlichen Taten und gro auch in ihren Worten und deren kraftvollen Wirkungen Sie führen die Heere der Feldgrauen zu immer neuen Siegen und ſtärken mit hren Worten die Heimarmee zu zäheſte Siegeszuverſicht. Ihren goldenen Worten dankt die Heima einen guten Teil des Vertrauens auf das ruhmreiche End des Krieges und der Hoffnung auf einen deutſchen Frieden Das ganze Volk weiß, daß das, was Hindenburg und Luden dorff ſagen und zu Wahrſprüchen prägen, das ruhige, unum ſtößliche Urteil über die Geſamtlage darſtellt, das nur ihner von der höchſten Warte der Oberſten Heeresleitun In ſeiner Antrittsrede im Reichstage hatte der neu Reichskanzler, Graf v. Hertling, die Heimatpflichten in die Worte zuſammengefaßt: Abwarten, aushalten, durch In einer Unterhaltung mit dem Vertreter eines Blattes hat Hindenburg dieſe Worte beſiegelt dr *. 5— 4 g zuſtet . Ä ̃—²—ůͥ'lil 12 Werm torr ſeſtehen auf denn, was wir bereits erreicht yunen ſo muß uns der Sieg bis zum Ende bleiben; ſo kann kein Erdenmacht ihn mehr entreißen. Wir ſtehen heute ſo feſt ſo ſiegesſicher, wie nie zuvor. Unwiderleglich neu bezeug iſt unſere militäriſche Ueberlegenheit durch die Triumphe in Italien, durch die Erfolge gegen die Engländer. durch da⸗ Ausſchalten des Feindes im Oſten, das Ludendorff in der ge⸗ nannten Unterredung ſehr richtig als die natürliche Folg⸗ unſerer Siege bezeichnete, durch die Fortdauer der wirkſamen Arbeit, die tagaus, tagein unſere U⸗Boote verrichten. Und wir können feſtſtehen, wir haben vollauf das Zeug dazu, ſtar! zu ſein, weil wir auch wirtſchaftlich und finanziell über die Bayern am 20. — e tiſſe die 41 i 115 Tür der dazu nötigen Kräfte verfügen. Zu dieſen Kräften gehör vornehmlich etwas, was die Feinde nicht haben, nicht haben können: wir ſtehen allerwärts in Feindesland. Wir haben Errungenſchaften ohnegleichen erſtritten. Wir haben nich vergebens die ſchwerſten Opfer an Blut und Gut gebracht, Die Feinde dagegen haben umſonſt gekämpft und gelitten. Hindenburg konnte ſomit ſeinem Worte: Nur feſtſtehen und ſtark ſein! die Schlußfolgerung hinzufügen:„Dann kommt der Friede ſchon von ſelbſt.“ Dasſelbe hat er am Ausgang der Unterredung mit dem Zeitungsver⸗ treter wiederholt:„Wenn wir voch eine Zeitlang Kraft und Geduld haben, bringen wir's zum guten Ende“. Dieſe Zuverſicht unſeres National⸗ 80 leuchte uns voran und banne alle miesmacheriſchen rte N Vermiſchtes. Zur goldenen Hochzeit des Königs von ebruar iſt eine Landesſtiftung geplant. zu der ittel gewonnen werden ſollen. die das Königspaar voraus⸗ ſichtlich zu Zwecken der Kinderfürſorge zuwenden wird. Verkehrseinſchronkung. Im Anſchluß an die am 22. Januar verfügte 14tägige milit nische Mae findet für diefen Zeitraum eine ſtarke Einſchränkung des bayeriſchen Perſonen⸗ 8 ſtatt. Es fallen bis aut weiteres etwa 50 Züge 4 Schle handel. Bei Lichtenau bei Ansbach(Mittelfranben) onnte ein Laſtauto elnen Berg nicht hinaufkommen. Ein Sendarmeriewachtmeiſter kam hinzu und kontrollierte das Auto. deſſen Hedung angeblich in Kupfer beſtehen ſollte. Es 8 1 Zentner feinſtes Weizenmehl. ahnenflüchtig. Ein von Leſſingen(Elſaß) gebürtiger Sol⸗ dat. der ſich ſeit drei Jahren und drei Monaten 155 Eltern⸗ 1935 verſteckt gehalten hatte, wurde ermittelt und der Orts⸗ ommandantur abgeliefert. Durch Soldaten, die einquartiert verden ſollten, wurde er aus einem Zimmer neben der Küche ben 88 N 7 1 0 er ſeit einem Jahr . eer. Er verließ ſein Regimen i bet ſeinen Eltern auf. 3. 5 15 „Herr von Troztl. Aus Prag wird der„Frankf. 3g.“ Pichrjeben der ruſſiſche ee Trotzki. der ei entlich ronſtein heiße, ſei dieſer Tage in dem amtlichen Bericht 2 4 f n des k. k. Telegraphen⸗Korreſpondenzbureaus an die Zeitungs⸗ nen als„Herr von Trotzki“ bezeichnet worden.— war ein Verſehen des betreffenden Beamten in Wien. Baden. Zur Invalidenverſicherung der Angeſtellten und N rbeiter. Karlsruhe,. Jan. Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Der Krieg hat es mit ſich gebracht, aß viele Unternehmungen in Induſtrie, Handel und Gewerbe nicht mehr mit ihren früheren eingeſchulten und geſchäftsgeübten Kräften arbeiten, ſondern ſich mit Aushilfen begnügen müſſen, denen oft die Ueberſicht verloren geht und die ihrer Geſchäfte nicht mehr Herr werden. Auf dieſe Urſache wird es vielfach zurückzu⸗ führen ſein, wenn in letzter Zeit die Beobachtung gemacht werden mußte, daß die Anmeldung und Beitrags⸗ entrichtung zur Invalidenverſicherung für die Ange⸗ ſtellten, Arbeiter und Hilfsperſonen teils garnicht, teils um Monate, ja ſogar Hahre verſpätet oder unrichtig zrfolgen. Insbeſondere war überſehen, die Lohnzuſchläge, riegszulagen in Anrechnung zu bringen, ſodaß die An⸗ meldung, wenn ſie überhaupt gemacht wird, in einer zu niederen Lohnklaſſe ſtattfindet. Auch die Krankenkaſſen, die in Baden für einen großen Teil der Arbeitgeber das Einkleben der Marken zu beſorgen haben, leiden unter ihnlichen Einwirkungen des Krieges und können mitunter ticht mehr mit der von ihnen ſelbſt gewünſchten Genauig⸗ it ihrer Aufgabe nachkommen. f. anz abgeſehen davon, daß infolge dieſer Verſäum⸗ Beitragseinnahmen der Landesverſicherungs⸗ ganz unverhältnismäßigem Umfang zurück⸗ ihre Leiſtungsfähigkeit bedrohen, wird die inſtalt in ehen und Geltendmächung der allen Renenberechtigten hender Anſprüche in oft nicht wieder gutzumachender Weiſe ge ſchädigt. Die fehlerhafte Anwendung und die ihre ent⸗ ſprechende unrichtige Markenklebung kann meiſtens ir ſpäteren Zeiten nicht mehr aufgeklärt werden. 5 Es iſt daher allen zur Invalidenverſicherung pflich tigen Angeſtellten und Arbeitern dringend zu empfehlen ſich um ihre eigene richtige Verſicherung ſelbf zu kümmern und bei den Krankenkaſſen und Arbeit⸗ gebern ſich zu vergewiſſern, daß die Markenklebung aus geführt wird und die Lohnklaſſe mit dem bezogener Gehalt oder Lohn übereinſtimmt. (0) Karlsruhe, 22. Jan. Der ſtellv. komm. Genera des 14. Armeekorps hat eine Verordnung über den Ver, kehr mit militäriſchen Siegeln, Stempeln und Ausweis. vordrucken erlaſſen, in der genau die Anfertigung uni 1 dieſer militäriſchen Dienſtzeichen feſtgeleg wird: () Karlsruhe, 22. Jan. Der Verband der Kath Jugend- und Jünglingsvereine, der Kath. Geſellenverein. und der kath. Mädchenvereinigungen, ſowie der Ober rheiniſche Jünglingsbund in Bretten, der evang. Verbank der weibl. Jugend in Baden und der bad. Jugendbund haben an die bad. Regierung und an die Erſte und Zweit⸗ Kammer eine Kriegsdenkſchrift gerichtet, worin ſie bitten den Religionsunterricht in den Lehrſtunden der allge⸗ meinen Fortbildungsſchule, der gewerblichen Fortbi dungs ſchule, ſowie der Gewerbe⸗ und Handelsſchulen pflicht mäßig zu machen. f () Karlsruhe, 22. Jan. Eine Näherin aus Dobel, die in ihrer Wohnung ihr neweborenes Kind getötet und in einen Schrank verſteckt hatte, wurde verhaftet. Mannheim, 22. Jan. Die Schiffsbrücke in Speyer iſt infolge Beſchädigung abgeführt worden. Der Beſamtverkehr nach Speyer wird über Mannheim um⸗ zeleitet. Die Dauer der Unterbrechung iſt unbeſtimmt. — Kartoffelanbau im Jahre 1918. Der par⸗ lamentariſche Beirat des Kriegsernährungsamts ſprach ſich nach den Mitteilungen des Kriegsernährungsamts in ſeiner überwiegenden Mehrheit unter Zuſtimmung des Staatsſekretärs des Kriegsernährungsamts dahin aus, daß im Intereſſe der Förderungen des Kartoffelanbaues eine Herabſetzung des Preiſes für Kartoffeln gegenüber dem Preiſe für 1917 nicht angängig ſei. Der Kartoffel⸗ eis wird ſich daher auch im Jahre 1918 ebenſo wie im Jahre 1917 auf einem Grundpreis von 8 Mk. für den Zentner Frühkartoffeln und 5 Mk. für den Zentner Spätkartoffeln aufzubauen haben. Wie bisher werden, je nach der Lieferungszeit, Zuſchläge feſtzuſetzen ſein, deren nähere Ausgeſtaltung ebenſo wie die Frage, ob und in welcher Höhe Schnelligkeits- und Anfuhrprämien zu ge⸗ währen ſind, ſpäterer Entſchliezung vorbehalten bleiben Die Kriegswirtſchaftsſtelle für das Deutſche Zeitungsgewerbe wird in Stuttgart eine Dienſtſtelle er⸗ richten, deren Aufgabe es in erſter Linie ſein wird, den Verkehr mit den ſüddeutſchen, insbeſondere württem⸗ bergiſchen und badiſchen Verlegern von Zeitungen, Zeit⸗ ſchriften, Büchern und allen übrigen Papierverbrauchern die nach der Bekanntmachung über Papier, Karton und Pappe vom 20. September 1917 meldepflichtig ſind, zu vereinfachen und zu erleichtern. i Die Geſchäftsräume befinden ſich Königſtraße 36 (Fernſprechanſchlüſſe Nr. 11417— 11418.) Die Dienſt- ſtunden ſind in Hinblick auf die Erſparnis an Beleuchtung und Heizung auf die Zeit von 8½ bis 4½ Uhr feſt⸗ geſetzt. Die Stelle nimmt ihre Tätigkeit am 1. Februar 1918 auf. Auszeichnung. Gefreiter Herbold, früher Signal⸗ wärter der Station Seckenheim, Staatsbahnhof, erhielt für Tapferkeit die ſilb. Verdienſtmedaille, am Bande der militäriſchen Karl- Friedrich⸗Verdienſt⸗Bedaille. Beruntwortlich fur die Reoattion g. Smermunn, Seckengerm Turnerbund„Jahn“ dehenbeim. Deutsche Jurnerschaft. A Jamslag, den 26. Junuar abends 9 Uhr findet im Gaſthaus zum„Goldenen Hirſch“ a Versammlung Wozu wir alle Turner und Mitglieder freundlichſt einladen. a Die Leitung. Aale ilitffpnttndanan ennie Kohlen ⸗ Ausgabe. ſtatt. Es erhalten morgen Freitag den 25. ds. Mts. Roks, Brikett oder Fettschrot je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes Nr. 711 bis 1120 g bei der Kohlenhandlung Gruber Neckarſtraße. Nachm. von 12 bis 2 Uhr Nr. 711 bis 870 Nachm. von 2 bis 4 Uhr Nr 871 bis 1040 Nachm. von 4 bis 5½ Uhr Nr. 1041 bis 1120 Der Preis beträgt pro Ztr. Kohlen Mk. 2.85, für Brikett Mk. 2.30, für Koks Mk. 3.50, ö Bei der Kohlenhandlung Stengel Wilhelmſtraße. Die Inhaber der blauen Ausweiſe je 1 Ztr. Koks zum Preiſe von Mk. 350 pro Ztr. ebenfalls morgen Freitag den 25. d. Mts. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 6 auf der Rückſeite des Kohlenausweiſes gültig und muß vom Kohl enhändler entwertet werden. a Seckenheim, den 24. Januar 1918. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Am 4. und 5. Februar findet in Edingen und am 7. und 8. Februar findet in Weinheim für Kreisangehörige je ein Kurs über Schnitt und Behandlung junger Obſt⸗ bäume ſtatt. Die Unterweiſungen ſind unentgeltlich. Land⸗ wirte und Gartenbeſitzer, die ſich die für die Baumbehand⸗ lung nötigen Grundlagen verſchaffen wollen, ſind zur Beteiligung freundlichſt eingeladen. Anmeldungen wollen bis 31. Januar dſs. Irs. an Obſtbauinſpektor Blaſer in Heidelberg ⸗Handſchuhsheim eingereicht werden. Mannheim, den 11. Januar 1918. Der Kreisausſchuß: König. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen 5 Kenntnis. a Seckenheim, den 23. Januar 1918. Bürgermeiſteramt 5 Volz. Koch. Uerkane Ein Schreibpult zu verkaufen. Näh. in der Geſchäftſtelle. Maibrut 1917 legen ſchon. Unsere Abonnenten werden höfl. ersucht, bei unregel- mässiger Zustellung der Zeitung durch die Trägerinnen dies sofort in der Exped tion ds. Blattes zu melden. Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 9. Fortſetzunnnmg. Machdruck verboten.) 50 Sie mußte das junge Mädchen eben eingelaſſen 4 und ſchien nun Rabans Anrede zu erwarten. Da „Atem ſchöpfend und verwirrt, damit zögert, ſagte ſie: „Ju wem wollen Sie?“ ſtie„Ich möchte die Dame, welche eben hier herauf⸗ ſie g; bitten, mir eine Frage zu erlauben. Ich glaube, üs iſt aus meiner Heimat und ich kenne ſie...“ Tas Geſicht der alten Frau verfinſterte ſich. herauf ame 7“ verſetzte ſie—.„Es iſt niemand hier i Naſtiegen— gehen Sie nur!“ ö doch„aſemand?“ rief Raban aus.„Aber ich ſah ſie „„Niemand!“ unterbrach ihn die Alte und ſchlug e groroſſen die Tür vor ihm zu. a um. aban blickte beſtürzt auf dem kleinen Vorplatz ſich nur E war außer der eben vor ihm zugeſchlagenen gin noch eine Tür da, welche auf den Vorplatz heraus⸗ w ber an dieſer hing ein altes Vorhängeſchloß, nur däm urch das Fenſter, welches ſchlecht genug und chen au ſel zu 50 Raban ſie den jungen Mann erblickte, gelogen! nicht, ohne mußte den Rückzug antreten, aber er tat es 2 Heinrich men genannt— aber nicht Heinrich, ſondern Wol Melber war der Name eines Bildhauers, den er hatte beſuchen ſollen. N Raban hatte bisher nicht daran gedacht, den Wunſch ſeines Vaters zu erfüllen. Die Ateliers der Bildhauer waren nicht leicht zu finden, viele lagen weit hinaus, hin⸗ ter dem Belvedere. Jetzt, wo ihn die Hoffnung erfüllte, zwiſchen„Heinrich Melber, Graveur“ und„Wolfgang Melber, Bildhauer“ einen Verbindungsfaden zu finden, der ihn ſeinem Geheimnis näher bringen konnte, beſchloß er, gleich am folgenden Morgen die Kunſtwerlſtätte des Bildhauers aufzuſuchen. Das große dickleibige Adreßbuch zeigte ihm die Woh⸗ nung desſelben weit ab von der Währingerſtraße, weit ab im dritten Bezirk, hinter dem Stadtpark, in der Land⸗ ſtraße. Nur mit Hilfe eines Wagens fand Raban ſie in der Vormittagsſtunde des folgenden Tags. 8 Als er dort eingetreten war, ſah er in einem großen ſtaubigen Vorraum ein Paar Arbeiter mit dem Aushauen eines ziemlich ſchablonenhaft entworfenen Grabdenkmals beſchäftigt— die Kunſt ſchien hier nach Brot zu gehen und ſtatt der Götter⸗Ideale, die nicht gewünſcht wurden, Geſtalten zu ſchaffen, die man beſtellte und bezahlte. In dem zweiten Raum, in den man ihn wies, fand Raban zwei Männer, einen größeren, hübſchen, braungelockten Menſchen, der an einer noch ſehr ungefügen Tonmaſſe, aus der ſich ein Faun ſchien geſtalten zu ſollen, herum⸗ knetete, und einen kleinen älteren, der ein großes Me⸗ daillon, ein männliches Portrait in Relief, überarbeitete.“ Jener empfing Raban als Wolfgang Melber und hörte die Worte, womit er ſich als Fremder einführte, der ſich in den Kunſtateliers umſehen zu dürfen wünſche, mit einer gewiſſen verlegenen Zerſtreutheit an. „Uns wird ſelten die Ehre zuteil— meinem Freunde Rosbacher und mir— Fremde hier in unſerer Werkſtatt ſehen,“ ſagte er,„wir haben zuſammen das Atelier— eben ni iel darin zu ſchauen er, bitte, gang Friedrichstrasse 63. Ein Herd zu verkaufen. Hauptſtraße 87. UDerloren Cine lietgubel von der Kapeuenſtraße bis Friedrichſtraße. Abzugeben bei Guſtav Frey. weiter als zu Gipſen— und wenn Sie das intereſſteren kann, die Skizzen hier.“ ö Damit deutete er, unruhig ſich hin⸗ und herwen⸗ dend, auf die ausgeſtellten Sachen. Rabans Kunſturteil war kein ſehr ausge ildetes; er hatte jedoch bald die Empfindung, daß in den in Gips gegoſſenen Geſtalten, welche der junge Künſtler geſchaffen, ſich eine große und und reiche, aber gewaltſam nach dem Ungewöhnlichen, Frappierenden, Abſonderlichen ringende Phantaſie ente welche ſich dabei oft über die Grenzen der Plaſtik hin⸗ aus verirrte und vortrefflich mit der flüchtigen und ober⸗ 5 fd Fünbünnn: flächlichen Behandlung des Einzelnen vertrug. Die Skiz⸗ 2 zen, zahlreiche in Ton gebrannte 2 955 und Figürchen, welche ziemlich beſtäubt ſich auf den Brettern an den Wän⸗ den drängten, waren deshalb das Intereſſantere, was Raban ſah; hier traten die Fehler der Zeichnung, das Disharmoniſche in dem Zuſammenſpiel der Linien we⸗ niger hervor, der Reichtum der ſchaffenden Phantaſie des Künſtlers an Motiven und Ideen aber deſto vorteil⸗ hafter. 155 Als taktvoller Atelierbeſucher hütete ſich Raban, an⸗ dere als vorteilhafte Eindrücke laut werden zu laff 2 — Wolfgang Melber nahm dieſe Aeußerungen wie mit einer gewiſſen Ironie auf, wie eine gewiſſe Verachtung für ſein eigenes Schaffen verratend, die Raban nicht Eigene gering zu ſchätzen, war ihm als allgemeiner Cha⸗ rakterzug der Wiener aufgefallen. Aber Wolfgang Melber in ſeiner unſteten Weiſe ſchien etwas ſpöttiſches in die Antworten zu legen, welche er dem Laien auf deſſen Be⸗ merkungen gab— es war ein Durchklingen einer gewiſ⸗ ſen ſich überhebenden Selbſtgefälligkeit dabei, die von der an den Tag gelegten Beſcheidenheit wunderlich abſtach. (Fortſetzung folgt gerade überraſchte— in übertriebener Beſcheidenheit das 15 . 15 Wekanntmachung. Wir bringen hiermit nachſtehend die Bekanntmachung Großh. Miniſteriums des Innern vom 9. Januar 1918 öchſtpreiſe für Kleie betr.(Staats⸗ Anzeiger vom 12. ler 1918, Nr. 9) zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 13. Januar 1918. Er. gezirksamt. Höchſtpreiſe für Kleie betreffend. Auf Grund des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezbr 1914, 21. Januar 1915, 23. März 1916 und 22. März 1917(R-G. Bl. 1914 S. 339, 513, 1915 S. 25, 1916 S. 183 und 1917 S. 253) ſowie auf Grund der Bundesratsverordnung vom 18. Okt: 1917 über Kieie aus Getreide(R.⸗G. Bl. S. 941) und der Ausführungs⸗Beſtimmungen des Kriegsernährungsamtes hierzu vom 1. November 1917(Reichs⸗Geſetz⸗Blatt 1001) wird beſtimmt: Die Höchſtpreiſe für Kleie dürfen für 100 kg ohne Sack, einſchließlich aller Unkoſten und Vergütungen. wie Verteilungs- und Lagerungskoſten, Vermittlungsgebühren uſw. nicht überſteigen. 1. bei Lieferungen der Geſchäftsſtelle der Badiſchen Futtervermittlung a) unmittelbar an die Verbraucher 15,20 M. frei Verteilungsſtation, b) an ſelbſtverteilende Kommunalver⸗ bände 15,00 M. frei Verteilungsſtation, 2. bei Lieferungen des ſelbſtverteilenden Kommunal⸗ verbandes an den Verbraucher 15,70 M. ab Verteilungs⸗Stelle des Kommunal Verbandes oder ſeiner Beauftragten. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Karlsruhe, den 9. Januar 1918. Großh. Miniſterium des Innern. J. A.: Weingärtner. Pfiſterer. Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt⸗ nis gebracht. Seckenheim, den 23. Januar 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. 7 Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- hafen a. Rh. CCC Künſtliche Herbeiführung der Brunſt. Die„Sudd. Tierbörſe ſchreibt hierüber in Nr. 34, 1917, folgendes: „Deckfaulheit und Ausbleiben der Brunſt machen ſich in der Großtier⸗ wie auch in der Kleintierzucht häufiger bemerkbar, aln man für gewöhnlich annimmt— bei der gegenwärtigen Fleiſchknappheit ſind ſie doppelt läſtig. Schlechte Stallhaltung, Mangel an Bewegung, übermäßiger Gebrauch zur Zucht, die durch den Krieg veränderte Er⸗ nährungsweiſe— das ſind einige der Urſachen, die die normale Entwicklung unſerer Zuchttiere ſtören. Solche „Launen der Natur“ machen oft die ſchönſte Ertrags⸗ berechnung für den Züchter zunichte. Und ſo mußte mancher der ſich hoffnungsvoll dem Zuge der Zeit folgend, der Kanincheuzucht zuwandte, grollend feſtſtellen, daß ſeine Tiere die bekannte Redensart Lügen ſtrafen und ſich durch⸗ aus nicht vermbhren wollten„wie die Kaninchen“. Nur ungern entſchließt ſich der Zuͤchter, in ſolchen Fällen zum Schlachtmeſſer zu greifen— zumal wenn es ſich um wertvolle Raſſetiere handelt. Er holt ſich Rat bei getreuen Nachbarn und Freunden, und es fehlt nicht an geheimnis⸗ vollen Winken und Mitteln, die dem Uebel abhelfen ſollen.“ „Es gelang Profeſſor Loewy im Tierphyſtologiſchen Inſtitut der tierärztlichen Gochſchule Berlin, mit dem Yohimbin Spiegel bei Kaninchen und Hunden ſo regel⸗ mäßig die Brunſterſcheinungen hervorzurufen, daß die An⸗ nahme eines Zufalles ausgeſchloſſen war. Die über⸗ raſchende Wirkung iſt dann in immer wiederholten Ver⸗ ſuchen feſtgeſtellt und durch die mit dem Mittel ſeit etwa 15 Jahren in der Thierheilkunde gemachten Erf hrungen ſicher bewieſen worden. Heute gehört Yohimbin Spiegel zum unentbehrlichen Arzneiſatz aller Länder. Es vermag auch auf Störungen des Nerv⸗nſyſtems beruhende Lähm⸗ ungen zu heilen, wie Tierarzt Holterbach bewieſen hat. (Deutſche Tierärzttiche Wochenſchrift 1906 Nr. 13 und 14). Die für die Tierzucht beſtimmten Präparate werden unter dem Namen„Pohimvetol“ in den Handel gebracht. In ſtaatlichen Geſtüten wurde das Pohimvetol ein⸗ gehend erprobt. Ferner wurden die Verſuche ausgedehnt auf Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Hunde, Kaninchen und Geflügel. Gerade die Kaninchenzüchter haben bei den hohen Anſprüchen die an die Zuchtfähigkeit der Tiere geſtellt werden, ausgiebigſten Gebrauch von dem Mittel gemacht, um die Deckfaulheit der männlichen Tiere zu beſeitigen und die Brunſt, wenn ſie ausbleibt, bei weib⸗ lichen Tieren hervorzurufen. Nicht geringer ſind die Er⸗ folge des Yohimvetol in der Geflügelzucht, wo es ſowohl eine größere Tretluſt hervorruft, als auch den Prozentſatz der befruchteten Cier erhöht. Ferner wird durch Pohimvetol die Legetätigkeit der Hennen angeregt und ſo eine Ver⸗ mehrung der Cierproduktion bewirkt.“ Das im Vorſtehenden genannte vorzügliche„Yo⸗ himvetol“ wird in 2 Stärken hergeſtellt: 1. für Pferde, Rinder und Schweine(1 Originalglas mit 10 Tabletten 9 Mk.) und 2. für Schafe, Ziegen, Hunde, Kaninchen, Geflügel(1 Originilglas mit 10 Tabletten 1,30 Mk.) Es iſt zu Fabrikpreiſen zu beziehen von der Kleintierzucht Gerätevermittlung der Bad. Landwirtſchafts⸗ kammer, Karlsruhe Stefanienſtr. 43. Gebrauchsanweiſungen werden beigelegt. Diejenigen Mitglieder, welche„Hohimvetol“ für Pferde, Rinder, Schweine und Geflügel verwenden wollen, können ſich beim Lagerhalter melden. Fusballalub„Baaenla“ 1014 : Folfoneim Bezirksmeister Klasse B 1917/18. (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballv.) 2„ Morgen Jounerstag Abend 8 Ahr Spieler versammlung zwecks Mannſchaftsaufſtellung. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erbittet Der Spielausſchuß. N. B. Die Herren Vorſtandsmitglieder werden gebeten, etwas früher zu erſcheinen. Torein chem. IIler Zinladung. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majeſtät des Kaiſers findet am kommenden Sonntag, den 27. Januar »Kirchgang⸗ ſtatt, zu welchem die Kameraden freundlichſt ein⸗ geladen werden. Zuſammenkunft um 9 Uhr im Vereinslokal. Mit Rückſicht auf die kleine Anzahl der noch zuürckgebliebenen Kameraden iſt es Ehren⸗ ſache eines jeden Einzelnen, ſich daſelbſt zu beteiligen. Auch die z. Zt. hier ſind hierzu freundlichſt ei Ehrenzeichen ſind anzulegen! Orden und Der Vorſtand. Celernter Tabakarbeiter eventl. als Vorarbeiter gesucht. Hodenheim u. Co., Naunheim, Eniſenring 40. den. Kostfümstoffe schöne Quatitaten Schwarz, biau, gemustest u. a., für jeden Geschmack, 90 bis 10 em. breit Kleiderstoffe chene und undichte Gewebe z. B. Eolienne, Batiste, Schleierstoife Blusenstoffe Karos und Streifen — in hervorragender Auswahl Lb U 1. 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