il⸗ ers Ihr 1 Adier in Montag. 28. Januar 1018. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.—. bet, freier Zuſtellung. Derch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. 18. Jabrüang. Amtsblatt der Brgermeisteràmter Senenheim, AHweshelm, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag non g. Zimmerman. Seckenbeim. — 1 J J N 8 N W Ass W 8 N 4 J 1 88 0 2 5 3E. 2 blauer ö „ge 2. f 2 8 5 e ee 20 Si 1 ee ue) f 2 1 . Die 1„Excelſior“ in Paris A in ihrer Nummer vom 10. Januar d. J. eine Kartenſkizze, welche die Neueinteilung Europas nach den Wünſchen der Entente behandelt. Danach ſoll Deutſchland Elſaß-Lothringen an Frankreich abtreten und desgleichen Weſtpreußen, den Netzediſtrikt und einen großen Teil Poſens an das neut„Unabhängige Polen“, wodurch alſo Oſtpreußen, aus dem noch Ermeland herausgeſchnitten werden ſoll, zu einer Enklave werden würde. Oeſterreich-Ungarn ſoll FEhzernins Antwort. m. Wen. 4 Zan.(Wiener Nor-Bureau.) Im Ausſchuß n — eres der Fſterreichlſchen Delegation hielt heut ö üiniſter des Aeußern, Graf Szernin, eine Rede. Die Grundlage. auf der Oeſterreich⸗Ungarn verhandelt, ff 1 ohne Kompenſatienen und ohne Annexionen. Ich verlangt einen Quadratmeter und keinen Kreuzer von Rußland, und venn wie es ſcheint, Rußland auf dem gleichen Standpunkt eht. dann muß der Frieden e Wegen zwe 8 hwierigkeiten verlaufen die Verhandlungen ſo ſchen Rei ürmal daß mit verſchledenen neuentſtandenen kuſſiſchen Red chen ſtatt mit einem verhandelt werden müſſe. Es komme 1 Betracht das von Petersburg aus geleitete Rußland. e grobe Ukraine. Finnland und der Kaukasus. * haben es erſter Linie mit der großen Ane zu kun. un der wir uns auf der vorerwähnten — 5 exlons- und kompenfationsloſen Baſis einigten. Wir ſind ab⸗ 3 auch darüber klar geworden, daß die n e⸗ i kuf ungen wieder aufzunehmen ſeien. Der Vorſitzende de: ihn f ſiſchen Abordnung. Herr Joffe, hat nun mitgeteilt, daß des Sade des Zentralkomitees der ulkrainiſchen Arbeiter⸗. Rad aten- und Bauernräte in Charkow, das die ukrainiſche 35 a in Kiew. weil dieſe nur die beſitzenden Klaſſen ver⸗ * Dee nicht anerkennt. zwei Abgeordnete in die(Petersburger) hre Ic egation aufgenommen worden ſind. Die öſterreichiſch⸗ungart⸗ ieſe Jus Regierung wird in Zukunft die Friedensunterhandlungen Fuenmen mit den N 1 0 des Vierbundes mit der te Saad chen Friedensdelegation führen und zwar, in 45 fol fie ebereinſtimmung mit dem Nate der Volkskommiſſare. nde 1 der Delegatien der ruſſiſchen Arbeiter⸗ und Bauern⸗ Bezüglich Pol 1 j üg Polens, deſſen Grenzen noch nicht genau 175 8 ſind wünſchen wir, ag ſeine Bevölkerung frei und 8 Nießinflust ute eigenes Schickſck wübit. Sucht es, nach zern ensſchluz eine Anlehnung nach uns, ſe werden wir es und. N. i berſchi weite wierigkeit unleugbar die einungs⸗ ang. da erbe unserer dec Hundesneneſfen mit der Pe⸗ * nungsrech Regierung über de Auslegung des Selbſtbeſtim⸗ lle, run echts der ruſſiſchen Völker der von den dehiſthen und beg pen beſetzten Gebiete. Bei beiden 58777 muß ein Mittel⸗ aßt, 7 Welt gefunden werden. In dem von Wilſon an die ganze 15 deute de duchteten Friedensangebot finde ich eine be⸗ den vork e Annäherung an den öſterreichiſchen Standpunkt. Den ihn mit dem eriſchen Beſitzſtand unſerer Bundesgenoſſen ber fals den eigenen zu verteidigen iſt der Standpunkt inner⸗ ch 570 vier Alliierten bei vollſtändiger e Bez nſt⸗ Amerſta Freiheit der Meere kann ich dem 10 1. zer⸗ fingeiffa, voll und gang beipflichten. ſolange kein Sewalt⸗ zenoſſer in die Hoheitsrechte unſeres treuen türkiſchen Bundes ⸗ und M. geplant iſt. Vezüsauch Italiens, Serbiens, Rumäniens, ö liche Kr enegros weigere ſch mich. als Aſſekuranz für feind⸗ end Feind riegsabenteuer zu figurieren und unſeren hartnäckigen hte; den Kriesnſeitig Konzeſſionen zu machen, die ihnen erlaubten. 57 leinen den ins Eu dſe weſterzuſchleppen. Herr, Wilſan mag 1 ſie zur großen Einfluß auf die Bundesgenoſſen dazu benutzen. was ſi Erklärung der 1 zu beſtimmen, unter denen ühle kines al ſprechen bereit ſind. Der Gedanke der Schaffung e er Wine d Völkerbundes ſtieß nirgends in der Monarchſe die An rech könnte ein Gedankenaustauſch zwiſchen inen r 05 ba und n Ungarn zum Ausgangspunkt 1 verſöhnliche prache 1 80 den Staaten werden. M mit Betersburg. Der Frieden mit Petersburg wird . i mit N uns dem „Exze ſio.“ am 10. Jan. 1918 veröſfentl. Karte Europas, mit den Geenzen, ra E Mbrn aroses ur bn bur u Peteeess indehessdaste er Pesbablesseng seien der mne de ia men Tenckert aan de Keie: Boge ceabe Ce ia erbte l la mer per dan Cieraani n Mean. E Steen les Vses mamnes da dissen Paanonet 50s U. lena Geer, d ert arpenent e 8 Teaaarbenate Seb eeneen dummen nn akt cattaahäe 4. l Roumanie. welche die Entente ſocoert. 8 zuſammen gang zur Abria bei San Giovanni di Medua erhalten. Urmne wünſchen wir. weil ſie Lebensmittel exportieren wird wenn wir handelseinig werden. Die ung klärten Verhültniſſe in dieſen neuerſtandenen Reichen bilden eine 918 5 Erſchwerung und Verzögerung der Friedensverhandlungen. enn Sie uns in den Rücken fallen und mich zu einem Abſchluß Hals über Kopf zwingen. dann 1 5 unſere Bevölkerung des Vorteil aus einem Friedensſchluß verluſtig. Wir ſind 1 keiner Lage in der wir lieber heute einen ſchlechten Frieden ohne wirt⸗ chaftliche Vorteile. als morgen einen guten mit wirklicher orteilen ſchließen müſſen. Die Ernührungsſchwierigkeiten ent ne letzten Endes nicht dem Mangel an Nahrungsmitteln, ondern der zu behebenden Kohlen- Trans ort⸗ und Organiſa. tiorskriſe. Mit Streiks ſchneiden wir uns ins eigene Fleiſch und beſchleunigen durch ſolche Mittel den Frieden nicht. Kein Miniſter des Aeußern kann Verhandlungen von dieſer Tragweite führen. wenn er nicht weiß, wenn nicht alle Welt 0 daß er durch das Vertrauen der Majforität der verfaſſan smaͤßigen Korporationen getragen iſt. Es gehl ums Ganze. Sie müſſen mir helfen oder mich ſtürzen. Ein Drittes gibt es nicht. Vom Hauptausſchuß. Kühlmann über die Friedensverhandlungen. Berlin, 25. Jan. Im Hauptausſchuß ſprach Staatsſekretär v. Kühlmann über die Friedensver⸗ ndlungen in Breſt⸗Litowsk. Die Meinung, als ob für die deutſchen Vertreter keine feſten Richtlinien be⸗ ſtänden, ſei unzutreffend. Die Formulierung vom 27. Dezember ſtehe im Einklang mit der vom 25. De⸗ ember. Eine Abweichung von der urſprünglichen Politik 1655 nicht vor. Mit der Ankunft Trotzkis ſei eine völ⸗ lige Schwenkung in der Haltung der ruſſiſchen Abordnung eingetreten. Von da an ſeien nicht einmal private Ausſprachen mehr möglich geweſen. Rußland, das ſchon unter dem Zaren nur äußerlich feſtgefügt ſchien, begann infolge des Sprengſtoffs der verſchieden⸗ artigen Nationalitäten ſich aufzulöſen. Dazu kommen die ſozialrevolutionären Strömungen, die die einzelnen Ge⸗ biete vollends zerſprengen. Ueberall iſt Gärung und gerſetzung. Die Vertreter der ukrainiſchen Rada zeigten Sinn für praktiſche Arbeit, auch mit Finn⸗ land beſtehe Hoffnung, zum Frieden zu kommen. Das Selbſtbeſtimmungsrecht ſei nichts Neues, etwas ähnliches ſei die Option in Schleswig⸗Holſtein. Die Entſcheidung einer konſtituierenden Verſammlung auf breiter Grundlage ſei einer Vollsabſtimmung vorzuziehen. Doch werden an dieſer Frage die Verhand⸗ lungen nicht ſcheitern. Die Haltung einer ge⸗ wiſſen Preſſe wirke erſchwerend; wir brauchen eine eſchloſſene Front gegenüber dem Ausland. Im eſten tobe der Krieg, während im Oſten über den Frieden unterhandelt wird, deshalb müſſe die Oberſte Heeres⸗ leitung an den Verhandlungen beteiligt ſein. General Ddoffmann habe im Einvernehmen mit der politiſchen Lei ung eingegriffen. An dem Ernſt unſeres Friedens⸗ Willens fell niemand sweifeln Nach dem Frieden mit a. 28. Inſertions preis: ile einſpa ige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Jernſgrechauſchluß Pr. 16. GFE ͤ der Urratine werde auch Rumänien zum Frieden ge⸗ nötigt ſein. Oeſterrreich⸗Ungarn ſei ſtets lohal geweſen und werde es bleiben. Das Verhältnis der Ver⸗ bündeten dürfe nicht gelockert werden. Das Ausland miütſſe ä—=—— den Eindruck gewinnen, daß die Mehrheit des Reichs⸗ tags hinter der Regierung ſtehe. 4 Abg. Graf Weſtaxp betonte, die Kritik an den Verhandlungen beruhe auf dem Wunſch eines beſſeren Grenzſchutzes im Oſten. Dafür ſei das Urteil unſerer Heerführer maßgebend. Eine Anzahl ſelbſtändiger Staaten im Oſten biete nicht genügende Sicherheit; En g⸗ land beabſichtige ſich in ihnen feſtzuſetzen. Die Ent⸗ ſcheidung über Polen ſei nun leider eine Tatſache; ſie werde Reibungen verurſachen und unſer Verhältnis zu Oeſterreich⸗Ungarn gefährden. Ein weiteres Bedenken hege er gegen die Oeffentlichkeit der Verhandlungen; dem Herrn Trotzki ſei es weniger um den Frieden zu tun, er wolle revolutionäre Propaganda machen. Weitere Zugeſtändniſſe dürften an die Gegner nicht mehr gemacht werden. Die Reden Lloyd Georges und Wilſons ſeien keine geeigneten Grundlagen für Friedensverhandlungen.— Die Beſpre⸗ chung wird auf den Nachmittag vertagt. N Der Welt krieg. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 27. Jan.(WT. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Faſt an der ganzen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering. Bei kleineren Unternehmungen ſuͤdlich von der Oiſe und in den oberen Vogeſen ſüͤdlich von Luſſe wurden Gefangene eingebracht. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Auf der Hochfläche von Aſiag o und öͤſtlich von der Brenta lebhafter Feuerkampf. Ein italieniſcher An⸗ griff gegen den Monte Pertiea ſcheiterte. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. — r ö Der Krieg zur See. Berlin, 25. Jan. Sechs Dampfer und ein Wath⸗ a wurden letzthin von unſeren Tauchbooten ver⸗ enkt. 5 Berlin, 25. Jan. Aus Rio de Janeiro berichtet die „Voſſiſche Zeitung“, Deutſchland habe durch Vermittelung der holländiſchen Geſandtſchaft ſcharfen Einſpruch gegen das franzöſiſch⸗braſilianiſche Abkommen über die Ver⸗ wendung der deutſchen Schiffe erhoben. Neues vom Tage. Berlin, 25. Jan. Der Kaiſer hörte geſtern den Vortrag des preußiſchen Kriegsminiſters und den General- ſtabsvortrag. Darauf empfing der Kaiſer den badiſchen Miniſterpräſidenten Freiherrn v. Bodman. Zur Früh⸗ ſtückstafel waren geladen Miniſterpräſident Freiherr v. Bodman, der badiſche Geſandte Dr. Nieſen, Staatsſekre⸗ tär v. Kühlmann, Hausminiſter Graf zu Eulenburg und der Einführer des diplomatiſchen Korps v. Roeder. Zeitungsverbot. 5 Berlin, 25. Jan. Das Erſcheinen der„Kreuz, zeitung“ iſt vom Oberokmmando in den Marken ver⸗ boten worden. i 0 Das„Berl. Tageblatt“ iſt nach Ausfall einer Num mer wieder erſchienen. Der erländiſche Landtag. Berlin, 25. Jan. Der aus 79 Mitgliedern be⸗ ſtehende kurländiſche Landtag ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: je 27 Vertreter des Groß⸗ und Kleingrund⸗ beſitzes, 4 Mitglieder der Ritterſchaft, 5 der Geiſtlich keit und 16 der Städte. Die Entente und Finnland. i London, 25. Jan. Nach der„Morning Poſt“ haben die Ententemächte in einer gemeinſamen Note die Anerkennung der Republik Finnland abgelehnt. Was König Albert verlangt. Le Havre, 25. Jan. Der König der Belgier hat am 24. Dezember 1917 an den Papſt eine Antwort auf ſeine Botſchaft über den Frieden vom 1. Auguſt 1917 gerichtet. In dem Schreiben, deſſen Wortlaut erſt jetzt veröffentlicht wird, ſtellt der König folgende Kriegsziele Belgiens auf: Billige Genugtuungen, Si⸗ cherheiten und Garantien für die Zukunſt und Unverſehrt⸗ heit des mutterſtaatlichen und kolonialen belgiſchen Ge⸗ bietes, und ſeines politiſchen, wirtſchaftlichen und mili⸗ täriſchen Einfluſſes, ohne Bedingungen und ohne Be⸗ und Garantien gegen eine Wiederholung des Angriffes von 1914. 8 10 Gegen Clemenceau. Baſel, 25. Jan. Die Schw. Dep.⸗Inf. meldet, in der Kammer ſei die Oppoſition gegen Clemenceau i General Painleve habe ſich an ihre Spitze geſtellt. Die Wirren in Rußland. 5 Genf, 25. Jan. Das„Journal de Geneve“ er⸗ fährt aus Petersburg, die Parteien wollen die verfaſ⸗ ſunggebende Verſammlung in Moskau tagen laſſen. Köln, 25. Jan. Der„Köln. Ztg.“ wird gemeldet, die Stimmung der Bevölkerung in Petersburg ſei ver⸗ zweifelt. 200000 Soldaten treiben ſich herum. Tau⸗ ſende von Offizieren ſeien in ſcheußlichſter Weiſe ermordet worden, von der Marine allein 5000 bis 6000. In Moskau ſei es ebenſo. In Finnland und Eſtland ſei niemand des Lebens ſicher. g Wochenrundſchau. 5 Die Friedensverhandlungen ſind auf Wunſch des Herrn Trotzki, der in Petersburg dringende Geſchäfte zu erledigen hat, vertagt worden. Mit Ausnahme der echt fragwürdigen Errungenſchaft der Rückkehr der Flüchtlinge iſt noch kein Ergebnis mit der Peters⸗ urgerger Richtung erzielt. Trotzkis einziges Be⸗ ſtreben iſt darauf gerichtet, die Verhandlungen hinzuziehen in der törichten Hoffnung, die deutſchen Bevollmächtigten durch Ermüdung und Verärgerung dahin zu bringen, daß ſie einwilligen, erſt die beſetzten Gebiete zu räumen und dann die Abſtimmungen bezüglich der Selbſtbeſtimmung ber Völker vornehmen zu laſſen. Dann hätte die bolſche⸗ wiſtiſche Regierung die ſchönſte Gelegenheit, die Revo⸗ lution mit allen ihren Schrecken auch in Kurland, Litauen und Polen zu entfeſſeln, wie ſie es in Lioland und Eſth⸗ land getan hat. Staatsſekretär von Kühlmann hat aber beſtimmt erklärt, daß die beſetzten Gebiete vor der Revolution bewahrt werden ſollen und aus dieſem Grunde wird die Beſetzung ſolange aufrechterhalten, bis der Frie⸗ den unterzeichnet und die Volksabſtimmung in irgend einer Form beendet iſt. Mit den Ukrainern iſt ein Einigung inſoweit erzielt, als die Grundlagen dei Friedensvertrags feſtgelegt ſind. Das iſt noch nicht viel Welchen praktiſchen Wert die gegenſeitige Willens erklärung zum Frieden und zu einem freundſchaftlicher Verhältnis haben wird, hängt davon ab, ob die Ukraine imſtande ſein werden, ihren Willen in die Tat umzuſetzen Die Bolſchewiki von Petersburg haben ſchon der ukrai⸗ niſchen Rada die Fehde angeſagt. Sie haben widerrecht⸗ lich, weil ohne Zuſtimmung der Petersburger Volks⸗ mmiſſare, d iplomatiſche Verhandlungen mit einer feind⸗ hen Abordnung gepflogen, ſchrieb Trotzki an die Rada Kiew, und man wende ſich daher an das ukrainiſche vexekutive Zentralkometee“ in Charkow, das ein grö⸗ ber Recht habe, die Ukraine zu vertreten— die Stadt harkow iſt nämlich überwiegend bolſchewiſtiſch— als die Rada in Kiew. Trotzki will alſo eine Spaltung der ukrainiſchen Republik herbeiführen. Es iſt nun die Frage; kann ſich die Rada der Bolſchewiki in Charkow erweh⸗ ten, oder wird ſie gegebenenfalls die Hilfe der Mittel⸗ mächte anrufen? Zur glatteren Abwicklung der Verhand⸗ lungen in Breſt⸗Litowsk trägt es wohl nicht bei, daß nun auch eine bolſchewiſtiſch⸗ukrainiſche Abordnung aus Chärkow, mit einem Empfehlungsbrief Trotzkis in der Taſche ſich in Breſt⸗Litowsk eingefunden hat. Stimmen aus Oeſterreich⸗ ungarn Deutſchland egenüber klangen in den letzten Wochen, um es gelinde muszudrücken, befremdend. Schon faſt ſeit Kriegsausbruch ien es, daß es in Oeſterreich⸗Ungarn Kreiſe gebe, die Deutſchland politiſch und diplomatiſch ins Gängelband neh⸗ n wollten, gleichſam um das militäriſche und wirtſchaft⸗ iche Uebergewicht auszugleichen. Immer aber hielt man die Freundſchaft des deutſchen Bundesgenoſſen in Ehren, b galt, das öſterreichiſch⸗ungariſche Staatsgebiet tit deutſcher Hilfe vor den Serben, Ruſſen und Ru⸗ mänen zu ſchützen. Mit Strömen deutſchen Blutes wurde lizien, Ungarn, Bukowina, Siebenbürgen befreit, Ser⸗ en bezwungen, Bosnien und die Herzegowina, der Streit⸗ pfel für die Ruſſen, geſichert und zuletzt das ſchwerbe⸗ * er deutſche Bundesgenoſſe hat ſeine Schuldigkeit getan. Jetzt hört man aus der Donaumonarchie Stimmen: Zu vas wird eigentlich der Krieg weitergeführt? Oeſter⸗ keich⸗Ungarn hat keinen Grund, die Laſten des Kriegs⸗ ter zu tragen; der Friede könnte ſchon da ſein, wenn tſchland nicht Eroberungsabſichten hätte. Mit den Ruſſen wäre ſchon eine Einigung erzielt, aber Deutſch⸗ and ſtemmt ſich eigenſinnig den Forderungen Trotzkis atgegen.— Oeſterreichs Lage iſt ja allerdings jetzt, nach⸗ em die Hauptarbeit getan iſt, weſentlich leichter geworden, Aber ganz frei iſt es auch noch nicht; noch ſtehen die Ru⸗ änen und die Italiener im Felde, und wenn wir iſere in Mazedonien ſtehenden Truppen an der Weſt⸗ kront benötigten, ſo würde die Balkanfrage mit einem lage wieder ins Leben gerufen ſein. Es geht nicht „daß eine gewiſſe politiſche Richtung in Oeſterreich⸗ garn, die ſich des Beſitzes von Bosnien und der Herze⸗ wina erfreut und zugleich das Auge auf Polen wirft, tſchland der friedenhemmenden Annexionsluſt beſchul⸗ Klärung der Frage der beſetzten Gebiete im Oſten ine Lebensnotwendigkeit iſt, um uns gegen die Wieder⸗ hr der Verhältniſſe vor dem 1. Auguſt 1914 zu ſchützen. ie maßgebenden Kreiſe in der verbündeten Tonau⸗ narchie ſollten dafür ſorgen, daß das giftige Unkraut, auch in dem erſtaunlichen und unbegreiflichen An⸗ gegen unſeren früheren Reichskanzler Fürſt Bül ow i üble Blüte trieb, nicht allzu ſehr in die Halme Die Auflöſung der verfaſſunggebenden Ver⸗ uummlung, der Sobranje, in Petersburg iſt der neueſte waltſtreich der Bolſchewiki in Rußland. Seit dem usbruch der Revolution haben die jeweiligen Macht⸗ aber das W ruſſiſche V di 5 vertröf die auf = migen, Wenugtuung für die erlittenen Schaden den Zuſammenbruch zu verzögern. hte Trieſt, das unrettbar verloren ſchien, gerettet. t, während, wie man wohl weiß, für Deutſchland a olk auf dieſ Ver⸗ 8 dere den Frieden entſcheiden ſollte. Kerenski hat fein oft gegebenes Verſprechen nicht eingelöſt und auch die Bolſchewiki haben lange gezögert, den entſcheidenden Schritt zu tun. Die Wahlen haben, trotz der Nachhilfe von Revolvern und Maſchinengewehren der Petersbur⸗ ger Regierung zu erkennen gegeben, auf wie ſchwachen Füßen ſie ſteht; ſie hat den Rückhalt der Bauern faſt ganz verloren, die mit einem großen Teil der Soldaten die Partei der Sozial revolutionäre bilden. Dieſe Partei hatte in der geſetzgebenden Verſammlung, zu deren Eröffnung 520 Abgeordnete erſchienen waren, ſchon die verhältnismäßige Mehrheit(257 gegen 161 Bolſchewiki). Der Parteiführer Viktor Tſchernow, früher Acker⸗ bauminiſter im Miniſterium Kerenski, wurde von der Verſammlung gegen den weiblichen Kandidaten der Bol⸗ ſchewikt mit 244 gegen 151 Stimmen zum vorläufigen Präſidenten gewählt und darauf die Erklärung des Pe⸗ tersburger Zentralrats, die für die Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenräte in geradezu grotesker Form bedingungslos die Macht forderte, abgelehnt. Die Niederlage wurde da⸗ durch noch bitterer, daß die ukrainiſchen Abgeordneten ſich der Abſtimmung enthielten und mehrere Volſchewiki gegen die extreme Richtung Lenin⸗Trotzki ſtimmten. Die Petersburger Regierung ließ die Verſammlung durch Rote Garde und Matroſen auseinandertreiben, aber was wird ſie gewinnen? Die förmliche Errichtung der Gewalt⸗ herrſchaft wird die Sozialrevolutionären eher zu geſchloſ⸗ ſenerem Widerſtand anreizen, der Wirrwarr wird fetzt größer als je werden und das ruſſiſche Land wird vor⸗ läufig der Ruhe noch nicht teilhaftig werden, die es durch die Beendigung des Krieges erreichen zu können hoffte. Der Fall Caillaux zieht immer weitere Kreiſe. Außer den bekannten Dunkelmännern Almereyda,„Bolo Paſcha“ uſw. ſind in deu letzten Tagen noch der italie⸗ niſche Journaliſt Hanau, die Abgeordneten Comby und Louſtalot, der Senator Humbert, der frühere Miniſter des Innern Malvy verhaftet worden und dem General Sar⸗ rail ſoll das gleiche Schickſal bevorſtehen. Zu der trü⸗ ben Geſchichte wird dem„Berner Tagblatt“ geſchrieben: Die Dal turſache der Angriffe gegen den ehemaligen Fi⸗ nanzminiſter bilde die Furcht vor finanziellen Enthül⸗ lungen, die er machen könne. Das franzöſiſche Finanz⸗ gebäude ſtehe auf ſchwachen Füßen. Die politiſchen Agen⸗ ten Frankreichs hätten ſich einer haarſträubenden Ge⸗ ſchäftsgebahrung ſchuldig gemacht und eine engere Inter⸗ eſſenpartei ſuche durch Verheimlichung und Verwirrung In dieſes ganzt Syſtem ſei wie ein Blitzſtrahl die Ausſicht auf einen Staatsbankrott gefahren. Caillaux ſei aber in der Lage, die Hauptſchuldigen zu nennen. In größter Haft ſuche nun die Börſenwelt zweifelhafte Papiere aller Ar in den dummen neutralen Staaten abzuſetzen und ſich raſch noch Kredit zu verſchaffen. Dieſen Plan zu durch kreuzen, war Caillaux auf dem Wege geweſen.— Eine oberfaule Geſellſchaft! a Die Rede des Reichskanzlers. (Schluß.) Ich komme nunmehr zu Wil ſon. Meine Herren! Auch dieſes erkenne ich an, daß der Ton ein anderen geworden iſt. Es ſcheint, daß die damalige einmütige Zurückweiſung des Verſuchs Wilſons, in der Antwort auf die Papſtnote zwiſchen der deutſchen Regierung und dem deutſchen Volke Zwietracht zu ſtiften, ihre Wirkung getan hat. a Es ſind nicht weniger als 14 Punkte, in denen er ſein Friedensprogramm formuliert. Der erſte Punkt verlangt, es ſollen keine geheimen internatio- nalen Vereinbarungen mehr ſtattfinden. Meint Herren! Die Geſchichte lehrt, daß wir uns am eheſten mit einer weitgehenden Oeffentlichkeit der diplomatiſchen Abmachungen einverſtanden erklären. Unſer Defenſivbünd⸗ nis mit Oeſterreich⸗Ungarn war ſeit 1888 aller Welt be⸗ kannt, während die Offenſivabmachungen zwiſchen den feindlichen Staaten erſt im Laufe des Krieges und zuletzt durch die Enthüllungen der ruſſiſchen Geheim⸗ akten das Licht der Oeffentlichkeit erblickten. Auch die Verhandlungen in Breſt⸗Litowsk ſind öffentlich. Im zweiten Punkt fordert Wilſon Freiheit der Meere. Die vollkommene Freiheit der Schiffahrt zuf dem Meere im Krieg und Frieden wird auch von Deutſchland aufgeſtellt. Die von Wilſon angeführte Ein⸗ ſchränkung iſt nicht recht verſtändlich. In gleichem Grad aber wichtig wäre es für die Freiheit der Schiffahrt in Zukunft, wenn auch die ſtark befeſtigten Flottenſtützpunkte in wichtigen internationalen Verkehrsſtraßen, wie ſie England in Gibraltar, Malta, Aden, Hongkong, auf den Falklandinſeln und an manchen anderen Stellen iterhält, vernichtet werden könnten. 3. Beſeitigung aller wirtſchaftlichen Schranken. Damit ſind wir durchaus einverſtanden. Auch wir verurteilen den Wirtſchaftskrieg, der mausweichlich die Urſachen künftiger kriegeriſcher Ver⸗ vicklungen in ſich tragen würde. 4. Beſchränkungen der Rüſtung en. Wie chon früher von uns erklärt wurde, iſt der Gedanke einer Rüſtungsbeſchränkung durchaus diskutabel, 5. Schlichtung aller Kolonialanſprüche⸗ die praktiſche Durchführung des von Wilſon aufgeſtellten Brundſatzes wird in der Welt der Wirklichkeit einigen Schwierigkeiten. Zunächſt muß es dem größten Kolonial⸗ eich England überlaſſen bleiben, wie es ſich mit dieſem Zorſchlag ſeines Verbündeten abfinden will, Bei der mbedingt auch von uns geforderten Neugeſtaltung es Weltkolonialbeſitzes wird von dieſem Pro⸗ ſramm ſeiner Zeit zu reden ſein. 6. Räumung des ruſſiſchen Gebiets. Nach⸗ em die Ententeſtaaten es abgelehnt haben, innerhalb der on Rußland und den vier verbündeten Mächten verein⸗ arten Friſt ſich den Verhandlungen anzuſchließen, muß ch im Namen der letzteren leine nachträgliche Ein⸗ niſchung ablehnen. 7945 7. Was die belgiſche Frage anbetrifft, ſo iſt on meinen Amtsvorgängern wiederholt erklärt worden, aß zu keiner Zeit während des Krieges die gewalt⸗ Frage gehört zu dem Kompler der Frag 47 5 8 1.5 5 verb 1 a verh. Ae Möglichkeit und Wahrſcheinlichkeit von Kriegen ausſchal Belgiens teilen wir die Auffaſſung, d ind weiſen die Angriffe einer gewiſſen Preſſe zurü ung unſeres Verhäſtniſſes zur Donaumonarchie iſt in unver⸗ inen treten ein für einen Machtfrieden und die anderen für inen Verſtändigungsfrieden. Der U⸗Bottkrieg iſt zwar nicht ame Angliederung Belgiens an Deutſchland inen Programmpunkt der deutſchen Politik gebildet habe. ordnen ſein werden. So lange unſere Gez ler rückhaltlos auf den Boden ſtellen, daß be N des Gebiets der Verbündeten die einzig mögliche Grund⸗ lage zu Friedensbeſprechungen bieten kann, muß ich an 10 dem ſets eingenommenen Standpunkt feſthalten und eine 6 Vorwegnahme der belgiſchen Angelegenhei 0 aus der Geſamtdiskuſſion ablehnen.. 8. Befreiung des franzöſiſchen Territo der riums. Die beſetzten Teile Frankreichs ſind ein wert⸗ nic volles Fauſtpfand in unſerer Hand. Auch hier bilde! 5 die gewaltſame Angliederung keinen Teil der amtlichen ö at deutſchen Politik. Die Bedingungen der Räumung ſind 10 zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu verein⸗ n baren. Von einer Abtretung von Reichsgebiet i kann nie und nimmer die Rede ſein. 5 1 9, 10 und 11: Italien iſche Grenzen, Na⸗ 2 tionalitätenfragen der Donaumonarchie, Balkanſtaaten. Die Beantwortung der Wilſonſchen 5 Vorſchläge in dieſen Punkten muß ich in erſter Linie 8 dem auswärtigen Miniſter der öſterreichiſch-ungariſchen Monarchie überlaſſen. Die enge Verbindung mit der verbündeten Donaumonarchie iſt der Kernpunkt unſerer heutigen Politik u. muß die Richtlinie für die Zukunft ſein. 12. Türkei: Die Integrität der Türkei und die Sicherung ihrer Hauptſtadt, die mit den Meerengenfragen enge zuſammenhängt, ſind wichtige Lebensintereſſen auch des Deut ⸗ ſchen Reiches. Unſer Verbündeter kann hier⸗ in ſtets auf ünſeren nachdrücklichſten Bei tand zählen. 77 13. Polen. Das Deutſche Reich und Oeſterreich Ungarn waren es, die Polen von dem ſeine national Eigenart unterdrückenden zariſtiſchen Regiment befreiten So möge man es auch Deutſchland, Oeſterreich⸗ Ungarn und Polen überlaſſen, ſich über die zu⸗ künftige Geſtaltung des Landes zu einigen. g 14. Verband der Völker. Ich ſtehe jeden Gedanken ſympathiſch gegenüber, der für die Zukunft di ö tet. Wenn der vom Präſidenten Wilſon angeregte Ge danke bei näherer Ausführung und Prüfung ergibt, daß e wirklich im Geiſte vollkommener Gerechtigkeit gegen all und vollkommener Vorurteilsloſigkeit gefaßt iſt, ſo if die Kaiſerliche Regierung gerne bereit, wenn alle andere ſchwebenden Fragen geregelt ſein werden, einer Prü⸗ fung der Grundlagen eines ſolchen Völker bunds näherzutreten. 5 e Meine Herren! Wir müſſen uns nun fragen, o aus dieſen Reden und Vorſchlägen Lloyd Georges un 8 Wilſons uns ein ernſtlicher, ehrlicher Friedenswille ent 1 gegentritt. Sie enthalten gewiſſe Grundſätze für einer allgemeinen Weltfrieden, denen auch wir zuſtimmen. Wi aber Fragen zur Sprache kommen, die für uns und un ſere Verbündeten von entſcheidender Bedeutung ſind, di iſt ein Friedenswille weniger bemerkbar. Un ſere Gegner wollen Deutſchland nicht vernichten, aber ſü ſchielen begehrlich nach Teilen unſerer und unſerer Ver bündeten Länder. Sie ſprechen mit Achtung von Deutſch lands Stellung, aber dazwiſchen dringt immer ice die Auffaſſung durch, als ſeien wir die Schuldigen die Buße tun und Beſſerung geloben müſſen. So ſprich immer noch der Sieger zu den Beſiegten. So ſprich derjenige, der alle unſere früheren Aeuße rungen der Friedensbereitwilligkeit al, bloße Zeichen der Schwäche deutet. Von dieſer Täuſchung ſollen ſich die Führer de Entente zuerſt losmachen. Um ihnen dies zu erleichtern möchte ich daran erinnern, wie denn wirklich die Lag iſt. Möchten ſie ſich geſagt ſein laſſeenn Unſere militäriſche Lage war niemals ſo günſtig f 5 als ſie jetzt iſt.„5 Unſere genialen Heerführer ſehen mit unverminderter Sie geszuverſicht in die Zukunft. Durch die ganze Armee durch Offiziere und Mannſchaften, geht ungebrochen Kampfesfreude. Wenn die Führer der feindlichen Mächte 1 wirklüch zum Frieden geneigt ſind, ſo mögen ſie ihn 7 Programm nochmals revidieren, oder, wie 3 Lloyd George ſagte, eine„Reconſideration“ eintreten laſ⸗ 1 ſen. Wenn ſie das tun und mit neuen Vorſchläger ö kommen, dann werden wir ſie auch ernſtlich prüfen Der dauernde allgemeine Friede iſt ſolange nicht mög. ich, als die Unverſehrtheit des Deutſchen Reiches, als die Sicherheit ſeiner Lebensintereſſen und die Würde unſeres Vaterlandes nicht gewahrt bleiben. 17 5 0 Stehen wir zuſammen, Regierung und Volk, und der ö Sieg wird unſer ſein.. f 1 Ein guter Frieden wird und muß kommen. „Das deutſche Volk erträgt in bewundernswerter Weiſe die Leiden und Laſten des nun in ſeinem vierten Jahre währenden Krieges. Bei dieſen Laſten und Leiden gedenke ich ganz beſonders der Leiden der kleinen Handwerker und der gering beſoldeten Beamten. Aber ſie alle, Män⸗ ter und Frauen, wollen aushalten und durchhalten. In volitiſcher Reife laſſen ſie ſich nicht von Schlagworten be⸗ tören, wiſſen ſie zu unterſcheiden zwiſchen den Realitäten des Lebens und glückverheißenden Träumen. Ein ſolches Volk kann nicht untergehen. Gott iſt mit uns und wird auch ferner mit an e Geibhafker Beifall.) :* 5 0 — 20808 . d . In der Ausſprache ergriff zunächſt das Wort Abg. Trim⸗ LJorn(3.): Wir ſtimmen dem 5 zu. 59160 5 e Herr v. nann im Reichstag, kundgegehen hat. Wir danken dem Staatsſekretär für die Geduld. Ausdauer und SGeſchicklichkeit, nit denen er die Verhandlungen in Breſt⸗Litowsk 4 0 201 Genera Hoffmann war bei den Verhandlungen in vollkommenem Sinvernehmen mit der volitiſchen Leitung. Die Frage der Locke⸗ de Leichtſinn von einem Teil unſerer Preſſe behandelt Abg. Scheidemann(Soz.): In einer gewiſſen Preſſe verder Ebert und ich als Landesverräter agent. J de wirkungslos, aber der ſicherſte Erfolg iſt der Eintritt Amerikas in die Reihe unſerer Feinde. Im olle werden Wunderdinge erzählt von dem Erfolg der kommenden Offenſive. Aber ſie pürden uns keinen Frieden bringen. So wenig wie wir, verden auch unſere Gegner nachgeben. Es herrſcht völlige Un⸗ zlarheit. wie die 5 e ich zu den Vor⸗ zängen. Zeit 1 7 00 ha 75 araus iſt Un 94 4 ſie geſtellt wurden. Gerade das Gegenteil von wlrd ſi ee e ee e i i Abwehr due but bete ee ſo fein ausgeklügeites Fncen von den Einflüſſen en, oder, Wen lie es nicht kann. e Botſchaft bietet eine geei nete Grundlage zu Verhandlungen. Nur zwei ſtrittige Punkte bleiben übrig: Elſaß⸗ Lothringen muß deuk⸗ ches Land bleiben. Sobald über Belgien Klarheit ge⸗ affen ist. iſt auch die elſaß⸗lothringiſche Frage erledigt. Für ie Türkei 8 eine Löſung gefunden werden, ohne daß Deutſchland der FTreuloſigkeit bezichtigt werden kann. Wir haben ernſte Konflitztſtoffe bei uns im Lande. Die Sozial⸗ demokraten werden für Volk und Land alles tun, aber nicht für eine Regierung, der wir nicht vertrauen und folgen können. Abg. Fiſchbeck(Fortſchr. 1 Der Reichskanzler at auf die Treibereien der Preſſe hingewieſen. Die Mehr⸗ eit des Reichstags will damit nichts gemein haben. Andere ngriffe kamen von Seiten welche meinen, Deutſchland fordere im Oſten viel zu viel. Nachdem die polniſche Frage ſoweit 3 iſt können wir den betretenen Boden wieder ver⸗ aſſen. Die Botſchaft Wilſons iſt als eine ernſt gemeinte Kund⸗ gebung zu betrachten. Abg. Streſemann(Nat): Ich zweifle daran, daß die Ausführungen des 0 Scheidemann über den U⸗Bootkrieg dem Frieden dienen. ie Rede Lloyd Georges ſtellt erſt die Botſchaft Wilſons ins rechte Licht. England wolle bis zum Tode an Frankreichs Seite kämpfen, ſagt Lloyd George. Das iſt keine. Hinſichtlich Polens lt. dab eine Abtretung von Reichsgebiet gar nicht in Frage ommen kann. Deutschland darf der flämiſchen Bewegung ur Selbſtändigkeit kein Hindernis entgegenſtellen. Den Ver⸗ andlungen in Breſt⸗Litowsk ſind 3 Haltung der deut⸗ o gehe ſie. Bie Ae 7. 5 chen Preſſe Schwierigkeiten erwachſen. Was aus Rußland wird ann niemand ſagen. Mit der Art wie die Verhandlungen in Breſt⸗Litowsk geführt werden, ſind wir einverſtanden. Der Redner proteſtierte ſchließlich gegen den Artikel des„Wienet Fremdenblattes“ gegen den Fürſten Bülow und gegen die bfällige Kritik. welche bei unſeren Verbündeten an unſeren Deereseinrichtungen laut geworden iſt. Hierauf tritt Vertagung ein. Nächſe Sitzung Freitag 10 Uhr. Zum Geburtstag des Kaiſers. 27. Januar. Zum vierten Male in harter Kriegszeit begeht unſe Kafſer ſeinen Geburtstag. Noch donnern im Weſten, Süd weſten und Süden die Geſchütze, raſen die furchtbarſten Schlachten, wüten vergebens die feindlichen Mafſenſtürm gegen unſere Fronten. Nur im Oſten leuchtet ſcheu de Friedens Licht hervor. Der Feind, der unſerer Feinde größt Hoffnung war und den Weltbrand entzündete, muß zuerſt * durch das gute deutſche Schwert, um Frieden „Welch eine Wendung durch Gottes Führung!“ dar unſer Kaiſer dankerfüllt bekennen, wenn er auf 5 abge laufene Lebensjahr zurückblickt. Umgeben von den geiſt dollſten Heerführern, einem Heere, das an Tapferkeit. Kühn 1 kriegsmäßiger Durchbildung, Treue und Pflichtgefüh s zum letzten Hauch, Siegeszuverſicht und Siegeswillei nicht zum zweiten Male auf der Welt zu finden iſt, inmitten des treueſten Volkes, das alles duldet, alles trägt, kein noch ſo ſchweres und ſchmerzliches Opfer ſcheut, um das Vaterlant Leb ſeiner Not zu retten— ſo geht unſer Kaiſer ins neu Vebensjahr hinein. Furchtlos und ohne Bangen, denn de⸗ Altes Liebe wacht über ihn und ſchützt ihn mit ſtarken 75 Das zeigte ſich mit urſprünglicher Gewalt, als de tücklertchte anerer Feinde der Präſtrent Wicon, heim E ſch einen Keil zwiſchen Kaiſer und Volk treiben wollte 8 kannte Deutſchland nicht und die Liebe zu ſeinem Kaiſer mmütig erhoben ſich alle Parteien und wieſen entrüſtet zornbebend, verachtungsvoll die Zumutungen m Erhofften rat ein. Inniger als je zuvor knüpften ſich die Band. zwiſchen Kaiſer und Volk, und eine deutliche Abſage wart über den Ozean hinübergegeben. Das deutſche Volk weiß, daß ſein Kaiſer, der vom Begin einer Regierung an mit Wort und Tat dem Frieden diente dieſen fürchterlichen Krieg nicht gewollt hat, daß er ihm viel⸗ mehr durch raubgierige, heuchleriſche Feinde aufgezwunger wurde. Darum ſeeht das deuſche Boll im hahlherten Sie Towilen treu zum Kaiſer, und ſeit der frechen, höhniſcher 2 des kaiſerlichen Friedensangebotes durch die Lohe gleich, hoch empor. ben der Feinde zerſtiebt wie Meeresgiſcht. Vertrauens⸗ voller als je zuvor blicken wir mit 5 Zukunft ſerm Kaiſer in die Die deutſchen Kriegervereine haben don jeher, ihren f emäß, Königstreue, Vaterlandsliebe und alle ugenden hochgehalten und dadurch in ſtiller Satzungen oldatiſchen 3 3 Kräfte und den Geiſt geſtärkt, der uns nun ſeit hren ſo unerhörte Erfolge gebracht hat. Unſer Kaiſer 1 dieſes in einem Telegramme vom 9. September 1917 de Vorſtand des Kyffhäuſer⸗Bundes der deutſchen 1 Krerrtegerverbände folgendermaßen beſtätigt:„Der in 82 iegervereinen gepflegte Geiſt opferfreudiger Kamerad⸗ 205 und todesmutiger Treue zu Kaiſer und Reich hat ſich 1 ſchweren Kriegszeit auf dem Schlachtfelde und daheim raftvoll bewährt. Das Vaterland iſt ſtolz auf ſeine jungen fel alten Krieger; ſie werden auch fernerhin ihren Mann 1 n Zwief alle feindlichen Angriffe und freventlichen Ver⸗ luche, wieſpalt in die Reihen des mit ſeinen angeſtammten Fürſten unzerreißbar vervundenen deutſchen Volkes in n N e d die K ia Für dieſe gnädige Anerkennung ſind die Kriegervereine . Allerhöchſten Schutzherrn ganz beſonders dankbar. Der da Dank iſt das Gelöbnis, auch ferner, möge kommen, was Kolſer le. in Treue, Liebe, Pflichterfüllung unwandelbar zum Kaiser zu ſtehen. Kein Feind ſoll ihn uns nehmen. Deutſcher ſchüte und deutſches Volk ſind eins bis zum Tode. Gott — ud ſegne unſern Kaiſer auch im neuen Lebensjahre! Der graue Tod. Sie zwingen dich übermütiges Albion, unſere Wuen Teufel“ unter dem Waſſer, unſere herrlichen 8 dote! Magſt dich drehen und wenden, wie du willſt, ſie gen lan ſam, aber deſto ſicherer an der Grundlage deiner Wengen röße, die ſchon ſetzt nur noch eingebildet iſt! ange Tage noch, und es jährt ſich die Erklärung des un⸗ Jahelcpränkten U-⸗Bootkrieges. Seit dem 1. Februar vor. einem meldet unſer Admiralſtab täglich, oft zweimal an mes age wieviel Tauſend Tonnen feindlichen Schiffs⸗ worden don den kühnen U⸗Vooten zu den Fischen geſchickt übermüt lind: Wie wuchtige Hammerſchläge wirken auf die 36 000 Wen Engländer die Verluſtziffern: 30 000 Tonnen, den En lannen, 45 000 Tonnen, 66 000 Tonnen uſw. Der 0 roß ändern durch unſere U⸗Boote zugefügte Schade iſt bollbadd als wenn jede Verbeiſtunde ein Hüterun von 30 Sprache enen Wagen in das Meer ſtürzte. Dieſe eherne ſtulze Brder unerbittlichen Tatſachen iſt die einzige. die der er 80 verſteht. Für eine andere, ſanftere Sprache iſt Laut raue Tod an Englands Tür— und er gegen di rück, die im Vorjahre ſchlägt dieſer Siegeswille, einer ſteilen 51 Dieſem Siegeswillen kann kein nacher ſtandhalten, und alles grimmige Drohen und lügen, um ihrem Volke die wirkliche Gefahr zu verheimlichen. Aber nicht ohne Grund werden die Schiffe der Neutralen in britiſche Dienſte gepreßt. Nicht ohne Grund klingt durch die Reden der Lloyd George, Churchill, Balfour und anderer engliſchen Führer der ängſtliche Ruf: Schiffe, Schife! Traurig müſſen die Großſprecher in dem Inſelreiche bekennen, daß viel mehr Schiffsraum verſenkt wird, als trotz aller An⸗ ſtrengungen, der eigenen und der befreundeten Werften ge⸗ baut werden. Auch die Selbſttäuſchung, daß wir angeblich „ungeheuer viel U⸗Boote“ verlieren, verſchlägt nichts mehr. Denn unſer Admiralſtab ſtraft ſolche Behauptungen Lügen. Was die Briten uns zugedacht haben, droht ihnen ſelbſt. Schon lange hört man in England den Ruf: Spart mit den Lebensmitteln! Die Zwangsrationierung ſteht vor der Tür. Es geht um Englands Herrſchaft zur See, und unerbittlich fällt aus dem einſt ſo ſtolzen Bau ein Stein nach dem andern. Wenn Männer wie Hindenburg, Ludendorff, Tirpitz und andere die feſte Ueberzeugung ausſprechen, daß England an unſern U⸗Booten zu Grunde gehen werde, dann ſchweigt jeder Zweifel. Nur noch ein wenig Geduld— bis der graue Tod ſeine Arbeit getan hat. Wir haben in der U⸗Boot⸗Waffe e über England in der Hand. Niemand ſoll ihn uns en Vermiſchtes. Hund als Blendenf ihrer. Im Anſchluß an das Fürſorge⸗ Lazarett in München richtete Pnz Ludwig Fer in end(Neffe des Königs) eine Hundeſchule zu. Bh ndenführung ein. Neulich wurden 5 Hunde, die von Polizeimannſchaften gelehrt worden waren geprüft und ſie erwieſen ſic als ausgezeichnete Führer. Beſchützer und Freunde der blinden Invaliden. Vermächtnis. Frau Hänſel. gehorene Benad. hinkerließ der Stad“ Dresden 300000 Mk. für die Armenhilfe. 25 000 Mark Geldstrafe. Aus Bamberg wird gemeldet, die Strafkammer verurteilte den den Getreidehändler K reller in Forchheim weden Preiswuchers bei verbotswidrigen Malz⸗ Gerſteverkäufen zu 25000 Mz. Geldſtrafe. Eiſenbahnunglück durch Unvorſichtigkeit eines Reiſenden. Am 25. Januar erlitt der 9.48 vormittags in München fällige Berliner Schnellzug bei Schleißheim(bei München) einen ſchweren Unfall. Ein Reiſender im fünften Wagen hatte eine gefüllte Benzinflaſche an die Heizleitung geſtellt. Die Ilaſche explodierte und ſetzte ſogleich den ganzen Wagen in Brand. ngefähr 40 Reiſende trugen Brandwunden davon: zwei ſchwer⸗ verletzte Frauen ſind noch an der Unfallſtelle geſtorben. Es iſt aber nicht aus bet loeſen, daß noch einige Perſonen verbrannt 5 Im Zug befindliche Aerzte und eine Rote Kreuzſchweſter emühten ſich mit dem Zugsperſonal, die erſte Hilfe zu leiſten. Auch die Fliegerabteilung von Schleißheim war raſch ber Stelle. Ungefähr 10 ſchwerverletzte Perſonen wurden mit em erſten Teil des 5 nach München in die Chirurgiſche Klinik verbracht. Von die Unfallſtelle abgegangen. Die Gießener N in Gießen(Heſſen) Drillinge 1370 und 1420 Gramm, der erfuhren in der Frauenklinik eine Pflege daß ſie jetzt an Gewicht lebensfähig erſcheinen. Eingefrorenes Holz. Bei Wloclawez(Polen) ſind 90 Holz⸗ deigen mit 75000 Feſtmeter im Wert von 4 Mill. Mk. ſeit November am Weichſelufer eingefroren. Dieſer Tage iſt plötz⸗ ich ſtarkes Hochwaſſer eingetreten und man befürchtet, daß das Holz abgeſchwemmt werde. Utrainiſche Briefmarken. Die uhrainiſche Republik hat. einem Telegramm aus Stockholm zufolge, ukrainiſche Marken und ünchen aus ſind zwei Hilfszüge an Am 23. November v. Is. wurden eboren, wovon zwei Mädchen Knabe 1820 Gramm wog. Sie ſo überaus ſorgfältige erheblich zunehmen und 2 i n, 25 und 50 Kopeken und 3, 5, 10 und 15 Rubel eingeführt. Baden. Zweite Kammer. KFartsruhe, 25. Jan. Die Zweite Kammer erledigte heute den Voranſchlag des Kultus und Unter richts. Abg. Liedemann(Zentr.) rühmte die Be teiligung der Schulen bei der Zeichnung der Kriegs. anleihe. Bei der 7. Kriegsanleihe wurden von den badi⸗ ſchen Schulen 3½ Mill. Mk. gezeichnet. Die Pflege den Bürgerkunde müſſe derart in den Schulen betrieben wer⸗ den, daß die Kinder zu deutſchen Staatsbürgern erzoger würden. Abg. Stockinger(Soz.) beſprach den Auf; ſtieg begabter Kinder aus ärmeren Volksſchichten. Abg Kramer(Soz.) beſchäftigte ſich mit der Stellung dei Freireligiöſen in der Schule. Nachdem Abg. Röcke! (Zentr.) Wünſche der Landbevölkerung hinſichtlich des Schülerurlaubs vorgebracht hatte, antwortete Miniſter Dr. Hübſch auf verſchiedene Wünſche. Er bedauerte die immer mehr um ſich greifende Unſitte des Ziga⸗ rettenrauchens der Jugend. Die Freireligiöſen würder in Baden ſehr entgegenkommend behandelt. Nachdem noch von anderen Rednern verſchiedene Einzelwünſche vor⸗ gebracht waren, wurde die Beſprechung geſchloſſen. In dem Schlußwort ſtellte der Berichterſtatter Abg. Blum (natl.) feſt, daß ſich eine volle Uebereinſtimmung ergeben habe darüber, den Aufbau des Schulweſens alsbald nack dem Krieg mit allen Kräften aufzunehmen. Der Vor⸗ anſchlag des Kultus und Unterrichts wurde einſtimmig angenommen. Hierauf trat das Haus in die Beratung des Vor⸗ anſchlags des Miniſteriums des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Aeußern ein. Abg. Kopf(Zentr.) er⸗ ſtattete den Bericht. Am Dienstag wird die Beratung fortgeſetzt. (Mannheim, 25. Jan. Wegen Diebſtahls von etwa 200 Säcken wurde der Taglöhner Karl Ries von der „Strafkammer zu 2 Jahren Zuchthaus und ſein Helfers⸗ helfer, der Arbeiter Fritz Betzga zu 1½ Jahren Ge- fängnis verurteilt.— Der Taglöhner Eugen Schmit! aus Zweibrücken, der alsbald nachdem er aus dem Zucht⸗ haus entlaſſen wurde, wieder geſtohlen hatte, wurde zu 1½ Jahren Zuchthaus verurteilt. (Mannheim, 25. Jan. Nach der eben erſchienenen Vermögensdarſtellung der Stadtgemeinde beziffert ſich das Reinvermögen der Stadt auf 104 473 602 Mk. () Singen⸗ Hohentwiel, 25. Jan. In einer hie⸗ ſigen Fabrik ereigneten ſich zwei bedauerliche Unglücksfälle. Der 37jährige Arbeiter Ernſt Meier aus Achern und der 47jährige Arbeiter Friedrich Specker aus Malſch⸗ vurden beim Abräumen eines Eiſenabfallhaufens von zerabſtürzenden Metallmaſſen verſchüttet und getötet. Plankſtadt bei Schwetzingen, 25. Jan. Ein Zjähriger Volksſchüler ſpielte mit dem Zünder einer dandgranate, die er auf dem Exerzierplatz gefunden hatte. dabei explodierte die Granate und riß dem Schüler rei Finger an der linken Hand ab. Außerdem erlitt er noch einige Verletzungen. om Bodenſee, 25 Ein dure — — lage des braunen Fleiſchkartenumſchlags eſtgehaltenes ſchweizeriſches Militärtontrolboot Juchte den offenen See zu gewinnen. Dabei fuhr es auf eine jroße Eisplatte auf und erhie. Hein Leck. An der Hafen⸗ mauer ſank das Boot. b 5 Lokales. — Hilfsdienſtpflicht. Das Wolffbüro ſchreibk: Die Bundesratsverordnung vom 13. Januar 1917 betr. weitere Beſtimmungen über die Ausführungen des 37 des Geſetzes über den Vaterländiſchen Hilfsdienſt iſt viel⸗ fach mißverſtanden worden. Nach der Bundesratsver⸗ ordnung vom 1. März 1917 hatten ſich nur die nicht mehr landſturmpflichtigen Perſonen zu melden und auch von dieſen iſt eine große Zahl ausgenommen. Die Er⸗ fahrung hatte nun gelehrt, daß dieſe Ausnahmebeſtim⸗ mung häufig falſch verſtanden wurde, indem man die Meldepflicht zum Hilfsdienſt mit der Hilfdienſt⸗ pflicht ſelbſt verwechſelte und daß infolgedeſſen zahlreiche Meldepflichtige ſich zu Unrechtnicht gemeldet hatten. Um nun den Einberufungsausſchüſſen einen mög⸗ lichſt zuverläſſigen Ueberblick über die Zahl der in ihren Bezirken ſich aufhaltenden Hil'sdienſtp'lichtigen zu geben, iſt die Anordnung einer abermaligen Meldung erforderlich. Es kann alſo keine Rede davon ſein, daß diejenigen Perſonen, die ſich auf Grund der Verordnung zu melden haben, mit einer alsbaldigen Heranziehung zu einer anderen Beſchäftigung als ihrer bisherigen zu rechnen haben. Folglich kann jeder, der bereits im Hilfs⸗ dienſt ſteht, ſeine bisherie« bfi„ beibehalten. — Vorfrühling. Fabian Sebaſtian, fängt det Saft zu ſteigen an. Bei der gelinden Witterung, die in den letzten Tagen herrſchte, merkt man in der Tat ſchon an manchen Sträuchern und Bäumen das Quellen der Knoſpen. Auch die Spitzen der Schneeglöckchen ſtechen ſchon merklich aus dem Erdboden heraus. Bereits blühen Gänſeblümchen. Von manchen Seiten wird gemeldet, daß Schmetterlinge gefangen wurden. Am Bodenſee bietet der zum Greifen nahgerückte Apenkranz gegenwärtig ein prächtiges Bild. Ob das frühzeitige Sprießen und Blühen uns zur Freude gereicht? Das Jahr 1917 hat be⸗ wieſen, daß eine recht fruchtbare Entwicklung der Pflan⸗ zenwelt ſich geſtalten kann, wenn ſie möglichſt lange zu⸗ rückgehalten wird. Es iſt ſicher, daß nichts angenehmer wäre, als das Ende des Winters, aber es wäre zu be⸗ fürchten, daß im Frühjahr die Fröſte nachfolgen und dadurch alles wieder zu Grunde ginge. i — Neue Marke hefte. Di R ichspoſtverwaltung gibt ſeit einiger Zeit neue Markenhefte heraus, die im Gegenſatz zu früher, wo nur 15⸗Pfg.⸗ und 7 ½⸗ Pfg. Marken zu haben waren, vier Sorten enthalten, und zwar zehn Marken zu 7 ½ Pfg., zehn zu 15 Pfg., fünf zu 5 Pfg. und fünf zu 10 Pfg. Der Preis iſt alſo gleich geblieben, nämlich 3 Mk. Dieſe Markenzuſammenſtellung ermöglicht es, was bisher nicht möglich war, Doppelbriefe (25 Pfg.) aus dem Markenhefte zu frankieren. Beförderung. Gefreiter Gg. Biſchoff, Inhaber des Eis. Kreuzes 2. Kl. wurde zum Unteroffizier befördert. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Butterausgabe. Dienstag, den 29. ds. Mts. nachmittags von 2 bis 4 Uhr erhalten in der Friedri ule Saal 3 gegen Vor⸗ 5 5 9 Butter und Margarine pro Kopf der Haushaltung/ Pfund und zwar: nr. loss bis 1830 gegen Vorzeigung des braunen Fleiſchkartenumſchlags zum Preiſe von 2 80 Mk. pro Pfund Butter und Margarine 2.— Mk. pro Pfund. 5 Die Bewohner der Hoch ſtädt erhalten ihre Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages dei der 3 Handlung Fenske daſelbſt. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. 8 Seckenheim, den 28. Januar 1918. Lebensmittelamt. 1 2 1 8 3 Bellanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bei Brandausbruch oder Fliegerangriffen folgende Signale abgegeben werden: a) bei Feuer: Glockenalarm auf der katholiſchen Kirche in bekannter Weiſe und ein eintöniges Hupenſignal in den Straßen. b) bei Fliegerangriffen: 8 Das Abweheſchießen in Mannheim und ein Trom⸗ petenſignal ähnlich des Angriffsſignals zum Sturm. 1 Wir bitten die Feuerwehr beim Feuer zur Hilfe und Alle bei Fliegeralarm in Deckung zu eilen. Seckenheim, den 28. Januar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. 90 . eee eee, ſlealnes Hüuechenn. Bett u. Ofen oder zu verkaufen! 9 Iunmer-Wobnung Schlossstr. r. 28. 5 mit Garten u. Stallung 76 lunoſtkarfons 5 zu mieten gesucht.. ind zn beben be 5 SOSeorg Zin e e. S 5 S 5 Postkartenalbum sowie Schreibalbum Geschäftsbücher, ale Sorten Briefpapiere E auch Sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. Filhunbanmn i Alen Irie, umi ſerth. Jemen Adtltane empfiehlt Hildastrasse 68. mermann Lokales. — Ausloſung von Reichsſchatzanweiſungen. weifungen von 1917 wurden die Gruppen Nr. 134, 287, 4 und 749 gezogen. — Die Höchſtpreiſe. In der Zeitung„Der Land⸗ mann“ in Nimptſch(Schleſien) vom 3. Januar findet lich nach der„Tägl. Rundſchau“ folgende Anzeige: Wir lind von der Regierung beauftragt, 10 000 Zentner Run⸗ keln ſofort anzukaufen. Wir würden 1 Mk. über den Höchſtpreis, alſo 2.50 Mk. bezahlen und bitten um ſo⸗ ſortige Angebote. Gebrüder Ehrenberg, Nimptſch. 8 — Der Zentralverband deutſcher Zigarren⸗ ikanten ſprach ſich gegen das Tabakmonopol und baldigſte Abſchaffung der Kriegsgeſellſchaften aus. — Keller lüften! Bei gegenwärtiger milder Wit kerung ſollte nicht verſäumt werden, die Keller wenig⸗ über Mittag zu lüften. Die meiſten Keller ſind letzt zu warm. Beim Lüften darf aber die nötige Vorſicht nicht außer acht gelaſſen werden. — Bürgerliche Kleidung für entlaſſene Mann⸗ ber Jeder zur Entlaſſung kommende Mann, der leine bürgerliche Kleidung beſitzt, erhält von ſeinem Trup⸗ venteil leihweiſe, im Falle beglaubigter Bedürftigkeit auch dauernd, einen vollſtändigen Marſchanzug mit Stiefeln, in kalter Jahreszeit auch leihweiſe einen Mantel. Für bedürftige Entlaſſene iſt nach einer Bundesratsverordnung zürgerliche Kleidung durch den Kommunalverband zu be⸗ 5 en, in deſſen Bezirk der Mann entlaſſen worden iſt. — Erhöhung der Arzuneitaxe. Das Miniſteriunt zes Innern erläßt eine Verordnung über die Arzneitaxe, Bei der Ausloſung der 4½prozentigen Reichsſchatzan⸗ rechtigt ſind, bei jeder auf ärztliche Verordnung abge⸗ gebenen Arznei einen Teuerungszuſchlag von 20 Pfg. zu dem Arzneipreis zu erheben. Ausgenommen von dieſem Zuſchlag bleiben fabrikmäßig hergeſtellte Zubereitungen, die nur in fertiger Aufmachung in den Handel kommen, ſowie die nach den geltenden Beſtimmungen auch außer⸗ halb der Apotheken verkäuflichen Arzneimittel, ſoweit ſie unvermiſcht und ungeteilt abgegeben werden. — Zur Ablieferung von Heu und Stroh. Die Meldung eines Nachrichtenbureaus, daß die Mög⸗ lichkeit beſtehe, daß Heu und Stroh demnächſt zu einem niedrigeren Preis abgegeben werden müſſe, wird uns von ö utreffend bezeichnet. K der Kriegerswitwe. Eine Kriegerwitwe hat dieſer Tage, drei Monate nach dem Tode ihres Mannes, eine zweite Ehe eingegangen. Dies wurde für zuläſſig erachtet, da der Ehemann ſeit mehr als 10½ Monaten— der ſonſtigen geſetzlichen Friſt— ununterbrochen im Felde geſtanden hatte. Spende des Kaiſers. Der Kaiſer hat für die durch das Hochwaſſer der Rabe eſch di ten 50 00 2 85 — — = 2 * S 2 —— 8 2 — v 5 Ji ter 00 Pik anweiſen ſaſſen. Karlsruhe, 24. Jan. Der Großherzog hat den in den Ruheſtand getretenen Direktor des Gewerbeauf⸗ ſichtsamts, Geh. Oberregierungsrat Dr. Karl Bitt⸗ mann das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. g Karlsruhe, 24. Jan. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den 16jährigen Hilfsarbeiter Eugen Kahn aus Unterſchwandorf wegen ſchwerer Erpreſſung zu acht Mo⸗ naten Gefängnis. Ferner wurde der Kaufmann Karl un Pforzheim verkauft hatte, zu 1200 Mark Geldſtrafe . Eerste 5„F eee ee wonach die Apotherer und Beſitzer von Handapotyeren ve⸗ f Beldſtrafe verurteilt. Eine Joſt aus Nidda, der größere Mengen Gold und Silber ee— ind der Fabrikant Anton Albert aus Bruchſal, der das Edelmetall von Joſt erworben hatte, zu 700 Mk.; größere Menge Silber wurde eingezogen. 5 00 () Mannheim, 24. Jan. Die 19jährige Fabrik⸗ irbeiterin Marie Ruck ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Neckar und ertrank.—* (Sigmaringen, 23. Jan.(KFommunallanbd⸗ zag.) Der Kommunallandtag für die hohenzolleriſchen zande iſt auf 2. April für zwei bis drei Tage zu⸗ ammenberufen. 488. 5 — Die preußiſche Tariferhohung. Nach der Vorlage über die Tariferhöhung der preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen wird vom 1. April ds. Is. ab ein Krie zuſchlag von 15 Prozent zu den Frachtſätzen des Güter⸗ und Tierverkehrs erhoben, der mit Ablauf des zweiten Wirtſchaftsjahres nach Abſchluß des Friedens mit den letzten mit Deutſchland in Krieg ſtehenden europäiſchen Großmacht wieder außer Kraft tritt. Zu dieſem Fracht⸗ zuſchlag itt noch die am 1. Auguſt 1917 eingeführte Verkehrsſteuer, ſo daß die Erhöhung der Frachtſätze dem⸗ gemäß 23 Prozent ausmacht. Die Verteuerung entſpricht etwa der Erhöhung des Perſonentarifs, der am 1. Apri ds. Js. den Reiſeverkehr um rund ein Viertel gegen di⸗ normalen Sätze verteuern wird. 0 — Generalkommando und Schlafwagen. Die allgemein gefürchtete Reiſekarte hat bereits ihren Vorläu⸗ fer, denn das bayeriſche Verkehrsminiſterium hat, wie die „München⸗Augsburger Abendztg.“ meldet, auf Grund der beſonderen Beſtimmung 2 zu Par. 15 der Eiſenbahnver⸗ ordnung eine Verfügung erlaſſen, nach der der Vorver⸗ kauf der Bettplätze für den Schlafwagenlauf München⸗ Berlin nur bei Vorleauna eines vom ſtellv. Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 12. Fortſetzung. Nachdruck verboten.) Uueberraſcht ſah er, daß ſein Vater, der ſich ſonſt nicht gern ausführlich in Schriftlichem erging, eine ganze Anzahl von Blättern ausgefüllt hatte. Dieſelben enthiel⸗ en im Anfange des Briefes die Nachrichten aus der Heimat, welche Raban intereſſieren konnten; alsdann hieß es weiter:„Ich muß dir nun die Frage beautwor⸗ ken, welche dein letzter Brief mit einer gewiſſen Dring⸗ rungen nicht erſehe, wodurch du auf dieſes Thema ge⸗ bracht biſt Ich muß deshalb vorausſetzen, daß du, 9 5 wohl du mir keine Andeutung darüber machſt, den Bild⸗ hauer Wolfgang Melber aufseſucht haſt, wie ich dich ja aum bat, und daß dieſer Herr bei dir hat Aeußerungen fallen laſſen, welche dir für die Tholenſtein'ſchen Fami⸗ Venverhältniſſe ein Intereſſe einflösten.* Ich kann und darf dir heute über dieſe Verhältniſſe les ſagen, was ich darüber weiß— natürlich im aller⸗ zengſten Vertrauen, und ich bin froh, daß ich heute mit ligſter Seelenruhe dir den Grund ſagen darf, weshalb ich in der Zeit, wo du heranwuchſeſt, den Verkehr mit Ar⸗ elt völlig abbrach und vermied. Der Grund, lieber Naban, war eine Sorge um dich!“ um mich?“ ſagte ſich mit wachſender Spannung ent—„um mich? Wie iſt das möglich?“ Er las 10 hatte einſt, in den Jahren, wo deine arme, orbene Mutter noch lebte, einen, wenn nicht „ten, doch fortgeſetzten Verkehr mit denen auf 5 olt. Lie Familie beſtand aus einer verwitweten alten Dame, welche noch darauf lebt und die damils eine rüſtige in den beſten Jahren war, ihrem erwachſenen Sohne 8 en er 111 4 J lichkeit, ſcheint es, enthält, obwohl ich aus deinen Aeuße⸗ jedoch nur wenig geſehen habe, weil ſie nur ſelten auf hielt ſich das ganze Jahr hindurch bei einer Tante, einer Stiftsdame, in Prag auf, auf deren Stelle im Stifte ſie eine Aufnahme⸗Anwartſchaft erhalten hatte, und die da⸗ gegen zur Bedingung gemacht, daß ſie bei ihr dort lebe. Der Menſch denkt und Gott lenkt— die Tholen⸗ ſtein waren ſicherlich ſehr erfreut geweſen, als durch der Tante Stiftsdame Verbindungen es erreicht worden, daß für des jungen Mädchens Zukunft ſo gut geſorgt ſei, falls ſie ſich nicht verheiraten würde, was doch auch, da ſie hübſch, liebenswürdig und von lebhaftem Temperament war, da ſie ferner ſich in den beſten Kreiſen bewegte, auch ſehr möglich, ja wahrſcheinlich erſchien. Und doch, wie bitter hatten ſie dieſe Fürſorge für die Zukunft zu bekla⸗ gen, als ſie ſich nicht allein völlig überflüſſig zeigte, der dadurch veranlaßt wurde, ſich die tragiſchſten Folgen ſondern an den Aufenthalt des jungen Mädchens in Prag, knüpften. Unnütz zeigte ſich die Fürſorge für Melanie Tholen⸗ ſtein zunächſt dadurch, daß ihr älterer Bruder Martin zu einem völligen Originale wurde, zu einem„Stern⸗ gucker“, wie ihn die Leute nannten, obwohl niemand in der Welt weniger zu den Sternen, den ewigen Lebens⸗ ſternen, die ein vernünftiger Menſch ins Auge zu faſſen ſucht, um ſich von ihnen leiten zu laſſen, aufblickte, als er. Dagegen vertiefte er ſich mit wunderbarer Selbſtgefäl⸗ ligkeit in allerlei kleinlichen Betrieb, wie ihn Menſchen lieben, ſtellte Unterſuchungen über ſingende Mäuſe an und trug im Frühlinge den Blütenſtaub von Birnbäumen auf Quitten ſtauden, um neue Obſtarten zů ſchaffen. Ueber dieſe wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen hielt er ſehr gelehrte Vorträge den Bauern in der Schenke und war ſtolz darauf, daß er unter dieſen Leuten, die ihn verlachten,„das Niveau des kulturellen Standpunktes“ erhöhe. Was er zunächſt dabei erhöhte, waren 5 ſeine kurze Zeit bei ihrer Mutter auf Arholt erſchien— ſie Lebensgeiſter; denn Martin Tholenſtein trank mit den Zauern ihren wein, und zuweilen, wenn die S tagnachmittagsgeſellſchaft auf der Kegelbahn ſehr zahl⸗ reich und angeregt geweſen, bedeutend zu viel davon. Frau von Tholenſtein, ſeine Mutter, ſchüttete damals mir oft ihr kummervolles Herz aus über die ſeltſame Wendung, welche der Charakter ihres Sohnes, des Erben ihrer Güter und des Stammhalters der Familie, nehme, der ſich mehr und mehr in ſeinen Neigungen gehen ließ, ein aa und nichts davon hören wollte, daß die Zeit für ihn gekommen, ſich ſtandes⸗ gemäß zu verheiraten. Ich tat das meinige, um ſie zu beruhigen und zugleich auf Martin zu wirken und die⸗ ſem die Einſicht beizubringen, wie begründet die Vorſtel⸗ lungen ſeiner Mutter ſeien. Es ließ ſich mit Martin Tholenſtein ziemlich rund heraus und deutlich reden, ohne daß er es übel genommen und nachgetragen hätte; aber alles, was ich erreichte, war die Entdeckung, daß es verhängnisvoll und gefährlich werden könne, Martin Tholenſtein zu einer Heirat zu ermutigen. Martin Tho⸗ lenſtein hatte offenbar, wie ich aus der Wendung, die er ſeinen Antworten gab, ſchließen mußte, nun doch einige Sternguckerei getrieben— bis zur Entdeckung von zwei hübſchen Augenſternen im Geſichte einer Dorfſchönheit, und er war am Ende im Stande, wenn man ihn wild machte, ein Bauernmädchen als Frau in das Schloß ſeiner Väter einzuführen. So alſo war Martin Tholenſtein, der Erbe und Stammhalter der Tholenſtein zu Arholt. Leider ſollte die Tochter Melanie, die in Prag im Stifte lebte, ſeiner bekümmerten Mutter noch größeren Gram bereiten als er. Was dort alles vorgegangen, weiß ich dir nicht genas anzugeben; ich erfuhr nur das, was Frau von Tholen⸗ ſtein mir etwa zwei Jahre ſpäter, nachdem ſie ein paar Mal eine plötzliche Reiſe nach Prag gemacht, anvertraute, und auch von dieſem habe ich manches in der langen Zeit aus dem Gedächtnis verloren.“. Fortſezung folgt.) 17