rr rr e 9 * 2 1 25 * 55 1 35 J. hört die ten, der Miniſter hat ſozuſagen zwei Perſönlichkeiten, Fenſter hinausreden. vom Selbſtbeſtimmung . Mmun u. zun 118. Erſchein täglich, mit Ausnahme der Sona⸗ ant Feiertage. 5 Der Abonnementspreis detcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Ml. 2.25. a 18. Jabköang. Amtsblatt Ger Bürgermeister amter Secenheim, Hesbeim, Nearnansen und Edingen. Druck und Verlag aon g. Ni mer man, Secken eim, Ju festtons preis: Wee einſpa ige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. bi Jele. Bei öfterer Aufnahme Mabatt. Jernſprechanſchluß Nr. 18, Arbeiten und ausharren! Ein ſtellvertretendes Generalkommando händigt den⸗ jenigen Unteroffizieren und Mannſchaften, die zur Kriegs⸗ induſtrie beurlaubt oder entlaſſen werden, das folgende . Merkblatt aus: An euch, die ihr zur Arbeit in der Kriegsinduſtrie beurlaubt oder entlaſſen werdet, ergeht die dringende Mah⸗ nung, immer eingedenk zu ſein, daß ihr durch raſtloſe Arbeit zur baldigen und ſiegreichen Beendigung dieſes Krieges beitragen könnt. Je mehr Waffen ihr unſern Truppen liefert, je beſſer ihr ſie mit allem ausſtattet, was ſie nötig haben, deſto größer werden die Verluſte unſerer Feinde, deſto nutzloſer ihre Anſtrengungen, deſto früher werden ſie zum Frieden geneigt ſein. Jede Ar⸗ beitseinſtellung aber verlängert den Krieg, denn er ſchwächt unſere Verteidigung und gibt dem Feinde neue Zuverſicht. Jeder Streik verurſachz einen Ausfall an Verteidigungsmitteln und muß daher mit deutſchem Blute bezahlt werden. Wer jetzt ſtreikt, der opfert das Leben ſeiner Kameraden ſeinen eigenen ſelbſtſüchtigen b der vergrößert die Verluſtliſte, vermehrt die zahl der Toten, der Witwen und Waiſen, nimmt ſoundſo vielen Familien ihren Ernährer, erhöht das Kriegselend. Der Rüſtungsarbeiter, der unſern Beſchützern die Waffen verweigert zu einer Zeit, wo von allen Seiten Feinde 2 danach trachten, Raub und Verwüſtung in unſer Land 4 ut tragen, begeht aber nicht nur ein Verbrechen, ſondern auch eine maßloſe Tor heit. Der tiefſte und letzte Grund des Weltkrieges liegt in dem Erfolg der Arbeit des deutſchen Arbeiters. Das„Made in Germany“ —„In Deutſchland hergeſtellt“— hat die Welt erobert und die engliſche Ware immer mehr zurückgedrängt. Dies iſt der eigentliche Grund, warum England ſchon viele ahre vor dem Kriege darauf ausging, Deutſchland ein⸗ zukreiſen und die ganze Welt auf uns zu hetzen. Wer die Arbeit einſtellt und dadurch unſeren Sieg gefährdet, der fördert die engliſche Abſicht, den deutſchen Arbeiter zu vernichten. Daher haltet euch die vom Leibe, die euch zu Streiks aufreizen wollen. Sie beſorgen die Geſchäfte des Feindes, ſie ſind feindlichen Agenten gleichzuachten. Durch Streiks wird nicht der Friede gefördert, ſondern Niederlage und Untergang. Denkt immer daran, daß England ſeine Arbeiterſchaft nur dadurch für dieſen Krieg gewonnen hat, daß es ſeinen Arbeitern ſagte:„Du wirſt um den Lohn reicher ſein, der dem deutſchen Arbeiter enommen wird.“ Entbehrungen, die euch Knappheit ann ebensmitteln, Kohlen uſw. auferlegen, tragt in dem Bewußtſein, daß, wenn ihr ausharrt, ein günſtiger Friede ſicher iſt, der eure und unſeres ganzen Volkes wirtſchaft⸗ liche Zukunft ſicherſtellt. Würden wir aber jetzt, angeſichts es ſicheren Sieges, zuſammenbrechen, dann würden wir künftig nicht nur Entbehrungen, ſondern Hunger zu ertragen haben, dann würden uns unſere Feinde einen t b e ein 8*— 750 aufzwingen, der eine Zukunft voll Arbeitsloſig⸗ 5 8 Elend und Verzweiflung in ſich ſchließt. Alſo, Kame⸗ e und aus harren, das iſt es, was Ehre Allannige g 8 denn das iſt der einzige und alletuige, der ſichere Weg zu einem baldigen glücklichen Frieden. 0 9 5 e 380 Vom Hauptausſchuß. Berlin, 26. Jan. An der Ausſprache über die Rede des Staats ekretärs v. Küh mann im Hauptausſchuß des Reichstags beteilihten ſich die Abgg. Graf Weſtarp(konſ.), Irhr. v. Gamp(Deut ſche Fraktion), Ledebour(Unabh. Soz.) Seyda(Pole), Erzberger(tr.), Dr. David(Soz.) und Naumann(Fortſchrittl. Vo ksp.). Herr v. Kühl⸗ manm ergriff darauf noch einmal das Wort, indem er u. a. ausführte: Er pflichte der Meinung bei, daß die deutſchen Miniſter häufiger ſprechen und auf die Aeuße⸗ rungen des Auslands raſch antworten ſollten. Indes ſeien die deutſchen Miniſter in viel höherem Maße zu⸗ gleich Chefs ihrer Reſſorts und überlaſtet als in England, wo der Miniſter in erſter Linie Politiker iſt. Dort ge⸗ öffentliche Rede zu den feſtſtehenden Gewohnhei⸗ bei uns iſt dieſe Auffaſſung noch nicht durchgedrungen. 5 Gedanke einer Beſitzergreifung im Oſten, ſei für ie Reichsregierung unmöglich. Die Geſtaltung unſerer Gele im Oſten habe vor Beginn der Verhandlungen den 57 enſtand eingehender Erwägungen zwichen der poli⸗ iſchen und der Oberſten Heeresleitung gebildet. Er(Kühl⸗ mann) erinnere ſich nicht, daß zu irgend einer Zeit 5 Meinungsver chiedenheiten hierüber beſtan⸗ en haben. Die Bolſchewiki haben erſt dann gegen die Gleichberechtigung der ukraini chen Rada Widerſpruch er⸗ hoben, als die Rada ihre eigenen Wege ging. Allein — 775 wie die Ukraine ſind nach unſerer Meinung ebenſo zur diplomatiſchen Verhandlung berechtigt wie 5 1 anderer Staat. Wenn die Polen unzufrieden bei 5 aß ſie nicht zugelaſſen ſind, ſo mögen ſie ſich bet den Ruſſen bedanken. Wir können nicht alles ver⸗ öffentlichen, was die Bolſchewiki in Breſt⸗Litowsk zum Gewaltherrſchaft. viel zu hohe Meinung, ein kleiner Teil unſerer ſprechungen, die ein Nonaten im Gange ſind, noc nicht zu einem mitlei ungsreifen Juſtand geführt. Wir erſtreben ein freies, aufrichtiges und freundſchaftliches Verhältnis zwiſchen uns und den Nandvölkern. Staatsſekretär v. Wallraf: Der Abg. Nau⸗ mann hat ein Flugblatt erwähnt, das mir jetzt im Wortlaut vorliegt und das in dem Ruf ausklingt:„Rüſtet zum allgemeinen Maſſenſtreik in den nächſten Tagen!“ Zu dieſem Aufruf möchte ich ſagen: Die ver⸗ bündeten Regierungen ſind ſich der Pflicht zur Aufrecht⸗ erhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit unter allen Umſtänden bewußt. An dem Ernſt und der Feſtig⸗ keit des Willens möchte ich keinen Zweifel laſſen. Ich habe von unſerer Arbeiterſchaft, der ich in meiner früheren Tätigkeit jahrelang nahegeſtanden habe, eine als daß ich glaube, auch nur Arbeiterſchaft könnte dem Ruf zum Ausſtand Folge leiſten. Wir ſtehen in Verhand⸗ lungen über einen Sonderfrieden mit Rußland. Daß es ſich mir um einen Sonderfrieden handelt, iſt nicht unſere Schuld. Noch jüngſt hat der Pariſer„Temps“ die deut⸗ ſchen Arbeiter zum Ausſtand aufgerufen. In dem Augen⸗ blick, in dem die deutſchen Räder ſtill ſtehen, werden die Räder der Munitionsfabriken unterer Gegner doppelt emſig ſchaffen. Alle Stände, arm und reich, haben bisher gewetteifert in der Treue zum Vaterland. Daß auch die deutſche Arbeiterſchaft in dieſem vorbildlichen Eifer aus⸗ harrt, das iſt und bleibt mein feſter zuverſichtlicher Glaube. Der Welt krieg. W7B. Großes Hauptquartier, 29. Jan. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: 122 An verſchiedenen Stellen der Front Artillerietätig⸗ eit g Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: In der Champagne entwickelten ſich lebhafte ört⸗ liche Kämpfe. Beiderſeits der Straße Saint Hilaire bis Saint Souplet ſcheiterten am Morgen kleinere franzöſi⸗ ſche Angriffsunternehmungen. Unſere Stellungen zwi⸗ ſchen den von Somme⸗Py und Ripont nach Süd⸗ oſten führenden Straßen lagen am frühen Nachmittag unter heftigſtem feindlichem Feuer. Unter ſeinem Schutz ſtieß franzöſiſche Infanterie mit Flammenwerfern zu ſtarken Erkundungen gegen mehrere Stellen der Front vor. Mit ſchweren Verluſten wurde ſie, zum Teil vor unſeren Hinderniſſen, zum Teil im Nahkampf zurückgeworfen. Einige Gefangene blieben in un⸗ ſerer Hand, mehrere Flammenwerfer wurden erbeutet. Rege Fliegertätigkeit führte zu zahlreichen Luftkämpfen. Wir ſchoſſen geſtern 13 feindliche Flug⸗ zeuge und einen Feſſelballon ab. London und Sheer ⸗ neß wurden erfolgreich mit Bomben be⸗ worfen.. Franzöſiſche Flieger ſetzten ihre Angriffe gegen un⸗ ſere Lazarette fort. Während im Monat Dezember die Lazarettanlagen von Rethel mehrfach Ziel ihrer Bom⸗ benabwürfe waren, griffen ſie in den letzten Tagen die Anlagen von Labry(öſtlich von Conflana) an. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden iſt von neuem heftiger Kampf entbrannt. Die Italiener griffen geſtern in den Abſchnitten öſtlich von Aſiago bis zur Brenta mit ſtarken Kräften an. Am Monte Siſe⸗ mol und weſtlich brach ihr Anarifk vor den öſterreichiſch⸗ ungariſchen Stellun en meiſt ſchon im Feuer zuſammen; der Monte di Val Bella, auf dem ſie vorüber⸗ gehend Fuß faſſen konnten, wurde ihnen im Gegenſtoß wieder entriſſen. Ebenſo warfen unſere Verbün⸗ deten den im Gebiet des Col del Roſſo, ſowie zwiſchen der Frenzelaſch ucht und der Brenta anſtürmenden Feind nach ſchweren Kämpfen zurük. Wiederholte Verſuche des Feindes, örtliche Einbruchsſtellen durch Einſatz ſeiner Reſerven zu erweitern, ſcheiterten unter bluti⸗ gen Verluſten. 10 Offiziere und 350 Mann wurden gefangen. Eines unſerer Bombengeſchwader warf in der Nacht vom 26. zum 27. Januar mit guter Wirkung 21000 Kilogramm Bomben auf Caſtelfranco, Tre⸗ viſo und Meſtre ab. Große Brände waren weit⸗ hin ſichtbar. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalqua t'er neiſr Lu endorff. Wir können uns nicht ent'innen, daß der Tages⸗ bericht in den letzten zwei Jahren einmal die Tatſache zu verzeichnen gehabt hätte, daß die Artillerietätigkeit fa ſt an der ganzen Weſtfront gering geweſen ſei. Einzelne Abſchnitte von größerer oder geringerer Ausdeh⸗ nung erfreuten ſich woh! dann und wann einer freiwilligen oder erzwungenen Atempauſe, aber faſt die ganze Front! Da wird wohl der dicke Nebel, der auch die feindlichen ——üEÜwL.—--ñ?ĩ]fjV Fliener hindert, die gegenwärtigen Mondnächte für ihre 3 völkerrechtswidrige Tätigkeit auszunützen, den Strich dura die Rechnung gemacht haben. In Flanderns Tiefland wie an den Hügeln der Somme und Aisne, in den Klüf ten der Cote Lorraine und an den maſſigen Bergen der Vogeſen haben ſich die grauen Schwaden feſtgelegt und verbergen ſelbſt dem bewaffneten Auge die nächſte Nähe mit undurchdringlichem Schleier. Es iſt Kälte angeſagt, eiſige Kälte, die von Nordamerika ſich in mächtigen Luft⸗ wellen über das Weltmeer herüberwälzt. Wenn ſie das europäiſche Feſtland erreicht und die vorzeitigen Dünſte in froſtigen Reif verwandelt haben wird, dann können die englischen Kanoniere ihrem lärmenden Taten⸗ drang wieder die Zügel ſchießen laſſen.— Im ſonnigen Italien ſcheint man von den Nebeln nichts zu ſpüren. Die für Witterungseinf ü ſe ganz beſonders empfindlichen Italiener und ihre Hilfen haben in voriger Woche den Geſchützkampf am Hochrand von Schlegen und im Brenta: ebiet auf die höchſtmögliche Stufe geſteigert. Es ließ ſich erwarten, daß dem Feuer ein Angriff folgen werde. Dieſer wurde dann auch am 26. Januar von der ita ⸗ lieniſchen Grappaſtellung aus gegen ausgeführt. Der Vorſtoß iſt aber von deutſchen und ver⸗ bündeten Truppen abgeſchlagen worden. Gegen die Hoch⸗ fläche der Sieben Gemeinden, (Aſiago) iſt, und beſonders gegen den Vorläufer Col der Roſſo war auch am 27. Januar das ſtärkſte Ge⸗ ſchützfeuer des Feindes gerichtet. Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. WTB. Rom. 28. Jan. Amtlicher Bericht von 1 1 Bei Copoſine verſuchter in ie en at feindliche teilungen ſich den Drahtverhauen des Brückenkopfes zu nähern. ie wurden unverzüglich durch Feuer abgewleſen. arauf wurde von den Unſriger ein Gegenangriff egen Gefangene eingebracht. Die auf die ganze Front ausgedehnte Ar⸗ tillerietät gkeit war fühlbar. Der Krieg zur See. Berlin, 27. Jan. Im Sperrgebiet um Irland fer und 2 Fiſcherfahrzeuge verſenkt worden. Berlin, 28. Jan. Wie wir hören, ſind in der Zeit vom 1. Februar 1917 bis 31. Dezember 1917 27 Truppentrausportdampfer und 265 Schiffe mit Kriegsmaterial, darunter 97 mit Munition und fertigem Kriegsbedarf von unſeren Tauchbooten verſenkt worden. Die hiermit vernichtete Menge an Munition würde den Bedarf von 50 Diviſionen zu je 15000 Mann für einen Monat gedeckt haben. Bern, 26. Jan. Die franzöſiſche Preſſe meldet, daß, amerikaniſchen Zeitungen zufolge, an der ameri⸗ kaniſchen und ſüdamerikaniſchen Küſte, be⸗ jonders in der Nähe von Braſilien, Unterſeeboote zeſehen worden ſeien. Chriſtiania, 28. Jan. Die Verſenkung des 6000 Tonnen großen norwegiſchen Dampfers„Elſa“ hat hier aol Erregung hervorgerufen, die ſich beſonders gegen ngland richtet, weil das Schiff gegen den Einſpruch der norwegiſchen Behörden gezwungen wurde, durch Sperrgebiet zu fahren. Konſtautinopel, 28. Jan, Der türkiſche Panzer kreuzer Sultan Jawus Salin(Göben) iſt geſtern hier eingelaufen. Das Schiff iſt völlig verwendungsbereit Auch die zahlreichen feindlichen Fliegerangriffe haben dem Schiff nur durch zwei kleine Bombentreffer unweſentliche Beſchädigungen am Schornstein und an der Heling ver urſacht. re eee Neues vom Tage. Die Antwort des Fürſten Bülow. Berlin, 24. Jan. Für ſt Bülow äußerte ſich in einer Unterredung mit dem Berliner Berichterſtatter des„Neuen Wiener Tagblatts“ über den Artikel des „Wiener Fremdeablatts“, er halte es für ausgeſchloſſen, daß dieſer Artikel von einer lichkeit verfaßt ſein könne. ſamte deutſche überlegt, denn er habe bekannte Tatſachen⸗ und Dokumente mißachtet. Ein ernſt zu nehmender Mann bürfte daher an dieſem Elaborat kaum beteiligt ſein. der mit der Technik des auswärtigen Aenne in Rom ſolcher Jeder, oberflächlich vertraut ſei, wiſſe, daß er(Bülow) nur als Botſchafter tätig ſein konnte und als an die Weiſungen der Zentralſtelle gebunden war. keine Er habe in Rom keinen Schritt unternommen und Gebietsfrage beſprochen, ohne im vollen Einklang mit feiner Regierung zu ſein, die immer mit dem Wiener Kabinekt in Fühlung ſtand. Herr v. Beth⸗ mann Hollweg habe am 18. Mai 1915, fünf Tage vor dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit den Monte Perticg deren Hauptort Schlegen ſie unternommen und einige ſind 20 000 BT. und an der engliſchen Küſte 6 Damp⸗ maßgebenden Wiener Perſön⸗ Dafür ſei er zu wenig ge ſchickt und zu unüberlegt. Wenig geſchickt, denn die ge? Preſſe habe ihn entſchieden abgelehnt. Un, Italien. im Reichstag alle Zugeſtändniſſe Oeſterreich 3 ungarn bekanntgegeben, woraus das eu b ernehmen zwiſchen der Verne und der Wiener Regierung hervor gehe. 5 Zeitungsverbot. Berlin, 28. Jan. Die„Deutſche Zeitung“ iſt weger eines Artikels„Graf Hertling bittet um neue Friedens! bedingungen“ auf drei Tage verboten worden. Die„Kreuzzeitung“ iſt nach Ausfall einer Nummer wieder ausgegeben worden. Die Umtriebe für einen Ausſtand. Berlin, 28. Jan. Der Zentralrat der Deutſcher Gewerkvereine(Hirſch⸗Dunker) erläßt eine Erklärung, diz ſich ſcharf gegen die Verſuche wendet, die Arbeiter z einer allgemeinen Arbeitsniederlegung zu verleiten. Der„Berl. Lokalanzeiger“ teilt mit, daß in Berli von den unabhängigen Sozialdemokraten im Reichstat und den„Spartakusleuten“(den Anhängern Liebknecht! aus Neu⸗Kölln) Flugblätter verteilt werden, die zun Maſſenſtreik auf den 1. März auffordern. Nach der„ 3.“ wird die große Mehrheit der Berliner Arbeiter den Aufforderung keine Folge geben. 4 Das Korreſpondenzblatt der Generalkommiſſion den Gewerkſchaften Deutſchlands verlangt als Antwort au die Rede, die Lloyd George am 18. Januar vor der Abgeordneten der engliſchen Gewerkſchaften gehalten hat eine Feſtlegung der deutſchen Kriegsziele im Weſten Ferner fordert das Blatt, daß eine Eingabe der Gewerl ſchaften berückſichtigt werde, die eine Vertretung der Ar beiterintereſſen beim Friedensſchluß fordert und zwar in voller Gleichſtellung mit der Berückſichtigung der Unter nehmerintereſſen. Endlich wird gegen die Verſchleppun der preußiſchen Wahlrechtsreform Stellung genommen Köln, 28. Jan. Der„Köln. Volksztg.“ wird ge, ſchrieben, die chriſtlich⸗nationalen Arbeiter ſtehen der Auf ſorderung zum Arbeiterausſtand vollkommen fern. Si berurteilen dieſe ſchädlichen Umtriebe ſtrengſtens. WTB. Berlin, 28. Jan. Der Ende voriger Woch durch Flugblätter für heute angekündigte große Aus tand iſt nicht eingetreten. Die darauf zielend Kgitation hat nur wenig Erfolg gehabt, obwohl noch 47555 nachmittag in Berlin und in den Vororten Flug; ätter von Haus zu Haus verbreitet wurden. Die Ge; verkſchaften haben ihre Mitwirkung verſagt. In Berlin iſt im Straßenbild überhaupt nichts von einen Husſtand zu bemerken. Nur in einigen Betrieben ha en Teil der Arbeiter heute die Arbeit nicht aufgenommen Eine vollſtändige Arbeitseinſtellung ſcheint überhaupt nir ends vorgekommen zu ſein. Unter den Unternehmungen, son denen eine teilweiſe Arbeitseinſtellung gemeldet wird, iner ſich Ludwig Löwe, die A. E. G., Borſig und daimler. Eine einheitliche Leitung für den geplant ge⸗ peſenen Ausſtand ſcheint überhaupt nicht vorhanden zu ein. Paris, 26. Jan. Die franzöſiſchen Blätter be! eichnen die Rede des Grafen Czernin übereinſtimmend 1s Fortſetzung des Ränkeſpiels vom Dezember 1916 it dem Zwecke, Wilſon vom Verband wegzulocken. Das usgehungerte Oeſterreich eröffne die Zeit des Feilſchens. Kein unentſchiedener Krieg. f London, 27. Jan. Lord Curzon ſagte in Cardiff einer Rede, der Friede, den man jetzt vom Feinde er⸗ ngen könne, ſei mit der Ehre und der Sicherheit Eng⸗ nicht vereinbar. Der deutſche Vorſchlag, Antwer⸗ en zu behalten, ſei unannehmbar. Ein unentſchiedener krieg würde ein Mühlſtein um den Hals Englands ſein. Keine Schweizer Meerflotte. Bern, 28. Jan. Das Schweizer Transportamt hat nach der„Genfer Tribüne“ dahin ausgeſprochen, daß Erſtellung einer Meerflotte unter Schweizer Flagge erzeit auf unüberwindliche Hinderniſſe ſtoße. Es blie ur die Möglichkeit einer gemiſchten Seetransportgeſell⸗ haft, die mit ſchweizeriſchem Kapital ihre Schiffe unter Atraler Flagsoe ſegeln ließ i Baſel, 27. Jan. Im Frühjahr ſoll mit der An; lage eines Hafenbeckens auf dem rechten Rheinufer be⸗ gonnen werden. Die Koſten ſind einſchließlich der Land; erwerbungen auf 1,7 Mill. Franken veranſchlagt. Der Speiſezettel wird magerer. Amſterdam, 28. Jan. Der Leiter des amerika niſchen Lebensmittelamtes wendet ſich in einem Aufruf an alle Familien des Landes mit der Bitte, einen Tag in der Woche kein Fleiſch zu eſſen, zwei Tage in den Woche keine Milchſpeiſen und abermals zwei Tage keinen Speck(oder Schweinefleiſch) zu genießen. Das Tauſchgeſchäft. Waſhingkon, 28. Jan.(Reuter.) Das Kriegs Handelsamt will an Norwegen gegen die(neutralitäts⸗ verletzende) Ueberlaſſung von Schiffen für die Kriegszeit folgende Waren jährlich abgeben: 300 000 Tonnen Brot, getreide, 50 000 Tonnen Zucker, 14 500 Tonnen Kaffee 10000 Tonnen Schweine⸗ und Rindfleiſch, 86 000 Tonnen Dele und Fette, ſowie andere Lieferungen von zuſammen 500000 Tonnen. Das Kriegshandelsamt legt Nor⸗ wegen die Verpflichtung auf, den Mittelmächten keine Stoffe für Munition, ſowie keine Nahrungsmittel außer 48 000 Tonnen Fiſche jährlich zu liefern. London, 28. Jan. 95 8 Der Cunard⸗Dampfer Andania. Tonnen) mit 40 Fahrgäſten und 200 Mannſchaften iſt an der Ulſterküſte torpediert worden. Alle konnten ſich in die Boote retten. Man hofft, den Dampfer in den Hafen bringen zu können. Der Ausſtand in Spanien. Madrid, 27. Jan. In Bareclona ſind die meiſten Fabriken geſchloſſen. Ueber 25 000 weibliche Arbeiter befinden ſich im Ausſtand. Drei Kriegsſchiffe ſind bereit, nach Barcelona, Vigo und Bilbao abzugehen. Der Ausſtand in Argentinien. Buenos Aires, 26. Jan. Die Arbeiter der argen⸗ tiniſchen Zentralbahn ſind in den Ausſtand getreten. Die Bahnhöfe ſind militäriſch beſetzt.(Ter Ausſtand iſt gegen die Ausfuhr von Getreide an die Ententemächte N Die franzöſiſche Agenee Havas meldet, daß 5 e Die Wirren in Nußland. e 28. Jan. Die Freiwillige Flotte(ein aus Privatmitteln erbaute und der Marineverwaltun r e ſtehende Flotte) ſowie die Handelsſchiff⸗ ſahrtsgeſel ſchaft wurden„verſtaatlicht“ und der revolu⸗ tionären Matroſenvereinigung unterſtellt. Das Kapita! der Geſellſchaft wurde beſchlagnahmt. Lemberg, 27. Jan. Ukrainiſche Truppen griffen die von Bolſchewiki beſetzte Stadt Luck an. Es wurde mehrere Tage mit großer Erbitterung gekämpft. Die Bol⸗ ſchewiki erbaten nach der„N. Fr. Pr.“ von den öſter⸗ reichiſchen Truppen Hilfe, die aber nicht gewährt wurde. (Reuter.) Polniſche Legionäre beſetzten die Station Orſcha im Gouvernement Mohilew und ent⸗ waffneten die ruſſiſche Garniſon. Ebenſo beſetzten ſie die Stationen nördlich und ſüdlich von Orſcha, wa ſie die ruſſiſchen Poſten entwaffneten. Das Vorgehen erfolgte, weil die Volkskommiſſare die Leiter der pol⸗ niſchen Militärvereinigungen verhaftet hatten. Die Friedensverhandlungen geſcheitert? Baſel, 28. Jan. Nach dem„Anzeiger“ läßt die Petersburger„Isveſtija“, das Batt Lenins, durchblicken, daß die Friedensverhandlungen geſcheitert ſeien. Trotzki bezweifelte in einer Verſammlung der Sopjets, daß eine Verſtändigung möglich ſei. Die Petersburger Abordnung würde unbedingt in Breſt⸗Litowsk auf ihrem Standpunkt beharren und den Kampf gegen den internationalen kapi⸗ taliſtiſchen Block fortſetzen.(Trotzki will alſo nicht Frieden, ſondern Revolution. Es wird ſich doch fragen, ob es verantwortlich iſt, zu viele koſtbare Zeit mit den Bolſche⸗ wiki zu verlieren, die ja doch nur im engliſchen Intere ſe, d. h. eben jenes„internationalen kapitaliſtiſchen Blocks“ arbeiten.) Bratiann geſtürzt. Berlin, 28. Jan. Wie gemeldet wird, hat der rumäniſche Miniſterpräſident Bratiann ſeine Entlaſ⸗ ſung gegeben. Zu ſeinem Nachfolger ſoll General Ave⸗ rescu ernannt werden.(Bratianu war einer der eifrig⸗ ſten Kriegshetzer gegen Oeſterreich.) N Die ſinniſche Abordnung. Helſingfors, 27. Jan. Eine Abordnung Finn⸗ lands, beſtehend aus 3 bürgerlichen und 3 ſozialiſtiſchen Mitgliedern, iſt zu den Friedensverhandlungen nach Breſt⸗ Litowsk abgereiſt. Vermiſchtes. Zettungs⸗Sorgen. Die Sorgen der Zeitungen behandelt die „Dresdner Volkszeitung“ in einem beachtenswerten Artikel. Er erinnert daran. 5 im Frieden hundert 10 Zeitungs⸗ papier 21.25 Mk. koſteten, heute aber 49.10 Mk. Da ſie für eine Nummer über zauſend Kilb amm brauche, bedeute das eine tägliche Mehrausgabe von 280 Wik o er von mol atlich 800 Mk., ährlich aber über 100 000 Mk.! Jarbe koſtete früher 40 Mk.. eute 160 Mik., dabei iſt es nur e Kleiſter koſtete üher 75 Mk. die hundert Kilogramm, heute 380 Mk. und taugt obendrein nichts. Beſter Hänſbindfaden koſtete im April 1914 100 Mk. die hundert Kilogramm, heute muß für minder⸗ wertigen Erſatz aus Papier 525 Mk. gezahlt werden. Oel und Benzin koſten fünf⸗ bis ſechsmal ſo viel wie vor dem Krieg. Die übrigen Mehrkoſten machen auch noch viele Zehntausende jährlich aus. Aehnlich geht es hizute allen Zeitungen. Unzuläng lite Sühne.) Der Fabrikant Martin Stehr in Hamburg hatte ſtatt Gelatinepulver ein Leimpulver von ekel⸗ erregendem Geſaan ick, ein„Eiſparpulver“, u. ein wertloſes Back⸗ pulver in den Verkehr gebracht. Stehr hat dieſes Lumpenzeug während 3 Monaten vertrieben und einen täglichen Umſatz von 2030 000 Mk. erzielt, insgeſamt alſo nach ſeinen eigenen An⸗ gaben für 2 250 000 Mk. are abgeſetzt. as Schöffengericht 1 8 8 95 ihn zu 1000 Mark Geldſtrafe oder 200 Tage Ge⸗ ängn's. 5 Die Peſt breitet ſich, Nachrichten aus China zufolge, jenſeits der großen Mauer in Richtung auf Tatyunſu aus. f Baden. (Karlsruhe, 27. Jan. Aus Anlaß des Geburks⸗ tags des Kaiſers hat der Großherzog Begnadigungen von im Heeresdienſt ſtehenden Perſonen angeordnet. Die Begnadigungen beziehen ſich auf Perſonen, die vor dem 27. Januar 1918 die Eigenſchaft als Kriegsteilnehmer erlangt haben. Von dem Gnadenerweis werden auch die Strafen betroffen, welche von den auf Grund des Geſetzes über den Belagerungszuſtand gebildeten außer ordentlichen Kriegsgerichten verhängt wurden, ſoweit dieſe Gerichte an die Stelle badiſcher Gerichte getreten ſind. In den Gnadenerlaß ſind ferner eingeſchloſſen Angehörige des bad. Gendarmeriekorps und die wegen nichtmili⸗ täriſcher Straftaten militärgerichtlich verurteilten badi⸗ ſchen Staatsangehörigen. 125 (Karlsruhe, 27. Jan. Das bad. Juſtizminz⸗ ſterium gibt bekannt, daß Anwärter für das Gerichts⸗ ſchreiberamt im laufenden Jahr wegen Mangels an Be⸗ darf nicht angenommen werden können. (Karlsruhe, 28. Jan. In der Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft für Brauerei⸗, Spiritus⸗ und Preßhefe⸗ fabrikation vormals G. Sinner wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 16 Prozent vorzuſchlagen. (J Karlsruhe, 27. Jan.(Verſuchsſtationen zum Anbau von Arznei- und Nutzpflanzen.) In dieſem Jahr werden in Baden zwei Verſuchsſtationen für den Anbau von Arznei- und anderen Nutzpflanzen errichtet werden. Eine Station wird von der badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer in Forchheim bei Ettlingen erſtellt, die unter der techniſchen Leitung des Beamten der Landwirtſchafts⸗ kammer W. Würtenberger ſteht. Die zweite Station wird von der Stadt Donaueſchingen am Rande des 1000 Hektar Land umfaſſenden Pfohrener Ried errichtet. Dieſe Verſuchsſtation hat auch die Aufgabe, zu ergründen, wie das ausgedehnte Oedland des Schwarzwalds nutzbar gemacht werden kann. Es iſt beabſichtigt, in den kommen⸗ den Jahren das e Gelände der Verſuchsſtation an Invaliden zur Beſiedelung abzugeben. Die Donau- eſchinger Station wird von Apotheker H. Schmalz in Vöhrenbach bei Donaueſchingen geleitet. Beide Stationen ſollen ſich gegenſeitig ergänzen und mit dem Kgl. Phar⸗ mazeutiſchen Inſtitut der Univerſität Berlin zuſammen⸗ arbeiten. Karlsruhe, 28. Jan. Auf N e Weiſe it man bier einer Schleichhändlerin dis Hun ge- 222 kommen. Bei dichtem Nebel waren auf der Friedyoß⸗ tinie zwei Straßenbahnwagen zuſammengeſtoßen. Auf einem der Wagen ſtand eine Bauersfrau aus der Pfalz die 255 ſchwere Körbe mit ſic führte. Durch den An⸗ prall wurde der Inhalt der Körbe enthüllt und zwar kamen 65 Eier, Bauernkäſe und Butter zum Vorſchein. Die Bauersfrau wurde von der Polizei in Empfang ge⸗ nommen. Sie wollte noch ein zweites Geſchäft machen, indem ſie behauptet hatte, ſie habe der Schaffnerin im Augenblick des Zuſammenſtoßes einen Fünfmarkſchein zum Wechſeln gegeben. Die Schaffnerin konnte aber nachweiſen, daß ſie noch keine fünf Mark eingenom⸗ men hatte. f Karlsruhe, 28. Jan. Bei der Polizei kam hien eine große Anzahl von Perſonen zur Anzeige, die es unterlaſſen hatten, das in ihrem Beſitz befindliche Alu⸗ miniumgeſchirr anzumelden oder zum feſtgeſetzten Termin bei der Metallannahmeſtelle abzuliefern. Heidelberg, 27. Jan. Bei Neckargemünd wurde die Leiche einer 23jährigen Kinderpflegerin aufgefunden. Aus einem zurückgelaſſenen Brief ging hervor, daß das Mädchen aus Liebeskummer Selbſtmord begangen hatte. () Lahr, 28. Jan. In Frieſenheim wurde dieſer Tage ein Landwirt wegen Schleichhandels verhaftet, d in der Umgegend Bohnen in jeder Menge eingekau und dieſe weit über dem Höchſtpreis nach norddeutſchen Städten veräußert hatte. Nach der„Lahrer Zeitung“ land 70 ſich um eine Menge von etwa 200 Zentner (Freiburg, 28. Jan. Zum letzten Fliegerangriff iſt It.„Freiburger Tagblatt“ dem Oberbürgermeiſter fol⸗ gendes Telegramm zugegangen:„Die Großherzogin und ich erfahren mit größter Entrüſtung von den Flieger ingriffen, deren Ziel die liebe Stadt Freiburg heute nacht war. Wir bedauern aufrichtig das unſchuldige Men⸗ ſchenleben, das zum Opfer fiel, und alle ſonſtigen Schädi⸗ zungen. Gott behüte die liebe Stadt Freiburg ferner. Eriedrich, Großherzog.“ i -) Müllheim, 28. Jan. In Schliengen wurde ein Schleichhundler verhaftet, der ungefähr 150 Liter Kirſch⸗ vaſſer zuſammengehamſtert hatte und damit auf dem Wege nach Freiburg war. Das Kirſchwaſſer wurde be⸗ ſchlagnahmt. (Vom Bodenſee, 27. Jan.(Der See teig] Der Bodenſeewaſſerſtand iſt ſeit dem 15. Januar d. J.. vo er den tiefſten Stand des heurigen Winters(2,70 Meter) erreicht hatte, bis Samstag wieder auf 3 N ſtiegen. 72 0 ) Stuttgart, 27. Jau.(Vizekanzler vo bayer.) Das Befinden des Vizekanzlers von Payer 5 ſich ſo gebeſſert, daß er in dieſer Woche noch nach erlin reiſen und ſein Amt übernehmen kann. Herr von 5 gedenkt, wie man hört, ſeinen Wohnſitz nach der eichshauptſtadt zu verlegen. Lokales. Gnadenerlaß des Kaiſers. Anläßlich ſeines Geburtstages hat der Kaiſer ſur die ichn zuſtehenden Kontingente 0 Allen Militärperſonen de; aktiven Heeres. auch ſolchen, die wegen Unbrauchbarkeit ode zu Kriegsarbeiten oder aus wirtſchaftlichen Gründen u 9 ſſ worden ſind, werden die bis fun 27. Januar verhängten Dizi plinarſtrafen und die von Militärgerichten verhängten Geld⸗ un! Freiheits ſtrafen erlatſen, ſofern die Freiheitsſtrafen ſechs Monat nicht überſteigen. Ausgeſchloſſen von der Begnadigung ſin Perſonen, die unter Wirtzung von Ehrenſtrafen ſtehen un weiterhin mit einer Freiheitsſtrafe von 457 als 14 Tagen oder mit Geldſtraffe von mehr als 150 Mark oder wiederholt mi Freiheitsſtrafen beſtraft worden ſind. Unter den Gnadenerlaf fallen ferner nicht die gerichtlich oder diſziplinariſch verhängten Strafen wegen tiißhandlung. Beleidigung, oder vorſchriftswidri⸗ ger Behandlung eines Untergebenen. Ergeben ich dadurch in ein 55 Fällen beſondere Härten, ſo iſt Erlaß oder Milderung de⸗ trafe vorzuſchlagen. Gnadenerlaſſe gleichen Inhalts ſind für die Marine, ſo wie ſeitens der Bundesfürſten für die Angehörigen des baye riſchen ſächſiſchen und württembergiſchen Kontingents ergangen — Herzog Albrecht Ehrendoktor. Generalfeld⸗ marſchall Herzog Albrecht von Württemberg iſt von den philoſophiſchen Fakultät der Kaiſer Wilhelms⸗Univerſitä in Straßburg wegen des Schutzes, den er dem elſäſſiſchen Gebiet und der Univerſität vor feindlichen Einfällen bietet, zum Ehrendoktor ernannt worden. — Aus dem Bad. Frauenverein. Die Groß⸗ herzoginnen Hilda und Luiſe haben zum Jahreswechſe) dem Bad. Frauenverein in Handſchreiben die beſten Wün⸗ ſche far eine gleich gedeihliche und ſegensreiche Arbeit auch in dieſem Jahr ausgeſprochen. Ferner hat die Großherzogin Luiſe ein Handſchreiben an die Helferinnen und Hilfsſchweſtern des Bad. Frauenvereins gerichtet, in welchem ſie darauf hinweiſt, wie die Tätigkeit der Helferinnen und Hilfsſchweſtern während des Krieges in ganz unerwartetem Maße eine große Ausdehnung ge⸗ nommen hat. Zugleich erkennt aber auch die Großher⸗ ogin in dankbaren Worten die bisherige Arbeit der Helferinnen und Hilfsſchweſtern an und betont, wie ſich ſchon jetzt, in wachſendem Maße aber in der Friedenszeit, viele neue Gebiete der Nächſtenliebe für die Helferinnen uſw. eröffnen werden, beſonders in der Säuglings-, Klein⸗ kinder⸗, Armen⸗ und Wohnungspflege. — Ein Preisausſchreiben. Das Gr Landesge⸗ werbeamt gibt bekannt, daß es einfache Entwürfe, welche ſich zur Beſchaffung von Kleinwohnungseinrichtungen eig⸗ nen, ankauft. Handwerker, Architekten und Möbelzeich⸗ ner werden aufgefordert, ſich daran rege zu beteiligen. Als Vergütung der zum Ankauf vorgeſchlagenen Ent⸗ würfe, über deren Erwerb ein Kollegium von Fachleuten entſcheidet, werden für je einen Raum 20 bis 50 Mk. gezahlt. Die Einſendungen find an das Gr. Landesge⸗ werbeamt zu richten. — Die Kriegswirtſchaftsſtelle für das deutſche Zeitungsgewerbe wird in Stuttgart eine Dienſt⸗ ſtelle errichten, deren Aufgabe es in erſter Linie ſein wird, den Verkehr mit den ſüddeutſchen, insbeſonders württembergiſchen und badiſchen Verlegern von Zeitungen, Zeitſchriften, Büchern und allen übrigen Papierverbrau⸗ chern, die nach der Bekanntmachung über Papier, Karton und Pappe vom 20. September 1917 meldepflichtig ſind, 5 ſchälts räum zu vereinfachen und au erleichtern. Die Ge N N eee een Freer e nn e e e * 5 anz frei blieben. . lark, daß die, Eiſ 0 nicht an! defender dich Könegſtraße 36(Fernſprechanſchruffe ver. 11 417 und 11418). Die Dienſtſtunden ſind im Hin⸗ blick auf die Erſparnis an Beleuchtung und Heizung auf die Zeit von 8½—4½ Uhr feſtgeſetzt. Die Stelle nimmt ihre Tätigkeit am 1. Februar 1918 auf. — Die Reichsbekleidungsſtelle droht den Kom⸗ munalverbänden, die der Vecpflichtung zur Beſtandsauf⸗ nahme der Gaſthauswäſche nur ungenügend oder gar nicht nachgekommen ſind, mit der Einſtellung der Lie⸗ ferung von Bekleidungsſtücken und mit der Einleitung eines Verfahrens gegen die ſäumige Behörde. — Kein Trinkzwang. Der preußiſche Kriegs⸗ miniſter hal kürzlich in einem Erlaß, der allen Trup⸗ pen zuging, verfügt:„Ich halte es für unverantwort⸗ lich, wenn Vorgeſetzte junge Leute gegen ihren Wil⸗ len zum Trinken veranlaſſen und in der Enthaltſam⸗ keit einen Grund zur Ungeeignetheit zum Offizier ſehen. Solcher Auffaſſung muß entſchieden entgegengetreten wer⸗ den.“ Es iſt übrigens ſchon 1905 auf eine Eingabe an den Kaiſer vom Kriegsminiſterium der Beſcheid er⸗ gangen, daß kein Zwang beſteht, bei Trinkſprüchen auf den Kaiſer alkoholhaltige Getränke zu verwenden. — Die Nebel. Die Ausſtrahlung der erwärmten Erde hat in einem großen Teil Südweſtdeutſchlands in den letzten drei Tagen dichte Nebelbildung in den tiefer elegenen, wärmeren Gegenden hervorgerufen, während ohe Lagen wie Alb und Schwarzwald von Nebeln faſt Die Entwicklung der Nebel war ſo enbahnen zum Teil zum vorſichtigſten Fahren genötigt waren, wodurch erhebliche Zugsverſpä⸗ tungen entſtanden. — Schärfere Beſtrafung bei Jagdvergehen. Das bad. Juſtizminiſterium hat folgenden Erlaß heraus⸗ gegeben: Es iſt darüber Klage geführt worden, daß das unerlaubte Jagen im Laufe des Krieges bei der Schwierigkeit eines ausreichenden Jagdſchutzes merklich zugenommen hat und daß dies auch für die allgemeine Fleiſchverſorgung einen nicht unerheblichen Ausfall be⸗ deutet. Die Staatsanwaltſchaften werden daher ange⸗ wieſen, dieſem Mißſtand durch nachdrücliche Verfolgung und Erwirkung empeind lichen Strafen entoegen zu wirken. — Wie in Bayern der Ledernot begegnet wird! Das bayeriſche Kriegsminiſterium hat in die⸗ 5 Tagen, wie Generalmajor Vogl am 14. Januar im andtag mitteilte, von ſeinen Erba tn ſen eine Menge von 40000 Kilogramm Leder an das Miniſterium des Innern für die Verſorgung der Zivilbevölkerung über⸗ wieſen. Die hergeſtellten Schuhwaren ſollen hauptſäch⸗ lich an Bergarbeiter, die Arbeiter der Verkehrsverwal⸗ tung, Landpoſtboten uſw. abgegeben werden. Der Reſt, etwa 1 000 000 Paar Schuhe, ſoll für die übrige Bevöl⸗ kerung Verwendung finden, die unbedingt auf gutes Schuhwerk angewieſen iſt. Das bayeriſche Kriegsmini⸗ ſterium hofft in nicht allzuferner Zeit eine weitere Zu⸗ weiſung folgen laſſen zu können. . Woldatenpakete. Den Garniſonpoſtämtern n immer noch„ mit 20 Pfg. freigemachte Soldatenpakete bis 3 Kg. zu, bei denen auf der Sen⸗ dung felbſt wie auf der zugehörigen Paketkarte der Ver⸗ merk:„Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Emp⸗ fängers“ fehlt. Das Annahmeperſonal iſt wiederholt angewieſen worden, auf das Vorhandenſein dieſes Ver⸗ merks genau zu achten und erforderlichenfalls die Sen⸗ dung dem Abſender zur Vervollſtändigung zurückzugeben oder das höhere Porto zu erheben. — Die Kriegszigarette. Am 1. Februar dieſes Jahres tritt eine Verordnung in Kraft, nach der das Format der Zigaretten weiterhin verkleinert werden muß: Für die Herſtellung von 1000 Zigaretten dürfen von I. Februar ab nur 850 Gramm Tabak verwandt werden, ſo daß alſo die Zigarette in Zukunft nur 0,82 Gramm wiegen darf. Von der Hi arrenfabri la ion g her 85 Prozent der monatlichen Herſtellung an di: Heeresverwaltung. Erſt vom 25. jedes Monats ab dürfen die Zigarrenfabriken den Bedarf der Zivilbevölkerung herſtellen. Am 25. jedes Monats erſcheinen ſchon die *. Händler und kaufen das, was von der Heeresverwaltung micht abgenommen wurde, zu jedem Preis. In normaler Zeit koſtete der Tabak einer 5⸗Pfennig⸗ Zigarette durch⸗ ſchnittlich 10 Mk. das Kilo, heute 30 Mk. Dazu kommt dann aber noch der Kriegsaufſchlag, der für 1000 5⸗ Pfennig⸗Zigaretten 12 Mk. benügtz ſo daß eine 5⸗Pfen⸗ nig⸗Zigarette an ſich ſchon heute 6,2 Pfennig koſtet. Die Höchſtpreiſe für Zigaretten, den Kriegsaufſchlag ein⸗ erechnet, ſind folgende: Hundert 1⸗Pfennig⸗Zigaretten oſten heute 1,80 Mk., hundert 2⸗Pfennig⸗Zigaretten 3 Mk., hundert 3⸗Pfennig⸗Zigaretten 4,20 Mk., der Preis für die 5⸗Pfennig⸗Zigarette iſt oben mitgeteilt, die 7= f o koſtet 8,80 Mk. und für die 8⸗Pfennig⸗ igarette gibt es keine Preisgrenze. Zurzeit liegen, ſo ſchreibt das„Berl. Tagebl.“ in Bulgarien 25 Millionen Kilogramm neubulgariſche Tabake, die deutſche Firmen gekauft haben, die alſo nur abtransportiert zu werden brauchen. Die Firmen, denen dieſer Tabak gehört, haben nicht das Recht, dieſen Tabak einzuführen. Dieſes Recht hat allein— die Kriegsgeſellſchaft. Für Imker. Außerordentlich früh lockte heuel die Sonne die Immen nach langer Winterruhe ans Tages- licht zum erſten Ausflug, den die Zeidler Reinigung nennen. Sehr kalte Januartage, 1.—13., haben einigen Völkern hart zugeſetzt; denn es zeigte ſich ein ſtarken Leichenfall. Die Bienen am äußerſten Gürtel des Winter. knäuels erlagen dem zu ſtarken Froſt. Vielleicht trägt auch die Schuld am reichen Totenfall der ſpäte Brutanſatz im September des vorigen Herbſtes. Imker, habt offene Augen beim Beginn des Bienenjahres; befreit die Flug. löcher von toten Bienen und ſchaut bei Spätbrütern bald nach dem Vorrat. Hoffentlich dauert die warme Witte ⸗ — Die Beſucher der Leipziger Frühjahrs⸗ 9 6855 die vom 3. bis 9. März dauert, genießen bei 1 in 2. und 3. 90 eine eisermäßigung von 50 Prozent; der Schnellzugs⸗ zuſchlag kommt in Wegfall. 5 9 ( Warnung vor Schwindlern. Viele Familien, von denen Angehörige im feindlichen Ausland ſich in Kriegs⸗ oder Zivil e fr e den — derſrmzwegen vw wvermtrrerm oper wnen die Mrrergrimgem in der Schweiz zu erwirken. Sie wiſſen die Familien durch grauenerregende Schilderungen der Lage der Ge fangenen zu ängſtigen und zur Hingabe von Geld uſw zu bewegen. Die ganze Geſchichte iſt reiner Schwindel Die Schweizer Regierung läßt ſich mit ſolchen Agenten natürlich nicht ein, ſie hat vielmehr, wie ſie durch di Schw. Depeſchen⸗Agentur bekannt geben läßt, beſchloſſen alle Perſonen, die auf ſolche Weiſe die Unterbringung oder Heimſchaffung von Gefangenen vermitteln zu wollen vorgeben, mit Gefängnis von 2 Jahren oder Geldſtraf bis zu 10000 Franken zu beſtrafen, da durch das ſcham loſe, gewinnſüchtige Treiben dieſer Agenten die Ehm der Schweiz geſchädigt wird. Vom Getreideverkehr. Zu der Abſicht dei keriegsernährungsamts, die Bewirtſchaftung des Getrei des in die Selbſtverwaltung der landwirtſchaftlichen Ge noſſenſchaften und Körperſchaften zu übergeben, wird dei Verband der Getreide⸗ und Futtermittelhändler an 31. Januar in, einer außerordentlichen Verſammlung i Berlin Stellung nehmen. — Die Feſtſtellung der Getreidevorräte. Un das Vertrauen der Verbraucherkreiſe in die Arbeiten den Erhebung des Beſtands der Getreidevorräte zu ſtärken und das Verſtändnis zwiſchen Stadt und Land für die Schwie⸗ tigkeit der Lage zu fördern, hat der Staatsſekretär des ſcriegsernährungsamts die Bundesregierungen erſucht, zu den Feſtſtellungsausſchüſſen auch Vertreter der Verbrau⸗ herkreiſe, Angehörige der freien Berufe, Beamte, An, zeſtellte, Handwerker, Arbeiter uſw. beizuziehen. Dieſe ſollen Gelegenheit haben, von der ordnungsmäßigen Durchführung der Maßnahmen ſich zu überzeugen. Auf Verlangen der ſtellv. Generalkommandos ſollen den Aus⸗ ſchüſſen auch Proviantamts⸗ oder Intendanturbeamte zu zeteilt werden. — Einſchränkung des Tabakverbrauchs. Dit zen Fabriken zugewieſene Menge Tabak iſt vom 1. Fe⸗ ſruar ab abermals herabgeſetzt worden und zwar wird die Herſtellung von Zigarren um ein Drittel, von Rauch⸗ Irin ein Fünftel der Erzeugung von 1917 einge ſchrã Vermiſchtes. 1 Talent und Genie. Was it Talent? Was iſt Genie? Die Definition gelang noch nie. Ein Merkmal doch vom Genie, Ihr Lieben: Das Leben iſt immer ſein Schul dner geblieben. 5 Hans Pfitzner. Olk Familie des Generalleutnants Srafen v. Roon, des Sohnes des berühmten Krieg miniſters. hat der Weltkrieg deſon⸗ ders 1 getroffen. Vier ſeiner Söhne 1 in den erſten kriegs 980 auf dem Felde der Ehre geblieben. Jetzt iſt der fünſte. Major Walter v. Noon, einem ſchweren, an der Front miſtandenen Leden zum Opfer gefallen. Die übrigen drei Roon ſtehen noch im Felde. Getreideſchlebungen. Die Strafkammer in Poſen verurteilte hen Kaufmann Go ſewiſch aus Leipzig wegen Getreideſchie⸗ 0 zu 14 Monaten Gefängnis und 51000 Mark Geld⸗ rafe. Die neuen Gold⸗ und Silbermünzen Oeſterreichs kragen uf der Vorderſeite das Bruſtbildnis des Kaiſers und auf dem Rande in vertiefter Schrift den kaiſerlichen 1 Sei Pace delloque omnia pro patria cum populo meo(Im Krieg alles ſür's Vaterland mit meinem Volke). Der Neſormatlonsjub'l ums Fonds in der Schweiz weiſt tach den bisherigen Ergebniſſen eine Geſamtſumme von 535 000 Franken auf. Das ſeh we zeriſ de Kreasbrot. Das ſchweizeriſche Militäramt zat verfügt daß außer Brotgetreide auch Reis und Mais zur Herſtellung von Backmehl verwendet werden ſollen, und zwar 70 Prozent Brotgetreide, 20 Prozent Maiskorn und 10 Prozent geſchälter Reis. g Der Schutzmann. Aus Neuſtadt a. H. erzählt die„Pfälz. Preſſe“: Ein Schutzmann hat Felerabend zu bieten Gemiit⸗ lichen Schrittes geht er von Wirtſchaft zu Wirlſchaft. um die bekannte Aufforde ung ergehen zu laſſen: Meine Herren, es iſt Feierabend. ich bitte Sie, das Lokal zu verſaſſen! Auf ſeinem weiteren Gang tritt er in ein Lokal. in dem er ben Herrn Börgermeiſter erblicht. Der Schutzmann iſt aber ſchnell ge⸗ faßt, indem er ſagt Meine Ferien es i ol' zofſtunde, ich geh jetzt heim. Verantwortlich fü die Redaktion 5g. aimmermann, Stadt Sparkasse Schwetzingen mit Cemeindeburgsehaft— mũndelsioher. ost- seheekROnf⁰ο Hurls rule o. 2950. Telephon n. 51. Sdmtlie he Einlagen werden vom Lage der Hinzallung an s 40 bersinst. AMussenstunden- G12 Uke dorHfffags, 2 6 Uhr ndehmittaꝶs. Agenturstells: Georg Röser, Seckenhelm. eckend m Danksagung. Allen, die uns anlässlich des allzu- schnellen Heimganges unserer guten Mutter und Grossmutter herzliche Teilnahme er- wiesen haben, sagen wir hiermit unsern innigsten Dank. Familie Weidner. — eee gedenket der hungernden Vögel! rieden und Betanntmachung. Die Auszahlung der Kriegsunterſtünungen am Donnersfag, den 31. Januar ar. 1 bis 500 am Frellag, den 1. Fobruar fr. 501 bis öchlug. Und zwar jeweils vormittags von 6— 12 Abr und nach; mittags von 2— 1 Uhr. An dieſem Tage muͤſſen alle Unterſtuͤtzungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein⸗ und Auszahlungen können an ge⸗ nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 29. Januar 1918. Gemeinderat: Volz. SBrotmarkenausgabe. Die Ausgabe der neuen Brotmarken für den Monat Februar findet am f Donnerstag, den 31. Jauuat nam. ven 1 dis e dd auf dem Lebens mittelamt Saal 3 ſtatt. i Da die Marken getrennt nach Brot und Mehl aus⸗ gegeben werden, ſo iſt, um Gedränge und langes Warten zu vermeiden, folgende Zeit der Abholung einzuhalten: Nr. 1 bis 800 von 1 bis 2 Uhr nie „ i, ß 1801„ 2500„. %%%%Cͤͤͤ TT Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden Eine nachträglich Verabfolgung kann nur in den dringend ⸗ ſten Verhinderungsfällen ſtattſinden, jedoch erſt am 4. Febr. üblichen Geſchäftsſtunden.— Mehr als zwel 1918, in den 5 bei der Abholung Umſchläge, ſowie Reklamationen können der Marken nicht berückſichtigt werden.— Die ſind im Saal ſofort nachzuzählen, da eine Nachlieferung bei Verlaſſung des Saales nicht mehr ſtattfindet. 5 Die Markenausgabe auf der Hochſtätt ſindet am gleichen Tage Abends von 7 bis 1½8 Uhr ſtatt. Seckenheim, den 30. Januar 1918. Lebensmittelamt. 1014 : Follollhem Bezirksmeister Klasse B 1917 /l8. Spieler versammlung zwecks Mannſchaftsaufſtellung. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erbittet Der Spielausſchuß. M. B. Die Herren Vorſtandsmitglieder werden gebeten, etwas früher zu erſcheinen. Milchverſorgung betr. Es ſollen hier einige Verteilungsſtellen für Mager⸗ milch errichtet werden. Etwaige Bewerber wollen bis zpätestens 2 Fedtnar d. Js. diesbezügliche Geſuche ans Lebens mittelamt richten. Lebensmittelant. Sammel⸗Anzeiger 1 nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkaufsgtuoſeuſchaſt. 53„tiges Cblorkallus. Düngerkalk, Torfſtreu, Schilfrohrhechſel, Schweinemaſtfutter, Wagenfett, Peitſchen und Riemen, Nähriemen. 573 Der Vorſtand. ldaaanduuanaanuuummmmummnmmnnmunenenneeeeeeeeee „ bangel. Kirchenchor gegenbeln:: Donnerstag balb 9 Ubr probe Schulhaus! 1 Junger Hrüger Arbeiter gesueht. Herzog& Co., Wilhelmſtr 5. 8 1. 5 f f Eine Ente Abzugeben bei: Marken 5 Sabalflub bude: (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballo) 8 7 Bekanntmachung. 1 „ . 4 D li, Postkartenalbum sowie Schreibalbum Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere * duch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschen in verschiedenen Preislagen. i We Aaiiktirktitittitttlkttitttittttttttte Katholiſcher Arbeilerverein Jeckenheim. G. N. Sonntag, den 3. Februar 1918 findet im Nebenzimmer zum„goldenen Adler“ unſere diesjährige Ceneralversa mmlung. ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder mit der Bitte um voll⸗ zähliges Erſcheinen freundlichſt einladen. Tagesordnung: . Tätigkeits bericht. IJ. Kaſſenbericht. Il. Vorſtandswahl. V. Verſchiedenes. Der Porſtand. 5 85 2 ð KKK 5 empfiehlt Georg Zimmermann —— Ledizinal-Terband 238882222788 88 ee eee e 2282888223788 7 deneralversammlung. Am Fonnlao den 3. Februar nachm. 3 Ubr findet im„ Neckarthal“ unſere diesjährige General⸗ verſammlung ſtatt. Tagesordnung: J. Bericht des Vorſtandes. IJ. Kaſſenbericht. Il. Wahl des Vorſtandes. IV. Verſchiedenes. Hierzu werden die Mitglieder mit der Bitte um zahlr. Erſcheinen freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. eee er, Monis Fersch. Jarten Aasicktskarte N esser Jurnvorein Seeltenlheim Gegr. 1898. 5 Gegr. 1898. ahnung. Auf unſere letzte Mahnung haben ſich einige weitere jungen Leute zu unſeren Uebungsſtunden eingefunden. Wir wiederholen nochmals jene Mahnung und fügen ihr den Wunſch bei, daß ſich immer noch mehr unſerer jungen Leute des rechten Weges bewußt werden, der führen ſoll, zur Feſtigung ihres Charakters, Stählung ihrer körperlichen Kräfte, Hebung ihrer Geſundheit und Förde⸗ rung ihres geiſtigen und ſittlichen Wohls. In dieſem Sinne faſſen wir unſere Aufgabe auf. Alle jungen Leute denen ſolche Ziele noch etwas bedeuten, finden Aufnahme in unſerer Reihe. 5 Die Uebungsſtunden jeweils Donnerstags ſtehen Allen offen.— Kommt daher noch zahlreicher! Der Turnrat: J. V.: Volz. —— 2 1— U I 2 ..—— — —— r Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 14. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Bei dem Familienſtolze der alten Dame war geſer alles daran gelegen, daß dieſe landläufige Deu⸗ tung der Dinge, mit der man ſich in einem ſo argloſen Lande, wie dem unſerigen, gern zufrieden gab, unan⸗ getaſtet und unterſucht bleibe. Nun aber war plötz⸗ lich und ganz unerwartet die ſeit langem verſchollene Größe, der Heldenſpieler Melber, blühend und daſeinsfroh, bei der erſchrockenen alten Dame auf Arholt erſchienen. Er hatte von dem Tode Martins vernommen und mit den verworrenen Rechtsbegriffen, welche die Köpfe ſolcher Menſchen erfüllen, ſich eingebildet, Martin, als männ⸗ licher Sproſſe des Hauſes, ſei der Herr und Eigentümer von allem geweſen, und nach deſſen Tode gehöre alles ſeinem Kinde, in deſſen ausſchließlicher Vormundſchaft er zu ſchwelgen ſich bereit hielt. Frau von Tholenſtein hatte nicht vermocht, ihn von ſeinen Wahnvorſtellungen zu heilen, und gepeinigt von der Sorge, durch die Ein⸗ miſchun von Rechtsanwälten und gerichtliche Verhand⸗ lungen die wunde Stelle der Welt preisgegeben zu ſehen, flüchtete ſie zu mir. Sie bat mich, mit dieſem Herrn Melber zu verhandeln, ihm Vernunft beizubringen und einen erträglichen Vergleich mit ihm zu ſchließen. Die Zumutung wat nicht angenehm, aber ſie war nicht ab⸗ zulehnen. Herr Melber erſchien eines ſchönen Abends bei mir, und ich hatte die Genugtuung, einen Menſchen in ihm zu finden, welcher Vernunftgründen nicht unzu⸗ ng war. Anfangs freilich war es nicht gar leicht, eine falſchen Vorſtellungen über die Rechtsverhältniſſe zu berichtigen. Er habe lange geglaubt, ſprach er, nur ein Knabe könne erben; man habe ihm aber geſagt, wenn kein Knabe da, erbe auch eine Tochter: alſo jetzt Melanies Dochter Marie. Und er ſei gekommen mit dem feſten Entſchluß, ſeine natürlichen Rechte als ihr Vater geltend machen, a ihr zunächſt berufener Vormund. e e ee, Dieſe ſchönen Illuſionen, die eine gewiſſe Berech⸗ tigung gehabt hätten, wenn das Vermögen, um welches es ſich handelte ein Fideikommiß geweſen, ein Majorat gebildet hätte, mußte ich ihm zerſtören. Die Güter waren aus ehemaligen Lehngütern längſt zu völlig freiem Beſitz geworden, und der Ehevertrag des letzten Freiherrn und der Frau von Tholenſtein, ſowie das Teſtament des erſteren gaben den Beſitz und die ganze Nutznieſung des ſämtlichen Vermögens in die Hand der letzteren. Außer⸗ dem hatte Melber vor dem Geſchäftsmann in Prag da⸗ mals, als er Marie ausgeliefert hatte, auf die Führung der Vormundſchaft über ſein Kind verzichtet, dieſe war gerichtlich der Großmutter übertragen— und für den ehemaligen Bühnenkünſtler blieb nichts zu holen. Er ſträubte ſich, die Tatſache gelten zu laſſen, daß Arholt nicht Majorat oder Fideikommiß ſei.„Meine Melanie,“ ſagte er,„meine teure, vielbeweinte Melanie hat mir immer geſagt, daß dem ſo ſei, daß alle adligen Vermögen hier im Lande Fideikommiß ſeien, daß ihr Bru⸗ der Martin als männlicher Sproſſe ganz allein alles geerbt habe.“ i „Wenn ſie Ihnen das ſagte,“ verſetzte ich,„ſo hat ſie es wohl auch geglaubt und irrte gründlich darin. Viele ſolche Vermögen im Lande bilden allerdings Majorate, welche ſtets auf den älteſten männlichen Erben über⸗ Fon, und erſt dann, wenn dieſe fehlen, auf die älteſte ochter des Geſchlechts. Viele andere werden dafür ge⸗ halten, von den Familiengliedern auch ſo betrachtet und anerkannt und vom Vater auf den älteſten Sohn nach dem alten Brauch vererbt, obwohl ſie rechtsgültig keine Fideikommiſſe ſind; und viele endlich ſind es weder, noch werden ſie dafür gehalten, und zu dieſen gehören— un⸗ lücklicher Weiſe für Sie— die Tholenſteinſchen Güter. enn Sie meinen Worten nicht glauben, müſſen Sie ſich zum Amtsge icht, dem wir hier unterſtehen, bemühen; man wird Ihnen den Einblick in die Grundakten nicht verweigern.“ Herrn Unterredung um ein Merkbares abgeblaßt; er ſaß vorn⸗ übergebeugt in ſeinem Stuhle und ſchwieg. In mir aber ſtieg die Vermutung auf, daß Melanie ſelbſt in ihrem Gatten eine falſche Vorausſetzung genährt haben könne, um ihn abzuhalten, ihrer Familie mit Anforderungen läſtig zu werden, die dem Stolze derſelben widerſtrebt haben würden. „Ich habe mich,“ hob Herr Melber nach einer langen Pauſe und halb wie im Selbſtgeſpräch wieder an,„ich habe mich ſo ſicher darauf verlaſſen, daß nur der Martin habe erben können— ſo ſicher— ich habe deshalb...“ „Was haben Sie?“ ö Er antwortete nicht; mit tragiſch gerunzelter Braue blickte er ſtarr den Boden an. 5 „Und ſelbſt mein Recht über das Kind, die Marie, die Vormundſchaft zu führen, kann man mir abſprechen.“ „Sie haben darauf verzichtet— gegen die Rente, welche Ihnen gezahlt iſt und vor wie nach gezahlt werden wird...“ „Verzichtet,“ fuhr er wie eben halblaut fort,„ver⸗ zichtet zu Gunſten dieſes alten Weibes auf Arholt, das alles hat, alles nimmt, das mich zur Tür hinauswirft! .. Es müßte eine hübſche Vergeltung, eine verdiente Strafe für ihre Habſucht ſein, wenn ich ihr nun ſagte: Verehrte Gnädige, Muſter aller Schwiegermütter, wenn Sie in mir einen Toren, einen Theaterhanswurſt ſehen, ſo irren Sie— die väterlichen Rechte über ſein Kind gibt ein Mann von Herz und Gefühl nicht auf— über das, was J.. da aus gelief⸗r. iſt, über dieſe Marie, die Sie als Ihre Enkelin herzen, habe ich auf die Vormund⸗ ſchaft verzichtet... wer ſagt Ihnen denn aber. wer ſagt Ihnen“ Betroffen horchte ich auf.„Nun, was?“ rief ich aus, als er nicht fortfuhr. Aber er ſchwieg, ſein Kinn nachſinnend auf den Arm ſtützend, mit ſeinen dunklen, erloſchenen und tief⸗ liegenden Augen auf das Bild unſeres geharniſchten Vor⸗ dae bäder, des Aber ben Sein hung, I ge * i A Melbers Hautfarbe hatte ſig während dieſer 9 ———— —ů—ů— ů ů ů— ů— — — 2 F