Needed eee 2 Sn 2 — reed Frollag. 1. Februar 19183. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn un Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. Das deutſche Kali ein politiſches Machtmittel. Ein wichtiger Machtfaktor in deutſcher Hand, der u Deutſchland noch nicht genügend bekannt iſt, iſt unſen Beſttz an Kaliſalzen. Deutſchland iſt bekanntlich da das einzige Land der Erde, das großt abbauwürdige Lagen don leicht löslichen, unmittelbar von der Pflanze ali Na verwertbaren Kaliſalzen beſitzt. Deulſchland hal das Weltmonopol, und jedes Land, das intenfive Land wirtſchaft treibt, d. h. aus dem Boden das möglichſt herausziehen will, braucht als künſtliches, mineraliſchel Düngemittel Kali in immer ſteigenden Mengen. Führt man einem Boden die drei Nährſtoffe: Kali, Phosphor fäure und Stickſtoff, nicht in der Maſſe, wie ſie ihn von der Pflanze entzogen werden wird, wieder ſe timmt— bei gleichbleibenden Mitterungsverhältniſſen— der Ernteertrag unaufhaltſam ab. Das ſehen wir jetz am Kriege an ran e N dem infolge von mangeln⸗ dem Frachtraum Phosphat und Stickſtoffdüngungen kaun mehr zur Verfügung ſtehen, und das von uns ſeit Kriegs ausbruch kein Gramm Kaliſalz mehr bekommt. Der Fadeerkeng an Weizen, Frankreichs hauptſächlechſter rotfrucht, iſt von 13,6 Doppelzentner allmählich au 9, geſunken, während wir infolge beſſerer Düngung 19091913 im Mittel 21,4 Doppelzentner vom Hektar ernteten. Frankreichs Geſamtweizenernte iſt von 91 Mil⸗ klionen Doppelzentner(1912) auf knapp 30 b 9 ſunken. Daß an dieſem Abſinken der Mangel an lichen Düngermitteln, namentlich an Kali, die Haupt ⸗ ſchuld trägt, wird von den franzöſiſchen Zeitungen all demein zugegeben. a Für die Vereinigten Staaken von Nord⸗ amerika iſt die Kalifrage faſt noch ſchärfer als fur Frankreich, denn Amerikas wichtigſte Kulturpflanzen Baumwolle, Zuckerrüben und Tabak), ſind noch ausge⸗ ſprochenere Kalifreſſer als Getreide und Kartoffeln. Ent⸗ nieht doch z. B. eine gute Zuckerrübenernte jedem Hektar an die 200 Kg. Kali. Durch gute Düngung, namentlich nit Kali, haben wir Deutſchen den Zuckergehalt der Rüben bis auf 20 Prozent treiben können, während die Zuckererträge in den anderen Ländern ſinken. Amerika nahm in der Zeit regelmäßig die Hälfte unſerer Geſamtkaliausfuhr auf und hat 1 8 vor dem Kriege und nochmal im Kriege die größte im eigenen Lande Kalianlagen zu entdecken oder ſonſt lösliches Kali zu gewinnen. Der Erfolg blieb gering: noch nicht ein Zehntel des Friedensbedarf konnte man im Lande gewinnen, dafür ſind die Preiſe etwa zehnmal ſo hoch als vor dem Kriege für das— reinere— deutſche Kali. Nachdem Amerikas Verſuch, einige der beſten deutſchen Kaligruben unter ſeine fi⸗ nanzielle Kontrolle zu bekommen, 1910 von uns vereitelt war und im Kaligeſetz(nebenbei bemerkt, iſt in jenem Geſetz zum erſten Mal von Reichswegen feſtgeſetzt worden, daß mit ſteigendem Verkaufspreiſe der Kaliſalze auch der Lohn der Arbeiter entſprechend ſteigen müſſe) beſtimmt wurde, daß dem Auslande nicht billigeres Kali geliefert werden dürfe als den deutſchen Landwirten, blieb Amerika uns in Bezug auf Kali tributpflichtig, während wir in Bezug auf mancherlei Rohſtofſe, z. B. Baumwolle, Kupfer, Nickel, Fett, auf Amerika angewieſen ſind. Wir brauchen uns alſo gegenſeitig und Amerikas ſteigendes, durch den Krieg verſchärftes Kalibedürfnis iſt uns eine ſichere Ge⸗ währ dafür, daß wir im Austauſchgeſchäft— trotz aller Drohungen mit Handelsboykott— auch nach dem Kriege don dort die uns nötigen Rohſtoffe erhalten: denn das Kali als Pflanzennahrungsmittel iſt durch nichts an⸗ deres zu erſetzen, ſo wenig wie das Kochſalz für Menſch und Tier. Es iſt eine biologiſche Notwendigkeit, bei deren Fehlen die Ernteerträge ſinken. An zwei Stellen finden ſich in Deutſchland abbau⸗ würdige Kalilager: in der Provinz Sachſen, Hannover, und den angrenzenden Staaten(Anhalt, Braunſchweig, Sachſen⸗Weimar uſw.) in faſt unerſchöpflichen Mengen, ſerner in Süddeutſchland an einer Stelle nordweſtlich von Mül haufen i. E,, nicht weit von der Front, aber noch ſicher in deutſcher Hand. Dies erſt vor etwa 10 Jahren entdeckte Lager,(auf badiſchem Boden bei Müllheim hat man ebenfalls Kali erbohrt, aber noch nicht abgebaut) könnte allein die Welt ein paar hundert Jahre lang verſorgen. Kein Wunder, daß Frankreich zin brennendes Intereſſe daran zeigt. Die franzöſiſchen Zeitungen aller Art ſind voll Lobſprüchen und Luftſchlöſſern. Wenn das Elſaß erſt wieder fran⸗ zöſiſch iſt, will man Deutſchland auf dem Weltmarkt ausſtechen, unſer einziges Weltmonopol brechen und na⸗ 5 Amerika mit franzöſiſchem Kali verſorgen. über Tranzeoſen 9 185— das muß offen geſagt werden— über die elſaß⸗lothringiſchen Bodenſchätze beſſer Beſcheid 1771 die meiſten Deutſchen. An Mülhauſer Kali inter- * iſt aber neben Frankreich eben ſo ſtark Amerika. Se ſich regelmäßig über die ſtark ſteigende Förderung cht erſtatten laſſen, weiſt England, dem Elſaß⸗ Lothringen ziemlich gleichgültig iſt, nachdrücklich auf die ühe gegeben, 18. Jabrüang. Amtsblatt der Bürgermeister amter Secenneim, Desheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Neriag von g. Aim mermamm. Seckenheim. Inſerttonsprets⸗ W ginſpanige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Mfg. e Zeile. Bei öfterer Aufnahme Wabatt. Jeruſprechauſchluß Pu. 18. Bortefle hin, dre die Wiederangliederung der Reichsrande an Frankreich für alle Verbündeten hätte, will Geld leihen, um zum beſſeren Abtransport der Kaliſalze einen Großſchiffahrtsweg Marſeille—Mül⸗ Hhauſen zu bauen, amerikaniſche Soldaten ſpukeu in jenem Frontgebiet, kurz man merkt bei genauem Zuſehen die geſchickten Hände der Nankes in dem Spiel. Es iſt gewiß kein Zufall, daß die Kampftätigkeit ſeitens der Feinde in jener Gegend letzthin geſtieg en iſt. ch keine Furcht! Das elſäßiſche Kali und das Staßfur⸗ der äſt dentſch und bleibt deutſcch und iſt und Heibt ein gutes haudelspolitiſches Druckmittel. Nur Zug um Zug darf Kali den Gegnern nach dem Kriege ge⸗ liefert werden. Sperren ſie ſich, ſo bleibt man kühl man ſperrt ihnen das Kali, da können ſie ſehen, wi ſie ihre Ernteerträge wieder heben. — 25 2 A 2 3 7 DD 4— en 5 2„ — 4 2 7 . g ——kp——ʃ—¼ 2 + 2 2—— D 1 2 1, 5 8 8 5 1. N 8 2 1077 5 C N 25 * 8 9 LL Ms ois Enemies wn de Une, fbr. Unſere heutige Karte gibt eine Darſtellung der Ge biete, die nach den Abſichten der Entente vom türkiſchen Reich losgeriſſen werden ſollten. Wie ein Blick zeigt, vürde der Türkei noch— vielleicht— ein kleinerer Reſt auf der europäiſchen Balkanhalbinſel, im übrigen iber nur der Weſtteil Kleinaſiens bleiben und auch davon beanſprucht Italien noch kein kleines Stück. Unter dem Schlagwort„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker“ vürde Arabien, wo die Engländer im Süden die Zwing⸗ zurg Aden beſitzen, losgetrennt, Paläſtina ſoll ein jüdi⸗ ches Reich werden, obgleich die Juden nur einen kleinen Teil der dortigen Bevölkerung ausmachen. Bei Syrien, dem Zweiſtromland und dem Irak dürfte es ſchon ſchwer verden, dem„Selbſtbeſtimmungsrecht“ eine auch nur inigermaßen einleuchtende Begründung zu geben, da die Bevölkerung nicht den Gedanken hat, von der Türkei ich zu trennen. Armenien und Kurdiſtan ſollen auch nit der 5 beglückt worden. In Wirklichkeit vill England mit Waffengewalt ſich des ungeheuren Ge⸗ 1 3 nets bemächtigen, um ſich den Landweg vom mittelländi⸗ chen Meer bis Perſien und Indien zu ſichern. Und ne Gewalttat geſchieht unter dem Trug des Selbſtbe⸗ kimmungsrechts. Die„zu befreienden“ Staaten, jeder ür ſich klein ünd ohne Macht, würden natürlich nur die Verkzeuge Englands. Der Welt krieg. WTB Großes Hauptquartier, 31. Jan.(Amtlich, Weſtlicher Kriegsſchauplatz: 5 Die Gefechtstätigkeit blieb auf Artillerie⸗ und Minen 5 08 an verſchiedenen Stellen der Front be Weihnachtabend und im Laufe des Januar haber Flieger unſerer Gegner trotz unſerer Warnung wiede: offene deutſche Städte weit außerhalb des Operations gebietes angegriffen. 7 Dank unſerer Abwehrmaßnahmen traten nennens werte Verluſte und Schäden nicht ein. Zur Strafe wurde die Stadt Paris im erſter planmäßigen Luftangriff in der Nacht vom 30. zun 51. Januar mit 14000 Kilogramm Bomben belegt Italieniſcher Kriegsschauplatz: Südweſtlich von Aſiago ſcheiterte ein italienſſchen Bwiſchen Aſiago und der Brenta blieb die Artillerin kätigkeit rege. 5 Die Zahl der von den öſterreichiſch⸗ungariſchen Truß pen in den letzten Kämpfen gemachten Gefangenen he ſich auf 15 Offiziere und 660 Mann erhöht. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neunes Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff, Ueber die Vorgänge an der Weſtfront läßt der nem Tagesbericht nicht viel wiſſen. Artillerie- und Minen⸗ werferkampf, dazu die regelmentmäßigen Aufklärungs⸗ zefechte, das iſt alles. Wahrſcheinlich iſt es recht viel Aber der große Meiſter am Schachbrett des Weltkriegs leitet ſeine Figuren ohne Geräuſch zu dem großen Zuge, der das Spiel entſcheiden ſoll. Nach dem franzöſiſchen Bericht haben beſonders im Elſaß hartnäckige Kämpfe 1 Am Hartmannsweilerkopf lagen unſers Stellungen unter franzöſiſchem Feuer, bei Oberſept, in der Nähe der Schweizer Grenze wollen die Franzoſen ogar in die deutſchen Werke ein ehrochen ſein und Stel⸗ ungen zerſtört haben. Der deutſche Vericht erwähnt davon tichts, es iſt daher zehn gegen eins zu wetten, daß die deldentat von den Franzoſen und vielleicht auch von den Amerikanern, die ſich in jener Gegend herumkreſber wohl beabſichtigt geweſen iſt, daß ſie aber aus gewiſſe Gründen nicht zur Vollendung Lam. Es iſt ja die Eigen tümlichkeit des franzöſiſchen Generalſtabs, daß er m anerkennenswerter Genauigkeit die angeordneten krieger ſchen Bewegungen mit ihrem mutmaßlichen Ergebni eiligſt nach Paris meldet, ohne abzuwarten, wie di Sache verläuft. ö Die Italiener ſcheinen wieder neuen Mut geſchöpf zu haben. Ihre Angriffe auf die Hochfläche von Schlegs und die Kernſtellungen an der Brenta ſind mit volle Wucht wiederholt worden. Sie haben dabei einen Erfol erzielt, der nicht gering zu bemeſſen iſt. Der Mont del Roſſo und di Val Bella ſind verloren gegangen, un der Siſemol konnte gehalten werden; hier hat der Fein ſehr ſchwere Verluſte erlitten. Es beſtätigt ſich, was wi ſchon einmal betont haben, daß es noch nicht ſo weit if wie gewiſſe Kreiſe in Oeſterreich-Ungarn annahmen, nämlich Oeſterreich ſchon„aus allem heraus“ f. Der verbiſſenſte Gegner der Donaumonarchie, der ſcho⸗ am Boden zu liegen ſchien und der ſelbſt an ſeiner Schickſal verzweifelte, hat in London neue zunächſt mora liſche Kräfte geſammelt, und es kann noch manchen harte Strauß koſten bis er ſich endgültig davon überzeugt hat daß nichts mehr für ihn zu machen iſt. Es wird daz kommen, al vermutlich erſt, wenn an der Weſtfron ein großer S ag geführt worden iſt. Ein anſchauliches Bild unſerer militäriſchen Ueber legenheit gegenüber dem Maſſenaufgebot unſerer Feind gibt eine Gegenüberſtellung der kriegeriſchen Erfolge welche die Mittelmächte und der Vielverband im gleiche Zeitraum vom 1. Dezember 1917 an zu verzeichnen haben. Die Mittelmächte brachten ein: Gefangene 45 00 (Vielverband 5401), Geſchütze 243(11), Maſchinenge wehre 1000(204), Minenwerfer 85(8). Die Ziffer auf ſeiten des Vielverbands entſtammen den amtlicher feindlichen Heeresberichten. l A Zu der Teilung der in Italien und Rumänien ge wonnenen Vorräte zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich Ungarn wird vom WTB. mitgeteilt: Aus Italie kommt eine Ausfuhr von Lebens- und Futtermitteln über haupt nicht in Betracht, da die dort vorhandenen Vos räte nicht einmal mehr zur Ernährung der italienif Bevölkerung ausreichen. Aus Rumänien hat ſeit den Beſetzung des Landes bis zum heutigen Tage Deutſchlan 630 000 Tonnen, Oeſterreich⸗Ungarn 756 000 Tonnen Ge treide einſchließlich Mais erhalten. Das Verhältnis de Einwohnerzahl zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn beträgt 7:5. Im Frieden muß Deutſchland 51½ Mill. Tonnen Getreide einſchließlich Mais einführen, wäh rend Oeſterreich⸗Ungarn eine nennenswerte Einfuhr u kvieſen Dingen überhaupt nicht nötig hat. Die übriger Rohſtoffe und alle Erzeugniſſe der beſetzten rumäniſ und italieniſchen Gebiete ſind zwiſchen Deutſchland und Deſterreich⸗Ungarn nach dem Grundfatze geteilt, daß 1 f a Staat dasjenige erhält, was er am nötigſten Der Ausſtand. Berlin, 28. Jan. Die„Nordd. Allg..“ ſchreibt: In Berlin und an einzelnen Stellen 5 Wie Arbeiter den jetzigen Augenblick zu dem Verſuche durch Niederlegung der Arbeit auf die Regie⸗ zung einen politiſchen Druck auszuüben. Ein don den Streikenden in Berlin gebildeter Aus ſchu ß hat For⸗ derungen aufgeſtellt, die ſich unter anderem auch mit innerpolitiſchen Fragen befaſſen. Sow it ſich darin ein Zweifel an der Entſchloſſenheit der Regie⸗ zung ausdrückt, die von ihr zugeſagten Reformen im Innern durchzuſetzen, gehen ſie von einer völlig fal⸗ chen Vorausſetzung aus. Was die gleichfalls in den Forderun en berührten Friedensver handlungen 2 Breſt⸗Litowsk betkifft, ſo ſind ſich die ſtreikenden A eder vermutlich nicht darüber klar, daß ihr Verhalten f 1 1 5 85 8 N R zu dem wegentetl deſſen fahren muß, wan ſie erreichen wollen. Statt die Verhandlungen über der Frieden zu fördern, erſchweren und verſchlepper ſie deren Verlauf, indem ſie unſere Feinde in ihren An⸗ ſprüchen gegen unſere Unterhändler beſtärken. Die Re⸗ gierung wird durch derartige Kundgebungen ſich von dem als richtig erkannten Wege nicht abbringen laſſen. Sit muß vielmehr erwarten, daß die ſtreikenden Arbeiter ſich bei ruhiger Ueberlegung baldigſt von der Schädlich⸗ keit ihres Verhaltens überzeugen und zu ihrer Arbei zurückkehren, die für jeden eine heilige Pflicht gegen das Vaterland iſt. Noch ſtehen wir in ſchwerem Kampfe. Jeder, der in der Heimat ſeine Arbeit vernachläſſigt, oder gar niederlegt, verſündigt ſich an unſeren Brü⸗ dern im Felde, die mit ihrem Blut unter den größten Anſtrengungen und Gefahren den Feind abwehren, der es auf die Niederwerfung Deutſchlands, auf die Vernich⸗ tung ſeiner wirtſchaftlichen Stellung und damit auf die Verarmung des deutſchen Volkes, alſo auch der deutſchen Arbeiterſchaft abgeſehen hat. 5 Berlin, 30. Jan. Auf eine telephoniſche Anfrage zes Abg. Scheidemann bei dem Staatsſekretär des Reichsamts des Innern Dr. Walraff, ob er zu einer Unterredung mit einigen Parlamentariern und Vertre⸗ ern der Arbeiter geneigt ſei, antwortete der Staats⸗ ſekretär nach der„Voſſ. Ztg.“, er ſei bereit, die Parla⸗ mentarier zu empfangen, müſſe aber ablehnen, mit an⸗ zeren Vertretern der ſtreikenden Arbeiter in hochpolitiſchen Fragen zu verhandeln. Trotzdem erſchienen kurz darauf die Abgeordneten Scheidemann und Haaſe mit zwei Arbeitern des Ausſchuſſes der ſtreikenden Arbeiter im Reichsamt des Innern. Der Staatsſekretär lehnte es ab, zie letzteren zu empfangen, zugleich wurde der Abordnung öffnet, daß ſie wirtſchaftliche Wünſche den zu⸗ tändigen Behörden unterbreiten ſolle, die angewieſen eien, ſie genau zu prüfen. a Berlin, 30. Jan. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion hat beim Präſidenten des Reichstags die ſofortige Einberufung des Reichstags beantragt. 8 Berlin, 30. Jan. Der Ausſtand hat hier an Um⸗ fang zugenommen, doch wird die Angabe des„Berl. Tagebl.“, 400 000 Perſonen ſeien beteiligt, von amtlicher Seite als eine ſtarke Uebertreibung bezeichnet; es ſeien etwa 150 000 von insgeſamt 700 000 Arbeitskräften.— Ein Teil der Berliner Zeitungen konnte heute frül wegen des Ausſtands nicht erſcheinen.— Im Reich hat die Bewegung nur vereinzelt und in geringem Maße Fuß gefaßt. Im weſtlichen Kohlengebiet ſtreiken von einer Million Arbeiter etwa 5000 Mann, im nieder⸗ rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet von 700 000 Schwer ⸗ arbeitern 2000, bei Krupp fehlten von 60 000 Arbeitern 200. In Sachſen herrſcht Ruhe. Stärker iſt die Betei⸗ ligung in Nürnberg und Fürth. ö 8 Kattowitz(Oberſchleſien), 30. Jan. Der Vorſtand der polniſchen Berufsvereinigung ermahnt die polniſchen Arbeiter, ſie ſollten kühles Blut bewahren und nicht, wie die Oeſterreicher, den Bolſchewiki auf den Leim gehen Der Krieg zur See. Berlin, 29. Jan. Im mittleren und öſtlichen Mit⸗ telmeer ſind 8 Dampfer und 3 Segler mit rund 30 000 (Reuter.) BRT. verſenkt worden. London, 30. Jan. Der torpedierte Dampfer„Andanian“ iſt, bevor er den Hafen erreichte, geſunken. Waſhington, 30. Jan.(Reuter.) Es wird mit⸗ . daß eine vorläufige Uebereinkunft zwiſchen den ereinigten Staaten und Schweden wegen die Mie⸗ tung ſchwediſcher Schiffe für die Vereinigten Staaten in London zuſtandegekommen iſt. Die Schiffe ſollen haupt⸗ ſächlich für den Handel mit Südamerika verwendet wer⸗ den, einige ſollen jedoch Frachten nach Schweden bringen. Die Ereigniſſe im Weſten. Luftangriff auf London. London, 29. Jan.(Reuter.) Geſtern hat ein Luft⸗ angriff ſtattgefunden, der ununterbrochen 5 Stunden bei hellem Mondſchein, wolkenloſem Himmel und Windſtille dauerte. Das Geſchützfeuer war heftig. Die Verluſte betragen 14 Männer, 17 Frauen und 16 Kinder tot, 1 Männer, 59 Frauen und 17 Kinder verwundet. Der franzöſiſche Bericht. Wa. Paris. 30. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Ziemlich heftige Artillerietätigtzeit bei Four de a und am Hartmannsweile rkopf. Im Ober⸗ lſaß drangen 8 kurzer Artillerievorbereitung franzöſiſche Abteilungen in die deutſchen Werke ſüdlich von Oberſept ein. Die Franzoſen zerſtörten zahlreiche Unterſtände und brach⸗ ten Gefangene zurück. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. i WB. Rom. 30. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern: Ge⸗ 0 früh ſtürmte unſere Infanterie ungeſtüm gegen die feindlichen tellungen auf den Höhen öſtlich der Senkung von Aſiago vor. Sie drang an mehreren Punkten in ſie hinein. indem 0 den ie feindlichen Widerſtand überwand und dann heftigen eindlichen Gegenangriffen ſtandhielt. Am Abend waren etwa 1500 Gefangene, darunter 62 Offiziere, in die Sammellager gebracht. Unſere Batterien und die unſerer Verbündeten wirk⸗ ken bei dieſem Kampf mit. Unſere Fliegergeſchwader zeigten überall ihre Ueberlegenheit. Neues vom Tage. Kaiſer und Bundesfürſten. München, 30. Jan. Die„München⸗Augsb. Abend⸗ tg.“ ſchreibt: Der König von Bayern ſteht, wie auch der Deutſche Kaiſer und alle Bundesfürſten, ſowie das deutſche Volk auf dem Standpunkt, daß das Ende dieſes furchtbaren Krieges den Beſtand und die Sicherheit des Reiches gewährleiſten muß. Dadurch entfällt die Behaup⸗ tung, als ob neuerdings der König von Bayern eine be⸗ jondere Handlung vorgenommen habe. Das iſt nicht ge⸗ ſcchehen und braucht auch nicht geſchehen. Generaloberſt v. Beſeler. Berlin, 30. Jan. Generalgouverneur v. Beſeler in Warſchau, der Bezwinger von Antwerpen, iſt zum Generaloberſt ernannt worden. g Berlin, 29. Jan. Der Verwaltungschef beim Ver⸗ waltungsgouvernement Warſchau, Herr von Sandt, iſt heute in einem hieſigen Sanatorium, wo er ſich zur Pflege befand, infolge einer Lungenentzündung geſtorben. Die Wahlrechtsvorlage. Borlin, 30. Jan. In dem Wahlrechtsaus⸗ ſchuß des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wurde gegen die Stimmen der Fortſchrittlichen Volkspartei, der Sozial⸗ demokraten und Polen der 8 1a angenommen, der lau⸗ tet: Als Mitglied des Herrenhauſes iſt derjenige volljährige Agnat, der der Krone am nächſten ſteht, nach erreichter Volljährigkeit zu berufen. 8 2 wurde in folgender Faſſung angenommen: Mitglieder des Herren⸗ hauſes auf Lebenszeit ſind: 1. Diejenigen Perſonen des königlichen Hauſes, und des Fürſtenhauſes von Hohenzollern, die nach erreichter Volljährigkeit von der Krone berufen werden; 2. die Häupter der nach der Bundesakte vom 8. Juli 1815 zur Standſchaft berechtigten vormaligen deutſchen Reichs⸗ ſtändiſchen Häuſer in Preußen, die von der Krone be⸗ rufen werden. Ferner wurde 3 3 in nachſtehender Faſſung angenommen: Auf Grund von Repräſentation werden in das Herrenhaus auf Lebenszeit berufen 50(in der Regie⸗ rungsvorale 60) Perſonen aus der d'eh. der nach der Verordnung wegen Bildung der Erſten Kammer vom 12. Oktober 1854 zu erblichen Mitgliedern Berufenen und zwar 1. 18(in der Regierungsvorlage 24) Mitglieder als Vertreter der Fürſten, Grafen und Herren; 2. 32 (in der Regierungsvorlage 26) Mitglieder als Vertreter der mit erblicher Berechtigung dem Herrenhaus 1 5 hörigen Perſonen und der mit dem Präſentationsrecht gnadigten Geſchlechter. Kollegium der Sachverſtändigen. Berlin, 30. Jan. Beim Reichsſchatzamt ſol ein Finanzbeirat gebildet werden. Als Mitglieder ſind angeſehene Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der Land⸗ wirtſchaft, des Handels, der Inbuſtrie, des Handwerks, der Arbeiterſchaft, der Finanzen und Wiſſenſchaft in Aus⸗ ſicht genommen. Eine Fälſchung. Berlin, 30. Jan. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Eine Fälſchung“: In der letzten Sitzung des Hauptausſchuſſes des Reichstags hat der Abg. Haaſe Mitteilungen über eine angebliche Denk⸗ ſchrift des früheren Reichskanzlers Dr. Michaelis ge⸗ macht, die annexioniſtiſche Ziele aufgeſtellt haben ſoll. Die Denkſchrift ſoll in einer Kiewer Zeitung erſchienen ſein. Wie wir feſtſtellen können, handelt es ſich um eine Fälſchung. Eine derartige Denkſchrift des früheren Reichs⸗ kanzlers Dr. Michaelis exiſtiert nicht. Stockholm, 30. Jan. Der König iſt wegen der ernſten Lage in Finnland aus Schonen hierher zurück⸗ gekehrt. f 5 Lloyd Georges Hoffnung. Kopenhagen, 30. Jan. Aus engliſchen Geſchäfts⸗ kreiſen ſollen, wie aus London berichtet wird, dem Mini⸗ ſterpräſidenten Lloyd George Klagen über die großen Verluſte zugegangen ſein. Es wurde gefragt, weshalb er nicht auf Koſten von Englands Verbündeten mit Deutſchland einen für England vorteilhaften Frieden ſchließe. Lloyd George habe geantwortet, dazu ſei immer noch Zeit, denn er habe die abſolute Gewißheit, daß Deutſchland jederzeit zu einem ſolchen Frieden, der Eng⸗ land ſchonen werde, auch im Falle eines völligen Sieges bereit ſei. Er, Lloyd George, ſchätze die amerikaniſche Hilfe auch nur gering ein und verkenne keineswegs die wachſende Gefahr des Tauchbootskriegs. Aber man müſſe noch kurze Zeit Geduld haben. Nach ganz zuverläſſigen Nachrichten ſtehe die innere Revolution in Deutſchland unmittelbar bevor. Die ganze demokratiſche Bewegung in Deutſchland ſei ſo ſtark, daß man auf dieſe Weiſe, ohne die Verbündeten preisgeben zu brauchen, mit Sicherheit zu einem ſogenannten annexions⸗ loſen Frieden gelangen werde, der Englands Kriegsziel, die wirtſchaftliche Vernichtung Deutſchlands, ohne daß Deutſchland es ſelbſt merke, voll befriedige. Die Wirren in Rußland. Trotzki macht Revolutionen. Stockholm, 30. Jan.(Pet. Tel.⸗Ag.) In Finn⸗ land iſt die Revolution des Proletariats ausgerufen wor⸗ den. Der ſozialdemokratiſche Aus ſchuß hat eine Erklä⸗ cung veröffentlicht, daß die Gewalt ausschließlich der Arbeiterklaſſe und ihrem Anhang gehöre. Der allgemeine Ausſtand iſt ausgerufen. Waffen dürſen nur von der Roten Garde getragen werden. Die finniſche Regierung iſt geſtürzt worden, der Landesrat auseinandergetrieben und der Präſident der Republik verhaftet. Der Eiſen⸗ bahn⸗ und Telegraphenverkehr iſt eingeſtellt. Die ruſſiſche Flotte liegt vor Helſingfors und droht die Stadt zu beſchießen, wenn ſie ſich der Gewalt der Revolutionäre nicht füge. Die Maximaliſten erhalten fortwährend Zuzug aus Petersburg. Sämtliche fremden Konſuln haben Hel⸗ ſingfors verlaſſen. Die in Finnland ſtehenden ruſſiſchen Truppen erhielten den Befehl, die Revolutionäre zu unter⸗ ſtützen. Die Weiße Garde(die finniſchen Nationaltruppen) hat die Eiſenbahnbrücke Avria⸗Haapamäki geſprengt. In Nordfinnland gelang es der Weißen(bürgerlichen) Garde, die Rote(bolſchewiſtiſche) Garde in Schach zu halten. Es herrſcht dort Ruhe. Der Süden des Landes iſt in der Hand der Bolſchewiki. Stockholm, 30. Jan. Dem„Peſter Lloyd“ wird von hier berichtet, die ſchwediſche Regierung verfolge die Vorgänge in Finnland mit größter Aufmerkſam⸗ keit, und es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß Schweden zum Schutze ſeiner Staatsangehörigen eingreifen werde. London, 30. Jan. Der Kampf der Bolſchewiki gegen die Ukrainer und die Rumänen iſt entbrannt. 20 Koſakenregimenter erhoben ſich gegen Kaledin. Wien, 30. Jan. Die„Allg. Ztg.“ meldet, der ru⸗ mäniſche Sozialiſt Rakowski habe von Odeſſa aus eine rumäniſch⸗bolſchewikiſche Rigierung gebeldet, . 2 den König Ferdinand für abgeſetzt erklärt und ſich ſeloſt zum Diktator ausgerufen. Stockholm, 30. Jan. Trotzki erklärte auf dem dritten Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte, die ruſſiſche Vbordnung in Br ſſt⸗Pitomm a de n Sonderfrieden ſchließen. Die Macht der Fürſten⸗ und bürgerlichen Regierungen ſei unterminiert. Das eu⸗ ropäiſche Proletariat werde die Bolſchewiki in Rußland unterſtützen; alle kämpfen für eine gemeinſame Sache und werden ſiegen. Berlin, 30. Jan. Die ruſſiſche Preſſe veröffentlicht ein Telegramm des Generals Bentſch Bruhewitſch, Stabs⸗ chefs des Oberkommandos, das lautet: Vollkommene Machtloſigkeit. Viele Teile der Front ſind entblößt. Auf der Weſtfront kommen auf die Werſt(1067 Meter) nur 160 Bajonette. Die Reſerven löſen die Kameraden in den Schützengräben nicht ab. Eine ungeheure Zahl erfahrener militäriſcher Vorgeſetzter iſt bei den Wahlen ausgeſchieden. Der jchioe and au Stäben iſt ohne Erfahrung. Stäbe und Behörden werden in kurzer Zeit zu arbeiten aufhören, da niemand mehr arbeiten kann. Generalſtabsoffiziere ſind nicht vorhanden. Die Arbeitsbedingungen in den Stäben ſind entſetzlich. Wirt⸗ ſchaftlich herrſcht vollkommene Auflöſung. Ausbild und Ordnung der Truppen iſt nichts wert. Ordnung Heere gibt es nicht mehr. Die Befehle werden nicht ausgeführt. Fahnenflucht findet maſſenhaft ſtatt. Berer⸗ laubte kehren nicht zurück. Der Beſtand an Pferden ist fa vernichtet. Die Befeſtigungen der Stellungen zerfallen. Die Drahthinderniſſe ſind zur Erleichterung der Ber brüderung und des Handels entfernt. Einen Angriff des Feindes aufzuhalten, iſt unmöglich. Die einzige Rettung des Heeres iſt der Rückzug dinter natürliche Grenzen. Peter Roſegger in ſeinem„Das ewige Licht“ üben die Getreidebeſtands aufnahme. Roſegger ſchildert in ſeinem„Das ewige Licht“ in der Form von Tagebuchnotizen unterm 11. September 1877 die Lebens geſchichte eines Seiſtlichen. der in einem kleinen Dörfchen oben in den öſterreichiſhen Alpen in Sankt Maria in Torwald ſeines Amtes waltet. Das Dörſchen erlitt eine ſchwere Mißernte und war während des Winters 100 abgeſperrt von aller Welt. Eine Welt für ſich! Und was geſchah in dieſer Welt für ſich? Wir laſſen nun Peter Roſegger prechen: 1 N „Ein 5 Ernten in dieſem Jahre. Es zahle ar nicht aus, die Sicheln zu dängeln, ſagen ſie. ſtancher at nichts mehr in der Truhe und wartet 17 5 mit Magen- rummen auf friſches Korn. Das magere Vieh 7 billig ver⸗ kauft werden. weil das Futter fehlt. Was ſoll das für ein Winter werden? Nun hat dieſer Tage der Schmied—„der Schmied mn der ehrenamtliche Dorfvorſteher“— etwas merkwürdiges ge⸗ tan. Er hat die Gemeinderäte zuſammengerufen, mich auch dazu. und wir ſind von Haus zu Haus gegangen. Jeder Be⸗ ſitzer hat ſeinen Getreidevorrat angeben und die Kammern aufmachen müſſen. In vielen Häuſern konnte kein Vogel 5 werden am vorrätigen Korn, in anderen iſt leidlich Rat. as vorhanden. das hal der Schmied meſſen 118 und aufge ſchrieben und hat geſägt:„Das Korn kauft die Gemeinde“. „Aber Jeſſeles, ich werd heuer mein Korn verkaufen“, jammerten ſie. el en 1 daesvelf e 5 gehört der Ge⸗ inde. wir r derweil gutgeſchrieben un ten Jahre ! 1510 erechtem 11 35 eim Müller Hainz haben wir drei große Tru voll Korn Weizen und Mais und drei Truhen voll n den. Der Mann wehrt ſich aber. Da muß ich vortreten; den Hainz bei der Hand faſſen und ſagen: Pfarrgenoſſen! Die Gemeinde ſteht vor einer großen Not, ſie kann ihre Armen nicht verhungern en und weiß ſich nicht anders zu helfen. In olchen Zeiten müſſen alle für einen und einer 8 alle ſein. Müller! Vor einem Jahre habet Ihr Euer Weib, Eure zwei Töchter ins Grab gelegt. Wir alle ſind Euch beigeſtanden in Eurem Unglücke. 1 9 unſer Bruder, den wir nicht ver laſſen. Erkennt es. Müller. Euren Seligen zu Lieb! Leihet den Gemeinde. was Ihr habt“. Habe nichts weiter mehr zu ſagen ſich ber Aufgebrüllt hat er. mit dem Ellbogenwintzel hat er ich über das Geſicht 55 hat nachher mir und dem Schmied die Hand hingehalten. abgemacht iſts. Das Korn ge⸗ hört uns allen.— So hat mancher— 5 ein dünnes Eis⸗ kruſtlein um ſein Herz, ein warmes Wort bringts zum Schmel⸗ zen. Der Sulzer im Karn iſt aus anderem Holz. Der ich auf die Korntruhe, ſtemmt die Hände 50 und fac n nicht. daß er von ſeinem ſchwer erworbenen Eigen⸗ um laſſe. 20 das Dein letztes Wort?“ ſagt der Schmied finſter. Fl 5 ausgeſtrichen im Torwald und die Haberer trudern Dir as Haus.“ Spring! der Sulzer fluchend von der Truhe herab, und wir meſſen das Korn. l Auch heute ſind wir noch herumgegangen, bis alle Höſe aufgenommen wurden. Die Gemeinde beſitzt 5 egen 300 Metzen Korn mehr iſt nicht in der Gegend. Das Korn wird nun Slim verteilt, ſodaß auf jede Perſon der gleiche Anteil kommt. In beſſeren Jahren wird Vergütung ſein. Daß es der Schmied Genc gest; ich hätle es nicht gedacht. Jetzt wiſſen wir. daß die Gemeinde Sant Maria im Torwald in Zeiten der Not keine Bande von Haderlumpen iſt, ſondern eine 2255 ſtarkke Perſon.— Knapp wirds hergehen, eee wird einer. Das iſt der ternhafte Geiſt, in deſſen Zeichen auch wir bis zum endgültigen Sieg durchhalten müſſen. Vermiſchtes. General Hoffmann. der die Oberſte Heeresleitung dei den Friedensverhandlungen in e vertritt, iſt an ſeinem 50. Geburtstag von ſeiner Geburtsſtadt Ho mberg bei Kaſſel zum Ehrenbürger ernannt worden. ö Ju den lane Weinpreiſen wird der„Straßb. Poſt“ von der Moſel geſchrieben: Das Anwachſen der Weinpreiſe hat ſich wie eine Welle durch alle Gegenden des Reichs fortgeſetzt. Der Preisaufſtieg von 25 Pfg. für das Viertelliter gegen 1.50 Mk. im heutigen Verkehr, hat in Wirklichkeit etwas Beängſtigendes. Je gewaltiger die Preisänderung um ſich greiſt, deſto reger be⸗ teiligen ſich die Händler und Aufkäufer daran. Sie durchreiſen ſelbſt die abgelegenſten Weindörfer. deren 1 gemeinhin nur als Verſchnitt⸗ und Hauswein galten, um alte Beſtände und den 1917er Jahrgang einzuhandeln. Für den geringſten Wein bieten ſie ſchon bis zu 5000 Mk. das Fuder(etwa 900 Liter) gegen 280 in gewöhnlichen Zeiten. In vielen Dörfern iſt der Neue daher ſchon ausverkauft, ſodaß die Winzer leere Keller haben. was ſeit langen Zeiten, nach einem guten Herbſt überhaupt nicht vorgekommen iſt. Wie für den fertigen Wein, zahlen die ändler auch für Trauben und Moſt unglaublich hohe Preiſe Im laſchenweinhandel erfuhr der Preis eine abermali Steigerung durch die Teuerung der Flaſchen, Korke und Schil chen. Die Preiſe der leeren Flaſchen 15 von 5 Pfennig für das Stück auf 50 Pfennig geſtiegen; für Weinkorke von einem Pfennig auf 22 Pfennig. In den allerletzten Tagen iſt der Wein⸗ großhändler von einer nervöſen Unruhe befallen worden, die auf Nachrichten aus Rumänien zurückzuführen iſt. Die Ein⸗ fuhr rumäniſchen Rotweins hat bereits begonnen, was ſich im heimiſchen Weinhandel mehr oder weniger durch einen ge⸗ ringen Preisabſchlag andeutet. Auch Weiß weine 2 dem⸗ nächſt aus Rumänien eintreffen.(In Rumen n wächſt beſonders an den Hängen der Karpathen guter und reichlicher Wein. bisher war aber der Weinbau in Rumänien wegen mangelhafter 25 SN nee SS 2282888 2 N 2 CSS ng gn S e r 0 * I deren RRRVVCTVVTVCVCCC Juchem und ungenügender Arbeitsluſt der dortigen Wem bauern noch wenig fachgem iß betrieben worden. Als die Deut⸗ en das Land beſetzten. wurde mit dem Getreidebau auch die Weinkultur 1 und geordnet. Die heurige reiche Weinernte in Ruminien iſt nicht zum ae Teil der tüchtigen Arbeit der deutſchen Verwa tung und unſerer Feldgrauen zu verdanken. Die Heeresverwaltung konnte einen namhaften Teil ihres Be⸗ darfs von dort beziehen. D. Schr.) Eiſenbahnunglüc.. Ein von Mainz nach Köln fahrender Wolgang ſtieß bei der Station Unterborn infolge falſcher eichenſtellung bei dichtem Nebel auf einen Rangierzug. Mehrere Perſonen ſind ſchwer verletzt. Die lebende Puppe. Eine WN v er⸗ lebte die Verkäuferin eines Berliner arenhauſes, als ſie bei den Anprobierpuppen die in einen Ecke zuſammenſtanden etwas zu tun hatte. Sie bemerkte plötzlich, daß eine dieſer Puppen. die mit Gardinenſtoff verhängt war, lebendig wurde. Nach dem 2 Schreck erkannte die Verkäuferin in der„Puppe“ eine Frau. die ungewöhnlich ſtark bekleidet war. Eine Unter⸗ ſuchung ergab. 8 die Frau für etwa 4000 Mark Sachen auf dem Leibe trug. ur die unterſte Gewandung gehörte 7 alles. indere hatte ſie zuſammengeſtohlen außerdem noch drei Pakete mit Seidenbluſen. Die Keim inal polizei zewordenen Puppe eine ſchon unzählige kerin Emilie Jachmann. Dieſe hatte ſich in der letzten Zeit wiederholt in Warenhäuſern einſchſießen laſſen, um nachts zu ſtehlen. Der Neri Nach Berkiner Blättern vergeht kern 3 ohne daß am Moabiter Kriminalgericht eine Anzahl von Kriegswucherprozeſſen verhandelt werden. Für die Staatsbkaſſe erwachſen daraus beträchtliche Einnahmen. Am Montag, der 28. Januar allein ſollen über 100 000 Mark Geldſtrafen ver⸗ hängt worden ſein. U. a. wurden eine Reihe von Ketten⸗ Hbhänblern. die an einem Wuchergeſchäft mit Marmelade beteiligt roßen Poſten ö waren in Strafe genommen. ie 8 einen Marmelade von 50 Pfg. auf 2.10 Mark das Pfund(Höchſt⸗ preis 55 Pfg.) hinaufgetrieben. Entdeckung eines Waffenlagers in Zürich. Die„Baſler Nachrichten“ berichten aus Zürich: Nach einer Hausſuchung 8 Diebſtahls wurden eine große Anzahl Kiſten vorgefunden, bei effnung über 1000 Revolder und Handgranaten zum Vorſchein kamen. Andere Kiſten enthielten revolutionäre Flug⸗ ſchriſten in italienkſcher Sprache. Anterſuchung iſt eingeleitet. Auch in Baſel iſt eine Sprengbombe gefunden worden. Die ll erar ſ de E zeugung Frarkr-1“8 betrug im Jahre 1913 über 11000, im Jahre 1915 weniger als 4000 Neuerſcheinungen. Das—— und„unkultivierte“ Deutſchland veröffentlichte in den gleſchen Jahren 38 000 und 24000 Bücher. Deutſchland er ⸗ dete alſo ſechsmal ſo viel Bücher im e und ſogar Italien bertraf die literariſche Erzeugung Frankreichs im 8 1915 um das Dreifache. Brand. Nach einer Meldung des„Exeelſtor“ iſt in Brooklyn —— von Neuyork) ein großer Brand ausgebrochen, der ſtaat ch n auf eine inge von 3000 Metern und ſieben che Speicher vernichtete. Der Schaden iſt ungehener. Baden. Karlsruhe, 30. Jan. Die Zweite Kammer erledigte heute den Voranſchlag des Staatsminiſteriums. Berichterſtatter Abg. Kölblin(Natl.) wies auf den Zuſchuß von 600 000 Mark für die Großh. Zivilliſte hin und betonte, daß man der Anſicht ſei, die Stadt Karls⸗ ruhe ſolle ſich finanziell am Aufwand für das Hof⸗ theater bedeiligen, das in den Jahren von 1903 bis 1916 einen Geſamtzuſchuß von rund 5,7 Mill. Mark erfordert habe. Abg. Seibert führte aus, Preußen halte die Beſtimmungen der Militärkonvention vom Jahr 1870 nicht ein. Abg. Venedey(Fortſchr. Vp.) ſtimmte dem bei; viele Klagen werden laut über die Verſetzung dadiſcher Rekruten in norddeutſche Regimenter. Abg. Rebmann(!Ntl.) bemängelte, daß Soldaten verſchiedenen Truppenteile verboten worden ſei, ſich mit ihren Wün⸗ ſchen an die Abgeordneten zu wenden. Abg. Muſer fortſchr. Volksp.) legte den ablehnenden Standpunkt ſeiner Fraktion in der Frage der Zivilliſte dar, und Abg. olb bemerkte, daß der bad. Staat keine Verpflichtung hiezu habe. Staatsminiſter Freiherr Dr. v. Bodman äußerte ſich über die Militärkonvention und gab zu, daß in manchen Punkten eine verſchiedene Auffaſſung beſtehe. Was die Verſetzung badiſcher Rekruten in norddeutſche Städte anbelange, ſo ſei die Regierung in Berlin vor tellig geworden und habe eine Aenderung bereits erzielt. Die bad. Regierung beabſichtige nach dem Kriege eine eee er Militärkonvention. Hierauf wurde die Erhöhung der Zivilliſte um 600 000 Mk. mit 35 gegen 17 Stimmen bewilligt. a 0 Freiburg, 30. Jan. Das gjährige Töchterchen zes hieſigen Kaufmanns Weigert wurde beim Ueber⸗ ſueren einer Straße von der Straßenbahn überfahren. n den ſchweren Verletzungen ſtarb es bald darauf. A:, in Gitonbach wurde das 357 A Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 16. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Sie werden nichts mehr von mir hören. Das, was ich von Ihnen gehört habe, genügt mir fürs Erſte. Ich ſehe, daß vorläufig für mich hier nichts zu holen iſt. Wann Sie weiteres von mir hören werden, müſſen Sie abwarten, Herr von Mureck. Damit empfehle ich mich Ihnen und laſſe die reſpektvollſten Grüße an meine Schwiegermutter beſtellen. Leben Sie wohl!“ „Halt— ich kann, ich darf Sie nicht gehen laſſen, bevor Sie geſtanden haben, wo...“ „Vertreten Sie mir den Weg nicht, Herr,“ rief er, zornig auffahrend, aus—„Sie können mich zu Ihrem Hauſe hinauswerfen laſſen, dazu beſtreite ich Ihnen das Necht nicht, aber Sie haben kein Recht, mich darin ge⸗ fangen zu halten— fort da!“ f Ich hatte freilich kein Recht, ihn gewaltſam zurück⸗ zuhalten, ich mußte ihn ſeines Weges ziehen laſſen. Er verſchwand und ließ mich in der größten Aufregung zu⸗ rück. Was ſollte ich tun— ſofort zu der alten Dame auf Arholt fahren und ihr die Andeutungen, welche er mir 1 mitteilen? Die arme Frau, welche mit o unendlicher Zärtlichkeit an ihrer Marie hing, hätte den Tod davon 5 können. Mich an die Gerichte wenden, an die Polizei, damit dieſer Melber zurück⸗ gehalten werde? Er konnte die ganze Unterredung, welche 4 mit mir gehabt, ableugnen. Nein— ich konnte nichts 8 als mir ſelber Vorwürfe machen, daß ich in der lufregung, in welche mich ſeine Geſtändniſſe verſetzt, ein ſo jämmerlich ſchlechter Diplomat geweſen. Mit emiger Klugheit und Gewandtheit hätte ich meine Ant⸗ worten ſo eingerichtet, um ihn zu ermutigen, ſich rück⸗ haltlos und gan aus, uſpre⸗ 1 mir alles zu ge⸗ ſteh 0 aut eckt, ſein offenes zurückg„„ vor den Fol ⸗ erkannte in der lebendig Male beſtrafte Arbei⸗ Kindes länger auf ſich beruhen zu laſſen, nachdem er Amdeſen des Zimmermanns Joſeph Thoma durch Feuer . zerſtört. Der Schaden beträgt ungefähr 20000 a () Konſtanz, 30. Jan. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den Fabrikarbeiter Ernſt Hilbold wegen Tot⸗ ſchlags und Unterſchlagung zu 4 Jahren Gefängnis und den Grenzaufſeher Franz Blau aus Pfullendorf wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung zu 8 Monaten Gefängnis. Die ledige Dienſtmagd Marie Durler aus Tannheim erhielt Legen Brandſtiftung 4 Jahre Zuchthaus. —— Lokales. — Reiſen nach der Schweiz. Es ſcheint noch immer nicht genügend bekannt zu ſein, daß der Schwei⸗ zeriſche Bundesrat am 21. November v. Is. neue Be⸗ ſtimmungen, betreffend Grenzpolizei und Kontrolle der Ausländer, erlaſſen hat, die am 20. Dezember v. Is. in Kraft getreten ſind. Hienach bedarf jeder Nichtſchwei⸗ zer, der nach der Schweiz reiſen will, des Sichtvermerks des zuſtändigen ſchweizeriſchen Geſandten oder Konſuls. Dieſer Sichtvermerk wird aber erſt erteilt, wenn der einwandfreie Zweck des beabſichtigten Aufenthalts und der Beſitz der hiefür nötigen Unterhaltsmittel nachgewieſen find. Auch hat der Geſuchſteller entweder einen Auszug aus dem Strafregiſter oder ein Leumundszeugnis der zuſtändigen Polizeibehörde des letzten Wohnorts dem be⸗ treffenden Konſul oder Geſandten vorzulegen. — Die Hybridenrebe. Im Elſaß ſind Verſuche mit den amerikaniſchen Hybriden gemacht worden, die befriedigende Ergebniſſe gezeitigt haben ſollen. Die Re⸗ ben werden als widerſtandsfähig bezeichnet und der Er⸗ trag ſoll reichlich geweſen ſein. Auch hinſichtlich der Weißweine ſeien gute Erfahrungen gemacht worder Auszeichnung. Briefträger Schrumpf erheelt für Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſ. Kreuz 2. Klaſſe. Verantwortlich ür die Redaktion dg. Iimmermann, ecken germ Todes-Anzeige. Wir machen andurch die sehr schmerz- liche Mitteilung, dass unser lieber unver- gesslicher Sohn Flugzeugführer, Unteroffizler Wilhelm dooß den Fliegertod gefunden hat. Er war In- haber des Eis. Kreuzes I. und II. Klasse. Seckonheim, den 1. Februar 1918. die floftrauornden Hinterbliebenen. Familie Wilhelm Jooß Steusreinnehmer. nme. Geſangbücher Magnifikate Gebetbücher empfiehlt Georg Jinnermann, Hibdaſtruße 68. Alldu l f Aa fl 0 gen ſeines Verbrechens eingejagt— ich war ſehr dumm geweſen. Aber freilich war ich auch ſo völlig unvorbereitet auf das, was ich zu hören bekommen hatte. Ich konnte als behutſamer Menſch trotz allen Kopf⸗ zerbrechens über die Sache nichts tun, als am andern Tage Frau von Tholenſtein die Kunde zu bringen, daß die Unterredung mit Melber ſtattgefunden habe und daß ſie befriedigend verlaufen ſei, inſofern der ehemalige Schau⸗ ſpieler eingeſehen, daß ſein Verhältnis zu der Familie durch den Tod Martins in nichts verändert ſei, daß er gegangen, ohne mit weiteren Anforderungen, wie etwa dem Verlangen einer Erhöhung ſeines Jahresgehalts, läſtig zu werden. Frau von Tholenſtein wurde nun durch dieſe Anſpruchsloſigkeit ihres Schwiegerſohns gerührt. Ihre Melanie habe doch dieſen Menſchen einſt geliebt, ſagte ſie, und er müſſe ſich doch unglücklich fühlen, da er ſo allein ſtehe in der Welt, geſchieden von ſeinem Kinde, welches er jetzt nicht einmal zu ſehen bekommen habe, welches nicht einmal ſeinen Namen trage. Ich hatte Mühe, Frau von Tholenſtein abzuhalten, ihm aus freien Stücken ſeine Rente zu vermehren.„Eben dadurch,“ ſagte ich ihr,„daß er gar nicht verlangt hat, ſein Kind zu ſehen, zeigt er am beſten, daß er ſein Alleinſtehen in der Welt guten Muts erträgt!“ Woher die Gleichgültigkeit gegen Marie, nach der er bei der alten Frau auf Arholt nicht einmal gefragt zu haben ſchien, bei ihm rührte— das wußte ich ja jetzt nur zu gut mir zu deuten. Und dann harrte ich, harrte wochenlang auf das, was ich nun erwartete, auf weitere Schritte, die Melber tun würde. Er mußte doch nun weiter von ſich hören laſſen, in ſeinem Intereſſe, im Intereſſe ſeines Knaben. Es hätte keinen Sinn für ihn gehabt, die Intereſſen ſeines von dem Irrtum geheilt war, der ihn ſein Verbrechen 5 begehen laſſen— von dem Irrtum, daß er mit f Knaben den künftigen Herrn und ausſchließlichen Erben von Arholt in c Fleischausgabe. 1 Morgen Samstag, den 2. Februar erhalten Nr. 1 bis 838 und Nr. 2074 bis 2264 bei Metgermeiſter Hartmann. Nr. 839 bis 1496 und Nr. 2265 bis 2736 bei Metzger Neudeck. Nr. 1497 bis 2073 und 2737 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre bei Metzgermeiſter Schertel. Der Preis pro Pfund beträgt 1.80 Mk. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 100 gr. für die halbe Karte 50 gr. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr, Sonntag früh von 7 bis 8 uhr. Seckenheim, den 1. Februar 1918. Lebensmittelamt. Willi Hedizizal-Verband Ceneralversammlung. Am Fonnlag don 3. Fobruur nachm. 3 Ubr findet im„Neckarthal“ unſere diesjährige General⸗ verſammlung ſtatt. Tagesordnung: J. Bericht des Vorſtandes. Il. Kaſſenbericht. II. Wahl des Vorſtandes. IV. Verſchiedenes. Hierzu werden die Mitglieder mit der Bitte um zahlr. Erſcheinen freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. C flelnes Häuschen oder Uerloren Cin ſcbwarözer och 5 öimmer-wohnung von Kapellenſtr. bis Stein⸗ zeug, abzugeben Rapellen⸗ strasse Nr. 24. Eflalfe n. Eine weiße Gans Abzugeben geg. Belohnung bei Frau Wolf W., Wörtſtraße Nr. 28. Srolmartenumschlag Nr. 1754 mit Brotmarken verloren geg Abzugeben bei Sig. Oppenheimer. mit Garten u. Stallung zu mieten gesucht. Köster, C 8, 18. Jungeres mädchen für t gsüber geſucht. Stüppl, Luiſenſtraße 32. Eine ſchwarzlederne Lasche mit anhalt gefunden in der Luiſenſtraße Abzuholen. Wo? ſagt die Geſchäftsſtelle ds. Bl. ſeiner Hand und in ſeiner Gewalt e — behalte. Nachdem er von dieſem Irrtum zurückgekommen war, mußte es ihn drängen, die Geburtsrechte ſeines Kindes geltend zu machen— ſo bald als irgend möglich! Aber es wurde nichts weiter von ihm gehört. In meiner Unruhe um die Sache, in die ich, und ich allein mich eingeweiht fand, tat ich Schritte, um Nachforſchungen nach dem Herrn Melber anſtellen zu laſſen. Es war Jah. leicht, zu Nachrichten über ihn zu gelangen. Seine Ja resrente wurde ihm durch ein Bankhaus in Prag ausge⸗ zahlt, aber er lebte nicht in Prag. Endlich wurde er⸗ mittelt, daß er in Wien lebte, in der Familie ſeines Bru⸗ ders, derſelben, in welcher Melanie Tholenſtein einſt ſeine Bekanntſchaft gemacht hatte. Die ehemalige Ge⸗ ſangslehrerin war ſchon ſeit Jahren kränklich und ſiech geworden; ihr Mann ſetzte in Wien ſein Geſchäft als Graveur fort, aber ohne Glück und viel Kundſchaft; ſie lebten in dürftigen Umſtänden; es mochte der Jahrge⸗ halt des jüngeren Bruders da das Meiſte tun müſſen, um auszuhelfen. Ein Kind war da, ein Knabe— er ·* Wekanntmachung. Milchverſorgung betr. Die Vorarbeiten zur Durchführung der Beſtimmun⸗ en der neuen Milchverorduung ſind ſoweit gediehen, daß demnächſt der Betrieb der Sammelſtelle aufgenommen werden kann. Mit dem Tag der Inbetriebnahme der Sammel⸗ stelle iſt hier jeglicher direkter Verkauf von Milch vom Kuhhalter an den Verbraucher verboten. Nach dem Er⸗ gebnis der Erhebungen der Kommiſſien reicht die Milch nicht aus zur Deckung der unſerer Gemeinde auferlegten Menge. Es liegt daher die Vermutung nahe, daß einzelne Kuhhalter nicht ſoviel Milch zur Atlieferung angegeben haben, als ſie tatſächlich abliefern können; vielleicht in der Annahme, daß es auch weiterhin noch möglich ſein wird, Milch direkt an hieſige oder auswärtige Verbraucher zu verkaufen. Wir verfehlen nicht, darauf hinzuweiſen, daß ein ſolches geſetzwidriges Verhalten nicht nur zu einer Benachteiligung gerade des bedürftigen Teils un⸗ ſerer Einwohnerſchaft führt, ſondern auch recht erhebliche ö des 2 und Nichtgenehmigung der über jedes Gebot der Gerechtigkeit und Geſetzlichkeit und alle durch den Krieg gebotenen Rückſichten hinwegſetzen zu dürfen. Es wird unnachſichtlich gegen alle Verſtö e ein ⸗ geſchritten. Die Strafen beſtehen in der Vorenthaltung Zuckers, ſowie aller zur Verteilung kommenden Waren, Entziehung des Selbſtverſorgungs rechts für Vrotgetreide Hausſchlachtungen. kommen noch die ſtrafrechtlichen Folgen. f Bei der ſo Überaus wichtigen Bedeutung, die einer gleichmäßigen und gerechten Verteilung aller vorhandenen Milch- und Buttermengen in der heutigen Zeit zukommt, haben wir es für notwendig gehalten, beſondere Ver⸗ trauensperſonen mit einer ſtändigen Kontrolle zu betrauen. b Jedermann, der erfaßt wird, hat ohne Verwarnung mit den obengenannten Strafen zu rechnen. Auch der- jenige Verbraucher der von einem Landwirt Milch oder Butter bezieht, wird ſtrafrechtlich verfolgt. f Vorausſichtlich wird nochmals eine Umlegung ſtatt⸗ finden müſſen, da die der Gemeinde auferlegte Oiterzahl bei Weitem nicht erreicht wurde. Es ſteht uns wohl das Beſchwerdergcht bei der Landesfettſtelle, um Herabſetzung Dazu 1 bis 2 Liter. Seckenheim, den 31. Januar 1918. daß die Landes fettſtelle erſt eine ſtrenge Nachkontrolle durch eine auswärtige Kommiſſon, und einen ihrer Sach⸗ verſtändigen auf Koſten der Gemeinde vernehmen läßt. Dieſe Koſten werden ſehr erheblich ſein und dieſe Kom⸗ miſſion würde ja doch mit ziemlicher Sicherheit die ge⸗ ſamte Menge umlegen. Es würden hierbei durch Probe⸗ melken und dgl. den Landwirten nur große Unannehmlich⸗ keiten und Koſten entſtehen. N Wir bitten die Landwirte nochmals, bei der neuen Umlegung der Rommiſſon, ſoweit entgegenzukommen, da⸗ mit obige Unannehmlichkeiten erſpart bleiben. Es iſt ſich Jedermann bewußt, welche tiefe und einſchneidende Wir⸗ kungen dieſe neuen Verordnungen wiederum in den Haus⸗ haltungen der Landwirte hat. 5 Aber wir vertrauen doch voll und ganz auf die äußerſte Mithilfe der Landwirtſchaft in dieſer ſo überaus ernſten und ſchweren Zeit und erwarten von jedem Gin⸗ zelnen dei der neuen Umlegung in Mehr oder mindeſtens Folgen für den Landwirt hat, der glaubt, ſich kaltblütig der auferlegten Mengen zu. Jedoch iſt hierbei zu beachten, Lobensmittelamt. 8 9. ee eee e eee d N— Almend- Verteilung. 15 N 0 Nachſtehend bringen wir die veränderte und nun endtüͤltige Verteilung zur allgemeinen Kenntnis. Eine ſchriftliche Benachrichtigung erfelat nicht mehr. osckenheim, den 81. Januar 1918. Semeinderat: Volz. Roch * 5 Neumeid 3: Nl.die Zuteilung erfolgte an: 2 Seither geuntzt von: 1 Die Zuteilung erfolgte an: 8 Seither geuntzt von: I. Rlaſſe. IV. Klaſſe. 19 Bühler G. Leonh. Weinh. 18. 5. 98 Marzenell Wilhelm 113 Blümmel Michael 16 8 82 Bauer ionhard 61 Sichler Balth. Ww. 25. 6„Kammerer Karl Chr. 52 Bauer Leonhard 30. 9. 88 Wetzel 6 Seonhard 22 Klumb Peter, Val. G. 11. 7.„ Karl Gg. Leonh, K. S. 93 Obermaier Joh. 66. Ww. 15. 10.„ Velz Joh. Bh. Wa 48 Volz Peter 20. 8. Moog Leonhard 20 Marzenell% Jak. 18 10.„Seitz Gg. O. Ww. 69 Fedel Karl Auguſt 8. 9.„Wolf Johann Jakob 9⁵ Kreutzer Valentin Au. 26. 10.„[ Weſch Philipp 37 Reinhard 3g. Mich. 2 5. 375. 5 5 751 225 9 Ww. 6. 12.„Seitz Joh. Gg. Ortsenkel 4 Order 8g., Jak. S., egel Jeh. Pet. zidenreich Joh. Peter 18. 12. Maas g. L., Joh. S. 57 Delz 95. 65 Gd. I. 29. 9.„Volz Gg. Leonh., Baumſtr. 58 Sinner 886. Bilhelm 8. 1 8% Volk 28. 1 4 4 58 Weihling Ph. 1. 10.„ Winkler Themas 110 Soli Seerg, 68. 1. 8. 9. 1.„Schlaefer Franz 5 Düßler Gu. Ph. Leenh. S. 16. 11.„ Bürgzy Martin 106 minkler Konrad, Ab. G. 20. 1.„ Weizling Jeb. 6.. 67 Oilsheimer Fritz 8 g 5. n Schneidermaſtr. 4 8555 20 132 20 1„ Hartmann eh. Val. 14 1 uf Anton Pro eh. Ad. w. 1 tund g. P 6 52 3 12. 12.„ Raufelder Philipp 98 Gruber 900 al. Au 11 110 4 8* 26 Hirſch 81. Jes. S. 27. 15.„Herrmann Heinrich 9e lumb Leonhard 11. 9.„ Nenthinger Seeg 1 Sichler Johann 1. 2. 99] Stamm Heinrich 87 Volt Karl„. 832 Martin, Reſenwirt 2 Tranſter Peter 4. 2. Ern) Gg. Wirt 83 Reuther 8. Jak. 26. 9.„Seitz Andreas 89 Winkler Jakeb 2. 10.„ Sehr Philiey ö 57 Marzenell Rath., 6g. J. C. 16. 11.„ Erny Math., Joh. 6.. 0 0*. 5 0 1 125 Gropp Adam Wirt 27. 11.„ Klumb 68. Jak. R. A. G. d weid wald 1 i 5 n eden II. Klas. ö Nr. Nr. Vis laſſe. f ö 29 113 Wetzel 88. Leonhard 18. 1. 811 Bolz Joh. 65. Jet 6. „Salla e we. 12. 1.66 ee e 1.. Sa e „Wagner Leonh. We. 26. 11. 17 177 Sei Bode f e eee duet „ 1 ien S 16 1 97 117 178 Seitz Joh. G4. Ortsenkel 5. 2.„Kegel Phil. Ww. „ Rleſmacer Thomas e 1 114 140 Maas Gg. Leonh., Joh. S. n. 2. 4.„Eder Peter . Ern hein, Baßnerbelter 4 106 53 Volt Georg. Raufelder Traug. De. „ oadt Wüheis 28. 2. 48 12 e 5 55 5 0 Nee eee e * 5 Val.. 8.„Karl Peter ö „ ee* Georg 22 2„ 225 174 Freund 6g. Pet. M. 130. 8.„ Sruber Joh. Jak. ISdnitibänſer Geer 1 14 199 Huber Gg. Zet, Bet. S. n. 9. 10.„ Seitz Joh. Mert... „— 1 15 1 1 K 20 a 233 85 Neunthinger Georg 17. 10.„ Seitz Ph. Jak. Schuhm. . Seiz 1 ugu 1 8 N 149 60] Frey Martin 8. 11.„ Weißling Konrad 1 „ 15 Pe 5 70 05 0 e 104 163 Seitz Andreaß 7. 11.„J Rudolph Leonh. Ww. 7 5 zürthwe 75 al. 15 8 181— f Sehr Philipp 7. 11.„J Seiz Gg. Alb. Ww. 4 1 Hoffmann Gg. Ph. Ww. 33 223 23 Erny Math. Jeb. Gg. G. 5. 11.„J Stemmler Math. Ww. 230 6 Alumb Gg. Jal. K. A. S. 21. 11.„ Ditſch Jateb wafernue vi giaſe Neurott⸗ 9² Volk Johann Ww. 30. 1. 70 Volz Joh. Gg., Job. G. wald 14 Seitz Joh. Gg., Joh. Ph. J. S. 14. 2.„Seiz Gg. Leonh. Bäcker Nr. III. Slaſſe. 184 Volz Math., Ph. J. 1 1 f 9 Stefan 3 Plamel Michal 10. 8. 82 Bolz Joh, Gg., Jof. S.„ e 8 is Marzenel Wilhelr. 7. 11. 930 Seis Gg. Leonh, Bäcker. 18. b. 0 334 Kammerer Karl Chr. 9. 11.„J Schmich Stefan 12 e e 8.. 291 Karl 8g Leonh. Konr. S. 17. 11.„ Tranſter Ludwig 157 Wolf Phil Jatob 28. 7.„ Karl Peter 1 f 257 Moog Leonhard 24. 12.„Regel Philipp Ww. 82 Herrmann Wen 27% l. Gruber Joh. Jak a 228 Wolf Joh. Jakob 23. 2. 94] Eder Peter 44 Ern geh Matt 8 e Seiz Jeb Mart. 6 268 Sichler Daniel 1. 3.„ Raufelder Traugott, Ww. 15 fl. 8. 15. 5. Seitz J Jak. 6 a 17 Siegel Jh. Peter 4. 3. Schläfer Franz% e ee 389 Volz Gg. Leonh. Baumeiſter 29. 5. Schüßler Kaſp. Ad. Ww. 121 28. 10. Rudolph L W 234 Winkler Thomas 10. 6. 1 Karl Peter 1 eee 9 8 1 Seiz 5 1 51 3 11 r 1. 8475 Joh, 0 w. 162 Kleinhans Rent W. 18. 11. Stemmler Math. We. r/ 40 Raufelder Philipp 16. 11.„ Rudolp Leonhard Ww. Eck Kap⸗ Eich⸗ a 1 296 Herrmann Heinrich 22. 11.„ Seitz Gg. Alb Ww. ſpitt pes wäld⸗ Rüſten VII Slaßs. 1 25 Stamm Heinrich 28. 11.„Stemmler Math. Ww. Nr. e, g 5 228 Erny Gg. Wirt 25. 1. 95 Diiſch Jakob 158 140—[ Friedel Jean 8. 13. 77 Volz Joh. 6. Je. 8. 152— 35 Winkler Stefan 10. 19.„Seiz G8. Leon. Bäcker 5 79— 167 Tranſter J., Poligeid. 20. 12.„ Schmich Stefan 18 90— Volz Joh Math. Wo. 15. 1. 78 Tranſter Ludwig 73 141— Marl Job. Gg. 22. 2.„ Ober Peter N 129 102— Bolz J., M. C. Ww. 7. 3. Raufelder Traug. Ww. 10— 43 Seiz G. A., J. S. Ww. 4. 4.„ Schäßler Raſp. Ad. 0. 78— 660 Klumb Jakob W. 11. 4.„Karl Peter 157 145— Oder Ph., Jak, 6. 14. 4. Gruber Joh. Jak. 48 132—[ Seitz G. L., J. u. S. 17. 4.„Seit Joh. Mart. w. 5— 66 Seiß G. Bö., S. L C. 17. 4. Seit Pb. Hal. Sohn. 142 168— Raule Frz. Bh. WW. 9. 5. Weſßling Konrad g 32 175—[ Ghrhard Johann. J.„Rudolph Leonh. Ww. ö 7— 32 Seiz J. Val. S. Ww. 21. 11. Seitz Gg. Alb. We. 1 1 38 177 Klumb Sch., Aufſeher 16. 12.„[ Stemmler Math. WW. 99— Hartmann G. Ph. Ww. 19. 12.„ * disc Jateb J. 6.