* deere Arſchetm täglich, ait Ausnahme der Soun⸗ ut Feiertage. Der Abonnementzpreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei, freier Zuſtellung. Durch die Woſt bezogen pro Quartal Mi. 2.25. . ͤ v0... ne N S ne Scdeae dir brit Mug ben Beben 9 Berlin, 15. Febr. Seine Großherzogl. Hoheit Prinz a x von Baden hat dem Direktor des WTB. Dr. Mant⸗ 9 ler, eine Unterredung gewährt, über die letzterer wie folgt chtet: Unſer Geſpräch kam zunächſt auf den Frieden mit der Ukraine. Der Prinz ſagte: Dieſer Friede iſt in vielerlei Hinſicht bedeutſam. Ich glaube, daß die Grün⸗ dung der Ukraine ſich in der europäiſchen Geſchichte als ein ten dauernder Beruhigung bewähren wird. Aus der ruſſiſchen Revolution führten zwei Wege, der eine zur Ord⸗ nung, Duldung und Freiheit, der andere zu Mord und Maſſacres von Amts wegen. Die ruſſiſchen fremden Völker waren entſchloſſen, jenen erſten Weg zu beſchrei⸗ ten und kämpfen nun heute um ihr Daſein gegen die Ver⸗ treter der anderen Richtung. Hier mußte Deutſchland ſich entſcheiden: Friede mit den Bolſchewiki unter Preisgabe Na ſich ordnenden Nationalitäten oder Friede mit dieſen . die nur das eine verlangen, ſich in ſauberen die Eiltnaſken konſolidieren zu können. Ich freue mich über 990 ntſcheidung, wie ſie gefallen iſt. Die Bolſchewiki, ſo⸗ ſie aus Idealiſten beſtehen, kämpfen für ein Ideal. Es 2 5 in drei Worte zuſammengefaßt werden: Zerſtö⸗ 5 ug der Nationen. Ueberall da, wo um einer na⸗ Stiaten Aufgabe willen Bürger verſchiedener Klaſſen und ſt ünde ihre Kräfte zuſammenſchließen, überall da wollen we ſbrengen und aufläſen. Das gilt für Finnland ſo gut Ziel für Deutſchland oder Frankreich oder England. Ihr da ißt nicht mehr und nicht weniger als ganz Europa jehe chickſal Finnlands bereiten. Es iſt von 3 Deutſchlands hiſtoriſche Aufgabe geweſen, ein Boll⸗ N beögen die zerſtörenden Kräfte zu ſein, die von Oſten 4 Nieten. Das taten wir 955 auf dem Lechſeld. 1241 Siege egniz und 1914 bei Tannenberg. Hindenburgs ropaß Siren nicht nur Deutſchlands Siege es waren Ele nicht bie ade. Wer das nicht begriffen Dat. der hat auch 97 ie Grundlage unſeres Zorns gegen England begriffen. 191 3 nicht vergeſſen, mit welchem Behagen England ſich N* 1915 ausmolte, wie die ruſſiſche Dampfwal em hand zermalmen werde. Nun heißt es wieder wa drohten gegen die große Gefahr, die von Oſten her we Eine moraliſche Infektion will ſich in Be⸗ dies ng ſetzen. Wenn Cholera und Peſt drohen— und 5 Gefahr gehört nicht bloß der Verganhenfeit an— Keags in alle ziviliſierten Staaten gemeinſame Abſper⸗ bat eimaßregeln ergreifen. Das heutige kranke Rußland 280 1 0 Ehrgeiz, in alle gefunden oder geſundenden Staa⸗ 5 9 Kr ankheit hineinzutragen. Es iſt an der Zeit, en d klar wird über die Abwehrmaßnahmen der das er herber. Tro tzei proklamiert ein Weltſchickſal Ideen erbeführen wil Gegen Ideen muß man auch mit und 1. Gewiß, wir kämpfen für unſer Daſein 5 nſere wirtſchaftlichen Entwickelungsmöglichkeiten, . Gedanke der Selbſterhaltung wenn er allein müſſe äßt große menſchliche Kraftwellen unerſchloſſen. Wir 8 eihei der Welt⸗Unor dnung Trotzkis, die die re 5 zerſtört, eine Weltordnung entgegenſetzen, die die daß. it. ch ü tz t. Deutſchland ſoll es getroſt bekennen, nakiongf as Glück und das Recht anderer Völker in ſeinen innerhalh Willen aufnimmt. Unſer Name darf nicht nur großen N unſerer Grenzen einen guten Klang haben. Alle ihr N ame tionen müſſen einen Weltzuſtand anſtreben, wo wird, wo Unit Furcht und Hoffnung überal dort genannt moraliſche krecht geſchieht. Hier darf Deutſchland nicht auf zichtfried Weltgeltung verzichten. Das hieße einen Ver⸗ iſt ez n 995 anſtreben. Als zweite Sicherungsmaßnahme nismus endig, daß wir unſeren deutſchen Org a⸗ möglich 11 8 geſund und widerſtands fähig wie o für gegeben; An und für ſich ſind alle Vorbedingungen ohne glei cer Hinter uns liegt eine nationale Erhebung umes Leiden eine gemeinſame Kraftanſtrengung, gemein⸗ Errettung en und unerhörte Erlebniſſe von Gefahr und ſelbſt wenn 825 ſie ein Volk zuſammenſchweißen müßten, das deutſche keine ſo einheitliche Struktur aufwieſe wie deutſt den Or Aber es ſind heute Kräfte am Werk, die den den Dienſt ber mus lockern wollen, Kräfte, die ſich in die unſere Fei diplomatiſchen Offenſive ſtellen, 1 0 ſich rühmen zur Zertrümmerung unſerer jene Gru pen nternommen zu haben. Ich denke zunächſt an 8 vor an denen die Geſinnung des 4. Aua. wir⸗ beit ſind 8 ergegangen iſt die Jahr u. Tag an der Ar⸗ che zu Glauben an die Gerechtigkeit der deutſchen i Unrecht zerſtören u. im In- u. Ausland Deutſchland ins f zu ſetzen. Verzagende und verbitterte Elemente Pee lc angeſchloſſen, wie das ja bei einer ſo langen Naß pe Kriegs unvermeidlich war. Aber die große en un erbetenen dertſchen Volles wehrt lic mit eirem da Nerd hplunden Jaſtinkt gegen den Perſuch, Deutch 05 die Agi digungskraft zu ſchwächen. Darum bedauere erer Begitation, die darauf hinzielt, breite Schichten un. 5 Aung als unpatriotiſch zu brandmarken und zu art geſtriteber die Kriegsziele muß in jedem Lande ſobreifen, un werden. Aber ich möchte jede Gelegenheit 85 ochen habe: zu wiederholen, was ich in Karlsruhe ausge⸗ useinanderſe Wir müſſen aufhören, bei unſeren inneren dach unpatriotungen bei dem politiſchen Gegner immer n nicht laut. ekaminf. werden, ſei es auch nur als Waffe im Was iſt eine 5 genen die Frnnt rief. So kam die Campagne von 1917 zuſtande. gibt es wieder Mönner aller Parteien in England, die nach lichen Motiven zu ſuchen. Solche Anklagen 18. Aübräand Amtsblatt Aer Bargermaisteramter Semenneim. Maesheim, Mearhansen and Eamgen. Druck h Merlog gon ng. emmmersammum, Secentzerm 5 Dort ſetzen alle Tage Menſchen gemeinſam und in vollem Vertrauen zu einander ihr Leben ein, deren Kriegszielauffaſſungen oft und an der Geſinnung, die dort herrſcht. weit auseinandergehen. Kein Tauglicher darf abſeits ſtehen bei der Aufgabe, dieſes gemeinſame Volksgefühl auch in der Heimat lebendig zu halten; ſonſt gefährden wir unſere Immunität gegen die öſtliche Anſteckung. Vor mir liegt ein engliſches Zeitungsblatt, das berichtet, daß die engliſchen Gewerkſchaften den alten Toryführer Lord Lansdowne um einen Vortrag gebeten haben. Die Ver⸗ ſtändigungsfreudigkeit der alten Parteien iſt aber auch bei uns eine nationale Forderung. Die dritte und wirkſamſte Ahwehrmaßnahme wäre natürlich der Friede. Ich fragte den Prinzen, wie er über die Ausſichten eines allgemeinen Friedens denke. Er antwor⸗ tete: Der Schlüſſel der Lage liegt bei den angelſäch⸗ ſiſcheen Völkern. Es iſt hier ſehr ſchwer, klar zu ſehen. Die Anſichten lauten widerſprechend. Ich will der Ant⸗ wort nicht vorgreifen, die der Reichskanzler dem Präſi⸗ denten Wilſon geben wird. Nur darauf will ich hinweiſen: Der Präſident ſprach in ſeiner letzten Rede nicht als Welt⸗ ichter. 98 Vereinigten Staaten haben keinen Wunſch, ſich in euro⸗ päiſche Angelegenheiten zu miſchen oder als Schiedsrichter in euro⸗ päiſchen Skreitigkeiten zu fungieren. Sie werden es gern hinnehmen, wenn man ihnen—. macht, daß die Löſungen, die ſie vor⸗ eſchlagen haben, nicht die beſten und W e ſind. Es ſind ediglich ihre eigenen proviſoriſchen Skizzen der Grundſätze und der Art, in der ſie angewandt werden.“ Dieſe Worte ſind bedeutungsvoll. Alles wäre ge⸗ wonnen, wenn einmal die Völker ſo weit wären, zueinander zu ſprechen ohne Anſpruch auf Unfehlbarkeit, vielmehr in einer hohen Geſinnung. Die amerikaniſchen Zei⸗ tungen geben ein anderes Bild als Präſident Wil⸗ ſons Rede. Es iſt, als ob Reuter ſein ganzes abgenutztes Hetzmaterial den Amerikanern zur Verfügung geſtellt hätte. Die Kriegsfröhlichkeit, die aus der amerikaniſchen Preſſe ſpricht, erinnert an die Stimmung in den Ententeländern in den Jahren 1914 und 1917. ber die heutige eng⸗ N liſche Auffaſſung iſt es ebenfalls ſchwer, ſich eine klare Tatbeſtandsaufnahme zu machen. Lord Northeliffe und Reuter halten es für ihre vornehmſte Aufgabe, Deutſch⸗ land nur das England zu zeigen, in dem es nur einen Kampf auf Leben und Tod geben kann. Gewiß, auch andere Stimmen ſchallen herüber, aber die eigentlich ent⸗ ſcheidende Frage bleibt: Wie iſt das Kräfteverhältnis der widerſtreitenden Richtungen? Dieſe Frage vermag ich nicht zu beantworten. Eines ſteht feſt: Der Verſailler Kriegsrat proklamiert noch einmal die Entſcheidung nur durch Waffengewalt. Es liegen manche bedenklichen Pa⸗ rallelen vor zwiſchen der Situation Ende 1916 und heute. Auch damals gab es in England ſtarke Strömungen— die Morning Poſt enthüllte ſie. Sie reichten bis in das Kabinett hinein, ja ſie nannten die Namen ihrer Expo⸗ nenten, die einen Frieden durch Unterhandlungen begünſtigten, natürlich nur einen Frieden, der ſich mit der Ehre und Sicherheit Englands vereinigen ließ. Lloyd Ge⸗ orge ſah ſeine große Offenſive bedroht, auf die er ſich als Kriegsminiſter ſo freute, und hielt die Knock⸗out⸗Rede, die die Kriegsleidenſchaften aller Länder zu ſolcher 858 auf⸗ Heute einem Ausweg ſich umſehen.— Eine öffentliche Ausſprache zwiſchen Staatsmännern war ſoeben im Gang wie 1916, in den Auseinanderſetzungen zwiſchen Grey und Bethmann über die Friedensliga. Da tritt der Verſailler Rat zu⸗ ſammen und ſtößt den Verhandlungsgedanken zurück, und England ſetzt ſich für die Wiedereroberung Elſaß⸗Loth⸗ rigens ein. ö Ich wandte hier dem Prinzen ein, es ſei von neutraler Seite mehrfoch darauf hingewieſen worden, daß Lloyd George ſich gewandelt hätte er hätte in Bezug auf Elſaß⸗ Lothringen das Wort reconsideration gebraucht, im Gegen⸗ ſatz zu der früheren Kampfanſage à outrance, die in der Forderung der Rückgabe enthalten war. Der Prinz ant⸗ wortete: Auch mir ſind derartige Heilungsſymptome von neutralen Freunden angezeigt worden. Ich wurde auf die Rede vor den Gewerkſchaften und auf die frühere Glasgo⸗ wer Rede verwieſen, in der er die Kolonien zur Verfügung einer Konferenz ſtellen wollte. Mir fehlte gleich der Glaube. Lloyd George iſt nun einmal in der Weltgeſchichte als der Exponent des Knock⸗out⸗Militarismus mit unerbittlichem Vernichtungswillen gezeichnet. Wenn ein ſolcher Mann plötzlich eine Brücke zum Gegner zu ſuchen ſcheint, ſtellen ſich unvermeidlich zwei Deutungen ein. Die erſte: Eng⸗ land iſt ſo ſchwach, daß Lloyd George eine weitere Fort⸗ ſetzung des Kriegs nicht auf ſich nehmen will. Oder aber: Lloyd George will zur Erleichterung des Kriegs, deſſen Fortſetzung er wünſcht, die deutſchen und engliſchen An⸗ hänger des Verſtändigungsfriedens betören. Ich habe die erſte Deutung gleich abgelehnt. Dieſe Witterung von Zei⸗ chen der Schwäche beim Gegner gehört zu den Illuſionen, die immer wieder von neuem den Krieg verlängern. Wie oft hat der Feind nicht hon in Deutſchland Anzeichen des unmittelbar bevorſtezen nan Zufammenbruchs geſehen? Ich will nicht in denſelben Fehler verfallen. Die moraliſchen Kraftqueuen giner Nafion, deren Krieg ein Volfskricg iſt, * 4 ⁰ZqꝓnTr;c;: 2:22 44614%e. flo. 42. Juterktlenssgeets: de ind uige Petttzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. e ele, Bei öfterer Aufnahme Nadatt. Serelprechanſchluß Pr. 18. „ 2 ind nahezu unerschöpflich. Aber die zweite Deutung der 1 frichtigkeit halte ich für zutreffend. Die Ver⸗ hältniſſe haben mir recht gegeben. Lloyd George hat ſich für ein paar kurze Wochen den Schafspelz des Pazifiſten umgeworfen, um ſich bei erſter Gelegenheit mit unziem⸗ licher Haſt des läſtigen Kleidungsſtücks zu entledigen. Wie läßt ſich ſonſt die große Eile erklären, mit der in Lon⸗ don und Verſailles operiert wurde? Lord Robert Cecil hat nicht einmal abgewartet, bis er Hertlings Rede geleſen hatte, ehe er ſie als unannehmbare Baſis erklärte. Und da⸗ bei war ihr Hauptprogramm 1. Die Integrität des Staatsgebietes Deutſchlands und ſeiner Ver⸗ bündeten, ſowie grundſätzlicher Verzicht auf Wirt⸗ ſchaftkrieg; 2. die gewaltſame Einverleibung der er⸗ oberten Gebiete liegt nicht in Deutſchlands Abſicht; über alles andere ſind wir bereit zu verhandeln.— Aber ge⸗ rade verhandeln wollen die Gegner nicht. Dieſe Angſt vor dem Verhandlungstiſch liefert einen untrüglichen Prüfſtein auf die Kriegsziele, die die feindlichen Regierun gen anſtreben. Wer Vertrauen hat, daß ſeine eigenen An⸗ ſprüche vor ſeinem Volk beſtehen können, der kann das Ri⸗ ſiko der Verhandlungen auf ſich nehmen, denn er kann nach dem Scheitern von neuem an ſein Volk herantreten und es auffordern, nun mit Waffengewalt für die Ziele zu kämp⸗ en, die ſich durch die Schuld des Gegners auf dem Weg der erhandlungen nicht durchſetzen ließen. Nur wer fürchten muß, daß die Verhandlungen die Unſauberkeit der eigenen und die Sauberkeit der feindlichen Forderungen bloß⸗ legen, der muß eine Konferenz ſcheuen, wie der Schuldige die Gerichtsverhandlung. So haben ſich denn Llogd George und Clemenceau für die Campagne vo n 1918 entſchieden. Das Verantwortungsgefühl gegenüber der Menſchheit hätte gefordert, daß man die Hölle in dieſem Jahr nicht noch einmal losließ, bevor der ehrliche Verſuch gemacht war, ob nicht die Differenzen zwiſchen den Krieg⸗ führenden ſchon ſoweit geſchwunden ſind, daß Verhandlun⸗ gen ſie überbrücken können. Ich halte es für möglich, ja für ſehr möglich, daß dieſer Verſuch geſcheitert wäre, aber von jedem gewiſſenhaften Menſchen wäre eine ungeheure Laſt genommen. Man hätte Klarheit bekommen. In ge⸗ wiſſem Sinne hat man ja auch jetzt Klarheit: Die Menſch⸗ heit ſoll in die Campagne dieſes Jahres eintreten, die die blutigſte von allen werden muß, weil es in Verſailles ſo beſchloſſen worden iſt. Ich fragte den Prinzen, ob ihm Lansdownes Rede nicht einen Ausweg zu weiſen ſcheine. Er antwor⸗ tete: Das Wort vom lauteren Frieden hat einen guten Klang. Der Gedanke iſt richtig, daß als Vorarbeit zum Frieden eine Einigung über gewiſſe allgemeine Ziele er⸗ reicht werden muß, Ziele, die ſich aus der Fülle der Sonder beſtrebungen herausheben, die nicht irgend einer Nation ge⸗ hören, ſondern gewiſſermaßen allen Völkern. Jede öffent⸗ liche Diskuſſion iſt ihnen förderlich.. 1. Ich will anfangen mit einer Forderung, die kief in der Geſchichte des deutſchen Volkes wurzelt: Die Frei⸗ heit der Meere. Das Prinzip, das der Freiheit der Meere zu Grunde liegt, beſagt, daß den Nichtkombattanten zu Waſſer und zu Lande die Leiden des Kriegs erſpart werden ſollen. Es darf kein neuer Hungerkrieg mehr geführt werden. Die Sicherſtellung der Freiheit den Meere würde mehr bedeuten als eine humanere Geſtaltung kommender Kriege. Sie wäre eine Friedensgarantie, denn die Ausſicht, ſtraflos die Seemacht mißbrauchen zu können, iſt eine der größten Verſuchungen zum Krieg. ö 2. Die Welt darf nicht in zwei Mächtegruppen gerif⸗ ſen werden, die ſich mit Rüſtungen überbieten. Uns muß das Ziel leiten, das der Reichskanzler im November 1916 aufgenommen hat, das Ziel der Zuſam menarbeit der Völker zur Verhinderung künftigen Kriege. Aber die moraliſchen Vorausſetzungen ind hierfür erſt gegeben, wenn ein Geſinnungsumſchwung im Leben der Nationen eintritt, wenn die Völker aus dem Gegeneinander zu einem Miteinander ſtreben. 3. Das erſte Zeichen dieſes Geſinnungsumſchwungs wäre das allſeitige Bekenntnis zum Handelsfrieden. Der Friede darf nicht zu einer Fortſetzung des Krieges mit anderen Mitteln werden. 4. Auch die farbigen Völkerſchaften dürfen nicht nur als Mittel zum Zweck angeſehen werden. Ihr Selbſtzweckrecht muß anerkannt werden, wie es gefordert worden iſt. Die Entſchließung Amerikas muß nach Grund⸗ ſätzen des Veranwortungsgefühls gegenüber der ſchwarzen Raſſe und des Solidaritätsbewußſeins der weißen Raſſe von fich gehen. Dieſe Ziele ſind Menſchheits ziele. Sit werden ſich unaufhaltſam in allen Ländern durchſetzen. Wen zu ihnen ſteht, wird Sieger ſein. Wer ſie verleugnet, wird unterliegen. Zum Sta atsbanterott der Bolſchewiki ſchreibt die„Frankf. Ztg.“ u. a.: Die Bolſchewiki dürfen eines für ſich in Anſpruch nehmen: ſie tun Dinge, die wirklich noch nie dageweſen ſind. So ſehr häufen ſich die Senſationen, daß maa die in den letzten Wochen ſchon mehrfach aufgetaucfte Nachricht von der Nichtiakeitserklärung der ruſſiſchen Staatsanleihen, jetzt, wo ſie Tatſache werden ſoll, fafl ohne Erſtaunen. Manche Staaten haben ſchon Bankerott gemacht. Aber das war dann ſo, daß ſie nur für eine Weile die Zinſen nicht zahlen konnten oder wollten; Gläubiger und Schuldner einigten ſich dann in der Regel auf eine zeitweilige oder dauernde Herab⸗ fetzung der Verzinſung, wobei das geliehene Kapital we⸗ nigſtens dem Namen nach(in Wirklichkeit bedeutete die Zinſenkürzung natürlich auch eine Kursentwertung) unan⸗ getaſtet blieb. Die Bolſchewiki begnügen ſich nicht da⸗ mit, die Zinszahlung auszuſetzen oder zur kürzen, ſondern ſie erklären die Anleihen ſelbſt,„die von den Regierungen der ruſſiſchen Bourgeoiſie aufgenommen worden ſind“, und ebenſo die von dieſen eingegangenen Garantiever⸗ pflichtungen für null und nichtig. Die heutigen ruſſiſchen Machthaber wollen die alten Verpflichtungen des Staates nicht anerkennen, ſie woller die Rechte der Staatsgläubiger brechen, genau ſo, wie ſie den privaten, einheimiſchen oder ausländiſchen Beſit in allen möglichen anderen Formen einfach durch Dekre⸗ einziehen, wie ſie heute die Bankdepots und morgen den Landbeſitz beſchlagnahmen, wie ſie einmal die Berg⸗ werke und am nächſten Tage die Handelsſchiffe„natio⸗ naliſieren“. Die Taten der Bolſchewiki führen zur vollendeter Auflöſung, zum Chaos. Und nicht einmal zum konſequen⸗ ten. Denn dasſelbe Dekret, das die Nichtigkeit der Staats anleihen anordnet, ſieht bereits die Schaffung neuer Staatsanleihen vor, eine neue„Anleihe der ruſſiſcher ſozialiſtiſchen föderativen Räte“, mit der zwar nicht all, ruſſiſchen Staatsgläubiger en ſchädigt werden ſollen, woh aber die inländiſchen, minderbemittelten Bürger und die Gläubiger der Sparkaſſen. Dieſer Schichten wagen alſo auch die heutigen ruſſiſchen Macht haber nicht vor den Kopf zu ſtoßen. Und jede künf⸗ tige ruſſiſche Regierung, die das unglückliche Land aus dem Chaos herausführen will, wird darüber nicht in Zweifel ſein können, daß ſie ohne die Hilfe des aus kändiſchen Kapitals zu ſolcher Neuordnung kaum je mals imſtande ſein wird. Rußland braucht fremdes Ka⸗ pital, für den Staat ebenſo wie für ſeine private Volks wirtſchaft. Dieſes Kapital aber wird niemals wieder der Weg über die ruſſiſche Grenze finden, wenn der Vor⸗ ang beſtehen bleibt, daß ausländiſche Beſitzer ruſſiſchen taatspapiere und Staatsgarantien, ausländiſche Aktio. näre ruſſiſcher Induſtrie⸗ und Bankunternehmungen ünd ausländiſche Induſtrielle und Handeltreibende in Ruß land ſelbſt durch einen einfachen Federſtrich ihres Eigen tums beraubt werden können. Schon dieſe einfache Er⸗ wägung läßt erkennen, daß in der Sache ſchwerlich ſchor das letzte Wort geſprochen iſt. 5 f Ter deutſche Beſitz an rufſiſchen Papieren wirt auf 1 bis 1 ½ Milliarden Mark geſchätzt. Er hättt noch viel kleiner ſein können, wenn die deutſchen Privat; kapitaliſten, die deutſchen Bankhäuſer und ſchließlich auck die deutſche Regierung ſchon lange vor dem Kriege dil naheliegende Erwägung angeſtellt hätten, daß es unver⸗ nünftig war, ruſſiſche Anleihen zum gleichen Kurs wie deutſche Reichsanleihen zu erwerben, nur weil ½ Pro- zent Verzinſung mehr darauf lag— und daß es nicht minder unvernünftig war, der ruſſiſchen Regierung die Mittel zum Ausbau des ruſſiſchen Eiſenbahnnetzes zun leichen Zeit hinzuleihen, in der ſich die wachſende Be⸗ ohung Deutſchlands durch die ruſſiſche Politik ſchon ſehr ernſthaft zeigte. f Im übrigen ſind wir nicht ohne Sicherung. In dem Friedensvertrag mit der. Ukraine wird bereits feſtgeſtellt, daß die Bezahlung der ſtaatlichen Verbind⸗ lichkeiten, insbeſondere der öffentliche Schuldendienſt den beiderſeitigen Angehörigen gegenüber aufgenommen wer⸗ den ſoll; wie ſich die Ukraine mit den übrigen Teilen des ehemaligen ruſſiſchen Reiches dafür auseinanderſetzt, bleibt einſtweilen beſonderer Vereinbarung vorbehalten; es wird jedoch jetzt ſchon ausgeſprochen, daß die ukrainiſche Volksrepublik den deutſchen Staatsangehörigen gegen⸗ über jedenfalls die Verbindlichkeiten übernehmen wird, die für die in der Ukaine vorgenommenen öffentlichen Arbeiten eingegangen oder durch dort befindliche Ver⸗ mögensgegenſtände ſichergeſtellt ſind. Auch mit dem übri⸗ gen Rußland, mit dem wir ja noch nicht Frieden haben, werden wir, wenn es ſo weit iſt, über dieſe Dinge noch reden können. In ganz anderer Lage ſind die Länder der Entente. Der Beſitz an ruſſiſchen Staatspapieren wird für die Vereinigten Staaten auf 10 Milliarden Franken, für England auf 12 Milliarden Franken zeſchätzt, für Frankreich auf 28 Milliarden Franken. Engliſ che Zeichen der Zeit. Der Tauchbootkrieg iſt wie einc unheilbare, zehrende Krankheit, die über unſere Feinde gekommen iſt. Sie können noch ſo viele berühmte Aerzte aus aller Herren Länder herbeiholen, noch ſo viele teure Arzneien anwen⸗ den, alle Bemühungen ſind ergeonislos, die Krankheit zehrt weiter und läßt ſich nicht heilen. Der Schiffsraum unſerer Feinde ſchmilzt Tag für Tag mehr zuſammen, die Zufuhren an Rohſtoffen und Lebensmitteln nehmen ab und die Schwierigkeiten im Lande zu. Das gilt ins⸗ beſondere für England, das, je länger der U⸗Bootkrieg ert, um o deutlicher ſeine Wirkungen verſpürt. Sieht man ſich z. B. die Bilder in der„Dailt Mail“ an, die von den Lebensmittel⸗Polonäſen aufge⸗ nommen ſind, ſo erblickt man Hunderte von abgezehrten Geſichtern mit eingefallenen Wangen. Auf einem Bild ſieht man 5 ſtämmige Schutzleute vor einem Laden Ord⸗ nung halten. Unterſchrift:„In einer Zeit, wo der Ruf nach Poliziſten für den Heeresdienſt und den geſteigerten Kriegsdienſt immer dringender wird, müſſen Schutzleute aufgeboten werden, um bei den Polonäſen Ordnung zu halten, die aber eher als Straßenaufläufe mit körper⸗ licher Gefahr bezeichnet werden müſſen. Dieſe Polonäſe hat ſich heute morgen um ½6 Uhr gebildet.“ Unter⸗ ſchrift eines anderen Bildes:„Die Kinder in der Polo⸗ näſe, ein geſundheitlicher Skandal. Kleine Kinder und Säuglinge werden ſtundenlang der Kälte ausgeſetzt. Eine Gruppe in der Edgwar Road ſtand geſtern nach Mar⸗ garine von 5½ Uhr morgens an. Der Verkauf begann um 9 Uhr. Um 11 Ule waren die Vorräte ausver⸗ kauft und 1000 Menſchen mußten mit einem Gefühl der kommandiert. anderen Dampf⸗ und Gasn zin oder ſonſtige Leichtöle 5 mit jedem flüſſigen Brennſtoff betrieben werden kann, alſo mit den Rohölen, wie ſie aus der Erde kommen, Verärgerung von dannen ziehen.“... Hat Lloyd Geor; nach dieſen Proben nun recht mit ſeinem Ausſpruch: „Das Tauchboot iſt beſiegt!“?— Die Antwort dürfte nicht ſchwer fallen. N f Kleine Chronik. (—) Feldgrauer Humor. Der„Jahres⸗ zeitung für Humorerſatz,“ dem„Zeebrügger Tageblatt,“ entnehmen wir das ſolgende Erlebnis: Knocke, den 30. 12. 1917. Profeſſor Waldemar X., Hauptmann d. L., iſt zum Grenzſchutz an die belgiſch⸗holländiſche Grenze Seine erſte Nacht verbringt er in der Ge⸗ gend von Sluis. Um ſeine Angehörigen zu beruhigen, gibt er folgendes Telegramm telephoniſch an die nächſte Annahmeſtelle auf:„Habe erſte Nacht im Felde bei Sluis zugebracht. Nerven etwas runter, ſonſt wohl und munter. Waldemar.“— Am nächſten Morgen drah⸗ tet ihm die Gaitin:„Gedenke unſerer unſchuldigen Kin⸗ der!“— Warum er ſeiner unſchuldigen Kinder geden⸗ ken ſollte, wurde ihm erſt 6 Monate ſpäter während ſeines Heimaturlaubes klar. Der Telephoniſt hatte den Namen Sluis, um Uebertragungsfehler zu vermeiden, Buchſtabe für Buchſtabe in den betreffenden Kenn⸗ worten gegeben, und der Telegraphiſt halte ſie ganz döſenderweiſe prompt weitergeleilet:„Habe erſte Nacht im Felde bei Sophie, Luci, Urſula, Ida, Sophie zu⸗ gebracht. Nerven etwas runter, ꝛc. Waldemar.“ (— In dieſen Tagen könnte der Dieſelmotor ſeinen 25. Geburtstag feiern. Er iſt diejenige Maſchine, die die Wärme des natürlichen Brennſtoffs direkt im Zylinder in Arbeit verwandelt, und zwar ohne Neben⸗ apparat(Vergaſer uſw.) Der Dieſelmotor iſt ferner die⸗ jenige Maſchine, die den Brennſtoff ſoweit ausnützt, wie es überhaupt nach dem heutigen Stande der Wiſſen⸗ ſchaft möglich iſt. Die daraus erwachſenen Vorteile lie⸗ gen auf der Hand: Forſfall der umfangreichen Keſſel⸗ und Schornſteinanlagen, ſowie Röhrenle tungen; Wegfall faſt jeder Rauchentwicklung und namentlich eine ge⸗ waltige Brennſtofferſparnis und Erhöhung der Arbeits⸗ leiſtung bis zum Zweieinhalbfachen im Vergleich mit ſchinen. Dazu kommt noch als größter Vorzug, daß, während alle anderen Motore zum Belrieb das meiſt vom Ausland gekommene Ben⸗ brauchen, der Dieſelmotor ebenſo gut wie mit den Rückſtänden bei der Deſtilla⸗ tion dieſer Oele, und mit Braunkohledeſtillaten glei⸗ chermaßen wie mit Steinkohlenteeren. Unſere Induſtrie hat dieſe Vorzüge bald erkannt und, nachdem aufgrund ungemein ſchwieriger Verſuche 1897 der erſte Dieſel⸗ motor durch die Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg auf den Markt gebracht worden war, ſich die als Zweitakt⸗ und Viertaktmaſchinen, ſtehend und liegend, von 200 bis 1600 PS. gebauten Anlagen in weilem Umfange zu nutze gemacht. Was nun die Verwendung des Die⸗ ſelmotors als Schiffsmaſc ine anlangt, ſo wies der Er⸗ finder ſeinerzeit nachdrücklich auf die gerade hier er⸗ wachſenden Vorte le hin. Er nannte da: Vereinfachung der Bedienung durch Wegfall des Keſſel⸗ und Kohlen⸗ betriebs, ſtete Be riebsbereſtſchaft, ohne Anheizung c., Fortfall der gefährlichen Rauchentwicklung, beſſere Aus⸗ nützung oder Verringerung des Schiffsraums, erhebliche Vergrößerung des Altionsradius der Schiffe vermöge einer Mehrleiſtung der gleichen Gewichtsmenge flüſſi⸗ gen Brennſtoffes gegenüber der Kohle in dreieinhalb bis fünffachem Umfang. Wert des Di:ſelmotors namentlich für die U⸗Boote reckt⸗ Unſere Marineverwaltung hat den zeitig erkannt und genutzt, zum ſchweren Verdruß aller anderen Staaten. N Dentſcher Tagesbericht. WB. Großes Hauptquartier, 18. Febr. Weſflicher rie asſchaupla ß. An vielen Stellen der Front lebte am Abend der Artilleriekampf auf. Die Inſanterietätigkeit blieb auf Erkundungsgefechte beſchränkt. Bei klarem Froſtwetter waren die Flieger am Tage und in der Nacht ſehr tätig. Militäriſche Anlagen hinter der feindlichen Front wurden in großem Umfange mit Bomben belegt. Ein Flugzeug griff London an. In den beiden letzten Tagen wurden im Luftkampf und von der Erde aus 16 feindliche Flugzeuge und 2 Feſſelballone abgeſchoſſen.. *— 8 Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. i PPC ·-o Vermehrung der Reichstagsſitze. WB. Berlin, 17. Febr.(Amtlich.) Aus dem Entwurf eines Geſetzes über die Zuſammenſetz⸗ ung des Reichstags und die Verhältnis⸗ wahlen in den großen Reichstagswahlkreiſen, der am 16. Februar die Zuſtimmung des Bundesrats ge⸗ funden hat und nunmehr dem Reichstag zugeht, wer⸗ den folgende Beſtimmungen auf allgemeines Intereſſe ſtoßen. Die Zahl der Mitglieder des Reichstages wird auf 441 erhöht. Die Stadtgebiete von Berlin, Breslau, Frankfurt am Main, München und Dresden, ſowie das Ham⸗ burgiſche Staatsgebiet bilden je einen Wahlkreis. Außerdem werden Proporzwahlkreiſe gebil⸗ det für Köln, Düſſeldorf, Elberfeld, Eſſen, Duis⸗ burg, Hannover, Leipzig und Stuttgart. ö Ferner gilt das Verhältnis wahlverfah⸗ ren für die Wahlkreiſe Niederbarnim, Teltow, Königshütte, Hindenburg, Kiel, Recklinghauſen, Bochum, Dortmund, Nürnberg, Chemnitz, Mann⸗ heim und Bremen, Berlin wählt 10, Teltow 7, Hamburg 5, Bochum und Leipzig je 4, Köln, Breslau, Duisburg, Dortmund, Eſſen, Niederbar⸗ nim, München und Dresden je 3 Abgeordnete, die übrigen genannten je 2 Abgeordnete. a Die Wahlvorſchläge müſſen mindeſtens von 25 im Wahlkreiſe zur Ausübung der Wahl berechtigten Perſonen unterzeichnet ſein. Sie dürfen höchſtens 2 Namen mehr enthalten, als Abgeordnete im Wahl⸗ kreiſe zu wählen ſind. Eine ſehr wichtige Beſtimmung geht dahin, daß mehrere Wahlvorſchläge mit einander verbunden werden können. Verbundene Wahl⸗ vorſchläge dürfen nur gemeinſchaftlich zurückaenommen N werden: Sie gelten den anderen Wahlvorschlägen i ge- genüber als ein Wahlvorſchlag. Die Abgeordneien wer⸗ den auf die Wahlvorſchläge nach dem Verhältnis der ermitlelten Stimmen verteilt. Hierzu werden die Stim⸗ menzahlen nacheinander durch 1, 2, 3, 4 uſw. geteilt und von den ſich dabei ergebenden Teilzahlen ſo viel Höchſtzahlen der Größe nach ausgeſondert, wie Abge⸗ ordneſe zu wählen ſind. Jeder Wahlvorſchlag erhält ſo viel Abgeordnetenſitze, wie auf ihre Höchſtzahl ent ⸗ fallen. Verbundene Wahlvorſchläge werden mit der Geſamtzahl der ermitlellen Stimmen als ein vorſchlag in Rechnung geſtellt. Die ihnen zukommenden Sitze werden auf die einzelnen Wahlvorſchläge ver⸗ teilt, wie eben beſchriehen. Wie wir noch der um⸗ fangreichen Begründung des Geſetzentwurfes entneh⸗ men, geht dieſe Teilreform der Wahlkreiseinteilung von dem Gedanken aus, daß einerſe e ts jedem Bundesſtaat, in Preußen jeder Provinz der bisherige Beſitzſtand ge⸗ wahrt bleibt, andererſeits die Gebiete, wo ſeit 1869 eine unverhältnismäßig große Vermehrung der Be⸗ völkerung eingetreten iſt, mehr Abgeordnete als bisher erhal en. Der Entwurf läßt unter billiger Abwägung der talſächlichen Verhällniſſe eine ſolche Vermehrung der Abgeordneten eintreten, die die Gefahr eines zu ſtarken Anſchwellens der Abgeordnetenzahl und damit eine Erſchwerung der parlamentariſchen Arbeit von vornherein vermeidet. Zur Tagksgeſchichte. Der Kaiſer. 4 5 Dp. München, 18. Febr. Der Kaiſer wird ſich am 19. Februar nach München begeben, um dem bayeriſchen Königspaare perſönlich ſeine Glückwünſche zur goldenen Hochzeit auszuſprechen. s Aus dem Reichstag. 5 3b.) Berlin, 18. Jebr. Ueber den mutmaß⸗ lichen Verlauf der am 19. Februar beginnenden Sitz⸗ ung des Reichstags erfährt der„Berliner Lokal⸗ anzeiger“ auf Grund der bisherigen Dispositionen der Reichsleitung folgendes: Am Dienstag, den 19. Fe⸗ bruar, wird im Plenum Staatsſekretär v. Kühl⸗ mann bei der erſten Leſung des Friedens vertrages mit der Ukraine das Wort zu längeren Aus führungen ergreiſen, nach denen dieſer Gegenſtand an die Kom miſſion verwieſen werden dürfte, um am Freilag, den 22., in dri ter Leſung vom Plenum verabſchiedet zu werden. Am Montag, den 25. Februar— die all gemeine Aus ſprache beginnen, während der nicht nur der Reichskanzler Graf Hertling, ſondern auch der Vizekanzler von Payer das Wort ergreifen werden. Man rechnet übrigens in parlamentariſchen Kreiſen da⸗ mit, daß eine Interpellation der unabhängigen Sozial⸗ demokraten über die jüngſten Streikvorgänge einge⸗ bracht werden wird. Außerdem dürfte der Gegenſtand natürlich bei der al gemeinen Ausſprache erörtert werden. Arbeiter bei Hindenburg. „ WB. Berlin, 17. Dez. Am Donnerstag vori⸗ ger Woche wurde dem Verbandsſekretär Dr. ſcher und dem Reichstagsabgeordneten Koßmann als Vertreter des Verbandes der katholiſchen Arbeiterver⸗ eine(Sitz Berlin) Gelegenheit zu einer eingehenden Ausſprache mit der oberſten Heeresleitung im Großen Hauptquartier geboten. Sie verſicherten General L u- dend or ff der unverbrüchlichen Treue und gewiſſen⸗ haften Pflichterfüllung der katholiſch vereinigten Arbei⸗ ter und brachten ihre Wünſche zum Ausdruck. Dabei fanden ſie das weiteſtgehende Verſtändnis und Entge⸗ genkommen für die begründeten Forderungen des ar⸗ beitenden Volkes. Generalfeldmarſchall v. Hin den⸗ burg ermunterte ſie, ihre ſoziale Arbeit im Geiſte des Friedens zum Heile des bedrohten Vaterlandes ſort⸗ zuſetzen. Die badiſche Goldankaufswoche. Du drinnen im Laude Wieviel Tauſende gaben ihr Edelſtes hin— lachende Knaben mit leuchtendem Sinn: ihr Herzblut! Wieviel Jünglinge haben in Todesnacht ihre heiligſte Gabe zum Opfer gebracht: ihre Siebe. Und Männer, geſtählte in Glaubensglut, das höͤchſte, erwählte, das köſtlichſte Gut: ihr Heimatgläs! Du drinnen im Lande, was tuſt nun Du? Wie wehrſt Du der Schande e Wie findeſt Du Ruh vor den Helden? Die koſtbarſte Gabe, die Gott Dir verlieh, entnimm Deiner Habe und opfere ſie gleich ihnen! Das Edelſte, Reinſte, Dein koöſtlichſtes Gut — und ſei's auch das kleinſte— gib's hin ſtatt Dein Blut: Dein Gold gib! W. Halbauer, Greiz. Wahl⸗ Flei⸗ 7 5 Unter Bezugnahme au Gemeinde wie folgt geſchieht: Goldwertes erſolgt. 9. a Wir bitten Jedermann ſogleich genau nachzuſehen, ob er Goldgegenſtände be bon Art des Gegenſtandes iſt gleich, alles Gold wird von unſerem Vaterſande benötigt. Auch Andenken ſind abzugeben, denn es 9 7 Andenken als den Beweis dafür, daß man in der größten Zeit der Weltgeſchichte das Vaterland nicht im Stiche gelaſſen hat. 69 Wenn in dieſer Stunde der Entſcheidung jeder Deutſche wüßte, wie ſehr er durch die Hingabe ſeines 5 hilft, uns den Sieg auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ſichern, niemand würde das geforderte Opfer verweigern. 8 20 Helft Alle unſeren jungen Mädchen die ihre Kraft dem Vaterlande in uneigen ng reiche Beteiligung zu lohnen. mit Seckenheim, den 19. Februar 1918. Bi ift 41 3 i urgermetiſteramt: — Volz. W 9 4 Aufruf! 9 ö. 8 „ Deutſche Männer, deutſche Frauen im 1 ̃ Der Weltkrieg drängt zur Entſcheidung. Unſere Heere 59 and der Ruſſen endgültig gebrochen. Für uns in der B nu ſteigern und zu ſtärken vermag. 8 a % 5„Der Ankauf von Goldſachen für die Reichs bank und der Verkauf von Juwelen in das neutrale Ansland durch die Diamantenr 5 1 ieſem Ziel. Er ſteigert unſere wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit und trägt dazu bei, uns einen den wirtſchaft zu ermöglichrn.“ al.„Es wird in Vaden, in der Pfalz und in Heſſen in den Tagen vom 5 5 ber Sonntag. den 17. bis einschleslidt Sunntag, den 24. Februar 1918 den. 2 N a g elne 8 i R D ioldaunkaufswole —. ſtattfinden.— Ihr Männer und Frauen, laßt dieſe Tage nicht vorüber den. Goldgeräte in Euerem f Vollen Goldwertes abgeben! Zeigt Euere Opferbereitſchaft! Am kommenden Sountag, den 24. ds. Mts. werden junge Mädchen mittel in hieſiger Gemeinde abzugeben beabſichtigt ſind. Die wirkliche Ablieferung erfolgt dann einem auf dem Rathaus dahier anweſenden Vertreter der Goldaufkaufſtelle zu Mannheim, ſodaß ſofort f nachſtehenden Aufruf des Herrn Miniſters des Innern geben wir bekannt, daß die Goldſammlung in unferer ſt Liſte eine Feſtſteklung erfolgen laſſen, welche Goldſachen an einem Tage im Laufe ſitzt und am Sonntag dieſelben zur Abgabe anzumelden. Die nützigſter Weiſe zur Verſügung ſtellen, ihre Tätigkeit durch haben in glänzendem Anſturm die Italiener weit in ihr Land zurückgeworfen und Heimat aber gilt es, nichts zu unterlaſſen, was unſere Kraft in dem Völkerringen ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der gehen, ohne zu prüfen, ob Ihr nicht auch noch Edelſteine und Gold un Heim bergt, die Ihr dem Vaterland zum Opfer bringen könnt. Ihr ſollt es nicht umſonſt, ſondern gegen Erſtattun⸗ Frauen und Mänmer Sadensl Saͤumt nicht Eueren Schmuck anf den Altar des Wir brauchen heiße Herzen und offene Hände! Karlsruhe, den 1. Februar 1918. Der Miniſter des Innern: der kommenden Woche, bei bei der Ablieferung Zahlung des voll gibt kein ſchöner Juwelen und Goldbeſitzes dazu mit⸗ Koch. badiſchen Tande! egie gilt Friedens⸗ Vaterlandes zu legen! 8 Bekanntmachung. Freiwillige Grundſtücksverſteigerung N betr. Auf Antrag der Erben der verſtorbenen 3ussanna A. Ran, Wie des Landwirts 6g Mlbert Seitz in 1 Tickenheim ſollen die nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ 4 üer. tellungshalber durch das unterzeichnete Notariat am: ned den 25. Jobruur vorm. 11 ulr Deſchreibung. A. Gemarkung Sedkenheim. 1. Lab. Nr. 228 Wald, Brunnenfeld 14a 44'm 500.— 3 1 9 2 . 2 4b. N. 122, Ortsetter an der Hauptſtraße 3 Hofraite 4 81 qm a Hausgarten 5 a 34 qm f g Sa. 10 15 qm i Anden f der Hefraite ſteht ein 1½ ſtöckiges 4 Scene us mit gewölbtem Keller einſtöckige . eiaſtzeeiger Schopf ait Schweineſtälen 17 000.— * 1 8 emarkunz Mannheim. .* N. 19284 Wald, Sand Münchwälder f 2 5. Wbelnan 10. 66 qm 1000.— a* Nr. 19540 Wieſe Riedwieſen 31 a 94 q 2207.80 1.* Nr. 23494 Wald, Sand, Münchwälder 4 2% f. n 100— n Nr. 19671 Wiese, ned ieſen al Sn 1537,20 ungtou. Luſchlag erfolgt, wenn mindeſtenz der Schätz⸗ dingung: geboten wird. Die übrigen Verſteigerungsbe⸗ f ubm nnen in der Kanzlei des Notartats in geſehen we und dem würgermeiſteramt Geckenheim ein wird den. Auf Antrag und Koſten des Antragſtelers 8 bart der Terſtelgerungsbedingungen erteilt. Ladenbau den 15. Februar 1918. im Rathaus zu Seckenheim öffentlich verſteigert werden. Schätzung. Staatsminister Dr. Freiherr von Bodman. Bekanntmachung. . ſtorbenen Jakob Ditſch, Landwirt in Seckenheim, ſollen die zum Nachlaß gehörigen Grundſtücke durch das unter⸗ zeichnete Notariat am N Montag, den 25. Februar 1918 Vorm. 9½ er im Rathaus Seckenheim öffentlich verſteigert werden. Beſthreibung: J. Gemarkung Heckenheim f Schätzung 1. Lgb. Nr. 7760 Ackerland im Kloppenheimer⸗ feld beim Hausgiebel 12 à 87 qm 850.— 2. Lgb. Nr. 7772 Ackerland im Kloppenheimer⸗ feld beim Hausgiebel 21 ar 1680.— 8. Lgb. Nr. 206, Ortſetter an der Wörthſtraße Hofraite 2 a 47 qm Hausgarten 1 a 70 qm — 4 2 17 qm. Auf der Hofraite ſteht ein zweiſtoͤckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller und zweiſtöckiger Scheuer mit Stall 11000.— 4. Lgb. Nr. 4733 Acke land, Ober der Dieter⸗ langlach 18 a 15 qm 1400.— 5. Lgb. Nr. 3080 Ackerland Kloppenheimerfeld bei der Kirche 770.— ö. Gemarkung Mannheim J. Lab. Nr. 19135 Wald, Sand, Dieſtelſand i 19 a 06 qm 900.— 2. Lab. Nr. 18889 Ackerland, and Im hintern Riemen 26 a 59 qm 750.— 3. Egb. Ne. 18888, Ackerland, Sand Im hintern Riemen 26 a 69 qm i 1000— 4. gb. Nr. 28788 Ackerland, Sand, In der untern Hall über dem Heuweg 12 à 56 qm 480.— Ill. Gemarhung Nlvesheim. f Lgb. Nr. 2470 Ackerland, das Wörthfeld 21 a 40 qm 1680.— Der Zuſchlag wird erteilt, wenn mindeſtens der Schätzungswert erreicht wird. s Die übrigen Verſteigerungsbedingungen können in der Kanzlei des Notariats in Ladenburg und dem Bürgermeiſteramt Seckenheim eingeſehen werden; auch wird auf Antrag und Koſten des Antragſtellers Abſchrift derſelben erteilt. 5 0 Ladenburg, den 12 8 5 Gr 5 2 b 19 Freiwillige Grundſtücksverſteigerung betr. 5 Auf Antrag der Erben des in Seckenheim ver⸗ 2 eoangel Klrenwor seen 5 Diejenigen Haushaltungen, welche bei der vorletzt Seckenheim, den 19. Februar 1918. Lebensmittelamt. 1 N Jleischausgabe. Morgen Mittwoch, den 20. bs. Mts. halten 0 g Nr. 1 bis 839 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzger meiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre bei Metzgermeister Schertel. i 5 Es entfällt auf den gältigen Wochenantell für d ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 fr. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 1 der 9 ſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß von den Metzgern entwertet werden. 5 f 5 Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſ mittwoch nachmittags von 36 Uhr, Donnerstag früb von 29 Uhr. Seckenheim, den 19. Februar 1918. Lebensmlttelaut. Hopien nachzupien per Pfund 12 Pfg. ind llergntung der Fähre. g Abzuholen bei: 3 Philipp Althaus, IAvesheim. Donnerstag nach dem Probe —— Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 30. JFortſetzung.(Nachdruck verboten.) Er ſchritt, von der erhaltenen Botſchaft angenehm berührt, weiter. Sein Ausbleiben auf dem Bazar war, ſo ſchien es, als etwas Entſcheidendes betrachtet worden. Man war gegangen, ohne ihm eine Kunde davon zu⸗ kommen zu laſſen— das ſprach nun deutlich genug— e war die beſte Art einer Löſung, um die er ſich mit ſchwerfälliger Natur geſorgt hatte. Die Sorge war über⸗ ſüſſig geweſen! Ob Marie nun auch dazu ſprechen würde: es tut leid— ihr verhängnisvolles„das tut mir leid,“ Raban von vorn herein ſo außer ſich gebracht? Er fand Wolfgang Melber zuhig bei ſeiner Arbeit. Zut Vorraum punktierte der ältere Arbeitsgenoſſe Wolf⸗ gangs an dem Marmor herum, aus welchem die Büſte Mariens herausgemeißelt werden ſollte; in dem inneren Raum knetete und ſtrich Wolfgang, eine Zigarre zwiſchen den Zähnen, an der Gewandung eines Grabſtein⸗Engels. Mariens Modellierſtuhl ſtand verhüllt in den Winkel ge⸗ ſchoben. i 5„Sie werden,“ ſagte Wolfgang, als Raban einge⸗ kreten war und ihn begrüßt hatte.„Sie werden das Fräu⸗ lein“— er betonte immer eigentümlich, faſt wie ironiſch, wenn er„das Fräulein“ ſagte—„heute wohl nicht finden. Sie t geſtern nicht gekommen und wird auch wohl heute nicht zur Arbeit antreten. ſo Zeiten, wo ſie nicht auftaucht— nach Frauenart, bei denen alles ſtoßweiſe geht. Heute Feuer und Flamme für ien Werk— und morgen iſt ihr eine alle Frau, die eine Kellertreppe hinuntergeſtürzt iſt, intereſſanter.“ Raban ſchwieg darauf; nachdem er ſich geſetzt und ein Weile Wolfgangs Tätigkeit mit anſcheinendem Inter⸗ iſe zugeſehen hatte, ſagte er, ſo unbefangen als möglich: „Iſt das Fräuſein nicht ein wenig mit Ihnen ver⸗ mir das Sie hat immer . Wolfgang ſtreifte ihn mit einem flüchtigen prüfenden Blick. „Freilich. Ein wenig verwandt iſt ſie allerdings. Hat ſies Ihnen geſagt?“ „Nicht ſie. Aber Sie wiſſen— wir haben dieſelbe Heimat. Und dort hat man mir geſagt, daß der Vater des Fräuleins Marie Tholenſtein ſo hieß, wie Sie ſich nennen.“ „Nun ja,“ entgegnete Wolfgang, zurücktretend, um ſeine Arbeit ein wenig aus der Entfernung zu betrachten, „ſo wie ich, Melber, hieß er in der Tat; er war meines Vaters Bruder und ein kurioſer Menſch. Er hielt ſich für den erſten Heldenſpieler der Welt, und wenn die Welt ihn als ſolchen nicht anerkannte, ſo war das nur eine ganz infame Intrigue, die ihn nicht aufkommen ließ, weil er mit einem adeligen Fräulein durchgegangen war. Alle Höfe und Potentaten Europas hatten die Hände in dieſer Intrigue, und alle Theater ihre ge⸗ heimen Inſtruktionen von oben her wider ihn bekommen. Und ſo ſtahl er denn dem lieben Herrgott den Tag ab, hatte den Edelmut, keinen„Mimen um ſeine Kräne“ zu beneiden, weil er viel ſchönere und reichere, um welche die große Intrigue des Jahrhunderts ihn gebracht,„inner⸗ lich“ trug, und verkehrte viel in„Schwemmen“ und ländlichen Schenken.“. „So daß Sie— ihn wohl wenig geſehen haben?“ ließ Raban forſchend fallen. „Wenig? O nein, er hatte einen Narren an mir ge⸗ freſſen und war immer bereit, mich um die Schule herum⸗ zuführen— ich war ſein Publikum, ich Aermſter!“ „Um ſeine Tochter, um Fräulein Marie, hat er ſich wohl wenig gekümmert?“ „Wahrſcheinlich wenig genug. Ich weiß es nicht! Er war ſchon tot, als das Fräulein hierher kam. Mein Vater hat mir zuerſt von ihr geredet, von dieſer Kuſine, und iſt zu ihr gegangen und hat ſie hierher in mein . iſt,“ ſetzte Wolfgang wieder mit etwas ironiſcher etonung hinzu. f Raban ſchwieg, über die Mitteilungen nachdenkend, aus denen ſich keinerlei Folgerungen ziehen ließen und die nur eine Beſtätigung deſſen e was ſein Vater ihm geſchrieben. „Sie,“ fuhr nach einer Weile Wolfgang mit ſeinem ſpöttiſchen Tone fort,„Sie, Herr von Mureck, ſcheinen ein ſehr lebhaftes Intereſſe an dem Fräulein zu nehmen — wie? Leugnen Sie nicht, Sie laſſen ſich den Kopf meiner Gruppe nicht umſonſt aushauen Raban ſah den Künſtler mit einem ſehr ernſthaften Blicke an.: „Nun ja,“ lachte Wolfgang, ohne ſich dadurch ſtören zu laſſen.„Geſtehen Sie ein, daß ich Recht habe. Fräu⸗ lein Marie hat es Ihnen angetan. Und weshalb wollten Sie es leugnen? Hat es jemals ein paſſenderes Paar gegeben? Sie iſt eine Erbin, und Sie ſelbſt ſind doch auch wohl ſo etwas wie ein Erbe? Oder nicht? Ferner ſind Sie Nachbarskinder— einem und demſelben müt⸗ terlichen oder ſtiefmütterlichen Boden entſproſſen. Und dann— es iſt ja geradezu rührend, wie zwei ſchönen herzerwärmenden Flammen gleich Ihre Paſſionen für Bettler, ſkrophulöſe Kinder und von der Kellertrenpe ge⸗ fallene Familienmütter Ihre weltverbeſſernden Gedanken zuſammenſchlagen. Alſo— was hält Sie noch? Wes⸗ halb ſprechen Sie nicht, weshalb verloben Sie ſich nicht mit Marie Tholenſtein?“ „Weshalb fragen Sie darnach?“ gab Raban heftig und empört zur Antwort. ö „Als Mariens Vetter, denk ich. ich doch ſo fragen? Und dann „Dann? Fahren Sie fort.“ „Dann,“ ſagte Wolfgang Melber, einen Tonkloß in den Händen ballend,„dann wär's mir eben recht— ſehr recht!— Sind Sie ſo ſicher, daß, wenn Sie noch lange zögern, nicht Gefahr im Verzuge iſt?“ wandt“ 3 Trauer-U Grosse Auswahl in Urtpe und Grenatinhüten Trauer- Schleier. 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