n erſcheini täglich, ait Ausnuhme der Sonam 47 * Feiertage. i n Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.—. * 5 bei, freier Zuſtellung. ch Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mi. 2.25. er b ö n e Der Friede mit der Akraine. . Von Geheimrat Prof. Dr. Joſef Kohler, Berlin. z. Die Ukraine iſt der eigentliche Herd der ruſſiſchen t iltur geweſen. Hier gab im 10. und 11. Jahrhundert Wladimir, der Apoſtelgleiche, ſein Rechtsbuch her⸗ . das die fürſtliche Macht begründete und ſpater hin 12. Jahrhundert unter den Söhnen Jarolaws er⸗ weitert wurde. Die Macht Kiews erſtreckte ſich weit nach Norden; neben Kiew war Perejaslaw die Haupt⸗ ate der Kultur, bis im 13. Jahrhundert durch den Ein⸗ all der Tataren eine ungeheure Verwüſtung eintrat, ew zerſtört und die Bevölkerung nach Weſten gedrängt wurde. Sie kam dann unter die litauiſche und ſpäter unter die polnische Herrſchaft, bis ſie im Jahre 1654 nach dem Chmelniskyſchen Aufſtand ſich in die Arme 3 e warf und von dem ruſſiſchen Zaren Alexej 5 ichafllowitſch ſeinem Reiche einverleibt wurde. Hier be⸗ Zusa die neue Geſchichte des ukrainiſchen Volkes, deſſen G uſammengehörigkeit mit Rußland es Peter dem 5 0 ermöglichte, ſein Reich zur Weltmacht zu 8 Noch trat eine Kriſis ein, als Karl XII. Schweden in Verbindung mit dem Foſaken⸗Hetmann 1700565 pa den Zaren angrief; er wurde aber im Jahre 10 bei Poltawa aufs Haupt geſchlagen, und nun be⸗ N 3 die Zeit der ſchweren Unterdrückung, aus der ſich f 8 ſeit Beginn des Weltkrieges herauszuraffen 6 Die ukrainiſchen höheren Klaſſen waren bei Kriegs⸗ waffe gin Ruſſentum aufgegangen, während die Volks⸗ iſſe in dem innerſten Winkel der Seele die Erinnerung ſozialen Vergangenheit, an die einſtigen polit:ſchen und man dag ſtrebungen aufbewohrt hatte. Treulich pflegte ischen Andenken an den utrainiſchen Dichter Schew⸗ iterat o, der mit dazu beitrug, daß ſich die ukrainiſche 5 Ged erhalten und die Sprache weiterbilden konnte. und edanke der Loslöſung der Ukraine von Rußland bei ger Zuſammenhalt der Stämme war ſo ſtark, daß eines ertrümmerung des ruſſiſchen Reiches die Bildung ukrainiſchen Staates ſich von ſelbſt ergab. iſt Der Friedensſchluß der Mittelmächte mit der Ukraine lichen weltgeſchichtliche Tat. Schon die wir tſchaft⸗ die en Folgen ſind ſehr groß; denn die Ukraine iſt ſonſtſ ornkammer Rußlands, ſie iſt außerdem reich an eo gen landwirtſchaftlichen Produkten und birgt auch hlen und Eiſenerze. 15 ung due die Wirkung des Vertrags iſt auserdem eine gesch euer politiſche; es iſt ein gewaltiger Schritt a ehen zur Zertrümmerung der einheitlich ruſſiſchen die wie ein Alp auf uns drückte. Die ſchwere des Oſtens iſt auf lange Zeit beieitigt. Wenn ſich päterhin aus den einzelnen Tei ſtagten eine Art ammengeballte Wucht des ruſſiſchen Reiches in ſich faſſen. er Friedensvertrag grenzt die Ukraine gegen die 6 Polen ab; Fungariſche Monarchie und gegen Litauen und 12 wiederher, as öſterreichi che Oſtga ihien wird vollk men 1 zugewieſen felt, das vielumſtrittene Cholm der Ukraine ublin nah ſeine Grenze ſcharf bis in die Nähe von mänien 10 Weſten geſchoben, die Grenze gegen Ru⸗ densverkehre vorbehalten. Viele Einzelheiten des Fries die grundles, müſſen noch ſeſtveſtellt werden. Wenn über Prälimin egenden Punkte Einverſtändnis erzielt iſt,(ſog. rundia arfrieden, ſo beſteht nach einem völk rrechel chen Ei 6 bereits eine feſte Vertragsbindang. . de irt eden ei des Frieden svertrags bilden ſi n da ng ſi 3. fear die vorhandenen Ueberſchüſſe der landwirt⸗ Taatli den ichen und 5„ N 77. 2„„ 2 3 2 5 Preis ötivenfalls durch eine Kommi ſion feſteuſetzenden Art dein aberantworten. Das Nähere über die Menge und zeſtellt produkte ſoll durch eben dieſe Kommiſſion feſt⸗ % die völkerresen. Der ukrainiſche Staat übernimmt alſo eie zu ſammelecht iche Verpflichtung, dieſe Ueberſchüſſe An überlaſſe und an uns und keine andere Macht 6* erdings in Es iſt eine vö kerrecht iche Abrede, die .„ da hier nicht etwa eine einſeitige Waren⸗ 1 ö zugeſagt wöndern eine Lieferung gegen Gegenleistung 5 t, de ird. Im übrigen wurde, was Deutſchland derune deutſch⸗ruſſiſche Vertrag von 1894 mit den 9 i agen von 1904 zu Grunde gelegt. Dieſer Ver⸗ n hörigen gebaut auf den Gedanken, daß die Staatsange⸗ Die Meiſſ en Gedanken der Meiſtbegünſtigung. en. Die neueren Forſchungen des Völker⸗ beiſpj e 15 e an dels weise Noluter Weiſe verſtanden werden kann, daß Verkehrsdetenſeiti⸗ alle regelmäßigen wirtſchafel chen und geregelt tbe⸗ rechts 15 f m der Gren: Jegünſtigungen, welche die Stagten ſich unter ren 9 Zollvereinigungen, ſowie Begünſti⸗ Jebaut auchte genießen wie die Inländer; er iſt ferner worzünſtigung war im Vertrag von 1904 neu Habe 5 05 8 10 trag nicht in gfeſtgeſetzt, daß ein Meiſtbegünſtigungsver⸗ er Staaten ewähren, und ferner Begünſtigungen Hier handelt taatenbund bildet, ſo wird er nie mehr die zu⸗ 0 Nchleidet it, 555 Form eines bürgerlichen Kaufvertrags Rhiöſem Gebiet. intspiatt Her Hürgermeistersmter Seckenneim. Nassbelm, Meharnansen und Ease. Druck ind Melia dor w. ben geim e ain g E. n aN M 8. gungen von Staaten, die im Verhältnis von Mutterſtgaf und Schutzſtaat uw. ſtehen, nicht unbedingt kraft der Meiſtbegünſtigung kau el in Anſpruch genommen wer⸗ den können. Um Mi verſtändni ſe zu vermeiden, werden darum in den neueren Handelsverträgen meiſt nähere Ausführungen gegeben; in dem jetzigen Vertrag mußten insbeſondere beſtimmte Vorbehalte gemacht werden mit Rückſicht auf die Zollbündni ſe, die zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn vorbereitet werden. Ein dem Hauptvertrag beigegebener Zukatzvertrag gibt einige Ergänzungen, aus denen folgendes hervor⸗ zuheben iſt: Die im Kriege vernichteten Zivilrechte der Privatperſonen werden wie derhergeſtelltt. Für die Staats⸗ ſchulden iſt der vö 7 5 5 ir Geltung etommen, daß die Ukraine für die ſpeziell für dieſes and eingegangenen oder in ihm hypothekariſch feſtge⸗ legten Staatsſchulden völlig, für die übrigen ruſſiſchen Staatsſchulden nach entſprechendem Verhält niſſe haften ſoll, welches Verhältnis noch näher aus⸗ zumeſſen iſt. Der Austauſch von Kriegsgefangenen iſt wenigſtens inſoweit in die Bahn geleitet, als zunächſt die Dienſtuntauglichen ausgewechſelt werden ſollen, die Auswechſelung der übrigen wird nach den Beſtim⸗ mungen einer zu bildenden Kommiſſion ſtattfinden. Von den Schiffen gilt der Grundſatz, daß, ſoweit ein beſchlag⸗ nahmtes Schiff dem feindlichen Staat bereits durch das Feind a; ir Priſengericht zugeſprochen iſt, die Sache ihr Bewenden behält, während ſonſt die Schiffe zurückgegeben werden oder Erſatz zu leiſten iſt. Weihbiſchof Dr. Sproll über die Aufgaben N dem Kriege. Am Sonntag nachmittag ſprach Weihbiſchof Dr. Sproll in einer Verſammlung des Volksvereins für das kath. Deutſchland in Stuttgart über die alten und neuen Aufgaben nach dem Kriege. Der Weihbiſchof dehandelte zunächſt das ſehr volkstümlich gewordene Schlagwort der Neuorientierung auf politiſchem und reli⸗ An allen Grundlagen werde gerüttelt, ils ob unſere ſeitherige Ordnung ihre Tragkraft ver⸗ oren hätte. Als durchaus haltlos und unbegründet müſſe nie Behauptung zurückgewieſen werden, daß das Chriſten⸗ um, weil es den Krieg nicht zu verhindern vermocht, zankrott gemacht und daß die katholiſche Kirche ſich iberlebt habe. Die, die den Krieg begonnen, haben ihn ticht aus religiöſen Gründen angefangen und ſich in hrer ganzen Politik überhaupt niemals von Religion eiten laſſen, denn an dem Krieg ſei ſchuld der echt mo⸗ herne chriſtentumfeindliche Weltgeiſt. Die katholiſche Kirche abe ſich ſtets den Bedürfniſſen und Fortſchritten der zeit angepaßt, von ihrem Kern und Weſen ſei ſie aber liemals abgewichen. Eine der erſten Aufgaben nach dem nach kriege werde es ſein, dem Sonntag und der Sonn⸗ agsheiligung wieder zu ihrem Recht zu verhelfen und ie Familie als die Grundlage der Geſellſchaft und es Staates zu ſchützen und zu ſtützen, ferner den Alko⸗ ſolmißbrauch und die Unzucht zu bekämpfen und den imſichgreifenden Geſchlecht krankheiten zu begegnen, der Lohnungsnot entgegenzuwirken und überhaupt dem Be⸗ ölkerungsproblem die vollſte Aufmerkſamkeit zuzuwen⸗ en. Auf letzterem Gebiete erwachſe namentlich auch ie Aufgabe, aus dem Elend des Zweikinderſoſtems her⸗ uszukommen. Die Religion ſei nicht das Allheilmittel egen alle ſozialen Schäden, aber ſie binde das Gewiſſen eſter, als alle ſtaatlichen ſetze es vermögen. 5 1. 15 67 Der Welt lriexg. WTB. Großes Hauptg artier, 19. Febr.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgrunne Krounyninz Rupprecht: Nächtliche Vorſtöße des Feindes am Houthoul⸗ ſterwald wurden abzewieſen. 5 Oeſtlich von Ypern und beiderſeits der Scarpe am Abend geſteigerter Feuerkampf. 125 Zruppe deutſcher Kronprinz: Am Oiſe⸗Aisne⸗Kanal führten Infanterieab⸗ teilungen erfolgreiche Erkundungen durch. Südlich von Tahnre ſtießen badiſche und thü⸗ ringiſche Kompagnien geben die am 13. F bruar in Fein⸗ des hand gebliebenen Gräben vor und brachten 125 Ge⸗ fangene zurück. Der Geländegewinn wurde vor ſtarken feindlichen Gegenangriſſen wieder aufgegeben. ad 2225 5 Im Luftkampf wurden geſtern 7 feindliche Flug⸗ 5 zeuge abgeſchoſſen. Oberleutnant Loerzer errang ſeinen 21., Leut⸗ nant Udet und Leutnant Kroll errangen ihren 20. Luftſieg. f Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Deutſche Truppen ſind geſtern abend in Dünaburg eingerückt. Sie fanden nur wenig Widerſtand. Der Feind 0 6 1 0 war arößtenteils geflüchtet. Die vorbereitete Sprengung men zur Folge gehabt. Lloyd George hat ſich in den unter franzöſiſche Führung wollen ſie nichts wiſſen unertionesgreets. den etunpa ige Petttzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Mfg. le, Be öfterer Aufnahme Nabe serprechanſchluß Mr. 16. der Ditnabrücken iſt ihm nicht gelungen. Beiderſeits von Luck ſind unſere Diviſionen im Vor⸗ marſch. Luck wurde kampflos beſetzt. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalauartiermeiſter: Ludendorff. Sprungbereit ſtehen die feindlichen Fronten einander gegenüber. Wer wird den erſten Anlauf nehmen, und wox ſo fragt ſich alle Welt. Im gegneriſchen Lager hat die Vorbereitung der neuen Offenſive tiefgreifende Maßnah⸗ 5 Kopf geſetzt, daß der Schwerpunkt des Kriegs nach Aſien verlegt werde. Das„Recht auf Arabien, Paläſtina und Meſopotamien“ beſtimmt ſeine Politik. In Flandern, meint er, iſt mit einer Offenſive nichts zu machen, es ſei denn, daß die Franzoſen und— Amerikaner ſich ins Zeug legen. Aber England ſoll ſich nicht in ausſichtsloſen Sumpfkämpfen verbluten, ihm winkt unter der ſubtropi⸗ ſchen Sonne Vorderaſiens der Preis, um deſſen willen Großbritannien den Krieg geſchaffen hat. So hält Lloyd George es für das beſte, wenn England ſein ſtrategiſches Schwergewicht nach dem Irak und Jaffa verlegt; die Lei⸗ tung im Weſten kann mittlerweile ruhig einem Franzoſen überlaſſen werden, das wird der Eitelkeit des Verbündeten ſchmeicheln und ihn umſo geneigter machen, bei der Sache zu bleiben. Die engliſchen Heerführer von Beruf ſind damit nicht einig. Sie beharren darauf, daß die Ent⸗ ſcheidung in Flandern durch engliſche Macht und unter iſchem Befehl fallen müſſe. Von einer Unterordnung loyd George hat aber den rebellierenden Generalſtabs⸗ hef Robertſon niedergezwungen. Der General iſt von einem Amt zurückgetreten und durch General Wilſon erſetzt worden. Mit unerhörter Kühnheit hat Llogd Heorge den Angriffen im Unterhaus getrotzt und es auf ſie letzte Kraftprobe ankommen laſſen. Demnächſt will r, ſo verſicherte er, dem Unterhaus die Gründe für ſein Vorgehen darlegen. Schon öftere iſt es Lloyd George jeglückt, das Schiff ſeiner Politik, wenn es unrettbar nüfgelaufen ſchien, wieder flott zu bringen. Es ſollte inen nicht wundern, wenn es auch diesmal dem Fuchs gelänge, einen neuen Ausgang aus dem ſcheinbar ver⸗ ſchütteten Bau zu graben. Die Entſcheidung dürfte aucßk für die Entwicklung der Dinge an der Weſtfront von einſchneidender Bedeutung ſein. Der amerianiſche Sonderberichterſtatter bei den Hee⸗ ren in Frankreich, Henry Wood, telegraphierte den „erſten Angriff“ des amerikaniſchen Heeres am 12. Fe, bruar. Erwartungsvoll beginnt man zu leſen. Wo ſollenn die amerikaniſchen Sturmkolonnen in die deutſchen Li⸗ nien eingebrochen ſein? Nichts dergleichen! Die„Offen⸗ ſivaktion“ beſtand nach dem Bericht Wood's darin, daß franzöſiſche Truppen den Sturm ausführten, während einige amerikaniſche Batterien ſich bei der Vorbe⸗ reitung und Durchführung beteiligten. 5 Nach einer Melbourner Meldung betragen die Ver⸗ luſte des außraliſchen Heeres im ganzen 229000 Mann Davon ſind 115 000 verwundet, 43 000 tot, 67 000 kran und 4000 gefangen oder vermißt. i Der Krieg zur See. Berlin, 18. Febr.(Amtlich.) Im weſtlichen Mit⸗ telmeer wurden 4 Dampfer und 2 Segler mit rund 29 000 BRT. vernichtet, darunter der engliſche Truppen ⸗ ransportdampfer„Minnetonka“(12 528 BRT.). Das franzöſiſche Hoſpitalſchiff Aſie, 8560 BRD., iſt nach dem„Maasbode“ aus unbekannter Urſache in Brand geraten und gilt als verloren. e Kopenhagen, 18. Febr. Die„Berlingske Tidende“? neldet aus CEkriſtianig: Das deutſche Generalkonſulaß hat die Mitteilung bekommen, daß von jetzt ab von zeutſcher Seite Geleitſch ine den Schiffen verabſolgt wer⸗ zen, die mit Ladungen von neutralen Häfen unterwegs ind. Dieſe Geleitſcheine werden von den deutſchen Kriegs⸗ chiffen reſpektiert werden. N Die Ereigniſſe im Weſten. London, 17. Febr.(Amtlich. Reuter.) Etwa 6 feindliche Flug'euge näherten ſich geſtern abend 9.45 Uhr der 5 mündung und führten einen Angriff gegen London aus. Alle Flugzeuge wurden zurückgetrieben, bis auf eines, das dem lußtauf entlang in die Stadt eindrang und im ſüdweſtlichen Zeziek eine einzige Bombe abwarf. Dieſe Bombe zerſtörte in Haus das einen inraliden Offizier, ſeine Frau und wei Kinder bigrub. Mehrere andere Bomben wurden von em Angreifer auf ſeinem Heimweg in den öſtlichen Außen⸗ ezitken ab eworfen doch wurden weder ernſte Verkuſte, noch Schäden gemeldet. Ein Angriff wurde um 10.45 Uhr gege do er unkerronrm der abgewieſen wurde. Einige Bombe zurden auf freies Feld abgeworfen. Einige unſerer Flieger er wickelten den Feind in Kämpfe. Einer unſerer Flieger halte inen Kampf über der Küfte von Kent und kurz darauf ſah ian vom Strande aus wie ein großes feindliches us n die See ſtürzte. Berichte über Verluſte und Schäden, ſin 6 loch nicht eingelaufen, do h ſind ſie augenſcheinlich leicht. . 1 4 5 Der Krieg mit Italien. WTB. Rom, 18. Febr. Amtlicher Bericht von geſtern Lebhafte Artillerieküämpfe weſtlich des Gardaſees, öſtlidh der Brenta und an der mittleren Piave. Unſere Bat terien faßten ihr Feuer wirkſam gegen feindliche Truppe ene die ſich öſtlich des Frenzelatales und auf den Abhängen des Col Beretta in Bewegung fanden. Die eng⸗ liſche ſchwere Artlilerie führte mit glänzenden Ergebniſſen Ge gerwirkungsſchüſſe gegenüber dem Montello aus. Im Lagarina⸗ tal und öſtlich Canove(Aſiago) wurden feindliche Erkunden durch unſer Gewehrfeuer abgewieſen. r Neues vom Tage. Kaiſerbeſuch in München. Berlin, 18. Febr. Der Kaiſer wird ſich morgen nach München begeben, um dem bayeriſchen Königspaan ſeine Glückwünſche zur goldenen Hochzeit auszuſprechen Keine falſchen Schlüſſe. 9 Budapeſt, 18. Febr. Nach WTB. beſprechen die magyariſchen Blätter die Beſchlüſſe des deutſchen Großen Hauptquartiers bezüglich eines Einſchreitens gegen Ruß⸗ land. Oeſterreich⸗Ungarn werde ſich daran nicht betei⸗ ligen, ebenſowenig wie an der Offenſive im Weſten, aber man dürfe daraus keine falſchen Schlüſſe ziehen, als ol das Verhältnis d beiden Verbündeten gelockert ſei. Der Zwieſpalt in England. Berlin, 18. Febr. Zum Rücktritt Robertſons vom Poſten des engliſchen Generalſtabschefs ſchreibt die„Poſt“, r beleuchte ſcharf den Zwieſpalt, der zur Zeit das eng⸗ liſche öffentliche Leben beherrſche.— Die„Voſſiſche Ztg.“ fragt: Setzt Lloyd George auf die letzte Karte oder ſt ſeine Stellung doch nicht ſo erſchüttert, wie es nach zen übereinſtimmenden Meldungen der letzten Tage den Anſchein hatte? Der jetzt abgeſetzte Generalſtabschef hat ich u. a. gegen die flandriſche Strategie Lloyd Georges zeftig gewehrt. Lloyd George braucht ſeine Soldaten für lie militäriſche Durchſetzung ſeiner aſiatiſchen Er⸗ berungspolitik. 5 Northeliffe Hetzdirektor. 8 London, 18. Febr. Viscount Northeliffe ha as ihm von Lloyd George angebotene Amt eines„Direk⸗ ors der Propaganda in feindlichen Ländern“ angenom⸗ nen.(Schon vor einigen Wochen war Notheliffe die Auf⸗ jabe zugedacht geweſen, die wohlorganiſierte Wühlarbeit in ſen„feindlichen Ländern“ zu leiten, die im weſentlichen arin beſteht, das Bündnis zwiſchen Deutſchland und Deſterreich⸗Ungarn und den übrigen Verbündeten zu ſpren⸗ jen, in dieſen Ländern Unzufriedenheit, Streiks und Auf⸗ uhr zu erregen, Spionage zu treiben, gelegentlich Fabri⸗ en und Vorratsſpeicher anzuzünden und ähnliche Helden⸗ aten auszuführen. Daß Northeliffe ſich auf Grund lang⸗ ſewohnter Tätigkeit— er hat ſeit Jahren in ſeinen Lon⸗ ſoner und Pariſer Blättern auf den Krieg gegen Deutſch⸗ and hingearbeitet— ganz hervorragend für dieſen Poſten inet, iſt nicht zu beſtreiten. D. Schr.) Richtigſtellung. WTB. München, 18. Febr Das„Korreſponden blatt der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften Deutſch lands behauptet, Miniſter von Dandl habe die Vertre⸗ ter der Streikenden empfangen und mit ihnen verhan. delt. Dieſe Meldung entſpricht nicht den Tatſachen. Rich tig iſt nur, daß Miniſter von Dandl am 15. Febr. in Beiſein des Miniſters des Innern und des Kriegs. miniſters die Abgg. Auer und Schmitt mit den ge wählten Vertretern der Arbeite rausſchüſſe von den Münchner Rüſtungsbetrieben empfangen hat Fleiſchrationierung in England. N London, 18. Febr.(Reuter.) Die Rationierung des Fleiſches wird in London vom 25. Febr., im übriger England vom 25. März ab durchgeführt werden. 1 Die Revolutionsſteuern. Stockholm, 18. Febr.(Pet. Tel.⸗Ag.) Gemäß den Steuervorſchlägen werden die Pferdebe⸗ ſitzer vom dritten Pferd an 100 Rubel(200 Mark Steuer für das Stück bezahlen. Diejenigen, welche in Jahre 1917 mehr als 25 Deßjätinen(1 Deßjätine 109 ½ Ar) landwirtſchaftliche Fläche beſaßen, zahlen 10. Rubel von 6 Deßjätinen ab. Die Beſitzer von Aktien, Zinspapieren und Obligationen, die mehr als 1000 Rubel betragen, zahlen 20 Prozent des Geſamtbetrags und von 100 000 Rubel ab 40 Prozent. 25 Prozent der Steuern auf Pferde und Grundſtücke werden zu Gunſten der Grundbeſitzerausſchüſſe und Soojets abgeſchrieben. Die Erhebung der Steuern findet zwiſchen 1. Februar und dem 15. März ſtatt. Steuerrückſtändige bezahlen das Dop⸗ pelte. Ein Ergänzungsentwurf erhebt ferner auf Rind⸗ dieh 50 Rubel vom vierten Stück ab, auf Schafe 10 Rubel vom fünften Stück ab und auf Schweine 20 Rube dom dritten Stück ab.(Was die Bolſchewiki nicht durch „Beſchlagnahmungen“ vernichten konnten, das ſuchen ſie durch Erdroſſelungsſteuer zu erreichen. Die früheren ruſ⸗ ſiſchen Staatsanleihen haben ſie für ungültig erklärt, ſie ſelbſt aber geben jetzt eine„Revolutionsanleihe“ von verſchiedenen Milliarden heraus. Nimmt man die fabrik⸗ mäßige Herſtellung des Papiergeldes mit ſeinem Zwangs⸗ kurs hinzu, ſo wird erſichtlich, wie die Petersburger Re⸗ zierung planmäßig daran arbeitet, das ruſſiſche Volk virtſchaftlich zugrunde zu richten. Die franzöſiſche Revo⸗ kution mit ihrer Aſſignatenwirtſchaft war dagegen ein inderſpiel. D. Schr) f Die Ereigniſſe im Oſten. Die Verhandlungen mit Rumänien. Berlin, 18. Febr. Die Verhandlungen mit Ru⸗ nänien über einen Friedensſchluß haben noch nicht zegonnen. Es iſt wahrſcheinlich, daß ſie am 22. Fe⸗ zruar beginnen werden. Alsdann wird Staatsſekretär zon Kühlmann ſich nach Focſani begeben, um die Ver⸗ zandlungen zu leiten. Livland wartet auf die deutſche Hilfe. Riga, 18. Febr. Die ganze Gegend zwiſchen bei⸗ den Seiten der Bahn Reval— Narva(Eſthland) iſt in zen Händen der Roten Garde und der Maximaliſten. Die Güter ſind ſämtlich beſchlagnahmt und werden von zer Roten Garde„verwaltet“. Demnächſt ſollen auch die Bälernhöfe eingezogen werden. Die Häuſer in den Städten und die Bankguthaben ſind gleichfalls als„Na⸗ tionalvermögen“ erklärt worden. Die beſſergeſtellten Let⸗ ten, insbeſondere die Bauern, warten mit Sehn⸗ ſucht auf den Einzug der Deutſchen, zum voll⸗ ſtändigen Anſchluß Eſthlands und Livblands an Deutſch⸗ land. Die Mehrzahl der lettiſchen und eſthniſchen Sol⸗ daten wird im Falle eines Vormarſches der Deutſchen die Waffen abgeben und im Lande bleiben. Die über⸗ wiegende Zahl der Eſthen iſt deutſchfreund⸗ lich geſinnt: ſowohl in Eſthland wie in Livland werden eifrig Unterſchriſten für einen Anſchluß an Deutſchland geſammelt⸗ Viele eſthniſche Bauern haben ſich geweigert, die ihnen zugeteilten Güter zu über⸗ nehmen, auf denen ſie bisher Angeſtellte der Gutsherren geweſen ſind. Berlin, 18. Febr. Zum Ablauf des Waffenſtill⸗ ſtands im Oſten ſagt der„Berliner Lokalanzeiger“: Deutſchland ſteht vor der Ausführung bedeutſamer Ent⸗ ſchlüſſe, die bei den Beratungen im Großen Hauptquar⸗ tier formuliert wurden. Wir find vor aller Welt zu dem Schritt gezwungen worden, von dem im Oſten die näch⸗ ſten Wochen ausgefüllt ſein werden, ohne daß nach dem — w—vx— derung unſerer Dispoſiti⸗ Das Ziel unſerer diplo⸗ ſt⸗Litowsk war der Frie⸗ Ziel iſt nicht erreicht zu verzeichnen: der Weſten nur die geringſte onen Platz zu greifen bra matiſchen Verhandlungen in den mit ganz Rußland. worden. Dagegen iſt ein T. z Frieden mit der Ukraine. Es handelt ſich darum, dieſen Frieden zu ſchirmen. Außerdem ſind aus Kurland, Liv⸗ land und Eſthland Hilferufe zu uns gedrungen, die wir nicht unerhört laſſen können. 29 Nen ine 8 Die Wirten in Rußland Die Greuel der Riga, 16. Febr. Immer bedrohlicher lauten die Nachrichten über die Ang die die Rote Garde in Livland eingeführt hat und die, ſo ſcheint es, auf die gewaltſame Ausrottung aller deutſchen Ele⸗ mente in dieſem Lande abzielt. Die Rote Garde iſt ein Schreckensherrſchaft. Sie beſteht aus 17 bis 20jäh⸗ rigen Burſchen, zum größten Teil den dunkelſten Ele⸗ e e Noten Garde. menten. Sie haben ſich der Gemeindehäuſer in faſt allen Ortſchaften bemächtigt und machen von dort aus die ganze Gegend under. Sie gehen von Haus zu Haus und fragen nach Brot und Eſſen. Wer ſich wiederſetzt, wird ſofort erſchoſſen. Im Dienſte der Roten Garde ſtehen viele Spione, die auskundſchaften, in welchem Ge⸗ höft ein guter Fang zu tun iſt. In der letzten Zeit find in Livland etwa 40 Hofbeſitzer verhaftet und nach Petersburg zur buArteilung gebracht worden unter dem Voorwand, ſie ſeien im Jahre 1905 gegen die Revolution eweſen. In den Kirchen finden Tanzvergnügen der toten Garde ſtatt. Die Einwohner ſind unbewaffnet und nicht organiſiert. Widerſtand iſt daher unmöglich. Mit Ausnahme der Revolutionäre erwarten in Livland Ale mit Sehnſucht das Eingreifen bewaffneter Macht, im von dieſer entſetzlichen Plage befreit zu werden. Eine — Baden. () Karlsruhe, 18. Febr. Der bad. Baubund hat ſich bekanntlich die Beſchaffung von Kleinwohnungsmö⸗ beln zu ſeiner wichtigſten Aufgabe gemacht. Er wird zu⸗ nächſt eine Anzahl von Wohnungseinrichtungen durch Handwerker und Induſtrielle probeweis anfertigen laſſen, um genaue Unterlagen für die endgültige Preisberech⸗ nung zu erhalten und gleichzeitig mit den Städten dar⸗ über verhandeln, in welcher Weiſe die Beſchaffung von weiteren Kleinwohnungseinrichtungen und womöglich die Bewirtſchaftung von alten Möbeln vom Baubund im Zuſammenarbeiten mit der jeweiligen Stadtgemeinde übernommen werden ſoll. In verſchiedenen Orten wird der Baubund im Zuſammengehen mit den Stadtverwal⸗ tungen und Handwerkern eine Ausſtellung eröffnen. Mannheim, 18. Febr. Die Einkaufsgenoſſenſchaft ſüdweſtdeutſcher Städte G. m. b. H. in Mannheim hat in ihrem 2. Geſchäftsbericht einen Umſatz von 70 Mil⸗ lionen Mark gegenüber 28 Millionen Mark im Jahr zuvor zu verzeichnen. Es wurden u. a. vermittelt 1,3 lionen Zentner Kartoffeln, über 11000 Zentner Mar⸗ garine, über 12 000 Kiſten Auslandseier, für 1,8 Mil⸗ ionen Mark kondenſierte Milch, für faſt 4½ Millionen Mark Marmelade, Sirup und Kunſthonig, für über 8 Millionen Mark Käſe. Weiter wurden vermittelt über 23 000 Tonnen Heringe, 39 600 Zentner Weizengrieß, 72 000 Zentner Graupen und 58 000 Zentner Hafer⸗ fabrikate. N () Mannheim, 18. Febr. In ſelbſtmörderiſcher Abſicht ließ ſich eine in den zwanziger Jahren ſtehende Frau, deren Mann im Felde ſteht, von einem Schnellzug überfahren und wurde ſofort getötet.— Ein 15jähriger Technikerlehrling machte ſeinem Leben in der elterlichen Wohnung durch Erſchießen ein Ende.— In dem Gerichts⸗ verfahren gegen den Kaufmann Fritz Müller, der wegen Kettenhandels feſtgenommen wurde, iſt eine weitere Ver⸗ haftung erfolgt und zwar handelt es ſich laut„Südd. Tabakszeitung“, um den Kaufmann R. Adler in Heidel⸗ berg, früher in Schwetzingen, der einer der größten Abnehmer Müllers war. () Mannheim, 18. Febr. In einer Ludwigs ⸗ hafener Fabrik fand man ein Lager von 14 Zentner Rohzucker, den dort ein Kaufmann aufgeſtapelt hatte. Er hatte den Zucker von einem Bahnbedienſteten namens Hahn erworben, der, da er ſich über die Herkunft des Zuckers nicht ausweiſen konnte, verhaftet wurde. Gerichtsſaal. „) Ellwangen, 18. Febr.(Die böſe Sieben) Vor dem Schwurgericht ſtand der Kronenwirt Michael Häcker von Guſſenſtadt, O A. Heidenheim, wegen Mords. Der Angeklagte hatte aus einer erſten Ehe mit der Kronenwirtswitwe Staudenmaier in Guſſenſtadt einen an⸗ getretenen Sohn und drei eigene Kinder. Die um 7 Jahre ältere Frau ſtarb im Mai 1913. Durch einen ge⸗ werbsmäßigen Heiratsvermittler kam er zu einer zweiten Frau, der um 17 Jahre jüngeren Auguſte Alma geb. Hungersnot ſteht vor der Türe, da die Rote Garde und hre Anſtifter ſich aller Lebensmittel bemächtigen. Die Strohdächer werden teilweiſe ſchon abgedeckt, um für das Vieh Nahrung zu ſchaffen. 3 Petersburg, 18. Febr. Eine Offizierverſchwörung vurde aufgedeckt, die den Zweckck hatte, ſich Lenins zu demächtigen und als Geiſel zu behalten.(Was ſich Lenin alles einbildet!) a Pet. Tel.) Ag. Die bolſchewiſtiſche Regierung hat an Bankdepots„beſchlagnahmt“: In der Ruſſiſch⸗Aſiatiſchen Bank etwa 10 Pud, in der Bank von Sibirien 50Pud, m der Indiſchen und der Induſtriebank zu Moskau je 10 Pud, in der Internationalen Bank 8 Pud Gold. 1 Pud= 16,38 Kg.) Vermiſchtes. Abgeſtürzt. Aus Budapeſt meldet der„Berliner Lokal⸗ izeiger“: Am Freitag Nachmiltag ſtiegen die beiden Flieger⸗ öfftziere Hauptmann Schindler und Leutnant Baron Iwan irban mit einem Flugapparat auf. Kaum hatte ſich das Flugzeug erhoben, als ſich die Maſchine in den Drähten iner elektriſchen Leitung re wickelte und niederſtürzte. Haupt⸗ nann Schindler erlitt einen Schädelbruch und ſtarb nach inigen Stunden. Leutnant Baron Urban wurde ſchwer verletzt. 50 Kinder verbrannt. In einem Kloſter der Grauen Schweſtern iß Mantreal(Kanada) brach Feuer aus, wobei 0 Kinder, die im vierten Stockwerk ſchliefen, ums Leben tamen. Der gregorian ſie Kalender iſt nach einer neuen Verfügung n Rußland eingeführt worden. Oer ſog. julianiſche Ka⸗ ender, von dem Römer Cajus Julius Cüſar 46 v. Chr. ngeführt und vom Konzil von Nicäa 325 n. Chr. berichtigt, timmte mit der tatſächlichen Umlaufszeit der Erde um die Sonne ſo wenig, daß am Ende des Mittelalters bereits ein interſchied von 13 Tagen ſeit Julius Cäſar und von 10 Tagen eit) dem Konzil beſtand. Papſt Gregor XIII. ließ deshalb 582 durch eine Kommiſſion der auch der Bamberger Mathe⸗ notiker Clavins ang⸗hörte, eine Berichtigung des Kalenders zornehmen; die 10 Tage wurden in der Weiſe nachgeholt. aß man auf den 4. Otktober 1582 ſogleich den 15. folgen teß, außerdem wurde beſtimmt, daß um ſolche Berechnungs⸗ mterſchiede künftig zu vermeiden, zwar jedes Jahr, deſſen zahl durch 4 teilbar iſt. ein Schaltjahr von 366 Tagen ſein olle daß aber von den Schlußjahren der Jahrhunderte, wie 600, 1700 uſw. nur die mit 400 teicbaren Zahlen Schalt⸗ Jahre ſein ſollten alſo 1600, 2000, 200 uſw. Die griechiſch⸗ irthodore Kirche nahm die Kalend'ränderung nicht an und o blieb die Kalenderrechnung Rußlands Griechenlands, der rthodoren Slaven und einiger mohammedaniſcher Wüſten⸗ zamme zurlick. Der Unterſchied vergrößerte ſich im Lauf der zahrhunderte ſo daß der orthodore Kalender oder der Falender alten Stils heute unſerem Kalender um 13 Tage lachhinkt. Statt des 19. Februar ſchreiben alſo die Ruſſen ſw. den 6. Die neue Verfügung vaßt nun aber die rück⸗ ändige Zeitberechnung dem ſonſt in Europa und in den jeiſten Kulturſtͤaten einge ührten gregorianiſchen Kalender an. t wieder am Himmel. Er if indeſſen nur mit einem Fernrohr zu erkennen. Es if ein alter Bekannter, der Komet Eucke. Es ſind in die ſem Jahre gerade 100 Jahre her, daß er von der Mar ſeiller Sternwarte aufgefunden wurde, nachdem ihn vor⸗ her der deutſche Aſtronom Joh. Franz Encke in Ham: burg errechnet, ihn als idenkiſch mit den Kometen vor 1786, 1795 und 1805 erkennt und ſeine Umlaufzei guf 3 Jahre 115 Tage berechnet hatte. Richtersmaier aus Hamburg, die in ihrer Jugend öffent⸗ liche Dirne geweſen war, dann einen Hoteldirektor gehei⸗ ratet hatte, der auffallend raſch ſtarb, und die in zweiter Ehe einen Kaufmann G. Iſrael zum Mann hatte. Iſrael übernahm ein Kaffeehaus in Kirchheim u. T., nahm ſich aber bald darauf ſelbſt das Leben. Dieſes Prachtwei war nun beſtimmt, den Kronenwirt Häcker zu beglük⸗ ken, nachdem ſie einige Tage zuvor ein Verhältnis mit einem Krankenkaſſenbeamten in Stuttgart gelöſt hatte. Im Februar 1915 fand die Hochzeit ſtatt aum war das Weib im Hauſe, als ſie auch ſchon ein Gewaltregiment führte. Die Kinder ihres Mannes trieb ſie aus dem Hauſe und Häcker, der außer ſeinen Liegenſchaften ein Barvermögen von 35 000 Mk. beſaß, mußte ihr letzteres teſtamentariſch vermachen. Der Notar lehnte aber die Ausfertigung des Teſtaments ab und auch der Schultheiß redete dem Häcker zu. Die Frau wußte ihn aber doch zu bewegen, daß er auf ſeine Güter eine Hypothek von 20000 Mk. zu ihren Gunſten auf⸗ nahm. Dabei führte ſie einen nicht einwandfreien Le⸗ benswandel, wurde auch einigema“e bei Obſtdiebſtäh en ertappt. Dem Häcker ſchlug das Gewiſſen wegen des Unrechts an ſeinen Kindern und ſchließlich kam er auf den Gedanken, ſich des Weibes zu entledigen. Am 3. Oktober früh morgens 3 Uhr erſchlug er das Weib mit einer Axt. Darnach weckte er einen Sohn, der vom Militär auf Urlaub zu Hauſe war, und beide ſchafften den Leichnam in einen fremden Garten, um den An⸗ ſchein zu erwecken, als ſei die Frau wieder beim Obſt⸗ diebſtahl betroffen und dabei erſchlagen worden.(Die Verhandlung geht weiter.) Do kales. — Wieder Streikflugblätter. Der Deutſche Me⸗ kallarbeiterverband macht darauf aufmerkſam, daß wieder Flugblätter, die zum Streik aufreizen, in verſchiedenen Betrieben Berlins— und wohl auch anderwärts— von Hand zu Hand gegeben werden. Der Verband warnt da⸗ vor, ſich von dieſen Fluaſchriften beeinfluſſen zu laſſen oder ſich an ihrer Verbreitung zu beteiligen. — Sonnenflecken. Mit geſchwärzter Schutzbrille kann derzeit ein gutes Auge oberhalb des Mittelpunktes der Sonnenſcheibe vier große Sonnenflecken entdecken. Mittels eines Feldſtechers oder Fernrohrs wird man links davon noch einer Gruppe kleinerer Flecken ge⸗ wahr. Es iſt aber dringend davor zu warnen, ore ſtarke Abblendung des Glaſes in die Sonne zu ſehen; völlige Erblindung könnte die Folge ſein. — Verbot der Weiterverarbeitung von Obſt⸗ wein. Nach einer Bekanntmachung der Reichsſtelle für Femüſe und Obſt wird die gewerbsmäßige Weiterver⸗ arbeitung von Obſtwein(auch Rhabarberwein) zu Ge⸗ tränken irgendwelcher Art einſchließlich der Miſchung aus verſchiedenen Fruchtarten gekelterter Obſtweine, jedoch mit Ausnahme reiner Miſchungen von Apfel⸗ und Birnen: wein, verboten. Ausnahmen bedürfen der Zulaſſung durch die Geſchäftsabteilung der Reichsſtelle. Weitere Beſtim⸗ mungen betreffen die bei Erzeugern oder Großhändlern lagernden Beſtände fertiger und halbfertiger Erzeugniſſe aus bereits weiterverbreiteten Obſtweinen, die Feilhal⸗ tung der Getränke im Kleinhandel und die mit jedem 95 * 1 kar E A. 8 Vene men aus j Wauf 1 2 g Watz verbundene Verpfuchtung zum Auſſchluß nder ryre Zuſammenſetzung. Zweck der Bekanntmachung iſt die Be⸗ ümpfung des weit verbreiteten Mißſtandes, daß unter Verwendung von Obſtwein hergeſtellte Getränke von zwei⸗ elhafter Beſchaffenheit zu Preiſen, die ſich der Prüfung mtziehen, in den Handel gebracht werden. a Vewir ſchadtung kon roi rter Gurken. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt hat den Abſatz von 'onſervierten Gurken aller Art mit Ausnahme der für ie Reichsſtelle oder für die Kriegsgeſellſchaft für Sauer⸗ raut eingelegten Gurken ausländi cher Herkunft freige⸗ zeben, da Verteilungen dieſer Nahrungsmittel für das aufende Wirtſchaftsjahr nicht vorgejehen ſind. Die feſt⸗ jeſetzten Richtpreiſe für ſaure und Salzgurken bleiben un⸗ derührt. Zugleich ſind alle Perſonen, deren Jahreserzeu⸗ zung an kon der“ Gurken mehr als 10 Dopyelsentner trägt, zur Anmeldung ihrer Betriebe bis ſpäteſten zum 28. Februar 1918 aufgefordert worden. E Viehzählung. Nach der Bundesrats⸗Verord mung vom 30. Januar 1917, durch die die Vornahm karrteliährlicher Viehzählungen angeordnet iſt, hat be zanntlich am 1. März im ganzen Deutſchen Reich wie derum eine Viehzählung ſtattzufinden. Dieſe Zählung aſtreckt ſich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine Ziegen, Geflügel(Gänſe, Enten, Hühner), ſowie zufolg undesratsperordunna vom 8 Februar 1918 erstmal Kaninchen(Stallhafen). Bei den Schafen wird je 5 Unterſcheidung der Altersklaſſe unter 1 Jahr und erjenigen von 1 Jahr und darüber nach den zur Zucht und den zur Maſt beſtimmten Tieren verlangt. Während der Goldankaufswoche vom 17 bis 24 Februar werden von den Detailgeſchäften in Mannheim bei Wareneinkäufen für diejenigen Beträge, welche mit Gold⸗Geld bezahlt werden, 5 Prozent Rabatt ge⸗ währt. Die Kaufleute verpflichten ſich das eingegangen Gold⸗Geld ſofort der Reichsbank zuzuführen. Auszeichnung. Landſturmmann Adam Burkhard, Inbaber der Bad. Verdienſtmed. erhielt aus Tapferkeit d. Feinde das eiſ. Kreuz 2. Klaſſe. * Lerantworriich für dte Redaf tion , imm Feaguan. Liegenschaftsversteigerung. Landwirtg Wittwe dahier werden am ö Montag, den 25 d. Mis. vorm 10 r b dem Rathaus zu Seckenheim die nachſtehenden Grund⸗ cke oͤffentlich meiſtbietend zu Eigentum verſteigert: A. Gemarkung Seckenheim. et w 1. Aab. Rr. 899 Größ 12,04 ar im Niederfeld— im 33 oberen Falltor. „ 4041„ 8,34„ Oberfeld— auf die 3. 15 Heidelbergerſtraße. „ 1759„ 10,60„Niederfeld— Herren ⸗ 4 garten. „ 4694„ 11,74„ Oberfeld— bei der 5 i Taubenhütte. „„ 4788„ 1497„ Friedrichsfelder Eck. 60 1 B. Gemarkung Mannheim. Lab. Nr. 23864 Glöße 9,26 ar im Sand— in der 8 unteren Halle beim 7 l Apfelbaum. „ 28818„ 15,74„ im Sand— in der unteren Hall. Die B 1 kannt begeben nungen werden bei der Verſteigerung be⸗ Seckenheim, den 14. Februar 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. —ů—̃ pangel Klrgengor seenbelm:: onnerstag nach dem Gottesdienſt obe im Konfirmandenſaaol. WN E iſſſſſſſſe — ſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſ Auf Antrag der Eigentümerin Johann Bossert, 7 Die Bekämpfung der Reblaus betr. die Versen dung von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus einem Weinbaubezirk in irgend eine Gemeinde eines andern Weinbaugebiets unzuläſſig iſt. Dies gilt ſelbſt⸗ verſtändlich auch hinſichtlich eines etwaigen Bezugs von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus nicht badiſchen Gebieten oder für Verſendung ſolcher Blindhölzer und Reben nach denſelben. Das Großherzogtum Baden iſt in ſechs Weinbau⸗ bezirke eingeteilt. 5 Die einzelnen Bezirke umfaſſen folgende Gemeinden: Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Mann⸗ heim, Heidelberg, Karlsruhe. und Offenburg. und Lörrach. 1 9 N Weiter verweiſen wir zur genauen Beachtung auf bie Beſtimmungen des§ 8 der Verordnung vom 18. Oktoben 1905. Mannheim, den 11. Februar 1918. Gr. Hezirksamt. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 18. Februar 1918. Fürgermsiſteram: Volz. Wekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem Karl Varomäns Fonds betr. Geſuche um Unterſtützung aus dem Karl Barsmäus⸗ Mannheim, den 9. Februar 1918. Gr. Bezliksamt. gez. Dr. Pudel. Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt⸗ nis gebracht. Seckenheim, 18. Februar 1918. Bürgermeiſteramt Volz. a 3* 7 2 f Wekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem churpfälz. Waiſenfond in Mannheim für das Jahr 1918 betr. ſpäteſtens 15. März d. Js. hierher vorzulegen. Mannheim, den 9. Februar 1918. Gr. Bezirksamt. gez. Dr. Pudel. * Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 19. Febeuar 1918. Hürgermeigeremt: Vols. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, doß f Bekanntmachung. Bekanntmachunn. Freiwillige Grundſtücksverſteigerung betr. Auf Antrag der Erben der verſtorbenen sussanna geb. Rarl, Wuwe des Landwirts 6g. Albert Seitz in Seckenheim ſollen die nachſteh end beſchriebenen Grund⸗ ————ůů—— ů ů ſftücke teilungshalber durch das unterzeichnete Notariat am: Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Waldshut. Weinbaubezuk: die Gemeinden des Keiſes Konſtanz. ö 1 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß Fond ſpäteſtens bis 31. März d. Js. hierher vorzulegen 5 ſind. Später einlaufende Bewerbungen können keine Br'⸗ rückfichtigung finden. J f von den Komm iſſionen belaſſenen Getreidemengen zur Saat und Viehfütterung zu nieder bemeſſen worden iſt, wollen ſich morgen Donnerstag, den 21. d. mts. vormittags Die Geſuche um Unterſtützung aus dem churpfälz. Waiſenfond in Mannheim für das Jahr 1918 ſind bis 8 1 1 ö f 1 I fl nöbl. Sinner F 5 Turnen. 1. Lgb. Nr. 4828 Wald, Brunnenfeld 14a 44 qm Weinbanbezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Baden b 2. Lgb. Nr. 1 Weinbaubezirk: Die Gemeinden der Kreiſe Freiburg Scheuer, einſtöckiger Schopf mit Schweineſtällen Mollag. den 25. Fobruar vorn. 11 uber im Rathaus zu Seckenheim öffentlich verſteigert werden. 5 f f ö Beſchreibung. N 4 1 3 27 1 1. Weinbaubezirk: Die Gemeinden des Kreiſes Mosbach. ö A. Gemarkung Seckenheim. Schätzung. 500.— 2 22, Ortsetter an der Hauptſtraße Hofraite 4 a 81 qm Hausgarten 5 à 34 qm Sa. 10 a 15 qm Auf der Hofraite ſteht ein 1½ ſtöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller einſtöckige Etter. . eee 5 17000.— B. Gemarkung Mannheim. 1. Lgb. Nr. 19234 Wald, Sand Münchwälder in Rheinau 16a 56 qm N 1000.— 2. Lgb. Nr. 19540 Wieſe Riedwieſen 31 a 94 qm 2207.80 3. Lab. Nr. 23494 Wald, Sand, Münchwälder ö 17 a 43 qm 8 1000.— 4 Lgb. Nr. 19671 Wieſe, Riedwieſen 21 a 96 m 1 537.20 Der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Schätz⸗ ungswert geboten wird. Die übrigen Verſteigerungsbe⸗ Ladenburg und dem Bürgermeiſteramt Seckenheim ein⸗ geſehen werden. Auf Antrag und Koſten des Antragſtellers wird Abſchrift der Verſteigerungsbedingungen erteilt. Ladenburg, den 15. Februar 1918. Eroßh. Notariat. Sekanntmachung. Diejenigen Landwirte, welche glauben, daß die Ihnen dingungen können in der Kanzlei des Notartats 1 von s bis 12 Uhr auf dem Lebens mittelamt Zimmer 2 melden. Seckenheim, den 20. Februar 1918. Lebensmittelant. Katholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. Mittwoch Abend 8½ Abr m Splelerversammlung im Schweſternhaus. Jeden Donnerstag abends von 8— 1/10 Uhr iſt Der Präſes. ſapongdrionz sind zu haben bei Georg Zlmmermann. Hildastraße 68. zu vermieten. Hausotſtraße 87. 85 i 1 Herrin von Arholt. . oman von Levin Schücking. 1 5 a 8(Nachdruck verboten.) 1 E, reden wirklich, als wenn... Aber voraus⸗ went. Sie hätten Recht, woher ſollte die Gefahr kom⸗ Von ei 5 f 5 Fräule ner andern Neigung, die ſich in dem dagulein Marie ſo feſtſetzte und r ſo beherrſchen würde, ghe endlich nicht mehr darüber hinaus könnte und nen einen Korb gäbe!“ 5 Jon einer Neigun w i nen?“ ftr 17805 8 gung zu wem? Zu Ih nmz Nun— vielleicht! Halten Sie das N 0 Sie ſind ſehr ſkeptiſch, Herr von Mureck!“ ſuchen!“ it ſo ſkeptiſch, um eine Unmöglichkeit da zu W 0 „Tarin rden Sie denn eine ſuchen?“ ſich J daß Sie nicht ſehr eifrig zugreifen würden, 8 bnen die Hoffnung böte, daß die Erbin von Melber werden wollte? Ich würde ſehr dafür dumm bich. Ich hätte durchaus keine Luſt, mir aus Stent Wieltei ſolch eine weiße Roſe ins Knopfloch zu ſtebalten eihrbaftig, ich hatte keine Lust, mein Leben im ſch nicht chr er Trauerweide zuzubringen. Denn würde con letzt bald ſo etwas werden? Sie leidet und klagt ihre illi— das Leben, das ich führe, findet durch⸗ mich daung nicht— ſie hat eine ganz beſondere Kurz urch wehmütig anklagende Blicke zu lang⸗ ewig Weibliche gefällt mir beſſer, wenn hoheitsvoller Weise in die Erſcheinung n Sie das nicht?“ ch begreife Sie— recht gut, Herr Melber!“ Hage ebege ich Ihnen gern, nach meiner ſie ja ſelber. mit anſcheinender Unbefangenheit ſo weit fortzuſetzen, daß er, ohne zu ſehr aufzufallen, abbrechen, aufſtehen und ſich entfernen konnte. 5 an dieſem 2 0 Raban Mureck— hoffnungsloſer und hilfloſer. kommt, weil wir ſein Geſchöpf ſind. Ein ordentlicher Mann ſchlägt ſich aus eigener Kraft durch. Mein Talent iſt dazu groß genug. Und dann, wiſſen Sie, bildhauert ie hat eine ganz reſpektable Anlage für die Kunſt— wirklich höchſt achtbar. Mit einigem größeren Fleiße wird ſie über das Dilettantentum ſehr bald hinaus⸗ gewachſen ſein— entſchieden hinaus! Tas kann mir aber nicht paſſen, auch das nicht. Ich will nicht, daß mir die Leute einmal— die Leute ſind boshaft— nach⸗ ſagen: der Melber läßt ſich das Beſte von ſeiner Frau modellieren! Ich danke für eine ſolche Kunſtgenoſſin als Frau!“ 5 i Wolfgang Melber trat von ſeiner Arbeit zurück und warf einen halb triumphierenden, halb forſchenden Blick auf Raban. Wollte er in deſſen Miene die Bewunderung ſeiner idealen Denkungsart leſen? Raban tat ihm nicht den Gefallen, dieſe zu zeigen. Was er gehört hatte bewegte ihn hinreichend in anderer Weiſe. Wolfgang Melbers Herzensergießung war ihm eine niederſchmetternde Enthüllung geweſen. Er wußte jetzt ja alles ſich zu deuten: Mariens Weſen, ihr Betragen dieſem Menſchen gegenüber, und ihr grauſames Wort: ich darf Sie nicht anhören. Sie durfte nicht, weil ſie eine andere Neigung hatte, der ſie treu zu bleiben ſich gelobt. Marie Tholenſtein liebte dieſen Vetter Wolfgang Melber. Es war eine traurige Entdeckung, die nun Rabans Hoff nungsſtern endgültig, für immer und ewig auslöſchte. Er hatte Mühe, ſich ſo weit zu faſſen, um ſeine anze Bewegung vor Wolfgang zu verbergen und das Ge präch Gewiß gab es in der großen Stadt keinen Menſchen 'ormittage, der ſich unglücklicher fühlte als Er hatte u. das ur tlich, hinter einem reichen Weibe drein das Gefühl,. ais dann bofmeſſtert, weil alles von ihm Katafrophe, die durch ihn herbeigeführt etwas tun, etwas zur Entwirrung einer leiſten zu Tochter war, BUZ—— müſſen, und war doch ohnmächtig etwas zu tun. Wenn er nur noch hätte ein paar Morte mit Marien wechſeln können, nur die beruhigende Jerſicherung hätte von ihr zu erhalten vermocht, daß ſie nicht vorſchnelle Eröff- nungen ihrem Vetter machen wolle! Aber es wurde ihm ja unmöglich gemacht, ſie zu ſehen und zu ſprechen. Als er heimgehend an ihrer Wohnung vorüberſchritt, wagte er trotzdem den Verſuch; er ſtieg hinauf und läutete. Der erſcheinende Diener meldete ihm, daß das gnädige Fräulein noch krank ſei und niemand empfange. Es war am Ende etwas Gutes an der Krankheit: daß ſie beide von vorſchnellem Ausſprechen zurückgehalten wurden, ehe alles klar war. Aber wenn ie dieſen Menſchen liebte, dann gerade mußte es ſie drängen, ihm die Eröffnungen zu machen, zu denen ſie entſchloſſen war. Und wie kolkle alles klar werden? Der Einzige, durch den Klarheit zu erhalten geweſen wäre, war ja, wie ſchon geſagt, Wolfgangs Va⸗ ter, der alte Graveur. Erden, der die Wahrheit wußte. i gab es, dieſen Mann zu zwingen, die Wahrheit zu gen? Er war der einzige Menſch auf Aber welche Mittel Er war bisher nie hervorgetreten, er hatte Sher eſchwiegen. Weshalb? Wenn Marie Tholenſtein ſeine ſo mochte er ſchweigen, weil er den Dingen ihren Lauf laſſen, weil er ſein eigenes Kind nicht aus einer glücklichen und glänzenden Stellung reißen wollte. Oder er mochte auch ſchweigen, weil er die üblen Folgen einer gerichtlichen Feſtſtellung des einſt mit ſeinem Bruder geſchmiedeten Komplotts fürchtete. Ein etwaiger Wechſel, ein Uebergang der bisherigen Erbrechte Mariens auf Wolfgang müßte ja bei den Gerichten gerechtfertigt werden, hätte ernſte und gründliche Unterſuchungen zur Vorbe⸗ dingung gehabt. Er war jedenfalls jetzt ein alter Mann Schweigen, durch Enthüllungen unbekannter und ſtill ruhender Dinge ſich nicht Unruhe und Laſt aller Art ſchaffen, mußte jedenfalls das ſein, pas ihm zunächſt lag! 0 —. r 5 DD 5— e 5 95 1 r 1* E— 5 iel el. 0 dn 3 „5 4 2 1 0 vm N A We „„ 8 a 2 A ve 1 0 Verde. 0 4 l W 3* Raa e e Ind uf n e a lnezay 3— gd up 1 e ale wehen. 1 1 r 6 W N cle ag; N en * i n n A. au ots ue „ 2 5 e l h a e 7 759 * 9 av n up! ie um zuvuſg 5 aeg. u 5 2 ene e r 22 5 nmoßur ain in lf 45 8 ug 8 * 5 a Hu fe en e unis Fp! 816 510 320 1 2 2 Ae 1 8 r a e a uu euf 0 4 10 10 20 .—* i„ emqv be n immun U n i n 3 aus 898 5 2 8 8 2— sen M 1 3 N ee e N — 2 5 1 Abi pus us! Aa us mine ing untdan urg d 20 u0 im u 4 2 2 8 2 5—. 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