e E * 1 „— ener? R„ * 2 — 85 5 2 eb Was fog i waren* 1 Donnerslag, 24. Februar 1918. Arſcheini taglich, min Ausnagme ber Soun- an“ Feiertage. 5 Der Abonnementsprets detcägt monatlich Mk. 1.—. bei freter Zuſtellung. Durch die Woſt bezogen pro Quartal Me. 2.25. 18. Jabraung Amfsdlatt ger Bargermelsteramter Secen deim, Iuss heim, Heaarnansen und Edingen. Druck b Neri den Wa. Se een, eennerm Indertionsdrets. ige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Mfg. „le. Be öfterer Aufnabme Wadatt. or afprechaufchluß Mr. 18. e Nuſpn Endſieg. 5 Von Oberſtleutnant A. Buddecke. 85 ach dem Kräfte⸗Geſetz des Krieges wechſeln in ihm die Zuſtände von Ruhe, Spannung 15 Bewegung mitein⸗ ander ab. Mit der Kriegsdauer werden naturgemäß die 5 die der Sammlung neuer Kräfte und der 8 neuer Kriegshandlungen dienen, immer grö⸗ 5 r, entſcheidende Schläge immer ſeltener. Dies muß 1 in einem Kriege von ſo großer räumlicher Aus⸗ 8 und ſo gewaltigem Kräfteeinſatz, in welchem zu⸗ 8755 die Berührung mit dem Gegner niemals ganz ab⸗ a in die Erſcheinung treten. Zieht der heutige Krieg 7 ſich das ganze Volksleben in Mitleidenſchaft, 5 tte t ein ſchleppender Verlauf und die Ueberwindung er toten Punkte in der Kriegführung an die Widerſtands⸗ kraft eines kriegführenden Volkes erhöhte Anforderungen. So ſehr entſch nung auf eidende Siege den Kriegsgeiſt und die Hoff⸗ f einen glücklichen Ausgang beleben, ſo ſehr Dies 5 angere Pauſen die Stimmung und das Vertrauen. der Fr uß ſich in der Heimat weit mehr äußern als an Not 1515 wo die Gegenwart des Feindes die zwingende 5* igkeit, weiterzukämpfen, täglich vor Augen führt, 5 er ſittliche Erfolg die Kampffreudigkeit und Sieges⸗ du 1 aufs neue belebt. l er Heimat wird man ſich beſonders, wenn er⸗ Leistende Nachrichten aus dem Felde ausbleiben, aller i 7 und Entbehrungen, die der Krieg nun einmal mit 8 ringt, mehr bewußt. Daher bedarf vornehmlick — 59 7 des Stillſtands der heimatliche Geiſt der beſon⸗ die Undluge und Aufmunterung. Wie aber könnte mar ſtärken erſtändigen und Kleinmütigen beſſer belehren und e wenn man ihnen immer wieder den Blic unſerer 7 Kriegserfolge und den herrlichen Geiſt an allen G ampffront lenkt. Wahrlich, wir Teutſche haber 0 türken mit dem Kriegsergebnis zufrieden zu ſein, faltun rker als je iſt heute unſere militäriſche Machtent⸗ dolle J. und der bisherige Kriegsverlauf gibt uns dit g zerechtigung zur Hoffnung auf den Endſieg. e Kriegshandlung bewegt ſich durchaus in einer nere gigen aufſteigenden Linie. Es war gegeben, daf flop deerfüährung ſich zu Beginn des Krieges mit allen 5 5 aren Kräften auf den am ſchnellſten bereiten Geg⸗ ſchl m Weſten warf, um dieſen aus dem Felde zu 5. 110 den Krieg in Feindesland zu tragen. Wenn und Balg nicht gelang, mit allen franzöſiſchen, engliſchen dies ni giſchen Streitkräften völlig abzurechnen, ſo lag icht zuletzt an dem frühzeitigen Auftreten des über⸗ a iſchen Gegners, der einen Teil ſeiner Kriegs⸗ feitung ſchon im Frieden getroffen hatte. Immerhin ſicherſtellt eſten eine Lage geſchaffen, die den Gewinn angriffe e, eine erfolgreiche Abwehr feindlicher Gegen⸗ aufnahm ddährleiſtete und die Möglichkeit der Wieder⸗ e der eigenen Offenſive jeder Zeit geſtattete. Der lei g euffiſchedene der Kriegführung war nunmehr, den 8 aufzuhalten n; Gegner nicht nur in ſeinem Vorſchreiten einer me 1 ſondern völlig abzutun. Es bedurfte Mittelmä 058 dreijährigen gewaltigen Anſtrengung der Die ver e um dieſes Ziel zu erreichen. Streitkräfte, dale dentſchen und öſterreichiſch ungariſchen waren bereſtgdenen zunächſt nur die Türkei ſekundierte, ner niederzu auf dem beſten Wege, den ruſſiſchen Geg⸗ uf die Seitz vingen, als das treuloſe Italien ſich zegen diefes e der Entente ſchlug und Oeſterreich zwang, nur der Ab eine neue Kampffront zu bilden, die zunächst Verbündeten ör dienen konnte. Dennoch gelang es den Polen Lital„den ruſſiſchen Gegner zu ſchlagen und aus lizien zu verbrännd Kurland und teilweiſe auch aus Ga⸗ gen. udgſich d wurde es durch den Beitritt Bulgarfens Nächte von Schranke zu beſeitigen, welche die Mittel. Serbien und Whrem öſtlichen Verbündeten trennte, und ſuchte Rum z ontenegro niederzuwerfen. Vergeblich ver⸗ Balkan den, die Lage der Entente im Oſten e wiederherzuſtellen. Durch eine gemein⸗ türkiſcher Streitdeubſcher⸗ öſt rreichiſcher, bulcariſch'r und zeſchlagen un kräfte wurde der Rumäne aus dem Felde zeten geworfen. auf die Flanke ſeines ruſſiſchen Verbün⸗ 100 denen ruſſiſche u vereinzelten verzweifelten Vorſtößen, umenden aß eerführer mit allen Mitteln die er⸗ 4 militäriſche Tor aufpeitſchten, kündete ſich alsdann ner verfiel odeskampf an, dem der ruſſiſche Gegner as dale dic ben der Eneländer, Franzoſen und Ita⸗ T b bei Gutlder Balkanhal binſel feſtzuſetzen, tick en vereitelt ipoli durch die ſiegreiche Abwehr der Täft, arauf 5 während man ſich vor Salo niki zu⸗ ſte in eſchränkte, die dortigen feindlichen Streit⸗ ich Nee Den„ der vern z opotamien un aläſtina olgen zur gelen ſich die Türken nach vorübergehenden ährend dr nur in der Verteidigung zu halten. Tae bandlan dieſer über drei Jahre ſich hinziehenden Denmögligz der weſtliche Gegner alle men⸗ ichen at Hütter, 158 feld rengangen gemacht, um den Aly abzu⸗ dem Beginn des Stellungskampfes auf ihm laſtete, und um gleichzeitig das Schickſal des ruſſiſcher Verbündeten zu wenden. Abwechſelnd foloten einander Durchbruchsverſuche und Entlaſtunosoffenſiven, die an Schwere und Furchtbarkeit alles weit hinter ſich laſſen, was die Kriegsgeſchichte bisher zu verzeichnen hat. Aus⸗ harren einem überlegenen Feinde gegenüber iſt ſchwerer als ſiegreiches Vorſchreiten gegen den unterlegenen, es ſſt gleichbedeutend mit Siegen. Daher waren wir bis⸗ her auch im Weſten ſchon ſiegreich! Das Ausſcheiden Rußlands als krieo führende Macht hat die militäriſche Lage der Mittelmächte außeror⸗ dentlich verbeſſert und das Stärkeverhältnis zu hren Gunſten derart verſchoben, daß ſie die operative Vorhand und die Möglichkeit gewonnen haben, auf ande⸗ ten Kriegsſchauplätzen zum Angriff überzugehen. Der erſte Kräfteüberſchuß wurde zunächſt dazu verwendet, Ita⸗ lien einen ſolchen Schlag zu verſetzen, daß es nicht nur ſeine in 11 Angriffsſchlachten mühſam gewonnenen Vorteile fallen laſſen mußte, ſondern ſich nunmehr im eigenen Lande auf das Schwerſte bedroht fühlt und auf die Hilfe ſeiner Bundesgenoſſen angewieſen ſieht, die da⸗ durch auf dem Hauptkriegsſchauplatz des Weſtens ge⸗ ſchwächt werden. Was hier noch geſchehen wird, ſteht in Gottes und Hindenburgs Hand. Es ſcheint, als wenn der Krieg ſeinen Ausgang da nehmen wird, wo er be⸗ 1 hat. chen Hie ſich auch hier die Lage trotz er amerikaniſchen Hil urchaus zu unſern Gunſten geſtaltet, zumal die Erfolge des Tauchbootkriegs hier in bedeutſamer Weiſe die Landoperarionen beein⸗ fluſſen. Man müßte der Kriegskunſt alle Geſetzmäßig⸗ keit abſprechen, wenn man bezweifeln wollte, daß der Rhythmus dieſes fortgeſetzten Siegesmarſches nicht in einem gewaltigen Schlußakkord ausklingen ſollte!— Der Endſieg wird uns gehören! Und dieſer Sieg wird uns nicht nur den Beſtand unſeres Vaterlandes ſichern, ſondern auch eine glückliche Zukunftsentwicklung bringen, an der jeder teil hat, und den inneren Frieden bewahren! Der Krieg gegen Nußland wieder aufgenommen. Aus Berlin wird amtlich gemeldet: An der großruſſiſchen Front haben am Montag, den 18. Fe⸗ bruar 12 Uhr mittags die Feindſeligkeiten begonnen. Im Vormarſch auf Dünaburg iſt die Düna kampf⸗ los erreicht. Von der Ukraine zu ihrem ſchweren Kampf gegen die Großruſſen zu Hilfe gerufen, haben unſere Truppen den Vormarſch aus der Rich⸗ tung Kowel angetreten. Daß es ſoweit kommen mußte, konnte nicht mehr zweifelhaft ſein, nachdem die wahre Abſicht der Bol⸗ ſchewiki doch ganz un⸗weideutig zutage getreten war. Sie haben es toll getrieben in Breſt⸗Litowsk. Heute ſieht man die Verhandlungen der beiden letzten Monate doch allgemein mit anderen Augen an als noch etwa vor drei Wochen. War das Benehmen der Petersburger Ab⸗ ordnung, die als„Bevollmächtigte“ ein Frauenzimmer in ihrer Mitte hatten, ſchon ſo, daß es den Widerſpruch der übrigen Teilnehmer an den Verhandlungen hervor⸗ cief, ſo hat das Vorgehen der Bolſchewiki in den nicht⸗ deſetzten Gebieten doch zu den ſchwerſten Bedenken An⸗ laß geben müſſen. Das war doch keine„Regierung“, lein geordnetes Staatsweſen mehr, ſondern eine Bande don Mordbrennern und Dieben, denen es nur darauf an⸗ kommt, möglichſt viel zuſammenzuraffen und auf die Seite zu bringen, um dann die Wüſte für das ausgeſaugte Volk zurückzulaſſen. Wo ſind die Milliarden an Gold⸗ und Silberſchätzen, an Juwelen und Kunſtwerten hinge⸗ 90 5 3 128. dag Mar dan r kommen, die aus Paläſten, Kirchen, Klöſtern, Muſeen uſw. zeraubt wurden, Schätze, deren Rußland ſo viele barg, vie kein anderes Reich der Welt. Vielleicht weiß man m den Verbandsländern, die durch die vernichteten Ruſſen⸗ ſchulden ſo empfindlich geſchädigt wären, etwas über den Verbleib der Koſtbarkeiten.— Wie dem aber auch ſei, nan hat das beſtimmte Gefühl, daß es vielleicht beſſer jeweſen wäre, mit den Großruſſen, von denen ſich die Ukrainer ja ſchon im Dezember v. J. reinlich abge⸗ ſchieden hatten— auch in Breſt⸗Litowsk—, nicht mehr u verhandeln, ſondern kurzen Prozeß zu machen, wozu vir jetzt ja doch gezwungen ſind, nachdem die Räuber toch ſo unſägliches Unheil angerichtet haben. Ihr Sengen ind Brennen in Livland und Eſth and, vor den deutſchen Schützengräben, wäre Grund genug geweſen, einzuſchreiten, ichteten ſich die Greueltaten der„Roten Garde“, der deibgarde der Petersburger„Volk skommiſſare“, doch vor tillem gegen die deutſchen Anſiedler und Kulturbringer n den beiden Provinzen. Hunderte von deutſchen Höfen ind angezündet und vernichtet, Tauſende deutſcher Män⸗ ter, Frauen und Kinder ermordet oder verſchleppt. Schon m November v. J. drangen gellende Hilferufe über Riga an das deutſche Ohr. Manches wäre noch zu retten jeweſen. Jetzt aber kann und darf es keinen Verzug mehr eben, die Uhr ſteht vor zwölf. Deutſchtand wird die rbeit allein zu machen haben:; Oeſterreich⸗Unꝛarn wird ich an keiner Kriegshandlung nördlich des Pripiet be⸗ kerngen. Es ist auch nicht nötig. Zu dem, was unſert Aufgabe bilden wird: die Oſtſeeprovinzen und die Ukrain und Großrußland zum Frieden niederzuwerfen, reichen unſere verfüsbaren Kräfte vollkommen aus. Der erſte Schritt vorwärts iſt getan. Er wird auch dem bedrängten Finnland mittelbar die dringend erbetene Hilfe bringen. Die Getreideverſorgung der Welt. Von der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsrats wird uns geſchrieben: Die Getreideverſor zung der Erde ſcheint einer Kata⸗ trophe entgegenzugehen, wie die Welt ſie bisher noch ticht erlebt hat. Es iſt den feindlichen Ländern, vor illem England und den Vereinigten Staaten, bisher nicht zelungen, den großen Worten von der Vermehrung der Betreidefläche die Taten folgen zu laſſen. Dazu kommt, haß in den Vereinizten Staaten der Stand des Winter⸗ veizens nach der Fachzeitſchrift„Modern Miller“ der chlechteſte innerhalb der letzten 50 Jahre ſein ſoll. Die Exportländer der ſüdlichen Erdhälfte, welche über große Vorräte verfügen, wie Auſtralien und Argentinien, ſind veit vom Schuß und durch den Mangel an Schiffs⸗ zaum zum Teil ganz ausgeſchaltet. Für Deutſchland irgibt ſich hieraus die zwingende Notwendigkeit, alles tufzubieten, um die Getreidefläche wenigſtens in dem jisherigen Umm: mrecht zu erhalten und außerdem durch Steigerung der Kartoffelerträge da Volksernährung zu ſichern. Ob dies bei dem alu Mißverhältnis der Höchſtpreiſe für Getreide zu denen fit indere Erzeugniſſe ausführbar erſcheint, muß ſtark zweifelt werden. Wie ſehr der Krieg die Verhältniſſe ver ſchoben hat, geht aus der nachſtehenden Ueberſicht über die Preiſe für Weizen im Kriege und vor demſelben hervor. Weizenpreis in Mark für die Tonne im Kriege 1918 Juli 1914 Deutſchland 300 206 Oeſterreich 3⁴⁰ 250 Schweiz 400— England 340 160 Frankreich 480 220 Italien 460— Rußland 800—1700 150 Vereinigte Staaten 350 140 Kanada 340 140 Argentinien 220 1 9 Alſo eine völlige Umkehrung der Friedensverhältniſſe Deutſchland, das als Einfuhrland im Frieden mit die höchſten Preiſe hat, hat fetzt die niedrigſten. Dil zbigen Preiſe ſind die für inländiſchen Weizen. Fin den Bezug ausländiſchen Weizens müſſen die feindlicher Länder, England, Frankreich und Italien, mit Rückſich zuf die Frachten etwa doppelt ſo hohe Preiſe, alſo 701 bis 800 Mk. für die Tonne zahlen. Die Mißernte an Weizen in Amerika iſt zum Teil zuf die durch den Krieg in Wegfall gekommene Zufuhr von Rali⸗Kunſtdünger, von dem Amerika vor dem Kriege zroße Menden bezo den hat. zurückzuführen. Dieſer Mangel wird für Amerika um ſo gefährlicher je länger der Krieg dauert. Wegen des Kalis hat daher Wilſon, was er aber iatürlich nicht zugeiteht das größte Intereſſe, den Krieg u beenden. und deshalb hat er auch den Beſchluß des Verſailler Kriegsrats den Krieg mit allen Kräften fortzu⸗ ſetzen als nicht verbindlich für ſich ertzärt. Mit dem Kali⸗ nonovol ha: Dentſchland eine Waffe gegen ſeine Gegner in der Hand die unſchätzbar iſt. D. Schr. Aus alten Truhen. Marie Schempp. Das alte Freifränlein von E lich in hatte ihren 1e Mittwo“vac mittagskranz. Dauter alte Jungfern wie die da um den runden Sokaliſ herumſaß en, deutſchen Tee tranken und ſpärliche Brotſchnitten vorſichtig dünn mit Kriegs⸗ mus beſtrichen. Heute lag ekwas wie eine beſonders feierliche Stimmung über der gewohnten Tate runde. Die alte Gräfin Eſchental hatte ſchon ein paar Mal verſtohlen nach einem kleinen Päckchen fn griffen, das neben ihr auf der braunen Roboko⸗Kommode lag und dann aber ſchnell. wie ſleſt beruhigend über den weißen Scheitel geſtrichen. Neben ihr das nicht minder beſahrte Fräulein von Heim. ſaß aufrecht und kerzengerade wi immer, aber auf ihren mageren Wangen brannten verräteriſch zwei rote Flecken und ſprachen indiskret von der heimlichen inneren Erregung. Ihre Nachbarin zur Rechten, eine Baro neſſe non der Lind, las eben mit erhobener Stimme aus dem letzten Feldpoctbrief ihres Neffen vor. der draußen im Weſten ſtand. Die Damen lauſchten geſpannt und aufmerkſam. Die große Zeit erlebten ſie opkerkreudinen Herzens mit, ſtets zum Feben und Helfen froh bereit. Der alte Geiſt ihrer Väten beſeelte ſie ſtets neu zu friſchen Opfern. „Liebe Tante.“ kam jetzt eine Stelle in dem Brief,„vor ein paar Tagen hat mir eine Granate meinen beſten Freun faſt vor meinen Augen zerriſſen. den luſtfjgen Hans von Waldſtetten. den Du ſa auch noch gekannt haſt. Jetzt ſim faſt die meiſten weg, die einſt aus der Heimat mit mie ausmarſchierten. Unſere Verluſte waren ſchwer. Aber habt zeine Anaſt nod ſaßt Euch nit bange machen, durchkommen ollen und werden ſie nicht. Wenn nur der Feind uns nicht nue immer an Munteion ſo überlegen wäre!— Wie ſtehtt mi! der Gordabſieferung in der Heimat— liefert Ihr fleißie ab.— oder eitzt es imer noch Leute die ſich von ihrem bißchen Haß und Eut nicht zu trennen vermögen?— Am einmal ſollte man die bier drauden in den Pulverdampf ſtellen.— oder mitten hinein di den Granatenbaael ö ere ————————5riiZNᷓʃ . 335000 der alten teuren Anderen Minenwerferkampf. iſt auch zu erwarten, daß Die Feſtung Luck(Luſchk) * und begreifen ernten, was man von emen, vas man von uns verlangt!——“ Hier wurde die Vor⸗ ſeſerin von der Gaſtaeberin unterbrochen: Sie ſehen, meine Domen. wie gut ſich unſer heutiges Vorhaben mit den Münſchen des Schreibers deckt. Ich ſchlage vor, daß wir jetzt gleich mik der Zuſommenſtellung beainnen und uns den Reſt des Briefes für nachher aufſparen.“ Geräuſchlos räumte die alte Dienerin Geſchirr und Taſſen hinweg. Dann begann ſede der Damen Päckchen und Schachteln aus ihren Arbeitsbeutein zu kramen und vor ſich auf das Tafeltuch zu legen. Wie ein Kind am Chriſttag, ſo packt. ſede der alten Jüngferchen ſtrahlend ihre mitgebrachten Päck⸗ chen aus. Da kamen allerhand ſchöne und wertnolle Dinge zum Vorſchein. Altmodiſche. dicke goldene Armbänder und Fetten, wie unſere Großmütter ſie liehten, goldene Paten- fel mit Doppelwappen graviert, zierlich geſteinte goldene Finge hitte und eben ſoiche S“ nun tabaksdaſen aus der Rokoko zekt Gräein Eſchenkal ſtiftste einen koltbaren goldenen Stock griff, der noch vom König Jerome ſtammte. Fräulein von Heim brachte ein goldenes mit Brkllanten beſctztes Uehrchen das einſt der ſchiimmen Gränenktz. zu Karl Alexanders Zeit gehört haben ſollte. Und zuletzt hoſte die Gaſtgeberin noch zus der ſpiegelnden Ecvitrine das ſprühende Diamantkreuz hervor, das eine ruſſiſche Großfürſtin einſt ihrer Mutter geſchenkt hatte.— Es blitzte und funkelte auf dem Tiſck von all den glänzeaden ingen und mit ihnen um die Wette die fröhlichen alten Augen der opferfreudigen Spender. innen. die für die eigene Not ſich kaum zur Veräußerung entſchloſſen haben würden, di ſie jetzt den Pus des Vaterlandes gerne zum Opfer brachten, Roch einmal ergriff Fräulein von Erkisheim das Wort Mein Dank an Sie meine Damen, iſt nur der äußerliche aber Sie ſelbſt wird wohl nichts glücklicher machen, al⸗ das Bewußtſein. der großen Sache dienlich und förderlick geweſen zu ſein. Da wir keine Söhne haben, die wir dem Vaterland opfern önnen. ſo wollen wir wenigſtens da⸗ geben, was in unſeren ſchwachen Kräften ſteht. und wenn einſt unſere ſturmerprobten braven Regimenter nach einem ſieg⸗ reichen Frieden wieder in die Heimat einziehen werden, dan werden wir uns ſtolz und dantzbar fühlen, wenigſtens einer kleinen Teil zu dieſer glücklichen Heimkehr haben beitrager zu dürfen. Der deutsche Tagesberlcht. Großes Hauptquartier, 20. Febr.(WTB. Amtl.) Woeſtlicher Kriegsſchauplatz. An verſchiedenen Stellen der Front Artillerie- und Größere Erkundungsvorſtöße, die der Engländer weſtlich von Houthe m, der Franzoſe bei Juvincourt und nördlich von Reims unternahm, wurden abgewieſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Beiderſeits der Bahn Riga— Petersburg wurden die 20 Kilometer vor unſerer bisheritzen Front liegenden ruſſiſchen Stellungen überſchritten. Schwächerer Widerſtand des Feindes bei In⸗ zeen nördlich der Bahn wurde ſchnell gebrochen. i Ueber Dünaburg hinaus ſtießen unſere Diviſtonen in nördlicher und öftlicher Richtung vor. Zwiſchen Düna⸗ burg und Luck treten ſie in breiten Abſchnitten den Vor⸗ marſch an. Die über Duͤnaburg hinaus vorgzedrungenen Divi⸗ ſionen marſchieren auf Rowno. 2500 Gefangene, mehrere hundert Geſchätze und große Mengen an rollendem Mate l fielen in unſere Hand. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquactiermeiſter Zudendorff. 4 f Der Würfel iſt gefallen; die Düna iſt überſchritten In Großrus end haben wieder die Kanonen das Wort Herr von K nann iſt durch Hindenburg abgelöſt. Nack dem heutigen Tagesbericht ſtehen die deutſchen Truppen nachdem die befeſtigte Stadt Dünaburg faſt kampflos beſetzt war, bereits auf dem öſtlichen Ufer des Fluſſes, den über zwei Jahre hindurch auf eine beträchtliche Strecke die Trennungslinie zwiſchen den beiden mächtigen Fronten bildete. Der deutſche Vormarſch bei Dünaburg ſchein mit der üblichen überraſchenden Schnelligkeit vor ſick egangen zu ſein. Der Feind fand nicht mehr Zeit, die Dünabrücken zu ſprengen und zog ſich in eiliger Fluch zurück. Ob es Reſte des alten Heeres waren, oder Horden der Roten Garde, auf die unſere Truppen ſtießen, geht zus dem Tagesbericht nicht hervor, vermutlich werden die Feldgrauen auch von der Roten Garde noch etwas zu ſehen bekommen. Es iſt freilich ein ander Ding, vehrloſe Bürger niederzuſäbeln und ausgeraubte Häuſer mzuzünden, als gegen waffengeübte Truppen ſich zun Rampf zu ſtellen. Die Volkskommiſſare werden ſich deſſen 8 much wohl bewußt ſein. Ihre Tage ſind gezählt, hieß es teulich aus London, und das dürfte ſtimmen. An dem Einrücken der Schweden in Finnland dürfte nicht mehr zu zweifeln ſein, und ſobald ein größerer Schlag gegen die Bolſchewiki geführt und die ganze Hohlheit ihrer Macht klargelegt ſein wird, dann wird auch aller Enden der durch Blut und Feuer unterdrückte Haß der Ruſſen zegen die Gewaltherrſchaft ſich freie Bahn machen und nan wird ſtaunend ſich fragen, wie es möglich war, daß an ſolches Truggebilde überhaupt ernſt genommen werden bnnte. In Deutſchland ſind die Bolſchewiki jetzt vom ſrößten Teil des Volkes durchſchaut. Im„Vorwärts“ felt ſogar dieſer Tage der Genoſſe Braun eine gründ⸗ iche Abrecknun und ſchüttelte ſie energiſch ab. Darum in Rußland jetzt, da die Deut⸗ ſchen allein ſind, ganze Arbeit gemacht und dem Bol⸗ ſchewiki⸗Spuk ein für allemal ein Ende gemacht wird, denn ſolange die Maximaliſten noch irgendwie Einfluß 6 noch in Europo haben, wird es weder in Rußland Ruhe, Frieden geben.— Geſtern meldete ferner der Tages⸗ bericht, die deutſchen Truppen hätten ſich von der Rich⸗ ung von Kowel aus in Bewegung esa Wohin dieſer Vormarſch zielte, erfahren wir aus dem eutigen Bericht. wurde von den Diviſionen des Generals von Linſingen kampflos beſetzt, die nun deiderſeits der Feſtung im weiteren Vormarſch ſind Luck iſt der weſtliche Punkt des bekannten Feſtungs⸗ dreiecks Luck⸗Dubno⸗Rowno, letzt res ein befeſtigter Platz erſten Ranges. Vor Luck am Styr(Wolhynien) kam ſeinerzeit nach d Stillſtand und es begannen die mit ungeheuren, von Rowno aus immer wieder ergänzten Kräften unternom⸗ f er Beſetzung der verlaſſenen Rieſenfeſtung Breſt⸗Litowsk der ſiegreiche Vormarſch der Deutſchen zum menen Duürchbruchsverſuche der Ruſſen, die den Orken Bieloſtok, Swiniuchg, Kiſielin Ewigkeitsnamen verliehen haben.— Im Weſten wurden die Aufklärungsarbeiter ſortgeſetzt. Badener und Thüringer haben den franzöſi⸗ ſchen Ueberfall bei Tahure wieder wett emacht, und 125 Gefangene eingebracht. Die uns damals entriſſenen Gräben konnten aber unter der Einwirkung ſtarker feind licher Gegenangriffe nicht dauernd gehalten werden. Die Goldene Hochzeitsfeier des bayeriſcher Königspaares. München, 19. Febr. Zur Feier der Goldenen Hoch zeit des Königspaares vereinigten ſich geſtern nachmit⸗ tag die Vertreter aller Stände und aller Kreiſe in der Reſidenz, um dem hohen Jubelpaar die Huldigung de⸗ Volkes darzubringen. Vertreten waren die Pra ſidenten aller 8 Kreiſe des Königreiches, die großen Städte Induſtrie, Gewerbe, Landwirtſchaft, die Handwerker und die Arbeiterſchaft, außerdem die Mitglieder der ſtandes herrlichen Häuſer, die Erzbiſchöfe und Biſchöfe von Bahern die Präſidenten der beiden proteſtantiſchen Konſiſtorier und des iſraelitiſchen Kultus, ſowie die kommandierender Generäle der drei bayeriſchen Armeekorps. Gleichfalls er ſchienen waren Vertretungen der Kaiſerlichen Marine de⸗ 2. Seebataillons, der preußiſchen, öſterreichiſch⸗ungari ſchen, ſächſiſchen und württembergiſ chen Regimenter, derer Inhaber der König iſt, die Vertretungen der Hochſchuler und der Akademie der Wiſſenſchaften. Als das Königs paar den Herkulesſaal betrat, erklangen Jubelfanfaren Fürſt Fugger⸗Glött hielt an das Königspaar eine An; ſprache. Die Rede ſchloß mit dem Gelöbnis der ſtete erprobten Treue zum König und der Vaterlandsliebe. Nachdem das Hoch auf das Königspaar verklungen war, ſpielten Fanfarenbläſer die Königshymne. Der Kö⸗ nig dankte gerührt, daß ſeine nie erlahmende Fürſorg⸗ für das Wohl, das Blühen und Gedeihen des heißgeliebter Volkes verſtändnisvoller Aufnahme begegne und daß das Wort„Treue um Treue“ in guten und ernſten Tager im Bayernlande ſeine Geltung bewährt habe. In der Segnungen eines langen Friedens ſei das Land zu hoher Blüte auf allen Gebieten emporgeſtiegen. Dadurch wurder die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen geſchaffen, um in der Zeit ſchwerſter Kriegsnot ungekannten Schwierigkeiter begegnen und trotzen zu können. Während Tauſende vor braven Söhnen die größten Entbehrungen willig er tragen und ihr Herzblut hingeben für das Vaterland, rüh ren ſich ungezählte raſtloſe Hänze, um alles das zu er⸗ zeugen und herbeizuſchaffen, en Heer und Volk be dürfen, aber auch um Not und Schmerzen zu lindern Sorgen und Schäden erträglicher zu geſtalten und zu be heben. Das goldne Jubelfeſt fällt in eine ſchwere, aber auch große Zeit. Der ſehnlichſte Wunſch ſei geweſen dieſes Feſt, das bisher nur einem der Vorfahren au dem Throne beſchieden war, im Sonnenſchein des Frie dens begehen zu dürfen. Das war uns leider nicht ver⸗ gönnt, aber glänzender als je erſtrahlt mitten in den größten Kriege, den die Welt geſehen, der koſtbarſte Edel⸗ ſtein in unſerer Krone, die hingebende, opferfreudige Treue des Volkes. Die reichen Gaben aber, mit denen wir heute ir ſo hohem Maße erfreut werden, nehmen wir gern und mit Dank entgegen. Sie ſollen dazu dienen, die Wun⸗ den, die der Krieg geſchlagen, zu heilen, die Volkskraft zu ſtärken und die Lebenshaltung der Tapferſten der Tapferen zu erleichtern. Wir haben darum beſchloſſen, mit der uns dargebrachten Landesſpende von 5 Millionen Mar! eine Stiftung zu errichten zur Fürſorge für Säug⸗ linge und kinderreiche Familien. Ein weiterer Betrag von 3 Millionen Mark ſoll den Inha⸗ her der goldenen und ſilbernen Militär⸗ berd ienſtmedaille einen Ehrenſold ſichern. Wir vollen weiter zur Erinnerung an die Feier unſerer gol⸗ denen Hochzeit noch aus dem eigenen Vermögen mit einem kapital von 500 000 Mark eine Stiftung errichten, im würdigen und bedürftigen Landeskindern Jorzugsweiſe Kriegsteilnehmern, den Eintritt n den Eheſtand und die Begründung eines Jausſtandes zu erleichtern. Als Grundſtock zur krrichtung eines vornehmen Ausſtellungs gebäudes ür Kunſt und Kunſtge wer be auf dem Gelände bes alten Botaniſchen Gartens ſollen 1 200 000 Mark ms den uns zur Verfügung ſtehenden Stiftungsmitteln üiberwieſen werden. Nach Beendigung des Feier verließ das Königspaar ben Saal und begaben ſich nach den Reichen Zimmern, vo Erfriſchungen gereicht wurden. 5 Der Kaiſer in München. München, 19. Febr. Um dem Königspaar die Aiinſche zu ſeiner goldenen Hochzeit perſönlich zu u, traf der Kaiſer heute vormittag 11 Uhr uin München ein. Kronprinz Rupprecht 5 Jun 5 tliche und ſäm Prinzen des Königl.. fuhren an Ihnhof vor. Kurz darauf erſchien der Hönig. Au dem Bahnſteig hatten die Offiziersabordnungen der Kö⸗ nigsregimenter Aufſtellung genommen. Als der Kaiſer dem Zug entſtieg, begrüßte ihn der König aufs herz lichſte. Die beiden Monarchen umarmten und küßte ſich. Darauf begrüßte der Kaiſer die Prinzen und dit Herren des Hofdienſtes. Im Gefolge des Kaiſers be finden ſich u. a. Generaloberſt von Pleſſen, Generaladju tant Freiher von Lyncker. Nach der Begrüßung fuhren die Majeſtäten mit dem Kraftwagen zur Reſidenz. Di Fürſten wurden auf der Fahrt zur Reſidenz von einen zahlreichen Publikum freudig begrüßt. In den Räu⸗ men des Königsbaues, wo der Kaiſer Wohnung nahm, begrüßten ihn die Königin und die Prinzeſſinnen des Königl. Hauſes. Anweſend waren ferner Erzherzog Friedrich, der Fürſt von Hohenzollern und Prinz Ludwig von Sachſen⸗Koburg. Der König überreichte dem Kaiſer, ſowie den Herren des kaiſerlichen Gefolges das aus An⸗ laß der goldenen Hochzeit geſtiftete Ehrenzeichen. Später fuhr der Kaiſer zum Wittelsbacher Palais, um dem König die Glückwünſche zur goldenen Hochzeitsfeier zu über⸗ bringen. Er überreichte dabei dem Jubelpaar als Ge⸗ ſchenk eine Standuhr in Porzellan aus der Königl. Manu⸗ faktur in Berlin. Um ½ 1 Uhr fand in den Reichen Zimmern der Reſidenz Familien⸗ und Marſchalltafel ſtatt. Nachmittags 3 Uhr reiſte der Kaiſer wieder ab. 5 . Der Krieg zur See. Berlin, 19. Febr. Eines unſerer Unterſeebool hat im Sperrgebiet an der engliſchen Weſtküſte 5 Damp fer mit rund 23 300 BRT. vernichtet, darunter eine großen engliſchen Poſtdampfer von etwa 13 000 BR „Bei dem Vorſtoß unſerer Torpedoboote gegen di engliſchen Wachtſchiffe im Aermelkanal in der Nacht vor 14. zum 15. Februar ſind nach ſicherer Feſtſtellung ver nichtet worden: 1 alter Kreuzer, 4 Motorſchnellboote 1 Torpedoboot, der Tauchbootjäger 1113 und 12 ander bewaffnete Fahrzeuge. Weitere 11 bewaffnete Schiffe wur den ſchwer beſchädigt. Die Verluſte der Engländer a Bemannung überſteigen 300. N —— Die Einfuhren aus der Ukraine. Berlin, 19. Febr. Heute begannen im Reichswirt ſchaftsamt die Verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſch ungariſchen und der deutſchen Kommiſſion über die von der Ukraine in Ausſicht geſtellten Lieferungen. Der Auf teilungsſchlüſſel für Getreide iſt dem Vernehmen nac gefunden. Für andere Lebensmittel und eine Reihe voz Bedarfsſtoffen, beiſpielsweiſe Phosphat, dagegen noch nicht Tirpitz und Traub in Mannheim. Mannheim, 18. Febr. Am Samstag fand hie; eine neue Verſammlung der Deutſchen Vaterlands waxtei ſtatt, diesmal im geſchloſſenen Kreiſe. Uebe 4000 Perſonen waren anweſend. Großadmiral von Tir pitz und Abg. D. Traub hielten Anſprachen. Der franzöſiſche Staatshaushalt 1917. Bern, 19. Febr.„Petit Pariſien“ zufolge bracht die franzöſiſche Regierung in der Kammer einen Ge⸗ ſetzesantrag ein, nach welchem die vorläufigen Kredite für 1917 zu feſten Krediten umgewandelt werden. Die ſem Plan zufolge betrugen die Ausgaben 1917 40 825 531 267 Franken, wozu 4022 145 944 Franken für außergewöhnliche Ausgaben hinzukamen. Die öffent⸗ liche Schuld iſt in dieſen Krediten mit 4863 884 406 Frank. vertreten, das Kriegsminiſterium mit 8 120 056 876 Franken, das Munitionsminiſterium mit 12 034 786 745 Franken, die Abteilung für Pulver und Salpeter mit 2929 191 002 Franken. Humbert verhaftet. Paris, 19. Febr. Havas. Senator Charles Hum⸗ bert iſt geſtern früh auf ſeinem Schloß im Departe⸗ ment Calvados verhaftet worden. a Neue Verbandskonferenz. Berlin, 19. Febr. Die Blätter melden, daß der Pariſer„Victoire“ zufolge am 21. März in Verſailles eine Verbandskonferenz zur Feſtſtellung der gemeinſamen Friedensbedingungen des Verbands ſtattfinden werde. Die Kriſis in England. Berlin, 19. Febr. Laut„Kriegsztg.“ meldet der Mailänder„Secolo“, der Bruch der liberalen Partei (Asquith) mit Lloyd George ſei vollſtändig. Die Wirren in Rußland. Petersburg, 18. Febr.(Pet. Tel.⸗Ag.) Die bei Woroneſch operierende Abteilung des Generals Ale⸗ xejew hat eine ſtarke Niederlage erlitten.(7) Die Koſaken wurden umzingelt und mußten die Waffen ſtrecken. Eine in Nowotſcherkask zuſammengetretene Verſammlung der Militärregierung der Koſaken hat einen förmlichen Entſchluß gefaßt, zum Angriff überzugehen. Die„Reak⸗ tionäre“ treffen in Nowotſcherkask ein, wo ſie bei den Sieges über die Koſakentruppen Zuflucht finden. Die Militärregierung hat einen Plan zur Leitung Rußlands im Falle des ovjets ausgearbeitet. Warſchau, 18. Febr. Aus Kowno kommen die erſten Einzelheiten über die Kämpfe der Bolſchewiki mit den ukrainiſchen Sozialrevolutionären während der vergangenen Woche in Kiew. Hiernach haben die Bol⸗ ſchewiki ſeit Anfang Februar, alſo wohl von dem Zeit⸗ punkt an, wo ſie den kommenden Abſchluß eines Friedens zwiſchen den Mittelmächten und der ukrainiſchen Rada in Breſt beſurchteten, alle Werkter in Bewegung geſetzt, um die Rada zu ſtürzen. Sie haben alles, was an Truppen von der deutſchen Front oder aus dem ſüd⸗ öſtlichen Rußland herangezogen werden konnte, auf Kiew geworfen, ſo auch die ſtarken Abteilungen, die eigentlich gegen Kaledin nach dem Donezgebiet beſtimmt worden waren. Hauptziel war, den Frieden der Ukraine mit den Zentralmächten zu verhindern. Auch ſchwere Artillerie wurde auf Kiew angeſetzt. Am 11. Februar wurde von Darnitza aus, das gegenüber Kiew am anderen Ufer des Dujepr liegt, aus 200 Geſchützen das Bombardement auf die wehrloſe Stadt gerichtet, in der verhältnismäßig wenig ukrainiſche Truppen waren. Bolſchewiſtiſche Horden be⸗ gannen ein Schreckensregiment in den beſetzten Stadt⸗ teilen. Verwundete Ukrainer und die ſie behandelnden Aerzte im Kloſter, auch Frauen, wurden von den Bol⸗ ſchewiſten niedergeſchoſſen, die Häuſer aller ukrainiſchen Volksführer zerſtört und angezündet. Die Führer der — 5 8 2 7 2 W. ukrainiſchen Bewegung und ihre Anhänger wurden in Maſſen verurteilt und erſchoſſen. Der größte Teil der Mitglieder der ukrainiſchen Regierung iſt nach Schitomir und anderen Orten entkommen. Minsk, 19. Febr.(Pet. Tel.⸗Ag.) Die polniſchen Truppen in Stärke von 2000 Mann wurden von den Sovjet⸗Truppen vollſtändig geſchlagen.(Die Nachricht entſtammt der amtlichen Telegraphen⸗Agentur der Bol⸗ ſchewikil) 0 ö Haag, 19. Febr. täglich zu. In Moskau wurden die Kirchenſchätze des Patriarchen, die in Gold gebundenen Mef bücher, Monſtranzen und andere juwelenbeſetzte goldene Kirchen geräte im Goldgewicht von 400 Pfund und einem Wert von 520 Millionen Rubel geraubt.. a Aus Petersburg wird be⸗ richtet: Die Raubtaten und Verbrechen nehmen Petersburg, 19. Febr. Havas. Im Hafen 7 Petersburg entſtand ein neuer großer Brand, der gro Wengen von Lebensmitteln zerſtörte. „ enn er 1 r r e engano, 19. Febr. Ver italieniſche Botſchafter in Petersburg wurde, als er von einer Beſprechung mit den übrigen Geſandten nachts heimkehrte, auf der Straße von einer Räuberbande überfallen und völlig ausgeplündert. Auch wichtige Aktenſtücke wurden ihm abgenommen. Kopenhagen, 19. Febr. Wie„National Tidende“ aus Stockholm meldet, hat der Kommandant des ſchwe⸗ diſchen Küſtenpanzerſchiffes„Thor“ die ruſſ. Truppen auf⸗ gefordert, die Alandsinſeln zu verlaſſen. Die Ruſſen prengten das Munitionslager in die Luft und ſteckten Wachſtation und die Signalſtation auf Eckerö in Brand. „„Das Hamb. Fremdenblatt“ meldet aus Stockholm, die Rote Garde ſei wiederholt in die ſchwediſche Geſandt⸗ ſchaft eingedrungen, die die Räumung der Geſandtſchaft verlangte. Die Volkskommiſſare haben das Gebäude dar⸗ auf unter Schutz genommen. Kerenski ſoll ſich in Chriſtiania aufhalten. Vermiſchtes. Explosion. In einem Ort bei Poſen explodierte infolge Sugarſechtigkeit eine Kanne mit Benzol. die ganze 2 i öpfen beſtehende Familie eines Landwirts ſtand ſofort n Flammen. Zwei Kinder ſind bereits den Verletzungen er⸗ legen. Der Zuſtand der übrigen Perſonen iſt hoffnungslos. Süd deutſche Opet⸗ und Gemüſe⸗Tagung. Am 17. Februar fand in Stuktgart eine Tagung der Süddentſchen Obſt⸗ und Gemüſehändler ſtatt, die aus allen Teilen Süddeutſchlands zahlreich beſucht war. Der Anwalt des Verbands deutſcher Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Südfrüchtearoßhandler, Dr. Schade, ſprach über die Lage der Obſt⸗ Gemüſe⸗ und Südfrüchtebranche im ver⸗ floſſenen Wirtſchaftsjahr und übte dabei eine ſcharfe Kri⸗ tik an dem Syſtem der öffentlichen Bewirtſchaftung des des, insbeſondere an der Regelung des ganzen ern unter dem Geſichtspunkt der Verſorgung der 1 armeladefabriken. Im einzelnen wandte er ſich gegen 5 Ausſchaltung des berechtigten Handels und gegen den 0 195 desſerben durch die Kommunal-, Bezirks⸗ und 8 zsſtellen. Der Handel muß wieder unabhängig und elbſtändig gemacht und unter eigenem Namen und für eigene Rechnung in die Verſorgung eingeſchaltet wer⸗ 1 5 5 fehlte vor allem an der guten ſachverſtändigen und adung, an der richtigen Einteilung der Lieferungen, 85 außerdem ſei die Verrechnung viel zu bureaufratiſch. 828 unſachnemäße Art der Bewirtſchatung ſei auch ſchuld aram daß ſo viel Ohſt zugrunde gegangen ſei. ei der Ausſvrache wurde betont, daß durch die Ausſchaltung des berechtjaten Handels der Schleichhan⸗ ſte großgezogen worden ſei. Der Delegierte der Reichs⸗ elle, Stadtrat Grützner, vermochte in den von Dr. ade gemachten Vorſchlägen nicht die Mittel zu ſehen, aun die Verſorauna für Heer und Marine ſicher zu ſtellen. rie Handel müſſe ſich damit abfinden, während des ſei egs der Beamte im Dienſt der Allgemeinheit zu ein. Was die Betefliaung des Handels an den Liefe⸗ gungsverträgen für Gemüſe und Obſt anbelangt, ſo wurde orgehoben, daß der Handel bei dieſen Lieferungs⸗ er gen als Beauftragter der Verſorgungsſtellen tätig 1 55 ſolle. Vonſeiten baveriſcher Händler wurde U. a. erlangt, daß man den Handel mit Frühobſt und Früh⸗ deute bis zum 1. September freigeben ſolle, daß einheit⸗ iche Preiſe für das ganze Reich vorgeſchrieben werden, daß den großen Städten gewiſſe Produktionsgebiete für len Einkauf zugewieſen und als Aufkäufer anſäſſige Händ⸗ er aufaeſtellt werden. s Nerbattungen bzw. Verurteilungen wegen Ueberſchreitung er Höchſtpreſſe erhoben, weiter über die Nichteinhaltung vöſtſelleſcdloſſenen Obſtlieferungen vonſeiten der Bezirks⸗ en. Baden. ieee 19. Febr. Dieſer Tage wurden einem lief, ch nur ſein ür 5 e Schnürſchuhe, 1 15 allerlei Lebensmittel enthielt. Feuer„eidelsheim bei Bruchſal, 19. Febr. Durch .— wurde Wohnhaus und Scheuer des Landwirts g eometers Max Bauer vollſtändig. Der Viehbeſtand onnte gerettet werden. . Ettlingen 19. Febr. Die Volksbank Ettlingen 5 im letzten Jahre eine Reingewinn von 18 000 Mk. oidielt. Daraus ſchlägt der Aufſichtsrat eine Dividende on 6 Prozent vor. die C.). Freibur„ 19. Febr. Aus St. Peter kommi * Kunde von 5 ſchrecklichen Brandunglück. Dort lärtan nächſter Nähe des Prieſterſeminars auf noch unge⸗ und d Weiſe die alte Kloſtermühle in Brand geraten ungens anſtoßende Anweſen des Schneidermeiſters Maler die g ſchert worden. Dabei fanden drei Perſonen, nämlich von Ifährige Großmutter, die älteſte Tochter des Maler 10 8 Jahren und das jüngſte Kind, ein Knabe von ihre Ohren, den Erſtickungstod. Es konnten nicht einmal eichen geborgen werden. n— Sölden bei Freiburg, 19. Febr. Beim Fällen ſehr Franne im hieſigen Gemeindewald kam plötzlich ein lehteaker Windſtoß, der die Tanne umriß, wobei der tigen Bo Sohn des Holzhauers Tr. Heine von dem mäch⸗ „Saume erſchlagen wurde. atted Wolfach, 19. Febr. Im badiſchen Kinzigtal ſich kürzlich einige Burſchen verſucht, Kernleder, das Bauernhz als völlig wertlos erwies, in einzelſtehenden berg gel fen zu verkaufen. Der Gendarmerie von Schram⸗ Man fands es nun, zwei der Schwindler zu verhaften. 02 i ihnen einen größeren Geldbetrag. zuverläſſi iſeln bei Schopfheim, 19. Febr. Wegen Un⸗ eit in Betreff der Verordnung über die Aus⸗ Brotgetreide, wurde die Mühle des Guſtar de vier Wochen geſchloſſen. Wegen Ansbbingen, 18. Febr.(Ein Kinderfeind) i der Diphtherie unter der Kinderwelt ſind geſchloſſen worden. — Gerichtsſgal. Ellwangen 19. Febr.(Mord.) Der des Mords ange⸗ k age Kon wat Mi a Hä oo Hu, taot wurde 1615 Tolſchlags zu 4 Jahren 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 4 Monate Unterſu. ungshaft, und zu 5 Jahren Ehrverluſt verurteitt. Die Geſ worenen hatlen die Frage auf vorſäglicht Tötung mit Ueberte, ung abe el. hat. dagegen die Tötung ohne Überlegung unter Tub ll. ung mi der eder Umſtände bejaht. Lokales. — Bei Fliegerwarnung die Lichter abblenden Ueber Erfahrungen, die bei einem der letzten nächtlichen Fliegerangriffe auf eine offene ſüddeutſche Stadt gemacht wurden, wird uns geſchrieben: Die Stadt, Bahnhof, öf⸗ fentlichen Gebäude und Gefangenenlager waren gut ab⸗. geblendet. Die Bewohner erleuchteten aber auf das er⸗ folgte Warnungszeichen bei ihrer Flucht in die Keller die Zimmer und Treppenhäuſer, ſo daß eine plötzliche Erhellung des Stadtbilds eintrat. Es wird deshalb auf die wiederholten Ermahnungen zur ſtrengſten Durch⸗ führung der Abdunkelung, namentlich auch der Treppen- häuſer, insbeſondere während eines Fliegeralarms hinge: wieſen, da gerade die vielſtöckig übereinanderliegenden Treppenfenſter trotz der Abblendung vielfach noch auf weite Entfernung erkennbar ſind und für den feindlichen Flieger ein untrügliches Kennzeichen der geſuchten Stadt bilden. macht, welche Unachtſamkeiten bei rend einer Fliegeralarms, ganz beſonders aber während des Fliegerangriffs mit ſich bringen, da durch ſie dem angreifenden Gegner die Möglichkeit gegeben wird, ſich zurechtzufinden und zu einem gezielten Bombenwurfe zu gelangen. Da es ferner ſchon wiederholt vorgekommen iſt, daß feindliche Flieger, denen es nicht gelang, durch Flugabwehrkanonen geſchützte Städte, Werke uſw. an⸗ zugreifen, ihre Bomben auf benachbarte Ortſchaften abwarfen, ſo iſt den Bewohnern ſolcher Ortſchaften drin⸗ gend anzuraten, während des Schießens der Flugab⸗ wehrkanonen ebenfalls in Deckung zu gehen. — Die L!ieferung von Saatkartoffeln, die nach früherer Beſtimmung des Kriegsernährungsamts aus einem Kommunalverband in einen andern nur erfolgen durfte, wenn ſie auf Grund eines bis 15. November 1917 übgeſchloſſenen ſchriftlichen Vertrags erfolgte, iſt weiter befriſtet worden, da ſich ergeben hat, mit Saatgut noch nicht in genügendem Maße funden hat. Nunmehr dürfen Saatkartoffeln aus daß die Eindeckung ſtattge⸗ einem Fommunalverband in den andern auch dann noch ge⸗ erner wurden Klagen über in füngſter Zeit erfolgte 0 Erſt in Würzburg erwachte der d vermißte dann, lt.„Heidelb. Tagblatt“, ſondern auch ſeine Reiſe⸗ liefert werden, wenn der Vertrag in der Zeit vom 5. Fe⸗ zruar bis 15. März d. J. abgeſchloſſen und vom Kom⸗ munalverband, aus dem geliefert werden ſoll, genehmigt iſt. Der Antrag auf Genehmigung iſt ſpäteſtens bis zum 20. März zu ſtellen. Der Austauſch von Saatgut inner⸗ halb desſelben Kommunalverbands iſt frei. — Warnung vor ungenehmigten Erſatzmit⸗ teln. Verſchiedene Kaufleute unſeres Landes haben in letzter Zeit verſucht, Erſatzmittel, die ſie auf der Leipziger Meſſe gekauft haben, an Kleinhändler oder unmittelbar an Verbraucher abzuſetzen, herzogtum Baden nur ſolche Erſatzmitteln feilgehalten werden dürfen, die vom Badiſchen Landespreisamt geneh⸗ migt ſind. die Genehmigung wegen Minderwertigkeit des Erzeugniſ⸗ ſes verſagen mußte, ſo dürfen die auf der Leipziger Meſſe gekauften Waren nicht vertrieben werden, wodurch die be⸗ treffenden Kaufleute teilweiſe erheblich geſchädig tworden ſind. Kaufleute, welche die Abſicht haben, die nächſte Leipziger Meſſe zu beſuchen, ſeien daher auf die Verord⸗ nung des Großh. Miniſteriums des Innern vom 30. 30. Januar 1917 betr. den Handel mit Erſatzmitteln wiederholt hingewieſen. 2 Ver ö Erneut wird auf die Gefahren aufmerkſam ge- der Abdunkelung wäh⸗ ö 1 ö 1 1 ohne zu beachten, daß im Groß⸗ Da dieſe Behörde neuerdings wiederholt Todes-Anzeige. Wir teilen hierdurch Verwandten, Be- kannten und Freunden die traurige Nach- richt mit. daß mein lieber einziger Sohn, unser lieber Bruder Joseph Winkler nach langem schwerem Leiden im Alter von 25 ½ Jahren sanft im Herrn entschlafen ist. Seckenheim, den 20. Febr. 1918. Die trauernden Hinterbliebenen Familie Andreas Winkler. Die Beerdigung findet Freitag Mittag 2 Uhr vom Trauerhause Riedstr. 43 aus statt. Liegenschaftsversteigerung. Auf Antrag des Eigentümers Georg Sponagel, Schuhmacher dahier wird am Montag. den 28. Tebruar bits im Anſchluſſe an die Liegenſchafts verſteigerung Doſſert 1 auf dem Rathaus zu Seckenheim das nachſtehende Grund- ſtäck öffentlich meiſtbietend zu Eigentum verſteigert. N Lab. Hr. 4081 brüßs 180 in Sand bei der Holderſpitz. 4 Die Bedingungen werden bei der Verſteigerung be⸗ kannt gegeben. 5 Seckenheim, den 21. Februar 1918. Fürs evmeiſtevamt:— Volz. Koch. 1 Petschaften mit 2 Buchstaben, ohne Heft 60 Pig. V. Trippmacher, Ladenburg. Morgen 8 Freitag, den 22. Februar vorm 9 uhr werden 2 Waggon trockene Brennſchwaden, der Zentner zu Mk. 6.— ven kauft. Dambfelaemert abn. Sammel-⸗Anzeiger Butterausgabe. Freitag, den 22. ds. Mts. nachmittags von 3 bis 5 Uhr ethalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund Hr 1 bis 1818 gegen Vorzeigung des neuen Fleiſchausweiſes zun Preiſe von 2.80 Mk. pro Pfund Butter. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Menten im Laufs des ganzen genannten Tages bei der Handlung Fenske daſelbſt. f Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 1 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, find vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, 21. Februar 1918. Lebensmittelant. L aur für keitglieder der Jann. Ein- 1. Prrbaufsgrniſſerſgal. Mitglieder welche Harf anpflanzen wollen, können 5 ſich beim Lagerhalter in die Liſte eintragen laſſ'en. 1 Rainit, Phesphat Düngerkalk, Peitſchen 1 zit Riemen, Leinen. Acerleinen, Stricke, sinde⸗- garn. Wagenfett. Maſchinenöl, Hühnerfutter, Schwetnemalfntter und Torfkren können im Tuner abgeholt werden. z Cbangel Alrgencor senenbein: Heute nach dem Gottesdienſt ö 2 PROBE i Schiefertafeln sind eingetroffen 6g. Zimmermann, Hildastrasst 68. En Irnbaumsunm Alle küche bil der Hochftätt f 3 1 2 9 E zu verkaufen! Zu verkaufen! Näheres Georg Seitz Zu erfragen im Adler in. Neckarſtraße 5. N Ilvesheim. e —— e 1 Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 32. Nertſetzung. 8(Nachdruck verboten.) f Wenn aber Raban zu ihm gegangen wäre, wenn er Ihm klargelegt, was er wußte, und dann ihn auf ſein Bewiſſen gefragt hätte, ob Wolfgang ſeines Bruders, des Schauspielers, oder ob er der Sohn deſſen ſei, den er Bater nannte— was war auf die Antwort zu geben? Es lieb immer aufs äußerſte ungewiß, ob die Antwort gon der Wahrheit eingegeben war oder von der Furcht zor drohenden Folgen; von der Wahrheit oder von mn Verlangen, die Umſtände zu benutzen und ſeinem me Wolfgang die glänzende Lebensſtellung zugewendet ehen, welche bisher das Erbteil Mariens war. Von Wahrheit oder dem Wunſche, Marien, ſeinem eigenen be, ſeinem Fleiſch und Blut, dieſes Erbteil zu be⸗ len, auch wenn es Wolfgang zugekommen wäre. f Es litt Raban nicht daheim. Er verließ die Stadt id wanderte hinaus, und als er heimkehrte, hätte er chwer angeben können, wo er geweſen. Von allen den Bildern. Belche die durchirrte Landſchaft wechſelnd und rüberziehend ihm vorgehalten hatte, ſtand, als er wieder daheim war, nur ein einziges noch tiefer in ſeiner Seele. 75 Es war das Bild eines breiten, in raſchem Gange 85 dahinziehenden Stromes, eines mächtigen Ge⸗ pväfſers, das durch die Auen der ſchweigend ruhenden Flur, an dem Fuße der unbewegten Hügel entlang dahin⸗ flutete, wie das einzig Lebendige, einzig Mächtige, wie der bewegte Herrſcher in dieſer toten Welt. Und ſich ſelber ſah er am Ufer dieſes Stromes ſtehen, auf denſelben hinunterblickend, mit den Augen ſeine Tiefe zu ermeſſen ſucheno— und im Herzen das Gefühl, daß auch er zu ber toten Welt, durch welche der Strom als lebendiger Derrſcher dahinzog, gehöre. Ein innerlich toter Menſch, uf deſſen Lebensflamme erſtickend ſich die Aſche ver⸗ glühter Hoffnungen und idealer Zukunftsbilder gelegt hatte. Ein toter Menſch, nun für alle Zeit verurteilt, o 0 am Ufer des Zeitenſtroms, der Weltgeſchehniſſe zu ſtehen, ſie an ſich vorübergleiten zu laſſen, eine nach der andern, und ihnen mit den Augen zu folgen, ohne zu wiſſen, wozu und warum!— Am folgenden Vormittag ſchritt Raban abermals zu der Wohnung Mariens. Als ihm hier von dem Diener wie geſtern die Nachricht geworden, daß das Fräulein zu krank ſei, um irgend jemand zu empfangen, ließ er ihre Zofe Anna bitten, zu ihm herauszukommen. Anna erſchien und gab Bericht über Mariens Befinden; das Fräulein ſei ganz bedenklich angegriffen, von Herzklopfen gepeinigt, von Schlafloſigkeit— aber der Arzt hoffe, daß der Zuſtand in einigen Tagen gehoben ſei, ohne daß ſich, wie er anfangs befürchtete, eine ernſtere Krankheit dar⸗ aus entwickele. Raban konnte, beruhigter über dieſen Punkt, ſich ent⸗ fernen; er konnte wieder einen ſeiner weiten Spazier⸗ gänge antreten, wobei er ſich die Frage vorlegte, ob er nicht beſſer tue, wenn er Wien, das für ihn kein glücklicher Boden war, verlaſſe und in ſeine Heimat zurückkehre, die vielleicht mit mildernden, tröſtend zerſtreuenden Einflüſſen ihm über die kommenden Tage hinweghelfen würde. Als er dann am Abend ziemlich ſpät ſeine Wohnung im Hotel wieder betrat, wurde ihm mitgeteilt, daß ein ältlicher err dageweſen ſei, um ihn zu ſprechen. Er ſei zweimal gekommen, in den Abendſtunden noch, und habe großes Bedauern geäußert, Herrn von Mureck nicht treffen zu können. Als er das zweite Mal fortgegangen, habe er hinterlaſſen, daß er am andern Morgen in der Frühe wiederkommen werde. 5 „Und hat er keine Karte zurückgelaſſen?“ fragte Raban. „Eine Karte ſchon!“ ſagte der Portier, indem er eine ſolche hervorholte;„dieſe hier.“ Raban erſtaunte nicht wenig, als er den Namen las, den die Karte zeigte. Der Name lautete nicht anders, als:„Heinrich Melber, Graveur“. Es ſtand wirklich ſo da: Heinrich Melber! Alſo dieſe. der dahinziehenden Wellen Raban fragte es ſich und wiederholte es ſich, wäh⸗ rend er, oben in ſeinem Zimmer angekommen, beun⸗ ruhigt auf- und abſchritt. Und doch war die Frage nicht ſchwer zu beantworten. Wenn Heinrich elber das Be dürſnis fühlte, ſich ihm zu nähern, ſo konnte es nur ſein, weil„das Eis gebrochen“, der eutſcheidende Schrit! geſchehen war: weil Marie Wolfgang Melber hatte zu ſich berufen laſſen, weil ſie ihm alles geſagt, ihm alle ihre Rechte übertragen zu wollen erklärt hatte, und weil nun Heinrich Melber, von Wolfgang unterrichtet, das Be⸗ dürfnis empfand, mit Raban zu ſprechen, von ihm zu vernehmen, was eigentlich ſein Vater ihm geſchrieben, 50 ihm den Brief ſemes Vaters ſelbſt übergeben zu er alten. Nichts underes konnte des Mannes eifriges Verlan⸗ en, Raban zu ſprechen, bedeuten, und nichts anderes war für Raban zu tun, als ſich entſagungsvoll in die Lage der Dinge, in die weitere. was nun kommen würde, zu ergeben. Wenn Mariens Herz an Wolfgang hing, ſo unwürdig dieſer ihrer ſein mochte, ſo war ſie für ihn wuf ewig verloren, mochte nun ihr edelmütiges Verzichten ihr das Herz Wolf ſangs ge⸗ winnen, oder mochte dieſer bei dem Widerſtreben gegen ſolch eine ſtill und ſanft mahnende Lebensgefährtin, gegen ſolch eine Trauerweide, wie er ſich ausdrückte, beharren. Es gab nichts, was einen Lichtſchimmer, eine tröſtende Helle in Rabans Zukunft warf. Es war am andern Morgen noch ziemlich früh— Raban hatte ſich eben erſt erhoben, nachdem ihm ſpät erſt der Schlaf gekommen— als der Kellner Herrn Melber meldete und dieſer zugleich eilig eintrat. Es war ein kleiner ältlicher Mann, vorgebeugt gehend, mit hoher gewölbter Stirn und einem leidenden Ausdrucke in ſeinem anziehenden Geſicht, das von langem ergrauenden dünnen Haare umrahmt war— er trug es 555 die Ohren ge⸗ ſtrichen und von einer Brille dort feſtgebalten.(Fortſ. f.) Gemeinde wie folgt geſchieht: . Am kommenden Tonntag, den 24. in hieſiger Gemeinde abzugeben beabſichtigt ſind. Goldwertes erſolgt. Art des Gegenſtandes iſt gleich, 5 Wenn in dieſer hilft, uns reiche Beteiligung zu lohnen. Seckenheim, den 19. Februar 1918. 0 den Widenſtand der Ruſſen endgültig gebrochen. zu ſteigern und zu ſtärken vermag. 8 zu ermöglichrn.“ wirtſchaft 935„Es wird 1 stattfinden.— Ihr Männer und Goldgeräte in Euerem Heim bergt, vollen Goldwertes abgeben! 1 N Zeigt Euere Opferbereitſchafk! Karlsruhe, den 1. Februar 1918. Wir bitten Jedermann ſogleich genau nachzu alles Gold wird von unſerem Vaterſande benötigt. Andenken als den Beweis daſür, daß man in der größten Zeit der Weltg Stunde der Entſcheidung jeder Deutſche wüßte. w den Sieg auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ſichern, niemand würde das geforderte Opfer verweigern. Helft Alle unſeren jungen Mädchen die ihre Kraft dem Vaterlande in uneigennützigſter Weiſe zur Verſügung ſtellen, Der Weltkrieg drängt zur Entſcheidung 125„Der Ankauf von Goldſachen für die Reichsbank und der Verkauf von Ju dieſem Ziel. Er ſteigert unſere wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit und trägt dazu bei, uns Frauen, laßt dieſe Tage nicht vorübergehen, ohne zu die Ihr dem Vaterland zum Opfer bringen könnt. Frauen und Männer 1 Säumt nicht Eueren Schmuck auf den Altar des Vaterlandes zu legen! Wir brauchen heiße Herzen und offene Hände! 1 0 Der Min Staatsminister Dr. An- u. Verkauf Bürgermeiſteramt: Volz. Aufruf! Unſere Heere haben in in Baden, in der Pfalz und in Heſſen in den Tagen vom Sonntag, den 17. bis Einschlies! Goldaukaufswoche prüfen, ob Ihr nicht auch noch Edelſteine und Gold und Ihr ſollt es nicht umſonſt, ſondern gegen Erſtattung des Wadens! 2 „Lolksbad Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß das Volksbad wegen Kohlenmangel bis auf Weiteres geſchloſſen iſt. Seckenheim, den 15 Februar 1918. Fürgermeiſteramt VVV Soldankauf Unter Bezugnahme auf nachſtehenden Aufruf des Herrn Miniſters des Innern geben wir bekannt, daß die Goldſammlung in unferer ds. Mis. werden junge Mädchen mittelſt Liſte eine Feſtſtellung erfolgen laſſen, welche Goldſachen Die wirkliche Ablieferung erfolgt dann an einem Tage im Laufe der kommenden Woche, bei einem auf dem Rathaus dahier anweſenden Vertreter der Goldaufkaufſtelle zu Mannheim, ſodaß ſofort bei der Ablieferung Zahlung des vollen ſehen, ob er Goldgegenſtände beſitzt und am Sonntag dieſelben zur Abgabe anzumelden. Die Auch Andenken ſind abzugeben, denn es gibt kein ſchöneres eſchichte das Vaterland nicht im Stiche gelaſſen hat. ie ſehr er durch die Hingabe ſeines Juwelen und Goldbeſitzes dazu mit⸗ Deutſche Männer, deutſche Frauen im badiſchen Lande! glänzendem Anſturm die Italiener weit in ihr Land zurückgeworfen und Für uns in der Heimat aber gilt es, nichts zu unterlaſſen, was welen in das neutrale Ansland durch die Diamantenregie gilt einen ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der Friedens⸗ ich Sonntag, den 23. Februar 1918 iſter des Innern: Freiherr von Bodman. — ihre Tätigkeit durch Koch. unſere Kraft in dem Völkerringen 1 b L 1 Annahmestelle fir gute Sehubbesehlung FSeurg Ruin