* ANA oA Sd nA 3 lun 22 Juni 11g 18. Zabrüund Arſcheint täglich, mit Ausnabme der Sonn- und f Fetertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. Amtsblatt der Bürgermeister ämter Semenbeim, Ainesheim, Ne ar hn En und EAI. Druck nd Verlag on We. Nen ner mam, Seckenbeim. ——— j— 4 ſangrich auch nicht von Trotzti. Die Entente hat dee He eedenserkeag der Akraine 3 gleichfalls 99 1 55 55 Vertreter 10 0 Dit N raine ging in ihren Forderungen erheblich über die or dem Hauptausſchuß Reihe propiſoriſche Grenze Hine die 10 dauernd ſo des Reichstags. bleiben wird. Augenblicklich iſt auch in der Ukraine ein Serlin, 19. Febr Im Haushaltsqusſchrß des Chaos. Ein Bündnis zwiſchen uns und der Ukraine Rei chstags führte 05 e etör d. K n beſteht nicht. Die militärischen Aktionen in der Ukraine aus: Das Verhalten der ruſſiſchen en ere erfolgen durch deutſche und öſterreichiſche Truppen. Die das:. Rechte der deutſchen Bauern in der Ukraine ſind feſt⸗ Troskis, in Breſt⸗Litowsk iſt ohne Vorgang i i die Ukraine für gien 7 ter 9 gelegt. Die Gegenleiſtungen an die Ukraine für Lieſe⸗ dieser sige dane Mit ſeiner letzten Erklärung wollte rungen erfolgt am beſten in Waren. Der Frieden mit der 9 aus einer unhaltbar gewordenen Lage be⸗ Ukraine iſt die Vorſtufe des Friedens mit ganz Ruß 5 8 a 0. ſtufe des Friedens mit ganz Rußland. 5 5 5 9 kam ihm im Ernſt auf den Frieden nicht Hierauf vertagt ſich 555 Ausſchuß anf Donnerstag nicht Innen an die friedlichen Geſinnungen Rußlands vormittag 10 Uhr. 5 in 8 mehr glauben und müſſen für Ruhe und Ordnung 8. ſor en 10 die beſetzten Gebiete ee Ländern Die Zuſtimmung des Bundesrats. entlich in 95 Ae W 1 8 11 ersburg die Geneigtheit zum Frieden ſtärken. Ikrai 4 f 8 S de noch ſind wir bereit, einen Frieden zu ſchlie⸗ U. deen e dens 91 l Intereſſen entſpricht. Aus unſerer Frie⸗ b 5 N S aan if ein rache dan und bie wasch ſtlchen Schiffsunfälle infolge des Tauchbootkrieges. beebungen waren für den Friedensſchluß von ausſchlag a. M. Es iſt ſchon mehrfach darauf hingewieſen 8 ender Bedeutung. Bei der Feſtſetzung der Grenzen worden, daß die Wirkungen des Tauchbootkrieges auf achte die Ukraine Anſprüche auf das Gebiet des Gouver⸗ die feindlichen Handelsflotten ſich nicht nur in Ver⸗ zements Chol m und es entſtand die Gefahr, daß die ſenkungen von Schiffen bemerkbar machen, ſondern daß erhandlungenſchei die- der Unterſeehandelskrieg auch indirekt eine ganze Reihe ſem Verlangen ie von einſchneidenden Wirkungen ausübt, die dazu bei⸗ dür de. Zwiſchen den Mittelmächten iſt das Verhältnis tragen, den Ueberſeeverkehr unſerer Feinde in erheblichem — dieſe Verhandlungen nicht getrübt worden, wohl Maße zu ſchmälern. So entſteht durch das Fahren in zor haben ſich die Polen verletzt gefühlt. Es ſind den Geleitzugen und das tagelange Warten auf ihre Finch des Abtransports der gewaltigen Vorräte be- Abfahrt für die Schiffe eine ſehr koſtſpielige Verzögerung, ume Vereinbarungen getroffen worden, ſo daß wir und ebenſo werden die Seereiſen durch große Umwege, och jim Laufe des Jahres davon Vorteil haben das Zick⸗Zackfahren der Schiffe und durch den Aufenthalt werden. f ö in vielen Häfen wegen Tauchbootsgefahr beträchtlich ver⸗ 50 Abg. Gröber(.): Bei den Verhandlungen mit 5 75 Aber auch die natürlichen Unfälle der Handels⸗ er Ukraine hätten Vertreter Polens als beteiligter Faktor ſchiffe ſind durch den uneingeſchränkten 1 8 en werden ſollen, dann wäre wohl die Zuteilung in beträchtlichem Maße geſteigert worden. Häufiger lie Abg. lmer Bezirks zu der Ükraine unterblieben.— man etzt in der fremden und neutralen Preſſe von 0„Seyda(Pole) legt entſchieden Verwahrung dagegen Schiffsuntergängen, die durch die erſchwerte Navigation, Fri daß das Selbſtbeſtimmungsrecht der Polen bei 25 wie das Fehlen von Leuchtfeuern und das Fahren dicht edensverhandlungen mit der Ükraine ſo wenig be⸗ unter Land verurſacht worden. Daneben ſind jedoch auch 1 worden ſei. Ganz unverſtändlich ſei die Abtrennun die Fälle nicht gering, daß infolge des Fahrens ohne als Sponmer Bezirks, der ſchon von dem Wiener Kongref Lichter Zuſammenſtöße auf hoher See entſtehen, die zu⸗ 2 olen gehöri angeſehen worden ſei. Daher ſej meiſt mit dem Untergang des einen oder ſogar beider Wünſcorrektur des Vertrags unter Berückſichtigung der beteiligter Schiffe enden. So ſind ſoeben 2 Rechtsent⸗ * der polniſchen Bevölkerung des Cholmer Bezirks ſcheidungen der engliſchen Admiralität erfolgt, die den Lendig. Ebenſowenig dürften Grodno und Bialyſtok im Noyember erfolgten Untergang von 2 großen eng⸗ 5 itauen geſchlagen werden.— Abg. Ledebour(ün⸗ iſschen Dampfern„Emblai“ und„Martaban“(5106 T.) Alis Sozialist) fordert die Vorlegung des ſtaatsrechtlichen betreffen. Beide Dampfer fuhren im Sperrgebiet, wie der Rien dem die Reichsleitung das Recht ableitet, mit die meiſten Dampfer wegen der Tauchbootgefahr mit ab- Ukraine, einem Beſtandteil des ruſſiſchen Reichs, einen Pblendeten Lichtern und rannten dadurch mit anderen Voltsns vertrag abzuſchließen.— Abg. Naumann Schiffen zuſammen, wodurch ihr Untergang herbeigeführt 5 Spartei): In Polen hat man den Eindruck, daß die vurde. Derartige Schiffsuntergänge ſind bei normaler 5 en der mit der Zweikaiſer⸗Proklamation eingeſchla⸗ Friedensnavigation unmöglich. Wir können es deshalb 455 Politik verlaſſen ſind. Welche Garantien heben wir mit Befriedigung verzeichnen, daß den feindlichen Han⸗ r, daß wir Lebensmittel aus der Ukraine auch er⸗ delsflotten auch indirekt durch den Tauchbootkrieg dauernd ie Uk Abg. Dr. David(Soz.): Das Bedenken, chwerſter Abbruch getan wird. — Abg Grins kein anerkannter Staat ſei, iſt hinfällig. l heit über dena. Weſtarp(Kons.) drückt ſeine Zufrieden⸗ Das Branntweinmonopol. den Vert en Friedensvertrag mit der Ukraine aus. Durch g Bei dem großen Bedarf des Reiches an Mitteln zur ürkei rag mit der Ukraine ſei auch den Wünſchen der Deckung des Zinſendienſtes und der ſonſligen großen Ausgaben 1 hinſichtlich der Dardanellenfrage entſprochen. Die nach dem Kriege hat man von vornherein mit einer ſchär⸗ Dilferufe b. eren Heranziehung des Spiritus gerechnet. Nunt e lun 8 Oſtvölker 555 auf die brutale Behand- iber sel, 5765 995 Bie dea eg 1 5 80 uälung der ti 0. ortigen Bevölkerung durch die Kriegs eingeführt werden ſoll. Darüber iſt eine Abhandlung 1 1 beigen döleg Streſemann ale de. Leeds, dh ehen g e Ge e der ei 5;; 1 i 5 ehienen. Bereits zweimal iſt bekanntlich der deutſche und 5— dere ee e 3 s wiihen Berſuch zur e ah eines Bräumtweinmonopols ſchon ge⸗ uſtände der re lüch inge über die un eſchrei 5 nacht worden, im Jahre 1883 und 1908, beide Male ſind dent her; arbarei unter dem bolſchewiſtiſchen Regi⸗ ie Vorlagen an dem Widerſpruch des Relchstags geſcheitert. dale erichtet haben. Die Zuneigung der Eſthen und . 3 1 in de Ema mae 17 dem Kriege zeigte r zu 5 g 9 ich infolge der Enthaltſamkeitsbeſtrebungen und der Ein⸗ 1 e iſt entſtanden 1 175 Gefühl, virkungen der deutſchen Arkeitervekſitherung ein bedeutender ons ki e Schutz zu ſuchen.— g. Tramp ⸗ Rückgang des Verb auchs von Trinkbranntwein von 4 Liter ſoll ſeitt(Pole): Das Enteignungsgeſetz in Preußen einen Alkohol auf den Kopf der Bevölkerung im Jahre aa eitigt werden. Die Feſtlegung der Grenzen zwiſchen 903⸗04 auf 2,8 Liter im Jahre 1912-13, und man wird und der 5 5 f 77 nit einem weiteren Rückgang bet dem verteuernden Monopol f Ukraine bedeutet einen Zankapfel zwischen echnen müſſen, ſo daß mit der Rückkehr normaler Zeiten b 5 5 bolkeh pen Völkern.—. Abg. Fiſchbeck(Fortſchr. der Verbrauch an Trinkoranntwein ſich auf etwa 75 Prozent Wir ſtimmen dem Friedensvertrag mit der des e Friedensverbrauchs ſtellen wird. Gegenwärtig Lieber wäre es uns geweſen, wenn es gelungen vird ja ſeit bereits 180 Jahren tzein Spiritus zu Trinkzwecken zu ei 3 nehr hergegeben. er finanzielle Ertrag, den Blankenſtei nem Abkommen mit Großrußland zu gelangen. 118 delt Monopol herausrechnet, wird Ante Annahme 1155 Pend. Linie iſt für uns das deutſche Intereſſe maß⸗ gückgangs im Verbrauch mit einem Mehrertrag von rund . b ſcheint, als ob man in Polen die Zweikaiſer⸗ 00 Millionen Mack angenommen. 90 ben ation als unkündbare Hypothek aufgefaßt hat, Gegenwärtig beträgt die Spiritusſteuer 125 Mark für ine n aber imme 8 3 j ö ien Hektoliter reinen Alkohol. Bei einem Durchſchnitts⸗ Wandere 1 Ausſchau hält, ob ſich nicht durch preis von 60 Mark für den Hekloliter ergibt ſi 1 12155 Wendung der Dinge weitere, geheime polniſche Reichsaufſchlag von 500 Mark ein Branntweinpreis von 560 rwirklichen laſſen. Wir haben uns ſtets gegen Rark. Würde man den Trinkbrann wein mit einer Alko 8 J 5 0 15 10 ann we 1 Kohol⸗ — a das erh de aer an Lance e e e e ee ee lee be 7 na as a erhalten der Polen im Landtaf it reis 5 Ur einen R. 1. 15 atrin 55 4 en ranntwein ohne iſer⸗ Prot 8 em weitgehenden Entgegenkommen der Zwei felte Nun. einschließlich Ale ln 11125 1 rent. Den nation auch bei uns die ſchwerſten Bedenken Sei einem Nutzen von 23 Pfg. auf den Liter für den Klein ung polniſchen Anſprüchen iſt in weiteſtem Maße zandel würde ſich der Liter Trinkbranntwein auf 185 Marz Sta atsſekeagen worden. ellen e 1.15 Mark vor dem Kriege.— Das Brennerei⸗ . 5 5;; jewerbe bleibt unter einem Monopol in ſeiner Selb ſtändigb kunee der Polen v. Kühlmann: Gegen eine Teil⸗ oll erhalten, für die Soritfabriken erglbe ſich, amen e die Ukrat an den Verhandlungen mit der Ukraine venn es zu Kontingentübertragunzen kommt, eine günſtigere und den Ut ine Bedenken, dafür hat zwiſchen Polen rage nur für das Deſtilationsgewerbe würde ein Monopol rainern eine private Fühlungnahme ſtatt⸗ 5 einen emp ind ichen Eingriff bedeuten. Hinſichtlich 8 r di 5 2 4 f er Entſchädigung kommt Blankenſtein zu einer tſchädi⸗ 805 e wein Vorgänge in der Ukraine kann ſicheres ungs umme von 112,5 Millionen Malk 175 10 Sa — en. Die Legitimation der ukrainiſchen ä dkeiwer Seite audezmeifelt worden, an⸗ en Krieg wird hof⸗ Berlin, 19. Febr. Der Friedensvertrag mit der flo. 45. In ferttiussbee te Wie ezeſpanige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Mfg. e Jalle. Bei öfterer Aufnahme Agbatt. Nerufsrechanſchluß Pr. 18. er Welt krieg. WTB. Großes Hauptquartier, 21. Febr. Amtlich Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe W Rupprecht un Heeresgruppe dentſcher Kronprinz: Vielfach Artillerie- und Minenwerferkampf. Ein Vor⸗ ſtoß in den Argonnen hatte Erfolg. 2 Heeresgruppe Herzog Albrecht: An der lothringiſchen Front war die Kampftätigken in dieſen Abſchnitten zwiſchen der Sellen und der Plain; Aheeigert Starke franzöſiſche Abteilungen griffen am Abend unſere Stellungen bei Moncel, Rechicourt und Mouancourt an. An einzelnen Stellen drang der Feind ein. Unſere Infanterie warf ihn im Gegenſtoß wieder hinaus und machte eine größere Anzahl Gefangene. Südweſtlich von Markirch brachten Sturmtrupps von aner Erkundung Gefangene zurück. Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Eichhorn: Von der Inſel Moon ſind unſere Regimenter nach lleberſchreiten des zugefrorenen Sundes in Eſthland ein⸗ zerückt und haben Deal beſent. Im Vormarſch am Rigaiſchen Meerbuſen entlang wurden Pernigel und Lemſal erreicht. Be Lemſal kam es zu kurzem Kampf, in dem 500 Gefangen gemacht und 20 Geſchütze erbeutet wurden. Wenden wurd durchſchritten. Unſere Truppen ſtehen vor Wolmar. Zwiſchen Dünaburg und Pinsk ſind wir im Vos dringen nach Oſten. Heeresgruppe Linſingen: Die Bewegungen gehen vorwärts. An der ganzen deset wurden wichtige Bahn⸗ und Straßenknotenpunkt⸗ eſetzt. Rowno wurde vom Feinde geſäubert. Die Beute läßt ſich noch nicht annähernd überſehen. Bisher wurden gemeldet: An Gefangenen: Ein kommandierender Ge⸗ neral, mehrere Diviſionskommandeure, 425 Offi⸗ ziere und 8700 Mann. An Beute: 1353 Geſchütze, 120 Maſchinen⸗ gewehre, 4—5000 Fahrzeuge, Eiſenbahnzüge mit etwa 1000 Wagen, vielfach mit Lebensmitteln beladen, Flugzeuge und ſonſtiges unüberſehbaren Rriegsgerät. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. E 4 Es iſt kein Wunder, wenn es der Petersburger Re⸗ zierung ſchwül zu Mute wurde. Das Vorrücken der Deut chen geſchieht mit geradezu verblüffender Schnelligkeit Im äußerſten Norden der Front ſind die Regimenter inter dem 70jährigen Heerführer Eichhorn von der Inſel Moon(am Eingang zum Rigaiſchen Meerbuſenz bber den 6 bis 7 Kilometer breiten gefrorenen Sund in FEſtland eingerückt und haben das Städtchen Deal, etwa 20 Kilometer landeinwärts beſetzt. Von hier aus führt f zie Straße nach Baltiſchport und Reval, der politiſchen hauptſtadt des Gouvernements Eſtland. Weiter ſüdlich ſt der Vormarſch von Riga aus ſchon bis Pernigel an zer Küſte und Lemſal(etwa 50 Kilometer nördlich von Riga) vorgedrungen. Ruſſiſche Truppen, die ſich hier ur Verteidigung ſtellten, wurden nach kurzem Kampfe iberwältigt. Dabei wurden 500 Gefangene gemacht und 20 Geſchütze erbeutet. Mit welcher Haſt die Ruſſen ſich lüchten, geht daraus hervor, daß die deutſchen Truppen mf der Verfolgung bereits die Stadt Wolmar erreicht jaben, die öſtlich Lemſal, etwa 55 Kilometer landein⸗ värts, an der Bahnlinie Riga— Dorpat liegt. Die von a dünaburg vorrückenden Kolonnen marſchieren auf Pinsk, m Gouvernement Minsk. Schier unfaßlich aber klingt es, zaß nach der geſtern gemeldeten Beſetzung der Feſtung zuck heute bereits berichtet wird, die Feſtung Row no, ine der bedeutendſten Rußlands, ſei von den Ruſſen ſeſäubert worden. Die Entfernung der beiden be⸗ eſtigten Plätze von einander beträgt immerhin 50 bis 0 Kilometer in der Luftlinie. In Luek und Rowno ſt, wie es ſcheint, große Beute an Kriegsmaterial und m Lebensmitteln gemacht worden. 1353 Geſchütze, 120 f Raſchinengewehre, Tauſende von Fahrzeugen, etwa 1000 ielfach beladene Eiſenbahnwagen uſw. ſind gewonnen, ſazu über 9000 Gefangene mit mehreren Generälen. Mit em Beſitz von Rowno iſt der Weg nach Kiew frei⸗ elegt. Wie wohl wird es den Generälen und den 425 efangenen Offizieren ſein, daß ſie ſich vor dem Meuchel⸗ nord geſichert wiſſen! Die Rote Garde hat ſich bis etzt noch nicht blicken laſſen, ſie hat wohl noch wichtigeres u tun, als das Land zu beſchützen. Nicht ohne Intereſſe iſt eine„Verlautbarung“ aus em k. u. k. Kriegspreſſequartier, die die Bereitwillig⸗ Eingreifen der deutſchen Truppen vernehmen der beiden Mittelmächte erfolgt ſei. Dam wird bemerkt, zur Stunde des Einſetzens ſeien nur deutſch Truppen zur Verfügung geweſen. Ein Eingreifen de öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen hänge von der örtlicher Lage und der Kräftegruppierung ab.— Unſer Verbün deter hätte alſo jest wohl nicht übel Luſt, auch mit nach Schitomir und Kiew zu gehen. Die Ereigniſſe im Oſten haben auf die Kriegfüh⸗ rung an der Weſtfront bereits abgefärbt. Wiſſen zwar der engliſche und der franzöſiſche Bericht„nichts Be⸗ ſonderes“ zu melden, ſo geht doch aus dem deutſchen amt⸗ lichen Bericht hervor, daß es an der Weſtfront rech lebhaft zuging, vor allem im Gebiet der Vogeſen, den Cote Lorraine und in den Argonnen. Die ſchweizeriſche Kommiſſion hat die Jage der deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen in den rumäniſchen Lagern ins⸗ geſamt 2450, befriedigend gefunden. Der allmählich immer drückender werdende Nah⸗ cungsmittelmangel in England, unter dem beſonders die mittleren Klaſſen ſtark leiden, finden in den Heimatbriefen m die Frontſoldaten Ausdruck. Der Frontberichterſtatter zes„Mancheſter Guardian“ richtet daher an die Brief⸗ chreiber, die beunruhigende und ſogar quälende Berichte iber ihre Nahrungsmittelſchwierigkeiten an die Front enden, die Mahnung, ſolche, die Frontſoldaten nieder⸗ „rückenden Mitteilungen zu unterlaſſen. In Petersburg ſind ſie„überraſcht““ So haben es Trotzki und ſeine Leute nicht gemeint, verbreitet jetzl die Pet. Tel.⸗Ag., als ſie die Friedenskommiſſion in Breſt⸗Litowsk ſtehen oder ſitzen ließen und mit einer ungezogenen Erklärung ſich aus dem Staube machten. VDeotzki glaubte wohl einen Triumph feiern zu können, indem er die Lage beherrſchte, wie er ſie bei den Ver⸗ n beherrſcht zu haben ſich einbildete. Daß die s eutſchen auch wieder anders können, kam ihm nicht in den Sinn. Der Wahn war kurz. Auf die Minute nach Ablauf des durch Trotzkis voreilige Erklärung gekün⸗ digten Waffenſtillſtands ſetzten ſich die deutſchen Divi⸗ ſionen in zwei Hauptrichtungen in Eilmärſchen in Be⸗ wegung: über Tünaburg, um den Provinzen Livland, Eſthland und Litauen Hilfe zu bringen, und über Luck und Rowno, um Kiew zu erreichen, das noch in der Händen der Bolſchewiki ſich befindet. Die Hoffnung Le⸗ nins und Trotzkis, daß die noch vorhandenen ruſſiſchen Truppen und die Rote Garde genügen werden, um der deutſchen Vormarſch aufzuhalten, haben ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich als trügeriſch erwieſen. Die Soldaten ſind nicht mehr in der Lage, einer regulären Truppe gegenüber zu treten, ſie haben auch gar keine Luſt dazu, und mit der Roten Garde iſt nichts anzufangen. So ſtehen unſere Truppen ſchon weit über den früheren ruſſ. Stellungen draußen. Sie finden keinen nennenswerten Widerſtand, dagegen andere Dinge in Menge, die uns recht willkom⸗ men ſind. Mehrere hundert Geſchütze und eine große Menge von Kriegsfahrzeugen ſind ſchon erbeütetz 2500 Gefangene eingebracht.— So haben ſie es nicht gemeint Der ganze ſchöne Plan der Volkskommiſſare purzelt zu⸗ ſammen wie ein Kartenhaus. Trotzki glaubte die deutſche Diplomatie und Heeresleitung hinhalten zu können, bis die Ukraine und die andern Randſtaaten von der Roten Garde vernichtet wären, inzwiſchen würden an der Weſt⸗ front Dinge paſſieren, die Deutſchland für den Frieden mürbe machten und vielleicht war auch trotz des miß⸗ 0 erſten Verſuchs doch noch die Revolution in ſcheinend gebrochen. In der Sitzung des Reichstags vom 20. Februar konnte Staatsſekretär von Kühlmann einen Funkſpruch der bolſchewiſtiſchen Regierung mit⸗ teilen, daß der Rat der Volkskommiſſare in Anbetracht der geſchaffenen Lage ſich zur Annahme der in Breſt⸗ Litowsk aufgeſtellten Friedensbedingungen bereit erklärt Bewertung des bolſchewiſtiſchen Einlenkens. Und damil dürfte er Recht haben. Nach all dem Vorangegangenen liegt der Verdacht recht nahe, daß die Petersburger nur wieder Zeit gewinnen und freie Hand für ihre„Miſſion“ in Rußland haben wollen. Jetzt iſt aber die Lage in⸗ iſchen eine ganz andere geworden und man kann den Faden nicht einfach da wieder anknüpfen, wo Trotzki ihn an 10. Februar abgeriſſen hat. Die von den Bolſchewiki equälten Randvälker haben die befreiende Hilfe des Deut⸗ a ſchen Reichs zugeſagt erhalten und dieſes Wort muß ein ⸗ — 5 werden im Norden, Oſten und Süden der Front. ſt dann, wenn für die Sicherheit und Freiheit der Randſtaaten die unbedingte Gewähr geboten iſt, kann über den Frieden mit Großrußland geredet werden. Dieſe Tatſache bedeutet einen offenkundigen Fortſchritt in den beiderſeitigen Beziehungen, veranlaßt durch die Haltung Trotzkis wird ermöglicht durch die Anwendung der Spra⸗ che, die den öſtlichen Nachbarn verſtändlicher iſt als die urbanen Formen der diplomatiſchen Verhandlung. Aber bei alledem, ſagte Herr von Kühlmann, wird der Frieden mit Rußland erſt da ſein, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken iſt. a Der Züricher„Tagesanzeiger“ meldet, nach Pariſer Blättern habe die engliſche Heeresleitung ihre Ver⸗ träge in den von England beſetzten franzöſiſchen Gebieten, die bisher immer von zwei zu zwei Jahren liefen, dies⸗ mal nur noch für 6 Monate erneuert. Man gewinne ieraus die Ueberzeugung, daß England mit der Wahr⸗ cheinlichkeit rechne, den Krieg in den nächſten ſechs Mo⸗ naten beenden zu können. f Lichtbilderkundung unſerer Flieger ergab vor wenigen Tagen eine erneute erhebliche Vergrößerung des fran⸗ zöſiſchen Munitionslagers 4,5 Kilometer weſtlich St Remy⸗ſur⸗Buſſy(öſtlich von Reims). In der Nähe be⸗ findet ſich ein Barackenlager, das jetzt nach der Fertig⸗ ſtellung des Munitionslagers mit zwei großen Lazarett. zeichen verſehen wurde. Glauben die Franzoſen dadurch das Munitionslager vor einem Luftangriff zu ſchützen? Wir ſehen die Klagen über deutſche Barbarei voraus, venn bei einem Angriff auf das Munitionslager 115 das angebliche Lazarett Schaden erleidet. Aber nicht dur ans⸗ ſondern durch unſere Gegner wird das Völkerrecht durch den ſchändlichen Mißbrauch des Roten Kreuzes ttets aufs neue verletzt 0 5 55 2 8 nicht in die anmittelbare Nähe mifitäriſcher Objekte. zuſchrewr, dus vm wm eutſchland einzuſchmuggeln. Vorbei! Der Trotz iſt an⸗ Der Staatsſekretär warnte aber zugleich vor übereifriger Vorgehen mißbilligt haben. damals 11— in Berlin, 19. Febr. Vizepräſtdent Or. Paaſche eröffnste an Stelle des ec⸗ krankten. Nämpf die Sizung um 8½ Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt kurze Anfragen. Abg. Tedebour(unabh. Sozialiſt) fragt nach Maß- nahmen zur Sicherung der Rechte des Metallarbeiterverbandes in Berlin gegen die Eingriffe des Oberkommandos. Generalmajor v. Wrisberg: Ein Verbot der General⸗ oerſammlung des Verbands iſt urſprünglich nicht erlaſſen worden. Es wurde aber notwendig angeſichts der im Verbande 8 8 gezäßriichen Strömung, die verhindert werden mußte. 5 „Abg. Fuchs(Soz.) 9 15 nach der Vergütung von Kriegs⸗ 1 5585 die durch die Armi e rungsarbeiten bei Straßburg ent⸗ tanden ſind. Unterſtaatsſekretär Dr. Lewald: Die bisherigen Rüch⸗ ſtände waren leider nicht zu vermeiden. Abg. Vogtherr(unabh. Soz.) fragt nach dem Verbot von Verſamm ungen der ulabh. Soziald mokratie in Stettin. Unterſtaats Dr. Lewa d: In den Ve ſimmlungs⸗ einladungen war zu Straßendemonſtratlonen aufgefordert wor⸗ den. Dagegen mußte eingeſchritten werden. 9 Laube(Fortſchr. Volksp.) fordert Maßnahmen gegen übertriebene Inanſpruchnahme der Fernſprechleitungen im Fern⸗ veikehr durch die Kriegs eſellſchaften. Ein Vertreter der Reichspoſtverwaltung erklärt, daß die Kriegsgeſellſchaften„nur“ etwa 2 Prozent der Ferngeſpräche beanſpruchen. ach Erledigung weiterer Ane folgt der Bericht des Reichshaushaltsausſchuſſes über militäriſche Angelegen⸗ heiten. Generalmajor v. Wrisberg: Dem Gedanken der Entleſſung älterer Mannſchaften ſtehen wir, ſoweit es die miſt ä iſchen Verhelt iſſe geſta ten, ſompathiſch gegenüber. Ein n älterer mit jüngeren Mannſchaſten findet jetzt ſchon att. * 5 Berlin, 20. Febr. Zu Beginn der heutigen Sitzung bat Vizepräſident Dove unter lebhaſtem Beifall um die Ermähtigung, dem bayeri⸗ ſchen Königspaar die Glück wünſche des Reichstags zur Soldenen Hochzeit übermitteln zu dürfen. Erſte Leſung des Friedens verer:g? mit der Ußbratne. Staatsſekretär v. Kühlmann: Die Verhandlungen in Breſt⸗Litowsk haben während der Weihnachtspauſe durch das Auftreten einer offizie len ukreigiſgen Abordnung unter Füh⸗ rung des Miniſters Holubowytſch einen neuen Charakter angenommen gehabt. Schon während der Waffenſtillſtands⸗ . nahmen Vertretet der ukrainiſchen Volksrepublik an den Beſprechungen teil. Sie traten aber wenig hervor. Die utrainiſche Volksrepubliß iſt ein junges Staatsweſen, eines jener Gebilde, die auf dem Voden des früheren ruſſiſchen Kaiſerreichs entſtanden ſind. Die Ukraine iſt eine der ſtärkſten Elemente geweſen, aus denen ſich das ruſſiſche Reich zu⸗ ſammengeſetzt hat. Die großruſſechen Vertreter der Bolſchewi! oflegten zu der Uke aine freundſchaftliche Bei hungen, ſolange Trotzki annehmen konnte, die Volksrepublik der Ukraine werde ſich in erſter Linie nach den Intereſſen der Petersburger Re⸗ ierung richten. Als jedoch die Ukraine einſah, daß das Petersbarges Kabinett keine aufrichtige Friedenspolitik ver⸗ folgte, ſtellten ſich die Vertreter der Ukraine auf den Stand⸗ punkt. den Krieg 1 den Frieden zu beenden. Die Ver⸗ handlungen waren nicht ganz leicht, wie meiſt bei der⸗ ürtigen jungen Völkern die nationalen Ideale und die natio- nalen Wünſche nicht frei von Ul berſchwang ſind. Die Vertreter der Ukraine ſtellten Gebiets forderungen, die ſchwer erfüllbar waren. Die Abgrenzung mit Rußland ſeloſt, mußte doch 117 einen ſpäleren Zeitpunkt und nach Aus inanderſetzung mit der dann am Ruder befindlichen ruſſiſchen Re i rung vor zenommen werden. Für uns kam nur in Betracht, die Grenzen des neuen Staatsweſens nach Weſten zu bestimmen. Dabei hat beſonders die Abgrenzung nach Polen hen Beachtung gefunden und dei den Polen lebhafte Kritik erfahren. Nach Lage der Verhand- lungen war die Befürchtung gerechtfertigt, ein weiteres Zurück⸗ ſchrauben der uhrainiſchen Anſprüche an der Cholmergrenze vürde das Scheitern des Vertrags zur Folge haben. Die er⸗ drückende Mehrh it des deutſchen Vo kes würde ein ſolches Daß wir die polniſchen Intereſſen ohem Grade ins Auge gefaßt haben, ergibt ſich aus der Faſſung der Beſtimmungen. in denen die Grenz⸗ nur an einigen Puntzlen allgemein feſtgeſtellt worden die nähere Feſtſtellung aber einer Kommiſſion zur Prüfun vorbehalten iſt. Do bei der in Ausſicht genommenen Komneſſior oußer den Ve bandeten, die Polen durch Ab⸗ zeordnete vertreten ſein werden, haben wir alls getan, um eine gerechte Abgrenzung zu erhalten. Die ukrainiſche Delega⸗ ion wird die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Pflege eines aufrichtigen und herzlichen Verhältuiſſes zu den Mittel⸗ nächten auch mit einigen Gebietsopfern an dieſer heißum⸗ ſtrüttenen Grenze nicht zu teuer erkauft ſein würde. Die Mög⸗ lichkeit liegt nahe daß die Erörterung über den ukrainiſchen Friedensvertrag ſich zu eier allgemeinen e der Po⸗ lenpolitik erweitert. Das iſt nicht erwünſcht. Gelegen⸗ heit zur Diskuſſion wird ſich noch bieten. Auf das erneute Porgehen der deutſchen Heere hat geſtern das Vo'k kommiſſariar in Petersburg einen Funkſpruch an die Regierung des Deutſchen Reichs gerichtet der ſagt: Der Rat der Polksgommi ſare ſieht ih veranlaßt, in Anbetracht der zeſchaffenen Lage ſein Ein ver Aiduts zu erklären, den Fri den unter den Bedengungen 0 al'onen des Vierbund es in Breſt⸗ itowek geſtellt waren.(Hört! ört! Bewegung.) Der Rat der Volkskommiſſare erklärt, daß die Antwort auf die von der deutſchen Regierung geſtellten enauen Bedingungen unverzüglich gegeben werden wird.— Dieſe durch Funkſpruch ergangene Miftetlung ſtellt nach den Erfahrungen, die wir mit Funkſprüchen gemacht haben— es ſſt der amtliche Charatter derartiger Funkſprüche im Laufe der Verhandlungen manchmal geleugnet worden—, kein für uns abſolut verbindliches Dokument dar. Wir haben die Peters⸗ burger Regierung um eine ſchriftliche Beſtätigung gebeten und haben die Mittetlung erhalten, daß die Reglerung der Volkskomm ſſare die schriftliche Beſtätigung umgehend an die Linien theben wird. Nach den bisherigen Erfahrungen in den Verhandlungen mit Trotzt! und ſeinem Kabinett möchte ich gicht, daß irgendwie in der breiteren Oeffentlichkeit der Eindruck entſtünd⸗ als ſei nunmehr alles glatt und klar. ils hätten wir den Frieden mit Rußland in der Taſche.(Hört! Hört! Sehr richtig!) Es kann der Hoffnung Ausdruck 91805 werden daß wir jetzt zum Ziel kommen.(Lebh. Belfa l.) Abg. Gröber(3.): Namens meiner Partet habe ich der Freude Ausdruck zu geben daß wir bei Beginn der Tagung dem erſten Fri dens ertrag unſere Zuſtimmung geben können. Der Friede mit der Ukraine iſt die Durchbrechung des eiſernen Rings der bisher Deutſchland und ſeine Verbündeten umſchloſſen hielt. Bei der Unterzeichnung des Vertrags tritt als Vertreter der Oberſten Heeresleitung Generalmajor Hoffmann hinzu. 11 0 örtl). Generalmajor Hoffmann hätte ſelbſt⸗ bert ändlich als Vertreter der kaiſerlichen Regierung den Ver⸗ trag mit unterzeichnen könen. Aber die Oberſte Heerssleitung kann nicht als Kontrahent neben den Bevollmächtigten der Regierung hinzutreten. Es iſt ein Fehler, daß man nicht gleich polniſche Vertreter zugezogen hat. Es iſt bekannt. daß im Gouvernement Cholm der Katholizismus von der dan ſchen Regierung unterdrückt worden iſt. Das darf ſich nicht wiederholen. Die Frege der Rückwanderer bedarf unſerer be⸗ ſonderen Aufmerkſamkeit. e Abg. David(Soz.): ſpruch aus Petersburg ſtellt nie: ind Oer mitgeteilte hocherfreuliche Funk⸗ uns vor eine ganz neue Situation Rund läßt die zuſammengeſu kenen Hoffnungen auf einen Frie⸗ den mit Großrußland aufleben. „ Der Krieg zur See. Berlin, 20. Febr.(Amtlich.) Im mittleren Teil 3 5 Dampfer und 10 Segler ver⸗ des Mittelmeers ſentt worden. chbootsfalle in zu unterzeichnen, welche von den Dele⸗ Geſtalt eines I en Madſchoners wurde durch zwei Artillerietreffers ener Tauchboots ſchwer beſchädigt. 5 Neues vom Tage. Schenkung des Königs. München, 20. Febr. König Ludwig hat den Armen der Stadt. 10000 Mark geſpendet. Forderungen der Eiſenbahner. Berlin, 20. Febr. Der Verband deutſcher Eiſen⸗ bahnhandwerker und Arbeiter veranſtaltete geſtern in lin eine große Kundgebung, um bei Wiedereröffnung der Reichstagsverhandlungen die Wünſche der Eiſen⸗ bahner zur Geltung zu bringen. Der Verbandsvorſitzende Reichstagsabg. Ickler, entwickelte die Forderungen der Gi⸗ ſenbahner, die im weſentlichen gipfeln in der Aner kennung der Berufsorganiſation, der politiſchen Gleich. berechtigung, der Berückſichtigung im Arbeitskammerge⸗ ſetz und der Wahrung ihrer eigenen Intereſſen, der ge. rechen Ertfaſſung und Verteilung der Lebensmittel und namentlich der ſofortigen Schaffung einer außerordent- lichen Teuerungszulage an Handwerker und Arbeiter. Beſchlagnahme deutſcher Betriebe. 1 Bern, 20. Febr. Wie der„Matin“ aus Neuhorl meldet, hat, laut„Frankf. Ztg.“, die amerikaniſche Re⸗ gierung die deutſchen Fabriken von Schütte und Kör⸗ ting in Philadelphia mit Beſchlag belegt. Die Unſtimmigkeiten in London. London, 20. Febr. Reuter. Ueber ſein Rücktritts · geſuch erklärte Miniſter Lord Derby im Oberhaus daß er wegen des Rücktritts des Generals Robertſon. den es bisher unterſtützt habe, dem Miniſterpräſidenter ſeinen Rücktritt angeboten habe. Lloyd George habe ihn aber gebeten, im Amte zu bleiben, damit er eine beſſert Einigkeit in den Kriegszielen herbeizuführen helfe. Lloyt George erklärte, die Beſchlüſſe in Verſailles ſeien ein⸗ ſtimmig gefaßt worden. Das Haus ſolle der Regierung ſeine Billigung ausſprechen oder eine andere Regierung ſuchen, die die Verantwortung für die Ablehnung der Beſchlüſſe übernehme. Asquith tadelte den militäriſcher Apparat zur Durchführung der Verſailler Beſchlüſſe, er⸗ hob aber keine Einwendung gegen die Erweiterung der Befugniſſe des Kriegsrats. Die Vertrauensfrage wurde nicht geſtellt.— Im Unterhaus teilte Lloyd George mit, daß Bawlinſon zum britiſchen Vertreter im Kriegs rat ernannt worden ſei. 5 Die„Freiheit“ in England. e Baſel, 20. Febr.„Daily Mail“ meldet, das bri⸗ tiſche Miniſterium habe dem Reichszenſor außerordent⸗ liche Vollmachten erteilt zur Unterdrückung jeder ie- denskundgebung in der engliſchen Preſſe und zur Ver- hinderung von Berichten über Friedensverſammlungen und Kundgebungen. e Die Wirren in Nußland. ö Berlin, 20. Febr. Die Deutſche Bank teilt mit, daß ihr mit Rückſicht auf die Zuſtände in Rußland und angeſichts der vollſtändigen Unterbrechung des Poſtver⸗ kehrs augenblicklich die Weitergabe von Zahlungen aan die Kriegs- und Zivilgefangenen in Rußland unmöglich iſt. Berlin, 20. Febr. Aus Wien wird dem„Berl. Lokalanzeiger“ mitgeteilt: Das Mitglied der ukrainiſchen Vertretung, Sevrjuk teilte einem Mitarbeiter der„Neuen Freien Preſſe“ mit: Wir wollen den Polen ent: gegenkommen, ſobald die Ordnung eingetreten iſt, und der Bevölkerung von Choh m anheimſtellen, durch Volksabſtimmung zu belunden, zu welchem Staal ſie gehören will. f ö Petersburg, 20. Febr.(Pet. Tel.⸗Ag.) Bezir! und Stadt Borogobuje(7) wurden von den Truppen der Sovjets beſetzt. Die polniſchen Legionäre zogen ſich auf Jelnja zurück. Ein Teil der Beſatzung ſtreckckte die Waffen. Jelnja und Rogatſchew wurden ohne Kampf genommen. Die Polen ſind vollkommen umzingelt. Ber⸗ ditſchew iſt von zwei Korps(7) der Roten Garde be⸗ ſetzt. Schitomir widerſteht noch. 15 Vermiſchtes. In ſckwires Le'd iſt der frühere 0 der Freireligidſen Semeinde in Mannheim Dr. Max abe e f ö verſetzt worden. Innerhalb zweier Tage wurden ihm eine Frau und ſeine 13 jährige Tochter durch den Tod entriſſen. während die ihm noch verbliebenen drei Kinder todkrank darnſederliegen. Der Anſteckungskeim elner ſehr gefährlichen Seuche iſt als Uh ber des Leides anzuſehen. 0 0 f Beſ lagnahme leerſtehender Wohnungen. Die Stadt Pader: f born hat. wie der„Voſſ. Zeitung“ gemeldet wird, bei der ö e die Fa en leerſtehender Wohnungen zur ö einderung der Wohnungsnot veranlaßt. f ö Todesurteil. im Juni v. J. den 2 1 Unter der Anklage, Kaufmann Löwenthal aus Berlin ermordet zu 1. ö wurde der 25 jährige Schuhfabrikant Otte Sebhar in ö Pirmaſens(Rheinpfa z) zum Tode und gal 48 Jahre altern g Pater Heinrich G. wegen Beihſiſe zu 5 Jahren Juchthaus und 10 Jahren Ehrver'uſt verurteil. Schlei handel mit Cold und Silber. Von Beamten des Berliner Kregswucheramts wurden 40 Perſonen feſigenommm die namentlich in Berlin in den Vorräumen der Postämter. in Ceſ ä ten und Ga wetſba lun ſich an Leute herandrängten, bei denen ſie Gold vermuteten und denen ſie für e 20⸗Markſtück bis zu 60 Mark zahlten. Auch gemünztes Silber und ungemünztes Gold wurde gekauft, wo es zu er⸗ langen war. ußer in Berlin ſoll ſich in Kattowitz eine Zentra“au käufer befinden. Die Edelmetalle wandern zum Teil an Schme zſtellen. Zum größten Teil wurden ſie durch be⸗ 8 Bolen nach Kattowitz gebracht und von dort aus urch Schmuggler ins Ausland ausgeführt. In Kattowitz ſoll für ein 20⸗Markftück der Schleichhandelspreis 72—80 Mark geweſen ſein. 5 8 Gerichtsſaal. „ 20. Febr.(Dtebſtähle im Waren lage des Roten Kreuzes.) Im vorigen Sypätherbſt wur längere Zeit hindurch im Warenlager des Roten Kreuzes im K. Marſta'lgebände umfangreiche Diebstähle ausgeführt. End⸗ lich konnte man des Diebes habhaft werden; es war eiu Sohn einer im Hauſe wohnenden Familie. der eshalb loka'kundig war. Die geſtohlenen Waren ſetzte an eine 1 5 von Hehlern darunter fed acer, 55 155 225 em N„ 1 andel trieben. nge Burſche wurde fetzt von der Strafkammer zu ken Geſüngnte verurteilt die Hehlet erhielten Zucth 1 bis 2 Jahr 7 e 1 . 1 wü ·-ůͥũmuàum ⁊ꝓTWV N ̃ĩͥulü. ĩ¼⁵——“Jb”h eU — a e 8 Die 1917 er Weinernte in Wllrttemberg. dige Durchführn die 1917 betrug nach den Mitteilungen des K. Statiſti' ſchen 8 0 der Weinbaugemeinden 364 :„ die im Ertrag ſtehende Weinbaufläche 10 977 Hektar(1916: 11 464 Ha Es 5 ſih 15 8 die ſchon ſeit längerer Zeit wahrnehmbare Abnahm⸗ er Weinbaufläche abermals fortgeſetzt, doch iſt der Rück. gang weſentlich ſchwächer als in den Vorjahren. Den geſamte f des Jahres brechnet ſich zu 249 802 Hektoliter oder auf 1 Hektar im Ertrag ſtehende Wein. baufläche zu 22,76 hl, ein Ertrag. wie er ſeit 1905 nich mehr dageweſen iſt. Von 1905 ab folgten einander fort 7— 8 faſt völlige Fehlherbſte(1906, 1910 13, 1914), oder doch mehr eder weniger stark unten einer Mittelernte zurückbleibende Erträge; die verhältnis mäßig beſten Weinjahre waren 1908, 1909 und 1915 05 e dong 08 16% und ids u 4) wird der 1917 i in j0 hren 1 beben den er Wein zu den beſten Wein ebener den acht Weinbaugebieten hat diesmal der K Hamis mäß beſten Ertrag, nämlich 32.25 bl vor lich— 5 das Remstal aufzuweisen; ihm kommt ziem⸗ 29 91 das Zabergäu mit einem Hektarertrag von tal 8 20 In erheblichem Abſtande folgen das Enz 905(22,36 hl), das untere Neckartal(21.68 hl) . Neckartal mit Albtrauf(18,98 bi), di, ieh enſeegegend(17,50 hl) und an letzter Stell 8 hen der Taubergrund(14,85 hl) und das Kocher⸗ und 8 5 7(44,37 hh, die auch in den vorangegangener f ren faſt regelmäßig zu den Gebieter mit den gering en Erträgen gezählt hatten. f 1 130— großen Anzahl von Weinbaugemeinden, näm⸗ Wangen„7 Prozent, demnach mehr als 1½ aller a ant inden. beträgt der Hektarertrag weniger als Ihund mehrere Gemeinden, in denen der Weinbau, m ung iſt, e völlige 1 ach zu verzeichnen, ſo namentlich Maſſen⸗ Sa Ken und Leonbronn, OA. Brackenheim, Plochingen bach Lienz en, Rielingshauſen und Steinheim, OA. Mar. schal def Na OA. Maulbronn, Tübingen und Hir⸗ gentheim Mich en, Craintal und Archshofen, OA. Mer⸗ Sdhorndo ichelbach, OA. Oehringen, Hebſack, DA. meinden rf. Andererſeits durfte eine Reihe von Ge⸗ Vollherbſt es ſehr guten Weinertrags, ja ſogar eines feuern es, wie er wohl nur ſelten vorkommt, ſich er⸗ en In 19 Weinbaugemeinden wurden Hektarerträge 165 und mehr hl gewonnen; obenan ſtehen die Ge⸗ 3 Honweiler, OA. Waiblingen, mit dem Rie⸗ 1 von 69,4 bl auf 1 Hektor und Strümpfel⸗ 852 9 A ebenen 3 1 hl, ſowie Grant f ein 2 i Da. We FFC zr Abſatz des 1917er Weinerzeugniſſes ging trok der 8 0 weit größeren Weinmenge noch flotter als in e Aimee Kriegsjahren von ſtatten: von dem Verka f einerzeugnis mit 249 805 hl gelangten zum derbst 3105 der Kelter oder überhaupt während des eller 1025¹ b= 84.17 Prozent. Ein ſo hoher dur n iſt noch niemals dageweſen.— Der Landes⸗ bere merittswreis aus den Verkäufen unter der Kelter vie et ſich zu 276,78 Mk. für 1 hl di. i. ein Preis zer früher, ſelbſt in den Jahren mit den bhöchſten den ift. en, nicht einmal für den Eimer bezahlt wor⸗ 1 Dank Fer 247 2582 5 den überaus quantitativ befriedigenden Weinernte und Kel hohen Weinpreiſen iſt bei dem unter der en, nüt Wein ein Rieſenerlzös erzielt wor⸗ 3318 207 90, der Betrag von 58 193 201 Mk., gegen Weinpreiſ k. im Jahre 1916 mit ſeinen ebenfalls hohen 14744641 380 288 Mk. im Jahre 1915, und Fahrgan 3 dem quantitativ und qualitativ guten diesmal 4 1904. Eine ganze Reihe von Gemeinden hal der e Keltererlös von mehr als 1 Million Mark, worden ißt nur ganz ſelten und nur vereinzelt erreich! „Ju verzeichnen, nämlich Neckarſulm(1019 788 5 Saen(1023343 Mk), Beutelsbach(1040 795 —— 5, i. R.(1082500 Mk.), Korb(1081350 5 95(1133 320 Mk.), Fellbach(1 229 440 Mk.), OA. Waiblingen,(1 261500 Mk), Weins⸗ Lauffen a Mk.), Hohenhaslach(1336 500 Mk!)), Mk.), Heilß. N.(1350000 Mk), Stuttgart(1 889 886 — 8 97 2 743 000 Mk.) Jahres 191J/dwert des geſamten Weinerträgniſſes des bei den Kelt berechnet ſich unter Zugrundlegung der Mk. oder ann perkäufen erzielten Preiſe zu 68 966 329 Mill. 818 273 fernd 69 Millionen Mark, gegen 10 Fahre 1915, 3 30k. im Jahre 1916, 15 303 287 Mk im im Jahre 191 621353 Mk. im Jahre 1914, 527077 Mk. im trag ſt 3. Der durchſchnittlich auf 1 Hektar der betrag errei coden Weinbaufläche entfallende Geldroh⸗ ag von 6285 diesmal den außerordentlich hohen Be⸗ 1264 Mf iss Mk. gegen 945 Mk. im Jahre 1916, nur 57 Mt f. Jahr 1915, 268 Mk. im Jaßr 1914 und erigen böchſte Jahr 1913. Im Vergleich mit dem ſeit⸗ mit 1418. Hektargeldrohertrag des Jahres 1868 Mk. iſt der heurige nahezu 1½ mal ſo groß. Baden. 0 Karlsruhe 2 2 8 i O. Febr. Die Zweite Kammer be⸗ an 5 n der Beratung des Voranſchlags des Mi⸗ Staatsmi 15 des Innern. Zuvor beantwortete 4 1 Freiherr von Bod man eine von der elektrisch Verfolgung geſtellte kurze Anfrage über die erſorgung dahin, daß mit der Inbetrieb⸗ treten, die Murgwerkes eine gewiſſe Beſſerung ein⸗ triſches elektrische Not aber in den nicht an ein elek⸗ (eue we angeſchloſſenen Gemeinden nicht ſo raſch Zentr.) 8 könne. Berichterſtatter Dr. Schof er Amte ge chiedhte mit freundlichen Worten des aus dem heimrat Bitknen Leiters des Gewerbeaufſichtsamts Ge⸗ er. In der Kommiſſion ſei die alsbal⸗ ing der Arbeiterſchutz⸗Beſtimmungen für auen und intern gefordert Rechnungs en. Man gsſtel worden. Lebhafte Bedenken ſeien über lung der Heeres⸗Viehſtellen laut gewor⸗ bg rg eee höher als 60 000 Mk. 1 2 valter, 5 Lerſabr zweifelt, ob die Reineinnahme der Ver⸗ wünſchte, man möge er und die Einführung von Jugend⸗ R geuden. Neben den hohen Löhnen würden in Vaden allerdings auch Hungerlöhne gezahlt, die in ſchreiendem Widerſpruch ſtünden zu den Einnahmen der Großbetriebe. Sehr hindernd ſei die Zuſammenlegung der Betriebe, denn damit würden die kleinen erdroſſelt und den großen in die Taſche geſpielt. Die Schule ſolle der Verwilderung der Jugend Einhalt tun; der Familienſinn ſolle mehr als bisher gepflegt werden. Abg. Muſer(Fortſchr. Vp.“ wandte ſich gegen frühere Aus üßrungen des Abg. Schöpf⸗ le. In Deutſchland könne noch an vielen Stellen Ge⸗ treide gebaut werden; vor allem ſeien die kleinen landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe zu fördern. Abg. Hartmann(3. wünſchte einen ſtärkeren Schutz der Mutterſchaft und die Errichtung eines bad. Inſtituts für ſoziale Hygiene. Das der deutſchen Landwirtſchaft geſpendete Lob gebührt auch der Arbei rſchaft, die ſich ihrer Verantwotung be⸗ wußt ſei. Schließlich ſprach noch Abg. Maſt über die Wohnungsnot und ſtimmte den getroffenen Maßnahmer der Regierung zu.— Am Tonnerstag vormittag wird die Beratung fortgeſetzt. () Karlsruße, 20. Febr. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat geſtern der Zweiten Kammer zwei Geſetzentwürfe zugehen laſſen, über die Aenderung einiger Beſtimmungen des Geſetzes vom 9. Oktober 1860 über die rechtliche Stellung der Kirchen und kirchlichen Vere ine im Staate und über die Aen⸗ derung des Geſetzes über die allge. Fortbildungsſchule, Weiter iſt der Zweiten Kammer vom Finanzminiſterium ein Geſetzentwurf über die Abänderung des Bierſteuer⸗ zeſetzes zugegangen. Karlsruhe, 20. Febr. Nach einer halbamtlichen Mitteilung konnte am 10. Februar di dem Niederdruckkraftwerk in Forbach an die nunmehr irſtellte, das Murgtal durch; hende elektriſche Leitung öffnet werden. Damit iſt ein du ſammenarbeiten des zenannten Werkes mit dem Dampf raftwerk Achern auf zas ausgedehnte Netz des lezteren em'geicht. (=) Mannheim, 20. Febr. In einem Modewaren⸗ jeſchäft in Ludwigshafen wurde ein Einbruchsdiebſtahl derübt und Herrenſtofſe und C rberobe im Werte von 0000 Mk. entwendet. Heidelberg, 20 Fer Der tärkiſche General⸗ eutnant Hakki Paſcha iſt mit ſeinem Stab hier einge⸗ roffen. Wiesloch, 20. Febr. Wie dem„Heidelberger zagblatt“berichtet wird haben di Leußzwirte des Bezirks Viesloch bei der letzten Vi hrählund 500 Hühner weniger ngegeben, als in Wie kichleit vorhanden ſind. Als die zendarmerie kürzlich ei ie Kontrolle vornahn, halten die zandwirte, die nicht angegebenen, Hühner verſteckt. Die zendarmen wußten ſich aber zu beten und ſtreuten etwas zühnerfutter in den Höfen herum. Darch die Lockeuſe der zähne kamen nun die Hühner aus ihren Verſtecken hervor. ( Konſtanz, 20. F br. Der Rhein ch ffohr'sverb nd Sitz Konſtanz) verſendet ſoeben feine dei, iederliſte, die m vergangenen Jahr ſaſt um des Dopa te ge ind heute rund 1200 Mitglieder K iegen iſt berſchaſten, Indu⸗ triebetriebe und Ei zelmitglieder gulwoiſt. ) Schopfheim, rc. Im Fieberwahn hat ich der Bahnwärter irz die Ke! urchſchnitten. Der Mann hinterläßt eine Frau yt Kindern. Lokales. — Die Zigarrenſtummeln. E am Rhein ſucht in Zeitung satte ſammeln von Zigarraaſtiammetn uw. in Wirlſchaften und anderen öffentlichen Lokalen. Aus den Stummeln wer⸗ den natürlich neue Zigarren und Rauchtabak hergeſtellt. — Dieſen Wohltätern der Menschheit gehört das Handwerl gelegt. N 5 Hunde an die Frunt! Bei den ungeheuren Kämpfen an der Weſtfront haben ine Firma in Neuß 1 Frauen zum Ein⸗ die Hunde durch ſtärkſtes Trommelfeuer die Meldungen aus vorderſter Line in die ückwärtige Stellung gebracht. Hunde ten unſerer Soldaten iſt durch Abnahme des Melde⸗ ganges durch die Meldehunde das Leben ethalten worden. Militäriſch wichtige Meldungen ſind durch die Hunde recht⸗ zeitig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde im ganzen Lande bekannt iſt, gibt es noch immer Beſitzer von kriegs⸗ brauchbaren Hunden, welche ſich nicht entſch ließen können, ihr Tier der A mee und dem Vaterlande zu leihen! Es eignen ſich der deutſche Schäferhund, Dobermann, Airedal- Terrier und Rottweiler, auch Kreuz ngen aus dieſen Raſſen, die ſchnell, geſund. mindeſtens 1 Jahr alt und von über 50 cm Schulterhöhe ſind. Die Hunde wer⸗ den von Fachdreſſeuren in Hundeſchulen ausgebildet und in Erlebensfalle nach dem Kriege an ihre Beſitzer zurück⸗ g'geben. Sie erhalten die ſorgſamſte Pflege. Sie müſſen koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. N An alle Beſitzer der vorgenannten Hunderaſſen ergeht daher nochmals die dringende Bitte: Stellt Euce Hunde in den Dienſt des Vaterlandes! a Die Anmeldung für die Kriegs⸗Hunde⸗Schule und⸗ Meldehundſchulen ſind zu richten: an die Inſpektion der Nachrichten⸗Truppen, Berlin W, Kurfürstendamm 152, Abt. Meldehunde. Verontwoftucd en: hie Robaft tg; u, Im meeninn, dock het m Stromabgabe aus ö 1 1 1 0 1 ö 1 Beanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver⸗ kündigungsblatt veröffentlichen zwei Bekannt⸗ machungen des Kgl. ſtellb. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 16. Februar 1918 No. Bſt. 1550/1. 18. KRA und No. Bſt. 1000/1. 18. betreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Holzſpänen aller Art. Auf dieſe Bekannt⸗ machungen, die auch bei dem Gr. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen wer⸗ den können, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 20. Februar 1918. Gressh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Bekanntmachung. Die Reichsgetreideordnung für die Eente 1917 betreff end. Nach einem Rundſchreiben der Landes vermittlungs⸗ ſtelle beim Gr. Stat. Landesamt in Karlsruhe werden die von dem Präfidenten des Kriegseruährungsamts vor⸗ geſchriebenen Anhängezettel vielfach nicht wie dies ve geſchrieben iſt, mit den dazu gehörigen Getreideſäcken(e geeigneter Weiſe feſt verbunden, vielmehr ſollen die 1 f bringer des Getreides die fragl. Zettel in ihrer Rockt eſche mit ſich führen. 0 Hierdurch wird die mit den vorgeſchriebenen An⸗ hängezetteln beabſichtigte Kontrolle unmöglich gemacht. Wir machen daher wiederholt da auf aufmerkſam, ö duß vor dem Verbringen des Getreides zur Mühle und des Mahlgutes von der Mühle, die Säcke mit Anhänge⸗ zetteln verſehen ſein müſſen, aus denen ſich der Inhalt der Säcke nach Fruchtart und Gewicht, ſowie Name und Wohnort des Selbſtberſorgers ergeben. Der Anhänge⸗ zettel muß mit den betr. Säcken fest verbunden sein und an dem Getreid ſack verbleiben, bis der Müller das Ge⸗ treide aus mahlt. 5 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden auf grund des§ 79 Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 50 000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Seckenheim, 21. Februar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Jleischausgabe. Morgen Samstag, den 23. ds. Mts. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr.. Der Preis pro Pfund beträgt 180 Mk. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr, Sonntag früh von 7 bis 8 Uhr. Trockenes Prennbolz Stets zu haben Dampfsägewerk Seckenheim. Unterricht 4 1 4 1 f S r— 5 im Geigen- Mandolinen- Guitarren- Zither- und Flöte-Spielen erteilt: Schiefertafeln sind eingetroffen Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. Suche in Seckenheim eine= Zugelanfen 2-3 Iimmerwobnung 2 Gänſe etwas Gartenland erwünſcht j doch nicht direkt erforderl. Nah 10 G0 Ae ee Hauptſtraße 165 „ig Henin von, Arhel As Leb in Schück ing 33 J—ortſetzung,(Nachdruck verboten.) % Wie vom raſchen. Treppenſteigen außer Atem, ſchien Melbet nicht gleich die Worte zur Anrede finden zu können. Raban ſagte, ihm entgoͤgentommend: 91 „ dert Melber= ich kann mir denken, weshalb Sie n mir kommen— um eines Briefes willen, den mein „„, um eines Briefes willen?“ fiel ihm der Graveur ins Wort—„o mein Gott nein, leider handelt es ſich wenig um Briefe, ſondern a i an„Nicht? Aber um was denn? Bitte, nehmen Sie i Platz Um was denn handelt es ſich?“ f Heinrich Melber ließ ſich wie erſchöpft in einen Seſſel N ikke.“ 78 a geen aum etwas ſehr fatales, um etwas ganz ſchreck⸗ liches. man hat meinen Sohn, meinen Sohn Wolf⸗ gang, der Bildhauer, am geſtrigen Mittage verhaftet—“ „Verhaftet? Ihren Sohn?“ „Verhaftet, zum Landgericht eingeliefert. „Aber ich bitte Sie, weshalb?“ rief jetzt ebenfalls t grocken Raban aus. „Ja— weshalb! Das iſts eben, was mich zu Ihnen treibt! Wegen eines Mißverſtändniſſes, eines ganz fal⸗ ſchen Verdachts, einer Dummheit...“ „Iſt das möglich“ Aber weshalb denn, wegen wel⸗ ches Verdachts?“ „Er ſoll geſtohlen haben— Münzen geſtohlen— ldmünzen— aus dem kaiſerlichen Kabinett...“ Raban war im höchſten Grade erſtaunt, daß man Wolfgang des Diebſtahls bezichtigte, und vermochte erſt nach einer Pauſe den alten Graveur nach den näheren Umſtänden zu fragen. a„Ich will es Ihnen erklären,“ erwiderte Melber, „gerade deshalb komme ich zu Ihnen. Deshalb, und weil ich Ihren Beiſtand erbitten muß. Sehen Sie, das Fräu⸗ 7. Gemeinde wie folgt geſchieht: Am kommenden Tonntag, den 24. ds. Mts. werden junge Mädchen mittelſt Liſte eine Feſtſtellung erfolgen laſſen, welche Goldſachen Die wirkliche Ablieferung erfolgt dann an einem Tage im Laufe der kommenden in hieſiger Gemeinde abzugeben beabſichtigt ſind. u L. ertreter der Goldaufkaufſtelle zu Mannheim, ſodaß ſofort bei der Ablieferung Zahlung des vollen einem auf dem Rathaus dahier anweſenden V Goldwertes erſolgt. Wir bitten Jedermann Art des Gegenſtandes iſt gleich, alles Gold wird von unſere Andenken als den Beweis dafür, daß man in der größten Zeit de klein von Tholenſtein, das bei meinem nimmt— ſie iſt ein wenig meines Sohnes Kuſine, das Fräulein, doch das gehört nicht hierher— beſaß ſolche Goldmünzen, die wohl ſehr ſelten ſein mögen, und hat r. N 9 9 8 N 8 9 d Sohne Unterricht ſie eines Tages neben einigen anderen alten Sachen, alten Schmuckſachen, meinem Sohne gezeigt. Mein Sohn hat die Münzen beſonders hübſch, von intereſſantem künſt⸗ leriſchen Gepräge gefunden, und ſie hat ſie ihm geſchenkt. Vor zwei Tagen nun hat ihn der Böſe verführt, dieſe Münzen weiter, einem Mädchen, zu ſchenken, einer Freun⸗ din, wie er ja leider deren mehrere hat, und das Mädchen iſt am andern Morgen gleich gegangen, die goldenen Münzen in dem Laden eines Antiquitätenhändlers zu verkaufen. Der Mann hat die Münzen unterſucht, ge⸗ zögert, das Mädchen aufgehalten, und dann ſind Poli⸗ ziſten erſchienen, denen er erklärt hat, die Münzen ſeien aus dem kaiſerlichen Kabinett geſtohlen. Das Mädchen hat meinen Sohn als den genannt, von dem ſie die Mün⸗ zen erhalten. Man hat ſie nun zu meinem Sohne ge⸗ führt, der ſofort durch ſeine Erklärung das unglückſelige Geſchöpf aus dem Spiele gebracht hat— ſelbſt aber, da ſeine Angabe, er habe die Münzen von einem Fräulein von Tholenſtein zum Geſchenke erhalten, nicht genügend erſchienen, verhaftet worden iſt. Er hat auf der Polizei, wohin er zuerſt geführt, ſtürmiſch verlangt, daß man das Zeugnis des Fräulein von Tholenſtein einhole; man hat auch einen Beamten in deren Wohnung geſchickt, dieſer iſt aber mit der Meldung zurückgekehrt, das Fräulein ſei krank und könne niemand ſprechen. Unterdes iſt auf der Polizei auch der Kuſtos des kaiſerlichen Kabinetts erſchienen und hat erklärt, die fraglichen, dem Antiqui⸗ tätenhändler zum Kaufe angebotenen Goldmünzen ſeien identiſch mit den der kaiſerlichen Sammlung geſtohlenen und von äußerſter Seltenheit. Und darauf hin hat man meinen Sohn zur weiteren Unterſuchung ans Landgericht abgeliefert. Ich habs von einem Herrn von der Polizei bald darauf erfahren und bin zum Landgericht gegangen, man hat mir aber den Zugang zu Wolfgang verwehrt . 2 2* een den as fel ar wobcang des Seanen von Tholenſtein geeilt und wurde da ebenfalls abgewieſen, weil ſie niemand ſehen könne— und darauf bin 1 gelaufen, hierher in Ihre Wohnung, um— nicht zu finden! Es war zum Verzweifeln alles das!“ „Was hofften Sie von mir in dieſer Sache?“ ſiel Raban, der in größter Spannung dieſe Geſchichte an⸗ gehört hatte, ein. „Von Ihnen, Herr von Mureck, hoffe ich, daß Sie uns aus dieſer ſchrecklichen Lage retten. Sie ſind— ich weiß es von meinem Sohne, mit dem Fräulein be⸗ freundet, ſind auch mit der Stiftsdame befreundet, ſtam⸗ men ja aus einer und derſelben Gegend— Ihnen wird man in einer ſo dringenden Sache den Zutritt nicht weigern, Sie werden mit dem Fräulein reden und, wie krank es auch ſein mag, dieſes bewegen können— es handelt ſich ja um den Vetter des Fräuleins und deſſen Exiſtenz und Ehre— ſogleich ein ſchriftliches Zeugnis aus⸗ zuſtellen, daß ſie die Münzen Wolfgang geſchenkt, daß er unſchuldig iſt.— Wenn wir nur das erſt vorlegen können, wird man ja Wolfgang ſicherlich gleich ent⸗ laſſen, und dann, wann ſie geneſen iſt, kann man ſie ja, falls es dem Gerichte noch nötig ſcheint, gründlicher ver⸗ nehmen, fürs erſte handelt es ſich ja nur um ein Zeug⸗ nis, das Wolfgang frei mach“— denken Sie, wenn er länger ſitzen müßte, wenn es ruchbar und kund würde.“ Raban hatte Melber bei dieſen Worten gedankenvoll angeſehen, und ſinnend ſchwieg er auch jetzt noch eine Weile, bevor er, den Graveur feſt fixierend, antwortete: „Sie haben recht, Herr Melber, mit ſolch einem Zeug⸗ niſſe iſt ſicherlich die augenblickliche Freilaſſung Ihres Sohnes zu erreichen— und ich verſpreche es Ihnen, die⸗ ſes Zeugnis zu beſorgen, wenn Sie vorher eine Bedingung erfüllen. Erfüllen Sie dieſelbe nicht, ſo werde ich ver⸗ hindern, daß Sie das Zeugnis erhalten. Es kommt vor allem darauf an, daß man Fräulein von Tholenſtein jetzt, wo ſie krank iſt, nicht die beunruhigende Ausſicht, Goldankauf Unter Bezugnahme auf nachſtehenden Aufruf des Herrn Miniſters des Innern geben wir bekannt, daß die Goldſammlung in unferer vor Gericht erſcheinen zu müſſen, eröffnet... IFortſ. . N ſogleich genau nachzuſehen, ob er Goldgegenſtände beſitzt und am Sonntag dieſelben zur Abgabe anzumelden. Die m Vaterlande benötigt. Auch Andenken ſind abzugeben, denn es gibt kein ſchöneres r Weltgeſchichte das Vaterland nicht im Stiche gelaſſen hat. Wenn in dieſer Stunde der Entſcheidung jeder Deutſche wüßte, wie ſehr er durch die Hingabe ſeines Juwelen und hilft, uns den Sieg auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ſichern, niemand würde das geforderte Opfer verweigern Helft Alle unſeren jungen Mädchen die ihre Kraf reiche Beteiligung zu lohnen. Seckenheim, den 19. Februar 1918. 7 Bürgermeiſteramt: Volz. Aufruf! t dem Vaterlande in uneigennützigſter Weiſe zur Verſügung ſtellen, ihre Tätigkeit durch Koch. Deutſche Männer, deutſche Frauen im badiſchen Tande! Woche, bei Goldbeſiges dazu mit⸗ 5 Unſere Heere haben in glänzendem Anſturm die Italiener weit in ihr Land zurückgeworfen und Der Weltkrieg drängt zur Entſcheidung. 8 es, nichts zu unterlaſſen, was unſere Kraft in dem Völkerringen 0 1 den Widenſtand der Ruſſen endgültig gebrochen. Für uns in der Heimat aber gilt zu ſteigern und zu ſtärken vermag. Der Ankauf von Goldſachen für die Reichsbank und der Verkauf von Juwelen dieſem Ziel. Er ſteigert unſere wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit und trägt dazu bei, uns einen wirtſchaft zu ermöglichrn.“ 8„Es wird in Baden, in der Pfalz und in Heſſen in den Tagen vom Sonntag, den 17. bis einsdilies licht Sonntag, den 24. Februar 1918 4 eine a 1 Goldankaufiswoche ſtattfinden.— Ihr Männer und Frauen, laßt dieſe Tage nicht vorübergehen, ohne zu prüfen, ob Ihr nicht auch noch Gdelſteine und Gold und Goldgeräte in Euerem Heim bergt, die Ihr dem Vaterland zum Opfer bringen könnt. Ihr ſollt es nicht umſonſt, ſondern gegen Erſtattung des vollen Goldwertes abgeben! 4 0 Frauen und Männer Badens! Zeigt Euere Opferbereitſchaft! Säumt nicht Eueren Schmuck anf den Altar des Vaterlandes zu legen! 1 Wir brauchen heiße Herzen und offene Hande!. Karlsruhe, den 1. Februar 1918. a 5 Der Miniſter des Innern: Staatsminister Dr. Freiberr von Bodman. An- u. Verkauf von Häuser usd Grundstücken. in das neutrale Ansland durch die Diamantenregie gilt ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der Friedens“ ar need cb 8 neu Chee eee ee We en nddendtntbilee, a eee Ae Auna 4 1 Colksbad„ Zahn-RHiellar marta Lösche Sem 8 lata 51 1. 4 Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ Fal ganzlich h merzleſes gabnzlehen nis, daß das Volksbad wegen Kohlenmangel bis pegel n See an Reredſe seht f duſsbe auf Weiteres geſchloſſen iſt.„ reltehüt:„cette ches bargen = Vermittlung von Hypotheken. Seckenheim, den 15 Februar 1918 f Umarbeitung. Si binnen .* 7 f 8.. 1 fieorg Rüser. bürger meier unn;— bes:. 125 11111 1. 3 f 1 7 onntaat und od