*in eren dnnn * „89 88888 E Kd 15 es „— * ditt. 28. Jour 1018 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Soun⸗ unb Feiertage. Der Abonnementspreis deteägt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. C TTT Reichstag. (Schluß.) Berlin, 20. Febr. 5 8 3.) fortfahrend: Das Verfahren, wie 70 das Se b b ſtunmeagslecht derchführen wollte, entſprach 2 2 unſerer Aufafſung. Es iſt unrichtig, zu ſagen, daß robki de Iri. dens th nd ungen verſchleppen wollte. Wie 8 5 das iſt. beweiſt der Julckſpruch.(Großes Gel ichter.) 150 ſt eine gan; ſa ſehe Ae wenn man meint, das . Vorgehen hitte die Bolſchewik! zum Frieden ge⸗ bieſen. Gu ue. Gewiß wollten die Bol ſchew iti eine inter ⸗ fie tionale Revolution als Weg zum Weltfrieden. Aber ie ſind in der ganzen internationalen Welt damit in einer t gebli ben. Trotzki wollte aufrichtig einen Abg. Dr. David(e kleinen Mi. deeh i demokratiſchen Fr eden, Radek ausſchließli dn. d hließlich die internationale n Ne ol tion und hat 1 leider die Verhand⸗ hen rk. den alen. Als Trotzki ſah daß er den demokrati⸗ nicht abf chlie nicht heben konnte, wollte er einen Notfrieden 5 ien und glaubte den Krieg durch ſeine Erklä⸗ zu beend Auch die deutſchen Delegierten waren udigen. Dann kam aber in Deutſch⸗ anſcheinend diefer Auffaſſ er 2 ſung. land eine Pieke Auffafſung eee käriſcher Seite gausz i ging. Es iſt zu begrüßen, daß die ruſſiſche 9 5 durch ihren Funkſpruch jezt einen Weg und ie Und Elolat, In die inneren Verhältniſſe in Ilnnland, Eſt⸗ miſchen 5 und der Ukraine wollen wir uns nicht ein⸗ wirtſchaſti ie Polen müſſen auch zu Wort kommen. Dauernde chließe liche und freundſchaftliche Beztehungen zu Oſteuropa 10 8 das Ziel unſerer Politik ein, ſie würden uns auch 08 Sicherung gegen den Weſten geben. * 300 Seyda(Pole): Wer hätten von dem Vertreter — erwartet, daß er dem Vertrag nicht ohne Durch 8 zuſtimmen würde.(Sehr richtig! bei den Polen. en& der Ukraine hat man eine neue un ene In. 1 0 5 de 55 0 rregung ſo groß geweſen, daß bereits . en Straßen geſtoſſen iſt. Hoffentlich wird der Abg nicht angenommen. redners ee 18(Fortſchr. Volksp.): Der Wunſch des Vor⸗ eur Wie alle ſind uns bewußt, daß wir hier eine 8% Volksvertretung ſind(lebhaſte Juſtimmung). Herr 1. 5 l kein großes Vertrauen ein. Ile Ukraine bietet . üsſetzungen für ein friedliches Nebeneinanderleben. 10 on einer neuen Teilung Polens geſprochen wird, it in de en maßloſe Uebertreibung. Auch im We ten regt ſich 3 Völkern die en at Staat g. Dr. Streſemann(Natl.)? Wir danken dem Emſchildertär Kühlmann und ſeinen Mitarbeitern für ihre e denden, Fähigkeit und diplomatiſche Geſchicklichtkeit. Sie eulfcheded Kelch bis zur Neige geleert. Dadurch haben ſie dem Wen Volz ſculd if 90 gezetgt, wer an dem Abbruch der Verhandlungen a t. 0 5 e urch iſt erſt das Bild Trotzkis vollſtändig Feser 125 erſter einie haben wir der deutſchen Oberſten berhaupt eitung den Dank dafür auszuſprechen, daß wir ſtebafter Bei einem Frieden mit der Ukraine gekommen ſind nden muß fall). Wenn weitere Friedens verhandlung en 1 75 Bebollmä he die deutſche Reichsleitung einheitlich nur durch Anſprüche 5 des Deut ſchen Reichs vertreten ſein. Alle onderpertret Wünſche einzelner Bundesſtaaten auf irgend eine Bre 3 ſind abzulehnen(ſehr richtig!). Trotzki hat nichts anderes als Friedens verſchleppung 1 enn durch einen rechtzeitigen Ein⸗ Ile rer Truppen im Oſten erreicht wu de, unkſpruch kam, dann freue ich mich, daß der „ kaſch erfolgt iſt, und daß wir 15 noch Zeit za, die Greulltaten in Livland und Eſtland fort⸗ .) Ehe man der deutſchen Regierung zumuten t Trotzki in irgendwelche neuen Friedens ver⸗ müſſen gewiſſe Vorausſetzungen inne⸗ Urbedingung iſt die reſtloſe Räumung d Eſtland, ſofortige Freilaſſung aller en Cewaſthabern ge angen N er Deut⸗ „ unb dingte Räumung und Anerken⸗ . nu digkeit Finnlands und die An⸗ Die Polen he Friedensſchluſſes mit der Ukraine. l üben den Vertrag am heitgſten bekämpft. Was den Frieden er zu den Staatsmännern geſagt haben, die nur deshalb 50 einem mächtigen Volk von 30 Millionen Sholm bei Pal geſchloſſen hätten, weil das Gouvernement niſcherſeits olen bleiben ſoll? Und was hat man pol⸗ zu erwerben?„eum ſich ein Anrecht auf deutſche Sympathien 0 Cebaſte Zuſtimmung.) Für die ſtrateglſche Stu unſche der Heeresleftung maßg bend. Wir angliedern,. polniſchen Bodens dem Deutſchen Reich verlangt. it es nicht die ſtrategiſche Sicherung unbedingt die ch ſiebelnsgnen nicht tatenlos zuſehen, wie diejenigen, Kultur in Livla nd ahrhunderte deutſche Sprache und deukſche mor de 8 und Eſtland gerettet haben, inge⸗ wären 5 werden bloß weil li Hen ice en d. Dann non Ehre.(Stürmiſcher Beifall.) 8(Konſ.): Wir begrüßen den Frieden mit und Weſſe zals einen erſten Schritt zum Frieden. Die Art tragun. des wu der polniſche Regentſchaftsrat an der Ueber⸗ ue Reife Hoon Landes Kriik geübt hat, läßt die voll. und von einem zen, die man von erwachſenen Männern delbſt leußen will. I erwarten muß, das ſeine Geſchicke Räfident, wie 8 Wenn ſowohl der öĩſterreichiſche Miniſter⸗ ehe gekommen ſind kaatsf Kretär von Kühlmann zu dem „ das Cholmer La daß der Friede mit der Ukraine einfach beaßgebende Geſichts and nicht zu haben war, ſo iſt das der Sch uns dem int. Nicht das Winſeln nach Frieden ehanrtes.(Beita⸗l reden näher, ſondern die Taten des ür rs gegenüber ee. Die Zurückhaltung des Staats⸗ Stu die Deulſcher m neuen Junkſpruch teilen wir durchaus. Stagg geſchlagen un den battiſchen Ländern hat die letzte 1 geelrcldregen wenn wir ſie nicht retten. Ich bitte den egie nzutreten. Verhandlungen mit den Bolſchewiki nicht dichti tung Livia 5 Sicherheit gegeben iſt, daß die ru 0 e i g. aueſt und Eſtland vollſtändig räumt. ehr 1 8 ch, kung für jede weitere Fliedensverhandlung 5 16 Verhatuſf unland und die Ukraine geräumt werden. wablt, werden. Deu Kurland und Litauen ſollten bald ge⸗ bre, daß guſgand 1 die Randvölker davor be⸗ ie banten in n dem rufſiſchen Chaos untergehen. Die Art Sel nd geit enem ehelichem Anſchluß an Deutſchland räumt. Maine ite erk impfen. Dieſe Gelegenheit haben ſie mit dem offnungen, daß ein Polenxeich entſtehen wir ehrlich zuſammenarbeilen können, waren meiner Freude keine Ausſicht auf Erfüllung Recht ſteht Wohnung. 18. Jübrgang Amtsblatt dar Bürgermeister amter Sechenbeim, IPuesbeim, Heckarhansen und EGInden. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ering. Ste ſind durch oie Ereigniſſe noch getäuſcht worden. tan hat bemä gelt, daß General Hoffmann den Friedens⸗ vertrag unterzeichnet hat. Nach unſerer Meinung wird kein Frieden im deutſchen Volk verſtanden werden, der nicht moraliſch wenigſtens die Anterſchriſten von Hindenburg und Ludendorff trägt.(Beifall rechts.) Abg. v. Halem(Deutſche Frahtion): Es wäre erfreulich, wenn 5 die Ukraine die Ernährung unſeres Volkes er⸗ leichtert würde. Mit der Nachprüfung der Cholmer Grenze durch enie ber Kommiſlion ſind wir einverſtanden. Das Verhalten der Polen gibt einen Vorgeſchmack deſſen, was wir von ihnen zu erwarten haben. Abg. Ledebour(unabh. Soz.): Wir zweifeln nicht daran daß Graf Weſtarp den Frieden will; auch Trotzki will ihn. Sein Friede iſt aber nicht nach Ihrem Geſchmack. Mit der Ukraine, einem Teilſtaat Rußlands, dürfte ein Friede aur mit Uebereinſtunmung des übrigen Rußland geſchloſſen werden. Die inneren Wirren Rußlands ſollen nur einen Vorwand für weitere Eroberungsziele abgeben. Dr. Streſe⸗ mann will keine Annexionen, aber Angliederung polniſcher Gebiete, ſoweit ſie das militäriſche Intereſſe verlangt und die Halbgötter Hindenburg und Ludendorff ſie wünſchen. Große Unruhe. Vizepräſtdent Dr. Paaſche rügt den Ausdruck. Zurufe bei den unabhä gigen Sozia demek aten: Götzenbilder!) Wenn man uns den Friedensſchluß überläßt(Zuruf: Bolſchewiſten⸗ jeden), würden ſich Kinder und Kindeskinder noch darüber euen. Der Friede iſt nur der Vater neuer Kriege. Wir belt nicht auf die Regierung, daß ſie uns einen wirklichen auerhaften Frieden bringen wird. Den kann nur das inter⸗ nationale 8 durch den Maſſenſtreik erringen. Abg. Fürſt Radziwill(Pole): Die Ausnahmegeſetze egen die Polen ſollten dieſe Nation ausrotten. Wir würden 5 preuß ſchen Regierung dankbar ſein, wenn ſie dieſe Aus⸗ nahmegeſetzgebung abtra en würde. Staatsſetretür v. Kühlmann: General Hoffmann war als Vertreter der Oberſten Heeresleitung auf e des Reichskanzlers vom Kaiſer zu den Verhandlungen be⸗ vollmächtigt entſandt. Das war nötig, weil die Ver⸗ eee während des Wa, f nſt liſtands im beſetzten Gebiet t 1er attfanden und es deshalb erwünſcht war, jederzeit einen ertreter der Oberſten Heeresleitung zugegen zu haben. 5 Einrichtung hat ben gut bewährt und wird wohl auch bei⸗ behalten werden. Sie iſt auch nichts Neues. Bei den Haager Verhandlungen waren Militär⸗ und Marinevertreter ugegen. Sie unterzeichneten die Verträge, ohne politiſche Peoo Imächtigte zu ſein. Abg. Gröber(3.): Dieſe Sache hat nur oberflächliche Bedeutung. Es darf aber nicht die Anſicht auftauchen, zum dance ſei die Mitunterzeichnung eines Milltärs notwendig. Die Verträge werden dem Hauptausſchuß überwieſen. Es folg die erſte Beratung der Geſetzesentwürfe zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten und gegen die Verhin⸗ derung der Geburten.— Staatsſekr tär al lraf: 0 beiden Gegenſtände 155 in der Literatur und im Parlament o erörtert worden. Sie ſind jetzt zur geſetzgeberiſchen Verab⸗ chiedung herangereift. Ich empfehle die beiden Vorlagen zur nnahme.— Abg. van Calker(Natl.): Ich beantrage, beide Vorlagen dem 16. Ausſchuß für Bevölkerungspolitik zu überweiſen. Das Haus 8 nach dieſem Antrag. Darauf tritt Vertagung ein. Nähſte Sizung Freitag, 22. Fe⸗ bruar, 1 Uhr. Tagesordnung: Antrag auf Haſtentlaſſung des Abg. Dittmann, Beiaäge mit der Ukraine. Bericht des Haushaltsausſchuſſes über Militäriſches. Der Wohnungsumzug auf 1. April 1918. (Nachdruck verboten.) Der 1. April fällt heuer auf den Oſter montag; das iſt im Sinne des Geſetzes ein bürgerlicher Feier⸗ tag. Das Mietsverhältnis iſt nicht beendigt mit dem Auszug, ſondern mit Ablauf der Mietzeit. Der Ver⸗ mieter hat vorher keinen Anſpruch auf die Rückgabe der Wohnung, wenn der Mieter frühzeitiger ausgezogen iſt. Der Regel nach iſt die Räumung und Rückgabe der Woh⸗ nung mit der Beendigung des Mietsverhältniſſes zu be⸗ wirken, doch iſt, wenn der letzte Tag der Mietzeit auf einen Sonntag oder ſtaatlich anerkannten Feiertag fällt, dem Mieter auch der folgende Werktag zur Räu⸗ mung gegeben. Auch beſtehen in manchen Orten landes⸗ geſetzlich noch beſondere Räumungsfriſten, die neben den⸗ jenigen des Bürgerlichen Geſetzbuchs Gültigkeit haben. So iſt es vielfach Ortsgesbrauch, daß der Mieter, falls nichts anderes vereinbart iſt, die aufgekündigte Wohnung am Tage des Vierteljahrswechſels, alſo am 1. des Mo⸗ nats, und zwar ohne Rückſicht auf die Größe der Woh⸗ nung vormittags zu räumen hat. Eine Ausnahme wird nur für ſolche Zimmer geſtattet, in denen Perſonen der⸗ art krank liegen, daß ſie nach ärztlichem Zeugnis nicht weggebracht werden dürfen. Einreden, daß die neu zu be⸗ ziehende Wohnung noch nicht frei oder noch nicht gereinigt oder noch nicht ausgebaut ſei und dergleichen, werden nicht berückſichtigt. Zu den Pflichten des Ausziehen den gehört nicht nur, daß er die bisherige Mietswohnung räumt, ſondern er muß auch dem Vermieter die Möglichkeit gewähren, vollſtändig über die Wohnung zu verfügen. Er muß alſo die Schlüſſel, die er beim Einzug erhalten hat, zurückgeben. Hat er ſich Schlſüſel auf ſeine Koſten an⸗ fertigen laſſen, ſo braucht er ſie, wenn der Vertrag nichts anderes beſagt, nur gegen entſprechende Entſchädigung abzugeben. Liefert er ſie aber überhaupt nicht ab, dann muß er ſie für ſich unbrauchbar machen. Der Mie⸗ ter kommt übrigens ſeiner Pflicht zweifellos auch dadurch nach, daß er die Schlüſſel ſeinem Nachfolger überläßt. Behält er die Schlüſſel für ſich, ohne ſie unbrauchbar zu machen, dannd arf der Vermieter die Schlöſſer auf Koſten des bisherigen Mieters abändern laſſen. Dieſes ihm zu im Intereſſe der Sicherheit der — Jufesttonsdeets. Mie einſpa ige Petttzetle 20 4492 Reklamen 60 Pfg. dies Fele, Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Bersſprechanſchluß Wr. 16. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 22. Febr.(WI. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In einzelnen Abſchnitten Artillerie- und Minen⸗ werfertätigkeit und kleinere Erkundungsgefechte. An der Bahn Ppern⸗Roulers wurde eine engliſche Feld wache überrumpelt und gefangen. In den letzten Tagen wurden im Luftkampf und von der Erde aus 24 feindliche Flugzeuge und zwei Feſſelballons abgeſchoſſen. 5 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmerschalls von Eichborn. In Sſtland wurde Hapſal genommen Das erſte Eſtenregiment hat ſich dem deutſchen Kommande unterſtellt. In Lioland ſtießen unſere Truppen über Ronne⸗ burg⸗Wollmar und Spandau hinaus vor. Inter dem Jubel der Bevöklerung ſind unſere Truppen in Nj zyea eingerückt. Von dort ſtießen ſie bis Linzyn vor. Minsl wurde beſetzt. Heeresgruppe Linsingen. Bei Unterſtüguug der Ukrainer in ihrem Be⸗ freiungskampf wurden Fortſchritte erzielt. In No. wogradwolzusk haben wir die Verbindung mit ukrain. Abteilungen aufgenommen. Andere Kollonnen marſchieren auf Dubno. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. I. 2 ln Die Wirren in Rußland. Stockholm, 20. Febr. Ein Telegramm aus Peters⸗ burg meldet, daß die engliſche Regierung nicht geneig iſt, die Ukraine als ſelbſtändigen Staat, noch den ge⸗ ſchloſſenen Sonderfrieden anzuerkennen. Berlin, 21. Febr. Wie dem„Berl. Lokalanzeiger“ aus Haag berichtet wird, hat eine Anzahl ruſſiſcher Groß fürſten und Großfürſtinnen eine Bittſchrift an die Bolſche⸗ wikiregierung gerichtet, ſie möge der Familie des Ex⸗ zaren geſtatten, Tobolsk zu verlaſſen und nach Paris zu reiſen. Sie erklären alle Gerüchte von Plänen zur Wieder⸗ erſtellung der Monarchie für falſch und wollen auf jeden hronanſpruch verzichten. e 4 Berlin, 21. Febr. Wie verlautek, iſt der ruſſiſche ſturier mit der ſchriftlichen Beſtätigung der Friedensan⸗ nahme bereits durch die deutſchen Linien gekommen. f Ueber die wahren Zuſtände in Peters burg berichtet ein ſoeben von dort zurückgekehrter zu⸗ berläſſiger Gewährsmann folgendes: Das Spitzelweſen und die Geheimpolizei blühen wie nur jemals unter dem vorigen Regime, daneben auch die Beſtechung, nur mit dem Unterſchied, daß die aufzuwendenden Summen ſich gegen früher verzehnfacht haben. Ein Paß, der früher bielleicht für 100 Rubel zu haben war, koſtet jetzt bis zu 4000 Rubel. Von einer Preßfreiheit iſt keine Rede. Zei⸗ tungsverbote, Verhaftung der Redakteure, Zerſtörung der Zeitungseinrichtungen ſind an der Tagesordnung. Daß ſich die Gewaltherrſchaft, die auf Rechte und Freiheiten anderer nicht die mindeſte Rückſicht nimmt, ſo lange halten kann, iſt nur durch Angſt und die Kriegsmüdig⸗ keit der Bevölkerung zu erklären, die ſich übrigens auch auf die Koſaken erſtreckt. Auch die Sozialrevolutionäre haben die Waffen geſtreckt. Getragen wird die Bolſchewiki⸗ Bewegung von den ſchlechteſten Elementen des Prole⸗ tariats. Die Rote Garde hat den Zweck, bei der De⸗ mobilmachung die für die Bolſchewiki in Betracht kom⸗ menden Elemente auszuſchalten und für ihre Zwecke zu benutzen. Dem Heere ſelbſt trauen die Bolſchewiki nicht mehr recht, da in ihm noch eine Spur des früheren ſoldatiſchen Geiſtes zu finden und da es infolge deſſen auf die Rote Garde ſchlecht zu ſprechen iſt. Eine Stütze der Bolſchewiki bilden die vorgeſchlagenen um 900 Pro⸗ zent gegen früher erhöhten Arbeiterlöhne. Die Verſchwen⸗ dung, die ſo bei völliger Verwahrloſung des Wirtſchafts⸗ lebens getrieben wird, ſchafft natürlich eine verzweifelte Finanzlage, hat doch die Bolſchewiki⸗Regierung keinerlei Einkünfte. Ihre Dekrete wie das betreffs Verſtaatlichung der Wohnhäufer werden nicht durchgeführt, oder man entzieht ſich der Ausführung durch Beſtechung. Die Eiſen⸗ bahnverbindungen ſind zum Ruin des Wirtſchaftslebens lahmgelegt. Die Verſtaatlichung der Handelsflotte wird auch dieſe ausſchalten. Gearbeitet wird überhaupt nich! mehr. In den Kaſernen finden abends Bälle und Feſt⸗ lichkeiten ſtatt, im übrigen beſchäftigt ſich jedermann mit dem Straßen handel. In der Landwirtſchaft beherrſchen die Soldaten und Matroſen die Güter, d. h. ſie ver⸗ nichten die Vorräte, ſchlachten das Vieh ab und werden ſo binnen kurzem die vielleicht noch zur Hälfte vor NMigä, 19. Febr. Flüchtlinge erzählen, daß die Lage Eſthland und Livland ſich täglich verſchlimmere. Stadt und Kreis Werro ſind über 100 Deutſche, in Fellin etwa 140 und in Pernau etwa 24 verhaftet wor⸗ den. In den lettiſchen Kreiſen haben Verhaftungen bis⸗ her noch nicht ſtattgefunden. Der bekannte Aufruf zur Beſeitigung aller deutſchen Männer über 17 und aller deutſchen Frauen über 20 Jahre iſt auch in Dorpat ver⸗ breitet worden. Bei Dorpat iſt es zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Deutſchen und Roten Garde gekom⸗ men, von denen 5 Mann getötet wurden. Letzterer Um⸗ ſtand kann den Anlaß zu neuen Deutſchenmorden geben. Die Meldung von dem Selbſtmord des Generals Naledin iſt noch nicht beſtätigt. Vielleicht iſt er er⸗ mordet worden. Bern, 21. Febr.„Depeche de Lyon“ bringt eine Mitteilung vom Roten Kreuz der Vereinigten Staaten aus Petersburg, die Koſaken hätten den Marineminiſter in einem Eiſenbahnzug feſtgenommen und aufgehängt. Mailand, 21. Febr. Der„Secolo“ meldet, die rumäniſche Kammer werde auf den 10. März einbe⸗ rufen werden. Es beſteht eine Strömung, den früherer 8 Bratianu vor ein Hochgericht zu General Averes cu iſt in Bukareſt, wo das Haupt⸗ quartier Mackenſens iſt, eingetroffen. N Verſchiffung ſchwediſcher Truppen nach den Aalands⸗Inſeln. Stockholm, 19. Febr. Ein Eisbrecher und das Schiff Heimdall ſind am 18. Februar abends mit ſchwedi⸗ ſchen Truppen nach den Aalandsinſeln abgegangen, um ſowohl die finniſchen Schützen wie auch die ruſſiſchen Soldaten, zwiſchen denen es in den letzten Tagen zu wiederholten Zuſammenſtößen gekommen iſt, fortzuſchaf⸗ 5 Schweden übernimmt die Bewachung des von den uſſen zurückgelaſſenen Materials und der Befeſtigungen. Der Krieg zur See. Berlin, 21. Febr. Im weſtlichen Mittelmeer wur⸗ den 23 000 BRT. vernichtet. g Canea, 21. Febr.(Havas.) Ein engliſcher Damp⸗ fer landete in der Suda⸗Bai(Inſel Kreta) 119 verurteilte oder angeklagte griechiſche Offiziere, darunter ein Admiral und zwei Generale, die im Fort Izzodino interniert wer⸗ den ſollen. f i Amſterdam, 21. Febr. Das Reuterſche Bureau meldet aus Paris: Der Dampfer Devis wurde am 1. Februar zwiſchen Marſeille und Bougie torpediert. Unter⸗ ſeeboote wurden nicht geſehen. Es waren 339 Paſſagiere an Bord, darunter 301 Militärperſonen, ſodann 55 See⸗ leute. 110 Perſonen werden vermißt. Die Ereigniſſe im Weſten. Fliegerüberfall auf Mannheim. Karlsruhe, 20. Febr. Vergangene Nacht wurde die offene Stadt Mannheim von feindlichen Fliegern angegriffen. 6 Bomben wurden abgeworfen und verur⸗ ſachten einigen Häuſerſchaden. Leider iſt auch 1 Frau und 1 Kind verletzt, 1 Kind getötet worden. Innsbruck, 21. Febr. Geſtern mittag warfen ita⸗ lieniſche Flieger mehrere Bomben über Innsbruck ab. Eine Frau wurde getötet, ein Arbeiter erlitt ſchwere Brandwunden. Einer der feindlichen Flieger ſoll bei der, Martinswand von einem öſterreichiſchen Flieger ab⸗ W. den fein. s f Der Luftangriff auf London. London, 21. Febr.(Amtlich.) Der Geſamtverluſ bei dem Luftangriff in der Sonntagnacht beträgt 19 Tot und 34 Verwundete. 55 5 NMNeues vom Tage. Der Kaiſer zu dem Hilferuf der Eſten. Hamburg, 21. Febr. Der Kaiſer hat, laut„Frankf Ztg.“, auf einen von dem Lübecker Senat an ihn ge richteten Hilferuf für die Eſtländer folgende Antwor erteilt: Die Worte des Senats der alten ehrwürdigen Handelsſtadt Lübeck haben in meinem Herzen lebhaften Widerhall gefunden. Der verzweiflungsvolle Notſchrei der aus dem Baltenlande immer dringlicher zu uns her überhallt, ſoll nicht ungehört bleiben. Wirkſam Maßnahmen müſſen ergriffen werden, um die gequälte Be völkerung vor dem Sengen und Plündern räuberiſchen Horden ſicherzuſtellen, um dem Zuſtand völliger Geſetz loſigkeit ein Ende zu machen. g Vom Hauptausſchuß. a Berlin, 21. Febr. Der Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags ſetzte die Beratung des Friedens vertrags mi der Ukraine fort. Miniſterialdirektor Körner ſetzt, die einzelnen Beſtimmungen des Zuſatzvertrags ausein⸗ ander. Die Verhandlungen mit den ukrainiſchen Ver⸗ tretern waren nicht gerade leicht, denn die ukrainiſcher Unterhändler waren wegen des Mangels an politiſchen Sachkenntnis beſonders vorſichtig und zurückhaltend. Di Sprachſchwierigkeiten kamen noch hinzu. Das Proviſo⸗ rium gilt bis zum Ablauf von 6 Monaten nach Abſchluf des Friedens mit anderen europäiſchen Staaten, den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika und Japan. Eine längere Dauer wäre erwünſcht geweſen, war aber nicht zu erreichen 05 Unterſtaatsſekretär Göppert: Wir werden verſu⸗ chen, möglichſt viel Getreide hereinzubringen. Mehr als 300 000 Tonnen laſſen ſich monatlich auf dem Waſſer⸗ wege nicht bewältigen. Die Umgeſtaltung des preußiſchen Wahlrechts. Berlin, 21. Febr. Der Wahlrechtsausſchuß des Abgeordnetenhauſes hat die Mehrſtimmenwahl mit 20 gegen 15 Stimmen angenommen, womit die Regierungs⸗ vorlage(gleiches Wahlrecht) abgelehnt iſt. Die Aus⸗ ſchußmehrheit ſetzte ſich zuſammen aus 12 Konſervativen, 4 Freikonſervativen und 4 Nationalliberalen. Die nationalliberale Fraktion des Abgeordnetenhau⸗ hauſes hatte in einer Fraktionsſitzung mit 44 gegen 25 Stimmen beſchloſſen, gegen den Regierungsentwurf zu ſtimmen und in der Vertretung der Fraktion im Wahl⸗ rechtsausſchuß keine Aenderung zuzulaſſen. Der Vizeprä⸗ lident des Staatsminiſteriums Dr. Friedberg(Ntl.) In erklärte im Ausſchuß, die Regierung ſei nicht in der Lage, dem Vorſchlag der Mehrſtimmenwahl beizutreten. Berlin, 21. Febr. Im preußiſchen Wahlrechts⸗ ausſchuß iſt ein Antrag der Nationalliberalen eingelaufen,d er die Einführung der Wahlpflicht vor⸗ ſieht. Die Strafe für Wahlverſäumnis ſoll 1 bis 50 Mark betragen und gegebenenfalls den dreifachen Steuer⸗ betrag. Ein konſervativer Antrag ſieht gleichfalls die Einführung der Wahlpflicht vor. Der Miniſter des Innern bemerkte, daß die Regierung im allgemeinen ge gen die Einführung der Wahlpflicht ſei. Ein Mit⸗ glied des Zentrums ſprach ſich gegen die Einführung der Wahlpflicht aus. Ein freiſinniger Abgeordneter wünſchte, daß man den Sonntag als Wahltag feſtlegen ſolle. Hier⸗ auf wurde von dem Ausſchuß die Einführung der Wahlpflicht grundſätzlich beſchloſſen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Polen und beid⸗ Anträge einem Unterausſchuß überwieſen. Militäriſche Zenſurvertreter in Leipzig. Leipzig, 20. Febr. Die Vertreter der Zenſur bei den Generalkmomandos ſind heute und morgen zu einer Tagung in Leipzig verſammelt. Die Herren beabſich⸗ tigen, ſich mit der Technik des Buchhandels vertraut zu machen. Es finden daher Beſprechungen mit den Börſenvereinen der deutſchen Buchhändler, ſowie Beſich⸗ tigungen buchhändleriſcher Betriebe ſtatt. Nachklänge zum Ausſtand. 5 Augsburg, 21. Febr. Im Verlauf der Streikbe⸗ wegung in München wurde die Unterſuchungshaft gegen den Schriftſteller Kurt Eis ner, die Frau Sarah Ler ch⸗ Rabinowitſch, den Schloſſer Unterleitner, den Handwerksmeiſter Winter, den Studenten T oller und die Schweſter Landauer, ſämtlich in München, verhängt. Die eingelegten Haftbeſchwerden ſind vom Reichsgericht derworfen worden. Die Verhandlung wird demnächſt ſtatt⸗ finden. a München, 20. Febr. Das Geſetz⸗ und Verordnungs⸗ blatt veröffentlicht eine längere Tankkundgebung König Ludwigs für die Liebe nud Treue, die das bayeriſche Volk mläßlich der goldenen Hochzeit des Königspaares be⸗ Aundete. f Die Ausdehnung der Laudſturmpflicht in Deſter⸗ reich und das Abgeordnetenhaus. Wien, 21. Febr. Das Abgeordnetenhaus beſchloß, dem Wehrausſchuß eine vierwöchige Friſt für die Bericht⸗ erſtattung über die kaiſerliche Verordnung vom 1. Mai 1917 betr. die Ausdehnung der Landſturmdienſtpflicht auf 12 bis 50 Jahre zu ſetzen. Vorher fand eine Beſpre⸗ hung des Miniſterpräfidenten und des Landesverteidi⸗ zungsminiſters mit den Parteivertretern über dieſe Frage tatt. 5 N g a Sozialiſtenkonferenz in London. London, 21. Febr. Reuter. Die Konferenz der Sozialiſten aus den Verbandsländern wurde geſtern er⸗ fnet. Die Verhandlungen der. Konferenz werden bei zeſchloſſenen Türen ſtattfinden. Sommerzeit in England. London, 21. Febr.(Reuter.) Im Unterhaus wurde nktgeteilt, die Sommerzeit am 24. Mäcz beginnen ind am über endigen ſoll. Cadornas Abberufung. Paris, 21. Febr. Der frühere italieniſche Ober⸗ kommandierende General Cadorna iſt nach Italien zu⸗ rückgekehrt.(Cadorna war nach der für ihn ſo verhäng⸗ nisvollen 12. Iſonzoſchlacht abgeſetzt und zum Mitglied des unſchädlichen Oberſten Kriegsrats in Paris ernannt worden. Nachdem nun aber der Oberſte Kriegsrat durch Lloyd George eine militäriſche Bedeutung innerhalb des Verbands erhalten hatte, wurde Cadorna auch der Mit⸗ gliedſchaft des Kriegsrats entſetzt.)„ Verfaſſungsänderung in Portugal. Liſſabon, 21. Febr.(Havas.) Die Miniſter be⸗ ſchloſſen, binnen kurzem zur Wahl eines Präſidenten der Republik durch direkte Abſtimmung zu ſchreiten. Die⸗ ſer wird gleichzeitig Abgeordnete und Senatoren mit be⸗ ſonderen Vollmachten zur Reviſion der Verfaſſung aus⸗ wählen. Unruhen auf Mallorca. 21. Febr. Lyoner Blätter melden den Aus⸗ Bern, Lebensmittelmangels auf der bruch von Unruhen infolge Inſel Mallorca. 5 Vermiſchtes. Der Bock als Gärtner. Nach dem„Hamb. Fremdenbl.“ wurden ſchaft(3. E. G.) für Ofſalſen wegen geſchäſtlicher Verfehlungen berhaftet. abteilung feſtgenommen worden. Gef ändnis eines Mörders. Der Schuhfabrikant Otto Geb⸗ hard in Pirmaſens der wegen Ermordung des Lederhändler⸗ söwenthal aus Berlin zum Tode verurteilt wurde, ohne daß ir die Tat eingeſtanden hatte und der Leichnam des Ermordeten bisher gefunden war, hat nunmehr, um der Todesſtrafe zu entgehen ein Geſtändnis abgelegt. Er gibt im er habe den Löwenthal, mit dem er in SGeſchäftsver⸗ bindung ſtand während eines Streits in ſeiner Wohnung mit einem Hammer erſchlagen und die Leiche in der Nähe ſeiner Wohnung verſcharrt. Die Leiche wurde dann auch an der dezeichneten Stelle gefunden. Angeſichts der veränderten Sach⸗ 7 75 wird die Einleitung eines neuen Strafverfahrens nötig verden. ere Baden. Zweite Kammer. Karlsruhe, 21. Febr. In der heute fortge ſetzten Beratung über den Voranſchlag des Miniſterium: des Innern wies Abg. Göhring atl.) darauf hin daß von einer Verſchuldung der Landwirtſchaft, von den geſtern der Abg. Muſer geſprochen hatte, keine Red mehr ſein könne. Die Landwirte hätten ſich im Krieg. erholt, ihre Schulden bezahlt und noch Geld auf die Seit legen können. Der Redner forderte dann die Einführung des Sparzwangs und wünſchte, daß bei der Zivildienſt pflicht Rückſicht auf den Wohnſitz des betreffenden Dienſt pflichtigen genommen werde. Der nächſte Redner Abg Strobel(Soz.) verlangte einen erhöhten e. und beſchäftigte ſich eingehend mit dem vergangenen Strei Er führte dann weiter aus, die Unzufriedenbeit weite 77 3 Kreiſe, auch in daß die neue Steuergeſetzgebung die Rieſengewinne erfaſſe in Dresden beide Geſchäftsführer der Einkaufsgeſell⸗ In Hanau iſt der Aufkäufer der Lebensmittel⸗ — der Landwirtſchaft, ſei darauf zurntcrzwyrs ren, daß der Induſtrie in der Erzielung der Gewinne kein Beſchränkung auferlegt werde. Man dürfe aber hoffen Abg. Weiß haupt(3.) bat die Regierung, zur Ver ſorgung des platten Landes mit Aerzten und Tierärzten bei der Militärverwaltung dahin vorſtellig werden daß Aerzte beurlaubt werden. Für die in die Semat ent laſſenen Ukrainer ſollte ſchnellſter Erſatz geſchaffen wer den. Auch dieſer Redner äußerte das Bedenken, gegen Zdie Zuſammenlegung der Betriebe, womit doch nur den Großfinduſtrie und dem Großkapital gedient ſei. Abg Niederbühl(Natl.) beſchäftigte ſich eingehend mit den Lage von Handwerk und Gewerbe. Er fordert die Kre ditgenoſſenſchaften in Stadt und Land auf, zum Wieder aufbau des Handwerks und Mittelſtands beizutragen. Von der Regierung verlangte der Redner, daß in der Roh ſtoffverſorgung mehr als bisher geſchehe.— Am Frei⸗ dag vormittag wird die Beratung fortgeſetzt. Karlsruhe, 21. Febr. Rechtsſtehenden Vereinigung der Zweiten Kommer haben einen Antrag eingebracht, in welchem die Regierun erſucht wird, beim Bundesrat dahin zu wirken, daß die auf 1. April 1918 geplante Sommerzeit nicht in traft tritt. a 5 Heidelberg, 21. Febr. ſt ſoeben eine Vorlage über die Aufnahme eines neuen Zwei⸗Millionen⸗Kredits zugegangen. Für Kriegsauf⸗ vand hat die Stadt Heidelberg ſeit Kriegsbeginn bis Ende 1917 etwas über 6 Millionen Mark ausgegeben. Die⸗ en Aufwendungen ſtehen Forderungen an das Reich, m Kriegsgeſellſchaften uſw. in Höhe von 1,7 Millionen Mark gegenüber. Bonndorf, 21. Febr. Wegen Vergehen gegen ie jetzt geltende Getreideverordnung ſind hier zwei Mühlenbetriebe geſchloſſen worden. er e- eee eee Gerichtsſaal. * Von der Enz, 21. Febr.(Verbotenes Silber.) Der Bijouteriefabekkant Karl Kappler von Altenſteig bei Talw kaufte hauptſächlich in Pforzheim für etwa 5000 Mk. Silbermünzen mit Aufgeld und ließ ſie zu Barren für Fabrikations- wecke einſchmelzen. Er wurde zu 500 Mb. Geld⸗ 5 verurteilt, nebſt Beſchlagnahme von 3000 Mk. Silber. er Feingießer Philipp Zachmann von Wilferdingen, der zas Schmelzen beſongte, erhielt 150 Mk. Geldſtrafe. Die Ukraine. Wer kennt das Land, mit dem wir Frieden geſchloſſen Wer ermißt ſeine Bedeutung, die es für Rußland hatte und nun mehr für uns haben ſoll? Die Ukraine, das Land, welches ſich bei dem allgemeinen Kamy der ruſſiſchen Randvölker um die ſtaatliche Unabhängigkeit bishes am erfolgreichſten betätigt hat, iſt gleichzeitig dasjenige, deſſen Los trennung von dem Rieſenreich des ehemaligen moskowitiſchen Zarentums für dieſes von ſchwerſtwiegendem Einfluß ſein Solange es zu Rußland gehört hat, haben die Zaren mit allen erdenklichen Mitteln verſucht, ſeine Eigenart zu unterdrücken, un es zu einem Ausbeutungsgegenſtand allererſten Ranges g Infolgedeſſen iſt die Geſchichte der Ukraine eine einzige Kette von tragiſchen und empörenden Vergewaltigungen. Die Ukraine war urſprünglich ein freier und ſelbſtändiger Stag zu deſſen Hörigen auch die Slawen des Moskauer Gebietes gehörten Teilungen des Reiches und dadurch hervorgerufene innere Kä ermöglichten es den Moskowitern, ſich ſchon bald nach dem Jahre 1000 unabhängig zu machen, und bereits im 12. Jahrhundert wurde zum erſten Male die Ükraine ihrerſeits eine Vaſallin von Mos kal Nach vielfachen wechſelvollen Schickſalen geriet ſie endgültig im Jahre 1676 unter ruſſiſche Herrſchaft, nachdem ſchon 1654 eine fre. willige Unterordnung im Vertrage von Perejaslaw verei worden war. Dieſer Vertrag enthält die bis heute noch nicht ge änderten ſtaatsrechtlichen Grundlagen für die beabſichtigte Perſonab union zwiſchen Moskau und Kiew. Aber an ſeine Beſtimmungen haben ſich ſeit Peter dem Großen die ruſſiſchen Zaren durchaus nicht mehr gehalten. Sie haben die einſtmals zugeſtandene eigem Verwaltung, das eigene Heerweſen, die eigene Gerichtsbarkeit, 10 ſelbſt die ukrainiſche Sprache, Literatur und Religion bekämpft u. auszurotten geſucht, wo und wie es ſich nur mit adminiſtrati Druck, Gewalt und Wortbruch machen ließ. Und warum? Ein Grund iſt ſicherlich der zariſtiſche Imperial; mus, dem das Beherrſchen der kleineren Grenzſtaaten ein innere Selbſtzweck war. Aber wichtiger erſcheint doch als Grund die ſache, daß die Ukraine, oder wie das Land zur beſſeren Vertuſchum ſeiner Eigenart ſeit Alexander, dem Zarbefreier, genannt wu Kleimnrußland, ein an Fruchtbarkeit und Bodenschätzen ſo überaut reiches Land iſt, als weiches es für das großruſſiſche Reich gerades einen Lebens nerv darſtellte. Lokales. — Scharfe Beſtimmungen gegen das Animier⸗ unweſen. Die Münchner Polizeidirektion hat in Ver, bindung mit den bayeriſchen Generalkommandos gegen zügelloſe Ausſchreitungen in gewiſſen Vergnügungsſtätten, in denen nach den Klagen von Frauen die Männer und Söhne Nächte durchzechen und geſundheitlich Schaden leiden, in denen jugendliche Arbeiter, die viel verdienen, an den Samstagen ihren ganzen Wochenverdienſt ver⸗ geuden, ſtrenge Beſtimmungen erlaſſen. Darin heißt es Dem Bürgerausſchuß 4 „Es mehren ſich in letzter Zeit die Fälle, in denen dit Konzeſſion zum Betrieb einer Weinwirtſchaft, eines Tee“ ſalons, einer Bar uſw. zur Förderung der Völlerei und Unzucht mißbraucht wird. Hierin liegt in dieſer ernſten Zeit eine Gefahr.“ Es wird für ſolche Betriebe die Schließung verfügt, deren Führung und Betrieb in dieſen Richtung zu Klagen Anlaß gibt. Es werden deshalb u. a. folgende Beſtimmungen aufgeſtellt: Es dürfen nich! mehr weibliche Hilfskräfte eingeſtellt werden und in der Wirtſchaft anweſend ſein, als nach der Größe des Betrieb“ für eine einwandsfreie Wirtſchaftsführung erforderlich iſt⸗ Die Wirtin und die weiblichen Hilfskräfte haben unauf- fällige Kleidung zu tragen. Sie haben jedes Anlocken von Gäſten zum Wirtſchaftsbeſuch, z. B. durch Aufſtellen unten der Türe, durch Stehen oder Sitzen an offenem Fenſter, durch Zuwinken oder Anrufen zu unterlaſſen. Sie dür nicht an Gäſtetiſchen Platz nehmen, nicht mit den Gäſten trinken oder ſich von ihnen Getränke geben oder bezahle, 1 laſſen. Sie dürfen während der Anweſenheit der . Die Mitglieder der in der Wirtſchaft nicht rauchen. Es iſt unzuläſſig, durch 9 Hinweis auf die Art der Bedienung oder durch auffällige Beleuchtung für den Beſuch der Wirtſchaft zu werber. Schließlich wird noch vor der Duldung des Nachtzeche in Nebenzimmern oder in der Wohnuna des — —— N 5 8 sans 8 ka 42 . einne — 8 4 , f ſonſt*. lenſtein, oder „ Höchſtpreiſe für Heu. Das Miniſtermum des Innern hat beſtimmt, daß bei freihändigem Ankauf des am die Heeresverwaltung zu liefernden Heus durch den Lieferungsverband oder die Gemeinde die Vergütung für die Tonne nicht überſteigen darf: bei Heu von Klee ⸗ arten von mindeſtens mittlerer Art und Güte 180 Mk. und bei Wieſen⸗ und Feldheu 160 Mk. Für gepreßtes deu erhöht ſich „ Berſtärkte Heranziehung ſcherung. Die Vorſtände der Berufsgenoſſenſchaften önnen fortan beſtimmen, daß die während des Krieges iingerichteten kriegswichtigen Betriebe zum Umlagebeitrag für eine beſtimmte Zeit einen Zuſchlag bis zur doppelten döhe dieſes Beitrags zu entrichten haben; weiter, daß Betriebe, die von vorausſichtlich vorübergehender Dauer der beſonders gefährlich ſind, Vorſchüſſe auf die Um⸗ agebeiträge für eine beſtimmte Zeit und zu beſtimmten Falligkeitsterminen zu zahlen haben. Veraumortuch für die Redaktton a. Zimmermann, eck beim bolkeödlen.orunung in der ſoundel Aue. Sonntag, den 24. 2. 1918. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. Entlaſſung des 3. Jahrganges der männl. Jugend. 1½ Konfitmandenunterricht. 2—2½ Uhr Biblisthek offen. Donnerſtag, den 28. 2. 1918. ½8 Uhr Paſſionsandacht. Hollssdianſt-Oranung in der üatbol. Rte: a 2. Faſtenſonntag(24. Februar 1918). /s Uhr Frühmeſſe mit Predigt. ½1leo Uhe Hauptgottesdienſt. 5 Uhr Ehriſtenlehre. 522 Uhr Andacht für die Verſtorbenen. 7 Uhr Faftenpredigt mit Segensandacht. PVoCoooooTobTbToTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbb Bezirkssparlasse Ladenbur (Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Fostscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 mundelsleher. Tägliche Verzinsung sänt- 4 licher Kinlagem au* Qiro- und Ueberweisungsverkehr: ungen nach allen Flätzen Deutschlands er- tolgen porto und spesonfrol. nden: Werktags von 9 17 Wr nen, nd 2—5 Uhr ga ιαν,ml. N tag nachmittags geschloseze. Aahamtale in Zecksabeim d LAL ABN! B. 188: — 9 N 5 7 22 5. eee Ae Zahn- Praxis Künstllehe Gebisse, aus nur prima Friedensware angefertigt. Goldkronen und Brücken. 0 Iprsckstunden von Nachmittags 5 Uhr ab. Tuglie der Preis um ſieben Mark für die Tonne. 4 5 zur Unfallver⸗ Tod sige. Freunden, Verwandten und Bekannten die tieftraurige Nachricht, dass heute früh 4 Uhr nach l2tägigem schwerem Kranken- lager meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Tante und Schwägerin Frau Frieda Reinhard 1 geb. Augspurger im Alter von 43 Jahren in dem Herrn ent- schlafen ist, Seckenheim, den 23. Februar 1918. Um stille Teilnahme bittet: Familis Georg Reinhard. Die Beerdigung findet am Montag den 25 Februar nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause Wil- helmstrasse 55 aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme bei dem Hinscheiden meines lieben einzigen Sohnes, unseres guten Bruders Joseph Winkler sagen wir allen auf diesem Wege unsern wonntegs von Morgens 10 Uhr sb. innigsten Dank. Seckenheim, den 22. Febr. 1018. Dle trauernden crete Familie Andreas Winkler. ae Sevo 1 Sie hie ala 42 270 luurluren 4. achzerz, Sglaßlißeg Ye dis grab EEtagengeſchalf Sa SON Verlag, tr eine Tenpe hocu Hamme D VJ · Neun taden Petroleumkarfen-flusgabe. Am montag, den 28. Februar nachmittags ven 2 bis ½4 Ubr fiadet in der Friedrichſchule Saal 3 die Ausgabe der neuen Petroleumkarten gegen Vorzeigung des Petroleum⸗ umſchlags ſtatt. Seckenheim, den 28. Februar 1918. Lobensmittelamt. Die Verſi ßerung der Rindvie⸗ beſtände betreffend. geltend zu machen ſind. Seckenheim, 22. Februar 1918. Der Vorſtand Ortsviehverſtcherungsanſtalt: Volz. Es wird hierdurch zur Kenntnis der Rindviehbeſitzer gebracht, daß die von den Ortsſchätzern im Monat Januar 1918 ermittelten Werte der Rind viehbeſtände in das Ver⸗ ſicherungs verzeichnis eingetragen ſind. Gemäß Art. 15 des Berſicherungsgeſetzes wird das Verzeichnis während 8 Tagen von Samstag den 23. d. mts. auf dem Rathaus (Zimmer Nr. 8) zur Einſicht der Beteiligten mit dem Anfügen aufgelegt, daß Beſchwerden gegen die Abſchätz ng der Tiere während dreier Tage nachher von den Vieh⸗ befitzern ſchriftlich oder mündlich bei dem Anſtaltsvorſtand Liegenschaftsversteigerung. Schuhmacher dahier wird am Montag, den 28. Februar i018 ſtäck öffentlich meiſtbietend zu Eigentum verſteigert. Cob. Rr. 4981 Grüße 17,80 er im Sand bei der Holderſpitz. kannt gegeben. Seckenheim, den 21. Februar 1918. ürgeemoifteramt: Bol z. Koch. Auf Antrag des Eigentümers Georg Sponagel, im Anſchluſſe an die Liegenſchaftsverſteigerung Voſſert auf dem Rathaus zu Seckenheim das nachſtehende Srund⸗ Die Bedingungen werden bei der Verſteigerung be⸗ Uatholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. Wochenplan: 1. Fanntas 3 Ahr is Training. 5 2. Deunerstag 8 Uhr in Turnen, wozu die Schulentlaſſenen eingeladen ſind. 3. Die Proben der Redner ſind an den ver⸗ abredeten Tagen, 8 Uhr. ö f 4 Mächte Vereins verſammlung iſt am 3. März wozu die ſchulentlaſſenen Jünglinge eingeladen ſind⸗ Der V- aſes. Asiektskarten zind m haben d Qeorg Zlmmermann. Hildastraße 68. Schiefertafeln sind eingetroffen 2 önnmer u. Ruhe an kleine ruhige Familie zu vermieten. Zu. erfr. i. d. Geſchſt. ds. Bl. Gg. Zimmermann, Hildastrasse 68. Die Herrin von Arholt. Roman von Levin Schücking. 34. Fortſetzung.(Na verboten.) 8 oben fuhr fort:„Ob Wolfgang noch heute frei Zeit wird ob er eine noch gar nicht zu beſtimmende O das hä in ſeiner Zelle im Landgerichte ſitzen müſſen angt ganz von Ihnen ſelbſt ab.. von niemand Von mi 9 gung. i der klar d i ſi a ar durchſchaut hatte, welche Handhabe ch ihm er darbot, eine offene und rückhaltloſe Aus⸗ m Manne zu gewinnen, eine Aufklärung, Umſch ſonſt von ihm zu erhalten hoffen dürfte, ging handelt ſich eife auf ſein Ziel los und erwiderte:„Es Sohn und iſt r die Frage: iſt Wolfgang in der Tat Ihr Bruders, de Sräulein von Tholenſtein die Tochter Ihres tten der verſtorbenen Melanie von Tho⸗ kſt es anders, iſt das Umgekehrte der r— aber ich bitte Sie, welche Bedin⸗ Fall?“ Der G i ken mit oreweur ſah ihn mit einem offenbaren Erſchrek⸗ mit großen verwunderten Augen an. 1 7 8 2 Sippen wie kum Gotteswillen“ fiel es dann von as ist ommen Sie zu der Frage?“ 5 Fra meine Sache— ich habe meine Gründe f 85 Und beantworten Sie dieſelbe der Wahr⸗ 585 enn die Antwort, die Ste mir geben, wer⸗ „Der 3 beweiſen müſſen.“ „ beef e ſteh' mir ber,“ erwiderte Heinrich chichte das, mittatmend,„es iſt eine unglückſelige Ge⸗ ſeinen ind war, habe ich mit meinem ſeligen den Knaben zu zanken gehabt— und Frau geweſen, die mir ehrlich bei⸗ autrorten Sit aber „eine meine Frage endlich klar und deutlich!“ unterbrach ihn Raban faſt heftig— „iſt Wolfgang Ihr Sohn oder iſt er es nicht?“ „Freilich iſt er es!“ rief der Graveur aus—„und daran ſoll mir keiner zweifeln und keiner ſoll mir mein Kind nehmen und mir ein falſches unterſchieben, und wenn auch hundertmal dieſe adligen Menſchen im Reiche da drüben einen männlichen Ceben für all ihr Beſitztum nötig haben und mit einer Tochter nichts anzufangen wiſſen, ich kann ihnen nicht helfen!“ Der Graveur hatte dies, ſich in Zorn redend, aus⸗ gerufen und wiſchte ſich jetzt die Stirn, während Raban auffahrend, aber halblaut, mit vor Bewegung zitternder Stimme ſagte: „Nun, dem Himmel ſei Dank, dem Himmel ſei Dank — alſo Wolfgang iſt Ihr Sohn,— o, fürchten Sie nicht, daß irgend jemand Ihnen dieſen Sohn rauben will— wahrhaftig nicht! Alſo Ihr Sohn iſt er, und alles war nur eine dämoniſche Eingebung...“ „Aber wie— wie kommen Sie, Herr von Mureck, zu dieſer Frage— was wiſſen Sie davon, daß mein verſtorbener Bruder..“ a i „Ich weiß, daß Ihr Bruder in einer Unterredung mit meinem Vater dieſem zu verſtehen gegeben hat, Wolf⸗ gang ſei ſein Sohn— er habe der alten Frau auf Arholt nicht ſein Kind übergeben, als er, um eine tüchtige Rente von ihr zu erhalten, ihr Verlangen nach der Auslieferung von Melanies Kind befriedigte...“ „Das hat er Ihrem Vater eingeredet? Damals, als er nach dem Tode des letzten Herrn von Tholenſtein drüben bei Ihnen war? Ja, ja, kann mirs denken— kann mirs denken,“ ſagte der Graveur, nachdenklich den Kopf wiegend.„Sehen Sie— um Ihnen alles zu ſagen, es war ſo: Wir hörten, daß dieſer Herr von Tholen⸗ ſtein, Herr Martin von Tholenſtein, geſtorben ſei Jetzt, ſagte mein Bruder, darf ich nicht ſäumen— ich muß hinüber. Jetzt iſt die nächſte, die alleinige Erbin das Kind, die Marie. Und ich bin Mariens Vater. Mir, mir allein kommt die Vormundſchaft zu— der Nieß⸗ dann nach einiger Heit kleinſaut! brauch, jedenfalls die Verwaltung von Allem und jedem, was da iſt... ich bin der Vater, und das kann mir keine Macht auf Erden beſtreiten.“ ö „Triumphiere nicht zu früh,“ ſagte ihm meine Frau da— ſie hat ſo viel mit adligen Herrschaften verkehrt und von ſolchen Sachen reden gehört—„in vielen Familien,“ ſagte ſie,„erbt ein Mädchen gar nicht die Güter, ſondern ſie fallen an den nächſten männlichen Ver⸗ wandten, einen Vetter— und wenn er auch nur im zwanzigſten Grade verwandt iſt, er geht doch der leib⸗ lichen Tochter vor!“„„ „Das kann nicht ſein, das wäre ja himmelſchreiend,“ verſetzte mein Bruder. Meine Frau aber blieb dabei, und ſo fiel es wie ein böſer Froſt auf die Hoffnungen meines Bruders Er hielt Nachfrage danach bei Leuten, die es wiſſen mußten, und hörte, daß dem wirklich ſo ſei, in vielen Familien, aber freilich nicht in allen.„Was iſt do machen?“ ſagte er endlich—„herrſcht auch bei di: Tholenſtein eine ſolche infame Einrichtung, eine gottesläſterliche Ungerechtigkeit, ſo muß man ihnen ein Knaben als Erben liefern. Kann Dein Wolfgang meh ebenſo gut mein Knabe ſein, als Deiner? Wer weiß etwas darüber auszuſagen? Wir laſſen einen Taufſcheir Mariens aus Ungarn kommen, die nötigen Veränderungen darin machſt Du, Heinrich— wozu biſt Du Graveur, das iſt Dir ein Kinderſpiel— und die Folge iſt, daf Dein Junge für ſeine ganze Lebenszeit verſorgt und glück lich und ein großer reicher Herr iſt.“ f Das waren ſehr leichtſinnige Redensarten, dieſe und viele andere mehr, und wir, meine Frau und ich, waren weit entfernt, darauf einzugehen— er aber ſprach ein langes und breites darüber, wollte in ſeiner Torhei!ß gar nicht die Schwierigkeiten und die Gefahren einer ſolchen unredlichen Handlung einſehen und bedrängte uns mit allen möglichen Vorſchlägen. Endlich reiſte er ab, voll ſchönſter orausſetzungen und Hoffnungen— um ini ehren.(Jortl. Schiftfäheme: Sc J Fdetannimacung. RR Immer noch gedlegene Auswahl Coſtüm⸗ Kleider- und Bluſenſtoſfe, Waſchſtoffe Seidenſtoffe Schleierſtoffe. Luisenstr. 40. geckenbheim Luisenstr. 40. FCC Goldankauf Oemeinde wie folgt geſchieht: Am kommenden Tountag, den 24. ds. Mts. werden junge Mädchen mittelſt Liſte eine Feſtſtellung erfolgen laſſen, welche Goldſachen in hieſiger Gemeinde abzugeben beabſichtigt ſind. Die wirkliche Ablieferung erfolgt dann an einem Tage im Laufe der kommenden Woche, bei einem auf dem Rathaus dahier anweſenden Vertreter der Goldaufkaufſtelle zu Mannheim, ſodaß ſofort bei der Ablieferung Zahlung des vollen Goldwertes erſolgt. 3 Wir bitten Jedermann ſogleich genau nachzuſehen, ob er Goldgegenſtände beſitzt und am Sonntag dieſelben zur Abgabe anzumelden. Die Art des Gegenſtandes iſt gleich, alles Gold wird von unſerem Vaterſande benötigt. Auch Andenken ſind abzugeben, denn es gibt kein ſchöneres Andenken als den Beweis daſür, daß man in der größten Zeit der Weltgeſchichte das Vaterland nicht im Stiche gelaſſen hat. d N Wenn in dieſer Stunde der Entſcheidung jeder Deutſche wüßte, wie ſehr er durch die Hingabe ſeines Juwelen und Goldbeſitzes dazu mit⸗ hilft, uns den Sieg auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ſichern, niemand würde das geforderte Opfer verweigern. i Helft Alle unſeren jungen Mädchen die ihre Kraft dem Vaterlande in uneigennützigſter Weiſe zur Verſügung ſtellen, ihre Tätigkeit durch reiche Beteiligung zu lohnen. Seckenheim, den 19. Februar 1918. Bürgermeiſteramt: 15 Volz. 206. Aufruf! a i* N Deutſche Männer, deutſche Frauen im badiſchen Tande! Der Weltkrieg drängt zur Entſcheidung. Unſere Heere haben in glänzendem Anſturm die Italiener weit in ihr Land zurückgeworfen und den Widenſtand der Ruſſen endgültig gebrochen. Für uns in der Heimat aber gilt es, nichts zu unterlaſſen, was unſere Kraft in dem Völkerringen zu ſteigern und zu ſtärken vermag. Der Ankauf von Goldſachen für die Reichsbank und der Verkauf von Juwelen in das neutrale Ansland durch die Diamantenregie gilt c 1 wirtſchaft zu ermöglichrn.“ ö „Is wird in Baden, in der Pfalz und in Heſſen in den Tagen vom Sonntag, den 17. bis einschilesiict Sonntag., den 23. Februar 1918 elne 8 . D Goldankaufswoche FTeattfinden.— Ihr Männer und Frauen, laßt dieſe Tage nicht vorübergehen, ohne zu prüfen, ob Ihr nicht auch noch Gdelſteine und Gold und Voldgeräte in Euerem Heim bergt, die Ihr dem Vaterland zum Opfer bringen könnt. Ihr ſollt es nicht umſonſt, ſondern gegen Grſtattung de vollen Goldwertes abgeben! 3 1 Frauen und Märmer WBadens! Zeigt Euere Opferbereitſchaft! Säumt nicht Eueren Schmuck auf den Altar des Vaterlandes zu legen! ä f Wir brauchen heiße Herzen und offene Hände! Karlsruhe, den 1. Februar 1918. Der Miniſter des Innern: Staatsminister Dr. Freiberr von Bodman. e e eee e eee, 7% iii Petschaften e ger, Kral, ga EaKr Hr Ee NEA Louis Landauer, mennhele 21, Nr. 1. Telaſen la: Ratet. Damen- und Kinderkenfektles sowie Pelzs, Llaiderstof U. Aussteuerartikel. Rek fung! 1 Annahmestelle mur gate Jchnbesehng Georg Raih 3 60 Pig. V. Trippmacher, Lade re 2 8 ea e e r rr Unter Bezugnahme auf nachſtehenden Aufruf des Herrn Miniſters des Innern geben wir bekannt, daß die Goldſammlung in unferer 5 dieſen Ziel. Er ſteigert unſere wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit und trägt dazu bei, uns einen ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der Friedens F 1 9„% ell 5 a mit 2 Buchstaben, ohne Heft 1 3 „„ K , e — 14 6