2 8 8 Dede 8 25 1 N 0 — 292 8 5 e e ce de 2 cee — 1 ee 8 Aas ABAS E S ——— e. 2 1 1 E ·——T—T—T—T—T—TCT—T———— 0 ausgeglj 0 Menefäd. 20. Seruar 1918. Erſchetut täglich, mit Ausnahme der Sonn- and Feiertage. Der Abonnementspreis beteägt monatlich Mk. 1.—. beis freier Zuſtellung. Durch die Poft bezogen pro Quartal Mk. 2.25. 18. Jahraung Amtsblatt der Bürgermeister amter Secken hei, Nesbheim, Mearnansen und Eten. Druck und Verlag von Gg. Aimmermann, Seckenheim. Jnſerttonsprets: Des ezuſpa ige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfa⸗ 55 85 le. Bei öfterer Au iabme Nabatt. Reruſprechanſchluß Mr. 18. Der deutsche Tagesbericht. Droßes Hauptquartier, 25. Febr.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Melfach Artillerie- und Minenwerferkampf. An ver⸗ ſchiedenen Stellen der Front Erkundungsgefechte, die uns öſtlich von Armentieres Gefangene und Maſchinengewehre einbrachten. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmatschalls don Eichhorn. unſere Truppenbeſetzten Per nau. Ein Eſtenbataillon hat ſich dort dem deutſchen Kommando unterſtellt. Ihren Diviſtonen voraus haben geſtern vormittag die Sturmkompagnie 18 und die erſte Schwadron des Huſarenregiments 16 Dor pat genommen. Auf dem Wege dorthin wurden 3000 Gefangene gemacht und viele hundert Fahrzeuge erbeutet. Dieſe fliegende Abteilung hat ſomit in 5½ Tagen über 210 Kilometer zurückgelegt. 5 Heetesgruppe Lins ingen. In Rows iſt der geſamte Stab der ruſſiſchen beſonderen Armee in unſere Hand gefallen; der Oberbefehlshabrr war entflohen. Vortruppen erreichten Shitomir und nahmen 6. denz mit ukrainiſchen Truppen Don den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquartiermeiſter: Lndendorff. Tauchboot— Englands Tod. A. M. Trotz der regelmäßig veröffentlichten Mo⸗ borttabebniſſe des Tauchbootkriegs überraſcht das fetz ö Phone Ergebnis des erſten Jahres uneingeſchränk⸗ die rund 9b tkags doch durch ſeine Rieſenhaftigkeit. Denn Jahre 5% Millionen Tonnen, die in dieſem erſten 46 Pro erſenkt ſind, ſtellen faſt die Hälfte oder genau tf ent der durch dieſe Verſenkungen in erſter Linie Lloyds N. engliſchen Handelsflotte dar, die ſich nach ruttore zegiſter bei Kriegsbeginn auf 21 Millionen den be giſtertonnen belief und ſtehen nur wenig hinter Welt nänligrößten dann folgenden Handelsflotten der zuſammen 8 der deutſchen und der amerikaniſchen, die iegsausb 0,827 Millionen Bruttoregiſtertonnen beim is buch betrugen. Rechnet man dieſem Jahres⸗ die Handelsſchiffsverluſte der vorange⸗ ö e 5 5,780 F Millonen ergibt ſich, daß ſeit Kriegsbeginn 15, ind 0 Aru ttoregiſtertont en verſenkt ſind. Das 49 089 10 81 v. H. der ſich nach Lloyds Regiſter . Millionen Bruttoregiſtertonnen belaufenden : man von der Welttonnage ſchät⸗ 0 Binnenſchiffahrtstonnage ſopie die Ton⸗ e chen und der öſterreichiſch-ungariſchen Han⸗ gefallen it weit die nicht in die Hände unserer Feinde 8 and ſchließlich die Tonnage der Schiffe ab, in Betracht ko Kleinheit für den Ueberſeeverkehr nicht zeverkehr, ge umen, jo bleiben für den eigentlichen Ueber⸗ 17 5 9055 den ſich der Tauchbootkrieg richtet, etwa 1 Tonnen übrig, von denen in dem und während deemmten Tauchbootkriegs rund 25 v. H. f Nn ganzen Kriegsdauer rund 40 v. H. 5 daten zum Opfer gefallen ſind. An verſenkten Ne amit, wenn man den Schiffswert einer tagt, i beronne mit Ladung auf nur 1000 Mk. e 15 Milliarden Mark vernich⸗ hätte de chon 1 2 1 Nice ihm und d 4 1 verbündete 1 Tauchbootkrieg unſeren Haupt⸗ längſt auf die Knie gezwungen, u Anf ihm 3 9 fande der kleinen tale V 5 nerika nicht gelungen wäre, dur Teil erinwalihungen der Neutralen einen ae zwingen. Ab alen Schiffsraumes in ihre Dienſte zu rechts krüche zer, was unſere Feinde hier durch Völker⸗ gepreßt echlimmſter Art aus den Neutralen heraus⸗ ausgeglichen 5 3 durch unſere Tauchboote mehr als ür dieſe Zwe 5 15 8 ſtehen unſeren Feinden 0 5 88 8 ige T i Hi. boolkrücg n Verzgeun ze 100 000 Tonnen im Höchſt 3 son nun ab iſt der Tauch⸗ zwiſchen Verſenkung und Neu⸗ g nicht zweifelhaft ſein kann. Jam Wet Drei gute Treffer. bekannten Fange des Aermelkanals des 8 Kapitänleutnants S. am 2 1 Boot „ Weihnachts⸗ Z—ůů* tage auf der Lauer. Seit dem 25. Dezember war kein Erfolg mehr erzielt und kein Schiff verſenkt worden; es fehlte an Zielſcheiben, da der Schiffsverkehr im Sperr⸗ gebiet immer mehr zurückgeht. Plötzlich, gegen 2 Uhr nachmittags, kündigten aus der Gegend von Falmouth her dicke Rauchwolken das Nahen eines Geleitzugs an. Bald konnte man eine lange Reihe von Dampfern er⸗ kennen, die ſtark bewacht waren. Vorn und an den Seiten kummelte ſich ein Schwarm von Zerſtörern, Tor⸗ pedobooten und Bewachungsdampfern als Seitendeckung, während die Luftaufklärung von zwei Luftſchiffen und vier Waſſerflugzeugen ausgeübt wurde. Der große Be⸗ wachungsapparat ließ auf wertvolle Schiffe und La⸗ dungen ſchließen. Gemächlich tauchte„U...“ unter, und in aller Ruhe wurde durch das Sehrohr der Geleitzug beobachtet, um die beſten Ziele herauszufinden. Als ſolche wurden der fünfte und ſechſte Dampfer erkannt, der eine tiefbeladen und 6000 Tonnen groß, der andere eines der neuen einmaſtigen Einheitsſchiffe von über 5000 Ton⸗ nen. Vorſichtig manövrierte Kapitänleutnant S. zum Doppelſchuß, der um 3.45 Uhr den 6000⸗Tonnen⸗Dampfer im hinteren Laderaum und kurz darauf das Einheitsſchiff in der Schiffsmitte vor dem Schornſtein traf. Von allen Seiten flitzten nun die Bewacher heran, und im Wegtau⸗ chen konnte man noch gerade ausmachen, daß der Reſt des Geleitzugs nach Süden abdrehte. Mit höchſter Fahrt lief„U...“ unter Waſſer hinter den Fliehenden her, benutzte aber kaum 10 Minuten ſpäter die Gelegenheit, ſchnell Umſchau zu halten. Ein Rudel von Zerſtörern und bewaffneten Schiffdampfern hatte ſich bei den ſinken⸗ den Schiffen verſammelt. Gleichzeitig konnte auf den vor⸗ letzten der mit höchſter Fahrt nach Süden ſtrebenden Dampfer gute Angriffsmöglichkeit ausgemacht werden. Wenige Minuten ſpäter drehte das Tauchboot zum Heck⸗ ſchuß auf, ſtreckte das Sehrohr dicht neben einem der Bewachungsdampfer heraus, ſchoß den dritten Torpedo ab und tauchte raſch in die Tiefe. Dann erfolgte auch, programmäßig wie immer, die Exploſion einiger Waſſer⸗ bomben, die aber keinen Schaden anrichteten. Als die feindliche Gegenwirkung ſich etwas beruhigt hatte, wurde erneut Umſchau gehalten. Die beiden erſten Dampfer waren bereits geſunken, der zuletzt torpedierte, ein etwa 160 Meter langer 6000⸗Tonnen⸗Dampfer ſchwamm noch. Ein großes Loch in der Seite zeigte an, daß er einen Treffer in den Maſchinenraum erhalten hatte. Der Abend kam und eine helle Mondnacht folgte. Gegen Mitternacht war es den Feinden geglückt, den torpedierten Dampfer ins Schlepptau zu nehmen und nach der engliſchen Küſte zu abzulaufen. Aus dem Bug⸗ rohr ſchnellte um 1 Uhr morgens der vierte Torpedo heraus und gab dem Dampfer den Reſt. Wenige Mi⸗ nuten ſpäter verſchwand er. —ͤͤͤk—([1[ Haftung der Poſt für Verluſt und Beſchädigung. Maßgebend für die in Rede ſtehende Haftung ſind die 88 6 bis 15 des Poſtgeſetzes, die dieſes Geſetzbuch mit der Geſamtüberſchrift „Garantie“ verſehen hat. Hiernach beginnt ſchon die Haftung für un gewöhnliches Paket im Betrage von drei Mark für je 500 Gramm Das Paket muß aber„eingeliefert“ ſein, d. h. der Abſender hat zu deweiſen, wann und bei welcher Poſtonſtalt das Paket eingeliefert wurde. Dieſen Nachweis kann man ſich am bequemſten dadurch berſchaffen, indem man ſich über jedes eingelieferte gewöhnliche Paket von der Paketannahme der Poſt einen Einlieferungs⸗ hein ausſtellen läßt. Die Gebühr hierfür beträgt 10 Pf. für ledes Paket. Für die Einſchreibeſendungen— eingeſchriebene Pakete ſind nur während des Krieges nicht zugelaſſen— wird dem Ab⸗ ſender ohne Rückſicht auf den Wert der Sendung bei völligem Ver⸗ zuſt 42 Mk. gezahlt. Für Wertſendungen und Poſtanweiſungen wird bis zur Höhe des angegebenen Wertes bezw. eingezahlten Betrages ſeitens der Poſt gehaftet. Anſpruchsberechtigter der Erſatzleiſtung iſt in allen Fällen der Abſender, nicht der Empfänger. Der Erſatzanſpruch ſteht dem Abſender deshalb zu, weil dieſer durch die Einlieferung der Sen⸗ dung einen Vertrag mit der Poſtverwaltung eingeht. Es iſt dies der ſogenannte„Beförderungsvertrag“ des§ 1 des Poſtgeſetzes. Bei Angaben von Werten ſoll man ſich davor hüten, nicht zu hohe Angaben zu machen. Denn bei Verluſt kann hieraus, wenn ſich ſpäter ein viel geringerer Wert ergibt, eine betrügeriſche Abſicht nach§88 263, 267, 268, des Strafgeſetzbuches konſtruiert werden. Hat nur ein Teil der Sendung Verluſt oder Schaden ge⸗ litten, ſo wird von der Poſt nur der wirkliche Wert der Sendung, vergütet. Bei Poſtanweiſungen haftet die Poſt nicht für den Schaden wegen angeblich verſpäteter Auszahlung. Da die Poſt nur für poſtordnungsmäßig erfolgte Einlieferung haftet, ſo hat der Abſender alle Nachteile ſelbſt zu vertreten, welche durch poſtordnungswidrige Adreſſierung, Vorſtellung uſw. entſtehen(§S 17 der Poſtordnung) Auch der Adreſſat kann unter Umſtänden, bei Wertſendungen, die bei der Beförderung durch die Poſt eine Gewichtsminderung er⸗ fahren haben, dem Abſender gegenüber haftbar gemacht werden Für gewöhnliche Nachnahmen übernimmt die Poſt keine Haftung; dagegen wird für den„eingezogenen“ Betrag ganz wie bei Poſt⸗ anweiſungen gehaftet(§S 6 Abf. 4 der Poſtordnung). Der Anſpruch auf die Erſatzleiſtung muß in allen Fällen bei derjenigen Oberpoſtdirektion geltend gemacht werden, in deren Bezirk die betreffende Sendung eingeliefert wurde und er iſt gegen die Einlieferungspoſtanſtalt zu richten. Der Anſpruch auf Entſchädigung erliſcht mit dem Ablauf von ſechs Monaten vom Taoe der Einlieisrung der Sendung an gerechnet. Dieſe Verjährung wird durch Anbringung der Erhebung des Anpruches bet der zu⸗ ſtändigen Poſtbehörde unterbrochen. Ergeht hierauf ein abſchlägiger Beſcheid, ſo beginnt vom Empfange desſelben eine neue Verjährung, während der es dem Anſpruchsberechtigten freiſteht, im Wege der Klage gegen den Poſtfiskus ſeine Rechte geltend zu machen. Die Wohlfahrtspflege im Feldheere. Die Wohlfahrtspflege bildet heute einen Hauptbeſtandteil des vaterländiſchen Unterrichts im Heere. Darunter verſteht man die Einrichtung von Soldatenheimen, Leſeräumen, Bibliotheken, Kinos, Badeanſtalten uſw. Ferner die Veranſtaltung von Theaterauffüßh⸗ rungen, Konzerten, bunten Abenden und ähnlichem. Der Zweck iſt. den Truppen nach Kampf⸗ und Stellungstagen neben der körper. lichen auch eine geiſtige Erholung zu bieten. Die Mannſchaften be⸗ dürfen nach dem jahrelangen Stellungskriege, dem ſtändigen Aufent⸗ halt in Waldlagern, verödeten, zerſchoſſenen Dörfern einer Anregung. die ihnen die Verbindung mit allem Schönen der Heimat aufrech! erhält, dieſe Verbindung erſt vielfach richtig knüpft. Der aufs höchſte geſpannten körperlichen Anſtrengung des Frontdienſtes, dem öden Einerlei eines Lebens in weltabgeſchiedener, zur Wildnis gewor⸗ denen Fremde folgt ſicher eine geiſtige Abſtumpfung, eine troſtloſt innere Leere des Gefühlslebens, wenn nicht äußere Eindrücke des Be⸗ hagens, der Freude am Schönen in Kunſt, Literatur, zumindeſt aber din Möglichkeit gemütlichen Beiſammenſeins in anheimelnd anmutenden Räumen, dieſe naturgemäße Entwicklung hemmen. Davon zeug die ſtarke Inanſpruchnahme der Büchereien, der gute Beſuch der Soldatenheime und Leſeräume. Die zahlreich in den letzten Mo⸗ naten errichteten Front⸗Kinos ſind allabendlich überfüllt! Und it gar eine Theatervorſtellung oder auch nur das Auftreten einer kleinen Künſtlertruppe hinter der Front zu ermöglichen, dann kennt dez Andrang der Beſucher keine Grenzen. Vor kurzem erhielten wir Kenntnis von dem Briefe eines Frontſoldaten in die Heimat. Darin hieß es:„In unſerer Kom⸗ pagnie erhielten dieſer Tage zehn Mann Erlaubnis, eine im Land⸗ wehr⸗Kino unſeres Waldlagers veranſtaltete Vorſtellung einer Künſt⸗ lertruppe zu beſuchen. Es war uns geſagt worden: Es ſind auch Damen dabei! Wir zweifelten ſtark, ob wirklich Künſtlerinnen es wagen ſollten, bis in unſer unweit der Stellungen befindliches Laget zu kommen. Aber es ſtimmte! Wie war uns zumute, als wir in dem feſtlich geſchmückten Raume ſaßen und plötzlich nach dem Takt der Muſik ein weibliches Weſen auf der kleinen Bühne er⸗ ſchien und tanzte. Tanzte? Mir kam es vor, als hätte der Wald eine Blume hereingeweht! So flog das da oben hin und her, ſo leicht und lieb, daß mir ganz eigen zumute wurde. Ich dachte an zu Hauſe, an all das Schöne, das es in der Heimat gibt. Und mit wurde klar, daß wir Leute an der Front doch eine große, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben: Die Heimat vor Verwüſtung zu ſchützen, Deutſchland mit ſeiner hohen Kultur in ſeiner ganzen Größe zu erhalten. Dieſe Gedanken verließen mich während der Vorſtellung, die noch viel Schönes brachte, nicht mehr. Ein Humoriſi ſtellte mit überwältigender Komik Charaktertypen von Verſamm⸗ lungsrednern dar. Zwei muſikaliſche Clowns unterhielten uns mil chren ulkigen Einfällen, daß wir alles um uns herum vergaßen, und zum Schluß zeigte ein Schnellmaler ſeine ſchöne Kunſt in einigen wie aus Zauberhand hervorgegangenen Bildern. Möchten doch mehr Künſtler aus Deutſchland zu uns kommen, die Strapazen eines Aufenthalts an der Front nicht ſcheuen und uns mit ihrer Kunſt erfreuen. Die Anerkennung und der Dank, der aus Tauſenden freudigen Augen ihnen entgegenleuchtet, der Beifall der Feldgrauen, denen ſie Erholung und Aufheiterung gewährten, wird ihnen lange in Erinnerung fortleben.“ Orei Dampfer in 18 Minnten verſent. „Mit welcher Umſicht und Geſchicklichkeit die Geleitzüge ange griffen wurden, zeigt die Tatſache, daß in einem Fall aus einem Geleitzug in 23 Minuten drei Dampfer herausgeſchoſſen wurden“ So lautet ein Satz in der Veröffentlichung des Admiralſtabes vom 6. Januar 1918. Fürwahr, eine hervorragende Leiſtung. Dennoch ſtellt ſie noch keinen Rekord dar. Das von Oberleutnant zur See K befehligte U⸗Boot hat auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer im ver⸗ gangenen Herbſt ebenfalls drei Dampfer aus einem Geleitzug mner⸗ halb von nur 18 Minuten verſenkt. Ein ſtürmiſcher Südweſtwind erzeugte an jenem Tage ein lich unruhige See. Häufige Regenbben verhinderten die Fern⸗ Es war kurz vor der Morgendämmerung, als„uw. blöglich nach einer verziehenden Regenwolke einen aus einem halben ennd Dampfern beſtehenden Geleitzug ſichtete, der hinter einem Vorgebirge hervorkam. Unverweilt wurde zum Angriff gefahren. Wie der Jäger ein Rudel Wild beobachtet, um ſich den kapitalſten Bock auszuſuchen, ſo lugte auch der Kommandant nach den nahenden Schiffen aus, um das wertvollſte Ziel herauszufinden, dem der erſte Schuß zugedacht war. Kaum 20 Minuten nach dem Sichten des Geleitzuges verließ der Torpedo das Rohr und traf um 6,20 Uhr unter einer ſtarken Detonation und großer dunkler Sprengwolke im zinteren Laderaum eines tiefbeladenen bewaffneten Dampfers von wa 4000 Tonnen auf. Schnell begann der getroffene Dampfer hinten wegzuſinken. Wenige Minuten ſpäter brach er in der Mitte durch und ging unter. Schon aber war ein anderes Rohr klargemacht und ſandte um 6,28 Uhr ſein verderbenbringendes Geschoß hinaus, as ſich wenige Sekunden ſpäter in der Mitte eines 3500 Tonnen zroßen tiefbeladenen Dampfers einbohrte, der genau nach dem Vor⸗ dild des erſten Opfers ſogleich zu ſinken begann. Nun war es edoch mit der bisherigen Ordnung des Geleitzuges vorbei. Mit zöchſter Fahrt drehten ſie von Land ab und verſuchten mit den derſchiedenſten Kurſen nach See zu entkommen. Bis jetzt war die Bewaffnung der feindlichen Schiffe noch nicht in Tätigkeit getreten. Als aber nun 10 Minuten ſpäter, um 6,38 Uhr, auf knapp 200 Meter Entfernung ein dritter Torpedo ſeinen Weg nach einem 4000 Tonnen zroßen beladenen Dampfer antrat, ſetzte das gegneriſche Geſchütz⸗ euer ein. weshalb u. auf Tiefe geben mußte. wor e ee es unter dem ſchützenden Waſſerſpiegel berſchwunden, fo durz hintereinander das Mahlen von Schiffsſchrauben über ſich. Zwei Dampfer fuhren über die Tauchſtelle hinweg, wahrſcheinlich in der Hoffnung, das tauchende U⸗Boot vammen zu können. Fünf Minuten ſpäter ſtieß jedoch das Sehrohr wiederum über der Waſſer⸗ oberfläche hervor. Gerade konnte man noch mit anſehen, wie der letztgetroffene Dampfer über den Achterſteven verſank. Die Unter⸗ ö gangsſtelle der beiden anderen Schiffe war durch Trümmer, Ret⸗ tungsboote und Rauchwolken bezeichnet. So kurze, nach Sekunden zählende Zeit der Umblick auch gedauert hatte, er genügte, die Gegner ö zum ſofortigen Eröffnen des Feuers zu veranlaſſen. In bedenk⸗ licher Nähe des Bootes ſchlugen bereits die Granaten ein, ſo daß, da ja das Sinken der drei Dampfer einwandfrei feſtgeſtellt war und das Boot keinen weiteren Torpedo klar hatte, die Tiefe wieder auf⸗ geſucht werden mußte. Noch zwei Stunden ſpäter trieben ſich an der Untergangsſtelle zwei Zerſtörer herum. Die übriggebliebenen Dampfer waren inzwischen mit höchſter Maſchinenleiſtung davonge⸗ laufen. Drei Dampfer in 18 Minuten verſenkt! Gibt es einen tref⸗ jenderen Beweis für die Schnelligkeit und Kühnheit, mit der unſere U-Boote arbeiten? Würde man dieſe drei Dampfer auf der Helling einer Schiffswerft erbauen, ſo brauchte man etwa 30 Monate, alſo 2% Jahre. Wieviel mühſelige Arbeit wird von einem U⸗Boot in einer guten Viertelſtunde vernichtet! Womit aber auch der Satz immer wieder erhärtet wird, den engliſche und amerikaniſche Groß⸗ ſprecherei nicht zugeben will, der Satz, der für das Ziel des U⸗Boot⸗ krieges unbedingte Gültigkeit hat: Verſenken geht ſchneller als Bauen! Schiſſe aus Eiſenbeton. D. F. In der engliſchen Prere iſt in letzter Zeit wieder⸗ holt die Rede von Schifen aus Beton oder Zement geweſen, wie jedoch anzunehmen iſt, handelt es ſich dabei nur um den Bau von Leichtern und nicht etwa von Hochſeeſchiffen mit eigener motoriſcher Kraft. Dies wird auch durch eine Aeuße⸗ rung des Erſten Lords der Admiralität beſtätigt, der im Unterhauſe am 13. Dezember 1917 von einem großen Verſuch mit Zementbeichtern von etwa 1000 Tonnen Tragfähigbeil ſppach. Es handelt ſich dabei ſelbſtverſtändlich nicht um Fahr⸗ zeuge aus reinem Zement, ſondern um ſolche aus armiertem oder Eiſenbeton, d. h. aus einer Betonſchicht, die auf ein aus Stäben und Drahtnetzen beſtehendes Eiſengeflecht aufgetragen wird und dieſes von allen Seiten umgibt. Der Gedanke, dieſes für den modernen Hochbau ſo wich⸗ tige Material auch für den Schiffsbau zu verwenden, iſt durchaus nicht ſo neu, wie mancher vielleicht annehmen wird denn ſchon auf der Pariſer Weltausſtellung 1854 wurde ein Voot aus Eiſenbeton gezeigt. Seitdem iſt die Idee nicht mehr zur Ruhe gekommen und in den letzten Jahrzehnten nament⸗ lch in Italien und Holland weiter ausgebildet worden. Aber auch in Deutſchland und anderen Ländern iſt eine Reihe vor Fahrzeugen aus Beton vom Stapel gelaufen. In allen Fällen aber handelte es ſich um Prähme und Leichter für den Hafen⸗ und Küſtenverkehr, um Schwimmkörper für Badeanſtalten Eiſenbahnfähren und ähnliche Zwecke. Als Baumaterial ha ich dabei der Beton durchaus bewährt. Abgeſehen davon er ſich vollkommen waſſerdicht herstellen läßt, bietet en die Vorteile, daß er feuerſicher iſt, geringe Unterhaltungs⸗ koſten erfordert und den aus ihm erbauten Fahrzeugen ein⸗ ſaft unbegrenzte Lebensdauer verleiht, da das Eiſengeripp⸗ völlig roſtfrei eingeſchloſſen iſt und der Beton mit zuneh⸗ mendem Alter ſeine Eigenſchaften verbeſſert. Der für eiſern⸗ Fahrzeuge unentbehrliche koſtſpielige Farbenanſtrich iſt beim Beton gänzlich überflüſſig. Dieſen Vorzügen ſteht als Nachteil nur das etwas größer: Eigengewicht, gleichbedeutend mit einer geringeren Lade⸗ fähigkeit bei gleichen Abmeſſungen, gegenüber. Der Pveis 3 ſich Anefahr ebenſo hoch wie der von eiſernen Schiffen Angeſichts der zurzeit herrſchenden Knappheit an Schiffsraum wie an Schiffsbauſtahl liegen die Ausſichten für den Schiff bau aus Beton daher zurzeit überaus günſtig, und es iſt da⸗ her anzunehmen, daß der Bau von Leichtern uſw. aus Stah oder gar aus Holz bald ein überwundener Standpunkt ſein wird. Es iſt auch durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß Beton; leichter im Schlepp von Dampfern auch im überſeeiſchen Ver. kehr eine gewiſſe Rolle ſpielen werden. Ja, nach weitever Erprobung, die noch mancherlei Probleme namentlich in bezug auf die Längsfeſtigkeit zu löſen haben wird und natürlich nu Schritt für Schritt vor ſich gehen kann, werden wir eines Tages auch einen ſelbſtändigen Dampfer aus Beton das Meer befahren ſehen. Trotz des beim Bau größerer Fahr⸗ zeuge angewendeten Syſtems der doppelten Außenhaut wird ein ſolches Schiff aber der Zerſtörungskraft eines modernen Torpedos ebenſowenig gewachſen ſein, wie ein Stahlſch“ Ein Königreich für ein Pferd. Die Tatſache, daß in England jetzt überall Pferdefleiſch ge geſſen wird, iſt ein höchſt bedeutſames Zeichen für die allgemeine Nahrungsmittel- und beſonders Jleiſchnot, denn das engliſche Voll halle vor dem Kriege einen geradezu unüberwindlichen Abſchey vor dem Genuß von Pferdefleiſch. Vor dem Kriege gingen alle ge⸗ brauchs unfähigen engliſchen Pferde in beſonders hierfür eingerich⸗ teten Dampfern nach Belgien, und die engliſchen Blätter konnten ſich anläßlich der Schilderung ſolcher Transporte nicht genug kun in Ausdrücken des Abſcheus und Ekels. Jetzt aber wird in eng ⸗ liſchen Zeitungen Pferdefleiſch als menſchliche Nahrung angelegent⸗ lichſt empfohlen. Die Blätter führen, um das Volk zu betehren, die Anſichten hoher wiſſenſchaftlicher Aukorikäken an. Eines der führenden Blätter des größten engliſchen Induftriebezirks meint, von dem Augenblick an, wo man das Pferd als gleichwertiges Schlachttier mit dem Rind und dem Schwein auf eine Stufe zu ſtellen beginne, werde das verdienstvolle alte Pferd weit beſſer behandelt werden als bisher. Man würde es nicht mehr als werklos gewor⸗ denen Sklaven behandeln, ſondern als äußerſt wertgeſchätztes Tier mit Sorgfalt mäſten. Eine franzöſiſche Ankorikät auf dieſem Gebiete habe mitgeteilt, daß man zurzeit in Frankreich un⸗ brauchbar gewordene Pferde in Ambulanzwagen unter Aufſicht eines dffiziers nach Paris ſende, wo ſie verkauft und geſchlachtet würden. Sie würden in Paris mit 300 bis 400 Mk. bezahlt und zusſchließlich zur menſchlichen Ernährung verwandt. Jalſche Senti⸗ menkalität habe die Franzoſen bisher von dem Pferdefleiſch zurück⸗ zeſchreckt. Jetzt habe man ſeinen Wert erkannt. In der nächſten zeit werde man in allen verbündeten Ländern in allen Ständen zedenkenlos Pferdefleiſch genießen. Dann werde der alte Gaul 4 ſeinen letzten Jahren ein ſehr viel vergnügteres Leben führen Vermiſchtes. Ein Landſturmmann 2 75 Pe e e eiber entli zu wollen, erſuche ich auf dieſem We wandel zu betrachten. da wild wobl jedes von dieser Sone . enug u ee geſige Poftzelbehärde nicht beſſer Kriegers rau beſch * abſichtigt, für die Betrieb Tele ſollen von Amerika und der Schweiz geliefert werden. Die Regierung nerfügt bis jetzt über Waſſerkräſte von über einer Million 58. widrigenfalls werde ſch, wenn die eine alleinſtehende tapfere zen kann, mich an höhere Stelle wenden.“ the hne Die Regierung in Norwegen beab⸗ Stagts ahn Skien—Brevik den elektriſchen bmaſchinen, Umformerſtationen uſw. tun haben, Elektrſe * 1 einzukühren. Tei 22822.— 2 Der, Hare ee, ee ee, Semen, ce, „Fürs Vaterland! Der Paſtor Koch in Völkenrode macht in der„Braunſchw. Landesztg.“ bekannt, daß nach dem Hel⸗ dentod ſeiner beiden Söhne nun auch ſein letztes Kind, ſeine Tochter Lotte im Alter von 23 Jahren durch einen Unfall iuſſen 5 Munitionsfabrik ihr Leben für das Vaterland ge⸗ laſſen hat. * Der Verleger des„Berliner Tageblatts“, Rudolf Moſſe, iſt bekanntlich von der juriſtiſchen Fakultät der Heidelberger Univerſität wegen einer größeren Geldſtiftung zum Ehven⸗ doktor ernannt worden. Die Marburger Studentenſchaft hat gegen ſolche Verleihungen Proteſt erhoben. Auch die Ver⸗ kreterſitzung der ſtudenkiſchen Korporationen der Univerſität Münſter faßte einſtimmig folgenden Beſchluß:„Die Vertreter⸗ verſammlung der münſteriſchen Korporationen erhebt mit der geſamten deutſchen Studentenſchaft energiſchen Einſpruch gegen die Verleihung akademiſcher Würden, mit denen ſonſt nur ernſte wiſſenſchaftliche Arbeit bedacht wird, an ſolche Leute, deren Verdienst lediglich in finanziellen Leiſtungen beſteht.“ * Zwillinge, die nicht im ſelben Jahre geboren ſind. Der merkwürdige Fall, daß ein Zwillingspaar nicht während des gleichen Jahres das Licht der Welt erblickt hat, hat ſich um die diesjährige Jahreswende in der ſchwediſchen Sbadt Gefle zugetragen, wo eine Arbeiterfrau in den letzten Minuten des Jahres 1917 mit einem Knaben niederkam, während ſie kurze Zeit darauf, als ſchon das neue Jahr angebrochen war, ihren Mann noch mit einem zweiten Kinde, einem Mädchen, be⸗ ſchenkte. Obwohl nur etwa zehn Minuten zwiſchen der Ge⸗ burt der beiden Kinder liegen, ſind dieſe doch auf Grund des dazwiſchen erfolgten Jahreswechſels im Kirchenbuche unter den verſchiedenen Daten des 31. Dezember 1917 und des 1. Januar 1918 eingetragen. * Salomoniſcher Richterſpruch. Aus Kaſſel wird geschrieben: Ein hieſiger Direktor einer chemiſchen Fabrik kaufte bei einem Landmann aus der benachbarten Söhre einen 15pfündigen Schinken zu 215 Mk. Beim Anſchnitt zeigte ſich, daß der Schinken gänzlich verdorben und nicht zu genießen war. Den Bauer wollte aber nicht die 215 Mk. herausgeben, und ſo wurde der Kadi angerufen. Dieſer entſchied: Der Bauet zahlt die 215 Mk. zurück und zahlt wegen Uebertretung der Höchſtpreiſe für Schinken 285 Mk. Strafe, nämlich für jedes Pfund ſoundſoviel; der Fabrikdirektor, der gehamſtert hat zahlt wegen Vergehens gegen das Höchſtpreisgeſetz und die Bundesratsverordnung vom 26. Juni 1916 eine Geldſtrafe von 300 Mk. Auf dieſe Weiſe hat ſich niemand etwas vor⸗ zuwerſen. * Opfer des Leichtſinns. In Wuttrienen(Kreis Allenſtein) in Ostpreußen wurde eine ganze Familie das Opfer einer noch aus der Ruſſenzeit ſtammenden Granate, die, zur Be⸗ ſchwerung des Topfdeckels benutzt, auf den glühenden Herd fiel und explodierte. Der Beſitzer Palmowski, ſeine Frau und Tochter wurden ſchwer verletzt, ſein Sohn wurde getötet. * Sächſiſche Witzchen. In dem Schnellzug Richtung Leipzig treffen ſich zwei Sachſen, der eine aus Plauen, der andere au⸗ Dresden. Sie ſitzen ſich eine Zeitlang ſchweigend gegenüber bis der Dresdner eine Unterhaltung beginnt:„Na, mein Gudsder, aus welchem Grunde fahren Sie denn eegentlich 10 Leepzg?“— Aus dem Plauenſchen Grunde!“—„Nee, i meene,. ſo mit welchem Motiv?“—„Na, mit dem Loko⸗ motiv!“—„Nee, ich meene, warum Se iberhaupt nach Leepzg fahren?“—„Na, weil merſch zum Loofen zu weit is!“ Den Dresdner, verärgert, fragt nicht weiter. In Leipzig trennen ſie ſich. Am andern Tage pendelte unſer Dresdner in den Straßen Leipzigs umher und gerät auch in eine Kneipe Do ſieht er zufällig den Plauener ſitzen.„Sie geſchdadden?“— „Bitte ſehr!“— Schon ſitzen ſie wieder zuſammen.„Na mein Gudsder, wo hammſe eegentlich den geſtrigen Abend ver. bracht?“—„Ich war im Theater!“—„So, wars ſcheen?“ —„Na, uff'm Hinwege war's ganz ſcheen, bloß uff'm Heim⸗ wege hadd's een bißchen gerägend!“—„So, ich meene aber, was ſe gegeben ham!“—„Zwee Mark fuffzig.“—„Na. ich meene, was for'n Schdück?—„Na, een Dreimarkſchdück een Fuffziger hab' ich wiederbekommen!“—„Na, heern Se, ich meene doch, was die uff der Bihne gegeben ham!“— langjährigen Beobachtungen der Vogelkenner ſind folgende „Ja, die gäm niſcht, die geen hinden rein!“—„Nee, mein Gudsder, ich meene, was die uff der Bihne gemacht ham!“ (Kleine Pauſe, im Flüſtertone):„Die dürfen doch niſcht uff die Bihne machen, es ſind doch keene kleenen Hunde!“ „Echo. Gattin:„Warum ſo mürriſch? Das Eſſen iſt wohn nicht geraten?“— Mann(brummend)„Geraten“. * Erſatz.„Wenn du noch was haben willſt zur Erbſen⸗ ſuppe, da mußt du die Füße in'nen Kübel mit kaltem Waſſer ſtecken, da haſt du Eisbeine.“(Meggendorfer Blätter.) * Aus der Schule. Lehrer:„Fritz, wer hat dir beim Auf⸗ ſatz geholfen?“—„Keiner, bin Selbſterzeuger.“ * Summariſch. Lehrer:„Woran erkennt man die giftigen Pilze?“— Schüler:„Am Bauchweh.“ * Skreng dienstlich.„Merkwürdig, alles biegt ſich vor Lachen bei dem Vortrage des Humoriſten, nur der Kellner verzieht keine Miene.“—„Na, den gehts ja auch nichts an.“ Briefhkaſten. uk. A. J. in S. Das Wort Taler ſtammt aus Joachimstal, wo⸗ ſelbſt dieſe Silbermünzen(Joachimstaler) zuerſt geprägt wurden. uk. G. L. in B. Die Bezeichnung Bureaukratie iſt dem Fran⸗ zöſiſchen und Griechiſchen entlehnt und lautet wörtlich überſetzt „Schreibſtubenherrſchaft“. uk. R. H. in D. Das Gehirn des Mannes hat ein Gewicht von ca. 1400, das des Weibes ein Ge wicht von ca. 1300 Gramm. uk. A. J. in B. Unter„Kardinaltugenden“ verſteht man die⸗ jenigen Tugenden, die alle anderen einſchließen. Nach Plato gibt es deren vier, nämlich: Mäßigkeit, Tapferkeit, Weisheit und Ge⸗ rechtigkeit. Lokales. — Vorarbeiten für die Abrüſtung. Das baye⸗ riſche Kriegsminiſterium hat zur Regelung der Entlaſ⸗ ſung der Heeresangehörigen nach wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten die Bildung von Kreisausſchüſſen in die Wege ——— zeleitek, die ſich aus Vertretern der Behörden, der wer deitgeber, der Arbeitnehmer, der Arbeitsnachweiſe und ſozialer Verbände zuſammenſetzen. Die Zuziehung wei⸗ terer Kreiſe iſt 15 Bedarf vorgeſehen. Soweit es ſich um die Entlaſſung von Landwirten handelt, iſt die Frage caſch gelöſt. Diese können ohne weiteres ihrem Berufe gachgehen, ſchwieriger iſt es bei den Induſtriearbeitern da es der Induſtrie an Rohſtoffen fehlt. Zweifellos ift nach der Abrüſtung mit einem Ueberangebot von Arbeits- kräften zu rechnen. Durch dieſes Ueberangebot ſollten aber die Invaliden, die ſich bereits eine neue Exiſtenz zeſchaffen haben, nicht zurückgeſetzt werden. Andererſeits ſoll an die Invaliden, die es bisher verſäumt haben, ich einem neuen Beruf zuzuwenden, die ernſte Mahnung zerichtet werden, ſich bei Zeiten danach umzutun, bevor ſie mit den Entlaſſenen in einen für ſie ungünſtigen Wettbewerb zu treten haben. — Frauen in öffentlichen Körperſchaften. Der Deutſch⸗Evangeliſche Frauenbund hat an die Miniſterien der deutſchen Bundesſtaaten eine Eingabe gerichtet, in der gebeten wird, beim nächſten Zuſammentritt der ver⸗ ſchiedenen Landesvertretungen dahin zu wirken, daß die Frau in den ſtaatlichen Organismus des Landes einge gliedert werde. Frauen ſollen zu den Sitzungen der Aus⸗ ſchüſſe der Volksvertretung als Beauftragte der Regierung und innerhalb der Behörden und der geſetzlich organi⸗ ſierten Körperſchaften ſowohl als ſtändige, wie gelegent⸗ lich amtliche„Sachverſtändige Beiräte“ in allen den Fäl⸗ len herangezogen werden, in denen über Angelegenheiten heiten beſchloſſen wird, die das weibliche Geſchlecht un⸗ mittelbar berühren, oder für die die Frau ein tieferes Verſtändnis beſitzt. Ferner ſoll ein Frauenrat als bdermittelndes Organ der Regierung und der Frauenſchaft geſchaffen werden, der gutachtliche Aeußerungen über dit Frauen betreffenden geſetzlichen Vorlagen abzugeben und Vorſchlagsliſten von geeigneten Frauen als„Sachver⸗ ſtändige Beiräte“ einzureichen hätte. i ep. Miſſionsnachrichten aus China. In Baſel iſt jetzt amtliche Nachricht eingetroffen, daß die deutſchen evangeliſchen Miſſionare in China Erlaubnis haben, ihre Arbeit weiter zu treiben, allerdings nur an ihrem Wohn⸗ ſitz; das Reiſen iſt ihnen verboten. Tie eingeborenen Ge⸗ hilſen müſſen nun weſentlich ſtärker herangezogen werden. Uebrigens die Miſſionarinnen ſcheinen auch im Reiſen nicht beſchränkt zu ſein. Die politiſchen Unruhen ſind noch nicht beigelegt. Zwiſchen Peking und Kanton iſt die Ei⸗ nigung noch nicht hergeſtellt, auch hat ſich ein neues Gebiet Fuitſchu am Oſtfluß für ſelbſtändig erklärt, Trup⸗ pen von Kanton ſollen gegen die neue Republik ausge- ſandt ſein. b — Die Tanzſteuer. Die Amtshauptmannſchafl Dresden⸗Neuſtadt plant eine Tanzſteuer. Sie beträgt bei öffentlichen Tanzvergnügungen 10 bis 50 Pfennig, bei nichtöffentlichen, die von Vereinen und Geſellſchaften und Einzelperſonen veranſtaltet werden, wenn ſie in Wirt⸗ ſchaften ſtattfinden, 20 bis 50 Pfennig. Die Tanzſteuer wird in Form einer Kartenſteuer erhoben. Hinter- ziehungen werden mit dem 10 bis 20 fachen Betra hinterzogenen Steuer beſtraft. Man rechnet 3 „Deutſchen Steuerzeitung“ mit einem Ertrag von 250 bis 300 000 Mark. Um die Abwanderung der Tanz⸗ luſtigen in Nachbarbezirke zu verhindern, ſoll die Tanz ſteuer auch in dieſen eingeführt werden. — Maikäferjahr. Aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands wird berichtet, daß ein ſtarker Maikäferflug zu erwarten ſei. So hat der Regierungspräſident in Kaſſel die Abteilung für Kirchen⸗ und Schulweſen erſucht, etwaigen Anträgen auf Beurlaubung der Schulkin⸗ der vom Schulbeſuch während der Schwärmzeit zwecks Einſammelns der Käfer zu entſprechen. — Warnung. Immer noch betreiben gewiſſenloſe Menſchen das lichtſcheue Gewerbe, unerfahrenen Beſitzern, beſonders auf dem Lande, ihre Kriegsanleihen dur allerlei Zuflüſterungen weit unter Preis herauszulocken, um ſie ihrerſeits zu einem höheren Preis wieder zu ver⸗ kaufen. Vor ſolchen Aufkäufern kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. Wenn ein wirkliches wirtſchaft⸗ der der 000 liches Bedürfnis vorliegt, von der gezeichneten Anleihe Stücke zu verkaufen, wende man ſich an eine Bank, Sparkaſſe, Genoſſenſchaft oder auch an die Reichsbank⸗ anſtalten, die bekanntlich Anleiheſtücke bis zu 1000 Mark zum Ausgabekurs von 98 Prozent abzüglich der üb⸗ lichen geringen Verkaufsgebühren unmittelbar vom Zeich ner jederzeit ankaufen. uk. Der Fahrplan unſerer heimkehrenden Zugvögel erleide bei Schnee und kalten Winden mancherlei Störung. Nach Daten im Durchſchnitt als die normale Zeit des Eintreffens 3⁰ betrachten: Die Lerche am 11. Februar, der Star am 14. Fe⸗ bruar, die Bachſtelze am 4. März, die wilde Taube am 19 März, das Rotſchwänzchen am 26. März, die Schwalbe am 14. April, der Kuckuck am 26. April, der Pirol am 7. Mai Doch viele ſind noch fern in dieſem Jahre und ſpäter als ſonſt erſcheint in Wald und Flur und Garten der Ankömmling ale ſonnigem Süden. Vereinzelt und mit der größten Vorſicht trafen unſere Stare ein. Der heitere Chor der treuen Amſeln erklingt noch immer dünn beſetzt, wenn das gefrorene Erdreich auch nicht das kleinſte Würmchen entdecken läßt. Dann aber wenn die Sonne ſiegroich erwacht und über grünen Gärten und Baumwipfeln den klaren Tag regiert, dann wird 28 laut und immer lauter in dem Jubelchor der gefiederten Welt. Das zwitſchert und trillert am ſonnigen Morgen mit Stimmchen aller Art. Im Wald und Flur iſt dann ein mächtiges Sängerfeſt: Die Schwalbe ſchwebt in phänomenaler Höhe, die Lerche ſteigt vermutlich auf der Tonleiter ins Blaue. Grasmücke, Zeiſig, Dompfaff und Grünling wetteifern 9 mit geſchulter Kehle. Der Geſangverein„Rotſchwänzchen hat wieder ſein beſonderes Programm. Im Walde läßt der Wiedehopf und der Neuntöter ſeine Stimme hören die Tur!“ beltaube girrt mit energiſcher Beharrlichkeit ihr Werbelied Wenn erſt die Tage lang und immer länger werden, dann wird auch das Konzert ſchon früher eröffnet. Indeſſen erheben ſich nicht alle Teilnehmer gleichzeitig aus den Federn. weckt ſich immer nur gleich und gleich zum edlen Sänger Die früheſten ſind dann die Finken, die bei günſtigem Wee ſchon um 1 Uhr nachts beginnen. Dann ſeßt die Grasmũ 1 zwiſchen 2 und 3 Ühr ein. Die ſchwarze Amſel 10 wohllautendes Flötenkonzert zwiſchen 3 und 4 Uhr, an oben tagen ſchon vor 3 Uhr und immer ſind mehrere Vir 7 nah und fern auf den höchſten Wipfeln und Dachgiebeln d len beteiligt. So folgen die Künſtler wie auf einem feſtgeſen— Programm in ganz beſtimmier Reihe. Die faulſten ſind K eee eee neee ee rr Der re B Kere ee e 71 Ergee 2 r 2 2 00—= 2 .. e die Spertinge. Sie finden m 5 Uhr aus dem Nest. Dann aber öffnet ſich ein Heer von frechen Schnäbeln zun renbetäubenden Spektakel. So ſpät auf den Beinen, haben ſie natürlich viel nachzuholen. Das nehmen ſie denn auch ehr gewiſſenhaft und ſchnabulieren und krakehlen raſtlos, bis die ſinkende Sonne das graue Bettelvolk wieder nach Hauee chickt unter die Dachrinne. uk. Tulpen und Hyazinthen mit ihren lebhaften Farben dominieren jetzt unter den Zimmerblumen. Ueberall ſieht man ſie hinter und zwiſchen den Fenſtern, meiſt in Reihen wie Kerzen bei einer Illumination aufgeſtellt und der Ent⸗ wicklung zur Blüte entgegentreiben. Zu den Zwiebelgewächſen gehörig, bedürfen ſie einer ſorgfälligen Behandlung; vor allem haben ſie beſonders hohe Töpfe und viel Feuchtigkeit nötig. Nach dem Verblühen werden die aus den Töpfen der Gläſern genommenen Knollen an warmen und trockenen Orten z. B. auf dem Boden aufbewahrt, nachdem man die dertrockneten Schalen entfernt hat. Bis zur Bildung der N N r E ASA e 1 erſten Triebe, die ſich als gelbe Spitzen zeigen, müſſen die r 1 4— mit Papierdüten bedeckt oder ins Dunkle geſtellt in uk. Zum Verſchneiden der Bäume und Sträucher iſt die r⸗ Zeit vor Safteintritt die geeignetſte. Es dient dazu, für das 5 künftige Sommerkleid zu ſorgen und freien Luft⸗ und Licht⸗ 8 zutritt zu ermöglichen. Abgeſchloſſene und dunkle Stellen 8. egen die Feuchtigkeit und ſind der Aufenthaltsort von allem Ungeziefer. Gebüſche verſchneide man von innen heraus und 9 entferne außer dem zu dichten das alte und tote Holz. Beim i 72 Baumſchnitt iſt außerdem zu beobachten, daß alle abwärts t⸗ gerichteten Zweige und Aeſte wegen des gehinderten Saft⸗ . luſſes wenig oder gar nicht tragfähig ſind, alſo ſind ſie nur m dbcädliche Saftverzehrer. Deutlich läßt ſich im Herbſt dieſe n ahrnehmung machen, ſowie die entgegengeſetzte, je auf⸗ 3 zechter ein Zweig gerichtet iſt, deſto fruchtreicher zeigt er ſich. 2 Bes 2805 5 5. 12 9 onders ſchädlich wirkend ſind die ſtehengelaſſenen Aſt⸗ fl. 5 0 Winkeln 5 das 5 ſteten; 5 1 it der Zeit immer größer werden ulden r⸗ 10 zeugt Fäulnis, die dann unaufhörlich weiter frißt und oftmals — 5 Grund zum völligen Abſterben eines Vaumes geworden 5 958 3 Lagerbücher mehr für Schuhwarenhändler! Trotz el erfolgten Bekanntmachung und, obwohl alle Handels⸗ und en Handwerkskammern die Mitieilungen unentgeltlich zugeſtellt N erhalten, laufen immer noch bei der Firma Preuß, Berlin, n e er dune de b on wagen 8 6 N. mals unter Hinweis auf die Bekanntma g der 5 Send dee ien e der 5 e 8 zember 1917 10. rung eines agerbuches uſw. vom 22. De⸗ en teil und die Bekanntmachung Nr. 10 des Hauptver⸗ daraus nsſchuſſes des Schuhhandels vom gleichen Tage 1 1 Jar hingewieſen, daß die Schuhwarenhändler vom es und 3 1918 ab keine Lagerbücher mehr führen müſſen p⸗ 1 chli 3 9 geführten mit dem 31. Dezember 1917 abzu⸗ *. 7 en. 1„Aufhebung der FJerkel⸗Höchſtpreiſe in Ausſicht. Die gazeit geltende Bestimmung, daß für Ferkel allgemein der . 0 140 Mt. für das Piund debendgewicht we VVV da die Ferkel ie an wi 80 e Zuchtſauen abſchaffen, ud ſchlachtu aufzucht nicht mehr lohnt. Wenn auch der Ab⸗ t⸗ 55 Juden der Schweine und Ferkel in den letzten Monaten er bestände ese der Schonung unſerer Getreide⸗ und Kartoffel- ** 5— Berechtigung nicht abgeſprochen werden konnte, er ri e doch vollſtändig unperſtändlich ſein, wenn das er de dun mhrungeamt an einer Maßnahme feſthalten wollte, 0 5 Weitere 5 unſere Zuchtſauen, von deren Erhaltung 8 Schlachtmeſſer uber bi eee e . ſinden. daß die Preisbeſtimmung für die zur Weitermaſt be⸗ ummten Ferkel ſobald als möglich völlig freigegeben wird en—— 5 muß Vorſorge getroffen werden, daß der Abſatz von ug dacht Hunde Einſtellung von Ferkeln zur Weitermaſt mög⸗ in Wie wir einſchränkende Beſtimmungen ſich vollziehen kann. en Beſtimm vernehmen, iſt zu hoffen, daß eine dahingehende n⸗ werden wird vom Kriegsernährungsamt demnächſt getroffen 18 uk. Ueber da 4 1 i ſchläft; 8 Schlafen der Kinder. Ein geſundes Kind — mit geſchloſſenen Augen. Sind dagegen die 5 unruhig 3 Schlafe halß geöffnet, ſchlöft das Kind ſehr 1. nicht knirſcht dasſelbe mit den Zähnen, ſo iſt dies ich daß ber Haem Jeichen von Würmern, aber ſtets ein Zeichen, n, gegriffen, jo mkanal in Unord iſt. Iſt das Gehirn an⸗ . and greg ſig anne dos Kind im Schlafe fährt ſchreiend auf ich Anu den ift 870 wohl nach dem Kopfe. Bei ernſtem Ge⸗ ft⸗ der heiße s Kind ſchwer zum Bewußtſein zu bringen. he ſchleunigten Puts dat. dem geröteten Geſicht und dem be⸗ ik, mur ein Backen erkennt man, ob das Kind Fieber hat. Iſt l= handen. Sind 85 und der andere blaß, ſo iſt Zahnfieber vor⸗ rl wegen ſich die N ie Naſenlöcher weit aufgetrieben, und be⸗ b⸗ zegane mit an aſenflügel auf und ab, ſo ſind die Atmungs⸗ 9 Anzuge. gegriffen, und es iſt Lungenentzündung im —Vorſie e eee Vei cht mit Feuer in der Nähe von Wald 4 de gen Spnlen 175 Kinder mit eee 55 1 derungsmaßnahmeng der Kleintierzucht. Um die 5 30 zweckentſpre chend en auf dem Gebiete der Kleintierzuch 2 g Landwirt chaftsk durchführen zu können, benötigt die 9 roßherzo tu ammer die genaue Adreſſe ſämtlicher im m daninchenzu 1 Baden bestehenden Ziegen⸗ Geflügel⸗ und ai Lereine auf, d ereine. Wir fordern deshalb die genannten n Stefan er Badiſchen Landwirtſchaftskammer Karls 0 1 des Vereins e auf einer Poſtkarte den Namen 0 5 l nie Mitgliederzahl e des Vorſtandes 55 1( eldentaſek, 12 5 Lehrer im Weltkrieg. Nach den en ehrer das Eiserne 29 Lehrervereins haben bis jetzt 66 es 0 Klaſſe 32 Le reuz 1. Klaſſe, 423 das Eiſerne Kreuz 1. und 8 Lehre 1 55 den Zähringer Orden 2. Klaſſe nit balten r die Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtmedaille er⸗ in 8 Ein a. 5 er Nur zahlungskurſe far Poſtauweiſungen. ns 1 100 5 100 Kronen gleich 68 Mk., für die r en Franken gleich 116 Mk., für Dänemark 17 dec 167 1 Mk., für Schweden 100 Kronen N ark und fi 8 Norwegen 100 Kronen gleich 163 G aarien 100 Franken aleich 82 Mark. — die Redafftor ud. immer mont Sr Im f Schiefertafeln nd eingetroffen g. Zimmermann, ldestrassg 8 e Morgen Mittwoch, den 27. ds. Mts. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.80. Mk. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: mittwoch nachmittags von 38 Abt, Donnerstag früh von 3— 9 Uhr. Seckenheim, 26. Februar 1918. Lebensmittelamt. Floisch-Vorkauf. Morgen Miliwoch den 27. Februar vormittags 7 Ahr wird auf der Freibank(Waghalle) f Schweinefleisch ausgehauen, per Pfund 1 Mk. gegen Marken, die No. 1 bis 100. a Seckenheim, den 28. Februar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Butterausgabe. nachmittags von 1 bis ½3 Uhr erhalten in der Friedrichſchule Saal 8 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung/ Pfund Hr 1319 bis 2069 ſowie diejenigen, die bei der Butterausgabe am 22. ds. Mes. keine Butter erhielten und die Nummer feſtſtellen ließen, gegen Vorzeigung des neuen Fleiſchaus⸗ weiſes zum Pieiſe von 2.80 Mk. pro Pfund Butter. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages bei der Handlung Feuske daſelbſt. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 1 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. a Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 28. Februar 1918. Lebensmittelamt. Kohlen⸗ Ausgabe. Durch das Lebensmittelamt. Es erhalten am Mittwoch, den 27. ds. Mts. Steinkohlen Brikett je 1 Zentner gegen Porzeigung des roten Kohlenausweiſes Hr. 231 bis 1362 im Lager bei Gg. L Seitz, Luiſenſtr. 1. vorm. von 8 bis 10 Uhr Nr. 231 bis 550 vorm. von 10 bis 12 Uhr Nr. 551 bis 896 Nachm. von 2 bis 3 Uhr N. 897 bis 1050 Nachm von 3 bis 5 Uhr Nr. 1051 bis 1362 Der Preis beträgt pro Zentner Brikett Mk. 3.10. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 7 auf der Rückſeite des Kohlenausweiſes gültig und wird entwertet. Seckenheim, den 26. Februar 1918. Lebens wittelamt. Bekanntmachung. Wir erhielten von der Ariegs⸗Fell Aktien- G'ſellſchaft nachverzei nete aus Kaninfellen gearbeitete Kleidungs⸗ ſtücke die wir um die beigeſchriebenen Preiſe an unſere Einwohnerſchaft ohne jede Einschränkung abgeben. Es ſind: 8 Jacken ohne Aermel zum Preiſ von 15 Mk. das Stück Koch. 8 Langenſchüzet F 10 Paar Schuhſchluͤpfer„„ 1 6* 7* Zz 24* Handſchuhe 0** 8 E** Inter ſſenten hierfür wollen ſich gefl. alsbald auf dem Rathaus Zimmer 7 anmelden. Seckenheim, den 26. Februar 1918. Hgürger meiſter amt; Fleischausgabe. Bekanntmachung. Die Ansahlung der nächſten Rriegsunter⸗ fützungen findet wie folgt ſtatt: am Donnerlag. den 28. Fobruar gr. 1 bls 500 am öreilag. den 1. März fr. 50 1 bis Schluß. Und zwar jeweils vormittags von 2—12 Uhr und nach⸗ mittags von 2—4 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträg⸗ abgeholt werden. Lonstige Ein⸗ und Auszablungen können am ge nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 28. Februar 1918. Gemeinderat: Volz. Koch. Botanntmachung. 1 Nachſtehend abgedruckte Anordnung bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß nunmehr je⸗ weils vorm. von 9 bis 11 Uhr und nach m. von 4 bis 6 Uhr im Hofe des Gemeindehauſes dahier Luiſenſtr. 3 die Saat⸗ beize erfolgen kann. Wir heben ausdrücklich hervor, daß das Beizen Zwang iſt und eine genaue Kontrolle ſtattfinden muß Zwecks beſſerer Handhabung beſtimmen wir, daß in einem Sack nicht mehr als einen Zentner enthalten ſein darf. Seckenheim, den 14. Februar 1918. Bürgermeiſteramt f Volz. Koch. Zur wirkſamen Bekämpfung der in den Gemeinden des Bezirks bei Sommerweizen, Sommerroggen, Hafer und Gerſte aufgetretenen Krankheiten, Steinbrand und Schaseſchimmel wird für den Bezirk Mannheim aufgrund des§ 1 der Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern aom 3 September 1917 folgende Anordnung erlaſſen. 1. Das zur Ausſaat beſtimmte Saatgut von Sommer⸗ weizen, Sommerroggen, Hafer und Gerſte, iſt rechtzeitig vor der Ausſaat einer Beizung mit Uspulun zu unter- ziehen. i 9 1. Für die Vornahme des Beizens hat die Gemeinde einen geeigneten Raum mit den nötigen Gefäßen bereit 1 zu ſtellen. Nur in dieſem Raum iſt zu beizen. Ein zuverläſſiger Vertrauensmann, der ebenfalls von der Gemeinde aufgeſtellt iſt, hat das Beizen für die Saatperiode zu überwachen. 3 8 8. Zur Kontrolle muß der Vertrauensmann ein Kon⸗ trollverzeichnis über die Landwirte führen, die das Beizen ausgeführt haben, ſowie über die Zeit, Art und Menge des von ihnen gebeizten Saatgutes, 9 4. f Das Beizen iſt nach beſonderer Gebrauchsanweiſung durchzuführen, welche den Bürgermeiſterämtern zugeſandt werden wird. 8 185 3 5. 5 Die Koſten des Beizens haben die die Einrichtung benützenden Landwirte nach Maßgabe der Menge ihres gebeizten Saatgutes zu tragen. 5 8 6. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mt Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen bestraft. Grossh. Bezirksamt Mannheim. gez. Dr. Strauß. * Ländlicher Creditverein Seckenbeim. Wir erſuchen unſere Einleger von Spar⸗ kaſſengelder, ihre Sparkaſſenbücher zur Gutſchrift der Zinſen vom 24. Februar bis 4. März v. Is. beim Rechner einzureichen. Wer dies unter⸗ läßt, muß ſich mit der Feſtſtellung nach unſern Büchern zufrieden geben. 1 Zugelaufen! und bei Herrn Valentin Schmich, Hauptſtraße, abzuholen ſind 2 Gänſe. a 95 Seckenheim, den 26. Februar 1918. s 15 gürgermeiſteramt: Volz. 2 blſel Zu verkaufen! Friedrichſtraße 79. Zunge Ilge zu verkaufen. Schloßftraße No. 86. ieee set er Verloren Geſtern bei der Beerdigung eine Pelötrodel. Abzug ben gegen Belohnung Mittelstraße 8. Der Vorſtand. 1. e 95 ö F Geschäftsbücher, ale Sorten Briefpapiere b E duch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas: in verschiedenen Preislagen. 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Die weitere Entwickelung der Dinge können Sie ſich denken: man hat Ihre Münzen für die aus dem Kabinett geſtohlenen angeſehen, man hat jene Perſon angehalten und dann Wolfgang verhaftet.“ „Ah— dann freilich,“ ſagte Marie auffahrend,„muß ich für ihm zeugen, muß ihn retten. So raſch wie möglich! Was ſoll ich tun?“ „Fühlen Sie ſich kräftig genug, ſchreiben zu können?“ „Sicherlich, wenn es ſein muß. Holen Sie alles dazu nötige dort vom Schreibtiſch herbei,“ antwortete Anna befahl, etwas zu bringen, worauf ſie ſchreiben könne. Anna legte ein großes Notenheft vor ſie auf die Decke des Ruhebettes, und Marie ſagte: „Was ſoll ich ſchreiben— diktieren Sie mir, Herr von Mureck.“ f Raban diktierte: „Von den vor Jahren auf dem Gute Arholt bei H. gefundenen Goldmünzen aragoneſiſchen Gepräges, dem dreizehnten Jahrhundert angehörig, ſind ſechs verkauft und ſpäter in das kaiſerliche Kabinett hier übergegangen. Drei dagegen ſind im Beſitz meiner Familie geblieben und mein Eigentum geworden, und ich habe dieſelben dem Bildhauer Wolfgang Melber hier zum Geſchenk gemacht. Im Augenblick unväßlich, bin ich bereit, nach meiner Geneſung dies ib. geben, guch eidlich 2 8 N 5 ö 9 5 3 Marie, indem ſie zugleich klingelte und der eintretenden 90 3FFFFFCCFCFCCCCCC „So,“ ſagte Raban, als Marie das Schriftſtück zu⸗ ſtande gebracht,„nun Ihre Unterſchrift: Marie, Freiin Tholenſtein zu Arholt, und dann, falls es zur Hand iſt, Ihr Siegel.“ i Anna brachte das letztere nebſt Siegellack herbei. End⸗ lich war das Schriftſtück in aller Form vollendet, und Raban verabſchiedete ſich, um zu dem ſeiner ſicherlich 2 5 ſchmerzlich harrenden Vater Wolfgangs zurückzu⸗ ehren. i „Ja, eilen Sie,“ ſagte Marie,„unterſtützen Sie, in⸗ dem Sie den Herrn Melber zum Gerichte begleiten, das Zeugnis durch Ihre Ausſage und Verſicherung, daß ich es in Ihrer Gegenwart geſchrieben.“ „Gewiß, da Sie es wünſchen, will ich Herrn Mel⸗ ber begleiten...“ „Und dann,“ fuhr Marie fort,„kommen Sie zurück, um mich zu beruhigen, daß es hingereicht habe, um Wolf⸗ gang zu befreien— kommen Sie möglichſt bald!“ „Jede Minute, die ich Sie noch beſorgt weiß, wird mir ſchmerzlich ſein,“ entgegnete Raban und eilte mit ſeinem Schriftſtück davon. 99 In ſeiner Wohnung fand er den Graveur bereits vor, ungeduldig im Zimmer auf⸗ und abſchreitend. Hoch⸗ erfreut nahm dieſer die Schrift Mariens entgegen und beide fuhren nun zum Juſtizgebäude. Der Graveur, der ja am vorigen Tage hier geweſen, wußte bereits, welche Wege einzuſchlagen ſeien, und nach einigen durchmeſ⸗ ſenen Gängen und vergeblich an Unterbeamte geſtellten Anfragen wurden ſie endlich in das Zimmer eines der Unterſuchungsrichter geführt, der ihr Anliegen anhörte, das Zeugnis Mariens entgegennahm und es ſorgſam durchlas. wie Raban, prüfte des letzteren Paßkarte, die Raban zum Glücke in ſeiner Bruſttaſche bei ſich trug, und ſagte endlich: „Sie ſind alſo bereit, eidlich zu bezeugen, daß dieſe Erklärung in Ihrer Gegenwart von einer Ihnen perſön⸗ lich als ſolche bekannten Marie, Freiin Tholenſtein zu : Taschenmesser Er fixierte dann ſcharf ſowohl den Graveur 925 ä Auf Rabans Verſicherung, daß er dazu bereit ſei, begann der Richter den Vorgang zu protokollieren, ließ dann das, was er geſchrieben, von Raban unterzeichnen und entließ die beiden Herren mit der Verſicheru daß er Wolfgang Melbers Freilaſſung, der nichts m im Wege fte, in Laufe der nächſten halben Stunde ver⸗ anlaſſen wolle. f. Raban wünſchte, während ſie ſich entfernten, dem Graveur Glück zu der raſchen und ohne Schwierigkeiten gelungenen Befreiung ſeines Sohnes, der nun von allem Verdacht gereinigt daſtand. Er ſelbſt wollte zu Marien zurückeilen, um ihr dieſen Ausgang zu melden— Pein rich Melber aber bat ihn inständig, noch mit ihm zu warten, bis Wolfgang wirklich entlaſſen werde, damit diefer ſelbſt ihm für den großen Dienſt, den er ihm ge⸗ leiſtet, danken könne. So ſchritten ſie in der Nähe des Gebäudes, in welchem ſich die Gefängnrſſe und Haftzellen 9 befanden, auf und nieder— bis ſie endlich, ehe noch 0 die halbe Stunde verfloſſen, Wolfgang aus dem Portal treten und ihnen entgegenſchreiten ſahen. Er drückte beiden mit einem erzwungenen Lächeln die Hand— und dankte nach ſeines Vaters Erzählung, wie Raban ſich für n müht, dieſem mit kurzen Worten. 22 ö „Das war brav von Ihnen,“ ſchloß er,„und,“ fügte er mit erzwungener Scherzhaftigkeit hinzu,„Sie können feſt und ſicher auf meine Gegendienſte bauen, falls Sie deren einmal bedürfen ſollten. Man muß ja auch ſo etwas im Leben durchmachen; man iſt dann immer um eine Erfahrung reicher. Für die zwei Tage, welche man mir von. Weſſe eue Cuſſcher hat, gaben wissen übrigens billiger Weiſe eine Entſchädigung zahlen An ſo etwas aber denken ſie da ben ck. 1 Raban wurde unangenehm durch dieſen erzwungenen 4 Humor nach ſolch einem Erlebnis berührt und eilte fort“ zukommen, um Marien Bericht zu bringen. Forſſeßung folgt.) 5