—̃(— — 4 /( 8 4 n 2 * A Ae e 88. . a a fabrikaten fach 27. Februar 1018. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Soun⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bein freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.28. Die Induſtrie im heutigen Nußland. 3(Schluß.) In Petersburg und Moskau gibt es über eine halbe Million Arbeitsloſe. Die Geſamtprodukti 5 5 ſamtproduktion der ruſ⸗ ſiſchen Induſtrie iſt im Vergleiche zur Friedenszeit auf kirka 5 Prozent geſunken. Die induſtrielle Kataſtrophe 55 beſchleunigt durch die Aufhebung der Akkordarbeit. f 2 peagelopner in den Maſchinenfabriken erhalten bis . ubel täglich. Dreher und Schloſſer bis 40 Rubel. Die Generalreparatur einer Lokomotive, die im Frieden durchſchuittlich auf 30 000 Rubel zu ſtehen kam, koſtet 0 500000 Rubel. Die Nietung eines Dampfkeſſels f en al 60 000 bis 80 000 Rubel. n der völligen Zerrüttung der Arbeits⸗ und duch Verne wirkt die Transportkriſe, die jeg⸗ Kohle i übertrifft, im Verein mit dem Mangel an Zerfall d ſonſtigem Heizmaterial beſchleunigend auf den die rößte ruſſiſchen Induſtrie. Die Kohlennot zwingt Nen 1 5 auch dort, wo noch Rohſtoffe vor⸗ zum Feiern ie Betriebsverhältniſſe nicht ungünſtig ſind, „Mitten in den Todeskampf der noch arbeitenden Fa⸗ 1 Rußlands fiel die Verſtaatlichung der Banken 0 5 bolſchewiſtiſche Regierung, die Sperrung der Gut⸗ a die gewaltſame Oeffnung der Bankſchließfächer, 5— Maßregeln, die dem geſchäftlichen Leben den Reſt Die 1 ion an Rohmaterialien und Halb⸗ er Schwerinduſtrie iſt auf ein Minimum Elana nan„Die Kohlenförderung im Süden iſt durch ene zahlreicher Gruben, Mangel an Betriebsmitteln, 855 Piraterlal und Zerrüttung der techniſchen Pro⸗ gelegt. edingungen infolge der politiſchen Anarchie lahm⸗ Die Zucker produktion i illi tion iſt von 100 Millionen Pud auf 40 Millionen Pud geſunken und dürfte im Jahre kaum mehr als 10 Millionen Pud be⸗ 2 verlieren und der Schwerpunkt ſich in die Gegend oſtow am Ton verſchieben werde. durchgefft Zucker⸗Induſtrie hat auch unter der teilweiſe in den e Grundenteignung und den Zerſtörungen litten udwirtſchaftlichen Betrieben auf das ſchwerſte ge⸗ lich eine Anz etriebe. T Juckerwarenfabr Fabriken für Schiſd malerig de für „Die Ausfuhr laudwirtſchaftlicher Maſchinen könnte für 5 wie Dampfpflügen, Lokomobilen uſw., b. 1 Mittelmächte vorderhand nicht in Betracht teilung des 5 durch die Grundenteignung und die Auf⸗ das Anwend. ſodens unter die völlig ungeſchulten Bauern chinen außer t dieſer Art landwirtſchaftlicher Ma⸗ ämen land deutlich verringert worden iſt. Hingegen audwirtſchaftliche Werkzeuge, wie Pflugſcharen, Ert S denſen, Sicheln uſw. ſehr in Frage, doch die völlig un⸗ dort e 2* 25 2 4*— nicht vorſeellandelsverbindnng in der nächſten Zukunft 1 well die In duſtrie nich Wi 85 nahme einer eil die Induſtrie nicht an Wiederauf geregelten Tätigkeit denkt, ſolange die bolſche⸗ iſtiſch, a 9 ische Wirlſchaft jede Produktion lähmt. Die ukrainif f. die Arrainiſche Rada hat mit allen Kräften verſucht, * 55 Induſtrie durch das neue Regime geſchlagenen beſon 42 heilen, und hat alles unternommen, um ins⸗ fufzuhalte auf landwirtſchaftlichem Gebiete den Zerfall folge rd Wie weit ihr das gelungen iſt, konnte in⸗ G laßlich f indung des Verkehrs mit Südrußland nicht alante eſtgeſtellt werden. Großer Mangel herrſcht in ganz Rußleie waren, insbeſondere ſollen Knöpfe in Für zund nicht mehr erhältlich ſein. wärtig aupteſz Einfuhr aus Rußland käme gegen⸗ uraliſchen lächlich Barrenkupfer, das in den großen J iſbui⸗Tagilſtzeenwerken Bogoflowſki, Nadeſhdinſkt und ſoll, in Frage Werken in bedeutenden Meugen lagern Rubel per 100 Es wird in Petersburg mit 500 bis 600 ö ollen Kilogramm bezahlt. Im Gouvernement noch fehr bedente wie von einigen Seiten verſichert wird, utende Mengen an Häuten und Fellen 45. N. 5 1 ö 1 ö * die„Ruſſiſch⸗Amerikaniſche“ 18. Johünnd Amtsdlatt ger Brger meister mter Secenbeim, Nweskeim, Necarnansen und E Gingen. Druck und Verlag von g Zimmermann, Seckenheim. aller Ark vorhanden ſein. In Süd⸗ und Oſtrußland rön⸗ nen Pferde in unbeſchränkter Anzahl aufgebracht wer⸗ den, während im Norden und Weſten unzählige Tiere dem Juttermangel zum Opfer gefallen ſind. Die turkeſtaniſche Baumwolle kann infolge der Transportkriſe nicht an die Vera beitungsſtälten gebracht werden. Rohgummi iſt genügend vorhanden, um neben Deckung des Inlandsbedarfs noch große Mengen für den Export freizubekommen. Die drei maßgebenden Werke, in Petersburg, die Moskauer und die„Provodnik“⸗Gummifabrik waren bis zum Früh⸗ fahr 1917 gut beſchäftigt.„Provodnik“ begann ſeit der Bedrohung Rigas durch die Deutſchen ſeine Maſchinen nach Moskau zu überführen und ſollte Ende dieſes Mo⸗ nats mit der Fabrikation beginnen. In Moskau ſind die techniſchen Betriebsverhältniſſe inſofern günſtiger, als dort noch große Beßände an Maſut für Feuerungszwecke la⸗ gern, da die Moskauer Fabriken ſeit Jahren auf Rohöl⸗ e eingerichtet ſind. Alle drei Fabriken ſind durch die herrſchenden Verhältniſſe zu bedeutenden Einſchrän⸗ kungen gezwungen worden. Wo es ihnen möglich iſt, zu erzeugen, da tritt der Mangel an Baumwollgeweben für Einlagen in Erſcheinung und hindert die Produktion an Schläuchen, Schnüren, Riemen und Pneumatiks. Der Galoſchenvorrat iſt nahezu erſchöpft. Man nimmt in den Induſtriellenkreiſen an, daß die Arbeit der ruſſiſchen Gummi⸗Induſtrie nur noch nach Monaten zählt. Erſatzmittel ſind in Rußland nahezu unbekannt, weil die an ſich ſchwerfällige, durch die Ententelieferungen überdies verwöhnte ruſſiſche Induſtrie nicht vor die Not⸗ wendigkeit der Umſchaltung auf Kriegswirtſchaft und Anpaſſung an neue Verhältniſſe geſtellt wurde. Der Welt krieg. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 26. Febe(WTB Amtl.) Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Eichhorn. Vier Tage nach Ueberſchreiten des Moonſundes haben geſtern Vormittag die auf Reval angeſetzten Truppen, Radfahrer, Kavallerie und Maſchinengewehr⸗ Scharfſchützen an der Spitze, unter Führung des Seneral⸗ leutnants Freiherr von Seckendorff nach Kampf die Feſtung genommen. In Livoland haben viele Städte bei unſerem Einzug geflaggt. Zahlreiche durch Ruſſen verhaftete Landeseinwohner wurden befreit. ö Südlich vorn Pleskau(Pſkow) ſtießen unſere Regimenter auf ſtarken Wiederſtand, in heftigen Kämpfen ſchlugen ſie den Feind, die Stadt wurde genommen. Heeresgruppe Linsingen. Feindliche Kräfte warfen ſich unſeren in der Ukraine längs des Pripjet vordringenden Abteilungen bei Ko⸗ lenkswitſchi entgegen. In ſchneidigem Angriff wurde Stadt und Bahnhof geſtürmt. In wenigen Tagen haben die Truppen der Heeres ⸗ der Feind geworfen. gruppe Linſingen zu Fuß, mit der Bahn und auf Kraft⸗ wagen unter großen Anſtrengungen und Entbehrungen mehr als 300 Kilometer zurückgelegt. ukrainiſchen Tr ppen haben ſie große Teile des Landes von plündernden Banden befreit. Die ukralniſche Regiernng hat in den vom Feinde geſäuberten Gebieten die Ruhe und Ordnung wieder hergeſtellt. An Gefangenen wurden an der Oſtfront neuerdings eingebracht: 2 Diviſionsßäbe, 180 Offiziere und 3670 Mann. Gefangene und Beute von Reval und Pleskau laſſen ſich noch nicht überſehen. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Sicherlich wäre es falſch, anzunehmen, die Vorgänge an der Weſtfront, die ſich in dieſen Tagen abſpielen, ſeien von untergeordneter Bedeutung, weil die Tagesbe⸗ richte darüber nur ſpärliche Nachrichten veröffentlichen. Man kann vielmehr, namentlich aus den feindlichen Dar⸗ ſtellungen, den Eindruck gewinnen, daß wie vor der Flandernoffenſive eine hochgeſteigerte Spannung über dem ganzen Kriegsgebiet von Oberſept im Oberelſaß bis Lombartzyde an der Küſte gelagert iſt, die nach einer Entladung geradezu ringt. Beſondere Beachtung verdienen wohl die mit verbältnismäßin erheblichen Kräften und Im Verein mit ä—— —— ſtb. 40. In ferttssssbeis: die einſpg ige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Mfg. es ele, Bei Ifterer Aufnahme Nabe. Wernſzrechanſchluß Nr. 18. immer wiederholten Vorſtöße der Franzoſen in dem over elſäſſiſchen Abſchnitt von Altkirch bis etwa Thann, ein Gebiet, das zum unmittelbaren Opergtionsfeld des Aus fallsheeres von Belfort gehört. Im Oſten geht der Vormarſch weiter.„Sehr vor ſichtig“, behauptet die verlogene Petersburger Telegraphen Agentur des Herrn Radek. Kann ſchon ſein, dabei aben mit einer Geſchwindigkeit, die nur noch von der kopf loſen Flucht der Roten Garde übertroffen wird. Einzeln fliegende Abteilungen haben in 5½ Tagen über 210 Kilo meter in Schnee und Eis zurückgelegt, Tauſende zu Ge fangenen gemacht und in den gemarterten Städten unt Dörfern Ordnung geſchaffen. Am 24. Februar ſtander die deutſchen Truppen bereits vor Reval, Dorpat und Oſtrow. Oſtrow liegt etwa 210 Kilometer nordweſtlick von Dünaburg, faſt genau ſo wie Dorpat von Riga Die von dieſen beiden Endpunkten ausgehenden deutſcher Kolonnen haben ſo ganz gleichen„vorſichtigen“ Schrit gehalten. Ferner iſt die Hafenſtadt Pernau am Rigaiſcher Meerbuſen beſetzt. Ganz beſonders erfolg reich war dil Einnahme der Stadt Walk am 22. Februar durch ein einzige Schwadron des Huſarenregiments Nr. 16. Durch das ſtarke Zugreifen der deutſchen Reiter wurden die Roten Garden rechtzeitig verhindert, die Stadt, in der 600 deutſche und öĩſterreichiſche Kriegsgefangene unter gebracht waren, in Brand zu ſtecken. Dieſe Unglücklichen wurden von der Handvoll Reiter befreit, dagegen tauſend Ruſſen und ein ganzer Diviſionsſtab gefangen genommen, während die Bolſchewiki über Hals und Kopf davongingen. Die Bevölkerung jubelt den Befreiern zu. Ein weiteres eſtniſches Bataillon hat ſich in Pernau unter deutſches Kommando geſtellt. Bei den großen Anſtrengungen durch die„vorſichtigen“ Gewaltmärſche iſt aber glücklicherweiſe die Verpflegung unſerer herrlichen Truppen gut. Eine Reihe von Proviantlagern, die von der Roten Garde zuſammengeraubt waren, aber nicht mehr weiter ge⸗ ſchleppt werden konnten, ſind erbeutet.— In Wolhynien ſchreitet die Befreiung rüſtig voran. Auf dem Weg von Rowno nach Kiew iſt Schitomir erreicht, wohin die ukrainiſche Regierung(Rada) geflohen war, nachdem die Bolſchewiki ſich der Stadt Kiew bemächtigt hatten. Die Neubildung des ukrainiſchen Heeres unter deutſcher Lei⸗ tung nimmt täglich größeren Umfang an. In der Ukraine iſt die Bevölkerung ruhig und ergeben, im Sic nan zu der jubelnden Begeiſterung des Baltenlandes. Die Ukrainer haben zu Schweres durch ihre Feinde erfahren. Eine große Zahl von ruſſiſchen Offizieren wurden von den Deutſchen aus den Gefängniſſen befreit und ſo vom Tode errettet, denn die Bolſchewiki planten, wie WTB. mel⸗ det, in der Ukraine einen allgemeinen Offiziersmord. Die Befreiten, denen Waffen und Achſelſtücke zurückge⸗ geben werden, danken ihren Rettern oft mit Tränen in den Augen. In Rowno iſt der geſamte Stab der „Beſonderen Armee“, d. h. der Roten Garde gefangen genommen worden. Der Herr Oberbefehlshaber war entflohen. 5 1 Der Krieg zur See. Berlin, 24. Febr. Im weſtlichen Mittelmeer wur⸗ den 22 000 BRT., darunter ein Dampfer mit 6000 und einer mit 7200 T., und im nördlichen Sperrgebiet 19000 BRT. verſenkt, darunter die„Tuscania“ mit 14348 T.(Der amtliche Bericht über die Verſenkung des letzteren Schiffes erſcheint erſt jetzt, da das glückliche Tauchboot eben erſt zu ſeinem Hafenſtützpunkt zurück⸗ zekehrt iſt. D. Schr.) Staunende Bewunderung und freudigen Jubel löſt die Nachricht aus, die der Chef des Admiralſtabs der Marine am 23. Februar bekanntgab: Nach 15monatiger Fahrt iſt der Hilfskreuzer„Wolf“ nach glänzenden Taten m Atlantiſchen, Indiſchen und Stillen Ozean unter dem Befehl des Fregattenkapitäns Nerger wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt. Ueber 400 farbige und weiße Angehörige von feindlichen Schiffen, die verſenkt wurden, zat der„Wolf“ als Gefangene mitgebracht, dazu Kriegs⸗ zeute in Gummi, Kupfer, Meſſing, Zink, Kakaobohnen, Fopea(Palmnüſſe) uſw. im Wert von vielen Millionen. der„Wolf“ meldete ferner, daß ein den Engländern inbeſchädigt abgenommener Dampfer„Turritella“, on der Beſatzung des„Wolf“ aus bemaunt, im Golf on Aden(Arabien) unter Führung des Kapitänleutnants Brandes manches feindliche Schiff vernichtet hat, bis „Turritella“, von engliſchen Kriegsſchiffen geſtellt, von er deutſchen Bemannung ſelbſt verſenkt wurde, die nun n Stärke von 27 Köpfen in engliſcher Gefangenſchaft iſt. Ein am 18. Februar von England nach Norwegen zusgelaufener großer Geleitzug von Handels⸗ chiffen wurde auf der Ueberfahrt von einem heftigen sturm überraſcht. Der engliſche Dampfer„Harrowaate“ erſank plötzlich, da ſich ſeine Ladung verſchoben hatte. Veiter gingen der däuiſche Dampfer„Georg“ und zwei hwediſche Dampfer unter. Von den 29 Schiffen ſind in Bergen, 2 in Stavanger eingetroffen, von den übrigen zeiß man noch nichts. 5 Berlin, 25. Febr. Der Kaiſer hat an den Fregatten⸗ apitän Nerger folgendes Telegramm gerichtet: Ich heiße Sie und Ihre tapfere Beſatzung nach langer, er folgreicher Kreuzfahrt durch alle Ozeane herzlich will kommen in der Heimat. Indem ich Ihnen hiermit den Orden Pour le Merite verleihe, laſſe ich für der Stab und die Beſatzung des Hilfskreuzers eine Anzah Eiſerne Kreuze 1. und 2. Klaſſe folgen. Ihnen aller wünſche ich frohes Wiederſehen mit den Ihrigen und gut⸗ Erholung nach langen Entbehrungen und Anſtrengungen Wilhelm I. R. a 5 Saint Johns,(Neu⸗Fundland), 25. Febr.(Reuter. Der Rote⸗Kreuz⸗Dampfer Florizel iſt auf der Fahrt vor Saint Johns nach Neuyork in der Nähe von Cap Race geſcheitert. 40 Fahrgäſte und 60 Mann der Beſatzung find umgekommen. Chriſtiania, 25. Febr. Sämtliche Blätter ver öffentlichen eine Waſhingtoner Meldung, wonach eint Einigung zwiſchen Amerika und Norwegen über eine voll⸗ ſtändige wirtſchaftliche Uebereinkunft erreicht ſei, an der aduch Großbritannien und die übrigen Alliierten teilneh men. Zwei norwegiſche Dampfer mit Futter und Lebens mitteln ſeien infolgedeſſen⸗bereits freigegeben worden. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 2. Febr. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Im Ober⸗Elſaß drangen franzöſiſche Abtellunger kühn in Pont d' Aſpach und in dem Kalkb Unter⸗Aſpach ein, wo ſie deutſche Anlagen zerſtörten und zahlreich Unterſtände in Brand ſteckt e fran zöſiſchen Truppen kehrten in ihre Ausgangsgräben zurück, nachdem ſie dem Feind Ver⸗ luſte zugefügt hatten. Sie brachten an 15 Gefangene und ein Maſchinenge wehr zurück. Der engliſche Bericht. 55 WB. London, 25. Febr. Amtlicher Bericht aus Palä⸗ ſtin a: Der aus dem Gebiet von Jericho vertriebene Feind hal 15 auf das nördliche Ufer des Wadi Alia und öſtlich durch den ordan zurückgezogen. Den Brückenkopf von Alghoranye hält er Neues vom Tage. Großherzog Adolf Friedrich VI. f. Neuſtrelitz, 24. Febr. Plötzlich und unerwartet iſt Se. Kgl. Hoheit Großherzog Adolf Friedrich VI. on Mecklenburg Strelitz geſtorben.— Der Groß⸗ zerzog iſt am 17. Juni 1882 als Sohn des Großherzogs im 11. Juni 1914 und war unvermählt. Der verſtorbene Broßherzog hatte keine Brüder. An männlichen Ver⸗ vandten der Familie M.-Strelitz lebt noch der Sohn es ruſſiſch gewordenen Großoheims Herzog Georg, näm⸗ iich Herzog Karl Michael, geb. 1863. Eine Schweſter ſt in zweiter Ehe mit Dr. Ernſt Prinz z. Lippe, eine imdere(Jutta) mit dem Kronprinzen Danilo von Monte⸗ tegro verheiratet. ö Dem„Montag wird aus Strelitz gemeldet: Der Hroßherzog hatte am Samstag nachmittag gegen 4 Uhr zas Schloß verlaſſen, um mit ſeinem Hund einen Spazier⸗ zang zu unternehmen. Andere Spaziergänger ſahen ihn zen Kammerkanal entlang gehen. Als am Sonntag Rorgen das Verſchwinden des Großherzogs bemerkt wurde, zegab ſich ſofort der Leibjäger auf die Suche und eine Abteifung Junker wurden zum gleichen Zweck aus geſandt. Rittags gegen 12 Uhr fand der Leibjäger ſeinen Herrn an einer Waldböſchung in der Nähe des Brückenſees, etwe 100 Meter von der Kammerkanalbrücke, tot im Waſſer liegen. Die herbeieilenden Soldaten bargen den Ver⸗ unglückten, der eine Schußwunde in der Bruſt hatte Der ſchwarze Boxerhund, der ſtete Begleiter des Großherzogs, ſaß am Kanal neben der Mütze und einem Handſchuhe, die dem Verſtorbenen an der Unglücksſtelle entfallen waren. Die Leiche wies eine Schußwunde an der Schläfe auf, die ſich der Großherzog mit einem Re⸗ volver beigebracht hatte. Er hatte in den letzten Tagen eine tiefe Schwermut an den Tag gelegt und ſich völlig abgeſchloſſen; auf dem Schreibtiſch wurden verſchiedene verſiegelte Briefe vorgefunden. Die Leiche wurde im Park⸗ hauſe aufgebahrt. Der„Berl. Lokalanzeiger“ ſagt zu der Thron⸗ folgefrage, daß jedenfalls der jetzige regierende Groß⸗ herzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg⸗Schwerin Thronfolger werden dürfte, wodurch die beiden Groß⸗ 8 unter eine gemeinſame Regierung kommen würden. a Dietrich Hahn f. Berlin, 25. Febr. Dr. Dietrich Hahn, Direktor des Bundes der Landwirte, Mitglied des Abgeordneten⸗ hauſes, iſt im 59. Lebensjahr in Hamburg geſtorben. Der Wirtſchaftsbund der Mittelmächte. Berlin, 24. Febr. Der deutſch⸗öſterreich⸗ungariſche Wirtſchaftsverband, der geſtern unter dem Vorſitz des Reichstagsvizepräſtdenten Dr. Paaſche zu einer Voll⸗ ſitzung zuſammentrat, billigte die Beſtimmungen des ukrai⸗ niſchen Friedensvertrags, durch die für die Geſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu Oeſterreich⸗Ungarn völlig freie Bahn geſchaffen wurde. erneut für ein Wirtſchaftsbündnis der beiden Zentral⸗ mächte und für eine vertragsmäßig auf eine lange Dauer geſicherte Gemeinſamkeit der Handelspolitik aus. Es ſoll ein einheitlicher Zolltarif vereinbart werden, deſſen Zoll⸗ ſätze nicht durchweg die gleichen für beide Gebiete zu ſein brauchen. Dabei ſoll eine vermehrte Freiliſte für den wechſelſeitigen Verkehr in Ausſicht genommen werden. Schiffsbeleihungsbank. Hamburg, 24. Febr. Von einer unter der Füh⸗ tung der Commerz⸗ und Diskonto⸗Bank ſtehenden Ban⸗ kenvereinigung wurde die Gründung der deutſchen Schiffsbeleihungsbank, Aktiengeſellſchaft, mit dem Sitz in Hamburg vollzogen. Das Geſellſchaftskapital beträgt 10 Millionen Mark, auf das zunächſt 25 Prozent ein⸗ gezahlt ſind. Der Wirkungskreis erſtreckt ſich in gleicher Weiſe auf die See⸗, Küſten⸗ und Binnenſchiffahrt. Wien, 24. Febr. Kaiſer Karl iſt von ſeiner Reiſe ins deutſche Hauptquartier geſtern abend nach Wien zu⸗ rückgekehrt. 5 Adolf Friedrich V. geboren. Er übernahm die Regierung Der Verband ſprach ſich nordweſtlich von 9 S F un„e es 1 Len uma, nene und Caen Die Ereigniſſe im Oſten. Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen in i Breſt⸗Litowsk. Berlin, 25. Febr. In ſeiner heutigen Rede im Reichstag machte der Reichskanzler Graf Hertling fol⸗ gende Mitteilung: Geſtern iſt die Nachricht eingetroffen, daß die Petersburger Regierung unſere Friedensbedingun⸗ gen angenommen und Vertreter zu weiteren Verhand⸗ lungen nach Breſt⸗Litowsk abgeſandt hat. Demgemäß ſind auch die deutſchen Delegierten geſtern abend dorthin ab⸗ gereiſt. Es iſt möglich, daß über Einzelgheiten noch ge⸗ ſtritten wird, aber die Hauptſache iſt erreicht. Der Frie⸗ denswille iſt von ruſſiſcher Seite ausdrücklich kundgetan. Unſere Bedingungen ſind angenommen. Der Friedens⸗ ſchluß muß in kürzeſter Friſt erfolgen. Neue ruſſiſche Ränke. g WTB. Berlin, 25. Febr. Aus Riga wird ge⸗ meldet: Der tägliche Anblick von Bränden und ſiunloſer Zerſtörung treibt die deutſchen Truppen, die ſchwerſten Strapazen nicht achten zu größter Eile. Ruhetage gibt es nicht. Marſchleiſtungen von 50 bis 80 Kilometern trotz verſchneiter Straßen bei 15 Grad Kälte ſind an der Tagesordnung. Die Rote Garde hat einen ſyſtemati⸗ ſchen Bandenkrieg zu neuem Schrecken der Einwohner organiſiert. Ueberfälle mit Untaten und beſtialiſcher Ro⸗ heit nehmen zu. Jede Stadt, jedes Dorf und Gehöft fleht die Deutſchen um Hilfe an. Es iſt unmöglich, allen gleichzeitig zu helfen. Das Land hat ſo ſchwer gelitten, daß erſt lange Zeit geordneter Verwaltung normale Ver⸗ hältniſſe wiederherſtellen kann, um die Wunden der Bol⸗ ſchewiſten zu heilen. Der Vormarſch der Deutſchen geht im Eiltempo unter ſchwierigſten Verhältniſſen raſtlos weiter. Ruſſiſche Offiziere berichten, die Re⸗ 12882 Die deutſche„Weiße Garde“. Petersburg, 25. Febr.(Pet. Tel.⸗Ag.) Der Ge⸗ neralſtabschef des Feldheeres meldet, daß die deutſche Weiße Garde in Libland in drei Gruppen„ſehr vor⸗ ſichtig“ vorrücke. Eine Verſammlung der Carniſon von Pfkow(Peskau), beſtehend aus 2000 Roten Gardiſten, beſchloß unter großer Begeiſterung, die Revolution zu verteidigen.(Die norwegiſche Zeitung„Tidens Tegn“ bemerkt, die„Verteidizung der Revolution“ ziele weniger auf den ja doch ganz ausſichtsloſen Widerſtand gegen die deutſchen Truppen ab als auf die noch wildere Jagd auf alle Bürgerlichen, beſonders deutſcher Abſtammung in Rußland.) 12 Die Mannſchaften der ruſſiſchen Oſtſeeflotte ſind in großer Aufreeung. An Schiffen ſind noch vorhanden: 4 bis 5 Großkampfſchiffe, einige Kreuzer und etwa 40 Torpedojäger. Die Matroſen fürchten, daß die deutſche Flotte einen Angriff machen könnte und dann wäre die ruſſiſche Flotte verloren. Andererſeits wird das ſtetige Vordringen der finniſchen Weißen Garde auf Helſingfors gemeldet. In engliſchen Kreiſen hält man es nicht für ausgeſchloſſen, daß auch die ruſſiſche Flotte im Schwarzen Meer verloren ſei.(Eine Frage iſt, was mit den Schiffen der feindlichen Mächte Eng⸗ land, Frankreich, Italien, Amerika uſw., die in ruſſiſchen Häfen liegen, nach dem Friedensſchluß mit Rußland zu ö geſchehen hat. D. Schr.) Baſel, 25. Febr. Die„Neue Züricher Ztg.“ meldet b aus Petersburg, ein aus 45 Schiffen beſtehendes deut⸗ ſches Geſchwader ſoll ſich in Reval aufhalten. Die ruſſiſche Flotte habe den Hafen von Helſingfors verlaſſen. Bern, 24. Febr. Der„Temps“ meldet aus Peters⸗ burg: Die Abſicht, Petersburg zu verteidigen, wurde fallen gelaſſen, da die Befeſtigungen in ſehr ſchlechtem Zuſtande und weſentliche Teile der Geſchütze geſtohlen oder beſchädigt ſind. Petersburg, 25. Febr. Havas. Der Rat der Volkskommiſſare fordert die Sovjets zu äußerſtem Wider⸗ ſtand auf. Die Schienen ſollen aufgeriſſen und alle Vorräte verbrannt werden. 10 . ig 5 e 5 1 8 i Der unterirdiſche Gang. Die Turmuhr auf dem Belfried von X. einer Provinz ſtadt im Artois, ſchlug 12 Uhr. Offizier vom Dien Leutnant der Reſerve S. kam von der Ronde zurück. Vor der Ortswache im Rathaus hielt er, warf einem herbeieilenden Soldaten die Zügel zu und trat ins Wach⸗ lokal. Der Wachhabende meldet, in dem alten Kloſterbau X. ſollen von den Mannſchaften einer Kolonne wieder⸗ holt verdächtige Geräuſche, die auf Minierarbeiten ſchlie⸗ ßen laſſen, vernommen worden ſein.„Was, hier hinten, 10 Kilometer hinter der Front, wollt ihr Miniergeräuſche hören! Na, alſo in Gottes Namen, ſehen wir nach, 's wird ſchon wieder der richtige Schwindel ſein, der uns um die paar Stunden Schlaf kränkt!“ Der verdächtige Kloſterbau war bald erreicht. Alles lag in tiefer Stille, in dunkle Nacht getaucht. Ein rieſiger Häuſerkomplex mit einem großen Hof, umgeben von einer Mauer, ließ ſich ſchattenhaft gegen den Sternenhimmel erkennen. Ein Unteroffizier meldet ſich und ſchleicht auf 1 den Zehenſpitzen voraus, nur das leiſe Klirren ſeiner ve Sporen kann er nicht unterdrücken. Er führt in einen 8 Stall, in dem bei dem trüben Schein einer Petroleum⸗ E laterne ungefähr 6 Mann am Boden kauern und ange⸗— ſtrengt lauſchen. Seit mehreren Stunden werden an der 5 einen Mauer Geräuſche vernommen, die wie ein in Arbeit U i befindlicher elektriſcher Bohrer oder Meißel klingen. Der let Leutnant macht ein recht ungläubiges Geſicht und be⸗ J ſieht ſich das Lokal. Ein alter Quadernbau mit meter⸗ 2 dicken Mauern, der Fußboden wohl einen Meter tief unter 1 der Hoffläche. Eine Viertelſtunde vergeht, nichts läßt ſich hören. Da plötzlich:— tak,— tak,— tak, zögernd, kaſtend und dann in ſchnellem Tempo:— tak,— tak, — tak,— eine Minute lang, zwei Minuten und länger. Das kann keine Menſchenhand ſein, die könnte weder de dieſe rothmiſche Schnelligkeit erreichen, noch ſolange in er der Bewegung aushalten. Ein dumpfer Schlag, und es ſo wird ganz ſtill. Ein Pferd hat ausgeſchlagen, die dicken 5 Wände geben den Schall dröhnend wieder.„Leiſe, die 50 Pferde aus dem Staa, eine Schaufel her, und hier an d der Mauer den Boden ausgehoben, der nicht gepflaſtert 8 iſt, aber leiſe,“ befiehlt der Leutnant. d Die Leute ſind geſpannt. Bald iſt ein Teil der unteren Mauer freigemacht, das Ohrauf den Boden, lauſcht de C der kleine Kreis. Nach einiger Zeit ſetzt das Taktak wieder ke in, bis zu raſender Schnelligkeit ſich ſteigernd. Stimmen! Wie in weiter Ferne dumpfe Stimmen, dazwiſchen grelle 4 1 Weiberſchreie— Gelächter. ede Der Leutnant iſt hinausgegangen. Eine hohe Mauen ch derwehrt den Ausblick nach der Richtung, aus der die R abenteuerlichen Geräuſche zu kommen ſcheinen. Auch von v oben aus den öden, leeren, ſeit lange wohl unbenutzten n Speicherräumen kann weder Auge noch Ohr etwas Ver⸗ tte dächtiges wahrnehmen. Tiefe Stille rings umher, aul ka an der Front fällt kein Schuß. N. Unten ſind die Leute ſchon ungeduldig geworden, ſit le vollen zupacken und harren nur auf den Befehl des 8 Offiziers. Von der nahen Kolonnenwache werden einige 1 Mann geholt, der Offizier verteilt ſeine kleine Schar auf 8 die Ecken des vier Straßenfronten umfaſſenden Häuſer⸗ 8 Kockes und geht mit zwei Leuten zum Haupteingang des u einſtigen Kloſters, der auf der entgegengeſetzten Seite des myſteriöſen Stalles liegt. 0 i Nach längerem Läuten und Pochen ertönen ſchlürfendt* Schritte. Mehr erſtaunt als erſchreckt über den uner⸗ 4 90 varteten Beſuch öffnet der Pförtner. In fließendem Fran. ſi zöſiſch erhält er Befehl, ſeine ſämtlichen Schlüſſel mit⸗ 50 zunehmen. Er geht in ſein Zimmer, kramt zwei große R Schlüſſelbunde aus einem Kaſten, holt von ſeinem Nacht⸗ ſe tiſch einen Kragenknopf und verpaßt ihn umſtändlich in a1 ſeinen Hemdkragen.„Der Mann hat kein ſchlechtes Ge 1 wiſſen,“ ſagt ſich der Leutnant, der den Alten nicht aus m den Augen gelaſſen.„Führen ſie uns in dieſer Richtung m durch den Bau, aber leiſe und ohne ein Wort zu ſprechen.“ 16 Es geht durch eine Reihe vereinſamter Hallen, durch einen 0 Kreuzgang, deſſen Bogen beim fahlen Schein der Laterne 9 comantiſche Schatten werfen. Zwei kleinere unkrautbewach⸗ 50 ſene Höfe werden, nachdem der Pförtner die verroſteten de Schlöſſer geöffnet, durchſchritten, hier, halb rechts muß es ſein. Der Alte behauptet keinen Schlüſſel für dieſe Tür 8 zu haben. Mit dem Seitengewehr iſt bald der verroſtete 0 n Riegel entfernt.„Leiſe, Licht aus.“ Wieder ein Hof, 5 das iſt ja das reinſte Labyrinth! Wieder bereitet ein 8 Schloß einigen Aufenthalt. 8 Tak— tak— tak—, in wildem Rhytmus und nahe a Stimmen!— Die Löſung des Rätſels iſt nahe.— Leiſe taſtet der Leutnant ſich vorwärts, gefolgt von den Leuten, 2 der Alte iſt zurückgeblieben. Man taſtet ſich durch einen 5 ſchmalen Gang. Greifbar nahe iſt das Geratter, ſonſt 90 alles ſtill. Da, einige grelle Schreie, wildes Gelächter, 5 50 0 Totenſtille. Was in aller Hergottswelt bedeute 5 a8 i Von rückwärts kommt ein Lichtſtrahl. Ganz gemäch⸗ 00 lich grinſend ſteht der Alte mit der Laterne, die er R wieder angezündet hat, da.„Das wollten die Herren 5 ſehen, ja, wenn ich das gewußt hätte, dann hätten wir 5 uns den Umweg durch die verſchloſſenen Türen ſparen 50 können.“ Er zerrt au ſeinem Schlüſſelbund, geht voran, 8 öffnet eine eiſerne Türe und leuchtet in ein halb unte 9 irdiſches Verlies. Die Laterne beleuchtet einen Anblick, 5 der jeden dieſer Soldaten, die in den letzten Monaten d ſo manch bitter⸗trauriges Bild in ſich aufgenommen, er⸗ 5 ſchauern läßt. Wie zum Sprunge bereit kauert ein weib d. liches Weſen, in Lumpen gehüllt, ſchmutzſtarrend, in einer 11 Ecke auf einer niederen Holzpritſche. Ein Krug, ein Ei⸗ de mer, ein Haufen halbfaules Stroh bilden die ganze„Zim⸗ de mereinrichtung“. Feucht glänzen die Mauern. Irr und b leer ſtarrt der Blick dieſes unglücklichen Geſchöpfes die m Eindringlinge an.„Soldat“, murmelt ſie plötzlich und D lacht. Nun flucht ſie läſterhaft, kauert ſich auf ihre ne Pritſche und hämmert mit ſehnigen Fäuſten auf eine fe⸗ ne dernde Latte. Tak— tak— tak— immer ſchneller, wie eine Maſchine, minutenlang.— Der Offizier und ſeine Leute ſchauen ſich an.„Hier haben wir nichts mehrt zu ſuchen.“ Der Alte führt auf weſentlich kürzerem Wege zum Ausgang. g Am nächſten Tag ſchon hat der deutſche Komman⸗ danturarzt für menſchenwürdige Unterbringung der ar“ men franzöſiſchen Geiſteskranken geſorgt. . TA N 17 * A o n eee 1 EPP „ PPP r // deer glücklichen ä—— — zum * jetzt zeigen, daß er wirklich terland bereit iſt, wenn er ſich don den alt gewordenen Englands elſaß⸗lothrf Zur Goldankaufs woche. Die Goldankaufskelle in A 1 iſt auch nach Abſchluß der offiziellen Goldankaufswoche in der Woche vom 24. Februar Stunden geöffnet wie während der Goldankaufswoche. Es iſt zu wünſchen und anzunehmen, daß noch zahlreiche unſerer Mitbuͤrger dem eindringlich an ſie zu richtenden Appell, ihr Geld und ihre Juwelen der Goldankaufsſtelle Kauf zu überlaſſen, folgen möge. Jedermann kann zu einem Opfer für das Va⸗ De ande 8 genſtänden trennt. 4 Reichstag. 3 Berlin, 25. Febr. Vizepräſident Dr. Paaſche gedenkt des Ablebens des Großherzogs von Mecklenburg⸗Strelitz. Das Haus erhebt ſich von den Sitzen. Der Vizepräſident erhält 9 die Ermächtigung, dem König von Württem⸗ 5 8 70. Geburtstag die Glückwünſche des Reichs⸗ zags übermitteln zu dürfen.(Lebh. Beifall.) Mit freu⸗ dig bewegten 8 97 gedenkt„ 155 n Heimkehr des Hilfskreuzers„Wolf“. ie⸗ derholte Velfallskundgebungen). 5 gerauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein: e Beratung des Etats. Das Wort ergreift Reichs⸗ anzler Graf Hertling: iederholt iſt erklärt worden, daß wir Belgien 2 wicht behalten, aber Sicherheit haben müſſen, 2 wieder zum Gegenſtand feindlicher Ma⸗ a weten in Le Havre eine ſolche Anregung geben würde, N wir einem Vorſchlag zu ſolchen vorläufig unver⸗ teh Beſprechungen nicht von vornherein entgegen⸗ funke, In der letzten Rede Wilſſons findet der Reichs 1 einen Schritt zur Annäherung. Wenn Wilſon e den Gerichtshof der ganzen Welt zitiert, ſo Lo 98 dieſen als befangen ab. Die letzten Reden noch f eorges beweiſen, daß Englands Kriegsziele 9 2 8 imperialiſtiſch ſind. Auch unſer neuer Zweck dc(diene keiner Eroberungsabſicht, ſondern den 398 5 ie Erfüllung des ukrainiſchen Friedens zu ſichern en bedrängten Völkern aus menſchlichen Intereſſen et en. Wir wollen uns nicht in Livland und Eſtland 5 etzen. Wir haben der ruſſiſchen Regierung unſere Be⸗ babſchaft, auf ihre Friedensbitte einzugehen, erklärt. Wir 1 unſere Friedensbedingungen bekannt gegeben; ſie berezan Prinzip angenommen. Unſere Delegierten ſind N la nach Breſt⸗Litowsk abgereiſt. Der Friede mil 2580 and wird demnächſt wohl das glückliche Ergebnis am 22 0 Friedensverhandlungen mit Rumänien haben die 2. ruar begonnen. Sie ſind ſchwierig, weil win üſſentereſſen unſerer treuen Verbündeten wa hren auch dn Die Frage des polniſchen Staats iſt jetzt wickel urch das Problem der Grenze gegen Rußland ver⸗ zun 5 doch ſowohl hier wie in der Frage der Abgren⸗ rech es Eholmer Gebiets werden hoffentlich die Be⸗ 38. über die verſchiedenen einſchlägigen Intereſſen a nem befriedigenden Ergebnis führen. Daß der Zu⸗ W allgemeinen Frieden nicht auch gefunden f aun, liegt an den kriegeriſchen Eroberungszielen Frankreichs und Italiens. Eine und wenn zingiſche Frage gibt es für uns nicht, s eine gibt, ſo ist ſie nur eine deutſche Frage. Ebe f 8 e 18 Kanzler die Eroberungsabſichten der auf türki i f Bizekanghe s Gebiet zurück. preußiſche Aagele Payer: Er wolle ſich nicht in eine und das Reich d I Wahlrecht haben rage. l daß das Wahlrecht, wolle, ni 5 daß 8s bal dare beſtimmt komme, ſondern auch, bon uns abgerückt Raum geben. A den Gegnern den daun us der L den und von dem K daß eßr auch ſelbſt ſch „niederträchtigen Friedensreſo⸗ anzler, auf den geſchoſſen wird, * ſießen läßt“. Payer kündigt an, befürch erürzung der Brotration nicht zu mit Verſünd. iſt, er warnt aber davor, dieſe Ankündigung Die Reichs gung gegen das Gemeinwohl zu beantworten. notwendigen kung denkt nicht daran, die für den Krieg nehmen. Die inſchränkungen in den Friede zu über⸗ gehender Staat zteie Initiative ſoll walten, nicht weit⸗ un sſozialismus. Der Vizekanzler ſchließt mit m Ende dit der er begonnen, zuſammenzuhalten. der Rede entſteht ein längerer Kampf und Widerſpruch. Das Ziſchen tadell als mit der Würde des Hauſes unver⸗ vertagt ſich das Haus um 5 Uhr auf Beifall ident bis zum 2. März täglich zu denselben ten gemacht werden kann. Wenn die belgiſche uf öſterreichiſches, der Engländer Tabak wird bald ganz zu Tode kuriert ſein. e Vermiſchtes. Keitenhandel mit Zinn. Auf Veranlaſſung des Kriegswucher⸗ amts ſind in Berlin vorläufig 6 8 e wegen Schleichhandels mit Zinn verhaftet worden. Sie hatten große Mengen von Zinn zum Preiſe von 3.70 Mark für das Kilo aufgekauft und zu 18 Mark weitergeben. Bei den Verhafteten wurden für 180 000 Mark Metalle beſchlagnahmt. 5 Muttermord. Der Arbeiter Arthur Ackermann in Berlin. der ſich ſeit ſeiner 1 aus dem Heere arbeitsſcheu herum⸗ trieb, hat ſeine eigene Mutter mit einem Hammer er⸗ ſchlagen und beraubt. Haffag. Unter der Firma Handelsgeſellſchaft Fleiſcherver⸗ band Aktien⸗Geſellſchaft iſt in Berlin ein Großunternehmen gegründet worden. Die Handelsgeſellſchaft Haflag will die Verſorgung des Fleiſchergewerbes mit Rohſtoffen ſicherſtellen und arbeitet vorläufig mit einem Kapital von 1 Million Mark. Bei dem im Meiſterhauſe der Fleiſcher⸗Innung vollzogenen Grün⸗ dungsvertrage waren rund 40 deutſche Städte mit 60 Dele⸗ gierten vertreten. Exploſion. In einer Munitionsfabrik vor der Porta del Popolo in Rom fand eine e ſtatt. Die faſt aus⸗ ſchließlich weibliche Arbeiterſchaſt wollte ſich ins Freie retten wobei die Treppe zufammenbrach. 78 Frauen ſind verwundet. Die Zahl der Toten iſt noch unbekannt. Fliegenpilze als Inſenklennertilger. In der Münchener Me⸗ diziniſchen Wochenſchrift weiſt Dr. Wilbrand darauf hin daß der Fliegenpilz ein vorzügliches und geruchloſes Mittel zur Vextilung von Fliegen und Schaben iſt. Er war zu ſeinen Verſuchen durch die weißruſſiſche Bevölkerung im Gou⸗ vernement Minsk angeregt worden, die zur Ungezieferbeſeitigung ausſchließlich den Fliegenſchwamm benötzt. Der Pilz wird, mit der Oberſeite des Hutes nach unten, auf einem Blech 2 bis 3 Minuten ins Feuer gelegt, bis genügend Saft ausgetreten 1 5 Dann bringt man den Pilz auf eine kleine flache Schale. bricht den Stil ab, beſtreut die Lamellenſeite mit geſtoßenem Zucker, der ſich ſogleich in der giftigen Flüſſigkeit löſt, und ſtellt die Schale ſo auf, daß ſie von etwaigen Haustieren nicht erreicht werden kann. Wenn der Saſftgehalt verdunſtet iſt. — er kann durch rechtzeitigen Zuſatz von Waſſer verlängert werden —. hört die Wirkung auf. Junge Pilze enthalten mehr Saft als alte. Haben die Fliegen von der giftigen Flüſſigkeit zu ſich e dann fliegen ſie nicht mehr weit und gehen zu Grunde. Blaubeuren, 24. Febr.(Feuer im Eiſen⸗ bahnwagen.) In einem Wagen des von Ulm kom⸗ menden Arbeiterzugs brach vorgeſtern abend auf der Sta⸗ tion Ehrenſtein kurz vor der Abfahrt Feuer aus. Der Inhalt einer Bezinflaſche war verſchüttet worden und geriet in Brand. Alsbald ſtand der ganze Wagen in Flammen. Die zahlreichen Fahrgäſte ſchlugen die Fen⸗ ſter ein und ſprangen, nachdem der Zug durch die Not⸗ leine zum Stehen gebracht worden war, zum Fenſter hinaus. Verſchiedene Perſonen trugen Verletzungen da⸗ von. Ein Mädchen, das ſich an einem Fenſter verletzt hatte, wurde im Dienſtzimmer der hieſigen Station ver⸗ bunden. Der Brand konnte bald gelöſcht werden, ſodaß der Zug mit 10 Minuten Verſpätung weiterfahren konnte. Vom Bodenſee, 24 Febr.(Sturm auf dem See.) Ueber das ganze Bodenſeegebiet ging vor⸗ geſtern abend unter teilweiſe ſtarkem Regen ein heftiger Pebuen, der hohen Seegang verurſachte. Die Kontroll⸗ Nice der Bodenſeeflottille kämpften mit großen Schwie⸗ rigkeiten. Baden. H Badiſch⸗ Rheinfelden, 25. Febr. In einer hie⸗ ſigen Seidenfabrik wurden in einer der letzten Nächte die Transmiſſionsriemen ſämtlicher Maſchinen geſtohlen, ſo daß die Arbeit in der nächſten Zeit in der Fabril ruhen muß. Vom Schwarzwald, 25. Febr. Wie wir hören, iſt mit Rückſicht auf die Ernährung der einheimiſſchen Bevölkerung und die Notwendigkeit, dem Schleichhandel wirkſam entgegen zu treten, auch im badiſchen Schwarz⸗ wald die Behörde zur Einſchränkung des Fremdenverkehrs geſchritten. So wird, wie verlautet, z. B. im Bereich des Feldbergs und den angrenzenden Gebieten in Zu⸗ kunft erholungsbedürftigen Fremden nur auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes für kürzere Zeit der Aufenthalt zu⸗ gelaſſen werden. Für Militärperſonen, die vom Felde oder von einem Lazarett aus zur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit beurlaubt werden, genügt ein entſprechender Vermerk vom Truppen⸗ oder Lazarett⸗Arzt. Gleichzeitig werden Strafbeſtimmungen getroffen gegen ſämtliche Fremde, die ſich den Kriegsmaßnahmen nicht fügen oder durch Hamſterei das Durchhalten der Allgemeinheit er⸗ ſchweren. * 0 FTT Lokales. — Die Reichsbekleidungsſtelle wird die Verſor⸗ gung der Arbeiter der Rüſtungsinduſtrie mit Arbeits⸗ kleidung aufnehmen. Aus den Beſtänden der Heeres⸗ verwaltung ſind zu dieſem Zwecke ſo viel als möglich Kleidungsſtücke herbeigeſchafft worden. Die im freien Handel befindliche Arbeitskleidung für Frauen und Män⸗ ner ſoll beſchlagnahmt werden. Ferner werden etwo 30 Millionen Paar Strümpfe in Naturfarbe ange⸗ fertigt, von denen 20 Millionen bereits an Gemeinden ab⸗ gegeben wurden. Auch die Nähgarn verteilung iſt bereits im Gange. Nach einer neuen Beſtimmung ſollen die großen Kommunalverbände vorläufig je 200 000 Rol⸗ len Garn erhalten. Ein neues techniſches Verfahren zur Herſtellung von Wäſche aus Papiergewerbe ermöglicht das Kochen und Waſchen der Stücke, ohne daß das Gewebe auseinanderfällt. 5 — Keine Kriegsgefangenenpoſt nach Rußland mehr. Mit Rückſicht auf die veränderten politiſchen Ver⸗ hältniſſe hat der Austauſch von Kriegsgefangenenpoſt mit Rußland durch die Front eingeſtellt werden müſſen. Da auch auf dem Wege über Schweden zurzeit keine Beför⸗ derungsgelegenheit nach Rußland beſteht, können bis auf weiteres keinerlei Poſtſendungen an Kriegsgefangene in Rußland angenommen werden. Dasſelbe gilt für die bis⸗ her über Schweden und Rußland beförderten Poſtſen⸗ dungen an Kriegsgefangene in Rumänien. L„Tabakerzeugniſſe.“ Der Bundesrat hat die Verwendung von Linden⸗, Ahorn⸗, Platanenblättern, Blät⸗ tern der wilden und der Weinrebe und von Kaſtanien⸗ blättern als Erſatzſtoffe bei der Herſtellung von Tabak⸗ erzeugniſſen und tabakähnlichen Waren geſtattet. Auch die Verwendung dieſer Tabakerſatzſtoffe iſt, worauf aus⸗ drücklich hingewieſen wird, auf Herſtellung von„Tabak⸗ erzeugniſſen“ beſchränkt worden.— Der arme Patient 5 E Wie unſere Bauern ihr Korn abliefern. In vo Woche wurde wie das„Voltks⸗ und Anzeigeblatt“ in Winnenden berichtet, von Orten aus der Umgebung Kriegsgetreide in die Frucht ⸗ ſchranne von Winnenden abgeliefert. Ein Bauer von Birk ⸗ manns weiler, OA. Waiblingen, hatte die Auflage erhal⸗ ten. 589 Kg. Weizen abzuliefern. Beim Abwägen ſtellte ſich heraus, daß für den Bauer und ſeine Familie kaum mehr ein halber Zentner blieb. Die Frau jammerte und weinte; von dem kleinen Reſt könnten ſie nicht leben. das Korn nicht fort unehmen. Der aber ſchüttelte ernſt den Kop „Es muß ſein!“ ſagte er und lud das Korn auf den Wagen, um es zur Schranne zu bringen. Unterwegs traf er einen Bekannten, dem er ſeine Not klagte. Der meinte, das könne nicht ſtimmen, da müſſe ein Irrtum vorliegen. Er ſolle nur einmal zum Schultheiß gehen, der habe vielleicht eine Abſchrift der Ablleſe⸗ rungs verordnung, ſo daß man nachſehen könne. Geſagt, getan. Unſer Bauer kehrte um und richtig, der Schultheiß konnte ihm nochweiſen. daß er nur 389 Kg. abzuliefern habe. Nun gab es Freudentränen, als der Bauer die ihm verbleibenden vier Zentner Weizen heimbrachte. 5 Verantwortlich für it! Stadt. Sparkasse Schwetzingen mii Gomeindobũrgsohaft— mũadelsieher. e- sohee KK Hurlstuhe Ve, 2950.— Telephon W. 41. Sdmtliohie Hialagos werden oom Tage der Hiasahle an su 4% derainstl. Massenstunden- 812 vormittags, 25 kr naehmittags. N r .in Ageatur stelle A rotmarkenausgabe. Die Ausgabe der neuen Brotmarken für den Monat März findet am Donnerstag, den 28. Februar nachm. von 1 bis 5 Ubr auf dem Lebensmittelamt Saal 3 ſtatt. Bei dieſer Ausgabe werden zugleich die neuen Brot⸗ und Mehlausweiſe mit ausgegeben. Da die Marken getrennt nach Brot und Mehl aus⸗ gegeben werden, ſo iſt, um Gedränge und langes Warten zu vermeiden, folgende Zeit der Abholung einzuhalten: Nr. 1 bis 800 von 1 bis 2 Uhr „ i n „ i e, „ 2501„ 3000„%, 5 Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden Eine nachträgliche Verabfolgung kann nur in den dringend⸗ ſten Verhinderungsfällen ſtattfinden, jedoch erſt am 4. März 1913, in den üblichen Geſchäftsſtunden. Da die Nummern verleſen werden, ſo iſt die Zeit genau einzuhalten. 5 Die Marken ſind im Saal ſofort nachzuzählen, da eine Nachlieferung bei Verlaſſung des Saales nicht mehr ſtattfindet. f Die Markenausgabe auf der Hochſtätt findet am gleichen Tage Abends von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. Seckenheim, 27. Februar 1918. Lebensmittelamt. Welianntmachung. Frollag. 1. Rärz 19 8 Dormiſlaga 10 Ur werden auf dem Rathaus die Neurottſtücke Nr. 84, 124, 169, 170, 172, u. 232 für die Reſtpacht⸗ zeit d. i. bis Martini 1920 öffentlich verpachtet. Seckenheim, den 26. Februar 1918. Gemeinderat: Volz. Wekanntmachung. Viehzählung am 1. März 1918 betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß Bundesratsverordnung vom 30. Januar 1917(R.G. Bl. S. 81) in der Faſſung vom 9. Auguſt 1917(R. G. Bl. S 701) und der Verordnung vom 8. Februar 1918(R. G. Bl. S. 75) am 1. März ds. Is. eine Viehzählung ſtatt⸗ Koch. die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim findet, die ſich auf Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Kaninchen(Stall haſen) und Federvieh erſtreckt. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, den mit der Aufnahme Sie bat ihren 0 betrauten Erhebern gewiſſenhafte und vollſtändige Angaben zu machen. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die f Beſitzer zur Auskunftserteilung verpflichtet ſind. in der Verordnung verpflichtet iſt, nicht rechtzeitig erteilt oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geloſtrafe bis zu 10000 Mark beſtraft: erklärt werden. Seckenheim, den 28. Februar 1918. nrgermeiſteramt: Volz. Schmitt. ſfulchausmols fir. 1378 Gserne Pfubluumme Verloren! ul. Waschmaschiene Man bittet denſelben in der Zu verkaufen! 4 4 Ad. Huber Exp. d. Blattes abzugeben. 15 5 0 39. Zugleich weiſen wir auf folgende Strafbeſtimmungen Wer vorſätzlich die Auskunft, zu der er aufgrund auch können verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen 1 0 15 empfiehlt Hildastrasse 68. Geschäfſtsbücher, alle Sorten Briefpapiere „ b auch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: a in verschiedenen Preislagen. Taschenmesser Oeorg Zimmermann e 7— 1 5 I 5 8 2 F 8 a N 2= r A. N 12 F Bekanntmachung Nachſtehend abgedruckte Anordnung bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß nunmehr je⸗ weils vorm. von 9 bis 11 Uhr und nachm. von 4 bis 6 Uhr im Hofe des Gemeindehauſes dahier Luiſenſtr. 3 die Saat⸗ . beize erfolgen kann. Wir heben ausdrücklich hervor, daß das Beizen Zwang iſt und eine genaue Kontrolle ſtattfinden muß Zwecks beſſerer Handhabung beſtimmen wir, daß in einem Sack * nicht mehr als einen Zentner enthalten ſein darf. Seckenheim, den 14. Februar 1918. 4. Bürgermeiſteramt Volz. Koch. Zur wirkſamen Bekämpfung der in den Gemeinden des Bezirks bei Somme weizen, Sommerrogzen, Hafer und Gerſte aufgetretenen Krankheiten, Steinbrand und Schneeſchimmel wird für den Bezirk Mannheim aufgrund des§ 1 der Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern aom 3. September 1917 folgende Anordnung erlaſſen. 8 1. Das zur Ausſaat beſtimmte Saatgut von Sommer⸗ weizen, Sommerroggen, Hafer und Gerſte, iſt rechtzeitig vor der Ausſaat einer Beizung mit Aspulun zu unter⸗ ziehen. 9 2. Für die Vornahme des Beizens hat die Gemeinde 9 einen geeigneten Raum mit den noͤtigen Gefäßen bereit zu ſtellen. Nur in bieſem Raum iſt zu beizen. Ein zuverläſſiger Vertrauensmann, der ebenfalls von der Gemeinde aufgeſtellt iſt, hat das Beizen für die Saatperiobe zu überwachen. 8 8. Zur Kentrelle muß der Vertrauensmann ein ſton⸗ trollverzeichnis über die Landwirte führen, die das Beizen ausgeführt haben, ſowie über die Zeit, Art und Menge des von ihnen gebeizten Saatgutes, 54. Das Beizen iſt nach beſonderer Gebrauchsauweiſung durchzuführen, welche den Bürgermeiſterämtern zugeſandt werden wird. 8 8 5. Die Koſten des Beizens haben die die Einrichtung benützenden Landwirte nach Maßgabe der Menge ihres gebeizten Saatgutes zu tragen. 3 6. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden mit Befängnis bis zu einem Jahre und mt Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Gressh. Bezirksamt Manabeim. gez. Dr. Strauß. ö 1 Gefunden und ouf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abzuholen iſt ein Peldſtück. Seckenheim, den 26. Februar 1918. —— Die Jerrin ven Arholt. Roman von Levin Schücking 37. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Als Raban die beiden Melber verlaſſen hatte und nach eiligem Gange in Mariens Wohnung angelangt war, wurde er in dem Salon von Anna empfangen. „Das Fräulein läßt Sie vitten, mir zu ſagen, wie die Sachen abgelaufen!“ ſagte dieſe aufgeregt. „Gut— aufs beſte,“ antwortete Raban, über Ma⸗ riens Wunſch, ſeine Nachricht durch Anna zu erhalten, ein wenig erſtaunt,„Herr Wolfgang Melber iſt der Haft bereits entlaſſen, iſt frei.“ „Es wird das Fräulein ſehr freuen— dann aber läßt ſie Herrn von Mureck recht ſehr bitten, erſt morgen um Mittag zu ihr zu kommen, um ihr alles zu er⸗ zählen.“ „Fühlt ſie ſich kränker?“ fragte Raban erſchrocken. „Nein, nicht das, nur ein dringendes Bedürfnis, mit ſich allein zu ſein und vieles zu überdenken...“ „Wie ſie befiehlt,“ entgegnete Raban,„ſo will ich morgen zur Mittagszeit wieder kommen.“ Er ging, betroffen und enttäuſcht, das Bedürfnis Mariens nach Einſamkeit nicht recht begreifend, da ſie doch geſpannt die Enthüllungen erwarten mußte, welche Raban ihr noch zu geben hatte: die Aufklärungen des Gra⸗ veurs, die den Schlüſſel zu allen Vorausſetzungen im Briefe ſeines Vaters enthielten, die Mitteilungen über all dieſe Dinge, welche Marie ſo unmittelbar, ſo nahe betrafen. Was gab es in ihrer Seele, was dies alles ihr ferner rückte, ſie gleichgültiger dagegen machte? Hatte Wolfgangs Mißgeſchick einen ſolchen Sturm darin erregt? Derſelbe mußte nun doch vorüber gegangen ſein: er war ja frei— der geliebte Vetter! Oder hatte ein ſolcher Sturm, wenn ſie ihn für ſich allein auszukämpfen hatte, eeinen andern Grund— war es der Gedanke, daß Wolf⸗ gang im Stande geweſen, ihr Geſchenk fortzugeben, an 1 gürgermeiſteramt: 0 Volz. Koch eine Perſon, von deren Exiſtenz ſie vorher keine Ahnung hatte? Es war ja auch das möglich! In der Dämmerſtunde dieſes Tages ſah Raban den jungen Bildhauer noch einmal. Dieſer kam zu ihm in ſeine Wohnung, wo Raban eben die erſten Vorbereitungen traf, Wien zu verlaſſen. Er hatte mit einer gewaltſamen Anſtrengung, einer Art Sieg über ſich ſelbſt den Entſchluß gefaßt, in ſeine Heimat zurückzukehren.— Es war nicht gut für ihn, wenn er länger in Wien blieb, wenn er fortſuhr, Marien zu ſehen, oder ſich nur in ihrer unmittel⸗ baren Nähe zu fühlen. Verwundert ſah er jetzt Wolfgang Melber bei ſich eintreten. „Ich komme,“ ſagte dieſer,„Ihnen noch einmal für Ihre Bemühung um mich zu danken, gründlicher und lebhafter, als ich es im erſten Augenblick heute getan habe— ich war da noch ein wenig aus dem Gleichgewicht durch das Erlebte und durch das immerhin ſehr ange⸗ nehme Gefühl, wieder freie Luft zu atmen“ „Ich habe,“ verſetzte Raban, ihm einen Stuhl hin⸗ ſchiebend,„weder etwas ſehr großes, noch etwas getan, was nicht jeder Fremde für jemand, der unſchuldig in einen häßlichen Verdacht und in Ihre Lage gekommen, getan hätte..“ „Und doch,“ entgegnete Wolfgang ſich ſetzend, die Beine von ſich ſtreckend und eine Zigarre aus dem Etui, das Raban ihm bot, nehmend und anzündend,„doch danke ich Ihnen beſonders dafür, daß Sie nicht nur das Notwendige taten, ſondern daß Sie es ſo ſchnell taten! Iſt Fräulein Marie ernſtlich krank?“ „Nicht das— aber angegriffen.“ „Eines kann ich Ihnen ſagen, Herr von Mureck,“ fuhr der Bildhauer fort, aus ſeiner Zigarre ſparſam die Rauchwolken ziehend und ſie energielos, langſam aus⸗ ſtoßend,—„eines kann ich Ihnen ſagen, daß ſolch eine Haft in einer Verbrecherklauſe einen ganz wunderlichen Eindruck 1204 — ö — 2 7 7 ö auf den Menſchen macht. Sie kamen die e- 1 Die Auszahlung der nächſten Rriegsunter“ Hützun gen findet wie folgt ſtatt: um Donnerslal, den 28. Fobruur fr. 108 500 am Frollag. den 1. märz Nr. 501 bis occluß. Und zwar jeweils vormittags von 12 Abr und nach mittags von 2 4 Abr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbetzäg⸗ abgeholt werden. Lenstige Ein- und Auszahlungen können am 867 nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 28. Februar 1918. Sem inderat: Bolz. 00 — WBekanntmachung. Landwirte, welche Frucht an Peter Huber und 64. Pfliegensdirfer abliefern müſſen, können ſich bei Peter Huber Säcke holen, und dieſelben am 1 Douuerslag, den 28. Ithrner von morgens 8 bis 12 I. natzmiitags 1 1 bis 5 Uhr an der Nebenbahn einladen. Spätere Ablieferung hat einen geringeren Preis zu erwarten. Huber u. Pfliegensdörfer. 0 —̃ ſchichte von dem Gelehrten, der im tiefſten Schlaf nachts ſich von ſeinem Diener wecken ließ, um das Bewußtſein vom 5 8 0 dieſes Schlafs und des Wiedereinſchla⸗ fens zu haben. Es ſollte jeder, der auf freien Füßen um herläuft, einmal etwas volizeiwidriges, irgend eine dumm heit begehen, um ſich für einige Tage hinter Schloß und Riegel zu bringen und ſo zum Bewußtſern zu kom men, welches Glü“ er mit der Freiheit genießt. Man N weiß es ſonſt wirklich nich! zu ſchätzen!“ „Ich glaube nicht, daß Sie mit dieſem Vorſchla viel Gehör finden, Herr Melber,“ gab Raban lächeln ur Antwort.„Beſſer wäre es dann wohl ſchon, woh abend und geſunde Menſchen würden zuweilen in einen Zuſtand von Armut und Krankheit verſetzt, der ihnen neben dem Bewußtſein ihres Glücks das Mitgefühl für die, denen es fehlt, beibrächte!“ „Meinethalben auch das!“ ſagte Wolfgang. a ſolch eine Haft iſt auch nach andern Richtungen hin von gar nicht zu verachtenden Folgen und wohltätigen Wirkungen. Eine wunderbare Schule der Vorſicht, ſag“ ich Ihnen..“ a 4 „Ich habe einmal bei einem Geſchichtsſchreiber die Behauptung gefunden,“ unterbrach ihn Raban lächelnd, „daß alle großen Kraftgenies der Geſchichte, alle Welt“ ſtürmer, wenn ſie einmal gefangen geweſen und in Ker“ kerhaft geraten, nachher nur noch eine gebrochene Kraf, geweſen. Selbſt Franz der Erſte, ſogar Napoleon. „Der Mann mag recht haben— obwohl ich dem kaiſerlich königlichen Landgericht nicht gerade nachſagen will, daß es meine Kraft gebrochen habe. Freilich bin ich auch kein Kraftgenie. Es hat mich nur mit eine gewiſſen„ſanften Zwange“ über mancherlei nachdenken gemacht— zu dem man außerhalb jener ſtillen Harm von vier ſchmutzigen grauen Wänden ſo leicht kommt.“ Fortſetzung ſolgt.) 4 falhurtarten in alen Iiisst, Sie mtetd. Jaun Alben Bekanntmachung. a „Abe