pfad. 5. fits 1818. 18. Jabrgang. Amtsblatt Aer HArgermelster ämter Sechenneim, Rassbetm, Necharhansen und Edingen. Arſchein täglich, mii Ausnahme der Sonn- an Feiertage. Der Abonnementsprets detcägt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen vro Quartal Mk. 2.25. In ſerettosspeei s Die ainſpa ige Petitzetle 20 Au Reklamen 60 Pfg. dis Ze le. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchlutz Pu. 16. 4 ſedesmal, wie einſt vor 3100 Jahren die aus beſſeren gedenken, ſo iſt und ſoll ſein das Grundgefühl die in⸗ gefahrloſen Wege für die Handelsſchiffahrt werden ge⸗ 910 motiven handelnde Penelope, des Kaches die Faden irie nige Dankbarkeit an Hindenburg und Ludendorff, miſchte Kommiſſionen eingeſetzt. Die Schiffahrtswege ſinn tel. der zu löſen, die der geduldige Fleiß der Diplomaten an an die Heerführer und die tapferen Truppen, die in faſt dauernd von Minen freizuhalten. 5 f 15 am Tage geknüpft hatte. Wer weiß, wie lange dieſe: 3,jährigem Ausharren und Ringen im Oſten des Krie⸗ Artikel 6: Rußl˖ and verpflichtet ſich, ſofort Frie⸗ 155 Apiel noch gedauert hätte, wenn die Unbeſonnenheit unn ges Furie bezwungen und dem Vaterland die Rettung den mit der ukrainiſchen Volksrepublik zu ckte Naßloſigkeik Trotzkis nicht ihm ſelbſt den ſchlimmſte: z unermeßlicher Gefahr gebracht haben. ſchließen und den Friedensvertrag zwiſchen die⸗ 15 0 geſpielt hätte, als er am 10. Februar, am Tag, a* ſem St— 5 und 25 1 chten f 91 i ach dem Ab 5 1 ö 9 N anzuerkennen. Das ukrainiſche Gebiet witd n dener Selb fbr ng den gungen Verena e eee e e, unverzüglich von den rufſiſchen Truppen aud * 5 1 warf und damit eine neue Grundlage fü 6 3 e een 15 März. 17 1 der ru 15 chen Rote 1 Prop 5 25 an„ 5 f ung des Friedens v chte. Nach Ablau hat aus Anlaß des Friedensſchluſſes mit Rußland an ſtellt jede Agitation und Propaganda gegen die Regie⸗ 5 des Weffensfiüante den Trott durch ſein Venere den Reichskanzler Grafen v. Hertling folgendes Tele- kung oder die öffentlichen Einrichtungen der ukrainiſchen ohn wulſeboben hatte, drangen die deutſchen Truppen in Ge gramm geſandt:„Großes Hauptquartier, 3. März 1918. Volksrepublik ein. Eſtland und Livland werden, . ſellt uns en vor, der Kriegszuſtand war wiederherge 1 1 1 hat, e 175 59 5 ö gleichfalls ohne Verzug 9— 5 5 und 5 in knapp 14 Tagen war Rußland glücklich ſt. führern, den Frieden mit Rußland gebracht. Mit tiefer ber ruſſiſchen Roten Garde geräumt. Die ſtgreuze Fried aß es Frieden ſchließen mußte. Den billigen Dankbarkeit gegen Gott, der mit uns geweſen iſt, er- oon Eſtland läuft im allgemeinen dem Narva⸗ 0 en, den es vor drei Monaten ſchon hätte haben kön füllt mich ſtolze Freude über die Taten meiner Armee, Fluß entlang. Die Oſtgrenze von Livland verläuft ö u, mußte es nun weit teurer bezahlen, ungerechnet di über die zähe Ausdauer meines Volkes. Daß deutſches im allgemeinen durch den Peipus⸗See und Pſkow⸗ 0 bowaltige Kriegsbeute, die unſere Truppen noch macher Blut und deutſche Kultur hat gerettet werden können, ſchen See bis zu deſſen Südweſtecke, dann über den zer* Enten. Dank Herrn Trotzki iſt es möglich geworden iſt mir eine beſondere Befriedigung. Empfangen auch Lubaniſchen See in Richtung Livenhof an der nt⸗ ſtland, Livland, die Ukraine und Finnland vor weiteren Sie für treue ſtarke Mitwirkung am großen Werke meinen Dün a. Eſtland und Livland werden von einer deutſchen 1 baleheerungen zu ſchützen. Es hat gerade gereicht, di warmen Dank. Wilhelm I. R. Polizeiwache beſetzt, bis dort die Sicherheit durch ei des deueſt ereiedebainen ganz zu beſetzen, und nach den— gene Land e e N 1 Friedensvertrag werden ſie ſo lange beſetzt blei ſtaatliche Ordnung hergeſtellt iſt. Rußland wir 7 f— bug de mehr bete daß i bd Der ruſſiſche Friedensvertrag. alle are 15 1775 4 0 fer 3 eutelüſterne Banden oder ſonſtige Umtrieb. Breſt⸗Lito 3 1 ner Eſtlands und Livlands ſofort frei laſſen un 1 eſtört f n 5 reſt⸗Litowsk, 3. März. Der zwiſchen Deutſchland,„ 5 7 5 1. Be⸗ 7 3 ſoll die Frage nicht weiter unterſuch Oeſterreich⸗Ungarn, Bulgarien und ber Türkei einerſeit? ade 1 eee 1 15e Be-, wäre, un s nicht vielleicht eine Pflicht geweſer und Rußland andererſeits heute unterzeichnete Friedens- Eſtländer und Livländer. ch Finnland und du a eben de ſchon früher die Friedensverhandlungen vertrag weiſt einleitend darauf hin, daß die genannten Aalandsinſeln werden alsbald von den ruſſiſchen , war, daß 2 85 mliteriſch vorzugehen, als offenkundie Mächte überein gekommen ſind, den Kriegszuſtand zu be. Truppen und der ruſſiſchen Roten Garde, die finnischen hen bie Deutſ olſchewiki⸗Regierung die beſonders gegen enden und die Friedensverhindlungen möglichſt raſch zum Häfen von der ruſſiſchen Flotte und den ruſſiſchen Ser nur nich deren Greuel der Roten Garde nicht Ziele zu führen, worauf Rach Aufzählung der Bevollmäch⸗ ftreitkräften geräumt. Solange das Eis die Ueber Viel koſtbares Bu ache 55 e anordnete tigten nachſtehende Vereinbarungen erfolgen: führung der 2 1 0 en 12 cl 19205 werden fi iche Kulturarbeit hätte geſchonn Artikel 1: Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Bulga⸗ ausſchließt, werden auf den Kriegs ſchiffen un; ſchehen önnen. Aber Geſchehenes läßt ſich nicht unge rien und die Türkei einerſeits und Rußland andererſeits ſchwache Kommandos zurückbleiben. Rußland ſtent daß machen. Wir dürfen es als ein Glück preiſen erklären, daß der Kriegs zuſtand zwiſchen ihnen be⸗ jede Agitation oder Propaganda gegen die Regierung 1 es dank den bewunderungswürdigen Leiſtungen unſe. endet iſt. Sie ſi 1 8 f ied oder die öffentlichen Einrichtungen Finnlands ein. Dun 5 ulſdeeres noch gelungen iſt, die Grundlagen der deutſchen„ ben, e auf den Aalandsinſeln angelegten Befeſtigun: u ſezung 3 Oſtſeeprovinzen zu retten. Durch die Be⸗ Artikel 2: Die vertragſch'ießenden Teile werden jede zen ſind ſobald als möglich zu entfernen. Ueber dil fert der Urain 5 und des politiſch wichtigſten Teiles Agitation oder Propaganda gegen die Re. dauern de Nichtbefeſtigung dieſer Inſeln ſowu jens fordern i 5 iſt es ferner möglich geworden, der Friedens. gierung oder die Staats⸗ und Heeresein⸗ über ihre ſonſtige Behandlung in militäriſcher und ſchiff, alls 95 u ruſſiſchen Räumung der Ukraine den nö. richtungen des anderen Teiles unterkaſſen. Die fahrtstechniſcher Hinſicht iſt ein be ſonderes Ab ko m olgt verfehlen ieiriſchen Nachdruck zu verſchaffen, der nich Verpflichtung gilt, ſoweit ſie Rußland obliegt, auch fün men zwiſchen Deutſchland, Rußland, Finn Der Friede mit Rußland. So iſt der Friede mit Rußland nun doch endlic halunde gekommen, um den die Diplomaten in Breſt itowks drei Monate lang ſich gemüht haben, ohne zi mem Ziele zu gelangen. Die Pfiffigkeit Trotzkis wußt en wird, ſich auch auf Finnland auszuwirken. Es will dem deutſchen Empfinden nicht hinunter, 5 beſtialiſche Verwüſtung Oſtpreußens und in Rußlongen Quälereien der deutſchen Kriegsgefangnen zeword and, die unter den Bolſchewiki eher ſchlimmer ö en ſind, keine Sühne finden ſollen. Die brutale B a 5% Milland deutſchen Staatsgläubiger Rußlands um Wirren in„irieg, und viel mehr noch durch ſeine inneren nun ffen haben wird, zumal in der Abtren⸗ aulften Bene gerade auch die wirtſchaftlich wert⸗ ben. Was andteile vom alten Kern ſich losgelöſt ha⸗ ſich häuslich ei Sibirien wird, in dem die Japaner ahnen. einzurichten gedenken, läßt ſich noch kaum Mächte in digte Rußland iſt, ſoweit die feindlichen 9 ehr als alitracht kommen, durch den Friedensſchluß ſoweit nicht Artikel 6 anders beſtimmt. lariſchen Beziehungen zwiſchen den vertragſchlie en Fal, 9 5. zumgekehr: Artikel 4: Rußland wid alles in ſeinen Kräften benden Teilen 1 ſofo rt nach der Natiftatten des fire Friedensbedin 1 and Sieger gebliehen wäre, wären Stehende kun, um die als baldige Räumung der Friedensvertrages wieder aufgenommen. fc en ſicht auf da Wei 155 ohne Zweifel mit weniger Rück- oſtanatoliſchen Provinzen und ihre ordnungs⸗ Zulaſſung der beiderſeitigen Konſuln bleiben beſonder eſen. Die chweren W. der Verſöhnung zugeſchnitten ge? mäßige Rückgabe an die Türkei ſicherzuſtellen. Vereinbarungen vorbehalten. f ö 8 ee e dablagwort en, hat es ſich ſelbſt geſchlagen. Das N 1 dec Felbſtbeſimmungsracht der Völker“ urteien gegen ei nde zerriſſen und das Wüten der ordnung der ſtaatsrechtlichen und völkerrechtlichen Ver⸗ mungen maßgebend und zwar Anlage 2 für die deutſch⸗ jenpftalismus, der in der Kampf gegen Beſitz ber hlltniſſe dieſer Bezirke nicht einmiſchen, 5 über⸗kuſſiſchen, Anlage 3 für die öſterreichiſch⸗ungariſch⸗ruſſt⸗ 11 eiligen Herrſchaft s doch nur Heut 9290 läßt es der Bevölkerung dieſer Bezirke, die Neuordnung ſchen, Anlage 4 für die bulgariſch⸗ruſſiſchen, Anlage 5 fü führt gaben zum wirlſchafttinterte ganzen Ruin ge. im Einvernehmen mit den Nachbarſtaaten, namentlich die türkiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. 1 1 und Land und Volk flichen und e 4 10 l der Türkei, durchzuführen. Artikel 12: Die Herſtellung der öffentlichen und St. um ein Jahrhunde 7 ſeiner Entwi 1 5 15 Artikel 52 Rußland wird die völlige Ab⸗ privaten Rechtsbeziehungen, der Austauſch der Ettaatsretter geprieſen rt zurückgeworfen. n as rüſtung ſeines Heeres einſchließlich der von Friegsgefangenen und Zivilinternierten, die Amneſtiefrage, berelkeit vorſtellte 1 wie 11155 ſi 5 9 115 der jetzigen Regierung neugebildeten Hee⸗ ſowie die Frage der Behandlung der in die Gewall rräter geächtet. ae ki als Volks und Landes⸗ resteile unverzüglich durchführen. Ferner des Gegners geratenen Handelsſchiffe werden in iſt der Fluch der böſen Tat. u Forntſche aber können uns des Friedens wohl fach erwartet re die von dem ſiegreichen Kriege viel⸗ geworfen, ab er wurden, hat er uns nicht in den Schoß unge des Reichs nhat uns Luft geschaffen, daß die eine Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. auch die Oeſterreicher in Podolien einmarſchiert ſind, und Rumänien auch in der nördlichen Flanke bedroht wäre, dem Friedensſchluß nicht mehr entziehen. Am 3. März haben wir die Ernte bergen können, die Hin⸗ g 1 geſät hat. denburg bei Tannenberg und an den maſuriſchen Seen Und wenn wir des Friedens in Freude 55 von den Mächten des Vierbundes beſetzten Ge⸗ iete. 5 Artikel 3; Die Gebiete, die weſtlich der zwiſchen den vertragſchließenden Teilen vereinbarten Linie liegen und zu Rußland gehörten, werden der ruſſiſchen Staatshoheit nicht mehr unterſtehen. Die ver⸗ einbarte Linie ergibt ſich aus der dieſein Friedensvertrag land verzichtet auf jede Ei nmiſchung in die inneren 1 0 1 Verhältniſſe dieſer Gebiete. Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn beab⸗ ſichtigen, das künftige Schickſaß dieſer Ge⸗ biete im Benehmen mit der Beßölkerung 3 beſtimmen.* Deutſchland iſt bereit, ſo bald der allgemeine Frieden geſchloſſen und die ruſſiſche Abrüſtung voll⸗ kommen durchgeführt iſt, das Gebiet öſtlich der in Artikel 3, Abſatz 1 bezeichneten Linie zu räumen, Die Bezirke Erdehan, Kars und Batum wer⸗ den gleichfalls ohne Verzug von den ruſſiſchen Truppen geräumt. Rußland wird ſich in die Neu⸗ wird Rußland ſeine Kriegs ſchiffe entweder in ruſſi⸗ ſche Häfen überführen und dort bis zum allgemeinen Friedensſchluß belaſſen, oder ſofort entwaffnen. Kriegs⸗ ſchiffe der mit den Mächten des Vierbundes im Kriegs⸗ zuſtand verbleibenden Staaten werden, ſoweit ſie ſich in ruſſiſchem Machtbereich befinden, wie ruſſiſche Kriegsſchiffe behandelt werden. Das Sperrge⸗ biet im Eismeer bleibtbis zum allgemeinen Friedensſchluß beſtehen. In der Oſtſeſe uno ſoweit die ruſſiſche Macht reicht, im Schwarzen Meei wird ſofort mit der Wegräumung der Minen be⸗ gonnen. Die Handelsſchiffahrt in dieſen Seege⸗ bieten iſt frei und wird ſofort wieder aufgenommen. Zu Feſtlegung der neuen Veſtimmungen zur Bekanntgabe der land und Schweden zu treffen. Es beſteht an ſtändnis darüber, daß hierzu auf Wunſchk Ddeutſchlande auch andere Anliegerſtaaten der Oſtſee hinzuzuziehen ſein werden. 3 f„ Artikel 7: Von der Tatſache ausgehend, daß Per ſien und Afghaniſtan freie und unabhängig! Staaten ſind, verpflichten ſich die vertragsſchließenden FJiied den dürfte aber, ſo iſt zu hoffen, durch den(als weſentlichen Bestandteil bei ſefügten Karte(Anlage 1). Teile, die politiſche und wirtſchaftliche Unab⸗ 1 5. doch abgewendet worden ſein. 5 55 5h eee Kon der Linie wird durch 1 und die Gebiets⸗Unverſehrthei 5 irtſchaftli; iſt;; eine deutſch⸗ruſſiſche Kommiſſion erfolgen. Den zu achten. 625„„ gelben des e ee 15 19 in Rede ſtehenden Gebieten werden aus der ehemaligen Artikel 8: Die beiderſeitigen Kriegsgefange⸗ itt durene große Erwartung zu knüpfen. Groß⸗Rußland Zugehörigkeit zu Rußland keinerlei Verpflich- nen werden in ihre Heimat entlaſſen. Die Rede urch den K 0 tungen gegenüber Rußland erwachſen. Ruß lung der hiermit zuſammenhängenden Fragen erfolgt dur die in Artikel 3 vorgeſehenen Einzelverträge. N Artikel 9: Die ver tragſchließenden Teil: verzichten gegenſeitig auf den Er ſatz ihrer Kriegskoſten, d. h. der ſtaatlichen Aufwendungen für die Kriegführung, ſowie auf den Erſatz der Kriegs ſchäden, d. h. derjenigen Schäden, die ihnen und ihren Angehörigen in den Kriegsgebieten durch militäriſche Maßnahmen mit Einſchluß aller in Feindesland vorge nommenen Requiſitionen entſtanden ſind. 1 Artikel 10: Die diplomatiſchen und konſw Artikel 11: Für die wirt ſchaftlichen Bezlehun⸗ zen zwiſchen den Mächten des Vierbunds und Rußland ſind die in den Anlagen 2 bis 5 enthaltenen Beſtim⸗ Einzel verträgen mit Rußland geregelt, die einen weſentlichen Beſtandteil des gegenwärtigen Friedensver⸗ trags bilden und, ſoweit tunlich, gleichzeitig mit die⸗ ſem in Kraft treten. Artikel 13: Bei der Auslegung ſind für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Ruß and der deutſche und der ruſſiſche, für die Beziehungen wiſchen Oeſterreich⸗ungarn und Rußland der deutſche. dieſes Vertrages ziehungen zwiſchen Bulgarien und Rußland der bulgari a sc und der ruſſiſche Text und für die Beziehungen zwi ſchen der Türkei und Rußland der türkiſche und de ruſſiſche Text maßgebend. Artikel 14: Der gegenwärtige Friedensvertrag wir ratifiziert werden. Die Ratifikationsurkunden ſollen tun lichſt bald in Berlin ausgetauſcht werden. Die ruſſi ſche Regierung verpflichtet ſich, den Austauſch der Ratifi kationsurkunden auf Wunſch einer der Mächte des Vier bunds innerhalb von zwei Wochen vorzunehmen Der Friedensvertrag tritt, ſoweit nicht ſeine Artikel, ſein Anlagen oder die Huſagberträge anders beſtimmen, mi ſeiner Ratifikation in Kraft. Der Weltkrieg. Wi B Großes Hauptq a tier, 4. März.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe 5 Rupprecht 8 un Heeresgruppe deu her Kronprinz: Eine eigene Sturmabteilung drang an der Yſer in zie feindlichen Linien und nahm eine Anzahl Belgier ge⸗ jangen. Stärkerem Feuer folgten an mehreren Steller der flandriſchen Front engliſche Vorſtöße. Sie wur⸗ den abgewieſen. Im übrigen blieb die Gefechtstätigkeit auf Artillerie⸗ und Minenwerferkämpfe in einzelnen Abſchnitten be⸗ chränkt. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Auf den öſtlichen Maashöhen waren franzöſiſche Ar⸗ Allerie⸗ und Minenwerfer zeitweilig lebhaft. Bei kleineren Unternehmungen nördlich vom Rhein- Marnekanal, weſtlich vom Blamont und ſüdlich von Metze⸗ aal wurden 27 Gefangene eingebracht. Oeſtlicher Kriegsſehauplatz: Infolge Unterzeichnung des Friedensvertrags mit Rußland wurden geſtern die militäriſchen Be⸗ wegungen in Groß⸗Rußland eingeſtellt. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * E 7 5 Der deutſche Vormarſch iſt ſeit dem Sonntag abend eingeſtellt. Mit der Unterzeichnung des Friedensproto⸗ kolls wurde die Oberſte Heeresleitung von der Tatſache ver Oſtfront befohlen. Den Vormarſch ſchon vor der Ver⸗ tragsabfertigung zu beendigen, wie die Petersburger Ab⸗ ordnung wünſchte, wurde von deutſcher Seite rundweg abgelehnt. Militäriſch iſt unſer Ziel im Oſten vollkommen erreicht; ob es nötig ſein wird, deutſche Truppen auch im der Ukraine zu belaſſen, wird davon abhängen, ob die Petersburger Regierung die Vertragsbeſtimmungen au einhält. Das iſt ſicher, daß die Ukraine auf deut⸗ ſchen 5 auch weiterhin zählen kann.— Zu der eutſchen Beute ſind noch 8 alte ruſſiſche Tauchboote, 3 Dampfer von 1200 bis 2000 Tonnen, 2 Eisbrecher und herſchiedene kleinere Schiffe, große Vorräte an Tauch⸗ bootnetzen uſw. gekommen. Die erbeuteten Vorräte an Konſerven ſollen ſehr groß ſein. Die Oeſterreicher beziffern ihre Beute in Podolien auf 770 Geſchütze, über 1100 Maſchinengewehre und große Mengen an ſonſtigem Ma⸗ terial. Sie werden jetzt wohl auch zufrieden ſein. Es iſt bemerkenswert, daß im Friedensvertrag die Ruſſen verpflichtet worden ſind, die im Kriege 1877/8 den Türken entriſſenen Kaukaſusprovinzen Erdehan, Kars und Batum zu räumen, über deren weiteres Schickſal noch Abmachungen auf Grund des„Selbſtbeſtimmungsrechts“ ohne Einmiſchung Rußlands getroffen werden ſollen. In Immenſtadt i. A. kam ein Flugzeug beim Aufſtieg mit der elektriſchen Hochſpannleitung in Be⸗ hrung und ſtürzte ab. Der Führer, ein Leutnant, der chon 2 Jahre im Felde war, iſt tot, der Beobachter, ein berleutnant, ſchwer verletzt.(M. N. N.] Der Krieg zur See. 5 Berlin, 4. März. Im Aermelkanal und an der Oſtküſte Englands ſind 22 000 BRT. verſenkt worden. Neues vom Tage. Die Kriegsabgaben der Reichsbank. Berlin, 4. März. Der Entwurf eines Geſetzes r Kriegsabgaben der Reichsbank iſt dem Reichstag vor⸗ gelegt worden. In dem Geſetzentwurf heißt es u. a.: „Von dem Gewinne der Reichsbank für das Jahr 1917 wir vorweg ein Betrag von 130 Millionen Mark dem Reiche überwieſen. Die für das Jahr 1917 von der Reichsbank„für Kriegsverluſte“ bilanzmäßig zurückzu⸗ ſtellende Reſerve darf bis zum 31. Dezember 1920 nur zur Deckung von ſolchen Verluſten verwendet werden. Soweit der für das Jahr 1917 nach Abzug der ſämtlichen Ausgaben ſich ergebende Reingewinn den durchſchnittlichen Reingewinn der Jahre 1911, 1912 und 1913 überſteigt, fält er zu drei Vierteln an das Reich.(Für 1916 floſ⸗ ſen dem Reiche infolge dieſer Beſtimmung 43,3, für 1915 50,9 Millionen Mark zu.)“ Jn der Begründung wird u. a. ausgeführt: Die durch das Geſetz vom 4. Auguſt 1914 verfügte Befreiung der Reisbank von der Notenſteuer hat, wie für das Jahr 1915 und 1916, ſo auch für das abgelaufene Jahr eine teigerung des Gewinns der Reichsbank mit ſich gebracht, die über das durch die Aufhebung der Steuerpflicht beab⸗ . und gerechtfertigte Maß hinausgeht. Angeſichts der Gewinnverhältniſſe der Reichsbank rechtfertigt es ſich, den Betrag der an das Reich abzuführenden Aus⸗ eichsſumme von 100 Millionen Mark auf 130 Mil⸗ nen Mark zu erhöhen. Im Zuſammenhange mit dem weſentlich erweiterten Geſchäftsbetrieb und dem verſtärkten Geeſchäftsriſiko erſcheint es geboten, für das Jahr 1917 die bisher auf 80 Millionen Mark bemeſſene Reſerve ſehr erheblich zu erhöhen. N Zum Tode des Großherzogs Adolf Friedrich. Neun ⸗Strelitz, 4. März.(Amtlich.) Die„L a für beide Mecklenbura“ veröffentlicht fola de olaend 755 ſtändigt und von diefer dann Halt! auf der ganzen andes⸗ 1 . cuungariſche und der ruphrſche Text, für die polm: Durch Vermittlung des migt. 2 ng: Seine Kgl. Hoheit der Großherzd ich tigte ſich in allernächſter Zeit mit einer Prinzeſſin eines deutſchen Fürſtenhauſes zu verloben. Ehe der Großherzog dieſen Schritt unternehmen konnte, mußten zunächſt Hin⸗ derniſſe beſeitigt werden, die in einer früher beabſich⸗ tigten Verbindung, deren Verwirklichung aber wegen der Ebenbürtigkeitsfrage nicht möglich war, ihren Urſprung hatten. Die zur Löſung jener Verbindlichkeit gepfloge⸗ nen Verhandlungen, die längere Zeit in Anſpruch nahmen und weitaus ſchwieriger waren, als erwartet werden konn⸗ te, drückten ſo ſtark auf das Gemüt des überaus gewiſſen⸗ haften und feinfühligen hohen Herrn, und als ſchließlich in jenen Verhandlungen eine Wendung eintrat, die dem Großherzog die erhoffte günſtige Löſung für ſtark gefähr⸗ det erſcheinen ließ, bemächtigte ſich ſeiner eine derartige Verzweiflung über die Geſtaltung ſeiner Zukunft, daß ſeine klare Urteilskraft getrübt und ſein Gemüt verwirrt wurde. Aus dieſem Zuſtand geiſtider Verwirrung iſt allein der unglückſelige Schritt zu erklären. Alle anderen um⸗ laufenden Gerüchte ſind unbegründet. Neu⸗Strelitz, den 4. März 1918. Miniſterium des Großherzoglichen Hau⸗ ſes. Boſatt. Die Thronfolge in Mecklenburg. Neu⸗Strelitz, 4. März. Der nationalliberale Wahl⸗ berein wendet ſich gegen eine Vereinigung von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin und M.⸗Strelitz trotz des vor 200 Jahren zeſchloſſenen Erbvertrags. In der Zeit des Selbſtbe⸗ ſtimmungskechts der Völker könne dem Mecklenburger Vol! nicht zugemutet werden, ſich durch den Vertrag gebunden zu fühlen. Die Volksſchulrektoren in Preußen. Berlin, 4. März. Der preußiſche Kultusminiſter hat verfügt, daß Volksſchullehrer, die beide Prüfungen abgelegt und im Dienſte als tüchtig ſich erwieſen, künftig zur Rektorprüfung(Leitung einer mindeſtens ſechsklaſſigen Volksſchule) auch dann zuzulaſſen ſind, wenn ſie die ſeit⸗ her vorgeſchriebene Mittelſchullehrerprüfung nicht hinter ſich haben. Legen ſie auch dieſe Prüfung nachträglich ab, ſo kann ihnen die Leitung von Mittelſchulen über⸗ tragen werden. Hugenberg. Berlin, 4. März. Die Meldung des„Berl. Tagebl.“, daß Generaldirektor Hugenberg aus den Krupp⸗Werken austreten werde, wird von der„Voſſ. Ztg.“ für unrichtig erklärt. Wechſel in den„Münchner N. N.“ München, 4. März. Der Direktor der„Münchner Neueſten Nachrichten“, Alexander Skuhra, der dem Blatte die ſtark linksliberale Richtung gab, wird, wie dem„Berl. Tagebl.“ berichtet wird, zurücktreten; der Wechſel in der Leitung werde ſich auch auf die Schriftleitung ausdehnen. Das„Berl. Tagebl.“ ſchreibt die Veränderung dem Ein⸗ wirken der Vaterlandspartei zu. Berlin, 4. März. Die„Neuyork Times“ meldet, daß 850 000 Dollar aus dem Privatbeſitz der Gräfin Bernſtorff, die in Neuyorker Banken hinterlegt waren, von dem ſtaatlichen Treuhänder für feindlichen Beſitz beſchlagnahmt worden ſind. 8 Wien, 3. März. Prinz Mirko von Montenegro, der ſich wegen ſeines ſchweren Leidens vor zwei Jahren in ein hieſiges Sanotorium zur Pflege begab, iſt heute dort einer Lungenblutung erlegen. Die Aufſtachelung des Kriegswillens in i Frankreich. Berlin, 4. März. In Frankreich wurde, wie der „Tägl. Rundſchau“ aus Genf gemeldet wird, der Jahres⸗ tag der Einſpruchsverſammlung von Bordeaux vom Jahre 1871 mit beſonderer Feierlichkeit begangen, wobei im ganzen Lande, beſonders in den Schulen, Reden gehalten wurden, in denen die Rückgabe von Elſaß⸗Lothringen verlangt wurde.(Am 15. Februar 1871 hatte die in Bordeaur zuſammengetretene franzöſiſche Nationalvey ſammlung den Friedensvertrag mit Deutſchland geneh Einige Tage darauf wurde dann eine Volksver⸗ ſammlung einberufen, die gegen die im Frieden verein barte Abtretung von Elſaß⸗Lothringen an Deutſchland proteſtierte. Die„Gedenkfeiern“ haben natürlich nur den Zweck, das kriegsmüde gewordene Volk aufs neue filr die Fortſetzung des Kriegs aufzureizen. D. Schr.) Die Ereigniſſe im Oſten. Das Großkrenz des Eiſernen Kreuzes an Prinz Leopold von Bayern: Berlin, 4. März.(Amtlich.) Der Kaiſer hat nach Abſchluß der Operationen im Oſten dem Oberbefehlshaber Oſt, Generalfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern, das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen. Der Frieden im Oſten. Berlin, 4. März. Den ruſſiſchen Friedensvertra werden Herr v. Kühlmann und Graf Czernin in Bukareft unterzeichnen, wohin das Schriftſtück durch Mitglieder der deutſchen Abordnung von Breſt⸗Litowsk gebracht wird. Die Verhandlungen mit den Rumänen nehmen einen gün⸗ ſtigen Verlauf. Kundgebung des Oſtmarkenvereins. Berlin, 4. März. Die Hauptverſammlung des Oſt⸗ markenvereins nahm eine Entſchließung an, die es be⸗ grüßt, daß bei der Feſtſetzung der Grenzen gegen Polen nach der Erklärung des Reichskanzlers den militäriſchen Notwendigkeiten Rechnung getragen werden ſolle. Der polniſche Regentſchaftsrat habe am 14. Februar die Be⸗ freiung Polens durch die Akte der beiden Haiſer(5. Nov. 1916 und 12. September 1917) als leere Worte und hinfällig erklärt; außerdem haben die Polen im preuß Landtag und im Reichstag eine geradezu hochverräteriſch Haltung gezeigt. Es dürfe nichts unterlaſſen werden, die Schutz und Abwehrpolitik in den Oſtmarken fort⸗ zuſetzen, da es klar ſei, weſſen man ſich von den Polen in Zukunft zu verſehen habe. Die Polen gegen die Ukrainer. Wien, 4. März. Das ukrainiſche Blatt„Dilo“ in Lemberg meldet, in Kiew haben die Polen auf der Seite der Bolſchewiki gegen die Ukrainer gekämpft. London, 4. März.„Times“ meldet aus Stock⸗ Befehlshabers der ſchwedi⸗ 5 Aalandsinſeln iſt eis e N Abkommen zwiſchen den Zrvilbehörden auf der Inſel ug den ruſſiſchen Truppen, die in den Forts lie zen, ebenſ mit der finniſchen Weißen Garde zuſtandegekomme Die ruſſiſchen Truppen und die finniſche Weiß 1 Garde werden die Inſel räumen und di Forts ſowie alles Kriegsmaterial den Inſel lo bewohnern überlaſſen, wobei eine ſchwediſche Truppen a abteilung ſie unterſtützen wird. g J Berlin, 4. März. Aus Haag wird den„Berl 5 N. Nachr.“ vom 3. ds. Mts. gemeldet: Im Gegenſaß w. zu den umlaufenden Gerüchten über das japaniſch“ N Eingreifen in Sibirien zur Beſeitigung des wach 2 ſenden„deutſchen Einfluſſes“ nimmt ein neuer in Londor 5 ausgearbeiteter Plan beſtimmte Formen an. Darnach ſol ve eine Kolonne von 25— 30000 Mann, die aus amerikan?d di ſchen, japaniſchen und britiſchen Truppen beſtehen ſoll e in Wladiwoſtok landen und entlang der ſibiriſchen Bahr de möglichſt ſo weit vorrücken, daß die Hilfsquellen Sibirien da bis zum Ural„für Nord⸗ und Mittelrußland“ geſichen 50 verden. Dieſe Unternehmung ſoll angeblich im Namen 5 der neuen ſibiriſchen Republik geſchehen. 0 5 Kein Vertrauen mehr zu Lloyd George. a A. M. Harte Worte ſind es, die das bekannte Lon e doner Blatt„Star“ in ſeiner Ausgabe vom 9. Februn K für die engliſchen Miniſter findet. Sie haben auch füß ne uns ein großes Intereſſe, ſo daß ihre Wiedergabe lohnen du erſcheint. Umſomehr als wir auch hierin eine Wirkunn de des Tauchbootkrieges zu erblicken haben. Es heißt da u. a 8 „Wie unſere Leſer wiſſen, iſt der„Star“ immer dafü[ Je eingetreten, daß Lord Fiſhers Genie voll ungenutzt werder 5 ſollte. Der Grundſatz, ſeine Warnungen und ſeine Rab ſchläge nicht zu befolgen, hat uns an den Rand de 6 Hungersnot gebracht. Wir haben teuer für ein fi Jahr der Mißwirtſchaft der Lloyd George, Curzon, Mil 0 ger, Carſon u. Co., bezahlt. Es iſt an der Zei, t daß di 10 Nation ſagt:„Wir haben kein Vertrauen mehr 30 Herr Lloyd George!“ Sir Eric Geddes, den un Erſte Lord der Admiralität, ſagt, daß das Tauchboo 5 bemeiſtert ſei. Admiral Jellicoe widerlegt ihn glatt ge Das engliſche Volk hört gern die Wahrheit von einen me Seemann. Es muß ſich nun daran machen, ſolche Ses Ir leute los zu werden, die es belügen. In der vor uns lie 1 genden ſchlimmen Zeit muß die Nation Vertrauen z da ihrer Regierung haben können. Unſer Vertrauen zu den m Georgecliffe⸗Bande aber iſt dahin. Die Nation de ekelt ſich vor ihr, ihren Zeitungen und Ränken. G 5 gibt noch Reſerven von Ehrenhaftigkeit und Rechtſchaffen 9 D. heit in der Nation unter Männern aller Parteien unt lia unter Männern keiner Partei. Dieſe Reſerven müſſen mo 5 bil gemacht und zuſammengefaßt werden, mit dem einen 1 Ziel, nämlich der Wiederherſtellung des öffentlichen Ver rei trauens in öffentliche Männer und der Errettung des? Staates aus moraliſchen Krankheiten, die ſeinen Geiſt ver⸗ 0 giften. Die beſten Männer aller Parteien müſſen ſich St zuſammentun.“ i i au Das iſt fürwahr ein vernichtendes Urteil über dit de ingliſchen Satatsmänner. Die von ihnen ausgeſtreut⸗ 155 Lügenſaat iſt aufgegangen, aber mit ganz anderem Gt folge, als ſie geglaubt hatten. So groß die Freude de nu ungliſchen Volkes war, als ſie aus dem Münde ihren nie Miniſter von der Beſeitigung der Tauchbootsgefahr ver⸗ nä tahmen, umſo größer iſt jetzt die Enttäuſchung darüben daß die Tauchboote nach wie vor ſich als lebe 4 k erweiſen und den feindlichen Wirtſchaftsleben andau Tr ſchwerſte Wunden ſchlagen. Dem Siegesrauſch iſt des da Frnüchterungskater gefolgt. 1 8 ö f 0 eee 85 a pen In unſerer heutigen Nummer deginnt ein neuer mi Roman 0 i in „Der Bettler vom Kapitol“ 15 Von Franz W. Ziegler; welchen“ wir unſern werten Leſern 5 nur beſtens empfehlen 9 Dee det N 1 U ei 7 Kr 9 N Die s. Rriegsanleibe. 10 Zur gewohnten Zeit, ein halbes Jahr nach der 7. Anleihe, rüſtet ſich die Finanzverwaltung des Reiches, eine l neue Kriegsauleihe aufzulegen. Nichts kennzeichnet die unerſchütterliche wirtſchaftliche und finanzielle Kraft Deutſch⸗ dez lands beſſer als die Stetigkeit und Ruhe, mit der ſich— tu; im Gegenſatz zu unſeren Feinden— unſere finanziele Kriegs“ die züſtung vollzieht. Die gewaltigen Erfolge der bisherigen 37 Kriegsanleihen berechtigen zu Vertrauen und Zuverſicht auf erk die Bereitwilligkeit des deutſchen Volkes, auch dieſes Mal lich wieder ſein Geld in den Dienſt des Vaterlandes zu ſtellen, me und ermoglichen es der Reichsfinanzverwaltung, an den me bewährten und gewohnten Bedingungen der letzten Kriegs“ fül anleihen auch bei der Begebung der neuen feſtzuhalten. um Es werden wieder die bekannten 5% igen Schuld? din verſchreibungen und daneben die 4½% igen auslosbaren Schatzanweiſung, beide zum Preiſe von 98 Mark für 100 Mark Nennwert aufgelegt. Die Schatzanweiſungen unter“ 5 liegen den gleichen Verloſungsbedingungen wie die der 5. Di und 7. Rrilgsanleihe. Wird die Kriegsanleihe in dag bet Schuldbuch eingetragen— mit Sperre bis 15. April 1919 deln I ſo ermäßigt ſich der Zeichnungspreis auf 97,80 Mark. een Die Zeichnungsfriſt läuft vom 18. März bis 18. April. 0 Um den Zeichnern die Möglichkeit zu geben, alle ihnen im 10 Laufe der nächſten Monate noch zufließenden Einnahmen mi der Anleihe zu widmen, können die Einzahlungen in 4 Ra, vo ten(am 27. Apeil 30%, am 24. Mai 200% am 21. Jun De und 18. Juli je 25% des gezeichneten Betrages) geleiſlet au; werden. Wer aber die Mittel bereit hat und möglichſt hei bald in den Genuß der 5/igen Verzinfung gelangen wil, fei kann die Vollzahlung ſchon vom 28. März an leiſten. Den Zinſenlauf beginnt am 1. Juli 1918, bei früheren und 1 ſic ſpäteren Zahlungen werden Stückzinſen wie herkömmlich auf verrechnet. Der erſte Zinsſchein iſt alſo am 2. Janua Leb 1919 fällig. Ein Umtauſch der älteren 5% igen Schuld?, verſchreibungen und der früher ausgegebenen Schatzanwel? Zei J ſungen in Schatzanweiſungen der 8. Kriegsanleihe iſt demſelben beſchränkten Maße wie früher ebenfalls wiebe zugelaſſen. 8 0 aner e Kdattten. . konnte, was epot. 5 ſehn Tfeichtbewußtſein. 2 Her Kraftradfahrer Als Detlev von Lilieneron ſeine„Adjutantenritte“ ſchrieb. n waren Pferd und Reitersmann faſt die einzigen Trüger der eldungen und Befehle. Damals lagen Truppen und Stäbe dicht beieinander, denn die Kanonen trugen nicht im entfernteſten lo weit. wie die heutigen. Es iſt ein großes Glück für unſere vierbeinigen Kriegskameraden, daß mik der Entwickelung der Waffentechnik auch die Technik der Nachrichtenübermittelung gleichen Schritt gehalten hat. Was ſollten wir bei den ge⸗ waltigen Entfernungen, die der moderne Stellungskrieg bedingt, wog, tun ohne Fernſprecher, Jernſchreiber, Funker und— die Kraſtradfahrer? Kurze Meldungen, Nachrichten und Befehle kann man der Elektrizität anvertrauen, Beſprechungen durch Telephon erledigen, aber das ganze Schreibweſen, das im tellungskrieg en angeſchwollen iſt, und ohne das der verwickelte Betrieb einer modernen Heerführung nun einmal zucht aufrecht zu erhalten iſt. und die vielen. vielen Karten, 10 in und hergehen müſſen, können doch nur durch einen 8 igen, verantwortlichen. zuverläſſigen Mann befördert wer⸗ en. Schnell und ſicher muß die Beförderung ſein, und da 38 in der großen Konkurrenz das Kraftrad den erſten Preis apongetragen: namentlich im Weſten auf den anfänglich ſo 9558 Straßen Frankreichs und Belgiens, konnte es niemand mit 97 aufnehmen. Im Oſten oder ganz vorn am Feind, e 1 gänzlich unbenutzbar werden, da kommt wohl ſteldereſter oder Käufer noch zu ſeinem Recht. 355 8 ſind denn die großen Straßen, die von den 131 tabzquartteren zur Front führen, nicht mehr vorſtellbar Kraft unſere„Lederheinriche“, wie der Soldatenmund die n fahrer in ihren ſchwarzen Lederanzügen wohl zuweilen 5 nt. Unermüdlich flizen die flinken, kleinen Maſchinen 1 80 dias und Sonnenſchein. Schnee und Staub, Tageslicht 1 Finſternis. Mitt ſtaunenswerter Gewandtheit ſchlängeln 190 durch den e daß dem unbeteiligten Jet ter heiß und kalt wird. Man hat oft das Gefühl: Ma paſſiert ein Unglück! Aber immer wieder kommt der Nein m ſchwarzen Lederrock mit heiler Haut da von. Immer? die 5 leider nicht immer. Tauſendfältig ſind die Gefahren, 5 1 Kraftradfahrer drohen. Die Straßen ſind ſchlecht ge⸗ erden, mitten im Pflaſter tut ſich oft unvermutet ein 5 Loch auf, das die Hunderte von ſchweren Wagen und 9 eraiſten Lastkraftwagen oder gar eine feindliche Granate n en, Jahrdamm geriſſen haben. Nacht und Nebel, vielleicht 80 enentgegenkommendes Fuhrwerk haben es den Augen ent⸗ 5 5 Nun iſt fig Das Vorderrad ſchlägt hart auf, auf 585 Pf Bogen fliegt der Fahrer über die Lenkſtange gekomme v flaſter. Mancher ist auf dieſe Weiſe ſchon zu Tode 955 055 oder hat ſchwere Verwundungen und große Schmer⸗ —— pongetragen. Vorn, in der Nähe des Feindes, darf In 8 mit großen Scheinwerfern ſeinen Weg erhellen. Maſchin ungewiſſe Finſternis hinein rattert die. ritte in Der Reiter kennt die Schwierjazeiten der Nacht⸗ das er doch noch das feine Gefühl ſeines Pferdes Motorſat bilft. die Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Der vertrauen er muß ſich oft ſeinem gütigen Geſchick allein an⸗ wartet vi d darf nicht langſamer deshalb fahren. Vorn in die vielleicht die Diviſion auf den Befehl zum Eingreifen Depot a oder die Artillerie auf Munition aus dem Eiſerne Nerven gehören dazu und ein unerſchütter⸗ en 5 e und willensſchwache Men⸗ 0 damen den Dienſt eines Kraftradfahrers nicht ver⸗ mehr 5 5 nicht nur die ſtändigen Gefahren, ſondern noch ren auf mechaniſchen Erſchütterungen des Körpers beim Fah⸗ — den ſchlechten Straßen zehren an den Nerven. it ſein der raftfahrer morgens aus dem Stroh kriecht, ſühlel. 8 Blick dem Himmel. und er macht ſeinen Ge⸗ Sprühregen tber Soldatenweiſe Luft, wenn ein feiner auch den 150 l, der die Schutzbrillen unbrauchbar und den Straßenſtaudü ten Augen das Sehen ſchwer macht, der ſo daß e 580 n einen glitſcherigen Schlamm verwandelt, wird,. Schlimm urbe und ſedes Ausweichen lebensgefährlich aan che ee eber en d rden e den de en na oder totor aus dem Takt bringt. Und Gang 8 2 ern man die Maſchine gar nde nächſten Shrafeag laden N R lei en be hat im Laufe des Krieges 10 0 Haupk⸗ durchmachen müſſen, bis es das leiſten ru es jetzt leiſtet. Anfänglich hatte nämlich jede uleſen ihren eigenen Kraftfahrer. der auf ſich ſelber ange⸗ kann war und für ſeine Maſchine zu 15 855 hatte. Man wurde ſich denten, welch koſtbares Material dabei vergeudel Deutſches Organkſationstalent ſchuf ein eſchloſſenes „ Kraftradfahrer⸗Abteflungen mit eigenen Werkſtätten perſonanem militäriſch wie techbiſch durchgebildeten Aufſichts⸗ 1 5 das den Geiſt der Diſziplin und Pflichttreue Tabu in fei ner, gründ ichen Kenntnis des Dienſtes und der Techn ogar ne Untergebenen zu pflanzen verſtand. Schließlich wurde 5 fahrplanmäßiger Dienſtpoſtbetrieb eingerichtet, um Schnüranötige Fahrt zu vermeſden, und der läuft wie am en. Ueber 200 Briefe hat ſo ein Poſtfahrer oft in o ichſack, und nie geht ein Brief verloren. dehriſch ſind unſere Chauſſee⸗Flöhe“ den Heerführern unent⸗ Kriegsmaſchine der als ein wichtiges Rädchen an der großen anchen mine. Die Anerkennung bleibt ihnen 15„lag! und in de Kraſtradfahrer ſchmückt bereits das E. K., mit Dansbalzelt at wie in der Front ſpricht man von ihnen 2 weibliche Studium. Im Haushaltsausſchuf s det netenhauſes teilte bei der Beratung des Kul⸗ 1 er Kultusminiſter mit, daß die Zahl der Stu⸗ 3 ſämtlichen preußiſchen Hochſchulen zurzeit 7. 4104 1 1 1 rmehrte ſich die Zahl der we 10 Hindenten was dem Miniſter ſchwere Sorge mentarſchull namentlich für den höheren und den Ele⸗ üllung v orhorerberuf zurzeit ſchon eine ziemliche Ueber⸗ umhin„ ſei. Für die Zukunft werde er nicht eine 9. Stu⸗ aum ausgehen zu 5 18 9 vor dem weiblichen Baden. Diedſehe annhein, 4. März. Bei der Ausführung eines kannte Täter auſe Parkring 23 wurde der noch un⸗ rigen Nähteri von einer in dem Hauſe anweſenden 20jäh⸗ en Dieb Aberwästerraſcht. Das Mädchen wurde durch einem Strick eb uültigt, in eine Kammer geſchleppt, mit erhinder 8 unden und durch einen Knebel im Schreien 00 Mk in di Dieb, der unbekannt entkam, ſind einige aba ie Hände gefallen.— Wegen Kettenhandels öetewurde der Agent Theodor Marx von hier Der eu gericht zu 5000 Mk. Geldſtraſe verurteilt.— 3 e oft vorbeſtrafte Arbeiter Adam Wolf peinlichen drchal wurde von der Strafkammer wegen Helf Mehſhandels zu 2½ Jahren Zuchthaus und 2 Masbelfer zu Geidſtrafen verurteilt. ſich ein 42 guheim, 4. März. Geſtern abend verſuchte auf der D Jahre alter Taglöhner aus Berlin, zurzeit Leben zu nepereiſe hier, durch Einnehmen von Gift das zu nehmen. e — 5 5 März. Ein hieſiger Wirt, der längere Wi tſchaft einer Ziehharmonika und Trommel in at zum Tanz aufſpielen ließ, und das k äſten geſtattete, wurde zu einer Geldſtrafe verurteilt. 4 1 9 Lokales. — Eine Verfügung über die Brennholzab fuhr iſt vom ſtellv. komm. General des 14. Armeekorp erlaſſen worden, in welcher beſtimmt wird, daß zur Sicher ſtellung der Abfuhr von Nutz⸗ und Brennholz Holz abfuhrausſchüſſe zu bilden ſind. Sie beſtehen au dem zuſtändigen ſtaatlichen, ſtädtiſchen oder ſtandesherr ſchaftlichen Forſtamtsvorſtand und einem von der Ge meindeverwaltung beſtimmten Vertreter. Die In haber von Pferde⸗, Ochſen⸗ und Kuhfuhrwerken ſind verpflichtet, au eine Aufforderung hin für jeden von dem Holzabfuhr ausſchuß bezeichneten Auftraggeber die jeweils beſtimm ten Mengen an Nutz⸗ oder Brennholz abzuführen. Weite iſt nach der neuen Verordnung jede männliche Perſon verpflichtet, auf die Aufforderung des betreffenden Holz anfuhrausſchuſſes bei der Abfuhr von Holz aus den Wäl dern mitzuwirken. — Hunde an die Front! Bei den Kämpfen ar der Weſtfront haben die Hunde durch ſtärkſtes Trommel feuer die Meldungen aus vorderſter Linie in die rück wärtige Stellung gebracht. Hunderten unſerer Soldaten is durch die Meldehunde das Leben erhalten worden. Es ꝛignen ſich der deutſche Schäferhund, Dobermann, Airedal⸗ Terrier und Rottweiler, auch Kreuzungen aus dieſer Raſſen, die ſchnell, geſund, mindeſtens 1 Jahr alt und don über 50 Zentimeter Schulterhöhe ſind. Die Hunde verden im Erlebensfalle nach dem Kriege an ihre Beſitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denkbar ſorgſamſte Pflege Sie müſſen koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. Stell! Eure Hunde in den Dienſt des Vaterlandes! Anmel⸗ bungen ſind zu richten: an die Inſpektion der Nachrichten⸗ uppen, Berlin W., Kurfürſtendamm 152, Abt. Melde⸗ nde. 1 1 0 ö . 1 — Verjährung von Krankengeldanſpruch. Die Bekanntmachung des Reichskanzlers über Verjährungs⸗ friſten vom 22. Dezember 1914 und 4. November 1915 finden nach der grundſätzlichen Entſcheidung des Reichs⸗ verſicherungsamts vom 21. November 1916 auch auf das Sterbegeld der Krankenkaſſen Anwendung, weil da⸗ von auszugehen ſei, daß ſie alle Anſprüche der in den Paragraphen 196 und 197 BGB. erwähnten Art betreffen, deren Verjährung reichsgeſetzlich geregelt iſt. Das trifft, wie der„Verſicherungsbote“ ausführt, zweifel⸗ los auf Krankengeld zu, das zu den in Par. 197 BGB. erwähnten„anderen regelmäßig wiederkehrenden Leiſtun⸗ gen“ zu rechnen iſt. Die Verjährung iſt zunächſt bis Ende 1918 aufgehalten. 5 1 5 Endingen, 55 Marz. Auf der Station Rieger wurde letzter Tage, wie die„Volkswacht“ meldet, eine Wagenladung Rüben beſchlagnahmt, der nicht verkehrs⸗ freie Lebensmittel wie Mais, Speck und Schnaps bei⸗ 89 moro Jleischausgabe. Morgen Mittwoc, den 6. ds. Mts. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr 2081 kis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 180 Mk. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Mittwoch nachmittags von 3 8 Uhr, Donnetstag früb von 3 9 Uhr. Seckenheim, den 5. März 1918. 20 Lebens mittelamt. auszusprechen. Ganz besonders Seckenheim, den 5. März 1918. C%%% 5 e e Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres nun in heimatlieher Erde ruhenden innigstgeliebten, unvergesslichen Sohnes und Bruders Friedrich Sichler ist es uns ein Herzensbedürfnis, allen die ihm die letzte Ehre erwiesen, sowie seinen Sarg mit Blumen schmückten, unseren herzlichsten Dank danken wir dem hochwürdigen Herrn Pfarrer Pfenning für seinen ehrenden Nachruf, sowie Herrn Philpp Volz, dem Militärverein, Verein ehemaliger 11 ler, dem Kath. Jünglingsverein, der treiw. Feuerwehr für die Kranzniederlegung, sowie Herrn Hauptlehrer Banschbach für die erhebenden Gesänge am Hause und am Grabe. In tiefer Trauer: Familie Daniel Sichler. Jurnvberein Seeltenheim Gegr. 1898. E Gegr. 1898. Einladung. Am Samstag, den 9. März 1918 abends 8 Uhr findet im Nebenzimmer des„Zähringer Hofes“ unſere diesjährige ordentliche 8 Hauptversammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Verleſen des Protokolls. 2. Jahres⸗Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. 3. Neuwahl der ſatzungsgemäß ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Turnratsmitglieder. 4. Beratung des Voranſchlags. 5. Anträge. 6. Verſchiedenes. Zu pünktlichem und vollzähligem Erſcheinen laden wir hiermit alle unſere noch anweſenden männlichen und weiblichen Mitglieder freundl. ein. Der Vorſtand: Volz. 2 Ole Mckhfung! 1 Annahmestelle für gute Sehukbesehlung deurg Rui Würthstr. 23. eee! Unterbad. Mostansatz. gebrauchsferfig mit Sünstoft frisch eingetroffen. dieurq Röser. Junge Arbeiter U. Arbeiterinnen finden Beschäftigung. Dammfwaſcherel wich. Wörner. Jlpeabeim. Verloren deblunbg f. 1 Pele Abzugeben Hildaſtroße 4. qeorg ZAmmermann. Uspulun zur Vernichtung aller den Saatgut anhaftenden schädlichen Pilzkelme. Saatbeize far Gartensämerelen wie Bohnen, Erbsen, Kohl- u. Salatarten, Curken oto. Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Inh. M. HLLS TIN. Seſſere Wobnung Privat- Handelsschule durch die Schulleitung. Schülrltz i Mannheim. Gründliche und praktische Ausbildung in allen Handelsfächern und Sprachen. Neue Kurse beginnen am 8. April. Spezial- Usterkurse: 6. Hal. Prospekt und Auskunſt jederzeit kostenlos, auch Sonntags von 1112 Uhr 3.5 Zimmer u. Kite oder ganzes Haus zu mieten gesucht. Zu. erfr. i. d. Geſchſt. ds. Bl. Ansichtskarten empfieblt Georg Zimmerman Seckenheim. N 4, 17 Tel. 7108. ——— Der Bettler vom Kapitol. Von Franz W. Ziegler. „Abſcheulich und kaum zu ertragen hier in Rom,“ ſagte zu mir ein deutſcher Kaufmann, mit dem ich mich durch die Bevölkerung arbeitete, die, einer feierlichen Auffahrt des Papſtes wegen, die Straßen füllte.„Und dieſe Menge von Bettlern,“ juhr mein Begleiter fort, „ich verſtehe es nicht, daß Sie aus Ihrem früheren Amte her nicht eine Wut auf dies Geſindel haben und nicht eine ſtete Luſt empfinden, es in eine Zwangsar⸗ beitsanſtalt zu ſtecken.“ Ich ſchwamm, während mein wackerer Landsmann von mir getrennt wurde, gelaſſen in den Wogen der bunteſten Menge weiter, bis ich jenſeits der Tiber eine Höhe erreichte, von der ich die ewige Stadt zu meinen Füßen überſehen und mich ungeſtört den Gedanken überlaſſen konnte, die ein Rückblick auf Jahrtauſende an dieſer Stätte in ungeheurer Fülle hervorruft. Wer nicht Rom von Jugend auf im Herzen getragen, ſeine Rieſengeſchichte nicht auf ſich wirken laſſen, wer nicht mit ſeiner ganzen Bildung in dieſer Stadt wurzelt, von deren Hügeln ein gewählter Herrſcher zum zwei⸗ ten Male ſeinen Blick über mehr als zweihundert Mil⸗ lionen Menſchen gebietend ſchweifen läßt, der kann nicht anders empfinden, als mein guter Kaufmann. Was ſoll er dazu ſagen, wenn die geiſtlichen Richter gegen einen Vermieter, der zwei Jahre lang keine Miete bekommen, auf einjährige Nachſicht er⸗ kennen? Muß er nicht„Gewalt“ rufen, wenn einem Cafetier die Konzeſſion entzogen werden ſoll, weil er in ſeinem Lokal einen Zettel angeſchlagen, wonach er erklärt, in demſelben keine Bettler dulden zu wollen, und weil er damit gegen die chriſtliche Liebe geſün⸗ digt? Wie kann ein Regiment, das die chriſtliche Tu⸗ gend zum Ausgangspunkt nimmt, deren öffentliche Ver⸗ leugnung dulden! Für die Millionen Scudi, die noch heute zu allen möglichen Fonds nach Rom fließen, 42 1 eg 28 e Marta Lösche ee Seckenheim — Socßð;öosstrasse 31. LELIELLLLILLUEEEEEE n prtonstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr Fast ganzlich schmerzloses Zahnziehen Vorher. Fig. II seigt ein sonst Mbnehes Gesicht, bei welchem durch das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadnurah das ganze Gesicht an Schönholt vorlorea hal Nachher. Fg. 1 zeigt dasselbe Gesfeht, welebes durch das Einsetzen von künstlichen Zähnen die der 1 und da- durch die Sehönbeſt zurückerhaſten hat. Spezꝛialität: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nicht passender Ge- bisse innerhalb eines Tages. 8 U—— ̃— ‚X— 2 S— 1 ö 1 Fonds, an denen ſogar die hinzurichtenden Delinquen⸗ ten Teil nehmen, welche ihre letzten Stunden in einer Stiftung und unter einer Brüderſchaft zubringen, die ſie als Familie auf dem letzten Gange begleitet, für dieſe Millionen, welche weſentlich ein Tribut ſind, den die Gemütswelt ſteuert, laſſen ſich nicht polizeiliche An⸗ ſtalten in unſerem Sinne gründen. Mit deren Errich⸗ tung würden auch jene Fonds verſiechen. Dies rei⸗ zende Stück Unordnung trägt ſeine Rechtfertigung in ſich ſelbſt, und dies Rom iſt der einzige Fleck Erde, auf dem ſich Ruhe finden läßt vor den Nötigungen der Gegenwart, der einzige Ort, an dem ſich alle Müh⸗ ſeligen und Beladenen zuſammenfinden und, Rang, Ehrgeiz, Kampf und Streit hinter ſich laſſend, im un⸗ mittelbaren Anſchauen der Vergänglichkeit aller Herr⸗ lichkeiten dieſer Welt die Gebrechlichkeit unſeres Da⸗ ſeins fühlend, ſich als Menſch zu Menſchen finden können. „Das iſt ein frecher Geſelle,“ würde man in feder nordiſchen Reſidenz ausrufen, wenn ein Bettler ſich in einem Cafe pfennigweiſe einige Groſchen zuſammen⸗ bettelte und dann, mit beſcheidener Würde eine Taſſe fordernd, unmittelbar neben dem Mildtätigen ſeinen Trank ſchlürfte. In Rom geſchieht das alle Tage. In der alten Race ſeiner Bevölkerung ſind körperlich ſogar oe Ab⸗ ſtufungen mehr ausgeglichen; es gibt keinen weſentlichen Unterſchied außer dem zufälligen des Vermögens, der hier nicht drückend iſt, wo der Nachfolger Chriſti weilt, welcher den Reichen das Himmelreich ſo weit rückte, ja faſt unmöglich machte. Man lernt hier Nückert“s Worte verſtehen: „Ich bettelte bei dem, der bettelt heut, 0 Und unſer Beider mag ſich Gott erbarmen.“ Dieſe Andeutungen werden genügen, ſind aber, wie ich glaube, notwendig, um dem Leſer etwas von der Stimmung zu geben, die an einer einfachen Geſchichte Intereſſe und ſogar Glauben an ſie finden läßt, ſo un⸗ bedeutend auch in ihrer heutigen Stellung die Perſon — 5 Wiederbegiun des Aaterrichts betr. Der ſtundenplanmäßige Unterricht beginnt wieder am Donnerstag, den 7. märz vormillaga 8 Uhr Seckenheim, den 4. März 1918. Die Ortsſchulbehörde: Volz, Vorſitzender. Lorentz, Rö cktor. .—— De e e okenheim. Dienstag, den 5. Mürz D Frauesbaar-Ablleferusg bei Frau Keppler, Hauptſtraße. U U Hit Ae 0 wanne n Geht sparsam mit dan eingslegten Kartoffel- vorräten um. Wer seins Vorräte zu früh aufzehrt, hat keine Nachlieferung oder Er- gatz zu erwarten. ge tet et iſt, an der ſich das Stück Leben abwickelte, und ſo dunke und rätſelhaft ſelbſt dieſe Geſchichte für uns Nord⸗ länder bleiben muß, die immer Geſetz und Recht, Polize und Staatsanwaltſchaft bei der Hand haben und dich darum von der Kritik und der Anzweiflung ſolcher Er- lebniſſe nicht losſagen können, wenn auch jedes Jahn ein Kaspar Haufer erſchiene und, aller geordneten Sicher heit zum Hohne, unter ihren Augen ermordet würde. Wer im Laufe des Jahres 1861 ein Cafe, das ich nicht näher bezeichnen will, in der Via Kondotti is Rom beſuchte, dem muß unter der Menge von Bettlern ſo wenig er auch geneigt ſein mag, dem einzelnen be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken, doch ein Bettler aufgefallen ſein, der ſich von allen übrigen ſehr weſent⸗ lich unterſchied. Es trat in das Lokal ein Mann von bedeutender Geſtalt, ziemlich ſechs Fuß hoch, im gewöhnlichen Zivil anzuge, einem braunen nicht unmodernen Ueberrock, der fadenſcheinig, aber rein gebürſtet, einen ſchlanken Körper umſchloß, deſſen Ebenmaß der Glieder eine graziös⸗na⸗ türlich vornehme Bewegung geſtattete. Auf dieſem Kör⸗ per ſaß mit dem glücklichſten Anſatz des Nackens ein edler Kopf, der unter hoher Stirn und dichtem, kurz gehaltenem und etwas grauem Haar ein feingeſchnittenes Geſicht zeigte, das mit der Adlernaſe dem Mann etwas Gebietendes verlieh, das aber jeden Augenblick durch die 5 großen ſanften blauen Augen, welche mächtig ſchwarde Augenbrauen überſchatteten, den Ausdruck reizender Be⸗ ſcheidenheit annahm. Zu meinem Erſtaunen war der Mann ein Bettler, der ſeine Runde abwärts von mir machte, ſo daß ich, bevor er zu mir gelangte, Zeit behielt, ihn zu be⸗ obachten. 9 Wenn er abgewieſen wurde, ging er mit einem unnachahmlichen Schulterzucken weiter, in dem beinahe das Mitleiden ſich ausdrückte, mit dem der Franzoſe von einem Knauſer und gemeinen Menſchen ſagt:„pauvre homme!“(Fortſetzung folgt.) e een 8 Buchhaltung. Ministeriai- und Hof-Kreisen sich belaufende Frequens das beredteste Teugnis von der aller Orten* 2 anerkannten Treffhichkeit unseres 8 erfolggekrönten Unterrichts. Anmetdungen werden iget in unserem O 5, S. erbeten. 5 Sabrüler Gander, C J, 8 Mandel Prospekte gratis und frank. Berren- und Damenkurse getrennt. Immer noch gediegene Auswahl in Coſtüm⸗Kleider⸗ und Bluſenſtoffe, Waſchſtoffe Seidenſtoffe Schleierſtoffe. WIESER- ULLI Luisenstr 40. Seckenbheim Luisenstr. 40.