— r. ˙²—ↄw——.. ¹-˙ tDx; 8 Erſchetnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei, freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Klan ien ſüdlichen Kautaſus und von Perſien abgedräng als W land 5 Oſt en d und pedition in kboorſchiebt. hinter der der gefürchtete deutſche Einfluſ ht Die beiden letzteren fürchtet England weit meh anatolien zu unterbinden und zu dem Zwecke wer, Waffen verſehen. Ob zahuch die japaniſche Ex⸗ Sibirien damit zuſammenhängt, iſ noch nicht feſtzuſtellen. Der nopel geſchrieben: lei ſich 5 de Völkerbrücke, die ruſſiſchen Einfluß und Mach 18 an bindun 0 biet, dgsglied ſetzungsprozeß „Frankf. Ztg.“ wird nun aus Konſtanti ar wenig hört die breite Oeffentlichkeit von dem Zer cht d im Kau kaſus. Dort hat Rußland viel 1 en härteſten Schlag erlitten; der Kaukaſus ha on Rußland losgelöſt und ſelbſtändig erklärt. Di, Perſien und den öſtlichen Randgebieten Anatolien; den Perſiſchen Golf trug, die ein wichtiges Ver lied mit anderen Ländern darſtellte, ein Ge as in ſich überaus reiche Naturſchätze birgt, wirt den ruſſiſchen Heeren verſchloſſen. Schon im Novemben bhrigen gebietsregierung“ gebildet. Jahres hatte ſich in Tiflis eine„allgemein, Die wiederholten Verſuch lie edins, mit dieſer Regierung in Fühlung zu treten trat 50 0 ehen Front in voller Auflöſung. perſiſch ehen ohne Erfolg. Um dieſe Zeit war bereits di, Die ab n ruſſiſchen Truppen verheerten das Land. Di en Stämme der Schahſewenen, der Alaren uni a;. 5 5 rmadalinen im Transkaukaſus waren die erſten, di, 0. 50 88 zum Aufruhr gaben. Die Unterbrechunf Ihr. mlinie von Baku nach Tiflis war ihre Tat erkgutenteſrrochener Je war, den Rückzug der zu en Ruſſen durch das islamitiſche Gebiet zi was auch erreicht wurde. Den Grundſtoc ſabſtandig elttaukaſiſchen Armee, die ſich Ende 1917 Fandige, in Baku. ärte, bildeten vier der ſogenannten„wil angehörende Regimenter. Ihre Zahl iſ acht geſtiegen. Der mohammedaniſche Ober ende, ein bisheriger ruſſiſcher General, hat Neben dieſer Armee ſind ſelb ſchem Geſde te niſche, mit engliſchem und amerikani te Beſonders nag Erzerum und un Karken e 0 f tr 85 et aber, mo f ene gin uchen 0 zu verhinderf ntmicklung des geplanten Föderatipſtaates unten aus häbinzsen größter Bed Kriegsmaterial ausgerüſtete Truppen Die Höhe ſchwankt zwiſchen 30000 5 Nann. Dazu tritt ferner ein Heer aus „das im weſentlichen aus Kavallerie be⸗ nterſchied von den Armeniern lehnen dil ab, mit dier Entente in Verbindung zu 1a, ein iſödemedaner und Georgier ſind ſid Armen deratives Transkaukaſien zu begründen arbeiten dieſen Beſtrebungen entgegen en jetzigen Mißerfolgen bei Trapezunt armenfſcheindian, wo die türkiſchen Trupven dis ſſen ſie, daß zen Banden unaufhaltſam zrürdrängen A eitigem Bir beſtenfalls auf ein kleines Gebiet be chränkt werden. rluſt ihres Einfluſſes im Kaukaſus be 5 Der mächtige armeniſche Kapitalismus ſich im geſamten Gebiete zu behaupten ie armeniſche iſt heute auch die geſamtt 8 ilbevöſkerung im Haukaſus mit Waf⸗ Die Armenfer unterſtützen Rußland und euſo wie d ehen. die E 1. Sie werden jedoch nach zuverläſſigen Be⸗ dem Laukaſus kanm Erfolg haben. 1 85 1 eutung wird naturgemäß das Ver⸗ 6 bändigen Haukaſusgebfetes zu ſeinem un⸗ bar d, Nora der Türkei. ſein. In der Horn er. daß d der kürkiſche Miniſter des Aeußſern mitaeteilt er 1 5 Unterhndſe dearfündete Kaukafusſtaat die Türkei erſuche, er ler nach Tiflis zu entſenden. Die Mofamme⸗ dais ung Haukaſes erſtrehen ein politiſch freundſchaft⸗ enges Wirtſchaftsverbältnis zu dem türkiſchen 18. Jübruang Amisdlatt ger Bürgermeister ämter Secenneim, Inesheim, Nearhansen und EAdin gen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Nirefſharreiche. Die Türkei ſoll der Garant der Unab⸗ hängiokeit Kaukaſſens merden. Im guſammenhang da⸗ mit will der zu den Füßen des Kasbek entſtandene neue Staat die entſchiedene Anlehnung an die Zentral⸗ mächte. f Die Türkei erſtreht die Nioderßerſtelſung der aſten Grenze vor dem ſechſten Ruſſenkriege von 1878, bei dem ſie einen Teil Armenfens mit Ardaßan, Kars, Batum und Bajeſind an Rußland abtreten mußte. ————ůů— ä Vͤ— Das Telegramm Bethmann⸗Hollwegs Wie mitgeteilt, hat der frühere Reichskanzler Beth nann Hollweg am 31. Juli 1914 den deutſcher Botſchafter in Paris, Herrn von Schön, telegraphiſch mgewieſen, bei der franzöſiſchen Regierung anzufragen vie ſie ſich in einem deutſch⸗ruſſiſchen Kriege ver⸗ falle; Deutſchland beabſichtige im Falle der Neutra; lität Frankreichs als Sicherheitspfand die franzöſi chen Feſtungen Toul und Verdun zu beſetzen, die nag dem Kriege zurückgegeben würden. Der franzöſiſche Miniſter Pichon brachte das Tele zramm als„Enthüllung“ in einer Rede in der Poriſei „Sorbonne“ vor; es ſei„gefunden“ d. h. geſtohler worden, und erſt letzter Tage ſei es gelungen, die Ge heimſchrift zu entziffern. An der Echtheit des Tele gramms beſteht kein Zweifel, das wird jetzt auch vor amtlicher deutſcher Seite zugegeben. Im Hauptausſchuß des Reichstags wurde von der Abgeordneten das peinliche Erſtaunen über den Schrit Bethmann Hollwegs, der bisher auch in Deutſchlank nicht bekannt war, zum Ausdruck gebracht. Es wurd betont, daß ein Zweifel über die Stellung Frankreich in einem deutſch⸗ruſſiſchen Kriege doch überhaupt nich beſtehen konnte, während die in Ausſicht geſtellte Be ſetzung zweier franzöſiſcher Feſtungen ohne alles wei tere, ſelbſt wenn Frankreich ſonſt neutral geblieben wäre ſeine Kriegserklärung an Deutſchland hätte zur Folg haben müſſen. Das Telegramm habe inſofern auf die Ent ſcheidung keinen Einfluß gehabt, als Herr von Schör ſchon bei ſeiner Anfrage über den erſten Punkt die be⸗ ſtimmte Antwort erhalten habe:„Frankreich wird tun was ihm ſeine Intereſſen und ſeine Bündnispflicht ge⸗ bieten“. Es ſei aber peinlich, daß die franzöſiſche Re gierung das Telegramm jetzt zur Hetze gegen Deutſchlanz ausbeuten könn, indem ſie behaupte, das Telegramm ſei ein Attentat gegen die Ehre und die Sicherheit Frank reichs geweſen und die böſen Abſichten Deutſchlands hät, ten Frankreich zum Kriege gezwungen. In Frankreich ziehen die Almereyda⸗, Tourmel⸗ Bolo⸗ und andere Geſchichten zur Belebung der Kriegs⸗ ſtimmung nicht mehr recht, es iſt daher nicht verwun derlich, wenn Pichon die geſandene Gelegenheit benützt, a das— allerdings ſchwer verſcändliche Telegramm Beth mann Hollwegs zur Aufſtachelung der Franzoſen geger Deutſchland nach allen Regeln franzöſiſcher Diplomaten; kunſt auszuſchlachten. Aber es iſt doch daran feſtzuhalten daß das Telegramm, auch wenn es nach ſeinem zweiter Teil ſchon am 31. Juli 1914 bekannt geworden wäre an der franzöſiſchen Entſcheidung rein gar nichts ge⸗ ändert hätte. Frankreich wäre in den Krieg gezogen auch wenn wir umgekehrt den Franzoſen Metz und Straß burg als Fauſtpfänder überlaſſen hätten. Hilfe für Finnland. Die Hilferufe Finnlands an Schweden ſind vergeblick geblieben. Schweden glaubte es mit ſeiner Stellung alk! neutraler Staat nicht vereinbaren zu können, dem vor den ruſſiſchen Bolſchewiki und der Roten Garde im eigenen Lande ſtark bedrohten jungen Staatsweſen Hilfe zr bringen, nicht einmal die Zufuhr von Waffen hat Schweden zugeſtanden, ſondern ſich auf die Zurückführung von ſchwe⸗ diſchen Staatsangehörigen aus Finnland nach Schweden beſchränkt. Die Haltung Schwedens iſt nicht recht er⸗ klärlich, da die„Neutralität“ es nicht gehindert hat, wennſchon unter dem Druck ermerikas, dem Verband un⸗ ſerer Feinde neueſtens 100 000 Tonnen Schiffsraum zur Verfügung zu ſtellen. Darauf hat nun die finniſche Re⸗ gierung in ihrer Not ſich an Deutſchland gewandt und Ende vorigen Monats lief ein Geſchwader deutſcher Kriegs⸗ ſchiffe mit großen Truppentransportdampfern aus dem Danziger Hafen aus, das die Alandsinſeln beſetzen ſollte. Die deutſche Regierung teilte der ſchwediſchen Re⸗ gierung mit, daß ſie auf die Bitten Finnlands Truppen dorthin entſenden werde, um die dortigen Unruhen zu unterdrücken. Zur Sicherung des Unternehmens müßten auch die Alandsinſeln— mit dem Einverſtändnis der finniſchen Regierung— beſetz! werden, um dort eine Etappe einzurichten. Deutſchland hobe nicht die Abſicht, ſich dort dauernd feſtzuſetzen; die Alandsfrage ſolle viel⸗ mehr mit Rückſicht auf die ſchwediſchen Intereſſen ſpä⸗ terer Regelung vorbehalten bleiben. Schweden erhob dar⸗ zuf Vorſtellungen und machte darauf aufmerkſam, daß ſelbſt eine begrenzte Benützung der Alandsinſeln durch nie deutſche Krieasmacht für die menſchenfreundlichen Ab⸗ In ſerttons preis; es etaſpa ige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Bfg · Lis Zele. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Nernſprechasſchlaß Nr. 18. fichten Schwedens in Abſicht auf Finniano Schwierig keiten mit ſich bringen könnte; der Befehlshaber den ſchwediſchen Bewachungstruppen auf den Alandsinſeln wurde von der geplanten Landung der deutſchen Truppen benachrichtigt. Im Hauptausſchuß des Reichstags machte Unterſtaatsſekretär v. d. Bus ſche⸗Hattenhauſen die Mitteilung, daß die ſchwediſche Regierung ſich jetzt mit unſerer Beſetzung der Inſeln abgefunden habe. Das Eingreifen in Finnland iſt für Deutſchland zu einer Notwendigkeit geworden, denn ſchon zeigen die Ruſſen nicht übel Luſt, ſich um die Beſtimmungen des Friedensvertrags herumzudrücken. Der Vorſitzende der ruſſiſchen Abordnung in Breſt⸗Litowsk er⸗ lärte, er habe, da die Deutſchen keine Friſtverlängerung zewährten, den Vertrag unterzeichnen müſſen, ohne die Einzelheiten des Vertrags zu kennen. Das iſt natürlich ine Lüge, der die„Nordd. Allg. Ztg.“ entſchieden ent⸗ jegentritt. Die rechtlichen Vertragsbeſtimmungen ſind vochenlang erörtert worden und die politiſchen Feſtſet⸗ ungen ſind zwiſchen dem deutſchen Vertreter Roſen⸗ berg und der ruſſiſchen Abordnung in Breſt⸗Litowsk ingehend zur Erörterung gekommen; beſondere Aus⸗ chüſſe einzuſetzen, hatten aber die Ruſſen ſelber abgelehnt. Hat man aber einerſeits Ueberraſchungen, di von Petersburg her kommen könnten, vorzubeugen, war andererſeits die Möglichkeit vorhanden, Engländer ſich auf den Alandsinſeln feſtſetzten, inder ſie einen längſt beſtehenden Plan damit zur Ausführun brachten. Engliſche Kriegsſchiffe liegen noch in ruſſiſche Oſtſeehäfen. Das mußte natürlich unter allen Umſtände verhindert werden. In Schweden wird man unſer Kriegsnotwendigkeiten, zu denen die Sicherung Finnland gehört, hoffentlich verſtehen und würdigen. Kurzer Wochenbericht der Preisberichtsſtelle de Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 26. Februar bis 4. März 1918. Schon wiederholt haben wir darauf Nene wi dringend notwendig es iſt, daß auch in Deutſchland di Höchſtpreiſe für die landwirtſchafklichen Erzeugniſſe früher al bisher bekannt gegeben werden, damit die Landwirtſchaft ihr Betriebsmaßnahmen danach treffen kann. Da die Grundlag der Volksernährung für das nächſte Erntejahr 1918/19 bereit mit der Ausſaat des Wintergetreides im vorigen Herbſt geleg worden iſt, hätten vie Höchſtpreiſe für Getreide für da kommende Erntejahr ſpäteſtens im vorigen Herbſt mitgeteil werden müſſen. Auch heute wiſſen die 8 2 Landwirt immer noch nicht, auf welche Preiſe ſie im näch ſten Eent⸗jah- nit B.eſtmm heit rechnen dürfen. Dem gegenüber hat die Regierung in Ungarn am 23. Februar di neuen Höchſtpreiſe der aus der Ernte 1918 ſtammenden land wirtſchaftlichen Produtzte bekanntgegeben. Danach gelten dos ganze Landesgebiet folgende Höchſtpreiſe: Für 1000 Kg Nettogen icht in Reichsmark eee nach dem Friedens kurs). Die in Klammern beigefügten Preiſe ſind die jetzigen Höchſtpreiſe in Deutſchland: Weizen 510(290), Roggen, Halm frucht, Gerſte, Hafer, Hirſe gewöhnl.„ uſw.) un! gemiſchter Mais 442(Roggen, Gerſte und Hafer 270), 4 350(800), Erbſen 1020(700), Linſen 1275(850), Pferdebohnen 765(E00), Futtererbſen 765(600). Futterwichen 1190, Kohl keys 1020, Rübſen 935(680), Wildreps 467,50, Nüllſamer 850. Mohn 2975(10005, Kartoffeln 153(100), Futterrüben 61 (30), Steckrüben 195,50(35), Zuckerrüben 119, Spezialmais Cinquantin Florentiner, Putyi und weißer Rundmais 510 Buchweizen 1275(600 ungeſchält. 800 geſchält), Hanf⸗, Flachs⸗ Kürbis⸗ und Sonnenblumenſamen 1275(Hanfſamen 470, Lein. ſamen 590. Sonnenblum inkernen 530). Der obige Kartoffelpreis bezieht ſich nicht auf vor dem 1. Auguſt l. Is. in Verkehr geſetzte FJrühkartoffeln Sämtiihe Preiſe gelten ab Verladeſtation gegen Kaſſezahlung au ſch i ßlich Sack, d ſſen Preis beſonders angerechnet werder kann. Für Kartoffeln ſind nach dem 1. November l. Is. über den Höchſtpreis folgende Zuſchläge zu bezahlen: bei bieferung bis Ende Dezember 42,5 Pfg. bis Ende Januan 35 Pfg. bis Ende Februar 1,70 Mi., bis Ende März 2,55 Mt. bis Ende April 3,40 Mk., bis Ende Mai 4,25 Mk., bis End Juni 5,10 Mk. pro 100 Kg. Für froſtfreie Packung können für 10000 Kg. 68 Mk. berechnet werden.— Selbſt wenn man berückſichtigt, daß die Geldentwertung in Ungarn ein ſtärkere iſt, als bei uns, ſind obige Preiſe doch bedeutend zöher als in Deutſchland. So würde der Höchſtpreis 15 Weizen in Ungarn mit 600 Kronen nach dem 9 dem Wechſel⸗ 115 gleich 400 Mik. ſein, ſtatt 510 Mk. nach dem Friedens ⸗ urs. 22 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 5. März.(Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe A Rupprecht un Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Lebhafte Erkundungstätigkeit an vielen Stellen der Front. Nördlich von Reims und auf dem öſtlichen Maas⸗ ufer war die franzöſiſche Artillerie vielfach rege. . Heeresgruppe Herzog Albrecht: Auf den öſtlichen Maashöhen tagsüber heftiger Feuer⸗ kampf. Starke franzöſiſche Abteilungen brachen am Abend zum Angriff gegen unſere Stellungen öſtlich von Mouilly bor. Sie wurden im Gegenſtoß zurückgeſchlagen. Auch an der lothringiſchen Front und in den mittleren Vogeſen herrſchte geſtern erhöhte Gefechtstätigkeit. 8 1 8 1 ju befreien und dem Friedensvertrag au 0 Norden Achtung und Geltung zu verſchaffen. Nächſten Lage ſchon kann man von ſchall von Mackenſen Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Rumänen haben unſere Bedingungen angenom⸗ men. Somit tritt der Waffenſtillſtand mit Rumänien don neuem in Kraft. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Luden dorff. 5 i Nach dem Baltenland und der Ukraine— Finnland und Rumänien. Ganz im Stillen hat unſere Oberſte Heeresleitung die Vorbereitungen getroffen, auch Finnland ch im hohen dem Einrücken deutſcher Trup⸗ den in Finnland hören. Es wird ſich zwar in Petersburg vieder ein Geſchrei über Vergewaltigung und Imperialis⸗ mus erheben, das wird an der Sache aber nichts ändern. Die Petersburger ſind nicht anders zu geordneten Rechts⸗ derhältniſſen zu bringen, als daß man ihnen den Ernſt zeigt. Die Beſprechung des Grafen Czernin mit dem Rönig Ferdinand von Rumänien iſt ergebnislos geblieben, darauf wurde von uns der ſeinerzeit von Generalfeldmar⸗ und dem rumäniſchen General Averescu abgeſchloſſene Waffenſtillſtand gekündigt. Die Rumänen ließen es aber vernünftigerweiſe nicht auf neue Kämpfe ankommen, bei denen ſie— nach der Beſetzung don Kiew und dem Vormarſch der Oeſterreicher— von drei Seiten gefaßt worden wären. Sie erklärten ſich zur Annahme der Friedensbedingungen bereit und auf Grund dieſer Bedingung wurde ein neuer Waffenſtillſtand für die ſofortigen Friedensverhandlungen vereinbart. Der rumä⸗ niſche Frieden kann alſo, da grundſätzliche Uebereinſtim⸗ mung bereits erzielt iſt, ſchon bald zuſtande kommen. Machen die Rumänen oder König Ferdinand— will ſagen: Königin Marie weiter Schwierigkeiten, ſo wird der Vierbund, wie den Bolſchewili gegenüber— kurzen Prozeß machen. In einigen Tagen wird auch ein be ſonderer Friedensſchluß mit Finnland unterzeichnet wer⸗ den.— Im Weſten wird die im Oſten eingetretene Entlaſtung bald fühlbar werden. Dieſe Tage ſind noch mit zahlreichen kleineren Gefechten ausgefüllt. Auch an der Salonikifront dürfte nach dem Ausſcheiden Rumänien aus der Entente eine Veränderung vor ſich gehen. Vor⸗ läufig hört man, daß die Serben heilsfroh wären, wenn ſie dem Beiſpiel Rumäniens folgen könnten und dürften. Ein glücklicher Vorſtoß von unſerer Seite in Mazedonier kann es ſo weit bringen. Die Griechen werden dann aber erſt recht keine Luſt mehr verſpüren, ihre ihnen ſo koſt⸗ bare Haut für andere Intereſſen zu Markte zu tragen.— In Paläſtina ſuchen die Engländer mit Macht geger Aleppo und Damaskus vorzudringen; nach der Einnahm von Jeruſalem haben ſie aber bis jetzt nur recht dürftig Fortſchritte gemacht. Im fernen Oſten bemüht ſich das engliſch⸗indiſche Heer, den Euphrat aufwärts zu gelangen und Hit zu beſetzen, das ein wichtiger Knotenpunkt ver⸗ ſchiedener Karawannenſtraßen iſt. Von Hit aus ſind es aber noch etwa 600 Kilometer Luftlinie bis Aleppo, wo die beiden engliſchen Heere zuſammentreffen wollen, un die Eroberung des Landwegs nach Indien zu vollenden und die Reiſe geht durch die ſyriſche Wüſte. Hingeger ſind die Türken durch den Abzug der Ruſſen und ihr ſieg reiches Vordringen gegen die rebelliſchen Armenier im- ſtande, die engliſchen Stellungen am Tigris bei Samarro und Tekrit im Rücken des gegen Hit operierenden Heeres zu bedrohen. Der Krieg zur See. Berlin, 4. März.(Amtlich) Im nördlichen Sperr ⸗ Hefte wurden 16 500 BRT. verſenkt. Unter den Schiffen efinden ſich zwei wertvolle, tiefbeladene Dampfer von 7000 und 5000 BRT. Die Hilf loſigkeit der nordamerikaniſchen ſtreet Journal“ vom 10. Januar: Die amerikaniſche öfen ſtehen ſtil. Der Produktionsausfall beläuft ſich auf Tauſende vo.“ Rotterdam, 5. März. Der„Maasbode“ meldet, daß der norwegische Segler Pappoſo(1067 BRT.) mi Getreide auf dem Wege von Bahia nach Philadelphia auf See verlaſſen wurde. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WB. Paris, 5. März. Der franzöſiſche Heeresbericht von geſtern nachmittag meldet u. a.: ebhafter Kampf während der Nacht in der Gegend von Beaumont, Bezonvaux und im Oberelſaß bei Bal⸗d.⸗Sapt und öſtlich Largitzen. In der Gegend von Bures entſpann ſich ein lebhafter Kampf, in deſſen Verlauf die Franzoſen die Deutſchen zurückſchlugen, die empfindliche Verluſte erlitten. Bei Veho erlitten die Deutſchen gleichfalls eine Schlappe. Der engliſche Bericht. War London. 5. März. Der amtliche Bericht von geſtern morgen meldet u. a.: Auſtraliſche Truppen drangen in feind⸗ liche Gräben bei Warneton ein und brachten 11 Gefangene und ein Maſchinengewehr ein, nachdem ſie wenigſtens 50 Feinde ni dergemacht und mehrere Anterſtände zerſtört hatten. Unſere Tiuf pen drangen an verſchiedenen Stellen in die deutſchen Linien ein und erreichten in jedem Falle ihr Ziel, aber ohne Gefangene zu machen, weil die feindlichen Beſatzungen ſich zurückge ogen hatten.— 9 entn ickelte die ſeindliche Artillerie ſehr beträchtliche Tätigkeit im Abſchnitt von Lens. Die Ereigniſſe im Oſten. Generalfeldmarſchall von Eichhorn über die baltiſche Frage. a Freiburg, 5. März. Auf das Glückwunſchtele⸗ tamm des Prorektors der hieſigen Univerſität anläßlich der Wiedereroberung der Stadt Torpat erwiderte General⸗ feldmarſchall v. Eichhorn mit folgendem Telegramm: In ganz Deutſchland muß ſich der unwiderſtehliche Ruf erheben, daß im Baltenland deutſche Kultur und Welt⸗ g Tonnen. Die Ausbeute im Dezember war die geringſte ſeit Auguſt 1914. Der Ausfall gegenüber 5 dem letzten Monat beträgt 50 Prozent. N vor Tagesanbruch heute morgen, Stahlinduſtrie gegenüber dem Mangel an Schiffs⸗ 4 raum offenbart folgende Meldung des Neuyorker„Wall- Eiſen- und Stahlindustrie iſt durch Verkehrsſchwierigkeiten in die ſchlimmſte Lage geraten. Viele Werke und 23 Hoch. Richtung um und kreuzt Arkſchauung ſekr atle Zett wiederhergeſtelnt werden. Tum wird Dorpat erneut eine Leuchte deutſcher Wiſſenſchaf und Geiſtesarbeit werden. Finnland und der Vatikan. Rom, 4. März. Der„Corriere della Sera“ meldet der Papſt habe am Samstag eine finniſche Abordnung in Audienz empfangen und eine Adreſſe entgegengenom men, worin das Erſuchen um die Aufnahme direkter Be⸗ ziehungen zum Heiligen Stuhl geſtellt wird.(Die Nach richt klingt nicht wahrſcheinlich. Nach der Zählung von 1900 lebten in Finnland, dem Land der tauſend Seen, mit rund 373 000 Geviertkilometer, 2 712 562 Einwohner, darunter 2662 171 Evangeliſche und 755 Römiſch⸗Katho⸗ liſche, der Reſt Griechiſch⸗Orthodoxe und Juden. D. Schr. Zum japaniſchen Einmarſch in Sibirien. g London, 5. März.„Daily News“ meldet aus Washington: Japan hat natürlich viel mehr vor, als den Schutz der Vorräte in Wladiwoſtok. Es will ſei⸗ nen Bedarf an Nohſtoff weiß das in Waß n und betrachtet die Lage mit Ruhe. Die Verantwortlichkeit für die vorgeſchlagene Ein⸗ miſchung würde hier aber nicht willkommen ſein und wird nich“ angenommen werden. Nach Wilſons Erklä⸗ rung wäre Amerika in großem Maße an der Grün⸗ dung von freien Republiken im Oſten Europas, die Japan natürlich vor einem deutſchen Angriff ſchützen würde⸗ intereſſiert. Leshalb bedürfe man hier des völligen Zu⸗ ſammenbruchs der Bolſchewikimacht. Ein ſtarkes Ruß⸗ land ohne wirtſchaftliche Schranken würde den imperiali⸗ ſtiſchen Wettbewerb erheblich zügeln. zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan werden künftig in hohem Maße von der Frage abhängen, ob der Völkerbund auf der Grundlage der Abrüſtung und mit [Japan als Teilnehmer zuſtande kommt. Japan ſteht jetzt vor der Wahl, die preußiſche Lehre mit ihren kataſtrophalen Folgen oder eine weite Auf⸗ faſſung von internationalem Recht anzunehmen. Die amerikaniſche Regierung hat dieſe Frage Japan deutlich auseinandergeſetzt. Die im Friedensvertrag mit Rußland feſtgelegte - Sinie. Die im Artikel 3 des Friedensvertrages mit Rußland vorgeſehene Linie, welche die ruſſiſche Staatsoberhoheit im Weſten begrenzt, läuft zwiſchen den Inſeln Dag und Worms, ſowie zwiſchen Moon und dem Feſtlande hindurch und erreicht in flachem Bogen durch den Rigai⸗ ſchen Meerbuſen gezogen, etwas nordöſtlich der Mündung der Livländiſchen Aa das Feſtland, geht in der Verlänge⸗ rung des Bogens um Riga herum und überſchreitet öſtlich von Oger Galle die Düna. Sie folgt jetzt dem Laufe der Düna bis öſtlich Dünaburg bis zu der Stelle, wo dit bisherige kurländiſche Grenze aufhörte und geht von hier in ziemlich gerader Linie bis zur Südſpitze des Drys⸗ wjaty⸗Sees, wobei der Ort Dryswjaty ſelbſt öſtlich dieſer Linie bleibt. Von hier biegt die Linie in ſüdſüdweſtlicher — 4 g die Bahnlinie Szwentzany Lyn⸗ tupy etwa in der Mitte. Die Orte Widſy und Tworetach bleiben öſtlich der Linie liegen. An den Orten Michaliſchki und Gerwjany vorbei, die beide weſtlich der Linie ver⸗ bleiben, erreicht die Linie in mehrfachen Windungen die Bahnlinie Wilna Szmorgon, die ſie etwas weſtlich des Ortes Szlobodka überſchreitet und hält jetzt wiederum ſüdweſtliche Richtung inne, wobei ſie dem Laufe der Opita und der Sawja bis zur Einmündung in den Njemen folgt. Oſchmjana und Dſjewfeniſchki bleiben öſtlich der Linie, Klewiza und Gjernon weſtlich derſelben. Die Linie folgt fen in der Mandſchurei decken. Man Die Beziehungen Flotte beſchloſſen, die unabhängig vom deutſch⸗ruſſiſche 45 Kriegsluſt in Frankreich zu erlahmen beginnt, rechng (Thomasmehl) gewonnen haben. Der Verlust jenes bietes würde daher für die deutſche Landwirtſchaig 1 jetzt flußabwärts dem Njiemen bis oberhalb Moſſty und biegt hier direkt nach Süden ab in den Flußlauf der Sjelwjanka, dem ſie folgt bis zum Orte Ruſhany, wel⸗ cher öſtlich der Linie verbleibt. Von hier aus geht ſie in ſüdweſtlicher Richtung bis zur ukrainiſchen Grenze, wo Prufhann erreicht mird Die Orte Samolienina und Da⸗ 1 den beiden(allerdings erſt noch zu erobernden)„ Erdöl! iſt ſchon erheblich meniger bekannt a . gutſchin bleipen ost un der Linie liegen. Eine ganz e Feſtlegung dieſer Linie wird durch eine deutſch⸗ruſſ Kommiſſion erfolgen. Neues vom Tage. Des Kaiſers Dank an Hindenburg ⸗Ludendorſſ. Berlin, 5. März. Amtlich. Der Kaiſer ſandte fol gendes Telegramm an den Generalfeldmarſchall v. Hin, denburg: Nachdem geſtern nachmittag der Friede mil Rußland unterzeichnet und hiermit der faſt 4jährige Krieg an der Oſtfront zu einem glorreichen Abſchluß gelangt iſt, iſt es mir ein tiefempfundenes Herzensbedürfnis, Ihnen, mein lieber Feldmarſchall, und Ihrem treuen Gehilfen, dem General Ludendorff, meinen und des dent ſchen Volkes heißen Dank erneut auszuſprechen, Sie haben durch die Schlacht von Tannenbera. dur die Winterſchlacht in Maſuren und durch die Kämpfe ben Lodz den Grund für alle weiteren Erfolge gelegt und di Möglichkeit geſchaffen, mittels des Durchbruchs von Gor⸗ lize⸗Tarnow die ruſſiſche Armee zum weiteren Rückzu zu zwingen und allen ferneren Anſtürmen feindlicher Hes desmaſſen ſiegreich ſtandzuhalten. Und nun iſt der koßt bare Siegespreis jahrelangen Ringens in unſerer Hand Unſere baltiſchen Brüder und Volksgenoſſen ſind von ruſſiſchen Joch befreit und dürfen ſich wieder als Deu fühlen. Gott war mit uns und wird weiter helfen. Zum Friedensſchluß. Wien, 5. März. In Beſprechung des Frieden? bertrags mit Rußland bezeichnen es die Blätter als Taß ſache von größter Wichtigkeit, daß die Monarchie künftig hin keine gemeinſame Grenzen mehr mit Rußland haben verde. Nicht mehr an Rußland zu grenzen, nicht meh. die unaufhörliche Sorge wegen des in der äußeren unt inneren Politik bohrenden und zum Haß gegen die Monar chie reizenden Panslavihmus zu haben, ſei der Traum der auf den Schlachtfeldern zur Wirklichkeit wurde. Von der Weſtfront. Baſel, 5. März. Nach der Sch. Dep. Inf. ſchreil die Mailänder„Italia“, durch die Verſchiebung de Schwergewichts des Kriegs von Oſten nach Weſten ſel der Londoner Vertrag betr. die Unzuläſſigkeit von Son derfrieden hinfällig geworden. Es handle ſich darum, 0 verhüten, daß die italieniſche Front durchbrochen, dit Vogeſen überwunden und Calais beſetzt werde.— Italie niſche Truppen ſollen nach der Weſtfront gebracht worden ſein. Das hinter der Front zuſammengeſtellte Stoßhee, des Generals Foch von etwa 400 000 Mann ſetzt ſich nach der„Zürich. Morgenztg.“ zum größeren Teil auf Franzoſen zuſammen; die Engländer haben dafür einen weiteren Frontabſchnitt übernommen. Der Bulgaren Dank an Erzberger. i Berlin, 5. März. Nach der„Germania“ hat der Reichstagsabgeord nete Erzberger ein Danktelegramm des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Rados lawo w er halten, daß er im Reichstag ſo warm für die von den Verbündeten eingegangenen Verpflichtungen Bulgarien i(Annexion von Mazedonien und der Tobrud cha) eingetreten ſei. Sofia, 5. März.(Bulg. Tel.⸗Ag.)„Echo de Bus garie“ veröffentlicht den Fer b des ſerbiſch⸗griechiſchen Geheimvertrags von 1913, der die Beraubung Bulgarien zu einer Zeit beſtätigt, da dieſes mit ſeinem Heer die Sache des Balkanbunds verteidigte. Die Veröffentlichung Vertrags erregt großes Aufſehen. Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Bericht. We. Nom. 5. März. Amtlicher Bericht von geſtern An der A e mäßige Artiller gate die achat war von der Aftach bis zur Brenta und von den Oſtabhängel des Monte Srappa bis zur Piave. Virren in Rußland. 81 2 b** Stockholm, 5. März. Trotz des Friedensvertraſß dauern die Kämpfe in Finnland fort. 5 Stockholm, 5. März. Hier eingegangenen Nachrich⸗ len zuſolge kamen in Helſingfors am 27. Februar vie Kreuzer bon Reval an. Zum Schutze des Arbeiterrat in Helſingfors hat die Marine die Gründung einer Roe, Frieden weiterkämpfen will.(Warum ſind ſie dann von Reval durchgegangen?) J Elſaß⸗ Lothringens Bodenſchätz Von Prof. Dr. W. Roth⸗ Greifswald. In franzöſiſchen Zeitungen lieſt man jetzt auffällt viel von den Bodenſchätzen Elſaß⸗Lothringens. Da man dem Volke vor, welche Schätze man Frankreich vinzen“ zuführen würde. Wenn ſich der Frieden bezah, machen ſolle, gehöre dazu unbedingt die Eroberung 99 Elſaß-Lothringen und die Angliederung des an Koh reichen Saarbeckens an Frankreich. In den und bei dem nahen Saarbrücken ſeien Milliarden 75 dem Boden zu holen, die Frankreichs ſchwer zerrütten Finanzen wieder aufhelfen könnten. In Frankreich wen man in den weiteſten Kreiſen beſſer als bei uns, we in Elſaß⸗Lothringen für Schätze ſtecken! 1 Von dem lothringiſchen Eiſenerz, der„minelte, aus der Gegend nördlich und nordnordweſtlich von Mi haben wohl alle Deutſchen ſchon gehört, wenn auch m. 14 jeder weiß, daß wir dort drei Viertel unſeres Eiſenerh und zugleich faſt allen einheimiſchen Phosphord ün g 0 2 Induſtrie die unbedingte Abhängigkeit vom Ausla alſo die allerſchwerſten wirtſchaftlichen Nachteile, die e ſicherte Ausbeutung des ſowohl an Eiſen wie an phor reicheren franzöſiſch⸗lothringiſchen Beckens Briey-Longwy aber die allergrößten Vorteil deuten. Die lothringiſche Kohle, das unterelſ 288 Wilhelm L . Reichslande 0 EEE ͥꝗ ũ r ˙». ²˙ c 12 2 erponierten Gruben ö N eine Krie Atte 5 decke“, von dem„Schatz im Elſaß“ aber, dem Kal! Mülhauſen, auf das die Franzoſen die größten Hoff⸗ aungen ſetzen, wiſſen in Deutſchland auffallend wenige Leute etwas, und doch ſind gerade dieſe Kalilager wirt⸗ ſchaftlich und weltpolitiſch höchſt wichtig und intereſſant. Bekanntlich entziehen alle Pflanzen dem Boden Kali, die einen mehr, die anderen weniger. Zufällig ſind Amerikas Hauptkulturpflanzen, Baumwolle, Tabak und Zuckerrübe, beſonders ſtarke Kaliverbraucher. Will man ohne Einſchaltung von Brachejahren, in denen der Boden zusruhen und neue Nahrung für die Pflanzen bereitſteller kann, die Ernten auf der Höhe halten oder gar ſteigern, ſo muß man dem Boden außer Phosphordünger(Thomas⸗ Ne Apero path und. 3 925 für den Zentner ein Preis von 100 Mk. bezahlt worden düngung zuführen. Denn der Stalldung, der an ſich 95 Heſte zuführ g/ ſich mehl ſalpeter, Ammonſulfat oder Kalkſtickſtoff), 0 für die Pflanzen iſt, genügt auf die Dauer nicht. Lösliche, als Mineraldünger verwendbare Kali⸗ ſalze finden ſich aber in großen, auf die Dauer von Jahr- kehnten abbaubaren Lagern nur bei uns. Faſt nach allen Landern der Welt lieferte Deutſchland im Frieden in immer ſteigenden Mengen Kalidüngeſalze; etwa die Hälfte 95 erer Ausfuhr ging nach den Vereinigten Staaten von ordamerika und deren überſeeiſchen Beſitzungen(wie dem errohr bauenden Hawai). Allgemein bekannt ſind die faſt unerſchöpflichen Kali⸗ lager er 7 nach dem älteſten Bergwerk faßt man alle dort geförderten Salze unter dem Namen„Staßfurter Salze“ Rrieranen. Daneben gewann man kleinere, aber bis zum 1 egsbeginn ſtändig ſteigende Mengen Kali im Ober⸗ f ſaß, nördlich und nordnordweſtlich von Mülhau⸗ Wel Von dieſen Kaligruben, aus denen man die ganze Welt über 100 Jahre verſorgen könnte, und deren Wert — Tinach ihrem Kaligehalt und dem Marktpreiſe vor 80 Mriege, alſo kaufmännisch ſehr anfechtbar— auf Milliarden Mk. geſchätzt hat, träumen die Franzoſen . Sun es ſcheint, auch die Amerikauer. Die Gruben uni undgau ſind feſt in unſerer Hand, wenn die Front⸗ ie auch nicht allzu weit davon verläuft. o Wertvolles aus der Erde zu holen iſt, ſtreckt Amerika ſeine gierigen Hände aus und ſucht die Schätze 1 ſich zu reißen, ſo in Mexiko, Südamerika, Rußland Fei neuerdings Franzöſiſch⸗Nordafrika. Da aber unſere einde an Amerika fief verſchuldet ſind, hat Amerika ichtes Spiel, unter der Form von Pfändern, von unnderantien wertvolle Bergwerke mit Beſchlag zu be⸗ Beſonders auf Kali iſt Amerika aus, denn das iſt Kinzige nutzbare und nötige Mineral, das es nicht eigenen Boden findet. Vor dem Kriege und nochmals end des Krieges haben die Amerikaner mit den bas größten Geldmitteln und allen wiſſenſchaftlichen Hilfs⸗ dlutkeln ihren Boden nach löslichen Kaliſalzen durchforſcht. er was man in der Erde fand oder fabrikmäßig, z. N 8 Abfallprodukten anderer Industrien herſtellen 1 war ganz wenig, oft ſchlechter und bis zehnmal Nor wie die Staßfurter Salze. um Gl 12 Frieden, 1909/10, verſuchten die Amerikaner, — 1 vergebens, einige unſerer beſten Kali⸗ un A en in ihre Hand zu bringen; das wurde uſchluß an das Reichskaligeſetz vereitelt. Bald dar⸗ ngen wir an, die oberelſäſſiſchen, alſo ſtrategiſch c auszubeuten. Jedes Jahr ließ ſich ſbönerik a von ſeinen Konſuln über die im Elſaß ge⸗ rderten Mengen berichten und wies jetzt im Kriege England, das der elſaß⸗lothringiſchen Frage im danzen kühl gegenüberſteht, eindringlich darauf hin, wie nickteilhaft es für alle Glieder der Entente wäre, wenn 0 alles Kali in deutſcher Hand wäre und unſer Welt⸗ Nenepol durchbrochen würde. Als in Frankreich der Ge⸗ 550 e auftauchte, zum bequemeren Abtransport der durch Kal erhofften Sieg der Entente franzöſiſch gewordenen aliſalze einen Großſchiffahrtsweg von Mar⸗ ille nach Mülhauſen zu bauen, war man in merika ſofort 5 kulier 5 5 98 auf die Kalilager im Sundgau. Mit deren Ver⸗ aber wäre unſer We'tmonoyol vernichtet und uns mächtige, wirtſchaftliche Waffe aus der Hand ge⸗ 1 unſer Hauptdruckmittel gegen Amerika. man dun Einwände bekommt man oft zu hören, wenn ein 2 das Kali als Machtmittel hinweiſt. Laien werfen auch Saß man in unſerer Zeit der„Erſ atzmittel“ a für das Kali als Pflanzendünger einen Erſatz d würde. Das iſt aber ausgeſchloſſen, denn in der wo es ſiche eines Lebeweſens gibt es keinen„Erſatz“, Wohl 155 um chemiſche Grundſtoffe, um Elemente handelt. ſtatt R unen wir ſtatt Stärke Kleiſter zu uns nehmen, auch Si ucker andere Zuckerarten benutzen, zur Not bildu ſtoff, aber B. der für unſere Knochen⸗ ſetzen ebeh nötige Phosphor iſt durch nichts zu er⸗ enſch unde wenig das Kochfalz, das Natriunch orid, das mit 0 Tier nun einmal braucht. Und ſo ſtehts auch die Pflanslementen Kali, Phosphor und Sticktoff, die gedeihen 38 einmal haben muß, wenn ſie wachſen, werb. Frucht bringen ſoll. deiegender iſt ſchon der zweite Einwand: wenn vermutet im E großen norddeutſchen Kalivorkommen un⸗ lſaß ſolch großes Lager gefunden haben, iſt o, wahrſcheinlich, daß man auch in Feindes⸗ eutralen auf ähnliche Lager ſtößt. Gewiß! bat man auch an verſchiedenen Stellen 1 Hofland lo nien, nördlich von Barcelona, jüngſt zien in d hart an der deutſchen Grenze, in Gali⸗ 1 er Läbe von alucez, man munkelt von Funden Atrika fü i ſind die if en kleine Kalimengen aus. Aber entweder um Boden ſchwind urge die unfrigen ünenmeenden Vorräte verſchwindend Velt ollen geſchlagen ſind. Jedenfalls iſt unſer 55 ol für 9 nächſten Anrede Jahre nach Feinde oder dia ktiſch vollkommen. uten und v de außereuropäiſchen Neutralen ihre ver⸗ wieder die liovüſteten Aecker wieder in die Höhe bringen, mmeln 25 Ernteergebniſſe erzielen, wieder Vor⸗ üngeſalz ſo können nur wir die Nachfrage nach Se Habe o iedigen. ben wir alſo in dem norddentſchen und elfäfſi⸗ maten und Wirtſchaftspolitiker Provinz Sachſen und der benachbarten Perm; Tunis und Italieniſch⸗ es kz oder aber man fördert noch nicht teuft bie rn Jahre vergehen, bis die Schächte abge⸗ Wollen die Wen Fufk eine ſtarre Waffe gegen wkrtſchaftrrche Boykottierungsgelüſte unſerer Feinde, eine Waffe, die wir ſcharf und ſchneidig erhalten müſſen. Das Kali t ein Deutſchland anvertrautes Pfand, das unſere Diplo⸗ zu Deutſchlands Nutz und Frommen verwalten müſſen! Baden. (Kehl, 5. März. Bei der Fahndung nach der Tätern eines in Kork verübten Einbruchdiebſtahls fan!„Bayriſchen Kurier“ darauf hin, daß dem Schafzüchte: für das Pfund beſte Schafwolle 3,50 Mk. bezahlt wen man bei einem der Täter in der Wohnung 2 Zentner ſchönes Weißmehl. Es ſtellte ſich laut„Kehler Zeitung“ heraus, daßß das Getreide in Zierolshofen gekauft und iſt. Der Höchſtpreis betrug 24 Mk. Verkäufer und Käufen wurden mit einer Geldſtrafe von je 450 Mk. bedacht Gegen den Müller, der das Getreide gemahlen hat, wurd eine Geldſtrafe von 50 Mk. ausgeſprochen. ( Singen⸗ Hohentwiel, 5. März. Die hieſig! Geſamtarbeiterſchaft der drei großen induſtriellen Werk. hat an die bad. Regierung eine Eingabe gegen die Sommerzeit gerichtet. Etwa 4000 Arbeiter ſtehen hinten der Eingabe. (Watterdingen bei Engen, 5. März. Der Land⸗ wirt Fridolin Meßner ſtürzte von der Obertenne ſie unglücklich ab, daß er an den erlittenen Verletzungen ſtarb ( Konſtanz, 5. März. Der im Dienſt der Boden ſeedampfſchiffahrt ſtehende Kapitän Jakob Frank konnt. letzter Tage ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum feiern. Vom Bodenſee, 5. März.(S n e nung.) Unſer Schilf, das in Unmaſſen an den Bo⸗ denſeeufern, ſowie in Rieden und Mooren vorkommt, iſſ bekanntlich bei rechtzeitiger Gewinnung und nach rich⸗ tiger Verarbeitung ein Hilfsmittel von nicht zu unterſätzen⸗ dem Werte. Mancher Landwirt, der zu Heu⸗ und Stroh⸗ lieferungen ſchwer herangezogen werden mußte, wird es heute bedauern, dem jungen Schilf nicht eine größere Auf⸗ merkſamkeit zugewendet zu haben und ſei es nur zu Streuzwecken. Aber auch wer keine eigene Verwertung für Schilf hat, kann ſeine Einnahmen aus deſſen Gewin⸗ nung erzielen. Die Preiſe, die im kommenden Jahr be⸗ zahlt werden, ſind hoch. Die Getreideabſatzgenoſſenſchaf⸗ ten werden den Schilf aufkaufen. Nun hat ſich bei der Gewinnung des Schilfes als Futtermittel voriges Jahr der Uebelſtand unangenehm bemerkbar gemacht, daß vielfach das alte vorjährige Schilf nicht abgeerntet oder beſeitigt war, ſodaß ſich bei der Einbringung ein Gemiſch von grünem, vorjährigem, trockenem, überreifem Schilf ergab, das infolge der eingetretenen Verholzung an Futterwert verloren hatte. Es mußte, wo altes Schilf in großen Mengen beigemiſcht war, öfters auf zum Teil erhebliche Mengen von Schilf verzichtet werden, zumal da auch beim Vermahlen alten Schilfs die an ſich bei Schilf immer vorhandene Feuersgefahr außerordentlich vermehrt wurde. Zudem beſteht allgemein die Auffaſſung, daß das junge Schilfrohr nach dem Abbrennen beſſer wächſt. Um eine reſtloſe Ausnützung des neuen Schilfrohrs zu ermög⸗ lichen, erſcheint es daher geboten, die vorhandenen alten größeren Schilfbeſtände an Flüſſen, Seen und Sümpfen abzubrennen oder aber dort, wo das neue Schilf als Dachſtroh verwendet zu werden pflegt, abzuernten. Lokales. — Frühling. Aus verſchiedenen Gegenden wird das Erblühen des Krokus gemeldet. Veilchen werden an ſon⸗ nigen Halden ebenfalls ſchon gepflückt. — Die nebergangswirtſchaft im deutſchen Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe Der Ausſchuß des Vorſtandes des Zentralverbandes deutſcher Wirtevereini⸗ gungen erhielt den Auftrag, den Regierungen des Reichs und der Bundesſtaaten für den Uebergang in die Frie⸗ denswirtſchaft folgende Wünſche zu unterbreiten: den durch den Krieg betroffenen Gaſt⸗ und Schank irtſchaften ſoll zur Aufrechterhaltung ihrer Exiſtenz eine ſtaatliche Unterſtützung gewährt werden; zur Schaffung von Kredit⸗ möglichkeiten ſoll Fühlung mit anderen Wielſchaftsver⸗ bänden geſucht werden, um Inſtitute zu ſchafſen, die durch ſtaatliche Darlehen an die Wirte Geld gegen Sicherheit ausleihen; durch beſondere Beſtimmungen ſol⸗ len die Wirte von rüchſi, chtsloſen Gläubigern mehr als bis⸗ her geſchützt werden. Alle den Gewerbebetrieb angehenden Verordnungen ſollen bald nach Friedensſchluß aufgehoben und Erleichterungen geſchaffen werden, um dem Gewerbe die Rüclſchläge des Krieges überwinden zu helfen. . Einheitspreis für Kaffee⸗Erſatz. Die ver⸗ ſchiedenartigen Preiſe, die für die Kaffee⸗Erſatzmittel aller Art jetzt gefordert werden, müſſen am 15. März geſetz⸗ lichen einheitlichen Höchſtpreiſen weichen. Bisher durften die Kommunen und durch dieſe wieder die Groß⸗ und Kleinhändler Ausnahmepreiſe für Kaffee⸗Erſatz geſtatten. Dem Handel ſollte dadurch Gelegenheit gegeben werden, die früher erworbenen Vorräte, die zum Teil aus teurer Auslandsware beſtanden, abzuſtoßen. Dieſe Ausnahmebe⸗ ſtimmung tritt am 15. März ds. Is. außer Kraft. Von dieſem Tage ſind alle Kaffee⸗Erſatzmittel dem Höchſt⸗ preis unterworfen. Die 130 Firmen, die vom Kriegs⸗ ausſchuß das notwendige Rohmaterial zur Herſtellung bon Kaffee⸗Erſatz erhielten, werden ihre Waren an die Kommunen und ce meinden aligehen. die dieſe Waren und die früheren Vorräte auf Grund des Kar ken⸗ ſyſtems zu billigen Preiſen an die Bevölkerung abgeben — FJalſche Gerüchte. Durch verſchiedene Zei ⸗ tungen Deutſchlands ging in den letzten Tagen die Nach richt, daß im Herbſt v. Is. bedeutende Mengen Gemüse in die Konſervenfabriken gewandert ſeien und daß deshall rieſige Beſtände an Konſerven vorhanden ſein müßten, zumal im freien Handel Gemüſekonſerven bisher nichl abgegeben worden ſeien. Zur Vermeidung von Irrtümern ſei darauf hingewieſen, daß im letzten Jahre nur etwa der dritte Teil der Friedenserzeugung an Gemüſekonſerven hergeſtellt worden iſt und daß nach Deckung des Bedarfs von Heer und Marine mit großen Mengen zur Verteilung an die Zivilbevölkerung nicht gerechnet werden darf. 6 NN N R —— — —nundau von Fruyrartoſfein. Das ernährungsamt fordert zu möglichſt umfangreichem 5 von Frühkartoffeln in allen Gegenden, die ſich dag eignen, auch in dieſem Jahre auf. Die früheſten Se die in Miſtbeeten uſw. gezogen ſind, werden von d Feſtſetzung eines einheitlichen Höchſtpreiſes für das Reichs 3855 und von der öffentlichen Bewirtſchaftung bis zun Juni ausgenommen bleiben. 5 0 — Teure Strümpfe. Unter dieſer Ueberſchrift Abg. Dr. Heim in der kriegswirtſchaftlichen W den, während die Erfurter Garnfabrik ihre mit Erſaßß ſtoffen durchſetzte Strumpfwolle den Landkrämern zu Perz ſen von 52 Mk. bis 57,60 Mk. für das Pfund anbietet Rechnet man dieſe Preiſe auf Erzeugniſſe der Landwirt ſchaft und die hiefür gezahlten Preiſe um, ſo würd 1 Pfund Garn mindeſtens 2 Zentner Weizen oder 6 ter Kartoffeln oder 16,6 Pfund Butter oder 327 Eier koſten. 35 Fenersbrunſt. In Solas, ſpaniſche Provinz Bur 02, 5 zen durch Feuersbrunſt 200 Häuſer darunter das Ratßaus und Naſerne eingeäſchert. Perantmortlich tun die Redaftiun a. Zimmermann, Seckenheim Delianntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß das Beizen mit Uspulun nur noch nachmittags im Gemeindehaus Luiſenſtraße dahier ſtattfindet. Seckenheim, den 6. März 1918. Bürgermeiſteramt Volz. 5 gc Sekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Saatzeit der. . Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das Fliegenlaſſen der Tauben während der Frühjahrs⸗ ſaatzeit, das ſſt vom 6. März bis 1. April 1918 verboten iſt. Zuwiderhandlungen werden gemäß 5 134 P. Str. G. B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 5 Seckenheim, den 6. März 1918. PAärgermieeamt: Volz. Pferde- Dung Fella 8. Mürz 1018 Dormagen 11 Ur wird im Gemeindehaus Bahnhofſtr. 7 der Pfer⸗ dedung öffentlich meiſtbietend verſteigert. Koch. Seckenheim, den 6. März 1918. 8 Gemeinderat: a Volz. Koch. Volksbad. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß das Volksbad vom Freitag ab wieder geöffnet iſt. Seckenheim, den 8. März 1918. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch Sammel⸗Anzeiger kur für Mitglieder der landw. Ein- u. Perkanfegtueſzultelt Gerstendünger K. A. 8. f wird ausgegeben am Donnerstag den 7. März von 8 bis 12 Uhr. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Saatgut Freitag den 8. März wird Orginal Fichtelgebirgs Hater ausgegeben von 8 bis 12 Uhr pr Ztr. Mk. 29. Saatgerste Strubes Schlandſtetter per Zur. Mk. 28* Sommerweixen per Ztr. Mk. 27. Gegen Barzahlung. Daß Geld iſt abgezählt bereit zu halten. 1 Wiejenige Mitglieder, welche Saatfrucht abholen, wollen ſich gefl. beim Lebensmitelemt eine Saatkarte austtelen laſſen. Ohne Saatkarts kann keine Saat- frucht abgegeben werden. Beſſere 3 Sm Ansichtskarten f von Kinderloſem Chepaar empfiehlt geſucht. 5 Georg Zimmermann Näh. in der Geſchöftsſtelle. Seckenbeſm. in Postkartenalbum scw-•e Schreibalbum Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere i duch sämtliche Schulartikel= Mundharmonikas:: Taschenmesser verschiedenen Preislagen. eltprntkartens in Alen Grisren, Ponte wscb. Jer Ausicbtskarten empfiehlt Oeorg Zimmermann Hildasfrasse 68. N— Welianntmachung. Die Ausloſung des an die hieſige Einwohnerſchaft abzugebenden Holzes iſt nunmehr beendigt. Den Empfangs⸗ berechtigten geht der be ſügliche Loszettel in den nächſten Tagen zu, der nach erfolgter Bezahlung als Holzabfuhr⸗ ſchein gilt. Wer das Holz nicht für ſeinen eigenen Bedarf benstigt, hat die Annahme des Zettels zu verweigern oder denſelben ſogleich auf dem Rathaus Zimmer 7 abzugeben. Ein Verkauf dieſes Holzes iſt bei Meidung künftigen völ⸗ ligen Ausſchluſſes von der Brennſtoff⸗Belieferung verboten. Im Uebrügen gelten die bei Holzverſteigerungen üblichen Bedingungen, die auf dem Rathaus eingeſehen werden kön⸗ nen. Beſonders hervorzuheben iſt, daß das Holz auf Ge⸗ fa der Bezugsberechtigten lagert, daß die Abfuhr inner⸗ halb 4 Wochen erfolgt fein muß und falſches Wegfahren⸗ unter allen Umſtänden mit 20 Mk. Geldſtrafe beſtraft und Bei der Abfuhr müſſen die Wege eingehalten werdenwird. die Losnummer ſichtbar ſein. Das Holz lagert: N. 1339 bis 1614 in Abt. 7 oberhalb der Bahn links N. 1615 bis 1791 in Abt. 4 b rechts N. 1792 bis zum Schluß in Abt. b rechts 5 Etwaige Reklamationen können am Montag den 11. ds. Mis. Vormittags auf dem Rathaus Zimmer 7 vorge⸗ bracht werden. f Seckenheim, den 2. März 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Koch W ee Stadi Sparkasse Scehibetæiugel uit Cemeindebürgsohaft— mũündelsieher.— Post. so heekEOnν,ẽ,iV)Iarclstuhe Mo. 2950. Telephon Vo. 51. Samtliolie Hinlagen werden oom Lage der Hinzahlung an su 40% bersinst. Hlassenstunden- 6 12 he vormittags, 2 5 Chr nachmittags. Agenturstello: Georg Röser, Seckenhelm CC 2 5 ele eee auf von Häuser und Grundstücken. D Vorgmittlung von Hypotheken.= von einem Fenſter entwendet worden, abzugeben Lulsen⸗ mit oder ahne Kalb zu verkaufen! Dammſtraße Nr. 15. strasze Nr. 20. 2 Daze— 2222875222222 287222277888 88822ù——— 22222222222227228822 2822272888822 Wiederbeginn des Aakerrichts belt. Der ſtundenplanmäßige Unterricht beginnt wieder am Seckenheim, den 4. März 1918. Die Ortsſchulbehörde: Volz, Vo ſitzender. Lorentz, Recktor. 2 25 * —— Seſſere Wobnung 3.5 Zimmer u. Küche oder gantz Hans zu mieten gesuehkt. Zu. erfe. i d. Geſchſt. ds. Bl. 7 27 27 2 82 2 Einige Zentner Zu verkaufen! Niedſtraße 17. * —— Der Bettler vom Kapitol. 3 Von Franz W. Ziegler. 1. Fortſetzung.(Nachdr. verb.) Als er zu mir kam, reichte ich ihm, ehe er noch Zeit gehabt, ſein Geſuch anzubringen, etwas hier Un⸗ erhörtes, nämlich eine Silbermünze, einen franzö ſiſchen Franc, weil ich mir einbildete, daß der Mann, in augen⸗ blicklicher Verlegenheit befindlich, ſich nur für das eine Mal auf's Betteln eingelaſſen habe. Kaum hatte er das Stück Geld in ſeine ſchmale durchaus reine und feine Hand genommen, als er einen ſchnellen Blick darüber warf, mich einen Moment mit weit geöffneten Augen anſah und dann, in den freundlichſten Ausdruck über⸗ gehend, ſein:„Grazie, grazie, Signore!“ vorbrachte. Als er am folgenden Tage wieder das Lokal betrat, wußte er es ſo zu machen, daß er mich überging. Es lag darin ein Zug von Beſcheidenheit, jedenfalls von Rückſicht auf ſeine Tributpflichtigen. Er nahm das Geld nicht, wo er es fand, er übte eine Art Staatsraiſon. Dieſe behielt er noch mehrere Tage bei, bis ich ihm nachging und meine Steuer auf die Straße nach⸗ trug. Ich habe aus Niemandes Munde das Italieniſche ſo ſchön klingen hören, und die unverkennbare Bildung des Mannes flößte mir ſo viel Intereſſe für ihn ein, J daß ich ihn nach ſeinen früheren Verhältniſſen fragte. Mit trauriger Miene antwortete er mir, er ſei ein alter heruntergekommener Kaufmann, der aus Mangel an Vermögen nichts Neues beginnen könne. a Da ich meinen Beitrag auf ein beſcheidenes Maß zurückgeführt hatte, ſo wurde ich von ihm in den fol⸗ genden Tagen wieder unter die Steuerzahler aufgenommen. f So verlief vielleicht eine Woche, als ich von dem Wirte, zu dem ich des heruntergekommenen Kaufmanns beiläufig erwähnte, erfuhr, daß der Bettler in ſeinem Leben nicht Kaufmann geweſen ſei.„Ich wollte“, fuhr ernähren laſſen will, ſondern es vorzieht zu betteln und armen Leuten die Almoſen zu entziehen, die dieſen ſtatt ihm zufließen würden.“ „Ein Graf?“ erwiderte ich.„Es mag ſein, daß er ſein Unglück verſchuldet hat; aber jedenfalls iſt er unglücklich und hat alſo Anſpruch auf die Hülfe ſeiner Nebenmenſchen.“ f „Er hat ja Nebenmenſchen, Grafen und Adelige genug, an die er ſich wenden kann, ſtatt das Publikum zu beluſtigen“, fiel der Wirt ein.„Dieſe vornehmen Herren, weil ſie, wie man ſagt, mit ihm verwandt ſino, haben ihm vielfach angeboten, ihm mehr als hinreichen⸗ den Unterhalt zu gewähren und ihm dazu eine beſtimmte Penſion auszuſetzen, wenn er das Betteln laſſen wolle. Aber der Menſch bettelt aus Leidenſchaft; er hat alles ausgeſchlagen und bettelt weiter. Ja, er iſt ſo frech geweſen, mir einmal, als ich ihm Vorwürfe machte, zu ſagen:„Wenn ich einen Schatz fände, ich würde ihn den Armen geben und mich durch Betteln ernähren. Ich will arm ſein, um das Himmelreich zu gewinnen, ich muß betteln, es iſt das für mich eine religiöſe Sache.“ Dazu, Signore, durfte ich denn freilich nichts ſagen: laufen doch auch Bettelmönche umher, die arbei⸗ ten könnten. Man muß das alles anſehen. Signore, Sie verſtehen mich ſchon; ma via Garibaldi e Vittorio Emanuele!“ ſetzte er leiſe hinzu. Von mehreren anderen Perſonen in Rom, teils geborenen Römern, teils Deutſchen, die den größten Teil ihres Lebens in Rom zugebracht, wurde mir die Mitteilung des Wirtes beſtätigt, und alle waren be⸗ troffen über das Erſtaunen, mit dem ich die Sache aufnahm. Sie kannten alle den für mich rätſelhaften Mann unter dem Namen:„Der Bettler vom Kapitol“, weil er angeblich in einer der Hütten wohnte, die am Fuße desſelben unmittelbar unter dem Tarpefiſchen Felſen errichtet ſind, oder in einem der Häuſer ein der auf Grund einer Penſion ſeiner Sucht ſich umher meine Bekannten es nannten, zu enträtſeln. könnte?“ würde nicht überall hin folgen können. Ich beruhigte ihn, indem ich ihm ſagte, mich ihm gern überlaſſen, ich ſei nicht verwöhut, — * ich würde ihm morgen Abend, wenn er im ſchiene, auf die Straße nachfolgen und mit ähm Unterkommen hatte, die auf dem Hügel ſelbſt vor dem er fort,„ich könnte den Menſchen fortweiſen, der, ein f N Graf, ſich von Grafen und Adeligen nicht 5 e evangeliſchen Stifte liegen. i 9 Jolrsschule Jeckenbem. Donneralag, den 7. Märd vormittags 8 U Dickrüben Ich konnte begreifen, daß ein Menſch, träge und 1 arbeitsſcheu, die Schmach des Almoſenforderns dem mühevollen Schaffen vorziehe, aber daß ein Mann, zu treiben und zu faulenzen erſt recht genügen kann, dieſe Penſion verwerfe, lediglich um zu betteln und, wie dieſer, ſich durch das ſchlechteſte Wetter hindurch⸗ zuarbeiten, um, wie ich geſehen, von Näſſe triefen s einige Bafocchi zu erjagen und, oft zurückgewieſen, zuweilen ſogar hart angelaſſen, auf dieſe Arr die ge? ringſte, knappſte Notdurft des Lebens zu gewinnen: das alles war ganz widerſinnig, war unmöglich. 5 Bei aller Anſtrengung meiner Phantaſie war ich nicht im Stande, dieſe Leidenſchaft, wie der Wirt und „Sollte es wirklich eine Manie zum Betteln geben?“ dachte ich eine Manie, die nicht einmal in einen Bettelorden treten ich würde gen don teilt fra 15 und ten lan neu ſchl. 6 VTFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC C 0