bree eee eee Erſcheint täglich, aut Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementsprets detcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mt. 2.25. Amtsplatt der Bürgermeister amter Seckenneim, Inesheim, Nemarnansen und Ealngen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. JInſerttonsprets: Dies etuſpa ige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. e Zelle, Bei öfterer 4— Nabatt. Jernſprechanſchlatz Nr. 16. Die moraliſche Offenſive gegen die chemiſchen Kampfmittel. 10 Das Genfer Rote Kreuz hat in dieſen T Nen Ver, alhrung dagegen eingelegt, daß die Wiſſenſchaft ſich damit bgist. durch immer neue Erfindungen die Grauſamkeiten er Kr. iegführung zu ſteigern. Entſprechende Flugſchriften den von der Schweiz aus verbreitet, die ihre Spitze Cen Deutſchland richten, als das Land der modernen i emie, deſſen Wiſſenſchaftlern es gelungen iſt, das Gas w. auf die furchtbarſten Wirkungsformen zu bringen. Ged Demgegenüber muß daran erinnert werden, daß der 5 anke, die Chemie kriegstechniſch zu verwerten, fran⸗ 5 ſiſchen Urſprungs iſt. Schon in den Jahren vor Hof Kriege war der franzöſiſche Erfinder Turpin eine der ung der franzöſiſchen Rachepartei. Als dann in br Lothringer Schlacht die Erwartungen zuſammen⸗ achen, die man auf das franzöſiſche Angriffsher geſetzt Alete da war es wieder der Erfinder Turpin, mit dem 3 ſich Mut machen ließ. Dr. Baracs⸗Deltour ſchreibt auf S 8„Pariſer Selbſterlebniſſen während des Krieges“ ſich in. 50:„In den letzten Tagen des Auguſt verbreitete ich in ganz 5 it einer neuen Erfindung Turpins, einem leichten Gas, — 100 000 Deutſche, die ſich im Wald von Compiegne ſelbſt ben hatten, erſtickt. Turpin, der in Frankreich ag Hielbefeindete Er inder des„Melinits“, habe ein erfunden, das alles Leben tötet, in deſſen Bereich aris auf einmal die Nachricht, man habe ö vendſtunden lebte der Feuerkampf vielfach auf. Im Vorfeld der beiderſeitigen Stellungen kam es zu kleineren Infanteriegefechten. Das Feuer engliſcher Artillerie auf rückwärtige Ort⸗ ſchaften forderte zahlreiche Opfer unter der franzöſi⸗ Auch Cambrai erhielt mehrere ſchen Bevölkerung. Schüſſe ſchwerſten Kalibers. Zur Vergeltung für feindliche Fliegerangriſſe am 9. und 10. März auf Stuttgart, Eßlingen, Untertürkheim und Mainz haben unſere Flieger in letzter Nacht Paris ausgiebig und erfolg⸗ reich mit Bomben bele gn! Leutnant Freiherr von Richthofen errang ſemnen 27. Luftſieg. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 4 7 Der Schwerpunkt der engliſchen Kampfestätigkeit iſt nach dem Artois, in die Gegend zwiſchen Lysfluß (Warneton⸗Armentieres) und der Scarpe(Arras⸗Monchy mit dem Zielpunkt Lille verlegt. Dort entwickelte ſich der gegenſeitige Geſchützkampf, der ſchon vor einigen Tagen in ſtärkerem Maße eingeſetzt hatte, am 11. März zu be⸗ merkenswerter Heftigkeit. Die Engländer brachten ihre ſchwerſten Geſchütze ins Feuer, die weit hinter den Kampf⸗ ſtellungen Verluſte unter der franzöſiſchen Zivilbevölkerung Ausdehnung im Abſchnitt von Ypern. abteilungen griffen unſere Linien nordweſtlich von Pasſch daele auf einer Front von 1000 Yards an und wurde Feindliche Infanterre en überall verluſtreich zurückgeſchlagen. Die feindliche Artiller i eigte ſich tagsüber kälig füdlich St. Quentin, nördlich der Scarpe 85 längs unſerer Front zwiſchen Höhe 70 nördlich Len. und Feſtubert, ſüdlich und öſtlich öſtlich Ypern. Waſhington, 12. März. Das Kriegsamt der Ver einigten Staaten ſchlägt vor, in dieſem Jahre noch 800 000 Mann zu mobiliſteren. eſſines und Eſtlich und nord, Der Krieg zur See. Berlin 11. März. 5 Eines unſerer Unter⸗ ſeeboote, Kommandant Kapitänleutnant von Glaſe⸗ napp, hat an der Weſtküſte Englands 6 Dampfer und ein Segelſchiff mit zuſammen 22 700 BRT. Schiffs ⸗ raum vernichtet. Unter den verſenkten Schiffen befinden 59 25 beſonders wertvolle Dampfer von je etwa 6000 BRT. Haag, 11. März. Das Ausreiſeverbot für nieder⸗ ländiſche Schiffe nach Skandinavien iſt von heute ab gang aufgehoben. London, 12. März. Der„Dafly Telegraph“ ſchreibt: Der Feind ſchwächt ſtändig unſere Handelsflotte und damit unſere Fähigkeit zu kämpfen und zu leben. Letztes Jahr betrug der Nettoverluſt unſerer Handelsflotte unge⸗ fähr 600 ſeefahrende Schiffe, daneben ungefähr 200 Schifft i mabelengt Mit einem Schuß aus einer Kanone könnte verurſachten. Auch Cambrai, das durch den großen Ge. unter 1600. Und das Vernichtungswerk bau⸗ 1 N eim ganzes Armeekorps vollſtändig vernichten. Tur. 1 der Deutſchen von den Artilleriewirkungen den ert er noch fert. i.. a — 2 hätte die größte Mühe gehabt, die ſchlappe Regierung Engländer ſeither befreit war, erhielt mehrere ſchwere Die„Times“ dringt auf eine Regierungserklürung licht anwendung ſeiner Erfindung zu bewegen. Die Nach⸗ daß 8 um ſo mehr bejubelt, als ſich nun alle ſagten, 5 ach der Erfindung eines ſolch unfeh baren Mittels eg ſicher ein ſofortiges Ende haben müſſe, da die Treffer. N In der Ukraine ſind unſere Truppen ſchon ſo weit gegen Süden vorgeſtoßen, daß ſie am 10. März ſchon in der Nähe von Odeſſa ſtanden. Dabei gab es ver⸗ über den durch Tauchboote verſenkten Schiffsraum, da die Arbeiter in den Schiffswerften ſonſt den Ernſt der Lage nicht einſehen. 1 Deutſchen nunme ttbar verl wä ſchiedene hartnäckige Kämpfe. Nicht mit der Roten Garde; 93 f dige e. e dieſe vermeidet den offenen Kampf nach Möglichkeit und Der Krieg mit Italien. — e große Nachricht hin illuminiert. Am nächſten ſchießt lieber aus dem Hinterhalt, wie denn erſt ein Der italieniſche Bericht. orgen hatten di i ine ü w die Zeitungen einach das Gerücht er⸗ fehler aber dabei das Pub ikum bitter enttäuscht. Auch württembergiſcher Offi⸗ier dieſen Feiglingen zum Opfer gefallen iſt. Den hauptſächlichſten Widerſtand leiſten die Wer Rom. 12. März. Amtlicher Bericht von geſtern: Am Stilfſſer Joch bis zum Gardaſee zeitweilige Artillekiet mpfe zu ten nicht bei dieſer Gelegenheit heftige Angriffe gegen aus dem öſterreichiſchen Heer zum Feind übergelaufenen Längs der Piave wechſelſeitige ſtarke Feuertätigkelt. Jeſnd⸗ biurpin ſelbſt, der an diesen ee a l Tſchechen, die mit den Bolſchewiki gemeinſame Sache liche Depots wurden i. der Nacht von fünf Lenkluftſchiſfen r. 9 war.“ a machen und in mehr oder weniger großen Rudeln, auch beworfen 8 3 In Frankreich dachte man denn ouch zunöchſt gar nicht in ganzen Verbänden allenthalben unter den Ruſſen an⸗ 1b gegen die Einführung der Chemie in die Kriegs⸗ weiter— unteſtieren. Im Gegenteil, man erperimentierte vom 100 gab ofen zu, daß man es tat. Im„Temps“ wortund April 1916 konnte man leſen: 0 ate 8 Anfrage über deutſche Kampfmittel ſprach usführlich; kater elender Anwendung von Stickgaſen oder Flüſſig⸗ zutreffen ſind. Dieſe Tſchechen ſind gut bewaf'net, ſie haben ſogar ſchwere Geſchütze und Panzerzüge. Auf dem Marſch nach Odeſſa ſind mehrere ſolche Banden zu be⸗ kämpfen geweſen, wobei eine ziemliche Zahl gefangen ge⸗ nommen wurde. Bruder Tſchech ſtellte das Verlangen, mit den Waffen abeuziehen. Da kam er aber bei den Feldgrauen gerade an die rechten. Die heimtückiſchen Verräter wurden mit Schimpf und Schande aboeführt. In Böhmen werden ſie nach berühmten Muſtern vielleicht als Helden gefeiert werden.— Für die Kampfesweiſe der Roten Garde iſt es bezeichnend, daß man in einem Orte bei Pleskau neun verſtümmelte Leichen deutſcher Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 12. März. Amtlicher Be⸗ richt von geſtern: Paläſtinafront: Auch der 10. März war ein Tag heftiger Kämpfe, teilweiſe ſind ſie noch nicht abgeſchloſſen.— Mit ſtarken Sicherungen ſtehen wir 18 Kilometer vor Erzerum den armeniſchen Banden gegenüber. An der Küſte haben wir Matari⸗ Atina und Wite beſetzt.— Im Hedſchas wurde Tafile von uns beſetzt. Die Rebellen flüchten in voller Auf⸗ löſung.— Wiederholt wurden ſtarke Angriffe des 0. ners bei Nacht und am Tage gegen den Abſchnitt öͤſt⸗ . ird. Wi ich z g wn en en wen Solwaten fend lich Nebi⸗Saleh abgewieſen. Nur an einer Stelle ö . N ie 8. 8 ö Der Ueberfall der feindlichen Flieger auf Stuttgart konnten die Engländer hier etwas Gelände gewinnen. ö f fur Tu d n e S hinderung en er und Umdebung ſowie auf Main; am 10. März hat eine Der Hauptſtoß des Feindes richtete ſich gebe dung 45 gehn deren Wirkungen bei den erſten von dem Erfinder 0 ſchnelle und gründliche Sühne gefunden, wie ſie die Stellungen beiderſeits der Straße e. 9 ein 85 vorgenommenen Verſuchen“ and brach hen Franzoſen wohl nicht erwartet hatten. In der Nacht Der Erfolg beſchränkte ſich darauf, daß er ſich bei Burdſch⸗ be gr ungen über ſeine Zufammenſetzung Und auch die Gas. vom 11. zum 12. März erſchienen die deutſchen Flieger el⸗Liſane und Scheich Saleh feſtſetzen konnte. In der Mi N gegen die man ſich jetzt ſo erk ier nde früh bereits wieder über Paris, das„ausoiebig und erfolgreich“ Gegend der Inſel Meis wurde ein großer feindli ö etwa en Kreis der Erörterungen gezogen. So verriet Pierre mit Bomben belegt wurde, wie der Tagesbericht ſich aus⸗ Segler durch Artilleriefeuer vom Land aus zum Sinken ö 1 dbaß in einem Artikel der„Illuſtralon“ vom 30. 12. drückt. Was das beſa en will, wiſſen wir aus den deutſchen gebracht. N 8 bende werden ſeitens der Artillerie Granaten ver⸗. 15 3 1 5 5 8 5 1 0 1 5 90 werden, der ar; ödlich iſt.“ Kilo Bomben ſind bei den beiden Vergeltungsflügen über f 10 ſi Die Fehandlun⸗ 1 5 8 ee 8 7 55 Paris herab eſtrömt, Tod und Verderben verbreitend. um Die Ereigniſſe im Oſten. bel ch herausſtellte dag de emas änderte ſich erſt, als 11. März hit die Bombenzahl eine namhafte Vermehrung a in Berli N 5 Gedanken ni 9 8 daß die Deutſchen den franzöſiſchen erfahren. Und es wird ſo weitergehen, auch in London, Svinhufvnd in 885 85 N 2 N ber Anwendung—. en, 3 155 übt bis die Feinde ſich dazu verſtehen friedliche dentſche Städte. Berlin, 12. Mürz Der finniſche minis erde. 1. hinter der die fra 5 r Wirkun hei 2 in Ruhe zu laſſen. Svinhufvud iſt nach einer abenteuerlichen Wau f gif deln ole en. Und 8 8* e Bei der Einnahme von Narwa im ruſſ. Gouver⸗ der Gefangenſchaft der Roten Garde entkommen und ge⸗ Apen in die man ſelbſt erfunden hat in die Ente getrieben nement Petereburg wurden von den Deutſchen erbeutet: ſtern in Bertin eingetroffen. Ihm zu Ehren veran⸗ 110 und man in Frank 8 1 75 mehr fürcht 3 1 die 11000 zum Laden fertige Minen, für 2½ Millionen ſtaltete am Abend ein enger Kreis ein Mahl, an 2 g 1 925 miſche Offen five 1 1 Krec e 5 Hilfe Rubel Fachs, 300 Eiſenbahnwagen fertige Baumwollſtoffe auch der finniſche Geſandte in Berlin, Dr. den te 90 dienen. In höchſter N70 185 1 legter ende 75 und große Mengen ruſſiſcher und ägyptiſcher Rohbaum⸗ nahm. Svinhufvud war es mit acht a 1 ö en. Ad fran zſiſche Geſandtſch it it Bern durch Bund 35 t wolle, ren gelungen, der Roten Garde in Helfingfers zu entkom du or(h eine 5 5 e 950 8 895 f Nach einer Havasmeldung iſt General Danglis zum men. Die Flüchtlinge verſteckten ſich auf 8 api ö 4 Sten der Chemie durch di Ndedſche Ner e n en Oberbefehlshaber des griechiſchen Heeres ernannt worden. Schiffe. Als ſich der Dampfer auf* ee 1 1 5 ſetzen müſſen die 8 5 8 ng in—— verließen ſie ihr Verſteck, überwältigten die K UßEFB!!. p,.. * wie rk daben, weil 1 8 5 15 81 ſſe im eſt en. Zinſchlagen, wo ſie glücklich—— n Reval a „der men een können, niht den Schuldigen nennt, C e 55 ben Aalanbsinſelz l mer i 8 5 zris, 12. März. De iche Bericht 1 e 8 2 a 6 bekweſen iſt. er in der Welt der Urheber einer Sache. 5 5 55 F g ben, laut„Berliner Lokalanzeiger„begonnen. Die Deut⸗ 5 linken Maazuſer wurde ein deulſcher Angriff mit beſonderen ſchen haben die Reichskriegsflagge auf dem Zoll⸗ 1 15 5 CCC /// // ///%// 1 er 1 JJ nien ſie, daß ſie als Freunde und Verbündete kämen, um die 51 I Der Welt trieg. und diz Sabrigen von Maſng bel der Mündange des Mans in Rote Garde zu bekämpfen. Wie verlautet, fan⸗ let) 8. Großes 9 225 2. März.(Amtlich) den Rhein. Mahr als eine Tonne Erploſioſtoff wurde abgewor den zwiſchen dem deutſchen und dem ſchwediſchen Komman⸗ a b es Hauptquartier, 12. März.(Amtlich. Sagen e 5. 8 5 75 92 danent auf den Aglandsinſeln Beſprechungen ſtatt. ber N ſeil Die f a eitlicher Kriegsſchauplatz: geſtellt Es ba h eine bit ächtliche Feuersbrunſt aus. Alle unſere 5 3 die 8 85 bn N 175 an viele eindlich. Articeri tweckel n Apparate kehrten wohlbehalten zurück(Havas.) f als tappenſtationen r die Spedt d. die ſie N Lug den Ste ttillerie entwickelte am frühen Morgen Der engliſche Bericht Die Schweden fordern die Inſel Aaland, die l und der 81 der Front, namentlich zwiſchen der W r 5 Mürz Amtlicher Beri. r beſetzt halten wollen. Eine Kompagnie deutſcher Radfah⸗ 90 carpe, rege Tätiakeit. Auch in den abend: Heute morgen versuchte der Feind einen Vorſtoß in Breiter der wurde auf Lemland ſtationiert. 0 Die Verteilung des ukrainiſchen Getreides. Köln, 12. März. Die„Kölniſche Zeitung“ mel“ det: Die Art der Verteilung der aus der Ukraine zu erwartenden Getreidevorräte zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn iſt nunmehr dahin feſtgeſetzt, daß bis zum 31. Juli Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn gleich viel erhalten und zwar wird in der erſten Hälfte dieſes Abſchnitts Oeſterreich⸗Ungarn doppelt ſovie! beziehen wie Deutſchland, während danach bis 31. Juli die Verteilung umgekehrt erfolgt, ſodaß alſo dann Deutſch⸗ land die doppelte Menge ernält. 0 Nach der„Voſſ. Ztg.“ hat ſich die Ukraine ver⸗ pflichtet, bis Ende April an die Mittelmächte 6 Mil⸗ lionen Zentner Brot⸗ und Futtergetreide, 400 000 Zentner Gefrierfleiſch und 200 000 Zentner Dörrobſt zu liefern. Als Gegenleiſtung erhalten ſie landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen, chemiſche und medi iniſche Erzeugni ſe und Eiſen. Da aber mit großen Verkehrsſchwierigkeiten zu rechnen iſt, ſo können die Lieferungen ſich erſt in einigen Monaten dei uns geltend machen. Die Japaner in Sibirien. Amſterdam, 12. März. Dem„Allgemeen Handels⸗ Kad“ zufolge berichtet der Washingtoner Korreſpondent der„Neuyork World“, es ſei wohl ſicher, daß ſtarke apaniſche Streitkräfte nach Sibirien und der tördlichen Mandſchurei geſendt werden ſollen. Vielleicht verde ſich ihnen eine ruſſiſche Diviſion anſchließen, die aus Soldaten zuſammengeſtellt iſt, die den Alliierten freundlich geſinnt ſind und ſich nach Japan und dem nördlichen Sibirien vor den Bolſchewiki geflüchtet haben. Fürſt Lwo w, der jetzt in Peking iſt, werde wahrſchein⸗ lich die Führung dieſer Diviſion übernehmen. Offiziere ſeien beſtimmt worden, um die chineſiſchen Divi⸗ ionen zu kommandieren, die ſich den Japanern an⸗ ließen werden. 5 Baſel, 12. März. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat don Wladiwoſtok will in„rotes Heer“ ausrüſten, um den Japaner kreten. Neues vom Tage. Kurlands Selbſtbeſtimmungsrecht. Berlin, 12. März. Der bis auf ein entſchuldigte Mitglied am 8. März vollzählig in Mitau verſammelt kurländiſche Landesrat hat nach dem„Berl. Lokalanz.“ einſtimmig beſchloſſen: 1. den Kaiſer zu bitten, di Herzogskrone Kurlands anzun ehme n; 2. den Wunſche Ausdruck zu verleihen, durch den Abſchluß vor Abkommen über das Militär⸗, Zoll⸗, Verkehrs⸗, Bahn⸗ Münz- und Gewichtsweſen und andere Verträge Kurlan! möglichſt eng an das Deutſche Reich anzu⸗ ſchließen; 3. die Hoffnung auszuſprechen, daß da! . Baltenland zu einer ſtaatlichen Ein eit im Anſchluß an das Deutſche Reich zu⸗ ſammengefaßt werde. Der Antrag um Abſendunf eines Huldigungstelegramms an den Kaiſer fand ebenſe einſtimmige Annahme, desgleichen der Antrag, eine vier gliedrige Abordnung nach Berlin zu ſenden, um den Reichskanzler den Beſchluß perſönlich zu überreichen. f Der neue Kriegskredit. 5 Berlin, 11. März. Dem Reichstage iſt, wie das „Berliner Tageblatt“ meldet, der Entwurf eines Ge⸗ ſetzes zugegangen, worin ein neuer Kredit von 15 Mil⸗ liarden verlangt wird Dr, Michaelis Oberpräſident. Berlin, 12. März. Der frühere Reichskanzler Dr. Michaelis ſoll für den Oberpräſidentenpoſten der Pro- binz Pommern auserſehen ſein. Berlin, 13. März. Dem Abgeordnetenhaus iſt ein Geſetzentwurf zugegangen, wonach die mit dem 11. Juni ablaufende Le is aturperiode des Abgeordnetenhauſes um 1 Jahr verlängert werden ſoll. Bern, 12. März.„Progres de Lyon“ meldet aus Paris: Der frühere deutſche Dampfer Nürnberg(3780 Tonnen), den Frankreich für Senegambien in Dienſt ge⸗ ſtellt hat, wurde von einem unbekannten Dampfer verſenkt. Bern, 12. März. Bellaire führte im Unter⸗ haus aus, nach einer amerikaniſchen Meldung hätten die Neubauten an Handelsſchiffen in den Vereinigten Staaten und England zuſammen 1917 etwas über 2 Millionen Tonnen betragen, wogegen nach der gleichen Quelle die engliſchen Verluſte das dreifache betrügen. Nach einer fan de Verfügung geſtellten privaten Schätzung belaufen ſich die Verluſte durch den Tauchbootkrieg einſchließlich der ſonſtigen Schiffahrtsverluſte auf 6% Millionen Tonnen. In der Vorwoche ſeien in der Iriſchen See um einem Tage 6 Schiffe verſenkt worden. Fliegerangriff auf Neapel! Nom, 12. März.(Agenzia Stefani.) In der letzten Nacht haben feindliche Flugzeuge gegen 1 Uhr die Stadt Neapel angegriffen und im Ganzen etwa 20 Bomben abgeworfen, die faſt alle das Innere der Stadt trafen, ohne daß militäriſcher Schaden angerichtet worden wäre. Unter der Zivilbevölkerung ſind einige Opfer zu beklagen, darunter 7 Inſaſſen des Schweſternhoſpizes Arco Mirelli. Die Bevölkerung verhielt ſich überall ruhig. Der Hilfs⸗ dienſt bewährte ſich. b Neubewaffnung. i Bern, 12. März. Der„Bund“ meldet, die ſchwei⸗ zeriſchen Truppen ſollen mit feldgrauer Kleidung, Stahl⸗ helmen und neuen Gewehren ausgerüſtet werden. Schadenerſatzanſprüche. Amſterdam, 12. März. Nach dem„Allgemeen Handelsblad“ hat die„Rumäniſche Oelfelder-Geſellſchaft“ ſengliſch) die engliſche Regierung um die Anerkennung der Schadenerſatzpflicht von 25 ½ Mill. Mark für Zer⸗ ſtörungen von Einrichtungen, Vorräte uſw. erſucht. Für den Verbrauch von Petroleum fordert die Ge Tſchaft außerdem 4 Mill. Mark.(Beim Einmarſch der Teutſchen in Rumänien haben die engliſchen Offiziere und Inge⸗ nieure bekanntlich alle Petroleumanlagen zerſtört.) Madrid, 12. März.(Reuter.) Die Senats⸗ wahlen hatten folgendes Ergebnis: 46 Demokraten 16 Anhänger von Romanones, 16 Anhänger Albas, 6 unabhängige Liberale, 43 Konſervativen, 7 Anhänger Ciervas, 8 Anhänger Mauras und 24 Angehörige anderer einer Parteien. 8 tae fort. Die Entwicklung des japaniſchen Handels. London, 12. März. Der Handelsvertreter bei der amerikaniſchen Botſchaft in Tokio meldet laut„Daily Mail“, daß die japaniſche Einfuhr 1917 zum erſtenmal den Betrag von 2 Milliarden Mark erreichte, während die Ausfuhr 3,2 Milliarden betrug. Japan lieh den Vereinigten Staaten 150 000 Tonnen Schiffsraum zur beliebigen Verwendung im transatlantiſchen Verkehr. Gewaltpolitik in Amerika. 8 Bern, 12. März. Der„Matin“ meldet aus Neuyork: Der Schriftſteller William Robinſin wurde wegen frie⸗ densfreundlicher Propaganda verhaftet. In einer kürz⸗ lich erſchienenen Broſchüre hatte Robinſin verlangt, Amerika ſolle ſofort Frieden ſchließen, da keine Ausſicht vorhanden ſei, daß es bei den Friedensverhandlungen ſich gegen die Wünſche der Verbandsmächte durchſetzen könne. Die Wirren in Rußland. Stockholm, 12. März. Svenska Telegram Byran. Aus Waſa meldet das finniſche Hauptquartier: An der Sakakunta⸗Front nimmt die Kampftätigkeit ab. Un⸗ ſere Truppen halten ihre Stellungen. Sie ſäuberten Ikales, Wattiainen und Ilmakimaa ſowie Korhoimen. Unſere Artillerie brachte die feindliche zum Schweigen. — And er Tavpaſtlandefront ſetzten ſich die Kämpfe bei Waſhive ſowhl wieo im Abſchnitt von Ruoves und Maent⸗ — Savolaksfront: Unſere gegen Luſte vorge⸗ Abteilungen wurden nach Sysmae zurückgezogen. Im übrigen iſt die Lage unverändert. In Karelien gegen ſeitiges Artilleriefeuer. Bei Ahwola wurden am 9. März fünf feindliche Angriffe nacheinander zurückgeſchlagen. Eine Kanone wurde erbeutet. a Stockholm, 11. März. Die Bluttaten der Roten Gardiſten in Südfinnland mehren ſich nach„Tid⸗ ningen“ täglich. Die Roten Gardiſten gehen jetzt metho⸗ diſcher vor als bisher, indem ſie ſich vor allem gegen die gebildeten Klaſſen wenden, in erſter Linie gegen Pfar⸗ rer und Gutsbeſitzer, die beſonders ihren Verfolgungen ausgeſetzt ſind. 88 Wie der Korreſpondent des WTB. aus zuverläſſiger Quelle erfährt, haben die Roten Gardiſten in der letzten Zeit beſonders in ſchwediſchen und finniſchen Dörfern zahlreiche Männer ermordet, um die bürgerlichen Elemente für die Zukunft ſo zu vermindern und den Sozialdemo⸗ kraten weiterhin die Mehrheit zu verſchaffen. Die Zahl der Roten Gardiſten aus Rußland war in der letzten Zeit in Süd⸗Finnland beſonders groß. Die Geſamt⸗ truppenzahl der Revolutionäre ſoll ſich auf 200 000 be⸗ laufen. Allein an der Front bei Abo ſtehen 50 000 Mann. Genf, 12. März. Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ iſt Großfürſt Michael Alexandrowitſch nebſt einigen Offizieren in das Smolny⸗Inſtitut gebracht wor⸗ den, um ſich wegen Verſchwörung zu verantowrten. Reichstag. 5 Berlin, 12. März. Nach Erledigung einiger Anfragen wird mit der Beralung des Eeſ tz ntwurfs über die Zuſammenſetzung des Reichs⸗ tags und die Verhältniswahl in großen Reichstass⸗ wahlkreiſen begonnen. Stca“sſekretä- Wallraf: Die Vorlage en'ſpricht mehrfach ausgeſpro henen Wü ſ hen des Reichs ags. Wenn auch der Be⸗ ſchobenen griff den ulanmencä genden wirtſchaftlichen Gebiete nicht in das Geſetz outoenon men worden iſt. Die Zahl der Abgeordneten ſoll von 397 auf 441 erhöht werden. In den großen Wahlkreiſen ſoll die Verhällnismahl eingeführt werden. Dieſe hat den Vorzug; daß ſich die Wehlen mehr ron Partei zu Partei abſpielen, perſönliche Gebäſſigkeiten ausgeſchaltet werden und Sichwahlen erübrigen. Die vol! en Folgen des Geſetzes, Vorzüge und Nachteile, namentlich für die Parteien der Minderheit ſind noch nicht zu üborſehen. Abg. Kuckhoff(Str.): Es handelt ſich hier um ein Stück⸗ chen Neuorientierung. Eine völlig berechte Verteilung der Abge⸗ ordneten auf die Wahlkreiſe iſt undenkbar. Die Verhältniſſe haben ſih aber nalugerade zu Ungeheuer““ en aus ewachſen. Hoffentlich wied es mö lich ſein, das Geſes ſehr chnell zu verabſchieden, damit wir hier ein Beiſpiel geben, wie man ſolche Vorlagen behandeln muß, auch für Preußen. Ich beantrage die Verweiſung des Entwurfs an den Verca ſungsausſchuß. Abg. Gradnauer(Soz!]: Die Vorſage iſt ſehr ein⸗ ſchneidend, ſtellt aber nur eine Teilreform dar. Die Verhäl nis⸗ wahl iſt durchaus une ureichend zum Ausdruck gebracht. Jetzt im Weltkriege ſollle man eine N Gleibberechtigung aller Wähler herbeiführen. Auch die Zahl der Mandate ſollte ver⸗ mehrt werden. Vermiſchtes. 8. Kriegsanleihe. Die Firma Friedrich Krupp“, Aktien. geſellſchaft in Eſſen, beteiligt ſich an der 8. Kriegsanleihe mit 50 Millionen Ma k Mo drer uch. In der bay r'iſchen Or'ſchaft Illerberg bei Ulm hatte die 5 jährige, an Armen und Beinen gelähmte Ja rik⸗ arbeiterschekral Vkoria Nothenhacher am 25. Auguſt vor. Js. dem zwei Monate alten außerehelichen Kinde der Dienſtmagd Maria Sanktjohanſer Fyſol in den Mund geſchüttet, und nach zwei Tagen iſt das Kind geſtorben. Die unmittelbare Todes⸗ urſache war allerdings eine Lungenentzündung, do hätte auch das Gift den Tod herbeigeführt. Der Mann der olthenbacher hatte ſich mit der Kindsmutter eingelaſſen, galt als Vater des Kindes und war auch auf Leiſtung von Unterhaltskoſten ein⸗ geklagt. Darüber war die alte Frau in Aufregung geraten und eu der Tat geſchritten. Sie wurde vom Schwurgericht in 155 8 2 85 Mordoverſuchs zu 3 Jahren 6 Monaten Zucht⸗ au erurteilt. Raubmord Am Samstag wurde der Gutsbeſitzer Felix Beyer aus Glaſten bei Grimma in einer Waldſchonung bei Leipzig ermordet und beraubt au'gefund n. Der Mörder, ein bahnhof Arb fer, wurde am So nag au dem Leipziger Haupt⸗ 1 10 verhaftet. Er trug die gerauble Summe von 1000 Marb e Streikagenten Hamburger Bürger haben dem ſtellv. kom⸗ mandierenden General des 10. Armeekorps 6000 Mark zur Ver⸗ fügung geſteklt, die als Belohnungen für diejenigen verwendet ver den ſo len, die auswärtige Agenten der Aufrekzung deutſcher Arbeiter zum Streik ſo überführt haben, daß die Agenten gefaßt verden konnten. Wie das Genera kommando bekannt macht, iſt dies in zwei Fällen bereits geſchehen und den Betreffenden wurde eine Belohnung von je 3000 Mark zuerkannt. Aus Kreiſen der Bürgerſchaſt ſind dem Genera kommando nunmehr weitere 27000 Mark zu dem Zweck übermittelt worden Baden. (Karlsruhe, 12. März. Der hieſige Bachverein hat für den verſt. Hofmuſikdirektor Brauer den Hofopern⸗ direktor Cortelezis zu ſeinem Leiter berufen. Mannheim, 12. März. Allen männlichen und weiblichen Klatſchbaſen mag eine ſchöffengerichtliche Ver⸗ handlung zur Warnung dienen, bei welcher eine Schloſ⸗ ſersehefrau wegen Verbreitung unwahrer Kriegsnachrich mmm ̃è z 0000 ↄ dd T ten zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt worden war. hatte in der Nebenbahn den Mitfahrenden ein Märchen von deutſchem Ueberlaufen an der Flandernfront au getiſcht. () neberlingen, 12. März. Nach den angeſtellten Erhebungen des hieſigen Bürgermeiſteramts über den. Obſtverkehr im Jahr 1917 wurde feſtgeſtellt, daß in den Monaten September, Oktober und November 1917 auf den Bahnſtationen des Bezirks Ueberlingen 221 734 Zentner Obſt zum Verſand gekommen ſind. Der Wert ſämtlicher Obſtarten wird auf mindeſtens 5 Millionen Mk. veranſchlagt. 5 ( Wehr bei Schopfheim, 12. März. Zur kürzlich gebrachten Meldung über den Verkauf der Mettlenhöfe wird mitgeteilt, daß die Höfe nunmehr in den Beſitz der Württ. Pianofabrik S. Kaim und Söhne in Kirch⸗ fend. u. T. zum Preis von 600 000 Mk. übergegangen ind. () Konſtanz, 12. März. Nach dem Stadtvoranſchlag beträgt die Umlage wie im vergangenen Jahr 40 Pfg. Lokales. — Angeſtelltenheimſtätten. In einer Verſamm⸗ lung in Berlin, die von 46 Verbänden männlicher und weiblicher Angeſtellten aller Berufe beſchickt und auf der das Reichsverſicherungsamt vertreten war, wurde be⸗ ſchloſſen, vorbehältlich der Genehmigung des Reichskanz⸗ lers eine Aktiengeſellſchaft für Angeſtelltenh imſtätten mil einem vorlänkigen Kapital von 3 Millionen zu gründen. Die Reich verſicherungsanſtalt wird ſich vorausſichtlich mit einem erh blichen Betrag betci igen. Auch von Arbeit⸗ gebern ſtehen namhafte Zuwendungen in Ausſicht. Hilfskreuzer und Kay erſchiff. Daß in feind ichen, und ſogar auch in neutralen Ländern anläßlich der kühten Fahrten unſerer Hilfs⸗ kreuzer von deutſchen„Fort ven“ und„Piraten“ die Rede war, kann uns nicht weiter in Erſtaunen verſetzen. Wenn aber auch bei uns in Deutſchland anläßlich der Fahrten der„Möwe“ von„Kaperfahrt“ und„Kaperſchiff“ ge⸗ ſprochen wird, ſo ſtellt man unbewußt die Tatſachen direkt auf den Kopf, ja, liefert unſeren Gegnern eine willkommene Handhabe, um mit ein das Weſen unſerer Hilfskreuzer zu verzerren und die deutſche Marine in den Augen der Welt herabzuſetzen. Deshalb muß wieder einmal darauf hin ewieſen werden, daß es eine„Kaperci“ heutzutage nicht mehr gibt, ſeitdem 2s in der Pariſer S 1856 in Ziffer 1 heißt:„Die Kaperei iſt und bleibt abgeſchafft““ Was iſt nun dacunter zu verſtehen? Ein Kaperſchiff war früher ein Privatſchiff, das zu f zwecken, aber mit ſtaatlicher Ermächtigung, das Priſen⸗ cecht ausübte. Es mußte ſich den Kriegsgebräuchen an⸗ paſſen und ſeine Beute einem Priſengericht zur urteilung zuführen. Es liegt in der Natur der Sache begründet, daß bei langen Seekriegen und auf weit ent fernten Meeren ausartete. Ein Kaperſchiff war alſo begünſtigtes privates Unternehmen, das rung des feindlichen oder dem Feinde dienenden Handels ſein gutes Auskommen fand. Zur Ausübung dieſes G werbes mußte ein derartiges Schiff mit einem von der Regierung ausgeſtellten„Kaperbrief“ verſehen ſein. Dieſes Unweſen ſtand beſonders im 16., 17. und 18. Jahr- hundert ſehr in Blüte. Holländer, Spanier, Franzoſen und Engländer, ſie alle bedienten ſich dieſes bequemen Mittels, um dem Gegner unberechenbaren Schaden zu⸗ zufügen. Ganz anders iſt das Weſen des heutigen Handelszer⸗ ſtörers, des Hilfskreuzers. volen Sinne desl Wortes. In dem Haager Abkommen vom 18. Oktober 1907 ſind gerade über die Umwand⸗ lung von Kauffahrteiſchif fen in Kriegsſchiffe bindende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt worden. Ueberflüſſig zu ſagen, daß ſie bei allen deutſchen Hilfskreuzern auf das peinlichſte beachtet wurden. So heißt es in den einzelnen Artikeln: 1. Kein Kauffahrteiſchif', das in ein Kriegsſchiff um⸗ 7 em Anſchein von Berechtigung 1 »rechtsdek'aration vom 16. April Erwerbs⸗ Ab⸗ die Kaperei nicht ſelten in Seeräubere! ein durch den Staal das in der Zerſtö⸗ 3 gewandelt wurde, hat die mit dieſer Eigenſchaft verbun⸗ denen Rechte und Verpflichtungen, wenn es nicht dem direkten Befehle, der unmittelbaren Aufſicht und der Ver⸗ antwortlichkeit der Macht, deren Flagge es führt, unter⸗ N 5 ſchiffe müſſen die äußeren Abzeichen der Kriegsſchiffe ihres Heimatlandes tragen. 3. Der Befehlshaber muß im Staatsdienſte ſtehen und von der zuſtändigen Staatsgewalt ordnungsmäßig beſtellt ſein. Sein Name muß in der Rangliſte der Kriegsmarine ſtehen. 4. Die Mannſchaft muß den Regeln der militäriſchen Diſziplin unterworfen ſein. 5. Jedes in ein fahrteiſchiff hat bei ſeinen Unternehmungen die Geſetze und Gebräuche des Krieges zu beobachten uſw. Die in Kriegsſchiffe umgewandelten Kauffahrtei⸗ Er iſt ein Kriegsſchiff im Kriegsſchiff umgewandelte Kauf⸗ Ein Mittelding zwiſchen Kriegsſchiff und Nichtkriegs⸗ 4 ſchiff erkennen wir nicht an, wohl aber die Feinde, ſofern es ihnen in den Kram paßt. Darum iſt von uns eine Bewaffnung der Handelsſchiffe ſcharf abgelehnt worden, 9 weil unſer Rechtsempfinden nur Kriegsſchiffe und fried⸗ liche Handelsſchiffe kennt. Ein Mittelding gibt es nicht. Das aber haben die Ententemächte als Abwehr gegen unſeren Handelskrieg in dem bewaffneten Handelsſch geſchaffen, das einesteils alle Vorteile eines Handels⸗ iff ſchiffes genießen will(z. B. unbeſchränkten Aufenthalt 4 in neutralen Häfen, während das Kriegsſchiff nach 2 Stunden wieder auslaufen muß, während es andererſeits das Recht der Kriegsſchiffe für ſich in Anſpruch nimmt, ſowohl defenſiv wie auch ſogar offenſiv gegen unſere Tauchboote aufzutreten. Dieſe Schiffe verlaſſen den Rechts boden und ihr Auftreten iſt durchaus ungeſetzlich. Dagegen iſt der Hilfskreuzer ein Schiff der Kaiſerlichen Marine, mit Seeoffizieren und Kriegsſchiffmatroſen beſetzt. Des⸗ halb fort mit dem törichten Worte von der Kaperfahrt. Wir fördern damit nur die Verleumdungen unſerer Geg⸗ 4 ner, denen es nur recht ſein kann, wenn wir unſere See- leute auf eine Stufe mit den verkappten, ſtaatlich kon? zeſſionierten Seeräubern früherer Zeiten ſtellen. Eder d „ 9 1 erkennen iſt. Die auslosbaren 4½ 0% igen Scha 5 der 8. Kriegsanleihe. Zur 8. Kriegsanleih werden neben den 5 igen Schuldverſchreibungen wiederum 4%½ 00 ige r von 989% gewährleiſtet den Zeichnern einen. genuß von 4,6% und der Ausloſungskurs von 11000 eröffnet ihnen die Ausſicht auf einen Gewinn von 120%. 1 Schatzanweiſungen werden halbjährlich gruppenweiſe ſensgeloſt und müſſen ſpäteſtens zum 1. Juli 1967 getilgt zun. Der Ausloſungsgewinn kann im übrigen in ſpäteren 5 en noch größer werden, weil bei einer Herabſetzung es Zinsfußes auf 4% ͤ die— im Wege der Kündi⸗ erste— früheſtens am 1. Juli 1927 erfolgen kann(aber auf viel ſpäter zu erfolgen braucht), der Ausloſungskurs ſetz 115% heraufgeſetzt wird. Bei einer weiteren Herab⸗ 10 a des Zinsfußes auf 3/0, die das Reich frühstens ſtei Jahre nach der erſten Kündigung vornehmen kann, vo gt der Ausloſungskurs ſogar auf 120%. Wer aber 1 5— Seen geſteigerten Gewinnmöglichkeiten von 170% * 3 8 200 keinen Gebrauch machen will, kann ſich bei jeder 8 beiden Kündigungen ſeine Schatzanweiſungen zum 9(nicht zum Ausgabekurs) auszahlen laſſen. Wun f dieſen Umſtänden wird auch bei Manchem der 8 5 rege werden, ſeinen Beſitz an früheren Kriegs⸗ 5 in neue 4½ ige Schatzanweiſungen umzutau⸗ 5 n. Entgegenkommender Weiſe hat daher die Reichs⸗ . aazberwaltung beſtimmt, daß die Zeichner von 3 55 hoigen Schatzanweiſungen zugleich den doppelten Be⸗ 1 5. vorher erwähnten Papiere umtauſchen können. will fentenigen, der ſein Geld auf längere Zeit anlegen iche den die 4½ boigen Schatzanweiſungen infolge des ſollte ie Gewinns eine vorzügliche Kapitalsanlage. Daher berw* Kapitaliſt insbeſondere die großen Vermögens⸗ Verst tungen, die Banken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften, uſw cherungsgeſellſchaften, induſtri'llen Unternehmungen Neſond er Frage der Zeichnung von Schatzanweiſungen mläßlich Beachtung ſchenken. Die erſte Ausloſung dieſes lich der 6. Kriegsanleihe neugeſchaffenen Wertpapier⸗ 5* übrigens ſchon ſtattgefunden. Am 1. Juli dieſes 110% werden vier Gruppen der Schatzanweiſungen mit 8. Kri zurückgezahlt. Von den Schaßanweiſungen der Januar sarleihe beginnt die erſte Ausloſung ſchon im oſungsterlchſten Jahres, und zwar wird im erſten Aus⸗ 90 66kermin, um dieſe neuen Schatzanweiſungen denen dreifach nd 7. Kriegsanleihe völlig gleichzuſtellen, die Veen e Anzahl von Gruppen wie in den gewöhnlichen nen ausgeloſt werden. 8 * Stempelung der ruſſiſchen Wertpapiere. daß die Ernuſſicche Friedensvertrag beſtimmt bekanntlich, Ratifikation rtrgaſchließenden ſich verpflichten, ſofort nach Gewalt 10 8(Beſtätigung durch die verfaſſungsmäßigen hindlichkei des Friedensvertrags die Bezahlung der Ver⸗ Verzin eiten, insbeſondere der Staatsſchulden und deren vieder ung gegenüber den Angehörigen des andern Teils ſchen Sta zunehmen. Die Nichtigkeitserklärung der ruſſi⸗ den F taatsſchulden durch die Bolſchewiki iſt alſo durch 7 naedensvertrag Deutſchland und ſeinen Verbündeten e 8 ö 1 hinfällig geworden. Es ſoll nun feſtgeſtellt Eisern, welche S iſenbahn S cb U 2 5 uld i j 1 2 i 8 ewährleiſt 9 N heinen und ſonſtigen Wertpapieren mit ſind. Der Reichs 0 ichskanzler ge khan enen zahn Bid erttere ed ſchei i 5 8 einzurcichen. bei ein März fällig geworden ſind, ſind bis 15. März f der fen d 12 80 155 1 0d Zins⸗ abzuger. 0 abei iſt die ſchriftliche Erklärung dem z ben, daß die Stücke oder Zinsſcheine ſich ſchon vor e 8 in deutſchem Eigentum befunden baßen. 0„Berordunng des Bundesrats gegen „Mär; ſchnäßigen Schleichhandel tritt am ä r 1918 in Kraft. 9 verhäudten Geldſtrafen haben ſich als wir⸗ 5 gegen gen. Daher iſt beſtimmt worden, daß von oder Fut jeden, der öffentlich bewirtſchaftete Lebens⸗ rmittel zum Zweck des Wiederverkaufs erwirbt, 5 8 Abgabe verleitet oder ihre Bereitwilligkeit g zt oder ſolche verbotenen Schleichhandelsge⸗ mittelt, ſtets auf Freiheitsſtrafe aneben muß in jedem Falle auf erkannt werden, die bis zur Höhe von erluſt de ark bemeſſen werden kann. Auch kann auf und angeord 8 bürgerlichen Ehrenrechte erkannt des Täters i fe werden, daß die Verurteilung auf Koſten derholten Ri fen tiich bekanntzumachen iſt. Für den wie⸗ tra 5 fall droht die Verordnung Zuchthaus⸗ 8 Monaten an dernden Umſtänden Gefängnis nicht unter ſlberkennung e Zuchthaus iſt in dieſem Fall die * borge— ürgerlichen Ehrenrechte zwingend Nahe fenen f ſch Schade, daß die Verordnung nicht drei werden enen chienen iſt. Viel Miß mut hätte vermieden meinen Preisſtet enn es iſt kein Zweifel, daß an der allge⸗ Fehlen viel 5 Warung und dem Mangel oder gänzlichen einen oßen 5 der gewerbsmäßige Schleichhandel 3 Familie der Schuld trägt. rium hat wied tenunterſtützung. Das Kriegsminiſte⸗ gung der reichserholt darauf hin ewieſen, daß die Bewili⸗ Aufgabe, ſond 9 ſetzlichen Familienunterſtützung nicht ſeine ſehen on 5 die der Zivilbehörde ſei. Ganz abge⸗ eſuche 15 die an das Kriegsminiſterium gerich⸗ w„Rückgab Beſchwerden durch die dann erfolgende dia bit dem K zabe erheb iche Verzögerungen erleiden, er⸗ jede kiegsminiſterium hierdurch eine Arbeitslaſt, 8 utzen und Gewinn für die Sache ſelbſt rie muß. Kriegerfrauen und ſonſtige Ange⸗ eſuche ortan e ueinehmer werden dringend erſucht, ihre n nicht mehr an das Kriegsminiſterium, ze Zivi ſtellen zu ſenden. nt 8 fangen, Jer Max Marzenell, Sohn des Leonhard ſild ein* des Eiſ. Kreuzes 2. Klaſſe erhielt dane Vemdientme een vor dem Feinde die Badiſche Verap erich fi 5. die Redaktſon Gg. Zimmermonn, Seckenheim as Neu delchver brauont dringend Hafer, ind Strob,„Landwirte helft dem Heere“ E Schatzanweiſungen ausgegeben. Der N Zins- Wir haben Räte erhalten und verteilen denſelben morgen Donnerstag, den 14. ds. Mts. wie folgt: Es erhalten pro Perſon ½ Pfund zum Preiſe von Mk. 1.80 pro Pfund. Bei der Handlung Gg. Seitz, Luiſenſtraße Nr. 1 bis 600 Peter Seitz, Schloßſtraße Nr. 601 bis 1050 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Fenske und die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Waſchek. Bei dieſer Ausgabe ſt die Nummer 9 gültig. Seckenheim, den 13. März 1918. Lebensmittelamt. Kohlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Donnerstag, den 14. d. Mts. Brikett je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenaus⸗ weiſes bei der Kohlenhandlung Stengel Wilhelmſtraße Hr. 541 bis 659 und zwar: Nr. 541 bis 600 von 12 bis 2 Uhr Nr. 601 bis 650 von 2 bis 4 Uhr Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.30 Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 9 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. i Lebensmittelamt. Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver⸗ kündigungsblatt veröffentlichen eine Bekannt⸗ machung des Kgl. ſtellv. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 28. Februar 1918 Nr. U. 1/2. 18 KR A., betreffend Höchſtpreiſe für Eichen⸗ und Fichtengerbrinde. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Großh Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 11. März 1918. Die bisher gegen Schleich⸗ ö Arossh. Bezitksamt.— Pollzeisirektlon. Betanntmachung. Wir find beauftragt ſofort den in der Land⸗ g [wirtſchaft für das laufende Jahr nötigen Bedarf an Arbeitskräften In anzumelden. Seſtaltung militäriſcher Arbeitskräfte. Wer alſo zur Saat, zur Ernte oder auch z ſonſti⸗ ger Arbeit einen oder mehrere Soldaten wünſcht, wird erſucht dies am Donneralag, den 14 d Its. Vormfag auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Wer die Anmeldung unterläßt kann ſpäter keinen Anſpruch auf Erhalt jedwelcher Arbeitskraft erheben und Betracht komiden dabet nicht etwa Kriegsgefangene, ſondern die wer eine B ſt llung erfolgen läßt, iſt auch zur Annahme der Zugewieſen wordenen Kraft unbedingt verpflichtet. Bei der Anmeldung iſt die Zahl und die Dauer der gewünſchten Zuweiſung zu bezeichnen. Seckenheim, den 12. März 1918. Hürgermeiſteramt: Volz. 2 Dekanntmachung. Der Gemeindevoranſchlag pro 1918 betr. Der Gemeindevoranſchlag pro 1918 iſt aufgeſtellt und liegt 8 Tage vom 14. März ds. Js. ab auf dem Rathaus in Seckenheim zur Einſicht der Beteiligten offen. Einwendungen gegen denſelben find vor deſſen Bera⸗ tung durch den Bürgerausſchuß, dem unterzeichneten Ge⸗ meinderat ſchrifilich zu übergeben.. Seckenheim, den 13. März 1918. Gemeinderat: Volz. Koch. Koch ——ů—ů ů—ů 8 N 85 Ahe bertel, Abladen ven Renn. Trotz der wiederholten Verbote wird von der Ein⸗ wohnerſchaft allerorts beliebig und insbeſondere am Neckar⸗ vorland fortgeſetzt noch Schutt abgeladen. Da durch deſ⸗ ſen vorgeſchriebene Wiederentfernung große Koſten erwach⸗ ſen, hat ſich der Gemeinderat genötigt geſehen allen den⸗ jenigen die unerlaubte Schuttabladungen uns zur Anzeige bringen in jedem nachweisbaren Einzelfalle eine Belohnung von 3 Mark zu zahlen. Wir bringen deshalb hierdurch nochmals zur alge⸗ meinen Kenntnis, daß es lediglich erlaubt iſt am ſogenannten Fröſchloch Schutt abzuladen und erſuchen unſere verehrliche Einwoh⸗ nerſchaft alle Zuwiderhandlungen auch bei den klein⸗ ſten Mengen uns ſofort zur ſtrengen Beſtrafung anzuzei⸗ gen. Die obige Belohnung kommt ſofort zur Anweiſung. Seckenheim, den 18. März 1918. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgengſenſchuſl. Mitglieder, welche leihweiſe Maſchinen, Walzen und Treuer vom Verein im Beſitze haben, werden ſolange da⸗ mit belaſtet, bis dieſelben beim Lagerhalter abgemeldet ſind. 5 Der Vorſtand. Ra barbarafplanzen Zyglop Riesenstielige Sorte einjährige Pflanzen. 10 Stück Ik. 8.30. dartenbaubetrieb Feudenheimer Fähre. Dee bange. Rirchenchor secen geln: Donnerstag Abend ½9 Uhr 5 PROBE für alle im Konſirmandenſaal. Geht sparsam mit den eingelegten Kartoffel- vorräten um. Wer seine Vorräte zu früh aufzehrt, hat keine Nachlieferung oder Er- satz zu erwarten. e ee 8: Marta Lösche 3 Seckenheim 8 Audit eee 5 Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr Fast ganzlich schmerzloses Zahnzishen 4 5 Vorher. ni. 1 steigt dasselbe Gesleht, Hg. 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Schließlich bat er um Verzeihung, und ich geſtehe, daß dieſer Schurke mir ſo ſehr Schurke ſchien, daß ich Anfangs glaubte, das Ganze ſei eine Erfindung des Ungeheuers, um mich auf's neue auf die Folter zu ſpannen. Ich lief auf die franzöſiſche Geſandtſchaft und bat dort einen der höheren Beamten unter Vor⸗ gabe literariſcher Zwecke, mir darüber Auskunft zu ver⸗ ſchaffen, wo ſich jetzt der Legationsſekretär aufbielte „Das iſt leicht“, antwortete mir der Herr,„Sie fragen nach niemand anderem, als nach meinem Schwa⸗ ger, der vor zwei Jahren ſeinen Abſchied genommen, weil er mit dem jetzigen Gouvernement unzufrieden iſt, ſich damals ſofort verheiratet hat und ſeitdem als Privatmann und bereits glücklicher Familienvater auf ſeinen Gütern in der Picardie lebt.“ „Ich bedurfte aller Anſtrengung, um mich auf den Beinen zu erhalten und die Straße zu gewinnen. In meiner Vehauſung ergriff mich ein unendlicher Schmerz, der ſich glücklicherweiſe in dem lindernden Balſam löſte, welchen die Natur dem Menſchen als Geſellin mitgab. Alle Liebe, die ich je zu meiner Frau gefühlt, drängte ſich in die leidenſchaftliche Sehnſucht nach ihr zuſammen, and ſo rüſtete ich mich in der größten Haſt zur Ab⸗ teiſe nach Sizilien; denn da allein, bei ihren Brüdern, vunte die Unglückliche Schutz und Beiſtand geſucht jaben. Wie immer, überflügelte die Hoffnung, ein kind unſerer heißen Wünſche, alle Befürchtungen. Ich zatte ja den Brief des Ruſſen in Händen, ich konnte mich ja entſchuldigen bei den Brüdern, ich mußte ja dei meinem Weibe Verzeihung finden, bei ihr, die alle meine früheren Verirrungen ſo liebevoll mit ihrem perzen gedeckt hatte; ſie mußte ja mich, den Reuigen, aufnehmen, denn ich war ja ſelbſt elend geworden, Endlich betrat ich in Meſſina ſiziliſchen Boden. ich hatte ja ſelbſt gelitten, wenn auch durch meine Schuld, ſo doch im Grunde ihretwegen. So geneigt iſt der gebrechliche Menſch, ſich ſelbſt zu entſchuldigen, und als ich nach wenigen Tagen abreiſte, erbauten ſich in mir Vorſätze und Pläne, ja ſchon eine ganze Zukunft auf dem ſchmalen Grunde der mir gebliebenen Mittel, die ich ſparſam ſchonte und ängſtlich zuſammenhielt. Es war dies zu der Zeit, als die Reaktion noch ihre Opfer auf der voraufgegangenen Revolution ſuchte, und da ein Namensvetter von mir zu den Kompromittierten gehörte, ich überdies einige Aehnlichkeit mit ihm haben ſollte, reichte dies hin, mich eine Woche dort aufzu⸗ halten, indem man mir den Paß abnahm; indeſſen weil bei einer Sperrung aller Häfen eine Flucht nicht möglich war, man auch wohl halb und halb an der Identität mit dem Geſuchten zweifelte, geſtattete man mir freie Bewegung im Orte. Ich glaubte bald zu bemerken, daß inan mich beo⸗ bachte. Denn als ich abends auf der Palazzata mich erging, trat plötzlich, und bevor ich noch das Geſicht ſehen konnte, eine männliche Geſtalt in ländlicher Tracht vor mir wie betroffen zurück, ſchien dann aber, indem ich von ihr unter allerhand erſichtlichen Vorwänden umkreiſt wurde, mich im Auge zu behalten. Im Gefühl meiner politiſchen Unſchuld kümmerte mich das wenig, und als ich derſelben Geſtalt wieder in der Dämmerung auf dem Monte dei Capueini begeg⸗ nete, verſuchte ich gar nicht unter den breiten, tief in die Augen gedrückten Hut zu ſehen, denn ich hoffte, da mich ganz andere Dinge beſchäftigten, mit den Agen⸗ ten der Polizei, welche dieſe aus allen Schichten der Geſellſchaft erworben hatte, außer Berührung zu bleiben. Am folgenden Tage meldete ſich bei mir ein Vet⸗ turin, der von meinem Wirt gehört haben wollte, daß ich nach Taormina zu reiſen beabſichtige. Er ſei, ſagte er, von dort, fahre leer zurück und ſtelle mir deshalb einen ſehr billigen Preis, ja er erbot ſich ſogar, da Fültzenarlons ....—— . von Häuser und Grundstücken, = Vermittlung von Hypotheken. ſeorg Röser. gegenwärtig wenig gereiſt werde, mich für eine geringt Summe nach Katanea und ſelbſt nach Syracus weiter zu befördern. Es war mir dies wie ein gutes Zeichen des Schickſals; ich willigte freudig ein, und da ich noch an demſelben Abend meinen Paß erhielt, fuht ich am andern Morgen ab. f Ich hatte ſchon alle Himmel im Herzen, denn ich 5 näherte mich ja meinem geliebten Weibe; ich hoffte ſu zu finden, ein Kind im Arm, ich lag in Gedanken zu ihren Füßen, es wogte in mir auf und ab von Schmer“ und Wehmut, von Liebe und Luſt. i ö Jedem, der nach langer ſchmerzlicher Trennung in die Heimat zurückkehrt, mag ſie lieblich entgegen lächeln, zumeiſt dann, wenn ihm dort eine Hoffnung eine Löſung von Schmerzen dämmert. Ich kam aus dem Krankenhauſe, ich kam aus dem Winter, dem Eiſe und Schnee Deutſchlands, ich betrat mit dem Früh“ ling den Boden des Vaterlandes, das ſelbſt dem Feſt- land Italien gegenüber leuchtet wie ein vollendete? gefirnißtes Landſchaftsgemälde im Vergleich zu einem 3 Werke, das dieſes letzten Glanzes entbehrt. Als ich 1 hinauskam in die Landſchaft, dahinfuhr bald dur ch dit haushohen Kaktushecken, bald durch das Grün der Oran! genwälder und der ewig durſtigen Limonengärten, un? dann plötzlich der weiteſte Blick ſich eröffnete link? über das blaue Meer, rechts über Weizenfluren, di! ſich in den reichſten Geländen emporwinden von Tas zu Berge, ſtrotzend von Segen, bekränzt von tauſend jährigen Oelbäumen, die regellos ihre knorrigen Zweig hinausſtrecken in das Veilchenblau des Himmels und in ihrem überſchleierten, matten Grün alles Schar und Harte der Farben vermitteln: da jubelte es in mir laut, es wurde gewiß in mir, ich mußte noch einmal glücklich werden. 4 (Fortſetzung folgt.] 6.