N 5 en neee . zeitigen * * foffag, 15. flärz 1918. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Me. 2.25. F Die Keiſtungen der deutſchen Induſtrie. (Schluß.) Geſamterzeugung der Maſchineninduſtrie Kende für 1897 einſchließlich der Eiſenkonſtruktionen, eſſelſchmiedearbeiten, Eiſen⸗ und Straßenbahnwagen, Lo⸗ motiven, Lokomobilen und Schiffbau, auf rund 1 Mil⸗ erde geſchätzt. Für das Jahr 1910 liegt eine Schät⸗ ung des Vereins Deutſcher Maſchinenbauanſtalten vor, 95 eine Erzeugung von rund 2 Milliarden feſtſtellt, alſe genau eine Verdoppelung für diejenige Induſtrie, die den deren Induſtrien die mechaniſchen Hilfsmittel liefert 10 Ein anderes Beiſpiel! Die Erzeugung von Papier 1897 Pad pen iſt von 204 Millionen Mark im Jahre 8 nach den Ermittlungen des Vereins deutſcher Papier⸗ rikanten vom Jahre 1910 auf 412 Millionen Marl beliegen, ebenſo wie ſich die Zahl der in dieſer Induſtrit abohte ten Pferdeſtärken von 201000 auf 410 000 Man geht alſo wohl nicht zu weit, wenn man für dete Zeit von kaum drei Jahrfünften von einer Ver⸗ Dire ol ung der induſtriellen Gütererzeugung ſpricht ieſe Annahme wird auch unterſtützt durch die gleich⸗ Ergebniſſe des Güterverkehrs der Eiſen⸗ auf 3 der von 185 Millionen Tonnen im Jahre 1895 25 it. Millionen Tonnen im Jahre 1908 augewach⸗ büinln an könnte nun einwenden, daß das ein unge⸗ hnlicher Zeitabſchnitt und derſelbe für die ſpätere Ent⸗ Fa ung nicht beweiskräftig wäre. Das iſt aber nicht den 1 denn der Güterverkehr, der im Jahre 1908 364 nen Tonnen betrug, iſt im letzten Friedensjahre einem auf genau 500 Millionen angewachſen, alſo in 8 Kinzigen Jahrfünft um 37 v. H., und der Wert liabe derten Steinkohlen, der im Jahre 1908 1,6 Mil⸗ alſo ur betrug, iſt im Jahre 1913 auf 2,1 Milliarde, illi m 35 p. H., die Roheiſenerzeugung ſogar von 657 bieten Mark auf 923(1912), d. h. um 40 v. o. ier n geſtiegen. ö nun nützlich, einen Vergleich unſerer indu⸗ 1 55 Entwicklung mit derjenigen unſeres hauptſäch⸗ hier h Gegners, der den Krieg mit uns gewagt hat, 1860 nzuſtellen. Deutſchland, das um das Jahr e 50000 Tonnen Baumwolle verarbeitete, Fend vor dem Kriege bereits 600000 Tonnen, hatte, england, das ſchon 1860 ſo viel verſponnen gekommen Jahre 1910 erſt auf etwa 900 000 Tonnen an⸗ wärts kon iſt und ſeit etwa 20 Jahren kaum mehr vor⸗ Tonnen Baut, denn es hat ſchon im Jahre 1890 812 000 lichen B aumwolle verbraucht. Die Zahl der in der eng⸗ im Jahr ulggollinduſtrie beſchäftigten Arbeiter betrug mehr 5 5 881 551000, im Jahre 1907 nur wenig trie. ich 573 000 Perſonen. In der Wol indu⸗ Jahre 1800 i Zahl der Arbeiter ſogar von 282 000 im ſelbe Rück auf 257000 im Jehre 1907 herunter. Der⸗ ſchen Le eng kennzeichnet auch das Schickſal der briti⸗ 180 die z ninduſtrie⸗ In der Seidenin du⸗ bli„ſchei 5 den Engländern am längſten geſchützt heren 96 nt ein dauerndes Heruntergleiten von der frü⸗ fuhr von 8 unvermeidlich zu ſein. Die engliſche Aus⸗ 30 Million eidenwaren betrug im Jahre 1909 nur noch dien Mark, die Einfuhr dagegen 240 Millionen. Englands waren 1895 1018 000, Millio er Textil induſtrie nur noch 1015000 Perf eſchäfti Ich will 7 00 Perſonen beſchäftigt. Fohl rechen von der Lage des britiſchen im 1 5 1918 aus, der im Jahre 1860 noch 60 v. H., für ſich: nur noch 21 v. H. der Weltförderung brochen 0 Anſpruch nahm. Wäre der Krieg nicht ausge⸗ britiſchen Ant kten wir im Jahre 1914 wahrſcheinlich den lügelt 8 an der Weltverſorgung mit Kohlen über⸗ der Ro 5 wir das bereits im Jahre 1903 mit 1902 nämlich berzeugung getan hatten. Im Jahre Tonnen Roh. brachte es England auf 8,8 Millionen hatten wir 5 wir bereits auf 8,5, im folgenden Jahre ritiſche. bereits überholt. Seither iſt die 1913 kam J engewinnung kaum mehr weitergekommen. 10, Millionen Tonnen an, wir hatten erreicht. Von der Ueberflügelung der 1 5 braucht 5 elektriſchen und der chemiſchen Induſtrie 1 it einer in die. iner legswirtſchaft übergegangen. Wir haben aber ſondern— 5 8 geſcha fen haben, mit herübergenommen, Fähigkeit 1 jenigen ſomten Ge hatten be wi Sade e 4 bei 5 Au ige fr werbli Nan 1 1 . 1 —————.— ö Amtsblatt der Sürgermeisteramter Semenneim, Aines hem, Neharuansen and Eaingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ſation konnte, als der Krieg ausbrach, ſofort für die Kriegswirtſchaft in Bereitſchaft gehelten werden. Ohne dieſe Vorarbeit wäre ſie kaum zu bewerkſtelligen geweſen. Auch das iſt ein Teil unſerer großen Ueberlegenheit über unſere Gegner. Daß eine Induſtrie, die auf ſo ſicheren Grundlagen aufgebaut iſt, auch tllen an ſie herantretenden Neu auf⸗ gaben gewachſen ſein wird, das iſt keinem zweifelhaft, der dieſe Grundlagen kennt. Aber auch in Beziehung auf Chemie und Technik ö hat die Induſtrie ihre Fähigkeit, ſich in jede Lage zu finden, dargetan. Die Darſtellung dieſer Leiſtung wäh⸗ rend des Kriegs iſt der Zukunft vorbehalten. Hier müſſen einige Andeutungen genügen. Die Fortſchritte auf den Gebiet der Luftſchiffahrt und des Tauchbootkriegs würden, in einer Kurve ausgedrückt, einen Aufſtieg darſtellen, wit er bisher auf keinem Gebiete menſchlicher Tätigkeit in ſo kurzer Zeit verzeichnet worden iſt. Die Erfindungen der Technik auf dem Gebiete der Waffen⸗ und Munitions⸗ erzeugung, der Erzeugung des Erſatzes von Roh⸗ ſtoffen, die uns vom Ausland nicht mehr zukommen, die Schaffung und Verarbeitung neuer Rohſtoffe und die Verwendung von bisher gering geſchätzten Abfall⸗ ſtoffen, das alles hat uns mit gleicher Gründlichkeit und Vielſeitigkeit keiner unſerer Feinde nachzumachen ver⸗ mocht. Neue Induſtrien, von der allergrößten Tragweite auch für unſere künftige Entwicklung, ſind geſchaffen wor⸗ den, wie die Induſtrie der neuen Faſerſtoffe und die Erzeugung von Stickſtoff aus der Luft. Wir dürfen ſagen, daß wir in die Zeit nach dem kertege und in den Wirtſchaftskampf auf dem Weltmarkte ſo ſtark ausgerüſtet hinübergehen, daß wir uns nicht zu fürchten haben, vielmehr den Kampf mit ſicherer Zu⸗ verſicht aufnehmen können. Der Welt krieg. WTB. Großes Hauptquartier, 14. März.(Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Die feindliche Artillerie entwickelte in einzelnen Ab⸗ ſchnitten zwiſchen der Lys und der Scarpe, beiderſeits g 97 zgiakei ſchnitten zwiſchen der Lys und der 5 1 Foggia und Termoli ſind wegen Nachläſſigkeit abgeſetzt der Maas und im Sundgau in der Gegend von Altkirch rege Tätigkeit. Auch an der übrigen Front vielfach leb⸗ g hafteres Störungsfeuer. Kleinere Infanteriegefechte im Vorfeld der Stellungen. Geſtern wurden im Luftkampf und von der Erde aus 17 feindliche Flugzeuge und 3 Feſſelballons ab⸗ geſchoſſen. Von einem nach Freiburg fliegenden feind⸗ 1 1 ö 1 5 lichen Geſchwader wurden an der Front 3 Flugzeuge heruntergeholt. Rittmeiſter Frhr. von Richthofen errang ſeinen 65. Luftſieg. Oſten: Die im Einvernehmen mit der rumäniſchen Regierung von Braila über Galatz⸗Bendery auf Odeſſa andeſetzten deutſchen Truppen haben nach Bandenkampf bei Moldo⸗ wanka Odeſſa beſetzt. Ihnen ſind von Schmerinska her öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen gefolgt. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * 1 1 Die Ungeduld der Franzoſen ſteigert ſich. Die Ver⸗ f heißung der Pariſer Blätter, daß die Frühjahrsoffenſive von dem Verband eingeleitet werde, hat ſich bis jetzt nicht beſtätigt; die jenſeitigen Heeresleitungen und Kriegsräte haben ſich die Sache wohl noch einmal überlegt. Es ſcheint ihnen wohl geratener zu ſein, den deutſchen An⸗ griff abzuwarten. So hört man denn auch in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe und in den diplomatiſchen Reden kaum mehr ein Wort davon, daß die deutſche Streitmacht ver⸗ 2 arten, ohne die noch vor igen Wochen kein Kriegs⸗ artikel ſich an die Oeffentlichke mentsrede auf Beach heißt es allgemein:» Deutſchen werden nicht durch⸗ kommen; die Linien der Verbündeten ſtehen feſt wie eine überſchritten werden ſolle, Redens⸗ it gewagt oder eine Parla- ng zu rechnen gehobt hätte. Heute Mauer uſw. Das iſt ein vielſagender Unterſchied. Trotz⸗ dem aber will Cleinenceau den Krieg fortſetzen, bis Elſaß⸗ Lothringen fran⸗öſiſch und Deutſchland unter das Joch des Siegers geꝛwungem iſt. Daß hier ein Widerſpruch find. klafft, iſt den Kriegstreibern im feindlichen Lager natür⸗ lich nicht verborgen. Aber ie können nicht mehr anders. Sie wiſſen, daß die Entſcheidung naht, und ebenſo wiſſen ſie, daß an der Weſtfront die Freiheit des militäriſchen Handelns ſchon nicht mehr auf ihrer Seite liegt, mit anderen Worten, daß ſie in die Verteidigung gedrängt An der Erwägung werden ſelbſt Clemenceau und Lloyd Georde nicht vorüberkommen: wenn es nicht mög⸗ 5 lich 5 f des ruſſiſchen Rieſenheeres der Deut⸗ 8 werden, wie ſoll das jetzt nach dem ruſſiſchen Frieden geſchehen können? So iſt die Ungeduld allmäh⸗ lich zur Unruhe geworden, die nicht nur hinter der Front beſteht, ſondern auch in den Zuckungen an der Front ſelbſt deutlich genug fühlbar iſt. Zwiſchen Lys und Scarpe war, mit Hilfe Herr 3 U— ſich ſelbſt geſchadet. flu. 63. Ju ſerttons preis: ie etunſpa tige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 8 Sie Zale. Bet öfterer Aufnahme Nabcntt⸗ 825 Wernſprechanſchluß Nr. 16. unterhielten die Engländer am 13. März beſonders ſtar de; Geſchützfeuer, die Franzoſen lenkten ihren Artilleriekampf vorwiegend gegen das Illtal im Sundgau, auch um Verdun donnerten die Kanonen.— Die große Hafenſtadt Odeſſa am Schwarzen Meer, ſie zählt etwa 600 000 Einwohner, iſt am 13. März von den deutſchen Truppen beſetzt worden. Unſere Wackeren waren über Braila⸗Galat den Schienenweg entlang und unter Benützung der Eiſen⸗ bahn zunächſt nordöſtlich nach Bendery am Dnjeſtr, und von da ſüdöſtlich an das Meer gelangt. Dabei kamen ſie durch Gebiete, wo blühende deutſche Siedelungen entſtanden und Beßarabiens Wirtſchaft ſegensreiche Vorbilder ge⸗ weſen waren. Namen wie Kulm, Leipzig, Hoffnungstal, Friedenstal, Lichtental, Gnadental, Sophiental, Benken⸗ dorf, und jenſeits des Dujeſtr Salz, Groß⸗Liebental Mannheim, Straßburg, Roſenfeld uſw. zeigen an, da hier Sachſen, vor allem aber Schwaben, Badener und Elſäſſer, auch Pfälzer Kulturbringer geweſen ſind. Die Siedelungen ſind von ruſſiſchem Unverſtand und Bar⸗ barismus zerſtört, die deutſchen Bewohner nach Sibirien berſchleppt und ihre Güter um Spottpreiſe an Speku⸗ lanten zwangsweiſe verſchachert worden; was der„Zaris⸗ mus“ noch übrig gelaſſen hatte, dürften die Bolſchewiki im Verein mit Bruder Tſchech vollends vernichtet haben. Unſere Truppen(Sachſen) haben alſo wohl nicht eben viel mehr retten können, das aber hätte ſich Väterchen ſeinerzeit auch nicht träumen laſſen, daß das geraups Gut jener mißhandelten Siedler, von deutſchen Pajo⸗ netten in Schutz genommen werden ſollte. Nach dem Frie densvertrag müſſen die Siedler voll entſchädigt werden die ruſſiſche Brutalität hat alſo letzten Endes doch mm Die franzöſiſche Fremdenlegion, die an der Weſt front in den vorderſten Gräben verwendet worden iſt, hal nach einer ſpaniſchen Meldung ſehr ſchwere Verluſte er litten. In Afrika ſollen nur noch kleine Abteilungen vorhanden ſein. Nach Schweizer Blättern wolle England an Itaſſen umfangreicher als bisher Kohlen und Kriegsmaterial lie⸗ fern, es verlange aber dafür die Abtretung eines Küſten⸗ platzes, den es als Flottenſtützpunkt ausbauen wolle. Die Kommandanten der Luftabwehr von Neapek, worden. 1 Die Verluſte bei dem letzten Luftangriff auf London belaufen ſich auf 20 Tote und 40 Verletzte. b Der Krieg zur See. Berlin, 13. März. 1) Eines unſerer Tauchboote, Kommandant Kapitänleutnant Ganſſer, hat im Sperr gebiet um die Azoren 22 000 BRT. vernichtet. 1 5 einigen 7,6 Zentimeter⸗Geſchützen wurde aus den 3 3 der Schiffe Meſſing, Zink und Gummi heim⸗ ebracht. 5 2) Im öſtlichen Mittelmeer hat ein Tauchboot, Kom mandant Oberleutnant zur See Sprenger, 6 Dampfer und 2 Segler mit zuſammen etwa 26000 BRT. ver- ſenkt, darunter einen Munitionsdampfer. Ferner wurde ein feindlicher Kreuzer ſchwer beſchädigt. Berlin, 13. März. Der Orden Pour le Merite wurde an den Korvettenkapitän Heinecke, den Kapitän leutnant Waſſner und den Oberleutnant zur See Stein⸗ bauer verliehen.. Der iriſche Schoner„Nanny Wyngal“ wurde von einem Tauchboot an der iriſchen Küſte durch Geſchützfeuer verſenkt. N In Amerika ſoll ein neues Schiff gebaut worden ſein, das nicht verſenkt werden kann. Der Schiffskörper ſei mit zahlreichen Luftkammern durchſetzt, die das Schiff auch bei großen Verletzungen ſchwimmend erhalten. In⸗ folgedeſſen ſei aber die Fahrtgeſchwindigkeit und der Lade⸗ raum vermindert. Das Schiff ſoll demnächſt einer Probs⸗ ladung unterzogen und dann nach Europa geſandt werden London, 14. März. Der Hafenverkehr von Hul iſt im Jahr 1917 auf 2498 111 Nettotonnen(geges 3 355 149 im Vorjahr) zurückgegangen. 3 Die Ereigniſſe im Weſten. Luftangriff auf Oſtengland. Berlin, 13. März.(Amtlich.) In der Nacht vom 12. zum 13. März hat eines unſerer Luftſchiffge⸗ ſchwader mit großem Erfolg Plätze und militäriſche Anlagen am Humber und in der Grafſchaft Vork an⸗ gegriffen. Die Schiffe ſtießen auf ſtarke artilleriſtiſche Gegenwehr, die den Angriff aber nicht aufhalten konnte. Alle Schiffe ſind ohne Beſchädigungen zurückgekehrt. London, 14. Mürz.(Reuter.— Amtlich.) Nach inzwiſchen eingelaufenen Berichten flogen drei feindliche Luftſchiſſe vorgeſtern abend zwiſchen 8.30 Uhr und 10 Uhr über die Küſte von Yorkſhire. Nur eines wagte es, ſich der befeſtigten Stadt Hull zu nähern. Es warf dort 1 Bomben ab. Die beiden anderen Luftſchiffe kreuzten während einiger Stunden in großer Höhe über ver⸗ ſchiedenen Diſtrikten und nahmen dann wieder Kurs nach dem Meere. ö 3 Saag, 14. März. Wie der„Nieuwe Courant“ aus Sondon erfährt, wenden ſich die„Daily News“ gegen dis Wiedervergeltung durch Luftangriffe. Die auf deutſch⸗ Städte ausgeführten Angriffe bewirkten nur, daß di Luftangriffe auf London zahlreicher würden, ihnen ein Ende gemacht werde. Der engliſche Bericht. We London. 14. März. Im amtlichen Bericht von geſterr vorm a) heißt es u. a.: Die feindliche Areillerie war geſtern ſüd⸗ weſtlich oi Cambrai und gegenüber Loos und während der 9 im Abſchnütt von Meſſines und Pasſchendaele 8. Neichstag. Berlin, 13. März. Schluß.) (Sch Anfrage des Zentrums betr. die Lage des Mittelſtands. Staatsſekretär Freiherr von Stein: Die Regierung kennt die ſchwierige Lage des gewerblichen Mittelſtands. Ein Pro⸗ jramm zur Behebung der Mißſtände kann noch nicht vorgelegt verden. Hier ſpricht die Frage des Mangels der Rohstoffe ind der Arbeitskräfte ſehr erheblich mit. Soweit möglich, iſt zeſorgt worden, daß ſtillgelegte Betriebe von den weiterarbei⸗ enden Betrieben entſckädigt werden. Die Hauptſorge iſt die, zaß die kleinen Betriebe möglichſt bald wi der vollkommen auf⸗ jenommen werden können. Eine neitere Stillegung von hand⸗ verksmäßigen Betrieben foll tunlichſt nicht mehr erfolgen. Wir vünſchen die alsbaldige Rückkehr zur Freiheit von Handel und Berkehr. Namentlich die Rohſtoffbeſchafſung kommt in Frage. Auch die Beſchafſung von Arbeitskräften iſt beim Handwerk in Betracht zu ziehen, ſp ziell die E i hung des Nachwuchſes. Not⸗ wendig wird eine Reviſion der Gewerbeordnung ſein. Die Re⸗ 5* 0 entſchloſſen, an ihrem Teil zu helfen um die Wun⸗ zu heilen, die dem Volkskörper durch den Krieg geſchla⸗ zen worden ſind. Abg. Bruhne(Soz.): Nach Beendigung des Krieges wer⸗ zen die aus wem Felde heimkehrenden Handwerker ſich in Maſſe der Sozla demokratie anſchließen. Der Krieg beſorgt die Vernichtung des kleinen Handwerks. Das Großkapital häuft gewaltige Gewinne an. Dein Mittelſtand kann nur durch die Tat feholfen werden. 5 Abg. Doermann(F. B): Ob die bisherige Wirtſchafts⸗ soli ik eine Jö derung des Mitelſtanos bedeutet hat, mag dahin⸗ geſtellt bleiben. Selbithilfe halten wir noch immer für das zweckmäßiaſte Atttel. Die Handwerker muſſen außer vom Heer und der Marine auch von den anderen großen Verwaltungen Lie⸗ ſerungsauf räge erhalten. An Organiſationen fehlt es dem Hand⸗ werk nicht. N ben die beruflichen Organiſa ionen müſſen die wirt . treten. Das Handwerk muß einen angemeſſenen Teil er vorhandenen Rohſtoffe erhalten. Am allerſchwerſten hal der kaufmäcaniſche Mittelſtand gelitten. Abg. Lütze!(Natl.): Die finanzielle Hilfe des Reiches genügt für das Handwerk nicht. Es muß für Rohſtoffe geſorgt werden, für deren Beſchaffung in den Friedensverlrägen b ſon⸗ dere Beſtimmungen zu treffen ſind. Auch für Werkzeuge und Ma⸗ ſchinen muß Sorge getragen werden. Für die Rohſtoffbeſchaffung dem Handwerk ein angemeſſener Kre vit gewährt werden. Weiterberatung: Donnerstag 2 Uhr nachmittags. i* 5 Berlin, 14. März. Forkſetzung der Ausſprache über die Anfrage betr. den 5 Abg. Dr. Kapp(Kons.): Die Lage des gewerblichen Mit⸗ Etelſtands 7 uns Konſervativen beſonders am Herzen. Alle bürgerlichen Kreiſe wollen ja im 3 des Staatswahls einen möglichſt zahlreichen gewerblichen ittelſtand erhalten. Der Mittelſtand iſt das Rückgrat der Volkskraft. Das deutſche Volt braucht den Nachwuchs von unten herauf. Mit der Ar⸗ beiterverſicherun g haben wir einen hervorkagenden Schrit tvor⸗ wärts getan. Nun muß die ſoziale Fürſorge auch für andere Kieiſe, namentlich die de⸗ Mittelſtandes, folgen. Die Sorge für den gewerblichen Mittelſtand iſt freilich die Hauptaufgabe der ee Die Mittel daru ließen ſich durch eine Kriegs. entſcküdigung au bringen.(Unruhe links.) Auch Rußland muß angeſichts der Verwüſtung in Oftpreuzen herangezogen werden. Durch Stiklegung werden nur die Großbetriebe in unangemeſ⸗ ener Weise ge ördert. Die z igen Kredit zenoſſen af en müſ⸗ en geſchaffen werden. Im Anſhluß an das Reichswirtſchaftsamt ollte eine Reichszentralſtelle zur Förderung des gewerblichen 2 geſchaffen werden. Abg. Werner⸗Hersfeld(D. P.): Der Grundſatz von der freien Bahn dem Tüchtigen muß auch für die Berufsſtände gel⸗ ten nicht nur für die einzelnen Perſonen. Auch die mit leren und unteren Beamten dürfen nicht rergeſſen weden. Dim Wucher muß man entſchi⸗dener zu Leibe gehen. Die Kriegsgeſellſchaften e ab ubauen. „Abg. Albrecht(Unabh. Soz.): Das Handwerk wird ſtets ein Handlanger des Großhapitals bleiben. Neues vom Tage. Der Friede im Oſten. Berlin, 14. März. Die ruſſiſche Friedensurkunde, bie nach Bukareſt geſchickt werden mußte, um die Unter⸗ ſchriften des Staatsſekretärs von Küh mann und des Miniſters Graf Czernin einzuholen, iſt wieder in Berlin eingetroffen und wird heute dem Bundesrat zugeſtellt verden. Die vorläufigen Verhandlungen mit Rumä⸗ tien haben einen günſtigen Verlauf genommen. Die bauptverhandlungen werden nunmehr wieder aufgenom⸗ men werden, nachdem der rumäniſche Unterhändler in Bukareſt wieder eingetroffen iſt. Die Polenfrage. Berlin, 14. März. Nach dem„Berl. Tagebl.“ und der„Frankf. Ztg.“ ſollen die Mehrheitsparteien des Reichstags(wohl ohne die Nationalliberalen. D. Schr.) — auf ein Entgegenkommen gegen die polniſchen For⸗ ungen geeinigt haben in der Richtung, daß Deutſch⸗ ſand auf polniſches Gebiet an der deutſchen Grenze zur militäriſchen Sicherung verzichte und daß Polen gegen Dſten im Cholmer Gebiet und gegen Minsk Ausdehnungs⸗ möglichkeit gegeben werde. Die Polen dagegen verzichten — Gebiete und ſuchen Anſchluß an die Mittel; e. Gruß der deutſchen Univerſitäten an Dorpat. Berlin, 14. März. Die Verſammlung der Rek⸗ toren der deutſchen Univerſitäten ſandte geſtern von Halle zus nach Dorpat(Livland) ein Telegramm, in dem ſie die Befreiung Dorpats begrüßt und die Hoffnung zusſpricht für das kräftige Wiederaufblühen der deut⸗ ſchen Wiſſenſchaft dortſelbſt. Bundesſtagten und Kriegskoſten. München, 14. März. Im Finanzausſchuß der bayeriſchen Abgeordnetenkammer erklärte Finanzminiſter don Breunig, die Beratungen über die Tilgung der kriegsſchuld werden ſchon jetzt eingehend gepflogen. Von der Abwälzung auf die Bundesſtaaten könne keine Rede ſein. Auch werde nicht an eine Vermögensbeſchlagnahme eder gar Enteignung der Kriegsanleihen gedacht. Dazu eien die wirtſchaft ichen Verhältniſſe des Deu ſchen Reichs biel zu geſund. Es entſpreche der Gerechtigkeit, für die kriegskoſten diejenigen haftbar zu machen, die die deut⸗ ſche Friedenshand zurückgewieſen hätten. Den Bundes⸗ 33533. anſtatt daß 3 5.. e de b 8 Zu! dürfen die bisherizen Steuerquellen nicht ent⸗ Lark. ff zogen werden, dagegen könne man ſehr wohl von Neics⸗ nonopolen reden. Enthüllungen und kein Ende. Berlin, 14. März. Aus Paris kommen dunkle Andeutungen, als ob man dort neue„Beweiſe“ dafür jefunden habe, daß Frankreich durch Deutſchland in den Krieg getrieben worden ſei.(Die Enthüllungen dienen Clemenceau nur dazu, die Kriegsſtimmung in Frank⸗ reich aufs neue aufzupeitſchen. D. Schr.) Spanien iſt reich geworden. Buenos Aires, 14. März. Die Regierung hat das Anerbieten, von der Bank von Spanien 500 Millionen Peſetas zu leihen, abgelehnt. Amerikaniſche Rüſtungen. Waſhington, 14. März. Es erging an weitere 5000 Mann der Befehl, ſich zur Einſtellung in die gebungslager bereit zu halten. Das iſt die letzte Ein⸗ tellung der erſten Geſtellungsaufrufe. „Unregelmäßigkeiten.“ Berlin, 14. März. Dem„Berl. Lokalanz.“ wird tus Lugano gemeldet, Senator Marconi habe im italieni⸗ chen Senat„Unregelmäßigkeiten“ bei Kriegslieferungen mus Amerika zur Sprache gebracht, in die die italieniſche Unkaufskommiſſion und die diplomatiſche Vertretung 55 Waſhington verwickelt ſei. Der Miniſtec har eine Un⸗ erſuchung angeordnct. Falſchmeldung. Nom, 14. März. Der„Oſſervatore Romano, er⸗ klärt die Meldung des Pariſer„Matin“, daß die Mittel⸗ mächte verſucht hätten, durch Vermittlung des Papſtes mit Wilſon für den Frieden zu wirken, für falſch. unerhörter Druck des Verbands auf die Neutralen Amſterdam, 14. März. Der Vertreter des Wolff⸗ Bureaus in Amſterdam erfährt, daß der engliſche Ge⸗ ſandte im Haag im Namen der alliierten Regierunger und der Vereinigten Staaten von Holland die Aus⸗ lieferung ſeines geſamten Schiffsraums ge gen entſprechende Frachtraten und Erſatz der torpedierter Schiffe nach dem Krieg für Fahrten auch innerhall des Sperrgebiets verlangt hat. Der holländiſcher Regierung wurde zu ihrer Antwort eine Friſt von 8 Tagen eingeräumt. Falls dieſer Forderung der alliierten Re⸗ gierungen nicht nachgekommen werden ſollte, würden dit holländiſchen Schiffe in den Häfen der Vereinigten Staa; ten requiriert und die auf See befindlichen holländiſcher Schiffe beſchlagnahmt werden. Außerdem würde ar Holland in dieſem Falle von den alliierten Regierungen kein Brotgetreide ge iefert werden. (Ein ſchlagender Beweis für die Schiffsnot der Feind. und die Wirkung des Tauchbootkriegs. D. Schr.) Hang, 14. März. Der Miniſter des Auswärtiger teilte in den Generalſtacten(Abgeordnetenhaus) mit, daf Amerika bereit ſei, 100000 Tonnen Weizen an Holland zu liefern, wenn Holland den Alliierten 500 000 Tonnen Schiffsraum zur Verfügung ſtelle. Rotterdam, 14. März.„Hollandſche Nieuwe Bu⸗ reau“ meldet aus London: Der vormalige deutſche Ge⸗ ſandte Graf Luxburg iſt nach einer Meldung der „Exchange Telegraph Company“ nach Chile geflüchtet Der Mi itärattachee iſt ebenfalls verſchwunden. Die Po⸗ lizei iſt ſeit mehreren Tagen ohne jede Spur von der beiden Herren. Es wird angenommen, daß Graf Luxburg ſich nach der deutſchen Geſand e ſchaft in Chile begeben hat Die Wirren in Rußland. London, 14. März.„Morning Poſt“ erfährt aus Petersburg, daß Trotzki in Petersburg bleiben werde wo er an die Spitze des Rates der Volkskommiſſart der Stadt Petersburg treten werde. Lenin werde nach Moskau gehen, um dem Kongreß der Arbeiter-, Bauern⸗ und Koſakenvertreter beizupohnen, der am 14. März; die Friedensbedingungen prüfen wird. Die Abſtimmung ſoll am 17. März erfolgen. Stockholm, 14. März. Der aus Finnland zu⸗ rückgekehrte ſchwediſche Sozialiſt Böhmer berichtet im „Sozialdemokraten“, daß er ſich ſelbſt von Grauſam⸗ keiten der Roten Garde habe überzeugen können. Vermiſchtes. Ertrurken. Auf der Ta perre von Lingen(Hannover kippt ein mil 6 Perlonen beſetzter Kahn um. A le Inſafſen ſini ertrunken. Englands ukender Anteil am indiſchen Handel. Eine bemerkenswerte Entwicklung hat Britiſch⸗In⸗ diens handel auch 1917 genommen. Deutlich zeig! ſich, wie die Kriegsverlängerung die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen Oſtindiens und Großbritanniens zuſehends lok⸗ kert, jene mit Amerika und Japan aber belebt. Im ganzen iſt Amerikas Anteil an der indiſchen Einfuhr bon 3,1 v. H. vor dem Kriege auf 7,3 v. H. in 1917 gewachſen. Amerikas Anteil an der indiſchen Ausfuhr ſtieg gleichzeitig von 7,5 auf 12,9 v. H. Aehnliches gilt von Japan. Von 2,8 v. H. vor dem Kriege ſtieg Japans Anteil an der indiſchen Einfuhr in 1917 auf 8,9 v. H. Der japaniſche Anteil an Indiens Ausfuhr wuchs von 7,5 v. H. auf 11 v. H. Abſolut gerech⸗ net ſtieg die japaniſche Ausfuhr nach Oſtindien ſeit Kriegs⸗ ausbruch um 266 v. H. Man ſieht, wie unberechtigt das hochmütige„Bussines as usual“(Geſchäft wie gewöhn⸗ lich) iſt, das der Brite ſeit Kriegsbeginn ſo oft in Welt ſchrie. Je länger der Krieg dauert, deſto mehr verliert der Handel Englands in ſeiner wichtigſten Ko⸗ lonie an Boden. Auch hierin ſehen wir eine Wir⸗ kung des deutſchen Tauchboot⸗ Krieges 7 Vermiſchtes. Tapferk⸗kismedaille. Der König von Bayern hat verfügt, daß die bayeriſche Mi ⸗Verdienſtmedaille fortan die amtliche . Tapferkeitsmedaille“ führen ſoll. Sie iſt die höchſte Auszeichnung für Unteroffiziere und Mannſchaften vom Feldwebelleutnant abwärts und entſpricht dem 1 Joſeph⸗Orden für die Offiziere. Der Beſitz der Medaille iſt m einer Ehrenzulage auf Lebensdauer ohne Unterſchied des Dienſt⸗ ilberne Medaille „für die Goldene Medaille 10 Mark monatlich.— De die 1 1 Berleſhung der Tapferkeftsmedallle erfolgt durch eine Nommtm on, Unteroffizieren und Mannſchaſte Auszeichnung ein ganz beſonderes Anſehen verleiht. Entlauren. Im Nagolder Bezirksamtsblatt„Der Geſell⸗ ſchafter“ ſtand folgendes Inſerat:„Nagold. Entlaufen iſt mir mein liebes, gutes Weib. Bitte den ehrlichen Finder, er möchte ſie auf Hebensdauer gefälligſt behalten. meiſten.“ Gegen das Aunimkerunweſen. Nicht weniger als 60 Wein⸗ wirtſchaften. Teeſalons uſw. in München iſt die Schließung an⸗ gedroht worden wenn ſie mehr als eine Kellnerin beſchäftigen. 200 000 Mark Geldstrafe. Der Kaufmann Gruhle in Dresden wurde wegen Mehlſchiebungen und Kriegswuchers zu einem Jahr Gefängnis und 194292 Mark Geldſtrafe verurteilt. Außerdem erhielten die Mitangeklagten König 13 Monate Ge⸗ fängnis und 10 000 Mai Geldſtraſe, Reuſchel 4 Monate Gefäng⸗ nis und 10000 Mark Geldſtrafe und Schmidt 6 Wochen Gefäng⸗ Schleich hendel mit Coldſt cken. Trotz der hohen Strafen, die auf dem Schleichhandel mit Goldmünzen ſtehen, iſt er nicht zu unterdrücken. So wurde in Berlin der Händler Samuel Tan⸗ nenbaum zu 6 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe ſein Sohn Siegmund zu 4 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Sie hatten ſeit längerer Zeit deuiſche Gold⸗ und Silber⸗ münzen eingehandelt; für das Zwanzigmarkſtück bezahlten ſie 50 bis 60 Mark. Bei der Hausſuchung in ihrer Wohnung wur⸗ den 750 Mark Silber⸗ und 550 Mark Goldmünzen gefunden. Letztere wurden als dem Staat verfallen erklärt. nis und 3000 Mark Seldſtrafe. N Wohnungsnot. In Elbing(Weſtpreußen) ſind Über 5⁰⁰ Familien, denen gekündigt wurden zumeiſt noch ohne Wohnung. die Obdachloſen Die Stadtvermaltung tritt Maf unterzubringen. ahmen, um Noon. (Heidelberg. 14. März. In Heiligkreuzſteinal iſt das landwirtſch⸗ftliche Anweſen der Witwe Rehberget durch Feuer zerſtört worden. Der Brand iſt durch den 9 jährigen mit einem Streichholz ſpielenden Sohn dei Brandgeſchädigten vernriacht worden.(g. K.) ( Taußberbiſch ſah im, 14. März. Der älteſt Mann unſerer Stadt Lendwirt Adam Zubrok iſt im Alte! von 93 Jahren geſtorben. 5 () Bruchſal, 14. März. Der eee ſtimmte dem ſtädt. Voranſchlag mit einem Uu lagefu von 36 Pfg. wie bisher zu. ( Oßen burg. März. Am Freitag, den 15 März, ſind 25 Jahr frkfloſſen, ſeit Oberbürgermeiſte Hermann durch einſtimmiſe Wahl an die Spitze des Stadt Offenburg geſtellt worden war. ( hnsukirch bei Freiburg, 14. März. Durch wurden hier zwei Scheunen zerſtört. Fünf Stück ſind mitverbrannt.(g. K.) (Müllheim, 14. März. lung des Oberbad. Weinbauvereins Bürgermeiſter Dr. Gugel i 3 * Nie In der Generalverſamm⸗ ſprach Reichstagsabg. meier aus in Ausſicht ſtehende Reichsweinſteuer. Er betonte nachdem man einmal vorausſicht'ich um eine Beſteuerung des Weines nicht herumkommen werde, ſo ſei es beſſer an dem richtigen Ausbau des Steuergeſetzes mitzuarbeiten, als rundweg abzulehnen. Die Banderolenſteuer ſei 5 verwerfen wegen der zu erwartenden Unzuträglichkeiten n der Ausführung der Steueraufſicht, ebenſo ſei eine f Grundſteuer abzulehnen. Dagegen empfahl der Redner eine Beſteuerung auf den Wert des Weines unter des Vorausſetzung, daß die ein elnen Landesſteuern wegfallen, venn die Reichsweinſteuer in Kraft tritt. Die Steuer ſollte licht vom Erzeuger, ſondern vom Verbraucher entrichtet verden. Der Haustrunk müſſe ſteuerfrei bleiben. Die Ausführungen fanden ſtarken Beifall und lebhafte Zu⸗ timmung. 5 ( Konſtanz, 14. März. Die Vollverſammlung der ſonſtanzer Handwerkskammer ſprach ſich dahin aus, daß mit den Vorarbeiten für eine Reform des Bad. Hand⸗ 4 werkskammergeſetzes zu warten ſei, bis feſtſtehe, welche Geſtalt die betr. Reformbeſtrebungen in Preußen nehmen würden. f Lokales. — Zur Enteignung von Beſtandteilen vor Grundſtücken hat aſſen, derzufolge der Uebernahmepreis für die für Kriegs bedarf enteigneten Beſtandteile und Zubehörſtücke vol Grundſtücken mit befreiender Wirkung gegen Dritte, denen ein Recht an dieſen Sachen zuſtand, an den Eigen tümer ausgezahlt werden kann. Bei der Durchführun derartiger Enteignungen hatten ſich für die Aue 1 des Uebernahmeßpreiſes Schwierigkeiten ergeben mit R icht auf Dritte, denen ein Recht an den Grundſtücken 115 Bei der Durchführung der Verordnung ſoll in ällen, in denen die Rechte der Dritten weſentlich berührt e tunlichſt Rückſicht auf dieſe Rechte genommen rden. 8 L Ausprägung von Reichsmünzen. Im Fe⸗ bruar wurden in den deutſchen Münzſtätten geprägt 1051882 Mk. Fünfzigpfennigſtücke, 1 403 014 Mk. eiſerm Fünfpfennigſtücke, 1447588 Mk. Zehnpfennigſtücke aus Zink und 16 958 Mk. Einpfennigſtücke aus Aluminium — Drogen und Erzeugniſſe aus Drogen, dit beim Beginn des 15. März 1918 bei den meldepflichtigen Perſonen vorhanden ſind, müſſen bis zum 1. April d J. an die Medi inal⸗Abteilung des Berlin W. 9, Leip'igerplatz 17, angemeldet werden. — Topinambur nur zu Ernährungszwecken Die Verordnung des Bundesrats vom 12. Mai 1917, b treffend das Verbot der Verarbeitung von Topina zuren auf Branntwein, wird nicht mehr überall achtet. Es wird daher darauf hingewieſen, daß dieſe Verbot, welches erlaſſen wurde, um die Wurzelknollen de VV für die Ernährung zu ſichern, fort eſteht. 5 ö L unſinnige Gerüchte. Ein bemerkenswerter Vorgang beſchäftigte kürzlich die Strafkammer des Land gerichts Straubing Eine Kaufmannstochter ſchrieb a ilh. Fritz, Schuhmacher⸗ Lörrach über d K. Kriegsminiſteriums g der Bundesrat eine Verordnung er“ ſich ſelbſt Briefe, die angeblich von ihrem Bruder unn 4 einem ſeiner Freunde herrk hren ſollten. In den Brie fen wurde behauptet, der Bruder liege verſtümmelt i einem Geheimlazarett. Die Briefe ließ das Mädche ihre Bekannten leſen und verbreitete von den Briefe Abſchriften. Nur mit Rückſicht darauf, daß das Mäd chen nicht voll verantwortlich iſt und von keiner böſe Abſicht geleitet war, kam es mit einer Geldſtrafe da⸗ von. Ein in die Verbandlung als Sachverſtändiger Sta des bayeriſchen Kriegsminiſterium r Stabsarzt die beſtimmte Erklärung ab, daß es keine Ge azarette gibt und nie gegeben hat. Derartige fal ſche Gerüchte werden von Agenten des feindlichen Aus lands ausgeſtreut, um Beunruhigung in der Bevölkerun orzurufen. 6 — Volksküchen ſind nicht warenumſanſteuer bflichtig. Der Reichskanzler hat die Bundesregierunge ucht, die von Gemeinden oder Kommunalverbänden ein⸗ berichteten Volksküchen, ſoweit deren Speiſenabgabe b inder bemittelte bezweckt iſt, als ſteuerfrei in Be lug auf die Warenlieferung zu behandeln. — Warenumſatzſteuer im Viehverkauf. Bei Aufkauf Ge von Vieh durch die Beauftragten der Kom fang⸗ munalverbände iſt der Züchter oder urſprüngliche l fäng⸗ iter warenumſatzſteuerpflichtig. Die Aufkäufer unterlie afen, gen dann der Steuerpflicht, wenn ſie in eigenem Namen ht zu 0 auf eigene Rechnung handeln oder jedenfalls als tra Artmiſſionäre das Vieh ſelbſt übernehmen und an die — Gutanfsſtellen weitergeben. In dieſer Hinſicht iſt es von lber⸗ edeutung, ob der Aufkäufer bis zur Uebernahme des 1 ſe iehs durch den Vertrauensmann die Gefahr für Er⸗ bes krankung oder Beſchädiaung des Viehs träot. Reichstae zohte Berigtekoſten⸗ und Anwaftsgebuyren. Den 2— iſt ein Geſetzentwurf über Kriegszuſchläge zu den 2 Atskoſten, ſowie zu den Gebühren der Nechtsanwäfte un 1 Lerichtsvo lzieher zugegengen. Die in§ 8 des Gerichts 8 engeſetzes beſtimmten Gebührenſäze erhöhen ſich be genſtänden im Werte 1. von mehr als 300—2100 Marl umſchl. um zwei Zehntel, 2. von mehr als 21005400 Mark un m drei 1 um vi Zehntel, 3. von mehr als 5400—10 000 Mark einſchl ö Zeh 5 Zehntel, 4 von mehr als 10 000 Mark einſchl. um fünf nal Geisel en. Die Gebührenſäge der 88 62, 68, 69 und 75 dez 4 5 ekoftengefetzes erhöhen ſich um ein Viertel, die Gebühren rene 320 8 70 bis 72 um die Hälfte.— Die Gebühren des der um 2 Oebührenordnung für Rechtsanwälte erhöhen ſich de!— Die Zehntel und in der Berufungsinſtanz um fünf Zehntel 5 25 Gebührensätze der 58 4 bis 11 der Gebührenordnung für 9 Die ichs vollzieher erhöhen ſich um drei Zehntel.— teſt es Ge 5.80 Satz 1 des Gerichtskoſtengeſetzes in der Faſſung ten von 9 vom 1. Juſi 1909 beſtimmlen Schreibgebühr er 95 Seite muß ka. für die Seite erhöhen ſich auf 40 Pfg. Die 0 13 enthalten. mindeſtens 32 Zeilen von durchſchnittlich 25 Silben du! bat sur Jebdelindenkmal, Privatier Otto Schmalz 5 auf 20 das Zeppelindenkmal ſeine Spende um 5000 Mk. 15 mals 00⁰ Mk. erhöht, womit die Errichtung des Denk⸗ sten geſichert iſt. 5 N de Ffüaeorſicht: Ein Herr Joſef Blant verſchict, wie 1. D tale der Württember iſchen Vereinsbank in Ulm ue: 1 dennitteilt, ein aus dem Felde datiertes Rundschreiben, zie e. dem er von der Abeicht der Gründung eines größeren 5 einternehmens der Lederverarbeitungsbranche in Form im und z Alktiengeſellſchaft nach dem Krieg Kenntnis gibt bg, wü letzt ſchon zur Beteiligung auffordert. Dabei er⸗ di 5 ähnte er, daß Teilhaberſcheine bei der Reichsbank und nte i der Württembergiſchen Vereinsbank einzulöſen ſeien. mR 105 Württembergiſche Vereinsbank berichtet nun, daß ſie . ohl wie die Reichsbank dem Unternehmen gänzlich 1 5 ſtehen und ihr der Unterzeichner des Rundſchreibens 3 8 kannt ſei. Das Angebot! macht einen ſolchen Eindruck, ten ſtarke Zurückhaltung ihm gegenüber geboten erſcheint. 1 f— 655—.— 151 Genehmigungspflicht für Erſatzmittel. Die des i mitzeteulichen Erſcheinungen auf dem Gebiete des Erſatz⸗ en, pr elmarktes haben die Reichsregierung veranlaßt, ent⸗ lte 5 dem Vorgehen der ſüddeutſchen Regierungen, tek n cnehmiaungspflicht für Erſatzlebensmittel einzufüh⸗ 15 bat Der. Mangel an Einheitlichkeit auf dieſem Gebiete * nach 5 einer Abwanderung der ſchlechten Erſatzmittel 2 gungs 5 Gegenden geführt, in denen eine Genehmi⸗ ber ßen A ſlcht nicht beſtand. Die Möglichkeit, in einem gro⸗ aß 4 nehm eile des Reiches Erſatzmittel ohne vorherige Ge⸗ d⸗ in de gang abzusetzen, barg weiter die Gefahr in ſich, daß 1 1 he 1 75 7 der Uebergangswirtſchaft eingeführte Rohſtoffe rat hat 5570 verwendet werden könnten. Der Bundes⸗ gewerbs daher eine Verordnung erlaſſen, nach der die nahrun 8. dige Herſtellung und der Verkauf aller Erſatz⸗ 1 on 8— 3 E. 5 Genußmittel nur geſtattet iſt, wenn ſie 01 3 ſation 7 rſatzmitte iſt d lſtelle genehmigt ſind. Die Organi⸗ 1 n en Landeszentralbehörden überlaſſen. Zur An⸗ 3. eu Wa iſt in erſter Linie der Herſteller, bei eingeführ⸗ 1 dung 3 der Einführende verpflichtet. Die Anmel⸗ e Entſcheidunure an einer einzigen Stelle zu erfolgen, deren n 4 de. rb für das ganze Reich gilt. Eine Ausdehnung n bor a0 nung auf andere Erſatzmittel als Lebensmittel 19 ſchriften 5 Für Zuwiderbandlungen gegen die Vor⸗ 4 1 ſtrafe 57 Gefänanisſtrafe bis zu 1 Jahr und Geld⸗ 8 Betracht zu 10000 Mark oder eine dieſer Strafen in in draft. Some Verordnung tritt am 1. Mai 1918 in 1 mungen 5 ſich aber noch Waren, die den Beſtim⸗ u den des 905 Verordnung nicht entſprechen, in den Hän⸗ . 1. Juli 19 18 des befinden, können dieſe noch bis zum 9 iche Geneh abgeſetzt werden, auch wenn die reichsgeſetz⸗ u jiührung der gung noch nicht erfolgt iſt. Die Durch⸗ 1 aßmittelſch neuen Verordnung wird hoffentlich dem Er⸗ 4— Le windel m weſentlichen den Boden abgraben. W Laub un ben. Der lange Krieg zwingt uns, das 1 zung unſe der Wädder möglichſt umfangreich zur Ernäh⸗ 1 1 rer Heerespferde zu verwenden. Für dieſe Zwecke wiſche Laub brauchbar mit Ausnahme der auſbaums, der Akazie, des Goldregens und ird das Laub ordnungsgemäß getrocknet, on gutem Lau heu etwa einen Nährgehalt, der dem ö Wieſenhen gleich iſt. Von den Pferden wird en treffende genommen. Die Sammeltätigkeit wird von be und d en Ortsausſchüſſen in die Hand genommen preiſe ah vewas — 5 r, der 8 arsueifern, anzuſtellen. Derſelbe ſoll auch die Ab; müſer g vo e Vermittelung der zweijährigen Samen, nehmen on Gemüſearten(Rüben, Kohlſtrünke uſw.) über wirtſchaftsklußerdem ſollen die Verſuchsgüter der Land. 5 berammer in Forchheim und Raſtatt zum Samen ungezogen werden. 1 5.— 5 Innenſeite des E und zwar: Koblen⸗Ausgabe. Es erhalten morgen Samstag, den 16. ds. Mts. Fettschtot je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei der Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft Friedrichſtr. Hr. 651 bis 775 Nr. 651 bis 740 von 8 bis 10 Uhr vorm. Nr. 741 bis 775 von 10 bis 11 Uhr Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.85 Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 9 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 15. März 1918. Lebens mittelamt. 1 Seckenheim. Am Samslag, den 16. Mürz Abends ½9 Ahr ee Uersammlung im Gaſthaus zum goldenen„Hirſch.“ Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet Die Leitung. N 8 werden. Jamslag, den 16. 8. is. vormittags von 9 bis 12 Ahr werden auf dem Lebensmittelamt,(Schulhof) Gelberüben Jleischausgabe. Morgen Samstag, den 16. ds. Mts. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzzermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenantell für di⸗ ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.80 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 6 auf der Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet ie Berkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr, Sonntag früh von 7 bis 8 Uhr. Seckenheim, den 15. März 1918. Lebensmittelamt. lielberfbenuerkaul. Morgen S eee 1 5 8 0 s Se ö 1 verkauft pro Pfd. 10 Pfennig.(Mindeſt Qantum 10 Pfd.) Dortſelbſt ſind auch zi, ka 60 Ztr. Kohlrabi abzugeben. Intereſſenten wollen fich auf dem Lebensmittelamt Zimmer — 2 melden. Seckenheim, den 15. März 1918. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Die Förderung der Pferdezucht betr. Da auch im laufenden Jahre eine Staatliche Prä- mierung von Zuchtſtuten nicht vorgenommen werden kann, iſt das Miniſterium des Innern bereit, den Beſitze n von Zuchtſtuten dadurch eine Beihilfe zu gewähren, daß von dem an die Heugſthalter zu zahlenden Deckgeld ein Drittel gemäß unſerer Verfügung vom 2. Februar 1916 auf die Stagtskaſſe übernommen wird, den Stutenbeſitzern den auf die Staatskaſſe zu übernehmen⸗ den Teil nachzulaſſen. Die Hengſthelter haben Mannheim, den 9. März 1918. Großh. Bezi ksamt gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 13. März 1918. 8 gürgermeiſteramt: Volz. Sammel⸗Anzeiger g uur für Mitglieder der Landw. Fin⸗ u. erk aufsgenoſſeuſchaft Auch Nichtmitglieder erhalten Saatfrucht Runkelſamen und Kleeſamen ſind im Lager vorrätig. Unſere Mitglieder werden darauf aufmerlſam ge⸗ macht. daß von heute ab pro ½ Tag für bie Maſchinen folgende Mietpreiſe ſind: Saatmaſchine Ringelwalze Glattwalze Trieur Windfege Putzmühle Sackkarren pro ½ Tag Mk. 3.— * * * * * * * * * . 13 1.— 1.— —.10 Der Vorſtand. letzter Zeit eingelieferte Petrolenm ausſchließlich 1 N — a an Marta Lösche 6 Seckenheim ee n Sohlosstrasse 31. n.. N E E nf f α D νε nn ,¹ en Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 0—1 Uhr 5 Fast gänzlich schmerzlses Zahnziaben Nachher. FIg. 1 zeigt dssselbe Gesleht, wWelebes dureh das Finsetzen pon künstliehen Zähnen die Zundung der— 3 und da- urch dle d Sehdabeſt zursckerhsſtes hal. . Vorher. Hg. II zeigt ein sonst Mbnehes Cesicht, bel welchem durch das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadnzen das gange Gesicht an Schônholt verloren hal. Speꝛialität: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. 1 merbeitung nieht passender Ge- bisse innerhalb eines Tages. 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Wir machen hierdurch bekannt, daß das in Ausgleichpetroleum iſt, und von den Händlern an jedermann gegen Marken abgegeben werden muß. f Seckenheim, den 15. März 1918. Lebensmittelamt. — 0 3 3 Postkartenalbum sowie Schreibalbum Geschäftsbücher, ae Sorten Brieſpapiere e b auch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenenf Preisaagen. Fahtkanmz in Alen rin, ne sch. Arten Artictskarten f empfiehlt Georg Zimmermann Hildastrasse 68. * f* 8 2 N 1 9 A 8 e 30 OOοοοοοοονονοοονοοοοοοοονοꝙ kerren- 1. Anaben-MHitzen Faobflernitzen Kunstseidene Kindermützen Nuckereibäubchen- Südwezter Wieser-JIli Lulsenstrasse 40. ococococoocooco neee N—ů̃—.— Der Bettler vom Kapitol. Von Franz W. Ziegler. 9 Fortſetzung. Nachdruck verboten. In dieſer Zeit brachte mir der Geiſtliche die Be⸗ chichte Nazarena's bei, und ich glaube, daß ich mir das Gehirn an der Wand zerſchmettert haben würde, wenn mich nicht das Kind an das Leben gefeſſelt hätte. g Die Unglückliche war mit der gewöhnlichen Poſt 518 an die Alpen gefahren. Da ſchon waren ihre Mittel gering geworden, daß ſie den rauhen Paß zu Fuß berſchritten und ſich eine Erkältung zugezogen hatte, die den Todeskeim in ihren jugendlichen Körper legte. Aber ſie war ſo weit gelangt, daß die Gewäſſer ab⸗ wärts liefen, dem lieben Heimatlande entgegen. Als freue ſich das Kind des Vaterlandes, hatte ſie zum erſten Male in dieſer Verlaſſenheit, in dieſem Elende, ſein Leben empfunden; da hatte ſie allein an dunkler Fels⸗ wand geſprochen mit Gott und der heiligen Jungfrau und hatte gebetet, ihr Leben anzunehmen für das chres Kindes. Mit dem heiligen Mute, den nur das Gefühl der Mutter dem Weihe geben kann, hatte ſie ſich aufgerafft, hatte zum erſten Male an die Türen geklopft und habe gebettelt um dürftige Nahrung für das Kind, das ſie unter dem Herzen trug. Oft abge⸗ wieſen, oft als leichtſinnige Dirne geſcholten, hatte ſie eduldet, ganz allein, nur Gott im Himmel zum Bei⸗ Phatterapbische Aunahnen leder Art, unter billigster Berechnung.* Postkarten: 12 Stück Hk. 2. 30 L 1 .—— Uspulun Saatheize zur Verniehtung aller den Saaigut anhaftenden schädlichen Pilzkelme. Uspalun Saastbeirs für Gartensämerelen wðe Bohnen, Erbsen, Koxl- u. Salatarten, Curken ote. Germania-Drogeris Fr. Wagner's Nachf. Inh. V. HULLSTII. Ansichtskarten empfiehlt Georg Zimmermann Hildastraße 68 1 PEEUIILLLLLEIE Bilder: Cabinet- und Visit- Format in bsster Ausführung. Karl Wimmer, Neckarstrasss 28. Komme auf Wunsch auch ins Haus. — rr r 2——ͤ Ü—X— 3 S—— — Zahn- Riellar Hl arta Lösche Sehenkeim Saleraßt 31 J. 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Als ich eines Tages gegen den Geiſtlichen dies Gedanken äußerte und hinzufügte, daß mir noch ein kleine Erbſchaft zufallen müſſe, daß ich dann Mitte genug hätte, dem Knaben eine gute Erziehung zu geben und daß ich mein ganzes Leben einzig und alleit dieſer Aufgabe opfern würde, antwortete er mit einen leichten Seufzer nur:„Sie haben geſchworen!“ Nicht die Furcht vor dem Tode ſelbſt, obwohl mi die Liebe zum Kinde auch wieder Liebe zum Lebe eingeflößt hatte, aber die ungewiſſe Verſchiebung des Mordes, das Ueberlegte, Geheimnisvolle der Ausfüh rung flößten mir Schrecken ein, und ich bat den Geist. lichen, dahin zu wirken, daß bald mit mir ein End gemacht würde. f„Ein Ende?“ ſagte er,„es giebt ſchlimmere Stra fen, als den Tod“, und entfernte ſich, indem er traut! ſprach:„ich kann es nicht wenden und ändern, Si haben geſchworen!“ 5' Von dieſem Augenblicke an geriet ich in die äußerſt Unruhe. Was können dieſe Schrecklichen wollen, wa lann in ihren Augen ſchlimmer ſein als der Tod? 1 mehr uh darüber nachdachte, je mehr verwirrten f ſtand und ihre Tränen als Tröſtung. So war ſie von Ort zu Ort bald auf zerriſſenem Schuhzeug, endlich am nackten Füßen nach Florenz gekommen. Dort hatte e auf Linderung gehofft, denn ſie hatte dem Bruder, Geiſtlichen, geſchrieben, ihm geklagt, daß der Batte ſie aus unbegründeter Eiferſucht verlaſſen, und hatte um einiges weniges Geld gebeten. Allein ſie fan. nichts vor, denn der Brief war in den damaligen Kevolutionswirren nicht angelangt. Zur äußern Not hatte ſich auch der Kummer geſelt, auch von den. Schuld ihres Gatten. f Der Geiſtliche weinte mit mir, und wenn er auch mein Betragen nicht durch die Eiferſucht, der ich un⸗ terlegen, rechtfertigen konnte, ſo ſuchte er doch in ſeinem liebevollen Gemüte alles auf, was meine Schuld zu mindern vermochte. Dagegen hatte ich von den Brüdern noch kein Wort vernommen; ſie beobachteten in meiner Gegenwart ein düſteres Schweigen, waren aber ſichtlich erfreut, daß Vater und Kind täglich mehr zuſam. enwuchſen, daß es mir eine Luſt war, alle klei⸗ —— 3 1 meine Gedanken, und ich brachte qualvolle Nächte zu Da, eines Tages, obwohl kein Feſttag oder Son tag war, bemerkte ich, daß die Brüder nicht zur Arbe gingen, ſondern feſtliche Kleider angetan hatten. Gegen Abend traten ſie bei mir ein und hatten den Knaben dem ebenfalls ein feſtliches Kleidchen angezogen wa zwiſchen ſich. Der Geiſtliche war in vollem Ornat u auf dem Tiſche waren ſtatt der Lampe Kerzen angezünde Der Geiſtliche war ſichtlich bewegt und ſtand ſch gend hinter den Kerzen. Fortſegung ſolgt