82 Erſcheint täglich, nat Ausnahme der Sonn- 32. Fetertage. Der Abosnementspreis detcägt aonatse Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. Wochenrundſchau. Der engliſche Lord Cecil jammerte Über die un⸗ erſättliche Eroberungsluſt der Deutſchen und prophezeite, würden nächſtdem Odeſſa beſetzen. Gut getroffen. freulicher, d 5 beſchädigt flogen die kühnen Sch Geſtaden zurück. Ehre dem Kapitän Straßer und 1 Mittwoch zogen unſere Truppen in die größte Han⸗ elsſtadt am Schwarzen Meer ein. Die gewaltigen Ge⸗ eidevorräte Odeſſas ſind vor den räuberiſchen Händen von der Ukraine nach den Mittelmächten iſt nun frei. Dadurch iſt aber auch für Rumänien die letzte ö Verbi. ſen barkeit für die ihnen widerfahrene Rettung vor der wahn⸗ ndung zu Lande abgeſchnitten. Ganz eingeſchloſſen 108 den Mittelmächten bleibt den Unterhändlern in Bu⸗ 5 eſt keine andere Wahl übrig, als ſo ſchnell als möglich lan, Vorfrieden, deſſen Endtermin am 19. März abge⸗ aufen ſein wird, unter Dach und Fach zu bringen. Je zer, deſto lieber für uns, ſchon wegen des Petroleums —.* Getreides, Dinge, die wir ſehr gut brauchen che Friede iſt noch nicht ratifiziert gt. Wenn innerhalb 14 Tagen einer der „Verbündeten dieſen Antrag ſtellt, was bis jetzt unter⸗ ie b. ſo muß es auch geſchehen. Doch haben bereit⸗ Sovjets in Petersburg und in Moskau auf Lenins 8 ugeſtt ihrer überwiegenden Mehrheit der Beſtätigung Len immt. Mit„Schachtel⸗Soldaten“ könne man, meinte in, keinen Krieg führen. Rußland habe kein Heer mehr. Fir zammern Se itz b did wen viel. Woeilich, dieſe Stützpunkte helfen ihnen zur geit nicht Jeder Te Tauchboote machen die ganze Welt unſicher. ampfe ag meldet von neuen Verſenkungen. Gewaltige dungen, bis zu 10000 Tonnen, mit wertvollen La⸗ ſie behut wurden trotz ſtarker Geleitzüge, in deren Mitte Selbſt 8 am genommen werden, erbarmungslos vernichtet. torpedierer i lfskreuzer„Calgarian“(17515 T) iſt ö chiffahe worden. Die Meere vereinſamen. Beliebte Süden tslinien ſind verödet. Zwiſchen Auſtralien und d ita ez 5 5 zufriederila fährt kein Schif mehr. Darüber große Un⸗ Ae ae den Dominions d. h. den engliſchen 35 it Se bütverwaltung. Auſtralier und Inder on dem Kriege ihres Mutterlandes nichts mehr ie Leh der britiſchen Heimat ſelbſt aber mehren ebensmittelunruhen. Bonar Law beurteilt die hr ernſt, Lor ungen, ſt, Lord n. Tatſache iſt, daß die von Lloyd George zwei Mil ionen Neubauten bei weitem nicht wurden, Nove 3 2 ihn nicht br en Grü gegen Deutſchlan * er bolſchewiſtiſchen Banden hoffentlich gerettet. Der Weg 5 5* lag von Gg. Zimmermann, deutſche Städte zehnfache Rache an der Seineſtadt ge⸗ nommen. Nach langer Zeit ſind auch wieder Luft⸗ ſchiffe über England erſchienen. Schon glaubte man, dieſes Kampfmittel ſei aufgehoben worden. Um ſo er⸗ freulicher, daß die Fahrt vorzüglich gelungen war. Un⸗ fer zu den heimiſchen ſeinen mutigen Genoſſen! g Dieſen günſtigen Vorgängen reiht ſich ein weiteres freundliches Vorzeichen der deutſchen Zukunft an. Die Balten wollen ſich Deutſchland anſchließen. Die Dank⸗ ſinnigen Anarchie der beutdürſtigen Bo ſchew'kibanden. die Gemeinſamkeit in Geſchichte und Kultur und nicht zuletzt ihre Blutsverwandtſchaft, das alles treibt dieſe deutſchen Söhne in die Arme der germaniſchen Mutter. Kurland hat offiziell dem deutſchen Kaiſer die Herzogswürde an⸗ getragen, und die Hoffnung ausgeſprochen, daß„das ganze Baltenland zu einer ſtaatlichen Einheit im Anſchluß an das Deutſche Reich zuſammengefaßt“ werde. Eine reiche, aber dankbare Arbeit für die Staatsmänner beider Teile bringt dieſer Wunſch. Wir wollten nicht„erobern“, und doch ſchmiegen ſich die kleinen Völker des Oſtens uns an. Es kann ihnen geholfen werden. Uns ſelbſt wirds zum Segen gereichen, und abermals kann die Welt ſehen, daß ö die Anklage unſerer Feinde über barbariſche Vergewalti⸗ gung der„harmloſen Nationen“ lauter Lug und Trug iſt. Ded deutſche Handel vor dem Kriege(18881913). Von Profeſſor Dr. Rießer, M. d. R., Berlin. Das Kennzeichen der Wirtſchaftsepoche 1888—1913 war eine Verſchärfung der ſogenannten„Induſtrialiſie⸗ ö rung“, die bereits gegen Ende der ſechziger Jahre be⸗ gonnen hatte, und die wohl die größte wirtſchaftliche Umwälzung darſtellt, welche Deutſchland durchgemacht hat. Die früher an der Spitze der Erzeugung marſchierende Landwirtſchaft hette die erſte Stufe an Induſtrie und Handel abgeben müſſen, und Deutſchland war ein In⸗ duſtrie⸗ und Agrarſtaat mit ſtarkem Vorwiegen der In⸗ duſtrie und des Handels geworden. Die Dinge ſtanden ſo, daß faſt zwei Drittel unſerer Bevölkerung nicht mehr ö landwirtſchaftlich tätig waren, da Gewerbe, Handel und i Induſtrie etwa 56 v. H. der Geſamtbenölkerung und etwa 49 v. H. der erwerbstätigen Bevölkerung darſtellten, die Landwirtſchaft 28,6 Prozent der erſteren und 32,17 v. H. der letzteren; der Reſt fiel auf die freien Berufe uſw. Der Woh ſtand Deutſchlands hatte ſich in nicht ge⸗ ahnter Weiſe vermehrt. Unſer Volksvermögen wurde auf etwa 360 bis 375 Milliarden Mark, unſer jährliches Volkseinkommen auf etwa 30—40 Milliarden Mark und der jährliche Betrag unſerer Erſparniſſe, alſo derjenigen Summen, um die das Nationalvermögen durch Erübri⸗ gungen aus dem Volkseinkommen jährlich vermehrt wird, auf etwa 7—10 Milliarden Mark geſchätzt. An der ſtarken Aufwärtsbewegung der Einkommen haben nicht nur die reichen Klaſſen, ſondern auch die geringeren Einkommen bei weitem das Anwachſen der Bevölkerung überſtiegen. Der in ſolcher Weiſe geſtiegene Volkswohlſtand hatte in erſter Linie die Produktionskraft wie die Kaufkreft der Bevölkerung vermehrt und, in Verbindung mit anderen Faktoren, in weiten Induſtrie⸗ und Handelszweigen auch die Löhne und die Lebenshaltung der Arbeiter erheblich zeſteigert. Seit Beginn oder Mitte der achtziger Jahre bat ſich die Aufnahmefähi⸗keit der deutſchen Bevölke⸗ tung, alſo der innere Markt, raſcher und kräftiger ent⸗ vwickelt, als der äußere Markt. Es iſt in dieſem Zeitabſchnitt der Geſichtspunkt nicht zußer acht gelaſſen worden, daß auch die Stärkung der Landwirtſchaft und ihre Aufnahmefäb igkeit ein unerläß⸗ liches Mittel zur Kräftixung des geſamten inneren Mark⸗ tes bilden. Andererſeits gehörten aber auch die Pflege der Ausfuhrinduſtrie und des Ausfuhrhandels zu den großen nationalen Aufgaben, die im Intereſſe der Geſamt⸗ wirtſchaft zu erfüllen waren. Solange wir eine landwirt⸗ ſchaftliche Untererzeu⸗ ihres Bedarfs an Rohſtoſſen durch ausländiſche Einfuhr decken mußte, ſo daß auch eine induſtrielle Untererzeugung, 2 2 W 8 1 und zwar in Höhe von mehreren Milliarden Mark vor⸗ handen war, ſolande waren Ausfuhrinduſtrie und Ausfuhr⸗ handel ein Bedürfnis! der Induſtrie und des Handels, ſondern der Nation. Wir konnten aber unſeren Auslands⸗ zedarf an Erzeugungsmitteln nicht aus unſeren verfüg⸗ baren Barmitteln decken, die dazu bei weitem nicht aus⸗ 5 8 hätten, ſondern nur dadurch, daß wir dem uns Bodenerzeugniſſe(Lebensmittel und Rohſtofſe) liefernden Ausland Fabrikate, alſo Ergebniſſe unſerer Arbeit, im Wege der Ausfuhr lieferten. 5(Sluß folgt.) * teilgenommen und die Zunahme des Volkseinkommens hal daß ſeine Neutralität nicht aktuell wurde Aber i ing von etwa 1½ Milliarden Mark hatten und ſolange auch die Induſtrie einen großen Teil Jnfſesttesssreis: ige Petttzetle 20 Pfg., Neklamen 60 Sg. le, Bet Ifterer Aufnahme Nedgtt. raſbreckanſchles Ax. 18. eee, Bethmann⸗Hollweg über 5 Pichons„Enthüllungen. Der frühere Reichskanzler v. Bethmann Holl⸗ weg, der ſich gegenwärtig bei ſeinem Schwiegerſohn, den preuß. Legationsſekretär Grafen Zech in München auß hält, äußerte ſich in einem Geſpräch mit dem Haupt ſchriftleiter der„M. N. Nachr.“ über die bekannten An, weiſungen, die er am 31. Juli 1914 dem deutſchen Bot ſchafter in Paris, Herrn von Schön gegeben hatte folgendermaßen: a 3 Die ruſſiſche Generalmobilr-achung lieferte den un⸗ widerleglichen Beweis, daß diejenigen Faktoren, welche in Rußland über den Kopf des Zaren hinweg die Mach ausübten, den Krieg unter allen Umſtänden wollten. Jetzt wird meine Inſtruktion an den Botſchafter v. Schör vom 31. Juli hervorgeholt. Was hat dieſe Inſtruktion mit der ruſſiſchen Mobilmachung und was mit der Haltung Frankreichs zu tun? b ſchierten bereits, als die Inſtruktion noch gar nicht ge⸗ ſchrieben war. Auf die tatſächliche Entwickelung der Ding: hat ſie auch nicht den geringſten Einfluß gehabt. Mit der ruſſiſchen Mobilmachung, mit der Wei⸗ gerung Rußlands, ſie rückgängig zu machen, war det Krieg da. Wir waren in den Krieg hineingezwungen. Daß wir nicht allein gegen den ruſſiſchen Mobilmacher, ſondern auch gegen Frankreich zu fechten hätten, daran konnte kein Menſch zweifeln. Zum Ueberfluß ſagen es ja die Verb ent ichunden unſerer Feinde über die Vor⸗ gänge im Juli 1914 ſelbſt, daß Rußland ſich des Beiſtands Frankreichs vergewiſſert hatte, als es den öſterreichiſch⸗ ſerbiſchen Konflikt zum Kriegsanlaß nahm. Ohne dieſt Gewißheit und zugleich ohne die berechtigte Erwartung, daß auch Englands Kriegshilfe nicht ausbleiben werde, hätte Rußland nimmermehr zum Schwert gegriffen. Aber gerade um deswillen durften wir die Möglich⸗ keit nicht unberückſichtigt laſſen, daß Frankreich etwa eine proviſoriſche, für die Dauer aber nicht verläßliche Neu⸗ tralitätserklärung abgeben ſollte. Gegenüber der erdrücken den Uebermacht der uns gegenüberſtehenden Koalition wären wir nach dem Urteile unſerer maßgebenden mili⸗ täriſchen Inſtanzen in eine völlig unhaltbare Lage geraten, wären wir von vornherein dem Untergange preisgegeben geweſen, wenn, nachdem der Krieg einmal da war, die Feinde uns auch noch das Geſetz des militäriſchen Ha delns diktiert hätten. Hätte Frankreich unter dem Schutze einer ſcheinbaren anfänglichen Neutralität ſeine Vorbe⸗ reitungen bis aufs Letzte beendet, um dann in einem ihm günſtigen Augenblick, wo wir im Oſten tief engagiert geweſen wären, über uns herzufallen,— nun ich brauche nicht auszuführen, in welche verzweifelte Lage wir ge⸗ raten wären. Nur eine mit ſicheren Garantien umgebene Neutralität konnte uns davor ſchützen.. Eine ſolche Garantie aber war, wiederum nach dem Urteile der zuſtändigen melitäriſchen Inſtanzen, nur ge⸗ zeben, wenn in den Gürtel der uns vorgelagerten fran⸗ zöſiſchen Feſtungen und Sperrforts ein Loch geſprengt wurde. Die Haltung Frankreichs hat es dahin. 5 m die franzöfiſchen Staatsmänner, die von dieſer Inſtruktion etzt ſo viel Aufhebens machen, daran erinnern, daß Deutſchland in den darauffolgenden Tagen noch ein indere Form der Neutralitätsgarantie vorgeſchlagen hat. Wir haben ausdrücklich erklärt, daß uns eine von Frank⸗ keich erklärte Neutralität völlige Gewähr biete, falls ſis don England garantiert werde. Die feindlichen Staatsmänner ſollten ihre Völker, venn ſie ſie über die wahre Sachlage aufklären wollen, in dieſe Tatſache erinnern, anſtatt ihren Kriegswillen mit tusgegrabenen Inſtruktionen aufzupeitſchen, die gar nichts bdeweiſen. f Neu iſt in den Ausführungen Bethmann Hollwegs, aß maßgebenden militäriſchen Inſtanzen es ge⸗ veſe. Lien, die glaubten, daß wir einem Verbandskrieg licht gewachſen ſeien und die zur Sicherung der fran⸗ öſiſchen Neutralität die Beſetzung der wichtigen fran⸗ öſiſchen Feſtungen Toul und Verdun als Fauſtpfand zorgeſchlagen hätten. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 15. März.(Amtlich) Weſtlicher Nriegsſchauplatz: ö Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die tagsüber ſchwache Artillerietätigkeit verſtärkte ich vor Einbruch der Dunkelheit in wenigen Abſchnitten. DBährend der Nacht lebte ſie in Verbindung mit eigenen ind feindlichen Erkundungsvorſtößen vorübergehend auf. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Die Blinkſtelle der Franzoſen auf der Kathedrale von teims wurde erneut in Tätigkeit beobachtet. Heftiges zerſtörungsfeuer lag vom Mittag an auf unſeren Stel⸗ ungen nördlich und nördöſtlich von Prosnes. Starke ranzöſiſche Abteilungen, die am Abend in breiter Front 'orſtießen, konnten nur weſtlich von der Straße Thuizy⸗ kauropy in unſerem vorderen Graben Fuß faſſen: im Die ruſſiſchen Regimenter mar rigen wurden ſie im Nahkampf zurückgeworfen 5 Auf dem öſtlichen Maasufer hielt tagsüber geſteigerte Feuertätigkeit an. 8 Oſten: 8 Feindliche Banden, und Kiew nach Bachmatſch führenden Bahnen bedrohten, wurden in mehrfachen Kämpfen zerſtreut. Bachmatſch wurde beſetzt. 5 f 7 Der Erſte Generalquarttermeiſter: Ludendorff. * Es war gar nicht anders zu erwarten, als daß die Franzoſen ihren frevlen Mißbrauch mit dem Dom u Reims glatt ableugnen würden. Das iſt in einem amt⸗ N lichen Bericht, der die Angaben des deutſchen Heeres⸗ berichts Lügen ſtrafen ſollte, geſchehen. Zugleich haben ſie die Benützung des Turms als Beobachtungspoſten, von deſſen Höhe aus ſie natürlich die Gegend weithin überſchauen können, fortgeſetzt. Sollte das prächtige, alt⸗ ehrwürdige Bauwerk nun vollends ein Kriegsopfer wer⸗ den, dann ſind nur die Franzoſen ſchuld. Ihnen ſelbſt läge vermutlich im Grunde wenig mehr daran, als daß ſie einen vorteilhaften Luginsland verlören.— Die ver⸗ lorene und zerſtörte Stellung bei Prosnes(Champagne) wollen die Franzoſen, wie es ſcheint, wiedergewinnen;: ſie legten auf unſere dortigen Stellungen ſtarkes Zer⸗ Brungsfeuer, vielleicht um einem Gegenſtoß die Wege zu ebnen. Einen kleinen Teilerfolg errangen ſtarke fran⸗ jöſiſche Sturmabteilungen an dee Straße Thuizy⸗Nauroy, ztwa 11 Kilometer nördlich von St. Quentin, indem ſie an einer Stelle in unſeren Gräben ſich feſtſetzen konnten, während der in breiter Front angeſetzte Angriff im übrigen abgeſchlagen wurde. Die engliſche Front reichte nach den bisherigen Berichten bis St. Quentin; hier war die „Naht“ der engliſchen und der franzöſiſchen Linien. Ob die letzte Umgruppierung darin eine Veränderung gebracht hat oder ob es ſich in dem Kampf vom 14. März am eingeſtreute franzöſiſche Streitkräfte handelt, iſt nicht far. Neulich wurde gemeldet, daß die Engländer ein veiteres Stück der Front übernommen hätten, um die Ab⸗ zabe franzöſiſcher Diviſionen in das Reſerveheer des Benerals Foch, das den Engländern ein Greuel iſt, zu ermoglichen.— In der Utraine dringen auch die unter General Linſingen über Rowno und Dubno gezogenen Ko⸗ lonnen immer weiter vor. Banden der Roten Garde, die die Etappenlinie Gomel⸗Kiew bedrohten, wurden zer⸗ ſtreut und die Stadt Bachmatſch an der Bahnlinie Kursk⸗ Riew beſetzt. 5 5 Die Türken erbeuteten in Trapezunt 82, in Erzerum bis jetzt 52 Geſchütze, in Mamahatum 18 Minenwerfer. Die Armenier wurden mit ſchweren Verluſten geſchlagen. Der Krieg zur See. Berlin, 14. März. Im Sperrgebiet um England, vorwiegend im Aermelkanal, wurden neuerdings 20 000 BRT verſenkt. Den Hauptteil an dieſen Erfolgen hat der Kapitänleutnant Viebeg. Bern, 15. März. Der„Progres de Lyon“ meldet: Der ehemalige deutſche Dampfer„Virginia“(jetziger ame⸗ rikaniſcher Dampfer„Jaſon“) wurde auf der Ueberfahrt nach Frankreich von einem deutſchen Tauchboot durch Granatfeuer ſchwer beſchädigt, konnte aber den nächſten franzöſiſchen Hafen erreichen. Chriſtiania, 15. März. Nach einem Londoner Be⸗ richt nimmt die Angſt wegen der Schiffsbaukriſis zu. Es beginnt der Allgemeinheit klar zu werden, daß ein voll⸗ ſtändiger Zuſammenbruch auf dem Gebiete des Schiffs⸗ bauweſens eingetreten iſt. Die Ereigniſſe im Weſten. Fliegerüberfall auf Freiburg. GKG. Karlsruhe, 14. März. Geſtern nachmit⸗ tag gegen 4 Uhr griffen feindliche Flieger abermals die 5 5 5 Stadt Freiburg i. Br. an. Es wurden mehrere Bomben abgeworfen. Keinerlei militäriſcher Schaden, ei⸗ niger Sachſchaden an Häuſern. Verletzt wurden 5 Per⸗ fassen darunter eine Krankenſchweſter und 2 Lazarettin⸗ aſſen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. . Neue Luftangriffe. Berlin, 14. März. Im Anſchluß an eine Patrouil⸗ lenfahrt in der Nordſee belegte eines unſerer Marine⸗ luftſchiffe, Kommandant Kapitänleutnant Dietrich, in der Nacht vom 13. zum 14. März den Hafen und die Induſtrieanlagen von Hartlepool(England) erfolgreich mit Bomben. Das Luftſchiff hat trotz zeitweiſe ſtarker Gegenwirkung keinerlei Beſchädigung erlitten.— Die Bahnhöfe von Soiſſons und die des faſt 100 Kilometer hinter der Front gelegenen Boulogne wurden zuſam⸗ men mit 4500 Kilogramm Bomben angegriffen. 18 feind⸗ Luftkämpfern zum Opfer, während wir nur drei Flugzeuge im Luftfampf verloren und drei bisher vermiſſen. Neues vom Tage. Dr. Michaelis an ſeine Bundesbrüder. Berlin, 15. März. In der Kriegszeitung des Korps „Gueſtphalia“ zu Würzburg findet ſich folgende Zuſchrift des jetzigen Oberpräſidenten von Pommern: Ich ſchicke Euch einen bundesbrüderlichen Neujahrsgruß ins Feld. Ihr werdet mit mir ſtolz darauf ſein, daß ein Würz⸗ burger Gueſtphale Reichskanzler wurde, und werdet mit mir betrauert haben, daß es mir nicht vergönnt war, mein Amt bis zum Frieden durchzuführen. Ich ſtand in chwerem Konflikt, denn ichmußte eine Poli⸗ tik ausüben, die ich innerlich nicht bejahte und doch nicht ändern konnte. In ſolchen Fäl⸗ len hat man ſeinen inneren Menſchen aufzugeben, oder ſein Amt. Die Wahl war nicht ſchwer. Die Entſchei⸗ dung liegt nun noch bei Euch, die Ihr im Felde ſteht. Ich halte die Hoffnung feſt. der Frieden wird ein ſolcher werden, der Deutſchlands Opern würdig iſt. Auf Wie⸗ derſehen in Würzburg! Bennickenſtein im Harz, 7. Jan. 1918. Michaelis, Reichskanzler a. D neberwachung der Rüſtungsinduſtrie. 4 die in der Ukraine die von Gome!l Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. liche Flugzeuge und zwei Feſſelballone fielen unſeren Berlin, 15. März. Der Hauptausſchuß der Reichstags beriet heute abermals die Frage der Hee, reslieferungen. Einſtimmig wurde der Antrag angenom⸗ men, in ſämtlichen mit dem Heeresbedarf arbeiten den Betrieben die Geſchäftsbücher und die für die Berechnung der Preiſe maßgebenden Unterlagen überwachen zu laſſen, insbeſondere bei ſämtlichen Zen⸗ tralbeſchaffungsſtellen für die Bedürfniſſe des Heeres und der Marine Preisprü ungsſtellen einzurichten, eine Zen⸗ tralprüfungsſtelle der Kriegslieferungen zu ſchaffen, die 25 Tätigkeit aller einzelnen Prüfungsſtellen überwachen oll. Brikett⸗Syndikat. Berlin, 15. März. Die Verhandlungen wegen ei⸗ nes Zuſammenſchluſſes der Nieder⸗Lauſitzer Brikett⸗Indu⸗ trie haben zu dem Ergebnis geführt, daß eine neue Ver⸗ kaufsgeſellſchaft mit der Firma„Niederlauſitzer Brikett⸗ Syndikat G. m. b. H.“ und mit dem Sitz in Berlin ge⸗ zründet wurde. Dem Syndikat ſind alle Brikettwerke der Nieder⸗Lauſitz beigetreten. Graf Luxburg in Valparaiſo. Berlin, 15. März. Laut„Berliner Lokalanz.“ mel⸗ det die„Times“ aus Valparaiſo(Chile): Graf Lux⸗ burg iſt hier eingetroffen. Wien, 15. März. den Antrag auf Erhöhung der Mannſchafts gebühren, ferner die Vorlagen für Aenderung der Rentenſteuer und driegszuſchläge zu den direkten Steuern an. Abgelehnte Friedenskonferenz. Paris, 15. März. Die Proteſtanten Frankreichs haben die Einladung der ikondivaviſchen lutheriſchen Bi⸗ ſchöfe von Upſala, Chriſtiania und Seeland zu eine evangeliſchen Friedenskonferenz abgelehnt. Die Zuſtände in Italien. Bern, 14. März. Dem„Corriere della Sera“ zufolge wurden in der Umgebung von Foggia nach de . des Kriegszuſtandes bereits 123 Räuber ver zaftet. In Rom trat unter dem Vorſitz des Armeekom mandanten, General Marini, ein Ausſchuß zuſammen, un Das Abzeordnetenhaus nahm außerordentliche Verteidigungsmaßnahmen gegen Flieger angriffe auf die Hauptſtadt zu beraten. Miniſterkriſis in Japan? ö für alle Zeiten, aber auch die Erinnerung an einen der ſei wegen eines Lieferungsſkandals für die Marine, de Parteimachenſchaften zum Vorwand diene, eine Miniſter, kriſe ausgebrochen, die das Intereſſe für auswärtige Fra gen(Sibirien uſw.) vorläufig in den Hintergrund treter laſſe.(Exchange Tel, Comp. erfährt, in Tokio ſei ein wichtiges Telegramm aus London eingetroffen, worauf de: Rat für au- Bärtige Angelegenheiten ſofort zuſammen getreten ſei.) 5 Die Ereigniſſe im Oſten. Die Antwort des Kaiſers. Berlin, 14. März. Der Kaiſer hat dem Baron Rahden⸗Maihof in Mitau als Vorſitzenden des kurländi⸗ ſchen Landesrates folgendes Telegramm zugehen laſſen Mit herzlicher Freude habe ich die mir im Namen des kurländiſchen Landesrates überſandten treuen Grüße emp fangen. Mein Herz iſt tief bewegt und von Dank gegen Gott erfüllt, daß es mir vergönnt geweſen iſt, deutſches Blut und deutſche Kultur vor dem Untergang zu retten Gott ſegne Ihr Land, dem deutſche Treue, deutſcher Mu und deutſche Ausdauer das Gepräge gegeben haben. Wil helm I. P.(Von der Herzogswürde iſt in dem Telegramm noch nicht die Rede.) Eugliſche Wühlereien im Baltenland. Berlin, 13. März. Ueber die Verhältniſſe in Finn land und Reval wird uns berichtet: Die Rote Garde unk die Matroſen in Helſingfors, Tammerfors und Wiborg üben noch weiter ihre Gewaltherrſchaft aus. Die ruſſiſch⸗ Oſtſeeflotte iſt in Helſingfors eingetroffen, ſie ſoll krie ⸗geriſche Unternehmungen planen, ſobald das Eis ſchmilzt Es ſind ſtarke Eisbrecher vorhanden. Das Tauwetter nimmt zu. In Reval ſind wohlvorbereitete engliſche Wühlereien entdeckt worden. Das„Revaler Tageblatt“ war ſeit Weihnachten vom hieſigen engliſchen Marine attache und Hafenkommandanten beſtochen worden, gegen die Balten zu hetzen. Nach Einmarſch der Deutſchen wurden durch bezahlte Agenten unter der Bevölkerung Ge rüchte verbreitet, England werde binnen weniger Monate durch Waffengewalt die früheren Zuſtände in den Oſtſee⸗ provinzen wieder herſtellen. Die Bevölkerung iſt aber auf dieſe von England hochbezahlten Machenſchaften nich! hereingefallen. Die Wirren in Nußland. Petersburg, 15. März.(Reuter.) Der Komman⸗ dant des Hafens von Wladiwoſtok, General Dumbudco, hat Selbſtmord begangen. Petersburg, 14. März.(Reuter.) Es wird ge⸗ meldet, daß Fürſt Lwow von dem Befehlshaber der nördlichen Front verhaftet worden ſei. Ber in, 15. März. Der Moskauer Sopjetkongreß, der über die Ratifikation des Breſt⸗Litowsker Friedens⸗ vertrag entſcheiden ſoll, wurde vom 12. auf den 14. März vertagt. a In Finnland treffen täglich Waffen, Munition und Truppen für die Rote Garde ein. Zum Gedächtnis S. M. S.„Dresden“. Viele leuchtende Namen glänzen in der Geſchichte unſerer Marine während dieſer vier Kriegsjahre. Namen von kühnen Helden, gegen deren einzig daſtehende Taten frage weit zurückbleiben würde, müßte die Arbeitslöhne auch der Ruhm der Seehelden früherer Zeiten ſtark verblaßt. Namen von Schiffen, deren unerſchrockenes Verhalten und beiſpielloſe Erfolge ihresgleichen in der Weltgeſchichte ſuchen. Zu ihnen gehört auch S. M. S.„Dresden“, deren Untergangstag ſich am 14. März zum dritten Male jährte und die Erinnerung an einen der feigſten engliſchen Völkerrechtsbrüche wachruft. n Die„Dresden“ war als einziges deutſches Schiff der Vernichtung in der Seeſchlacht bei den Falklandinſeln. en der das Geſchwader des Grafen Spee ruhmvolt um 5 entgangen und den übermächtigen, ſchnellen Fe deskreuzern entronnen. Nach abenteuerreicher Fahrt, w rend der am 27. Februar 1915 der engliſche Segle „Conway Caſtle“ verſenkt wurde, erreichte S. M. S „Dresden“ mit dem letzten Brocken Kohle die chileniſch Felſeninſel Juan Fernandez und ging am 9. März mi beſchädigten Maſchinen und Keſſeln in der Cumberland bucht vor Anker, um hier den Kohlendampfer zu erwarten Dann kam das Ende. Sonntag, den 14. März. Di Mannſchaft war gerade beim„Rein Schiff“ machen. De erſchienen von drei verſchiedenen Seiten drei Rauchwolken Und obwohl die„Dresden“ innerhalb der chileniſchen Hoheitsgewäſſer, nur 450 Meter vom Lande ab, lag blizten bald die erſten Schiffe auf Aus den weniger hinteren Geſchützen antwortete die„Dresden“, da mit den vorderen die Gegner nicht zu erreichen waren. Ein un gleicher Kampf! Drüben drei gut ausgerüſtete Feinde darunter die„Kent“ mit ihren 15⸗Zentimeter⸗Geſchützen die„Glasgow“ und„Orama“, hier ein faſt wehrloſes manövrierunfähides, von drei S iten umſtelltes Schiff deſſen Munitionskomern seit Coronel und Falkland immer leerer enen weren.( boat engliſche Gra- taten auf das chileniſche Land. Ein in der Nähe ankern⸗ der chileniſcher Segler erhält mehrere Treffer. Was km nert es die Engländer?„Ich habe Befehl, Ihr Schiff zu vernichten, wo immer ich es treffe, ohne mich um veiteres zu kümmern. Die Neutralitätsfrage können ſpäter die Diplomaten regeln!“ Das war die Antworf a des engliſchen Kommandanten. Nach ihr wurde der feige, völkerrechtswidrige Ueberfall durchgeführt. ö In größter Ruhe vollzieht ſich die Ausſchiffung der g Mannſchaften der„Dresden“. Als die Flagge von eng⸗ ö äſchen Granaten zerſchoſſen iſt, wird ſofort eine neue zehißt. Als letzter geht der Kommandant von Bord. Und dann zerreißen die S erengpatronen das ſtolze Schiff, S. M. S.„Dresden“ iſt von ſeiner Mannſchaft mi! ö N . * wehender Flagge verſenkt worden. Die Flaggenehre iſt rein und unverſehrt! Die Schiffbrüchiden ſchwimmen an Land. Keiner will ſich von den inzwiſchen herangekommenen engliſchen Booten retten laſſen. i a Drei Jahre ſind ſeit dem 14. März 1915 in die Lande gegangen und viele Rächer ſind der„Dresden“ entſtanden. Doch ihr Andenken lebt in uns weiter fort ſchmachvollſten Tage in der Geſchichte der engliſchen Marine. 5 Die freien Meere und die deutſchen Arbeiter. K. K.„Wir müſſen zu unſerm wie zum Schutz und Hel! aller Völker die Freiheit der Weltmeere erringen, 1 5 die Meere, wie es England will, allein zu beherrſchen, ſonder: damit ſie allen Völkern in gleicher Weiſe dienſtbar ſein können.“ Das ſind Kriegszielworte, die unſer Reichskanzlen vor drei Jahren im Reichstage geſprochen hat. Sie kenn, zeichnen das Gegenteil des Kriegszieles, das ſich England geſteckt hat: England will die Alleinherrſchaft der Meere, um uns vom Weltmarkte abzuſchneiden und ſo den deutſchen Wettbewerb im Weltverkehr auszuſchalten. Deutſchland aber braucht zu ſeinem Heil und insbeſondere zum Heil ſeime: Arbeiderſchaft die freien Meere, den freien Handel. Von den Freiheit der Meere nach dem Kriege hängt die Zukunft den 1 deutſchen Arbeiter ab. Denn wenn uns England die Meere und damit den Zugang zum Weltmarkte verſchließen kann, ſo iſt das Schickſal unſerer Ausfuhr⸗Induſtrie und unſere⸗ 2 Ueberſeeperkehrs beſiegelt. Unſer Außenhandel, deſſen Größe und Blüte den Neid der Engländer in dem Maße erregl hatte, daß ſie ein Beweggrund zum Weltkriege für ſie wurden, iſt eine Lebensnotwendigkeit für die deutſche Volk ⸗ wirtſchaft und vornehmlich für unſere Arbeiter. 1 Faſt ein Viertel des deutſchen Volkes lebte vor Kriegs- beginn vom Außenhandel, der zum großen Teil auf den Seeweg angewieſen war. Im letzten Friedensjahve 1919 8 Deulſchland ins Ausland für zehn Milliarden Mark Waven, die ſeine Arbeiter hergeſtellt hatten. Es waren dies überwiegend Waren, die von ſogenannten gelernten Ar⸗ beitern, von ſolchen beſonderer Schulung und Tüchtigkeit, derfertigt und für die daher die höchſten Löhne bezahlt wurden. An erſter Stelle ſtanden Maschinen, deren Au⸗ fuhr im Jahre 1913 auf über 680 Millionen Mark ange⸗ wachſen war. Der Induſtriezweig, der ſich wie kein anderer auf dem Weltmarkte eine ſo bevorzugte Stellung erobert hatte iſt die chemiſche Induſtrie. Sie beſchäftigte im Frieden 300 000 Arbeiter und deckte mit ihren Farbſtoffen vier Fünftel des ganzen Weltbedarfs. Die Freiheit der Meere bedeutet aber noch in einer andern Hinſicht eine Arbeiter⸗ Schickſalsfrage. Die Mehrzahl unſerer Arbeiter iſt in Er⸗ werbszweigen beſchäftigt, die ohne überſeeiſche Einfuhr von Rohſtoffen nicht fortbeſtehen können. So gelangten auf dem Seewege nach Deutſchland im Jahre 1913 Rohbaumwolle und Baumwollgarne im Werte von 722 Millionen Mark. Schafwolle und Wollgarne wurden vor Kriegsausbruch für 589 Millionen, Häute für unſer hochentwickeltes Ledergewerbe für 500 Millionen Mark eingeführt. Der Einfuhrwert von Rohkupfer bezifferte ſich zuletzt jährlich auf 335 Millionen, 1 e auf 227, der von Kautſchuk auf 126 Millionen 0 8 7 0 Schon aus dieſen Zahlen läßt ſich zur Genüge erkennen, was es für die deutſche Arbeiterſchaft heißen würde, wenn es England gelänge, nach dem Kriege die Meere und damit die überſeeiſchen Länder, mit denen Deutſchland vorher im Han⸗ delsverkehr geſtanden hatte, zu beherrſchen und dadurch den 5 Teil unſeres Ausfuhr⸗, Einfuhr⸗ und Zwiſchenhandels owie unſere Schiſſahrt zu unterbinden. Bis in die kleinſte deutſche Arbeiterhütte müßte das fühlbar werden, wenn nicht unmittelbar, ſo doch mittelbar. Die nächſte Folge wäre, daß die Erwerbszweige, die am überſeeiſchen Warenaustauſch beteiligt waren, ihre Tätigkeit einſchränken oder ihre Werke ganz ſtillſtehen laſſen müßten. Hunderttauſende Arbeiter, die aus dem Felde in ihre ehemalige Werkſtätte zurückkehren wollen, machte dies arbeitslos, unzählige Familien brotlos. Ein Teil der Arbeiter würde auswandern, ein anderer wäre gezwungen, im Inlande zu einer andern Beſchäftigung als ihrer bisherigen überzugehen. Das dadurch entſtehende Ueber⸗ maß von Angebot an Arbeitskräften, hinter dem die Nach⸗ in ſolchen Gewerbebetrieben drücken, die nicht unmittelbar am Außenhandel beteiligt waren. Die geſamte Volkswirt⸗ ſchaft müßte auf das ſchwerſte darunter leiden. Verdienen die Arbeiter, die Hauptverbraucher, wenig, ſo ſtockt und krankt das ganze Erwerbsleben, ganz abgeſehen davon, daß Deutſch⸗ land wegen der ungeheuren Kriegsſchäden und Kriegslaſten nicht nur ebensoviel, ſondern mehr Milliarden wie vor dem Kriege einnehmen müßte wenn es allmählich wieder durch Arbeit und Sparſamkeit die frühere Höhe ſeines Wirtſchafts⸗ : 3 5 5 5 5 5 5 5 ö N 2 1 un J 8 Hinder Hüte Minder Hüte 8 mit Blumen- und Borde genäht, 8 5 Bandgacuitur mit Blumengarnitur Mannheim, T 1, 1 9 1 Schwetzingerstraßge Ecke Hetarieh L. anzstr 4 95 10 95 8 Neckarstadt, NMerkiplets 2 5 f Getunfte Mule für Blusen mit bunten Streublumen.. Meter 7.75 ö Mleider- Und Blusen-Seide VF 9.75 8 für Kleider u. Blusen, bestick druck Schleier Stoffe wels e eee 25 8 1 Frauenhul 10.75 J Flegante Nleiderseide r e. ve una, fe 1.50 N Kleidsamer jugendl. Hut Elegant garnierter mit Blumen und Tagal-Hut Tüll garniert schwarz und erbig mii Band und Blumen garniert Au 18.55 38.00 une unn u. Schotten, ca 80 em bteit, Met Voile-Blusen Voe-Blusen mit larb. Iupfen u 9 N Weiß, ni bestickt dunt Streublumen J. 76 Vorderteil IL ö Tüll-Blusen „„ weiß und cem, l Schwz., wßB, farb. 13.175 m. Seidengarnit. 55 Schott u Streit. Seiden-Blusen Leiden-Blusen crepe Volle-Blusen 5 de Chine u. Chif. WB. m echt. File. 29.50 schw u helllarb 39.50 q u. 8 42.00 Seen recht hat daher 8 balbelbes und ihre Angehörigen, die für den Weltmarkt ar⸗ ten, ſind von der Erfüllung di hängi 1 g dieſer Forderung abhängig 1— en wir das freie Meer nicht, dann wehe den Ab. dite f die mit der Weltwirtſchaft verbunden ſind! Für 0 ſt dann wieder die Heimat, wie zu Großvaters Zeiten, Lokales. Feindliche Luftangriffe auf das deutſche deimatsgebiet im Februar 1918. Unſere Gegner Wien wen im Februar 23 Luftangriffe auf das deutſche 0 Davon richteten ſich 13 gegen das lothringiſch⸗ en che und das Saar⸗Moſelinduſtriegebiet. Sie 8 in keinem Falle Betriebsſtörungen hervor. Zumeiſt nicht die feindlichen Flugzeuge dank den Abwehrmitteln 57 an die Werke heran. Von den übrigen 10 Angriffen 15 Bade: Trier und je einer Saarbrücken, Offenburg büchern, Wehlen an der Moſel, Ludwigshafen, Zwei⸗ ſcher S. Mannheim und Pirmaſens. Während militäri⸗ 15 chaden hier nicht verurſacht werden konnte, war der unbet 10 an Häuſern und Privateigentum mehrfach nicht ſchenleh tlich. Im Ganzen fielen den Angriffen 12 Men⸗ leich en zum Opfer. 15 Perſonen wurden ſchwer, 21 Hand verletzt. Ein feindlicher Doppeldecker fiel in unſere b. Ein Bote der Deutschen Bantz wurde auf der 5 age in Rybnitz(Schleſten) auf dem Wege von der Ceraubt. Cf ankgebäude überfallen und ihm zwei Geldbeutel der Huch— mit 5 chen 25 8 ä. warf, wurde inzwiſchen gefunden. Mit dem von 180 C000 Mark entkam der Räuber. Raub. oſt freiſen. Krieg im Kindermund. Aus Schul Schönſchreib der„Rottenburger Ztg.“ geſchrieben: Bein erkläre, daß en kommt das Wort„Diviſion“ dran. Ick und Keie 5 das etwa 3 Regimenter ſeien, die Friedens⸗ stärke uſw., und frage dann nach dem Grunde ärke im Krieg.„Weil alles aufſchlägt!“ Schülerin n ntwort. Ein andermal frage ich eine klein jetzt zur Rue dem Befinden ihres Vaters.„Er komm rüſtet ein iſſenwache nach Münſingen.“ Da ſteht ent⸗ Wenn jähriger auf und ruft:„Jo, gau au no da deine newer ſcho dohinta iſcht— 5 braucht ma Ver— a Q mortlich für die Redaktion Gg. Zinmermann, Seckenheim Bekanntmachung. Kriegsküche betr. Nach Gemeinderatsbeſchluß vom 1. d. Mts. wi d 155 wüchſte Woche der Betrieb der Kriegs⸗ uche eingeſt llt — Sammel ⸗Anzeiger uur ſij ö b Ar für zuitglieder der Landw. Ein- u. Nersaufsgenoſſenſchall, Montag den 18. ds. Mts. von 8 Uhr ab wird dosteilt an die Ammon jak in die Liſte erlegen welche Reps angepflanzt haben und i stammbolzversteigerung. 11 uhr„ ennergtag, den 21. März 1918 Vors. meindewald öffentl. 5 ich meistbietend verſteigert: 5 1 Forlen Stämme über 27,09 Im. a vorgezeigt Holß wied auf Verlangen vom Forſtwart Erny Seaenheim, den 14. März 1918. bürger meier amt: . den auf dem Rathaus dahier aus dem Ge⸗ 5. Judica. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. N Konfirmation. Kollekre, Feier des h. Abendmahls. Gemeindebibliothek geſchloſſen. FulleadlenftOranung in der ebangel. flrche: Volksschule Seckendeim. Sonntag, den 17. 3. 1918. Zur beſſeren Vorbereitung ſolcher Schüler(-innen,) die ſpäter in eine Mittelſchule eintreten wollen, wird mit Beginn des neuen Schuljahres in wöchentlich 4 Stunden gegen beſondere Vergütung ein Ergänzungsuntericht in Deutſch und Rechnen eingeführt. Zunächſt werden nur Schüler(innen) des Zten, 4ten und bten Schuljahres 8 Uhr Frühmeſſe mit Predigt. 10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Ehriſtenlehre. ½2 Uhr Totenvesper. 7 Uhr Faftenpredigt mit Segensandacht. Rektorat: Lorenz. bolleadlenft- Oranung in der Aülbol. Aieche: ro.be, können kt cen eſlgen Mendsgs 5. Faſtenſonntag(17. März 1918). Dienstags, Donnerstags u. Freitags nachmitt gs von 2 bis 4 Uhr im Geſchäftszimmer des Unterzeichneten, woſelbſt Seckenheim, den 16. März 1918. Tante geb. Mell sanft entschlafen ist. 5 Fa milid i Vo ame s 10 FP ili Todes-Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, dass unsere liebe Mutter, Grossmutter, Schwester und Frau Marie Volz im Alter von 65 Jahren heute Nacht ½3 Uhr Seckenheim, den 16. März 1918. Die trauernden Hinterbliebenen: oust Dle Beerdigung findet am Montag, den 18. März, nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Gartenstr. 8, aus statt. Tadel S bastel Seckenheim 1898 Heute abend ½9 Uhe B usanmen kunft ſämtlichen Herren und Damen zwecks wichtiger Beſprechung in der„Pfalz“. Der Vorſtand. Katholiſcher 5 Jünglings⸗Verein Seckenheim. Wochenplan: 1. Sonntag, 3 Uhr: Training, 7 Uhr: Faſtenpredigt. der Kohlenhandlung Gruber Fettschrot Preis pro Ztr. Mk. 285. gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 16. März 1918. Lebensmlttelamt. Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 9 auf der Rückſeite 2. Dienstag, 8½ Uhr: Redner. 3. Donnerstag, 8 Uhr: Turnen. Kohlen⸗ Ausgabe. N 4. Freitag, 8 ½ Uhr im Schweſternhaus Es erhalten am Montag, den 18 ds. Mis. bei— Jungmännerapostolat— wozu die Schulentlaſſenen eingeladen ſind. Der Präſes je 2 Zentner Nr. 776 bis 949 vorm. von 8 bis 12 Uhr. Karl Bihler. Arbeiterinnen der marken dahier findet am auf dem Lebensamt Zimmer 3 ſtatt. geſchehen hat: Ausgabe Die Ausgabe der neuen Fleiſch⸗ und Mil ch⸗ Tlascl- dul Illchnarben. Montag, den 8. ds. NIts f Hachmittags dun bis 4 Hur Der Fleiſch⸗ und Milchausweis ißt dabei vo zulegen. Zur Vermeidung langen Wartens beſtimmen wir daß die Abholung in nachverzeichneter Reihenfolge zu N. I bis 1500 von 1 bie ½8 Uh: gesucht Färberei Rramer Feudenheimer Fähre. Oster-Rurse Für Söhne u. Töchtern die sich dem kaufm. Beruf widmen oder sich für ein Büro ausbilden wollen, beginnen am . April und 8. Mal Prospekt und Auskunft durch Dr. phil. Rnoke, staatlich geprüft für das Lehramt in den kiandels wissenschaften. an Föbrüdtslalk, Mertur Tel. 5070 Manabeim E. 2. Diplome der Universität und Handelshochschule Leipzig. 1 N. 1501 bs 3000 von ½3 bis 4 Uhr Seckenheim, den 16. März 1918. Die Markenausgabe auf der Hochſtätt findet Luiſenſtraße 35 am gleichen Tage von 7 bis ½8 Üihe Adends ſtatt. 1 Küchliges fund 5 Ein Crauring Lebensmittelamt. 50 bis 60 Zꝛutner 10 bis 12 Zentner ö — EL 8 Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden. Dickrüben Lelbe flookklben eine nachträgliche Verabfolgung geſchieht nur in den zu verkaufen. Fringendſten Verhinderungsfällen, jedoch er ſt a m l.* öl. fell Ernſt Zwingenberger 20. d. Mts. in den üblichen Verkehrs ſtunden. Zu Verkaufen! Wilhelmſtraße 42. zu verkaufen. 5 gefunden 1 abzuholen Hauptſtraße 122. Jak. Kloos Friedrichftt. 62. auch jede weitere Auskunft bereitwilligſt erteilt wird N 3 Sommer Fantasien= Formen Blumen e Bänder e Ranken Umarbeiten alter Hüte und Zutaten unter Garantie tadelloser Verarbeitung und guter Sitz. jeser-Olli 19 apparte Neuheiten in Bezirkssparkasse Ladenburg (Rathaus) 8 it Bürgschaft des Amtsbesirks Mannheim- Land Pestscheckkento Karlsruke Nr. 5444 uon dels jeher. Tägliche Veminsung sumt- 4⁰ i licher Einlagen 9 Qire- und Ueberweisungsverkehr: nach allen Plätzen Deutschlands- tolgen porto und spesenfrei. Bassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. n nachmittags geschlossen. uni in Seckenhein d IARL AAA OL“. Ades: Louis Landauer, Menngeim 1. Nr. 1. Telefen 1838 Breitestr. Grosses Lager in Kleſderstofſe, Seidenstofle Konfektion zu angemessenen Preisen. 1A.— —— vu 2 Handelsschule durch die Schulleitung. Eine grosse und schöne Auswahl garnierter Damen- Mädchen- und Kinderhüten Irnamente eee esd be eee fas, e e ere ba geen ger neuere meet bee neee eee eee Mannheim. Gründliche und praktische Ausbildung in allen Handelsfächern und Sprachen. Neue Kurse begloner am 8. April. 5 Spezlal-Osterkurse: 6. Hal. Prospekt und Auskunft jederzeit kostenſos, auch Sonntags von 11—12 Uhr — 1 1 rauer Ranarionvogel entflogen! abzugeben bei Gg. Hecht Un⸗ ter? Gartenſtraße 3. 50 bis 60 Zentner Dickrüben zu verkaufen! Luiſenſtraße 35. Aae eee Zahn-Praxis Karl Rühle Künstliche Gebisse, äus nur prime Friedensware angefertigt. Goldkronen und Brücken. Tägliche Sprechstunden von Nachmittags 5 Uhr ab. Sonntags von Morgens 10 Uhr ab. A d al 3 Dekarmtmachung. Der Landesverband der bad. Gewerbe- und Handwer⸗ kersereinigung in Raſtatt errichtet in Wannheim bei dem Vorſiand des Gewerbevereins und Handwerkerverbau⸗ des Herr Steinhauermeiſter W. Buſam in dem Gewerbe⸗ vereins⸗Haus M. 5. 5. 2. Stock eine Beratungsstelle für alle ſelbſtändige Handwerker und Gewerhetreibenden, ſowie deren Familienangehörigen des Amtsbezirks Mann- heim ein. Dieſer ertelt j den Dienstag und Donnerstag nach⸗ mittags von 5 bis 6 Uhr unentgeldlich Rat und Auskunft in allen Fragen gewerblicher, wirtſchaftlicher, rechtlicher unn ſozialer Natur. f Raſtait, den 13. März 1918. Landesverband der badiſchen Gewe be⸗ und Handwerkervereinigung. Der Bettler vom Kapitol. Von Franz W. Ziegler. Fortſetzund. Nachdruck verboten. Der jüngſte der Brüder erhob zum erſten Male ſeine Stimme und ſprach:„Liebſt Du das Rind?“ Mich durchzuckte der Gedanke, die Unmenſchen wollten es ermorden, und mit übernatürlichen Kräften ſtürzte ich mich auf die Brüder, um ihnen mein Kind zu entreißen. „Teufel aus der Hölle!“ rief ich ihnen zu,„mein 10 Find, meinen Sohn, den Sohn Eurer Schweſter, wollt . Ihr donern, opfern vor meinen Augen? Mit meinen nen werde ich ihn verteidigen, wenn Ihr mir die Donde abgehackt habt.“ Sie überwältigen mich, und ich beruhigte mich, als der Geiſtliche herzutrat und ſagte:„Mein Amt eie Dich belehren, daß ich bei einer Bluttat nicht gegenwärtig ſein kann. Höre den Bruder, das Leben Deines Kindes wird in deine Hände gelegt werden, Du al ein annſt es ſichern.“ „Nun, ſo gebt mir mein Kind und laßt mich ziehen“, * eß ich,„ich liebe es mit allen Kräften meiner Seele: ich werde es erziehen, mein Lehen ſoll eine fortgeſetzte Neue ſein, ich will nichts weiter, als mein Rind, das Rind meiner unglücklichen Nazarena.“ „Nenne ſie nicht Dein“, fiel der jüngere Bruder ein,„denn Du haſt ſie verſtoßen, dem Elende preis⸗ gegeben, hinausgetrieben in die Weite wie ein Hund, der verenden konnte auf freiem Felde oder im Schnee der Gebirge, ein Fraß für die Vögel. Sie, die Tochter ehrlicher Landleute, die Freude, der Sanz ihrer Familie, hat an die Türen geklopft und um Speiſe und Trank gefleht als Bettlerin, während ſie das Kind als Pfand der Liebe zu Dir un ter dem Herzen trug, ährend ſie das Kind, von Gott und Natur Deiner Pflege empfohlen, von Dir aber verſtoßen, mit ihrem Herzblut mährte, das ſie aus den dürftigen Broſamen, die ſie erbettelte, nicht e rſetzen konnte.“ Ich ſtöhnte unter den Qualen der furchtbaren Er⸗ innerung, welche der Bruder in mir wachrief. „Du haſt“, fuhr er fort,„tauſendmal den Tod verdient, doch Du biſt Sizilianer, haſt Mut und fürchteſt ihn nicht: eben weil Du aber tauſendmal den Tod ver⸗ dient haſt, ſollſt Du ihn täglich koſten, ganz, wie unſere Schweſter ihn ſtückweiſe und tropfenweiſe hat erleiden müſſen.“ Ich ſah ihn mit hohlen Augen an, denn ich ver⸗ ſtand ihn nicht. a „Du haſt“, fuhr er fort,„dies Kind zum letzten Male berührt und es das Deine genannt; Du haſt es verſtoßen, noch bevor es das Licht der Welt erblickte, wir haben es gerettet, in unſere Arme hat es ſterbend die Mutter gelegt, es iſt das unſrige. Wir werden es erziehen und werden dafür arbeiten, ſollte uns auch das Blut unter den Nägeln hervorſpringen, aber wir werden es ſofort ermorden, wenn Du eine Silbe von den Bedingungen abweichſt, die wir Dir ſtellen. ö Von heute ab darfſt Du Dich nur durch Betteln ernähren, Du darfſt Dich keiner Arbeit unterziehen, Du darfſt keine Unterſtützung annehmen, die Dir für mehr als einige Tage das Betteln entbehrlich macht, Du darfſt in keinen Bettelorden eintreten, wodurch Du des Scham⸗ gefühls überhoben würdeſt. Du ſollſt betteln, betteln wie unſere Schweſter getan, aus Not, aus Hunger, Du ſollſt den Schmerz erfahren, von der Tür gejagt und geſcholten zu werden. Du ſollſt betteln, ſo lange Dein Leben auf natürlichem Wege vorhält, Du darfſt dem⸗ ſelben nicht ein Ende machen. Brichſt Du eine dieſer Bedingungen, giebſt Du Dich je Deinem Sohne zu erkennen, wenn er Dir unter die Augen kommt— dann ſoll eine Viper nicht leben, die das adlige Blut ſeines Vaters in ſich trägt, das Blut, in dem nicht Treu und Glauben geweſen vor und nach ſeiner Schand⸗ tat. Wir laſſen Dich nicht ſchwören. Menſchen Deiner Art ſind mit keinem Eide zu feſſeln, ſie ſind nur durch Furcht und Intereſſe zu leiten. Das wenige Geld, das FPFPFF—T—F—F—F—F—T—T—T—T—V—V—V—VTVTVFVFTVTT—V—T—T——b—————————ů—j—j— Du mitgebracht, haben wir im Beſitz und werden es fi den Knaben verwalten; für ihn und die Welt biſt De tot. Du haſt Dich nach Rom zu betteln, dort haben wir Gelegenheit, Dich zu beobachten.“ 1 Die furchtbare Energie dieſer Naturſöhne hatte mich niedergedrückt; ich fühlte weniger das Elend, das mir bevorſtand, als den Schmerz, mich von meinem Kind zu trennen, und warf mich flehend vor den Männer! nieder, nur um das eine bittend, daß mir die Ausſich gelaſſen würde, noch einmal im Leben meinen Sohn 31 umarmen, wenn ich drei Jahre lang die Bedingungen gehalten, die man mir auferlegt hatte. Ich erinnert daran, daß ich, als ich die Schweſter verlaſſen, ſie je für ſchuldig gehalten, daß ich, wie ſie, Sizilianer ſe und wir in ſolcher Lage alle zu übereilten Schritten fähig wären. Zu meinem Erſtaunen geriet ungeachtet aller De mut, die ich in dieſe Worte gelegt, der Bruder in Heftigkeit.„Du irrſt Dich in uns und in der Zeit! wir ſind in den letzten fünf Jahren, von denen Du den größten Teil auswärts zubrachteſt, andere gewor⸗ den Wir haben Euch kennen gelernt. Du ſprichſt von ſizilianiſcher Eiferſucht?“„Schurke!“ rief er leiden, ſchaftlicher geworden aus,„Du haſt in unſerer Schwef⸗ ter das Bauernmädchen, nicht die geborene Gräfin ge ſehen. Wäre ſie letzteres geweſen, ſo hätte ſie eint Dirne ſein können und Du hlätteſt ſie nicht hinaus gejagt.“ 5 Der Geiſtliche trat hinzu, und ich hörte nur noch die Worte:„Wir haben eine lange Abrechnung mii dieſer Brut, der Tag der Abrechnung wird kommen.“ Ich ſah, es war keine Rettung; der politiſche Haß wan zur Privatrache hinzugetreten und hatte ihr die tiefe freſſende Schärfe gegeben und zugleich das Mittel, ſich vor ſich zu rechtfertigen durch den Hinweis auf das allgemeine, dem man opfere. a lechluß folgt)