13 P U e 7 8 Gnnlnnn* nan A ein boch geweſen, vermehrt. dung Erſcheinn täglich, mit Ausnahme der Wonz⸗ Feiertage. Der Aboanementspreis detcägt nongelt Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. Durch die Voſt bezogen pro Quarta utſchen orte — dor douſſchen Nveſſo 5 a S. Siegsanbiget Die Schlacht gewonnen! Der Kaiſer hat an die Kaiſerin unterm 23. März folgendes Telegramm gerichtet: Freue mich, Dir melden zu können, daß durch Gottes Gnade die Schlacht bez Monchy⸗Cambrai⸗St. Quentin⸗Oa Fere gewonnen iſt. Der Herr hat herrlich geholfen. Er wolle weiter helfen 5 Wilhelm. Der Kaiſer hat dem deutſchen Volke aus der Seele prochen: Der Herr hat herrlich geholfen. Die Rieſen⸗ hlacht, die Hindenburg am 21. März früh 5 Uhr durch Artilleriefeuer einleitete, wie es weder bei Mpern iioch Warneton, nicht an der Somme oder Aisne oder S der Champagne geſehen war, hat zu einem herrlichen Bias, der deutſchen Waffen geführt. Der in dem erſten appen Bericht gemeldete Kampfraum zwiſchen Cambrai und La Fere an der Oiſe(etwa 60 Kilometer) hat ſich N weiteren Verlaufe der Schlacht alsbald bis über onchy le Preux(etwas nördlich der Straße Arras⸗ 5 bis zur Scarpe, alſo um etwa 20 Kilometer walgedehnt, ſo daß die deutſche Angriffsfront die ge⸗ altige Länge von 80 Kilometer erhielt. Monchy ſpielte de ähnliche Rolle an der engliſchen Front, wie St. Die el an der Cote Lorraine ſüdöſtlich von Verdun. ie deutſche Stellung bei Monchy ſteckt wie ein Dorn in wie engliſchen Frontlinie und deckt an dieſer Linie die Mai Straße Arras⸗Cambrai. Mehr als ein Dutzend berf haben die Engländer mit heftigen Einzelangriffen ihn ucht, Monchy in ihre Gewalt zu bekommen; es iſt ie en nie gelungen. Wenn ſie hätten ahnen können, daß 5 wichtige Stellung von Hindenburg einſt zum Angel“; der großen Offenſive gemacht würde, ſie hätten die vielen Tauſende, die ſie vor Monchy opferten, un⸗ kevenklich durch weitere Opfer, und wären ſie noch ſo . Bis auf einen kleinen Reſt i dich der Searpe und ſüdlich der Oiſe bis zur Aisne richt 5 deutſche Angriff genau gegen das Gebiet ge⸗ 4— ae Hindenburg beim Beginn des Frühjahrs 1917 laſſe er Somme⸗Offenſive der Alliierten hat räumen Aber um die berühmte Hindenburg⸗Stellung zu be⸗ e in der Hauptſache ſeit einem Jahre die Front⸗ 5 ildete. Das ganze geräumte Gebiet, die Picardie 3 hat der Feind bekanntlich in einem Zuſtand nommen, der von ihm eine Unſumme von Kraftaufwen⸗ Wüste ind Koſten, aber auch von Zeit verlangte, um die zu en ſeine militäriſchen Operationen wieder in Stand 8 ö Ein einen unkt zur Unterbringung der Reſerven, der Verden und ber Verpflegung, alles mußte neu geſchaffen del Wie weitſchauend Hindenburg aber damals ge⸗ 2 t hatte, wird jetzt ganz klar. Ja noch mehr: Damals Dinden o er offenbar den Plan gehabt, gerade von dieſer 0. Mi Pocben 8„In dem feindlicher Beſetzung frei⸗ er. Gebiet zu beiden Seiten der Somme und Oiſe abteilun niehrere Gefechte von Inſanterie⸗ nd Kavallerie⸗ a verluſtreich für die Gegner. Die Vorbe⸗ feldes ug des in jener Gegend euserſehenen Kampf⸗ abraten es zur militäriſchen Notwendigkeit, alles ationen zu machen, was dem Feinde ſpäter für ſeine Fbäktonen von Vorteil ſein konnte.“ auſacher neueſte Tagesbericht vom 24. März ſtellt uns daed ige ich i ahne oder was in der mühſamen Arbeit eines lische Lin 0 d deine iſt auf breiter Front durchſtoßſe n. Und nicht Fra. 15 5 nzoſen, Amerikaner und Engländer, eiligſt zur Hilfe iſt überrannt. Wie erbärmlich die ameri⸗ teſt, ſolange ſie ſchwiegen:„Wenn du geſchwiegen ki 8 Gun einer— vielleicht— vor ihren kriegerischen Quali⸗ habe ſie gewiſſes Maß von Reſpekt gehrbt haben. Jetzt 2 Milte gemacht, daß die Nachahmung des geläſterten Geſicht a den Dollar⸗Amerikanern ungefähr ſo zu eht, wie dem Gorilla der Zylinderhut.— Um de Wunder ver zu vervollſtändigen, meldet die franzöſiſche Druck und Verlag von 6g. Zimmermann, Seckenheim. ren deutſchen Mörf ö hatten tatſächlich eine Oſter eee N. Bürgermeister mutet Senneim, einm, Nen mans And Sanne. Telegraphenagentur Havas, Paris ſel von einem ſchwe⸗ ſer, der alle Viertelſtunde einen Schuß abzugeben vermochte, auf 120 Kilometer Entfernung mit großem Erfolg und ſicherer Zielwirkung beſchoſſen worden. Ob die Kaliberzahl 240 mm ſtimmt, weiß man nicht, aber das iſt am Ende Nebenſache. Es wird demnach möglich ſein, daß Paris zur Uebergabe gezwungen wird, ohne daß ein einziger Feldgrauer zum Sturm antreten muß. Und es wird ferner möglich ſein, von der nächſten Küſte(Calais) aus, die uns jetzt zufallen muß, London mit Mörſergranaten zu treffen. Wir begnügen uns mit dieſem Hinweis. Es iſt kein Wunder, wenn die feind⸗ lichen Reihen von Entſetzen ergriffen ſind. Die Engländer nſive geplant; ſie ſind und her, um das für u ch Gehaltene ihrem Publi⸗ kum in der ſchonendſten Art beizubringen. Die verlorene Schlacht kann nicht mehr vertuſcht werden, aber man läßt, wie ſchon immer in ſolchen Fällen, dabei ſo viele Deutſche zu Grunde gehen, daß bald kein Feldgrauer mehr da iſt.„Sie werden ſich zu Tode ſiegen,“ hat Lloyd George einmal geſagt, einer der vielen verhängnisvollen Irrtümer des waliſiſchen Demagogen. Nein, Gott ſeis ge⸗ dankt, unſere Heeresleitung kann vielmehr berichten, daß unſere Verluſte außergewöhnlich nieder ſind, weil unſere Artillerie die feindliche rechtzeitig zuſammengeſchoſſen hat und weil unſere Diviſionen mit ſolcher Wucht und Schnel⸗ Die ſchwer enttäuſcht. weitere Frontabſchnitte ausdehnen. Nach holländiſcher Be⸗ 5 Nee 5— ——* * 85 22.* 2 —— D 1 3 2 i fun im lessen be, U Segimm def Offnmeſus unthint fhlolla mes 4. 1 305 7 2 2 3 Sc tagar er, 23. März.(Auntlich.) Leſtlicher Kriegs ſchauplatz: Uuter Führung Seiner Majeſtät Kaiſers und Königs iſt die Angriffsſchlacht gegen die engliſche Front bei Arras, Cambrai und St. Quentin ſeit zwei Tagen im Gang. Auch geſtern wurden gute Fortſchritte gemacht. Diviſionen der. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht erſtürmten die Höhen nördlich und nordweſtlich von Croiſilles. Zwiſchen Fontaine⸗les⸗Croiſilles und Au fertions reis: 1 dis staſpg ige Petitzeile 20 Bfg., Keklamen 60 Wfa. % Neils, Bei Iftsrer Aufnahme Wade eee in We. IS. eee Moeuvres drangen ſie in die zweite feindliche Stellung ein und nahmen die in ihr gelegenen Dörfer Vaulx⸗ Vraucourt und Morchies. Starke engliſche Ge⸗ genangriffe ſcheiterten. Zwiſchen Gonnelieu und dem Omignon⸗Bach wurden die erſten beiden Stellungen des Feindes dur che ſtoßen. Die Höhen weſtlich von Gouzeaucourt, Heudicourt und Villers⸗Feucon wurden ge⸗ nommen. Im Tale des Cologne⸗Baches Roiſel und Marquaix erſtürmt. Erbittert war der Kampf um die Höhen von Epehy. Von Norden und Süden um faßt, mußte der Feind ſie unſeren Truppen überlaſſen Zwiſchen Epehh und Roiſel verſuchte der Engländes vergeblich in ſtarken Gegenangriffen, unſere ſiegreich vor⸗ dringenden Truppen zum Halten zu bringen. Sie war⸗ fen ihn überall unter den ſchwerſten Ver⸗ luſten zurück. Die Höhen nördlich von Vermand wurden erſtürmt. Wir ſtehen vor der dritten Bouchavesnes. Peronne ſiel. des? feindlichen Stellung. Unter der Einwirkung dieſer Erfolge räumte der Feind ſeine Stellungen im Bogen ſüdweſtlich von Ca m⸗ bra i. Wir ſind ihm über Demicourt, Flesquieres und Ribecourt gefolgt. Zwiſchen Omignon⸗Bach und der Somme haben ſich Korps der 5 Heeresgruppe deutſcher Kronprinz nach Eroberung der erſten feindlichen Stellungen den Weg durch den Holnon⸗Wald und über die Höhen von Savy und Roupy erkämpft und dringen in die dritte feindliche Stellung ein. Südlich der Somme durchbrachen Diviſionen die feindlichen Linien und warfen den Feind in unauß⸗ haltſamem Vordringen über den Crozat⸗Ka⸗ nal nach Weſten zurück. Jägerbataillone erzwangen den Uebergang über die Oiſe weſtlich von La Fere. Im Verein mit den ihnen nachfolgenden Diviſionen ſtürmten ſie die mit den ſtändigen Werken von La Fere gekrönten Höhen nordweſtlich der Stadt. An Beute haben bisher gemeldet: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 15 000 Gefangene, 250 Geſchütze. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: 0060 Gefangene, 150 Geſchütze. Iſchinengewehre. 2 un der norigen Weſtfront dauerten dre errrurerss kämpfe zwiſchen Lille und La Baſſee⸗Kanal, beiderſeit von Reims, vor Verdun und in Lothringen fon Oſten: N Infolge der durch Neubildung des rumäniſchen Minz ſteriums hervorgerufenen Verzögerung der Verhandlungen wurde die Waffenruhe mit Rumänien um drei Tag verlängert. l f Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendor f WTB. Großes Hauptquartier, 24. März. Amtlich Weſtlicher Kriegsſchauplatz: 5 Die Schlacht bei Monchy⸗Cambrai⸗St. Quentin⸗g Fere iſt gewonnen. Die en gliſche 3. und 5. Arme und Teile der herangeführten franzöſiſch⸗amer! kaniſchen Reſerven wurden geſchlagen und au Bapaume⸗Bouchavesnes, hinter die Somme 1 ronne und Ham, ſowie auf Chauny unter den ſchwerſten Verluſten zurückgeworfen. 2 Die Armee des Generals von Below(Otto) gal die Höhe von Monchy erſtürmt und ſüdlich davon den Angriff über Hancourt und Henin nach Weſten vor⸗ getragen. Nordöſtlich von Bapaume ſteht ſie im Kampf um die dritte feindliche Stellung. Starke eng liſche Gegenangriffe wurden zurückgeſchlagen. a Die Armee des Generals von der Marwitz bliel dem geſchlagenen Feinde auf den Ferſen und ſtieß in ſcharfer Verfolgung noch in der Nacht vom 22 zum 23. März bis zur dritten feindlichen Stellung in Linie Equancourt⸗Hurlus⸗Templeux La Foſſe Bernes vor. Geſtern früh griff ſie den Feind erneuz an und ſchlug ihn trotz verzweifelter Gegenwehr und dauernder feind icher Gegenangriffe. Die Vereinigun mit dem linken Angriffsflügel der Armee des Gener von Below wurde erzielt. Zwiſchen Manancourt ung Peronne haben die Truppen der Generale von Kathe wund von Gontard den Uebergang über den Tortille⸗Abſchnitt erzwungen und ſtehen an dem Kampffeld der Sommeſchlacht im Gefecht un Andere Diviſionen drangen ſüdlich davon bis an die Somme vor. i Schon am Abend des 22. März erſtürmte dis ſcharf nachdrängende Armee des Generals von Hutie! die dritte feindliche Stellung, durchbrach ſie und zwang den Gegner zum Rückzug. In raſtloſen Vorgehen haben die Korps der Generale von Luekt⸗ witz und von Oetinger die Somme erreicht Ham fiel nach erbittertem Kampf in die Hände unſeres ſiegreichen Truppen. Engliſche Reſerven, die ſich in verzweifelten Angriffen ihnen entgegenwarfen, verblu⸗ teten. Die Korps der Generale von Webern und bon Conta und die Truppen des Generals von Gay haben nach heißem Kampf den Crozat⸗Kanal übers 2 n 8 ——ñꝛꝛñůĩů—ß—ßvꝛ—ñ ̃ͤ—u— . ſchritten. Sie warfen eiligſt von Südweſten zum Ge⸗ genangriff herangeführte franzöſiſche engliſche un amerikaniſche Regimenter auf Chauny und in ſüdweſtlicher Richtung zurück. N i Truppen aller deutſchen Stämme haben zur Er⸗ rnigung dieſes gewaltigen Erfolges ihr 8 hergegeben. Der Angriffsgeiſt der Infanterie war dur nichts zu übertreffen. Sie hat gezeigt, was deutſche Tap. ferkeit vermag. Leichte, ſchwere und ſchwerſte Artillerie und Minenwerfer, raſtlos vorwärts ſtrebend über das Trichterfeld, trug weſentlich dazu bei, den Angriff unſerer nach vorn drängenden Infanterie im Fluſſe zu erhalten. Flammenwerfer taten das Ihrige. Die Pioniere zeigter ſich im Kampfe und bei der Arbeit in alter Höhe. Flieger und Ballone brachten der Führung wertvolle Meldungen. Unſere ſieggewohnten Jagd⸗ und Schlachtſtaffeln behaup⸗ teten in harten Kämpfen die Herrſchaft in der Luft und truppen, Kolonnen und Trains arbeiteten raſtlos. Die Verkehrspunkte im Rücken des Gegners waren das Ziel unſerer Nacht für Nacht tätigen Bombengeſchwader. Die Beute iſt auf über 30 000 Gefangene und 600 Geſchütze geſtiegen. An vielen Stellen der übrigen Weſtfront dauern „ leriekämpfe und Erkundungsgefechte an. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter Ludendorff. Die Tagesberichte werden halbamtlich durch folgende Meldungen des WTB. in feſſelnder Weiſe ergänzt: Der Nachthimmel rötet ſich flammend vom Mün⸗ dungsfeuer Tauſender deutſcher Geſchütze. Der Engländer antwortet pur ſchwach. Gaswolken, fallen die Minenwerfer ein. ginnt der Sturm. Die Stimmung iſt höchſt entſchloſſen. Die Infanterie tritt an. Ueberall kommt ſie gut aus den Gräben. Die erſten Wellen haben kaum Verluſte. Um 11 Uhr iſt die Linie Hardicourt⸗Pontrue erreicht. Die Luft iſt dick von Nebel, untermiſcht von Geſchoßrauch und Gas⸗ ſchwaden. Die engliſche Abwehr verſtärkt ſich. Gegen⸗ angriffe werden angeſetzt. Tanks kommen herangeraſſelt. Man ſieht ſtellenweiſe keine 10 Schritt weit, aber der deutſche Angriff geht weiter. In den engliſchen Artillerie⸗ ſtellungen liegt die Bedienung vergaſt hinter ihren Ge⸗ ſchützen. Der Engländer hat den Angriff an dieſer Stelle nicht erwartet. Zum mindeſten rechnete er mit einem päteren Zeitpunkt. Die Ueberraſchung iſt vollkommen zelungen. 8 Der erſte im Morgen des 21. Sturmtag. Als das Trommelfeuer M März ſeinen dichten Geſchoßhagel vorverlegt, glühen die Geſchüc rohre. In den Batterie⸗ mulden verdichtet der Pulverdampf der Abſchüſſe den Nebel derart, daß man nicht von einem Geſchütz zum andern ſehen kann. Die Ange effsartillerie ſchoß im dichten Nebel ihr Programm ab, aber Ziel und Feuertempo waren o genau berechnet, daß der Angriff vom Wetter unab⸗ ängig blieb. Die erſte Stellung des Feindes iſt ver⸗ wunden. Statt ihrer dehnt ſich ein weites ödes Trich⸗ derfeld. Ueberall Reſte der Drah hinderniſſe, zerfallenen Stolleneingänge, zuſammengeſchoſſene Blockhäuſer. An den meiſten Stellen werden die eingetrommelten Gräben überrannt. Die Ueberlebenden der Beſatzung kommen den Deutſchen entgegengelaufen, waffenlos, die Hände hoch. An anderen Stellen wehrt ſich der Engländer mit aller Zähigkeit, ſo bei Epehy, deſſen Dorfrand er bis zum Abend erbittert verteidigt. Aber weiter ſüdlich werden Lempire, Ronſſoy, Hargicourt, Villeret und Pontrue ge⸗ nommen. Die Sturmtruppen haben mit unſäglicher Mühe das Trichterfeld überwunden und ſtürmen jetzt über die Hügelketten weſtlich der genommenen Dörfer, deren Aecker und Wieſen ſich längſt in eine öde Steppe wandelten. Noch liegt Feuer auf dem Trichtergelände, da bauen Pioniere bereits Straßen durch die Schlammwildnis, und noch am erſten Angriffstage folgt Artillerie den Sturm⸗ a— 7 vollzieht ſich die ganze Operation in muſtergültiger rdnung. Die Wege ſind meiſt ſchon wieder freigemacht und an ſchadhaften Slellen beſchottert. Eiſenbahntruppen ſind raſtlos an der Arbeit. Unabläſ ig drangen Truppen und Kolonnen vorwärts. Die Straßendiſziplin iſt vor⸗ . Vale In frohen Geſängen äußert ſich die Freude der ruppen über ihre Erfolge und nicht minder über die zahlreich vorgefundenen Vorräte an Lebensmitteln, wollenen Decken und Pelzweſten, welche letztere ihnen nachts gute Dienſte leiſten. Auch der zweite Tag begann mit dichtem Nebel. Sein undurchdringlicher Schleier begünſtigte den engliſchen Rückzug. Die deutſche Angriffsartillerie, die nachts über die Trichterzone gebracht worden war, hatte zunächſt keine Ziele. Die Einſchläge ſchwerer engliſcher Kaliber ſperrten die wenigen feſten Dämme durch das Schlammfeld, aber deutſche Feldbatterien jagten im Galo pp . den Rauchtürmen hindurch. So konnte er Infanterieangriff dennoch aus nächſter Nähe unter⸗ ſtützt werden. Um 7 Uhr begann das Wirkungsſchießen Sb die zweite britiſche Stellung. Noch keine Stunde ſpäter waren die ſie ſchützenden dreifachen Drahthinderniſſe durchſchritten. Der Nebel hielt den Vormittag über an. Die Infanterie ſtürmt weiter in das Dunſtmeer hinein. Ihr nach jagt in un⸗ abläſſiger Verfolgung die Artillerie. Da bricht die Sonne durch. Mittags haben vorgeſchobene Kolonnen bereits Roiſel erreicht. Um den Bahnhof wird hart gekämpft. Zahlreiche Geſchütze werden hier erbeutet. Zu gleicher Beit halten ſich engliſche Abteilungen noch auf den Höhen ſüdlich Templaux. Maſchinengewehrfeuer fällt dem deut⸗ ſchen Anmarſch in die Flanke, aber nicht lange. Vor den die Hügelketten überflutenden Sturmwellen heben ſich ſchon die engliſchen Arme. Dichte Gefangenenſcharen ſtrömen rückwärts. Das deutſche Artilleriefeuer hatte ſeine Wir⸗ kung getan. Die in vielen Monaten angeleg⸗ ten ſtarken Hinderniſſe waren zerſt ö rt. Die engliſchen Gräben waren in Gräber verwan⸗ delt. Sie liegen voll von Toten. Während die erſten Linien teilweiſe nur dünn beſetzt waren, leiſtete der Engländer in ſeiner zweiten Stellung tapferen Wider⸗ ſtand, der in erbittertem Ringen gebrochen wurde. Die Unterſtände mußten in heißem Nahkampf Mann kiffen zurückflutende feindliche Kolonnen an. Kraftwagen⸗ delt 16 kr. feindliche Batterien. Nachdem drei von ihnen geſprengt waren, truppen. Trotz der gewaltigen Ausdehnung der Kampf- . Monchy 30 die ſich auf ſeine Batterien ſenken, tun ihre Schuldigkeit. Um 8.40 Uhr F 2 1 Eine Stunde ſpäter be lonne auf, flieger hinter ihm her, Gekläff. abgeſchoſſene r eber Mann genommen werden. Hier zeigke ſuch die eberlegenheit der deut ſchen Infanterie in beſtem Lichte. Die unerwartet einſetzende und äußerſt wir⸗ kungsvolle deutſche Artillerievorbereitung ließ die Gegen ⸗ wirkung der engliſchen Batterien nur ganz allmählich aufkommen. So blieben die deutſchen Verluſte überraſchend gering. In der erwähnten zweiten engliſchen Stellung waren vielfach dicht maſſierte Ge⸗ genangriffe abzuwehren, deren zwei am 21. abends, in der Gegend von Doignies und nach Eroberung des Dorfes Vaulx⸗Vraulcourt unter Einſatz zahlreicher Tanks erfolg⸗ ten. 16 Tanks wurden durch Artilleriefeuer, weitere durch Infanterie und Minenwerfer zerſtört. Ungewö hnlich ſchwer bluteten die Engländer dabei in vergeb⸗ lichen Gegenangriffen. Beute und Gefangenenzahlen wach⸗ ſen ſtändig. Ein einziges deutſches Regiment nahm bei Geſchütze. Beim Vordringen über die Höhen ſüdlich Maiſſeny ſtießen die deutſchen Sturmtruppen auf wurde eine weitere im Abfahren zuſammengeſchoſ⸗ n. Auf der ganzen Front griffen unſere Schlacht⸗ lieger erfolgreich in den Kampf ein und belegten ausgiebig die feindlichen Bahnhöfe von Chaulne, Roye und Noyon mit Bomben. Gute Treffer auf einfahrende Züge, ſowie große Explosionen auf dem Bahnhof Com⸗ piegne wurden beobachtet. Weitere ſtarke Exploſionen in der Richtung des Dorfes Behanies beſtätigten die gute Wirkung unſeres Fernfeuers, das von den Artillerie⸗ fliegern vortrefflich unterſtützt wurde. Die Fliegertätigkeit auf der Kampffront be⸗ ginnt erſt, wenn die dichten Nebel weichen, die bisher bis zum Mittag anhalten. Jetzt, wo die Engländer ihre 8 Flugzeuge nicht mehr in einer ſchmalen Angriffsfront maſſieren können, kommt die beſſere Ausbildung der deut⸗ ſchen Flieger voll zur Geltung. Mit dem erſten Sonnen⸗ ſtrahl iſt der erſte Flieger da. Ein engliſches Flugzeug taucht über der auf Roiſel marſchierenden deutſchen Ko⸗ aber ſchon iſt ein Vierteldutzend deutſchen Jagd⸗ und nun brauſt von allen Seiten ein tolles Durcheinanderſchwirren zahlloſer Flugzeuge. Raſch vorgeworfene Flakgeſchütze beginnen ihr wütendes Die Luftkämpfe entſcheiden ſich raſch, auf vier marſch geht weiter, ungeſtört von engliſchen Luftangriffen, dagegen brechen die deutſchen Luftgeſchwader vor. Ihre Maſchinengewehre knattern zwiſchen die Bedienung eng⸗ liſcher Batterien. Ihre Bomben fliegen unter rende Kolonnen hinein, auf Stäbe, marſchie⸗ Baracken und Zelt⸗ lager. Die Aufklärungsſtaffeln aber melden den Rückzug dichtgedrängter engliſcher Kolonnen auf Peronne. Britiſche Kampfberichte behaupten außerordentlich ſchwere Verluſte der angreifenden deutſchen Truppen. Dies entſpricht nicht den Tatſachen. Un ſere Verluſte ſind trotz des Erreichten erfreulich gering. In den Nachrichten der feindlichen Berichterſtatter, aber auch der amtlichen Berichte wird die ungeheure Wirkung der deutſchen Artillerie hervorgehoben, die dem Sturm der Infanterie in ſtärkſter Weiſe vor⸗ gearbeitet habe. Ein aufgefangener engliſcher Funkſpruch beſagt, die Maſſenwirkung der feindlichen Artillerie habe wahres Entſetzen hervorgerufen und man ſei außerſtande, ſich jetzt ſchon ein klares Bild über die Lage zu machen. Die Deutſchen haben nach dem Bericht der„Times“ eine enorme Zahl von Geſchützen aufgeſtellt, die im Ab⸗ ſtand von 10—14 Meter verteilt waren. Das unbe⸗ ſchreiblich heftige Vorbereitungsfeuer dauerte von mor⸗ gens 5 bis 7 Uhr, während der erſten Stunden wurden große Mengen Gasbomben verfeuert, ſo daß die britiſchen Artilleriſten vier Stunden lang ihre Geſchütze mit Gas⸗ masken bedienen müßten. Die vielbeſprochenen neuen deutſchen Panzerkraftwagen Tanks) ſeien noch nicht in Tätigkeit getreten.„Daily Chronicle“ meldet, bei St. Quentin ſeien die Engländer ſtark in der Minderheit ge⸗ weſen. Die Deutſchen ſeien angeſtürmt wie die Bienen aus dem Bienenkorb, nach alter deutſcher Kampfesart. Tauſend Kanonen ſeien dret engliſchen Diviſionen gegen⸗ über und noch nie hätten die engliſchen Truppen ein ſolches Sperrfeuer mitgemacht, das den ganzen Tag nur dann kurz unterbrochen wurde, wenn der deutſchen In⸗ fanterie Raum zum Vordringen geſchaffen und wenn die deutſchen Geſchütze vorwärts gebracht wurden. Gleich⸗ zeitig habe die ſchwere Artillerie auf die engliſche rück⸗ wärtige Verteidigungsſtellung 30 Kilometer hinter der engliſchen Linie ſtarkes Feuer gerichtet. Der Mailän⸗ der„Secolo“ meldet, die ganze franzöſiſche Front liege unter einem furchtbaren Geſchützfeuer, wie man es in dieſem Kriege noch nicht erlebt habe. Die Feſtung Ver⸗ dun liege unter dem Feuer der ſchwerſten Granaten. Das Pariſer„Petit Journal“ berichtet, die franzöſiſche erſte Linie vor Verdun liege in dichtem gelbem Dampf, was die Gegenmaßnahmen äußerſt erſchwere. Die Mili⸗ tärbehörde habe die Entfernung der Zivilbevölkerung aus Verdun angeordnet. Nach ſchweren Mühen und unter vielen Kämpfen hatten die den Euphrat hinauf vorrückenden Engländer endlich den ſehr wichtigen Karawanenmittelpunkt, die Stadt Hit, erreicht, die für ſie als Etappenplatz auf dem Wege nach Damaskus und Aleppo, wo ſie ſich mit der Paläſtina⸗Armee treffen ſollen, von großer Wich⸗ tigkeit war. Aber an demſelben Tage, wo General Haig zwiſchen Scarve und Oiſe an der Weſtfront eine ſo ſchwere Niederlage erlitt(22. März), entriſſen die Türken in tapferem überraſchendem Gegenangriff den Engländern die Stadt Hit wieder. Das engliſch⸗indiſche Heer mußte auf ſeinem Rückzug viel Munition, zahlreiche Niederlagen von Waffen und Lebensmitteln im Stich laſſen, die nun den Türken in die Hände fielen.— Ein Unglück kommt ſelten allein. Aus einer Nachricht der Londoner„Times“ geht hervor, daß die Engländer wegen der Lebensmittelnot deutſche e nach Amerika überführen. An der Piavefront und an der Brenta lebt die Erkundungstätigkeit erneut auf. Die Italiener befürch⸗ ten, daß auch dort demnächſt eine große Offenſive los⸗ brechen werde. Schweizer Nachrichten zufolge bemüht ſich Serbien letzt ernſtlich um einen Sonderfrieden. Die Lage in Maze⸗ donien wird allerdings für den Vielverband immer unge⸗ mütlicher. Die Griechen bleiben deshalb der Front immer noch fern. Bricht einmal die Kataſtrophe über die zu⸗ Engländer kommt ein Deutſcher. Der Vor⸗ Wert ſein. ä thge, Führer Verlauf eines Luftkampfes, nachdem er 20 mal ſiegreich aus zahlreichen Paris beſchoſſen! Paris, 23. März. Havas meldet amtlich: Seit 8 Uhr morgens beſchoß der Feind Paris viertelſtünd lich aus einem weittragenden Geſchütz. 240 Milli⸗ meter⸗Granaten trafen die Hauptſtadt und ihr Weich bild. Etwa 10 Perſonen wurden getötet und 15 ver⸗ wundet. Maßnahmen zur Bekämpfung des Geſchützes ſind im Gange. Nach den letzten Meldungen hat das Geſchütz aus einer Entfernung von 120 Kilometern 5 2 nä gefeuert. Es war etwa 12 Kilometer vor der franzö⸗ ſiſchen Front aufgeſtellt. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 24. Mürz. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 23. März abends: Zeitweiſe heſtige! rtillerietätigkeit ſeü d⸗ lich der Diſe in der Gegend von Reims, in Loth⸗ ringen und in den Vogeſen. Im feindlicher Handſtreich auf den Hirtzbacherwald in unſerem Feuer. In der Nacht vom 22. zum 23. warfen unſere Bombenflugzeuge 16 000 Kilo Geſchoſſe auf Anlagen, Unter⸗ künfte und Bahnhöfe der feindlichen Zone. Belgiſcher Bericht: Im Laufe der beiden letzten Tage richtete ſich die feindliche Areillerietätigkeit hauptſäch⸗ lich auf unſer Hintergelände und unſere Verbindungsgräben. Weittragende Geſchütze haben La Panne, Ab inkerke, Furnes und Loo ſowie unſere Unterkünfte in der Gegend von Nieuport Alveringhe und Pollchave beſchoſſen. Der engliſche Bericht. WB. London, 24. März. Engliſcher Bericht vom 23. Weärg abends: Die Schlacht geht mit größter Heftigkeit an der geſamten Front ſüdlich der Scape weiter. Südlich und weſtlich bon St. Quentin haben unſere Truppen ihre neuen Stellungen bezogen und ſind in ſchwere Kämpfe mit dem Feind ver⸗ wickelt. Im Laufe der Nacht wurden ſtarke feindliche Angriffe in der Gegend von Jaſſy mit großen Verluſten für den Feind abgewieſen. Im nördlichen Teil der Schlachtfront werden die feindlichen Angriffe mit äußerſter Entſchloſſenheit und ohne Rückſicht auf die Verluſte vorgetrieben. Unſere Truppen hielten ihre Stellungen an dem größeren Teile dieſer Front nach wildem, langem Ringen. Geoße Tapferkeit wurde von den Truppen an den Tag gelegt. Die 19. und 9. Diviſion zeichneten ſich durch dle Tapferkeit ihrer Verteidigung aus Allein in einem Abſchnitt wurden 6 feindliche denen in 2 Fällen deutſche Kavallerie teilnahm, von einer ** 8 9 * 8 **** 7* 9 8 7 unſerer Infanteriebricaden abgeſchtagen. Die feindlichen An⸗ griffe dauern mit großer Hefli keit fort. Weder ihre tak i. ſchen noch ihre territorialen Gewinne können von größerem 2 der neut Sueteranunl uuf Mumben unn Luluusbalen Karlsruhe, 24. März.(WTB. Amtlich.) In den frühen Mor zenſtunden wurden Mannheim ⸗ Ludwigshafen von feindlichen Fliegern in mehreren Staffeln angegriffen; eine grözere Anzahl Bomben wurden geworfen, ohne jedo bedeutenden Schaden anzurichten. Leider erlitten eine Faau, ein Kind und ein Mann Verletzungen, von denen der lezte inzwiſchen geſtorben iſt. Der Krieg Berlin, 22. März. zur See. wurden 20 500 Bü. und im Mittelmeer 24 000 Bur vernichtet. 90 CThriſtiania, 24. März. Nach Meldungen d norwegiſchen Zeitungen iſt der deutſche Dampfer„Vale ria“ mit Erz beladen am 20. März im Weſtfjord inne halb der norwegiſchen Hoheitsgrenze von einem engli⸗ ſchen Hilfskreuzer gekapert worden. Ferner wurbn der deutſche Dampfer„Greif“ am 19. März im norwe⸗ Nische Hoheitsgewäſſer von einem unbekannten Hils reuzer verfolat, konnte ſich jedoch nach Bogoe flü 1 ten und hat ſpäter ſeine Fahrt unter dem Schutze nor wegiſcher Kriegsſchifſe fortgeſetzt. Neues vom Tage. Die Litauer in Berlin. a Berlin, 24. März. Geſtern vormittag erſchien dis Abordnung des litauiſchen Landesrats beim Reichskan ler, um ihm die Bitte der Anerkennung der Selbſtändig keit des litauiſchen Staats vorzutragen. Der Rei kanzler gab namens des Kaiſers den Beſcheid: Nachdem die bisherigen ſtaatlichen Verbindungen Litauens zu Ruß land gelöſt ſind und der Landesrat als die anerkannte Ver⸗ tretung des litauiſchen Volks am 11. Dezembe⸗ 19¹ die Wiedererrichtung eines unabhängigen, mit dem Deu: ſchen Reich durch ein ewiges feſtes Bundesverhältnis des Militär⸗, Verkehrs⸗, Zoll⸗ und Münzweſens ver⸗ bundenen Staats verkündet und die Hilfe des Deutſchen Reiches erbeten hat, wird Litauen namens des Deutſchen Reiches als ein freier und unabhängiger Staat aner⸗ kannt mit der Vorausſetzung, daß die abzuſchließenden Verträge den Intereſſen des Deutſchen Reiches ebenſe Rechnung tragen wie den litauiſchen und daß Litauen den Kriegslaſten Deutſchlands, die auch ſeiner Befreiung dienen, teilnehmen wird.(Die Regierungsform in Litauen wird erſt von der Landesvertretung geregelt werden. O55 ſizielle Beſprechungen mit dem Herzog von Urach haben nicht ſtattgefunden; ſeitens der litauiſchen Gei lichkeit ſollen aber nach dem„Berl. Tagebl.“ private Unterredungen gepflogen worden ſein. Das Verhältnis zu Kurland iſt, wie einer der Vertreter äußerte, ſtetz ein gutes geweſen, nur Polen gegenüber ſtanden die Li⸗ auer in einem 8 Gegenſatz wegen der Anſprüch⸗ der Polen. Es ſei aber zu hoffen, daß die Polen die alten Gegenſätze nicht wieder aufleben laſſen.) 5 25 Amerikaniſche Unverſchämtheit zurückgewieſen, Berlin, 24. März. Aus Anlaß der 5 der Pet. Tel.⸗Ag. gemeldeten Erklärung des amerikanischen Bot⸗ chafters über ſeine Stellung gegenüber der Ratifikation des deutſch⸗ruſſiſchen Friedensvertrags hat die deutſche Oberelſaß ſcheiterte ein Angriffe, an Sperrgebiet um Englan!. Ne i * gierung folgenden Funkſpruch an die ruſſiſche Re ferne 4 eſandt: Die Kaiſerlich Deutſche Regierung gibt ſich licher en Erwartung hin, daß die rwaſſiſche Regi. tung dieſer Erklärung, die eine öffentliche Aufforde f e 4 meld 9 dande ängere Freiheitsſtrafen. * 8 Rute— gelegt, darauf ließ der Wundermann ſeine ſplele da des Feen bh it, die ſich bis jetzt noch bmanns, ja ſelbſt den Rönkgenſtrahlen entzieht, zu 90 55 Einwohnern et, dem mit den Zentralmächten abgeſchloſſenen Fri Wiederaufnahme des Kriegs gegen Deutſchlano o nsvertrag entſprechend die gebührende Antwo 5 erteilen wird. Ter holländ iſche Schiffsraub. 6 Amſterd am, 24. März.„Nieuwe Rotterdamſch durant“ berichtet aus den Kreiſen der holländiſchen Res Fr daß die alliierten Regierungen für die Benützung 2 holländiſchen Schiffe 40 Schillinge monatlich für di Sonne bezahlen, während die engliſchen Reeder nur 11 f chillinge erhalten. Für den Verluſt eines Schiffes wer es werden 1250 Dollars für die Tonne vergütet. Zu ſpät aufgeſtanden. 5 Waſhington 24. März. Senator Owen ſchläg ie Gründung eines„Bundes der Nationen“ unter Füh tens Amerikas und der Alliierten vor, von dem di gen oniſchen Nationen und ihre Verbündeten ausgeſchloſ en oder nur dann zugelaſſen werden ſollen, wenn ſil ich völlig unterwerfen. Deutſchland ſoll während der . baden 5 Jahre verboten werden, Häfen der Lände! Bundes anzulaufen oder dort durch Kauf oder Ver fauf Handel zu treiben. Kein gemünztes Geld oder ſon⸗ lige Werte dürfen nach Deutſchland gebracht werden, ez wird von jedem Verkehr der Eiſenbahnen, Poſt, Tele, ſcerben mit anderen Ländern abgeſchloſſen. Kein Deut, 8 darf die Bundesländer betreten. Für jeden Monat ſtel 8 eutſchland ſich weigert, die von dem Bund aufzu⸗ di enden„internatꝛonalen Grundſätze anzuerkennen, ſol] ewirtſchaftliche Sperre um ein Jahr verlängert werden 0 Karlsruhe, 24. März. Wie der Hofbericht 5 et, iſt der Großherzog am Samstag nachmittag von 7 Reiſe an der Weſtfront zum Beſuch badiſcher Trup⸗ aun zurückgekehrt. Die Reiſe des Großherzogs nahm eine oche in Anſpruch. Freiburg, 24. März. Eine 10 köpfige Diebes⸗ nde, Burſchen im Alter von 14 bis 18 Jahren, hatte ich vor der Strafkammer zu verantworten. Die Burſchen 1 geſtändig, im vorigen Sommer mehrmals Ge⸗ Akeſchuppen erbrochen und Munition, Handgranaten, Meſ⸗ e uſw. geſtohlen zu haben. Die Burſchen erhielten Minde Neufeſtſetzung der Polizeiſtunden. Das Städſterium des Innern hat vom 1. April ab in den f mt mindeſtens 10000 Einwohnern die Polizei⸗ Verde bis 11 Uhr abends feſtgeſetzt. Die Bezirksämter cast ermächtigt, ſoweit ein Bedürfnis der Landwirt⸗ 5 15 benden Bevölkerung beſteht, dort vom 15. Mai September gleichfalls in Gemeinden unter 10000 das Offenhalten der Wirtſchaften bis 11 abends zu geſtatten. Vermiſchtes. Dee. 1 j 9 bo auberſlab. Daß man mittels einer Haſelrute ver⸗ Aue Quellen entdecken kann, iſt 5 den Verſuchen des Aindurker He Fal wohl bekannt. In einer Garniſon der ugen fait der n berichtet wird, ein Offtzier, Techniker von Fach, ſeiner 8 ünſchelrute auch Krantkheiten entdeckt. Zur Erprobung eine an wurde eine Vorführung befohlen, zu der kranke gezogen mundete Soldaten in Anweſenheit des Stabsarztes zu⸗ ine wurden. Jeder der Kranken wurde bekleidet auf über 1 Si hnen n und gab dann mit verblüffender cherheit die krarken Organe, Wunden und Narben l edes obgleich er keinen derſelben vorher geſehen undermann glaubt. daß die Handhabung der geübten Hand von Aerzten es ermöglichen werde, immer den Augen zuennen und zu heilen. Baden. wungsſtiftung ſind bis ö wieſen Won bis jetzt ſchon über 550 000 Mark über war J. Mannheim, 28. März. Eine Geheinſchlächtere krieben ige Zeit von dem Landwirt Peter Junkert be 3,20 M ſaafe verurteilt S ech han vabach, ſchon 5* Durl. 8. N wu. ach, 22. März. Im Wald bei Stupferich fallend der 45 jährige Maler Fritz Hettler von einen nden Baum getstet. walten Pforzheim, 22. März. Die hieſige Stadtver⸗ g beabsichtigt die Anſtellung einer Polizeiaſſiſtentin hustet Baden⸗Baden,, 22. März. Die Polizei ver⸗ einem zwei Schleichhändler aus dem Elſaß, welche vor ies ab luden Hotel mehrere Zentner Mehl und Mais⸗ ner 135 5 wollten.— Ferner wurden hier lt.„Ba⸗ lenmeh ageblatt“ bei einem Einwohner 25 Zentner Wei⸗ l vorgefunden. Lokales. ſtatt Annahme von Kriegsanleihe an Zahlungs⸗ ſtände Bei den Verkäufen und Verſteigerungen aus Be⸗ Kriegs; der Heeres⸗ und Marineverwaltung, die für lung zwecke nicht mehr benötigt werden, kann die Zah⸗ leistet vorzugsweise durch Hingabe von Kriegsanleihe ge⸗ wag werden. Dieſe Vorſchrift erſtreckt ſich auf alles, ei der Demobilmachuna zur Abaabe an die Be⸗ 988 2 1 3 8 9 PP——T—GG—TW 2 RCC hat aber, wie der„Straßb. Poſt“ von einem Reichsdeutſcher. Wie der„Verband zur 2 Burg deut⸗ pazen. In Betracht kommen demna ͥõꝗ0⁰!.tkkx volterung frei wird, alſo insbeſondere auf Pferde, Fayr⸗ zeuge und Geſchirre, Feldbahngerät, Motorlokomotiven und Kraftfahrzeuge nebſt deren Zubehör; Futtermittel und ſonſtige Vorräte; landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte, ſowie Werkzeug; Fabrikeinrichtungen mit den zugehörigen Maſchinen und Geräten; Eiſen, Stahl und andere Metalle; Holz und ſonſtiges Baumaterial; Webſtoffe und Rohſtoffe aller Art Käufer, die die Bezahlung in Kriegs⸗ anleihe anbieten, werden bei ſonſt gleichen Geboten in erſter Linie berückſichtigt. Die Kriegsanleihe wird zum vollen Nennbetrag angerechnet und bis zur Höhe des Kauf⸗ oder Zuſchlagpreiſes in Zahlung genommen. Als Kriegsanleihe gelten die 5prozentigen Schuldverſchreibungen aller Kriegsanleihen ohne Unter⸗ ſchied, ſowie die erſtmalig bei der 6. Kriegsanleihe aus⸗ gegebenen 4½prozentigen auslosbaren Schatzanweiſungen. — Abſchuß von Raubvögeln. Für den Abſchuß des für das Militärbrieftaubenweſen ſchädlichen Raubzeugs werden folgende Belohnungen gewährt: für Wander⸗ falken 5 Mk., für Sperber 5 Mk., für Habichte 3 Mk. das Stück. Die Zahlung erfolgt durch die Württ. Nach⸗ richten⸗Erſatz⸗Abteilung Nr. 13 in Ulm(Donau), der die Fänge unter Stehenlaſſen eines kleinen Federkranzes ein⸗ zuſenden ſind. Vorwiegend nützliche Arten von Raub⸗ vögeln, wie Turmfalken, Buſſarde, Weihen, die nach dem Reichsſchutzgeſetz vom 30. 5. 1908 nicht getötet werden dürfen, ſind zu ſchonen. a — Warnung bet Fliegergefahr. Nicht dringend genug kann auf die Gefahr hingewieſen werden, wenn man bei Flicgermeldung nicht rechtzeitig genügende Dek⸗ kung aufſucht. Die Fälle, wo eine Fliegerbombe in Kel⸗ lern oder ſonſtigen ſtarken Gelaſſen mit Seitendeckung Perſonenſchaden angerichtet haben, ſind verhältnismäßig ſelten, faſt alle Unglücksfälle ſind darauf zurückzuführen, daß die Betroffenen keinen oder nicht rechtzeitig oder ungenügenden Schutz aufgeſucht hatten, in der zwar viel⸗ verbreiteten, aber törichten Meinung: ſo oft haben die Bomben nicht geſchadet, ſie werden auch diesmal nich treffen. So ſind bei einem feindlichen Fliegerüberfall au die offene Stadt Kaiſerslautern in der Pfalz am 17. März drei Männer und drei Frauen getötet und mehrere Perſonen verletzt worden, von denen drei zwan in Häuſern ſich befanden, aber nicht den Anweiſungen ent⸗ ſprechend hinter Mauerpfeilern Schutz geſucht hatten. Dit übrigen waren überhaupt auf der Straße verblieben. Am 18. März erfolgte ein feindlicher Angriff auf Ludwigs⸗ hafen und Mannheim. 2 Männer, 1 Frau u. 1 Kind wurden getötet, 10 Perſonen verletzt. Der übrige Schaden war nicht bedeutend. Mit Ausnahme von drei Verletzten, hatten ſich alle übrigen Verunglückten, auch das Kind, trotz der rechtzeitigen Warnung im Freien aufgehalten Sie haben ihre Gleichgültigkeit oder leichtſinnige Neu⸗ gier ſchwer zu büßen. — Waiſenrente. Die Rente einer außerehelichen Waiſe fällt nach einer grundſätzlichen Entſcheidung des Reichsverſicherungsamts vom 14. November 1917 bei Annahme an Kindesſtatt nicht fort. — Lehrköchinnen kranukenverſicherungspflich⸗ tig. Weibliche Perſonen, die in einem Hotelbetrieb als „Lehrköchinnen“ zur Erlernung der Kochkunſt beſchäftig, ſind, können nach einer Entſcheidung des Reichsverſiche⸗ rungsamts vom 20. November 1917 zu den Lehrlingen im Sinne von 8 165 Abſ. 1 Nr. 1 der Reichsverſiche⸗ rungsordnung gehören und damit krankenverſicherungs⸗ pflichtig ſein. — Landwirtſchaftliche Unfallverſicherung. Di⸗ Verſicherungspflicht eines landwirtſchaftlichen Betriebs(z B. eines Obſtgartens von 30 Ar) wird nach einer Ent⸗ ſcheidung des Reichsverſicherungsamts nicht dadurch aus⸗ geſchloſſen, daß keine verſicherte Perſon in ihm beſchäf; tigt wird und daß auch der Unternehmer(z. B. ein Pri vatmann) nicht verſichert iſt. Nur kleine Haus⸗ und Ziergärten, die nicht regelmäßig und nicht in erheblichem Umfang mit beſonderen Arbeitskräften bewirtſchaftet wer⸗ den, und deren Erzeuaniſſe hauptſächlich dem eigenen Haushalt dienen. ſind nicht als landwirtſchaftliche Betriebe anzuſehen. — Entſchädigung in Rumänien internierter ſcher Intereſſen in Rumänien“, Berlin C. 2, Burgſtr. 26, bekannt gibt, ſind die rumäniſchen Internierungs⸗ und Ausſchreitungsſchäden deutſcher, ſowie auch öſterreichiſcher und ungariſcher Staatsangehörigen beim Verwaltungs⸗ ſtab Abteilung S der Militärverwaltung in Rumänien, Bukareſt, Banca Ilfow, Calea Victoriei 43, anzumel⸗ den. Entſchädigung wird nur für ſolche Schäden gewährt, die nachweislich durch die Internierung entſtanden ſind, alſo nicht für moraliſche oder ſeeliſche Leiden oder Stra⸗ ch: bei Schädigung der Geſundheit durch die Gefangenſetzung Erſatz der Koſten ngunmcehriger ärztlicher Behandlung, Erſatz des entgan⸗ 75 Gehalts oder Tagelohns, Wiedererſtattung der ehrkoſten für den Unterhalt; bei ſelbſtändigen Kauf⸗ ſeuten Erſatz des nachweislich entgangenen Verdienſtes unter beſtimmten Vorausſetzungen, ferner Wiedereinbrin⸗ zung von Verluſten an Geld, Wertſachen, Effekten, Ge⸗ zäck, Kleidung, Wohnungseinrichtungen uſw., ferner Er⸗ ſatz von durch die rumäniſche Poſt oder ſonſt infolge der Internierung verloren gegangenen oder entwendeten Gel⸗ zern und nach der Moldau verſchleppten Wertpapieren; eindlich kleine Unterſtützungen oder Vorſchüſſe bei dringen⸗ der Notlage. e g — Uebernahme der Koſten der Berufsbera⸗ tung bei kriegsbeſchädigten Verſicherten. Das Di⸗ tektorium der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte hat beſchloſſen, bei verſicherten Kriegsbeſchädigten die Berufsberatung und Berufsumlernuna als Heilverfah⸗ ren im Sinne des§ 36 des ge chengeſchen In. orlagt Angeſtellte anzuſehen und die Koſten hiefür auf der, Belege zu übernehmen, ſoweit ſie ni⸗n von dritten Seite übernommen werden. Mit den Landesverſicherungs⸗ anſtalten ſoll eventuell eine Vereinbarung hierüber ge⸗; troffen werden. Eingeſchloſſen ſind die Reiſen zum Aus⸗ bildungsort, die Koſten des Unterrichts, ſowie die Entſchäö⸗ digung für Wohnung und Beköſtigung an dem Ort dei Ausbildung. f Hinweis. Wir machen unſere verehrl. Leſer auf den heute in unſerer Zeitung beginnenden Roman„Der ſchwarzweiſe Storch“ von J. D. H. Temme auf⸗ merkſam. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm Butterausgabe. Dienstag, den 26. ds. Mts. nachmittags von ½3 bis 4 Uhr erhalten in der Friedrichſchule Saal 8 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung/ Pfund Nr. 2055 bis 3000 Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.85. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages bei der Handlung Fenske daſelbſt Bei dieſer Ausgabe iſt die Rummer 2 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwalrs bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, find vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, 25. März 1918. Lebensmittelamt. Kobhlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Dienstag, den 26. ds. Mis. Fettschrot u. Brikett je 1 Zentner Kohlen u. 1 Zentner Brikett gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei der Kohlenhandlung Gruber KRackarſtr. Ur. 1 bis 233 Nr. 1 bis 140 von 8 bis 10 Uhr. Rr. 141 bis 233 von 10 bis 11 Uhr. Ebenfalls am Dlenstag, den 26. bei der Kohlen⸗ handlung 6g. Kloos, Mittelſtraße 16 3 Brikett je 2 Ztr. Nr 234 bis 352. f 3 pro Ztr. Mk. 285 für Kohlen und Mk. 2.30 ür Brikett. Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 10 auf der Nückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 25. März 1918. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der daudm. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Mitglieder, welche Kleereiter haben wollen, köanen ſich beim Lagerhalter anmelden. Mitglieder, welche noch Saatkartoffeln Böhms El folg haben wollen, ſollen ſich beim Lagerhalter melden und können dieſelben bis Mittwoch abholen. Kartoffeldünger wird morgen Dienstag nachm. 1 Uhr abgegeben pro Ztr. Mk. 10.— Das Geld iſt ab⸗ gezählt bereit zu halten. Der Vorſtand. Uerloren! Vom Neuen Weg bis uber die Brücke iſt eine Kette verloren gegangen, abzugeben bei Karl Barth, Neckarſtraße 2. Alt d l Schbfe Doſe zu 27, 35 und 56 Pfg., offeriert für Wiederverkäufer Fritz Balke, Rieſa a E 5 Muſterpaket für ca. Mk. 20.00 Inhalt gegen Nachnahme. vis 40 Zentner bdbickrib en zu verkaufen. Hauptſtraße 112. Verloren Eine Lob atasche mit 48 Mk Inhalt mit Namen Güahm von der Hildaſtr. Ecke Schloßſtr. bis Ecke Wilhelmſtraße abzuge⸗ ben gegen Belohnung. Schloßſt aße 60. Derjenige welcher die Hacke im Wörth⸗ feld im Rübenloch mitge⸗ nommen hat, wird erſucht dieſelbe ſofort Hauptſtr. 88 abzugeben. f Osterkarten in grosser Auswahl empfiehlt zu billigsten Preisen 2 GEORG ZIMMERMANN, Hildastrasse 3 Und Fehuberene 5 — 68 2 2 4 e 3 Der ſchwarzweiße Storch. Ein Bild von der ruſſiſch⸗preußiſchen Grenze. Von J. D. H. Temme. Endlich war die polniſche Grenze erreicht. Es war dunkler Abend darüber geworden und ich hatte noch eine halbe Stunde an ihr entlang zu fahren, um an Der Weg Der Saum des Waldes links bildete die Grenze, er ſelbſt war noch polniſches Gebiet. Rechts war der große Der Weg zog ſich den Ort meiner Beſtimmung zu gelangen. führte zwiſchen dichter Waldung zu beiden Seiten. preußiſche Trappöner Domänenforſt. eng und ſchmal hindurch. Dem Kutſcher, welcher ſtets aufmerkſam rechts und links geſchaut und auf jedes Geräuſch hörte, ſchien der Weg nicht ganz ſicher zu ſein. Er lugte mit ſeinen hellen Augen forſchend nach allen Seiten aus und ſchüt⸗ telte mehrere Male brummend den Kopf. Plötzlich hielt der Wagen an. „An der Grenze muß heute etwas los ſein,“ ſprach „Faſt alle fünfzig Schritte ſteht ein Doppelpoſten und ein Koſak, und man meint, die lauernden Augen durch die Dunkelheit er dabei in den Wagen hinein. leuchten zu ſehen. Was mögen die nur vorhaben?“ Er wußte es nicht, und auch ich und mein Se⸗ kretär, der mit mir im Wagen ſaß, wußten es nicht. Gutes konnte es nicht ſein, was die Ruſſen vorhatten. Wir wußten von der Grenze abbiegen und kamen an dem Orte unſerer Beſtimmung an. Es war ein litthau⸗ iſches Dorf, ungefähr eine Viertelmeile von der Grenze entfernt, in welchem wir die Nacht blieben. An der Grenze war etwa acht Tage vorher einer jener Uebergriffe vorgefallen, die an ſcharf bewachten Zollgrenzen nicht ſelten vorkommen und die an der ruſſiſchen und polniſchen Grenze am allerwenigſten fehl⸗ ten. Preußiſche und polniſche Schmuggler hatten ge⸗ meinſchaftlich die ruſſiſche Grenzwache überfallen, ein . 5 2 Wekanntmachung. Das Erſatz⸗Dateilen Grenadier⸗Gegiment Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 hält am 25. und 26. März 1918 größere Schießübungen mit ſcharfer Munition auf den Schießſtänden im Käfertaler Walde ab. Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof— P mpſtation— Sandtorf— Heſ⸗ ſiſche Zrenze— Karlſtern— Hütte— Schießſtand. Das Betreten dieſes Geländes iſt an den genannten Taten von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verbsten.(Eine Mittagspauſe tritt nicht ein). e Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten iſt unbe⸗ dingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt, ſowie der Weg längs der heſſiſchen Grenze können betreten werden. Das Das gefährdete Gelände iſt durch Poſten abgeſperrt. Koͤnigliches Kommando des Erſ.⸗Batl. 2. Bad. Gren.⸗Rgt. K. W. I. Nr. 110. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 22. März 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. N Koſar wurde getbtet, zwei renzauſſeher ſchwer ver⸗ wundet. Das gemeinſchaftlich von preußiſchen und pol⸗ niſchen Untertanen verübte Verbrechen mußte gemein⸗ ſchaftlich von preußiſchen und ruſſiſchen Beamten un⸗ terſucht werden. Ich hatte preußiſcher Seits die Unter⸗ ſuchung zu führen, und der Tatbeſtand mußte an Ort und Stelle feſtgeſtellt werden. Ich war auf dem Wege dorthin. Am anderen Morgen ſollte die gemeinſchaft⸗ liche Arbeit beginnen. Sechs Meilen von der Gegend entfernt wohnend, mußte ich ſchon am Abend vorher in dem nächſten Orte, einem litthauiſchen Dorfe, eintreffen. In dem Dorfe war nur ein Krug, in dem ich übernachten konnte. In den gewöhnlichen litthauiſchen Krügen iſt Nachts kein Verbleib. Es fehlt eben an allem, was der Reiſende zu ſeiner Bequemlichkeit bedarf. Gerade an das Allernot⸗ wendigſte, eine Schlafſtube und Betten, iſt am ſeltenſten zu denken, man muß eben mit der allgemeinen Krug⸗ ſtube ſich begnügen. Der Krug in jenem Dorfe hatte indeß Kammern und Betten, und ich hatte ſchon vor⸗ her zwei davon beſtellen laſſen, für mich und meinen Sekretär, der zugleich mein Dolmetſcher war. Der Krugwirt empfing uns mit der Nachricht, daß die Kammern, die den ganzen Winter nicht geheizt wor⸗ den, noch nicht warm ſeien, und lud uns ein, in der Krugſtube einzukehren. Es war im April und das Wetter kalt und naß, ein ſcharfer Wind hatte uns vol⸗ lends durchkältet. Wir traten in die Stube. Ich ging auch aus einem anderen Grunde gern hinein, denn es mußten ſich Leute dort befinden, von welchen ich er⸗ fahren konnte, was zu der ungewöhnlich ſtrengen Be⸗ wachung der Grenze die Veranlaſſung gegeben habe. Ich hatte mich hierin getäuſcht. In der Stube befand ſich nur ein einzelner Menſch. Er ſaß auf einer Bank am Ofen, in einen großen blauen Mantel von grobem Tuche gehüllt, eine Pelzmütze tief in das Ge⸗ ſicht hineingezogen. Was die Mütze von dem Geſicht . freiließ, war von einem großen Schnurrbarte bedeckt. Uns beachtete er nicht. Krugwirt in die Stube trat. Ich glaubte zu bemerken, Dann kam er auf mich zu.* ſagen. Aber in dem Augenblicke, als er zu mir ſpre chen wollte, wurde haſtig die Tür aufgeriſſen.. gen gleichfalls weite blaue Mäntel und Pelzmützen. Abek wie ſehr waren ſie im übrigen von dem Fremden ve? ſchieden, mit ihren großen, derben Geſtalten, plumpen Bewegungen, ſchweren Stiefeln und klappernden Sporen! Sie wollten auf den Fremden zueilen, aber ein gebieke⸗ riſcher Wink ſeiner Augen hemmte ihren Schritt. verließ gleich darauf die Stube, und ſie folgten ihm. jetzt beide warm ſind. Nun kommen aber ſoeben Frem⸗ de, die mich um eine warme Stube bitten. nicht ſo gütig, ihnen eine der Stuben abzutreten? Ich habe noch eine dritte, die laſſe ich Ihnen dann ſofor heizen.“ Er ſchien gleichwohl auf et zu warten. Nach einer Weile ſprang er ungeduldig a um an einem Fenſter zu horchen und zu ſchauen. wollte mir dabei allerlei an ihm auffallen. Unter groben Mantel und zu der weiten Pelzmütze trug er den Füßen feine Stiefel und an den Stiefeln kle klirrende Sporen“ Sein Fuß war elegant geformt, ſe Bewegungen waren raſch und gewandt. Der Mam war etwas Anderes, als er wenigſtens hier ſcheinel wollte. i Er warf jetzt faſt unverhohlen mißtrauiſche Seite“ blicke auf mich. Was konnte er mit mir, was ich mit ihn: zu tun haben? Ich ſann darüber nach, als der daß er mit dem Fremden einen flüchtigen Blick wechſellk Er hatte mir etwas z Zwei Männer ſtürzten in die Krugſtube. Sie tr Der Wirt brachte vor, was er mir zu ſagen hakte,* „Ich hätte eine Bitte an den Herrn Direktor.“ „Und?“ a „Sie haben zwei Stuben bei mir beſtellt, welche Wären Sie „Wer ſind die Fremden?“ fragte ich. (Fortſetzung folgt.) — ÿ 7* KN Schmerzerfüllt gebes wir die tieftraurige Nachricht, dass unsere liebe unvergessliche Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante Margarethe Volk im jugendlichen Alter von 21 Jahren von ihrem schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, am 23 März, ahends in ein besseres jenseits abgerufen wurde. Seskenkeim-Mannheim-Welnkelm, 25. Mär 1918. II tiefer Trater: Familie Gg. Volk Adam Velk Jakob Volk Bruder Otto Day Katharina Walter 5 Elisabeth Grahm Leo Weimert u. Familie. Die Beerdigung findet Dienstag Mittag 1 Uhr statt. I I ö joder Art, untor billigster Berschnung,. — Sommer 1918. OAMEN- Eine grosse und schöne Auswahl garnierter Damen- Mädchen- und Kinderhüten Sialtarloſftl⸗ Ausgabr. 3 (Woelt mann) Die Ausgabe der Sactkartoffel(Wellmann) ſiedet n Dienstag Nachmittag von 1 bis 6 Uhr im Suh und zwar: Nr. b dis 100 von 1 bis 3 Uhr „ 101 bis 200 von 8 bis 5 Uhr » 201 bis Schluß von 5 bis 6 Uher Der Preis beträgt pre Ztr. Rt. 12.80. 1 Es find noch einige Ztr. Induſtrie und Odenwälder blau(früh), abzugeben. Inteteſſenten wollen ſich auf en Lebens mittelamt melden. K Lebensmittel amt. 1 7 Aiman Wogdirt Postkarten: 12 Stück k. 2.80 Silder: Cabinet und Visit-Format in bester Ausführung. Karl Wimmer, Neckarstrasse 20. Komme auf Wunsch auch ins Haus. eff Ife erf 75 N * 6 apparte Neuheiten in Fantasien= Formen= Ornamente Blumen w Bänder S Ranken Umarbeiten alter Hüte und Zutaten unter Garantie tadelloser Verarbeitung und guter Sitz. 2 . 1117!!! .