h . 0 a 8 —— — 1 Erſcheint t glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ aut Feiertage. Der Abonnementsprets betcägt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mt. 2.25. Amisdilaitf Her Bürgermeister amter Secgenze lm, Inesdeim, Near nansen und Edinses. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. JInferttionsgreis: Die eituſpa zige Petitzetle 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die ele. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fervſzrechanſchluß Nr. 18. 8 0 ſind die Cräger der Werbearbeit des Vereins Deutſcher Zeitungs- Verleger zur 8. Kriegs Anleihe. Ju raſch ziehen die Ereigniſſe un⸗ erer bewegten Seit an uns vorbei; in wenig kommt der Menſch zur Sammlung. Da ſollen die„Deutſchen Worte“ und deutſchen Gedanken uns zum Nachdenlten auregen, unſere Anſchauung vertiefen und uns auf den richtigen Weg führen. Dieſe Aufgabe hat ſich die deutſche Preſſe ge⸗ ſtellt, um das Verſtändnis u wecken für die Forderungen der neuen eiſernen Zeit. 2 Der Weltkrieg. WN. Großes Hauptquartier, 25. März.(Amtlich. g Weſtlicher Kriegsſchauplatz:: Kronprinz Rupprecht von Bayern hat mit den Armeen der Generale von Below(Otto) und Ban der Marwitz in dem gewaltigen Ringen bei apaume den Feind aufs Neue geſchlagen. Während die Korps der Generale von dem Borne, dez Lindequiſt und Kühne die ſtarken Stellungen N Gegners nordöſtlich von Bapaume in erbitterten Rümpfen durchbrachen, warfen von Oſten und Südoſten de die Truppen der Generale Grünert und Staabs den Feind über Htres und Sailly zurück. Der zähe, urch friſche Kräfte verſtärkle feindliche Widerſtand wurde viſionen und zahlreiche Panzerwagen warfen ſich längs Ste von Bapaume auf Cambrai und Perrone führenden Si aßen unſeren vorwärts drängenden Truppen entgegen. erbedunten die Entſcheidung nicht zu Gunſten des Feindes iführen. Am Abendfluteten ſie geſchlagen zn westlicher Richtun ü ck. IJ 4. g zurück. In nächtli⸗ in Kampf fiel Bapaume in die Hände der Sie er. eiße Kämpfe entſpannen ſich um Combles und die weſtlich vorgelagerten Höhen. Der Feind wurde ge⸗ worfen, engliſche Kavallerieangriffe brachen zuſammen. Wir ſtehen nördlich der Somme mitten 5 dem Schlachtfeld der Sommeſchlacht. des G r deutſche Kronprinz hat mit der die S Höhen mt. 5„wischen Somme und Oiſe haben die über den am Abaus Kanal vorgedrungenen Truppen noch ſpät dert 1 8 des 23. März die ſtark ausgebauten und zähe erſti ren Stellungen auf dem Weſtufer des Kanals mt. In heißem Ringen wurden Engländer, Fannteſen und Amerikaner durch das unwegſame Wald⸗ 0 e über La Neuville und Villquier⸗au⸗ wei ut zurückgeworfen. Geſtern ging der Angriff 8 Franzöſiſche, zum Gegenſtaß angeſezte Infan⸗ gef ir Kavalleriediviſionen wurden blutig zurück⸗ neral agen. In reſtloſer Verfolgung ſtießen die Ge⸗ Feinde 5 Conta und von Gayl dem weichenden ach. Guiscard und Chauny wurden am bende robert. wi, kit weittragenden Geſchützen beſchoſſen 05 Feſtung Paris. a ſchwe te blutigen feindlichen Verluſte ſind ungemein in zer. Die gewaltige Beute, die ſeit dem 21. März geil f Hände fiel, iſt noch nicht zu überſehen. Feſt⸗ 6 g ung hesch, Tauſende von Maſchinengewehren, 0 heure Beſtände an Munition und Geräten 55 5 ä d eklei⸗ dungsſtiten.„räte an Verpflegung und Beklei dor 52 8 flandriſchen Front, öſtlich von Reims, 2 1 7 8 7 6 5 leriekämpfe 1 und in Lothringen dauerten Artil Von Der den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Erſte Generalquartiermeiſter: Luden dorff. dom(Amtlich) Seine Majeſtät der Kafſer ſandte folgend lachtſeld der Großen Schlacht in Flandern das ſerin. Telegramm an Ihre Majeſtät die Kai⸗ dorneitz Großes Hauptquartier, 25. März 1918 11 Uhr ags. Ihrer Majeſtät der Kaiſerin, Berlin, Bellvue. fiel Bapaume nach ſchwerem Ringen. e fegreichen Truppen ind im Vordringen von Ba⸗ t dach Weſten. Weiter ſüdlich Vormarſch auf Al⸗ Die Somme oberbalb Peronne iſt an vielen Stellen überſchritten, der Geiſt der Truppen frisch wie am erſten Tage. Ueber 45 000 Gefangene, über 600 Ge⸗ ſchütze, Tauſende von Maſchinengew ehen, ung hure Be⸗ ſtände an Munition und Verpflegung, ähnlich wie nach Iſonzoſchlacht in Italien. Gott mit uns. Wilhelm. 8 222 25. Am 23. März abends konnte der erſte Teil des großen Dramas an der Weſtfront als abgeſchloſſen be⸗ trachtet werden. Die erſte und zweite Stellung der Eng⸗ länder war über den Haufen geworfen, die dritte an mehreren Punkten durchſtoßen und unhaltbar gemacht; die von Südweſten herangezogene Hilfsarmee entſcheidend geſchlagen und mit den hen Heeresteilen durch⸗ einandergemiſcht, zum eiligen Rückzug gezwungen. Die erſte Schlacht war gewonnen. Doch unaufhaltſam vor⸗ wärts gings. Die Armeen von Below und v. d. Marwitz faßten den weichenden Gegner von neuem bei Bapaume. Halbkreisförmig umſpannt, mußte der durch neue Re⸗ ſerven verſtärkte Feind, nachdem den ganzen Tag er⸗ bittert gekämpft war, den Rückzug fortſetzen und Bapaume ſelber wurde im Straßenkampf in der Nacht erobert. Ebenſo heiß wogte der Kampf um das etwa 25 Kilometer ſüdlicher liegende Combles. Die Höhen bei Sailly, wo vor einem Jahre in monatelangem Ringen ſchon ſo viel Blut gefloſſen war, wurden heftig umſtritten. Die Eng⸗ länder zogen Reitermaſſen heran, um der bedrängten In⸗ fanterie Luft zu ſchaffen. Das Feuer der Geſchütze und Maſchinengewehre mähte die Schwadronen nieder und nichts als ein regelloſer Knäuel blieb von der Attake übrig. Peronne wurde geſtürmt. Südlich der Somme nun, im Abſchnitt der Armes des deutſchen Kronprinzen, entfaltet ſich ein ſtrategiſch neues Bild. Die deutſchen Heere 5 haben ſich hier zunächſt bis zum Fluß vorgeſchoben. Der Fudeſtigen Kämpfen 5 Neu herangeführte E 5 d in vielen Windungen verlaufende Crozat⸗Kanal bot aber den Engländern einen vorzüglichen Stützpunkt, der ihnen entriſſen werden mußte. Noch ſpät am Abend drangen die deutſchen Kolonnen, wie wenn ſie friſch vom Schüt⸗ zengraben kämen, über den Kanal vor, ſtürmten die weſtlich davon gelegenen Höhenſtellungen der Engländer und ſchlugen einen Reiterangriff glänzend ab. Am gleichen Abend wurde noch die Stadt Nesle erſtürmt. Ferner fiel Guiscard(ſüdlich von Ham) und Chauny am Oiſe⸗Kanal in unſere Hände. Ereigniſſe der größten Bedeutung voll ⸗ ziehen ſich mit einer Schnelligkeit, daß es ſchwer iſt, ihnen mit einiger Sicherheit zu folgen, umſomehr als die Darſtellung im Heeresbericht begreiflicherweiſe noch recht 2 ſummariſch und allgemein gehalten iſt. Doch läßt ſich Armee enerals von Huitier den Uebergang über ſiegre o m me unterhalb von Ham erzwungen. Seine reichen Truppen haben in erbitterten Kämpfen die griff weſtlich der Somme erſtiegen. Heftige Gegenan⸗ . engliſcher Infanterie und Kavallerie brachen blu⸗ erſtürſam men. Die Stadt Nesle wurde am Abend der Kern vielleicht herausſchälen: Während die Armeen des Kronprinzen Rupprecht die engliſche Front auf brei⸗ teſter Linie zurückſchieben und deren Nordſtellungen Arras, Ypern uſw. von der Flanke bzw. im Rücken umfaſſen, ſchiebt ſich die Armee des deutſchen Kronprinzen wie ein Keil zwiſchen die engliſche und die fran⸗ zöſiſche Front, indem ſie zugleich der vermitteln⸗ den feindlichen Reſervearmee die Spitze bietet. Ein fremder Bericht, den WTB. verbreitet, ſpricht die Vermutung aus, daß die Kronprinzen⸗Armee eine Dreh⸗ bewegung mit dem Drehpunkt Ham auszuführen im Be⸗ griffe ſei, daß ſie alſo der franzöſiſchen Front in die linke Flanke zu ſtoßen und ſie aufzurollen ſcheine. So viel ſcheint ſicher, daß an der Oiſe eine wichtige Aktion in der Ausführung begriffen iſt.— An den übrigen Front⸗ abſchnitten herrſcht lebhaftes Geſchützfeuer. Weitere Of⸗ fenſivſtöße liegen ſozuſagen in der Luft. Die Beſchießung von Paris wird auch von deut⸗ ſcher Seite amtlich beſtätigt. In der Nacht zum 23. März überflog ein deutſches Luftgeſchwader die franzöſiſchen Linien und warf zahlreiche Bomben ab; nach franzöſiſcher Darſtellung ſollen die Flugzeuge nicht über die eigentliche Stadt Paris gelangt ſein. Durch die deutſche Meldung iſt aber einwandfrei feſtgeſtellt, daß am 23. März am hellen Tage Paris von deutſchen Fliegern bombardiert worden iſt, und zwar mit ſehr gutem Erfolg, wie, trotz der ind mehr als 43 000 Gefangene, weit über tarken Zenſur, aus den Schreckensberichten franzöſiſcher Blätter klar und deutlich hervorgeht. Als vollends die trſten Granaten eines weitreichenden Geſchützes in Paris inſchlugen, ſtieg die Verwirrung ins Grenzenloſe. Ging das noch mit rechten Dingen zu oder war es ein hölliſcher Spuk? Auf über 100 Kilom. wird von militäriſcher Seite der Abſtand des verderbenbringenden Mörſers berechnet ind die amtliche Bekanntgabe dieſes Befundes hat ſicher⸗ ich den wilden Schrecken der Pariſer nicht gemildert. Einzelheiten über die Wirkungen der Bomben und Gra⸗ taten durften die Zeitungen nicht veröſfentlichen, amtlich vurde nur der offenbar viel zu niedrig angegebene Ver⸗ uſt von 10 Toten und 15 Verwundeten gemeldet. Aber nit wünſchenswerter Deutlichkeit verrät ein Stoßſeufzer bes Pariſer„Temps“, wie die. Doppelbeſchießung auf ie Seineſtadt gewirkt hat:„Wäre Präſident Wälſon zeute mitleidender Zeuge des Pariſer Bombardements jeweſen, ſo würden ſeine letzten Bedenken gegen die von Japan gewünſchte Ermächtigung der Vereinigten Staaten um Vorgehen in Rußland fallen. Jeder Tag läßt uns Japans Hilfe dringender erſcheinen.“— Am 24. März wurde die Beſchießung von Paris fortgeſetzt. WTB. veröffentlicht noch folgende Schilderungen der Kämpfe im Weſten. Der große Sieg im Weſten über die Engländer hat Erfolge erzielt, wie ſie in der Geſchichte dieſes Krieges ſeit Beginn des Ste lung kimpies von der Entente niemals auch nur im entfernteſten auf dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platze erreicht wurden. Die Offenſive der Engländer bei Arras im April 1916 hatte eine Breite von 20 Kilometer, der anglo⸗fränkiſche Angriff an der Somme im Jul 1916 hatte die doppelte Ausdehnung, die Franzoſen griffen an der Aisne 1917 in 40 Kilometer Breite an, die An⸗ griffsabſchnitte der monatelangen engliſchen Gewaltkämpfe in Flandern überſchritten niemals den Raum von 30 Kilometer. Die Beute aller dieſer Ententeſchlachten be⸗ trug in den erſten Tagen nur ein einzigesmal als Höchſt⸗ ſumme 10000 Gefangene. Während der erſten Stadien dieſer Angriffe gelangten weder Engländer noch Fran⸗ zoſen weiter als bis zum äußerſten Rande des Trichter⸗ geländes der deutſchen Vorſtellung. Lediglich bei Cam⸗ brai hatten die Engländer einen zwar bald in eine Nieder⸗ lage verwandelten Angriffserfolg von 7 Kilometer Tiefe. Die viermonatige Uebermaterialſchlacht in Flandern, in der 93 britiſche Diviſionen kämpften und anderthalb Mil⸗ lionen der beſten engliſchen Truppen eingefügt wurden brachte den Engländern einen Streifen Gelände von 20 Kilometer Breite ein, der nur an wenigen Stellen eine Tiefe von über 6 Kilometer erreichte. Der geſamte Ge⸗ ländegewinn der faſt halbjährigen britiſchen Kämpfe betrug doch nur 100 Quadratkilometer. An den Offenſiven der dielfach überlegenen Feinde gemeſſen, erkennt man erſt recht die große Bedeutung des deutſchen Sieges in der dreitägigen Schlacht im Weſten, die in der kurzen Zeit einen Geländegewinn von rund 2000 Quadratkilometern kämpfte. Altgediente engliſche Soldaten, die in unſere Hand ielen, bewundern Macht und Schneid des deutſchen An⸗ zriffs. Auf dem Schlachtfeld fragte ein verwundeter eng⸗ iſcher Offizier, ob der Angriff nur von Sturmtruppen msgeführt worden ſei. Auf die Antwort, daß dieſe in olcher Menge nicht verfügbar ſeien, erwiderte er: Dann zaben Sie prachtvolle Truppen. Die Höhe der ingliſchen Verluſte erklärte ein engliſcher Offizier damit, daß ſie Befehl gehabt hätten, die zweite Stellung bis zum letzten Mann zu hatten. Die Zähigkeit der Eng⸗ änder muß auch von uns voll anerkannt werden. Die Elf e dung in der Sch acht Monchy⸗Cam⸗ brai, St. Quentin⸗La Fere wurde durch das raſche Ueber rennen der dritten Stellung herbeigeführt. Südlich Ber nes hatten die Engländer am 22. März friſche, eben erf aus Amiens eingetroffene Kräfte in dieſe Stellung vor geworfen. Die Truppen waren kaum in Stellung, ihre Maſchinengewehre noch nicht vorgebracht, als ſie des deutſche Angriff überrannte. Am 23. März verzog ſich der Nebel früher als an den Vortagen. Die Engländer wichen an der ganzen Front. Zwar verteidigten ihre Nachhuten jeden Hügelkamm, allein aus jeder neuen Stellung wurden ſie in kurzer Zeit geworfen. Die Ueberlegenheit der dem⸗ ſchen Führer und Truppen macht ſich in vollſtem Maß geltend. Die engliſche Feldartillerie opferte ſich, um den Rückzug zu decken. Ihre Batterien fuhren bis auf wenige Hundert Meter vor den deutſchen Sturmwellen auf. In raſendem Schnellfeuer verſchoſſen ſie ihre Munition und verſuchten dann auf nächſte Entfernung aufzuprotzen und abzufahren. Im Schrapnell⸗ und Maſchinengewehrfeuer blieben zahlreiche Batterien liegen; andere wurden mit ſamt der Beſpannung erbeutet. Ebenſo wenig halfen Ge⸗ genangriffe der engliſchen Tankgeſchwader. Geſchütz⸗ und Minenwerferfeuer ſetzte die meiſten außer 85 ehe ſie in Wirkung traten. Ein Tank, der in die deutſche erſte Linie vorgebrochen war, wurde durch die kühne Tat eines Unteroffiziers unſchädlich gemacht. Dieſer ſprang auf den Tank und erledigte die Bedienung mit Revolver⸗ ſchüſſen durch das Luftloch an der Decke des Tanks. Süd⸗ lich von Peronne wurde am Nachmittag die Somme er⸗ reicht. Gleichzeitig drangen andere Abteilungen gegen Perrone und nördlich davon vor. Hier unternahmen die Engländer einen Gegenangriff aus der Stadt heraus, ihr Kompagnien wandten ſich jedoch zur Flucht, als die Deut ſchen ihnen entgegenſtürmten. Peronne brennt. Was hien die Franzoſen in ·ühſamer Arbeit nach Räumung der Stadt durch die Deutſchen wieder aufgebaut haben, zer ſtörte der Engländer vor ſeinem Abzug. Aber der Abzug ging überhaſtet vor ſich. Reiche Beute blieb allenthalben zurück. Automobile mit engliſchen Stäben jagten kurz bor Eintreffen der Deutſchen aus der Stadt. Zwiſchen den zurückweichenden Kolonnen fuhren Tanks, die keinen neuen Angriff mehr wagten. Deutſche Luftſchlachtſtaffeln begleiteten den Rückzug. Ihre Bomben und Maſchinen gewehre ſäten Tod und Verwirrung. Die engliſchen Flieger nahmen keinen Kampf an und zogen ab, ſobald ſie deutſch Jagdflieger ſichteten. N „Mancheſter Guardian“ meint, die Deutſchen ver⸗ taten mit ihrem plötzlichen Angriff, daß ſie durch ihrs neren Verhältniſſe gezwungen ſeien, ein raſches Ende des Krieges herbeizuführen. Die große räumliche Ausdeh tung ihrer Offenſive beweiſe, daß ſie den Angriff nicht ange fortſetzen könnten. Wenn die Zeit ihr Bundesgen e 8 — Wer eine Mann heßt ſeinen blutüberſtrömten rech ten verwundeten Arm. Herzhaft faßt der Kronprinz zu Es iſt für das Vaterland vergoſſenes Blut, das färbe nicht ab. Er entläßt die Leute, die ſtrahlenden Auge; ihren Dank ſtammeln. Der Kronprinz ſpringt elaſtiſcher Schrittes die große Freitreppe hinauf, ohne ſich an melden zu laſſen. Er will niemand ſtören. Drinnen ir dem ſtillen Schlößchen werden neue weitaus holende Plän, ! Vor dieſer Arbeit, die Hindenburgs und zudendorffs Geiſt durchweht, ſieht man wenig, und doch iſt es letzten Endes nur die Führung, die für alles ver⸗ antwortlich Ut. Der deutſche Generalſtab iſt es, um den uns unſere Feinde beneiden. Ihn hat uns noch niemand nachgemacht. Die erſten deutſchen Tanks ſind den ſüdöſtlich von St. Quentin kämpfenden deut⸗ ſchen Diviſionen zugeteilt. Die deutſchen Sturmfahrzeuge haben ſich glänzend bewährt. Ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit wird überall gerühmt. Sämtliche ein⸗ Franzoſen und Amerikanern unterſtützt wurden. Abe geſetzten Wagen ſind unverſehrt aus dem Kampf zurück⸗ die Hilfe der letzteren kam zu ſpät; ſie wurden in di gekehrt. Ihrem Eingreifen iſt es hauptſächlich mit zu engliſche Niederlage mit hineingeriſſen. Die Engländer danken, daß der zähe Widerſtand des Feindes, beſonders zerſtören die Städte und Dörfer, die ſie räumen müſſen der engliſchen Maſchinengewehre, ſchnell und leicht ge⸗ Ueber die gemachte Beute ließen Nebel, Pulver brochen wurde. Die Beſatzung einer im Tale bei Urvillers dampf und Gasſchwaden, die am erſten Tage über den gelegenen Betonkaſerne wurde durch die Tanks ſofort ganzen Armeefront laſteten, zunächſt keinen Ueberblick ge überwältigt. f winnen. Als aber am nächſten Morgen die zweite Stel⸗ lung durchſchritten war, mehrten ſich die Anzeichen des Rückzugs. Zwar hatten die Engländer in der Nacht ver ſucht, ihre Artillerie zurückzu⸗iehen, allein ein großer Teil der Batterien war doch liegen geblieben. Die ſtür⸗ Roſſe wäre, ſo hätten ſie ſich auf dle Wirkung dure Tauchboote und die Lebensmittel in der Ukraine verlaſſen — In England iſt man, wie aus dieſer Aeußerun hervorgeht, aufs unangenehmſte überraſcht, daß die deutſch Heeresleitung nicht erſt den Angriff der Engländer al gewartet hat. 5 Die größte Niederlage in der Geſchichte Eng lands haben die beiden britiſchen Armeen in knap dreimal 24 Stunden in der Picardie erlitten. Die vor deren Linien von Arras bis La Fere waren ſehr gu ausgebaut und von 28 Diviſionen, ungerechnet die ſtarken Reſerven, beſetzt. Der ungeſtüme deutſche Angriff hat ſi überrannt, und wo der Feind ſich zu halten verſuchte wurde er durch Aufrollen ſeiner Flanken, zum Teil von Rücken her, zum eiligen Rückzug gezwungen. Man ſal überall deutlich, mit welcher Eile die Engländer in de letzten Zeit ihre rückwärtigen Stellungen ausgebaut hatten Beſonders ſchwere Verluſte erlitt der Feind bei ſeinen mit großem Schneid ausgeführten Gegenangriffen, die vol gie dn Cambrai bis L fr aui, derren bert, ra ER. Ai = ue ue ausn eee, Lee. 0 de Sg, ner Le gung; 1 0 22 e 0 5 5 Song re. ge *. Das Werk der Meiſterfeldherren, ſo ſchreibt die „Voſſ. Ztg.“, treibt ſeiner Krönung entgegen. Neue Hoff⸗ nung, daß das ſiegreiche Ende nahe ſei, ſchwellt jede Bruſt. Mit jedem Tage wird das Bid fried⸗ und kraft⸗ mende Infanterie eilte an Batterieſtellungen vorüber, aus deren tiefen Geſchützſtänden Kauonen, Haubitzen und Mör⸗ ſer nicht mehr zeitig hatten zurückgeſchafft werden können. Munition war in großen Mengen liegen geblieben. Au den Straßen ſah man einzelne niedergebrochene Fahrzeuge umgeſtürzte Munitionswagen und Bagagekarren. Das Bild eiligen, überſtürzten Rückzugs verſtärkte ſich erheblich nach Ueberwindung der dritten Stellung. Hier ſtanden die Marinekanonen und Eiſenba hngeſchütze. dier lagen all die zahloſen Depots und Magazine. So raſch ging der engliſche Rückzug vor ſich, daß die Engländer die hier lagernden großen Vorräte nur zum ringen Teile zurückführen, ja nicht einmal zerſtören unten. Die großen Munitionslager, voll mit Artillerie⸗ zeſchoſſen, mit Tauſenden von Kiſten Infanteriemunition und— erinnerten in der Unverſehrtheit, in der ſie die Deutſchen antraſen, an den italieniſchen Feldzug. In den bei der deutſchen Siegfriedbewegung im Früh⸗ ing 1917 zerſtörten Dörfer hakten ſich die Engländer leidlich eingerichtet. Ein Teil der Häuſer war wieder ausgebeſſert worden. Im übrigen hatten ſie Baracken und zeltlager gebaut. Ein großer Teil von dieſen beſtand aus Wellblech und war daher bei der Eile, mit der die Engländer abzogen, nicht zerſtörbar. Aber auch die Holz⸗ baracken und Zelte waren nur zum Teil in Brand ge⸗ ſteckt. Hier fanden die Deutſchen erhebliche Vorräte an tonſerven, an Weißbrot, an Marmeladen, m Wein und Tabak. Während die Heimat nach der Abereinſtimmenden Aus ige der Gefangenen darbt, iſt das Heer reichlich mit Vorräten verſehen, die ſich jetzt die deut ⸗ ſchen Soldaten als Lohn ihrer Mühen gut ſchmecken laſſen. An anderen Stellen wurden große Depots mit uni⸗ . Wäſche und Stiefeln erbeutet Auch Le⸗ erzeug und Geſchirre, ſehr viel Gummiſtiefel, wie überhaupt die Beute an Gummi in Form von Stiefeln, Decken und Umhängen einen großen Poſten darſtellt. Von erheblichem Werte vor allem für die weitere Verfolgung iſt das gutausgebaute Feldbahnnetz, das die Eng⸗ länder angelegt hatten. Am dritten Tage mehrte ſich die Beute noch durch die Batterien, die durch raſch herangebrachte Maſchinen⸗ ewehre bewegungsunfähig gemacht oder mitſamt der Be⸗ 8 genommen wurden. Dazu kommen die Tanks, die die Engländer zum Gegenangriff anſetzten, und die zahlreich zerſchoſſen liegen bieben. Der G ſamteindruck nach drei Tagen Schlacht iſt der, daß die bisherigen Kämpfe den Engländern bereits einen derartigen Mate⸗ rialverluſt gekoſtet haben, daß ihn auch die amerikaniſche Hilfe nicht ſo leicht ausgleichen kann. g Beim Generalſtab. Der größere Teil des Stabs des Armee-Oberkom⸗ mandos iſt weiter vorn in einem verlaſſenen Schlößchen eingerichtet. Von allen Seiten laufen Telephondrähte dort⸗ hin zuſammen. Am 20. März regnete es noch in Strömen, da brach am Abend die Sonne durch, und pünktlich, wie verabredet, ſpeien Tauſende von Geſchützrachen ver⸗ derbendes Feuer wie mit einem Schlage auf den Feind. Das Schlößchen liegt etwas abſeits von der großen Heer⸗ 5 55 Unaufhörlich rattern die Automobile heran mit en Generalſtabs⸗ und Verbindung oſfizieren. Der Ober⸗ befehlshaber, der Chef und ſeine Unterorgane ſind für niemand zu ſprechen. Da erſcheint plötzlich ein Rieſenauto. Der Kaiſer! Schon vor ihm war der Kronprinz an⸗ gekommen. Kurze Beſprechung des Kaiſers mit dem Stabe, Slückwunſch zu den mit qutem Erfolg eingeleiteten Opera⸗ tionen, dann verlaſſen Vater und Sohn die Stelle, deren fieberhafte Arbeit vieleicht das Scheckſal endgültig ent⸗ ſcheidet. Endlich treffen die Meldungen der Korps und Diviſionen ein und werden ausgewertet nach ihrem In⸗ lt. Blauſtift und Rotſtift malen auf den Rieſenkarten. e Operationen gehen ſo ſchnell vorwärts, daß die Linien fortdauernd geändert werden müſſen. Die Telephone gehen unaufhörlich. Zum Eſſen bleibt kaum Zeit. Jede Minute iſt koſtbar. Da gibt es keine Schonung. Die Abend⸗ meldung bringt die große Anzahl der Gefangenen und die Beute, die fortwährend ſteigt. Am folgenden Tage liegt alles in undurchdringlichem Nebel. Auch die Nach⸗ richten von vorn lauten unſicher, was eine gewiſſe Span⸗ nung auslöſt. Doch ſchon gegen Mittag laufen von allen Seiten Meldungen ein, die von friſchem Draufgehen und einheitlichem Zuſammenwirken berichten. Ueberall weicht der Feind. Wiederum erſcheint am Nachmittag der Kron⸗ inz aus der vorderen Linie kommend. Er fährt auf den Hof. Zwei Verwundete ſind hinter ihm im Auto, die er unterwegs von einem Laſtauto herabgeholt hat. Sie rauchen ſeine Zigaretten und dürfen auf der Fahrt 1 F e Nachdem er noch den einen, mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe lebt, rricht er ihnen bie Hand.. 5. FFF des Lames. Peronne. doller Entwüklung des Reichs in der Zukunft deutlicher. ſtein Wort des Dankes an Hindenburg und Luden⸗ dorff und ihre Soldaten iſt groß genug. Deutſchland ind ſeine Verbündeten können dieſe Dankesſchuld in Ewig⸗ eit nicht abtragen. f In Holland iſt ſeit dem eng iſch⸗amerikaniſchen Schiffsraub die Stimmung ſehr verändert. Die Mehr⸗ jahl der Holländer ſoll begeiſtert ſein über den deutſchen 4 Sieg, der auch die den Holländern angetane Schmach täche. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 25. März. Amtlicher Bericht von geſtern na“ mittaz: Nach heſtig m Ge ſchützf uer verſuchten die Deu ſchen jüdlich von Juvincourt einen Han ſtreich. Der Artilleriekampf war in der Gegend des Prieſterß aldes, ſowie im Wasgenwald in der Richtung auf La Fontenelle und dem Hartmannsweiler⸗ kopf ziemlich lebhaft. Abends: Wa ende A klerke⸗Täl keit»ördlich vom Chemin Zuweilen eie n ril i ämpee in er Champagne, in der Berggegend, auf dem rechten Maasufer, zwiſchen den Caurrierewad und Beſonbvaurx und am Hartmannsweilerkopf. Paris. 24. März, 10.30 Uhr vormittags. Havas. Be⸗ ſchießung von Pa is durch das weittragende Geſchütz, das au 5 eine Enfernung von mehr als 100 Kilometern auf die Hauptſtad feuert, wurde um 7 Uhr morgens wieder aufgenommen. Di Schüffe folgten in denſelben Zwiſchenräumen wie geſtern. Bis her Nan nur ei ize Todesfälle gemeldet.. eueren Meldungen zufolge ſind zwei ſolcher Geſchütze feſt feſtgeſtellt. a Der engliſche Bericht. Wer. London. 25 März. Amtlicher Bericht vom 23. 3 Das ſchwere Rugen hielt bis in die ſpäten Nachtſtunden heute au der ganzen Sehlahtſront an. Im Laufe des Nachmittags wurden mächtige feind i he A'griffe mit großen Infanterie⸗ und Artil⸗ leriema ſen gebührt. Sie durch bra hen urſer Verteidigungsſyſtem weſtlich von St. Quenlin. Unſere Truppen an dieſem Teil der Schlachtf ont ziehen ſich in guter Ordnung quer durch das ver⸗ wüſtete G biet zurück, um neue Stellungen weiter weſtlich vorzu⸗ bereiten. Anſere Truppen am Nordteil der Schlachtfront halten ihre Stellungen. kräften iſt im Jortſchreiten.: 24. März morgens: Es iſt keine weſentliche Aenderung dei Lage an der Schlachtfront während der Nacht eingetreten, ob. wohl weitere Gefechte an einer Reihe von Stellen ſtaltfinden Unfere Truppen halten die Linie von der Somme bis nach Keine feindluße Abteilungen, die in der Nähe von Pargny durch⸗utoden verſuchten, wurden zurückgetrieben. Au unſerem rechten Fügel waren wir in Berührung mit den Fran⸗ zoten und nördlich von der Somme bei Peronne halten 5 Truppen ih e Sleilungen, na“ldem ſie eine Anzahl An.: griffe an verſchiedenen Teilen dieſer Front währ nd der erſten Naclſtunden abgeſchlagen ha ten. Schwere Kämpfe werden noch erwartet. Abends: Neue feindlihe Angriffe von großzer Stärke ent⸗ wickelten ſin beute morgen an der ganzen Schlachtfront und hielten den ganzen Tag über an. Südlich von Peronne gelang es dem Feind nach ſchwerem Kampfe, die Somme an gewiſſen Punkten»u üborſchreiten. Dieſe werden ſpäter mi geteilt wer⸗ den. Nördlich von Peronne waren die feindlichen Angriffe mit änßerſter Hetietz zi geben die Linie der Tor ille gorichtet. Untere Truppen haben ſcch in di ſem Abſenitt der Schlachtfront zumufend auf neue Steltungen zurückgezogen. Weiter nördlich wurden wiederhole mit Farßen Beſtänden ausgeführte Angriffe der deulſchen Inſanterie unter ſchweren Verluſten für den Jeind abgeſchlagen. Sie ſind zufrieden. Paris, 25. März.„Petit Pariſien“ meldet, Mini⸗ ſterpräſident Clemenceau habe ſich ſehr befriedigt über den Verlauf der doeutſchen Offenſive ausgeſprochen. Nach dem„Matin“ ſagte er ſogar:„Ich bin entzückt. Die Engländer haben Stand gehalten und alles geht aufs heſte“.„Petit Journal“ berichtet: Clemenceau ſagte, das engliſche Oberkommando zeige ſich ſehr zufrieden mit dem Ergebnis.(Wenn die Feinde zufrieden ſind, ſind wir es zweimal. D. Schr.) Die Zeitungen bemühen ſich, die Bevölkerung zu zeruhigen. Der deutſche Heeresbericht wird nicht mehr zeröffentlicht. i Ber! in, 24. März. Im nördlichen Sperrgebiet wurden 18090 BioiT. verſenkt. Der Reichstagzabg. Heckſcher hat, wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, eine kurze Anfrage an den Reichskanzler gerichtet und um Auskunft gebeten, ob die Meldung des Pariſer„Temps“ richtig ſei, wonach gefangene deutſche Seeleute vom Hilfskreuzer„Wolf“ von einem Gericht in Bombay abgeurteilt werden ſollen. Neues vom Tage. Auszeichnungen. Großes Hauptquartier, 24. März.(Amtlich.) Der Kaiſer überreichte heute an der Befch'sſtelle der Oberſten Heeresleitung auf dem Kriegsſchauplatz dem Generalfeld⸗ marſchall v. Hindenburg das Eiſerne Kreuz mit goldenen Strahlen und dem Erſten General quartiermeiſter General der Infanterie Ludendorff das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes. Von den Abtei ungschefs der Ober⸗ ſten Heeresleitung erhielten Gengal v. Bartenwerffer Ein ſehr ſchwerer Kampf mit friſchen Streit n es den Roten Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlauß und Schwertern, Oberſt v. Merz den Orden Pour le Merite, Oberſtleutnant Wetzell ein Standbild des Kaiſers Ober⸗ leutnant Bauer das Eichenlaub zum Orden Pour l Merite, die übrigen Abteilungschefs das Bild des Kaiſer⸗ mit Unterſchrift und Datum der Schlachttage om 21. bis 23. März.(Das Eiſerne Kreuz mit golden“ Strahlen iſt die höchſte Auszeichnung des Eiſernen Kreuzes. Sit wurde bis her nur einmal und zwar dem Fürſten Blu che: nach der Schlacht bei Belle Alliance verliehen. General Ludendorff iſt der fünfte Inhaber des Großkreuzes des Eiſernen Kreuzes. Dieſe Auszeichnung tragen außer ihm! der Kaiſer und die Generalfeldmarſchälle v. Hindenburg Prinz Leopold von Bayern und v. Mackenſen.) Dem General von Pleſſen, erſten Kommandan ten des Hauptquartiers, und dem Admiral von Mül⸗ ler, Chef des Marinekabainetts, wurde der Orden Pon le Merite verliehen. Laband. Straßburg, 25. März. Der Staatsrechtslehret d Profeſſor Laband in Straßburg iſt geſtorben. i Die geraubten Kirchengüter. Warſchau, 25. März. Die römiſch⸗katholiſchen geiſtlichen Behörden verlangen nach polniſchen Blättern die Herausgabe des von der Revolution konfiszierten Vermögens der Kirchen und Klöſter. a Flamen und Wallonen. Brüſſel, 25. März. In einem Aufruf an daß walloniſche Volk ſagt der„Ausſchuß zur Verteidigung von Wallonien“, der ſchon vor dem Krieg herrſchende Sprach⸗ und Raſſengegenſatz zwiſchen Flamen und Wallonen werde nach dem Kriege erſt recht die raſſenmäßige und politi⸗ ſche Verſchmelzung unmöglich machen; ſie ſei auch im Intereſſe eines guten Einbernehmens der beiden Völker nicht wünſchenswert. Die Flamen hätten bereits dit Fo“ erungen daraus gezogen, die in der bereits durch“ geführten Trennung der Verwaltung zum Ausdruck kom⸗ men. Es ſei Zeit, daß auch die Wallonen ſich zuſammen⸗ ſchließen, um den belgiſchen Staat als ſolchen zu erhal⸗ ten, nicht in der Form eines Einheitsſtaats, ein ſolcher ſei fünftig unmöglich, ſondern auf Grund der Unabhängig keit beider Völker, die ein gutes Zuſammenleben und d Sicherheit Belgiens ermögliche. Das amerikaniſche„Siegesbrot“. Waſhington, 25. März. Um den Verbündeten bis zur nächſten Ernte den nötigen Weizen liefern zu kön nen, hat die amerikaniſche Lebensmittelverwaltung ange ardnet, daß in Amerika der Verbrauch von Weizen“ f mehl auf 1½ Pfund für Kopf und Woche herabgeſetzt wird. Die zwei weizenloſen Tage in der Woche bleiben beſtehen⸗ In öffentlichen Speiſehäuſern darf jeder Gaſt zu jeder Mahlzeit nur zwei Unzen(die Unze gleich 28,3 Gr.) Brot erhalten. Die Bäcker werden aufgefordert, das Ge⸗ vicht des„Siegesbrotes“ von einem Pfund auf ½ Pfund zerabzuſetzen. Weitere Beſtimmungen werden folgen. 5 Petersburg, 25. März. Die Abrüſtung an den Front iſt abgeſchloſſen und die letzten militäriſchen Be!“ jände ſind aufgelöſt. Kirchenfluch über die Bolſchewiki. Stockholm, 25. März. Der von allen ruſſiſchen danzeln verleſene Kirchenfluch über die Bolſchewiki hal n e große Erregung hervorgerufen. g mter dem Vorſitz des Fürſten Trubetzkoi in Mos kan agende Synod wurde von der Regierung auſoelöſt. Vermiſchtes. Blindenprüfung m Blendenheim zu Marburg a. K beſtanden fünf Ki bande, die zum* 0 blinden Lehrer der Arſtalt Or. Haſt np lug vorbereitet waren, die Reikep'üfung für das U iver'i ä“ ⸗ſtudium. Fravenwahlrecht in Kanada Die„Times“ melden aus Otka⸗ wa: Der kanadiſche Miniſterpröſident hat einen Geſetzentwu eingebracht, dem ukolge a len Frauen unter denſelben Bedingungen wie den Männern das Wahlrecht verliehen wird. Nur die mit Untertanen feindlicher Staaten verheirateten Frauen werden ausge? ſchloſſen. 5 2 Fünf Frauenmorde ſind in den letzten Tagen in Berlin vorgekommen. In einem Jall wurde eine alleinſtehende Frau von ihrem früheren Dienſtmädchen, der 23jährigen A. Klaſchewski, und deren 17jährigen Frꝛundin, der Arbeikerin Elsler, niederge⸗ ſchlagen. Eine andere Frau fand man erwürgt in ihrer Woh, nung. Ferner wurden die Geſchmiſter Helene und Eliſe Gläſel ermordet aufg ſunden und endlich ein neunfähriges Mädchen Karczewſüii. SSS Ss 5 8 1 durch den ebenfalls? re, 7. Arn A* 1 Weed en dee „„ e Neuer Fliegerangriff auf Mannheim⸗ Ludwigshafen. e „WTB. Karlsruhe, 24. März.(Amtlich.) In den frühen Morgenſtunden, wurden Mannheim⸗Ludwigshafen von feindlichen Fliegern in mehreren Stafflen angegriffen; eine größere Anzahl Bomben wurden geworſen, ohne jedoch bedeutenden Schaden anzurichten. Leider erlitten 5 Frau, ein Kind und ein Mann Verletzungen, von enen der letztere inzwiſchen geſtorben iſt.(z.) i „ WTB. Karlsruhe, 24. März.(Amtlich.) Recht⸗ Fl angekündigt bewarfen heute mittag ſechs feindliche lieger abermals die offene Stadt Ludwigshafen und Um⸗ Pkbung mit einer Anzahl Bomben. Es wurde einiger Sach⸗ und Häuſerſchaden verurſacht. Es wurde niemand d etötet oder verletzt. Auf dem Rückfluge wurden zwei der kindlichen Flieger zur Landung gezwungen.(z.) (Karlsruhe, 25. März. Die Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaft bad. Gaſtwirte hielt hier unter ſtarker Beteiligung — 8 ganz Baden ihre erſte Generalverſammlung ab. Die heltoſſenſchaft hat ſich bisher trotz der ungünſtigen Ver⸗ hältniſſe auf dem Lebensmittel- und Warenmarkt ausge⸗ eichnet bewährt und ihren Mitgliedern erhebliche wirt⸗ chaftliche Vorteile gebracht. Dementſprechend iſt auch das 3 Ergebnis 925 ʃ char) Offenburg, 25. März. Ein 13jähriger Volks⸗ chüler ſpielte mit anderen Kameraden mit einer gefunde⸗ en Handgranate. Plötzlich explodierte dieſe, wobei dem agader beigebracht wurden. Es beſteht die Hoff⸗ ie Knaben am Leben zu erhalten. —. Das Rieſengeſchütz. Nach den Berechnungen 8 ſtädtiſchen Laboratoriums in Paris ſteigen die Ge⸗ 24 ſſe, die aus den weittragenden Geſchützen am 23. und 5 ärz aus einer Entfernung von über 100 Kilometer M Paris gefeuert wurden, 35 Kilometer hoch. Das rſerrohr muß einen rieſigen Umfang haben. 88 Die Polizeiſtunde. Im preuß. Abgeordneten⸗ 5 iſt ein von den Konſervativen unterſtützter Antrag Fol dentrums eingebracht worden, die im Krieg bewährte dehnt funde, die nirgends über 1 Uhr nachts ausge⸗ t werden ſoll, auch im Frieden beizubehalten. 2 für die Nedaktlon Gg. Zimmermann, Seckenhelm 2 0 D.—— Aedte Klſegsanfele und zwar: 8% Reichs auleibe zu 98„, 5 9% Schuldbucheinträge perre bis xum 18. Apr 191% zu 97.8 9% 1 f 5 8% Schatzenwelsungen 2u 9s 1 unen vom 18. März bis 18. April 1918 mittags 1 Uhr bei er bei Raufaann hr uns od 8 Verecnung einer Proviſion gezeichnet werden. tädt. Sparkasse Schwetzingen. mit 3 1 r———— Bezirlssparltasse Ladenburg (Rathaus) Ni 72 it Sprkrcbalt des Amtsberirks Mannheim-Land Ostscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 5 mundels ohe r. agliche Verzinsung sämt- 0 440 licher Einlagen zu Qiro- und Ueberweisungsverkehr: en nach allen Plätzen Deutschlands er- tolgen porto und spesenfrei. etunden: Werktage ven 9—14 Uhr reel und 2—5 Uhr nachmittags. 1 ag nachmittags geschlossen. a Dunn erkebein 1. Tal Adülh lat da. 4* 1 3 Städtische — Sparkasse Mannheim u 8 Ann 3 Sarantle der Stadtgemeinde Mannheim. er o von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf ae folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie hafen 3 auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs f 8— en die rechte Hand zerriſſen wurde, und einem ſei⸗ N Salesch drei ſtark blutende Wunden neben einer u fieurg Röser in Seckenheim, Waſche ck. Morgen Mittwoch, den 27. ds. Mis. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 1510 bis 2080 bei Metzger Neudeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzger Gropp. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Kart 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1 80 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 9 auf der werden. mittwoch nachmittags ven 3— 8 Ahr, Donnerstag früb von 89 Abr. Seckenheim, den 26. März 1918. Lehegsmittelamt. 2 2 ö Küle-Verteilung. Wir haben Käse erhalten und verteilen denſelben morgen a Mittwoch, den 27. ds. Mts. wie folgt: Es erhalten pro Perſon ½ Pfund zum Preiſe von Mk. 1.80 pro Pfund. Bei der Handlung Wilh. Wieſer Luiſenſtraße Nr. 2575 bis 3000 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Fenske und die Bewohner der Steinzeug und des Eichwald bei der Handlung Waſchek. 8 Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 15 gültig. Seckenheim, den 28. März 1918. Lebensmittelamt. Eier-Ausgabe. mittwoch, den 27. ds. mts. nachmittags von 1 bis 5 Ahr erhalten Eler in der Frledrichschule Saal 3 Alle Iubaber der neuen Lebensmilkelgarie Haushaltungen, die Hühner halten find vom Bezug ausgeſchleſſen. Es kommen zur Verteilung pro Koßf der Haus haltung 2 Gier in folgender Verteilung: Nr. Ibis 800 von 1 bis 2 Uhr „% „ l. EEVVFFVFFFFCTCCCCCCCC i Der Preis beträgt pro Stück 26 Pfg. Das Geld abgezählt bereit zu halten. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 14 auf der Innen⸗ ſeite des Lebens mittelausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug er⸗ halten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Seckenheim, den 26. März 1918. Sebeus mitte laut. Gerſienkeſfte und Cichorienausgabt. Es erhalten am Mittwoch, den 27. ds. Mts. gegen Vorzeigung des Lebensmittelausweiſes pro Kopf J Pfund Gerſtenkaffee und y 0 Haushaltung 1 Paket Cichorie.— Preis pro Pfd. Kaffee 52 Pfg. in folgender Einteilung: Bei der Handlung Suſſanna Seitz, Woͤrthſtr. Nr. 1 bis 852 bei der Handlung Jak. Stein Herdſtr. Nr. 853 bis 1558 bei der Handlung Joh. Sturm, Lutſenſtr. Nr. 1559 bis 2140 bei der Handlung Joh. Auguſt Ullrich, Schloßſtr. Nr. 2141 bis 3000 Die Bewohner der Hochſtätt und Steinzeug erhalten ihre Mengen dei der Handlung Fenske und Waſchek dortſelbſt. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 12 auf der Innenſeite des Lebensmittelausweiſes gültig und muß entwertet wer⸗ den. i Seckenheim, den 26. März 1918. Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: ö findet am Mittwoch, den 27. d. Handlungen ſtatt: Nr. 1 bis 900 bei Peter Vogler, Niedſtr. Nr. 901 bis 1750 bei Franz Weimert, Wilhelmſtr. Nr. 1751 bis 3000 bei Jakob Weinle, Schloßſtr. 5 Der Preis beträgt pro Doſe Vollmilch Mk. 1.80, pre Doſe Magermilch Mk. 1.— Bezugsberechtigte Menge beträgt für Haushaltungen von 1 und 2 Perſonen 1 Doſe, 3 und 4 Perſonen 2 Doſen, 5 und mehr Perſonen 3 Doſen. ö Mts. bei folgenden 1 Bei dieſer Ausgabe ift Nr. 13 des Lebensmittel⸗ ausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die f 7 0 Mengen bei der Handlung Fenske und Waſchek da⸗ ſelbſt. Seckenheim, den 26. März 1918. J Lebensmittelamt. Welianntmachung. ASuauslag, 30. Mär 1918 Vornittegs 10 Ahr wird auf dem Rathaus ein am Friedrichsfelder Weg⸗Lang⸗ lach ſtehender abgängiger Birnbaum zum Selbſtfällen öffentlich meiſtbietend verſteigert. 8 Wegewart Hürſch zeigt den Baum auf Verlangen vor, Seckenheim, den 25. März 1918. Volz. . DJurnverein Seelenheim Soegr. 1898. E. V. Gegr. 1898. —4— Das a Schülerturnen wird von jetzt ab wieder in unſern Vereinsbetrleb aufge⸗ nommen. Die erſte — debungsstunde f findet am im Saal des Zähringer Hofes ſtatt. Die Leitung hat Herr Karl Klumb übernommen. Neben der Körperlichen Eſtüchtigung ſoll auch der Sinn für Zucht und Ordnung geweckt werden. Zahlreiche Beteiligung iſt daher zu empfehlen. Der Turnrat: 3 4 Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der gandw. Ein 1. Verkaufsgenaſenſchal ö Morgen Mittwoch, von 8 bis 10 Uhr werden Saatkartoffel, Böhms Erfolg nur für die Mit⸗ glieder, welche ſich in die Liſte eingetragen haben abgege⸗ ben, per Ztr. Mk. 14.50. Kaiſerkrone, Induſtrie, Wolt⸗ mann werden nach den Feiertagen abgegeben. „Jautterkalk, Schweine maſtfutter, Maſtfutter fur Rind⸗ vieh, Schilfrohrhäckſel iſt im Lager vorrätig.. g Der Vorſtand. D Hefunden und auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abgnbolen ein Geldbeutel. 8 5 9 Seckenheim, 25. März 1918. gürgermeiſteramt: Volz. ö 2 Ein Wagen Dickrüben zu verkaufen! Ackerſtraße 3. Steckzwiebeln Zu verkaufen! Näh. in der Geſchäftsſtelle E nen jungen Slegenboh 2 bis 3 Wochen alt zu kaufen gesuont. Hauptſtraße 112. b. = Zugelanlen Ein Hund Abzuh. gegen Einrückungs⸗ gebühr und Futtergeld in Hildaſtr. 16. b. Eis helles rebhuhnfarbiges Lebens mittelamt. Abzug. Schlo Huhn 3 Georg Zimmermanns EHfla lle. Seckenheim. Haldastraße 68. ftr. 58 IJ. b. 5 Osterkarten in grosser Auswahl empfiehlt zu billigsten Preisen t GEORG ZIMMERMANN, Hildastrasse 68:: 2 3 J ²˙. R Gondenſierie vol. U. Mager milchverkauf Bewohner der Hochſtätt und Steinzeug erhalten N Bürgermeisteramt: 5 Miltunch den 27. Witz ds. J. Abriß ½%0 Ur Ansichtskarten 3 3 3 8 8 3 Der ſchwarzweiße Storch. Ein Bild von der ruſſiſch⸗preußiſchen Grenze. s Von J. D. H. Temme. a (Nachdr. verb.) Die Frau iſt krauk in der Krugſtube 1. Fortſetzung. „Eine Frau mit einem Kinde. und darum kann ſie auch nicht hier bleiben.“ „Geben Sie Stuben.“ Er ging. Der Wirt hatte mich, während er mit mir ſprach, nicht anſehen können. Sein Geſicht war mir verſchlagen ſeine Augen falſch vorgekommen. Mir war jetzt alles verdächtig, daher ging ich ihm nach, denn ich mußte wiſſen, was es mit den Männern in den blauen Män⸗ teln und mit der fremden Frau und ihrem Kinde war. Ich ſollte nur wenig ſehen und nichts erfahren. Und doch ſah ich ſo viel und ich meinte, ich hätte mehr als genug erfahren. Im Hausflur ſtand ein ältlicher Mann in grober, faſt ärmlicher, polniſcher Bauernkleidung, weicher ein. ſchlafendes Kind von etwa anderthalb Jahren un Arm trug. Er ſprach mit dem Wirt. Hinter ihm lehnte an einem Türpfoſten eine Frau, welche gleichfalls die ärm⸗ liche, grobe Kleidung der unterſten Stände des Jandes trug. Aber dieſe grobe Kleidung umſchloß eine hohe, ſchlanke Geſtalt. Der Geſtalt entſprach das Geſicht, wel⸗ ches blaß, leidend, aber trotzdem von einer wunderbaren faſt erhabenen Schönheit war. Die Frau war krank. Erſchöpft lehnte ſie an den Türpfoſten. Ihr Athem und ihre Bruſt ſchienen wie im Fieber zu fliegen. Dennoch hörte ſie mit Spannung auf das Geſpräch des ältlichen Mannes mit dem Wirte. Ein⸗ mal warf ſie dabei einen plötzlichen und wie es ſchien, dankbaren Blick auf mich. Die beiden ſprachen polniſch miteinander; die Sprache war mir fremd; ich hatte daher der Frau die wärmſte der beiden 92 7 778 77 zan Marta Lösche 8 i ü 1 90 Seckenheim 25———— Schlosstrasse 31. nnn EEESEEIE II Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9-1 Uhr ſchaft zugeführt zu werden. nicht verſtanden, was ſie redeten. Der Blick verriet mir, daß ſie über das Nachtlager ſprachen und der Wirt geſagt hatte, ich hätte ihnen eine Stube abgetreten. Sie gingen mit dem Wirt die Treppe hinauf, die hinten aus dem Flur zu den oben im Hauſe gelegenen Stuben führte. Der Mann in der bäuerlichen Kleidung mußte die kranke Frau führen und tat es mit einer auffallenden Ehrer⸗ bietung. Da war wieder eine Verkleidung, wieder ein Ge⸗ heimn:s. Aber dieſes Geheimnis wollte mich drücken. Das Geſicht der Frau hatte ſo leidend ausgeſehen und ihr Blick war ein ängſtlicher geweſen. Ich mußte un⸗ willkürlich mit ihr jene ungewöhnliche Bewachung der Grenze in Verbindung bringen, mit dieſer wieder die verkleideten Männer in den blauen Mänteln und mit dieſen dann die Zeit, in der wir leben. Es war eine traurige, unglückliche Zeit für das arme Polen. Wir waren im Jahre 1832. Wenige Monate vorher war jener entſetzliche Kampf beendet, von deſſen Ruhme die Geſchichte ewig erzählen wird. Eine Reihe von Ver⸗ folgungen gegen die Beſiegten hatte darauf begonnen. Noch Jahre lang wurden in allen Gegenden des Landes die Beteiligten der Revolution aufgeſucht, heimlich oder offen, um dem Tode oder der lebenslänglichen Gefangen⸗ Ganze Familien wurden ſo überfallen und eingezogen. Ueber Nacht waren ſie plötz⸗ lich verſchwunden, und kein Menſch wußte, wie und wohin. Doch das Wohin wußte man nur zu wohl, es waren jene ſibiriſchen Bergwerke oder die eben ſo tiefen und dunklen Keller der ruſſiſchen Feſtungen. Und auch über das Wie war kein Zweifel. Polizei und Koſaken waren nur deshalb ſo geräuſchlos eingedrungen und hatten mit ihren Opfern ſo geheimnisvoll ſich entfernt, um in ſolcherWeiſe den Schrecken deſto tiefer und allgemeiner zu machen. Manchem gelang es wohl zu entfliehen, aber wie mancher wurde noch an der Grenze wieder eingefangen, und daun war kein Entrinnen mehr möglich. f Mein Kutſcher trat an mich heran, mit einer ge⸗ heimnisvollen, faſt ängſtlichen Miene. „Haben der Herr Direktor die Leute in den blauen Mänteln geſehen?“ 74 „Ja. 5 „Es ſind ruſſiſche Grenzaufſeher. Einer iſt Offizier“ „Woher wißt Ihr das?“ a „Ich belauſchte ſie im Stalle, in welchem ſie ihre Pferde ſtehen haben. Der Offizier befahl den beiden, zur Grenze zurück zu reiten. Mehr verſtand ich nicht. Sie ſprachen eifrig, aber ſehr leiſe mit einander.“ Ich hatte durch die wenigen Worte mehr als genug erfahren. Es drückte mich ſchwerer, unheimlicher. Die armen Ver⸗ folgten waren auch in Preußen nicht ſicher. Ich wußte es und die helle Glut der Schau ſtieg mir in das Geſicht. Auch ſie wußten es, darum die ängſtlichen Blicke der Frau. Ich hatte den Schulzen des Dorfes zu mir rufen laſſen, da ich ihn wegen meiner Geſchäfte des folgenden Tages ſprechen mußte. Ich fragte ihn nach der Unruhe an der Grenze. Er wurde verlegen, aber dann kiel ihm ein, daß ich auch Beamter ſei, und da dürfe er mir ſchon ſagen, um was es ſich handle. Eine polniſche Herrſchaft werde von den Ruſſen verfolgt, erzählte er mir darauf. Der Mann ſei in die Revolution verwickelt geweſen, und man habe die Leute erſt jetzt aufgefunden. Sie ſeien entkommen und hierher nach der Grenze zu geflüchtet. Dort habe man ihre Spur verloren. Sie hätten aber noch nicht weit ſein können, und ſeit einer halben Stunde wiſſe man, daß ſie wirklich hier im Dorfe ſeien. Die Frau ſei mit ihrem Kinde und einem alten Diener hier im Kruge. Der Mann fehle noch; wahrſcheinlich hätten ſie ſich verabredet, mit ihm hier zuſammenzutreffen. Daher habe man die Frau auch noch nicht arretiert; an dem Mann ſei das meiſte geleden, und da müſſe man warten, bis er am ſpäten Abend an lomme. Fortſetzung folgt.) Bekanntmachung und Einladung. ö Am i g Donnerstag, den 4. April 1918, nachmittags 7 Uhr findet im Rathausſaale eine anders Ileihods 2 Ich hatte Verfolgte und Verfolger geſehen. 1 Hof-Ralligraphen 1 ginslich schmerzlbses Zabnzieben 2 5 5 .. 5 2 Fihung dis Bürgerausſchuſſes* flatt. Die Herren Mitglieder werden dazu mit“ dem Er⸗ ſuchen um pünktliches und insbeſondere voll zjähliges Er⸗ ſcheinen emgeladen, da durch die vielen Einberufungen die r 8 3 Gegründet 1887— Olplom 1882 Prämliert 1896 Patent 1902 . Nachher. 5 1 zeigt dasselbe Gesicht, welches durch das Einsetzen von künstliehen Zähnen die Rundung 25 Wangen und da- u Fig. II zeigt ein sonst hübsches Gesicht, bei welchem durch das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadureh das ganze Gesicht an roh dle Schönhelt zurückerhaſten hat. Schönhelt verloren hat. Spezialität: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nieht passender Ge- Gegenſtände der Tagesordnung: 1918. a Eiſenbahn verwaltung Main⸗Noecka.⸗Bahn. a Anſtellung der Handarbeitslehterin Luſſe Braun hier. Ernennung des Gemein derechnets. Aufnahme desſelben zur Fü ſorgekaſſe. E ſnennusg des Hilfsrechn is Karl Arnold für die Aauelege h iten des Ledensmitelamtes. „Genehmigung der Gemeindehbupt und Neben⸗ voranſchläge für das. Jahr 1918. Seckenheim, den 15. März 1918. Gemeinderat: Beſchlußfähigkeit der Verſammlung ſonſt in Frage ſteht 1. Wahl der Mitglieder der Rechnungskommiſſion Wahl der Mitglieder der Kontrollbehörde 1918 Geländetauſch zwiſchen der Gemeinde und der = Handels-Kurse— 8 tür Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. 1 die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. der Unterricht kann bei Tage oder am Abend ohne Jede Berufsstärung genommen werden. Lehr fächer: Schönschreiben: ne Ronde neee ee e Buchhaltung. 9 Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stenographie, Maschinenschreiben. 8 Zahlreiche ehrendste Anerkennungsschrelben Ministerial- und Hof-Kreisen sich belaufende Frequen- das beredteste Zeugnis von der aller Orten und alls anerkannten Trefflichkeit unseres unvergleichlich i erfolggekrönten Unterrichts. anmeldungen werden baldigst in unserem Unterrichts“ O1, 8 erbeten. Gebrüder Gander, C 1, 8 Mannhe und aus fast allen Berufs- Kategorien und hohen u. re 5 1 ; rospekte gratis und franko. 7 i erhalb eines Tages. 5 Volz. Ratſchreiber: Koch. bisse inn 9 0 8. 9 Herren- und Damenkurse getrennt. Se S ee ee eee 3. e Postkartenalbum so]ã-e Schreibalbum Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere e auch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. eltpnstkartans in allen Urissen, svw: Fersch. Horten Ausichtskarten empfiehlt Georg Zimmermann Hildas rasse 68. ——— 2——————— 57 9 7 7 ²