— d If. ff s. mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt wonatiich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. * Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mt. 2.25. DE Arſcheint taglich, Rams ger Hrger meister mer Seen hein, Anes ke, N ArHan sen und Ealing. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Czernin— Clemenceau. Die neue Wendung. Der Streit um die Urheberſchaft der Friedensbemühungen aud den en Graf Czernin hat den Kaiſer Karl um eine Entlaßfung 18 een und der Kaiſer ie angenommen. ö Das könnte ſo gedeutet werden, als ob der fran⸗ Miniſterpräſident Clemenceau mit ſeinen Be⸗ Schwei, 5e die Friedensverhandlungen in Freiburg gerun 3). haben auf Veranlaſſung der öſterreichiſchen Re⸗ ena g. stattgefunden, Frankreich habe ſich nur darauf miſſe en, um bei der Gelegenheit militäriſche Geheim⸗ Kale des Vierbunds auszukundſchaften, und endlich, Kaiſer Frankr abe tatſächlich die Berechtigung der Anſprüche vire eichs auf Elſaß⸗Lothringen anerkannt,— im Rechte Wodan alſo Graf Czernin in jener Anſprache an die termung des Wiener Gemeinderats und in ſeinen 1 Entgegnungen gegen Clemenceau bewußt die hrheit geſprochen habe. Allein man mag den Czernin vom deutſchen Standpunkt aus wie beurteilen, für ſo ungeſchickt wird man nicht halte n dürfen, daß er durch eine leicht Crafen 15 Win are Entſtellung der Tatſachen im wichtigſten b it des Krieges dem Gegner eine ſo ſcharfe Waffe im die Hand gegeben hätte, die dem Feind ein politiſches und diplomatiſches Uebergewicht A felbſt in d be 5 t hätte. Von einem Siege Clemenceaus kann die J. weder in ſachlicher noch in moraliſcher Hinſicht uubebde ſein. Was Graf Czernin gesprochen hat, ißt Walt als eigene Wahrheit anzuerkennen. ſlatz grun er ſich dennoch entſchloſſen hat, den Kampf⸗ grüne räumen, wird vorläufig bis in die letzten Beweg⸗ hat ez licht mit Sicherheit zu erfaſſen ſein. Vielleicht eine Meldung des„Berl. Tagebl“ aus Wien nich kaun dre, die auf den Brief des Kaiſers Karl an deiſt chwager, den Prinzen von Bourbon⸗Parma, hin⸗ drief Dieſer Brief dom März 1917 ſei als Privat kein 8 t geweſen und Graf Czernin habe von ihm Früh Kenntnis gehabt. Dagegen ſei der e krie ahr 1917 mit der Anbahnung der Annäherung der ſtreckte enden Staaten„befaßt“ worden und zwar er⸗ auch d. die Bemühung— und höchſt wahrſcheinlich Mai 191 Auftrag— auf Paris und London. Im Sixtus den elke wie amtlich mitgeteilt wurde, Prinz lallſigen Antrag, der franzöſiſchen Regierung die allen⸗ reiten, Förkedensvorſchläge Oeſterreich⸗Ungarns zu unter⸗ gen ber it ſich Oeſterreich⸗Ungarn damals zu Erörterun⸗ ſchen fert erklärte, die im Einverſtändnis mit der deut⸗ eich zugierung(Bethmann Hollweg war damals noch f eſtzſtander und in Anerkennung des gegenwärtigen Unt der Verbündeten geführt werden ſollten. Die führt Amun des Prinzen hat zu keinem Ergebnis ge⸗ Unterne l wem die eigentliche Anregung zu dieſer ganzen N ncht gemung ausgegangen iſt, kann nach dem„B. T.“ cbleugmerdt werden. Graf Czernin würde ſie gewiß nicht gehe wenn ſie auf ihn zurückzuführen wäre. Das aus der Sache hervor, daß das Ver⸗ Demna iedensbeſprechung gemacht worden ſei. ihm erſt im Boäre Graf Czernin durch Tatſachen, die kein ſcheinen. laufe des Streits bekannt geworden zu Einzelßaunn Rücktritt veranlaßt worden, da er für wortung nicht nen der Friedensanbahnung die Verant⸗ und Weiſe übernehmen zu können glaubte. Die Art us er aid e der damals 31 jährige Prinz Sixtus, Auftrags ſich enklagelegenheit„befaßt“ worden war, des eriſſenen Le und Ne egi wie Clemenceau, Ribot und Poincare in unbe elfi Diplomaten gegenüber war es auch 0 1 8 05 Wagnis, einen unerfahrenen Mann einer Auf 0 955 gabe von ſolcher Tragweite zu betrauen, par, we gabe, der nur erprobte Staatskunſt gewachſen Füulellhpei ganz außer Acht gelaſſen werden kann, ob die Jeitpun 8 von riedensbeſprechungen gerade in jenem bun b vo, allerdings Oeſterreich⸗Ungarn von ſeinem 2 75 9e freit war, Deutſchland aber noch im ſchweren Deu chland große Uebermacht ſtand, gut und klug war. gut du batte jedenfalls bei einem ſolchen Frieden den Weste 5 können, gegen Oſten ſo wenig als arb te die Dinge aber auch liegen mögen, die Tatſache wänderun, der Brief des Kaiſers Karl eine ——— 9 othringens bei Deutſchland zu einer Be⸗ edigte, war offenbar reichlich ungeſchickt. jedenfalſs Umdeutung erfahren hat und zwar in einem weſentlichen Punkte. Der urſprüngltch Brief iſt nicht in den Händen der franzöſiſchen Regierung wie dieſe ſelbſt zugibt; die wortgetreue Wiedergabe des Schreibens ſoll von zwei Freunden des Prinzen Bourbon bezeugt ſein, denen der echte Brief vorgelegen habe. Wer dieſe Freunde ſind, wird nicht geſagt. Die Verfälſchung wurde vielleicht bei der Vornahme der Abſchrift vor⸗ vorgenommen. Wer ſie verübt und wer etwa noch eine Schuld dabei hat, iſt vorläufig noch dunkel. Die alten Römer pflegten in ſolchen Fällen die Täterſchaft auf dem Wege zu ermitteln, daß ſie die Frage unterſuchten: Cui bono? Wer hat den Nutzen davon? Zu der Sache meldet WTB.: Wien, 14. April. Seine K. und K. Apoſtoliſche Majeſtät haben an den Deutſchen Kaiſer folgende Depeſche gerichtet: Die Anſchuldigungen Herrn Clemenceaus gegen mich ſind ſo niedrig, daß ich nicht geſonnen bin, mit Frankreich über die Sache ferner zu diskutieren. Unſere weitere Antworten ſind meine Ka⸗ nonen im Weſten. In treuer Freundſchaft! Karl. Wien, 14. April. Kaiſer Karl iſt heute abend nach Budapeſt abgereiſt. N Wien, 14. April. Amtlich wird verlautbart: Die letzten Ausführungen Herrn Clemenceaus ändern nichts an der Wahrheit der bisherigen amtlichen Erklärungen des K. und K. Miniſteriums des Aeußern. Prinz Sixtus von Bourbon, deſſen ſeiner K. und K. Apoſtoliſchen Maje ſtät bekannter Charakter eine Fälſchung ausſchließt, wurd, derſelben ebenſowenig beſchuldigt, wie irgend eine ander des Aeußern nicht feſtgeſtellt werden kann, wo die Unter ſchiebung des falſchen Briefes erfolgt iſt. Hiermit wird die Angelegenheitals beendeterklärt. ö Paris, 14. April. Havas meldet: Es wird fol gende amtliche Note veröffentlicht: Es gibt Leute, deren Gewiſſen verdorben iſt. Kaiſer Karl verfällt in der Un⸗ möglichkeit, ein Mittel zu finden, das Geſicht zu wahren darauf, zu ſchwatzen wie ein Irrſinniger. Jetzt iſt ern gezwungen, ſeinen Schwager fälſchlich zu beſchuldigen, in⸗ dem er eigenhändig einen lügneriſchen Text konſtruiert. Das Originaldokument, deſſen Text die franzöſiſche Re⸗ ierung veröffentlicht hat, wurde in Gegenwart Jules Cambons, des Generalſekretärs des Miniſteriums der Aus wärtigen Angelegenheiten, der vom Miniſter entſandf war, dem Präſidenten der Republik mitgeteilt, der ein Kopie desſelben mit Genehmigung des Prinzen dem Mini⸗ ſterpräſidenten übermittelt hat. Mit Ribot ſelbſt hat ſich der Prinz darüber in Ausdrücken unterhalten, die keinen Sinn gehabt hätten, wenn der Text nicht der wäre, wie er von der franzöſiſchen Regierung veröffentlicht worden iſt. Iſt es nicht ganz klar, daß keine Beſprechungen hätten beginnen können und daß der Präſident der Republif den Prinzen ein zweitesmal gar nicht mehr empfangen hätte, wenn auf Veranlaſſung Oeſterreichs der Prinz einen Brief in der Hand gehabt hätte, der unſere Rechte be⸗ ſtritt, anſtatt ſie zu beſtätigen? Der Brief des Kaiſers Karl, ſo wie wir ihn zitiert haben, iſt vom Prinzen Sixt perſönlich den Staatslenkern gezeigt worden. Uebrigens können zwei Freunde des Prinzen die Richtigkeit beſtätigen, beſonders derjenige, der den Brief vom Prinzen zur Abſchrift erhalten hat. Budapeſt, 14. April. Die Wiener Nachrichten über den bevorſtehenden Rücktritt des Grafen Czernin haben in hieſigen politiſchen Kreiſen Auſſehen erregt. Im Zu⸗ ſammenhang damit wurde eine plötzliche Raiſe des Grafen Tisza nach Wien mit größtem Intereſſe beſprochen, dem bei der Löſung der außenpolitiſchen Kriſe angeblich die entſcheidende Rolle zufallen ſoll. Auch der Name des Grafen Julius Andraſſy wird genannt.„Az Ujſag“ ſagt, dieſe ganze Briefangelegenheit werde hoffentlich der bis⸗ herigen Friedenspolitik, die immer nur auf unſere Feinde Rückſicht genommen habe, ein Ende bereiten. Der Miniſter des Aeußern ſolle mit Freunden und Neutralen auswärtige Politik treiben, mit den Feinden aber möge es Hindenburg tun. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 15. Aprik.(Amtlich. Weſtli cher Kriegsſchauplatz: Auf dem Schlachtfelde der Lys kam es mehrfach zu erbitterten Nahkämpfen. Südweſtlich von Nieuwe⸗ kerke, ſowie zwiſchen Bailleul und Merris wurden engliſche Maſchinceigewehrneſter geſäubert, ihre Beſatzung 55 ſpezielle Perſönlichkeit, da vom K. und K. Miniſteriun Feinde ſich nach ihrer flo. 88. Jun ſertiensprels Wie einſgaieige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Pfg. 15 Afteres An zahme Nabel. Hernſprechanſchlaß Nr. 18. gefangen. Gegenangriffe, die der Feind aus Bartlem heraus und nordweſtlich von Bethune führte, brachen verluſtreich zuſammen. An der Schlachtfront zu beiden Seiten der Somme blieb der Artilleriekampf bei regneriſchem Wetter in mäßigen Grenzen. 5 Nach heftigem Kampfe mit bewaffneten Banden ſind unſere in Finnland gelandeten Truppen, tatkräftig unterſtützt durch Teile unſerer Seeſtreitkräfte, in Hel⸗ ſängfors eingerückt. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Sud * 5 ** 91 1 „Der deutsche Tagesbericht iſt heute wieder ziemlich knapp gehalten, obgleich auch der 14. April an ſchweren Kämpfen ziemlich reich war, wie die feindlichen Berichte, beſonders der engliſche, unverblümt mitteilen. Es iſt das ein Zeichen, daß an der Schlachtfront nördlich des La Baſſee⸗Kanals große Ereigniſſe— nicht ſich vorbereiten, ſondern ſchon in vollem Gange ſind. Es handelt ſich um zwei Hauptpunkte von großer ſtrategiſcher Bedeutung: Bethune an der Einmündung der Brette in den Ra⸗ nal La Baſſee⸗Aire und Belle(Bailleul), 26 Kilometer nördlich von Bethune, nahe der belgiſchen Grenze. Bethune iſt der Mittelpunkt eines nicht gerade umfangreichen, aber verhältnismäßig ergiebigen Kohlenbeckens, das feſt⸗ zuhalten die Engländer die größten Anſtrengungen ma⸗ chen. Generaliſſimus Joch— dem, nebenbei bemerkt die franzöſiſche und engliſche Regierung den amtlichen Titel eines Oberkommandierenden verleihen wollen hat den bedrängten Engländern nach Bethune alsbald Verſtärkungen geſandt; das Kohlengebiet ſollte unten allen Umſtänden gehalten werden und die vereinigten Geg⸗ ner konnten in der Tat bisher Feſtubert, 2 ½ Kilometer nördlich des Kanals, verteidigen. Ein Stirnangriff gegen die ſtark befeſtigten Stellungen hätte große Opfer ge⸗ fordert, die beſſer vermieden wurden. Deshalb begnügte ſich die Armee des Generals von Quaſten, den Feind feſt⸗ zuhalten und weiter nördlich den Vorſtoß über die Lawe zur Lys und ſodann, weſtlich abbiegend, wieder im den La Baſſee⸗Kanal nördlich und nordweſtlich von Bethune fortzuſetzen. Der Vormarſch iſt bekanntlich bis iber Merghem(Merville) an den Wald von Nieppe ge⸗ ſangt; Bethune iſt aber bereits in einem Bogen um⸗ t, den Franzoſen und Engländer nordweſtlich von ſethune vergebens zu durchſtoßen ſuchten. Oeſtlich da⸗ don erfolgten bei Feſtubert deutſche Angriffe, die nach ſeindlicher Meldung ſehr heftig waren, doch haben die Angabe noch zu behaupten ver mocht. Daß nicht wieder ein„großer Sieg“ darau gemacht wird, beweiſt ſchon, daß die vereinigten Eng länder und Franzoſen arg in die Klemme kamen; wahr ſcheinlich ſollen ihre Berichte auf ſchmerzliche Ereignis borbereiten.— Aehnlich verhält es ſich bei Belle. Auch hier ſind ſchon franzöſiſche Reſerven zur Unterſtützun der erſchöpften Engländer im Kampfe. Beſonders harr näckig wurde bei Nieuwe Kerke oder Nye Kerke(Neun Egliſe, in Flandern gelegen und etwa ebenſo weit von der Grenze entfernt wie Belle) die ganze Nacht von 13. auf den 14. April und in den Morgen hinein ge kämpft. Um Belle ſelber wurde ebenfalls heiß gerungen aber auch dieſe Stadt iſt ſüdweſtlich ahnten 0 und die Kämpfe bei Merris, nördlich der Bahnlinie Hazen brouck—Belle—Armentieres, laſſen einen Schluß zu, wi die Sache für den Gegner bereits ſteht. Die 5 von Dünkirchen und Calais iſt inzwiſchen noch nich veiter beſtätigt worden; es ſoll ſich zunächſt um ein Aufforderung an die Zivilbevölkerung handeln, die Je ſtungen freiwillig zu verlaſſen. Die engliſche Heeresles tung iſt aber doch der Anſicht, daß die Lys⸗Offenſin. der Küſte gilt. Amiens wurde gewaltſam„evakuiert“ d. h. die Zivilbevölkerung(im Frieden etwa 95 000 Seelen wurde mit derjenigen der umliegenden Ortſchaften zun Verlaſſen ihrer Wohnſtätten gezwungen, wobei mit be⸗ kannter engliſcher Brutalität verfahren wurde, die den Engländern jetzt beſonders gut anſteht, w⸗ ſie auf die franzöſiſche Hilfe ſo dringend ange wieſen ſind.— An der Somme ſcheint etwas in Vor, bereitung zu ſein. f 90 Der Luftkrieg. WTB meldet: Die günſtige Wir⸗ terung bot am 12. April unſeren Luftſtreitkräften reiche Gelegenheit zur Betätigung. Unſere Bombengeſchwaden richteten fortgeſetzt heftige Angriffe gegen die drei gro⸗ zen feindlichen Eiſenbahnknotenpunkte hinter der Schlacht⸗ chſte becher zuſammen.( amn zade dieſe letzen Millionen vollenden erſt den 0 a ceſola, den wir brauchen. Alſe— zeichne, zeichne heute, 1 Zeit!!! unen, dieſe Gelegenheitnicht verpaſſen, kommen noch viele zeit Am Donnerstag mittag wird die Kriegsanleihezeichnung geſchloſſen. Wenn alle, die noch nicht gezeichnet haben oder die ihre Zeichnung 3 1 fort! 0» Saint Omer, Sa ink Pol und Amten s dem Oſtbahnhof von Amiens entſtanden Front:. Beſonders auf id ſtarke Brände und Exploſionen. Die Erkundungs⸗, In⸗ fanterie⸗, Artillerie⸗ und Schlachtflieger unterſtützten das ſiegreiche Vordringen unſerer Truppen durch Aufrecht erhaltung der Verbindung zwiſchen Truppen und Füh rung und durch kühne Angriffe gegen den Feind auß der Erde. Die Ballone folgten der Infanterie dicht auf Unſere Jagdflieger hatten wieder einen beſonders erfolg reichen Tag: 34 Flugzeuge und 2 Feſſelballone fielen ihnen zum Opfer. Leutnant Menckhoff errang ſeinen 24. Luftſieg. Wir verloren 3 Flugzeuge durch Abſchuß. 5 Flugzeuge werden vermißt. An der neuen Kampffron! bei Armentieres war die feindliche Fliegertätigkeit zeit weilig auffallend ſchwach. Unter den feindlichen Flug zeugen wurden ältere Typen geſichtet, die ſchon Lit länge⸗ rer Zeit aus der Front herausgezogen waren. Dies iſt offenbar ein Zeugnis für die ſchwierige Lage des feind⸗ lichen Flugweſens, das allen Teilen der Front ſtarke Luftstreitkräfte antnommen hatte, um ſie bei Amiens einzuſetzen. 8 Amiens und umgebung wurden auf Befehl der der engliſchen Heeresleitung von der franzöſiſchen Zivil⸗ bevölkerung geräumt. Den Bewohnern wurde keine Zeit gelaſſen, ihr Bieh fortzutreiben. Die zahlreichen, jetzt herrenloſen Herden werden durch engliſche Truppen eingefangen. Die Engländer behalten das Vieh für ſich, schlachten es ab und verwenden es nach Belieben. Die Empörung der franzöſiſchen Bevölkerung gegen den britiſchen Bundesgenoſſen iſt naturgemäß groß. Die fran⸗ zöſiſchen Soldaten ſchieben die Schuld an der großen Niederlage, die auch ſie betroffen, ſowie überhaupt an der Kriegverlängerung auf England. Engliſcher Völkerrechtsbruch. Engliſche Ex⸗ ploſionspatronen wurden weſtlich der Ancre kiſten⸗ weiſe in Gurten verpackt gefunden. Die Kiſten tragen die Auſſchrift: Exploſiv, die Patronen die Bezeichnung Mar⸗ zue VII 3. Die Patronenhülſen ſind rötlicher gefärbt 1s die gewöhnlichen. Das Geſchoß ſelbſt iſt im Vor⸗ derteil mit Papier gefüllt und platzt beim Auftreffen ſchon bei leichtem Widerſtande auseinander. Es iſt ein Dum⸗Dum Geſchoß, das fabrikmäßig ſo hergeſtellt ird, daß es äußerlich ohne weiteres von den gewöhnlichen Infanteriepatronen nicht zu unterſcheiden iſt. Die ungeheure Halbjahresbeute. Vom 15. Ok⸗ tober 1917 bis zum 15. April 1918 haben die Mittel⸗ mächte über 517000 Gefangene gemacht, 7246 Geſchütze, gegen 20000 Maſchinengewehre und mehr als 300 Tanks irbeutet. Außerdem fielen über 100 Panzerkraftwagen, 330 Automobile, 7000 Fahrzeuge und unabſehbares Ei⸗ ſenbahnmaterial in ihre Hände. Unter dieſem befinden ich 300 Lokomotiven und 3000 Waggons. Die Be⸗ tände der Munitionsdepots ſind noch nicht annähernd eſtgeſtellt. Allein an Artilleriemunition wurden bisher iber 3 Millionen Schuß gezählt. In derſelben Zeit purden über 1100 Flugzeuge und mehr als 100 Feſſel⸗ zallons abgeſchoſſen. Die Beute an ſonſtigem Kriegs⸗ naterial, Pioniergerät, Handfeuerwaffen, Gasmasken, ſo⸗ vie Beſtände der Bekleidungs⸗ und Verpflegungsdepots vnnte zahlenmäßig bisher noch nicht annähernd feſt⸗ zeſtellt werden. —— ů 1 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WB. Paris, 15. April. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Die Artillerietäligkeit war ziemlich lebhaft zwiſchen Montdidier und Noyon. Franzöſiſche Ertzundungsabteilungen Rachten Gefangene ein.— Nördlich St. Mihiel und in Loth⸗ ingen in der Gegend von Embermenil drangen die Franzoſen in die deutsche Linie ein und machten etwa 10 Gefangene. Die Franzoſen wieſen ihrerſeits deulſche Hand treiche nördlich der Höhe 304 und in der Gegend von St. Mihiel an der Woevre und am Bonhomme⸗Paß ab. Abends: Am Schluß eines vielſtündigen hartnäckigen Kampfes, der in der Nacht und heute früh um Neuve Egliſe toble. blieben unſere Truppen im Beſitze des Ortes. Die An⸗ griffe des Feindes in dieſem Abſchnitt wurden mit großer Enſſchlsſſenheit vo getrieben. Der engliſche Bericht. Wer London. 15. April. Engliſcher Bericht vom 14. April vo mittags: Nach ſchweren, den ganzen Abend andauernden Kämpfen wurden ſtare geſtern nachmittag vom Feinde von Meteren bis Wol ergem vor le ri bene A r'iſſe zurückgeschlagen In den erſten Nachtſtunden griff der Feind bei Neuve Eglise an und zwar zum viertenmale an dieſem Tage und wurde abe mals abgewieſen. A ßer den bereits gemeldeten Angriffen machte der Feind geſtern abend einen entſchloſſenen Verſuch, gegen unſere Verteidigungslinien in der Gegend von Feſtubert, wurde aber zurückgeſchlagen. An dieſem Teile der Schlacht- front und nordweſtlich bis Locon wurden die zahlreichen feindlichen Truppenabteilungen während des Abends auf kurze Entfernung von unferer Infanterie und Artillerie wirkſam unte Feuer genommen. Am Ende dieſes Tages ununterbrochener Kümpfe und häufiger Anſtürme, von denen viele mit großer Stärke unternommen wurden, wurde gemeldet, daß unſere Einſe an der geſamten Ly ſchlachtfront in akt iſt. Es wird gemeldet, daß die feindlichen Verlufte während des geſtriger Kampfes äußerſt ernſt geweſen ſein müſſen. Im Laufe der Nacht wurde der Kampf bei Neuve Egliſe wieder aufgenommen und heute früh erneuerte der Feind ſeine Angriffe in der Gegend von Bailleul. Der Kampf dauert an dieſer Front an. Abends: Am Schlufſe eines vielſtündigen hartnäckigen Kamp⸗ ſes, der in der Nacht und heute früh um Neuve Egliſe tobte, blieben unſere Truppen im Beſitze des Ortes. Die Angriffe des Feindes in dieſem Abſchnitt werden mit Entſchloſſenheit dorgetrieben und ſeine Verluſte waren durchaus ſchwer. Tagsüber erneuerte der Feind ſeine Verſuche, in den Beſitz des Ortes u gelangen. Der Kampf dauert an. Ein Angriff, den der Feind heute früh bei Bailleul unternahm, wurde von unſeren Truppen zurückgeſchlaßen. Ein anderer ſeindlicher An riff, der päter bei Merkis unternommen wur e, war glei ergebnislos. Am Vo mittag veruchte feindliche Infan l erie 15 nordweſtlich von Merville anzugreifen, wurde aber von unſerer Artillerie erfaßt und zerſtreut. Bei Albert entfaltete die feindliche Artillerie heute größere Tätigkeit. Fliegerangriff auf Paris. Paris, 13. April.(Amtlich.) Deutſche Flieger über flogen unſere Linie und wandten ſich nach Süden. Nur zwei von ihnen gelang es, die Umgebung von Paris zu überfliegen und einige Bomben abzuwerfen. 26 Per⸗ ſonen ſind tot, 92 verwundet. Das weittragende Geſchütz ſetzt die Beſchießung fort. Minden i. Weſtf., 15. April. In einer Verſamm⸗ lung teilte Abg. Streſemann laut„Tägl. Rund⸗ ſchau“ mit, die nationalliberale Fraktion werde im Reichs jag anregen, einen Ausſchuß aus Vertretern des Aus wärtigen Amts, des Genteral⸗ und Markneſtaßs, des Reichstags und der Ausführkaufleute zu bilden, üm die Frage der Umgeſtaltung des diplomatiſchen Dienſtes zu beraten. Flandern müſſe in ein ähnliches Verhältnis zu Deutſchland treten wie Kurland. 5 08 mg Ihm a 0% ag sv naqng ohoazlvan di oibeveng aus bsjaaqg 10 usmumolnd usbilnvab udo dh nod Sauce, Oc mofeg a vm sv Anm ol Bu op. Jaaa lueffef Aq vq¹ ni 200 eu us iojb Ga A⁰ν⁰⁰f˖SAͤü ufa u uabab bog an os uns zd usq d s mlebun tuole boiqphaat aun ig% uss? dg aduegaleb Ii uammaq nt ae useunqzsa use quleg 200 n ai uoBotebum bunzeitsbag oi mag um aq; uns us a0un la Ming uam equelnvz mog nt Jai us mana b oo aq 3 Aasezun favqaet qusqh vag qvl dojqp s Inv bois o o uvarpl mad a us hp S209 15 bunqus gd duts a0 naq bs boa sahqutebun Goꝙphnao bnisa beg a0 213 M ena susqabaaa opgdo s beg abuse o n used asloque pn us usqpnaasq nale Jen bu dada dna 200 Iꝙpngd aul i za mc ub 0 use naqiaiqpnant 510 usbvalucavq eqn- sn a Beis u beic us Haqav sz dig usbuzaaa blond moa qv szubnag 53be1 zp⁰ agnꝙplec ooss qun eus buv led ooo zm uoa use gab Bio ui sap vlagð dig u sl dae uoiſsaaaqn uso aavich 10% Ila 309 u av jvomufa ꝙou 1003 110 11 lv 480 Inig e onemon bv m a ushvineqo eg u νανι,ỹUiꝛ́ aa Wiꝓꝗ4 A a1 jjðõð a8 400 tag„age“ sv ins usqupc usual sev vuao öhAqusſiv d ebm um anqον,ẽauaqv aa] öpvaqabvis bang; a0 usqungpnasa mn mv pd plug adasquolaq um N — 5 2 55 E eue, 2 0 2992 NN. 99220 , e 8 1 2 7 unn, F Y Y 2 ln Ad- ne. Aran pang ger dH, lun nmenfres Jen im 7.. 38 Die Ereigniſſe im Oſten. Die Befreiung von Helſingfors. Berlin, 15. April. Das Eindringen des deutſchen Geſchwaders nach Helſingfors war durch dichter Nebel, gefährliche Fahrtverhältniſſe und Packeis ſehr er⸗ f t. Außerhalb Helſingfors begegnete man dem ruſſi⸗ ſchen Kriegsſchiff Piodr Weltki und einem großen ruſſi⸗ ſchen Transportdampfer und Eisbrechern mit auſenden von Angehörigen der ruſſiſchen Marine und deren Fa⸗ milien an Bord, anſcheinend auf dem Wege nach Kronſtadt. Das Kriegsſchiff grüßte mit der Flagge das deutſche Ge⸗ ſchwader. Es hatte die weiß⸗rote Flagge als Zeichen neu⸗ kraler Haltung geſetzt. Dieſe Flagge wehte auch über der wegen ihrer Ausdehnung und Stärke berühmten See⸗ befeſtigung und auch auf den im Hafen zurückgebliebe⸗ nen ruſſiſchen Kriegsſchiffen. Vor dem Leuchtturm Gra⸗ nara gab ein großer öliger Fleck im Eiſe nebſt Schiffs⸗ trümmern uſw. den Platz an, an dem drei engliſche Unterſeeboote bei der Nachricht von unſerer Annäherung geſprengt worden waren. Sofort nach der Ankunft des deutſchen Geſchwaders wurde das Landungskorps noch am ſpäten Abend des 12. April ausgeſchifft. Es erlitt die erſten Verluſte ſchon während der Landung durch ein Automobil der Roten Garde, das unter der Flagge des Roten Kreuzes mit Maſchinengewehr ſchoß. Hauptneſter der Roten Garde waren faſt ſämtliche in der Nähe des bafens gelegene Staatsgebäude. Vom frühen Morgen bis zum Mittag des 13. April halten das Landungskorps der Marine und eine in der Nähe des Hafens einge⸗ troffene Kompagnie deutſcher Jäger ſchwere Straßen ⸗ kämpfe beim Nord⸗ und Südhafen. Ein Rotes Neſt mit etwa 200 Männern, Frauen und Jugendlichen er⸗ gab ſich bald nach dem Eingreifen der Geſchütze der Minenſuchboote und der Begleitſchiffe. Trotzdem die ſich ergebenden Roten mit hocherhobenen Händen daſtanden, wurde von anderen Roten auf ſie und die deutſchen Begleitmannſchaften geſchoſſen. Gegen 2 Uhr nachmit⸗ tags war der ſchwerſte Kampf überſtanden. Die Roten ergaben ſich allmählich. Zahlreiche Anhänger der Wei⸗ zen Garde wurden bewaffnet und ſind wertvoll für die e weitere Säuberung der Stadt von den noch vielfach ver borgenen Roten. Die bis dahin wie ausgſtorbene ſchöne Stadt war bald ſchwarz von feſtlich bewegten Menſchen, die die Matroſen und Jäger immer wieder mit Hoch⸗ rufen begrüßten, mit Blumen beſchenkten, auf offener Straße bewirteten und den Offizieren die Hände zum Dank drückten. Seit zwei Monaten unterdrückte bür⸗ gerliche Zeitungen gaben noch im Laufe des Nachmittags Extrablätter heraus mit begeiſterten Dankesworten an Deutſchland. Oeffentliche und viele private Gebäude ſind beflaggt, darunter auch viele mit deutſchen Fahnen. Soeſt i. Weſtf., 15. April. Nach einem Vortrag des Abg. Streſemann ſandte eine Verſammlung ein Telegramm an den Kaiſer ab mit der Bitte, er möge den Bitten Eſthlands und Livlands ſtattgeben und die Kronen dieſer Länder annehmen. d a Gegen den Anſchluß Beßarabiens an Rumänien. Kiew, 15. April. Das ukrainiſche Parlament hat gegen den Anſchluß Beßarabiens an Rumänien ſcharfen Einſpruch erhoben, die Einverleibung ſei weder im Sinne der Ukrainer, noch der deutſchen Kolonien. Der Be⸗ ſchluß in Kiſchinew, wo der Anſchluß an Rumänien im Beiſein des rumäniſchen Miniſterpräſidenten Marghilo⸗ man mit 80 gegen 3 Stimmen beſchloſſen wurde, ei nicht ausſchlaggebend, da 35 Vertreter ſich der ſtimmung enthielten und 13 abweſend waren. Die bul⸗ gariſche Bevölkerung lehnt es ab, unter rumäniſche Herr⸗ ſchaft gebracht zu werden. f Die türkiſche Regierung gegen den Wucher. Konſtantinopel, 13. April. Der Vizepräſident des Abgeordnetenhauſes Huſſein Dſchahid Bey erklärte, die osmaniſche Regierung hat, um den Spekulationen der Händler vorzubeugen, beſchloſſen, Erzeugniſſe der Ukraine ſelbſt zu kaufen, einzuführen und unter der Bevölkerung zu mäßigen Preiſen zu verteilen. Die Einkäufe werden durch die Vermittlung der großen in Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland zu dieſem Zweck gegründeten Geſellſchaf⸗ ten beſorgt, die der Türkei die Waren gegen Kommiſ⸗ ſionsgebühren zum Einkaufspreiſe überlaſſen werden. Der Krieg zur See. Berlin, 14. April.(Amtlich) Im nördlichen Sperrgebiet wurden 16000 BRT. verſenkt. i Die Londoner„Daily Chronicle“ erfährt, daß ame eikaniſche Kriegsſchiffe in England eingetroffen und mit ber engliſchen Flotte vereinigt ſeien. 1 1 Neues vom Tage. Die Stimmung in England. Berlin, 15. April. Die engliſche öffentliche Mei⸗ gung iſt über die Erfolge der deutſchen Offenſive ſehr zeſtürzt. Mit ſo ſchnellen Fortſchritten hatte man nicht zerechnet. Allgemeinen Erachtens konnten die gewaltigen iederlagen vermieden werden, wenn die engliſche Juüh⸗ tung nicht gänzlich verſagt hätte. Die Engländer zeihen ſich ſelbſt einer maßloſen Unterſchätzung der Deutſchen. i Zur Zeit glaubt der größte Teil des Volkes an keinen Sieg der Waffen und hält ein Weiterkämpfen ſchon 5 3. Zus der zunehmenden Lebensmittelknappheit für zwecklo lleberſeeergänzung des verlorenen gewaltigen Kriegsma⸗ rials muß naturgemäß die Lebensmitteleinfuhr ein⸗ zeſchränkt werden. Jede Schiffsverſenkung gewinnt da⸗ zer erhöhte Bedeutung. Die engliſche Regierung ent⸗ jaltet in der Preſſe und durch Volksredner eine ſtar Propaganda gegen das Wachſen der Kriegsmüdigkeit. dennoch greift dieſe nicht nur im Volke, ſondern au deſonders an der Front immer weiter um ſich. Eng⸗ ands einzige Hoffnung ſind die franzöſiſchen Reſer⸗ erven, deren Einſatz das engliſche Heer vor wei Riederlagen ſchützen muß. Ausſtände in Amerika. 5 Haag, 15. April. Die„Neuyork Times“ melden In Saint Louis ſind ſo viele Streiks ausgebrochen, da nan geradezu von einem Arbeiterkrieg reden kann. Gs jandeit ſich um zahlreiche mit wichtigen Kriegslieferun en, beſonders für das Rote Kreuz, beſchäftigte Indu⸗ ien. Die Durchführung des Holzſchiffbauprogramms t bereits um acht Wochen rückſtändig. Ebenſo. Streiks auf den großen Regierungswerften in Rock Island ind Philadelphia ausgebrochen. f Englands einzige Nettung. 5 A. M. Die engliſchen Blätter, insbeſondere die ttäuſchung übe: zeitungen, geben fortgeſetzt ihrer großen das ſchlechte Ergebnis 25 engliſchen Schiffsbaus Aus- druck. Sie verhehlen nicht die große Gefahr, die wie eine ſchwarze Gewitterwolke über England bergefßteg, je mehr der Unterſeebootkrieg wirkt. Verflogen ſind die kühnen Hoffnungen, die Lloyd George, Geddes und die anderen ſtarke — Miniſter geweckt hatten, daß es durch eine angeſpannke 0 Schiffbautätigkeit gelingen würde, den Verſenkungen durch unſere Tauchboote das Gleichgewicht zu halten. Zu kläglich iſt das Ergebnis letzten Jahre, das bei weitem nicht an das Exträgnis der Friedenszeit heranreicht. Unter den alarmierenden Zeitungsſtimmen der letzten Wochen iſt beſonders be⸗ merkenswert der Leitaufſatz des Liverpooler Handelsbl tes„Journal of Commerce“ in der Schiffbauwochem ausgabe vom 21. März. Es heißt dort u. a.: da wenn England keine ſtarke Handelsflotte beſäße, eine überlegene Kriegsflotte nicht mehr Wert für das Land hätte als altes Eiſen. Es ſei ein ſo ſchwerer Irrtum zeweſen, daß man die Handelsflotte als von untergeo neter Bedeutung betrachtet hätte, um die man ſich jetzt zu kümmern brauche, daß man ſein Vorkommen nahezu unglaublich halten müßte. Das ganze Syſtem des Rieſenneubauprogramms ſei falſch geweſen und es mußte in Unordnung geraten, weil bei der Leitung Verbältniſſe verſagten. Wenn auch jetzt nicht die gans Wahrheit geſagt würde, ſo ſei doch immerhin ſo viel über die Schiffsraumfrage mitgeteilt worden, daß jeder mann die gefährliche Lage Englands einſehen müſſe. All bisherigen beruhigenden Erklärungen ſeien nichts zeweſen, als eine, rein politiſchen Zwecken dienende Schau⸗ ſtellung. Jeder nicht ſchimpfliche Friede hänge von Schnelligkeit des Schiffbaus ab. Amerika könne ede 120 1 jenm — der engliſchen Schifſbautätigreit n d, günſtigſten 5 5 0 8 3 8 e „„ F „ er —— 3 8 eigenen gewaltigen Bedarf Hilfe leiſten könne. Zeit ſei der ausſchlaggebende Rechenpoſten; je nach⸗ bein, was die Induſtrie in den nächſten 12 Monaten 1 18 könne, würde England ſtandhalten oder fallen. 800075 Schiffbau hat im Januar dieſes Jahres ganze Tauch BRT. gebracht, alſo ungefähr das, was unſere : bote in drei Tagen verſenken. Selbſt, wenn man Preinigten engliſchen und amerikanischen Schifſbaus das neren für 1918 auf 3 Millionen BRT. veran⸗ kaun Je iſt dies weniger als die Hälfte des Schiffs⸗ noc. den unſere Tauchboote vernichten. Außerdem iſt 5 chen e gewaltiger Unterſchied zwiſchen dem Bau einer 1 Schiffsräumte und dem Zeitpunkt, an dem land dot ſächlich fährt. Je mehr man ſich in Eng⸗ tand von überzeugen wird, daß der Schiffbau nicht im⸗ . fernt iſt, den Abgang an verſenkten Schiffen im ent⸗ 8 Maße wieder wettzumachen, deſto mehr wird mg such einſehen, daß alle Neubautätigkeit keine Ret⸗ g bringen kann. f Das iriſche Programm. oe London, 12. April. Der Bericht des iriſchen Kon⸗ 10 enn heute veröffentlicht worden. Ein Begleitſchrei⸗ 19 Prenenes Vorſitzenden Sir Horace Plumkett an den temierminiſter ſagt: Während es ſich als unmögli erwieng r ſagt: glich f 11 65 der Bedenken der Unioniſten von Ulſter Herr dle erden, haben ſich die Mehrheit der Nationaliſten, 6 ere loniſten von Südirland und 5 von den 7 Arbei⸗ 80 dahin geeinigt, daß der Entwurf einer iri⸗ drha elbſtregierung(Homerule) ſofort Geſetzeskraft 5 ſoll.. n den letzten Jahren iſt die Frage, was aus Ulſter den ſolle, das größte Hindernis für die Löſung der Ratio Frage geweſen. Trotz gewiſſer Zugeſtändniſſe der in d naliſten ſehen ſich die Unioniſten von Ulſter nicht r e. Lage, einen der erörtetn Entwürfe anzunehmen, und dem Ronge Plan für eine„ für Irland, den ſie cl ß nent vorſchlagen, beſchränkt ſich auf den Aus⸗ den deer ganzen Provinz Ulſter Die politiſche Ten. eine Sel konſtitutionellen Nationaliſten dagegen ging auf im Mitz bſtregierung, wie ſie die Kolonien haben, und Fin ang punkt ſtand ihre Forderung nach unbeſchränkter ken mit zho heit. Aber die ſüdiriſchen Unioniſten teil⸗ den Unioniſten von Ulſter die Beſorgnis, daß ein 5 1 anandies iriſchen Zollſyſtem die Hoheitsrechte des Ver⸗ beeinträ Königreiches in Bezug auf Außenhandelspolitik aũ tigen könne. Andererſeits fand die Mehrheit niſten bonaliſten und die Geſamtheit der ſüdiriſchen Unio⸗ 1 aß ihre Arbeit zu keinem greifbaren Ergebnis keeicht 85 keine Verſtändigung über die Zollfrage er⸗ bönne rde. Damit ſofort ein Parlament ins Leben treten Fulſcheſdaren beide Parteien bereit, die verfaſſungsmäßige Verb Wung über die Kompetenzfrage und über die innern ſteuern aufzuſchieben. Ter Entwurf für eine rau Ibn für ban un ſieht die Schaffung eines Parlaments renden 85 wewalt und mit voller Befugnis zur geſamten eſetzgebung, Verwaltung und direkten Beſteue⸗ Bis zur Entſcheidung über die Zollfrage fließen. anfang ſüdiriſchen Unioniſten forderten grundſätzlich von en ſein an, daß Irland im Reichs⸗Parlament vertre⸗ ü 5 bebe und die Nationaliſten geſtanden das zu. daß die V. aber wichtige Gründe dafür geltend gemacht, Parlan Vertreter Irlands im Unterhaus durch das iriſche wah 9 und nicht direkt von der Wählerſchaft ge⸗ 1 en, und das wurde angenommen. Irland ſoll oll aus ichsausgaben beitragen. Das iriſche Parlament einem n wei Häuſern beſtehen, einem Senat von 64 und Unterhaus von 200 Mitgliedern. Vermiſchtes. ö Sacchi* Wurzeleiterung eine Rechnung über 60 C000 Mk. Aebi, der pae er nachher auf 45000 W 1 t. 55 Arztli 1 0 N Wahrend 11 tigkeit ſei mit 25000 Mk. reichlich bezahlt. Glen; gab e unteren Gerichtsinſtanzen ſeine Klage ab⸗ I T. das Reichsgericht Recht, das nach dem Jahn aussprach, das an Er reſſung grenzende Verhalten 0 t 0 58855 1 0 in gröb 715 Wei die Standesehre 1 5 5. Ole p enen 50 8 5 guten 2 00 FTdas e Patientin ſei ausgebeutet worden, [“GBenmufungsgericht würdigen müſſe. 5 11 aden. bpaltenar genhe, 14. April. In der am Sanstat Lutde a. verſammlung des Kreiſes Karlsruh 1 bcprochen Wetelektegitäksverſorgung aus dem Murgwer ache n hatte ſich die Zweite Kamme iſchen t, wie in Ausſicht genommen iſt, durch di wetten dea Geſellſchaft, welcher die Sund Stätsgeſelſe ruchſal und Raſtatt und zwei große Elektri facht ate d angehören, beſorgt, ſondern von dem Ww, Kreisverſan die Hand genommen werden ſoll. Ju wmer ein ſammlung erfuhr man nun, daß die Erſtt bit einnimmt. deren Standpunkt als die Zweite Kam. legt iſt e dieſer in öffentlicher Sitzung dar⸗ 500 0. Durlach, ie, Acgerung ihre Entccheiſſ faſſen rchoßtef urlach, 14. April. mene ſeit einigen Tagen ein„Kriegsanleihe⸗ hier gaenſon gebracht, das den täglichen Stand der bei faeccneeanenſenterenden Trairsrſaz⸗Abteilung Nr. 1e gantgibt. Pa 5 8 und die Anzahl der Zeichner be⸗ ng bereits ieſen Aufzeichnungen hat der gezeichnete * einem Ta die Höhe einer Million weit überſchritten 9 gibt der Abteilungskommandeur 3. über dieſe Tatſache Ausdruck. nt erg, 14. April. Dem Kriminalſchutz⸗ . wie 155 155 der hieſigen Kriminalſchußmannſchafl ie Hanze Diebe eidelberger Tagblatt“ meldet, gelungen, sc und Hehlergeſellſchaft(9 ac einer Villa der elſtraße ſe b Oe ä f 1. kmitteln, ſo daß ſie alle verhaftet werden könnten. der „ wenn es überhaupt noch im Ornbric an ſeſtohlenen Gegenſtände konnten bereits wieder der Eigen⸗ Falle bei äußerſter Kraftentfaltung des rland mit einer ihm verantwortlichen ausfüh⸗ * ümerin zurückgegeben werden. Die Spuren der Täter ührten nach Mannheim und Frankfurt. (Freiburg, 14. April. Nach einer Anordnung es Erzbiſchofs Dr. Nörber wird am Freitag den 19., Samstag den 20. und am Sonntag den 21. April, m dem das Schutzfeſt des hl. Joſeps begangen wird, eine nehrſtündige Ausſetzung des allerheiligſten Altarſakra⸗ nentes in allen Pfarr⸗ und Kloſter⸗ bzw. Anſtaltskirchen tattfinden, zur Erflehung einer glücklichen Beendigung des blutigen Weltkrieges und einer baldigen Wiederher⸗ ſellung des Friedens. Ein dahingehender Erlaß des Erz⸗ ſiſchofs iſt am heutigen Sonntag in den katholiſchen kirchen verkündet worden. Der Erlaß verzeichnet auch nit Freude und lebhaftem Dank gegen Gott die Nach⸗ ſichten über den erfolgten Friedensſchluß im Oſten. N Freiburg, 14. April. Der Stadtrat hat ſich in kiner letzten Sitzung mit der Erſchließung neuer Steuer⸗ iuellen befaßt und dabei die Anſicht ausgeſprochen, daß on einer Ausdehnung der Verbrauchsſteuer vorerſt ab⸗ eſehen werden ſoll. Dagegen ſollen die durch den Krieg interbrochenen Verhandlungen und Beratungen wegen kinführung einer Müllabfuhrgebühr und einer Kanalge⸗ führ wieder aufgenommen und außerdem auch die Frage iner Erweiterung der Luſtbarkeitsſteuer erwogen werden. (Hornberg, 14. April. Am 18. April feiert Dberreallehrer Hermann Hummel, ſtellvertretender Vor. tand der hieſigen Höheren Bürgerſchule, ſein 50 jähriges Zehrerjubiläum. 1 Konſtanz, 14. April. In der Fabrik L. Stro⸗ neyer u. Cie. geriet ein ungefähr 40jähriger Arbeiter tamens Honſell aus Wollmatingen aus Undorſichtigkeit in eine Ausrüſtungsmaſchine. Der Verunglückte wurde o furchtbar zugerichtet, daß ihm im Krankenhaus beide Beine abgenommen werden mußten. f () Aus Baden, 14. April. Die Gr. Forſtämter vurden durch die Forſt⸗ und Domänendirektion ange⸗ vieſen, bei der derzeitigen großen Knappheit an Futter⸗ md Streumitteln auch in dieſem Jahr die Landwirtſchaft n weitgehendſtem Maße zu unterſtützen. Es kommt hier⸗ bei vor allem die Streunutzung und die Verwertung des n den Waldungen vorhandenen Graſes ſowie die Aus“ ſtützung der Waldweide für Rindvieh, Schafe, Ziegen und Schweine in Betracht. Die Nutzung des Futterlaubes und Futterreiſigs ſoll in dieſem Jahr in erſter Linie der Mili⸗ ärverwaltung vorbehalten bleiben. (Vom Bodenſee, 14. April.(Vorder Blüte.) Infolge des ſonnigen Frühjahrs iſt die Vegetation am Bodenſee ſchon weit vorgeſchritten. Mancher Bauer, der an Heunot leidet, treibt bereits ſein Vieh auf die Weide. Pfirſiche und Aprikoſen ſtehen in ſchönſter Blüte. Reiche Blüten zeigen vor allem die Apfelbäume. f Calw, 13. April.(Einbruch.) In der Mol ⸗ kerei Zwerenberg wurde der ganze Buttervorrat ſamt den Kiſten geſtohlen. Die Diebe dürften den Weg nach Pforz⸗ heim genommen haben. 5 e BSS P. fahren zu Berge, dem Siege entgegen! Alles ift umſonſt, wenn wir nicht den letzten Trumpf in der Hand halten! Das Letzte muß getan werden! Das Vaterland jetzt im Stich laſſen iſt Verrat! es geht um Leben und Atem der Nation! Schmiede mit am Schickſal deines Volkes! Zeichne Kriegsanleibe! chen, daß die Stromverteilung des Murg Im Mannſchaftsſpeiſeſaa im Wert DN * Lokales. — Der Dank Ludendorffs. Auf die mir zu meinem Geburtstag aus der Heimat zugegangenen zahl reichen Glückwünſche für mich und weiteren Sieg unſeren tapferen Truppen, kann ich nicht allen, ſondern nur hier⸗ durch herzlich danken. Ludendorff. i — Sommerzeit. In der Nacht vom Sonntag zum Montag, 15. April, morgens 2 Uhr, wird die Sommer⸗ zeit ihren Anfang nehmen. dieſer Nacht um eine Stunde vorzurücken. Beim Bahn⸗ verkehr wird durch die Stundenverlegung eine allerdings unbedeutende Veränderung in der Uebergangszeit not⸗ wendig. Wer am Sonntag nachts oder am Montag eine Reiſe zu unternehmen hat, wird gut tun, ſich auf der Bahnſtation Auskunft einzuholen. Die Uhren ſind alſo in — Thomasmehl und ſchwefelſaurer Ammoniak. Von den Landwirten wird wegen des Mangels an Am⸗ moniak⸗Superphosphat häufig Thomasſchlackenmehl mit ſchwefelſaurem Ammoniak gemiſcht und ausgeſtreut. Das preuß. Landwirtſchaftsminiſterium macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß ſich infolge der chemiſchen Zuſammenſetzung dieſer beiden Stoffe Verluſte an Stickſtoff ergeben und warnt davor, eine Miſchung von Thomasſchlackenmehl mit ſchwefelſaurem Ammoniak(oder ſalzſaurem Ammoniak) vorzunehmen. Gleichzeitiges Ausſtreuen von ſchwefel⸗ ſaurem Ammoniak und Kalk hat ebenfalls einen ſtarken Stickſtoffverluſt zur Folge; auch Rhenaniaphosphat darf 2 nicht mit Ammoniakſalz vermiſcht werden. büftungen „Ein furchtbarer Sturmwind hat in 2 A 15 0 1 hat in Neu vort große Ver⸗ = Kriegsgefangenenſendungen aus Nuß land Da die ſchwediſche Poſtverwaltung Sendungen an deut⸗ ſche Kriegsgefangene in Rußland nicht weiterbeförderr kann und eine unmittelbare Auslieferung an Rußland durch die Front, wie ſie vorübergehend beſtand, vorerſt nicht möglich iſt, werden die Sendungen demnächſt von Schweden zurückkommen. Dieſe und die noch in den Händen der deutſchen Poſt befindlichen Sendungen werden an die Abſender zurückgegeben. 8 — Poſtanweiſungen nach Warſchau. Die Be⸗ ſtimmung, daß der Abſchnitt von Poſtanweiſungen aus Deutſchland nach dem Generalgouvernement Warſchau zu ſchirftlichen Mitteilungen nicht benutzt werden darf, wird vielfach nicht beachtet. Die Aufgabe⸗Poſtanſtalten geben unvorſchriftsmäßig beſchaffene Poſtanweiſungen den Auf⸗ lieferern zurück. g 1 Höchſtpreiſe für Zuckerwaren. Das Kriegs⸗ ernährungsamt hat folgende Höchſtpreiſe für Zuckerwaren feſtgeſetzt: 1,80 Mk. für 1 Pfund billigſter Art(Huſten⸗ bonbons und Bonbons ohne Säure), 2,20 Mk. für 1 Pfund beſſerer Art und mit Säure, 2,50 Mk. für 1 Pfund beſſere Sorten eingewickelt, 3,.— Mk' für 1 Pfund gefüllte Sorten oder Rahmkaramellen. Ueber 3,— Mk. darf kein Händler für 1 Pfund hartausgekochter Bonbons, ſogenannter Karamellbonbons, mehr fordern. Weiche Fondantbonbons dürfen 2,20 Mk. für einfache und 3,50 Mk. für gefüllte, überzogene, koſten. Wichtig iſt, daß bon jetzt ab bei im Inlande erzeugten Süßigkeiten nicht mehr Einwickelpapiere verwendet werden dürfen, die den Eindruck außerdeutſcher Ware erwecken. Dadurch wird der jetzt vielfach unternommene Verſuch, Inlandsware unter der Flagge der Auslandsware zu hohen Preiſen zu berkaufen, unterbunden. f ep. Pfarrhelferinnen werden jetzt in der Schweiz wie das„Jahrbuch der Schweizer Frauen“ berichtet, aus gebildet und da und dort angeſtellt zur Beihilfe in de⸗ Gemeindearbeit. Auch in Deutſchland wird es imme nötiger, bei der ſich erweiternden Arbeit in den Ge meinden, zielbewußt für weibliche Hilfen in der Ge meindearbeit zu ſorgen. Namentlich in Fürſorgearbei und Vereinstätigkeit wird dieſe Hilfe wertvoll ſein. Ein Anfang zur Ausbildung ſolcher Kräfte iſt in der Stutt garter Diakonieſchule gemacht. — Vorſicht bei Gewitter. Der vom Blitz er⸗ ſchlagene Bauer Adam Riehle von Immenhauſen OA. Tü⸗ bingen, war, wie berichtet, Vater von 11 Kindern. Er wollte auf der Wieſe ſeine Arbeit vollenden, als das heftige Unwetter losbrach. Auf freiem Feld allein auf. rechtſtehend, zog er den Blitz an. Bei einem Gewittet eile man unter eine Deckung, jedoch nicht unter einen freiſtehenden Baum. 5 Petri Heil. In der Konſtanzeerr Bucht wurde eig. Forelle 1 8 die 1.15 Meter lang, 20 Centimeter brei iſt und 34 Pfund wiegt. Der Fiſch repräſentiert einen Wert von 100 Mark und dürſte ein Alter von 20 Jahren erreicht haben Er wurde im Stellnetz gefangen, in dem er ſich verfing. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Kohlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Mittwoch, den 17. de. is. Brikett je 2 Zentner gegen Borzeigung des roten Kohlenauzwolſes bei der Kohlenhandlung Stengel Wilhelmſtr. g Hr. 631 bis 327 Nr. 641 bis 740 von 8 bis 10 Uhr Nr. 741 bis 827 von 10 bis 12 Uhr Preis pro Ztr. Mk. 2.40. Bel dieſen Ausgaben iſt die Nr. 10 auf der Wäckſelte gͤltig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 16. April 1918. Lebens mittelamt. 5 Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgeuoſſenſchaſt. Morgen Vormittag 8 Uhr ab werden Haat⸗ kartoffel Wohlt ann Ar. 34 abgegeben vor Itr. 14 Mk. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Der Vorſtand. Infolge des Einrückens mochte ich meine Kund⸗ ſchaft bitten, höchſtens bis Freitag Abend die Schuh⸗ bei mir abzuholen. Gg. Herrmann Schuhmacher Kapellenſtraße 12. Aüuuuumunuumumunaunuumadnamanudnnumumbnndadunekgaunnnllbllnlle z Ebangel Kirchenchor Jecen beim: Donnerstag ½9 Uhr S PFPRORE dune Verloren abzugeben Schloßſtraße 55. ine häſin mit 7 Jungen Zu verkaufen! Hildaſtraße 75. Swell ur enauawele Herloren Nr. 407 u. 436 abzugeben Riedſtraße 2. b. Foldpofartons Verloren! Cin Hoflzbuch inliegend 105 Mk. in Papier vom Friedhof Friedrichsfel⸗ derweg entlang bis zum Bierkeller abzugeben gegen Belohnung Neckarſtraße 20. Einige Zentner Dickrüben zu verkaufen! Herdſtraße 7. b. Suche in Seckenheim bin Haus zu kaufen i sind zu haben bei Offerten unter O. Z. 10 erg Zimmermann an die 1 58 2 —ͤ7 * 14. Fortſetzung. ganz frei aufatmen konnte ich noch nicht. Ich trat an — Der ſchwarzweiße Storch. Ein Bild von der ruſſiſch⸗preußiſchen Grenze. Von J. D. H. Temme. (Nachdr. verb.) Sie kamen an der Tür vorbei, an der ich in augſt⸗ vollem Harren ſtand. Wenn ſie Einlaß begehrten, dann Licht, dann ſahen, verglichen—! Sie gingen an der Tür vorüber. Die Haustür wurde geöffnet, und ſie chritten aus dem Hauſe. Kein Wort war geſprochen. Die Schritte waren langſam, regelmäßig. Die Gefangenen ſchienen getragen zu werden. So war es. Das Herz klopfte mir nicht mehr ängſtlich. Aber das Fenſter zurück und ſah ſie aus dem Hauſe kommen. Zwei Perſonen— die beiden Gefangenen— wurden von je zwei Mann getragen, zu dem Wagen hin, der noch im Wege hielt. Dann beſtieg alles wieder die Pferde. Ein leiſes Zeichen hatte die andern Trupps zurückberufen. Sie ſetzten ſich wieder nach der Grenze hin in Bewegung. Alles war wieder ſchweigend, geräuſchlos, in der muſter⸗ hafteſten Ordnung geſchehen. Sie kehrten in ihr Rußland zurück, in den unglücklichſten Teil ihres großen und heiligen Rußlands. Das Herz wurde mir ganz leicht. Aus der Stube nebenan kam der Pole hervor, der Graf Tomborski. Er ergriff meine Hand und fiel mir weinend um den Hals. Sprechen konnte er nicht. Ich führte ihn zu der Stube zurück. 5 „Sie bedürfen der Ruhe. Wird die Kranke morgen früh weiter reiſen können? Mein Wagen wird fertig in.“ „Ich hoffe es. Sie ſchläft noch immer.“ Auch ich legte mich zur Ruhe, mit dem Dolmetſcher und dem Wirt, den ich auch jetzt nicht von mir ließ. Wir bedurften alle der Ruhe. Ich fand ſie lange nicht. Eine lange Harfeniſtin ſpielte ihre Harfe dazu und ſang dazwiſchen, daß ſie eine tugendhafte Perſon ſei und kein Kind habe. Dann wollte es mich aber wieder heiß über⸗ laufen. Wenn drüben an der Grenze jemand wäre, der den Grafen Tomborski kannte! Wenn ſie dann nochmals zurückkehrten, geführt von dem wütenden Aſſeſſor ſelbſt! Die Nacht war noch lang und die Grenze war nahe. Aber eben der Aſſeſſor war mir eine Bürgſchaft dafür, daß ſie nicht zurückkamen. b Es iſt ein eigen Ding um einen echten preußiſchen Beamten. Die Pflicht ſeines Amtes geht ihm über alles, ſie iſt ſeine Ehre, ſein Leben. So war es wenigſtens früher, vor jenem zehnjährigen Regiment, als man an die Stelle der Ehre und der Pflicht den blindeſten Ge⸗ horſam gegen den Vorgeſetzten ſtellte und durch die Erfindung der Disziplinargeſetze vollends der Ehre und der Pflicht der Beamten den Boden auszuſchlagen ſuchte. Der Aſſeſſor hätte ſich mit Hand und Fuß, mit Kopf und Herz gegen einen Grenzexrzeß gewehrt. Und dem preuf⸗ ſſſchen Beamten gegenüber, alſo offen, hätten die Ruſ⸗ ſen ihn nicht gewagt. Ich ſchlief zuletzt ebenfalls ein. Als ich früh am Tomborski ſchon an meinem Lager. „Mein Herr, Sie hatten die Güte, mir Ihren Wa⸗ anzubieten.“ „Er ſteht zu Ihren Dienſten, mein Herr.“ „Meine Frau fühlt ſich wohler. Die Ruhe der Nacht ſie geſtärkt. Wir können reiſen.“ „Sie ſollen es auf der Stelle.“ Ich ſprang auf und rief ſelbſt meinen Kutſcher, der im Stalle bei den Pferden geſchlafen hatte. Er ſpannte an, und eine Viertelſtunde ſpäter ſaß der Graf mit Frau und Kind im Wagen. Von ihrem Danke ſpreche ich nicht. Die arme Frau war faſt aufgelöſt in Tränen des Dankes, der Freude. Wohin ſie wollten, ich erkundigte mich nicht darnach. „Sie haben über meinen Kutſcher zu befehlen“, gen hat Koſaken und Grenzaufſeher, ſchwarzweiße Störche und arme Polen tanzten wirr vor meinen Augen umher. Der Durchbruch in Italien. Einen Treubruch, wie ihn die Weltgeſchichte noch nicht geſehen, nannte der verſtorbene Kaiſer von Oeſterreich den Verrat Italiens. Selbſt im Lager unſerer Gegner wurden damals Stimmen laut, die dieſen Treubruch verabſcheuten. Aber man brauchte den Verräter, und die Politik der Gegner iſt nicht beſchwert von moraliſchen Bedenken. Die trübe Erfahrung, die wir mit Italien machten, das ſich nur durch ſeinen„Sacro Egoismo“ leiten ließ, iſt dazu angetan, den politiſchen WMirklichkeitsſinn des Deutſchen zu ſtärken. Groß war aber die Genugtuung bei uns, als auch Italien ſeinen wohlver⸗ dienten Lohn für ſeinen Verrat erhielt. Nach jahrelangem, blutigem Ringen ſah das ſtalieniſche Heer ſein Ziel, Trieſt in greifbarer Nähe. Da brach das Strafgerecht über Ita⸗ lien herein. Es mußte ſeinen einzigen Siegespreis, das „befreite“ Görz aufgeben und in wenigen Wochen waren Helows Truppen in einem Siegeszug, wie ihn die Welt noch nicht geſehen, in die italteniſche Ebene, bis zur Piave vorgedrungen. Auf daß die Heimarmee unſerer ſiegreichen Frontarmee würdig ſei, muß jetzt die Parole heißen: Je⸗ der zeichne Kriegs anleihe. 8 Zum Mietaufſchlag. In der Samstagnummer wurde in breiter Aus⸗ führung hingewieſen, wie wenig angebracht es iſt, und namentlich von beſitzenden Vermietern, zur jetzigen teuren Zeit einen Mietaufſchlag zu planen. Es iſt doch gewiß Wahrheit, daß ein Ausfall von einigen Mark von Ver⸗ mietern, die tatſächlich hier im allgemeinen zur beſitzenden Klaſſe gehören, leichter getragen wird als ihn die Mieter von ihrem Einkommen zuzuſetzen vermögen. Ebenſo be⸗ trübend wirkt, wenn Vermieter gar zu raſch vorgehen und ſozuſagen den Mieter vor die Entſcheidung ſtellen,„wilſt jemand vor das gibt. Den Stuhl ſetzt man nicht gleich eit Haus! Es iſt richtig darin geſagt, in dieſer traurigen der großen nicht ſich aber von Gewinnſucht leiten laſſen, mehr den ſchwierigen Zeitverhältniſſen bezw. der Notlage der Men⸗ ſchen Rechnung tragen. Nehme doch niemand ein Vorbild an denen, die ohne Rückſicht auf das Ergehen anderer die Zeit zu ihrem Vorteil ausnützen wollen. Uebrigens wäre jedem Vermieter anzuraten, ſich vorher mit ſeinem Mieter die Sachlage zu beſprechen und gewiß iſt auf dieſe Weiſe, wenn nicht Beide geradezu bocksbeinig ſind, eine befriedigende Löſung zu erzielen, wie angeſchloſſenes „Beiſpiel zwiſchen Vermieter u. einem Mieter— Beamten lehren u. zur Nachahmung dienen ſoll. Der Mieter, der ſchon einige Jahre die betreffende Wohnung inne hatte, wurde zur Beſprechung erbeten u. ſeine Einwände entge⸗ gengenommen. Offenbar hat man ſeine vorgebrachten Gründe als berechtigt erkannt u. in Rückſicht auf die all⸗ gemeine Preisſteigerung u. Not von einem bereits ange⸗ kündigten Mietaufſchlag Abſtand genommen. Es iſt dies ein erfreuliches Exempel u. darf nicht verhohlen bleiben Möge dieſe Handlungsweiſe andern auch in guten Verhältniſſen lebenden als Richtſchnur dienen!! „Mitmachen, Euer Exzellenz!“ Aus dem Felde wird uns geſchrieben: Der Frühling hatte ſich vermummt und ein abge⸗ legtes Herbſtkleid umgetan. Ein ſchneidender Nordoſt fegte biſſig über das fröſtelnde Land. An Büſchen und Gräſern glimmerte filberner Reif. Der Himmel blickte mürriſch und grau. Nacht gelegen, die zur Schlacht bereitgeſtellten Bataillone. Sie froren bis ins Mark, die Glieder waren verklammt. Aber mit einem Male wurden Arme und Beine ge⸗ ſchneidig, ein Gewimmel, wie in einem Ameiſenhaufen ent⸗ ſtand. Das putzte und rieb, das klopfte und bürſtete, das griff nach Waffen und Helm. Exzelenz kam! Der kom⸗ mandierende General wollte ſeinen Soldaten Guten Mor⸗ gen ſagen. Im Handumdrehen war alles bereit und harrte des ruhmvollen Führers. Hei! da kam er auch ſchon ange⸗ trabt. Unter ſeinen Augen formte ſich das Bataillon. Kein Wort, kein Befehl. In einer Stille, wie bei der beſtge⸗ lungenen Friedensübung eilte alles auf ſeinen Platz. ſagte ich zu dem Grafen. Und die Harfeniſtin Morgen erwachte, ſtand der Graf mich. Sie durften ſich in größerer Nähe der Grenze nicht aufſtellen, um nicht die ruſſiſchen Beamten aufmerk⸗ gerade auf dieſer Seite, überall ihre Spione haben.“ Sie fuhren davon. Sie waren gerettet und blieben es, wie ich ſpäter erfuhr. Der Aſſeſſor Häring aber? Laura Lautenſchlag? Die Knechte des Wirtes und die fremden Kutſcher hatten im Stalle geſchlafen; die Mägde des Hauſes in einem Vorſchlage daneben. Ihrer aller Schlaf war in der Nacht keinen Augenblick geſtört worden. Der Kutſcher des Aſſeſſor⸗ fragte am Morgen zuerſt nach ſeinem Herrn. Niemand hatte ihn geſehen. Er ſchlafe wohl noch, hieß es. Der Kutſcher wartete. Aber ſein Herr hatte ihm befohlen, ſich früh zur Reiſe nach der Grenze fertig zu machen. Das Warten wurde ihm zu lang. Er ging zu der Stube ſeines Herrn hinauf und kam mit einem leichenblaſſen Geſichte zurück. Der Aſſeſſor war fort. Nur ſeine Stiefeln waren da, ſeine weiße Halsbinde und ſeine Akten. „Er hat ſich ein Leid angetan, der arme Herr“, ſagte der Kutſcher.„Ich habe es immer gedacht. daß es nicht ganz richtig mit ihm ſei. Er zog die Beine immer ſo hoch, und ſie waren doch ſchon lang genug. Und wenr er allein fuhr, ſprach er immer laut mit ſich Regierungsrat, Geheimer Rat, Präſident, Roter Adl“ Dann ſprang er auf einmal auf, daß er oben die Dole des Wagens beinahe eingeſtoßen hätte. Der zrme Vorr: Wo man ihn nur finden wird?“ Nach dem armen Aſſeſſor wurde die Harfeniſtin vermißt. Eine Magd, die zu ihr gewollt hatte, ſtürzte Mit einem fürchterlichen Geſchrei die Treppe herunter. „Die Perſon iſt auch fort. Hut ſind ba.“ Und nun hieß es auf einmal: men fort.“ (Schluß folgt.) „Ich bedarf ſeiner“, erwiderte er mir,„nur wenige Stunden. Zwei Meilen von hier warten Freunde auf ſam zu machen, die auch auf dieſer Seite der Grenze, Nur ihre Harfe und ihr „Sie ſind zuſam⸗ Ni * oder willfſt Du nicht?“ Dazu jetzt, wo es keine Wohnungen weiter, das prächtige Da war nichts von Kriegsverwilderung zu merken. Das war, ob knabenhaft jung, ob graubehart, immer noch der alte Soldat von 1914, deſſen herrlicher Geiſt vom Fride⸗ ricus rez auch jetzt wieder die Feinde zu Paaren trieb. Vier Jahre kämpften nun ſchon viele von denen, die da in tretzigen Stahlhelm ſtanden. Aber jedes deutſche Herz mußte höher ſchlagen, wenn er ihnen in die hart ge⸗ wordenen Geſichter und die wie Erz glänzenden Augen ſah, aus denen Deutſchlands unzerbrechliche Kraft dem Führer als geſchliffene Waffe entgegen leuchtete. Die wußten, wo⸗ rum es ging, die ihrem Führer auf ſeine Frage, ob ſie er⸗ fahren hätten, was eben vorging, zuriefen:„Die Engländer werden verhauen! Stolzen, glücklichen Geſichtes ritt die alte Exzellens weiter, der Kämpfer von 1870 mit dem wuchtigen Bis⸗ marckkopf, den jungen, begeiſterten Leutnantsaugen, aus denen ſein heißes Herz blitzte, unter den wehenden, eisgrauen Haaren; der der Vater jedes einzelnen ſeiner Soldaten hätte ſein können und deſſen höchſte Freude es war, daß ſeine alte, 3. Gardedivisſton ihn auch Vater genannt hatte. und wieder fragte er mit ungebändigtem Aufruhr in Blick und Geberde einen, der funkelnd zu ihm aufſah: „Na, mein Junge, iſt's nicht heerlich, was wir täglich höͤ⸗ ren; was unſere Kameraden vollbringen? Na, welches Ge⸗ fühl brennt einem denn da durch Mark und Bein?“ Und laut ſchrie der Soldat zum Führer empor: „Mitmachen, Euer Exzellenz!“ 4 Da ſchwang der weißhaarige Reiter ſeinen Stock wie ein Jüngling hoch in die Luft und rief zurück:„Jawohl, mitmachen! Mitmachen in Deutſchlands größter Stunde!“ O du ſtählerner, brauſender Frühlingswind, trag es Wort des wackeren Musketiers im alten Rock, im feindeserdebedeckten Stahlhelm:„Mitmachen Euer Exzellenz.“ Not ſollte man zu hehrn Zwecken wachſen, Wem von euch daheim, die ihr letzte Nacht im war⸗ men Bett ſtatt auf kalter Erde gelegen habt, die ihr im Frühlingsmorgenlicht friedlich zu eurem Beruf ſchreitet ſtatt in Kampf und Tod, die ihr doch auch an eurem feil Kämpfer ſein ſollt und müßt, wem flammt es nicht auch himmelhoch aus Seele und Herz:„Mitmachen, Euer ente Kriegsanleihe kann vom 18. März bis 18. April 1918 mittags“. 1 Uhr bei uns oder bei Herrn Karl Arnold Agent, in Seckenheim ohne Speſen und Proviſtonsberechnungen gezeichnet werden Bezirkssparkasse Ladenburg. 3————————————— DS...— 2 — Auddaudndnddadgdaudaundaddnddndddndeeeeeeeeeeeee 5 1 Ste Kriegsanleihe und zwar: 5% Reichsanleibe zu 9s“, 5% Schuldbucheinträge mit Sperre bit zum 1s. April 11 zu 76% 4% Schatzanweisungen zu 98% tönen vom 18. März bis 18. April 1918 mittas“ 1 Uhr bei uns oder bei e Kaufmann eurg Röser in Seckenheim, ohne Berechnung einer Proviſion gezeinet werden. Städt. Sparkasse Schwetzingen.. u I mme 1 Auf nacktem, kaltem Boden hatten ſie während der Exzellenz!“ 1 Hauptmann Engelhardt Offizierkriegsberichterſtatter. Vleischausgabe. — Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiler Gruber Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Hartmann Nr. 1510 bis 2080 bei Mehgermeiſter Nendeck Nr. 2081 bis 3000 bei Metzgermeister Gropp Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen ö bei Metzgermeiſter Schertel. ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. 0 Der Preis pro Pfund beträgt 1.90 Mk. werden. mittwoch nachmittags von 3— 86 Uhr, Donnerstag früh von 3— 9 Uhr. Seckenheim, den 16. April 1918. gebens mittel amt. —— —— Morgen Mittwoch den 17. ds. Nts. erhalten Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ö Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 15 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Grrditnerein Stchenhein. kann die Der Vorſtand. zeichnet werden. Messer Nasier- Pulver Creme Germania-Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. Höllsfin. ffn — Vom 18. März bis 18. April mittags 1 Uh sie Reichsanleihe, während den üblichen Kaſſenſtunden bei uns 9e. Garnituren 0 Wande bn bebe eee N Appararte 7 n .— r —— . 672 —— rr ö —: 6 A. 77