I domerzuug, 18. url 1018 3 —— Erſcheint ta glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei, freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. Englands Kampf gegen die deutſche Induſtrie und den deutſchen Arbeiter. N. berbren den nordiſchen Ländern wird eine Broſchüre Fri 8088„The coming crash of Peace“(Die kommende deren Pleite) die die Wiedergabe des Vortrags eines eiche T. C. Elder enthält, den dieſer vor einem zahl⸗ halten und angeſehenen Zuhörerkreis in England ge⸗ u hat. Herr Elder ſagte: rie 8 würde gleichbedeutend mit der Nutzloſigkeit unſerer f erbeit ſein, falls die Alliierten ſich nicht über Wied eine Methode einigen, um die Deutſchen an der ſbugtnefnahme der„Geſchäſte wie gewöhnliche aber ess as usual) zu verhindern. Es iſt Deut nicht nötig, davon: zu reden, daß die ſen wichen überhaupt vom Geſchäft ausgeſchloſ⸗ Alliierterden ſollen. Im Gegenteil ſollte es das Ziel der ten ſein, dem deutſchen Volk als Ganzes eine Geld⸗ rang dußzuerlegen, welche als nationale Schuld den Vor⸗ daß ie r den Kriegsanleihen erhält, von denen man hört, Ferner nit ſo wunderbarer Leichtigkeit aufgebracht werden. knauslaſolten die Maßnahmen der Alliierten darauf Zuck laufen, daß das deutſche Volk zu einer Art von Shun, ausſtrafe verurteilt wird, und zwar in dem — dust ne daß ihm praktiſch vorgeſchrieben wird, welche In⸗ Fuduſtae ihm erlaubt ſind, oder jedenfalls welche Anzeichen ihm nicht geſtattet ſind. Wir beſitzen genügend und uri n, die uns als Warnung gegen eine törichte Wilden Duldſamkeit hinſichtlich einer Nation von weißen jeſem 95 Herzen des Kontinents dienen ſollten. Von Europa eſichtspunkt aus ſollte das deutſche Problem in den V zunächſt als das Gegenſtück der Neger frage in aber dieß migten Staaten angeſehen werden. Ich ziehe ſchen Nie Vergleich, indem ich gleichzeitig die amerikani⸗ De Der pflichtſchuldig um Entſchuldigung bitte. betreiben ſchland muß verboten werden, Induſtrien zu a gase die mit Heeresſachen unmittelbar oder mittel⸗ Bepölteemmenhängen. Die große Maſſe der deutſchen beschränkt muß auf die Erzeugung ſolcher Gegenſtände die wir werden, die der Landwirtſchaft dienen oder Zu(die Engländeer) als harmlos bezeichnen können. und Wohl Zweck müſſen die Alliierten gemeinſame zip ein überlegte Maßnahmen treffen, die auf dem Prin⸗ Durch. gemeinſamen Wirtſchaftsverbands beruhen. in den Hh ſahrtsgeſete, welche die deutſche Schiffahr! Wirtschafts der Alliierten beſchränken, und durch ein ſame 80 tubtommen kann dem Feinde Europas die wirk⸗ werden dauer einer teilweiſen Blockade aufgezwungen ſo 1175 Elder kommt dann zu dem Schluß, daß„eine tiſchen A orm“, wie er ſie vorſchlägt,„von einer prak⸗ der britiſhluſſcng der gemeinſamen Intereſſen aller an ſein muß, en Stahl⸗ uſw. Induſtrie Beteiligten begleitet r Erzen unter Zuſammenfaſſung aller Kräfte ſeitens Geſchäſte ger zum Zweck der Ausdehnung des überſeeiſchen Befrein Sein flammender Mahnruf, nicht etwa zur er ſchwachen Völker, zum Kampf um Bel⸗ othringen, Armenien uſw., ſondern zu ſtraffer mütig be engliſchen Geldbeutels endet mit den weh⸗ „Ich 90 Worten: dieſer ena daß meine Vorſchläge die Unterſtützung ich behaupte ldeichen Verſammlung finden werden, wenn hinſichtlich de ag es von dringender nationaler Wichtigkeit unſeres Reiche Wohlergehens der geſamten Bevölkerung öglichkeit fes iſt, dieſe Frage zu ſtudieren und nach Glücklichen zu entſcheiden.“ erweiſe wird die„Entſcheidung“ nicht allein r und ſeiner„einflußreichen Verſamm⸗ 5 Bezeichnend aber iſt dieſe Art Propa⸗ Engländer, keine Mühe und kein Geld nter den Nei 55 neutralen Ausland veranſtalten. en 3 ikralen Flugſchriften in Umlauf zu ſetzen, kriege f auch mittelbar gegen die abſeits vom ſuch, den Verst Völker gerichtet iſt, bedeutet einen Ver⸗ digen Nerd erſtändige in dieſen Ländern gebührend wür⸗ einen een daß Befähigung Northeliffes für eugnis 8 5 wird dadurch kein ſonderlich Der Weltkrieg. W * 1 Hauptquartier, 17. April.(Amtlich.) uuf den ftlicher Kriegsſchauplatz: rigen Fland lutdurchtränkten Kampffelde der vorjäh⸗ Sixt vo n Wacht beſetzte die Armee des Generals bei Becela ruim Pasſchendaele und ſchob auch Nördlich vos und Gheluvelt ihre Linien vor! Generals S5. von der Lys erſtürmten die Truppen des Dorf Wyt iche in den frühen Morgenſtunden das Cedenwehr doßaete, warfen den Feind trotz heftiger drles und win den Höhen nordöstlich und weſtlich des lich von 28 ieſen ſtarke Gegenangriffe ab. Den ſüdweſt⸗ chenden Genn wergem in rückwärtige Linien auswei⸗ e drängten wir über den Douve⸗Bach zu⸗ kunkte Bailleul und vie zäl idi 0 ie zähverteidigten Stü Cappelynde nördlich von Wailleul 150 1 18. Jahrgang Aints bla! der Hrger meister ämter Secen heim, Ineskelm, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Neteren wurden genommen. Mit ſtarkem Krofre⸗ einſatz verſuchte der Engländer, geſtützt durch Franzoſen, vergeblich, Meteren und das verlorene Gelände beider⸗ ſeits von Merris zurückzuerobern. Seine Angriffe bra⸗ chen unter ſchweren Verluſten zuſammen. Auf dem Schlachfeld zu beiden Seiten der Somme entſpannen ſich heftige Feuerkämpfe, die auch während der Nacht, namentlich ſüdlich von der Somme, anhielten. i Mazedoniſche Front.. In Vorfeldkämpfen in der Strumaebene nahmen die bulgariſchen Stoßtruppen 155 Engländer und einige Griechen gefangen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Schlag folgt auf Schlag. Am 15. April wurden die Trichterfelder bei Wytſchaete vom Feinde geſäubert. Trübe Erinnerungen birgt dieſes Fleckchen Erde, das vor einem Jahre noch ein Höhenzug war, für die deutſche Front. Im Juni vorigen Jahres leiteten die Engländer ihre Offenſive im Wytſchaetebogen, der die engliſche Ypern⸗ ſtellung im Süden flankierte, mit jener furchtbaren Minen⸗ ſprengung ein, der Berge teilweiſe in gähnende Schründe verwandelte. Zwei Jahre hatten ſie daran gearbeitet, die deutſchen Stellungen mit tiefen Stollen zu unter⸗ minieren, eine Kriegstaktik, in der ſie unſerem Heere von je überlegen waren. Manchem deutſchen Soldaten hat die engliſche Maulwurfsarbeit das Leben gekoſtet, auch viele Württemberger und Badener waren darunter. Mit Ingrimm mögen unſere Feldgrauen, nachdem ſie öſtlich der Lys neue Stellungen bezogen hatten, täglich nach der Stätte des Grauens und feindlicher Argliſt hinübergeſchaut haben, brennend darauf, die gefallenen Kameraden zu rächen. Zehn Monate mußten ſie warten, bis der Tag der Rache kam. Sie haben ſtrenge Sühne genommen, nicht mit Minen und unterirdiſchem An⸗ bohren, den Würmern gleich, ſondern nach guter deut⸗ ſcher Art im offenen, ehrlichen Kampf. Wo die Opfer vom Juni 1917 ſchlafen, da wird die Erde durch keinen engliſchen Tritt mehr entweiht. Wytſchaete iſt erſtürmt, der Feind von unſeren Truppen unter Führung des Ge⸗ nerals Steger über die Höhen hinabgeworfen und zum Kemmelberg gedrängt, der mit ſeiner Erhebung von 158 Metern, dem bekannten ſchwäbiſchen Aſperg ähnlich, ein natürliches, aber auch das letzte Bollwerk für pern von Süden her bildet. Wer den Kemmelberg beſitzt, be⸗ herrſcht Ypern. Zu beiden Seiten der Douve wurde der Angriff mit gleichem Schneid fortgeſetzt; die Engländer, denen ein franzöſiſches Korps zu Hilfe geeilt war, wurden ununterbrochen zurückgedrängt und ſchließlich nach hartem Kampf die ſo wichtige Stadt Belle(Bailleul) erobert; auch das 3 Kilometer weſtlich davon an der Gabelung der Straßen Belle—Caſſel und Belle— St. Omer liegende Meteren fiel in unſere Hand und wurde trotz heftiger Ge⸗ genangriffe der vereinigten Feinde gehalten. Der große Erfolg iſt, wie es ſcheint, auch der entſchloſſenen Rechts⸗ ſchwenkung der von General Höfer geführten Truppen zuzuſchreiben, jedenfalls hat das kräftige Eingreifen dieſes zweiten Nelſon die Niederlage des Feindes zu einer be⸗ ſonders ſchweren gemacht. Weitere feindliche Angriffe gegen Merris, das von General v. Carlowitz genommen iſt, ſcheiterten unter blutihen Verluſten. ö Neu iſt nun aber, daß die Armee des Generals Sixt von Arnim(im Tagesbericht wird er bald Armin bald Arnim genannt. Richtig dürfte Arnim ſein; der General wäre dann ein Sproß des bekannten märki⸗ ſchen Adelsgeſchlechts Arnim⸗Boitzenburg) einen, wie es ſcheint, weit faſſenden Angriff auf den eigentlichen Ypernbogen eingeſetzt hat. Die Kämpfe um Wgeſten (Warneton) und am Douve Bach hatten den Zweck, Ypern von Süden zu umgehen und ſeine Verbindungen nach rückwärts abzuſchneiden, was auch durchaus gelungen iſt. Die Etappe Poperinghe, weſtlich Ypern, liegt ſchon unter deutſchem Feuer. Jetzt iſt die Offenſive bis nach Pas⸗ ſchendaele an der Straße und Bahnlinie Ypern⸗Brügge ausgedehnt worden. Pasſchendaele wurde genommen, der Feind ferner bei Becelaere und Gheluwelt(an der Straße Ypern Meenen oder Menin) zurückgedrängt, Namen, die ſchon ſeit 1914, beſonders aber ſeit der vorjährigen Flan⸗ dernoffenſive durch die furchtbaren Kämpfe eine blutige Berühmtheit erhalten haben. Es wird ſich bald zeigen, ob die Engländer noch genügend Reſerven haben, um dem konzentriſchen Angriff auf ihre flandriſche Hauptſtellung Stand zu halten; ohne Zweifel iſt dieſe durch die Ab⸗ von Diviſionen an die Lys⸗ und Sommefront er⸗ heblich geſchwächt. Die deutſche Offenſivfront hat eine abermalige Erweiterung um etwa 12 Kilometer erfahren und die neuen Diviſionen wollen noch kein Ende nehmen, wie ein engliſcher Berichterſtatter ſagt. 100 Diviſionen haben die Deutſchen ſchon in die Offensive geſchickt und trotz der ſchweren Kämpfe läßt der Druck der deutſchen Angriffsfront nicht nach, ſondern hat an Schwere eher zugenommen, bekennt ein Pariſer Blatt. Die deutſche Offenſivfront erſtreckt ſich— wenn man Arras, das ſeit Offenſivbeginn wiederholt angegriffen wurde, ein⸗ bezieht— von Anizy an der Ailette(ſüdweſtlich von Laon) bis Pasſchendaele nordweſtlich von Ypern, und es iſt dies bei weitem die größte Offenſivfront in dieſem Kriege. Und wenn die Anzeichen nicht trügen, wird ſie 5 flo. 90. Inſerttosasbgreis: Die einſpalzige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Mfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nadatt⸗ Fernſprechanſchluß Nu. 16. 2 ſich noch weiter auswachſen. Der engliſche Kriegsberichterſtatter Gibbs ſchreib zu den Kämpfen bei Bailleul: Die deutſchen Offiziere ſcheinen vom einem fanatiſchen Vertrauen in den Sieg beſeelt geweſen zu ſein und haben alles getan, um auch ihre Mannſchgften mit dieſem Geiſte zu durchdringen. Der Führer der Réſerven, Gencralmajor Höf er, ein Mann mit einem Arm, führte die erſten Sturmwellen an und lief, einen Stock ſchwingend, den Soldaten voran. Der durch ſeine kühnen Heldenritte an der Tſchatald⸗ ſchalinie(nordweſtlich von Konſtantinopel) im Balkan⸗ krieg 1911 bekannte bayeriſche Rittmeiſter Graf Kaſpar Preyſing, Reichsrat von Bayern, iſt im Weſten ge⸗ fallen. Er war der zweite Sohn des verſtorbenen Zen trumspolitikers Graf Konrad Preyſing. ö Während der viermonatigen Flandernoffenſive zähl⸗ ten die Engländer in ihren Heeresberichten faſt jeden Ge⸗ viertmeter und jedes Häuschen auf, die ſie gewonnen hal⸗ ten. In knapp vier Wochen haben ſie jetzt bei der deul⸗ ſchen Offenſive weit über das Hundertfache franzöſiſchen und flandriſchen Bodens wieder verloren. Die Zahl der eroberten Städte, Dörfer und Ortſchaften läßt ſich bei der Größe des von den Deutſchen gewonnenen Gebiets nicht angeben. Dafür verwandeln die Engländer weite Land⸗ ſtriche in eine Wüſte. Die Bevölkerung wird von ihnen rückſichtslos vertrieben. Hab und Gut muß ſie im Stiche laſſen, das ich dann die Engrander zu eigen machen Die Städte Merghem(Merville) und Locon ſind durch engliſche Granaten vernichtet, aber auch die Franzoſen fahren in ihrer Zerſtörung von Laon fort. N Die Vermehrung der britiſchen Streitkräfte durch die Anwendung des neuen Geſetzes auf Irland wird auf 10 Diviſionen oder 150 000 Mann geſchätzt. Die Türken haben die Feſtung Batum am Schwarzen Meer nach hartem Kampf mit den armeniſchen Banden und den Anhängern der kaukaſiſchen Republil genommen. Die Stadt Serai, öſtlich des Wan ⸗ Sees iſt beſetzt. 2 a Der Krieg zur Se. Berlin, 16. April. Im Sperrgebiek um England wurden 16000 BRT. verſenkt. 1 Stockholm, 17. April. Die ſchwediſche H delsflottt hat im erſten Vierter d. J. 27 Schiffe mit 25 731 BRT verloren, wogegen 9 Schiffe mit 3857 BRT. ner gebaut wurden. Der gegenwärtige Beſtand beträgt 249⸗ Schiffe mit 1 009 775 BRT. Der Krieg mit Italien. Wien, 17. April. Amtlich wird verlautbart: Ar zahlreichen Stellen der italieniſchen Front wurden feind liche Erkundungsabteilungen abgewieſen. f Der Chef des Generalſtabs. Neues vom Tage. Die Balten in Berlin. Berlin, 17. April. Die Abordnung der vereinig⸗ ten Landesräte von Livland, Eſthland, Riga und Oeſe iſt in Berlin eingetroffen. Sie wird vom Reichskanzlen nach deſſen Rückkehr aus dem Großen Hauptquartier emp fangen werden.„ 5 Rückkehr von Kriegsgefangenen. Konſtanz, 17. April. Nach langjährigen Verhand lungen wurde endlich ein Uebereinkommen mit Frank reich erzielt, daß ein Teil der 48 Jahre alten Mann⸗ ſchaften, welche ſchon über 18 Monate in franzöſiſche Gefangenſchaft ſind, ausgetauſcht werden. Von dieſer deutſchen Kriegern, meiſtens Familienvätern, wird heut abend 8.25 Uhr der erſte Transport hier eintreffen. Czernins Rücktritt. Wien, 17. April. Wie der Rücktritt des Grafer Czern in bei den Deutſchen in Oeſterreich aufgenommen wird, beweiſt die Tatſache, daß in Salzburg von vielen Häusern ſchwarze Fahnen wehten. In den deutſchen Krei⸗ ſen iſt das Bedauern allgemein. Auch in Ungarn iſt mar in bürgerlichen Kreiſen mit dem Rücktritt nicht einver⸗ ſtanden geweſen, erwartet aber, daß ein Ungar der Nach folger ſein werde.(Iſt mit der Ernennung des gemein. ſamen Finanzminiſters Baron Burian geſchehen. D Schr.) Die Tschechen und die übrigen Slawen ſind ſehr be⸗ friedigt; ſie erhoffen eine neue Zeit. Die Polen halten ſich noch zurück. 1 Nach Blättermeldungen lehnte Graf Dis za das ihm angebotene Amt des Miniſters des Aeußern ab. Paris, 17. April. Nach dem„Petit Journal“ wirk der frühere Miniſterpräſident Ribot im Kammerausſchuf des Auswärtigen und des Heerweſens über wichtige Er⸗ eigniſſe während ſeiner Miniſterzeit ſprechen. Die Be ziehungen zu Italien haben eine Trübung erfahren, ſei durch den Grafen Czernin bekannt geworden iſt, daf Frankreich mit Oeſterreich über den Frieden verhandel lat. ahne Valien in Kenntnis zu lezen. was man i 3 7 2 — Irkälfen as Zürückſetzung empfinden Dresden, 17. April. Zu der Erklärung des öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Botſchafters, daß Graf Czern in dem Abg. Erzberger keine Abſchrift eines Briefes gegeben habe, in dem bei der Reichstagsmehrheit für einen Frieden um jeden Preis Stimmung gemacht werder ſollte, ſchreibt das Organ der ſächſiſchen Zentrumspartei, die„Sächſiſche Volkszeitung“:„Wir ſind in der Lage, ebenſo feſt zu behaupten, daß im Sommer 1917 und ſpäterhin nicht nur Abſchriften, ſondern auch das Ori⸗ ginal des Briefes in Deutſchland kurſierte und zwar, wie ausdrücklich betont werden muß, zu dem Zweck, die Friedensentſchließung des Reichstages ſchmackhafter zu machen und die Stimmung im Czerninſchen Sinn zu be⸗ einfluſſen. Das wäre beinahe gelungen, und wir ſtün⸗ den dann heute in Deutſchland vor einer fürchterlichen Kataſtrophe, deren Folgen in Jahrzehnten nicht über⸗ wunden worden wären.“(Das Blatt deutet an, daß die Verbreitung des Briefs mit zu der Gründung der Deut⸗ ſchen Vaterlandspartei beigetragen habe.) i Baron Burian Nachfolger Czernins. Wien, 17. April. Der gemeinſame Finanzminiſter Baron Stephan Burian von Rajecz iſt zum Mi⸗ niſter des Kaiſerlichen und Königlichen Hauſes und des Aeußern ernannt worden. Der Miniſter wird, wie das Ung. Tel.⸗Korr.⸗Bur. erfährt, auch weiterhin die Füh⸗ rung des gemeinſamen Finanzminiſteriums beibehalten. Baron Burian, 1851 geboren, iſt Magyare. 1903 vurde er gemeinſamer Finanzminiſter für Oeſterreich und Ungarn und gab als ſolcher die Anregung zur Ein⸗ berleibung von Bosnien und der Herzegowina; 1912 krat er zurück, wurde aber 1913 Miniſter am königlichen zungariſchen) Hoflager im Kabinett Tisza. Am 13. Ja⸗ nuar 1915 übernahm Burian als Nachfolger Berchtolds das gemeinſame Miniſterium des Aeußern, bis nach dem Tode des Kaiſers Franz Joſeph Graf Czernin an ſeine Stelle trat. Burian iſt nun wieder der. Nachfolger ſei⸗ nes Nachfolgers geworden. Die Kriegsentſchädigung. München, 16. April. Bei der Beratung des Haus halts der Staatsſchulden in der Abgeordnetenkammer ſprachen ſich die Redner des Zentrums und der Liberalen gegen die Abwälzung der Reichsſchulden auf die Bundes⸗ ſtaaten aus und begrüßten die ſeinerzeit gemachte Aeuße⸗ rung des bayeriſchen Finanzminiſters auf Forderung einer Kriegsentſchädigung von unſeren Gegnern. Von Seiten der Sozialdemokraten und der Regierung wurde in die Erörterung nicht eingegriffen. Zum Fall Lichnowsky. Berlin, 17. April. Der Ausſchuß des Herrenhau⸗ ſes ha beſchloſſen, dem Hauſe die Ausſchließung des Fürſten Lichnowsky zu empfehlen. Wie ein Amſterdamer Blatt aus London erfährt, hat das engliſche Kriegszielkomitee die Denkſchrift Lich⸗ nowskys als Flugſchrift unter dem Titel„Schuldig!“ veröffentlicht. Von den Eiſenbahnbuchhandlungen ſollen mindeſtens drei Millionen Exemplare verbreitet werden. Polniſche Parteien. Warſchau, 16. April. Auf Betreiben des Biſchofs von Kielce wurde auf einer Tagung der Prieſter der dor⸗ tigen Diözeſe eine„katholiſche Volkspartei“ gegründet, die vor allem die ländliche Bevölkerung umfaſſen und eine verfaſſungsmäßige Monarchie vertreten ſoll. In »Warſchau wurde eine„Staatspartei“ gegründet, die ſich mit rühriger Tätigkeit(Aktiviſten) an der Staatsarbeit befaſſen will, im Gegenſatz zu den„Paſſiviſten“, die aus Mißmut da über, daß das Königreich Polen nicht fix und fertig von den Mittelmächten ſchon vor einem Jahr präſentiert wurde, ſich untätig in den flaviſchen Schmoll⸗ winkel zurückziehen.(An Parteien hat Polen jetzt ſchon mehr als es vertragen kann. Am Hader der Parteien, der den Polen im Blute liegt, iſt das alte Polen zugrunde gegangen, dem neuen wird die Parteiverzettelung nicht förderlich ſein.) 0 Laut Mitteilung des Preſſebureaus beim polniſchen Miniſterrat enſpricht die in der ſchweizeriſchen Preſſe aufgetauchte Nachricht, daß in Paris bereits eine pol⸗ —. Geſandtſchaft errichtet worden ſei, nicht der Wahr⸗ it. ö f Volo erſchoſſen. Paris, 17. April.(Havas.) Bolo iſt heute morgen um 6 Uhr in Vincennes erſchoſſen worden. Das Mannſchaftsgeſetz angenommen. London, 17. April.(Reuter.) Das Unterhaus hat das Mannſchaftserſatzgeſetz in dritter Leſung mit 301 gegen 103 Stimmen anegnommen. Selbſtverwaltung und Dienſtpflicht in Irland. London, 16. April.(Reuter.) Die Löſung der Homerule⸗Frage darf jetzt als wahrſcheinlich betrachtet werden und zwar auf der Gründlage, daß die Wehrpflicht in Irland nicht eingeführt wird, ehe Homerule Geſetz ge⸗ worden iſt, und daß die Regierung zurücktreten werde, wenn das Oberhaus das Homeruleſetz ablehne. Die Landtingswahlen in Schweden. Stockholm, 17. April. Bei den Wahlen zum Land⸗ ting(Landtag) gewann, wie der„Frankf. Ztg.“ gemeldet wird, der Bauernbund 18, der Reichsverband ſchwe⸗ diſcher Landwirte 15 Sitze, die jungſozialiſtiſche Partei eroberte 19, die altſozialiſtiſche nur 2 Sitze, während die Konſervativen 37, die Liberalen 24 Sitze verloren. Da aber die Agrarparteien mit den Konſervativen in den meiſten Fragen zuſammengehen, beſchränkt ſich der Ver⸗ luſt der Konſervativen auf 4 Sitze. Die Abſichten Englands in Rußland. Stockholm, 17. April.„Aftonbladet“ ſchreibt, es gehe das Gerücht, England betreibe die Gründung einer nordruſſiſchen Republik, um ſich dadurch den Weg nach Rußland frei zu halten. Damit hänge die Unterſtützung der Roten Garde mit Geld durch den engliſchen Bot⸗ ſchafter zuſammen. Weitere Abbröckelung in Rußland. Berlin, 17. April. Unter Vorbehalt meldet der Petersburger Korreſpondent eines Pariſer Blattes laut „Voſſiſcher Zeitung“: Sinowjew verhandle als Ver⸗ treter des Petersburger Sovjets in Moskau über die Tren⸗ nung Pekersburgs von Moskau und die Bildung einer neuen ruſſiſchen Nordrepublik aus den Gouvernements nördlich der Wolga und Kama mit Petersburg als Haupt⸗ ſtadt. Eine andere Depeſche ſchildert die innere Lage Rußlands als ſchlecht. Die Arbeit ſtehe überall ſtill. Keine Antwort iſt auch eine. Rotterdam, 17. April. Der„Nieuwe Rotterdam⸗ ſche Courant“ erfährt aus London vom 14. April: Ge⸗ ſtern fragte der Abg. Lee Smith im Unterhaus, ob irgend welche Sicherheiten gegeben werden könnten, daß die engliſchen oder japaniſchen Truppen zurückgezogen werden würden, ſobald die Ordnung in Wladiwoſtok wie⸗ derhergeſtellt ſei. Lord Robert Cecil antwortete ver⸗ neinend. Man hoffe jedoch, daß der Zwiſchenfall bald erledigt ſein werde. Smith fragte weiter, ob Cecil die Verſicherung geben könne, daß die Truppen, ſobald die Ordnung wiederhergeſtellt ſei, zurückgezogen werden. Cecil antwortete, es ſei lächerlich, eine ſolche Frage zu ſtellen. Smith richtete nun die Frage an Cecil, ob er dieſe Ver⸗ ſicherung hinſichtlich der engliſchen Truppen geben könne. f Nein! Nein! C«ecil Darauf wurde im Hauſe gerufen: gab keine Antwort. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 17. April. Franzöſiſcher Heeresbericht vom 16. April abends: Heftige beiderſeilige Beſchießung in der Gegend von Montdidier. Im Prieſterwald unternahm der Feind mehrere Aigri'fsyerſuche, die unſſre Truppen nach ziem⸗ lich lel haften Kämpfen abwieſen. Unſere Patrouillen machter Gefangene bei Regneville und Badonvillers. — —— ——ͤ — 5 A o Henle büßlürchen 1, * 22 N e N 0 Jer. * 8 1 3 3 Foperingde J* 8 lane lente, 2 kel Zur 8 5 ile ed N 1 7 7 ernerog ſdzehf dle 2 2 5 a 2 N z ee V 4 ie, NJ,, 1050 — W. T eue. 8 — 2 5 N 1* lende= 72 are e ee eng SUoullens i ene. Sl, vou, J, A,/ ed, See eue b, da, T. F. 2 Paris, 17. April.„Petit Journal“ ſchreibt, wenn die Deutſchen die Höhen bei St. Omer erreichten, müß⸗ ten die Engländer und Belgier ihre Stellungen an der Yſer räumen. Des Deutſchen ſtolzeſtes Wort. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg hat den Aus. ſpruch getan! Die Tat iſt des Deutſchen ſtolzeſtes Wort. Er⸗ hebender, eindringlicher, vernehmlicher als je zeigen dies die naten Geſchehniſſe der Gegenwart. Eine ſtolzere Sprache önnen Taten nicht reden, als die unſer Schwert jetzt im Weſten verrichtet. Eine. ſtolze Sprache iſt es. Denn die Großtaten, die unſer Volk in Waffen ſeit Frühjahrsan⸗ fang mit ſeiner geſchloſſenen Vollkraft gegen die Eng“änder und Franzoſen vollbringt, überragen faſt noch, was unſere Waffen an Größtem, nie Dageweſenem geleiſtet haben. Die Taten, die unter Hindenburg⸗Ludendorffſcher Führung die Millionen unſerer Helden nunmehr auf Frankreichs Schlacht⸗ feldern vollſtrecken, ſtellen die höchſte Vollendung deſſen dar, was von jeher ein großes Volk zu edlem Stolze berechtigl hat, was im beſonderen des deutſchen Volkes Stolz ausmacht. Zu völkiſchem Stolze gehören glühende Vaterlandsliebe, die über das Leben hinaus treu bleibt, unbegrenzter Opferwille, Hingabe und Tapferkeit, die keine Schwierigkeit und keinen Schrecken achtet, zäheſte Ausdauer, die nur der Tod über⸗ winden kann. Das alles beweiſt unſer Volk in einem Maße, das nicht überboten werden kann. Aber das deutſche Volk bezeugt in der härteſten Feuer⸗ probe des Weltkrieges noch mehr: eine Waffentüchtigkeit, die durch hundertjährige ulung des Körpers und des Geiſtes im Volksweſen verwurzelt und verwachſen iſt, eine Mannszucht, die unter der für viele Geſchlechter ſchon wirk⸗ ſamen allgemeinen Wehr⸗ und Schulpflicht Fleiſch und Blut im geſamten Volkstum geworden iſt. Zu dem ſo einge⸗ borenen Gehorſam kommen Gottesfurcht, Gottvertrauen und Selbſtvertrauen, das gute Gewiſſen und die nie ver⸗ ſagende Geduld, die den Glauben an des deutſchen Volkes großes ſieghaftes Schickſal feſthält und damit durchhält, bis der entſcheidende Erfolg eintreten muß. Dieſe ſittlichen Kräfte ſind im deutſchen Volke zur Einheit eines unbeugſam ſtarken Willens zum Siege zuſammengefaßt. Darüber ver⸗ fügt kein Volk der Feinde. Darum muß uns der Sieg bleiben.! Darum reden wir eine ſo ſtolze Sprache der Tat, daß die Welt den Atem anhält. Der rechte Stolz äußert ſich in Taten, bläht ſich nicht in Worten. Die Feinde haben ſich in ruhmrederiſcher Prah⸗ lerei. Läſterei und Hekerei im Uebermaß gebläht, um ſo eee 3. Iſt die Berechnung der Ausgaben für Amortiſation mit dem halben und Peittelbekrag des Loße, 0 Aufſehen, die unglaubliche e. e mreyr, ſe weniger hren Worken Taken zu ſoſcen vermochen Wie haben ſie unſern„Militarismus“ geſchmäht, 00 Eiſenfauſt ſie jetzt ſchwerer als je zu fühlen bekommen! MI einem Trommelſeuer von Lug und Trug, dem kein andere! A haben ſie uns überflutet, um uns um unſel Anſehen und unſere Geltung in der Welt zu bringen. W ſich nur mit Worten ſiegen ließe, ſo hätten uns die Feinde ſchon nach etlichen Kriegsmonaten zu Voden ſtrecken müſſen Aber es ſiegt nicht die Sprache der großen Kraftworte: e“ ſiegt die Sprache der Tat, zu der die Kraft des Geiſte⸗ und des Willens befähigt. Des Deutſchen ſtolzeſtes Wort wird jetzt im Weſten ge⸗ ſprochen. Gerechteren Stolz kann kein Volk der Erde haben, als heute das deutſche, das in Rieſenſchlachten ſiegt, die bisher für unglaublich gehalten wurden. Aber darob wollen wir nicht übermütig werden. Ueberhebung aus Stolz lieg! dem deutſchen Volke nicht. Mehr als Gleichberechkigung in der Welt, als das Recht, frei zu atmen, als Deutsche zu leben und zu wirken, beanſpruchen wir nicht. Wir bleihen uns bewußt, daß unſer Bekenntnis: Deutſchland, Deulſch⸗ land über alles! nicht mehr ſein will als der ſtolze Ausdru des Vertrauens zur Willensmacht, zur Unüberwindlichkeit, zur Sieghaftigkeit des deutſchen Volkstums. K. K. —————-—¾ Reichstag. . Berlin. 18. April. Schluß.: 109 Henze(Unabh. Fps nur die Daimlerwergk ſtehen ter unter Anklage, ſondern auch die eeres verwaltung die ſich hat täuſchen laſſen. Iſt es wahr, daß die Gewehr fab ritz in Oberndorf daran gedacht hat, die Pie, duktion einſchränken zu laſſen, wenn nicht höhere Preis bezahlt werden? 9 Generalmajor Scheuch: Eine Denkſchrift des Genera Sröner über den Abbau der Preiſe, die ſeinen Rüchtt nach 1455 gezogen haben ſoll, habe ich nicht vorgefunden, Der frühere Krieg miniſter General v. Falkenhayn hal mit vollſter Energie auf die wittſchaftliche Mobilmachung hingearbeitet. Der koloſſale Rohſtoffverbrauch war beim Be⸗ ginn des Krieges nicht vorauszuſehen, nicht nur bei un⸗ ſondern auch bei unſeren Gegnern. Von einer Drohung det Hewehrfabrik Mauſer in Oberndorf, die Produktion einzu ſtellen, iſt nichts betzannt. Die Preisforderung unterliegt g en wärtig der Prüfung. Wenn darüber Beſchwerde geführt w d. daß im Fall Daimler zu langſam, beim Streit der Arbeiter aber ſehr ſchnell eingegriffen worden ſei, ſo liegen die Ding doch gan 1 Die Preisfrage läuft uns ni weg, wohl aber die Arbeitsleiſtung. Es war meine 15 da ſchnellſtens zuzugreifen. Ich werde dieſe meine Pflich auch weiter tun.(Bravo) Der Abg. Henke hat die Arbeite aufgefordert, ihre Arbeitskraft zu verweigern. Das iſt wiedel eine Drohung mit dem Streik. Wir müfſen dafür ſorgen⸗ daß die Arbeit for geſetzt wird, bis der Krieg zu Ende Das iſt unſere Pflicht der Allgemeinheit, dem Vaterlan“ gegenüber.(Beifall.) Abg. Noske(Soz.): Wir müſſen Maßregeln fordel um das Reich vor der Bewucherung zu ſchützen. Nich Dutzende, Hunderte ſolcher Fälle gibt es. Neuerdings wird die Beſprechung eines kraſſen Falles von Steuerhinterziehung und Beſtechung von Heeresangehörigen unterdrückt. Abg. Haußmann(Fort. Volksp.): Der Antrag des Ausſchu ſes bezeugt den Willen, ſcharf auf die Finger zu ſehen, nämlich der Rüſtungsinduſtrie, dann aber gar der Heeresverwaltung, daß ſie der Rüſtungsinduſtrie ſcha die Finger ſieht. Die betzlagten Mißſtände müſſen notwendigat, weiſe entſtehen, aus der Verquickung von Staats⸗ und rin wirlſchaft. An die Heeresrerwaltung möchte ich folgende Fragen richten: 1. Wird gegen die anderen Fabriken von Flug eng motoren in gleicher Weiſe vorgegangen, und ſind von hne Kalkulationen und Unterlagen vorgelegt worden? 2. 1 welchem Grunde iſt die Sachgemäßheit der um ein Dritte höheren Preiſe der anderen Fabriken angenommen worde eneralunkoſten 1 kontos handelsüblich bei der ganzen Induſtrie und iſt gegenüber irgend einer anderen Firma von den verſchiede Reichsämtern beanſtandet worden? 4. Sind im Laufe Krieges in der Flu⸗-motoreninduſtrie Verbeſſerungen und Qun⸗ litätsſteigerungen eingetreten, die auf die Herſtellun skoſt 2 von wefenedem Einfluß waren? Gegenüber den nf, rungen der Abgg. Noske und Henke möchte ich ſagen, daß die deutſche Induſtrie einer der wichtigſten Faktoren in dem ganzen Weltkriege geweſen iſt. Eenera major v. Wrisberg: Oer Vorredner hat eing, Fragen geſtellt, auf die ich ſofort antworten will: 1. 2 ſind von allen Motorenfirmen die geſamten Preisunterlage gefordert worden. Von einem Teil der Werke wurden ſi auf einen Beſchluß des Verbandes der Motorenfabriken hin derweigert. Andere Firmen haben in ber i wil zer Weiſe Ein“ blick in ihre Berechnungen geſtattet, ſo daß es der Heeres verwaltung möglich war ſich aus dieſen über die Angemeſſer⸗ heit der Preiſe ein Urteil zu bilden. 2. die Sachgemäßheit der Preiſc der anderen um ein Drittel bis die Hälſte teure Fabriken ergab ſich aus den von den Firmen vorgelegten technungen. Es iſt klar, daß eine Ware, die nur in weni Stücken hergeſtellt wird, weſentlich teurer iſt, als wenn zu Hunderten oder Tauſenden fabriziert wird. Die Produßtion bon Daimler iſt aher das Mehrfache derjenigen der an 455 Werke, ſo daß ihre Produktionskoſten eben geringer le müſſen. 3. Es iſt das namentlich in der ene* allgemein handelsüblich. Eine grundſätzliche Beanſtandung dieſer M thode hat ſeitens der übrigen Reich hörden, ſoweit es mir bekannt ie nicht ſtattgefunden. 4. 5 155 im Laufe des Krieges in immer ſteigendem Maße 5 f Anforderungen gewa bſen, die an die Leiſtungsfähigkeit. die techniſchen Eige ſcharten der Motoren geſtellt werden muß, ten und die auf die Herſtellungskoſten von weſentli Einfluß waren.. Die Entſchließung wird Vermiſchtes. Oberhofpredig-r. Am 18. April vollendet Oberhofpredige Dryander in Berlin, der ſeit 5 er erſten geiſtlichen Aemter der preußiſchen Landeskirche in ſeinek Perſon vereinigt, ſein 75. Lebensjahr. Ein Forſchungsinſtitut wird, wie der. Dresden berichtet, in Freiburg in Sachſen in dung mit der dortigen Bergakademie errichtet werden. De Finanzausſchuß der ſächſiſchen Zweiten Kammer 100 000 Mk.; die Mitteldeutſche Braunkohleninduſtrie hat reits über 400 000 Mk. für den gleichen Zweck geſpend Ausgewieſen. Vor kurzer Zeit erregte die Beſtrafung de Baronin von Riedheim, einer geborenen Amerikanern Mengen von Fleiſch und andere Lebensmitteln in ihrem Schlößchen bei Günzburg a. gehamſtert hatte. Der Herr Baron iſt amerikaniſcher Bürge geworden. Nun ſind die Schloßgüter unter zwangs weiſe Biß waltung geſtellt worden, die Frau Baronin aber wurde a läſtige Aus nderin ausgewieſen. 5 Brand. Am Sonntag abend brach in einem Schlachthaeg des Unfonviihhofs in Tokonto(Kanaga) ein Brand aus. Schaden wird auf eine Million Dollar geſchätzt. nen einſtimmig angenommen. Lokalanzeiger“ aus i Baden ( Karlsruhe. 17. April.(12. ord. Vollverſamu lung der Bad. Landwirtſchaftskammer vom 4. bis 6. n Der ſtellv. Vorſitzende, Oekonomierat Saenger⸗ e heim eröffnet die Tagung und begrüßt den Herrn Sta G1. 5 miniſter Frhr. v. Bodman, ferner die Vertreter der Regierung, ſowie die faſt vollzählig erſchienenen alieder der Landwirtſchaftskammer. Den Bericht t 3 N F eſer * langen Jahren die beiden 1 hen Verbin- 1 bah f. 5 et ba ain 0 hörte um 9 Uhr die ortsanweſenden Urlauber dieles Jahr- A Tätigkeit der Laudwirtſchaftskammer im Jahre 1917 5 attet in eingehendſter Weiſe der geſchäftsführende Direk⸗ or, Oekonomierat Dr. Müller. Dieſem Bericht folgt ame lebhafte Ausſprache, die ſich gleichzeitig über Punk! 5 und 4 der Ta jesordnung: Erhaltung der landw. Ar⸗ eitskräfte und Beſchaffung von Leder zu Schuh waren und Häute auf dem Lande erſtreckt. Die hierbei vorgebrachten Anträge werden angenommen. Auch der zur Beibehaltung der Selbſtverſorgung der Landwirte gestellte Antrag wird einſtimmig genehmigt. Das Ma⸗ 16 al des Antrags zur Abänderung des Lehrplanes der ee Fortbildungsſchulen ſoll laut Beſchuß der Gr. zunferung zur Kenntnisnahme vorgelegt werden. Auch ge⸗ angen die vorgeſchlagenen Maßmahmen zur Förderung Berl des Hauf⸗ und Flachs baues, als auch des emüſeſamenbaues und der Gemüfeerzeu⸗ kung zur einſtimmigen Annahme. Die Erhaltung der Schweinezucht und Fleiſchproduktion ſoll den im vor⸗ klegten Antrag enthaltenen Maßnahmen entſprechend ge⸗ bert werden. Für den Fall der Errichtung einer Land⸗ ank iſt die Landwirtſchaftskammer bereit, ein Beteil⸗ Ferdskapital bis zur Höhe von 600 000 Mk. zuzuſchießen nurker werden die vorgeſchlagenen Aenderungen der Saß ungen der Landwirtſchaftskammer unter Berückſi bon der Gr. Regierung vorgebrachten Faſſung gut⸗ heißen.— An Stelle des verſtorbenen Mitglieds zue hm wird Oekonomierat Saenger in den Eiſen⸗ ahnrat gewählt. Zur Erwerbung von Grundſtücken, ſo⸗ 9 der bereits erworbenen als auch der namhaft an⸗ 1 hrten und noch zu erwerbenden erteilt die Tagung zur Zustimmung. Als Zuſchuß zur Hagel verſiche⸗ 5 ug iſt die Landwirtſchaftskammer bereit, ein Kapital Zn 600 000 Mk. als Hagelfond auszuſcheiden und die . dem Großh. Miniſterium als Beiträge zum Ha⸗ . gsfond zur Verfügung zu ſtellen. Die Ver⸗ bindung billigte die Prüfung der Rechnung der Land⸗ e 5 5 2 1 0 1 1 5 es und die Aufſtellun 8 Voranſchlags ur das Jahr 1918. 3 l berba eri nd hat an das Miniſterium des Innern die Bitte 5 chtet, das Miniſterium möge eine ausreichende Ver⸗ aſſen g der Gaſwwirtſchaften mit Lebensmitteln veran⸗ Behr damit die Gaſtwirte nicht genötigt ſeien, auf dem ode! Karlsruhe, 17 April. Vor dem Schwurgericht 5. 5 n 2 9 f + 2 2 2 1 beiten geſtrigen Verhandlung die 24jährige Fabrik Thereſia Böſer aus Forſt bei Bruchſal wegen Waren ng zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. dür Lal at zur Tötung erhielt der Hilfskaſernen⸗ Reſün 1 Jakob Sauer aus Ünteröwisheim 1 Jahr au. Karlsruhe, 17. April. Die Deutſchen Waffen⸗ chreidtunitionsfabrifen Berlin⸗Karlsruhe haben nach Ab⸗ Jungen von 2 Millionen einen Reingewinn von Vohlfanst. Mark erzielt. Hievon ſoll 1 Million für beit ſahrtszwecke und 1 Million zur Beamten⸗ und Ar⸗ 0 Diuerftützung verwendet werden. Vom Reſt wird 5 von 30 Prozent wie im Vorjahr verteilt. 0 Karlsruhe, 17. April. Der 68jährige Fabrik⸗ in er Drumm, welcher hier wohnhaft war, iſt Worth a. Rh von einer Lokomotive überfahren wor⸗ ihm 5 erlitt ſtarke Kopfverletzungen, außerdem wurde kunde z linke Fuß abgefahren. In bedenklichem Zu⸗ 15 2 der Verunglückte hieher gebracht worden. ict J Mannheim, 17. April Vor dem Schwurge⸗ ausehen ſich die 24jährige Kriegerswitwe Charlotte f geb. Herrle aus Oggersheim wegen Mordver⸗ 57 1 derantworten. Sie hatte auf ihren Liebhaber, inen Aufmann, der das Verhältnis mit ihr löſen wollte, ein n dem Walberſchuß abgegeben; die Kugel blieb aber Fllagte aſchenſpiegel des Kaufmanns ſtecken. Die Au⸗ Gef wurde wegen Todſchlagsverſuchs zu 4 Jahren * J Die Bfrichtet, daß eine gute Obſternte in Ausſicht ſteht. mit Vidten Pflaumen⸗ und Zwetſchgenbäume ſind reich g in behangen. Die Kirſchen haben größtenteils im vorigen Die Apfelbäume ſind, trotzdem ihr Ertrag wieder rei Jahr ſehr gut war, auch in dieſem Jahr Stachelbe 5 mit Tragknoſpen behangen. Johannis⸗ und 0 ren verſprechen gleichfalls guten Ertrag. Frau des ieſental bei Bruchsal, 17. April! Als die welche hier Zugführers Heinrich Bühler in Mannheim, end nach 1 ihrer Mutter zu Beſuch weilte, geſtern Hockenheim Jauſe fahren wollte, fiel ſie bei der Station em Zug Un bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe aus Folgen die Fr 8 einen Schädelbruch zu, an deſſen (9 Badiſ 1 5 1 b chehthe infelven, 17. April. Kürzlich en o g elde, daß auf der Schweizer Seite ein Mäd⸗ war. W ihren: Liebhaber in den Rhein geſtoßen worden lährige Jo letzt berichtet wird, handelt es ſich um die 25⸗ hen, 0 anna Bannwarth, ein treues und braves Mäd⸗ riſch Nhei ſchon 8 Jahre bei einer Familie in ſchweize⸗ ten Wo infelden diente. Das Mädchen war in der letz⸗ dukauf abends weggeſchickt worden, um Brot ein⸗ war aber nicht mehr zurückgekehrt. Die Grenz⸗ . am Rhein Hilferufe und dann 5 10 das dl Es iſt als ſicher e ee tru 5 as Mädchen ins Waſſer geſtoßen und wie 155 iſt. Ihr Liebhaber, ein junger Mann, hat ſich, fah 10 gemelbet worden iſt, von einem Zug über⸗ okales. 0 miteetaaſſung der 1889er.(umtlich) Wie kürz⸗ . 5 11 die im Jahre 1869 geborenen, auf ſon Landſturmloſturmaufrufs zu den Fahnen einberufe⸗ pwfern ſie nicht 5 ſpäteſtens am 30. April zu entlaſſen, zweit ſich ſolche Feibeillig im Dienſte bleiben wollen. So⸗ 12 5 0 5 t ee sg an vorübergehend, z. B. als Urlauber aufhalten, ſind ſie von der Verpflich⸗ e Geier ins Feld, in die Etappe oder ins für entbunden. Sie haben ſich alsbald zu 4 5 Gl zuständigen Erſagformation zu begeben, die ung veranlaßt. Die Gemeindevorſteher wer⸗ 0 8 gangs davon in Kenntnis zu ſetzee n.. — Der Verkehr mit Rüben. Die Bad. Obſt⸗ verſorgung hat eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach die Beſchränkung des Verkehrs mit Rüben(Erfordernis von abgeſtempelten Verſandpapieren) für den Verſand innerhalb Badens mit ſofortiger Wirkung aufgehoben wird. Für den Rübenverſand außerhalb Badens ſind abgeſtempelte Verſandpapiere auch weiterhin erforderlich. — Die Abſchaffung des„Dutzend“. In aller Stille ſcheint der Krieg das metriſche Syſtem, das ſich bei den Maßen und Gewichten im Deutſchen Reich faſt vollkommen durchgeſetzt hat, zur vollen Herrſchaft zu bringen; das„Dutzend“, nach dem wir auf ſo verſchie⸗ denen Gebieten zu rechnen gewohnt ſind, muß verſchwin⸗ den nd an ſeine Stelle tritt das Zehnt. In dem neuen Zolltarif wird zum erſten Mal dieſe neue metriſche Bezeichnung erſcheinen. Mit dem Dutzend fällt au das Gros( 12 Dutzend). e Kurz und gut. Die Stadt Selb in Bayern hat ein Kriegsgeld ausgegeben, das die Auſſchrift trägt:„Biegen oder brechen— fiegen oder blechen!“ — Das Abrupfen von Blumen und Blüten in den Wieſen und Aeckern iſt ein Unfug, der auch in Friedenszeiten nicht geduldet werden ſollte. Wer es aber etzt, wo es auf jeden Halm und jede Aehre ankommt, übers Herz bringt, einiger Blumen wegen, die meiſt ja doch gleich wieder achtlos weggeworfen werden, den Wieswachs und das Ackerfeld zu zertreten, der ſollte gehörig gefaßt werden. Es iſt daher zu begrüßen, daß behördlicherſeits angeordnet worden iſt, die Uebertretungen des§ 368 Nr. 9 des Reichsſtrafsgeſetzbuchs ſtreng zu ahnden. — Das Verbot des Abſchießens von Tauben wird erneut eingeſchärft. Zuwiderhandlungen werden mi Gefängnis bis zu einem Jahr bedroht. Da trotz dieſes Verbots auch in der letzten Zeit Brieftauben abgeſchoſſen worden ſind, wird für Angaben, die zur Feſtſtellung und ſtrafrechtlichen Aburteilung von Taubenſchützen füh⸗ cen, eine Belohnung ausgeſetzt. — Erzeugerpreiſe für Hülſen⸗ und Hack⸗ früchte. Im„Staatsanzeiger“ werden die für das Jahr 1918 geltenden Erzeugerpreiſe für Hülſen⸗ und Hack⸗ früchte bekanntgegeben, während die Feſtſetzung der Ge⸗ treidepreiſe noch vorbehalten bleibt. Der Kartoffelpreis baut ſich, wie im Vorjahr, auf einem Grundpreis von 3 Mk. für Frühkartoffeln und 5 Mk. für Spätkartof⸗ feln auf. Die Zuckerrübenpreiſe wurden von 2.50 Mk. auf 3 Mk. für den Zentner erhöht. Auch bei den Hül⸗ ſenfrüchten wurden die bisherigen Preiſe, den geſteiger⸗ en Produktionskoſten entſprechend, im allgemeinen um je 5 Mk. für den Zentner erhöht. 5 — Die Nebergangszeit. Aus Berlin melder WTB.: Die grundlegenden Vorarbeiten für die ſpäter Ueberführung der Heeresangehörigen in das Wirtſchafts leben ſind abgeſchloſſen. Sie haben in engem Zu menwirken der Heeresverwaltung, der Reichs⸗ und Staats behörden und der maßgebenden Organiſationen des Wirt ſchaftslebens ſtattgefunden. Gerade die beſonders wich tigen Aufgaben der Arbeitsvermittelung ſind bis inz Einzelne mit den abgeordneten Fachkennern des Arbeits nachweisweſens, der öffentlichen Arbeitsngchweisorgani ſationen, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer durchgear beitet worden. Die näheren Bedingungen werden recht zeitig bekanntgegeben werden. — Verkäufe von Web⸗, Wirk⸗ und Strick. waren. Wegen vielfacher Verſtöße gegen die geſetzlichen Beſtimmungen wird darauf hingewieſen, daß Gewerbe⸗ treibende, die ihr Geſchäft aufzugeben beabſichtigen, ihn Lager weder geſchloſſen noch in Teilen ohne Genehmigung der Reichsbekleidungsſtelle an einen anderen Gewerbe⸗ treibenden mit Ausnahme alter, dauernder Kunden wei⸗ terveräußern dürfen; dasſelbe gilt für Konkursläger. Auch Verſteigerungen ſind nicht geſtattet. Die Läger ſind dei Warenbeſchaffungsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung im Verbande deutſcher Wäſchegeſchäfte E. V. Berlin, Jäger ſtraße 47/48 zum Ankauf anzubieten. 5 f — Die Gänſehöchſtpreiſe für das Jahr 1918 werden nach einer Meldung des Kriegsernährungsamte ungefähr die gleichen ſein wie im vorigen Jahr. — Unfallverhütungsvorſchriften. Durch eint neue Bundesratsverordnung iſt beſtimmt worden, daß dit Vorſtände der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften Unfall verhütungsvorſchriften ohne Mitwirkung der Sektions vor ſtände und der Genoſſenſchaftsverſammlungen erlaſſen können, die mit dem Ende des auf den Friedensſchluß folgenden Kalenderjahres außer Kraft treten. — Gerichtsvollziehergebühren. Die Gebühren, ſätze für Gerichtsvollzieher ſind um drei Zehntel erhöht worden. Die Reiſekoſten erhöhen ſich von 10 Pfg. fit einen Kilometer auf 20 Pfg. — Verkehrsweſen. Der Zug D 8 Stuttgart ab 6.00 Uhr vorm. erhält in Bruchſal wieder Fortſetzung durch den Zug D 93 nach Frankfurt. Bruchſal ab 7.35, Frankfurt an 10.00 Uhr vormittags. — Warnung vor ausländiſchem Hülſenfrucht⸗ Saatgut! Zur Steigerung der diesjährigen Hülſen⸗ fruchternte wird der deutſchen Landwirtſchaft auch Saat⸗ gut aus Südrußland(Ukraine) und Rumänien zugeführt. Nach Mitteilungen, die der„Deutſchen Tagesztg.“ aus dem Leſerkreiſe zugehen, iſt dies Saatgut aber nicht im⸗ mer einwandfrei. Ukrainiſche Erbſen waren ſämtlich mit dem Rüſſelkäfer behaftet. Derartige Hülſenfrüchte ſind für die Ausſaat nicht nur gänzlich ungeeignet, weil ſie keine Keimfähigkeit beſitzen und ſomit auch keinen Ertrag bringen, ſondern ſind direkt gefährlich, da durch die Verbreitung des Rüſſelkäfers die heimiſchen Beſtände an Hülſenfrüchten für die menſchliche Ernährung unbrauch⸗ bar werden. ö e — Vorſicht beim Verkauf von Kompäſſen und Taſchenlampen! In einer Stuttgarter Uhrenhand⸗ lung ſind zwei Arbeiter beim Ankauf von e Taſchenlampen und elektriſchen Batterien aufgefallen. Dit polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich um zwei freie belgiſche Arbeiter handelte, die franzö⸗ liſchen Kriegsgefangenen durch Zuwendung von Gegen ſtänden zur Flucht verhelfen wollten. Die Belgier hatten auf einer auswärtigen Arbeitsſtelle Gelegenheit, mit den Franzoſen zufammenzukommen. Sie ſind feſtgenommen. Wegen Mahzichiebungen wurde der Brauereibelitzerstoln ech r dus eindau i. B. zu 1 Monat Weweng nb 255 000 Mik. Geldſtrafe,. der Fahriadhändler Karl Lau⸗ ſter aus Reute zu 6 Wochen Gefängnis und der Kaufmann Stadelmann aus Lindau zu 14 Tagen Gefängnis und 16 000 Mik. Geldſtrafe verurteilt. — Falſche Fünfzigmarkſcheine. Falſche Fünf⸗ zigmarkſcheine ſind ſeit kurzem in den Verkehr gebracht worden. Die Nachbildungen ſind hauptſächlich daran zu erkennen, daß ſie keine Faſern haben, ſondern daß dieſe durch einen gelben Aufdruck erſetzt ſind. Ferner ſollen die Papierſcheine etwas ſtärker und weicher als die echten ſein. Das Reichsbankdirektorium hat eine Belohnung von 3000 Mark auf die Ermittlung der Falſchmünzer aus⸗ geſetzt 1 ep. Direktor Schneller noch in Feruſalem. Nach einer Mitteilung der engliſchen Regierung an die ſchweizeriſche Geſandtſchaft in London befindet ſich Di⸗ rektor Schneller vom Syriſchen Waiſenhaus noch in Jeruſalem und iſt wohl. Sparmetallabgabe von Induſtrie, Handel und Handwerk. Wie allgemein bekannt, fordert die Erhaltung unſerer militäriſchen Schlagfertigkeit die Einziehung aller im Lande befindlichen mobilen Beſtände aus Sparmetallen(Rupfer, Bronze, Rotguß, Meſſing, Nickel, Alluminium, Zinn, Blei und ihren Legierungen.) Dieſe Einziehung kann durch Ent⸗ eignung oder durch freihändigen Ankauf der Beſtände ſei⸗ tens der Krigsmetall Akt. Gef. erfolgen. Zur Vermeidung von Enteignungen und zur Vermittelung der freiwilligen Abgaben wurden im ganzen Deutſchen Reiche ehrenamtlich tätige Vertrauensſtellen errichtet, welche die Metallbeſitzer bei der Abgabe zweckmäßig beraten ſollen. Im Großher⸗ zogtum Baden war hiermit bisher die„Badſſche Vertrau⸗ ensſtelle für freiwillige Sparmetallabgabe an die Kriegs⸗ metall Akt. Geſ. in Mannheim“ betraut. Um die nun⸗ mehr notwendig gewordene intenſivere Erfaſſung der frag⸗ lichenh Materialien und gleichzeitig eine beſſere perſonliche Beratung der Abgeberkreiſe zu ermöglichen, ſind die Badi⸗ ſchen Handels⸗ u. Handwerkskammer übereingekommen, die obengenannte Landesvertrauensſtelle aufzulöſen, und in je⸗ dem Handelskammerbezirk eine ſelbſtändige Bezirks⸗ Ver⸗ trauensſtelle einzurichten. Die zuſtändige Vertauensſtelle für den Kreis Mannheim iſt die„Vertrauensſtelle fur frei⸗ willige Sparmetallabgabe für den Handelskammerbezirk Mannheim“(Herr Max Erlunger Hafenſtraße 27.) Den gewerblichen Kreiſen wird dringend empfohlen, ihre geſamm⸗ ten, abgabefähigen Sparmetallbeſtände bei der zuſtändigen Vertrauensſtelle ſchnellſtens zum freihändigen Ankauf an⸗ zubieten, bezw. einer Aufforderung der Vertrauensſtelle zur Abgabe Folge zu leiſten. Hierbei iſt es gleichgültig, ob es ſich bei den vorhandenen Vorräten um große oder kleinſte Mengen, um Rohmaterial, Vor⸗ oder Fertigfabrikate han⸗ delt, oder ob die Materialien beſchlagnahmt, beſchlagnah⸗ mefrei, meldepflichtig oder meldefrei ſind. Die Reviſoren oer Kriegsamtſtelle Karlsruhe werden bei ihren Reveſtonen die Beſitzer abgabefähiger, mobiler Sparmetallbeſtände zum ſofortigen Angebot diefer Beſtände an die Vertrauensſtelle auffordern, andererſeits ſind auch die Vertrauensſtellen gehalten, der Kriegsamtsſtelle dieje⸗ nigen Firmen zur Nachprüfung ihrer Beſtände aufzugeben welche der Aufforderung zur Metallabgabe nicht entſprochen haben. Um die Metallerfaſſung einheitlich durchzuführen, und die abgabewilligen Firmen vor dem ſchädigenden Wettbewerb derjenigen Firmen zu ſchützen, die ihre Metall⸗ beſtände aus Sonderintereſſen zurückzuhalten ſuchen müſſen letztere unmittelbar mit der Sonderbeſchlagnahme und Ent⸗ eignung der zurückgehaltenen Materialien rechnen. Inf. Phil. Ruf Inh. der bad. Verdienſtmed. erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim E 2 Neu eingetroffen: Reiche Auswahl in Ansichtskarten- Blumenkarten Künstlerkarten u. Serienkarten verschiedener Art. GUEURGAdZImMERM INI Hildastrasse 68. IE 2 E— 84 Bekanntmachung. 720 Steuer Ab⸗ und Zuſchreiben etr. Das Ab⸗ und Zuſchreiben der Grund⸗ Häuſer⸗ Ge⸗ 5 und Einkommenſteuer für das Stenerjahr 1918 wird am Dienstag, den 28. April 1018. Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr im Rathausſaale hier vorgenommen. f Neckarhauſen, den 13. April 1918. Fürgermeiſteramt: gez. i. B. Hauck. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 16. April 1918. Fürgermeiſteramt: n deltreppe hinan, vor ſich, im Vorſaal, ſah .(Nachdruck verboten) eme fur. 8 8 Schönheit. Der Schultheiß Es war in der erſten Hälfte des 16. Jak f Bern, ſiegreich aus langem Kriege mi Hauſe Savoyen hervorgegangen, e genen Friedens und blühte u kräftigen, von echt republikaniſch gierung, mächtig auf. An der Spitze 2 an den der Schultheiß Hans Franz Nägeli, der 5 Waadt, deſſen glänzende Waffentat Franz Bonivart, „dem Gefangenen von Chillon“, den Kerker geöffnet, und ſein jüngerer Amtsgenoſſe Johannes Steiger. Bei⸗ des Männer von bewährter Tugend und Vaterlands⸗ liebe, einig im Rat, im Privatleben jedoch erbitterte Gegner, die ſich gegenſeitig überall auswichen, und jeden Verſuch zur Aussöhnung, den etwa Freunde machten, entſchieden zurückwieſen. Ja, die Abneigung Steiger's gegen eine auch nur zufällige Begegnung war ſo groß, daß er nur, wenn er genötigt war, die Straße be⸗ trat, an welcher Nägeli's Stadtwohnung lag. Ein ſol⸗ cher Fall mochte eingetreten ſein, denn wir ſehen ihn an einem ſchönen, aber noch kalten Februartag langſam durch die breite Straße wandeln; die Blicke aller Vorübergehenden folgten dem ſtattlichen Mann, deſſen hoher, kräftiger Wuchs durch das braune Sam⸗ metwams mit dem breiten Pelzbeſatz auf's Vorteilhaf⸗ teſte hervorgehoben wurde, während das Barett mit der ſchwankenden den lebhaften Augen nur wenig beſchattete.— Vor einem Haus, gegenüber demjenigen des alten Schult⸗ heißen hielt er inne; als ſich die ſchwere Tür auf nahe den Boden. Ihr ſeid ein 51 hr — zu erwarten, junge Freundin trat, doch ohne vorher hatte es wohl er vielleicht das erf 40 Ehe wir wieder mit einem größeren Roman beginnen, bringen wir dieſe Erzählung, die uns in lebhaften Farben ein Bild von der größten Zeit Berns zeigt. Die Red. Er war so gut und starb 30 früh, Mer Inn gekann, vorgisst inn nis. Todes- Anzeige. ſein Klopfen öffnet, eilte er raſch die ſchmale Wen⸗ blieb aber oben überraſcht ſtehen, denn er die Frau des Hauſes und e Dame von vollendeter beugte ſein ſtolzes Haupt tief zum Gruße für die edlen Frauen, und die Feder ſeines Baretts, das er in der Hand eine junge, ihm unbekannt Gaſt in dieſem Hauſe, ſeltener dete ihn die ältere Dame Herr Schultheiß Steiger,“ re „wahrſcheinlich wollt Ihr meinem Ehe⸗Herrn ſprechen, ſchwerlich die Ehre Eures B augenblicklich nicht zu Hauſe, digſt zurück; dürfte ich Euch bitten, ihn einſtweilen hier indeſſen ich, mit Eurer Erlaubnis, meine hinuntergeleiten will.“ Euch durch mich nicht im 4 entgegnete Steiger, in⸗ eſuches zu Teil. Er iſt „Ich bitte ſehr, laßt Geringſten ſtören, edle Frau. dem er mit tiefer Verbeugung in den geöffneten Saal 5 noch einen langen bewundern⸗ den Blick auf das Fräulein zu werfen; gegneten ſich dabei, denn auch ſie— bemerkt— hatte bei Nennung Namens raſch und verwundert aufgeſehen und ihn ſeit⸗ her heimlich, wie mit Furch Was aber lag in dem Bli war wirklich etwas Furchterweckendes darin, daß ſich W Auge plötzlich ſcheu ſenkte und ein glü⸗ 8 ännlich ſchö tlit mit hendes Rot die zarte Wange höher färbte? oder bildete Feder das männlich ſchne Anmut zen ſte Glied einer ſympathiſchen Kette, t und Neugier betrachtet. ck, der den Ihrigen traf? die ſich hier zwiſchen zwei Herzen mit einem unterdrückten Seufzer und nur zögernd die trennende Schwelle überſchritt. Dein gutes Herz ruht still in Frieden, Ewig beweint von Deinen Lieben. hielt, berührte bei⸗ in Geſchäftsſachen mit ohne dies würde uns doch kommt er bal⸗ ihre Augen be⸗ der Schultheiß ſeines ſpann, daß auch er um vielleicht noch den nd zu ſehen, wel⸗ ihm dies möglich Tief erschattert und unerwartet erhielten wir die traurige Nachricht, daß nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse am 22. März 1918 mein innigstgeliebter Mann, der treubesorgte Vater seines Kindes, der gute Sohn seiner Eltern, Schwager und Onkel Gefreiter Ant Bruder, Schwiegersohn, In Josef Worm ja einem Feld-Artill-NRgt., Inhaber des Eis. Kreuzes im blühenden Alter von 31 Jahren nach 35/ jähriger, treuer Pflichterfüllung infolge Ver- wundung durch eine Fliegerbombe den Heldentod fürs Vaterland starb. Botrop i Westf, Warschau, Erfelden, Rüdesheim a. Rh., Seckenheim, Mainz, Ladenburg, Goddelau, Frankreich, Mannheim, Dig floftrauernaen Hinterbllebenen frau Anten Jos. Wer und Kind Sissi den 18. April 1918. Frau peter Worm We. nebst Geschwister Das Seelenamt findet am Dienstag vormittags 7 Uhr statt. Volksſchule Heckenheim. en Kriegsanleihe lieferte folgendes Ergebnis Die Sammelzeichnung zur 8t Zahl der Zeichnungen Geſamt⸗Kleinſter ore Schüler⸗ in Beträgen von betrag Ort Schulanſtalt a 717V777*T0111111 * zahl 3 unter 20 M. bis 100 M. der gezeichneter zen 20 Mk. 99 Mk. u. mehr Zeichnungen Betrag Seckenheim] Bolksſchule 215 115 63 21 f 31 f 4090 Mk.[5 Mk 100 Mk. Für die IV. Kriegsanleihe wurden gezeichnet 12 154.50 Mk., für die V. 2417,50 Mk., für die VI. 7891 Mk., für die VII. 5 099 Mk., für die VIII. 4020 Mk., im Ganzen 31 652 Mk. 5 Privat- Handelsschule Mannheim. Gründliche und praktische Ausbildung in allen Handelsfächern und Sprachen. Spezial- Osferkur se-: 5. IIai. Prospekt und Auskunft jederzeit kostenlos, auch Sonntags von 11—12 Uhr durch die Schulleitung; Steckbohnen 3-4 Immerwobnung Ein Arüfmger Junge (Schwertſtangen) f mit Gartenanteil kann die Schloſſerei gegen zu verkaufen! ſofort oder auf 1. Mai von ſofortige Vergütung erlernen Bruno Honeg Beamten geſucht. b. I. Lochbühler Dammſtraße 5. Näh. in der Geſchäftsſtelle. j wptſtraße. 2 Waugh 1 5 1 5 1 0 1 ö und Garaninli empfiehlt f bormana drogerie Ir. Wagner's Nacht. Inh. W. Höllſtin. und lud ihn ein, Decken belegten Lehnſtühle Platz zu nehmen, während ſie ſelbſt ſich auf der Bank niederließ, Fenſter hinzog. Freunde vernachläſſigt!“ begann gegen Euren Amtsgenoſſen muß entweder ſehr groß, oder Eure Freundſchaft für ſein, daß Ihr ſie ſo wenig heimſucht, nur weil ſie dasſelbe Quartier bewohnen.“ entgegnete Steiger,„ich möchte nur heiß und um von etwas Anderem zu reden, wer, wenn man fra“ gen darf, war Euer ſchöner Beſuch?“ 5 zurück,„dachte ich doch, Schultheißen, alle Frauen mindeſtens alle ſchönen!“ —— wer, tam auch ſchon die Gattin deines Freundes ai auf einem der mit prächtig gewirkten die ſich am „So, Herr Schultheiß, das iſt ſchön, wie Ihr Eure ſie.„Eure Feindſchaft Eure Freunde ſehr klein „Weder das Eine noch das Andere, edle Frau,“ dem alten Schult⸗ mir ein unangenehmes Gefühl erſparen, aber Ihr kanntet ſie alſo nicht?“ fragte die Dame es wäre die Pflicht jedes ſeiner Vaterſtadt zu kennen, 9 „Es wäre dies unſtreitig die angenehmſte Pflicht unſeres Amtes,“ erwiderte Steiger lächelnd,„aber wie Ihr ſeht, uns keine Zeit mehr alſo ſchon meiner Neugierde erbarmen und mir ſagen, wer das Fräulein iſt?“ ernſthafte, daß Ihr müßt Euch haben wir deren ſo viele für jene bleibt. „Ratet!“ verſetzte die Dame lächelnd,„dem klugen Schultheiß Steiger kann das Erraten unmöglich ſchwer fallen.“ 5 5 Ihr irrt; von allen glänzenden Eigenſchaften, 72 die Schultheiß Steiger ſein eigen nennt, dürfte das Raten leicht die ſchwächſte ſein; ich bitte Euch recht ſehr, geſtrenge Dame, ſtellen, die er nicht beſtehen kann.“ ö meinen Witz nicht auf eine Probe zu Gortſetzung folgt.) Gewerbeverein Ssckenheim. — nenne AA n n 22222222228. SAGEN BAT A e ee eee eee 22 2 f⏑ ,, nf Am Fonntag den 21. April Nachmittags 2 Ahr findet im Lokal„zum Löwen“ unſer alljährliche Stattutengem ſtatt. N Die Tagesordnung iſt folgende: Geſchäftsbericht Kaſſenbericht Wahl des Kaſſenreviſoren Bericht über Kriegshilfe „ Beratungsſtelle Lehrlingsverſicherung Verſchiedenes Wir bitten alle noch anweſenden Mitglieder im In. ** tereſſe der Tagesordnung um pünktliches und zahlreiche? Erſcheinen. Der Vorſtand. Frauenverein Seckenheim. Abtig. Rotes Kreuz. 1. Es gingen vom 1. Oktober 1917 bis 31. Marz 1015 3. an Liebesgaben für das Rote Kreuz ein 31 4 5 — Dreihundert Achtzehn Mark 2. Die Zahl der Verwundeten hat ſich wieder gemehn und die Lazarette füllen ſich; die Gemüsesammeis nimmt wieder Dienstag und Freitag nachmitt Gaben entgegen. 2. Wir empſehlen in kräftiger Qualität: Gewüse pflanzen, Tomaten- und Rabarbarapflanzen. Wir suchen 600— 1000 Bohnenstangen Zu kanien. Gartenbaubetrieb: Teudenbeimer Fähre. !!!!!! i Stadtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem 0 Kostenffei ö Ludwig“ die Einlage folgenden Tag an zu 40%, Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. hafan a. Rh. eee Ein guterhaltener 4 mmer u. füll Suolöcbagen zu mieten gesuohg Zu verkaufen! 9. Näh. in der Geſchäftsſtelle. Zu erfr. in d. Seſch.“ General- Versammlung 5 1 ches — Herzlichen Dank allen Gebern, beſonders denen unt, ihnen, welche ſeit Kriegsbeginn nicht abließen ihren reg“ mäßigen Beitrag zu geben. lstelle f 1 1