. · ˙¹ Li.. T r dee Na. 18 ö Tefal 20. url 1018 Neck Arſcheint t a glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und d Feiertage. er Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. ing die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Die flandriſche Küſte ö im Weltkriege. Von Admiral z. D. Dick. 5 II. is ie tief En gland unſeren Beſitz der flandriſchen geiffe empfunden hat, geht ſchon aus den häufigen An⸗ 5 hervor, die durch beſonders gebaute, ſtark beſtückte vor Jepanzerte Fahrzeuge geringen Tiefgangs von den 85 eebrügge liegenden Bänken aus ſowie durch Flug⸗ 0 gegen unſere Stützpunkte ausgeführt worden ſind. Preſſ im engliſchen Parlament und in der engliſchen die 90 hat man ſich häufig mit Seebrügge beſchäftigt und Schadertdeung dieſes„Piratenneſtes“, das England ſoviel Vert en tue, verlangt. Den beſten Beweis aber für den die f der flandriſchen Küſte in unſerer Hand bildeten 5 oft wiederholten, hartnäckigen und verluſtreichen 1 der feindlichen Armeen in der zweiten Hälfte tun ergangenen Jahres, die, wie die Oberſte Heereslei⸗ obern mehrfach ausdrücklich hervorgehoben hat, die Er⸗ hatt ug unſerer flandriſchen Tauchboot⸗Baſis zum Zweck * 5 Was die feindlichen Flotten nicht leiſten konnten bunch bir man ſie nicht aufs Spiel ſetzen wollte, ſollte ch die Armee vollbracht werden. 5 cut Hierbei iſt die durch Beſetzung der flandriſchen Küſte andene Veränderung unſerer ſeeſtrategiſchen Lage wohl mit 3 Jeder ernſthafte Seeangriff auf Flandern und pf Abſicht, unſere Stützpunkte dort zu zerſtören d ielleicht die Küſte zu beſetzen, verlangt die Ver⸗ 2 alfa, ſtarker feindlicher Flottenteile, die nach Oſten eiche in der Richtung auf die deutſche Bucht hin— deutsche werden müſſen. So entſteht für unſere in der Flant u Bucht befindliche Hochſeeflotte eine günſtige euſtellung, die im Zuſammenwirken mit den flandri⸗ Seeſtreitkräften große Ausſichten bietet. Das hat Grunde England ſehr wohl erkannt, und nur aus dieſem agerr wurde, beſonders nach den Erfahrungen der Flotte akſchlacht, dem vielfachen Drängen, auch mit der begeben ſcheidend gegen Flandern vorzugehen, nicht nach⸗ ſchen S Man zog es alſo trotz des Drucks unſerer flandri⸗ Entf eeſtreitkräfte vor, die„große Flotte“ in ſicherer erſehnteung zu halten und der deutſchen Hochſeeflotte die nicht te Gelegenheit, nochmals zum Kampfe zu kommen, dieſes 59 bieten. Auf die Wirkſamkeit der Blockade war Verhalten ja ohne Einfluß. 5 1 00 ergibt ſich ſchon ohne weiteres, daß durch auch; eſetzung und Behauptung der flandriſchen Küſte indlülde Gefahr ausgeſchaltet worden iſt, daß durch füge che Landungen oder Landungsabſichten der Nord⸗ droht eee Armee in der Flanke oder im Rücken be⸗ ſchen 8 könnte. Die von der Marine an der flandri⸗ Wacht ſte ausgeübte, auf Schutz und Trutz gerichtete entlastet die Armee auf dieſe Weiſe nicht unweſentlich U Schließlich darf die Rückwirkung unſerer ſtarken Stel⸗ lan dan der flandriſchen Küſte auf die Lage von Hol⸗ he as auch durch ſeine wertvollen Kolonien dem gelaſſen n Druck ſehr ausgeſetzt iſt, nicht außer Acht land in werden, Nach dem ganzen Verhalten von Eng⸗ deſſen Verlauf des Kriegs ſowie unter Berückſichtigung ſichten 5 über die feindlichen Vorbereitungen und Ab⸗ in Brüſſel den belgiſchen Geſandtenberichten und anderen iſt, 1 aufgefundenen Schriftſtücken bekannt geworden daß d Ks wohl nicht dem geringſten Zweifel unterliegen, bald 1 holländiſche Neutralität ſchon als⸗ verle 5 eginn des Kriegs rückſichtslos Feinde worden wäre, wenn wir unſeren Velgi en nicht durch die ſchnelle Eroberung wären be zum Meere hin zu vorgekommen eingedrun ie Engländer würden nicht nur in die Schelde utwerp 58 ſein, um das an Hilfsquellen ſo reiche rationen als Stütz⸗ und Ausgangspunkt für ihre Ope⸗ geſchent gaben mitzen, ſondern ſie würden ſich auch nicht * vorgaben, die durch die holländiſche Küste und die rückſi 5 agerten Inſeln gegebenen maritimen Vorteile gelegen los zu verwerten, ſoweit dies in ihrem Intereſſe hätte.„Selbſt ein erfolgreicher Zwang Hollands, ſerflotte ee einer kampfkräftigen deutſchen Hoch⸗ en. Verte ganzen hat alſo die von uns beſetzte und zu e und Angriff, wenn auch in letzterer Be⸗ geſtattete fla ddriſcberhä tnismäßig geringen Mitteln, aus⸗ n Verlauf deiſche Küſte einen weitgehenden Einfluß auf wiſſ 5 uf der Kriegsereigniſſe ausgeübt. Sie iſt ge⸗ die e eim lebendiges Beiſpiel der großen Bedeutung, merkenswe 1 einen, aber in geographiſcher Hinſicht be⸗ ſondern fit en Küſtenſtrich nicht nur für den Seekrieg, f r die Geſamtkriegslage innewohnen kann. 1 8. er engliſche Angriff auf die flandriſche 8 Küſte. N 1 I. Jabrüund AT- Amtsdlatt Ger Bürgerrieister ämter Senenneinz, Iines heim, NMearhansen und Edling. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Der Angriff ziemlich ſtarker engliſcher Seeſtreitkräfte auf die flandriſche Küſte in der Nacht vom 22. zum 23. April wird amtlich auf beiden Seiten ganz ver⸗ ſchieden dargeſtellt, jedoch iſt ohne weiteres erſichtlich, daß der Bericht des engliſchen Marineminiſters Geddes zum mindeſten ſtark gefärbt iſt. So verſchweigt er den größeren Teil der Schiffsverluſte; er verſchweigt, daß der Angriff der engliſchen Marine⸗Infanterie auf die Mole von See⸗ brügge(gemauerter Steindamm zum Schutz des Hafens gegen die Meereswellen) völlig mißglückt iſt und daß die Sturmtruppen faſt ganz aufgerieben ſind; er verſchweigt, daß der Kreuzer, der dieſe Truppen zu landen verſuchte, zum Wrack geſchoſſen worden iſt. Richtig iſt nur, daß einige mit Zement gefüllte Schiffe an der Küſte verſenkt wurden, die bis zu einem gewiſſen Grade vielleicht die Schiffahrt behindern können, da ſich der Zement durch die Vermengung mit Waſſer zu rieſigen Betonklötzen ver⸗ dichten wird. Die Annäherung der feindlichen Schiffe wurde jedoch rechtzeitig genug entdeckt, um ſie auf ſolche Entfernung zu halten, daß die eigentliche Fahrrinne nicht verſperrt worden iſt. Die Engländer hatten, wie Karl Rosner dem„Berl. Lokalanz.“ berichtet, die Kriegs⸗ liſt gebraucht, dem Schiffsangriff einen ſolchen durch Flug⸗ zeuge vorangehen zu laſſen, ſo daß ein Teil der deutſchen Marinetruppen während des Fliegeralarms in Deckung gegangen war. Dieſe Zeit benützte die Flotte, um in ſchnellſter Fahrt gegen die Küſte zu ſteuern. Die Be⸗ ſatzung des Molenkopfes tat aber ihre Schuldigkeit. Als der engliſche Kreuzer(5800 T.) auf Fallbrücken die 500 Mann, die mit Leitern ausgerüſtet waren, landen wollte, wurde jeder abgeſchoſſen, der den Kopf über die Mauer erhob. Ein deutſches Torpedoboot, das an der Mole lag, feuerte Schuß auf Schuß raſtlos gegen den Kreuzer und zwar wurden die Geſchütze von drei Offizieren bedient, die an Bord geblieben waren, während die Mannſchaften größtenteils in den Unterſtänden waren. Schwerbeſchädigt wurde der Kreuzer abgeſchleppt. Nur ein Dutzend Eng⸗ länder, darunter ein Hauptmann, gelangten auf die Mole; ſie wurden gefangen genommen. Im Laufe des Vor⸗ mittags traf der Kaiſer in Seebrügge ein und ließ ſich von dem Kommandierenden des Marinekorps, Admiral Schröder, Bericht erſtatten. Darauf beſichtigte der Kaiſer die Mole, obgleich die engliſchen Flieger ſich immer von neuem zu nähern verſuchten, um die Wirkungen des Angriffs feſtzuſtellen. Hierauf begab ſich der Kaiſer zur J Kanalſchleuſe und zum Kanaleinlaß, in dem die beiden mit Zement gefüllten alten Kreuzer verſenkt liegen. Der gefangene Hauptmann ſagte aus, daß der Angriff zur Sperrung der Kanalausfahrt ſchon viermal angeſetzt ge⸗ weſen, aber jedesmal durch die Wachſamkeit der deutſchen Torpedoboote vereitelt worden ſei. Diesmal habe der Nebel das Unternehmen, das leider mißlungen ſei, begünſtigt. N 1 ſuhinerster Freiherr ron Aluniuuen Spannung zwiſchen Holland und Deutſchland. In den gegenwärtig noch ſchwebenden Verhandlungen über ein wirtſchaftliches Abkommen mit Holland, das im Bezug von Kohlen und Holz zum größten Teil auf „Deutſchland angewieſen iſt, hat die deutſche Regierung die Forderung aufgeſtellt, daß für jedes holländiſche Schiff, das einen holländiſchen Hafen verläßt, ein gleicher Schiffs⸗ raum gleichwertiger Schiffe, die zu den vom Verband beſchlagnahmten Schiffen gehören, nach Holland zurück⸗ kehrt. Dadurch ſoll vermieden werden, daß der holländiſche Schiffsraum nach und nach ganz in die Hände des Ver⸗ bands kommt. Speziell handelt es ſich jetzt gerade um drei Schiffe, die zum Auslaufen bereit liegen und für die Holland ſicheres Geleit verlangt, während Deutſchland dieſes Geleit nur zuſagen will, wenn drei aus Amerika abgegangene Getreideſchiffe in Holland eingetroffen ſind. hat es auch die Folgen zu tragen. lu. 97. In ſertions preis: Die sinſpalige Petitzeile 20 2 2 Reklamen 60 Pfg. na dis Zelle. Bei öfterer Aufnahme Nabett. Warnſprechanſchluß Nr. 18. Dies hat nun die Stimmung in Holland in große Er⸗ regung gebracht und die Haager Zeitung„Het Vader⸗ land“ ſchreibt, wie anzunehmen iſt, hälbamtlich: Unſere Beziehungen zu den Deutſchen fangen in den letzten Tagen an, Sorge zu erwecken. Sole in Berlin eine Skim⸗ mung überhand nehmen, in der man mit unſeren Hoheitsrechten nicht weiter mehr Rechnung hält, dann wird unſer geſamtes Voll ſtark in ſeinem guten Rechte daraus die für uns allein nögliche Folgerung ziehen und darſach handeln. Die gegenwärtige Regierung hat Holland beinahe vier Jahre aus dem Kriege herauszuhalten verſtanden. Ihr größtes Verdienſt gegenüber dem Volze ſoll nich! vergeſſen werden, auch nicht, wenn ſie ſelbſt das Volk zwingen ſollte, daß es beim Eintreten einer neuen Phaſe der Kriſis, die viell ich kri l iſcher iſt, als die bisher durch⸗ gemachten S adien, die Staa slei ung lieber anderen Männern an⸗ zertraut ſieht. In dieſem Falle wird ein nationales Kabinett ſobald wie möglich das Ruder des Staatsſchiffes in die Hand nehmen mülſſen. a Holland hätte wirklich keinen Grund, eine ſolche Sprache gegen Deutſchland zu führen. Wenn wir uns dagegen wehren, daß der Verband durch Kauf oder Gewalt die ganze Handelsflotte der Welt gegen uns in ſeinen Dienſt ſtellt, ſo iſt das begreiflich und natürlich und es it kein Eingriff in die Hoheitsrechte eines neutralen Staats, wenn wir von ihm verlangen, er ſolle ſeine Neu⸗ tralität nicht gar zu einſeitig auffaſſen. Deutſchland muß im Intereſſe ſeiner Sicherheit auf der Einhaltung zewiſſer Grenzen beſtehen. Holland iſt ja mit der Hin⸗ zabe von 400000 Tonnen Schiffsraum ohnedies ſchon viel weiter gegangen, als es Deutſchland gegenüber, von dem es nur Freundſchaft erfahren hat, jemals verant⸗ worten kann. Warum führt Holland eine ſolche Sprache nicht gegen Wilſon und die Engländer? Warum iſt die Aufregung über den Schiffsraub ſo bald wieder ver⸗ ſchwunden und hat ſich gegen die andere Seite gekehrt? In Holland weiß man wohl, daß England und Amerika das Land zum Anſchluß an den Verband zwingen wollen;„in dieſem Kriege darf es keine Neutralen geben,“ hat ein engliſcher Miniſter erklärt. Holland weiß auch, daß die Engländer wiederholt unmittelbar vor einer Lan⸗ dung in Holland geſtanden haben. Nun, Holland mußß ſich jetzt entſcheiden, ob es wirklich neutral bleiben will— von Deutſchland wird es dann nichts zu fürchten haben, wie bisher, ſo auch fernerhin nicht—, oder ob es ſich unter die Gewalt Englands und Amerikas beugen wird. Dann Ein Blick auf die Schlachtfelder von Flandern ſollte aber die Holländer zu der ruhigen Ueberlegung führen, die ſie ſonſt immer zu bewahren wiſſen. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 25. April.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Auf dem Schlachtfeld an der Lys ſcheiterte ein ſtarker Gegenangriff der Franzoſen gegen die Höhe bei Vleu⸗ gelhoek unter ſchweren Verluſten. Oertliche Kämpfe nordweſtlich von Bethune, bei Feſtubert und zu beiden Seiten des Scarpe. Südlich der Somme griffen wir Engländer und Fran⸗ zoſen bei und ſüdlich Villers-Bretonneux an. In hartem Kampf bahnte ſich unſere Infanterie den Weg durch die Maſchinengewehrneſter des Feindes. Panzer⸗ magen haben ſie hierbei wirkſam unterſtützt. Wir nahmen den vielumkämpften Ort Hangard. Auf dem Weſt⸗ ufer der Avre trugen wir unſere Linien über die Höhen nordweſtlich von Caſtel vor. Den ganzen Tag über führte der Feind mit ſeinen auf dem Kampffeld bereit⸗ gehaltenen und von rückwärts herangeeilten Unterſtüt⸗ zungen heftige Ergen, Sie brachen blutig zuſammen. Erbitterte Kämpfe dauerten in dem ge⸗ wonnenen Gelände die ganze Nacht hindurch an. Mehr als 2000 Gefangene blieben in unſerer Hand. 4 Ge⸗ ſchütze und zahlreiche Maſchinengewehre wur⸗ den erbeutet. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. E* Ein großer Teil der Weſtfront ſtand am 24. April wieder unter dem Zeichen des Kampfes. Gegen die er⸗ ſtürmte Höhe von Vleugelhoek, ſüdweſtlich des Kemmel⸗ bergs, richteten die Franzoſen einen ſtarken Gegenangriff, der unter ſchweren Verluſten zuſammenbrach; die deutſchen Truppen blieben im feſten Beſitz der die Straße Nieuwe⸗ kerke⸗Kemmel⸗Mpern beherrſchenden Höhe Weitere Kämpfe fanden längs des La Baſſee⸗Kanals und zu beiden Seiten der Scarpe, alſo öſtlich von Arras ſtatt. Daß die Ge⸗ fechte in dieſen beiden Abſchnitten in ſtrategiſchem Zu⸗ ſammenhang ſtehen, gewinnt immer mehr an Wahrſchein⸗ lichkeit, wenn ſie auch räumlich verhältnismäßig weit etwa 30 Kilometer) getrennt ſind. Bei Arras erhält ſich die Kampftätigkeit hartnäckig, ſo daß es nicht über⸗ raſchen wird, wenn ſich eines Tags daraus eine große Schlacht entwickelt; der Scarpeabſchnitt iſt der einzige in der engliſchen Front— jetzt iſt er allerdings wohl reichlich zur Hälfte von Franzoſen beſetzt—, der noch keine bedeutendere Eindrückung erfahren hat. Foch ſoll zeabſichtigen, an der Scarpe die ihm noch verbliebenen eee eee * S Reſerven zuſammenzuziehen und die zu bildende Angriffs⸗ mee aus den Beſtänden am La Baſſee⸗Kanal zu ver⸗ kaſchungen ſind an der Weſtfront ſeit dem 21. März d. J. zur Regel geworden. Foch wird aber die dauernde ind zunehmende Flankenbedrohung von Arras von Nor⸗ den und Süden ebenſo wenig ertragen können, als Hin⸗ zenburg den in unſere Front vorſpringenden Keil dulden ann.— Zwiſchen Somme und Lucebach entſpannen ſich zei Villers⸗Bretonneux und Hangard, wo ſeinerzeit der deutſche Angriff Halt gemacht hatte, hitzige Kämpfe. Di Feinde wurden zurückgeſchlagen und das wochenlang um⸗ trittene Dorf Hangard erobert, wobei die deutſchen Pan⸗ erwagen gute Dienſte leiſteten. Unſere Tanks ſind be⸗ veglicher und beſſer konſtruiert, als die engliſchen Un⸗ zetüme. Auf dem linken Ufer der Avre errangen unſere Truppen einen weiteren Erfolg. Vor etwa 14 Tagen var General Hutier bis Caſtel, 4 Kilometer nord⸗ veſtlich von Moreuil, vorgeſtoßen. Die Einſetzung der anzöſiſchen Reſervearmee hatte das weitere Vordringen either gehemmt. Nun ſind aber am 24. April die dem Irt nordweſtlich vorgelagerten Höhen geſtürmt und gegen ſeträchtliche Gegenangriffe gehalten worden. Die deut⸗ che Linie iſt damit abermals um mehr als 1 Kilometer zäher an Amiens vorgeſchoben worden. chießung von Amiens und ſeiner Zufahrtsſtraßen iſt er Beſitz dieſer Höhen ohne Zweifel von ſehr großer Bedeutung. Daß der Kampf bei Caſtel über den Rahmen er Durchſchnittsgefechte hinaustritt, geht aus der groß zahl der Gefangenen(2000) und der erbeuteten Geſchütze ind Maſchinengewehre hervor.— Es wird Foch nicht eicht werden, die„Angriffsarmee“ bei Arras in der Stärke zuſammenzubringen wie er ſie wünſcht und—, zaben müßte.. Ein gefangener engliſcher Kathedrale von St. Quentin: tung, die Deutſchen hätten die läppiſch, denn die Kathedrale mußte ihnen ja als vor⸗ züglicher Beobachtung zunkt gute Dienſte leiſten. Aus ieſem Grunde e. Fla. i' Kathedrale be⸗ er, obwohl die Franzoſen das ſchöne Bauwerk ſchonen vollten. Die„Züricher Poſt“ erfährt, General Foch beabſich⸗ tige alle noch verfügbaren Truppen zu einem Angriff in der Gegend von Arras, wo in den letzten Tagen(zwiſchen Lens und Albert) größere Kämpfe, beſonders der Ar⸗ tillerie, ſtattfanden, zuſammenzuziehen.— Wir haben zuf die Wahrſcheinlichkeit, daß der Feind dieſen Ab⸗ ſchnitt zu einer Operation größeren Stils auserſehen habe, hingewieſen. 5 Die Gerüchte, daß Verſchiebungen öſterreichiſch⸗unga⸗ riſcher Truppen nach dem Weſten ſtattgefunden hätten, find, wie aus zuverläſſiger Quelle bekannt wird, voll⸗ ſtändig aus der Luft gegriffen. g Offizier äußerte über die Die franzöſiſche Behaup⸗ Kathedrale angezündet, iſt ſtärken. Die Zeit wird lehren, ob das zutrifft. Ueber⸗ f. e—— 80 5 1 „Fehse ald e Honnelreur Ife el e eebfelkun Ua rien, Der Krieg zur See. Berlin, 24. April. Im Sperrgebiet um England ſind 22 000 BRT. verſenkt worden, darunter ein wert⸗ voller Dampfer mit 7000 BRT. und zwei voll beladene Dampfer von je 5000 BT. a Haag, 23. April. Die angeſagte ausdrückliche Be⸗ ſtätigung der mündlichen Zuſage der amerikaniſchen Re⸗ gierung, daß holländische Schiffe, die nach dem 20. März amerikaniſche Häfen anlaufen, nicht beſchlagnahmt werden würden, iſt noch nicht eingetroffen. Die amerikaniſche ſchen Regierung verſtändigen. Amſtervam, 25. April. Die Niederländiſche⸗indi. ſchloſſen, bis ſie darüber Sicherheit hat, daß die Alliier⸗ ten die Schiffe nicht wegnehmen werden. N Waſhington, 23. April.(Reuter.) Die Verſchiffung von Lebensmitteln für die Zivilbevölkerung in den alliier⸗ ten Ländern wird 10 Tage eingeſtellt werden um 3 Mil⸗ lionen Buſhels Getreide für die Belgier zu verfrachten. Ein Teil dieſes Getreides wird für das von den Deutſchen beſetzte Gebiet von Nordfrankreich verwendet werden. *— Neues vom Tage. Der Geſundheitszuſtand unſeres Heeres. Berlin, 25. April. Im Hauptausſchuß des Reiche⸗ tags äußert ſich Generalarzt Schultze 9 1175 den 9 e⸗ fundheitszuſtand des Heeres. Trotz der be⸗ dauerlichen Schädigung der Geſundheit infolge des Krie⸗ ges iſt der allgemeine Geſundheitszuſtand der Trup⸗ den ſehr gut. Gegenüber dem erſten Kriegsjahre ſind die Krankheitszugäuge um 35,5 Prozent zurückgegangen. Die Gerüchte über Mehrung der veneriſchen Krankheiten ſind übertrieben. Im Feldheere hielten ſie ſich um einige Prozent niedriger als im letzten Jahrfünft des Frie⸗ dens. Im letzten Jahre haben ſie weiter abgenommen. Ebenſo im Heimatheere, bei dem ſie einen geringen Prozentſatz höher ſind als im Frieden. Die Tuberku⸗ loſe Erkrankungen ſind im Heimatheer etwas höher ale im Feldheere, aber meiſt niedriger als der Durchſchnitt des letzten Jahrfünfts des Friedens. Wir haben wegen Tuberkuloſe⸗Erkrankungen etwas über 37000, die Fran⸗ zoſen dagegen in dem gleichen Zeitraum 88 000 Mann entlaſſen. Die durch Ea: Erkrankten leiden zunächſt Regierung will ſich über die Frage erſt mit der briti⸗ ſche Paketfahrt hat ihr Kontor in Singapore ſo lange ge⸗ den etwa zwei Monate banernden Nachwirkungen. Dägegen kritt eine dauernde Geſundheitsſchädigung ſei⸗ ten ein. Die aus den Lazaretten Entlaſſenen ſind zu 90 Prozent wieder kriegsverwendungsfähig, darunter 70 Prozent wieder frontdienſtfähig geworden. Von den Entlaſſenen ſtarb etwa ein Prozent. Die Selbſtmorde haben im Heere bedeutend abgenommen. Im Ganzen zeigt die Truppe große körperliche und ſeeliſche Wider⸗ ſtandsfähigkeit. a 8 Der Bombenaunſchlag in der Schweiz. Bern, 25. April. Infolge der Unterſuchung über das entdeckte Bombenlager ſind 19 Italiener verhaftet worden. d Niniſterwechſel in Japan. Tokio, 24. April.(Reuter.) Der Miniſter des Auswärtigen Motono iſt zurückgetreten. Der Mi⸗ niſter des Innern Goto folgt ihm im Amt. 74*. a. N E i rag. Bein, 24. April. Vizepräsident Or. Paaſche gedenkt des Heldentodes des Rittmeiſters Freiherr von Richthofen. Abg. Waldſtein(F. 2 Wir mißbilligen die einſeitige Aufbringung des ungeh uren ch bebarfs wiederum durch Ve⸗ ſteuerung des Verkehrs und des Verbrauchs. Die Kriegsgewinn⸗ ſteuer war die ein; re ˖ während des Krleges und die iſt verfehlt ausgefal en bei Kriegsbeginn die Bun⸗ desſtaaten ein ach aufgefordert werden müſſen, burch direhte Steuern den Kriegsbedarf aufzubringen. Nur der württembergi⸗ ſche Finanz miniſtee erachtet die Re orm bes Verhältniſſes zwiſchen Reichs⸗ und Lande ſteuern für möglich. Durch die Umſatzſteuer, die auch wieder in erſter 1: ie u len belaſtet, wird det Zwiſche handel a alen mel“ dewccht. rigkeit wird das Steuerfluchtgeſetz machen. Es gibt auch Aus⸗ wanderungen, die im Intereſſe des Vaterlandes liegen. Dr. Paaſche(Natl.): Der jetzige Kampf geht um die Exiſtenz des Rches. Wenn wir dabei eine Entſchädigung erhal⸗ ten können, ſo müſſen wir ſie wahrnehmen. Daß es Sieger und Beſiegte geben wird, daran kann niemand mehr zweifeln. Ueber⸗ triebene Forderungen lehnen wir ab. Hauptziel des Kampfes darf die Entich d gung nicht ſein. Abg. Dr. Paaſche(for fahrend): Wir denken nicht daran, den Grundſatz an uer kennen der nirgends in der Verfaſſung be⸗ euern den Einzelſtaaten, die indirekten dem Reich:.(Hört! hört!) Wir haben ſchon direkte Reichsſteuern, ſo die Erbſchaftsſteuer, die Tantiemeſteuer und den Wehrbei⸗ trag, von dem es ſich bald zeigen wird ob er eine einmalige Abgabe ift. Die Stellung des Reich⸗ſchatzſekretärs iſt im Bunde rat an die preuß ſchun S immen gebunden. Da zeigt ſich wieder die Notwendigkeit einen Reichsſinan miniſter zu ſchaffen. Verfaf⸗ ſfungsgemäß iſt es du chaus zuläſſig, die Einzelſtaaten für das Manko in der Reich kaſſe durch Matrikularbeiträge heranzu⸗ ziehen. Die Kriegsgewinnſteuer iſt zu reformieren und auf dir Einzelperſonen auszudehnen. Die Umſatzſteuer iſt kein Ideal. Eine Abwälzung auf die letzten Verbraucher iſt eigentlich bei allen Steuern ſelbſtverſtändlich Der Buchführungszwang wird für die gründet iſt: Die direkten St bauerlichen Besitzer außerordentlich unangenehm fein. Den Ge⸗ tränkeſteuern werden wir grundſätzlich zuſtimmen. Ein gutes Ergebnis des Steuer kluchtgeſetzes erſcheint mir zweifelhaft. Abg. Dietrich(Konſ.)? Auch der Beſitz trägt in hohem Maße zu den Laſten bei. die der Krieg uns auferlegt. Zu⸗ nächtt muß der Weg der indirekten Steuern zu Ende gegangen werden. Den Einzelſtaaten muß die finanzielle Selbſtändigkeit gewahrt werden. Zum Wiederaufbau der Wirtſchaft muß die Ka⸗ pitalkraft erhalten bleiben. Wollen Sie es denn verantworten, daß 20 Prozent des Vermögens zu den unpro uhtiven Zwecken der Bezahlung der Schulden verwendet werden? Die Erhöhung der Poſteinnahmen iſt gerechtfertigt. Für den Börſenverkehr iſt die Umſatzſteuer völlig Nebenſache. Die Spekulanten werden durch die paar Prozent nicht aus der Welt geſchafft. Bei den Tages ſchriftſtellern, die ohne weitere Unkoſten arbeiten, nimmt die Um atzſteuer der Charakter einer Epkommenſteuer an Abg. Bernſtein(Unabh. Soz.): Wir lehnen alle Steuern ab, die zu Zwecken verwendet werden ſollen, die den Inter⸗ Post der Arbeiterklaſſe widerſprechen, ſo die Belaſtung des oſtverkehrs, den Mechielſtempel, die Warenumſatzſteuer. ei Schriſtſtellern und Künſtlern iſt von einem Umſatz überhaupt geine Rede. Dabei bleiben die Ausgaben für Bücher uſw. ohn⸗ Anſatz. Die Geſellſchaftsſteuern dagegen wurden zu wenig be⸗ tro fen. Die Kriegsgewinne müſſen alle ein zezogen werden. Wir werden dafür eintreten, daß die Reichen Deutſchlands auch die Koſten des Krieges tragen. Berlin, 25. April. Staatsſekretär Graf Rödern: Die Getränkeſteuern ſollen 1240 Millionen Mark mehr einbringen als bisher. Das würde in Zukunft einen Geſamtertrag von ungefähr 1600 Millionen ergeben. Ich würde mich aufrichtig freuen, wenn in Zukunft die Getränkeſteuern ein Viertel der geſamten Raich ſteuern dar⸗ ſtellen würden. Auch der Wehrbeitrag belaſtet die Kriegszeit. Durch Matrikularbe träge konnten die Kriegskoſten nicht auf⸗ de werden. Was die Bierſteuer betrifft, ſo hat die isherige Malzſteuer erschreckend geringe Erträge gebracht, weil weil jetzt nur noch ſehr wenig Malz verarbeitet wird. Deshalb mußte man zur Form der Fahr kalſt uer übergehen. Das Brannt⸗ weinmonopol, das den größten Teil der Beträge einbringen ſoll, iſt im weſentlich en eine Verſtaatlichung der Spiritus⸗Zen⸗ trale. Die Angeſtellten und Arbeiter werden angemeſſen ent⸗ ſchidigt werden. Mit der Weinſteuer ſind die weinbau⸗ treibenden Kreiſe grund ſätzlich einverſtanden. An Stelle einer Faß⸗ oder Fla ſchenbanderoleſteuer wird die buchmüßig kontrol- lierbare Wertſteuer vorgeſchlagen. Die Steuer auf Mineral⸗ ae und Limonade rech ertigt ſich mit der ungeheuren Preis⸗ treiberei auf dieſem Gebiete. Eine Kaffee⸗, Tee⸗ und Kakao⸗ Steuer war nach dem Kriege doch nicht zu umgehen. Abg. Herold(tr.): Bei der Bierſteuer iſt die Staf⸗ felung für die mittleren und kleineren Brauereien zu begrüßen. Die Weinſteuer iſt nicht mehr zu umgehen. Eine 20prozentige Wertſteuer auf Wein wird zu ertragen ſein. Auch die Schaum⸗ weinſteuer kann getroſt von den Verbrauchern geiragen werden. Die Mineralwaſſer⸗ und Simonadenſteuer kann der Zwiſchen⸗ handel, der hier außerordentlich viel verdient hat, wohl er⸗ tragen. Die Kaffee⸗, Tee⸗ und Kakao Steuer wird von der Bevölkerung ungern getragen werden. Die durch das Brannt⸗ weinmonopol geſchädigten Herſteller von Trinkbranntwein ſind zu entſchädigen. Durch eine Vermögensabgabe von 25 Pro⸗ zent, wie 15 der Abg. Bernſtein vorſchligt, würde ſich unſer Kapitalmarkt ungeſund verſcht ben. Befſurabiens Schickſal und ſeine Deutſchen. das nach der Entſchließnung feines Landes- rais worn 9. April ſich zur Vereinigung mit dem rumäniſchen Königreich bereit erklärt hat, hat in ſeinen Beziehungen zu dieſem in den letzten 100 Jahren die manmigfaltigſten Schick. ſale erlebt. Bis zum Jahre 1812 vumäniſch, wurde es durch den Frieden von Bukareſt zum erſten Male ruſſiſch. Erft 1856 zwang der Pariſer Frieden die Ruſſen zur Rückgabe eines Teiles des Landes. Aber ſchon 22 Jahre ſpäter ver⸗ loren die Rumänen, die den Ruſſen bei Plewna zu Hilfe gerom men waren, auch den letzten Reſt beſſa nabiſchen Boden durch den Frieden von Berlin Nun behrt das Land, das ſeit 17367 mit dem Fürſtentum Rumänien vereint geweſen war, zu dem inzwiſchen zum Königreich gewordenen Spamm⸗ reich[wieder zurück. Beſſarabien iſt ein veiches Land. Die Beſſavabien, mmern Europas. Getreidebau und Vieh⸗ vor, aber außer Weigen, Hirſe und Mais uch Taka, Fiechs iuelonen und Nur. der Beſondere Schwie braun e Erde ſeiner endloſen Ebenen macht es ſeit jeher zu . biſſe hervor. Wein⸗, Obſi⸗ und Peauldeerbaume e gleichfalls. Ueppiger Graswuchs ermöglicht die Haltun Pferden, Rindern und feinwolligen Schafen, ſowie Schweinen, Ziegen und Büffeln. Den mittleren Teil de⸗ Landes bedecken ungeheure, wildreiche Wälder. Die Im ſtrie iſt über Anfänge nicht hinausgekommen. Die Beos rung gliedert ſich nach der durch die Eiſendahnlimien daf Benderi gegebenen ethnographiſchen Grenze. Während nördliche Teil des Landes eine rumäniſche Mehrheit be herbergt, ſbehen in den drei ſüdlichen Kreiſen Benderi, Achern man und Ismail nur 226 000 Rumänen 477 000 Fremd ſtämmige gegenüber, und zwar Großruſſen, Ukrainer, Juden Bulgaren und ſchießlich deutſche Kolonisten. Dieſe letztere ſpielen eine bedeutende Rolle im wirtſchaftlichen Leben des Landes, und es iſt anzunehmen, daß der endgültige Free denswvertrag zwiſchen Rumänien und den Vierbandmächten der dem Königreich in Bezug auf den Erwerb von Beſſarabier freie Hand läßt, für das künftige Schickſal dieſer verſprengter deutſchen Volkselemente Sorge trägt. Obwohl dieſe in den drei ſüdlichen Kneiſen Beſſarabiens nur 70 000 Seelen zählen, umſaſſen ſie doch 200 Gemeinden mit einem Lat beſtz von 400 000 Heklar. In ihren Händen befinden ſic dort 35 Prozent der Geſamtflöche und 60 Prozent der an baufähigen Kulturfläche! Leider ſtehen neuere Statiſtiket für die Jeit unmittelbar vor dem Kriege noch nicht zur Vet, fügung, indes steht doch feſt, daß der deuſſche Veſiz gern, in dieſen Jahren bedeutend geſtiegen iſt. Der zariſchc Regierung erſchien er denn auch bald zu geffährlich. 1916 wurden von ihr über hundert deulſche Güter enteignet und die Aktion wurde im Jahre 1917 fortgeſetzt. Legt Nu mänien ſeine Hand auf dieſe Gebiete, ſo muß der von den verſchiedenen ruſſiſchen Regierungen angerichbete Schaden am deutſchen Gut unbedingt wieder gut gemacht werden. Bei einer Flugabwehr⸗Batterie. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: Als im vorigen Jahr die Flandernſchlacht wätete, habe auch die Flieger eine Rieſenarbeit geleiſtet. Immer galt en den Gegner„in die Karſen zu gucken“, und wer die Flieger „die Augen der Heerführer“ genannt hat, hat garnicht 0 Unrecht gehabt. Selhſtverſtändlich prahlte der Engländer auch hier, wie gewöhnlich, mit ſeiner Ueberlegenheit in den Luft und wollte die Welt mit großen Zahlen bluffen. Wenn er den Mund einmal wieder ſo recht voll genommen 5 hielten wir ihn auch eine große Zahl unter die Naſe, un das war ſeine Verluſtziffer an Flugzeugen. l Engliſche Aufſchneiderei und Verluſte ſtehen immer un nichtigen Verhältnis zueinander. g Neben unſeren ſchneidigen Kampffliegern haben. die Abwehrbatterien an dieſen Erfolgen einen großen Alt. teil. Wenn da eine Batterie, nachdem ſie erſt drei eingeſetzt war, ſchon drei Flugzeuge heruntergeholt halle bedeutet das eine hervorragende Leiſtung. Unter we Schwierigkeiten die braven Kanoniere ihren Dienſt verſehen erzählte mir ein Angehöriger dieſer Batterie: „Kaum graut der Morgen, da ertönt auch ſchon be ſchrille Pfiff des Beobachtungspoſtens.„Feindliche Flieger An die Geſchütze!“ Man möchte ſich noch ſo gerne eis ausruhen; denn während der Nacht gab es auch recht schwere Arbeit. Da mußte Munition für den nächſten Tag heran geſchafft werden, und geſtern haben wir von früh bi⸗ ü geſchoſſen. Die Ruheſtörung war umſonſt. Der Feind mac einen großen Bogen. Vielleicht ſind wir ihm noch von geſtern in unangenehmer Erinnerung. Immer wieder ber fluchte er da, hinter unſere Limen zu kommen, um dort de Verkehr auf den Straßen durch Bomben und Maſchinen gewehrfeuer zu ſtören. Aber wir haben ihm den Weg grün, lich verſperrt. 500 Meter vor unſerer Batterie liegen aaf die Trümmer eines engliſchen Flugzeuges. Das kommt an unſere Rechnung. Am Abend war der Döwiſtons⸗Kommel deur da und ſproch uns ſeine Anerkennung aus. Aber auch heute gab es wieder genügend Arbeit. 5 Mitlag kamen ſie, 15 bis 20 auf einmal. Echtes Flu, wetter! Wir hatten alle zum Schutz gegen die Sonne dunk⸗ Brillen aufgefetzt und ſuchten den Himmel ab. Ein fe Funken blitzen im Blau, das ſind ſie, die feindlichen Fueg Sofort werden Entfernung und Höhe gemeſſen.— Meter.— Wir laſſen ſie noch etwas näher kommen, „bellen“ unſere Kanonen los. Die Nachbarbatterie auch ſchon an. Es iſt eine ohrenbebäubende Knallerei, bald hängt der Himmel voll weißer Schrapnellwölkchen, in der Sonne fſir den Zuſchavor ſo hübſch ausſehen. W. haben uns unſeren alten Reſpekt aber bald wieder ve ſchafft. der Engländer dreht uns den Rücken. Aber was das? Während wir ſo eifrig das Geſchwader unter Feue⸗ nahmen, hatten ſich uns iygendwoher zwei feindliche gemähert. Denen können wir leider nicht zu Leibe gehen denn ſie kreiſen faſt ſenkrecht über uns. Paß auf, da ſchmeißen Bomben!“ ruft jemand. Aber ſtatt deſſen ſchießen ſie ein Leuchtzeichen ab. Wir ſind ihnen doch fur käſtig geworden, und jetzt wollen ſie uns regelrech räuchern“. Durch das Leuchtzeichen verſtändigen ſie ihr Artillerie, die ſchon tagelang das Gelände nach uns baſtet hatte. Bald kamen auch ſchon die erſten Granaten a geſauſt. Mit etwa 150 Schuß mittleren und ſchweren libers bedachte uns der Engländer. Nachdem Meßappocan und andere wichtige Dinge in Sicherheit gebracht waren wichen wir auf Befehl unſeres Batterieführers dem Feue aus. Eine unglückliche Granate faßte noch die Bediemum des erſten Geſchützes und verwundete mehrere Kanone, Sanitätsgefreiter Hofmann(aus Ober⸗Seenſen, wohnhaft Eſſen⸗Ruhr, der ſchon öfters große Kaltblütigkeit an ge Tag gelegt hatte, ſprang als erſter hinzu, verband ſeine 0 meraden während des heftiges Feuers und brachte ſie 50 einer Verwumdeten⸗Sammelſtelle. Als Lohn für dieſe 55 Tat, hatte er die Freude, als erſter der Batterie zum Eiſerſe Kreuz 2. Klaſſe eingereicht zu werden. Auch ſpäter hat 1 Hofmann noch recht oft bswährt und iſt bereits vom Gefren zum Sergeanten aufgerückt. Vitzfw. Wipper man 1 Unſere Ernährung im kommenden Früßjahr? Deutſchlands Feinde haben es nicht vermocht, uns zungern. Daß ihnen der abſcherlichſte Plan, der je erſonnen ein ganzes Volk mit Frauen und Kindern, Greiſen und K dem Hungertode preis zugeben, nun nicht mehr glücken kann, ſie nach den großen Erfolgen unſerer Waffen eingefehen. b N den haben entbehren gelernt; haben uns darauf eingerichtet, mit. auszukommen, was unſere eigene Erde, unſer eigenes Land an Erträgniſſen bot. Es gab eine Zeit— das Frühjahr 1017 in der es galt, alle Kraft zuſammenzunchmen, um durchhalten* könen. Wir haben's überſtanden. Und es iſt ſeidem beſſer 75 worden. Der Ning der uns einkreiſenden Feinde ist geb 357 Die Wege vom Oſten Europas mit ſeinen reichen Bodenſch 4 ſind uns frei. Aber es wäre kurzſichtig und verfrüht angun daß das Frühjahr 1918 uns mit Bezug auf die Haupternährung wen mittel ſchon eine weſemliche Verbeſſerung bringen könnte, 2 7 ſelbſtwerſtändlich die Verhältniſſe ſich betröchtlich günstiger haben. Denn noch ſind wir in der Haupfſache auf eigenen Produkte angewieſen, und ſes der braucher und Erzeuger iſt gewiſſenhafte Einhaltung der vos Behörden getroffenen Maßnahmen unbedingt erforderlich. Wirkungen der im Oſten erfolgten Friedensſchlüſſe, durch el. fang 9 dir Fliege t au No⸗ N „g er irrer gereist regt Fegg — 2217578825 r e r e / ˙ QÄTX— ˙ lv . 8 8 e 3 enn enn . . — mittel unmittelbaren Einfluß auf die Verteilung von Lebens⸗ n haben zu können. Es wird immerhin noch längere Zeit . ehe die reichen Produkte der Ukraine, Rumäniens und daft öſtlicher Länder zu uns gelangen können. Nicht nur die 1 uud diefer Erzeugniſſe bedarf ausgiebiger Zeit, ſondern auch . dansport, der nicht in einem Maße bewältigt werden kann, — den Uriedenszeiten Wir werden uns alſo längere Zeit noch — dorgeſchriebenen Rationen zu begnügen haben; die Brot⸗ weider in Ehren halten müſſen. Darauf aber können wir e daß unfere Behörden nicht einen Tag länger zögern Aube 8 Magen reichlicher zu verſorgen, als es unbedingt Deaane ik Paß mol upp! d 1. Mariners hebbt dafor ſorgt, datt wie Seelüd ok in' Krieg 800 derdeent. Se holt de Ooftſee rein un ſorgt dafor, datt unſe 100 1 in Ruh van Dütſchland no Skandinovien un Holland ** un datt de Engelſchmann ſine neegierige Nees nich 05 e Belt herinſteckt. Un as he datt mol verſöken wull Nebbe mit een poor Üböte in die Ooſtſee herinnſleeken har, dor wie em in korte Tid wedder rutexpendiert. N⁰ Norwegen, Dänemark un Schweden fohrt unſe Dampers. den dan umſe Heimat dörholen kann. Awers ganz licht is de Seefahrt uide 1 Weetſt wull, wat datt to bedüten hett, ſick mi Minen, dac sſcholln un Rasmus ſine Soltwoterbargen herumtoſchlan? a Nauf hett man ok butenlande en beten Entſchädigung, kann den nd gohn, drukt keen Erſatzbeer to drinken un in Weertshus n mente Fett⸗ und Brotmarken afftegeeven. Un de blonden utdiſchen unn norſchen Deerns ſind ierſt recht keen Erſatz, man * iche kleine Dingerchen“. 5 . So gungen neelich Jan Kröger un Peter Barghorn in Stock⸗ an Land. Natürkich na de. Weertſchaft hen, wo bin letzten Mol, ſe dor wern, Ingeborg,„des Wirees Töchterlein“, ſe ſo nett dar. Dor ſet all Dierk Dreyer und Korl Franzen van den . Damper„Wohlgemut“ un drunken eer Beer. As ſe de mu im de Dör in Sicht kreegen, röpen ſe lut:„Hallo, Jan. „van an unſen Diſch!“ wurd moft, und denn gung datt Vertellen los van Hus, letzden Brutens, van annere Mackers un dan den Krieg. org mußte immer wedder inſchenken. dorbie an“ Nebendiſch ſeet en Kerl, leesde ſtene dütſchen datt„Hamburger Fremdenblatt“, de„Stettiner Abend⸗ datt Berliner Tageblatt“ Aff un an notierd hei ſick hei ſick mu wedder en Kognak beſtellen de, ſä hei to ſe ſoll die Herren Landslüd mol fragen, off ſe nich en irdrinken wullen. Damit weern uns Janmooten gong ſo ſet de Kerl bolb mit an' Diſch un ſpendierte ene armer. He ſä, dat he een dütſchen Koopmann weer, an D. U. un for de Z. E. G. Hering un Fisch, Smolt un Botten a He weer all ſiet 1914 in Stockholm um wull gern wie dat in Dütſchland utſehen dee. Woveel U⸗Boote wie Ger woveel bien Bulkon in Stettin, bi Blohm un Voß un bi Menn in Arbeit weern. Wat de Streik molde. Of dar mit deten in ibi dee Marine ſine Richtigkeit har. Wo veel woll noch de burg, Bremen, Kiel, Stettin un Danzig ſtunnen. 8 b e„Uhlendorp“ von Holtenau afgohn weer. Un ſo bonn wieder. Un he geew immer noch eenen ut. De Keerl hien d J veel Gelb(e hebben. Mit n linden Brand torkelten die ats ten aun Rock wölf weoder an Bond und gungen tor Koj 72 5 7 75 745 882 85 1 f Sol⸗ 21 1 eder. Wiede Oe. de Worrron wuſſen ſe natürlich nix, datt de anner Zechkumpam Tann endabel immer Runden ſpendeert har, nu all lang op dar Wugeben nan weſen weer un ne lange Depeſch' no London har. d hn, Peter, Diert win Carl fleepen un ſnarchden, wat datt davon en wull. Dat ſe vondag ehr Vaderland verraden harn, Wed Harn ſe natürlich kiene Ohnung. Um ſo detter de Keerl im Wu un die engelſchen Miniſter in London. Helſingfors„weiß“. dus Jelſtugfors, 15. April. Die Finnen ſind tapfer. roche en Rote wie Weiße Garden bei den ununter⸗ 1 Kämpfen, die dort oben ſeit Monaten ſtatt⸗ Natrg immer wieder gezeigt. So wiſſen Jäger und teilt ſenartilleriſten, die mit einer Boots⸗Kanonenbatterie auf del waren, zu erzählen, wie die Roten in den Kämpfen vaſſern finniſchen Schären und auf ihren vereiſten Ge⸗ waren ebenſo zäh im Angriff wie in der Verteidigung das 5 Bei einem Angriff, den die Rote Garde über ſich 88 Eis bei der Inſel Korpo machte, wandte ſie 200 gicht eher zum Rückzug, als bis von ihrem etwa auf den in zählenden Haufen 60 tot oder ſchwer verletzt Gelände Eiſe bungen. Auch in dem felſigen und waldigen 5 derzweif vor Helſingfors haben die Roten oft geradezu 8 1 fon fand dale 5 15 . 8 hön mutet dagegen ihre allerdings vielfa 1 Gelerke und Jugendlichen durchgeführte Taktik beim ot ak em pf in Helſinafors ſelbſt an. Sie ſind hier. dabei 8 hinterliſtigſter Weiſe vorgegangen und haben ſinnun ihren Maſchinengewehren ſelbſt eigene Ge⸗ helfen gagenoſſen niedergeſtreckt. Gegen den Häuſerkampf kuerſt ur radikale Mittel. So mußten die von Norden zuſſiſche g ie Stadt eingedrungenen Jäger die große en 1 80 in Brand ſetzen, un an dieſem Neſt der don Si ardiſten vorbeizukommen. Und die Marine, die belegene kam, mußte verſchiedene in der Hafengegend und Sp; Häuſer mit den Geſchützen von Begleitſchiffen men ſuchern beſchießen. 2 Taterialf die Helſingforſer haben verſtanden, daß es ohne S. dralſchaden nicht abgehen konnte. Das beweiſt z. 7 H d 2 g 2 Ahnen andlungsweiſe des Beſitzers der Tabak- und abrik Borgſtröm def f 5 g ſt„deſſen vor der Halbinſel litten. Alegene Fabrik ſchwer vom Granatfeuer ge⸗ N d Aus Dankbarkeit für das Eingreifen der Deut⸗ et usregiment ſtellte er trotz des erlittenen Ver⸗ ah Zigarelietamten vorhandenen Vorrat an Zigarren U Aer die Errettung ſeiner Vaterſtadt von dem tten ſei f i hr ten ſeiner Fabrik— es handelte ſich um 0 e a— zur Verfügung der Be⸗ N iegsſchiffe. An unde der Finnländer gegenüber unſeren niche 9 5 fand vielfach geradezu rühren⸗ eden den Straßen mit Blumen und die Pferde gandierend or dem Hotel Kämp, der Wohnung des Kom⸗ ſchu en Generals Grafen von der Goltz, mit 2 Karabiner aufgeſtellten Poſten wurden 850 vorübergehenden Frauen und Mädchen jeder bekränzt. Seife und was ſonſt in dem n duften Helſingfors entbehrt werden konnte, dae len Kaffees bewirtete man ſie mit Kaffee, 2 getränk des N 5 i ſee t aud Finnen, und Kuchen unentgeltlich. Wer ect actnen backen fas vg acht ben che, n im her. Un ſo hebbt ok unſe Seelüd en groot Verdeenſt doran, tagelang beſchenkte man ſie immer euten vielfach zum Selbſtkoſtenpreis über⸗ ö o . Teil der Hafengegend und ganz dereinzelten Ge⸗ äuden in den übrigen Teilen der Stadt abgeſehen, durch den Kampf faſt gar nicht gelitten. Wüſt ſieht es dage⸗ gen in all den Staatsgebäuden aus, in welchen die Rote Garde ihre Regierungs- und Wohnſitze aufgeſchlagen hatte. Der mit wertvollen Möbeln ausgeſtattete Palaſt des Ge⸗ neralgouverneurs von Finnland bot nach der Uebergabe 85 N beiſpielloſes Bild von Unordnung und Schmutz. Natürlich war mit der Einnahme von Helſingfors die Sicherheit in der Stadt noch keineswegs hergeſtellt. Vielmehr hielt ſich noch immer eine Anzahl von Roten Gardiſten in der Stadt verborgen und am Sonntag, den 14. April, als das Landungskorps der Marine ſich zu einer Parade anläßlich der feierlichen Begrüßung durch die Stadtoberhäupter anſchickte, kam es abermals zu einer heftigen Schießerei aus Häuſern in der Hafengegend. Sie wurde aber durch das Eingreifen von Schiffsartillerie, vor der die Roten eine beſondere Achtung zu haben ſcheinen, ſchnell beendet. Als beſonders unſicher gilt noch das im Norden der Stadt gelegene Arbeiterviertel Sör⸗ nmäs, und unſere dort ſtationierten Feldgrauen dürfen 55 vorläufig nicht ohne ſchußbereites Gewehr auf die Straße begeben. i i Bezüglich der Entwicklung der weiteren Zukunft ſind die Helſingforſer zuverſichtlich. Wenn man ſie fragt, wie lange ſie noch die Anweſenheit oder die Hilfe der deut⸗ ſchen Truppen benötigen, ſo antworten ſie meiſt:„Ein bis zwei Monate.“ Sie zeigen den allergrößten Eifer, Staat und Stadt wieder in Ordnung zu bringen und die Weiße Garde hat ſeit dem Einrücken der Deutſchen einen geradezu enormen Zulauf. Sie iſt in Helſingfors in drei Kompagnien eingeteilt, die von deutſchen Offi⸗ Reren einexerziert werden. 5 . Ueber die Zahl der Roten hört man verſchiedene An⸗ gaben. Faſt alle Auslaſſungen ſtimmen aber darin über⸗ ein, daß faſt ausſchließlich die ſchlechteſten Elemente zu ihnen gehören. f i , Die in ſtählendem Kampf mit der harten Natur zusdauernd und tatkräftig gewordenen Finnländer lieben ihr Land über alles. Ihr auf Reinlichkeit, Bildung, Ord⸗ nung und wahre Freiheit gerichteter Sinn hat unter der Herrſchaft der Roten Garde ſchwer zu tragen gehabt. Die Finnen ſehen jetzt eine neue, ſchöne, wenn auch erbeitsreiche Zukunft vor ſich, und daß ſie dieſe Deutſch⸗ land zu danken haben, wollen und werden ſie nicht ver⸗ geſſen. Vermiſchtes. Bismarck⸗Anekdoten. In dem erſten Band der von Rober Lutz⸗Stuttgart verlegten Anekdoten⸗Bibliothek(Bismarck⸗Anek⸗ doten) finden wir folgende hübſche Erinnerungen an den erſten Reiche kanzler: Stammbuchverſe. Eine Dame erbat ſich von Moltke und von Bismarck einige Worte für ihr Album. Der große Schlachtendenker ſchrieb kurz: „Lüge vergeht, Wahrheit beſteht! von Moltke, Feldmarſchall.“ Und der große Staatslenker ſchrieb darunter: „Wohl weiß ich, daß in jener Welt Die Wahrheit ſtets den Sieg behült, Doch gegen Lüge dieſes Lebens Kämpft ſelbſt ein Jeldmarſchall vergebens. von Bismarck, Reichskanzler.“ „Niemals“. Als Fürſt Bismarck nach der Ablehnung ſeines Abſchieds⸗ Noche die von ſeiten Kaiſer Wilhelms J. mit dem bekannten orte:„Niemals“ erfolgte, wieder Audienz bei dem Kaiſer hatte, äußerte ſich dieſer, veranlaßt durch das durch Kränk⸗ lichkeit und Alter begründete Abſchiedsgeſuch, wörtlich dahin: „Ich bin viel älter als Sie und reite ſogar noch.“ Worauf Bis⸗ march erwiderte: Ja. Majeſtät der Reiter hält es immer länger aus, als das Pferd.“ In Friedrichs ruh. Bismarck begegnete eines Tags unverhofft mehreren jungen Damen im Parke von Friebrchzruh in dem Augenblick, als ſie Blätter abpflückten, um ſich damit zu ſchmücken.„Aber meine Damen,“ redete er die Ueberraſchten an,„wenn jeder Beſucher nur ein Blatt aus dem Garten mitnehmen wollte, würden hier bald nicht mihr Blätter übrig bleiben als Haare auf meinem Kopfe.“ Baden. (Karlsruhe, 25. April. In der Sitzung des Ausſchuſſes für Schulweſen der Zweiten Kammer er⸗ klärte Miniſter Dr. Hübſch, eine pflichtmäßige Ein⸗ führung des Religionsunterrichts an den Ge⸗ werbe⸗ und Handelsſchulen könne nur in Ver⸗ bindung mit einer Erweiterung der Unterriichtszeit er⸗ folgen. Einer Erweiterung ſtehen große Bedenken ent⸗ gegen, es ſei aber zu erwarten, daß die Schwierigkeiten beſeitigt würden. Mit dieſer Antwort gaben ſich die Na⸗ tionalliberalen zufrieden, ſo daß die Einführung des Reli⸗ gionsunterrichts gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Fortſchr. Volkspartei angenommen wird. Der An⸗ trag der Sozialdemokraten, für eine vom Lehrer zu lei⸗ ſtende Ueberſtunde 80 Mk.(ſtatt 70 Mk.) zu vergüten, wird gegen 5 Stimmen abgelehnt. In der Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes bemerkte zu dem Antrag Muſer(F. V.) betr. das aktive und paſſive Wahlrecht der Frauen für den Land⸗ tag der Berichterſtatter Abg. Wittemann(3.), 3. Zt. ſei die Einführung des Wahlrechts noch nicht tunlich. Die Vertreter der Sozialdemokratie und der Fortſchritts⸗ partei ſprachen ſich für den Antrag aus. Ein Vertreter des Zentrums lehnte für die überwiegende Mehrheit ſeiner Freunde den Antrag ab. Auch die Regierung verhielt ſich grundſätzlich ablehnend im Hinblick auf die Natur und Aufgaben der Frau. Ein nationallib. Abg. gab der Meinung Ausdruck, daß das Wahlrecht der Frauen kom⸗ men werde, glaubte aber, daß man ſchrittweiſe, vorgehen und vorläufig einmal das Frauenwahlrecht nur in der Gemeinde durchführen ſolle. Der Vertreter der Rechtsſt. Vg. ſprach ſich grundſätzlich gegen das Frauenſtimmrecht aus. Der Antrag wurde mit 9 gegen 3 Stimmen abgelehnt bei einer Stimmenthaltung. Karlsruhe, 25. April. In der geſtrigen Sit⸗ zung der Zweiten Kammer wurde von der Fraktion der Volkspartei folgende kurze Anfrage an die bad. Regie⸗ rung gerichtet:„Iſt die Regierung bereit, dem Landtag noch während der jetzigen Tagung Aufſchluß darüber zu geben, welche Inſtruktion ſie dem badiſchen Bundesrats⸗ and kan engelsgte Stadt bat, van einem bevollmächtigten hinſichtlich der neuen Reichs ſteuer⸗ Ge Leut würſe erteilt bat??? ie 8 e 5 3 3 1 Lokales. Hunde an die Front! Bei den ungeheuren Kämpfen an der Weſtfront ha⸗ ben die Hunde durch ſtärkſtes Trommelfeuer die Meldungen aus vorderſter Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hunderten unſerer Soldaten iſt durch Abnahme des Mel⸗ deganges durch die Meldehunde das Leben erhalten worden. Militäriſch wichtige Meldungen ſind durch die Hunde recht⸗ zeitig an die richtige Stelle gelangt. 5 Obwohl der Nutzen der Meldehunde im ganzen Lande bekannt iſt, gibt es noch immer Beſitzer von kriegsbrauch⸗ baren Hunden, welche ſich nicht entſchließen können, ihr Tier der Armee und dem Vaterlande zu leihen! Es eignen ſich der deutſche Schäferhund, Dobermann, Airedale⸗ Terrier und Rottweiler, auch Kreuzungen aus dieſen Raſſen, die ſchnell. geſund, mindeſtens 1 Jahr alt und von über 50 em Schulterhöhe ſind, ferner Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner und Doggen. Die Hunde werden von Fachdreſſeuren in Hundeſchulen ausgebildet und im Erlebensfalle nach dem Kriege an ihre Beſitzer zurück⸗ gegeben. Sie erhalten die denkbar ſorgſamſte Pflege. Sie müſſen koſtenlos zur Verfügung geſtellt werden. An alle Beſitzer der vorgenannten Hunderaſſen ergeht daher nochmals die dringende Bitte: Stellt Eure Hunde in den Dienſt des Vaterlandes! Die Anmeldungen für die Kriegs⸗ Hund⸗ Schule und Meldehundſchulen find zu richten an die Inſpektion der Nachrichtentruppen, Berlin W, Kurfürſtendamm 152, Abt. Meldehunde. f Verantwortlich für die Redaktſon Gg. Zunmermann, Seckenheim Betanntmachung. Wegen Des Monatsabſchluſſes und der Dienſtübergabe an den neuen Gemeinderechner bleibt die Gemeindekaſſe dahier am Samstag, Montag und Dienstag geſchloſſen. Am Mittwoch, den 1. mai ds. Js. findet alsdann die Auszahlung der Kriegsunter⸗ ſtützung wie folgt ſtatt: orm. von 7 bis 12 Uhr an die Rr. 1 bis 500 Hacbm. von 2 bis 7 Uör an dle Hr. 50 l-öaclug. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungs⸗ beträge abgeholt werden. Sonſtige Ein⸗ und Auszahlungen konnen erſt wieder ab 2. Mai erfolgen. 5 Seckenheim, den 26. April 1918. Gemeinderat:* Volz. Ratſchreiber Koch. Kohlen ⸗ Ausgabe. Es erhalten am Samstag, den 27. ds. Mts. uss koblen 2 je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Friedrichſtraße 11 Mr. Io bis 1200 und zwar Nr. 1080 bis 1180 von 2 bis 4 Uhr I Preis pro Ztr. Mk. 5.—. a Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 10 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. f Seckenheim, den 26. April 1918. Lebensmittrlamt. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Diejenigen Mitglieder, welche Wohltmann beſtellt haben, wollen dieſelben abholen, andernfalls ſtehen ſie zu Ihrer Verfügung. Verloren!. Ein Beil, von der Hochſtätt bis Waſſerturm, ab⸗ zugeben bei Kirchendiener Winkler. Ein Sattel, zum Vorderpflug, von der Hochſtätt bis Hauptſtraße Seckenheim. Abzugeben gegen Belohnung im Lager. f Der Vorſtand. Alclalbumolplug 7 Mundharmonikas Nr. 2588 8 in allen Grössen nebſt Fleiſchmarken empfiehlt Verloren n aeorg Zimmermann Abzutz. Wilhſtr. 64, 2. St. Hildastraße 68. EC 1 88 4 0— 2 §itrevin Essig empfiehlt Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, 1 daß mein am 2. 9. 1917 gefallener Bruder, der Leutnant Germania Drogerie Fr. Wagner Hachf. Inh. W. Höllſtin. EE Postkarten der Reserve b Jakob Mayer in die Heimat überführt worden ist und findet die Beisetzung am Sonntag den 28. April, nachmittags 2 Uhr in Rheinau vom Trauerhause(Pfälzer Hof) aus statt. Scecec Scccececde Rheinau von der Front, einfarbig, 100 den 26. April 1918. Muster Mk. 3.—; farbenphoto- Seckenheim, graphische Aufnahmen, 8 Serien 48 bunte Karten Mk. 3.—; 50 Blumenkarten Mk. 3.—. Im amen lier kauernden Hinterbntebenen Peter Seitz u. Frau geb. Mayer. Flintpapier, Sandpapier, oder grau, 28: 23 em. oder 68:56 em, mit kleinen Fehlern 100 kg Mk. 140.—; Probepostpack 5 kg Mk. 8.— (kleine Abfallstücke 10—15 em groß) 5 kg Mk. 4.— ab hier gegen Nachnahme.) Paul Rupps, Freudenstadt(wttb.) gelb ZSGlaspapier Natholiſcher zuſchen iſt. Jjünglings⸗Verein Seckenheim. 1. Am Freitag Abend um ½ę9 Uhr iſt im Schweſternhaus ö Jungmänner⸗Apoſtolat als Vorbereitung auf unſere Monatskommunion. Wir laden beſonders unſere neuen Mitglieder ein, die Intereſſe daran haben. 0 2. Am kommenden Honutag wollen wir voll⸗ zählig zu einer Geueralbommunion uns einfinden. ü Der Präſes. ekanmtmachung. Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Nachruf. Nach treuer Pflichterfüllung fiel auf dem Felde der Ehre unser treues Mitglied und Kamerad n Jean Kettner Inhaber des Eis. Kr. 2. Kl. und der Bad. Verdienstmed. Er trat 1912 in unsere Wehr ein und gehörte der Abteilung der Spritzen- mannschaft an. Er war ein guter gewissen hafter und pflichteifriger Kamerad, sowie ein eifriger Förderer unserer Feuerwehrsache. Auch in kameradschaftlicher Beziehung war er stets ein fröhlicher und lebensfroher Mensch, und jeder der Kameraden hatte ihn gern. Als er an Weihnachten das letzte Mal in Urlaub war und wieder zu seinem Trup- penteil zurückkehren mußte, nahm er so froh und zuversichtlich von uns Abschied mit der Hoffnung auf ein baldiges Wieder- sehn und daß jetzt der Krieg langsam zu Ende gehe. Aber leider, es war ihm eine andere Rückkehr beschieden, er starb den Heldentod für sein Vaterland. Die Wehr wird ihm für immer ein ehrendes Andenken bewahren. eee —:!. Das Verfüttern von grünem Roggen und Weizen betr. ö Nachſtehende Verordnung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 15. April 1918. Großh. Bezirksamt Abt. 1. Bekanntmachung über das Verfüttern von grünem Roggen und Weizen. Vom 20. Mai 1915.. Der Bundesrat hat auf Grund von 83 des Geſetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914(Reichs⸗Geſetzblait Seite 327) folgende Verordnung erlaſſen: § 1. Die Lan deszentralbehöͤrde oder die von ihnen be⸗ ſtimmten Behörden können verbieten, daß grüner Roggen Das Kommando: L. Rudolph. Geschäftsbücher, alle Sorten empfiehlt Hildastrasse 68. N Postkartenalbum scwie Schreibalbum E auch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. Felcpostkartans in alen Grössen, mie ferseb. Jarten Ansichtskarten Georg Zimmerman S 28 255 n SU CoCo oder grüner Weizen als Grünfutter ohne Genehmigung des zuſtändigen Behoͤrde abgemäht oder verfüttert wird. § 2. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmus? gen zur Ausführung dieſer Verordnung und beſtimmen, 7 als zuſtändige Behörde im Sinne dieſer Verordnung a 8 3. Zuwiderhandlungen gegen ein auf Geund von 8 1 erlaſſenes Verbot oder gegen die auf Grund von 9 2 el laſſenen Ausführungsbeſtimmungen werden mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark beſtraft. 8 4 Die Verordnung tritt mit dem Tage der Vor kündigung in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zb. punkt des Außerkrafttretens. Berlin, den 20. Mai 1915. gez. Delbrück. Veroranung.(Vom 29. Mai 1915). Das Uertüttern von grünem Roggen und Weinen beit Zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom 20. Mai 1915 über das Verfüttern von grünem Roggen und Weizen(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 287) wird angeordnel, was folgt: 8 1. Es iſt verboten, grünen Roggen oder grünen Wei, zen als Grünfutter ohne Genehmigung des Bezirksamt abzumähen oder zu verfüttern. Das Verbot erſtreckt ſt nicht auf ſolchen Roggen, der als Futterroggen gebaut und infolge dichter Ausſaat und ſtarker Düngung Grundſtücks zweckmäßig nur als Grünfutter verwendet wel den kann. 8 2. Dieſe Berordnung tritt mit dem Tage ihrer Vet kündigung in Kraft. Karlsruhe, den 29. Mai 1915. Großh. Miniſterium des Innern. gez. Bodmann. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeine Kenntnis. Anmeldungen haben auf dem Lebensmittelam dahier zu erfolgen. Seckenheim, den 25. April 1918. Bürgermeiſteramt Volz. Zahn- Praxis Karl Rühle Künstliche Gebisse, aus nur prima Friedensware angefertigt. Goldkronen und Brücken. 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