J Fond. 28. fr oll TB. Jahrgang u Eiſcheint t äglich, mit Ausnahme der Soun⸗ und Feiertage. der Abonnementzpreis betcägt monatlich Mk. 1.— 1 2 Amis blatt! Su ſerttionsbre wach dei freier Zuſtellung 1 I eee 4 f SeinEuheim, 8 die geile 5—.— 41 Babs e 5 re Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mt. 2.25. Wenne an. Het Armen mu Fame. FernſpreSanſchinß Br, 18. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Minenwerfer in der Durch⸗ bruchsſchlacht. 5 Von Leutnant d. Reſ. Seyd. nr Lin Kind der rheiniſchen Schwerinduſtrie, das ſich 5 den Tugenden der Treffſicherheit und ſtärkſten Wir⸗ Weener eibaft in dieſem Kriege einführte, iſt der erfer. Wort uch bei der jüngſten Offenſive hat er ein dröhendes Nänn nitgeſprochen. Selbſt von Stahl, wurde er von nern wie Stahl bedient. Muskulöſe Geſtalten ſind di 5 ken ſewaltigen Breſchen im Drahtverhau, die umgepflüg⸗ letzt birben, die zerſplitterten Unterſtände und nicht zu⸗ ſen G0 erſtarrten Züge von Tauſenden unſerer erbittert⸗ Oegner. der Nie war es beſönders ſchwierig für den Pionier N ihre zahlloſe Munition an die vordere Stellung 5 mit S ei jedem Schritt ausgleitend, vom Engländer * Nachts oufeer reichlich bedacht, arbeitete er nur des Ren Le: Sue r blank, mit ſpiegelnden Gleitflächen, fertig zum Acbende krups legten die Stellungen feſt. Mit lehm⸗ Bei— Händen halten ſie die empfindliche Buſſole⸗ ſchwin geblendetem Licht beobachten ſie die zitternd gende and cnerode, S u und neblig bricht der Morgen der großen N an. Das Anfangszeichen zum blutigen Beginnen Werſe n. Der Chor der ſchweren, mittleren und leichten d f los. 0 ie haben gut gerechnet und gemeſſen. Schuß um Schuß gerechn gemeſſ au d n eht in Stellung und Drahtver⸗ eigene Jougländers hoch . Gut. b deter, beſpeden gleichſam verwachſenen Werfer heraus⸗ lere Per Infanterie folgte, wie unaufhaltſam der mitt⸗ i 28 er den Widerſtand des in den Kellern fland⸗ Eng inders berufen mit Maſchinengewehren ſitzenden im Ka b brach, wie das plötzlich auff en Steilfeuer Fisch on die Ortſchaften vollen Erfolg brachte. kraft in 5. in der Führung und freudige Tat⸗ oll 20 den wieſen ſo der jungen Waffe ihre e zu im Schlußakt des. 1 Der Weltkrieg. Großes Hauptquartier, 27. April.(Amtlich) Nennt ftlicher Kriegsſchaupilatz den lich von Wytſchaete ſtießen wir bis an S 1 8 agi and von Voorm eele vor, Franzöſiſche und Weg. mehrfach wiederholte, durch ſtärkſtes Artilleriefeuer ein⸗ geleitete Verſuch, unſere Linien zu durchſtoßen, ſchlug fehl. Aus eigenem Entſchloß ſchritten Infanterieabtei⸗ lungen beiderſeits des Lucebaches zum Angriff, ſäuber⸗ ten mehrere Maſchinengewehrneſter und nahmen hierbei Franzoſen gefangen. Oſten— Finnland: i Verſuche des Feindes, unſere Linien bei Lahti nach Oſten zu durchbrechen, ſcheiterten. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. rückwärtige Linien aus. Südlich von Langhemark ging er über den Steenbach, öſtlich von Ypern, in ſeine Stellungen vom Herbſt 1914, bei Zillebeke über dieſe hinaus zurück. In ſcharfem Nachdrängen zwangen wir den Feind vielfach zum Kampfe. Hierbei nahmen Weſtufer des Steenbachs⸗Verlorenhoe k⸗Hooge⸗Zillebeke⸗ Vobrmezeele. Die in vergangenen Jahren ſchwer um⸗ kämpfte Doppelhöhe 60 iſt in unſerem Beſitz. Gegenangriffe ſtieß unſere Infanterie aus eigenem Ent⸗ ſchluß dem zurückgeſchlagenen Feinde nach und erſtürmte den Ort Loker. 8 Auf dem Nordufer der Lys ſcheiterten feindliche Vorſtöße. Hierbei nahmen wir ebenſo wie bei einer er⸗ folgreichen Unternehmung nordweſtlich von Feſtubert Eng⸗ länder gefangen. Bei Givenchy wurden ſtarke engliſche Angriffe abgewieſen. Auf dem Schlachtfeld zu beiden Seiten der Somme blieb die Gefechtstätigkeit auf Erkundungen und zeit⸗ weilig auflebenden Artilleriekampf beſchränkt. Am Hangardwalde bvach ein feindlicher Teilangriff zu⸗ ſunt Ohne Gegenwirkung rückt die ſammen. 7 Nterie vor 1 5 Die Pion; 17 5 a N Oſten— Finnland: unt ioniere, heiß von der Arbeit— teils triefend 5 7 5 er der asmaske— hatten die Arbeit ganz getan, General Graf v. d. Goltz hat Tavaſtehus nach Kampf genommen. Beim Einzug in die Stadt wurden Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 4 Truppen weſtlich des Kemmelbachs, der vom Kemmelberg in nordöſtlicher Richtung an Diekebuſch vorbei nach pern fließt und dort in den Yerkanal mündet, feſtgeſetzt und find damit noch weiter in die Rückenſtellung des Feindes vorgedrungen. Diekebuſch und Poperinghe liegen unter ſtarkem deutſchen er, das Entweichen der Engländer bzw. die Fortſchaſſung ihres großen Materials auf der weſtlichen Hauptſtrabe über Poperinghe iſt ſomit bereits unterbunden. Die Verluſte, die Engländer und Fran⸗ zoſen am 26. April bei den Verſuchen, uns den Kemmel⸗ berg wieder zu entreißen, erlitten haben, ſind nach einer halbamtlichen Meld des WTB. die ungeheuerlichſten, die unſere Feinde n einem einzigen Schlachttage dieſes Krieges erfuhren. Die Höhe der Blutopfer überſteigt jeden Begriff. Der Verluſt des wichtigen Kemmelmaſſives und der ebenſo wichtigen Anſchlußſtellung in einer Breite von rund neun Kilometern zwang die engliſch⸗franzöſiſche melberges galten, wurden reſtlos abgewieſen. Auch auf dem Südteil des flandriſchen Kampffeldes führte der Gegner ſchwere verluſtreiche Angriffe aus dem Walde von Nieppe heraus und auf der Linie Bouvrefluß⸗Le Vert Bois. In der Gegend von Givenchy am La Baſſeekanal ließ der Feind faſt 24 Stunden lang ſeine Sturmko⸗ lonnen anrennen. Jeder Vorſtoß war von ſtarkem Ar⸗ tillerie⸗ und Minenfeuer vorbereitet, wurde aber trotz⸗ dem reſtlos abgewieſen. Ein zweites Blutbad bereitete die franzöſiſche Führung der als Elitetruppe bekannten marokkaniſchen Diviſion. Südlich der Somme, wo bereits in den letzten Tagen die Franzoſen in vergeblichen len Ahlen beer 5 55 e t F 5 Angriffen über die Maßen gelitten hatten, warfen ſie Ze ringen, die die Werferteile von mehrſache! ö 28. il.(Amtlich) in tiefgegliederten dichten Wellen zahlreiche ſtarke ſt kiterſchtvere über das Trichterfeld tragen. Unermüdlich 8 e 55 0 lich Angriffe gegen die deutſchen Stellungen vor Stur in dem Drange, der Infanterie den Weg zum Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Kämpfe begannen bereits um 5 Uhr früh die an zu ebnen Wie gründlich ſie es getan haben, zeigen Auf dem flandriſchen Kampffeld wich der Feind in] in der Gegend ſüdlich von Villers ⸗Bretonneur. Am Hangardwald allein wurden viermalige ſtarke An⸗ griffe abgewieſen. Den ganzen Vormittag über rannten die Franzoſen an. Eine große Anzahl franzöſiſcher Tanks liegt zerſchoſſen vor den deutſchen Linien. Nach kurzer Pauſe mußten die Franzoſen am Nachmittag abermals Some menwerfertruppe. Im glitſchigen Lehm des wir Belgier und mehrere Hundert Engländer gefangen. ihre Kräfte zu erneuten ſtarken Angriffen unter großem fer unebebiets trug er die ſchweren und mittleren Wer Wir erreichten die Linie: füdweſtlich von Langhemark⸗ Kräfteeinſatz gegen Wald und Dorf Hangard zuſammen⸗ faſſen. Die wiederholten Verſuche, hier unſere Front zu durchbrechen, ſcheiterten dank der unerſchütterlichen Wider⸗ ſtandskraft der deutſchen Infanterie und ihrer vorzüg⸗ Die nur„ vom zuckenden, tanzenden Licht der Leuchtkugeln Starke Artillerietätigkeit im Abſchnitt des lichen Unterſtützung durch die geſamte Artillerte 2 a leicht verraten. Kemmel. Nach Abwehr der franzöſiſchen, am Abend deutſche vordere Linie wurde reſtlos behauptet. Dieſen och zur Stunde des Angriffs ſtanden die metall. des 26. April gegen den Weſthang des Berges geführten rote Tag endete mit einer vollſtändigen Niederlage den Engländer und Franzoſen. 2 eftiger B 2 5. 1 l 2 uftge⸗ eſchießung ihrer durch die tieffliegenden 5 n 8 e, 5 altre erkannten Stellungen. Noch liegt ſchweres 11 von der Bevölkerung begeiſtert be N 1 die d uf den Ständen. Doch der Vorwärtsdrang läßt ſie 9. cc eee beg S. Saite E pannen, und nun gehts mit vor. g Dia neue Fampfesweiſs 55 Minenwerſers! Die Auswirkung des großen Sieges am Kemmelberg 7 ee 5 5 um ieſe Waffe, deren größere Kaliber bisher im Kampf iſt bereits in die Erſcheinung getreten. Wie der Abend:? egg e Wat Ege 7 7 nach eſtungen, im Kampf um Gräben und Hinderniſſe bericht vom 27. April meldet, haben die Engländer ihre ee. Tee kung auen Einbau ihre ganze furchtbare Wir- Oſtfront um Ypern von Langhemark(ẽnordnordweſtlich)) e Shame, Ae.. auf dent alteten, folgt raſch vordringender Infanterie bis Zillebeke(ſüdöſtlich von Ypern) um zwei bis drei 1 Aer Armenfier e- dem Fuße. 5 Kilometer zurückgezogen und die deutſchen Truppen ſind 2 6 7 dauer de, hatte Gelegenheit, die Minenwerfer⸗Kompagnie ihnen ſofort nachgefolgt und haben neue Stellungen be⸗ H 8 ee, Auguſt ampfdiviſion kennenzulernen. Sie hatte einſt im zogen, die bei Zillebeke, Hoge und Verlorenhoek, bis auf ae b „. Hszeinen glorreichen Tag in Flandern. Durch zähe drei Kilometer durchſchnittlich vor Ypern vorgeſchoben 25 e 5 zum legung durch ruhiges und zielbewußtes Feuern bis find. Die Vorſtädte von pern werden bereits heftig be⸗ ent em Ls II ſie höchzten. Augenblick des feindlichen Anſturms hatte ſchoſſen. Es iſt den Engländern und Franzoſen nicht ge⸗. erzählte Dißzißlin in der Verteidigung bewieſen. Jetz lungen, in ihren ſtarken Gegenangriffen die Kemmel⸗ 2 r FF Gerät 3 der Führer, wie raſch das ſchwer bewegliche ſtellung zurückzuholen, im Gegentetl haben ſich unſere 5 Von beiſpielloſem Kampfesmut beſeelt haben die deutſchen Truppen, nachdem die feindlichen Gegenangriffe ſo blutig niedergeſchlagen waren, von ſich aus, und ohne den höheren Befehl abzuwarten, die Verfolgung aufge⸗ nommen, den Feind in neue Kämpfe verſtrickt und im Verlauf derſelben den Ort Loker(franzöſiſch Locre), der etwa 5 Kilometer weſtlich von dem Dorf Kemmel am Fuß des Schwarzen Bergs(Mont Noir) liegt, erſtürmt Was ſoll man zu einer ſolchen Leiſtung ſagen! Erſt wird Vleugelhoek und ſeine Hügelkette geſtürmt, dann der oft jäh anſteigende Kemmelberg, der ſich über ſeiner Umgebung faſt ſo hoch erhebt wie der Ulmer Münſterturm; dann werden während eines vollen Tages, von morgens 5 Uhr bis abends 8 Uhr die Maſſenſtöße der feindlichen Diviſionen zurückgeworfen, und dann gehen dieſe Preußen und Bayern erſt recht zum Sturm los und erobern eine mit zahlloſen Verhauen, Gruben uſw. befeſtigte Stellung, ein mel der l en 1 vergeblich uns den Kem⸗ Führung, in Flandern alle verfügbaren Kräfte immer Bollwerk, an dem Tauſende von geſchäftigen Händen reißen. Ihre j— f*„h. 1 9 riffe ins Trepte 2 7 8 N 5 7 ront von Di en. Ihre am Vormittag auf der wieder zu vergeblichen Angriffen ins Treſſen zu werfen. wochenlang gearbeitet hatten. Es iſt ſchier nicht zu ſunden. ekebuſch bis Loker in den Abend⸗ f anoeter 5 der Gegend von Loker bis weſtlich von ver! Ageſetzten Angriffe brachen in unſerem Feuer Von allen Seiten her wurden in aller Eile friſche Truppen in der Richtung auf den Kemmel in Marſch geſetzt. Die deutſchen weittragenden Geſchütze faßten dieſe oft in Dop⸗ glauben. Und in welcher Verfaſſung muß das feindliche Heer ſein, das trotz der beſten Verteidigungsmittel eine olche Stellung nicht mehr zu halten vermochte! Es mag reich zuſammen. W̃ 25„ 1 24** errei. o der Feind unſere Li⸗ pelkolonne anmarſchirenden feindlichen Regimenter von em 7 fe a8 die Ne 2 575 5 d erlag er im Nahkampf. dem weit überhöhten Gelände aus mit dem vernichtenden eee dönlich dir engl e Lys und 1 von Merville, auf dem Südufer der Feuer ihrer ſchwerſten Kaliber. Die Reihen gelichtet, die lotte im Kanal zuſammengezogen ſei, um bei weiteren Zwiſchen Star 125 enchy ſcheiterten feindliche Vorſtöße. Truppen erſchöpft und atemlos, ſo traten engliſche und— unausbleiblichen— Schlägen die Reſte des engliſchen ö und Somme Er 5 8 Südlich von Somme Erkundungsgefechte. franzöſiſche Diviſionen nach ihrem Eintreffen ins Ge⸗ fecht, um ſich in rückſichtslos wiederholten nutzloſen An⸗ Heeres zurückzuſchaffen, aber nach den deutſchen Taten 0 n der Somme verblutete ſt Fran⸗ 1 26. und 27. April, die ſich 5 i 5 erblutete ſich der Fran⸗ 25 5 25 i 7 5 b g dom 25., 26. und 27. April, die ſich dem Tag von Free An erlachem Anſturm bei und ſüdlich Vilkers re du.. 1 8 1 ver? Spichern(6. Auguſt 1870) ebenbürtig an die Seite ſpellen griffe am 1„Nach dem Scheitern ſtarker Frühan⸗ ſammelte 5 95 1 1 er Linie Diekebuſch⸗ können, darf man ſich über nichts mehr wundern, nichts der Fei nördlich vom Wald von Hangard faßte de Kleit zum Angriff vorbrachten. Auch weſtlich Dranoeter mehr für unmöglich halten. Gärt es doch ganz gewaltig ei f 5 nd am Nachmittag ſeine Kräfte, vornehmlich M arof fa W- Wald 5 55 zu erneuten Vorſtößen gegen den Han⸗ nd nördlich vom Lucebach zuſammen. Der ſchlugen die deutſchen Truppen einen maſſierten feindlichen Angriff zu Boden. Die Angriffe, die den ganzen Tag über andauerten und ſämtlich der Wiederoberung des Kem⸗ in Irland, wohin die Engländer ſchon mehr als ein Armeekorps haben ſchicken müſſen, um den Vulkan nicht zum Ausbruch kommen zu laſſen. Aber nach ein paar * hatten, beſorgt. Ein italieniſcher Abgeordneter, 7 Tage wie die letzten, dann könnte die iriſche„Frage⸗ plötzlich recht eigentlich brennend werden, denn man ſieht dort mit unverhohlener Freude, wie England in ſeiner Beſtürzung auch den letzten Mann nach Frankreich wirft und ſich notgedrungen von Beſatzungstruppen entblößt. Andererſeits ſind die Engländer um ihre Rieſenvorräte, die ſie in und hinter Ppern bis zum Meere hin aufgehäuft der neulich die Front bereiſte, berichtet dem„Corriere della Sera“, daf das engliſche Heer zu einem großen Durchbruchsangriff von Ypern aus vorbereitet geweſen ſei. Dieſem entſchei⸗ denden Angriff haben die aufgeſtapelten Lager von Le⸗ bensmitteln, Munition und Kriegsgerät, von deren Größe man ſich kaum eine Vorſtellung machen könne, gedient Aber Hindenburg ſei dem engliſchen Angriff durch ſeine Offenſive Monchy—La Fere zu vorgekommen, wo⸗ durch der ganze Plan der Entente über den Haufen ge⸗ worfen wurde. Es ſei möglich, daß Hindenburg es zu⸗ nächſt hauptſächlich auf dieſe engliſchen Vorräte abge⸗ ſehen habe, aber es ſei kein Zweifel, daß er darum Amiens und Paris nicht aus dem Auge verloren habe.— In Marokko, wo die Franzoſen immer noch ſo feſt ſitzen, wie der Vogel auf dem Zweig, ſind die Niederlagen der Entente von den Kabylen mit großer Freude aufgenommen worden und Pariſer Zeitungen berichten, daß die Lage für die franzöſiſchen Beſatzungstruppen gefährlich ſei. Bekanntlich it der Heilige Krieg ausgerufen, der bis jetzt mehr in geheimer Agitation geführt worden iſt; bei weiteren eutſcheidenden Niederlagen könnte aber dieſe glimmende Bewegung des Islam zu einer Feuerlohe werden, die dem franzöſiſchen Kolonialbeſitz— und nicht nur dem franzöſiſchen— ſehr gefährlich würde.— In Naze⸗ donien ſind die Verbandstruppen in den letzten Tagen etwas beweglicher geworden; es ſoll dies auf das Ein⸗ treffen des griechiſchen Heeres an der Front zurückzu⸗ führen ſein. Das Pariſer„Petit Journal“ ſchreibt, General Fo ch habe die gleichen Vollmachten und Befugniſſe wie Hin⸗ denburg. Unter ſeinem uneingeſchränkten Befehl werden die Engländer von Haig, die Franzoſen von Petain ge⸗ zührt. Auch die italieniſchen Truppen an der Weſtfront unterſtehen Fochs Oberbefehl. Eine Epiſode aus den Tankkämpfen am 24. April verdient beſonderes Intereſſe: Südlich Villers⸗Breton⸗ neux trat zum erſtenmal der Fall ein, daß unſere Sturm⸗ panzerwagen unmittelbar mit feindlichen Tanks zuſam⸗ menſtießen. Die deutſchen Tanks haben ſich dabei als ſtärker und geſchickter geführt erwieſen. Ein einzelner deutſcher Wagen hat drei feindliche Tanks durch einen Feuerhagel auf kurze Entfernung niedergekämpft. Die türkiſchen Truppen haben die Feſtung Kars im Kaukaſus eingenommen und 860 Geſchütze erbeutet. Bern, 28. April. Nach Pariſer Blättern haben am Angriff auf Oſtende und Seebrügge franzöſiſche Tor⸗ pedoboote teilgenommen.— Die Engländer fühlten ſich nicht ſtark genug? 5 N Zürich, 27. April. Hier iſt wieder eine große Menge von Sprengſtoffen, Bomben und flaſchenförmigen Granaten, dazu Piſtolenmunition entdeckt worden. Neunes vom Tage. Hindenburg verheißt den baldigen ſiegreichen i Frieden. f Berlin, 27. April. Vom Generalfeldmarſchall von pindenburg iſt dem Präſidenten des preuß. Abgeord⸗ tetenhauſes, Grafen von Schwerin⸗Löwitz, folgendes Tele⸗ zramm zugegangen: Dem preußiſchen Abgeordnetenhaus beehre ich mich für die freundlichen Glückwünſche beſten Dank zu ſagen. Die Erſtürmung des Kemmelberges iſt ein neuer Beweis der ungebrochenen Angriffskraft und des Siegeswillens unſerer unvergleichlichen Truppen. Die An⸗ erkennung der Heimat für das Geleiſtete wird der Truppe ein Anſporn ſein, dem geliebten Vaterland einen bal⸗ digen ſiegreichen Frieden zu erkämpfen. Arbeitervertreter beim Reichskanzler. Berlin, 28. April. Der Reichskanzler empfing zeſtern Vertreter der verſchiedenen Gewerkſchaften und Berufsvereinigungen, wobei er ſich auch über die preuß. Wahlrechtsfrage äußerte. Der Kanzler betonte, daß er nit dem preußiſchen Wahlrecht ſtehe und falle. Vor einigen Tagen noch habe ſich der Kaiſer ihm gegenüber dahin geäußert, daß er nach wie vor unbedingt auf dem Boden der Wahlrechtsvorlage ſtehe. Anderslautende Ge⸗ rüchte ſeien durchaus unzutreffend. Die Arbeiterführer derſicherten dem Kanzler, daß in der geſamten deutſchen Arbeiterſchaft keinerlei Neigung oder gar Abſicht beſtehe, in eine Streikbewegung einzutreten. Gerüchte, die anders lauteten, hätten in der Arbeiterbewegung keine Bedeutung. Sehr erwünſcht ſei allerdings, daß von den Militär⸗ und Zivilbehörden der Arbeiterbewegung ein größeres Ver⸗ tändnis entgegengebracht werde. Die Vermißten. Berlin, 27. April. In der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes des Reichstags bezifferte General v. Wrisberg die Anzahl der vermißten Heeresangehö⸗ rigen für die Zeit bis zum 31. März 1918 auf 664 104. Davon waren als Gefangene in Frankreich 236 676 Mann, in England 119000, in Rußland und Rumänien 157000. Der Reſt kann zum größten Teil für tot gehalten werden. Ein anderer Teil dürfte wieder zum Vorſchein kommen. N Das Steuerreſerat der Einzelſtaaten. München, 27. April. Im Abgeordnetenhaus gab zuf eine Anfrage Staatsrat v. Merkl die Erklärung ab, die bayeriſche Staatsregierung habe dem Reich gegenüber viederholt klar zu erkennen gegeben, daß die Bundesſtaaten ruf die ihnen vorbehaltenen direkten Steuern(Einkom⸗ men-, Ertrags- und Vermögensſteuer) nicht verzichten können und die Regierung werde dieſen Standpunkt auch künftig mit aller Entſchiedenheit vertreten. Berlin, 28 April. Wie wir von amtlicher Stelle erfahren, iſt die Nachricht, daß über eine Preiserhöhung der B⸗Produkte verhandelt werde, falſch. Eine Erhöhung der Preiſe für Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſe iſt von der maßgebenden Behörde nicht beabſichtigt Die Ausländer au den deutschen Univerſitäten. Korreſpondent der„Aſſociated Preß“ Berlin, 27. April. Ein Erlaß des preußiſchen Kul⸗ zusminiſters beſtimmt, daß bis auf weiteres ſämtliche Immatrikulationsgeſuche von Ausländern ihm zur Ent⸗ ſcheidung vorzulegen ſind. Ausländer mit deutſcher Mut⸗ terſprache können bis zum Eintreffen dieſer Entſcheidung einſtweilen als Hörer zugelaſſen werden. Die Steiermärker gegen den ſüdflawiſchen Staat. Graz, 27. April. Der Steiermärkiſche Landes⸗ ausſchuß erklärt die von den ſüdſlawiſchen Abgeordneten geforderte Errichtung eines ſüdflawiſchen Staates als eine ernſte Gefahr für den Beſtand der Monarchie. Wien, 28. April.(orr.⸗Bur.) Der Kaiſer hat dem Anſuchen des Präſidenten des Herrenhauses, Fürſten Windiſch⸗Grätz, um Enthebung von ſeinen Funktionen keine Folge gegeben. i 5 Ein neuer Zar? g Stockholm, 28. April. Aus Abo(Finnland) wird nach Ritzau dem„Aftonbladet“ telegraphiert, der einzige Sohne des Zaren, Alexejew Nikolaje wit ſch(geb. 1904) ſei zum ruſſiſchen Zaren ausgerufen worden. Sein Oheim Großfürſt Michael Alexandrowitſch(der Bruder des ehemaligen Zaren) werde die Regentſchaft führen (Von anderer Seite iſt das Gerücht noch nicht beſtätigt., Finnland Monarchie? Kopenhagen, 28. April. Aus Helſingfors melde. „Berlingske Tidende“, daß die Stimmung in Finn⸗ land für die Einführung der Monarchie ſich ausbreite. Die allgemeine Wehrpflicht ſoll baldigſt eingeführt werden. Die rumäniſche Frage. Berlin, 27. April. Infolge des entſchiedenen Wi⸗ derſpruchs der Ukraine gegen die Vereinigung Beßara⸗ biens mit Rumänien iſt die Lage wieder verſchoben worden. Dazu kommt, daß man die vom rumäniſchen Hofe ausgehenden Reibungen und Widerſtände, die das Schwanken des Miniſterpräſidenten Marghiloman er⸗ klären, in Berlin und Wien ſatt bekommen hat. Baron Burian wird daher, wie die„B. Börſenztg.“ erfährt, kräftiger zugreifen als Graf Czernin und es dürfte die Thronentſetzung des Königs Ferdinand in Frage kom⸗ men, was von deutſcher Seite keinem Widerſpruch be⸗ gegnen würde. Ungarn werde weitere Grenzſicherun⸗ gen verlangen und auch Oeſterreich ſoll die Abſicht haben, eine Gebietsabrundung in der Bukowina auf Rumäniens Koſten zu verlangen. Dagegen ſoll den Polen in der Cholmer Frage entgegengekommen werden.(Dieſe Ge⸗ ſichtspunkte liegen bekanntlich in den Richtlinien der Politik des Kaiſers Karl. Die Verſchiebung der Kanzler⸗ rede über den rumäniſchen Frieden dürfte mit der neuen Entwicklung der politiſchen Lage zuſammenhängen. D. Schr.) a 5„ London, 28. April. trolleur des Luftſchifferſatzes, iſt zum Miniſter der Luft⸗ ſtreitkräfte als Nachfolger des Lords Rothermeer ernannt worden. 1 f 5 Unterbrechung der Kammerberatungen. Haag, 27. April.(Nied. Tel.⸗Ag.) Die auf geſtern nachmittag anberaumte Sitzung der Zweiten Kammer wurde plötzlich abgeſagt. Das Kriegerwahlrecht. Rom, 27. April.(Agenzia Stefani.) Die Kammer ſtimmte der Vorlage betreffend die Verleihung des Wahl⸗ rechts an alle Kämpfer auch an diejenigen, die noch nicht das 21. Lebensjahr erreicht haben, zu. 10 Perſien gegen die ruſſiſch⸗engliſchen Abſichten. Konſtantinopel, 27. April. Das perſiſche Miniſte⸗ rium des Aeußern teilte der hieſigen perſiſchen Botſchaft mit d aß alle Verträge und Beſchlüſſe, die mit der poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Unabhängigkeit Perſiens im Wi⸗ derſpruch ſtehen, aufgehoben und für nichtig erklärt werden. Die Beſtürzung der Amerikaner. Neuyork, 27. April.(Reuter.) Der Waſhingtoner drahtet, Holland Ausfuhrverbot für Hol⸗ habe tatſächlich das ländiſch⸗Indien am 22. April g teilung darüber, die heute eintraf, hat in amerikaniſchen Kreiſen„Beſtürzung“ hervorgerufen. Beſonders unan⸗ enehm wird das Verbot der Ausfuhr von Zinn und Pente en empfunden. Die Vereinigten Staaten haben im vergangenen Jahre in Holländiſch⸗Oſtindien unge⸗ fähr 16000 Tonnen Zinn gekauft, die für die Muni⸗ tionserzeugung und für die Fabrikation von Konſerven notwendig ſind. Man wird wahrſcheinlich trachten, aus Bolivia Zinn zu bekommen. Der Krieg zur See. Berlin, 2. April. Im Mittelmeer ſind 5 Dampfer mit zuſammen 24000 B9.T. vernichtet worden. Ober⸗ eutnant zur See Dönitz drang mit ſeinem Unterſee⸗ boot in den durch Sperren geſchützten und durch Flieger bewachten Hafen von Augusto(Sizilien) ein, griff dor den engliſchen Dampfer Cyklope(9033 BRT.) an und ief trotz feindlicher Gegenmaßnahme unbeſchädigt wieder zus. Der Cyklope kenterte und ſank. In der Straß von Otranto wurde unter beſonders ſtarker Gegenwehr ein größerer Dampfer mit Paſſagieraufbauten, anſchei⸗ nend ein Truppentransportdampfer, verſenkt. An der Weſtküſte Englands wurden 25000 BRT derſenkt, darunter ein Dampfer mit mindeſtens 12 000 BRT. und ein bewaffneter Dampfer von 6000 BRN Feindesworte über den Tauchbootkrieg. „Die Ausſichten auf einen Sonderfrieden mit Ruß⸗ land und auf Freiwerden von Truppen für die Fron⸗ ten im Weſten, in Italien und im Orient, der Brief Lansdownes und der Erfolg der Offenſiven gegen Italien der bei Cambrai gegebene Beweis von einer noch be⸗ trächtlichen Stärke der deutſchen Offenſivkraft und mehr als wlles vielleicht der plötzliche Sprung in der Zahl verſenkter Schiffe,— all dieſe Dinge ſchaffen eine Atmo⸗ ſphäre deutſchen Erfolges, milde ausgedrückt, gegen die die Verbandsmächte nichts einzuſetzen haben als ihren Willen zu dem noch ſehr fernen Endſiege.“ „Journal of Commerce“, 6. Dezember 1917 5 3 Sir William Weir, der Kon⸗ in Kraft geſetzt. Die Mit⸗ — Was die Schwalbe ſang ꝛc.“ ſingt Rückert idylliſch, wozu ziehn die Schwalben nicht beim Weggange, ſondern nur in beit und ſeinen Sorgen. Englands letzte Hoffnung Die Wirkungen des U⸗Boot⸗Krieges auf die engtiſche L haltung, die beginnende Not macht ſich natürlich auch n der pflegung der deutſchen Kriegsgefangenen geltend. Sie wird und unzulänglicher, aber, wie aus mancherlei unzenſiert Deutſchland gelangten Briefen deutſcher Gefangenen wird dieſe Verſchlechterung der Daſeinsbedingungen von 0 Helden mit unverhohlener Freude und Genugtuung begrüßt. 6. iſt das ſicherſte, ſie zwar hart in Mitleidenſchaft ziehende, abel dennoch ſeit langem erſehnte Zeichen, daß der Krieg England jetz am Lebensnerv getroffen hat. Der kürzlich hierher gelangte, Ende Februar 1918 geſchriebene Brief eines gefangenen deutſchen Haupt manns ſchildert die rapide Entwicklung der innerengliſchen Ver hältniſſe zur Kataſtrophe in anſchaulichſter Weiſe. Es heißt darin u. 4 „Es kann mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß es den Engländern in bezug auf Verpflegung all, mählich ſchlecht geht. Unſere Anſichten gründen ſich nich nur auf Zeitungen, ſondern auch auf das, was man von Neuan⸗ kommenden aus anderen Lagern, auch von Engländern ſeibſt* ſonſt erfährt. Sie rechneten abſolut ſicher damit, daß ſie uns E vorigen Jahres„klein“ haben würden. Lloyd George, Hauch, das Volk, die Regierung, alle! So unglaublich es klingt und ie viel ſie in den Zeitungen darüber ſchrieben, auf die Durchführung einer richtigen Zwangsrationierung waren ſie nicht gefaßt, heute noch zerbrechen ſie ſich über vieles den Kopf, worüber Deutſche nur ſtaunen kann. Organiſation an der Front mögen bis zu einem gewiſſen Grade gelernt haben, zu Hauſe ſind ſie deze abſolut unfähig. Wenn ſie im April oder Mai endlich mit del Durchführung der Rationierung ſoweit ſind, klappts ſicherlich wi nicht; deſſen ſind wir alle ſicher. Es wird mir immer rätſelhafter wie dies Volk ſich die halbe Welt unterwerfen konnte. Hoffentlich wirken unſere U⸗Boote in den nächſten Monaten noch ordentlich; denn wie lange ſie noch etwas haben, um alles, auch die Front verpflegen zu können, wiſſen ſie wahrſcheinlich ſelbſt nicht. Reg, ſtrierung der Beſtände, der Leute in unſerem Sinne, kennen ſie nicht. Ihre letzte Aushebung erfolgte auf Grun der Zuckerkarte! Die drohende Offenſive hat ſie ſtark nervös gemacht. Der ge⸗ ringe Erfolg Haighs im vorigen Jahre hat ſehr niederdrückend ge⸗ wirkt. Sie ſind ſich wohl im allgemeinen klar, daß ſie Deutſchland weder militäriſch noch durch Blockade beſiegen können. Sie spreche dies auch ganz offen aus, aber ſie ſagen auch ebenſo offen, feſt überzeugt ſind, den Sieg dadurch zu erringen, daß ſie zwiſchen das deutſche Volk und ſeine Regierung einen Keil treiben. Auch Offizieren gegenüber ſprechen ſie es aus, daß das einzige Mittel Deutſchland zu beſiegen, die Beſeitigung der ſtarken deutſchen Kaiſer macht, des„Militarismus“, in der deutſchen Form durch daß deutſche Volk ſelbſt ſei 5 Unſere Verpflegung wird immer ſchlechter. Alle poar Tag kommt irgend ein Verpflegungsgegenſtand nicht an, ob Kaffee, Fiſch Fbeiſch, Hafergrütze uſw. Dann wird„ausgeholfen“, ſo gut es geh Friſches Fleiſch, früher faſt täglich, jetzt vorletztes am 28. Januar letztes am 18. Februar. Fett gibt es auch faſt nicht mehr, Brot gerade noch hinreichen Zucker iſt ſchon lange ausgegangen. Wenn die U⸗Boote ſo weitet wirken, kann es eines ſchönen Tages kataſtrophal kommen! a Und da ſoll unſer Volk nicht durchhalten und auf der Feinde Ränke hineinfallen?! N Die Engländer glauben es aber beſtimmt,— wir Gottlob nicht Wir vertrauen auf unſere Heimat! Wir wollen, wenn's ſow kommt, gerne hungern und auch als Geiſeln nach London gehen gerne.“. Deutſchland kann ſtolz ſein auf den Geiſt, den dieſer Brief atmet. Auch unter dem harten Druck der Gefangenſchaft, unter del Demütigungen, ja Mißhandlungen grauſamer Kerkermeiſter haben unſere in Feindeshand gefallenen Helden es nicht verlernt,. Vaterland allem voranzuſtellen. Sie wollen gerne hungern 0 leiden für Deutſchlands Sieg, da ſie für ihn nicht mehr kämpfen und bluten dürfen. 5 Der Brief zeigt uns aber auch, daß Englands Schickſalsſtunde zu ſchlagen begonnen hat und daß es ſeine Rettung nur von 0 früher ſprichwörtlichen deutſchen Uneinigkeit erwartet. Es hat a0 auf das falſche Pferd geſetzt. Ganz Deutſchland weiß, daß der 9 und die glückhafte Zukunft von der Einigkeit abhängt. Es wil ſiegen! D. K. „ Vie Schwalben. „Sie ſind wieder da,— ſie ſind wieder da, verkündet mein leines Söhnchen, mit triumphierender Miene ins Zimmer ſtürzenb. „Wer denn?“ frage ich erſtaunt. „Nun die Schwalben, Papa“, frohlocht das Kerlchen,—„eben habe ich eine geſehen.“ Ich nicke ihm freundlich zu und freue mich mit ihm. 1 Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, allein ſie derkündet: Der Frühling iſt nun da und der Sommer iſt ſeil ſicherer Nachfolger. Verſtehſt du das lebendige Gezwitſcher erſten Schwalben nicht? Sie ſind förmlich eifrig im Erzählen auf ihrem alten Lieblingsplätzchen, dem Sims am Hauſe. Emſig und geheimnisvoll zwitſchern ſie einander zu und richten dann wieder ihre runden, niedlichen Köpfchen nach der weiten Luß hinaus, unaufhörlich jubilierend. Unverkennbar iſt die Freude übel die Wiederkehr des Frühlings, über das Beſtehen der langen ge⸗ fahrvollen Reiſe und über das Wiederſehen der trauten Hei Alles iſt ihnen wohlbekannt, Haus, Hof und ihr vereinſamt ge weſenes Neſtchen, und auch die Menſchen, die ſie voriges Ja. täglich aus⸗ und eingehen ſahen. Wenn dieſe nur darauf hören wollten, auf die Grüße, die ſie denſelben zuzwitſchern und auf Erzählen von der heißen Sonnenglut im Wüſtenlande, woher ſie 5 die Luft und ihrer Schwingen Kraft wieder zu uns getragen. laſſen wenigſtens die Meuſchen darum dieſe ſchmucken, ſchlanken, nützlichen und ſtets tätigen Tierchen friedlich bei ſich wohnen. Kein anderer Vogel zeigt deshalb auch ſolche Zutraulichkeit zu Menſchen; in den Stall, in die Schulſtube, ſogar in den Tanzſaal baut die Schwalbe ihr Neſt, und fliegt hier ab und zu, ohne ſi; von der Muſik, dem Tanzen, dem Lärm und dem Zigarren rauch ſtören zu laſſen. Beſonders in den Ställen wird ſie gerne ſehen; denn ſie iſt unermüdlich im Fliegenfang, zur Wohltat alle Tiere in der Sommerzeit. Sie gehört zum Bilde traulichen Som- merlebens und verwebt ſich mit dem innigen Gefühlsleben Menſchen.„Aus der Jugendzeit klingt ein Lied mir imme die Volksmuſe beigefügt hat:„Als ich Abſchied nahm, waren Kiſt und Kaſten ſchwer, als ich wiederkam, war alles leer.“ Denn fes lich iſt bei ihrem Wiederkommen die reichliche Fülle des Herbſte⸗. längſt aufgezehrt; doch gerade die Wiederkehr der Schwalben ver“ kündet die Bereitſchaft der Natur zu neuem Schaffen und Wirken, Bis ſie wieder heimwärts ziehn, hat der Garten Gottes ſich wiede, f gefüllt mit unbezahlbaren Reichtümern. Doch„heimwär freudloſe Fremde. Weil ſie dort weder lieben noch brüten, wede ſingen noch jubeln, kann auch kein Gefühl der Angehörigteit ſe an dieſelbe feſſeln. Erſt bei uns erwartet ſie das Familienlebes mit ſeiner Liebe und ſeinen Freuden, freilich auch mit ſeiner Aber es iſt„wahr geworden, wenn Schwalben wiederkommen“— das Blühen und treibende Le in der Natur und das ahnende Gefühl künftiger Herrlichkeit is de Menſchenbruſt. a daß si! Zwiſchendurch Büchſenfleiſch und Hering eine tie 2 ben Die Sommerreiſen. Der Unterſtaatsſekretän Vun riegsernährungsamt Dr. Müller hat über die udesratsverordnung zur Einſchränkung des Fremden⸗ f ehrs einem Vertreter der„Nationalztg.“ u. a. ge⸗ lagt: Vorausſichtlich wird ſich der Reiſeverkehr auch m dieſem Sommer wenig anders als in normalen Zeiten gestalten. Keinerlei Aufenthaltsbeſchränkungen unterlie⸗ gen: 1. Leute, die in Orle reiſen, für die keine Aus⸗ zahmebeſtimmungen vom Kriegsernährungsamt bewilligt ind(für Orte über 6000 Einwohner, oder Orte, die keine keilrten Kurorte ſind. In Städten ſind überhaup ne Beſchränkungen zuläſſig.) 2. Perſonen, die ein amtsärztliches Zeugnis beſitzen, ihr Aufenthaltsrecht iſſ tilbeſchränkt 3. Militärperſonen, die erholungsbedürf⸗ J ſind. 4. Perſonen, die nachweislich aus Berufs 85 Erwerbsgründen einen Ort aufſuchen. 5. Verwand⸗ enbeſuche. 6. Stadtkinder und Jungmannen. Im all⸗ 000 nen ſind Verkehrsbeſchränkungen für Orte unter von Einwohnern und für Kurorte bis zu vier Wochen Men hmlich zu erwarten in Bayern, Oldenburg, Lippe, ecklenburg, Württemberg und Baden. Vermiſchtes. 1 7 e ee ücrdbeben. Nach den Aufzeichnungen der Erdbebenwarken und Chur muß ſich der Herd des Erdbebens vom letzten 5 in Norditalien in der Gegend von Bergamo und des aſee⸗ befinden.. 1 25 ee — keriegswitz. Aus der Wacht im Oſten: Musketier Flepp⸗e 80 570 dem Marſch plötzlich ſtehen und ſchlägt nach Art der lie 1 Aich ngen Bewegungen kräftig um ſich. Sein Kamerad el widert: 5 Jang!⸗ ahne iſt mehr als gemütlich, ich ſuchte Dich in Deiner ung, und da l Tenerad:„Was wil mein Direktor!“ Ni(K. M.) Entlapung trauter Kriegsgefangener. ze ſchon mehrfach bekannt gegeben wurde, können kriegs⸗ 0 anne deutſche Heeresangehörige wegen ſchwerer 8 heit oder Verwundung in einem neutralen Staate Natniert, u. a. auch in die Heimat entlaſſen werden. 8 den neueſten Abmachungen zwiſchen der deutſchen 0b der franzöſiſchen Regierung kann der Austauſch hör; die Internierung auch von Familienange⸗ beigen der Gefangenen beantragt werden. Dir ö berſuſtenden Kriegsgefangenen werden dann in die Un⸗ riß uchungsliſten aufgenommen und von einer ſchweize⸗ bechen Aerztekommiſſion, die die Lager von Zeit zu Zeil in dür unterſucht. In den Anträgen zwecks Aufnahme in ieſe Liſten iſt der Name, der Truppenteil, das Lager, Trawem ſich der Gefangene zurzeit befindet, und die geben Nit bzw. Verwundung des letzteren genau anzu⸗ vor. Aerztliche Zeugniſſe über etwaige Krankheiten telt dem Eintritt ins Heer, Briefe und ſchriſtliche Mit⸗ dungen von anderen Gefangenen oder Ausgetauſchten, dat Auſſchluß über die Krankheit oder den Geſundheits⸗ and des Auszutauſchenden geben, ſind beizufügen. derwrgehoben wird noch, daß für Austauſch oder Inter ⸗ dung mir Leute mit ſchweren Erkrankungen und Ver⸗ Nea nden in Betracht kommen; Anträge bei leich Erkrankungen ſind ausſichtslos. SSB. . Baden. ben Ii Karlsruhe, 28. April. Die Königin von Schwe Groß heram Freitag abend zum Beſuch ihrer Mutter der denkt berzogin Luise hier eingetroffen. Die Königin ge⸗ mehrere Wochen hier zu verweilen. f Notigf Karlsruhe, 28. April. Einer der älteſten Loko⸗ ioführer der badiſchen Staatsbahnen, Leonhard Do⸗ Verſtorbe hier zur letzten Ruhe beſtattet worden. Der Feld orbene war im Jahre 1871, nachdem er ſich im ſerus g beim 5. badiſchen Infanterieregiment das Ei⸗ in den renz. und die Karl⸗Friedrich⸗Medaille geholt hatte, vo n Dienſt dor badiſchen Staatseiſenbahnen getreten, 6 is vor etwa Jahresfriſt tätig war. inen Karlsruhe, 28. April. In einer hieſigen Ma. Wenn fabrik n einem Fabrikanten einige Eiſen⸗ 8 5 auf die Beine und ſchlugen ihm den linken Fuß ſchwer des Knöchels ab. Die Verletzung war eine fo 0 5 der Fabrikant im Krankenhaus ſtarb. Nas) Mannheim, 28. April. Wegen eines ſchweren Seals ſtanden der 31 jährige Schneider Heinr. r Oulberger, der 37 jährige Heizer Aug. Stuber und Sie en es Michael Friedel vor der Strafkammer. zemiſ ken aus einer Dörrgemüſeſabrik 44 Zentner Törr⸗ e 2 5 Wert von 7300 Mk. geſtohlen. Schaufelberger und F drei Jahre Gefängnis, Stuber 1 Jahr 3 Monate 3 4 Monate Gefängnis. 2 dauſeg Maunheim, 28. April. Im Hof eines hieſigen Reiter z pielten einige Kinder mit einer geladenen alten Dauſe tole, die jemand aus dem Feld(Serbien) nach Tang zeſchißt batte. Dabei löste ſich e. Schuß, und Taglöhner Tjährigen Söhnchen des im Feld ſtehenden der Be 8 Vettel in den Kopf. Das Kind ftarb an er desung. Ein 10 jähriger Knabe, der die Piſtole dende Word gehalten hatte, erlitt durch die zurückſchlo 8 affe eine Verletzung am Hals. 1 17 N heidelberg, 28. April. Am 1. Mai feiert der Unid 11 der klaſſiſchen Philologie an der Heidelberger 7 Geh. Hofrat Dr. S. Brandt ſeinen 70. Ge⸗ enge, Vühl, 28. April. Die hieſigen Branntweinbe⸗ lt.„Stra 3 noch nicht ganz aufgeklärt. Es ſoll ſich durch 285 Poſt“ darum handeln, daß Großhändler zenom 5 Anzahl teilweiſe ſchon ermittelter und in Haft veins, p. 15 a wiſchenleute große Mengen feinen Brannt⸗ auf Gr lem Kirſchwaſſer, im Bühlertal und ander⸗ r dabei r Militärausweiſe als beſchlag⸗ „ 2 er in ebe Höchſtpreiſe an ſich gebracht haben. Zur elf e gang dieſer Brauntweinmengen ſollen ebenfalls Ser sweiſe benützt worden ſein. Die feſtgeſtellten e 0 ungen oll. 5 1 8 ö bonmen 0 3 nachgerade einen grandioſen Umfang 0 22 — eee,. wel, e. We u. dt Annes kungen, den dritten der Einbrecher, die bet einem Err⸗ bruchdiebſtahl ertappt wurden und wobei einer der Diebe erſchoſſen wurde, zu verhaften. Waldkirch, 27. April. Das hier erſcheinende Blatt„Der Elztäler“ konnte ſeinen 50. Jahrgang eröff⸗ nen. Sein Inhaber, Buchdruckereibeſitzer Seeger, konnte ſein goldenes Jubiläum feiern. 3 Emmendingen, 28. April. Der 31 jährige led. Julius Bürklin ſtürzte ſo unglücklich eine Treppe hin⸗ unter, daß er ſofort tot war.— Ein ſchwerer Schlag hat den Großkaufmann O. Ringwald hier betroffen. In Benfeld i. E. brannte lt.„Freibg. Ztg.“ ein ihm höriges Tabaklager mit einem Inhalt von 16000 Zent⸗ nern im Wert von etwa 3 Mill. Mk. nieder. JKonſtanz, 28. April. Wegen Totſchlagsverſuch hatte ſich die 21 jährige Dienſtmagd Sofie Möhrle von Herdwangen vor dem Schwurgericht zu verantworten. Sie hatte verſucht, ihr 4½ jähriges Mädchen durch Eſſig⸗ ſaure Tonerde und durch Rattengift aus der Welt zu ſchaffen. Die beiden gegebenen Mittel waren nicht töd⸗ lich. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde die Angeklagte zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. ä e Tokales. — Hindenburgs Dank an die Zeitungsver⸗ leger. Die beſonders umfaſſende Werbetätigkeit des Ver⸗ eins deutſcher Zeitungsverleger für die achte Kriegsanleihe iſt von dem Generalfeldmarſchall von Hindenburg in folgendem Telegramm anerkannt worden: Aus dem mir überreichten geſammelten Werbematerial zur achten Kriegs- anleihe erſehe ich den Anteil, den der Verein deutſcher Zeitungsverleger an dem glänzenden Ergebnis dieſer kriegsanleihe hat. bitte ich meinen Dauk entgegenzunehmen. v. Hindenburg, Generalfeldmarſchalk. — Privatpakete und Privatfrachtſtücke nach der Weſtfront können wieder beim Militärpaketamt bzw. bei den Poſtämtern aufgeliefert werden. Die Päckchen⸗ ſperre(Feldpoſtpäckchen) bleibt jedoch noch weiter be⸗ ſtehen. N i L Kriegswaiſengelder. Die Reichsfinanzverwal⸗ tung hat ſich dramit einverſtanden erklärt, daß den zum Bezug von Kriegswaiſengeldern berechtigten Kriegs⸗ waiſen zur Abwendung einer Notlage neben den Wai⸗ ſengeldern auch die öffentliche Unterſtützung gezahlt wird, wenn der Stiefvater zum Heeresdienſt eingezogen iſt. Vrauosgeſetzt iſt, daß der Stiefvater für die Kinder erſter Ehe ſeiner Frau vor ſeiner Einberufung zum Heeresdienſt aus eigenen Mitteln ausreichend geſorgt hat. g — Zum badiſchen Kinderhilfstag. Der am 5. Mai veranſtaltete bad. Kinderhilfstag wird zum erſten⸗ mal Gelegenheit geben, größere Mittel für eine der not⸗ wendigſten Aufgaben der Gegenwart und nächſten Zu⸗ kunft, für die Erhaltung und Aufzucht eines kräftigen Nachwuchſes, aufzubringen. Wie jetzt im Krieg der Wille zum Siege, ſo muß uns nicht minder auch der Wille zum völkiſchen Aufſchwung beſeelen. Dazu gehört in erſter Linie, den Menſchenverluſt, den wir erlitten und noch erleiden, nach Möglichkeit wieder einzuholen. Schon viel wäre gewonnen, wenn die Hälfte der faſt 400 000 Säuglinge, die alljährlich in Deutſchland noch während des erſten Lebensjahres zugrunde gehen, uns erhalten werden könnte. Wie wir dies Ziel erreichen können, iſt uns aus vielfachen praktiſchen Erfahrungen bekannt. Das Problem des Kinderſchutzes iſt an und für ſich gelöſt. Jetzt gilt es nur die großen Mittel aufzubringen, um überall die praktiſche Durchführung zu ermöglichen. Möge der 5. Mai der Geburtstag werden für eine glücklichere Geſtaltung der Zukunft unſerer Kinder. — Landwirte, baut Hanf und Flachs! Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat bei den zuſtändigen Reichsſtellen erwirkt, daß Hanf⸗ und Leinſaat neuerdings in geringen Mengen auch ohne Abſchluß von Anbau⸗ verträgen zu Saatzwecken abgegeben werden darf. Wenn auch die Ablieferungspflicht der Faſererzeugniſſe hierdurch nicht aufgehoben iſt, ſo wird doch für das Jahr 1918 den Hanf⸗ und Flachsbauern neben dem Rücklieferungs⸗ recht auf Garne, Seiler⸗ oder Webwaren auch die Selbſt⸗ verſorgung an ausgearbeiteter Faſer auf Antrag in glei⸗ cher Menge geſtattet. Die zunehmende Not an Geſpinſt⸗ ſtoffen aller Art ſollten jeden einſichtigen Landwirt ver⸗ anlaſſen, im Jahre 1918 genügend Hanf oder Flachs zu bauen, um neben der Ablieferung genügend fertige Erzeugniſſe zu beziehen oder ſich ſelbſt mit Geſpinſt⸗ ſtoffen verſorgen zu können, ſowie im nächſten Jahre eigenes Saatgut zur Verfügung zu haben. Die Zufuhr von Hanf⸗ und Leinſaat hat ſich durch die militäriſche Bahnſperre verzögert. Hanf und Flachs können noch bis Ende Mai geſät werden. Auskünfte und Saatgut⸗ vermittlung erfolgen durch die Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer. — Die Brotration. Im Kriegsernährungsamt wurde mitgeteilt, daß jetzt noch nicht über die einſchnei⸗ dende Frage der Verkürzung der Brotration zum Schluß des Wirtſchaftsjahrs Beſtimmungen getroffen werden können. Es müſſe abgewartet werden, wie die Getreide⸗ ufuhr aus der Ukraine in der nächſten Zeit ſich abwickele. enn die von dort vorgeſehenen und im Friedens vertrag feſtgelegten Getreidemengen richtig geliefert wer⸗ den, vermöchten ſie zuſammen mit unſeren eigenen Be⸗ ſtänden unſere Brotverſorgung bis zum nächſten Ernte⸗ jahr ſicherzuſtellen. Die erſten Sendungen ſeien bereits in Deutſchland eingetroffen.. — Falſche Zweimarkſcheine. Seit einigen Ta⸗ gen werden von München aus falſche Zweimark⸗Dar⸗ lehenskaſſenſcheine in Umlauf geſetzt, die den echten ziem⸗ lich ähnlich ſind. Die Falſchſtücke ſind zu erkennen an dem wenig ſcharfen, verſchwommenen, den Verlauf der feinen Linien in den Unterdrucken faſt ganz verſchlei⸗ ernden Druck, der im Text alle kleinen und einzelnen Formen gleichfalls mangelhaft wiedergibt und die Ver⸗ zierungen der großen Anfangsbuchſtaben verſchmiert er⸗ ſcheinen läßt. Das Waſſerzeichen iſt nur in der An⸗ Rückſeite her, nicht aber in der Durch⸗ ei auch nicht bei allau Wälſchungen * Für die erfolgreiche Neitardert an den Aufgaben des Heeres durch den Verein deutſcher Zeitungsverleger, die hierin erneut zum Ausdruck kommt, — vorhanden. Es find 1000 Mek. Belohnung ausge für die Ermittlung der Verfertiger elohnung geſetze bzw. Verbreiter. Jeschlagnahmte Einrichtungsgegenstände bel Industrie, Handel und Gewerbe. Die Handelskammer Mannheim ſchreibt uns hierzu: Zur Behebung von Zweifeln wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß von der Bekanntmachung B. 8/1 18. K. R. A. vom 26. März 1918 betr. Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Eincichtungsgegenſtänden auch diejenigen Einrichtungsgegenſtände betroffen werden, die zur gewerbs⸗ mäßigen Veräußerung oder Verarbeitung ſich auf den Lä⸗ gern von Induſtrie, Handel und Gewerbe befinden. Dieſe ſogenannten Handelswaren fallen zwar unter die Beſchlag⸗ nahme nach§ 4, jedoch nicht unter die Enteignung nach 8 5 der Bekanntmachung. Sie ſollen nicht bei den beauf⸗ tragten Behörden d. h. den kommunalen Sammelſtellen abgegeben, ſondern unverzüglich der Kriegsmetall Akt. Geſ. zum Ankauf angebsten werden. Im Intereſſe der Metall⸗ beſitzer dürfte es liegen, ſich hierbei der Vermittlung der in unſerem Bezirk errichteten Vertrauensſtelle für freiwilli⸗ ge Sparmetallabgabe(Herrn Max Erlanger Mannheim Hafenſtraße 21) zu bedienen und nicht erſt die Sonderent⸗ eignung dieſer Gegenſtände abzuwarten. Gleichzeitig wer⸗ den die gewerblichen Kreiſe nochmals darauf hingewieſen, auch alle anderen in ihrem Betriebe befindlichen mobilen Materiallen aus Kupfer, Kupfer⸗Legierungen, Nickel⸗Legie⸗ gierungen, Aluminium und Zinn uſw. durch Vermittlung der Vertrauensſtelle anzubieten, da ſie andernfalls mit der zwangsweiſen Erfaſſung dieſer Beſtände rechnen müſſen. Der vor kurzem mit dem Eiſernen Kreuz 2. Kl. aus ⸗ gezeichnete Unteroffz. Karl Hagenlocher erhielt nun für tap⸗ feres Verhalten vor dem Feinde die Württenbergiſche ſilber⸗ ne Tapferkeitsmedaille. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zuamermann Seckenheim Zueker marken- Ausgabe. Die Ausgabe der neuen Zuckermarken findet am Dienstag, den 30. 5s. Mts. nachm. von 2 bis 6 Atzr ſtatt. und zwar: Nr. 1 bis 800 von 2 bis 3 Uhr Nr. 801 bis 1600 von 3 bis 4 Uhr Nr. 1601 bis 2200 von 4 bis 5 Uhr Nr. 2201 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Kinder unter 2 Jahren erhalten extra Marken lau⸗ tend auf 1300 Gr. Zucker. 18 Dieſe Marken müſſen bei der Ausgabe beſonders ver⸗ langt werden. a Die Ausgabe an die Bewohner der Hoch ſtädt 2 85 amgleichen Tage Abends von 7—½ Uhr att. Seckenheim, den 29. April 1918. 5 Lebensmittelamt. ZABrotmarkenausgabe. Die Ausgabe der neuen Brotmarken für den Monat Mai findet am 5 Dienstag, den 36. April nachm. von 2 bis e Uhr auf dem Lebensmittelamt Saal 3 ſtatt. Um Gedränge und langes Warten zu vermeiden, iſt folgende Zeit der Abholung einzuhalten: Nr. 1 bis 800 von 2 bis 3 Uhr „ e, „ 1, „/ Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt wer den Eine nachträgliche Verabfolgung kann nur in den dringend⸗ ſten Verhinderungsfällen ſtattfinden, jedoch erſt am 4. Mai 1918, in den üblichen Geſchäftsſtunden. Die Marken ſind im Saal ſofort nachzuzählen, da eine Nachlieferung bei Verlaſſung des Saales nicht mehr ſtattfindet. Die Markenausgabe auf der Hochſtätt findet am gleichen Tage Abends von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. N Seckenheim, den 29. April 1918. Lebensmittel amt. Ee 5 Praukaperein Jeckenbeim Abtlg. Rotes Kreuz. ee, 2 22222222285 7 3 Am 3 dienstag den 30. Nurll l. Js. 8 Ubr abends findet eine Vorſtandòsfitzung ſtatt, zu welcher alls Frauen des Vorſtandes hiermit eingeladen werden. Es wird vollzühlig es Erſcheinen erwartet. 6 J. A. Kunz. Postkarten 3 Zt. Stroh von der Front, einfarbig, 100. 20 Ztr. Dickrüben Muster Mk. 3.—; farbenphoto- graphische Aufnahmen, 8 Serien Zu verkaufen! Roſenſtraße 22. b. 48 bunte Karten Mk. 3.—; ö 50 Blumenkarten Mk. 3.— Glaspapier Bohnenstangen Flintpapier, Sandpapier, gelb oder grau, 28: 23 cm. oder sind singetroffen 68 56 em, mit kleinen und können bei Fehlern 100 kg Mk. 140.—-; Probepostpack 5 kg Mk. 8.— (kleine Abfallstücke 10—15 em groſp 5 kg Mk. 4.— ab hier gegen Nachnahme.) Paul Rupps, Freudenstadt(wtte.) Philipp Erny in der Wirtſchaft zum weißen Lamm abgeholt werden. 5 C 2 Die letzten Herren von Teck. (Nach einer alten Ueberliefernng.) Nachdr. verb. Es dunkelte bereits, als ein Zug von etwa zwei⸗ Swen hinritt; manche von ihnen bluteten aus friſchen Wunden, die Pferde waren erſchöpft, die Rüſtungen von wuchtigen Hieben zerhackt, und alles deutete darauf hin, daß ſie aus ernſtem Gefechte kamen. Und kein glückliches ſchien es geweſen zu ſein, denn zwei ſchwarz gepanzerte Ritter, die an der Spitze vorausritten, waren in ernſtes, ja trübes Sinnen verſunken, wenn nicht zuweilen eine wilde Verwünſchung die Lippen des zur Rechten Reiten⸗ den öffnete. Sein ſtahlblauer Helm war oben mit einer goldenen Herzogkrone verziert, die aber, wohl vom Schlage einer Streitaxt, zerſchmettert herabhing, und ebenſo waren die Rauten ſeines Schildes gefurcht und zeugten, daß ihr Träger den heißeſten Streit geſucht hatte. „Die Nacht kommt herauf,“ begann ſein Begleiter, deſſen Rüſtung und Roß womöglich noch ſchlimmer zu⸗ gerichtet waren,„wir ſind längſt auf Eurem Grund und Boden; ich dächte, wir ließen Mann und Tiere etwas ſchnaufen, ehe wir zur Burg aufſteigen. Die Leute ſind erſchöpft und die Tiere lechzen nach Erholung. Der wilde Württemberger wird für heute genug haben, ſonſt hätte er, nach ſo entſchiedenem Siege, nicht ſo ſchnell von unſerer Verfolgung abgelaſſen.“ „So töricht iſt er nicht, uns bis hierher zu ver⸗ folgen,“ murrte der Fürſt.„Verloren wäre er, bis zum letzten Troßbuben, wenn wahrlich wenig gelitten haben, ihm in den Rücken fielen und wir uns noch einmal wendeten.“ Der erſte Sprecher, es war Hans von Ow, ſchüttelte nachdenklich den Flügelhelm.„Die Eßlinger haben ge⸗ nug, verſicherte er,„und von uns mag ich nicht ſprechen. Ich rate nochmals, laßt abſatteln und einige Stunden raſten, ſonſt bleiben die Gäule zur Hälfte am Steilhang der Teck liegen, ehe wir die Burg erreichen. Mein Haus Wekanntmachung. 1 Wegen Des Monats abſchluſſes und der Dienſtübergabe an den neuen Gemeinderechner bleibt die Gemeindekaſſe dahier am Samstag, Montag und Dienstag geſchloſſen. A m ſtiwoch, den 1. Mal ds. Js. findet alsdann die Auszahlung der Kriegsunter⸗ ſtützung wie folgt ſtatt: Vorm. von 7 bi8 12 Uhr an dle fir. 1 b 500 acm von 2 bis 7 Uhr an die fir. 50-S0blüß. 5 An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungs⸗ beträge abgeholt werden. 8 Sonſtige Ein⸗ und Auszahlungen können erſt wieder ab 2. Mai erfolgen. Seckenheim, den 26, April 1918. Gemeinderat Volz. Ratſchreiber Koch. hundert Reitern an dem Städtchen Kirchheim vorbei gegen die Eßlinger Mauerhocker, die Eine grosse und schöne Auswahl garnierten Damen. Mädchen- und Kinderhüten iſt nicht weit; mein Weib wird unſte Schrammen ver⸗ binden, und ein kräftig Stück Fleiſch werden wir auch wohl finden, nebſt einem Krug Wein; ſo kommt Herr!“ Herzog Konrad von Teck verneinte unwirſch.„Meine Rüſtung hielt das Meiſte auf,“ verſicherte er;„nur der Hieb. der meinen Helm traf, brummt mir immer noch im Kopfe, und wird in der Nachtkühle der freien Luft beſſer geneſen, als in Eurem Gaden(Wohnfitz) und mit Eurem Wein. Reitet ruhig heim, Ritter Hans, und pfleget Eure Wunden; ich gedenke hier im Freien zu bleiben; und wenn es Euch möglich iſt, ſo kommt mit dem Betläuten wieder heraus, daß wir miteinander zur Pfalz hinauf⸗ ziehen. Gott befohlen indes!“— Nochmals winkte er dem Ritter von Ow befehlend zurück, ließ abſitzen und zur Raſt blaſen; dann, als die Seinen ſich der ſo nötigen Ruhe hingaben, ſchritt er ſeitwärts zu einem weitaſtigen alten Nußbaum; auf deſſen Wurzeln auch er ſich niederließ. Mit Ulrich, dem Württemberger, hatte er ſich an der Plienshalde bei Eßlingen geſchlagen und, wie wir ſahen, nicht geſiegt. Nur ſelten ſah man es, daß Fürſten, wie diesmal, auf der Seite der Städte ſtanden, doch hier glaubte Herzog Konrad hinlänglich berechtigt zu ſein, die Reihen der Reichsſtädte Eßlingen und Gmünd zu ver⸗ ſtärken und einem Ebenbürtigen gegenüberzuſtehen. Die Württemberger erhoben mehr und mehr den Schild mit den ſchwarzen Hirſchhörnern aus der Schar des gewöhn⸗ lichen Adels, zu dem ſie gehörten. Kluge, ſparſame Be⸗ wirtſchaftung ihrer Beſitzungen ſetzten ſie in den Stand, eine Herrſchaft, eine Burg nach der andern zu kaufen, während die größeren ſchwäbiſchen Herrenſitze durch ſtolze, ja übermütige Verſchwendung an Grundbeſitz verloren und mehr und mehr zurückkamen. So ging es auch dem Zweige der uralten Zähringer, der ſeit 1157 auf der ragenden Teck wohnte, und deſſen Stammherr, Adal⸗ bert I., nach dem Tode des älteren Bruders Berthold den Herzogtitel führte. Ein zweiter Berthold hatte von 1223—44 den biſchöflichen Stuhl zu Straßburg inne⸗ gehabt, und auf ſolchem manches zur Erhöhung des Ge⸗ 2 f 5 Wekanntmachunng. Frühjahrs⸗Impfung bett. Die diesjährige öffentliche unentgeltliche Frühjahrs⸗ Impfung der Erſt⸗ und Wieder ⸗Impflinge wird am Dionslag, don 30. April 1918 nochm. es Ur ab dutch den Großh. Bezirksarzt 2, Herrn Medizinalrat Dr. Manz Mannheim, im Rathausſaale hier vor⸗ genommen. Geimpft müſſen werden: Diejenigen Kinder,(Wiederimpflinge) welche während des Jahres 1918 das 12. Lebensjahr zurücklegen oder dieſes Alter bereits früher zurückgelegt den Nachweis der erfolgten Wiederimpfung aber noch nicht erbracht haben. 5 Jedes Kind, vor dem Ablauf des auf ſein Geburts⸗ jahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichen Zeugniſſen die natürlichen Blattern über⸗ ſtanden hat; Aeltere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern von frũ⸗ 44—— 1 4 5 Sommer 191 apparte Neuheiten in Fantasien* Formen= Ornamente Blumen= Bänder S Ranken Umarbeiten alter Hüte und Zutaten unter Garantie tadelloser Verarbeitung und guter Sitz. e der Mittel zur Erreichung ihrer riſch und beſonders klagten die nen, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem 1 J 0 . 5 d ſchlechtes getan. Nach dieſer Zeit ſchien aber der! punkt der Herzöge von Teck erreicht geweſen zu ſein Konrad I. ſchon fühlte das Bedürfnis, ſeine Kräfte mehr zu vereinen und gab deshalb ſeine Anſprüche an da zähringiſche Erbe gegen eine bedeutende Geldſumme Gunſten der Hohenſtaufen auf. Sein Sohn war den Freund Rudolfs von Habsburg geweſen, und manche Stimmen nannten ihn, nach des Kaiſers Tode, als den Würdigſten auf den römiſchen Kaiſerſtuhl, noch vor Adolf von Naſſau, der aber in der Folgezeit den Thron zu 10 4 itel haupten wußte, wenn auch der Herzog von Teck den T 8 führte, aber, hauptſächlich aus Mangel an Mitteln, dei Mitbewerber nicht entgegentreten konnte. 2 Mit dieſen Anſtrengungen ſcheint die Kraft des Hauſes zwecklos ſich erſchöpft zu haben. Verkäufe und Verpfändungen folgten einander, während die Grafen von Württemberg in Kauf und Kampf ſtets ſich vergrößerten, Nach der Sitte jener Zeit waren auch ſie in der Wah benachbarten Reichsſtädte über die gewaltſamen Eingriffe in ihre Rechte, bis ſie ih zum Städtebund vereinten, der mehr oder weniger gl lich, ſich dem Adel, der, meiſtens zerſplittert, einzelne Ziele verfolgte, entgegenſtellte. Eine Szene aus dieſer wilden Zeit iſt es, mit der unſere Erzählung beginnt. Um die wachſende Uebermacht und den ſchrankenloſen Ueber mut der Württemberger zu brechen, hatten die Eßlinger 1349 die böſen Nachbarn angegriffen. und der Herr von Teck, der gleichen Unbill von den Stärkeren zu klagen hatte, war mit ſeinem Fähnlein auf ihre Seite getreten Nicht zu guter Stunde hatten ſie den Kampf be⸗ 'onnen; Graf Ulrich traf ſie an der Plienshalde bei Eßß⸗ ingen und ſchlug die Vereinten auf's Haupt. Müde vom Schlagen und wundenmatt war Conrad von Ten unter dem Nußbaum hingeſunken. Der Schlag, welcher ſein Haupt getroffen hatte, hatte ihn zwar nur unerheb⸗ lich verletzt, doch durch die heftige Erſchütterung dauernd betäubt. 18 5(Fortſetzung folgt zur Zeit ohne Ge⸗ cht geimpft werden kön Impfarzte vorzu⸗ legen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphteritus, Krupp, Keuchhusten Flecktyphus, roſenartige Entzündung oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Tee min nicht gebracht werden. Die Impflinge müſſen zum Impftermin mit reinge“ waſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Seckenheim, den 23. April 1918. herer Impfung befreit ſein ſollten oder fahr für Leben oder Geſundheit ni gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. f Sammel⸗Anzeiger 4 uur für Milglieder der Kandw. Ein- u. verkanfsgtupſſenſthafl. Mitglieder und Nichtmitglieder, welche Dickrüben abzugeben haben, können ſich beim Lagerhaltet in die Liſte eintragen laſſen. Näheres darüber erteilt der Lagerhalter. Her Vorſtand. 1 7 5 2 2 71 1 Zwecke keineswegs wähle — b 1 * I.„ Ä