99 — — fog. 1. Ma 4018. ieee eee eee Erſcheint t d glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementsprels betcägt monatlich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. Durch die Poft bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Die Engländer einſt und jetzt. 5 In allen früheren Kriegen der Engländer um die eltherrſchaft hat ihre Flotte die erſte Rolle geſpielt. ö Dverſtanden es auch die alten Engländer vortreff⸗ liche fremde Volkskraft für ſich arbeiten und bluten zu Aſſen. Wenn aber der friſche Wagemut dem Engländer im aufe von hundert Jahren ſo ganz und gar abhanden ommen iſt, ſo muß mit ſeiner Geiſtesverfaſſung eine andlung vorgegangen ſein, die vielleicht das bemer⸗ enswerteſte Kennzeichen iſt, das dieſer Völkerkrieg zutage gefördert hat. 8 b Englands politiſche Ueberlegenheit im 19. Jahr⸗ Aundert ruhte auf dem Sieg über den napoleoniſchen Imperialismus. Daraus entwickelte ſich raſch die wirt⸗ 2 aft liche Ueberlegenheit, die auf Kohle und Eiſen uhte Von 1801 bis 1871 wuchs die Bevölkerung des ndentlichen Englands von 9 Millionen auf 23 Millio⸗ en. Aber dies 23⸗Millionenvolk war im Weſen völlig Aders als das alte 9⸗Millionenvolk. Für das alte England war der heimatliche Mutterboden die Kraft⸗ duelle. woraus es das zum Daſein Unentbehrliche zog. er Ackerbau war zwar ſchon im Laufe des 18. Jahr⸗ Auers immer weniger imſtande, die wachſende Be⸗ zulterung gut und ausreichend zu ernähren. Aber erſt * Nraufe des 19. Jahrhunderts durchſchnitt das neue Hei ſtrievolk die Wurzeln, die ihm die Kraft des polttatbodens zugeführt hatten, ſo ziemlich reſtlos. Die bunte wirkſchaftliche Ueberlegenheit gebar den Frei⸗ behe el, und der Freihandel machte den Ackerbau ent ⸗ lich— ſo lange die politiſch⸗wirtſchaftliche Ueber⸗ euheit geſichert war. e t. 1871 aber wuchs auf dem Feſtland ein Neben⸗ Etter heran, der ſich die Mächte der Kohle und des Dirt in ſteigendem Maße dienſtbar machte, der die 5 ſchaftliche Ueberlegenheit Englands immer entſchie⸗ er beſtritt, ohne den Zuſammenmhang mit dem Mut⸗ een ſeines Volkstums voreilig zu zerreißen. Die buhl, tliche Gefahr, die in dieſer wurzelſtarken Neben⸗ En liſchaft lag, hat das entwurzelte Induſtrievolk der 2 änder nicht erkannt. Es iſt in den Krieg ge⸗ es ben mit dem Gefühl ſatter Befriedigung, als habe Sans nicht nötig, ſich kriegeriſch beſonders anzuſtrengen. 5 Ueberlegenheit erſchien ihm durch hundertjährige glauben beit als etwas ſo Selbſtverſtändliches, daß es te, ſie nur geltend machen zu brauchen, um den drückt mit der Wucht ſeines bloßen Daſeins totzu⸗ „ Langſam brachte der Krieg die falſche Rechnung ans wa di Deutſchland, das mit den Mächten von Kohle 5 ſelbſt iſen auf vertrauterem Fuße ſtand, als England te brauchte noch nicht zu verhungern, weil England N aun dufuhe von See her ſperrte. Das deutſche Volks⸗ 0 25 ne Wurzeln immer noch tief genug im hei⸗ fir ichen Mutterboden, um vor dem Verhungern ge⸗ veſe zu ſein. Das muß ein furchtbares Erwachen ge⸗ Jen ſein, als England den Grundirrtum ſeines krie⸗ . e Unternehmens nach und nach zu erkennen be⸗ erfahr ir Deutſchen ſind viel zu harmlos und zu un⸗ ö en, um uns von der grundſtürzenden Umwälzung 1 0 Kei 2 Geiſtesverfaſſung des Engländers, die wenige iche jahre herbeigeführt haben, auch nur eine annähernd dan Vorſtellung zu machen. Aber das Ergebnis Hamm wir deutlich genug ſehen können: verzweifelt das ert ſich der Engländer an ſeine Flotte, als au genheit und letzte Mittel, das ihm ſeine Ueber⸗ ch ſichern ſoll; nicht um das Mittel zu gebrau⸗ dender um eg möalf f 5 i ichſt unverſehrt über den Krieg raus zu retten glichſt ſehr N Aher mit fortft 3 1*. 2 5 ſchreitendem Kriege geht die grund Naede Umwälzung im Denken des Engländers weiter. und der der das alte, ſeefahrende England beſeelte, wußte 5 wie man jetzt erſt erkennt— auf dem Be⸗ ins ein berußte, daß die Wurzeln des völkiſchen Da⸗ ſichert fan lein daß das nackte e 1 5 taelichert ſei, der iſt jetzt bei den Deutſ chen. Sie 515 das ſchwimmende England an, wie die Engländer wie die ſpaniſchen Silberflotten und die Fregatten Lud⸗ 3 i. und des erſten Napoleon angriffen. Die lch e Ueberlegenheit, ſie iſt keine Selbſtverſtänd⸗ Deutſ 5„Die wirtſchaftliche Ueberlegenheit haben die ndet längſt mit Recht angezweifelt, und die politiſche Hin. * 8 Gifeeuſche e er vor engiſchen „ ee n 18. Jahrgang. Amisdiart der Aürgermeister ämter Semenheim, Nesheim., Neckarhansen nd EG. Druck und Verlag von 6g. Zimmermann, Seckenheim. a. 101. te In ſerxrttonsbreis: Die einſpaltige Petitzetle 20 Pfg., Neklamen 60 Mfg. ils File. Bei Ifteres Anſabme Mets. Vornfprechanſchlaß Nr. 18. Wo ſind Churchills Prahlereien von den deutſchen Schiffen, die man ausgraben werde, wie Ratten aus ihren Löchern? Wo das hochfahrende Wort von der deutſchen Flotte, die vernichtet ſein würde, bevor die die Deutſchen merkten, daß Krieg ſei? Worte aus dem Geiſte jenes alten Englands, das nicht mehr iſt! Wir aber, die wir mit beiden Beinen feſt auf deutſcher Mut⸗ tererde ſtehen, und Zeebrügge halten, während wir zu⸗ gleich die engliſche Front in Frankreich zertrümmern — wir ſind das Volk von morgen! Die welt⸗ beherrſchenden und weltausbeutenden Engländer ſind das Volk von geſtern.(Leipz. Neueſte Nachr.) Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 30. April.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Auf dem Schlachtfeld in Flandern entwickelten ſich in einzelnen Abſchnitten heftige Infanteriekämpfe. Nörd lich von Voormezeele und Groote Vierſtraa nahmen wir mehrere engliſche Gräben. Bei L oke n in die feindlichen Linien eindringende Sturmabteilun gen ſtießen mit ſtarken franzöſiſchen Gegenangriffen zu. ſammen. Im Verlauf dieſer Kämpfe konnte ſich der Feind in Loker feſtſetzen. Seine Verſuche, über den Or hinaus vorzudringen, ſcheiterten. Die tagsüber ſtarkt Artillerietätigkeit dehnte ſich auf das gangze Gebiet des Kemmel aus und hielt bis zur Dunkelheit an An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit auf Erkundungen und zeitweiſe auflebendes Artillerie“ feuer beſchränkt. Mazedoniſche Front. Zwiſcher Wardar⸗ und Doiran⸗See brach ein nach mehrtägiger Artillerievorbereitung erfolgter feind licher Vorſtoß vor unſeren Linien zuſammen Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Berlin, 30. April. Das finniſche Hauptquartier meldet: Wyborg iſt erobert. * Clemenceau hatte in Paris eine lange Unterredung mit dem engliſchen Kriegsminiſter Milner. Dabei ſol die Notwendigkeit, einen Plan für die Verteidigung vor Calais auszuarbeiten, zur Sprache gekommen ſein. Vor Ypern iſt nur noch inſofern die Rede, als es dort gilt, die Deutſchen durch verzweifelte Gegenangriffe möglichſt lange hinzuhalten, um für den Abbau der flandriſchen Front Zeit zu gewinnen. Mit der Räumung von Ypern, das ſeit dem 21. Oktober 1914 in den Händen der Eng⸗ länder iſt, wird als einer feſtſtehenden Tatſache gerechnet Heftige Kämpfe ſind ſeit dem 28. April vom Ypern⸗ Comines⸗Kanal bis Clytte, 3 Kilometer nordweſtlich des Dorfes Kemmel, aufs neue im Gange, die Umſaſſung Yperns hat im Süden weitere Fortſchritte gemacht und die Straße Ypern⸗Poperinghe liegt nur noch 6 Kilometer bor dem einen Hebel der Zange, die die engliſche Ver⸗ teidigungsſtellung gefaßt hat. Der Armeebefehl Haigs daß Ypern unter jeder Bedingung gehalten werde, und die Bürgſchaft Fochs ſind durch die Macht der Tatſachen zusgelöſcht, wie ſchon manches große Wort von drüben zs leerer Schall in die Luft gegangen iſt. Jetzt alſe Calais! Schon einmal mußten die Engländer Calais verteidigen, gegen die Franzoſen. In dem über zwei Jahrhunderte ſich hinziehenden Streit Englands und Frankreichs um den Beſitz von Klein⸗Britannien(Bre tagne) und der Normandie, unterlagen ſchließlich die Eng⸗ änder und der franzöſiſche Feldherr Franz von Guiſt eroberte nach mehrmonatiger Belagerung den letzten Stütz⸗ punkt der Engländer, das wohlbefeſtigte Calais, am 8. Ja⸗ nuar 1558, wodurch der engliſchen Herrſchaft über feſt⸗ ländiſches Gebiet ſeitdem aufgehoben war. England hat wieder den Verſuch gemacht, ſich in Calais einzuniſten; mach dem Kriege ſoll ein Teil von Calais durch„Pacht“ in engliſchen Händen bleiben. Wir hoffen, daß diesmal ein deutſcher Feldherr, größer als der Lothringer, dem Traum ein Ende machen werde.— Im Ganzen haben die deutſchen Truppen nun in 5 Wochen 4100 Geviertkilometer Boden gewonnen. Die feindlichen Offen⸗ ſiven im Weſten, d. h. die engliſche Offenſive von Arras, die große Flandern⸗ und Wytſchaeteſchlacht, die beiden Sommeſchlachten haben in 44 Kampfeswochen ſeinerzeit 561 Geviertkilometer gebracht, alſo erheblich weniger als den ſiebenten Teil. 1 Nach dem Tagesbericht iſt das von einem bahriſchen Regiment erſtürmte Dorf Loker vor erdrückender feind⸗ licher Uebermacht wieder geräumt worden, weiteres Vor⸗ dringen des Feindes gegen den Kemmelberg wurde jedoch in unſerem Feuer vereitelt. Andererſeits haben die deut⸗ ſchen Truppen nördlich von Voormezeele, an den Straßen von Armentieres und Eſtaires nach Ypern und bei Große Vierſtraate, am Schnittpunkt der Straßen Wytſchaete⸗ Poperinghe und Eſtaires⸗Mpern, engliſche Stellungen er⸗ ſtürmt. Nach Schweizer Berichten 1 5 die deutſchen Vor⸗ mrmättelbar en Dee Vorſtädten von Mpenn. Rückzug fortſetzen müſſen. muil gänzlich zuſammengeſchoſſen. das namentlich auf der Weſtſeite(vom Kemmelberg aus) ſtark beſchoſſen wird. Zur Verteidigung von Ppern ſind auch italien iſche Truppen herangezogen worden Die engliſchen Lazarette ſind aus Ypern fortgeſchafft: der Widerſtand hat nur noch den Zweck, das Kriegs⸗ material nach rückwärts zu ſchaffen. Die an der Maas und Moſel eingeſtreuten Amerikaner ſind durch Fran⸗ zoſen erſetzt worden; ihre Haltung bei Seicheprey war, wie es ſcheint, doch gar zu ſchlecht. Sie nehmen nir⸗ gends an der Weſtfront mehr einen ſelbſtändigen Ab⸗ ſchnitt ein. Verdun, Toul und Epi nal werden ſeit Freitag beſchoſſen.—„Daily Mail“ meldet, die Lage bei Ypern ſei ernſt. Die Engländer werden den ſ Die„Times“ ſchreibt, es handle ſich jetzt um den Kampf um die Küſte.— An der mazedoniſchen Front iſt der Artilleriekampf au einer Linie von 250 Kilometer entbrannt. Die ungeheueren Verluſte der Engländer laſſen ſich allmählich immer deutlicher in ihren Einzelheiten über⸗ ſehen. So mußte eine volle Armee durch eine andere erſetzt werden, weil ſie völlig außerſtande war, den Kampf fortzuſetzen. Einzelne Diviſionen erlitten ungeheure Ver⸗ luſte, ſo die 5. und 14. Diviſion, die 199 Offiziere und 4479 Mann, die 18., die 78 Offiziere, 4000 Mann, die 36. iriſche Diviſion, die 143 Offiziere und 7222 Mann und die 76. Diviſion, die 164 Offiziere und 3990 Mann liegen ließen. Die 28. Brigade der 51. ſchot⸗ tiſchen Diviſion und die 56. Diviſion ſind faſt völliz aufgerieben. Beſonders ſchwer wurden die 183. ſchotti⸗ ſche Brigade und die 61. Diviſion mitgenommen. 8 Beginn der Offenſive wurden durch blutige Verluſte die 6. und die 24. Diviſion aufgerieben, die 2., 17. und 58. außerordentlich geſchwächt. Sehr ſchwere Verluſte erlitt bei Moreuil die 20., bei Hamel die 2. Diviſion. Das 5. Tankbataillon hat bei Peronne ſämtliche Tanks eingebüßt. Die Maunſchaften wurden ſodann als Ma⸗ ſchinengewehrſchützen ohne Tanks an die Front geſchickt. An der Somme hat die 151. Brigade außerordentlich ſchwer gelitten. Zwei vollzählige Kompagnien ſind fangen. Bei abermaligem Einſatz bei Eſtaires verlor die Brigade ein Drittel ihres Beſtandes. Ihre Verluſte waren ſo groß, daß die Erſatztransporte nicht annähernd ausreichten, die Lücken zu ſchließen. Bei Bourſie ver⸗ loren die Gordon Hochländer(Schotten) 100 Mann pro Kompagnie. Ausreichender Erſatz war nicht zu beſchaf⸗ fen. Bei erneutem Einſatz verloren die Kompagnien weitere 70 Mann ihres Beſtandes. Faſt vollzählig ge⸗ fangen wurde das 4. Pork⸗Regiment weſtlich Eſtaires. Von der 51. Diviſion gingen an der Somme 40 Pro- zent verloren. An der Lawe erlitt dieſe Diviſion noch⸗ mals eine ſchwere blutige Niederlage. Von den Nad⸗ fahrern des 11. Korps ſind bei Bethune allein 40 Prozent ausgefallen. Die 1., 2. und 3. Kavallerie⸗Divi⸗ ſion wurden an der Somme außer Gefecht geſetzt. Von der 3. Kavallerie⸗Diviſion wurde die Kanadiſche Kaval⸗ leriebrigade bei einer Attacke zwiſchen Moreuil und Do⸗ Schwer waren die Verluſte an Geſchützen und Mannſchaften der 223. Artil⸗ lerie⸗Abteilung bei ihrem Rückzug. Die 36. Divifſon verlor bei St. Quentin ihre ganze Artillerie und büßte die Hälfte ihrer Infanterie ein. Von der 27. Brigade gingen an der Somme 50 Prozent verloren. Sie brauchte 400 Mann Erſatz pro Bataillon, von denen ie bei erneutem Einſatz einen großen Teil wieder verkor. Am 10. April wurde das 16. Scotch⸗Regiment zuſam⸗ mengeſchoſſen. Das 13. Vork⸗Regiment verlor 500 Mann. Beſonders blutige Verluſte erlitt an der Somme das 10. Ches⸗, das 1. Kiltſh⸗, das 4. S. Staff⸗Regiment Das 9. Weſthen⸗Regiment der 58. Brigade wurde derartig dezimiert, daß von einer Kompagnie nur noch 15 Mann übrig blieben. Als Erſatz bekam das Regiment lau⸗ ter junge unerfahrene Leute. Die 54. Brigade mußte Ende März ihre Bataillone zu drei ſchwachen Kom⸗ pagnien formieren.“ Sehr ſchwer find die Verluſte der 8. Rifles der 41. Brigade, der 5. Berkſh. und der 7. Suff, Die 5. Berkſh wurden aufgerieben. Dasſelbe Schickſak ereilte das kanadiſche Dragoner⸗Regiment. Ebenfalls au⸗ ßerordentlich ſind die blutigen Verluſte der 23. und 25. Brigade. Die erſten kanadiſchen Rifles C. hatten vor Beginn der Offenſive 300 Mann durch Gas ver⸗ loren. Zu den Regimentern, die am ſchwerſten 980. haben, gehört das 1. Regiment Berkſh und das. Füſilier⸗Regiment. Neues vom Tage. Die preußiſche Wahlreſorm im Landtag. in, 30. April. Das preußi Abgeordneten Berlin pri as preußiſche Wa haus begann heute die zweite Beratung der vorlage. Abg. Graf Spee(3.): Ich ſtelle den Antrag, die Vorlagen von der Tagesordnung abzuſetzen und bis Friedensſchluß zu vertagen.(Stürmiſcher Beifall und 1 e rechts 1 95 5 8 1 e eten.) Ich ſtelle den Antrag auf eigene Fauſt. In 5 ierlaß des Königs iſt nicht geſagt worden, N98 * doe Woptreform noch während des Krieges erfolgen muß Hoffmann zur und zum Unterſtaatsſekretär ernannt. N 30. April.„Petit Pariſien“ meldet aus Die Annahme meines Antrages wird im Innern wie au der Front geradezu eine Erlöſung bedeuten. Die Zeit iſt nicht geeignet, politiſche Meinungsverſchiedenheiten zum 5 zu bringen.(Zurufe links: Zur Geſchäftsord⸗ nung!) Präſident Graf Schwerin⸗ Löwitz: Der Antrag ff ſeine Begründung ſind geſchäftsordnungsmäßig zu⸗ 5 1g. 0 5 Vizepräſident des Staatsminiſteriums Dr. Fried⸗ berg: Der Antrag wird für das Haus und vielleicht auch für die eigene Partei des Antragſtellers eine ebenſo große Ueberraſchung ſein, wie für die Regierung. Er mag patriotiſchen Motiven entſprungen ſein, aber eine ſo feierlich angekündigte Vorlage auf unbeſtimmte und unabſehbare Zeit zu verſchieben, würde den inneren Frie⸗ den des Volkes aufs ſchwerſte gefährden.(Stürmiſcher derſpruch rechts. Lebh. Beifall links.) Die Regierung kann die Verantwortung hierfür nicht übernehmen und wird deshalb dem Antrag mit den äußerſten verfaſſungs⸗ mäßigen Konſequenzen entgegentreten. Abg. Porſch(3.): Der Zentrumsfraktion iſt der Antrag bekannt geweſen, der Antragſteller iſt aber mit dem Antrag allein geblieben. Abg. Pachnicke(F. V.): Ich beklage, daß der Präſident den Rahmen der Geſchäftsordnung ſo weit zeſpannt hat, daß der Abg. Graf Spee von der„ver⸗ dammten Friedensreſolution des Reichstags“ hat ſprechen können. Der Antrag iſt ein Hohn auf das Land, ein Hohn zuf die Staatsregierung. Sollte bei irgend einer Seite des Hauſes ſich die Neigung zeigen, den Antrag anzu⸗ nehmen, ſo werde ich namentliche Abſtimmung beantragen. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz: Ich bitte meine Handhabung der Geſchäfte nicht einer Kritik zu unterziehen. Hoffmann(Unabh. Soz.): Wenn der An⸗ tragſteller erklärt hat, daß er von der Front komme, und daß man an der ganzen Front die Annahme ſeines Antrags als Erlöſung betrachten würde, ſo meine ich, daß er wohl aus dem Offizierskaſino, nicht aus der Front gekommen iſt. Wenn dieſer Antrag angenommen werden ſollte, ſo werde ich die Kämpfer an der Front auf⸗ fordern, ſolange den Kampf einzuſtellen, bis.(die letzten Worte des Redners gehen unter furchtbarem Lärm verloren. Rufe rechts: Landesverrat, Hochverräter, Pfui⸗ rufe. Andauernde ſtürmiſche Zurufe.) Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz ruft den Abg. Ordnung und rügt nachträglich den vom Abg. Grafen Spee gebrauchten Ausdruck„verdammte Friedensreſolution“. Abg. Lohmann(Natl.): Meine Partei iſt ent⸗ ſchloſſen, gegen den Antrag zu ſtimmen.(Lebh. Beifall links) Der Antragſteller hätte ſich ſagen müſſen, was für einen Widerhall ſein Antrag und die ihn begleitenden Ausführungen auf der äußerſten Linken hervorrufen würden. 3 Abg. von Heydebrand(Konf.): Meine Partei iſt trotz aller Bedenken bereit, zu verhandeln, da der An⸗ trag aber überraſchend kommt, beantrage ich, die Sitzung auf eine Stunde zu unterbrechen. N Das Haus beſchließt nach kurzer Debatte demgemäß. Die nationalliberale Partei und das preußiſche Wahlrecht. Berlin, 30. April. Geſtern vormittag hielt die nationalliberale Reichstagsfraktion eine Sitzung ab, um die preußiſche Wahlreform neuerdings zu beſprechen. Staatsminiſter Dr. Friedberg ſprach wiederholt für das allgemeine gleiche Wahlrecht, ebenſo Unterſtaatsſekretär Schiffer, es wurde aber keine Einigung erzielt. Land⸗ tagsabg. Lohmann beantragte einen das gleiche Wahl⸗ recht einſchränkenden Vergleich. Schließlich wurde eine Probeabſtimmung vorgenommen, bei der ſich für die Re⸗ form eine Mehrheit von zwei Stimmen ergab. (Der Wahlausſchuß des Landtags hatte an Stelle des allgemeinen gleichen Wah rechts, Paragraph 3, das Mehrſtimmenſyſtem geſetzt. Ein Antrag der Sozialde⸗ mokraten verlangt Wiederherſtellung des Paragraphen 3 in der Faſſung der Regierungsvorlage, Frauenſtimmrecht, Herabſetzung der Wahlmündigkeit auf 20 und der paſſiven Wahlfähigkeit auf 25 Jahre, Sonntagswahlen und Ab⸗ grenzung der Wahlbezirke nach der Einwohnerzahl auf Grund der jeweiligen letzten Volkszählung derart, daß auf jeden Abgeordneten die gleiche Einwohnerzahl entfällt.) Arnold von Siemens. a Berlin, 29. April. Heute morgen iſt das Mitglied des preußiſchen Herrenhauſes Arnold von Siemens, Vor⸗ ſitzender des Aufſichtsrats der Siemens und Halske A.⸗G., geſtorben. Die Verhandlungen mit Holland. Berlin, 30. April. In den Verhandlungen mit Holland werden von dieſer Seite noch Schwierigkeiten wegen der von Deutſchland geforderten Durchfuhr von Kies und Sand nach Belgien durch ein kleines Stück des holländiſchen Gebiets erhoben, worauf Deutſchland be⸗ ſtehen muß, obgleich England al Hebel in Bewegung fetzt, die Durchfuhr zu hintertreihen. Deutſchland ver⸗ langt das gleiche Recht, das Holland der Entente ein⸗ geräumt hat und wird nötigenfalls auch vor einem Ulti⸗ matum nicht zurückſchrecken. Rotterdam, 29. April. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ erfährt, daß die erſten Mehlſendungen für die in Holland internierten deutſchen Kriegsgefangenen und Zi⸗ vilinternierten nach Rotterdam unterwegs ſind. Prag, 30. April. Geſtern iſt in der Feſtung The⸗ reſienſtadt Cavale Princip, der Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinand und ſeiner Gemahlin, an Knochen⸗ 5 oſe geſtorben. i Rationierung der Kohle. London, 30. April.„Daily News“ kürtdigt an, daß infolge der Einziehung von hunderttauſend Berg⸗ leuten die Kohlenerzeugung in Großbritannien ſehr ge⸗ king ſei und eine Kohlenrationierung für das ganze Land die Folge ſein werde. f London, 30. April.(Reuter. Amtlich.) Lord Milner hat den bisherigen Parlamentsſekretär des Kriegs⸗ amts, Macpherſon, zum Vizepräſidenten des Armeerats — J. Rio de Janeiro, die braſilianiſche Regtezung habe de⸗ ſchloſſen, mit Mexiko wieder ordnungsmäßige diploma⸗ tiſche Beziehungen anzuknüpfen. Seit mehreren Jah⸗ ren war Braſilien in Mexiko nicht mehr diplomatiſch vertreten. Die Ereigniſſe im Oſten. Die Verhandlungen in Vukareſt. Soſia, 29. April. Der deutſche Geſandte, Graf Oberndorff und Legationsrat Freiherr von Richt⸗ hofen ſind nach Bukareſt abgereiſt. Abdankung des Königs Ferdinand? Wien, 30. April. Die„Reichs poſt“ berichtet, daß in Rumänien wichtige Veränderungen bevorſtehen; ver⸗ mutlich werde König Fe id abdanken. Nach der „Köln. Ztg.“ leidet König Ferdinand an hochgradigem Säuferwahnſinn. D. Schr.) Unruhen in Petersburg. Kopenhagen, 30. April. In den letzten Tagen find in Petersburg ernſte Unruhen ausgebrochen. Die gegen die Revolution gerichtete Strömung wächſt.(Ex. Tel.) * NN. 1 1 0 Die Ereigniſſe im Wen Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris. 30. April. Heeresbericht von geſtern abend: Tätiakeit beider Artiliwien nördlich und ſüdlich der Avre und in der Gegend von Plemont. Oeſtlich von Varesnes verſuchte eine feindliche Abteilung, die Oiſe zu überſchreiten. Sie wurde unter Feuer genommen und zerſtreut. In den Vogeſen haben wir einen Handſtreich auf unſere kleinen Poſten zurückgeſchlagen. N. 155. genere Cf ir Gelen 1 on Fl foiſt u l. 1 lift N Cænero n Cons der Offensiv 9 S 2 eee Nn 2 777 —— Der Krieg zur See. Berlin, 29. April.(Amtlich.) Deutſche und öſter⸗ reich⸗ungariſche Tauchboote verſenkten im Sperrgebiet des Mittelmeers 5 Dampfer und 2 Segler von zuſamm⸗ men rund 23000 BRT. Berlin, 30. April. An der ſpaniſchen Südküſte bei Algeciras iſt ein engliſches Torpedoboot geſunken. ———. . bein Anif aul, Ceadſilſge ſerve mien engl gaßem reuter ſdumu Callgens, Hurgoin Der Krieg mit Italien. Wien, 30. April. Amtlich wird verlautbart: Die Gefechtstätigkeit an der Südweſtfront nahm wieder be⸗ trächtlich zu. An der Piave wurden mehrere Vorſtöße des Feindes abgewieſen. Vermiſchtes. Aube des mar nämlich eine ae „Verband des bad. O Enkeln des alten Deſſauer- aus veſſen Verpimom Söldner. Das hat ſich der Erfind Johanna Sophie eiſernen Ladeſtockes und des Gleichtritts bei der pr Armee wohl nicht geträumt, als er vor 200 Jahr 50. Franzoſen Douai und Aire abnahm, daß einſt Nachkomm un ihm dort in der Picardie und Flandern den Franzoſen Engländern in der Luft zu Leibe gehen werden. Drei Zentner 1 Wie ſehr der frühere ,. genannte Reſpektbogen ei allen an Behörden gerichteten ſtücken ins Gewicht fiel, lehrt eine Maßnahme, die zurzeit mild Berliner Kaufmanns⸗ und Gewerbegericht durchgeführt f. Dort ſollen die Akten aus vier älteren Jahrgängen eingeſtun werden. Vor ihrer Vernichtung werden ſie jedoch einer ſicht unterzogen, bei der alle unbeſchriebenen Blätter herausgeſchnitten und zum weiteren Gebrauch in der Bu verwaltung und in den Gerichtsſchreibereien aufbewahrt wer Die Durchſicht aus vier Jahrgängen hat auf dieſe Weiſe jetzt nahezu drei Zentner zutage gefördert Das Münchner Kaſperl. Der 15 01 des Kaſperltheoter. das auf dem Ohtoberfeſt. wie im Ausſtellungspark in ue eine Berühmtheit erlangte, Karl Birkenmeier, iſt als Kanonge an der Weſtfront von einer Fliegerbombe getötet worden hat mit dem von den Eltern ererbten, ſeit Jahrhunderten en München heimlichen Kaſperltheater auch den Feldgrauen drauß noch viele vergnügte Stunden bereitet au⸗ bis Witze vom Tage. Im Zigarrenladen. Die Braut 1 Inhabers 195 zum Kunden):„Sie rauchen eben eine von 1 Jigarren, die mein Bräutigam nach mir„Thusnelda“ gengſich hat.— Bitte, machen Sie doch nicht ſo ein verzücktes Geſt dabei— er ift ſo koloſſal eiferſüchtig!“— Verplap ber Lieferant:„Ich hätte Ihnen die Ware gern geliefert, ah nach den Erkundigungen, die ich über Sie eingezogen — Geſchäftsmann:„Ach wiſſen Sie, was kann 15 auf f äundigungen 5 Manch einer hat ſchon die beſte Aus zun über mich bekommen... und doch kein Geld gekriegt!“ Im Grenzſtädtchen.„Jetzt geht doch dein Mann trotz 1 guten Vorſätze Abend für Abend in den Rathauskeller er —„Ja— ſowie's auf ſieben Uhr geht, bekommt er's mit 1 Fliegerangſt!— Nicht zu machen.„... Sie möchten en angeles Hemd von mir? Ja, was ſoll denn dann ich 2 ziehen?!“— Im Eifer. Berühmter Profeſſor:„Alſo meine innigſten Glückwunſch, mein lieber Baron; ich komme 90 5 5 5 nicht als Arzt, ſondern als Menſch un Freund!“ ö Baden. (J Karlsruhe, 30 April. Der Zweiten Kamm ſind in der letzten Zeit wieder zahlreiche Petitionen 0 gegangen, darunter eine ſolche des Verbands der Beamt und Lehrervereine Badens um Erhöhung der Zuwendun zn die Beamten und Lehrer, ſowie deren Hinterbiebene aus Anlaß des Krieges. Dieſer Petition hat ſich 15 berbeamtenvereins und der badif Eiſenbahnerverband angeſchloſſen. 1 () Karlsruhe, 30. April. In der Vollverſam lung des hieſigen Vereins der Fortſchr. Volks par, wurde anſtelle des bisherigen 1. Vorſitzenden Pr Helbing, der eine Wiederwahl ablehnte, Reichstag abgeordneter Haas zum 1. Vorſitzenden gewählt. (Karlsruhe, 30. April. Am morgigen Tage kan der Eliſabethenverein auf eine 70 jährige Tung Dienſte der fürſorgenden Menſchenliebe zurückblicken. Verein war am 1. Mai 848 auf Anregung der Jen Major Scheffel, der Mutter des Dichters, ins 90 getreten und hatte ſich 1879 unter Wahrung ſeiner Sel, ſtändigkeit dem bad. Frauenverein angeſchloſſen.. Hauptgebiet des Vereins liegt in der Fürſorge für arm Kranke und Wöchnerinnen. (J Maunhe im, 30. April. Vor einigen Tag wurde das 6jährige Töchterchen eines Fabrikarbeiter? 7 einem Straßenbahnwagen überfahren; das Kind i an den erlittenen ſchweren Verletzungen geſtorben. l () Heidelberg, 30. April. Im neuen Rangie bahnhof wurde der 29 jährige Rangierer Georg Pfiſt“ aus Rohrbach überfahren und ſofort getötet. ( Offenburg, 30. April. In der am Sonn hier 5 außerordentlichen Vaupwerſamma des Bad. Lehrervereins wurde der Ankauf des Bad, Freyersbach, das zu einem Lehrerheim eingerichtet were ſoll, beſchloſſen. Weiter begrüßte die Verſammlung Zuſammenſchluß der bad. Lehrer und Beamten zu eine eigenen Verband und nahm einige Entſchließungen die ſich mit der Gewährung der Teuerungszulagen 1 den für das Reich geltenden Sätzen, mit dem Geſetz die Fortbildungsſchule und mit der Frage der Le ider vorbildung beſchäftigten. Die Wünſche zu dieſen be b letztgenannten Punkten hat der Lehrerverein berei 0 Denkſchriften niedergelel in einem weiteren Beſchluß ve aſe zwei früher veröffentlichten Schließlich wurde daß ſofort alle noch nicht beſetzten etatsmäßigen S zur Ausſchreibung gelangen ſollen. 4 Freiburg, 30. April. Bei einer auf dem hieſche Hauptbahnhof vorgenommenen Kontrolle wurden in 1 auf der Station Kirchzarten als Paſſagiergut nach Frag furt a. M. aufgegebenen Gepäckſtücken 177 Eier Pfund Honig, Weißmehl, Fleiſch, Speck uſw. vorgefu den. Die Lebensmittel wurden beſchlagnahmt 2 () Ettlingen 30. April. Die 15 jährige Toche des Landwirts Wilhelm Lum pp erlitt, als ſie dur Topf mit Kartoffeln vom Feuer wegnehmen wollte, er. eine aus dem Oerd herausſchlagende Flamme ſo ſch ebe Brandwunden, daß das Mädchen kaum mit dem davon kommen dürfte. lob () Achern, 30. April. Der Gemeinderat beſch 11 die Geſellſchaft„Unitas“ in Büht mit Druckarbeiten. 10 ſonſtigen Beſtellungen zu boykottieren, weil„ und Bühler⸗B gen ihrem Verlage erſcheinende„Acher⸗ 0 in einem Leitartikel ſich gegen die Errichtung einer trifugenanlage ausgeſprochen hatte. (ö) neberlingen, 30. April. Ein Schwindler iſt in Owingen in der Perſon des machers Chriſtian Schnitzbach verhaftet worden. hatte ſeit einiger Zeit im Bezirk ſchadhafte Schuhe angeblichen Reparatur zuſ ammengeſucht und war mi b verſchwunden. Wahrſcheinlich hatte er die Schuhe ver Sokales. 8 —— 2. 15 Der neue Gepäcklarif hat im Vergleich mit Vorst. ſeinel g * — — FJ ²˙mA ᷣtʃ!fißn ß.]—.—·—]” eee n Se 1 2 c E S S e — F r( 4 S. N= L%o„„„% ̃—à.]¶ ö..... 7... G„ — 2 1 . 2 * n — 1. Wik., auf weitere Entfernungen 2 Mk. Sovad abr dieſes Cewicht überſchritten wird feigen die Gebüh⸗en 310 größene Entfernungen bis zum Vierfachen. So koſten dart 3, Kilogramm bis 50 Kilometer auch nur 50 Pf., alder bis 100 Kilometer 1 Mk., bis 150 Kilometer 1,50 Mk. Kid le daß 31 Kilogramm auf eine Eniſerwung von 101 91 8 mehr 10 Mk. koſten. Bei dem 1 250 5 il um ſbei i a n 1. 5 auf 35 dit gramm ſteigen die Sätze gar von N Pflanzt Zwiebeln. Seit zwei Jahren bereits machen leigdie Erfahrung, daß im Herbſt nach kurzem Auftauchen coeich nach der Ernte die Zwiebeln wenige Wochen darauf ö debom Erdboden verſchwunden ſind. Sie tauchen auch Pater, im Winter nur in verhältnismäßig geringen Mengen 8 8 0 matürlich zu Wucherpreiſen— wieder auf. Aber 1 Winter zum Markt kommende Quantum entſpricht n keiner Weiſe dem im Henbſt nach der Ernte vorhandenen. die fehlenden Mengen hingeraten, vermag niemand zu un i iſt gerade die Zwiebel ein in Haus und 1 beſonders wertvolles Nahrungsmittel. In der gegen⸗ find gen Zeit der knappen Kriegskoſt wird es jede halbwegs 0 ige Hausfrau verſbehen, dunch ausgiebige Verwendung na zwiebeln dem Mittageſſen alle möglichen Geſchmacks ränderungen angedeihen zu laſſen. Und wer einen kleinen 5 e beſitzt, ſollte, wenn er nichts anderes darin auf n will, wenigstens ſeinen eigenen Bedarf an Zwiebeln fle dieſem Stückchen Boden heranziehen. Bei richtigen Ste deu geeiht die Zwiebel überall, ſeobſt zn Halbſchatten Boden“ lediglich gut gedüngten und reichlich bewäſſerten W. Die Ausnutzung der nordbeulſchen Feltweiden. B50 edegebzete Norddeutſchlands, die ſchon im Frieden nichl denügend Magervieh zur Beſetzung ihrer Weiden hatten, eic sen beſonders in dieſem Jahre nicht über einen aus⸗ Wezenden eigenen Beſtand, der die volle Ausnutzung des Fiese utters gewährleiſtet. Zur künftigen Sicherung der bo iſchverſorgung aber iſt es unbedingt notwendig, daß die weidehrmlich der Fleiſch und Fettwerſorgung dienenden Fett ben Norddeutschlands im kommenden Sommer un ge ſt ihrer natürlichen Beſtimmung entſpnechend voll aus de dewerden. Das Preußiſche Landerflefſchamt hat daher Ma Provinzial⸗Flbeiſchſtellen angewieſen, den Auftrieb von förddervieh auf dieſe Fettweiden zu erleichtern und zu bend ep. An erſter Stelle empfiehlt das Landesfleiſchamt wpelnkauf von Magervieh durch die Weidebezirke. Die Bean siolfleiſchſtellen wenden angewieſen, im Falle der Bes tragung einer Ausſuhrerlaubnis für Magenvieh zur leleung der Fettweiden die Ausfuhnerlaubnis ſbets zu er⸗ die n Die Erteilung der Ausfuhverlaubnis ſoll nicht an beim odingung geknüpft werden, daß das geweidete Vieh deſſe Ab zeb von der Weide dem Kommunalvenband, aus iſt n Bezirk das Vieh als Magervieh ausgeführt worden das wieder zurückgeliefert werden muß. Weiterhin ſchlög an Vieanderfleiſchamt die Verpachtung von Weideflächen auch itzer aus anderen Gegenden von beiſpielsweiſe lungen an, auswärtige Kommunalverbände, Stadtverwal⸗ Wesen uſw., ſowie die Einſtellung von Magewvieh gegen weszeſtged Hienbei wird den auswärtigen Viehbeſitzern in auf gehendem Maße zugeſichert, daß ſie die von ihnen Beben eide gebr. n Tiere im Henbſt für ihren eigenen Nebra zurückerhalten. Auch ſoweil Magervieh auf Weiden dect N. wird, die keine eigentlichen Feitweiden ſind, unter⸗ bandedies Vieh nur dem Zugriff des Heimatkommunalver⸗ Weide und nicht des Kommumalverbandes, in dem die Weide ſich befindet; ſoſches Vieh kann nach Beendigung der 1 m ſeinen heimatlichen Stall zurückgebracht werden. Gn bug den vögeln und ihrer Brul. Der Frühling wit und ge tachenden Sonnenſchein hal die Wälder, Sträucher aller Fcken wieder belebt mit der 7 Vogelſchar, die aufg n de ihren Geſang erfreut.'on vor Sonnen⸗ be Ang keillert die Leuche hoch 2 in den Lüften ihr Lied. die mel in der Hecke ſingt ihre melancholiſch⸗braute Weiſe, giſch taudroſſel ruft vom oberſten Wipfel des Baumes ener⸗ en Me Junge, lat d Küh utl“, die Meisen treiben in Fnten en und Zweigen ein geſchäftiges Leben und die beginnt(metern ihne Strophe. Nicht lange mehr, und es n der Neſtbau. Schon wurden die erſten Vorberei⸗ ſchon Cſenroffen. bei den Frühbrülern dagegen finden ſich Cögern, dein den Neſtern. Jetzt heißt es: Schutz den innen Amit ſie ihr Brugeſchäßt ungeſtört vollbringen vachſene Mehr als ſonſt muß jetzt das Augenmerk der Er⸗ halten darauf gerichtet ſein, die Jugend von allem fern ten führwas dur Gefähndung oder Zerſtörung der Brut⸗ uh. engen Vielfach trägt Unkenntnis der 5— üchfz Buer auch auf rohe Zerſtörungsluſt von nechſigen Burſchen iſt es leider zurückzuführen, daß eine Un⸗ . Jen, Bruten nützlicher Vögel alljährlich vernichtet vögel zu ſcha turfreund weiß den Wert unſerer Sing⸗ 25 n. andererseits aber ſei zur Warnung die Feld⸗ Loge ch. Poligeiwerordnung vom 6. Mai 1882 ſowie das vonach 8 ele vom 30. Mai 1908 in Erinnerung gebracht, Vögel, das Ausheben von Neſtern oder Brütſtätten der ahmen und Türen und Ausnehmen von Eiern, das Aus⸗ den werde öten der Jungen verboten iſt. Zuwiderhand⸗ Haft bestraft. Init Gecdſtrafe bis zu 150 Mark oder mi fäßt. Kinder Der gleichen Strafe unterliegt, wer es unter⸗ den, die ſelder andere unter seiner Gewalt ſtehende Per⸗ Wenggenoſſenſchat Aufſicht untergeben ſind und zu ſeiner bozes abzupolte gbören. von der Uebertretung been dem 15 d Wohuungszählung findet in der geit in allen G ai bis 31. Mai 1918 ſtatt und zwar Dezember 191% den, die nach der Volkszählung vom 5. Ge einden un, 000 und mehr Zidileinwohner beſitzen. wen 1 5000 Zivileinwohner kommen in Frage, friedi un 5 Juduſtriebezirken liegen oder für die Be⸗ Wer ſind 5 Wohnungsbedürfniſſes der Perſonen von ſt 1 u benachbarten größeren Gemeinden be⸗ ſondere Wert Zur Erhebung dient die Hausliſte. Be⸗ f drausſi Kilic wird auf die Zahl der verfügbaren und der erteilun, beanſpruchten Wohnungen, die Mietpreiſe, benklaſſen dd der Bewohner auf die verſchiedenen Grö⸗ nun mit Boohnungen, die Beſetzungen der Kleinwoh⸗ 0 den ein 1 wohnern und der Zahl der Wohnungen een Wohnhäuſern gelegt. f „„ F— 5 105 Sporkasse Sehiwetæiugen belege adabscgs haft A ũndelsiohor. Post. Setliah A hier zu bleiben. Aber man erkannte, daß unſer H. H. 9 R 8 Peilſtlunds Spende für Fäuglings⸗ u. Kleiskinderſchut. Badischer Kinderhilfstag Aufruf! Draußen kämpfen Millionen wackerer Männer für Deutſchlands Sein und Werden. Deutſchlands Zukunft aber liegt in unſern Kindern. Uermania-Drogerie Ihnen ein glücklicheres Daſein zu ſichern, als es uns ſelbſt beſchie⸗ 2 Fr. Wagner's Nachf. den war, dafür ſetzen heute Millionen blühender Menſchen ihr Leben 2 nnn 2 . 2 f Ochsena f plantox — U— zur Verbeſſerung von Suppen, Gemüſen elt, täglich ein, haben Hunderttauſende es ſchon freudig hingegeben. Aub. V. HulTLsrll. Die ihr in der Heimat Eure Pflicht erfült, an Guch iſt's nicht unn SSS minder, für unſerer Kinder Los mitzuſorgen. Nicht mehr wie vor dem Kriege dürfen alljährlich Hundert⸗ N tauſende im Deutſchen Reich, kaum geboren, wieder dahinſchwinden. Postkarten —— PPC bor e ii dünne. J zel. Pohl . N 3 i mit oder obne Fass zu ver⸗ Marie Luiſe, Prinzeſſin Max von Baden, Königliche Hoheit. kaufen. peter Feidenreich Wir bitten unſere Gemeindeglieder 18 5 zu dieſer Sam- Necarauerſtraße 9. b. lung reichlich beiſteuern zu wollen.— As findet hier eine Haus⸗ a. ſammlung am kommenden Sonntag Nachmittag durch Samm⸗ Mundharmonikas lerinnen ſtatt in allen Grössen Frauenverein Seckenbeim Abilg. Rotes Kreuz. Gen T 4. Itadelberger Nolz, Bürgermeiſter Aunz, Pfarrer. Hildastraße 68. Abſchied. 755 5 e 14505 3 mit 2% 121 9 en zu befolgen geſucht und durch ihre große Opferwil⸗ u el ez e e an Ker nee dre ke e dee ene Unſer H. H. Pfarrer Pfenning ul 1 hier fort, nung einmal ſein muß, ſo wird das herrliche Gotteshaus er hatte die Pfarrei Höpfingen bei Walldürn übertragen als ſchönſtes Andenken an Pfarrer Pfenning zurückble 3 bekommen“ Man ſuchte ihn mit allen Mitteln zu be⸗— bie dhe een b d wegen, ſeinen Entſchluß wieder rückgängig zu machen und ihnen wohnte, es wird aber auch eine fortwährende Mah⸗ Efarrer, der nie etwas unüberlegt getan, auch hier auf nung bleiben, die Abſchiedsworte 90 Pfarrers 5 e Grund langer, reiflicher Ueberlegung gehandelt hat. Er 3 1 1 ee 75 15 ich ſeit Kindheit gat ſich dieſe nene Pfarrei gewählt mit Rückſicht auf ſein] Nachfolger au e Feen Alter und ſeine Geſundheit; denn hier iſt— in der Nähe dee ern 1* 8 Male hier 56 Die Mannheims— ein reiches Arbeitsfeld für eine junge, a g 5 7 geſunde, ſchaff aurfeuga Prieſterſeele. Der Abſchied 5 8 Gemeinde freut ſich ſchon jetzt 150 den 75 7 nun da! Die Bewohner Geckenheims, die mit ganzer Liebe Tag der ſtillen Inveſtitur Darum uit Dir! Andre an ihrem kathol. Pfarrer hingen, ob ſie nun unter ſeine„ 58 0 i 5 14 7 Pfarrkinder zählten oder nicht, füllten das geräumige] men Dit entgegen, die dich lieben bald w 5 Gotteshaus am letzten Sonntag Morgen, um die Ab⸗ Sergeant Jakab Wolf Uhrmacher von hier Inhaber ſchiedsworte zu vernehmen. Bei einem Sterbenden hätte des Eiſ. Kr. 1. u. 2. Klaſſe ſowie der bad. Verdienſtme⸗ der Abſchied nicht anders auf die Umſtehenden wirken daille wurde aus Tapferkeit vor dem Feinde zum Vitzefeld⸗ können wie dieſe Prieſterworte auf die Zuhörer wirkten.] webel befördert. * Denn man weiß, mas man mit der Perſon des bisherigen Weantwortlich für die Redaktion Gg. Züamermann, Seckenhelm Pfarrers aus der Gemeinde fortziehen ſteht. Er hat hier als ſeine erſte Aufgabe betrachtet, der damals unde⸗ N ch deutenden Pfarrgemeinde ein geräumiges Gotteshaus zu Bekanntma ung. erſtellen. Seine ganze Kraft, ſein Denken und Sinnen hat er vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend in den Brotzuſatz marken für Selbſtverſorger. Dienſt dieſer Aufgabe geſtellt. Die ſchöne Barockkirche mit Durch die Herabſetzung der Selbſtverſorgermengen ihren 1200 Sitzp ätzen, den herrlichen. Altären, den ge⸗ von 8 ½ auf 6½ kg. können für die Frühjahrsbeſtellung dankenzeichen Bildern und Kreuzwegſtationen legen hierfür und Heuernte, das ist für die Zeit vom 1. Mai bis 1. Juli den beſten Beweis ab. Er verſtand es vorzüglich, bei aller[an ſchwerarbeitende Landwirte und landwirtſchaftliche Ar⸗ Seelſorgsarbeit den Pfälzercharakler und das tiefe deutſche beiter Brotzuſatzmarken abgegeben werden. Die Ausgabe Gemüt zu berückſichtigen, indem er die deutſche Sprache derſelben erfolgt am Donnerstag den 2. Mai Vormittags beim Gottesdienſt zur Gelrung brachte, den Gottesdienſt von 8 bis 12 Uhr. i ſelbſt ſters kurz und erbauend geſtaltete. Still und ohne Der Brotumſchlag iſt mitzubringen. Lärm nach außen erfüllte er ſeine zweite Aufgabe, leben⸗ Seckenheim, 30. April 1918. dige Gottestempel in den Menſchenherzen zu errichten. Die Lebens mittelamt. Vereine, die er nach reiflicher Ueberlegung ins Leben rief, förderten ſeine Arbeit. Was in ſeinen Predigten dem Volke 0 Sammel⸗Anzeiger große Menſchenkenntnis und die Tiefe ſeiner Gedanken. Er uur für Mitglieder der Jaudw. Ein⸗ u. Lerzauſsgenoſſenſchaft. betonte beſonders die natürliche Rechtſchaffenheit des 1 offel Menſchen, Charakterfeſtigkeit, und baute auf dieſer Grund⸗ 1 Frühkart 10 5 Boh lage dann allmählich das übernatürliche Leben auf So] Wohltmann u. Wölgersdörfer— Erbſen— Bohnen— ˖ N f f ft 1013 Wi— leeſamen— Kaliſalz 20%— wollte er alle e faſſen, niemanden abſtoßen durch religiöſe eu Wicken alle Sorten K ö 0 70 Uebectriebenheiten und niemals von ſeinen Pfarrkindern[ Chlorkalium— 1 u. Kainit— Düngergips u. etwas verlangen, was er ſelbſt nicht halten konnte. Der[ Knochenmehl ſind im Lager vorrätig. Der Voran Weggang wird ihm jetzt um ſo ſchwerer, als gerade die vielen Männer und Jünglinge im Felde weilen, mit denen 25 42 er hier ſeine Aufgabe ſo glänzend gelöſt hat. Auch die bange. Nirchenchor dolenhelm— politiſche Gemeinde ſieht ungern ihren ſo treuen, klugen Donnerstag 1/9 Uhr 5 überaus gerechten Mitarbeiter ſcheiden. Seine große Ruhe 5 155* O0 BE und aus reicher Begabung und vielem Studium fließenden e Kenntniſſe in allen Lebensfragen half der Gemeinde über 5 manche Schwierigkeiten hinweg. Schön und erbauend war rere e das gegenſeitige Verhältnis a0 90 den 8 beider 2 Konfeſſionen, zwiſchen dem kathol. Pfarrer und der hieſtg. H Hf K 1 e Lehrerſchaft, wie eee 08. 400. Leine Marme 8 5 und der ganzen Gemeinde. ge auch in Zukunft dieſes 5 Verhältnis bewahrt bleiben ohne daß auch nur ein Recht(Markenfrei Pr. Pfd. 82 Pig. preisgegeben werden muß. Die Ouelle der Erfslge in dieſen 16 ½ Jahren war jedes dantum 6 hältlich. —— eee 92 8* 1 FFC 33 n 8 WWW 3 1. 2. die tiefe Demut und uneigennützige Arbeitſamkeit, aufgebaut Filiale Greulich& Herschler mmm N mm auf einem felſenfeſten, kathol Glauben und kindlicher Liebe zu ſeinem Herrgott. Die Pfarrkinder haben auch ihren ſſ ana 5 8 5 88 1 N 8 5 JJ. 7 8 2 3 rA 4 . 2 Iflanzenfleiſch⸗Extract 5 5 Jedes junge Menſchenleben iſt heute doppelt wert, behütet und er⸗ von der Front, einfarbig, 100 halten zu werden. daneben us f 1 N men, Nicht mit Eurem Blute, mit Gurem Gute ſorgt für unſerer ene 3.— Kinder Wohl. 50 Blumenkarten Mk. 3.—. Dafür die Mitkel zu geben, iß eines jeden Pentſchen Pflicht. Glaspapier Gemeinſam mit allen anderen Teilen des Reiches wollen auch Tüntpapier, Sandpapier, gelb wir Badener an dem Gelingen dieſes großen Liebeswerkes mithelfen. oder grau, 28: 23 em. oder Dann werden wir auch in Baden neue Stätten ſchaffen können, 8 1 um Geſundgeborene geſund zu erhalten, Heilungsbedürftige wieder Probepostpack 5 kg Mk. 8.— geſunden zu laſſen.„ 1 2 7 15 ros. 8 1 Aus Not und Bedrängnis blühe neues Leben! 1 3— Nachnahme.) Haus- und Straßenſammlung Sonntag, den 5. Mai. Lal Muhs. Pruenstadt(War.) n * net. Du ſprachſt aber auch von Menſchen, ten ihnen den Weg zeigen und ſo ſahen ſie ſich ſchlie 1 nichts bege ae . e eee Teck. glaub' ich. Hat der Michael Reuß dort oben etwas be⸗ vor einem weiten Portal ſtehen in das ſie raſch hinein! . 8. ſonderes vor? 2 5 eilten. Sie ſtanden zwar in einer Finſternis, in der . Fortſetzung. Er deutete zum Reußenſtein hinauf, der, wie eine ſie nicht erkennen konnten, wo ſie ſich befanden, doch Ware 1 Er ſuchte ſo ſeine Zeit eifrig durch Beſorgung ſchlanke Wachskerze auf dem Leuchter, auf ſeinem Fel⸗ ſie vor dem draußen tobenden Wetter geborgen. 1 . ſeiner Jagden unter und auf der Höhe der Alb aus⸗ ſen ſich zu den Wolken hob.„Wo ſind wir, Hans?“ frug der Herzog Konrad, deß Bzbiufüllen. Faſt überall, wohin er ſich wenden mochte, Hans verneinte und zeigte weiter in den dunklen an den ſchnaubenden Gaul ſich lehnte. ſtanden ihm die Burgtore ſeiner Lehensmannen gaſtlich Hintergrund des Tales.„Im Heimenſtein,“ kam die Antwort zurück, die offen, und ſo vergingen oft Wochen, in denen er den„Dort lebt keine Seele mehr,“ fuhr ſein Lehensherr[den Fragenden aber nicht ſonderlich erfreute, denn ach Burgfried der Teck nicht einmal von fern zu ſehen bekam. fort,„denn der Rieſe im Heimenſtein ſoll längſt abge⸗dieſe Höhle ſollte der Wohnung von mauchem„böse . Eines Tages ritt er das Neidlinger Tal mit dem zogen ſein“— wie die Sibylle von der Teck— wollte[Dinge“ ſein.„Das Wetter läßt nach,“ ſegzte der Herzu) Vertrauteſten ſeiner Mannen, Hans von Ow, hinauf, mit er ſagen, aber das Grauen vor dem Erlebten ſchloß ihm nach einiger Zeit hinzu,„und hat es ſich verzogen, 10 ihm konnte er immer aufs Neue die Geſchichte jener Nacht den Mund.—„Sieh', wie dort ſich graue Wekterwolken] wollen wir all' dieſen Unbill in einer nahen Burg bald beſprechen, ohne dem Gähnen des Ueberdruſſes oder dem ballen, als wollten ſie uns den Ausweg verlegen; weißt vergeſſen.“— * Spott des Unglaubens zu begegnen. Ritter Haus war du hier wirklich keinen Pfad weiter?“„Gehört ſie zur Teck?“ frug der Fürſt weiter. aa 5 ſchweigſamer Natur und ſeinem Herrn von ganzem Herzen a„Wenk wir die Gäule dieſen Geißenſteg am Zügel„Nein,“ entgegnete ſein Gefährte,„die Dieboldsburg, De treu ergeben, vieles Nachdenken und ſchwierige Unter⸗ hinauf führen,“ meinte der Ritter,„ſo können wir zum die am Ranoe des Lenninger Tales hängt, iſt reichs 2 ſuchungen waren nicht ſeine Sache. So ließ er ſich auch Reußenſtein gelangen; aber ich weiß, daß Ihr dort nicht frei und ihrem Ritter hörig.“ 1 2 3 heute die ganze Erſcheinung der Sibolle nochmals vor⸗ gerne einkehren werdet, weil, wie man ſagt, die Unholde„Wie kommt es, daß ich ihn noch nirgends ſah?— 5 führen und hatte nur hie und da ein freundliches Brum⸗ dort ihre Herberge haben. Doch im ſchlimmſten Falle fragte Konrad verwundert. 8 W 5 men, als Zeichen, daß er aufmerkſam lauſche, von Zeit müſſen wir doch damit vorlieb nehmen; die Wolken„Er verläßt ſeine Mauern faſt nie,“ verſicherte Ritter zu Zeit hören laſſen. Plötzlich zog er den Zügel an und ſehen allzu drohend aus, wie ein böſes Hagelwetter.“ Hans,„und ſeine nächſten Nachbarn ſind auch ſo, daß wohl 7 nahm ſeine Waffen bequemer zur Hand. Die Ritter ſtiegen ab und kletterten, die Roſſe am nicht gut Kameradſchaft mit ihnen zu haben wäre; ſond „„Was gibt's, Hans?“ frug Herzog Konrad, der Zügel, den rauhen Pfad bergan. Endlich ſahen ſie den mögen die Leute nicht ſo unrecht ſein.— Seht, es wild E eben wieder die Anordnung der Skädtewappen um das Felſen des Reußenſteins links ſich gegen die grauen Wol⸗ heller und der Regen wird dünner.“— Er brachte do 5 württembergiſche Herzſchild beſchrieb. kenmaſſen abheben. Die Brücke aber, die über die turm⸗ Riemenzeug ſeines Pferdes in Orduung und leitete *„Hier iſt, wie Ihr wißt.“ entgegnete ſein Begleiter,„die tiefe Schlucht ſich legte, war aufgezogen. Der Sturm gegen die Oeffnung der Höhle, durch die das Licht den 5 hir 1 einſamſte und düſterſte Stelle der ganzen Alb, vom Stau⸗ erhob ſich ſtoßweiſe, wie ein wogendes Kornfeld bog er ſinkenden Abends hereinquoll. 1 58 . fen bis zum Zollern; wenn irgend ein Geſchöpf— Menſchf den Forſt an den Seiten des Berges vor ſich hin und Beide ſtiegen auf und ritten durch den regennaſſe der, . oder Tier— ungeſtört verenden möchte, ſo verkriecht wurde dann mit ſchaurigem Heulen von den zackigen Wald, bis ſie ein weites, flaches Feld erreichten, das mn 80 3 es ſich in dieſen abgelegenen Talwinkel, aus dem bei⸗ Felſen, die rings die Höhen umſäumen, zurückgeworfen. mage rem Korn dünn beſät war. Auch dies war bald 15 nahe kein Ausgang zu finden iſt.“ Jetzt war die Höhe erreicht, und rechtsab wandte ſich durchtrabt, und ſie hielten vor dem ſchroffen Abſturz eine. W. „Es iſt wahr, Hans,“ entgegnete Konrad:„wir wer⸗ der wegkundige Ritter von Ow auf ſchmalem Hirtenwege tiefen, engen Tales, aus deſſen Grunde einzelne Lichte ea den wieder umkehren müſſen, was ich nicht gern tue. Hier in den toſenden Wald hinein. In Strömen ſetzte eben heraufſchimmerken, andere dagegen ſchienen frei in N Au wurde vor einiger Zeit der mächtige Luchs erlegt. Hier] der Regen ein, praſſelnd ſchlug der Hagel durch das Laub- Luft zu hängen! uf in dieſen warmen Juellen ſucht der grimme Schelch And dach der Bäume und riß armdicke Aeſte aus den ſplittern⸗ Of der rieſige Ur am liebſten, und mehr wie ein ſtarker den Kronen. Unheimliche Nacht umgab die beiden Män⸗(Fortſetzung folgt.). n d fe * Bär iſt hier geſtellt worden: doch heute iſt uns noch ner und die ſtöhnenden Tiere, die zuckenden Blitze muß⸗ f 1 56 * 2 8 2 2 5 7270 men 3 8 Bekanntmachung. 1 3. ei 1 Ick empiehle für den Sommer 8 Ablieferung von Bretgettelbe. bor .— 5 f—* N.— Die durch die Herabſetzung des Brotgetreides 50 erſt e Kinder Artikel S 5 8 2 2 mengen, müſſen an die Unterkommiſſionäre Huber und A1 Fla 9 8 225— zelmann ee werden und zwar wird das Gen 5 5— 4 s bei den Landwirten. abgeholt. Die abzuliefernde 1 5 HBalbstfümpfe 8 Strümpfe E doe e bend gbr 15 1 5 95 2 3 i 5 a— etſorgungszeit. Wir bitten die Landwirte Ihr a zulieſe Bel 8 in allen Grôssen 5— weiss, schwarz u. braun de Menge bereit zu ſtellen, um unnötige Verzögerungen zei, 5 N f— ver meipen. Denjenigen, welche die Abgabe verweige 7 8 Iso 8 Un Dordorschlusshemden. I N 1 Ef 0 08 en wird laut Beſtimmung der Reichsgetreideordnung beg la. Chirting weiss und blaue Selöbſtverſorgerecht entzogen. f„ 8 8* f— Die Abnahme des Getreides beginnt am donner! Ey 7—— ö ei 5 Leibchen 8 Lotsetten ne 1 8 in allen Grössen 5 rein Leinen— Seckenheim, den 30. Avr 1918. be 5 i 8 f— Lebensmittelamt. 12 8 BFindenburgkitte! 8 Kleidchen us Figus u. Catan 8— 10 8 prima Qualität 8 weiss und farbig 8 2 ek anntm a chun g 8 1 ——— 5 4 8—— ö 1 Kuaben⸗ Blusen Sweater n. hosen 8 25 8 8 N 8 5— Kartoffelablieferung betr. a 1 8 Stickerei ⸗Häubehen— Süd wes ter 8 Diejenigen Kartsffelerzeuger, welche noch in der, 2 8 a f N 8 155 u e werden e dies 1 1 n 2 3 1 2— en 3. Mai ormittags von 8 bis 12 Uhr 1 N 8 0 1 a 4 er⸗ An d U a n 9 ef 8 ch f zen Angabe der Ztr. Zahl Warn ade Es liegt im fu 8 2 aus noch guten Stoffen. 5 Intereſſe der Landwirte ſelbſt, alle Kartoffel, welche alt N 8 im eigenen Haushalt gebraucht werden, reſtlos zur 15 b 3 5 ferung anzumelden. Beſonders diejenigen, welche ac 0 8 dtoffel bezogen haben, muͤſſen dasſelbe Qantum Sve ich ü N 8* 5 toffel zur Ablieferung anmelden. Fonte die der 9 3 8 0— Finde* e nicht angengeſ, 5 8 N„ werden, ſo muß ver eiten des Kammun i 5 Luisenstrasse 40. bands eine Remmiſſien ernannt werden, wa 6 3 eine algemkine Beller nachſchan vorn kant. 8 . 8 f E Seckenheim, den 30. April 1918.. been eee... ,,... de., e Le be ns mittel amt.. N 8 8 0 f Ueber den Verkehr mit Kriegs- u. Ziollgefangenen. Beförderung von Briefen zu vermitteln oder ſonſtwie Arbeiten ſowie zur angemeſſenen Verpflegung 10 6 5 Gefangenen unbedingt erforbs N — aufhaltenden Perſonen Uorordunng In letzter Zeit haben Zivilperſonen, insbeſondere auch Frauen, in großer Zahl verſucht, mit Kriegs⸗ und feind⸗ lichen Zivilgefangenen in den Sammel⸗ und Arbeitslagern ohne Genehmigung der zuſtändigen militäriſchen Stellen 5 oder heimlich in Verbindung zu treten und ihnen durch erabreichung oder Ueberſendung von Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmitteln, durch Beförderung von Briefen oder durch ſon⸗ ſtige Beſorgungen ſich gefällig zu erweiſen. Ein ſolches Verhalten gegenüber feindlichen Gefange⸗ nen, für deren körperliches und geiſtiges Wohlergehen ſei⸗ tens der deutſchen Militärbehörde in ausreichendem Maße geſorgt wird, iſt in hohem Maße geeignet, die Aufrechter⸗ haltung der Disziplin in den Lagern und auf den Arbeits⸗ ſtätten zu erſchweren und Fluchtverſuche der Gefangenen zu begünstigen. Abgeſehen davon, daß davon die öffentliche Sicherheit im Lande gefährdet wird, kann ein ſolches Ver⸗ halten in der Heimat jetzt, wo unſere Truppen am Feinde ſtehen, nur als würdelos gekennzeichnet werden. Dies macht ein ſtrafrechtliches Einſchreiten erforderlich. Auf Grund des 8 9 b des Preußiſchen Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. 6. 1851 und auf Grund des Reichsgeſetzes vom 11. 12. 1915(Rg. Bl. 1915 Nr. 179 S. 818) beſtimme ich daher für das rechtsreiniſche Gebiet des Korpsbezirkes das Folgende: 1. Es iſt den im Reichsgeblete wohnhaften oder ſich verboten: a 1. mit Gefangenen ohne Genehmigung der zuſtändigen militäriſchen Stellen in perſönlichen oder brieflichen Verkehr zu treten oder einen Verkehr dieſer Art chen den Gefangenen untereinander und n mit 0 nsbeſon von —— zu begünſtigen, oder Gebrauchsgegenftände irgend welcher Art, Zei⸗ tungen, Zeitſchriften und Bücher zuzuſtecken oder ihnen durch Benützung der ſtaatlichen Verkehrsanſtalten ſol⸗ che Gegenſtände als Liebesgaben zu überſenden, oder mit Gefangenen ohne Genehmigung der zuſtändigen Kaufverträge oder ſonſtige Rechts⸗ militäriſchen Stelle geſchäfte abzuſchließen, oder mit ihnen zwecks Ent⸗ gegennahme von Warenbeſtellungen in Verbindung zu treten, Gefangene zum Fernbleiben von der Arbeitsſtätte oder zur Verweigerung oder Niederlegung der Arbeit an den ihnen zugewieſenen Arbeits ftätten zu verleiten oder ihnen hierbei durch Nat und Tat wiſſentlich Hilfe zu leiſten, ohne Genehmigung der Lagerkommandantur oder des Wachtkommandos die Gefangenenlager und ſonſtige Unterkunftsräume ſowie die Arbeitsſtätten der Gefan⸗ genen zu betreten. auf Straßen und öffentlichen Plätzen an Gefangenen⸗ tranzporte ſich heranzudrängen oder bei Gelegenheit ſolcher Transporte durch Zurufe und auf andere Weiſe Kundgebungen zu veranſtalten. N Von dem Verbote des Vetretens der Arbeitsſtätten und Unterkunftsräume außerhalb des Lagers und des perſönlichen Verkehrs mit Gefangenen werden die Ar⸗ beitgeber der Gefangenen ſowie deren Angehörige und die im Betriebe des Arbeitgebers beſchäftigten oder zu deſſen häuslicher Gemeinſchaft gehͤrigen Perſonen inſoweit nicht betroffen, als der Verkehr mit den Ge⸗ fangenen zu deren Ueberwachung oder zur Mitwir⸗ i führung der den Hefangenen üdertragenen den Gefangenen Geld⸗, Nahrungs- und Genußmittel Unterbringung der i N 5 „ Wer den Beſtimmungen dieſer Verordnung derhandelt oder zur Zuwiderhandlung aufforder anreizt, wird, wenn die beſtehenden Geſetze kei here Strafe beſtimmen, mit Gefängnis bis zu, 90 Jahre, beim Vorliegen mildernder Umſtände mit 0 * dis zu ſechs Bechen oder mit Seldſtrafe bis 1500 Mark beſtraft. e 2. Dieſe Verordnung, mit welcher zugleich die 7 mungen meiner Verordnung vom 3. 7. 1915ͤ be 19 Begünſtigung der Flucht und die Aufnahme ente ner Kriegsgefangener in Erinnerung gebras 0 tiſtt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft Karlsruhe, den 4. März 1916. i ber stellderttetende kommandlerende Senets“„ des 14. Armeckerps: Frhr. v. Rannteuffel General der Infanterie. 2 1 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgeme Kenntnis. g Seckenheim, den 27. März 1918. gürgermeiſteramt: Volz.